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Nachhaltigkeit ist unsere DNA DNA
Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr. Sie ist zu einem wichtigen Faktor der Unternehmensstrategie geworden. Aber noch immer setzt Nachhaltigkeit bei ganz konkreten Projekten und Maßnahmen an. Sven Roßmann (Vorstand Personal), Piet Lassen (Vorstand Finanzen), und Joachim Kretschmar ( Vorstand Theologie ) unterhalten sich im Gespräch mit Christian Nickelsen (Leiter Marketing und Recruiting) über ihr Verständnis von Nachhaltigkeit, konkrete Projekte im Unternehmensverbund – und über private Nachhaltigkeitsziele.
„Nachhaltigkeit“ ist im Moment in aller Munde, dabei ist er ein so schillernder Begriff. Darum die Frage: Was meint Nachhaltigkeit eigentlich für Sie?
Kretschmar: Nachhaltigkeit ist ein großes Wort! Und es greift zu kurz, es einfach nur mit Umwelt- oder Klimaschutz zu übersetzen. Es geht um mehr. Unter Nachhaltigkeit verstehe ich das Ziel, jetzt so zu leben und zu wirtschaften, dass diese Welt auch für unsere Urenkel noch ein lebenswerter Ort ist.
Roßmann: Das ist das Ziel! Als Personalvorstand richte ich den Blick auf unsere Mitarbeitenden. Zu unserer Verantwortung gehört es auch, dass Menschen bei uns faire Arbeitsbedingungen finden, dass wir uns so organisieren, dass wir familienfreundlich sind. Auch das ist Nachhaltigkeit.
Lassen: Genau! Und da schließt sich ein Drittes an: Damit wir auch in Zukunft Umwelt- und Klimaschutz und ein möglichst gutes Arbeitsumfeld bieten können, müssen wir solide wirtschaften. Die Ökologie, die Ökonomie und auch das Soziale hängt zusammen und voneinander ab.
Seit wann ist Nachhaltigkeit denn ein Thema in unserem Unternehmen – wird es von außen herangetragen oder von innen heraus?
Kretschmar: Schon die Gründungsidee der Diakonie war eine nachhaltige: Sie hat die Lebensbedingungen von vielen Menschen nachhaltig verbessert. Nicht nur von den Menschen, die durch die Diakonie betreut und begleitet wurden, sondern auch von denen, die bei ihr gearbeitet haben. Und u auch wenn das ökologische Bewusstsein noch recht jung ist –die Verantwortung für die Schöpfung ist quasi Teil unserer DNA. finden sich ja auch hier im Magazin. Wir sind darauf sehr stolz! mit dem Blauen Engel-Siegel ausgezeichnet ist, manchmal ist es auch der große Schwung, wie neue Technik, mit der wir den Energieverbrauch im gesamten Unternehmensverbund besser steuern und somit auch senken können.
Wir wollen kein Greenwashing sondern echte Nachhaltigkeit, die einen Unterschied macht.
Roßmann: Das gefällt mir: Denn die DNA, also: das Erbgut eines Menschen, setzt sich ja aus ganz vielen einzelnen Bausteinen zusammen. Und das passt gut zu unserem Unternehmen. Denn es sind ja gar nicht einfach unsere Erfolge. Es ist ganz entscheidend die Mitarbeiterschaft, die die Themen der Nachhaltigkeit bei uns vorantreibt. Ein Beispiel: Schon vor Jahren hat unser Küchenteam gesagt: Wir verbrauchen hier so viel Energie, da müssen wir ran. Und so haben wir nach und nach Abläufe optimiert, Energie eingespart, aber auch Verpackungen verbessert und reduziert. Als nächstes werden wir nun auf Photovoltaik für die Küche umsteigen. Das ist nur ein Beispiel. Einige weitere Ideen aus der Mitarbeiterschaft u
Lassen: Sie sehen: Ganz viel Schwung kommt aus dem Unternehmen heraus. Aber klar: Es gibt auch immer mehr Regelungen und Vorgaben, an die wir uns halten müssen. Die sind nicht immer leicht umzusetzen. Aber wir sind dran. Mehr noch: Wir gucken bei den Regelungen und Vorgaben, dass wir sie so gestalten und umsetzen, dass sie möglichst mit Leben gefüllt sind. Also: kein Greenwashing sondern echte Nachhaltigkeit, die einen Unterschied macht. Manchmal ist das was ganz Kleines, wie das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, das
Ihre größten Baustellen, Ihre größten Erfolge?
