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„QUO VADIS?“ >>
Empirische Analyse von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung ________________________________________________________________________________________________________________ Prof. Dr. Susanne Keuchel und Anja Hill (M. A.) Zentrum für Kulturforschung Im Auftrag der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. August 2012
1 Inhaltsverzeichnis 1.
Einleitung ........................................................................................................................................................ 3
2.
Was wird konkret festgelegt? – Zu den Inhalten der Kommunalen Gesamtkonzepte ................................ 6
3.
Was wird angeboten? –Zu den Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte ...................................... 9
4.
Wer wird angesprochen?–Zu den Zielgruppen der Kommunalen Gesamtkonzepte ................................. 14
5.
Wo finden die Angebote statt? – Zu den beteiligten Einrichtungen in Kommunalen Gesamtkonzepten . 19
6.
Welche Vermittler werden eingebunden und wie werden sie geschult? ................................................... 26
7.
Wer ist für was zuständig? – Zur Betreuung und Organisation der Kommunalen Gesamtkonzepte ........ 30
8.
Wie präsent sind die Konzepte? – Zur Öffentlichkeitsarbeit der Kommunalen Gesamtkonzepte ............ 35
9.
Qualitätskontrolle......................................................................................................................................... 40
10. Fazit – Kommunale Gesamtkonzepte in der aktuellen Praxis ..................................................................... 44
11.1
Katalog: Kommunale Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung ............................................................. 50
11.2
Literaturverzeichnis ......................................................................................................................... 74
Einleitung
11. Anhang .......................................................................................................................................................... 50
2
1
1.
Einleitung
Kulturelle Bildung hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Thema der regionalen Kultur- und Bildungspolitik entwickelt. Ein bedeutender Schritt hierbei war die „Aachener Erklärung“, die 2007 vom Deutschen Städtetag verfasst wurde. In dieser Erklärung wurde noch einmal die wichtige Stellung der Kommunen in der Vermittlung von Bildung und Kultur betont: „Ausgangspunkt für Bildungsprozesse in den verschiedenen Lebensphasen ist die kommunale Ebene. Hier entscheidet sich Erfolg oder Misserfolg von Bildung, werden die Grundlagen für berufliche Perspektiven, gesellschaftliche Teilhabe und gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit einer Region gelegt. Die Städte prägen mit ihren vielfältigen Einrichtungen die Bildungslandschaft Deutschlands: Kindertagesstätten, Familienzentren, Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, Schulen, Volkshochschulen und zahlreiche Kultureinrichtungen sind Eckpfeiler der öffentlichen Infrastruktur in der Bildung.“1 Ebenso wurden als Ziele festgelegt, die kommunale Bildungslandschaft als zentrales Feld und die Kommune als eine Vernetzung der Bereiche Erziehung, Bildung und Betreuung zu betrachten. Dabei soll die individuelle Förderung möglichst aller Kinder und Jugendlichen im Vordergrund stehen, wie auch Eltern bzw. Familien stärker Berücksichtigung finden sollen.2
Einleitung
Kommunale Entwicklungen in der Kulturellen Bildung Aufgrund des Formats der Kulturellen Bildung als ressortübergreifende Querschnittsaufgabe in Deutschland hat man in den letzten Jahren verstärkt Anstrengungen unternommen, Akteure und Partner der Kulturellen Bildung aus den unterschiedlichen Ressorts Schule, Kultur, Jugend und Soziales auf regionaler Ebene zu vernetzen. Ein wichtiger Schritt in der kommunalen Vernetzungsarbeit zwischen Schule und Kultur ist vor allem der Ausbau von Halbtagsschulen zu Ganztagsschulen gewesen. Der Ganztagsschulausbau brachte eine bessere Koordination zwischen den schulischen und außerschulischen Akteuren mit sich, um die Aktivitäten der Kulturellen Bildung in den Ganztag zu verlagern. Dabei ist zu beachten, dass die Umsetzung dieser Vernetzungsaktivitäten von Kommune zu Kommune allein schon aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen und kulturellen Infrastruktur auch unterschiedliche Strategien bedingen.3 In den vergangenen Jahren haben sich in einer Vorreiterfunktion einige Kommunen aufgemacht, diese Vernetzungsaktivitäten und die Intensivierung kultureller Bildungsarbeit systematisch zu betreiben, zu dokumentieren und gezielt festzuschreiben – im Rahmen von Kommunalen Gesamtkonzepten. Entstehung Kommunaler Gesamtkonzepte zur Kulturellen Bildung Eine der ersten Städte, die systematisch Kommunale Gesamtkonzepte zur Kulturellen Bildung entwickelten, war München. Die bayerische Landeshauptstadt verabschiedete 1990 das Kommunale Gesamtkonzept Kinderund Jugendkulturarbeit und hat es seitdem regelmäßig fortgeschrieben. Hamburg folgte im Jahr 2004. Neben größeren Städten und Stadtstaaten positionierte sich auch das Flächenland Nordrhein-Westfalen (NRW) 2006 als „Modell-Land Kulturelle Bildung“ mit systematischen Förderansätzen und kulturellen Bildungsmaßnahmen, die langfristig über mehrere Jahre festgeschrieben werden. Ein wichtiger Meilenstein beim Ausbau Kommunaler Gesamtkonzepte war 2007 die Einführung des Wettbewerbs „Kommunale Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung“ in NRW, der herausragende Konzepte nordrhein-westfälischer Kommunen im Bereich Kulturelle Bildung prämiert und dabei auch kleinere Kommunen, wie beispielsweise die Gemeinde Hiddenhausen, dazu ermutigt, Kommunale Gesamtkonzepte zu entwickeln. So hat sich dieser jährlich stattfindende Wettbewerb zum Ziel gesetzt, „Kommunen zu ermutigen, ortsansässige Künstler, Kultur- und Bildungseinrichtungen enger 1
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Aachener Erklärung des Deutschen Städtetages anlässlich des Kongresses „Bildung in der Stadt“ am 22./23. November 2007, S. 1 [http://ec.europa.eu/education/migration/germany9_de.pdf, letzter Zugriff: 22.05.2012]. Vgl. ebd., S. 1f. Vgl. Angela Faber: Kulturelle Bildung als kommunalpolitische Querschnittsaufgabe – Von der Aachener Erklärung zum kommunalen Gesamtkonzept Kulturelle Bildung, in: Kulturelle Bildung. Reflexionen. Argumente. Impulse: Lokale Bildungslandschaften 08/2011, S. 11.
1 zu vernetzen.“4 Zudem fördert der Wettbewerb auch die Weiterentwicklung der einzelnen Konzepte. Im Jahr 2009 konnten hier auch zum ersten Mal Städte, die bereits 2007 teilgenommen hatten, mit Fortschreibungen und Folgeprojekten an den Start gehen. Anhand dieser weiterentwickelten Konzepte wird besonders deutlich, wie wichtig ein abgestimmtes Vorgehen zwischen Politik, Verwaltung und örtlichen Akteuren sowie die Kommunikation über die Verwaltungsgrenzen hinaus ist. 5 Neben Kommunalen Gesamtkonzepten entwickeln sich auch regionale Gesamtkonzepte, die besonders wichtig in ländlichen Regionen sind. So belegen Analysen das schwierige Unterfangen der Vernetzung von Schule und Kultur im ländlichen Raum aufgrund mangelnder kultureller Infrastruktur und weiter Wege.6 Um entsprechende Modelle zu entwickeln, hat NRW beispielsweise die „Modellregion Kulturelle Bildung Ostwestfalen-Lippe“ etabliert. Auch in anderen Bundesländern entwickeln sich regionale Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung, wie beispielsweise in Bayern.7
Die vorliegende Studie „Empirische Analyse von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung“ möchte in einem systematischen Ansatz die Struktur von verschiedenen kulturellen Gesamtkonzepten untersuchen. Immer mehr kommunale Akteure leisten auf diesem Feld Pionierarbeit und es stellt sich die Frage: Gibt es bestimmte Erfolgsindikatoren, die unbedingt berücksichtigt werden müssen bei entsprechenden Vernetzungsaktionen? Und unterscheiden sich die Erfolgsindikatoren in kleinen und großen Städten, bezogen auf ihre unterschiedliche kulturelle Infrastruktur? Gibt es überhaupt Unterschiede in der Gestaltung solcher kommunalen Gesamtkonzepte oder sind diese alle ähnlich strukturiert? Hat man Antworten auf diese Fragen, ist es möglich, Handlungsempfehlungen und Orientierungshilfen für Kommunen zu entwickeln, die sich ebenfalls auf den Weg zur Entwicklung eines Kommunalen Gesamtkonzepts machen möchten. Damit muss Pionierarbeit nicht immer wieder erneut geleistet werden und die freien Kapazitäten können direkt der Kulturellen Bildung zugutekommen.
Einleitung
Dieser Prozess systematischer kommunaler oder regionaler Gesamtkonzepte wird auch unterstützt mit Studien, die sich mit kommunalen oder regionalen Bildungslandschaften beschäftigen, wie z. B. das Projekt „Ruhratlas Kulturelle Bildung“, das von der Stiftung Mercator initiiert wurde. 8 Auch die Evaluation des Bundeswettbewerbs „MIXED UP“ hat den wichtigen Stellenwert solcher Konzepte aufgezeigt. So wurde deutlich, dass in den Regionen, Stadtstaaten oder in NRW, wo entsprechende Konzepte systematisch gefördert werden, auch eine Vielzahl von Wettbewerbsbeiträgen eingereicht werden: Ein Indikator für eine besonders lebendige und im Austausch befindliche kulturelle Bildungslandschaft.9
In einem systematisch vergleichenden, empirischen Ansatz werden im Folgenden die Kommunalen Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung von zwölf Kommunen bzw. Regionen untersucht. Basis bildet die Annahme, dass unterschiedliche Infrastrukturen unterschiedliche Konzepte bedingen. So wurden bei der Auswahl kleine und große Kommunen bzw. Regionen berücksichtigt: a) drei Metropolen b) drei Großstädte 4
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Vgl. Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte für kulturelle Bildung“ auf der Website des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen [www.mfkjks.nrw.de/kultur/kommunalegesamtkonzepte-fuer-kulturelle-bildung-8500, letzter Zugriff: 22.05.2012]. Vgl. Landesregierung Nordrhein-Westfalen (Hg.): Augen öffnen. Kulturelle Bildung in der Kulturförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 2009, S. 34. Vgl. Keuchel, Susanne (Hg.): Kulturelle Bildung in der Ganztagsschule. Eine aktuelle empirische Bestandsaufnahme, Bonn 2007, S. 226ff.; Keuchel, Susanne/Weil, Benjamin: Lernorte oder Kulturtempel. Infrastrukturerhebung: Bildungsangebote in klassischen Kultureinrichtungen, Köln 2010, S.40ff. Modell Kultur- und Schulservice KS:KOM, darunter Nürnberg (KS:NUE), Erlangen (KS:ER), Bamberg (KS:BAM), München (KS:MUE), Augsburg (KS:AUG), Coburg (KS:COB); vgl. Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) e.V. in Kooperation mit der Landesvereinigung Kulturelle Bildung in Bayern (LKB:BY) e. V.: Kultur macht Schule in Bayern [www.bkj.de/fileadmin/user_upload/documents/Publikationen/BKJ-Buch_Bayern_ges.pdf,letzter Zugriff: 17.08.12]. Der „Ruhratlas Kulturelle Bildung“ wird von Educult erstellt und untersucht die Qualitätsentwicklung Kultureller Bildung im Ruhrgebiet. Die Studie befindet sich zurzeit im Druck. Nähere Informationen finden sich auf der Seite der Stiftung Mercator [www.stiftung-mercator.de/themencluster/kulturelle-bildung/ruhratlas-kulturelle-bildung.html, letzter Zugriff: 23.05.2012] und auf der Seite von Educult [www.educult.at/forschung/ruhratlas-kulturelle-bildung, letzter Zugriff: 23.05.2012]. Keuchel, Susanne/Keller, Wolfgang: Zur Chronologie von „MIXED UP“. Empirische Daten zur Kooperation von Kultur und Schule. Evaluation im Auftrag der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V., Sankt Augustin 2011.
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1 c) drei mittelgroße Städte und d) drei kleine Städte (inkl. einem Kulturraum).
Einleitung
Untersucht wird auch die weiterführende Fragestellung: Welche kulturelle Infrastruktur bedingt welche Kommunalen Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung?
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2
Was wird konkret festgelegt? – Zu den Inhalten der Kommunalen Gesamtkonzepte
Bevor im Anschluss die Kommunalen Gesamtkonzepte auf einzelne Strukturdaten hin untersucht und analysiert werden, soll im Folgenden zunächst der Frage nachgegangen werden, wie die Konzepte inhaltlich aufgebaut sind und wo die Unterschiede innerhalb der einzelnen Städte liegen, ohne dabei den Anspruch auf Anonymität zu verletzen. Grundsätzlich stellt sich die Frage, was in einem Kommunalen Gesamtkonzept für Kulturelle Bildung überhaupt aufgenommen werden sollte und welche Erwartungen an ein solches Konzept geknüpft sind. Da die Kulturelle Bildung vor Ort mit der Erstellung eines solchen Konzepts nicht neu erfunden wird, hat ein Gesamtkonzept die Aufgabe, die schon vorhandenen Strukturen innerhalb der kommunalen kulturellen Bildungslandschaft a) sichtbar zu machen, b) zu bündeln und c) zu vernetzen. Dadurch können neue Projekte und Maßnahmen angeregt werden, die wiederum für eine bessere flächendeckende Etablierung von Kultureller Bildung sorgen. Um sich der inhaltlichen Ausrichtung der beteiligten Gesamtkonzepte zu nähern, soll im Folgenden zunächst der theoretische Aufbau eines solchen Konzepts dargestellt werden, wie er auf einen Großteil der beteiligten Kommunen zutrifft. Übersicht 1: Allgemeine Gliederungsstruktur Kommunaler Gesamtkonzepte
Tipp zur Gliederung
Was wird konkret festgelegt? – Zu den Inhalten der Kommunalen Gesamtkonzepte
2.
ZfKf 2012
Wie schon erwähnt, gibt es innerhalb einer Kommune eine Vielzahl verschiedener Akteure und Projekte, die Kulturelle Bildung in unterschiedlichem Umfang betreiben und voranbringen, so dass für die Erstellung eines Kommunalen Gesamtkonzepts zunächst eine detaillierte Bestandsaufnahme des aktuellen Bildungsangebots erfolgen muss. In einem Großteil der untersuchten Konzepte wird eine solche beschrieben. Man kann jedoch davon ausgehen, dass auch die Städte eine Bestandsaufnahme durchgeführt haben, die sie nicht in den Konzepten explizit darstellen. Abhängig von der Größe der Stadt und der Ämterverteilung erfolgt diese Bestandsaufnahme nach beteiligten Einrichtungen und Akteuren oder nach Sparten.
6
2
Was wird konkret festgelegt? – Zu den Inhalten der Kommunalen Gesamtkonzepte
Übersicht 2: Gliederung des bestehenden Angebots innerhalb der Kommunalen Gesamtkonzepte
58%
Bestandsaufnahme zum aktuellen kulturellen Bildungsangebot
33%
davon gegliedert nach Einrichtungen/Akteuren
17%
davon gegliedert nach Sparten
8%
davon geliedert nach Zielgruppen
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70% ZfKf 2012
In den Kommunalen Gesamtkonzepten der Klein- bzw. Mittelstädte werden insgesamt seltener Bestandsaufnahmen zum vorhandenen kulturellen Bildungsangebot thematisiert. Bei den wenigen Beispielen, die das bestehende Angebot jedoch untersuchen, fällt auf, dass dies durch die beteiligten Einrichtungen und Akteure geschieht. Eine spartenspezifische oder zielgruppenspezifische Gliederung der Konzepte erfolgt nur bei den Metropolen und Großstädten. Eine Bestandsanalyse hat grundsätzlich das Ziel, das schon vorhandene Tipp: Bestandsaufnahme mit Angebot der einzelnen Akteure und die Organisationsstrukturen innerhalb Analyse zu Organisationsder Institutionen zu erfassen. Dadurch wird deutlich, wie gut die Kooperaproblemen und Angebotstionspartner schon untereinander vernetzt sind und wie das Angebot aufdefiziten als Grundlage für eine gestellt ist. Eine Bestandsanalyse zeigt dabei im besten Fall auch Probleme Handlungsempfehlung und Lücken innerhalb der kulturellen Bildungslandschaft einer Kommune verbinden! auf, so dass sich daraus Ziele zur Optimierung formulieren lassen. Die Erreichung der Ziele kann nur durch die Festlegung und Umsetzung sogenannter Handlungsmaßnahmen erfolgen. Hierbei handelt es sich um konkrete Schritte, die erarbeitet werden, um die vorab im Kommunalen Gesamtkonzept festgelegten Ziele zu realisieren. Ein Beispiel für ein Ziel wäre die Optimierung der Vernetzungsstrukturen vor Ort, die z. B. durch die Bereitstellung von Kontaktdatenbanken, Foren und regelmäßigen Netzwerktreffen umgesetzt werden können. In den meisten Konzepten werden neben dieser strukturierten Erarbeitung von Maßnahmen auch die geplanten Organisationsstrukturen zwischen Umsetzung der geplanten Ziele und Handlungsmaßnahmen beschrieben. In erster Linie handelt es sich hierbei um die Verteilung der Verantwortlichkeiten und die Gestaltung von Kooperationen auf unterschiedlichen politischen Ebenen. Vergleicht man die Kommunalen Gesamtkonzepte untereinander, fällt auf, dass diese jedoch trotz der vorab skizzierten einheitlichen Grundstruktur sehr unterschiedlich aufgebaut sind und insbesondere der Grad der Konkretisierung sehr konzeptabhängig ist. Einzelne Städte sind sehr zurückhaltend in der Formulierung konkreter Ziele und Handlungsempfehlungen. Andere bestimmen nicht nur sehr konkret Ziele und Maßnahmen, sondern unterteilen diese auch in kurz-, mittel- und langfristig zu erfüllende Maßnahmen. Auch die Handlungsmaßnahmen selbst sind sehr unterschiedlich und werden entsprechend in Kapitel 3 ausführlicher dargestellt. Teilweise handelt es sich um die Teilnahme an landes- oder bundesweiten Programmen oder sie thematisieren z. B. allgemein Kooperationen von Kultureinrichtungen oder Künstlerinnen und Künstlern mit Schulen. Tipp für kleine Städte: Inhaltlich lässt sich zunächst sagen, dass es abhängig von der Anzahl der Akteure vor Heimatgeschichte als Ort auch inhaltlich große Unterschiede innerhalb der Stadtgrößen gibt. Vergleicht thematischer man beispielsweise die drei beteiligten Kleinstädte miteinander, fällt auf, dass diese, Anknüpfungspunkt!
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jede natürlich auf ihre eigene Weise, das Thema Stadtgeschichte bzw. Heimatverbundenheit aufgreifen. Diese thematische Ausrichtung geht sicherlich damit einher, dass es in Kleinstädten nur eine begrenzte Anzahl an Kultureinrichtungen gibt und hier Heimatvereine oder Stadtmuseen eine größere Rolle spielen. Kunst- und Kulturprojekte werden z. B. auf eine berühmte Persönlichkeit der Stadt oder ein Denkmal hin ausgerichtet. Die geringere Anzahl an Institutionen hat zur Folge, dass innerhalb der Gestaltung von kulturellen Bildungsangeboten auch auf ungewöhnliche Kooperationspartner im regionalen Umfeld zurückgegriffen wird, beispielsweise auf einen Imker.
Checkliste zur Konzeptentwicklung: 1. Bestandsaufnahme der aktuellen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft. 2. Formulierung von Zielen für die Ausgestaltung der künftigen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft. 3. Operationalisierung der Ziele in konkreten Handlungsfeldern. 4. Schaffung einer notwendigen Organisationsstruktur und finanzieller Mittel zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen.
Was wird konkret festgelegt? – Zu den Inhalten der Kommunalen Gesamtkonzepte
2
8
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Was wird angeboten? – Zu den Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte
3.
