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Alternativenergie-Förderung zahlt sich aus; immer mehr Anlagen werden errichtet

medianet Community Die Top-Entscheider aus Wirtschaft und Kommunalpolitik trafen sich in Wien

„Das soll uns der Bund einmal nachmachen“

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inhalt

prime news & market watch > TPA Horwath: „Stresstester“ für die Gemeinden 3 > Feature: Back to Africa – ein Kontinent boomt 4/5

© DocLX Holding/Dawid Michulec

marketing & media

> Jubiläums-Maturareise : Neue Partner für X-Jam 9 > medianet ­Community: Abend der Top-Entscheider 14

© Andreas Scheiblecker

retail > Wachstumszone Südamerika: Studie von A.T. Kearney 17 > Geplante Obsoleszenz bei Handys, Toastern und Co. 18 business weekend > Neuwagen-Verkauf über das Netz birgt auch Risiken 28

Keynote Helmut Mödlhammer, Präsident des Österreichischen Gemeindebunds, sprach am Mittwochabend beim medianet Community-Event in Wien über das Hochwasser, den Hausverstand – und die Vorbildfunktion der Kommunen. Seite 2 Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna © EPA

Wechsel in der Geschäftsführung

medianet erscheint jetzt vier Mal/Woche. Printausgabe: Dienstag und Freitag; Mittwoch und ­Donnerstag erhalten Sie zusätzlich unsere neue Digitalausgabe. P.b.b. Verlagspostamt 1110 Wien GZ: 02Z030468T Redaktion: 1110 Wien, Geiselbergstr. 15 Tel. 919 20-0 Fax: 919 20-2231 e-Mail: abo@medianet.at

© Boehringer Ingelheim/Marion Carniel

> Apple kündigt für 2013 ­massive Updatewelle an 48 > Big Data als Revolution im globalen Tourismus 60 > Jochen Schneeberger von willhaben.at im Gespräch 72

Christian Schilling (li.) übergibt an ­seinen Nachfolger Philipp von Lattorff.

Wien. Mit 1. Juni 2013 übernahm Philipp von Lattorff die Geschäftsführung des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna (RCV) von Christian Schilling, teilte das Unternehmen am Donnerstag in einer Aussendung mit. Boehringer Ingelheim RCV ist Zentrum für Krebsforschung sowie Biopharmazie und trägt die Verantwortung für mehr als 30 CEE-Länder. Von Lattorff war zuletzt für den Unternehmensbereich Emerging Markets bei Boehringer Ingelheim zuständig. Schilling verantwortet jetzt in Deutschland den internationalen Unternehmensbereich Therapeutic Areas. (red)

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C OV E R

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Freitag, 14. Juni 2013

medianet Community Ein Gespräch mit Helmut Mödlhammer, Präsident des Österreichischen Gemeindebunds

„Mehr Hausverstand bei den Spardiskussionen“ Mödlhammer kritisiert Wegfall von Steuerbegünstigungen und fordert „mehr Augenmaß“.

anders erzielen – beispielsweise durch die bereits praktizierte Beteiligung von Umgebungsgemeinden an städtischen Ausschreibungen oder den gemeinsamen Einkauf für Senioren- und Pflegeheime. „Aber die Fahnenstange endet irgendwann, auch wenn die Gemeinden sehr kreativ sind“, beharrt Mödlhammer auf dem richtigen Augenmaß bei sämtlichen Sparvor-

sabine Bretschneider

„Die Fahnenstange endet irgendwann, auch wenn die Gemeinden

© Andreas Scheiblecker (2)

Wien. „Wenn der Bund so wirtschaften würde wie die Kommunen, dann hätte es keine Budgetkrise gegeben“, erzählte Helmut Mödlhammer, Präsident des Österreichischen Gemeindebunds, am Mittwochabend vor 150 Gästen beim medianet Community-Event, dem Wirtschafts- und Kommunaltreffen im Wiener Palais Schönburg. Dies untermauern auch die aktuellsten Zahlen: Laut Gemeindefinanzbericht 2012 (er stellt die Finanzlage der Gemeinden anhand der Rechnungsabschlüsse des Jahres 2011 dar, Anm.) wurden österreichweit Überschüsse erzielt, die Zahl der Abgangsgemeinden ist drastisch gesunken, die Finanzkraft gestiegen. Und erstmals seit den 1980er-Jahren ist auch der Gesamtschuldenstand real gesunken. Der Bruttosaldo weist einen Überschuss von rund 200 Mio. € aus,

sehr kreativ sind.“ ... und die sparzwänge der gemeinden

Am Mittwochabend fand im Wiener Palais Schönburg die zweite Auflage des Wirtschaftstreffens „medianet Community“ statt.

„Öffentliche Bauprojekte sind um 20 ­Prozent teurer geworden; das trifft uns pro Jahr mit etwa 100 Millionen Euro.“ helmut Mödlhammer ­kritisiert die Abschaffung des Vorsteuerabzugs ...

nach Maastricht-Kriterien wurde sogar ein Überschuss von 420 Mio. € erzielt.

Ein „herber Rückschlag“ „Das sollen uns der Bund und die Länder einmal nachmachen“, so Mödlhammer. 2012 habe sich ähnlich gut entwickelt. „Wir haben nach Maastricht-Kriterien 480 Mio. Euro an Überschuss erwirtschaftet, die Zahl der Abgangsgemeinden wird sich weiter verringern. Aber: Die Höhe der Investitionssumme wird sich verringern.“ Die Gemeinden seien nach wie vor potente Investoren, hätten aber in den letzten Jahren ihr Investitionsvolumen zu-

rückgefahren – Stichworte „Stabilitätspakt“ und „Schuldenbremse“. Im laufenden Jahr habe man jedoch einen „herben Rückschlag“ zu verzeichnen: Grund ist der Wegfall von Steuervorteilen, konkret die Abschaffung des Vorsteuerabzugs im September 2012. Bis zum Vorjahr konnten sich die Gemeinden durch die Rückerstattung der Vorsteuer ein Fünftel der Baukosten bei großen Vorhaben einsparen. So waren etwa Turnhallen und Veranstaltungszentren billiger und damit leichter zu finanzieren. Nach der Abschaffung dieses steuerlichen Vorteils zogen die Gemeinden zahlreiche Bauvorhaben vor. Heuer herrscht dafür

Flaute. „Öffentliche Bauprojekte sind dadurch um 20 Prozent teurer geworden“, streicht der Gemeindebund-Präsident hervor. „Das trifft uns pro Jahr mit etwa 100 Millionen Euro.“ Das Jahr 2013 werde „wahrscheinlich unter den Erwartungen sein – wie insgesamt die Wirtschaftsentwicklung unter den Prognosen ist“. Dazu kommt das Hochwasser, das die betroffenen Gemeinden zu massiven Ereuerungen und Sanierungen zwingt. Die Schäden liegen laut Mödlhammer „im dreistelligen Millionenbereich“; „wenn wir 2013 – angesichts des Hochwassers, der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, der Infrastrukturschäden – plus/minus null austeigen, grenzt das fast an ein Wunder.“

„Arbeitsplatzförderer“ Die Konsolidierung der Haushalte geht natürlich zulasten der Investitionen. „Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben wird größer; dabei haben wir schon einiges aufgefangen“, so Mödlhammer, „durch Reformen im Bereich der Verwaltung, im Bereich der Kooperationen; aber alles können wir nicht abfangen.“ 2002 lag das Investitionsvolumen der österreichischen Gemeinden

– nicht die laufenden Erhaltungskosten, sondern Neuprojekte und größere Sanierungen – bei 2,2 Mrd. €, bis 2012 ist es auf 1,7 Mrd. gefallen – „und heuer werden wir bei 1,5 bis 1,7 liegen“, prognostiziert Mödlhammer. „Das ist natürlich keine positive Entwicklung, weil die Gemeinden ja die Arbeitsplatzförderer in der Region sind.“ 80% der Investitionen der Gemeinden gehen an kleine und mittlere Unternehmen im Umkreis von 20 km. „Ungefähr 70.000 Euro Gemeindeinvestition sichern bzw. schaffen 1,5 Arbeitsplätze“, rechnet Mödlhammer vor.

