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inside your business. today.

Freitag, 11. Jänner 2013 – 67

Gender-Gerechtigkeit

Junge Frauen haben immer noch schlechtere Chancen am Arbeitsmarkt Seite 70

© C. Menichelli/pixelio.de

© R. van Melis/pixelio.de

careernetwork Umzugs-Muffel

Die Österreicher beweisen sich als immobile Arbeitnehmer

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Aufsteigerin Patricia Gassner, SVA © Ingo Smeritschnig/Polymorph

Vielseitig Elisabeth Stampfl-Blaha ließ sich von Vorurteilen nicht abhalten und fand beim Normungs­ institut ihre berufliche Erfüllung. Bildungs­resistent Die Hälfte der Österreicher bildet sich beruflich nicht weiter.

© Austrian Standards/Laimgruber

Seite 68

© kununu

„Ich habe meinen Traumjob gefunden“

Übernahme

Die Brüder Mark und Martin Poreda verkaufen ihre kununu-Anteile an die deutsche Xing AG. Seite 69

Seite 69

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von


Career portrait

68 – careernetwork

Freitag, 11. Jänner 2013

Wenn Erfolg die Norm ist Warum ein Normungsinstitut nicht so verstaubt ist, wie man meinen könnte, warum auch ­Fingerspitzengefühl nicht vor Fettnäpfchen bewahrt – und wie sie ihren Traumjob gefunden hat, verrät ASI-Vizedirektorin Elisabeth Stampfl-Blaha im Gespräch.

Vielfalt als roter Faden Nach dem Doktorat in beiden Studien, vier Jahren als Assistentin an der WU Wien und einem halben Jahr bei einer Wiener Anwaltskanzlei war „etwas Neues“ angesagt: „Mir ist damals ein Inserat einer Bank – ‚Jurist und Ökonom gesucht‘ –, ins Auge gesprungen“, erzählt sie im Gespräch. Unsicher, ob sie dieser Anforderung gewachsen sei, bat sie ihren Professor an der Uni, Karl Korinek, um Rat. „Er hat mir davon abgeraten“, so Stampfl-Blaha, „und mich stattdessen darauf hingewiesen, dass das Normungsinstitut, dessen Präsident er damals war, gerade eine Juristin sucht.“ Nicht restlos überzeugt („das Normungsinstitut konnte ich mir

zur Performanceevaluierung von Normungsinstituten und die Notwendigkeit von Benchmarking präsentiert. Statt Applaus habe ich nur Blicke geerntet, als wäre ich vom Mars“, so StampflBlaha. „Die haben sich gedacht: ‚Uns gibt es schon seit 100 Jahren. Wofür brauchen wir Benchmarking?“ Die Geschichte hatte allerdings ein Happy End: „Vor drei Jahren ist auf europäischer Ebene dann ein Programm zum Selfassessment eingeführt worden; das macht mich sehr stolz“, erzählt sie. Stolz ist sie auch darauf, in einer von Männern dominierten Branche Karriere gemacht zu haben. „Ich bin schon im VWL-Studium Teil einer Minderheit gewesen; von daher kenne ich dieses Gefühl“, so Stampfl-Blaha. „Bei uns im Haus wurde mir aber nie vermittelt, dass es einen Unterschied macht, Frau zu sein; das rechne ich meinen Kollegen hoch an.“ Warum ihrer Meinung nach so wenig Frauen in vergleichbaren Positionen sitzen? „Vielen Frauen fehlt es an Selbstvertrauen und an den richtigen Rolemodels.“ Nun, eines dieser Rolemodels könnte sie selbst sein. (jawe)

© Austrian Standards/Laimgruber (2)