Was wird angeboten? – Zu den Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte
Die Kommunalen Gesamtkonzepte der beteiligten Städte zeichnen sich alle durch ihre Individualität aus. Jede Kommune setzt ihre Schwerpunkte auf inhaltlicher sowie organisatorischer Ebene anders, so dass ein angemessener Vergleich der Konzepte zunächst schwierig erscheint. Um eine wissenschaftliche Analyse erst möglich zu machen, wurden deswegen für jede Kommune anhand des Konzepts konkrete Maßnahmen für Kulturelle Bildung analysiert. Hier wurden für alle Städte einheitliche Bewertungskriterien angewendet, auch wenn die Städte selbst ihre konkreten Handlungsschritte in den Konzepten anders thematisieren und strukturieren. Maßnahmen definieren sich in dieser Studie als Teil eines hierarchischen Systems, an dessen oberster Stelle das Kommunale Gesamtkonzept selbst steht und die Gesamtheit aller Aktivitäten einer Kommune im Bereich Kultureller Bildung miteinander verbindet. Maßnahmen dagegen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich unter keinem übergreifenden Titel weiter zusammenfassen lassen und eine konkrete Vermittlungsaktivität beinhalten. Eine solche Maßnahme ist beispielsweise die Teilnahme am NRW-Landesprogramm „Kultur und Schule“, die sich dann wiederum unterteilt in eine Vielzahl von Künstlerprojekten innerhalb des Programms. Maßnahmen können also eine Vielzahl von Einzelprojekten beinhalten. In den Konzepten taucht punktuell der Begriff „Maßnahme“ auch im Kontext der Einrichtung einer Koordinierungsstelle oder der Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit auf. Solche Organisationsstrukturen, die nicht konkret Vermittlungsarbeit thematisieren und allgemein dazu beitragen, dass Vermittlungsaktivitäten leichter koordiniert werden können, werden in der folgenden Analyse einzeln im Hinblick auf ihre Ausgestaltung untersucht. Insgesamt wurden in den Kommunalen Gesamtkonzepten aus allen beteiligten Städten 82 Maßnahmen im Sinne vorausgehend skizzierter Definition gesichtet, so dass der durchschnittliche Anteil an Maßnahmen zur Kulturellen Bildung bei 7 liegt. Die Zahl der eingeleiteten Maßnahmen steht in einer deutlichen Beziehung zur Stadtgröße: Während Mittel- und Kleinstädte durchschnittlich nur 4 Maßnahmen in ihren Konzepten darstellen, wurden für Metropolen durchschnittlich 9 Maßnahmen herausgearbeitet, für Großstädte sogar 11. Übersicht 3: Durchschnittliche Anzahl der bisher durchgeführten Maßnahmen in den Kommunalen Gesamtkonzepten, differenziert nach Stadtgröße
ZfKf 2012
Bei der Analyse der Maßnahmen wird deutlich, dass diese durchaus Entwicklungsprozessen unterliegen, die nicht statistisch festgelegt sind, sonFortschreibungen der Konzepte dern im Rahmen von Fortschreibungen auch weiterentwickelt und und Ausbau der Maßnahmen ausgebaut werden können. Bei der Hälfte der Städte ist so im zeitlichen dokumentieren den Erfolg der Verlauf ein Zuwachs der Maßnahmen festzustellen, bei zwei Drittel der Kommunalen Gesamtkonzepte! Großstädte sogar ein deutlicher Zuwachs, hier auch in Abhängigkeit zur Dauer der bestehenden Kommunalen Gesamtkonzepte. Tipp:
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Schwerpunkte der Maßnahmen liegen auf der Initiierung und ImpleTipp: Ein zentrales Handlungsfeld mentierung von Kooperationen zwischen Schulen und außerschuliKommunaler Gesamtkonzepte ist schen kulturellen Partnern wie Museen, Musikschulen, Künstlerinnen der Ausbau von Kooperationen und Künstlern oder beispielsweise im Rahmen von Programmen wie zwischen außerschulischen „Theater und Schule (TuSch)“ oder „Jedem Kind ein Instrument (Jeki)“. Kulturakteuren und Schulen, Handelt es sich um außercurriculare Maßnahmen, werde diese häufig insbesondere im (Offenen) Ganztag! innerhalb des (Offenen) Ganztags eingebunden. Der Ausbau der Bildungsangebote der Kultureinrichtungen selbst oder der Kooperationen mit Kindertagesstätten tauchen ebenfalls innerhalb der Maßnahmen bei einem Großteil der beteiligten Kommunen auf, sind jedoch im Vergleich zu den Kooperationsprojekten mit Schulen noch nicht flächendeckend ausgebaut. In Metropolen erfolgen besonders häufig interkulturelle Maßnahmen oder spezielle Angebote bzw. Vergünstigungen, die sich an Familien richten. Der Bereich der Medienbildung wird dagegen von einem großen Teil der Großstädte initiiert, während Festivals am ehesten zu den Maßnahmen mittelgroßer Städte gehören. Übersicht 4: Aufgabe der Maßnahmen in Kommunalen Gesamtkonzepten, differenziert nach einzelnen Stadtgrößen (Mehrfachnennungen möglich)
Kooperationen mit außerschulischen Kulturakteuren in Schule
100%
Ausbau von Bildungsangeboten in Kultureinrichtungen
92%
Ausbau und Qualifizierung von kultureller Bildungsarbeit in Kindertagesstätten
75%
Kulturfestivals für Kinder, Jugendliche und Famile
33%
Spezielle Angebote und Vergünstigungen für Familien
33%
Interkulturelle Projekte
33%
Medienbildung
33%
Kinder- und Jugendwettbewerbe zur Kulturellen Bildung
Was wird angeboten? – Zu den Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte
3
8%
Sonstige
83% 0%
20%
40%
60%
80%
100%
120% ZfKf 2012
Wie die folgende Übersicht veranschaulicht, ist das Gros der Maßnahmen in den Kommunalen Gesamtkonzepten spartenübergreifend konzipiert. Nur einige konzentrieren sich auf ausgewählte oder auch nur eine Sparte, wie beispielsweise die verbreiteten Programme „Jeki“ oder „TuSch“. Unter den spartenspezifischen Programmen kann punktuell eine leichte Verdichtung in den Sparten Musik und Theater beobachtet werden, die möglicherweise über die stärkere Präsenz der Musikschulen und Theater in Kommunen erklärt werden kann. Warum Bibliotheken hier nicht genauso präsent sind, verwunTipp: Künstlerinnen und Künstler als dert allerdings etwas. Vergleichsweise selten finden sich MaßAlternative zu fehlenden institutionell nahmen im Bereich der Bildenden Kunst, was möglicherweise verankerten Spartenangeboten in der damit zusammenhängt, dass Kunstmuseen oder JugendkunstKommune einbinden! schulen als Institutionen in kleineren Gemeinden seltener
10
3
Was wird angeboten? – Zu den Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte
vertreten sind. Hier empfiehlt es sich, nach Alternativen Ausschau zu halten, beispielsweise nach Künstlerinnen und Künstlern zu suchen, die Sparten vertreten, welche institutionell innerhalb der eigenen Kommune nicht vertreten sind.
11
Übersicht 5: Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte, differenziert nach Sparten (Mehrfachnennungen möglich)
Spartenübergreifend
72%
Musik
10%
Theater
9%
Literatur
7%
Medien-/Videokunst
7%
Bildende Kunst
2%
Tanz
2% 0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80% ZfKf 2012
Neben dem spartenspezifischen Fokus einzelner Maßnahmen verfolgen alle Kommunen auch thematische Schwerpunkte mit ihrem Gesamtkonzept. An Tipp: Eigene thematische erster Stelle tauchen bei den untersuchten Kommunalen Gesamtkonzepten Schwerpunkte suchen, in interkulturelle Themen und partizipative Ansätze auf. Es sind vor allem Anlehnung an aktuelle oder Metropolen, Großstädte und Mittelstädte, die Projekte unterstützen, in historische kommunale denen junge Teilnehmende aktiv den Projektverlauf mitgestalten und beeinThemen! flussen können. In Metropolen und Großstädten sind außerdem auch stadtteilbezogene Ansätze von Bedeutung. Den einzelnen Stadtteilen oder Bezirken werden hier einzelne Bereiche zur Selbstverwaltung überlassen. In großen Städten gibt es außerdem immer wieder einzelne Stadtteile, die als sogenannte „soziale Brennpunkte“ bezeichnet werden, und denen im Rahmen der Gesamtkonzepte ein größerer Bedarf an kultureller Bildungsarbeit zugesprochen wird. Hier geht es oftTipp: Stadtteile auf ihren mals auch um andere konzeptionelle Strategien, da solche Stadtteile häufig Bedarf an kultureller auch über keine kulturelle Infrastruktur verfügen. Auffällig ist, dass konfliktbeBildungsarbeit überprüfen! wältigende sowie geschlechtsspezifische Ansätze kaum bis gar nicht angegeben werden, ein Zeichen dafür, dass diese Ansätze eher über andere soziale Themenfelder oder pädagogische Initiativen abgedeckt werden.
3 Übersicht 6: Spezielle Themenschwerpunkte innerhalb der Kommunalen Gesamtkonzepte, differenziert nach Stadtgröße (Mehrfachnennungen möglich) Fokus auf…
67% 100%
33%
Die Selbstpartizipierung der Teilnehmenden
67% 67% 100%
33%
Stadtteilbezogene Ansätze
67% 67%
33% 50%
Integrative Ansätze
Zeitgenössische Kunst/Kultur
Geschlechtsspezifische Ansätze
Konfliktbewältigende Ansätze
67%
0% 33% 33% 0%
25% Metropole
0% 0% 0% 0% 0% 0%
Großstadt Mittelstadt Kleinstadt 33% 33%
Sonstiges
50% 0%
20%
40%
60%
67% 67% 80%
Insgesamt
100%
120% ZfKf 2012
Der hohe Anteil der Kommunen (67%), die Interkulturalität als speziellen Themenschwerpunkt angeben, legt einen detaillierten Blick auf diesen Fokus nahe, da der Begriff „Interkulturalität“ sehr weit und entsprechend unterschiedlich gefasst werden kann. Am ehesten wird hierunter bei 42% das Erreichen (junger) Menschen mit Migrationshintergrund verstanden, gefolgt von 33%, die hier das Aufgreifen von Kunst aus unterschiedlichen (Migrantenherkunfts-)Ländern in den Mittelpunkt ihrer Konzepte stellen – in der Regel mit dem gleichen Ziel über diese Maßnahmen auch Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund zu erreichen. 25% stellen weniger kulturelle länderspezifische Unterschiede in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung als vielmehr den Aspekt der Migration als eigenes Phänomen.
Was wird angeboten? – Zu den Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte
Interkulturalität
Neben dem thematischen Fokus ist es außerdem von Interesse, wie die Teilnehmenden einer kulturellen Bildungsmaßnahme an Kunst und Kultur herangeführt werden. Es ist positiv festzuhalten, dass bei allen kulturellen Maßnahmen rezeptive und künstlerisch-kreative Aspekte als Rahmen dazu miteinander verbunden werden und es keine Stadt gibt, die ausschließlich rezeptiv oder künstlerisch-kreativ in ihren Vermittlungsansätzen agiert. Allgemein überwiegen bei den gesichteten Konzepten tendenziell jedoch Maßnahmen mit künstlerisch-kreativen Vermittlungsansätzen. So ist bei der Hälfte der Städte der Anteil der kreativen Beschäftigung höher als der rezeptive Anteil.
12
3 Übersicht 7: Art der Beschäftigung mit dem künstlerischen Thema, differenziert nach Stadtgröße 120%
100%
Was wird angeboten? – Zu den Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte
100%
13
80% 60% 40%
Metropole
67% 67% 33%
20%
42%
33% %
%
%
8%
50% 33%
33% 33%
Mittelstadt Kleinstadt
%
Insgesamt
0% mehr rezeptive als kreative gleichmäßige Verteilung Beschäftigung zwischen rezeptiver und kreativer Beschäftigung
Großstadt
mehr kreativ als rezeptiv
ZfKf 2012
Checkliste: 1.
Ein zentrales Maßnahmenfeld der Kommunalen Gesamtkonzepte Kultureller Bildung ist der Ausbau von Kooperationen zwischen außerschulischen Kulturakteuren und Schulen, insbesondere im (Offenen) Ganztag.
2.
Weitere zentrale Maßnahmenfelder sind der Ausbau von Bildungsangeboten, verbesserte Zugänge und Zielgruppenarbeit in Kultureinrichtungen und Ausbau und Qualifizierung von kultureller Bildungsarbeit in Kindertagesstätten.
3.
Weitere Aufgabenfelder können in der Entwicklung von speziellen kulturellen Angeboten und Vergünstigungen für Familien, das Ausrichten von kulturellen Festivals, Wettbewerben und interkulturellen Projekten liegen.
4.
Maßnahmen sollten, bezogen auf Vermittlungsansätzen und Spartenfeldern, die übliche Bandbreite der kulturellen Bildungsarbeit repräsentieren.
5.
Individuelles Vorgehen empfiehlt sich bei der Setzung von Themenschwerpunkten, bezogen auf aktuelle und historische kommunale Themen wie auch der Arbeit in einzelnen Stadtteilen, bezogen auf die unterschiedliche kulturelle Infrastruktur und Bevölkerungszusammensetzung.
4
Wer wird angesprochen? – Zu den Zielgruppen der Kommunalen Gesamtkonzepte
Die Kommunalen Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung richten sich entsprechend ihrer Vielzahl von Maßnahmen an ganz unterschiedliche Zielgruppen. Die Altersspanne der angesprochenen Personengruppe ist dabei sehr groß, wie die folgende Übersicht veranschaulicht. Lebenslanges Lernen und damit auch Kulturelle Bildung hat vor allem im Hinblick auf den Wandel von einer Arbeits- zur Kommunikations- und Wissensgesellschaft an Bedeutung gewonnen. Insgesamt fällt auf, dass alle Konzepte sich sowohl an Kleinkinder als auch an schulpflichtige Kinder richten, nur der Bereich der jungen Erwachsenen wird selTipp: Kulturelle tener konkret mit Projekten angesprochen. Es gibt nur wenige Maßnahmen, Bildungsmaßnahmen sind für die sich beispielsweise an Studierende oder Auszubildende richten. Auch alle Altersgruppen von Erwachsene über 65 Jahre werden nur vereinzelt mit den Konzepten angeBedeutung! sprochen. Übersicht 8: Altersspezifische Zielgruppenausrichtung der Kommunalen Gesamtkonzepte, differenziert nach Stadtgrößen
Metropole Großstadt
Wer wird angesprochen? – Zu den Zielgruppen der Kommunalen Gesamtkonzepte
4.
Mittelstadt Kleinstadt
0 bis 6 Jahre 6 bis 10 Jahre
10 bis 16 Jahre
16 bis 24 Jahre
24 bis 65 Jahre
über 65 Jahre
ZfKf 2012
Betrachtet man die Zielgruppenorientierung der untersuchten Kommunalen Gesamtkonzepte Kultureller Bildung, so kristallisiert sich ein Schwerpunkt heraus: Kleinkinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche und Schüler/innen werden von allen beteiligten Kommunen Tipp: Kindertagesstätten nehmen einen ähnlichen angesprochen. In diesen drei Zielgruppen gibt es keinen Stellenwert bei Kommunalen Gesamtkonzepten ein, Unterschied zwischen den jeweils verschieden großen wie die Kerngruppe Kinder, Jugendliche und speziell Städten. Kulturelle Bildung im schulischen Kontext spielt Schüler/innen! dabei ebenfalls bei allen untersuchten Kommunalen Gesamtkonzepten – wie auch bei den Orten der Vermittlung zu sehen sein wird – eine große Rolle. Einzelne Gesamtkonzepte fokussieren dabei bestimmte Altersgruppen: Als Motivation einer Orientierung auf die Zielgruppe Grundschüler/innen findet man beispielweise die Angabe, dass dort Kinder mit unterschiedlichen Lernausgangslagen erreicht werden und diese über eine Offenheit gegenüber verschiedensten kulturellen Phäno-
14
4
Wer wird angesprochen? – Zu den Zielgruppen der Kommunalen Gesamtkonzepte
men verfügen. Seltener ist dagegen die Zielgruppenansprache von Vorschulkindern außerhalb der Kindertagesstätten in der Familie (42%), vor allem aber die Ansprache von jungen Erwachsenen in Ausbildung und Studium. Übersicht 9: Zielgruppen der Kommunalen Gesamtkonzepte im Alterssegment der Kinder und Jugendlichen (Mehrfachnennungen möglich)
Kleinkinder
42%
Kleinkinder aus Kindertagesstätten
100%
Kinder
100%
Jugendliche
100%
Schüler/innen
100%
Auszubildende/Berufsschüler/innen
8%
Studierende
8% 0%
20%
40%
60%
80%
100%
120% ZfKf 2012
In Metropolen und in kleineren Kommunen werden eher auch Angebote für Vorschulkinder außerhalb der Kindertagesstätten ausgebaut. Metropolen mit einer Vielzahl an Institutionen und Infrastruktur gehen hier möglicherweise stärker mit einem systematischen Vernetzungsansatz in die Ausgestaltung von Kommunalen Gesamtkonzepten für Kulturelle Bildung. In kleinen Gemeinden ist die Zahl der Akteure dagegen oftmals so klein und überschaubar, dass es hier einfacher ist, alle Zielgruppen und Institutionen mitzudenken. Dabei wird in den Kommunalen Gesamtkonzepten als Ziel auch die frühzeitige Anbindung des Publikums von morgen für Kultureinrichtungen genannt. Teilweise widmen die Kommunalen Gesamtkonzepte ganze Förderschwerpunkte dem vorschulischen Bereich. Dort werden beispielsweise Projekte von Kindertageseinrichtungen nur gefördert, wenn sie eine Kooperation mit professionell ausgebildeten Künstlern/innen und Kulturschaffenden nachweisen können. Tipp: Pionierarbeit leistet man bei der Konzeption von
Spezielle Angebote für junge Erwachsene, die sich in einer Ausbildung bzw. im Beruf oder aber auch in einem Studium befinden, gibt es sehr selten. Erwachsene in Ausbildung oder Dies konnte jüngst auch in der Studie „mapping//kulturelle-bildung“10 beoStudium! bachtet werden, in der u. a. über 1000 kulturelle Bildungsmaßnahmen analysiert wurden. Entsprechend der Ansiedlung dieser berufsausbildenden Einrichtungen, vorrangig in größeren Städten, findet man auch eher in den Kommunalen Gesamtkonzepten der Großstädte eine entsprechende Zielgruppenausrichtung. Zielgruppenangeboten für junge
Einen Mangel an Angeboten, bzw. hier einen Mangel des Rückgriffs auf solche Angebote, im Hochschulbereich bestätigt auch der „Bildungsbericht 2012“ im Rahmen der HISBUS-Studierendenbefragung „Kulturelles Leben“ (2011). Dieser Umfrage zufolge gehen zwar 62% der Studierenden kulturellen/musisch-ästhetischen Aktivitäten – hier Kulturbesuche mit eingerechnet – nach, doch wird dabei selten auf das Angebot der Hochschulen zu-
10
15
Keuchel, Susanne: Wo kommt das Geld her? Zur systematischen Vermessung und Kartographie der kulturellen Bildung im Rahmen des Projekts mapping//kulturelle-bildung, in: Kinder Zum Olymp! Selbstverständlich! Kulturelle Bildung in der Schule (Kongress in Dessau 23. und 24.06.2011), Berlin 2011.
4
Übersicht 10: Zielgruppen der Kommunalen Gesamtkonzepte im erwachsenen Alterssegment (Mehrfachnennungen möglich)
Erwachsene
50%
Eltern
33%
Familien
58%
Senioren/innen
25%
Pädagogen/innen
42%
davon Lehrer/innen
42%
davon sonstige Pädagogen/innen
25% 0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70% ZfKf 2012
Wie schon eingangs erwähnt, werden nicht nur Kinder und Jugendliche durch die kulturellen Bildungsangebote der Kommunalen Gesamtkonzepte angesprochen, sondern auch erwachsene Zielgruppen. Auf die Bedeutung der kulturellen Erwachsenenbildung machte bereits die Enquete-Kommission aufmerksam:
Wer wird angesprochen? – Zu den Zielgruppen der Kommunalen Gesamtkonzepte
rückgegriffen11: 68% der Studenten/innen gaben an, das kulturelle Angebot ihrer Hochschule gar nicht zu nutzen.12
„Gerade die sozialen, kreativen und kommunikativen Potenziale der kulturellen Erwachsenenbildung sind perspektivisch von großer und wachsender Bedeutung. Entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten sind daher durch Politik und Gesellschaft mit gleicher Anstrengung zu verfolgen wie die kulturellen Bil13 dungsangebote für Kinder und Jugendliche.“ Familien werden bei den untersuchten Kommunalen Gesamtkonzepten dabei mit 58% am häufigsten angesprochen. Als Hintergrund dafür wurde unter anderem genannt, dass auf diese Weise die Stadt für die jungen Menschen attraktiv gestaltet werden könne. Eltern und Familien werden besonders häufig in den Metropolen in kulturelle Bildungsangebote einbezogen. Als Beispiel hierfür kann die Einführung eines sogenannten „Familienpasses“ genannt werden, mit dem Familien ermäßigten oder kostenlosen Zugang zu Kultureinrichtungen erhalten. Senioren/innen werden im Zuge des demografischen Wandels auch zunehmend als Zielpublikum angesprochen. Im Vergleich zu anderen Altersgruppen ist allerdings das Engagement hier eher gering. Als Beispiel kann hier jedoch eine Kooperation zwischen einer Kultureinrichtung wie etwa mit einem Museum und einem Seniorenverein genannt werden. Gerade an Pädagogen/innen richten sich viele kulturelle Bildungsmaßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte. Ziel ist hier oftmals, auch das Interesse für Kulturelle Bildung, hier auch speziell deren Bereitschaft zur 11
12 13
Vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Hg.): Bildung in Deutschland 2012. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zur kulturellen Bildung im Lebenslauf, Bielefeld 2012, S. 169. Ebd., S. 327. Deutscher Bundestag (Hg.): Schlussbericht der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“, Bundestagsdrucksache 16/7000 vom 11. Dezember 2007, S. 400.
16
4 Kooperation mit außerschulischen Partnern zu stärken. Bei Angeboten für die Zielgruppe Lehrer/innen engagieren sich vor allem die Groß- und Zielgruppen kultureller Mittelstädte. Dabei wurde in Kommunalen Gesamtkonzepten etwa auch Bildungsmaßnahmen im Rahmen bemerkt, dass bei der Lehrerausbildung in den künstlerischen Fächern von Kommunalen mehr Aufmerksamkeit auf ein angemessenes Verhältnis zwischen Gesamtkonzepten sein! künstlerischen und wissenschaftlichen Anteilen und berufsfeldbezogener Pädagogik, Psychologie und Fachdidaktik gelegt werden sollte. Auch altersunabhängige spezielle Zielgruppenausrichtungen finden sich in den Kommunalen Gesamtkonzepten.
Wer wird angesprochen? – Zu den Zielgruppen der Kommunalen Gesamtkonzepte
Tipp: Auch Vermittler können
Übersicht 11: Altersunabhängige Zielgruppenausrichtungen in den Kommunalen Gesamtkonzepten (Mehrfachnennungen möglich)
Migrantische Personengruppen
42%
Bildungsferne Personengruppen
42%
Personen mit Behinderungen
17%
Hochbegabte Personengruppen
8%
Sonstige altersunabhängie Personengruppen
25% 0%
10%
20%
30%
40%
50% ZfKf 2012
Am ehesten werden hier bildungsferne und migrantische Personengruppen hervorgehoben. Ein besonderer Bedarf an kulturellen Bildungsangeboten wird in zahlreichen Konzepten für beide Zielgruppen genannt. Dies gilt vor allem für die Metropolen (67%), die auch in der Regel einen hohen Anteil an migrantischen und bildungsfernen Bevölkerungsgruppen aufweisen. Die Befähigung zur aktiven Teilhabe an Kultur und der Möglichkeit zu eigenem kulturellen Engagement wird häufig in den Kommunalen Gesamtkonzepten als Zielsetzung für Projekte für Menschen mit Migrationshintergrund genannt. Die Rolle von Kindertageseinrichtungen in Bezug zu dieser Zielgruppe wird innerhalb der Kommunalen Gesamtkonzepte auch herausgestellt. So werden etwa Sprachförderkurse angeboten, um die soziale Integration der Kinder aus Zuwandererfamilien zu fördern. Dass Projekte mit interkulturellem Schwerpunkt aber nicht nur für Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet sein müssen, macht eines der Kommunalen Gesamtkonzepte deutlich: Die Bemühungen um den Ausbau des Tourismus und internationale Wirtschaftsansiedlungen können ebenfalls Grund für solche Projekte sein. So gibt es beispielsweise auch Projekte, die interkulturelle Begegnungen fördern – etwa in Form von Festivals. Ob eine zielgruppenspezifische Ansprache von migrantischen Zielgruppen sinnvoll ist, wird allgemein in der Fachwelt kontrovers diskutiert. Es stellt sich grundsätzlich die Frage, ob Bildungsangebote, die sich an Migranten/innen richten, nicht auch für weitere Zielgruppen offen sein sollten. Eine ausschließliche Zielgruppenorientierung und somit Homogenisierung der Personen mit Migrationshintergrund kann zu einer Stereotypisierung und Bildung einer In- und Outgroup führen.14 Ein Beispiel für diese Probleme lieferten die National- und Ausländerklassen, in denen Kinder mit Migrationshintergrund in homogenen Gruppen unterrichtet wurden. 15 Auf der anderen Seite stellt gerade die Identifizierung mit Personen mit ähnlicher Biografie einen wichtigen Faktor dar, 14
15
17
Vgl. Yildiz, Safiye: Interkulturelle Erziehung und Pädagogik: Subjektivierung und Macht in den Ordnungen des nationalen Diskurses, Wiesbaden 2009, S. 73ff. Vgl. Nohl, Arnd-Michael: Konzepte interkultureller Pädagogik: Eine systematische Einführung, Bad Heilbrunn 2006, S. 81.