Dauerbrenner Finanzen Im „Kommunalen Investitionsbarometer 2013“ der m(Research Marktforschung, das im Auftrag von medianet im März und April dieses Jahres mittels einer Befragung der heimischen Bürgermeister die Investitionsvorhaben und die Finanzentwicklung der österreichischen Kommunen erfasst, ergab sich für den Zeitraum 2014 bis 2018 ein geschätztes Investitionsprojektvolumen für ganz Österreich (exkl. Wien) von 5,1 Mrd. €. Dennoch bleibt das Thema Gemeindefinanzen auch zukünftig ein Dauerbrenner. Durch eine engere Zusammenarbeit etwa in der Verwaltung versuchen zahlreiche Bürgermeister, den Nachweis zu erbringen, dass eine Zusammenlegung von Kommunen nicht notwendig ist. Spareffekte ließen sich auch

schlägen. „Die Verwaltungskosten sind ja nur ein Bruchteil unserer gesamten Personalkosten, das sind maximal 20 Prozent des gesamten Personalstands; der größte Anteil fällt in den Dienstleistungsbereich: Kindergartenpädagogen, Pflege, Abfallentsorgung ...“ Mödlhammer: „Weniger Personal heißt weniger Qualität. Da gibt es dann weniger Pflege, weniger Kinderbetreuung. Wer das will, der muss das auch aussprechen. Eine Gemeinde ist mehr als ein Wirtschaftsbetrieb, sie ist Hauptmotor des Gemeinwohls.“

Eine Frage des Anstands „Bei allen Spardiskussionen ist Hausverstand gefragt“, sagt Mödlhammer abschließend, „und, noch wichtiger, Anstand sowie die Durchschaubarkeit aller Vorgänge. Das sind Begriffe, die in der Kommunalpolitik noch weitgehend vorhanden sind. Die soll man nicht zerstören.“

medianet community Am Mittwochabend fand im Wiener Palais Schönburg die zweite Auflage des Wirtschaftstreffens „medianet Community“ statt. Als Keynote-Speaker fungierten Helmut Mödlhammer, Präsident Öst. Gemeindebund, Alois Steinbichler, Vorstandsvorsitzender Kommunalkredit Austria, Karin Fuhrmann, Partnerin TPA Horwath und Peter Maderl, Geschäftsführer m(Research.


pr i m e n e ws

Freitag, 14. Juni 2013

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TPA Horwath Finanzkrise und Hochwasser belasten die österreichischen Kommunen; gesellschaftliche Aufgaben erschweren Sanierungsansätze

„Stresstester“ für die Gemeinden Wien. „Durch den Ertragsanteilseinbruch während der Finanz- und Wirtschaftskrise wurden viele Kommunen stark getroffen“, erzählt Karin Fuhrmann, Steuerberaterin und Partnerin bei TPA Horwath. „Und wie auch nach einem Hochwasser muss danach eben neu aufgebaut werden.“ Eine Gemeindensanierung sei „keine Schande,

„Mit einem ‚Stresstest‘ für Kommunen können wir den Anteil von

aber nicht, dass Gemeinden bei der schwierigen Wirtschaftslage nicht in Turbulenzen geraten können. An diesem Punkt setzen wir an“, so Fuhrmann. „Wenn der Einbruch von Ertragsanteilen gleichzeitig mit schweren Katastrophen und unvorhersehbaren Belastungen eintritt, kann das auch die wirtschaftlich gesündeste Gemeinde in Schwierigkeiten bringen. Wir bereiten die Kommunen darauf vor, indem wir Lösungen für den ‚Worst Case‘ entwickeln – Ertragsanteilseinbruch, Kommunalsteuerrückgänge, Hochwasserkatastrophen, rasend schnell steigender Pflegebedarf, um nur einige zu nennen.“ Es gebe „kaum

eine ‚Branche‘, die sich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren so vielen Veränderungen zu stellen hatte, wie das die Bürgermeister in den letzten Jahren mussten“. Externe Berater könnten hier hilfreich sein.

Know-how „aufteilen“ Ein Beispiel ist die Nutzung von Leerzeiten und Know-how: In vielen Gemeinden erhöhen sich durch immer effizientere Geräte die „Leerzeiten“ von Gemeindemitarbeitern. Eine Möglichkeit der Optimierung bestehe nun darin, diese Leerzeiten in anderer Form zu nutzen oder die eigenen Personalressourcen ent-

geltlich Dritten zur Verfügung zu stellen – etwa den lokalen Wasseroder Abwasserverbänden: Nicht jede Kommune muss für jeden Fall einen eigenen Experten haben, das Know-how kann auf mehrere Gemeinden „aufgeteilt“ werden. Dies erhöht Qualität und Effizienz; ein Spezialist löst Fragen in der Regel deutlich schneller. Der Zugang von TPA Horwath laut Eigendefinition: Politische und gesellschaftliche Notwendigkeiten als erste wichtige Säule zu begreifen, bevor der Sparstift zur Hand genommen wird. Aus Erfahrung wisse man, dass die Vereinbarkeit beider Ziele gegeben ist. (sb)

© TPA Horwath/Julia Müller-Maenher

Expertin Fuhrmann: „Auch die wirtschaftlich gesündeste Gemeinde kann in Schwierigkeiten geraten.“

Karin Fuhrmann ist Steuerberaterin und Partnerin bei TPA Horwath.

27 Prozent Abgangsgemeinden deutlich reduzieren.“ karin Fuhrmann, TPA Horwath

sondern die richtige Reaktion auf außergewöhnliche Herausforderungen“. Mit einem „Stresstest“ für Kommunen könnte man, sagt Fuhrmann, den Anteil von 27% Abgangsgemeinden deutlich reduzieren (als „Abgangsgemeinde“ bezeichnet man jene Gemeinden, deren Ergebnis des ordentl. Haushalts negativ ist, Anm.). In den letzten Jahren hat sich der Trend verstärkt, Körperschaften öffentlichen Rechts mit den Maßstäben betriebswirtschaftlicher Ansätze zu bewerten. Die Wahrnehmung der Ergebnisverantwortung steigt, ebenso die Nachfrage nach höherer Kunden- und Serviceorientierung, Nachvollziehbarkeit und Transparenz der eingesetzten Mittel.

Gesetzliche Vorgaben Allerdings ist die Aufgabenstellung für Institutionen öffentlichen Rechts ungleich schwieriger: Eine Kommune ist kein erwerbswirtschaftliches Unternehmen. Es ist – schon allein wegen der gesetzlichen Vorgaben – nicht möglich (und auch nicht gewollt), etwa den Kindergarten oder die Schule zuzusperren und die Immobilie gewinnbringend zu veräußern. Und: Gesellschaftliche und politische Bedürfnisse und Anforderungen haben im Regelfall einen höheren Stellenwert als die „rentable“ Führung von Unternehmen der kommunalen Daseinsvorsorge. Dennoch ist innerhalb dieser Prämissen eine Optimierung möglich, ist man bei TPA Horwath überzeugt: „Wir können im täglichen Betrieb sehen, wie professionell viele Kommunen arbeiten. Das heißt

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f e at u r e

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Freitag, 14. Juni 2013

© EPA/Jacob Wire

Back to Africa

feature@medianet.at

Mobiles Wirtschaftswunder: Mehr als 650 Millionen Afrikaner telefonieren mit dem Handy, auf dem mittlerweile große Teile des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens basieren.

Die Wiege der Menschheit – für viele Menschen bedeutet sie immer noch Hoffnungslosigkeit und Chaos. Doch gerade in den letzten Jahren zeigen viele Länder unseres Nachbarkontinents enormes Wirtschaftswachstum, das eine kaufkräftige Mittelschicht hervorbringt. Europa könnte schon allein aufgrund der geografischen Nähe davon profitieren – doch zuvor bedarf es eines neuen Mindsets.

D

as gängige Bild von Afrika wandelt sich: Obwohl die meisten Menschen vor allem Negatives mit dem zweitgrößten Kontinent assoziieren, ist Afrika schon längst nicht mehr nur Schauplatz von Kriegen, Armut, Aids und Korruption. Ein zweistelliges Wirtschaftswachstum löst vielerorts Optimismus aus, der Kontinent scheint im Aufbruch. 2011 sah die Weltbank Afrika – ähnlich wie China und Indien vor 30 Jahren – an der Schwelle des wirtschaftlichen „Take-off“. Das renommierte McKinsey Global Institute prognostizierte dem „Schwarzen Kontinent“ ein Jahr davor in seiner Studie „Lions on the move“ einen langfristig kräftigen Aufschwung mit zahlreichen neuen Geschäftsmöglichkeiten. Nach Asiens „Tigerstaaten“ sind jetzt die afrikanischen „Löwen“ am Vormarsch, die mit einem gewaltigen Sprung die Gewinner des 21. Jahrhunderts sein werden.

Wir müssen umdenken Europa, das bei Gibraltar nur 14 km von Afrika entfernt ist, könnte am Erfolg mitnaschen – sofern es hiesigen Unternehmen gelingt, ein neues Mindset zu etablieren, so Afrika-Experte Jeremy Gains in einem Interview für den Beitrag „Next Africa“ im Monatsmagazin Trend-Update des Zukunftsinstituts. Bisher hätten es europäische Firmen vorgezogen, nach Asien oder Brasilien zu gehen. Der Sprung nach Afrika wäre jedoch viel leichter, liegt der Kontinent doch verhältnismäßig näher: Ein Flug nach Lagos dauert nur sechs Stunden, Containerschiffe brauchen von Bremerhaven nach Westafrika weit weniger Zeit als nach China oder Südamerika. Europa müsse die riesigen Marktopportunitäten erkennen und sehen, wie weit der Fortschritt dort bereits gediehen ist, so Gains. Dass es Zeit ist, die Geografie neu zu justieren und Afrika als Kontinent der großen Chancen zu sehen, davon ist auch „Next Africa“-Autor Thomas Huber überzeugt. Allein aus demografischer Sicht liegt

die Zukunft bei unseren südlichen Nachbarn. Während Europa mit der Überalterung – und ohne Zuwanderung mit Schrumpfung – zu kämpfen hat, wird sich die Bevölkerung Afrikas bis 2040 auf fast zwei Milliarden verdoppeln. Damit wird laut Vereinten Nationen mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung in der ursprünglichen Wiege der Menschheit leben, in Europa hingegen nur mehr knapp sieben Prozent. Diese Bevölkerungsexplosion wird für alle 54 afrikanischen Staaten prognostiziert: Nigeria zum Beispiel, eines der zukunftsträchtigsten Länder, wird auf geschätzte 320 Millionen Menschen anwachsen – das entspricht der aktuellen Einwohnerzahl der USA.

