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Besichtigung des Erinnerungsparks „Hamburger Friedhof

v.l. Theologischer Vorstand Jörn Engler und Holger Schwien an der neuen Namenstafel

Besichtigung des Erinnerungsparks „Hamburger Friedhof”

Auf den ersten Blick unauffällig und etwas versteckt an der Landstraße 40 in Kropp liegt der Erinnerungspark „Hamburger Friedhof“. Seit dem letzten Jahr erinnert eine neue Namenstafel an die 649 Hansestädter, die zwischen 1945 und 1948 dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Zusammen mit Holger Schwien, CDUFraktionsvorsitzender in Kropp und Initiator der Umwandlung des ehemaligen Friedhofs in einen Erinnerungspark, haben wir uns zu einer Besichtigung und Führung vor Ort getroffen. Wir waren beeindruckt davon, wie sich das Areal entwickelt hat. Die Geschichte des Hamburger Friedhofs gehört auch zur Geschichte des Diakoniewerks Kropp – einer düsteren Zeit während des Zweiten Weltkrieges. Nach der Räumung fast aller Häuser der damaligen Kropper Anstalten im April 1942 und ihrer Beschlagnahmung durch die Hamburger Sozialverwaltung verlegten die Behörden der Hansestadt kranke Männer und Frauen aus Hamburg nach Kropp. Wie viele Personen aus Hamburg bis 1948 nach Kropp kamen, ist nicht bekannt. Viele waren es! Und die Not war groß. Es gab kaum medizinische oder pflegerische Versorgung, viel zu wenig zu essen. Hunger, Krankheit

Auf der Tafel stehen die 649 Namen der Hansestädter, die zwischen 1945 und 1948 verstorben sind

und Tod waren alltägliche Begleiter. An manchen Tagen starben bis zu fünf Bewohner. Bis Ende 1945 wurden 400 Bewohner auf dem Kropper Dorffriedhof beerdigt. Dann ging es dort nicht weiter. Wegen fehlender Beerdigungsplätze an der Kirche wurde der sogenannte „Hamburger Friedhof“ am Rand des Ortes, jenseits der großen Straße eingerichtet. Hier fanden ab dem 15. November 1945 bis zum 20. Dezember 1948, so berichtet die Informationstafel, 649 Frauen und Männer ihre letzte Ruhestätte. Nach dem Krieg wurde der Friedhof zu einem allmählich vergessenen Ort. Die zuständige Hamburger Verwaltung stellte 1973 die Pflege endgültig ein. Der Friedhof wuchs zu. Daran erinnert heute nichts mehr. Ge- pflegte Rasenflächen, große Rhododendren und ein lichtdurchflutetes Gelände am Rande des Waldes sorgen für eine friedliche Atmosphäre und schaffen einen würdevollen Ort, der zum Verweilen und Gedenken einlädt. 2019 wurde die Gedenkstätte zum „Kulturdenkmal mit besonderem Wert aus geschichtlichen, wissenschaftlichen und die Kulturlandschaft prägenden Gründen“ ernannt. Eine zweite neue Schautafel informiert jetzt über die Umwandlung, finanziell

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