überhaupt Personen mit Migrationshintergrund zu gewinnen. 16 Die Schwierigkeit besteht also in der Balance, auf der einen Seite der Pluralität der Zielgruppe gerecht zu werden, auf der anderen Seite gleichzeitig genug Anknüpfungspunkte zu finden, die das Interesse der Menschen mit Migrationshintergrund wecken. Vergleichsweise selten werden künstlerisch hochbegabte Zielgruppen (8%) und Personen mit Behinderung (17%) angesprochen. Eine mögliche Konzeptmaßnahme besteht beispielsweise in einer Bestandsaufnahme, ob in den kulturellen Einrichtungen und im Rahmen der angebotenen kulturellen Bildungsmaßnahme Barrierefreiheit für Personen mit Behinderung besteht. Auch können in der Praxis punktuell weitere andere altersunabhängige Zielgruppenausrichtungen beobachtet Tipp: Prüfung der Barrierefreiheit werden. Eine Maßnahme speziell für einkommensschwache Familien ist und Zielgruppenausrichtung von etwa die Weiterentwicklung von Ermäßigungssystemen für Musikschulen, bestehenden Angeboten für Kultureinrichtungen etc. Personen mit Behinderungen!
Checkliste: 1.
Neben der Kernzielgruppe Kinder, Jugendliche und hier speziell Schüler/innen sollte bei der Erstellung von Kommunalen Gesamtkonzepten auch die Einbindung weiterer Alterszielgruppen wie Eltern oder Senioren/innen geprüft werden.
2.
Kindertagesstätten entwickeln sich zunehmend zu einer unverzichtbaren Zielgruppengröße bei Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung.
3.
(Fachfremde) pädagogische Vermittler aus Schulen, Kindertagesstätten oder Jugendeinrichtungen können ebenfalls Ziel kultureller Bildungsmaßnahmen im Rahmen von Kommunalen Gesamtkonzepten sein.
4.
Selten erfolgt ein Zielgruppenfokus der Konzepte auf junge Erwachsene in Ausbildung oder Studium sowie auf Personengruppen mit Behinderungen.
16
Wer wird angesprochen? – Zu den Zielgruppen der Kommunalen Gesamtkonzepte
4
Vgl. Hillmann, Michael Windzio (Hg.): Migration und städtischer Raum. Chancen und Risiken der Segregation und Integration, Wiesbaden 2008.
18
5
Wo finden die Angebote statt? – Zu den beteiligten Einrichtungen in Kommunalen Gesamtkonzepten
5.
Wo finden die Angebote statt? – Zu den beteiligten Einrichtungen in Kommunalen Gesamtkonzepten
In den Kommunalen Gesamtkonzepten werden Einrichtungen und Orte bei der Vermittlung von Kultureller Bildung mit einbezogen. Ziel der Konzepte ist in der Regel das Vermitteln von Partnerschaften und Kooperationen zwischen Kindertagesstätten, Schulen, Jugendfreizeiteinrichtungen, Tipp: Einrichten von Kultureinrichtungen und Künstlern/innen. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Koordinierungsstellen Vermittlungsorte und Akteure einer Kommune nimmt dabei das Einrichten von zum Aufbau eines Koordinationsstellen einen wichtigen Stellenwert bei dem Aufbau eines gesamtgesamtstädtischen städtischen Netzwerks zur Kulturellen Bildung ein. 92% der untersuchten Netzwerks Kulturelle Kommunen arbeiten entsprechend mit einer Koordinierungsstelle, die oftmals, wie Bildung! die folgende Übersicht verdeutlicht, entweder von den Kulturämtern koordiniert wird, oder von selbstständig agierenden Kultur- und Schulservices sowie eigenständigen Projektbüros oder Steuerungsgruppen. Wegen der Vielzahl an Akteuren kann diese Aufgabe in Metropolen nicht allein vom Kulturamt übernommen werden, so dass hier auf selbstständig tätige Akteure oder Organisationen zurückgegriffen werden muss. Diese agieren aber in enger Zusammenarbeit mit dem Kulturamt. Übersicht 12: Einrichtung einer eigenen Koordinationsstelle für Netzwerkarbeit, differenziert nach Art der Einrichtung
Koordinationsstelle vorhanden
92%
davon im Kulturbüro/Kulturamt
50%
davon im Kultur- und Schulservice
17%
davon eigenständiges Projektbüro (z. B. GmbH)
8%
Steuerungsgruppe (z. B. Kinder- und Jugendkultur)
8%
davon interkommunale Netzwerkstelle
8% 0%
20%
40%
60%
80%
100% ZfKf 2012
19
5
ZfKf 2012
Alle untersuchten Kommunalen Gesamtkonzepte zur Kulturellen Bildung binden schulische und außerschulische Einrichtungen sowie Kindertagesstätten ein. Immer werden außerschulische kulturelle Partner bei der Realisierung eingebunden, seltener – nämlich zu 58% – auch nichtTipp: Auch außerschulische und nichtkulturelle Einrichtungen an den kulturellen Bildungsmaßnahmen kulturelle Einrichtungen sind potenzielle beteiligt. Ein Beispiel für ein städteübergreifendes KooperationsPartner von Kommunalen projekt zwischen außerschulischen kulturellen und schulischen Gesamtkonzepten, wie etwa Partner ist das Programm „Theater und Schule (TuSch)“. KünstleriJugendzentren oder sche Werkstattangebote, Fortbildungen für Lehrer/innen und Migrantenselbstorganisationen! Künstler/innen sowie Theaterprojekte und -besuche für Jugendliche aller „TuSCH“-Schulen sind Teil des Programms. Beispiele für die Einbindung von außerschulischen nichtkulturellen Partnern sind etwa Kooperationen mit Sportvereinen oder Bildungszentren.
Wo finden die Angebote statt? – Zu den beteiligten Einrichtungen in Kommunalen Gesamtkonzepten
Übersicht 13: Sammlung aller beteiligten Orte in den Kommunalen Gesamtkonzepten
Übersicht 14: Beteiligung schulischer und außerschulischer Einrichtungen an der Realisierung von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung (Mehrfachnennungen möglich) 120% 100%
100%
100%
100%
100% 80% 58%
60% 40% 20% 0% Schulische Einrichtungen
Kindertagesstätten
Andere außerschulische Einrichtungen
davon andere nicht-kulturelle Einrichtungen
davon kulturelle Einrichtungen
ZfKf 2012
20
Wo finden die Angebote statt? – Zu den beteiligten Einrichtungen in Kommunalen Gesamtkonzepten
5 Betrachtet man die kulturellen Bildungsmaßnahmen mit schulischen Partnern genauer, so konzentriert sich die Mehrzahl der Kommunalen Gesamtkonzepte auf die Ausgestaltung des Offenen Ganztags. Seltener, aber immerhin bei 42% der Gesamtkonzepte, finden sich curriculare Angebote, wie Tipp: Die Ausgestaltung des etwa die Projekte „Jeki“ oder „Singpause“, bei denen alle Kinder einer Klas(Offenen) Ganztags ist ein senstufe das musikalische Angebot innerhalb der Unterrichtszeiten wahrwichtiges Experimentierfeld nehmen. Alternativ gibt es freiwillige, ergänzende Angebote wie Workshops Kommunaler Gesamtkonzepte oder Projekttage, die beispielsweise in Kooperation mit Kultureinrichtungen Kultureller Bildung! stattfinden. Oftmals werden auch kulturelle Bildungsmaßnahmen implementiert, die außercurricular im Ganztag, Halbtag oder als ergänzende Schulangebote wahlweise eingebunden werden können, wie beispielsweise bei der kommunalen Teilnahme am NRW-Landesprogramm „Kultur und Schule“. Übersicht 15: Schulische Einbindung von kulturellen Bildungsmaßnahmen in den Kommunalen Gesamtkonzepten (Mehrfachnennungen möglich) 120% 100% 100%
92%
80% 58%
60% 42%
42%
Freiwilliges ergänzendes Angebot
Curricular
40% 20% 0% Außercurricular
Schule als Ort
Kindertagesstätte
ZfKf 2012
Welche Kultureinrichtungen werden in den Kommunalen Gesamtkonzepten eingebunden? Und mit welchen schulischen und außerschulischen nichtkulturellen Einrichtungen werden diese vernetzt? Auffällig ist hier zunächst die hohe Beteiligung an kulturellen Bildungsmaßnahmen mit Museen, aber auch speziell mit Bibliotheken. Beide Einrichtungen sind nicht nur in Großstädten, sondern auch in kleinen Gemeinden sehr präsent, aufgrund ihrer wesentlich höheren Verbreitungsgrades als vergleichsweise Orchester oder (Musik-)Theater, deren Betrieb und Unterhalt sich in der Regel nur größere Städte leisten können. Neben der größeren Zahl existierender Einrichtungen könnte ein weiterer Grund für ihre zentrale Einbindung in Kommunale Gesamtkonzepte in ihrem expliziten Selbstverständnis liegen, Kulturelle Bildung als einen Auftrag zu definieren, während für Theater und Orchester der kunstproduzierende Auftrag im Wesentlichen die Legimitation bestimmt. Im „Hessischen Bibliotheksgesetz“ wird der Bildungsauftrag der Bibliotheken beispielsweise wie folgt zusammengefasst: „Bibliotheken sind als Bildungseinrichtungen Partner für lebensbegleitendes Lernen. Sie sind Orte der Wissenschaft, der Begegnung und der Kommunikation. Sie fördern den Erwerb von Wissen und damit gesellschaftliche Integration. Sie wirken aktiv an der Weiterentwicklung der Gesellschaft mit. Darüber hinaus unterstützen sie mit ihren Beständen das Angebot anderer Kultureinrichtungen.“ 17
17
21
Hessisches Bibliotheksgesetz (HessBiblG), §2, vom 20. September 2010.
5
„Ein Museum wird nach ICOM definiert als eine gemeinnützige, ständige, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienst der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zu Studien-, Bildungs- und Unterhaltungszwecken materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt.“19 Typische Vermittlungsangebote der Bibliotheken sind beispielsweise Lesungen, das Zusammenstellen von Buchmaterialien für Schulen, Kindergärten oder den Deutschunterricht, Führungen für junge Leute zur Nutzung von Bibliotheken oder auch das Einrichten von Bibliothekstreffen oder -clubs, wo künstlerisch-kreative Projekte, wie beispielsweise eine Bibliothekszeitschrift, erstellt werden. Ein Schwerpunkt der kulturellen Bildungsarbeit in Museen liegt im Bereich der Schulklassenführungen. Neben Sonderführungen finden sich auch verstärkt Workshops und Kurse, in denen sich im Rahmen künstlerischkreativer Aktivitäten mit den Inhalten der Ausstellungen auseinandergesetzt wird. In der Praxis bieten auch Theater, Orchester und Mehrspartenhäuser Bildungsangebote an, dies geschieht jedoch auf freiwilliger Basis und wird nicht als fester Bestandteil des Regelangebots betrachtet. Die Formate sind vielfältig und reichen von künstlerisch-kreativen Workshops und Clubs bis hin zu Einführungen oder moderierten Kinder- und Jugendkonzerten. In ländlichen Projekten können auch mobile Angebote der Museen und Tipp für kleinere Städte: anderer Kultureinrichtungen in Großstädten im Rahmen Kommunaler GePrüfen, ob samtkonzepte verankert werden. Gastspiele von Theatern in Schulen oder Kultureinrichtungen in Kindertagesstätten sowie mobile Bibliotheken sind Beispiele für solche benachbarten Großstädten im Angebote. Rahmen mobiler Angebote Überraschend ist dagegen die nicht grundsätzliche Einbindung der Soziokuleingebunden werden können! turellen Zentren, obwohl diese in Deutschland eine große Vielfalt unterschiedlicher Bildungsmaßnahmen anbieten. Diese umfassen neben der Kulturellen Bildung auch die Erwachsenenbildung, die Sozialarbeit Tipp: Die Freie Kulturszene und sowie die psychosoziale und die politische Arbeit. 20 Daneben haben sich die Soziokulturelle Zentren sind auch Soziokulturellen Zentren in der Satzung ihrer Bundesvereinigung 1979 dazu potenzielle Partner bei verpflichtet, mit ihren Angeboten übergreifend verschiedene AltersgrupKommunalen Gesamtkonzepten! pen, soziale Schichten und Nationalitäten zu fördern. 21 Dennoch binden nicht alle Kommunen diese kulturellen Anbieter systematisch in ihre Konzepte ein.
Wo finden die Angebote statt? – Zu den beteiligten Einrichtungen in Kommunalen Gesamtkonzepten
Auch der Museumsbund betont auf seiner Homepage noch einmal den Bildungsauftrag der Museen, wie er bereits in einem Beschluss der Kultusministerkonferenz von 1969 dargelegt wurde, 18 und verweist dabei auch auf die Statuten des Internationalen Museumsrates (ICOM):
Vergleicht man nun, welche der außerschulischen kulturellen Kooperationspartner auch als Veranstaltungsort in Projekte eingebunden werden, zeigen sich nur bei den Bibliotheken und den Einrichtungen der Freien Szene Abweichungen. In den Kommunalen Gesamtkonzepten werden zwar fast immer Kooperationen mit diesen beiden Partnern angegeben, doch diese Kooperationen finden nicht immer auch innerhalb der Räumlichkeiten dieser Institutionen statt. Im Vergleich zu Museen sind Bibliotheken für Schulklassen als Veranstaltungsort vermutlich weniger reizvoll. Viele Partner aus der Freien Szene verfügen dagegen häufig über keine ausreichenden Räumlichkeiten für Projektarbeit, so dass diese eher auf schulische Gebäude oder andere Einrichtungen zurückgreifen müssen.
18
19
20 21
Vgl. u. a.: Empfehlung zum Bildungsauftrag der Museen. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 03.07.1969 [www.museumsbund.de/fileadmin/geschaefts/dokumente/kmk/19690703_Empf.pdf, letzter Zugriff: 19.12.2011]. Deutscher Museumsbund: Geschichte und Definitionen [www.museumsbund.de/de/das_museum/geschichte_definition/definition_museum, letzter Zugriff: 17.01.2012]. Vgl. Bundesvereinigung Soziokulturelle Zentren [www.soziokultur.de/bsz/node/80, letzter Zugriff: 06.02.2012]. Vgl. Heinrichs, Werner/Klein, Armin: Kulturmanagement von A–Z. 600 Begriffe für Studium und Praxis, München ²2001, S. 348.
22
5
Wo finden die Angebote statt? – Zu den beteiligten Einrichtungen in Kommunalen Gesamtkonzepten
Übersicht 16: Beteiligung von Kultureinrichtungen an den Kommunalen Gesamtkonzepten als Kooperationspartner und speziell als Veranstaltungsort (Mehrfachnennungen möglich)
100% 100%
Museen 83% 83%
Theater
100% 92%
Bibliotheken
Kooperationspartner ingesamt
58% 58%
Orchester
Einbindung auch als Veranstaltungsort 92%
Einrichtungen der Freien Szene
58% 42% 42%
Soziokulturelle Zentren 0%
50%
100%
150% ZfKf 2012
Eine wesentliche Leistung der Kommunen besteht in der MitfinanzieTipp: Prüfen, ob eine Einrichtungen rung von außerschulischen kulturellen Bildungseinrichtungen wie nicht ausschließlich öffentlich Musikschulen oder Jugendkunstschulen, die Kindern und Jugendlichen geförderter kultureller das Erlernen von künstlerisch-kreativen Fertigkeiten mit künstlerisch Bildungseinrichtungen, wie qualifiziertem Vermittlungspersonal ermöglichen. Diese Einrichtungen Tanzschulen oder auch Anbieter wie werden jedoch bei den Kommunalen Gesamtkonzepten deutlich selteVolkshochschulen, nicht sinnvoll in ner als Partner hervorgehoben. Eine Ausnahme bilden die MusikschuKommunale Gesamtkonzepte len, die in der Regel auch in kleineren Kommunen präsent sind. eingebunden werden können! Jugendkunstschulen und Volkshochschulen (VHS) werden nur in den Metropolen konsequenter (67%) eingebunden und punktuell von großen und mittelgroßen Städten. So thematisieren einzelne Kommunen die Forderung nach einer Orientierung der Rahmenlehrpläne für Unterrichtsprojekte mit Jugendkunst- und Musikschulen in Kommunalen Gesamtkonzepten. Dabei gilt allerdings zu berücksichtigen, dass nicht alle Städte, vor allem nicht kleinere, über Jugendkunstschulen verfügen. Auffällig ist hier jedoch die deutliche Zurückhaltung bei der Einbindung der VHS. Auch werden Ballett- bzw. Tanzschulen in keinem der vorliegenden Kommunalen Gesamtkonzepte konkret einbezogen. Möglicherweise liegt dies an der oftmals privaten Finanzstruktur dieser Einrichtungen. Grundsätzlich sollte man jedoch prüfen, ob hier nicht auch positive Synergieeffekte im Rahmen von Kooperationen für kommende Gesamtkonzepte ermöglicht werden können. Die Angebote, die in Kooperation mit Musik- oder Jugendkunstschulen stattfinden, werden nicht ausschließlich in den Räumlichkeiten der jeweiligen Institution durchgeführt. Musikschulen bieten beispielsweise im Schulunterricht und in den Räumlichkeiten der Schulen Programme wie „Jeki“ an. Projekte, die jedoch die VHS als Kooperationspartner angeben, finden in der Regel auch alle in den dortigen Räumlichkeiten statt, wie die folgende Übersicht verdeutlicht.
23
5
100%
Musikschule
67% 58%
Jugendkunstschule
33% 33%
Volkshochschule
Kooperationspartner ingesamt
33%
Einbindung auch als Veranstaltungsort
%
Tanzschule
% 0%
20%
40%
60%
80%
100% ZfKf 2012
Auch selbstorganisierte Gruppen und Einrichtungen der Jugendhilfe werden in Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung mit einbezogen, ausgebauter kultureller hier am ehesten Kulturvereine (75%) und Jugendzentren (25%), und dies vor Infrastruktur mögliche allem in kleinen Gemeinden, möglicherweise wegen des Mangels einer Kooperationen mit breiten professionellen kulturellen Infrastruktur. Entsprechende Kommuselbstorganisierten Gruppen nale Gesamtkonzepte legen jedoch nahe, dass solche Maßnahmen auch und Vereinen prüfen, da diese durchaus eigene inhaltliche Ausprägungen haben, werden hier z. B. kultuoftmals eine eigene Qualität des relle Aktivitäten gefördert, bei denen sich Kinder und insbesondere JugendEngagements und der liche oftmals selbst stark aktiv engagieren und im Rahmen von Projekten Beteiligung besitzen! mit selbstorganisierten Gruppen, Eigenverantwortung und Freiwilligkeit besonders gefördert werden. Vergleichsweise selten werden Migrantenselbstorganisationen in Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung eingebunden. Dies ist bedauerlich, da zum einen eine Analyse der Kölner Tipp: Für den Ausbau Migrantenselbstorganisationen gezeigt hat, dass diese Einrichtungen durchinterkultureller aus vielfach auch kulturelle Bildungsmaßnahmen anbieten. 51% gaben in der Bildungsmaßnahmen empfiehlt Befragung an, über entsprechende Angebote zu verfügen 22. Zum anderen sich auch die Kooperation mit wächst in den vergangen Jahren zunehmend der Bedarf an interkulturellen Migrantenselbstorganisationen! Bildungsangeboten mit dem steigenden Anteil an Bürgern/innen mit Migrationshintergrund in Deutschland.23 Tipp für Großstädte: Trotz gut
22
23
Wo finden die Angebote statt? – Zu den beteiligten Einrichtungen in Kommunalen Gesamtkonzepten
Übersicht 17: Beteiligung von kulturellen Bildungseinrichtungen in den Kommunalen Gesamtkonzepten als Kooperationspartner und speziell als Veranstaltungsort (Mehrfachnennungen möglich)
Vgl. Keuchel, Susanne/Larue, Dominic: Kulturwelten in Köln. Eine empirische Analyse des Kulturangebots mit Fokus auf Internationalität und Interkulturalität, Köln 2011, S. 57. Vgl. Statistisches Bundesamt: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Wanderungen, Wiesbaden 2010. Lag die Anzahl ausländischer Einwanderer/innen in Deutschland im Jahr 2004 noch bei 558 467, so liegt sie 2010 schon bei 683 530.
24
5
Wo finden die Angebote statt? – Zu den beteiligten Einrichtungen in Kommunalen Gesamtkonzepten
Übersicht 18: Beteiligung von sozialen Einrichtungen und Selbstorganisationen in den Kommunalen Gesamtkonzepten als Kooperationspartner und speziell als Veranstaltungsort (Mehrfachnennungen möglich)
75%
Kulturvereine
58%
Jugendzentren
25% 25%
Sonstige Vereine
25% 25%
Migrantenselbstorganisationen
25%
Kooperationspartner ingesamt
17%
Einbindung auch als Veranstaltungsort
17% 17%
Öffentlicher Raum
42% 42%
Sonstige 0%
20%
40%
60%
80% ZfKf 2012
Unter den sonstigen Partnern Kommunaler Gesamtkonzepte finden sich punktuell auch Hochschulen in Abhängigkeit von der Existenz der Hochschullandschaft in den jeweiligen Städten. Beispiele wären hier Projekte, die in Kooperation mit Studenten/innen an Kunst- und Musikhochschulen oder von anderen kulturwissenschaftlichen Studiengängen entwickelt und umgesetzt werden. Anschließend kann man feststellen, dass die Kommunen im Rahmen der Ausgestaltung der Kommunalen Gesamtkonzepte diese sehr gut auf ihre individuelle kulturelle Infrastruktur abstimmen. Dabei ergeben sich aber, wie die vorliegende Analyse gezeigt hat, durchaus noch punktuell Ausbaumöglichkeiten für das Einbinden alternativer Partner.