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Megastädte im Entstehen Der Megatrend „Urbanisierung“ gilt auch für Afrika: Die Menschen werden von den Städten regelrecht angezogen. Huber: „Megacitys bieten die Aussicht auf Wohlstand und Veränderung und gehören zu den am schnellsten wachsenden Metropolregionen der Welt.“ So werde der Anteil der städtischen Bevölkerung in weniger als zehn Jahren in vielen Ländern Afrikas bei über 50 Prozent liegen. Dass ähnlich wie in Dubai auch künstlich neues Land zur Bewältigung des Bevölkerungsansturms geschaffen wird, zeigt das Paradeprojekt „Eko Atlantic“, das im Februar mit prominenter Unterstützung durch den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton eingeweiht wurde. Der Name der neuen Stadt ist Programm: Auf der fünf Quadratkilometer großen, dem Meer abgetrotzten Insel vor der Megametropole Lagos werden in einigen Jahren 250.000 Menschen wohnen, weitere 150.000 Leute werden dorthin zur Arbeit pendeln. Das neue Finanzzentrum Afrikas soll entstehen, mit riesigen Wolkenkratzern und Nigerias Börse in deren Herz. Um den CO2-Fußabdruck möglichst gering zu halten und als Vorbild für ökologisches Wirtschaften für den gesamten Kontinent zu wirken, haben sich die Verantwortlichen laut Homepage (www. ekoatlantic.com) als Ziel gesetzt,

Geht man von einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 1,5% jährlich im Euroraum und, wie die afrikanische Entwicklungsbank, von 5,5% in Afrika aus, so wird in 50 Jahren das Bruttosozial­ produkt in ­Afrika höher sein als das des Euro­raums.“ öffentliches Verkehrssystem werden das Bild einer modernen Stadt des 21. Jahrhunderts abrunden. Neben Nigeria und dem Süd­ sudan, die mit einem Wachstum von 40 bzw. 70 Prozent regelrecht explodieren, boomt auch in vielen

anderen Staaten Afrikas die Wirtschaft. Thomas Huber dazu: „Geht man von einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent jährlich im Euroraum und, wie die afrikanische Entwicklungsbank, von 5,5 Prozent in Afrika aus (der IWF erwartet auf dem Kontinent bis 2017 ein durchschnittliches Wachstum von acht Prozent), so wird in 50 Jahren das Bruttosozialprodukt in Afrika ­höher sein als das des Euroraums.“

Absatzmärkte mit Potenzial Obwohl Investitionen in Afrika teilweise immer noch ein enormes Risiko bergen, haben etliche Multis bereits Lunte gerochen und wollen am Konsum der erwachenden Mittelschicht mitnaschen. So hat beispielsweise Nestlé in den letzten zwei Jahren je rund eine Milliarde USD in den Ausbau des AfrikaGeschäfts investiert, was über 20 Prozent der globalen Gesamtinvestitionen des Nahrungsmittelgiganten entspricht. Auch die Autoindustrie realisiert die Bedeutung der afrikanischen Schwellenländer: Obwohl Volkswagen derzeit nur im südafrikanischen Uitenhage produziert, betont VW-Chef Martin Winterkorn, nach China und Südamerika auch Afrika ins Visier nehmen zu wollen. Unter anderem plant Volkswagen ein Einstiegsmodell, das zwischen 5.000 und 7.000 Euro kosten soll. Ein gigantischer Markt mit riesigem Absatzpotenzial tut sich auf, wenn man überlegt, dass erst weniger als zehn Prozent der Einwohner Afrikas ein Auto besitzen. Auch andere Hersteller wie etwa RenaultNissan setzen auf den südlichen Kontinent. So wurde letztes Jahr ein neues Werk in Tanger eröffnet, mit einer Kapazität für 400.000 Autos der Marke Dacia die größte Fahrzeugfertigung in Afrika. Bereits 2010 übernahm Walmart den südafrikanischen Einzelhändler Massmart und will von hier aus die Expansionspläne für den Kontinent starten. Die südafrikanische Wochenzeitung Mail and Guardian kommentierte den Einstieg damals folgendermaßen: „Was ‚Walmart‘ wirklich kauft, ist der Glaube an eine südafrikanische


f e at u r e

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© EPA/Jacob Wire

feature@medianet.at

Verjüngung Afrikas: Während in vielen Teilen der Welt der Megatrend Alterung die Gesellschaften massiv verändert, wird sich die Bevölkerung in den afrikanischen Ländern bis 2040 auf fast zwei Milliarden verdoppeln.

und afrikanische Mittelschicht, die Idee, dass Afrikaner in Zukunft als Konsumenten von Gütern und Dienstleistungen und nicht mehr als Empfänger von Hilfe zählen.“ McKinsey rechnet bereits nächstes Jahr mit 106 Millionen Haushalten, die 5.000 USD und mehr zur Verfügung haben. Ab dieser Summe fangen Menschen an, mehr als die Hälfte ihres Geldes für andere Güter als Grundnahrungsmittel auszugeben – zum Beispiel für Mobiltelefone. Denn die verbreiten sich rasant. Man könnte fast sagen, dass Afrika die Festnetztelefonie und den Computer überspringt, und direkt mit dem Handy ins Informationszeitalter einsteigt. „Afrika ist ein Mobile-only-Kontinent. Weit über 50 Prozent der afrika-

nischen Internetnutzer surfen heute schon über das Handy im Netz, die Ratio der Verkäufe von PCs und Smartphones beträgt eins zu vier. Afrikaner nutzen das Web auf Smart-Devices oder ganz simpel auf 2-Zoll Bildschirmen via SMS“, so Huber. Google biete beispielsweise seinen E-Mail-Dienst ‚GMail‘ für Afrikaner seit Ende 2012 auch als SMS-Version an. Während zur Jahrtausendwende weniger als zwei Prozent der afrikanischen Bevölkerung, sprich 16,5 Millionen Menschen, per Handy telefonierten, sind es heutzutage mehr als 650 Millionen. In 13 Jahren hat sich der Markt also fast vervierzigfacht und ist damit größer als die USA und Europa zusammen, so eine aktuelle Studie der

Weltbank in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Entwicklungsbank.

Mobiltelefone dominieren In einigen Regionen herrsche sogar die absurde Situation, dass mehr Menschen Zugang zu einem Mobilfunknetz als zu sauberem Wasser oder zu Strom haben (mittlerweile basieren wesentliche Teile des wirtschaftlichen Lebens auf dem Mobiltelefon). Die Informationstechnologie habe entscheidenden Einfluss auf das Gesundheitswesen, die Landwirtschaft, die Bildung, die Regierungsdienste und die Finanzbranche. Letztere werde übrigens in Afrika revolutioniert. Dass das Mo-

biltelefon zum Girokonto oder zur elektronischen Geldbörse werden kann, hat das kenianische Telekomunternehmen „Safari“ eindrucksvoll gezeigt. 2007 führte man gemeinsam mit Vodafone die Handy-Währung „M-Pesa“ (zu deutsch: mobiles Geld) ein. Mittlerweile benutzen über 15 Millionen Kenianer dieses System, um Produkte und Services schnell und unkompliziert zu bezahlen, Geldtransfers zu tätigen oder einfach, um Rechnungen zu begleichen. Darüber hinaus ist es ist möglich, Geld anzulegen beziehungsweise einen Kredit in Anspruch zu nehmen. Was bei uns vor Jahren floppte, ist in Kenia ein Riesenerfolg und macht das Land zum weltweiten Technologieführer in die-

sem Markt. Wenig überraschend wird nun versucht, das Modell in Länder wie Südafrika,Tansania aber auch Indien zu exportieren. Dass die immer breiter werdende Mittelklasse aber nicht nur Mobiltelefone kaufen will, zeigt auch das Aufkommen von E-CommercePlattformen wie „Jumia“, die derzeit in fünf Ländern tätig ist und sich laut Homepage als die größte Online-Shopping Mall Afrikas bezeichnet. Auch das OnlineFilmgeschäft entwickelt sich gut: IrokoTV, eine Art afrikanisches Netflix, bietet für fünf USD pro Monat mehr als 5.000 Filme an, die im nigerianischen Hollywood-Pendant Nollywood produziert werden. Der Kontinent will shoppen – kein Zweifel.


the opinion

6 – medianet

Ganz in weiß Sollten Sie ins Auge fassen, demnächst im schönen Kärnten zu urlauben, haben wir jetzt gute Nachrichten: Die Mitarbeiter der „Bestattung Kärnten“ haben nämlich eben in einem ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum „unter erschwerten Bedingungen das richtige Verhalten mit Bestattungsautos bei besonders kniffligen Fahrsituationen“ geübt – gemeinsam mit Kollegen des Kooperationspartners „Bestattung Wolfsberg“ und den Bediensteten der „Bestattung Arnoldstein“. Damit könne man „reibungslose Überführungen und Abholungen nach Trauerfällen in ganz Europa garantieren“, „pietätvoll“ und „sicher“. Die Bestattungstrainingsfahrzeuge sind ungewöhnlicherweise weiß. Eine „knifflige Fahrsituation“, die sich daraus ergeben könnte, ist – bedingt durch die Assoziation mit der klassischen Hochzeitslimousine – anerkennendes Hupen und Winken anderer Verkehrsteilnehmer. Egal, der schenen Leich steht nichts mehr entgegen. Wir bleiben in diesen Sphären: Kürzlich traf eine brisante Nachricht aus Chile in Rom ein. Papst Franziskus

m a ke r S n e t w o r k

medianet Leitartikel

Ein Regenbogen der Meinungen Am Samstag steigt in Wien wieder die ­Regenbogenparade – ein netter Anlass für einen kurzen Ausflug ins Jenseitige. sabine bretschneider

soll, als er Vertreter eines Verbands Geistlicher aus Lateinamerika und der Karibik getroffen hat, über eine Homosexuellen-Lobby gesprochen haben. „Man spricht von einer ‚Gay-Lobby‘, und es ist wahr, sie existiert. Wir müssen sehen, was wir damit machen“, zitiert die Süddeutsche Zeitung. Es ge-

be keine Tonbandaufzeichnung, weshalb der genaue Wortlaut nicht mit Sicherheit geklärt werden könne. Aber dennoch: „Gay-Lobby“, das klingt nach Gay Pride, nach Regenbogenparade ... Sehr progressiv – zumindest, falls man aus dem mutmaßlich benutzten Vokabular Schlüsse ziehen darf.