Roßmann: Es ist eine echt große Aufgabe in unserem Unternehmen, die vielen Häuser und auch Fahrzeuge so umzurüsten, dass sie nachhaltig sind. Aber wir können schon erste Erfolge vermelden: Ein Beispiel ist der Einsatz von E-Mobilität bei unseren ambulanten Pflegediensten. Da werden wir bis zum Ende des Jahres über die Hälfte der Stationen komplett umgestellt haben. Und dann machen eben die vielen kleinen Dinge einen großen Unterschied. Wir sind jetzt dran, den Abfall zu reduzieren, insbesondere wollen wir da noch weniger Lebensmittel entsorgen müssen.
Kretschmar: Lebensmittel sind ein gutes Beispiel für nachhaltiges Handeln. Unsere Leitungen und Geschäftsführungen überprüfen da immer wieder und passen dann die Produkte an. Ganz viele Lebensmittel bekommen wir so in der Zwischenzeit hier direkt aus der Region. Kartoffeln aus Tarp, Milchprodukte aus der Kropper Nachbarschaft. Und noch so ein Beispiel für gelungene Kooperation: Das Essen wird zentral in Kropp gekocht. Die Lieferungen in die Häuser an der Ost- und Westküste übernimmt dann die Bäko als Joint Venturefür uns mit, ein Bäckereigroßhandel. So fahren wir nicht beide los und sparen deutlich CO2 ein. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Es macht richtig Spaß zu überlegen: Welche neuen Ideen und Ansätze gibt es, die wir umsetzen können?
Lassen: Ich glaube, wir sind in wichtigen Bereichen schon recht gut aufgestellt. In der Mitarbeiterbindung, in der Digitalisierung und auch bei der Flexibilisierung, also: wie passen Arbeitsabläufe zu den Menschen – Stichwort: eigene Dienstplanung. Da sind wir schon vorangekommen! Aber klar ist auch: Auch bei unserem Ziel, ein nachhaltiges Unternehmen zu sein, haben wir noch Weg vor uns. Wir stehen da noch am Anfang. Doch beim Ziel sind wir uns einig! Und darum macht es Freude, den Weg zu gehen.
Eine letzte Frage: Ihr guter Vorsatz privat für Nachhaltigkeit?
Roßmann: Ich achte beim Einkauf sehr darauf, wo die Dinge herkommen. Bei Lebensmitteln besonders: Ist das ein regionaler Produzent, kann ich vielleicht sogar direkt bei ihm einkaufen? Aber auch sonst ist es mir wichtig, vor Ort zu kaufen. Das stärkt nicht nur die Region, das gibt mir auch die Sicherheit, dass ich weiß, wie es hergestellt wurde und was da drin ist.
Lassen: Da bemühe ich mich auch drum: meinen Konsum bewusster zu gestalten. Außerdem schaue ich gerade mit meiner Frau, wie wir unser Haus energetisch optimieren können. Also: kommt Photovoltaik in Frage, aber auch noch eine Stufe vorher: wie kann ich im Alltag Energie sparen.
Kretschmar: Wir wohnen zur Miete, da ist der Einfluss auf die Energie geringer. Aber ich glaube, auch die kleinen Dinge können schon einen Unterschied machen: Licht aus, Türen zu. Meine Kinder motivieren mich außerdem, dass ich möglichst viele Strecken mit dem Rad fahre. Dafür versuche ich, sie dafür zu gewinnen, dass wir weniger Fleisch und Wurst essen.
„Die regionale Vernetzung ist für uns eine der wichtigen Bausteine im Thema Nachhaltigkeit. Wir erhalten dadurch kleine Handelsstrukturen und die direkte Zusammenarbeit mit Blickkontakt. Dass die Küche aus der Diakonie DSK einen Teil von unseren Produkten abnimmt, fördert nicht nur den Ausbau der Regionalität, sondern auch den guten Geschmack der heimischen Küche.“
11 nachhaltige Neubauten & Sanierungen in den letzten 15 Jahren
24 Tonnen regionale Kartoffeln für unsere Küche pro Jahr