Wien. „Ohne Abweichung von der Norm ist Fortschritt nicht möglich“, erklärte einstmals Frank Zappa. Für Elisabeth Stampfl-Blaha ist es ganz im Gegensatz dazu die Entwicklung der Norm, die seit 1988 für Fortschritt sorgt: „Wenn man hinter die Fassade eines Normungsinstituts schaut, entdeckt man erst, wie fantastisch das alles ist: Ich habe in den letzten fast 24 Jahren nicht aufgehört, neue faszinierende Themen und Aspekte zu entdecken“, so die Vizedirektorin des Austrian Standards Institute und der Austrian Standards plus GmbH begeistert. „Ich liebe meine Arbeit und es begeistert mich immer wieder, wenn ich sehe, dass etwas gelingt.“ Diese Liebe zur Normung wollte aber erst auf Umwegen entdeckt werden: „Als Kind wollte ich Mathematikprofessorin, Diplomatin oder Buchhändlerin werden“, erinnert sie sich amüsiert. Weil die Mathematik nicht so recht überzeugte und die Diplomatie nicht auf der Uni gelernt werden konnte, studierte Stampfl-Blaha quasi als Kompromiss ein Jahr Volkswirtschaft an der „HEC – Hautes Études Commerciales“ in Lausanne. „Nach einem Jahr wollte ich aber unbedingt wieder zurück. Und weil ich in den Genuss des Zuhausewohnens gekommen bin, hat mich mein Vater kurzerhand gefragt, ob ich nicht gleich ein Doppelstudium machen will.“ Gesagt, getan, inskribierte sie VWL an der WU Wien und Jus an der Universität Wien. „Die unterschiedlichen Denkweisen von Juristen und Ökonomen haben mich sicherlich geprägt“, meint Stampfl-Blaha.

10 Fragen An Elisabet h Stamp f l-B lah a

Als Kind wollte ich immer … Neues entdecken.

beim besten Willen nicht vorstellen“) ging sie dennoch zum Vorstellungstermin: „Und meine erste Reaktion war: Wow, das ist gar nicht so eine verstaubte Bude, wie ich geglaubt habe. Das ist sogar sehr spannend!“ 24 Jahre später ist sie Vizedirektorin des Austrian Standards Institute und seit einem Jahr auch Vizepräsidentin der International Organization for Standardization. „Ich habe, ohne es im Vorfeld zu wissen, meinen Traumjob gefunden: Die Vielfalt und Interdiszi-

1957–1981

plinarität zieht sich wie ein roter Faden durch meine Karriere. Und wenn man so will, bin ich von jedem meiner kindlichen Berufswünsche ein bisschen etwas geworden. Der Job passt für mich als international denkende Gerneralistin perfekt“, spielt sie auf ihre Finanzagenden, den 270.000 Dokumente umfassenden Shop des Instituts und ihre umfangreiche Reise- und Vermittlungstätigkeit an: „Die größte Herausforderung besteht in der Diversität meiner Ansprechpartner: Industrie-, Schwellen- und

1982–1989

Entwicklungsländer arbeiten hier Seite an Seite, und je nach Land sind die Mitglieder private, semiprivate oder staatliche Organisationen mit sehr unterschiedlichen Kulturen und Finanzierungsmodellen. Da braucht es einiges an Fingerspitzengefühl.“

„Als wäre ich vom Mars“ Manchmal schütze aber selbst das nicht vor Misserfolgen: „Ich habe vor 15 Jahren meinen europäischen Kollegen ein Modell

1990–Heute

Mein Lebensmotto ist … Jeden Tag mit dem Gedanken aufzuwachen: Da ist etwas Großes, das auf dich wartet. Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … meinen Sohn. (Er sagt bestimmt „Warum ‚würde‘?“) Darüber kann ich lachen … wenn etwas so dumm ist, dass nicht einmal das komplette Gegenteil wahr ist. Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war … „Der Europäische Landbote“ von Robert Menasse. In 20 Jahren werde ich … noch immer neugierig sein. Davor habe ich Angst … gesundheitliche Probleme. Das ist meine größte Stärke … ­Zähigkeit.

1957 geboren, studiert Elisabeth Stampfl-Blaha nach der Matura ein Jahr Wirtschaftswissenschaften an der Universität Lausanne/Schweiz („HEC – Hautes Études Commerciales“). Im Anschluss an das Auslandsjahr belegt sie Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften in Wien.

Nach dem Abschluss beider Studien (Dr. iur., Mag. rer.soc.oec.) arbeitet sie als Assistentin am Institut für Verfassungs- und Verwaltungsrecht der WU Wien und verfasst ihre Dissertation zum Thema Telekommunikationsrecht (Dr. rer.soc.oec.) Nach einem Jahr als Konzipientin bei der Anwaltskanzlei Schönherr & Partner steigt sie 1988 bei Austrian Standards Institute in Wien ein.