Apropos Regenbogenparade: Die Demonstration, besser: der Umzug im Zeichen der Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben findet am Samstag in 18. Auflage in Wien statt. Motto: „United in Pride“. Angekündigt haben sich auch Gegendemonstranten: Die „Plattform Familie“ von Alfons Adam, ehemaliger Obmann der Christlichen Partei Österreichs, der davon überzeugt ist – und dies auch gern kundtut –, dass Homosexualität eine seelische Erkrankung und heilbar ist. Als übrigens Argentinien 2010 die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte, kritisierte der jetzige Papst dies als „bitteren anthropologischen Rückfall“ und „eine Intrige vom Vater der Lügen, welche die Kinder Gottes zu verwirren oder zu täuschen versucht.“ Nun, vielleicht bewirkt da das vatikanische Umfeld bei ihm noch ein Umdenken.

Gastkommentar Grenzen überschreiten

Medieninhaber: medianet Verlag AG 1110 Wien, Geiselbergstraße 15 http://www.medianet.at Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0 office@medianet.at | Fax: +43-1/298 20 2231 Fotoredaktion fotored@medianet.at

Kein einmaliges Ereignis Mit zunehmender Integration in Europa wird auch Bildung immer wichtiger. Das heißt, dass ausländische Firmen immer mehr in qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen mit hohem Standard investieren. Bildung ist kein einmaliges Ereignis, sondern eine nachhaltig wirkende Kraft, die das Antlitz einer Gesellschaft entscheidend prägt und ihr Wachstum vorantreibt. In einer Welt ist der Bedarf an Bildung umso größer, je dichter und intensiver die wirtschaftlichen Verflechtungen sind. Wo über die Grenzen hinweg gehandelt, verhandelt und gewirtschaftet wird, ist Bildung kein Beiwerk, sondern Fundament des Erfolgs. Firmen wollen Bildungspartner, die fähig sind, international zu agieren und nicht nur die „Mit der Bildung Zentrale in Österreich, sondern auch deren Niederlassungen im Ausland zu bedienen.

Die Welt hat eine Menge mehr zu bieten als Geld. www.zitate . at

beginnt die Wett-

Bildungsexport als Schlüsselressource

© Golf Week

„Der nächste Markt wird die Schweiz sein. Das größte Ziel ist England, aber dafür müssen wir im deutsch­ sprachigen Raum noch zulegen.“

thoma s mü ll er , f esto ö s terreic h , s . 5 4

© WIFI/Michael Rausch-Schrott

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Hara ld kopp, g r ü n d e r / herausg eber „g olf w e e k “ , s. 8

„Energie­ sparen ist eine nachhal­ tige Kosten­ bremse, und es ist überraschend, wie viel Geld Unternehmen hier liegen lassen.“

bewerbsfähigkeit.“

Österreich ist ein Land ‚grenzüberschreitenden Hankarl H. Pisec, WIFI delns‘. Unsere Wirtschaftsdynamik ist auch wesentlich von der Expansion in neue Märkte geprägt. Jedes zweite österreichische Unternehmen pflegt Geschäftsbeziehungen mit dem Ausland. Knapp drei Fünftel (60 Prozent) des Bruttoinlandsprodukts (BIP) werden durch Warenund Dienstleistungsexporte erlöst. Rund zehn Prozent aller privatwirtschaftlichen Unternehmen in Österreich haben einen Betriebsstandort im Ausland. Diesen Tatsachen sollten wir ins Auge sehen und Bildung als grenzüberschreitende Dauerinitiative etablieren. In ihren ausländischen Niederlassungen brauchen Österreichs Betriebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ein höheres Ausbildungsniveau haben, als es vor Ort in der Regel geboten wird. Der Bildungsexport ist eine Schlüsselressource: Er dient der Sicherung und dem weiteren Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit, der wir uns seit 2011 erfreuen, bietet österreichischen Unternehmen in Ländern, in denen sie Niederlassungen haben, die Möglichkeit, vor Ort Fachkräfte für ihre Mutterunternehmen ausbilden zu lassen. Damit kann der in vielen Branchen akute Fachkräftemangel bekämpft werden. Die Rolle der Ausbildung muss auch weiterhin gestärkt werden, denn: ‚Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beginnt nicht in der Fabrikhalle oder im Forschungslabor; sie beginnt im Klassenzimmer.‘ (Lee Iacocca) Wir dürfen hinzufügen: Die Wettbewerbsfähigkeit beginnt damit, Bildung auf höchstem Niveau zu fördern und zu exportieren.

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IMPRESSUM

Bildung ist ­international

zitat des tag e s US-Notenbank-Chef Ben Bernanke

Freitag, 14. Juni 2013

Vorstand: Markus Bauer Herausgeber: Chris Radda, Paul Leitenmüller, Germanos Athanasiadis, Oliver Jonke Verlagsleitung: Paul Leitenmüller Chefredaktion: Chris Radda

Abo, Zustellungs- und Adress­änderungswünsche:

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tel. 01/919 20-2100 medianet prime news & market watch (primenews@medianet.at) Chefredakteurin: Sabine Bretschneider (sb – DW 2173) Redaktion: Alexandra Binder (ab), Sylvia ­Tomek (st) medianet marketing & media (medien@medianet.at) Chefredakteur: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175/Medien) Redaktion: Jürgen Hofer (hof – DW 2171) medianet retail (retail@medianet.at) Stv. Chefredakteur: Christian Novacek (nov – DW 2161) Redaktion: Jutta Maucher (jm), Natalie Ober­hollenzer (no – DW 2228) medianet specials & careernetwork (specials@medianet.at) Stv. Chefredakteur: Jan Weinrich (jawe – DW 2163) Chef vom Dienst: ­Rudolf Grüner (rg – DW 2176) medianet financenet & real:estate (financenet@medianet.at) Chefredakteure: Chris Radda, Gerald Stefan (gst) Chefin vom Dienst: Linda Kappel (lk) Ständige Mitarbeiter: Reinhard Krémer (rk), Fritz Haslinger (fh), Kurt ­Sattlegger (ks), Thomas Hohenberger (th) medianet technology & industrial technology (technology@medianet.at) Chefredakteur: Peter Mosser (pm) Leitende Redakteure: Chris Haderer (hc), Britta Biron (bb) medianet destination & destination austria (destination@medianet.at) Chefredakteur: Peter Mosser (pm) Leitender Redakteur: Georg Biron (gb) medianet automotive business (automotive@medianet.at) Chefredakteur: Peter Mosser (pm) Leitender Redakteur: Jürgen Zacharias (jz) medianet health economy (healtheconomy@medianet.at) Chefredakteur: Martin Rümmele (rm) Lektorat: ­ Christoph Strolz Grafik/­Produktion: Raimund Appl, Peter Farkas Litho­grafie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigenleitung: Oliver ­ Jonke Anzeigen­produktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Media­print Zeitungs­druckerei Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Vertrieb: Post.at & „>redmail Logistik & Zustell­ service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service­ center-wien@redmail.at“ Erscheinungs­weise: 2x pro Woche (Di & Fr) Erschei­nungsort: Wien Einzel­preis: 3,– € (Di); 4,– ¤ (Fr) Abo: 279,– € (Di & Fr); 179,– € (Fr) (Jahr) (inkl. Porto & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 429,– € (Di & Fr); 229,– € (Fr) (Jahr). Bezugsabmeldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs­ zeitraums bei 6-wöchi­ger Kündigungsfrist; es gelten unsere All­gemeinen Geschäfts­bedingungen; Gerichtsstand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Offenlegung gem. § 25 MedienG: http://www.medianet.at/footermenu/ mediadaten-impressum/

Wifi Österreich-Kurator Karl H. Pisec; www.wifi.at Die abgedruckten Gastkommentare geben aus­ schließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

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medianet

inside your business. today.

freitag, 14. Juni 2013 – 7

Gastbeitrag

Boomende Online-Shops, aber ­unvorbereitete Branchenführer Seite 12

© straberger conv.