Checkliste:
25
1.
Zum Aufbau eines effizienten kulturellen Bildungsnetzwerks empfiehlt sich das Benennen eines/r Verantwortlichen, der/die die Vernetzungsarbeit leistet. In Abhängigkeit von der Größe der Stadt kann auch das Einrichten eines speziellen Kultur- und Schulservices sinnvoll sein.
2.
Zentrale Zielorte bzw. Zielgruppen Kommunaler Gesamtkonzepte zur Kulturellen Bildung sind Schulen, hier auch noch speziell der Offene Ganztag und Kindertagesstätten.
3.
Für kleinere Gemeinden empfiehlt sich neben der Einbindung von vorhandenen kulturellen Partnern auch im Amateurbereich die Prüfung der Zusammenarbeit mit großen Kultureinrichtungen im Rahmen mobiler Angebote.
4.
Neben der Einbindung von klassischen Kulturakteuren empfiehlt sich mit Blick auf andere Qualitätsmöglichkeiten und inhaltliche Ausprägungen allgemein auch die gezielte Kooperation mit vorhandenen Selbstorganisationen und Partnern der Freien Kulturszene.
5.
Für den Ausbau von interkulturellen Bildungsmaßnahmen empfiehlt sich auch die gezielte Kooperation mit Migrantenselbstorganisationen.
6
6.
Welche Vermittler werden eingebunden und wie werden sie geschult?
Entsprechend der unterschiedlichen Formate, Zielgruppen und Vermittlungsorte wird innerhalb der kulturellen Bildungsmaßnahmen der Kommunalen GeGesamtkonzepten wird samtkonzepte mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Vermittlergruppen gearneben den Vermittlern aus beitet, wie die folgende Übersicht zeigt. Neben kulturellen Vermittlern, wie dem Kulturbereich auch Fachleuten des Bereichs Kunst, Künstlern/innen, Kulturpädagogen/innen oder fachfremdes Personal aus Kultureinrichtungen, die in der Regel in allen Kommunen am Vermittlungspersonal Kommunalen Gesamtkonzept beteiligt sind, wird auch nicht-künstlerisches bzw. eingesetzt! kulturwissenschaftlich ausgebildetes Vermittlungspersonal eingesetzt. So arbeiten in allen Kommunen Lehrer/innen und Sozialpädagogen/innen, in 9 von 12 Städten Erzieher/innen aus Kindertagesstätten und bei knapp der Hälfte der Kommunen (42%) auch Ehrenamtliche. Die Einbindung des fachfremden Vermittlungspersonals erfolgt beispielsweise im Rahmen sogenannter „Tandemarbeit“, wie bei vielen Initiativen, in denen z. B. Musiker/innen oder Bildende Künstler/innen und Lehrer/innen gemeinsam mit Schulklassen Projekte realisieren. Übersicht 19: Beteiligtes Vermittlungspersonal in den Kommunalen Gesamtkonzepten Kulturelle Bildung (Mehrfachnennungen möglich) Lehrer/innen
100%
Künstler/innen
100%
Kulturpädagogen/innen
100%
Sozialpädagogen/innen
100%
Personal aus Kultureinrichtungen
Welche Vermittler werden eingebunden und wie werden sie geschult?
Tipp: In Kommunalen
92%
Erzieher/innen aus Kindertagesstätten
75%
Ehrenamtliche
42%
Personal aus sozialen Einrichtungen
17%
Schüler/innen
8%
Studierende
8%
Sonstige
17% 0%
20%
40%
60%
80%
100%
120% ZfKf 2012
Tipp: In kleinen Gemeinden auf ehrenamtliche Strukturen bei der Realisierung von Kommunalen Gesamtkonzepten zurückgreifen!
Kleinstädte greifen häufiger als andere Städte auf amtlichen zurück. Dies liegt sicherlich daran, dass neren Gemeinden nicht so stark ausgebaut ist wie in größeren Kommunen. Daher spielen hier vor allem Kulturvereine und kulturelle Laienakteure eine größere Bedeutung bei der Umsetzung der Kommunalen Gesamtkonzepte.
die Vermittlungsarbeit von Ehrendie kulturelle Infrastruktur in kleiTipp: Fachfremdes Personal arbeitet vor allem in Kulturvereinen, Laiengruppen oder in Kooperation mit künstlerischem Personal!
Schüler/innen und Studenten/innen werden als Vermittler dagegen vergleichsweise selten eingebunden. In der Regel verfolgen kulturelle Bildungsmaßnahmen bei Einbezug von jungen
26
6
Welche Vermittler werden eingebunden und wie werden sie geschult?
Zielgruppen in der Vermittlung weniger eine personelle Entlastung als vielmehr partizipative Ansätze und Multiplikatorenfunktion im Kontext von Peergroups. Beispielsweise arbeiten hier Jugendliche und künstlerische Akteure bei der Organisation und Auswahl der Wettbewerbsgewinner zusammen. In den vorliegenden Kommunalen Gesamtkonzepten wird nicht nur das Ziel verfolgt, unterschiedliche Vermittlungsgruppen zu vernetzen, sondern auch qualitativen Ansprüchen gerecht zu werden und das Vermittlungspersonal im Kontext der Kulturellen Bildung bzw. des reibungslosen Ablaufs neuer kooperativer kultureller Bildungsmaßnahmen weiterzuqualifizieren. Fort- und Weiterbildungen für die Vermittler sind deswegen ein besonderer Schwerpunkt der Konzepte. Alle Kommunen bieten diese an. Dabei lassen sich vor allem vier zentrale Aufgabenfelder bei der Durchführung von Fortbildungen beobachten: a) Kulturelle Akteure werden in den pädagogischen Kompetenzen geschult. b) Pädagogisches Personal wird in künstlerisch-kreativen Fähigkeiten und kultureller Bildungsarbeit geschult. c) Pädagogisches Personal/Eltern wird/werden über bestehende kommunale kulturelle Bildungsangebote informiert und für das Themenfeld Kulturelle Bildung sensibilisiert. d) Kulturelle und nicht-kulturelle Vermittlergruppen erhalten Hilfestellung zur Realisierung von gemeinsamen Kooperationsprojekten. Zunehmend finden sich dabei in den vergangenen Jahren auch kommunale Fortbildungen für Erzieher/innen in Kindertagesstätten, die nicht über eine spezielle Fachkraftausbildung in den Themenbereichen Musik und Kunst 24 verfügen. Beispielsweise fühlten sich hierbei nur 57% der Erzieher/innen sicher bei der Vermittlung von musisch-darstellenden Ausdrucksmöglichkeiten in Kindertagesstätten, wie Musik, Rhythmik, Tanz und Theaterspiel. 25 Oftmals sind daher Kooperationen mit Künstlern/innen oder Kulturpädagogen/innen notwendig, um qualifizierte kulturelle Bildungsangebote im frühkindlichen Bereich zu verorten. Einige Kommunen wirken diesem Mangel mit speziellen Qualifizierungsangeboten der Kulturellen Bildung für Erzieher/innen entgegen. Dazu gehören etwa Kooperationen mit Berufsausbildungsstätten für Erzieher/innen zur Zusatzqualifikation im Bereich Kulturelle Bildung. Die Schüler/innen besuchen Seminare zu allen Kunstsparten und arbeiten theoretisch und praktisch in Kultureinrichtungen und mit Künstlern/innen zusammen. In einer Stellungnahme zum Thema „Frühkindliche Kulturelle Bildung“ befürwortet der Deutsche Kulturrat diese Entwicklungen und fordert „einen Stellenausbau für Erzieherinnen und Erzieher und die grundständige Einbeziehung der kulturellen Fächer in deren Ausbildung“.26
Tipp: Fortbildungen für Erzieher/innen in Kindertagesstätten sind zurzeit bildungspolitisch sehr gefragt!
24
25
26
27
27
Fortbildungsangebote für künstlerische Akteure werden eher von größeren Städten durchgeführt. Je kleiner die Stadt, desto weniger Angebote gibt es in diesem Bereich. Die Künstler/innen, die z. B. am Programm „Kultur und Schule“ teilnehmen, sind dazu verpflichtet Fortbildungen zu besuchen, sofern sie diese noch nicht absolviert haben.27 Auch für Eltern werden beispielsweise Fortbildungen im Bereich Kultureller Bildung angeboten, die sich dann eher auf die Sensibilisierung für das Thema und der Interessenbildung beziehen.
Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Hg.): Bildung in Deutschland 2012. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zur kulturellen Bildung im Lebenslauf, S. 189 [www.bildungsbericht.de/daten2012/bb_2012.pdf, letzter Zugriff 24.08.2012]. Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Hg.): Bildung in Deutschland 2012. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zur kulturellen Bildung im Lebenslauf; s. Tabelle H3.1-2web: Kompetenzeinschätzung pädagogischer Fachkräfte 2010 nach Aufgabengebieten im Umgang mit 3- bis unter 6-Jährigen. Vgl. Deutscher Kulturrat (Hg.): Frühkindliche Kulturelle Bildung: Potenziale für unsere Gesellschaft – Stellungnahme des Deutschen Kulturrats, 05.06.2008 [www.kulturrat.de/deteal.php?detail=1363&rubrik=4, letzter Zugriff: 13.07.2012]. Vgl. Landesprogramm NRW „Kultur und Schule“ [www.kulturundschule.de/journal/detail.php?id_page=29759&idText=2&saveref=1, letzter Zugriff: 09.08.2012].
6 Übersicht 20: Fortbildungen für einzelne Vermittlergruppen in den Kommunalen Gesamtkonzepten, differenziert nach Stadtgröße
100% Fortbildung vorhanden
100% 100% Kulturelle Akteure
100%
33%
83% 100%
67% 67%
Lehrer/innen
83% 67%
33%
Sozialpädagog/innen
58%
25%
0%
0% 0%
Metropole
33% 33%
Mittelstadt
17%
Kleinstadt 33%
0%
Verwaltungsmitarbeiter/innen
33% 33%
Großstadt
0% Eltern
67% 67%
33%
0%
Erzieher/innen
100%
Insgesamt
33% 17% 20%
40%
60%
80%
100%
120%
Welche Vermittler werden eingebunden und wie werden sie geschult?
100%
ZfKf 2012
Tipp: Hilfreich für einen reibungslosen Ablauf beim Einsatz unterschiedlicher Vermittlungsgruppen ist der Einsatz von Kontaktpersonen in unterschiedlichen Einrichtungen. Sie übernehmen die Verantwortung für kulturelle Bildungsthemen des Hauses!
Oftmals sind in der Praxis die zuvor bereits erwähnten Koordinationsstellen (z. B. Kultur- und Schulservices), die die Akteure miteinander vernetzen, auch gleichzeitig Veranstalter von Arbeitskreistreffen einzelner kultureller Bildungsakteure, Vortragsreihen, Fortbildungen oder Tagungen. Vereinzelt werden für fachliche oder inhaltliche Rückfragen zu den Kommunalen Gesamtkonzepten in allen Einrichtungen der Stadt, die entsprechende Maßnahmen anbieten, Kontaktpersonen für Kulturelle
Bildung installiert.
Checkliste: 1. Kommunale Gesamtkonzepte beziehen Vermittlergruppen aus dem Kulturbereich sowie fachfremdes Vermittlungspersonal gleichermaßen im Rahmen der Vernetzungs-, Kooperations- und Qualifizierungsarbeit mit ein. Dies gilt vor allem für Lehrer/innen und Erzieher/innen in Kindertagesstätten. 2. Fachfremdes Personal wird häufig im Rahmen von Tandemprojekten gemeinsam mit künstlerischen Akteuren oder in Kulturvereinen sowie kulturellen Laienorganisationen eingesetzt. 3. In kleinen Gemeinden ist es oftmals notwendig, auch ehrenamtliche Strukturen in der Vermittlungsarbeit einzusetzen.
28
6 4. Bei partizipativen kulturellen Bildungsansätzen ist der Einbezug von jungen Multiplikatoren wie Schülern/innen oder Studierenden sinnvoll. 5. Die Durchführung von Fort- und Weiterbildungen sichert die Qualität der kulturellen Bildungsmaßnahmen.
Welche Vermittler werden eingebunden und wie werden sie geschult?
6. Kulturelle Akteure sollten vor allem in den pädagogischen Kompetenzen und der Kooperationsarbeit mit anderen Vermittlungsgruppen gestärkt werden.
29
7. Fachfremdes Vermittlungspersonal sollte in künstlerisch-kreativen Fähigkeiten geschult, über kulturelle Bildungsangebote informiert und für kulturelle Bildungsthemen sensibilisiert werden. 8. Verantwortliche Ansprechpartner für kulturelle Bildungsfragen in den unterschiedlichen Einrichtungen, die an Kommunalen Gesamtkonzepten beteiligt sind, vereinfachen Abläufe.
Wer ist für was zuständig? – Zur Betreuung und Organisation der Kommunalen Gesamtkonzepte
7.
Die Organisation und Verankerung von Kultureller Bildung in der Stadt ist am häufigsten geregelt über die Ämter bzw. Behörden für Kultur und Bildung. Dabei kann es sich um einzelne Ämter handeln oder um Ressorts, die in einem Amt zusammenarbeiten. Die Ressorts Kultur und Bildung sind entsprechend bei allen vorliegenden Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung beteiligt. Zusätzlich werden öfter auch die Ämter oder Ressorts für Soziales und Jugend einbezogen. Die federführende Koordination speziell der Kommunalen Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung wird in der Regel von einem/r eigenen Koordinator/in betreut. Alle 12 beteiligten Städte geben an, diese/n für die Umsetzung des Kommunalen Gesamtkonzepts bereitzustellen. Diese Aufgabe erfolgt meistens im Rahmen anderer kommunaler Tätigkeiten und die Koordination wird in der Regel nahezu immer im Ressort Kultur ausgeübt. Tipp: Kommunale Gesamtkonzepte zur Kulturellen Bildung benötigen in der Regel eine/n verantwortliche/n Koordinator/in!
Übersicht 21: Federführendes Ressort bei der Koordination und am Kommunalen Gesamtkonzept beteiligte Ressorts (Mehrfachnennungen bei Ressortbeteiligung möglich) 120% 100% 100%
100%
Federführende Koordination
90% Beteiligte Ressorts
80%
67%
60%
50% 42% 33%
40% 20%
10%
Wer ist für was zuständig? – Zur Betreuung und Organisation der Kommunalen Gesamtkonzepte
7
8% 0%
0%
0%
Ressort Jugend
Ressort Soziales
Ressort Familie
0%
0%
0% Ressort Kultur
Ressort Bildung
Ressort Integration
Sonstige Ressorts ZfKf 2012
Alle, bis auf eine Stadt, geben an, dass es für die Koordination ein federführendes Ressort gibt. Bei 10 Städten handelt es sich dabei um das Ressort Kultur und bei einer Stadt um das Bildungsressort. Eine Stadt gibt an, dass bei der Koordinierung des Konzepts eine geteilte Federführung der Ressorts Tipp: Die Kultur, Bildung und Soziales vorliegt. Auch wenn die Einbindung Koordination in erster Linie dem Kulturressort unterverschiedener geordnet ist, geben alle Städte an, dass weitere ÄmRessorts bei ter bzw. Ressorts bei der konkreten Umsetzung der Kommunalen Maßnahmen beteiligt sind, wie die vorausgehende Übersicht veranschaulicht. Eine Gesamtkonzepten zentrale Rolle nimmt hierbei das Ressort Bildung ein, das neben dem Ressort Kultur empfiehlt sich! an allen Kommunalen Gesamtkonzepten beteiligt ist. Öfter findet sich auch eine Beteiligung der Ressorts Soziales und Jugend, punktuell auch der Ressorts Integration oder Familie. Tipp: Die Ressorts Kultur und Bildung sind unabdingbare Partner bei Kommunalen Gesamtkonzepten!
30
Wer ist für was zuständig? – Zur Betreuung und Organisation der Kommunalen Gesamtkonzepte
7 Abhängig von ihren fachlichen Kompetenzen, vernetzen die Ämter bzw. Ressorts die Einrichtungen, in denen Kulturelle Bildung vor Ort vermittelt wird. Das Ressort Bildung ist in der Regel für die schulische curriculare und außercurriculare Angebotsstruktur der Kulturellen Bildung verantwortlich, oftmals auch für die Gestaltung des (Offenen) Ganztags. Während das Ressort Jugend sich in der Regel für die Vernetzungsarbeit im Bereich der Jugendzentren und Kindertagesstätten verantwortlich zeichnet, bemüht sich das Ressort Kultur um die Einbindung von Künstlern/innen, der kulturellen Bildungs- oder Kultureinrichtungen. Eine Zusammenarbeit wird oftmals dadurch erleichtert, wenn die Tipp: Die Koordination und unterschiedlich relevanten Ressorts Organisation von Kommunalen für die kulturelle Bildungsarbeit in Gesamtkonzepten benötigt eine einem gemeinsamen Amt bzw. Geschäftsbereich integriert sind. eigene personelle Ausstattung in Naturgemäß ist die Koordinierungs- bzw. Umsetzungsarbeit wesentAbhängigkeit von der Größe der lich einfacher in kleineren Gemeinden mit weniger Akteuren zu leisten Kommunen, durchschnittlich als in Großstädten und Kommunen mit einer Vielzahl an Einrichtungen entspricht dies 2 und Partnern. Entsprechend variiert auch die Mitarbeiterzahl bzw. das Mitarbeiterstellen! Stellenbudget des Kommunalen Gesamtkonzepts in Abhängigkeit der Tipp: Die Bündelung der Ressorts Kultur und Bildung innerhalb eines Amts bzw. einer Organisationsstruktur erleichtert die Zusammenarbeit bei Kommunalen Gesamtkonzepten Kulturelle Bildung!
Größe einer Kommune. Sind zur Abwicklung des Kommunalen Gesamtkonzepts in Metropolen durchschnittlich 4 Stellen finanziert, liegt der Stellenanteil in kleinen Gemeinden nur bei 1,2. Durchschnittlich werden in den Kommunen 2,1 Personalstellen zur Koordination und Organisation des Kommunalen Gesamtkonzepts eingesetzt.
Übersicht 22: Durchschnittliche Anzahl der Stellen für die Koordination und Organisation des Kommunalen Gesamtkonzepts, differenziert nach Stadtgröße
ZfKf 2012
Wie die folgende Übersicht verdeutlicht – und vorausgehend ausführlich in Kapitel 5 zu den Partnern und Orten der Gesamtkonzepte dargestellt – sind in allen kleinen wie großen Kommunen die unterschiedlichen Lebensbereiche und kommunalen Partner mit eingebunden. Alle Kommunen vernetzen in der kulturellen Bildungsarbeit die kulturellen Akteure, die kulturellen Bildungs- und Kultureinrichtungen sowie die Freie Kulturszene mit Schulen, Kindertagesstätten und dem Freizeitbereich, einzelne Kommunen beziehen hier auch Universitäten, Hochschulen bzw. die Kreativwirtschaft mit ein.
31
Übersicht 23: Beteiligung unterschiedlicher kommunaler Partner an den Kommunalen Gesamtkonzepten (Mehrfachnennungen möglich)
Kulturelle Bildungseinrichtung
100%
Kultureinrichtung
100%
Schule
100%
Kindertagesstätte
100%
Freizeitbereich
100%
Partner aus der Freien Szene
92%
Universität/Fachhochschule
33%
Kreativwirtschaft
17% 0%
20%
40%
60%
80%
100%
120% ZfKf 2012
Hier stellt sich die Frage nach dem organisatorischen Aspekt. Wie kann diese umfangreiche Koordinierungsund Vernetzungsarbeit effektiv geleistet werden? Teilen sich die beteiligten Ressorts die Arbeitsfelder auf und organisieren sie diese unabhängig voneinander in eigener Verantwortung, ohne weitere Absprache? Treffen sich hier die beteiligten Ämter und Ressorts in regelmäßigen Abständen, um die Vernetzungsarbeit in gemeinsamer Absprache zu gestalten? Oder werden gar alle kommunalen Partner in kontinuierlichen Netzwerktreffen zueinander geführt, um Austausch und Kooperationsbereitschaft positiv zu befördern? Alle Kommunen geben Netzwerkarbeit in ihren Konzepten an. Positiv fällt zunächst auf, dass 10 der 12 untersuchten Städte alle Partner der Konzepte bei regelmäßig stattfindenden Netzwerktreffen zusammenbringen. Aufgrund der zahlreichen Einzelakteure und verzweigten Kooperationsstrukturen fallen Metropolen hier etwas zurück. Diese führen jedoch alle beteiligten Ämter des Kommunalen Gesamtkonzepts bei regelmäßigen Netzwerktreffen für einzelne beteiligte Partnergruppen bzw. kulturelle Bildungsmaßnahmen zusammen. Allerdings ist bei der vorliegenden Analyse keine vollständige Aussage über Netzwerktreffen einzelner Maßnahmen möglich, da es hier teilweise an verlässlichen Rückmeldungen fehlt. Denn in der Regel erfolgt die Organisation dieser Treffen über die Projektleitung der einzelnen Maßnahmen und nicht über die Koordinierungsstelle für Kulturelle Bildung. In einigen Kommunen sind die Netzwerktreffen der beteiligten Ämter innerhalb der Kommunalen Gesamtkonzepte themenspezifisch ausgerichtet und betreffen nicht immer alle Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte.