Seit 1990 vertritt Stampfl-Blaha Österreich als Mitglied des Verwaltungsrats des CEN (Europäisches Komitee für Normung). 1998 steigt sie zur Vizedirektorin des Austrian Standards Institute und der Austrian Standards plus GmbH auf. 2011 wurde sie (als erst zweite Frau) zur Vizepräsidentin der weltweiten Normungsorganisation ISO gewählt. Elisabeth Stampfl-Blaha ist geschieden und hat einen Sohn.

Das ist meine größte Schwäche … zu spannenden Dingen nicht ‚Nein‘ sagen zu können. Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die Rollen tauschen … Personen, deren Verhalten ich absolut nicht verstehe …


p e r s o n a l m a n a g e m en t

Freitag, 11. Jänner 2013

careernetwork – 69

Jobwechsler-Studie Die Hälfte der österreichischen Erwerbstätigen absolviert keine berufliche Weiterbildung

Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

Wir sind Bildungsmuffel! Vor allem in KMU hat Weiterbildung geringen Stellenwert, ergab die von monster.at beauftragte Studie. dem Absprung steht“, beschreibt Barbara Riedl-Wiesinger, Country Manager & Sales Director Monster Worldwide Austria GmbH, die Situation für die Arbeitgeber des Landes. Paul Eiselsberg, Senior Research Director IMAS International, wählt einen anderen Zugang der Beschreibung: „Es gibt ein konstantes Potenzial von 20 Prozent unter den Beschäftigten, die von attraktiven Arbeitgebern abholbar sind.“ Bei den Motiven für einen Jobwechsel scheiden sich zwischen Mann und Frau jedenfalls die Geister: „Während Männer eher das Gehalt als Motiv für den Wechsel angeben, sind Frauen eher aufgrund der fehlenden Anerkennung, des schlechten Betriebsklimas oder der fehlenden Möglichkeit, sich beruflich weiterentwickeln zu können, zum Wechsel geneigt“, betonte Riedl-Wiesinger.

Projekte türmen sich, der Überblick über die wichtigsten To-dos geht flöten und alle Zeichen stehen auf eine unfreiwillige Abendschicht. In der muss dann alles fertig werden, was noch aussteht. Ist endlich alles erledigt, kommt wie das Amen im Gebet der gute Vorsatz: Nächstes Mal früher beginnen. Zeit besser einteilen. Überhaupt strukturierter an die Sache herangehen. Eine Erfahrung, die österreichischen Führungskräften nicht fremd sein dürfte, wie der ‚Hernstein Management Report‘ nun belegt: Nur jeder vierte befragte Manager gibt an, mit seiner persönlichen Organisationsfähigkeit uneingeschränkt zufrieden zu sein. Und neun von zehn (89 Prozent) sagen, dass steigender Ergebnisdruck der wichtigste Grund sei, um das eigene Selbstmanagement zu verbessern. Dabei wird Selbstmanagement jedoch längst nicht mehr automatisch als Verbesserung des persönlichen Zeitmanagements gesehen. Jede dritte Führungskraft meint, stärkeren Fokus auf Lösungs- und nicht auf Problemorientierung legen zu wollen. 22 Prozent definieren Selbstmanagement als Zielerreichung und nur 16 Prozent als zielorientierte Zeitnutzung. Ebenfalls spannend: Nur jeweils zwölf Prozent finden, dass es verstärkt wichtig sei, eigene Stärken zu erkennen bzw. eigene Kräfte wirkungsvoll einzuteilen. Hernstein-Insititutsleiterin Katharina Lichtmannegger: „Zeitmanagement ist für Führungskräfte nach wie vor wichtig, aber inzwischen ist klar, dass nicht nur gute Zeitpläne, sondern vor allem Lösungsfokussierung einen wichtigen Aspekt darstellt, der, konsequent angewendet, auch Zeit sparen hilft.“

Barbara Riedl-Wiesinger und Paul Eiselsberg präsentierten die Jobwechsler-Studie.