© panthermedia/Dolgykh

marketing & media Kundenbindung

Experten

Agentur straberger conversations wertet Leiner Vorteilskarte auf Seite 13

medianet Community im Palais Schönburg Seite 14 © Andreas Scheiblecker

Seit zehn Jahren das ­Medium am Golfplatz

www.mhoch3.at

© DocLX Holding/Dawid Michulec

short

© Weekend Verlag

Alexander Knechtsberger, DocLXMastermind, begrüßt vier weitere Partner bei X-Jam, mit denen innovative Integration beim Megaevent für Jugendliche ebenso wie Special Acts geplant sind. Zudem initiiert er einen Marketing & Medien Round Table. Seite 9

© Golf Week

Peter Erlebach verkauft seine Anteile an der wohnnet-Mediengruppe an den Weekend Verlag, bleibt als Geschäftsführer erhalten. 51%-Eigentümer ist weiterhin die deutsche Heise. Die Partnerschaft soll ein „solider Grundstein für weitere Online-Vorhaben“ sein. Seite 11

© Besser Magazin

10 Jahre Golf Week Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren, am 6. Juni 2003, erschien mit der Golf Week die erste und auch bis heute einzige Wochenzeitung für Golfer. In medianet ziehen der Gründer Harald Kopp (re.) und sein heutiger Kompagnon Sascha Zelenka Bilanz. Seite 8 Andreas Stöger, Herausgeber des Magazins Besser, präsentiert nach dem Start im April nun auch den Launch des interaktiven e-Papers. So sollen Print, Online und Bewegtbild kombiniert werden und sich für den Leser ein „innovativer Lesegenuss“ ergeben. Seite 12

Ausbildung Info-Abend zum Masterprogramm am 24. Juni

Uni Wien: „Health Communication“

Demner, Merlicek & Bergmann l­ assen für Bipa einen Song der 70s neu aufleben.

© Panthermedia.net/Peter Wienerroither

© Demner, Merlicek & Bergmann

medianet tv heute

Info-Abend der Uni Wien zum Masterprogramm „Health Communication“.

Wien. Mit dem interdisziplinären Masterprogramm „Health Communication“ startete die Universität Wien im vergangenen Jahr die akademische Aus- und Weiterbildung von Experten im Bereich der Gesundheitskommunikation. Das Programm geht nun im Herbst in die zweite Runde, ein Infoabend findet am 24. Juni statt. Die Anmeldung zum Masterlehrgang ist noch bis zum 30. Juni möglich. Der berufsbegleitende, viersemestrige Lehrgang bietet Theorie und Praxis der Gesundheitskommunikation. Infos unter: www.postgraduatecenter.at/ healthcommunication (red)

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8 – medianet

Freitag, 14. Juni 2013

Hochfrequent Das schnellste Medium für Golfspieler in Deutschland und Österreich feiert die erste Dekade seines Bestehens

„In der Golfszene hat die ‚Golf Week‘ ein Erdbeben ausgelöst“ Die Golf Week, ein Kind der medianet Verlag AG, feiert ein Jubiläum – in medianet zieht Gründer Harald Kopp Bilanz. Dinko Fejzuli

Wien. Rund 740.000 Menschen spielen in Österreich und Deutschland Golf. Die Zuwachsraten sind ungebrochen: In Deutschland verzeichnete der Deutsche Golf Verband (DGV) im vergangenen Jahr einen Mitgliederzuwachs von 1,7%. Um diesen Lesermarkt zu erreichen, gründete Herausgeber Harald Kopp am 6. Juni 2003 mit der Golf Week – damals noch eine Tochter der medianet Verlag AG – ein innovatives, schnelles Medium mit einer ansprechenden redaktionellen Mischung aus Profi- und Breitensport, Business und Lifestyle, das sich in den letzten zehn Jahren zur schnellsten Golfzeitung Europas entwickelt hat.

Unter den Top 3 in Europa Nach dem erfolgreichen Start in Österreich expandierte die Golf Week bereits drei Jahre später, 2006, nach Deutschland. Dort zählt Europas schnellste Golfzeitung heute zu den Top-3-Titeln in der Golfszene. 2010 trennte sich die Golf Week im Rahmen eines Management Buyouts von der medianet Verlag AG, um nunmehr als Golf Week Mediengesellschaft wirtschaftlich unabhängig zu agieren. 2011 fusionierte die Golf Weekschließlich mit dem von Sascha Zelenka herausgegebenem Golf Guide, um ihr Portfolio in der Zielgruppe zu verbreitern. medianet bat die beiden Geschäftsführer zum Talk.

Golf Week No. 1 erschien am 6. Juni 2003, noch immer Europas schnellstes Golfmedium. 2006 expandierte man nach Deutschland und zählt dort heute zu den Top-3-Titeln.

des Golfmarkts zurück. Große Verlagshäuser haben seit 2008 eher Produkte und Personal reduziert, anstatt zu expandieren. Abgesehen davon hat jeder Printtitel in der Golfszene seine jahrelange Positionierung und Kompetenz. Natürlich war es ein Risiko für uns, aber dieses Risiko wurde belohnt. medianet: Gibt es Bestrebungen, weitere Länder zu erschließen? Kopp: Der nächste Markt wird die Schweiz sein. Das größte Ziel ist England, aber dafür müssen wir im deutschsprachigen Raum noch zulegen, um am größten Golfmarkt Europas zu bestehen.

„Der nächste Markt wird die Schweiz sein. Das größte Ziel ist England, aber dafür müssen wir im deutschsprachigen © Golf Week (6)

Raum noch zulegen.“ Harald kopp, gründer & herausgeber „golf week“

medianet: Herr Kopp, Sie sind ja von Anfang an dabei und schon damals lautete der Slogan: ‚Wir schreiben Golfgeschichte‘. Was war die Golf Week zu Beginn und was ist sie heute? Harald Kopp, Gründer & Herausgeber „Golf Week“: Zu Beginn war es die Idee, der Golfmedienlandschaft mehr Tempo zu geben, daher wurde das erste hochfrequente Printprodukt von mir ins Leben gerufen. Die Golf Week startete im Wochenrhythmus vorerst in Österreich. Heute ist die Golf Weekdas schnellste Printprodukt der deutschsprachigen Golfszene in Europa.

medianet: Apropos ‚bestehen‘: Wie hat man als Golf-Fachmedium die Krise erlebt? Kopp: Auch für uns ist und war diese Zeit nicht einfach, da wir von internationalen Budgets abhängig sind. Wir haben es aber geschafft, uns in den letzten Jahren die Themenführerschaft zu sichern und sind somit auch international ein wichtiger Partner für die werbetreibende Golfwirtschaft geworden. Auch die Tatsache, ein Zielgruppenmedium zu publizieren, ist sicher, bei kleinerem Budget, ein Vorteil, da große Streuverluste nicht vorhanden sind.

medianet: Das hat sich ja offensichtlich auch nicht verändert. Wie kommt es, dass Sie bisher keine Nachahmer gefunden haben? Kopp: Ich führe das auf die wirtschaftliche Entwicklung der Verlagshäuser und die Entwicklung

medianet: Danke für das Stichwort: In Österreich und Deutschland spielen rund 740.000 Menschen Golf. An wen richtet sich die Golf Week nun genau: An den Profispieler oder an den Wochenendgolfer?

Kopp: Die Golf Week richtet sich an alle aktiven Golfspieler – egal ob Amateur oder Profi. Darüber hinaus erreichen wir natürlich auch alle Golfinteressierten, die erstmalig den Kontakt auf den Golfplätzen suchen, da die Golf Week auf allen Golfplätzen flächendeckend in Deutschland und Österreich aufliegt. Hier zählt wieder die Schnelligkeit und Aktualität des Mediums, die der potenzielle Golfer vom Beginn seiner Laufbahn mitbekommt. medianet: Und wie hat sich Ihr Deutschland-Engagement bisher gestaltet? Im Gegensatz zur ‚normalen‘ Entwicklung hat hier mal ein österreichisches Medium den Schritt in den großen deutschen Markt gewagt ... Kopp: Meines Wissens hat sich das noch kein österreichisches Golfmedium angetan. Ich denke auch, dass dieser Schritt sehr investitionsintensiv ist, und der Mitbewerb diese Mittel nicht aufbringen wollte oder konnte. Auch die Wege zu den über 750 Golfplätzen in Deutschland sind sehr weit und aufwendig; da bedarf es schon eines großen Netzwerks und einer ordentlichen Portion Durchhaltevermögen. medianet: Herr Zelenka, Sie sind seit 2011 mit an Bord. Was hat Sie zur Beteiligung bewogen? Sascha Zelenka, Geschäftsführer „Golf Week“: Die einmalige Gelegenheit, ein etabliertes Golfmedium, welches in zwei Ländern, Österreich und Deutschland, bis in den letzten Winkel aufliegt, erfolgreich in die Zukunft zu führen. Ich habe früher lediglich 10% des Umsatzes im Bereich ‚Golf‘ gemacht, war aber zu 90% mit dem Herz dabei. Durch diese Beteiligung habe ich meine Berufung zum Beruf gemacht. medianet: Und wie haben Sie den Werdegang der Golf Week vor Ihrer Beteiligung verfolgt? Zelenka: Die Golf Week hat speziell zu Beginn ein wahres Erdbeben in der Golfszene ausgelöst. Die Frequenz und Art der Berichterstattung (zur damaligen Zeit war die Durchdringung im Internet noch nicht wie heute ) haben den Zugang zum Profisport revolutioniert. Dies, kombiniert mit Berichten rund um

den Amateursport, war schon sehr außergewöhnlich. medianet: Welche Aufgabe haben Sie im Unternehme? Zelenka: Wir haben die Aufgaben schon vor Beginn unserer Zusammenarbeit klar definiert. Harald Kopp kümmert sich um den redaktionellen Part im Unternehmen, und ich bin an der Front und handle sinnvolle Kooperationen und Netzwerke für die Golf Week aus. medianet: Wo sehen Sie das größte Potenzial für die Golf Week? Zelenka: Das mit Abstand größte Potenzial liegt in der länderübergreifenden Distribution der Golf Week. Budgets werden globalisiert,

Kopp: Die Golf Week ist das Medium des Golfplatzes, also direkt am PoS; das ist unser wichtigster Vertriebsweg. Natürlich ist die Golf Week auch im Abo erhältlich. medianet: Aber wie sieht es mit digitalen Vertriebswegen aus? Wer ‚www.golfweek.at‘ eintippt, landet auf der Homepage von ‚laola1.at‘ … Kopp: … Wir betreiben gemeinsam mit laola1.at seit Beginn der Golf Week den Golfkanal und stellen laufend redaktionellen Content auf diesen Channel. laola1 ist das größte und erfolgreichste Sportportal in Österreich und somit der perfekte Partner, um dieses Projekt zu betreiben.