Wer ist für was zuständig? – Zur Betreuung und Organisation der Kommunalen Gesamtkonzepte
7
32
Wer ist für was zuständig? – Zur Betreuung und Organisation der Kommunalen Gesamtkonzepte
7 Übersicht 24: Kontinuierliche Netzwerktreffen in den Kommunalen Gesamtkonzepten, differenziert nach Stadtgröße (Mehrfachnennungen möglich) 120% 100%
100%
100% 100%
100%
100%
100%
Metropole Großstadt Mittelstadt Kleinstadt Insgesamt
100%
92% 83%
80% 67%
67%
67%
67%
60%
40%
33% 33%
33%
20% 0% 0% Netzwerktreffen
der beteiligten Ämter
aller Partner der Konzepte
einzelner Partner der Konzepte/Maßnahmen ZfKf 2012
Mehr als die Hälfte der Netzwerktreffen, die alle Partner der Kommunalen Gesamtkonzepte einbeziehen, finden vierteljährlich satt; insbesondere in Metropolen werden Netzwerktreffen in diesem Turnus veranstaltet. In Klein- bzw. Mittelstädten erfolgen Netzwerktreffen mit Blick auf den organisatorischen Aufwand und eine geringe personelle Besetzung der Kommunalen Gesamtkonzepte zwar seltener, aber dennoch regelmäßig. Übersicht 25: Häufigkeit der Netzwerktreffen aller Partner der Kommunalen Gesamtkonzepte bei den Kommunen, die entsprechende Treffen durchführen (n=10) 70% 60%
60%
Netzwerktreffen…
50% 40% 30%
20%
20%
jährlich
halbjährlich
20% 10% 0% vierteljährlich ZfKf 2012
Die vorausgehende Betrachtung hat verdeutlicht, dass die Betreuung und Organisation der Kommunalen Gesamtkonzepte einen wesentlichen Arbeitseinsatz auf personeller Ebene erfordert. Je besser die Einzelakteure miteinander vernetzt sind, umso reibungsloser gestalten sich Kooperationen, das Optimieren und der weitere Ausbau von kulturellen Bildungsmaßnahmen. Der gemeinsame Austausch und gute Kommunikationsstrukturen innerhalb der Kommune sind wesentliche Bausteine für ein funktionierendes kulturelles Bildungsnetz.
33
Checkliste: 1. Für die Organisation eines Kommunalen Gesamtkonzepts sollte eine eigene Koordinierungsstelle eingeplant sein, die abhängig von der Stadtgröße von weiteren Mitarbeitern/innen unterstützt wird. 2. Bei der Entwicklung Kommunaler Gesamtkonzepte sollten verschiedene Ressorts eingebunden werden. Neben Kultur und Bildung sind die Ressorts Jugend, Soziales, Familie oder Integration mögliche Partner der Konzepte. 3. Sind die Ressorts Kultur und Bildung in einem Amt gebündelt, erleichtert dies oftmals die Zusammenarbeit und Entwicklung Kommunaler Gesamtkonzepte. 4. Die an Kommunalen Gesamtkonzepten beteiligten Ämter sollten sich in regelmäßigen Abständen zu Netzwerktreffen zusammenfinden. 5. Vorteilhaft ist auch die Durchführung von regelmäßigen Netzwerktreffen für alle beteiligten Partner der Kommunalen Gesamtkonzepte.
Wer ist für was zuständig? – Zur Betreuung und Organisation der Kommunalen Gesamtkonzepte
7
34
Wie präsent sind die Konzepte? – Zur Öffentlichkeitsarbeit der Kommunalen Gesamtkonzepte
8
8.
Wie präsent sind die Konzepte? – Zur Öffentlichkeitsarbeit der Kommunalen Gesamtkonzepte
Die Vielzahl der Zielgruppen und Kooperationspartner, die mit den Kommunalen Gesamtkonzepten angesprochen werden, machen ein umfangreiches Kommunikationssystem notwendig. Die Bedeutung sogenannter „Netzwerktreffen“ wurde im vorigen Kapitel schon deutlich. Hier stellt sich nun die Frage, ob und inwieweit die Präsenz der Konzepte in der Öffentlichkeit dargestellt werden. Öffentlichkeitsarbeit definiert sich als Instrument der Kommunikationspolitik und vereint alle Formen der Kommunikation an die Öffentlichkeit, um das eigene Anliegen bekannt zu machen und in ein positives Licht zu rücken. Öffentlichkeitsarbeit muss außerdem von einer reinen Pressearbeit abgegrenzt werden, weil sie sich an die Öffentlichkeit insgesamt bzw. eine spezielle Zielgruppe richtet, wohingegen man mit Formen der Pressearbeit allein Journalisten/innen anspricht.28 In 10 der 12 Kommunalen Gesamtkonzepte wird Öffentlichkeitsarbeit als Handlungsfeld benannt, aber nicht in allen wird es auf gleiche Weise konkretisiert. Einige Städte erwähnen den Punkt „Öffentlichkeitsarbeit“ nur sehr allgemein, wohingegen andere Kommunen ausgearbeitete Maßnahmen in diesem Bereich vorstellen. Insbesondere die Bereitstellung von Datenbanken oder Internetpräsenzen werden hier genannt, so auch die Nutzung des Webs 2.0. Auch eigene Publikationen oder Programmhefte über Kulturangebote, z. B. speziell für Schulen, werden thematisiert. Darüber hinaus konnte bei der empirischen Analyse der Kommunalen Tipp: Bei Fortschreibungen Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung beobachtet werden, dass einzelne Kommunaler Gesamtkonzepte die Kommunen hier auch Öffentlichkeitsarbeit leisten, die in den Konzepbisher geleistete und entwickelte ten keine Erwähnung findet. Im Folgenden wird daher das Ausmaß der Öffentlichkeitsarbeit noch einmal Öffentlichkeitsarbeit in den Kommunen insgesamt dargestellt und nicht konkret aufgreifen! nur Maßnahmen, die in den Konzepten genannt werden. Beobachtet werden hier die öffentliche Bereitstellung von Dokumentationen, Datenbanken oder Informationsmedien, die mediale Berichterstattung sowie die Teilnahme Kommunaler Gesamtkonzepte an Wettbewerben und Tagungen. Internetseiten und klassische Programmhefte sind die Medien, mit denen nahezu alle Kommunen auf die Arbeit ihrer Konzepte aufmerksam machen, wie dies folgende Übersicht verdeutlicht. Insbesondere mit Websites lassen sich auch umfangreiche Strukturen und Maßnahmen benutzerfreundlich darstellen. Hierbei ist positiv festzuhalten, dass einige Städte sogar Internetseiten speziell für einzelne Zielgruppen, in Tipp: Informationen zu erster Linie Kinder und Jugendliche, anbieten, um kulturelle BildungsangeKommunalen bote zu bewerben. Es ist nicht verwunderlich, dass vor allem die MetropoGesamtkonzepten können len hinsichtlich ihrer Öffentlichkeitsarbeit auf ein großes Spektrum an sich an unterschiedliche Möglichkeiten zurückgreifen können und strukturell bessere VoraussetzunZielgruppen richten, gen haben, neue Medien zu etablieren als eine Mittel- oder Kleinstadt, so beispielsweise an Kinder und beispielsweise Dokumentationen als Printmedium oder in den neuen MeJugendliche oder Lehrkräfte! dien sowie in Datenbanken zur Kulturellen Bildung. Vergleichsweise selten, Tipp: Das Internet bietet gute Möglichkeiten zur Darstellung Kommunaler Gesamtkonzepte!
möglicherweise aufgrund des damit verbundenen Arbeitsaufwands, werden periodisch wiederkehrende Medien wie Newsletter zu den Konzepten bzw. zur Kulturellen Bildung von den Kommunen bereitgestellt. 28
35
Vgl. Heinrichs, Werner/Klein, Armin: Kulturmanagement von A–Z. 600 Begriffe für Studium und Beruf, München 2001, S. 303f., 314f.
Übersicht 26: Formen der Öffentlichkeitsarbeit in den Kommunalen Gesamtkonzepten (Mehrfachnennungen möglich)
Homepage
100%
Flyer/Programmheft
92%
Dokumentation in Printform
75%
Konzept
75%
Dokumentation in medialer Form
67%
Publikation
67%
Datenbank
67%
Newsletter
58% 0%
20%
40%
60%
80%
100%
120% ZfKf 2012
Die Wirksamkeit der Pressearbeit zu den Kommunalen Gesamtkonzepten kann am besten an der tatsächlichen medialen Berichterstattung gemessen werden. Fast alle Städte geben an, dass über die jeweiligen Gesamtkonzepte in der Tages- oder Fachpresse berichtet wurde. Am häufigsten geschah dies auf kommunaler oder landesweiter Ebene.
Tipp: Einzelne Projekte oder Maßnahmen nutzen, um auf die Existenz der Kommunalen Gesamtkonzepte gezielt aufmerksam zu machen!
Wie präsent sind die Konzepte? – Zur Öffentlichkeitsarbeit der Kommunalen Gesamtkonzepte
8
Neben der Berichterstattung zu Kommunalen Konzepten Kultureller Bildung als Gesamtpaket konnte in der vorliegenden Pressedokumentation beobachtet werden, dass einzelne Maßnahmen, wie ein Festival zur Kulturellen Bildung oder die Teilnahme an einem Landesprogramm zur Kulturellen Bildung, teilweise auch eine gute Medienresonanz erfährt. Diese kann im Nachgang auch noch einmal genutzt werden, um gezielt auf die Existenz des Kommunalen Gesamtkonzepts aufmerksam zu machen. Bei der Bewertung letztgenannter Presseberichte gilt allerdings zu berücksichtigen, dass aufgrund der Vielzahl an kleinen und großen Projekten der Kommunalen Gesamtkonzepte die Angaben über die Berichterstattung einzelner Maßnahmen nicht vollständig sein können und man sich hier nur auf vorhandene Pressespiegel stützen kann. Es kann auf jeden Fall vermutet werden, dass einzelne Maßnahmen in der Presse insbesondere auf kommunaler Ebene reflektiert werden, da diese konkret für Bürger/innen und damit mögliche Teilnehmer/innen fassbarer sind als das übergreifende Kommunale Gesamtkonzept.
36
Wie präsent sind die Konzepte? – Zur Öffentlichkeitsarbeit der Kommunalen Gesamtkonzepte
8 Übersicht 27: Gesichtete mediale Berichterstattung über die Kommunalen Gesamtkonzepte und deren einzelnen Maßnahmen und Projekte, differenziert nach Stadtgröße (Mehrfachnennungen möglich) 120% 100%
100%
100%
100%
100%
100%
75%
80% 67%
über das Kommunale Gesamtkonzept
60%
über einzelne Maßnahmen 40%
33%
20% 0% Metropole
Großstadt
Mittelstadt
Kleinstadt
Insgesamt ZfKf 2012
Auch die Teilnahme an Wettbewerben bzw. eine Auszeichnung kann Aufmerksamkeit für ein Kommunales Gesamtkonzept erzielen und den Bekanntheitsgrad desselben vergrößern, da diese zumindest in der Fachpresse besprochen werden. In der erfolgreichen Teilnahme liegt außerdem der Vorteil, dass Prämiengelder in weitere Aktivitäten der Kulturellen Bildung vor Ort investiert werden können. Von den zwölf Kommunalen Gesamtkonzepten geben vier Städte eine Teilnahme an einem Wettbewerb mit dem Gesamtkonzept an. Hierbei handelt es sich um den landesweiten Förderwettbewerb „Kulturelle Gesamtkonzepte“, den das nordrheinwestfälische Landesministerium seit 2007 ausschreibt. Seitdem haben mehr als 60 Kommunen ihre Gesamtkonzepte bzw. deren Fortschreibungen eingereicht und etwa die Hälfte wurde mit einem Preis ausgezeichnet. 29 Die Förderung hat das Ziel, neue Vorhaben der Kulturellen Bildung vor Ort zu unterstützen.
Übersicht 28: Teilnahme an Wettbewerben und Auszeichnungen im Rahmen von Kommunalen Gesamtkonzepten 60% 50% 40%
50%
Teilnahme davon Auszeichnung 33%
50%
33%
30% 20% 10% 0% Wettbewerbe zu Kommunalen Gesamtkonzepten
Wettbewerbe zu Projekten bzw. einzelnen Maßnahmen der Kommunalen Gesamtkonzepte ZfKf 2012
29
37
Vgl. Krings, Eva: Kommunale Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung in NRW, in: Bundesvereinigung Kinder- und Jugendbildung (BKJ) e. V. (Hg.): Kulturelle Bildung. Reflexionen. Argumente. Impulse, Heft 8/2011, S. 22ff.
Die Hälfte der Städte nimmt außerdem mit einzelnen Maßnahmen an Wettbewerben teil. Hierbei handelt es sich größtenteils um die Teilnahme an den bundesweiten Wettbewerben „MIXED UP“ und „Kinder zum Olymp“. Der Wettbewerb „MIXED UP“ existiert seit 2005 und honoriert Kooperationsteams aus Kultur und Schule. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. stellen dafür Preisgelder im Wert von 15 000 Euro zur Verfügung. Seit 2008 werden zusätzlich jährliche Sonderpreise zu einzelnen inhaltlichen Schwerpunkten vergeben, seit 2011 vergibt zusätzlich eine 30 Jugendjury einen Sonderpreis. Tipp: Teilnahme einzelner Projekte an Wettbewerben erhöht ebenfalls den Bekanntheitsgrad des Kommunalen Gesamtkonzepts!
Der Wettbewerb „Schulen kooperieren mit Kultur“ der Bildungsinitiative „Kinder zum Olymp!“ wird jährlich in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank Stiftung realisiert. Schüler/innen, Lehrer/innen und außerschulische Partner werden dazu angeregt, neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Neben Einzelprojekten werden überzeugende Schulen mit Kulturprofil ausgezeichnet, in denen Künste den Schulalltag auch fächerübergreifend prä31 gen.
Wird innerhalb der Kommunalen Gesamtkonzepte auf die Teilnahme an einem Wettbewerb hingewiesen, gab es hier in der Regel auch eine Auszeichnung. Insbesondere für die Präsenz der Kommunalen Gesamtkonzepte in Fachkreisen und den Austausch mit anderen Städten ist daneben die Teilnahme an Tagungen von großer Bedeutung. Wenig verwunderlich, dass 11 der 12 Städte zur Vorstellung ihrer Kommunalen Gesamtkonzepte an Tagungen teilgenommen haben. Hierbei handelt es sich in erster Linie um bundesweite Tagungen, was sicherlich daran liegt, dass Tagungen zu Kulturellen Bildung auf regionaler Ebene seltener durchgeführt werden. 4 Städte veranstalteten bisher selbst Tagungen, um den Diskurs anzuregen und ihre Maßnahmen vorzustellen.
Übersicht 29: Verteilung der Teilnahmen an Tagungen zu den Kommunalen Gesamtkonzepten
Wie präsent sind die Konzepte? – Zur Öffentlichkeitsarbeit der Kommunalen Gesamtkonzepte
8
Zwölf Städte insgesamt. Elf Städte nehmen an Tagungen teil. Zwei Städte nehmen an kommunalen Tagungen teil. Zwei Städte nehmen an regionalen Tagungen teil. Vier Städte nehmen an landesweiten Tagungen teil. Neun Städte nehmen an bundesweiten Tagungen teil. Vier Städte veranstalten selbst Tagungen.
ZfKf 2012
30
31
Vgl. Bundesvereinigung Kulturelle Kinder und Jugendbildung e. V. (Hg.): MIXED UP! Wie Kultur und Schule Lernprozesse gestalten. Eine Sammlung von Praxisbeispielen und Fachbeiträgen zur Kooperation von Kultur und Schule, Remscheid 2012, S. 7f. Vgl. „Kinder zum Olymp“ [www.kinderzumolymp.de/cms/Aktuelles.aspx, letzter Zugriff: 09.08.2012].
38
Wie präsent sind die Konzepte? – Zur Öffentlichkeitsarbeit der Kommunalen Gesamtkonzepte
8
39
Checkliste: 1.
Zur Bekanntmachung des Kommunalen Gesamtkonzepts empfiehlt sich das Erstellen von Medien, die das Konzept präsentieren, insbesondere Homepages, Programmhefte und Datenbanken.
2.
Medien zu Kommunalen Gesamtkonzepten können sich an verschiedene Zielgruppen, beispielsweise auch an Kinder und Jugendliche oder Lehrer/innen richten.
3.
Einzelne Projekte oder Maßnahmen eignen sich ebenfalls, um auf das Gesamtkonzept aufmerksam zu machen.
4.
Die Teilnahme an Wettbewerben und Tagungen kann dazu dienen, Kommunale Gesamtkonzepte bekannter zu machen.
9
9.
Qualitätskontrolle
Bei der Erstellung der Kommunalen Gesamtkonzepte werden in der Regel auf umfangreiche Weise vorhandene kommunale Strukturen, Ziele und Maßnahmen zur Optimierung kommunaler Bildungslandschaften Tipp: Nachhaltigkeit ist abgebildet. Damit jedoch ein Konzept erstellt und ein wichtiges Ziel umgesetzt werden kann, müssen auf personeller, kommender organisatorischer und finanzieller Ebene AufwenGesamtkonzepte im dungen betrieben werden, die eine angemessene Qualitätskontrolle notwendig Rahmen von machen. Im Folgenden sollen deswegen die Bereiche der Nachhaltigkeit und EvaLangfristigkeit, luation näher betrachtet werden. Qualifizierung und Nachhaltigkeit – die Schaffung von nachhaltigen Strukturen in der kommunalen Dokumentation! kulturellen Bildungslandschaft – ist ein zentrales Ziel in allen vorliegenden untersuchten Kommunalen Gesamtkonzepten zur kulturellen Bildung. Angestrebt werden in diesem Kontext Langfristigkeit der Maßnahmen (nicht begrenzt), Qualifizierung von Multiplikatoren und Dokumentation der Maßnahmen, wie die folgende Übersicht veranschaulicht. Tipp: Qualitätskontrollen zur Überprüfung der umgesetzten Ziele sind ratsam!
Übersicht 30: Nachhaltige Ziele im Rahmen von langfristigen Maßnahmen, Dokumentation und Qualifizierung von Multiplikatoren in den Kommunalen Gesamtkonzepten
100%
100%
100%
Langfristige Maßnahmen
Dokumentation
Qualifizierung von Multiplikatoren
Qualitätskontrolle
120% 100% 80% 60% 40% 20% 0%
ZfKf 2012
Die Qualifizierung der Vermittler wurde in Kapitel 6 im Kontext der Tipp: Dokumentationen und Kommunalen Gesamtkonzepte ausführlich dargelegt. Materialien wie Leitfäden oder Im Rahmen einer Potenzialstudie zu Kinder- und JugendkulturprojekVertragsvorlagen entwickeln, zur ten, die das ZfKf für die PWC-Stiftung durchgeführt hat32, wurde die besseren Übertragbarkeit Nachhaltigkeit eines Projekts u. a. auch speziell im Kontext der Überkommunaler kultureller tragbarkeit gemessen. Wenn ein Projekt oder Konzept unabhängig von Bildungsprojekte! örtlichen Gegebenheiten übertragen werden kann, erleichtert es die Nachahmung für eine andere Institution. Wurde ein solches Projekt von Beginn an als übertragbares Modell konzipiert, ist davon auszugehen, dass die Projektstrukturen in größerem Umfang dokumentiert werden. Denn neben der Übertragbarkeit, ist schließlich auch eine umfangreiche Dokumentation oder die Bereitstellung von
32
Vgl. Keuchel, Susanne/Aescht, Petra: Hoch Hinaus. Potenzialstudie zu Kinder- und Jugendkulturprojekten, Mai 2007, S. 27ff.
40
9 Praxisleitfäden ausschlaggebend für die Nachhaltigkeit eines Projekts, da Inhalte oder Organisationsstrukturen für Interessierte nur dann nachvollziehbar sind. Vorausgehend wurde schon festgehalten, dass alle Kommunalen Gesamtkonzepte in irgendeiner Form dokumentiert werden. Die Frage stellt sich nun: Wie sieht es speziell mit der Dokumentation der kulturellen Bildungsmaßnahmen im Kontext der Übertragbarkeit aus, z. B. im Rahmen der Bereitstellung von Datenbanken, Vertragsvorlagen oder Leitfäden, die das Initiieren bzw. Fortführen von weiteren kulturellen Bildungsmaßnahmen vereinfachen? Die folgende Übersicht verdeutlicht, dass Dokumentationen, die speziell die Übertragbarkeit von Maßnahmen unterstützen, in den vorliegenden Kommunalen Gesamtkonzepten noch ausbaubar sind. Am ehesten werden hier Datenbanken zu abgeschlossenen Projekten und Adressen von Ansprechpartnern bereitgestellt, vergleichsweise selten Leitfäden oder Vertragsvorlagen, z. B. für Schulen für die Kooperation mit außerschulischen Partnern oder zur Festlegung von Richtlinien für die Zusammenarbeit. Übersicht 31: Formen der internen Dokumentationen für bessere Übertragbarkeit von kommunalen kulturellen Bildungsmaßnahmen in den Kommunalen Gesamtkonzepten (Mehrfachnennungen möglich)
Qualitätskontrolle
Datenbank (z. B. Adressdatenbank)
75%
Bereitstellung von Vertragsvorlagen
33%
Leitfäden
33%
Richtlinien
25%
0%
20%
40%
60%
80% ZfKf 2012
Die wissenschaftliche Begleitung eines Projekts durch Dritte gehört ebenfalls zur Qualitätssicherung und wird im Folgenden gesondert analysiert. So kann auch eine umfangreiche Evaluation die Nachhaltigkeit eines Konzepts entscheidend mit unterstützen. Welche Rolle spielen nun wissenschaftliche Begleitungen bzw. Evaluationen zur Qualitätssicherung und -optimierung in den Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung. Evaluationen können in Selbst- und Fremdevaluation eingeteilt werden. Beide VerfahTipp: Die ren zeichnen sich durch vorteilhafte Aspekte aus. Eine Selbstevaluation wird von Durchführung von einem oder mehreren Mitarbeitern/innen eines Programms oder Projekts durchgeEvaluationen zur führt. Ein Vorteil ist hier sicherlich die Frage nach der Finanzierung, da die Evaluation Qualitätskontrolle in den meisten Fällen im Rahmen einer anderen Tätigkeit erfolgt. Außerdem ist der erreichten der/die Mitarbeiter/in mit den Strukturen und Abläufen der Projektarbeit sehr verZiele empfiehlt traut und eine Selbstevaluation lohnt sich auch schon bei kleineren Projekten. Eine sich bei der Fremdevaluation dagegen erfolgt durch eine externe Person oder Institution. Hierbei Etablierung von kann es sich um eine Universität oder Hochschule, eine/n freie/n Berater/in oder ein Kommunalen unabhängiges Institut handeln. Diese sind kostenintensiver und deswegen in erster Gesamtkonzepten. Linie für längerfristige Projekte oder Programme interessant. Als Außenstehende/r kann der/die jeweilige Wissenschaftler/in jedoch in der Regel viel unabhängiger urteilen als es einem/r internen Mitarbeiter/in möglich ist. Aufgrund der zusätzlich entstehenden Kosten, finden sich Fremdevaluationen in der kulturellen Bildungspraxis seltener als bei Selbstevaluationen. So wurde beispielweise in einer empirischen Bestandsaufnahme der Beiträge zum schon erwähnten Wettbewerb „MIXED
41
9 UP“33 festgestellt, dass 35% der eingereichten kulturellen Bildungsmaßnahmen evaluiert, davon nur 8% fremdevaluiert werden.34 In den vergangenen Jahren hat sich das Bewusstsein für Qualitätssicherung gestärkt. Insbesondere die Bundesvereinigung Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) sieht sich in der Verantwortung, Hilfestellungen für solche Maßnahmen zu geben und stellt sowohl theoretische Materialien zum Qualitätsmanagement als auch praktische Leitfäden für einzelne Maßnahmen wie für das FSJ Kultur bereit. Die Analyse und Nachrecherche der 12 Kommunalen Gesamtkonzepte hat gezeigt, dass alle Städte grundsätzlich Evaluationen durchführen. Konkret wird das Thema „Evaluation“ sogar in 11 der Konzepte explizit erwähnt. Dieses Ergebnis ist zunächst sehr positiv zu werten, da Evaluationen unabhängig von der Größe der Stadt oder der Koordinierungsform Teil qualitativer kultureller Bildungsarbeit sind. Es geben jedoch nur 6 Städte an, das Gesamtkonzept zu evaluieren, von denen nur 3 explizit auf eine Fremdevaluation hinweisen. 7 Städte geben die Evaluation einzelner Maßnahmen an, also mehr als die Hälfte. Ein Grund hierfür liegt sicherlich im Umfang der Maßnahmen im Vergleich zu einem Gesamtkonzept. Für die Evaluation eines Gesamtkonzepts müssen alle Einzelmaßnahmen, Netzwerke und die Öffentlichkeitsarbeit systematisch analysiert werden, um ein realistisches Bild darzustellen. Eine solche Evaluation muss über die jeweilige Koordinierungsstelle erfolgen. Eine einzelne Maßnahme zu evaluieren, ist dagegen aufgrund der Strukturen einfacher und sowohl zeitlich als auch finanziell günstiger und in der Handhabung leichter zu realisieren. Angesichts der Tatsache, dass alle Kommunalen Gesamtkonzepte langfristig angelegt sind, kann man an dieser Stelle nur unbedingt empfehlen, das Erreichen der vereinbarten Ziele im Kontext aller oder zumindest der größeren kommunalen kulturellen Bildungsmaßnahmen durch eine Evaluation zu überprüfen.