Dass 51% der Erwerbstätigen in den letzten beiden Jahren an keiner Weiterbildung teilgenommen haben und dass einer der Hauptgründe dafür die Zufriedenheit mit dem eigenen Bildungsstandard ist, gibt Eiselsberg zu denken: „Der demografische Wandel wirft auch Fragen nach der volkswirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit Österreichs im internationalen Wettbewerb und dem damit verbundenen Wirtschaftswachstum, das für die sozialen Systeme notwendig ist, auf“, so der Marktforscher. „Denn unsere Trendbeobachtungen zeigen mit aller Deutlichkeit, dass der Wunsch nach Gewohntem und Vertrautem erheblich größer ist als das Bedürfnis nach Neuerungen und notwendigen Reformen. In dieser schwindenden Fortschrittsdynamik besteht ein enormes Risi-

Motive f ür den Jo bw e c h s e l

Weil mein Gehalt zu gering ist Weil ich mich beruflich weiterentwickeln will Weil ich gern mal was Neues ausprobieren möchte Weil ich keine Aufstiegsmöglichkeiten habe Weil das Betriebsklima nicht gut ist Weil meine Arbeit mich nicht erfüllt Weil ich näher an meinem Wohnort arbeiten möchte Weil meine Arbeit nicht geschätzt und anerkannt wird Weil ich selbstständiger arbeiten möchte Weil sich meine Familiensituation verändert hat Weil ich mich weitergebildet habe und nun weiter aufsteigen möchte Weil mein Arbeitsplatz gefährdet ist Weil ich mit meinem Chef nicht zusammenarbeiten kann Weil ich gemobbt werde Weil meine bisherige Arbeit zu gefährlich ist

Ist Zeit wirklich alles?

© Monster Worldwide Austria/APA-Fotoservice/Schedl

Wien. Verdächtig fortbildungsresistent und latent wechselwillig – so präsentieren sich Herr und Frau Österreicher in der aktuellen Monster Jobwechsler-Studie 2013: Jeder zweite erwerbstätige Österreicher hat in den vergangenen zwei Jahren weder am Arbeitsplatz noch außerhalb des Unternehmens an einer beruflichen Weiterbildung teilgenommen; zwei Fünftel der Befragten haben kein Interesse an Weiterbildung und jeder fünfte Berufstätige denkt mehr oder weniger regelmäßig an einen Jobwechsel. Die vom IMAS-Institut im Auftrag der Online-Jobplattform „monster. at“ durchgeführte Umfrage verdeutlicht auch, dass mehr als ein Drittel derjenigen, die mit einem Wechsel liebäugeln, wöchentlich über dieses Thema nachdenken: „Es zeigt sich, dass eine Gruppe der wechselaffinen Arbeitnehmer schon kurz vor

45% 33% 32% 29% 24% 24% 23% 20% 15% 11% 11% 8% 7% 4% 4%

Quelle: monster.at

ko, nicht zuletzt für die wirtschaftliche Behauptung Österreichs.“ Und Riedl-Wiesinger ergänzt: „Bedenklich ist, dass gerade in KMU, die eine tragende Säule der heimischen Wirtschaft darstellen, die Weiterbildung offensichtlich einen geringeren Stellenwert besitzt.“ So hätten in Betrieben mit maximal 100 Mitarbeitern lediglich 40% an Fortbildungsmaßnahmen teilgenommen, während dieser Wert bei Betrieben mit mehr als 1.000 Mitarbeitern bei 60% liegt. Auch nach Bildung sortiert ergeben sich gravierende Unterschiede: Lediglich 33% derjenigen, die einen Volks- und Hauptschulabschluss als höchste Schulbildung angaben, haben sich weitergebildet, während das auf 60% der Maturanten und Uniabsolventen des Landes zutrifft. (red)

Übernahme Der Kaufpreis liegt je nach Ergebnis zwischen 3,6 Mio. € und 9,4 Mio. € – Marke und Mitarbeiter bleiben

börse

Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurzporträt.

Patricia Gassner

Patricia Gassner (29) ist seit Dezember 2012 neue Pressesprecherin der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA). Sie folgt Maria-Anna Helmy nach, die als Pressesprecherin in die Industriellen­ vereinigung wechselte.

Joachim Weese BFI Wien

© Mirjam Reither

SVA

Die Brüder Mark und Martin Poreda leiten weiterhin die Geschicke von kununu.

Joachim Weese (45) hat am BFI Wien die Leitung des „Business Service“ übernommen. Zuletzt war Weese als Geschäftsstellenleiter beim bit Schulungscenter Wien tätig und blickt auf mehr als 20 Jahre Verkaufserfahrung zurück.