„Das mit Abstand ­größte Potenzial liegt in der länderübergreifenden Distribution der Golf Week.“ sascha zelenka, gf „golf week“

die Zeiten werden immer schnelllebiger. All diese Punkte sprechen für eine erfolgreiche Zukunft der Golf Week. Die Veranstaltung und Partnerschaften von diversen Events ist das zweite große Standbein unseres Verlags. Seit einigen Jahren veranstalten wir erfolgreich die ‚Nespresso Business Challenge‘, den ‚Ryder Cup nordisch vs. alpin‘ und den ‚Sky Golf Cup‘. Aktuell bauen wir mit der ‚perfectShot amateurtour‘ eine noch weitere, sehr große und internationale Turnierserie auf. Kein anderes Golfmedium im deutschsprachigen Raum hat diese Vielfalt an crossmedialen Kommunikationskanälen. medianet: Eine wichtige Frage: Über welche Wege wird die Golf Week in den beiden Märkten vertrieben?

medianet: Zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Für diesen Herbst haben Sie im Bereich Event eine Digitaloffensive angekündigt. Wie genau sieht diese aus? Kopp: Richtig. Auf ‚golfweek-events. com‘ als reine Eventplattform zeigen wir unsere wichtigsten Events, die wir selbst veranstalten oder mit unserer Medienleitung in Partnerschaft unterstützen. Die Offensive ist für den Herbst ge-plant, jedoch behalten wir uns da Frühjahr 2014 ebenfalls vor, da mit Herbst auch die Golfsaison ausläuft. Es werden neue Features eingebunden, die dem Amateurgolfer die Auswahl seiner Golfturniere übersichtlicher gestalten. Es ist aber ein weiterer Ausbau unserer neuen Turnierserie ‚perfectShot amateurtour‘ in weitere Länder geplant, daher wird die Turnierübersicht auf golfweekevents.com sehr hilfreich sein.


M a rk e t ing

Freitag, 14. Juni 2013

medianet – 9

Jubiläums-Maturareise Erstmalig mit Marketing & Medien Round Table und Pringles, Rauch, Kotányi und Mr. Green als neuen Partnern

DocLX: Neue Partner für X-Jam Vier neue Partner, spezielle Live-Acts und ein Marketing & Medien Round Table: 10 Jahre X-Jam. einen weiteren Qualitätsschub für unsere 10.000 Gäste“, so der Eventorganisator. Innovative Partnerschaften „Wenn junge Menschen, Musik und Spaß zusammenkommen, ist Pringles mit dabei“, so Lucas Huber, Pringles International Operations Sarl. Auch für Mario Zenaty, Marketing und Innovation Direktor Kontányi, bietet sich bei X-Jam die perfekte Zielgruppe an, um mit seinen Gewürzvariationen präsent zu sein: „Die TrendGrillgewürze aus unserem Haus, präsentiert bei der angesagtesten

Trend-Maturareise, X-Jam, bilden eine wunderbare Symbiose.“ Erstmalig präsentiert Alexander Knechtsberger heuer einen „Marketing & Medien Round Table“: Podiumsgäste diskutieren vor Ort zum Thema „Jugendmarketing: Effektives Kommunikationstool oder doch nur ‚Spaß-Marketing‘?“ „Eine Qualitäts-Reise wie XJam lebt nicht zuletzt durch die Partner, die mit an Bord sind. Ich möchte diese einmalige Gelegenheit vor Ort nutzen und mit unseren Partnern und ausgewählten Keynote-Speakern darüber diskutieren, wie Eventsponsoring und Jugendmarketing als emotionales,

messbares und nachhaltiges Tool zur Ansprache bei der jungen Zielgruppe genutzt werden kann“, so Knechtsberger.

Spezielle Acts zum Jubiläum Eine „Megaproduktion“ soll es laut DocLX anlässlich des 10jährigen Jubiläums geben: Ein „Disney Wonderland“, eigens für Maturanten geschaffen. Das Produktions-Budget, welches bei 2,5 Mio. € liegt, verspricht neben Red Bull X-Fighters, der Austrian X-Fly oder der Bacardi´s Red Pearl-Flotte internationale Live-Acts mit Taio Cruz, Steve Aoki und Sido. (red)

© DocLX Holding/Dawid Michulec

Wien. Für DocLX, seit 13 Jahren eine von Österreichs größten Jugend- und Eventmarketing-Agenturen, geht es mit der Maturareise X-Jam ins zehnte Jahr. Für die Jubiläumsreise von 16. Juni bis 7. Juli in Belek in der Türkei werden alle „Highlights“ der letzten Jahre ausgepackt. Alexander Knechtsberger konnte für X-Jam drei weitere Partner aus dem Konsumgüter-Bereich, nämlich Pringles, Rauch und Kotányi, sowie einen Anbieter von Online Casinos, Mr. Green, gewinnen. „Ich bin stolz, dass die Werbewirtschaft uns als die Innovationsund Qualitätsführer im Bereich ‚Jugendmarketing‘ sehen und es uns damit gelungen ist, vier weitere Toppartner wie Pringles, Rauch, Kotányi und Mr. Green von unserer Eventreise X-Jam zu begeistern. Wir garantieren vor allem auch durch die dauernde Verfügbarkeit der vier Marken vor Ort

Alexander Knechtsberger, Inhaber und Gründer, verspricht „Megaproduktion“.

Lowe GGK Wiener Zeitung

Kampagnenwelle

© Lowe GGK

Neu, alles aus einer Hand: Die Lowe GGK-Kampagne soll kom­ plexere Inhalte einfach aufbereiten.

Wien. „Zusammenhänge verstehen“ – nach dem erfolgreichen Start der Kampagne beginnt die Wiener Zeitung die zweite Kampagnenwelle mit strategischem Fokus auf die mobile Nutzung des Qualitätsmediums in Form des ePapers mit dem Angebot des Gratistests. „Zusammenhänge verstehen“ als Grundelement der Kampagne von Lowe GGK fasst den Lesernutzen zusammen und soll die Wiener Zeitung als intelligente Tageszeitung positionieren, die in uniquer Art und Weise komplexe und vernetzte Inhalte einfach und im Zusammenhang aufbereitet. Ein TV-Spot visualisiert die Kernbotschaft und wird in interaktiver Form Online-Bestandteil der vernetzten Kommunikation, während inhaltlich aktuelle Themen auf Citylights den Grundgedanken transportieren. Die Kampagne startete Ende Mai in sämtlichen klassischen Bereichen von Anzeigen bis TV, von Hörfunk bis hin zu Spots in ausgewählten Art-Kinos sowie Online und auf Facebook. Credits: Auftraggeber Wiener Zeitung GmbH Geschäftsführung Karl Schiessl Marketingleiter Wolfgang Renner Agentur Lowe GGK Werbeagentur GesmbH Geschäftsführung Rudi Kobza, Michael Kapfer Executive Creative Director Dieter Pivrnec CD Nikolaus Leischko, Daniel Senitschnig AD Daniel Senitschnig Text Susanne Lenhardt Grafik Emil Haider Beratung Christof Benzer, Jennifer Pesta Filmproduktion PPM Filmproductions GmbH

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Marketing & Medien

10 – medianet

Freitag, 14. Juni 2013

UPC Business F.I.T. Pakete mit Fernsehen, Internet mit sogar 120 Mbit/s Download und Telefonie für Businesskunden

SHORT

Neue B2B-Pakete bei UPC

„Bezirksblätter“-Hilfs­ aktion Hochwasser 2013 Niederösterreich. Das Ausmaß der Donauflut 2013 wird jener des Jahres 2002 um nichts nachstehen. Wenn die Flut vorbei ist, brauchen jene, die unverschuldet in Not geraten sind, Hilfe. Deswegen wurde von den Bezirksblättern Niederösterreich die Spendenaktion „Wir helfen!“ ins Leben gerufen, Dietmar Fahrafellner steht dem Komitee vor, das entscheidet, wem die Mittel zugute kommen. Am einfachsten wird über Telebanking gespendet. Das Konto: Hypo NOE Landesbank. BLZ: 53000 Nr: 4455-000500, Empfänger: BBNÖ GmbH, Verwendungszweck: „Hochwasser 2013“.

UPC nimmt Fernsehen ins Businessportfolio auf – ein Paket für den geschäftlichen und privaten Gebrauch.