Qualitätskontrolle
Übersicht 32: Geplante bzw. durchgeführte Evaluationen zu den Kommunalen Gesamtkonzepten der beteiligten Städte
Zwölf Städte insgesamt. Zwölf Städte evaluieren. Sechs Städte geben an, das Gesamtkonzept zu evaluieren. Davon werden drei Konzepte fremdevaluiert. Sieben Städte evaluieren einzelne Maßnahmen. Von vier Städten werden diese selbst durchgeführt. Drei Städte geben eine Fremdevaluation der Maßnahmen an.
ZfKf 2012
33
34
Der MIXED UP-Wettbewerb prämiert durch Preisgelder des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung bundesweit Modelle der Zusammenarbeit zwischen Trägern der Kulturellen Bildung und Schulen. Alle Wettbewerbsbeiträge werden in einer „Datenbank für Kooperation“ erfasst, welche den Dialog und die Vernetzung von Trägern und Schulen fördern soll. Wesentliche Ziele des Wettbewerbs sind die Zusammenarbeit von Jugendarbeit, Schule und Kultur, die individuelle Förderung im Bereich Kompetenzerwerb und Persönlichkeitsentwicklung sowie Teilhabemöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen an aktiv und rezeptiv erlebbaren Kulturgütern. Keuchel, Susanne/Keller, Wolfgang: Zur Chronologie von „MIXED UP“. Empirische Daten zur Kooperation von Kultur und Schule. ZfKf, Mai 2011 [www.kultur-machtschule.de/fileadmin/user_upload/Zur_Chronologie_von_MIXED_UP_Endbericht.pdf, letzter Zugriff: 24.08.2012].
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9 Checkliste: 1. Im Sinne der nachhaltig angestrebten Strukturen in den Kommunalen Gesamtkonzepten empfiehlt sich unbedingt das Durchführen von Qualitätskontrollen zur Erreichung der vorab definierten Ziele. 2. Das Erstellen von Materialien wie Leitfäden oder Vertragsvorlagen unterstützt die Übertragbarkeit und den Ausbau von kommunalen kulturellen Bildungsmaßnahmen.
Qualitätskontrolle
3. Bei der Implementierung bzw. Fortschreibung von Kommunalen Gesamtkonzepten zur Kulturellen Bildung empfiehlt sich eine prozessbegleitende Evaluation.
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10
10. Fazit – Kommunale Gesamtkonzepte in der aktuellen Praxis 35
Durch den kontinuierlichen Ausbau der Ganztagsschulen in den vergangenen Jahren verändert sich das bestehende Bildungswesen. Dies betrifft vor allem auch die kulturelle Bildungspraxis. Schule und außerschulische kommunale Bildungseinrichtungen wie Musikschulen oder Soziokulturelle Zentren, die sich früher traditionell mit ihrem Angebot ergänzt haben, müssen neue Formen der Kooperation finden. Diese dienen dazu, einerseits neue Handlungsfelder, wie den Ganztag, sinnvoll und qualitativ gut auszugestalten. Andererseits können dadurch möglichst viele junge Menschen erreicht werden, hier im Sinne der Chancengleichheit, beispielsweise hinsichtlich der bildungsfernen Bevölkerungsgruppen. Einige Kommunen haben die Notwendigkeit erkannt, sich auf ihrer Ebene gemeinsam mit allen kommunalen Akteuren diesen Herausforderungen zu stellen und im Rahmen von Kommunalen Gesamtkonzepten Kultureller Bildung Pionierarbeit zu leisten. In den vergangenen Jahren hat sich das Bewusstsein für Qualitätssicherung im kulturellen Bildungsbereich gestärkt. Insbesondere Organisationen und Verbände wie die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) sehen sich hier auch zunehmend in der Verantwortung, Hilfestellungen zum Qualitätsmanagement in den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern der Kulturellen Bildung zu leisten: sie stellen z. B. praktische Leitfäden für einzelne Maßnahmen, wie für das FSJ Kultur, bereit. So profitieren „Neueinsteiger“ in aktuellen kulturellen Bildungsmaßnahmen von den Erfahrungen der „Pioniere“, brauchen nicht zu experimentieren und können ihre personellen Ressourcen direkt in die konkrete kulturelle Bildungsarbeit investieren. Diese Zielsetzung war auch der Ausgangspunkt der nun vorliegenden empirischen Bestandsaufnahme Kommunaler Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung. Es stellte sich hier die Frage: Sind die Grundzüge der Konzepte übertragbar? Und wenn ja, was macht ein Kommunales Gesamtkonzept aus? Im Rahmen der empirischen Bestandsaufnahme konnte in der Tat ein Leitfaden für kommunale „Ersteinsteiger“ zu den Grundzügen Kommunaler Gesamtkonzepte erarbeitet werden, der unabhängig von der Größe, Infrastruktur oder Bevölkerungszusammensetzung einer Kommune anwendbar ist. Die Erstellung des Leitfadens war nur möglich durch die freiwillige Unterstützung der folgenden Kommunen, die sich mit viel Geduld den Fragen des Zentrums für Kulturforschung (ZfKf) gestellt und viel sekundäranalytisches Material zur empirischen Analyse bereitgestellt haben:
Fazit – Kommunale Gesamtkonzepte in der aktuellen Praxis
Wie in der Einleitung schon hervorgehoben, ist das Bekenntnis des Deutschen Städtetags aus dem Jahr 2007 zum wichtigen Stellenwert kommunaler Bildungslandschaften ein wichtiger Schritt gewesen zur Etablierung von Kommunalen Gesamtkonzepten Kultureller Bildung in der Praxis.
Berlin, Hamburg, München Dortmund, Dresden, Düsseldorf Freiburg im Breisgau, Münster, Oldenburg Coburg, Hiddenhausen, Kulturraum Leipziger Raum An dieser Stelle möchte sich das ZfKf noch einmal sehr herzlich für diese Kooperationsbereitschaft bedanken. Die Kommunalen Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung dieser Städte sind in einer kurzen systematischen Darstellung im Anhang aufgelistet. Die Analyse der Konzepte hat jedoch auch gezeigt, dass sich bei der Ausgestaltung einzelner Aspekte im Kontext unterschiedlicher kultureller Infrastruktur auch alternative Lösungswege aufzeigen. Dies gilt vor allem auch für kleine Gemeinden und ländliche Regionen, die bei der Realisierung von Kommunalen Gesamtkonzepten Kulturelle Bildung aufgrund mangelnder kultureller Infrastruktur gezwungen sind, auf andere Modelle und Partner zurückzugreifen als Großstädte. Auch diese alternativen „Lösungswege“ werden im Folgenden noch einmal kurz zusammengefasst.
35
Aachener Erklärung des Deutschen Städtetages anlässlich des Kongresses „Bildung in der Stadt“ am 22./23. November 2007, S. 1 [http://ec.europa.eu/education/migration/germany9_de.pdf, S. 1, letzter Zugriff: 22.05.2012].
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10 Neben praktischen Gründen, andere Wege der Umsetzung zu gehen, z. B. aufgrund mangelnder kultureller Infrastruktur, konnten auch viele individuelle Umsetzungswege in den analysierten Konzepten beobachtet werden, die neue Ideen und regionale Besonderheiten aufgreifen. Wie man auch im Rahmen von Kommunalen Gesamtkonzepten eigene individuelle Akzente setzen kann, dafür werden im Folgenden ebenfalls einige Anregungen gegeben.
Fazit – Kommunale Gesamtkonzepte in der aktuellen Praxis
Ein empirischer Vergleich von Konzepten hilft zugleich immer auch, noch bestehende Defizite, künftige Notwendigkeiten und neue gesellschaftliche Herausforderungen besser zu erkennen. Daher sind abschließend auch einige Handlungsempfehlungen formuliert für die künftige Ausgestaltung Kommunaler Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung.
Kommunale Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung – Ein Leitfaden für „Einsteiger“ Das Grundprinzip der Kommunalen Gesamtkonzepte beruht auf vier Komponenten: Sichten, Vernetzen, Qualifizieren und Dokumentieren. Kommunale Gesamtkonzepte können, müssen jedoch nicht zwangsweise neue Förderprogramme für Kulturelle Bildung auflegen. Entscheidender ist es für die Kommunen, dass sie das Auflegen solcher Konzepte als kontinuierlichen selbstverpflichtenden, gestalterischen Arbeitsprozess begreifen und mit den schon vorhandenen kommunalen kulturellen Bildungsressourcen neue Wege des effizienten Einsatzes und der Zielgruppenansprache beschreiten. „Sichten“ Um neue Wege mit den schon vorhandenen kommunalen kulturellen Bildungsressourcen beschreiten zu können, ist eine umfangreiche Bestandsaufnahme der aktuellen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft unabdingbar und immer der erste Schritt, will man ein Kommunales Gesamtkonzept erstellen. Entscheidend bei der Bestandsaufnahme von Kommunalen Gesamtkonzepten ist es, diese nicht nur als „Leistungsschau“ kommunaler Ressourcen zu betrachten, sondern sie auch als Basis zu einer kritischen Analyse heranzuziehen, um bestehende Angebotsdefizite zu erkennen. Diese kritische Analyse ist die Basis und der entscheidende Ausgangspunkt für das Formulieren von neuen Zielen für die Ausgestaltung der künftigen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft, die dann in einem zweiten Schritt in konkrete Handlungsempfehlungen operationalisiert werden. „Vernetzen“ Das „Vernetzen“ bestehender Ressourcen ist der entscheidende Ausgangspunkt für das Entstehen neuer Tätigkeitsfelder in der kommunalen kulturellen Bildungslandschaft – und hier auch neuer Förderprogramme in der Kulturellen Bildung. Vernetzt man beispielsweise Schule und Musikschule, entstehen neue Handlungsfelder, wie „Jeki“ oder die mittlerweile schon sehr bekannten Modelle „Klassenmusizieren“ oder „Instrumentenkarussell“. Ein anderes mittlerweile schon sehr bekanntes Beispiel wäre das Vernetzen von Theater und Schule, wie es erstmals systematisch in Berlin betrieben wurde unter dem Label „TuSCH“ – ein Modell, das nunmehr in vielen Kommunen Anwendung findet. Um eine Vernetzung der kommunalen kulturellen Bildungslandschaft effizient und reibungslos betreiben zu können, ist eine Vernetzung der für die kommunalen Einrichtungen zuständigen Ressorts, Ämter bzw. Behörden unabdingbar und damit in diesem Kontext vor allem die Zusammenarbeit der Ressorts Bildung und Kultur, die die Grundvoraussetzung bilden für das Implementieren von Kommunalen Gesamtkonzepten Kultureller Bildung. Je intensiver Kommunen die Vernetzungsarbeit betreiben möchten, desto wichtiger wird es, eine Vielzahl kommunaler Ressorts, wie Jugend, Familie oder Integration, in die Konzepte einzubinden und miteinander zu vernetzen. Für diese Vernetzungsarbeit muss die notwendige Organisationsstruktur geschaffen werden. Die vorausgehende Betrachtung hat verdeutlicht, dass die Betreuung und Organisation der Kommunalen Gesamtkonzepte einen wesentlichen Arbeitseinsatz auf personeller Ebene erfordert. Je besser die Einzelakteure miteinander vernetzt wurden, umso reibungsloser gestalten sich Kooperationen, das Optimieren und der weitere Ausbau von kulturellen Bildungsmaßnahmen. Der gemeinsame Austausch und gute Kommunikationsstrukturen innerhalb der Kommune sind wesentliche Bausteine für ein funktionierendes kulturelles Bildungsnetz.
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10 Entscheidend in der Praxis ist dabei die Benennung eines/r verantwortlichen Koordinators/in und das Einrichten einer zentralen Koordinierungsstellen zum Aufbau eines gesamtstädtischen Netzwerks Kulturelle Bildung.
Aus der geleisteten „Sichtungs-“ und „Vernetzungsarbeit“ resultieren direkt die Aufgabenfelder „Qualifizierung“ und „Dokumentieren“. Der Aufbau neuer Praxisfelder bedingt in der Regel immer auch eine Qualifizierung der Akteure für diese neuen Tätigkeitsfelder. Eine Verlagerung beispielsweise der Musikschularbeit in die Schule schafft neue Rahmenbedingungen für die Arbeit der Musikschullehrer/innen, aber auch der Schullehrer/innen oder Schuldirektoren/innen, auf die diese Professionen vorbereitet werden müssen. Auch die verwaltungstechnischen kommunalen Akteure, die die Grundlagen für diese neuen Rahmenbedingungen leisten müssen, sollten sich damit neuen Aufgaben und Herausforderungen stellen und benötigen hierfür die entsprechende Qualifizierung. Eine wichtige Basis bilden hierbei Netzwerktreffen der unterschiedlichen Akteure in der kommunalen Bildungslandschaft, die unterschiedliches „Know-how“ zusammenführen, aber natürlich auch Fort- und Weiterbildungen. So können Fortbildungen neben der Vermittlung von neuen notwendigen pädagogischen oder künstlerisch-kreativen Kompetenzen für einzelne Vermittlergruppen auch Kooperationsprozesse positiv unterstützen und nicht-kulturelle Partner für kulturelle Bildungsthemen sensibilisieren. Um einen reibungslosen Ablauf der sich eröffnenden neuen Tätigkeitsfelder zu ermöglichen, ist eine gute Dokumentation der neuen Handlungsfelder, Aufgaben und daraus entstehenden Arbeitsschritte ebenfalls eine wichtige Qualifizierungshilfe. Hier beispielsweise auch das Bereitstellen von neuen Vertragsvorlagen und Materialien, die Kooperationsabläufe beschreiben. Ziel von Dokumentationen sind jedoch nicht nur die Vermittler und kommunalen Mitarbeiter/innen in der kommunalen Bildungslandschaft, sondern auch Bürger/innen der Kommune in den unterschiedlichen Altersgruppen und Lebenslagen, die über die neue bestehende Angebotsstruktur informiert werden sollten. Das Durchführen einer (prozessbegleitenden) Evaluation kann dabei eine wichtige Grundlage bilden bei der Qualitätssicherung und Überprüfung der Umsetzung der vorab definierten Ziele im Rahmen der vier zentralen Komponenten Kommunaler Gesamtkonzepte: Sichtung, Vernetzung, Qualifizierung und Dokumentation. Im Folgenden werden im Rahmen eines „Leitfadens“ noch einmal die wesentlichen Schritte zur Installation eines Kommunalen Gesamtkonzepts Kulturelle Bildung aufgelistet:
Fazit – Kommunale Gesamtkonzepte in der aktuellen Praxis
„Qualifizieren“ und „Dokumentieren“
Leitfaden für die Entwicklung von Kommunalen Gesamtkonzepten Kulturelle Bildung: 1)
Bestandsaufnahme der aktuellen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft.
2)
Formulierung von Zielen für die Ausgestaltung der künftigen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft.
3)
Operationalisierung der Ziele in konkrete Handlungsfelder.
4)
Schaffung einer notwendigen Organisationsstruktur und finanzieller Mittel zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen.
5)
Benennung eines/r Koordinators/in für den Aufbau des Kommunalen Gesamtkonzepts aus dem Ressort Kultur und/oder Bildung.
6)
Beteiligung weiterer kommunaler Ressorts, wie Jugend, Integration oder Soziales, am Aufbau eines Kommunalen Gesamtkonzepts.
7)
Einrichten einer Koordinierungsstelle zum Aufbau eines gesamtstädtischen Netzwerks Kulturelle Bildung.
8)
Schaffen von Mitarbeiterstellen für die Organisation des Kommunalen Gesamtkonzepts in Abhängigkeit von der Größe der Kommune.
9)
Vernetzung der kommunalen Akteure und Einrichtungen zum Ausbau neuer Handlungsfelder in der kommunalen kulturellen Bildungsarbeit.
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10 10) Qualifizierung der kommunalen Akteure für diese neuen Handlungsfelder, insbesondere auch im Rahmen von regelmäßigen Netzwerktreffen der am Gesamtkonzept Beteiligten. 11) Durchführung von Fort- und Weiterbildungen für den Erwerb notwendig gewordener neuer organisatorischer, pädagogischer oder künstlerisch-kreativer Kompetenzen sowie zur Sensibilisierung von nicht-kulturellen Partnern für kulturelle Bildungsthemen. 12) Dokumentation neuer Angebots- und Organisationsstrukturen für die kommunalen Akteure und Vermittler, aber auch für die Angebotszielgruppen, den Bürgern/innen der Kommune in den unterschiedlichen Altersgruppen und Lebenslagen.
Fazit – Kommunale Gesamtkonzepte in der aktuellen Praxis
13) Durchführung einer (prozessbegleitenden) Evaluation zur Qualitätskontrolle und Überprüfung der Umsetzung der vorab definierten Ziele.
Zum Einfluss der vorhandenen kulturellen Infrastruktur auf die Konzeptgestaltung – Besonderheiten für den ländlichen Raum und kleine Gemeinden Die Ausgestaltung eines Kommunalen Gesamtkonzepts Kulturelle Bildung wird maßgeblich mitbestimmt durch die vorhandenen kulturellen Bildungsressourcen einer Kommune. Unterschiedliche Voraussetzungen in der soziodemografischen Bevölkerungszusammensetzung und in der kulturellen Infrastruktur bedingen auch unterschiedliche Strategien in der Umsetzung der Konzepte. Dies beginnt schon bei der personellen Ausstattung der Konzepte. So benötigt, wie dies die vorliegende Analyse gezeigt hat, die Koordination und Organisation von Kommunalen Gesamtkonzepten personelle Ressourcen in Abhängigkeit von der Größe der Kommunen. Durchschnittlich liegt der Anteil der untersuchten Konzepte bei 2,1 Mitarbeiterstellen. Dabei müssen jedoch Großstädte mit einer Vielzahl an Akteuren auch wesentlich mehr personelle Ressourcen in die Vernetzungsarbeit investieren als kleine Kommunen mit ein bis zwei Schulen und Kindergärten. Bei letzteren reicht oftmals 1Mitarbeiterstelle aus. Am schwierigsten ist es für kleine Gemeinden und ländliche Regionen, ein ausreichendes und abwechslungsreiches kulturelles Bildungsangebot vor Ort bereitzustellen, das mit den Akteuren der Bildungs-, Jugend- oder Integrationsarbeit vernetzt werden kann. In der vorliegenden empirischen Bestandsaufnahme konnten hierbei einige hilfreiche Strategien analysiert werden, wie man trotz des Mangels an kulturellen Einrichtungen, wie Theatern, Museen oder Musikschulen, alternative Angebotsstrukturen aufbauen kann: „Regionale“ statt Kommunale Konzepte Eine Alternative liegt in der Realisierung von Regionalen statt Kommunalen Gesamtkonzepten Kulturelle Bildung. Innerhalb einer ländlichen Region kann man die gering ausgeprägte kulturelle Infrastruktur besser bündeln. Die wenigen Museen oder Kulturvereine können so Konzepte entwickeln, die sie nicht nur in die Bildungsarbeit der Schulen einer Gemeinde, sondern in die mehrerer Gemeinden in der Region einbinden. Einbindung von kulturellen Amateurgruppen und regionalspezifischen Charakteristiken Gibt es keine nahe gelegenen Musikschulen oder andere professionelle kulturelle Angebotsstrukturen, ist es durchaus eine Alternative, auch mit kulturellen Laiengruppen zusammenzuarbeiten, beispielsweise der Blaskapelle des Ortsvereins oder der Amateurtheatergruppe. In diesen Fällen nimmt der Aspekt „Qualifizierung und Fortbildung“ einen besonderen Stellenwert innerhalb der Konzepte ein. Sinnvoll ist es hier, bei der Fortbildung ehrenamtlicher Vermittler professionelle Hilfestellungen in Anspruch zu nehmen. Einen individuellen Charakter erhalten Kommunale Gesamtkonzepte, wenn man hier auch ungewöhnliche Partnerbünde schmiedet, indem man regionaltypische Aspekte in die kulturelle Bildungsarbeit mit einbezieht, wie ein benachbartes historisches Kloster oder einem traditionellen Bauernhof der Region. Einbindung von großstädtischen Anbietern im Rahmen von „mobilen“ Angebotsstrukturen Grundsätzlich besteht immer auch die Möglichkeit, Kooperationen mit kulturellen Bildungseinrichtungen und Kultureinrichtungen der nächstgelegenen Großstadt zu suchen. Kultureinrichtungen sind immer bestrebt, ihre Publikumsstrukturen aufzubauen. Daher ist diese oftmals auch bereit, im Rahmen des Audience Development
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10 auch mobile kulturelle Bildungsangebote zu installieren. Insbesondere gilt dies, wenn die Chance besteht, nicht nur eine Kommune, sondern eine ganze Region mit den Angeboten anzusprechen. Auch das Einbinden von Künstlern/innen ist eine gute Alternative, mehr kulturelle Angebotsvielfalt für schulische und außerschulische kommunale Einrichtungen im ländlichen Raum zu erhalten.