Ulrike Falkner Beitraining Austria

Ulrike Falkner (41) baut seit November 2012 als Franchise-Partnerin von Beitraining Austria den neuen Standort Regionales Training Center (RTC) Nieder­öster­reichSüd auf. Zuvor war sie u.a. in der Papier­­ industrie tätig.

Florian Haslauer A.T. Kearney

© A.T. Kearney

© kununu

„Gemeinsam können wir mehr, sind schneller und erreichen mehr Kunden“, erklärt kununu-Gründer und -Chef Martin Poreda. Er und Co-Gründer Mark Poreda, laut Firmenbuch beide mit je einem Drittel am Unternehmen beteiligt, fungieren weiterhin als Geschäftsführer. Das Portal und die 2007 gegründete Marke kununu bleiben bestehen, ebenso die 30 Mitarbeiter der Wiener Firma. kununu verzeichnet aktuell rund drei Mio. Seitenaufrufe pro Monat

und ist Eigenangaben zufolge seit dem vergangenen Geschäftsjahr profitabel und erwirtschaftet einen positiven Cashflow. 2011 hat die kununu GmbH laut Firmenbuch einen Bilanzverlust von 894.000 € ausgewiesen, bei einer Bilanzsumme von 700.700 €; 2010 hatte der Verlust 727.000 € betragen und die Bilanzsumme 335.000 €. Das Karrierenetzwerk Xing gibt es seit 2003, drei Jahre später ging das Unternehmen an die Börse. 2011 setzte Xing gut 66 Mio. € um. Im Dezember 2012 hat der deutsche Medienkonzern Burda die Mehrheit an der Plattform übernommen. Xing zählt nach Eigenangaben über 12 Mio. Nutzer. (red/APA)

kununu bleibt bestehen

© I. Smeritschnig/Polymorph

job

im eRecruiting-Geschäft um ein wichtiges Element, teilte Thomas Vollmoeller, CEO der Xing AG, in einer Aussendung mit.

© Doris Mitterer

Wien/Hamburg. Das Hamburger Online-Berufsnetzwerk Xing schluckt das österreichische Arbeitgeber-Bewertungsportal „kununu“. Ein entsprechender Kaufvertrag zwischen den beiden Unternehmen wurde am Mittwoch unterzeichnet. Mit Vertragsunterschrift zahlt Xing dem Vernehmen nach zunächst 3,6 Mio €. In Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren – insbesondere der Umsatz- und der EBITDA-Entwicklung von kununu in den Jahren 2013 und 2014 – könnten bis Februar 2015 weitere Zahlungen in Höhe von insgesamt maximal 5,8 Mio. € folgen. Mit dem Erwerb des „Marktführers für Arbeitgeber-Bewertungen“ im deutschsprachigen Raum erweitere man die Wertschöpfungskette

Promotion

Xing schluckt das Wiener Portal kununu

Florian Haslauer übernahm mit Beginn 2013 die Funktion als Country Head und Geschäfts­ führer von A.T. Kearney Österreich. Er folgt damit Robert Kremlicka, der sich aus dem aktiven Consultinggeschäft zurückzieht.


Personalmanagement

70 – careernetwork

Freitag, 11. Jänner 2013

Gender-Gerechtigkeit Trotz besserer Bildung haben junge Frauen am Arbeitsmarkt schlechtere Chancen als Männer, so eine OECD-Studie

Alte Probleme für junge Frauen

Freiberufliche Frauen verdienen 63 Prozent weniger als Männer; Teilzeit drückt Frauen-Gehälter. Berlin. Obwohl Frauen besser ausgebildet sind als Männer, haben sie schlechtere Chancen am Arbeitsmarkt. Diese Entwicklung zeigt eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

© Rolf van Melis/pixelio.de

Bessere Bildung nutzt nicht

Kinder als Karrierekiller? Laut OECD gilt das besonders für Deutschland.