© UPC/keinrath.com

Wien. Bisher mussten kleinere Unternehmen mit Büroräumlichkeiten im eigenen Haus bei Fernsehdiensten auf PrivatkundenProdukte zurückgreifen. Für diese Zielgruppe bietet UPC Business nun Service-Pakete mit Fernsehen an. „So bekommen Unternehmen in Zukunft alles aus einer Hand“, so Olivier Martens, Leiter B2B bei UPC.

Mit dem neuen Business F.I.T. bietet UPC ein Komplettpaket zur professionellen und individuellen Nutzung. Das Produkt inkludiert Business Internet mit erstmalig bis

Zusätzliche Funktionen Jedes Business F.I.T. Paket beinhaltet eine statische IP-Adresse, eine Wunschdomain für den eigenen Internet-Auftritt und E-MailAdressen (z.B. name@meinefirma. at). Durch das „Office to go“ kann auch von unterwegs auf E-Mails und Dokumente zugegriffen werden, eine diesbezügliche kostenlose

Lizenz ist pro Kunde inkludiert. Laut Olivier Martens seien die neuen Businesspakete vor allem für Ein-Personen-Unternehmen gedacht, deren Arbeitsplatz sich oft im privaten Wohnbereich befindet. „Home Office-Betreiber benötigen Zuhause Internet und Telefonie für den geschäftlichen Gebrauch, möchten aber zusätzlich auch TV nutzen. Als einer der ersten Businessprovider haben wir unser Portfolio diesbezüglich optimiert und punkten bei Geschäftskunden nun mit einem der ersten Produktpakete dieser Art in Österreich“, freut sich Martens. www.upcbusiness.at

Tagung Kinderwelten 2013 Super RTL und IP

© IP

Demner, Merlicek & Bergmann

Olivier Martens ist überzeugt von der Effizienz des neuen Businesspakets.

Business F.I.T. mit TV

zu 120 Mbit/s Down- und 12 Mbit/ s Upload-Geschwindigkeit, zwei Telefonie-Leitungen, 24 Stunden „Business Class Service“ mit Störungsannahme und Fernsehen mit bis zu 138 digitalen TV-Sendern.

„Kinderwelten 2013“ liefert Einblick in die Bewegtbildnutzung von Kindern.

Wien. „Neue Medien! Neue Kinder?“ lautet das Motto der diesjährigen Fachtagung „Kinderwelten“. Super RTL und IP Österreich laden am 25. Juni zum großen Branchenevent rund um das Mediennutzungs- und Konsumverhalten von Kindern ein und stellen neue Forschungsergebnisse vor. Präsentiert wird unter anderem, wie ungenutzte Potenziale in den Kinderzielgruppen zuverlässig und effizient zu erreichen sind. Auch innovative Impulse für Strategie und Planung einer wirksamen Markenkommunikation sollen den Teilnehmern vorgestellt werden, sowie eine Vorschau auf die Super RTL-Programmstrategie und die Programm-Highlights 2013/14. Referenten sind dabei Birgit Guth (Leiterin Medienforschung Super RTL), Maren Boecker (MehrBlicke) und Carsten Göttel (Programmdirektor Super RTL). www.kinderwelten.tv

© MediaCom

Das Navi der Werbewelt: MediaCom:Pass ‘13

Eduard Böhler

Publicis Austria

Wien Nord

Das „Navi“ der Werbewelt ist heuer auch wieder online jederzeit abrufbar.

2013

Martina Frieser

Wien. Der Fortschritt in der digitalen Evolution gestaltet Österreichs Werbelandschaft zunehmend vielfältig. Der MediaCom:Pass‘13 bietet eine kompakte Orientierung über die österreichische Werbelandschaft und beinhaltet heuer eine vermehrte Anzahl an Inhalten zu den digitalen Plattformen. Joachim Feher betont: „Ein prall gefüllter Überblick – ob Bewegtbild auf allen Kanälen oder neue Daten aus dem Outdoor-ServerAustria, der MediaCom:Pass hilft unseren Kunden, sich auf dem Werbemarkt zurechtzufinden.“ Auch dieses Jahr wird der MediaCom:Pass neben der gedruckten Version online ­veröffentlicht. www.mediacompass.at

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M e d i en

Freitag, 14. Juni 2013

medianet – 11

Übernahme Weekend Verlag übernimmt Anteile und steigt mit 49% bei Mediengruppe wohnnet ein; 51%-Haupteigentümer bleibt deutsche Heise

Neuer Miteigentümer bei wohnnet Wien. Der Weekend Verlag intensiviert sein Online-Engagement und übernimmt 49% der wohnnet-Mediengruppe. Dies gab der Verlag in einer Aussendung bekannt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Im Detail erwirbt die Weekend Online GmbH, Online-Division des Weekend Verlags, jene 49% an der wohnnet Medien Ges.m.b.H., die bis dato von dem Wiener Medienunternehmer Peter Erlebach gehalten worden waren. „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, das von Peter Erlebach so erfolgreich aufgebaute Unternehmen durch die Übergabe seiner Anteile an uns weiterhin zum Teil in österreichischem Familienbesitz zu halten“, meint dazu Weekend Magazin-Eigentümer Christian Lengauer. Die wohnnet-Mediengruppe betreibt die Immobilien- und Wohnplattform wohnnet.at sowie die

B2B-Plattform immonet.at. Darüber hinaus verlegt das Medienhaus zusätzlich acht Print-Titel – darunter Bauperfekt, Architektur im Mittelpunkt, 4Wände und Österreichs Bauhandbuch für Architekten – und ist damit laut Eigenangaben führender österreichischer Fachverlag bei Bauen und Wohnen. Synergieeffekte verspricht sich Martin Gaiger, geschäftsführender Gesellschafter der Weekend Online GmbH: „Diese Partnerschaft ist mit Sicherheit ein solider Grundstein für den Aufbau unserer weiteren Online-Vorhaben.“ Peter Erlebach bleibt Geschäftsführer der ‚wohnnet‘-Mediengruppe; Richard

Mauerlechner soll weiterhin als Verlagsleiter und Herausgeber der Printprodukte die „Magazine erfolgreich ausbauen“, so Erlebach. 51% an wohnnet hält wie bisher die deutsche Unternehmerfamilie Heise, welche 900 Mitarbeiter bei jährlichem Umsatz von 145 Mio. € beschäftigt. Flaggschiffe des Verlags sind c‘t Magazin und der Nachrichtendienst „heise online“. Ansgar Heise, geschäftsführender Gesellschafter der Heise Medien Gruppe: „In der Partnerschaft mit dem österreichischen ‚Weekend Verlag‘ und dessen Werbepower sehen wir großes Potenzial im Ausbau unseres Joint Ventures.“ (hof)

© Weekend Verlag

Weekend: „Partnerschaft solider Grundstein für weitere Online-Vorhaben“.

Weekend Verlag-Eigentümer Christian Lengauer, wohnnet-GF Peter Erlebach, Heise Verlag-Eigentümer Ansgar Heise und Heise Verlag-Prokurist Oliver-Till Dieckhaus.

Goldener Hahn 2013

ORF Publikumsrat

Empfehlungen Wien. Der ORF-Publikumsrat hat eine Reihe von Empfehlungen abgegeben. Handlungsbedarf ortet er etwa beim Kinder- und Jugendschutz in der TVthek. Kritisiert wurde, dass Sendungen mit gewalttätigen Inhalten online – anders als im linearen TV – ganztags verfügbar sind. Auch das Angebot und die zeitliche Verfügbarkeit des Kinderprogramms soll im Sinne einer besseren und flexibleren Nutzung auf der TVthek verbessert und erweitert werden. Eine weitere Empfehlung des ORF-Publikumsrats bezieht sich auf die Unterrepräsentanz von Frauen als Expertinnen in Informations- und Diskussionssendungen; hier solle die Geschäftsführung einen entsprechender ExpertinnenPool entwickeln. (APA)

TV-Spot Von D,M&B

Born to bi Bipa

© Demner, Merlicek & Bergmann

Wien. „Freunde, Spaß, gemeinsam verbrachte Stunden und ein klein wenig Verrücktheit – natürlich top gestyled“, so präsentiert sich die neue Bipa-Kampagne von Demner, Merlicek & Bergmann, musikalisch unterlegt mit der von der „Bi Band“ neu interpretierten Disco-Hymne „Born To Be Alive“. „Durch das Motto ‚born to bi‘ und neue visuelle Elemente in den Spots haben wir die Kampagne einen Schritt weiterentwickelt“, so Susanne Rafaseder, Leitung Marketing Bipa. (red)

Ab sofort on air: Demner, Merlicek & Bergmann mit Spots für Bipa.

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Marketing & Medien

12 – medianet

Freitag, 14. Juni 2013

Gastbeitrag Volker Moser: Warum Branchenführer der Old Economy die umwälzende Kraft des Internet noch immer …

short

Eine Welle an OnlineShops: Flut, welche Flut?

© flimmit.com

Flimmit erweitert sein Streaming-Angebot

… nicht wahrhaben wollen und sich trotzdem nach der digitalen Flutkatastrophe öffentlich ausweinen. Serien wie „Schnell ermittelt“ sind unter www.flimmit.com abrufbar.