Trends und Empfehlungen zur künftigen Gestaltung Kommunaler Gesamtkonzepte
Möglicherweise leistet die eine oder andere Kommune schon Arbeitsprozesse, wie sie in den Kommunalen Gesamtkonzepten Kulturelle Bildung analysiert wurden, ohne dies explizit unter einem Gesamtkonzept zu bündeln. Grundsätzlich kann an dieser Stelle jedoch nur eindringlich für Kommunen, die sich hier noch nicht auf den Weg gemacht haben, empfohlen werden, diesen systematischen Ansatz eines Gesamtkonzepts zu nutzen, als effektive Arbeitsgrundlage, um kommunale kulturelle Bildungslandschaften möglichst umfassend und effizient den neuen gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen. Individuelle inhaltliche Wege bei der kommunalen Konzeptausgestaltung empfehlen sich Der vorliegende Leitfaden bildet eine Basis dafür, dass Kommunen nicht jedes Mal erneut Pionierarbeit leisten müssen. Es gibt jedoch genügend Ansätze und auch Hinweise in der empirischen Bestandsaufnahme, wie man ein individuelles einmaliges Konzept für die eigene Kommune entwickeln kann. Ein Garant für ein individuelles Konzept ist die Einbeziehung der kommunalen kulturellen Infrastruktur, mit eigenen Themen und Schwerpunkten, mit einem historischen Puppentheater oder einer historischen bzw. zeitgenössischen, prägenden, kommunalen Künstlerfigur, die Themenschwerpunkte in Kommunalen Gesamtkonzepten bilden können. Im Rahmen der systematischen Einbindung der bestehenden Freien Kulturszene, können ebenfalls sehr individuelle Ansätze entstehen, wie auch beim Rückgriff auf regional- oder kommunalspezifische historische oder aktuelle Themen.
Fazit – Kommunale Gesamtkonzepte in der aktuellen Praxis
Die vorliegende empirische Bestandsaufnahme der Kommunalen Gesamtkonzepte wirft eine entscheidende Frage auf: Wie können eigentlich Kommunen bei den vorausgehend skizzierten aktuellen Herausforderungen in der kommunalen Bildungslandschaft bestehen, ohne die Existenz eines Kommunalen Gesamtkonzepts Kulturelle Bildung?
Auch einzelne Stadtteile können eigene konzeptionelle Ausgestaltungswege gehen Bei der Analyse der vorliegenden Kommunalen Gesamtkonzepte in den Großstädten und Metropolen wurde deutlich, dass es nicht nur sinnvoll sein kann, innerhalb einer Kommune eine individuelle Konzeptausgestaltung anzugehen. Aufgrund der unterschiedlichen soziodemografischen Zusammensetzungen in einzelnen Stadtteilen und deren unterschiedlich gewichteten kulturellen Infrastrukturen kann es sich auch empfehlen, für einzelne Stadtteile unterschiedliche Konzepte zu entwickeln und deren individuellen Bedarf an kultureller Bildungsarbeit zu überprüfen. Immer wieder neue bildungspolitische Herausforderungen So wie sich in den vergangenen Jahren zunehmend der Bedarf nach neuen Kommunalen Konzepten der kulturellen Bildungsarbeit aufgrund des Ausbaus von Ganztagsschulen und anderer aktueller Herausforderungen in der Bildungslandschaft ergeben hat, wird es auch immer wieder neue gesellschaftliche Herausforderungen geben, die die Notwendigkeit neuer Handlungsfelder in der kulturellen Bildungsarbeit bedingen. Dazu zählen etwa der zunehmende Bedarf einer früh ansetzenden kulturellen Bildungsarbeit in Kindertagesstätten im Sinne der Chancengleichheit sowie der zunehmende Stellenwert der Schaffung kultureller Bildungsangebote für junge Erwachsene in Ausbildung oder Studium, um künftige Publikumsstrukturen in der Kulturlandschaft zu sichern. Eine aktuelle Herausforderungen besteht auch in dem wachsenden Anteil an Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund, die die Schaffung von mehr interkulturellen Bildungsangeboten nahe legen, hier beispielsweise auch verstärkt im Rahmen der Kooperation mit Migrantenselbstorganisationen. Setzung eigener Akzente und Ideen in der Ausgestaltung von Handlungsfeldern
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10 Auch bei der konkreten Ausgestaltung einzelner Handlungsfelder der kommunalen kulturellen Bildungsarbeit kann man in den einzelnen Kommunalen Gesamtkonzepten immer wieder neue Akzente und eigene Umsetzungsideen beobachten, z. B. die Stärkung partizipativer kultureller Vermittlungsansätze, u. a. auch durch gezielte Kooperationen mit Vereinen und selbstorganisierten Bürgergruppen, wie etwa Jugendgruppen, die oftmals eine eigene Qualität im Engagement und der Beteiligung besitzen. Dazu zählen auch Organisationsstrukturen, wie die Schaffung von konkreten Ansprechpartnern für kulturelle Bildungsfragen in kommunalen Einrichtungen, um Kooperationsprozesse und Zielgruppenansprache zu vereinfachen.
Fazit – Kommunale Gesamtkonzepte in der aktuellen Praxis
Neue gesellschaftliche Herausforderungen bedingen konzeptionelle Weiterentwicklungen
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Eben skizzierte kontinuierliche gesellschaftliche Veränderungen sowie die Weiterentwicklung neuer kultureller Bildungskonzepte, wie sie eben beispielhaft skizziert wurden, legen nahe, sich nach der Etablierung eines Kommunalen Gesamtkonzepts Kulturelle Bildung nicht „auszuruhen“, sondern in regelmäßigen Abständen das Erreichen der Ziele im Rahmen von Evaluationen zu überprüfen und bei Bedarf neue Handlungsfelder bei Fortschreibungen der Konzepte zu benennen. Mit den Fortschreibungen und dem Ausbau von Maßnahmen kann man zugleich auch den Erfolg des Kommunalen Gesamtkonzepts dokumentieren. Im Folgenden werden noch einmal Empfehlungen ausgesprochen für Fortschreibungen von Kommunalen Gesamtkonzepten und Tipps für die individuelle Ausgestaltung der Konzepte:
Empfehlungen für die individuelle und künftige Konzeptausgestaltung
Nutzung von Bestandsaufnahmen der aktuellen kommunalen kulturellen Bildungslandschaft zur Entwicklung von Kommunalen Gesamtkonzepten auch für eine kritische Analyse zum anstehenden Modernisierungsbedarf.
Überprüfung der erreichten Ziele und Notwendigkeit neuer Maßnahmen in zeitlichen Abständen im Rahmen von Evaluationen und Fortschreibungen der Konzepte.
Schaffung individueller Akzente durch Einbindung regionalspezifischer Akteure und Themen.
Entwicklung von stadtteilspezifischen Konzepten in Großstädten, in Abhängigkeit von unterschiedlichen sozidemografischen und infrastrukturellen Voraussetzungen.
Ausbau der kulturellen Bildungsarbeit in Kindertagesstätten und für junge Erwachsene in Ausbildung oder Studium.
Ausbau von interkulturellen Bildungsmaßnahmen durch gezielte Kooperationen mit Migrantenselbstorganisationen.
Prüfung der Barrierefreiheit und Zielgruppenausrichtung von bestehenden Angeboten im Kontext von Personengruppen mit Behinderungen.
Stärkung partizipativer kultureller Vermittlungsansätze durch Kooperationen mit Vereinen und selbstorganisierten Bürgergruppen, hier vor allem auch Jugendgruppen.
Schaffung von konkreten Ansprechpartnern für kulturelle Bildungsfragen in kommunalen Einrichtungen.
Einrichten von zielgruppenspezifischen kulturellen Bildungsforen (Lehrer/innen, Jugend etc.).
Nutzen einzelner kultureller Bildungsmaßnahmen zur Bekanntmachung des Kommunalen Gesamtkonzepts Kulturelle Bildung, z. B. auch im Rahmen von Wettbewerben oder Tagungen.
Erstellen von Materialien, wie Leitfäden oder Vertragsvorlagen, zur Unterstützung der Übertragbarkeit und des Ausbaus von kommunalen kulturellen Bildungsmaßnahmen innerhalb der Kommune.
11
11. Anhang 11.1
Katalog: Kommunale Gesamtkonzepte Kulturelle Bildung
Stadt
BERLIN KULTURELLE BILDUNG – EIN RAHMENKONZEPT FÜR BERLIN! Einwohnerzahl 3 507 004 (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Stand: 29.02.2012) Bundesland Berlin Existenz Seit 2008 Federführendes Amt/Ressort
Beteiligte Ämter/Ressorts
Anhang
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaften; Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten
Kultur, Jugend, Schule Kontakt Dr. Angelika Tischer Grundsatzfragen der Kulturellen Bildung/ Leitung der Arbeitsstelle zur Umsetzung des Rahmenkonzepts Kulturelle Bildung Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaften Bernhard-Weiß-Straße 6 10178 Berlin-Mitte Tel.: 030.902 27 51 20 Email: angelika.tischer@senbwf.berlin.de Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Interkulturell, integrativ, stadtteilbezogen, zeitgenössisch Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schulen, Musikschulen, Jugendkunstschulen, Bibliotheken, Volkshoch-
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11 schulen, Museen, (Musik-)Theater, Orchester, Freie Szene, Kultureinrichtungen mit den Schwerpunkten Bildende Kunst, Tanz, Literatur, Gedenkstätten, Migrantenselbstorganisationen, Jugendzentren, Freie Träger der Jugendhilfe Zielgruppen Kleinkinder, Kinder in Kindertagesstätten, Jugendliche, Eltern, Schüler/innen, Familien, Personen mit Behinderungen, migrantische und bildungsferne Personengruppen
Anhang
Vermittler Kindertagesstätten-Personal, Lehrer/innen, Kultur- und Sozialpädagogen/innen, Künstler/innen, Personal aus Kultureinrichtungen, Ehrenamtliche, Eltern Konzeptbeschreibung Eine „Offensive Kulturelle Bildung“ startete schon im Jahr 2006. Vertreter/innen aus Berliner Kultur- und Bildungsinstitutionen, Künstler/innen und Kunstvermittler/innen haben sich zusammengeschlossen, um Konzepte und Initiativen für die kulturelle Bildung zu entwickeln. In einem gemeinsamen Forum Ende September 2006 verabschiedeten die Teilnehmer/innen ein 22-Punkte-Programm. Parallel dazu hatte das Abgeordnetenhaus von Berlin im Frühjahr 2006 der Kultur- und Bildungsverwaltung den Auftrag zur Entwicklung eines ressortübergreifenden Rahmenkonzepts Kulturelle Bildung erteilt. Dieses Rahmenkonzepts wurde 2008 vom Abgeordnetenhaus beschlossen. Ziel ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Vermittlung und zum Erwerb zentraler Kompetenzen von Kultureller Bildung für alle Kinder und Jugendlichen, ungeachtet ihrer ethnischen und sozialen Herkunft. Damit leistet das Rahmenkonzept einen Beitrag zur Integration und zur Erhöhung der Chancengerechtigkeit. Erreicht werden soll dies vor allem durch die Verbreiterung und Differenzierung der Angebote, die Stärkung von Kooperation und Vernetzung sowie durch die Erschließung neuer Zielgruppen. Das Konzept besitzt eine besondere Bandbreite an Kooperationspartnern. Die Förderung kultureller Bildungsarbeit wurde durch die Schaffung des „Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung“ flankiert, der mit jährlich zwei Millionen Euro ausgestattet ist. Fortbildungen Für künstlerische Akteure, Verwaltungsmitarbeiter/innen, Lehrer/innen, Sozial- und Kulturpädagogen/innen
Dokumentation/Publikation Konzept in Druckform, Homepage, Fortschrittsberichte, Datenbank, Flyer und Programmhefte, Blog, Leitfäden und Richtlinien, bundesweite Präsenz auf Tagungen
Evaluation Evaluation des Gesamtkonzepts sowie einzelner Programmteile bzw. einzelner Projekte
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11 Stadt
COBURG KONZEPT FÜR DIE KULTURVERMITTLUNG FÜR DIE REGIONEN COBURG UND SONNEBERG Einwohnerzahl Coburg: 41 076 Landkreis Coburg: 87 744 (Bayrisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Stand: 31.12.2011) Landkreis Sonneberg: 59 249 (Thüringer Landesamt für Statistik, Stand: 31.12.2011) Bundesland Bayern, Thüringen
Bildungsbüro Beteiligte Ämter/Ressorts Amt für Schulen, Kultur und Bildung
Anhang
Existenz Seit 2011 2012 Fortschreibung des Konzepts i Federführendes Amt/Ressort
Kontakt Katharina Scherf Bildungsbüro Stadt Coburg Steingasse 18 96450 Coburg Tel.: 09561.89 24 05 Email: katharina.scherf@coburg.de Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Integrative Ansätze, interkulturell Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schule, Musikschulen, Museen, Theater, Bibliotheken, Kulturvereine, freie Kulturschaffende, Soziokulturelle Zentren, Kreativwirtschaft, Migrantenselbstorganisationen, Jugendzentren, Hochschulen
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11 Zielgruppen Kleinkinder, Kinder in Kindertagesstätten, Jugendliche, Schüler/innen, Familien, migrantische und bildungsferne Personengruppen Vermittler Kindertagesstätten-Personal, Pädagogen/innen, Lehrer/innen, Kulturpädagogen/innen, Künstler/innen, Personal aus sozialen Einrichtungen, Ehrenamtliche, Kinderärzte/innen Konzeptbeschreibung Das Konzept fördert die enge Zusammenarbeit von Kultur-, Bildungs- und Sozialeinrichtungen über die seit 2011 bestehende Kulturvermittlung in der Region Coburg und Sonneberg, welche zusätzlich eigene Projekte und Maßnahmen initiiert und organisiert. Eine enge überregionale Zusammenarbeit ist dabei die Basis. Darüber hinaus zielt das Konzept auf die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen durch schulische und außerschulische Förderung ab und ist bemüht, insbesondere bei jungen Menschen, auch mit Migrationshintergrund und/oder mit einem niedrigen Bildungsniveau, ein Interesse und Bewusstsein für kulturelle Angebote zu schaffen. Fortbildungen Für Lehrer/innen und Kindertagesstätten-Personal
Anhang
Dokumentation/Publikation Konzept in Druckform, Homepage, Publikation, Flyer und Programmhefte, Kulturdatenbank, bundesweite Präsenz auf Tagungen
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Evaluation Evaluation der Kulturvermittlung durch die Hochschule Coburg
11 Stadt
DORTMUND KOMMUNALES GESAMTKONZEPT: KULTURELLE BILDUNG IN DORTMUND Einwohnerzahl 580 444 (Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Stand: 31.12.2011) Bundesland Nordrhein-Westfalen Existenz Seit 2007 2010 Fortschreibung des Konzepts Federführendes Amt/Ressort Kulturbüro
Anhang
Beteiligte Ämter/Ressorts Schulverwaltungsamt, Jugendamt, FABIDO (für die Städtischen Kindertageseinrichtungen), Familienprojekt (für 0- bis 3-Jährige und im Offenen Ganztag)
Kontakt Martina Bracke Kontaktstelle für Kulturelle Bildung Kleppingstraße 21–23 44135 Dortmund Tel.: 0231.502 67 76 Email: mbracke@stadtdo.de Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Strukturen, Kulturelle Bildung im Vorschulalter, stadtteilbezogen, zeitgenössische Kunst, Zusammenarbeit mit der Kreativwirtschaft Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schulen, Berufskolleg, Museen, Theater, Bibliotheken, Freie Szene, Musikschulen, Jugendkunstschulen, Vereine, Soziokulturelle Zentren, Kreativwirtschaft, Fachhochschule Dortmund, TU Dortmund, Dortmunder U (Zentrum für Kunst- und Kreativität), U2_Kulturelle Bildung im Dortmunder U Zielgruppen Kinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Auszubildende,
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11 Studenten/innen, Erwachsene, Multiplikatoren/innen Vermittler Künstler/innen, Sozialpädagogen/innen, Lehrer/innen, Kulturpädagogen/innen, Kunstvermittler/innen Konzeptbeschreibung Das „Kommunale Gesamtkonzept: Kulturelle Bildung in Dortmund“ dient als Grundlage für die Entwicklung und Qualifizierung von Kultureller Bildung als Querschnittsaufgabe. Ziele des Konzepts sind die Sicherung und der Ausbau von Strukturen, die Schaffung von Netzwerken, die Qualitätserhaltung und -weiterentwicklung sowie die Optimierung von Finanzen. Seit 2008 verfügt die Stadt über eine Kontaktstelle für Kulturelle Bildung und Mitarbeiter/innen, die speziell im Rahmen des Konzepts arbeiten. Als erster Schwerpunkt wurde 2008 die Kulturelle Bildung im Elementarbereich ausdifferenziert. 2009 konnte das Konzept überarbeitet und erweitert werden. Verstärkt wurden die Präsentationsplattformen für Kinder und Jugendliche, und neu aufgenommen die U2_Kulturelle Bildung im Dortmunder U, die entwickelt und 2011 mit einer Fläche von beinahe 800 m² eröffnet wurde. Das Dortmunder U ist ein Zentrum für Kunst und Kreativität, in dem die Bereiche Bildende Kunst und Medienkunst, Kultur, Kreativwirtschaft, Bildung und Forschung zusammenlaufen.
Anhang
Auszeichnungen Auszeichnung im NRW-Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte kulturelle Bildung“ 2007 und 2009 Fortbildungen Für künstlerische Akteure, Lehrer/innen, Sozialpädagogen/innen Dokumentation/Publikation Konzept als Download, Homepage, Newsletter, Datenbank, Flyer, bundesweite Präsenz auf Tagungen, Broschüren zu den Kindertagesstätten-Projekten 2009 und 2010/11 r Evaluation Selbstevaluation einzelner Maßnahmen
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11 Stadt
DRESDEN KONZEPT KULTURELLE BILDUNG IN DRESDEN Einwohnerzahl 529 781 (Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Stand: 31.12.2011)
Bundesland Sachsen Existenz Seit 2008 Federführendes Amt/Ressort Kulturamt
Kontakt Amt für Kultur und Denkmalschutz Stephan Hoffmann Fachreferat für kulturelle Bildung Königstraße 15 01097 Dresden Tel.: 0351.488 89 19 Email: shoffman@dresden.de
Anhang
Beteiligte Ämter/Ressorts Jugendamt, Sozialamt, Bildungsbüro, Sächsische Bildungsagentur (Schulaufsichtsbehörde des Landes) und Sächsisches Bildungsinstitut (Schulentwicklungsinstitut des Kultusministeriums), Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen
Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Interkulturell, kreativ Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätte, Schule, Musikschulen, Jugendkunstschulen, Museen, Theater, Bibliotheken, Freie Szene, Künstler/innen, Kulturvereine, Vereine Zielgruppen Kleinkinder in Kindertageseinrichtungen, Kinder, Schüler/innen, Jugendliche, Erwachsene Vermittler Lehrer/innen, Künstler/innen, Kulturpädagogen/innen, Personal der Kultureinrichtungen, Ehrenamtliche
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11
Konzeptbeschreibung Das Konzept sieht eine Verstärkung und Förderung sämtlicher kultureller Bereiche der Stadt Dresden sowie der Jugendhilfe und Schule vor, um neben der Steigerung des Attraktivitätsprofils Dresdens als Wohn- und Wirtschaftsraum zu einer erhöhten Lebensqualität, zur Wahrung des sozialen Friedens, Kreativität, Experiment und Innovation beizutragen. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sollen durch diese Maßnahme Schlüsselkompetenzen durch Selbstgestaltung und Selbststeuerung gefördert werden. Die Auseinandersetzung mit Kultureller Bildung soll der Selbstfindung und Werteorientierung dienen und sich dabei nicht nur auf Hoch- und Populärkultur beschränken. Fortbildungen Für künstlerische Akteure, Lehrer/innen, Eltern Dokumentation/Publikation Homepage, Flyer, Programmheft, Publikation, bundesweite Präsenz auf Tagungen
Anhang
Evaluation Evaluation einzelner Maßnahmen
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11 Stadt
DÜSSELDORF DAS KONZEPT DER LANDESHAUPTSTADT DÜSSELDORF ZUR FÖRDERUNG KULTURELLER BILDUNG ALS INTEGRATIVER BESTANDTEIL VON BILDUNG
Einwohnerzahl 592 393 (Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein Westfalen, Stand: 31.12.2011) Bundesland Nordrhein-Westfalen Existenz Seit 2007 2009 Fortschreibung des Konzepts 2011 Fortschreibung des Konzepts
Beteiligte Ämter/Ressorts Schulverwaltungsamt, Jugendamt
Anhang
Federführendes Amt/Ressort Kulturamt
Kontakt Dr. Petra Winkelmann Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf Zollhof 13 40221 Düsseldorf Tel.: 0211.899 61 00 Email: kulturamt@duesseldorf.de Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Ressortübergreifender Zugang, Nachhaltigkeit und Kontinuität, interkulturelle und stadtteilbezogene Ansätze, Selbstpartizipation der Teilnehmer/innen Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schulen, Künstler/innen, Musikschulen, Museen, Theater, Konzerthäuser, Bibliotheken, Kulturvereine, Soziokulturelle Zentren Zielgruppen Kinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Eltern, migrantische und
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11 bildungsferne Personengruppen Vermittler Künstler/innen, Pädagogen/innen aus den Kulturinstitutionen Konzeptbeschreibung Das Konzept betont die Bedeutung Kultureller Bildung als integrativer Bestandteil von Bildung auf der Grundlage des vernetzten und ganzheitlichen Bildungsverständnisses. Dieser Ansatz beinhaltet eine grundsätzliche Verantwortung für Bildung durch die Kultur und das Interesse und die Bereitschaft, übergeordnete Bildungsziele gemeinsam mit den Bildungspartnern Jugend und Schule zu erfüllen und sich an der Entwicklung von Bildungskonzepten zu beteiligen. Die Kultur in Düsseldorf nimmt seit Jahren mit kontinuierlich wachsendem Engagement ihre Rolle als Bildungspartner wahr. Das Kulturamt ist zentraler Ansprechpartner und übernimmt im Zusammenspiel mit städtischen Ämtern, Schulen, Jugendeinrichtungen, Kulturinstituten und Künstlern/-innen die Funktionen eines Koordinators und Initiators, Vermittlers und Katalysators ein und ist Partner bei professionellen, künstlerischen Projekten außerhalb des Curriculums, welche Kulturelle Bildung, ästhetische Erziehung, Partizipation und Kreativitätsförderung von Kindern und Jugendlichen als zentralen Inhalt haben.