27% der Frauen zwischen 25 und 34 jahren in Deutschland haben einen Hochschulabschluss oder einen Meisterbrief, bei Männern trifft das nur auf 25% der Gleichaltrigen zu. Trotzdem haben junge Frauen laut OECD die schlechteren Karten für ihr Berufsleben als ihre

männlichen Pendants. Die OECD-Experten merken an, dass Frauen heute in vielen Ländern häufiger berufstätig sind als noch vor 20 Jahren. Auch Deutschland liegt mit einer Frauen-Beschäftigungsquote von 68% über dem OECD-Durchschnitt. Aber: Gerade in Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten Frauen überproportional oft in Teilzeitanstellung, heißt es. Und das hat Auswirkungen aufs Gehalt: Frauen mit einem mittleren Einkommen verdienen laut OECD im Schnitt 22% weniger als Männer, so die Experten. In weiterer Folge bedeutet das auch weniger Pension. Ganz

besonders auffallend klaffen die Gehälter bei Freiberuflern auseinander: Freiberuflerinnen verdienen sogar 63% weniger als Männer in den gleichen Berufen.

on in Deutschland und kennt Wege, um die Situation für Frauen zu verbessern. Positiv merken die Experten an, dass die Reform der Elternteilzeit auch dafür gesorgt hat, dass immer mehr Väter in Karenz gehen. Insgesamt fehle in Deutschland aber vielerorts ein qualitativ hochwertiges und erschwingliches Betreuungsangebot für Kinder, kritisiert die OECD.

Fehlende Betreuung Nicht ganz unbekannt sind die Gründe für diese Situation: Da Kinderbetreuungsangebote fehlen, sind viele Frauen gezwungen, Teilzeitstellen anzunehmen. Bei 25- bis 54-Jährigen mit Kindern in Schule oder Ausbildung sind das 62%, in Frankreich dagegen nur 26%, vergleicht die OECD. Die OECD kritisiert die Situati-

Es lohnt sich offenbar nicht Zudem habe Deutschland als Folge des Ehegattensplittings ein Steuer- und Sozialsystem, in dem es sich für Eltern schulpflichtiger Kinder nicht lohnt, dass beide Teile arbeiten. Außerdem vermuten die Experten, dass die Einführung des Betreuungsgelds für Kinder von 13 bis 36 Monaten Mütter mit Kleinkindern zudem verstärkt dazu motivieren könnte, zu Hause beim Kind zu bleiben. (lw)

JOBTICKER

Henkel Deutschland

Mehr Frauen Düsseldorf. Das deutsche Chemieunternehmen Henkel will mehr Frauen an seiner Spitze: 40% soll der Anteil an Frauen in Führungspositionen bis 2018 betragen, das entspricht einer jährlichen Steigerung von ein bis zwei Prozent. Derzeit besteht das Henkel-Managements zu 30% aus Frauen. Dass die Politik Frauenquoten festschreibt, davon hält Aufsichtsratsvorsitzende Simone Bagel-Trah nichts: „Jedes Unternehmen soll selbst festlegen, welche Ziele zur Frauenförderung es sich setzt.“ Mit ihrer Kritik an der Deutschen Bundesregierung spart Bagel-Trah nicht: Es brauche mehr Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. In Deutschland sei die Vereinbarkeit von Familie und Karriere noch immer schwer.

Marketing & Communications Raiffeisen Informatik GmbH Dienstsitz: Wien

Mitarbeiter/In Online - Marketing 20h Admiral Sportwetten GmbH Dienstsitz: Gumpoldskirchen, NÖ

Unternehmer Frauen

Vereinbaren

Wien. Damit Unternehmerinnen Beruf und Familie besser unter einen Hut bekommen, wollen die SVA, Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft, und „Frau in der Wirtschaft“ der Wirtschaftskammer mehr Möglichkeiten für flexiblere Modelle. Unter anderem sollen Unternehmerinnen Kinderbetreuungskosten steuerlich absetzen können. Frauen sollen außerdem die Möglichkeit zur Teilzeitselbstständigkeit haben, wollen Peter McDonald und Adelheid Fürntrath-Moretti.

Mediengestalter/In Rakuten GmbH Dienstsitz: Wien

© SVA/Andi Bruckner

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Peter McDonald, SVA, und Adelheid Fürntrath-Moretti, Frau in der Wirtschaft.


J o bwatc h

Freitag, 11. Jänner 2013

careernetwork – 71

Mobile Arbeitnehmer Jeder vierte Deutsche hat für einen neuen Job schon einmal seinen Wohnort geändert, 5 Prozent zogen sogar ins Ausland

Kofferpacken für die Karriere? In Österreich können sich 8 Prozent vorstellen, ins Ausland zu gehen.

Gebildete sind mobiler Doch nicht jeder nimmt für die Karriere so große Veränderungen in Kauf. Ob man bereit ist, diesen Schritt zu wagen, hängt laut Studie eng mit dem Bildungsniveau zusammen. So sind von jenen Deutschen mit Abitur oder Hochschulreife immerhin 40% mindestens einmal, manche aber auch mehrfach, der Karriere wegen umgezogen. Ob Ost- oder Westdeutsche, das macht laut Studienautoren keinen Unterschied. Die 77% der Befragten, die für die Karriere noch

keinen Ortswechsel gewagt haben, sind geografisch ausgeglichen verteilt. Beim Umzug für den Job muss es aber nicht immer das Ausland sein: Nur 5% der Deutschen haben für den Job ihr Heimatland verlassen.

Feste Stelle ist Motivator Die wichtigste Motivation für einen Umzug ist für die Deutschen ein fester Arbeitsplatz: Für über 60% der Befragten war ein unbefristeter Arbeitsvertrag Anlass für das Kofferpacken. Hingegen sind nur 25% für eine befristete Stelle umgezogen. Nur 10% der Deut-

schen haben für einen befristeten Job unter einem Jahr ihren Wohnort gewechselt.

Österreicher umzugsscheu Die Österreicher sind da hingegen eher Umzugsmuffel. Laut einer Eurobarometer-Umfrage können sich nur 8% der Österreicher vorstellen, für den Job ins Ausland zu gehen. Die Gründe: Weil sie ihr Eigentum nicht aufgeben wollen oder Angst vor Verschlechterungen im Sozial- oder Gesundheitssystem haben, scheuen die Österreicher den Umzug ins Ausland. (lw)

© Cornelia Menichelli/pixelio.de

Gütersloh. Der Karriere zuliebe nehmen viele Deutsche auch gern einmal einen Wohnortwechsel in Kauf: 23% der Deutschen sind einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung zufolge in ihrem Leben bereits mindestens einmal nur für ihren Job umgezogen.

Für einen festen Job nehmen Deutsche auch gern einmal einen Umzug in Kauf. Die Österreicher sind hingegen eher Umzugsmuffel, wie eine aktuelle Studie ergab.

Arbeitslosigkeit USA

Junge ohne Job New York. Immer mehr junge USAmerikaner sind arbeitslos – und in weiterer Folge obdachlos. Hohe Schulden durch Ausbildungskosten, Arbeitslosigkeit und niedrige Löhne sind die Hauptgründe, die sie zu einem Leben auf der Straße zwingen. Unter dem Motto „Last hired, first fired“ sehen sich viele Unternehmen dazu gezwungen, in Zeiten schlechter Konjunktur jene Mitarbeiter zuerst zu entlassen, die am kürzesten in der Firma sind; das trifft dann meistens die Jungen. Die hohen College-Kosten treiben viele junge US-Amerikaner zusätzlich in den finanziellen Ruin. Durchschnittlich haben junge Menschen in den USA nach ihrem College-Abschluss Schulden in der Höhe von 20.000 USD angehäuft. (pte)

Deutschland Arbeitsmarkt

Boom vorbei

Berlin. Nach dem Rekordjahr 2012 sieht es 2013 mit der Arbeitslosigkeit in Deutschland nicht mehr so rosig aus. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet mit einer Stagnation am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahl werde vermutlich auch im Jahr 2013 auf dem Niveau von 2,9 Millionen verharren. Eine Verschlechterung sei nicht zu erwarten. Davor war die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland 20 Jahre lang kontinuierlich gesunken. (Ag.)

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Universitätslehrgang Werbung & Verkauf Unsere Absolventen sind Aufsteiger

© Rosel Eckstein/pixelio.de

Niklas Duffek vom Wiener Burgtheater ist erfolgreicher Absolvent unseres Universitätslehrganges. Er startete seine Karriere in der Marktforschung bei Fessel-Gfk und wechselte danach zur mobilkom austria. Dort begleitete er den Aufbau des Unternehmens und leitete zuletzt den Bereich Marketing Communications mit 18 Mitarbeitern. Heute ist er als stellvertretender kaufmännischer Geschäftsführer am Wiener Burgtheater für die Vermarktung einer der renommiertesten deutschsprachigen Bühnen verantwortlich.

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