Anhang
Auszeichnungen Auszeichnung im NRW-Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte kulturelle Bildung“ 2007 und 2009 Fortbildungen Für Künstler/innen Dokumentation/Publikation Konzept in Druckform, Homepage, Publikation, Newsletter, Flyer und Programmhefte, Datenbank, bundesweite Präsenz auf Tagungen Evaluation Selbstevaluation und Fremdevaluation einzelner Maßnahmen
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11 Stadt
FREIBURG
IM
BREISGAU
HANDLUNGSKONZEPT KULTURELLE BILDUNG FREIBURG Einwohnerzahl 229 144 (Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stand 31.12.2011) Bundesland Baden-Württemberg Existenz Seit 2005 Federführendes Amt/Ressort Kulturamt (Dezernat für Kultur, Integration, Soziales und Senioren) Beteiligte Ämter/Ressorts
Kontakt Britta Baumann Koordinatorin Netzwerk Kulturelle Bildung beim Kulturamt Freiburg Münsterplatz 30 79098 Freiburg Email: britta.baumann@stadt.freiburg.de
Anhang
Amt für Schule und Bildung, Amt für Kinder, Jugend und Familie (Dezernat für Umwelt, Jugend, Schule und Bildung)
Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Kooperationen im Dreieck Kultur-Bildung-Jugend/Soziales, Förderung einer „Kultur des Aufwachsens“, partizipative Ansätze, Einbeziehung jugendlicher Lebenswelten Einrichtungen/Kooperationspartner Kunst-/Kultureinrichtungen und-gruppen, Ensembles aller Sparten, Soziokultur, Vereine, Kindertagesstätten, Schulen, Jugendzentren und außerschulische Bildungseinrichtungen Zielgruppen Grundsätzlich alle Generationen, Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche Vermittler Kunst- und Kulturschaffende aller Sparten, Kulturpädagogen/innen, Personal der Einrichtungen im Netzwerk-Dreieck Kultur, Bildung, Jugend/Soziales (Lehrer/innen, Erzieher/innen,
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11 Sozialpädagogen/innen u. a.) Konzeptbeschreibung Das Handlungskonzept Kulturelle Bildung ist Teil des „Kulturkonzepts Freiburg“, das zwischen 2005 und 2008 in einem breit angelegten Beteiligungsprozess entwickelt wurde. Das Handlungskonzept geht als querschnittsorientierte städtische Gesamtkonzeption, anstatt von formalen Zuständigkeiten von einer gemeinsamen Verantwortung der Dezernate, Ämter und geförderten Einrichtungen für eine „Kultur des Aufwachsens“ in Freiburg aus. Wenngleich unter der Prämisse „Lebenslangen Lernens“ alle Altersgruppen angesprochen sind, bilden Kinder und Jugendliche die zentralen Zielgruppen. Im Zentrum stehen das stadtweite „Netzwerk Kulturelle Bildung“ mit Website, Newsletter und dem Angebot regelmäßiger Treffen und Veranstaltungen sowie zusätzlichen Fördermöglichkeiten durch einen neu geschaffenen „Innovationsfonds Kulturelle Bildung“. Allgemeine Ziele sind die Weiterentwicklung des partnerschaftlichen Miteinanders der Kulturund Bildungseinrichtungen, die verstärkte Etablierung von Kultureller Bildung in den Kultureinrichtungen, die Vernetzung der Einrichtungen und Akteure aus den verschiedenen Bereichen, die aktive und gezielte Nutzung des Integrationspotenzials der Kulturellen Bildung, das Einräumen von mehr Öffentlichkeit für den künstlerischen Nachwuchs und für Jugendkulturen sowie darüber hinaus die Stärkung der jeweiligen Lebenswelten von Jungen und Mädchen. Fortbildungen
Anhang
Für künstlerische Akteure Dokumentation/Publikation Konzept in Printform, Homepage, Flyer, Newsletter, Kommunikationsforen, Leitfäden und Richtlinien zur internen Dokumentation, bundesweite Präsenz auf Tagungen Evaluation Evaluation des Kommunalen Gesamtkonzepts und einzelner Maßnahmen
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11 Stadt
HAMBURG RAHMENKONZEPT KINDER- UND JUGENDKULTURARBEIT IN HAMBURG Einwohnerzahl 1 802 041 (Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Stand: 31.03.2012) Bundesland Hamburg Existenz Seit 2004 2012 Fortschreibung des Konzepts Federführendes Amt/Ressort
Beteiligte Ämter/Ressorts Behörde für Schule und Berufsbildung, Behörde für Arbeit, Soziales und Integration, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Kontakt Werner Frömming Referat Kulturprojekte Hohe Bleichen 22 20354 Hamburg Tel.: 040.42 82 42 21 werner.froemming@kb.hamburg.de
Anhang
Kulturbehörde
Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Kulturelle Bildung als Schlüsselkompetenz (strukturelle Verankerung), interkulturell, stadtteilbezogen, integrativ, Selbstpartizipation Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schulen, Musikschulen, Museen, Theater, Bibliotheken, Orchester, Vereine, Soziokulturelle Zentren, Künstler/innen, im Rahmen von Public Private Partnerships: Stiftungen, Unternehmen, Mäzene Zielgruppen Kinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Erwachsene, Personen mit Behinderungen, migrantische und bildungsferne Personengruppen
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11
Vermittler Kindertagesstätten-Personal, Lehrer/innen, Kulturpädagogen/innen, Künstler/innen, Personal aus Kultureinrichtungen, Freie Kulturszene, Jugendzentren Konzeptbeschreibung Das „Rahmenkonzept Kinder- und Jugendkulturarbeit in Hamburg“ hat sich zum Ziel gesetzt, die unterschiedlichen Arbeitsbereiche Kultureller Bildung zu bündeln und neue Formen der Zusammenarbeit zu fördern und entwickeln. Ziel des Konzepts ist es, (jungen) Kindern und Jugendlichen den Zugang zu kulturellen Veranstaltungen und Angeboten zu erleichtern und die öffentliche Aufmerksamkeit auf Kinder- und Jugendkultur zu lenken. Ein Fokus wird darauf gelegt, Synergien zu bündeln, die Vernetzung zu fördern und dabei sowohl die Vielfalt der Angebote und Trägerstrukturen als auch die Qualität der Angebote sicherzustellen.
Fortbildungen Für künstlerische Akteure, Lehrer/innen, Sozialpädagogen/innen
Anhang
Dokumentation/Publikation Konzept in Druckform, Datenbank, bundesweite Präsenz auf Tagungen, Web
Evaluation Selbstevaluation
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11 Stadt
HIDDENHAUSEN KOMMUNALES GESAMTKONZEPT FÜR KULTURELLE BILDUNG 2010 FÜR DIE GEMEINDE HIDDENHAUSEN Einwohnerzahl 19 753 (Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Stand: 31.12.2011) Bundesland Nordrhein-Westfalen Existenz Seit 2007 2010 Fortschreibung des Konzepts Federführendes Amt/Ressort Amt für Schule, Sport und Kultur
Kontakt Gisela Hering-Bejaoui Amt für Soziales Hiddenhausen Tel.: 05221.96 43 24 Email: g.hering-bejaoui@hiddenhausen.de
Anhang
Beteiligte Ämter/Ressorts Amt für Soziales
Christian Grube Amt für Schule, Sport und Kultur Hiddenhausen Rathausstr. 1 32120 Hiddenhausen Tel.: 05221.96 43 44 Email: c.grube@hiddenhausen.de Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Vernetzung vorhandener formeller wie informeller Strukturen Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schulen, Musikschulen, Museen, Bibliotheken, Freie Szene, Kulturvereine, Biologiezentren, CVJM, Imker/innen Zielgruppen Kleinkinder, Kinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Familien
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11
Vermittler Kindertagesstätten-Personal, Lehrer/innen, Kulturpädagogen/innen, Künstler/innen, Personal aus Kultureinrichtungen, Ehrenamtliche Konzeptbeschreibung Das Konzept der Gemeinde Hiddenhausen legt besonderen Wert auf die Interaktion von öffentlichen Institutionen sowie nicht-öffentlich geführten Vereinen und Einrichtungen, deren Vernetzung durch die Kontaktstelle für Kulturelle Bildungsentwicklung erfolgt. Wesentliche Projekte sind der „Wegweiser für neugierige Kinder", welcher Standorte von Bildungs- und Kultureinrichtungen aufzeigt oder die Website „Kinderkram“, über die Informationen bezüglich des in zahlreichen Bereichen angesiedelten kulturellen Angebots für Kinder und Jugendliche bezogen werden können. Auszeichnungen Auszeichnung im NRW-Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte kulturelle Bildung“ 2007 und 2010; 2000 „Verkehrssicherheitspreis NRW“; 1998„Karawane für mehr Kinderfreundlichkeit“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend Fortbildungen Für Lehrer/innen, Sozialpädagogen/innen
Anhang
Dokumentation/Publikation Kinder-Homepage, projektbezogene Flyer und Programmhefte, Datenbank Evaluation Selbstevaluation einzelner Maßnahmen
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11 Region
LEIPZIGER RAUM KULTURTOTAL Q Einwohnerzahl 531 809 (Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Stand: 31.12.2011)
Bundesland Sachsen
Existenz Seit 2012
Beteiligte Ämter/Ressorts Amt für Jugend, Familie und Bildung, Amt für Soziales
Anhang
Federführendes Amt/Ressort Kulturamt
Kontakt Cathrin Moeller Projektleiterin Kulturelle Bildung im Kulturraum Leipziger Raum Tel.: 0152.22 84 82 78 Email: moellercat@gmx.de Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Generationsübergreifend, stadtteilbezogen, Einbeziehung des ländlichen Raums Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätte, Schule, Seniorenvereine, Bibliotheken, Theater, Museen, Musikschulen, Kulturvereine, Orchester, Freie Szene Zielgruppen Kinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Erwachsene
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11 Vermittler Lehrer/innen, Kulturpädagogen/innen, Künstler/innen, Personal aus Kultureinrichtungen
Konzeptbeschreibung Mit dem Konzept „KulturTotal“ im Kulturraum Leipziger Raum soll durch eine optimale Zusammenarbeit von Kultureinrichtungen, Kulturschaffenden, Schulen, Kindertagesstätten und Seniorenvereinen die Vernetzung von Bildungsangeboten ermöglicht werden. Um die lokale Bildungslandschaft zu bereichern, steht die künstlerische bzw. kulturelle Auseinandersetzung mit regionalen Themen im Vordergrund. Ziel ist es, dadurch die eigene Identität und Heimatverbundenheit der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen positiv zu beeinflussen. Da insbesondere in kleineren, ländlichen Gemeinden keine kulturelle Infrastruktur vorhanden ist, soll Kindern und Jugendlichen aus diesem Umfeld der Zugang zu Kultureller Bildung ermöglicht werden. Fortbildungen Für künstlerische Akteure, Lehrer/innen, Sozialpädagogen/innen
Anhang
Dokumentation/Publikation Projektbericht, Datenbank, Homepage, Konzept, Flyer
67
11
Stadt
MÜNCHEN KONZEPTION KULTURELLE BILDUNG FÜR MÜNCHEN Einwohnerzahl 1 353 186 (Bayrisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Stand: 31.12.2010) Bundesland Bayern Existenz Seit 1990 1999 Fortschreibung des Konzepts 2009 Fortschreibung des Konzepts Federführendes Amt/Ressort
Beteiligte Ämter/Ressorts Kultur, Bildung, Schule, Soziales Kontakt Andrea Engl und Kitty von Korff Landeshauptstadt München Kulturreferat Abteilung 4 Kulturelle Bildung, Internationales, Urbane Kulturen Burgstraße 4 80331 München Tel.: 089.233 26 89-0/-4 andrea.engl@muenchen.de
Anhang
Geteilte Federführung zwischen Kultur, Bildung/Schule und Soziales
katharina.vonkorff@muenchen.de
Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Altersübergreifend Einrichtungen/Kooperationspartner Musikschulen, Jugendkunstschulen, klassische Kultureinrichtungen, Museen, Theater, Bibliotheken, Orchester, Künstler/innen, Schulen, Volkshochschulen, freie Träger und Initiativen Zielgruppen
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11 Kleinkinder, Kleinkinder in Kindertagesstätten, Erwachsene, Eltern, Familie, Senioren/innen
Kinder,
Jugendliche,
Schüler/innen,
Vermittler Pädagogen/innen, Lehrer/innen, Kindertagesstätten-Personal, Künstler/innen, Kulturpädagogen/innen, Personal aus Kultureinrichtungen, Personal aus Sozialen Zentren und Kulturzentren Konzeptbeschreibung Kulturelle Bildung hat in der Landeshauptstadt Bayerns eine lange Tradition. Schon in den 1970er Jahren wurden erste Projekte organisiert; ein erstes kommunales Gesamtkonzept wurde zu Beginn der 1990er Jahre etabliert. Aufgrund der ressortübergreifenden Organisation und der breit gefächerten Angebotsstruktur der Metropole, gestaltet sich eine vollständige quantitative Kategorisierung zwar schwierig, zeugt aber gleichzeitig von dem umfassenden Angebot. Neben einzelnen Projekten – die in ihrer Reichweite von stadtteilbezogen bis international variieren – stellt in München vor allem die Vernetzung der verschiedenen Partner und die Einbeziehung der neuen Medien eine Kernaufgabe dar. j Auszeichnungen „MIXED UP” 2007; „Kinder zum Olymp” (2012) u. a.
Anhang
Fortbildungen Für Kulturanbieter, Lehrer/innen/Erzieher/innen
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Dokumentation/Publikation Konzept in Druckform, Datenbank, Vertragsvorlage, Koordinierungsforum mit halbjährlichen Netzwerktreffen j Evaluation Evaluation von einzelnen Maßnahmen
11 Stadt
MÜNSTER KULTUR UND SCHULE. KOMMUNALE GESAMTKONZEPTION FÜR KULTURELLE BILDUNG IN MÜNSTER Einwohnerzahl 291 754 (Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Stand: 31.12.2011) Bundesland Nordrhein-Westfalen Existenz Seit 2008 2010 Fortschreibung des Konzepts
Beteiligte Ämter/Ressorts Dezernat IV (Geschichtsort Villa ten Hompel, Amt für Kinder, Jugendliche und Familien, Amt für Schule und Weiterbildung, Sportamt, Stadtarchiv, Stadtbücherei, Städtische Bühnen, Stadtmuseum Münster, Westfälische Schule für Musik) Kontakt Frauke Schnell Kulturamt Münster Stadthaus 1 Klemensstraße 10 48143 Münster Tel.: 0251.492 41 01 Email: kulturamt@stadt-muenster.de
Anhang
Federführendes Amt/Ressort Kulturamt
Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend, Theater, Musik Besonderer thematischer Schwerpunkt Breitenwirksamkeit, Selbstpartizipation der Teilnehmer/innen, Kontinuität Einrichtungen/Kooperationspartner Alle Ämter des Dezernats IV und Einrichtungen der freien Kulturszene, Kindertagesstätte und Schule, Hochschulen Zielgruppen Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Eltern, hochbegabte Personengruppen
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11 Vermittler Lehrer/innen, Kulturpädagogen/innen, Künstler/innen, Personal aus Kultureinrichtungen, Ehrenamtliche Konzeptbeschreibung Das Konzept der Stadt Münster zeichnet sich durch zwei Schwerpunkte aus: zum einen durch die frühe Heranführung von Kindern und Jugendlichen an das kulturelle Angebot der Stadt und den damit zusammenhängenden Institutionen, zum anderen durch die kulturelle Weiterbildung von Erwachsenen, die Fortbildung von Vermittlern und dem Ausbau der bisherigen Angebote in diesem Bereich. Die populärste Maßnahme „Kulturstrolche“ (einrichtungs- und spartenübergreifend) wird mit steigender Tendenz von anderen Städten übernommen. Auszeichnungen Auszeichnung im NRW-Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte kulturelle Bildung“ 2008 und 2010; Maßnahmen ausgezeichnet beim Wettbewerb „Land der Ideen“ 2007; 1. Platz im NRW-Landeswettbewerb „Kultur.Konkret“ 2010 Fortbildungen Für Eltern, Lehrer/innen, Kultur- und Sozialpädagogen/innen
Anhang
Dokumentation/Publikation Konzept in Druckform, Homepage, Publikation, Newsletter, Flyer und Programmhefte, bundesweite Präsenz auf Tagungen Evaluation Selbstevaluation einzelner Maßnahmen
Stadt
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11
OLDENBURG KULTURELLE BILDUNG IN DER STADT OLDENBURG Einwohnerzahl 162 481 (Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie, Stand: 31.12.2011) Bundesland Niedersachsen Existenz Seit 2009 2012 Fortschreibung des Konzepts
Kontakt Christiane Maaß Projektleiterin Kulturelle Bildung in der Stadt Oldenburg Tel.: 0441.235 30 62 Email: christiane.maass@stadt-oldenburg.de
Anhang
Beteiligte Ämter/Ressorts Amt für Kultur und Sport; Amt für Museen, Sammlungen und Kunsthäuser; Amt für Jugend, Familie und Schule
Spartenspezifischer Schwerpunkt Spartenübergreifend Besonderer thematischer Schwerpunkt Interkulturell, Migration, Selbstpartizipation Einrichtungen/Kooperationspartner Kindertagesstätten, Schulen, Offene Ganztagsschulen, Musikschulen, Jugendkunstschulen, Museen, Theater, Bibliotheken, Freie Kulturszene, Kulturvereine, Universitäten, Vereine, Migrantenselbstorganisationen, Kreativwirtschaft Zielgruppen Kinder in Kindertagesstätten, Kinder, Jugendliche, Schüler/innen, Erwachsene, Senioren/innen, Familien, migrantische und bildungsferne Personengruppen Vermittler Kindertagesstätten-Personal, Erzieher/innen, Lehrer/innen, Pädagogen/innen, Kulturpädagogen/innen, Künstler/innen, Studenten/innen
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11 Konzeptbeschreibung Das Konzept dient zur Bildung eines Netzwerks zwischen Lehrern/innen, Schulleitung und Vertretern/innen von Kultureinrichtungen, Kulturinitiativen sowie Künstlern/innen. Vorerst sollen die vorhandenen Strukturen gestärkt und vernetzt und ein bedarfsorientiertes Unterstützungssystem aufgebaut werden. Langfristig sollen sich neue Partnerschaften und Projekte entwickeln und so eine „Bildungslandschaft Oldenburg“ entstehen. Auszeichnungen Preisträger „MIXED UP“ 2011 Fortbildungen Für künstlerische Akteure, Lehrer/innen, Sozialpädagogen/innen, Verwaltungsmitarbeiter/innen, Kindertagesstätten-Personal Dokumentation/Publikation Projektbericht, bundesweite Präsenz auf Tagungen, Homepage
Anhang
Evaluation Selbstevaluation
73
11
11.2
Literaturverzeichnis
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Hillmann, Michael Windzio (Hg.): Migration und städtischer Raum. Chancen und Risiken der Segregation und Integration. Wiesbaden 2008. Keuchel, Susanne (Hg.): Kulturelle Bildung in der Ganztagsschule. Eine aktuelle empirische Bestandsaufnahme. Bonn 2007.
Anhang
Heinrichs, Werner/Klein, Armin: Kulturmanagement von A–Z. 600 Begriffe für Studium und Praxis. München 2001.
Keuchel, Susanne/Aescht, Petra: Hoch hinaus. Potenzialstudie zu Kinder- und Jugendkulturprojekten. Frankfurt 2007. Keuchel, Susanne/Larue, Dominic: Kulturwelten in Köln. Eine empirische Analyse des Kulturangebots mit Fokus auf Internationalität und Interkulturalität. Köln 2011. Keuchel, Susanne/Keller, Wolfgang: Zur Chronologie von „MIXED UP“. Empirische Daten zur Kooperation von Kultur und Schule. Evaluation im Auftrag der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. Sankt Augustin 2011. Keuchel, Susanne/Weil, Benjamin: Lernorte oder Kulturtempel. Infrastrukturerhebung: Bildungsangebote in klassischen Kultureinrichtungen. Köln 2010. Keuchel, Susanne: Wo kommt das Geld her? Zur systematischen Vermessung und Kartographie der kulturellen Bildung im Rahmen des Projektes mapping//kulturelle-bildung, in: Kinder Zum Olymp! Selbstverständlich! Kulturelle Bildung in der Schule (Kongress in Dessau 23. und 24.06.2011). Berlin 2011. Krings, Eva: Kommunale Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung in NRW, in: Bundesvereinigung Kinder- und Jugendbildung (BKJ) e. V. (Hg.): Kulturelle Bildung. Reflexionen. Argumente. Impulse, Heft 8/2011. Landesregierung Nordrhein-Westfalen (Hg.): Augen öffnen. Kulturelle Bildung in der Kulturförderung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2009. Nohl, Arnd-Michael: Konzepte interkultureller Pädagogik: eine systematische Einführung. Bad Heilbrunn 2006.
74
11
Anhang
Yildiz, Safiye: Interkulturelle Erziehung und P채dagogik: Subjektivierung und Macht in den Ordnungen des nationalen Diskurses. Wiesbaden 2009.
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