Wien. Im Juni berichtete „The Globe and Mail“, dass Amazon nach fünfjähriger Testphase in Seattle den Online-Lebensmittelhandel ‚AmazonFresh‘ auf bis zu 20 Städte in den USA und Europa ausweiten will. Nun wird also nach der Musik-, der Film-, der Versicherungs-, der Flug- und der Reisebranche der nächste Industriezweig, nämlich der Lebensmittelhandel, von den Digital-Mongolen belagert. Und wieder ist in den Burgen der Branchenführer niemand darauf vorbereitet.

Wien. Der österreichische Video on Demand-Anbieter Flimmit setzt verstärkt auf Serienunterhaltung: Insgesamt 20 Produktionen umfasst der aktuelle Katalog. So konnten etwa die gesamten vier Staffeln der ORF-Show „Wir sind Kaiser“ neu dazugewonnen werden. Auch zusätzliche Folgen von „Schnell ermittelt“, „Schlawiner“ sowie der Sat.1-Produktion „Es kommt noch dicker“ bereichern ab sofort den Katalog der Streamingplattform. Zudem stehen Serienklassiker wie „Highlander“, „Dick Tracy“ oder „Von null Uhr eins bis Mitternacht“ zur Verfügung. www.flimmit.com

Warum nur? Wie kann es sein, dass trotz der Tatsache, dass sich der Lebensmittel-Online-Handel in Großbritannien und den USA bis 2018 verdoppeln wird (The Guardian, 02/2013) und auch in unserem Nachbarland Schweiz pro Jahr mit über 13% wächst, österreichische Handelsketten mit Ausnahme von Billa/Merkur und M-Preis „eher auf innovative Lösungen zur Intensivierung des Einkaufserlebnisses vor Ort als auf umfangreiche Webshops oder Smartphone-Apps“ setzen? (Wiener Zeitung, 10/2012) Selbst die Supermarktketten, die bereits vollwertige Online-Shops haben (nicht nur Non-Food oder Getränke), gestalten diese als einschläfernde Artikellisten, bei denen man nicht gerade von einem Einkaufserlebnis sprechen kann. Sehr zukunftsgewandt scheint diese Entscheidung nicht zu sein, bedenkt man, dass bereits 76% der Teenager (Taking Stock With Teens, Piper Jaffray, 04/2013) online shoppen und die beiden meist aufgerufenen Webseiten bei ­Studenten Amazon und eBay sind. Darauf zu hoffen, dass auch die

twyn group vermarktet ab sofort premiumnet Wien. Seit Anfang Mai vermarktet die twyn group premiumnet und erweitert damit ihr Performance-Netzwerk um 33 österreichische Medienpartner. Für die Werbewirtschaft soll diese Partnerschaft noch mehr Reichweite im heimischen Qualitätsbereich bringen. Das premiumnet-Partnernetzwerk umfasst Medienportale wie z.B.: krone.at, tt.com, vol.at, diePresse.com und news.at. Clemens Mühlbacher, Leiter des Mediamanagements bei der twyn group: „Mit ‚premiumnet‘ sind wir eine Partnerschaft eingegangen, die uns eine noch bessere Abdeckung der österreichischen Medienlandschaft im CPC-Bereich ermöglicht. Für unsere Werbekunden bedeutet das noch mehr Reichweite im gesicherten Umfeld der österreichischen Top-Medienmarken und damit noch mehr qualitative Klicks.“

© Panthermedia.net/Georgii Dolgykh

Wer zu spät kommt...

Immer mehr Konsumenten shoppen Online. Volker Moser sieht Unternehmen nur teilweise auf diesen Ansturm gewappnet.

kommenden Konsumentengenerationen vornehmlich den Fußmarsch in die Filiale eines Supermarkts antreten, ist angesichts der Prognosen von Jeff Jarvis, Vordenker des digitalen Zeitalters, fahrlässig. ‚Für alle Vermittler tickt die Uhr ... Das Internet verachtet Ineffizienz und eliminiert sie, wann immer Google, Amazon oder eBay eine Verbindung herstellen zwischen Käufer und Verkäufer.‘ (Was würde Google tun?, 2009) Im Lichte dieser Prognosen fragt man sich, wo die Innovationsteams sind, die herausfinden, wie genau wir 2050 einkaufen werden. Wie begegnet man jemandem, der einem in Bereichen wie Lieferlogistik, Kundendatenverwaltung und Online-Service meilenweit

als Sandsäcke zu stapeln. Leider wird auch diesmal die für Österreich so typische Verhaltensweise aktiviert werden. Nach erfolgter Disruption der Branche werden die ehemaligen Platzhirsche weinend den Weg zum Gesetzgeber antreten und Zusatzsteuern für die böse OnlineKonkurrenz, Strafen für die Konsumenten (vgl. Film und Musik) und Subventionen für die armen Innovationsverweigerer fordern. Es ist eben so viel leichter, als sich geänderten Marktgegebenheiten anzupassen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Ein Gastbeitrag von Volker Moser, PR-Berater und Blogger. prperspektiven.com

Digital Titel des TV-Senders Sky Österreich verknüpft ab sofort Inhalte des Printmagazins mit interaktiven Elementen

Sky: „Besser“ launcht interaktives E-Paper

Habesohn, Doucha für die Zahnärztekammer

tuelle Trailer und weiterführende Informationen zu allen Themen des Printtitels.

„Innovativer Lesegenuss“ „Diese neue Form des E-Papers ist die erfolgreiche Verbindung zwischen Print, Online und Bewegtbild und ein optimales Transportmittel für Emotionen und unserer Kernbotschaften. Hat ein

© Habesohn, Doucha

Wien. Nach dem Launch des Entertainment & Lifestyle-Magazins Besser Anfang April steht dieses ab sofort auch als interaktives E-Paper digital zum Konsum zur Verfügung. Somit soll eine Verbindung zwischen Print, Online und Bewegtbild geschaffen werden. Unter der URL „www.bessermagazin.at/onlineausgabe“ bietet das E-Paper kostenlos Inhalte des Printmagazins – erweitert um ak-

© Besser Magazin; www.besser-magazin.at

Die Kampagne soll Bewusstsein für moderne Zahnmedizin schaffen.

Wien. Die Österreichische Zahnärztekammer startet eine Informationskampagne zur Bewusstseinsbildung für moderne Zahnmedizin. Kreatives Konzept und Umsetzung stammen von Habesohn, Doucha Werbeagentur, die kommunikative Betreuung übernimmt die PRAgentur Dialogium. (red)

voraus ist? Die heimischen Handelsriesen müssen sich auf ihre Stärken besinnen und beginnen, ihren Kundinnen und Kunden zuzuhören. Nur so können sie ein den Kundenwünschen entsprechendes Online-Shoppingerlebnis schaffen und so deren Alltagsprobleme angenehm und aufregend lösen. Denn wenn bereits ein solches Angebot besteht, wird es für mögliche Neueinsteiger ungleich schwerer, den Markt zu erobern. Aber sich im Wissen um diese Entwicklungen mehr um die Ausgestaltung seiner Filialen als um zukünftige Vertriebskanäle zu kümmern, gleicht jemandem im Überschwemmungsgebiet, der dem Wasser beim Steigen zusieht, aber lieber den Innenraum neu streicht

Herausgeber Andreas Stöger setzt auf die Kombination von Print und Online.

Artikel wie über Zach Galifianakis und seinen aktuellen Film ‚Hangover III‘ das Interesse geweckt, können Leser mit einem Klick jederzeit einen Trailer ansehen oder zusätzliche Informationen abrufen. Auch Response-Elemente sorgen für eine einfachere Handhabung der Inhalte. Dadurch kommen unsere Leser in einen innovativen Lesegenuss der besonderen Art“, so Herausgeber Andreas Stöger. So soll einerseits die Exklusivität der Inhalte auch am digitalen Kanal erlebbar gemacht, andererseits mittels Bewegtbild – wie beispielsweise Filmtrailern – dem Leser Zusatznutzen geboten werden. Im Printmagazin werden wie schon in den ersten beiden Ausgaben die Leser per QR-Code abgeholt und zu den digitalen Inhalten geführt. Andererseits betonen die Blattmacher durch „spezielle Papierqualität und hochwertige Aufmachung“ auch die Eignung als klassisches „Coffee-Table-Medium“ mit langer Nutzungsdauer. Die aktuelle Ausgabe von Besser bietet, wie am Cover angepriesen, ein Interview mit dem Star aus

dem aktuellen Kinohit Hangover III, Zach Galifianakis, aber auch die Erkundung kriminalistischer Fälle mit Adele Neuhauser.

Von Hangover bis Formel 1 Die Gestalter des Mediums setzen zudem auf den Zugang zu exklusiven Inhalten. So gibt SkyModeratorin Tanja Bauer Insights über die Fahrer der Formel-1 und erläutert, wie diese in Extremsituationen ticken. Aber auch ein Ausflug zur „Tour de France“ aus Expertensicht mit Fahrer Bernhard Eisel steht am Programm. (hof)

Info Die dritte Ausgabe des Magazins Besser erschien am 12. Juni und wird an 1,2 Mio. österreichische Haushalte kostenlos zugestellt. Zudem liegt das Magazin als Beilage der Wochenendausgabe der Tageszeitung Österreich in einer Auflage von 200.000 Stück bei. Herausgeber und Medieninhaber ist der Pay TV-Sender Sky Österreich – umgesetzt wird es gemeinsam mit der Styria Multi Media Corporate.


agenturen

Freitag, 14. Juni 2013

medianet – 13

Kundenbindungsprogramm Nach optischer und inhaltlicher Neuaufstellung des Angebots erlebt Leiner Frequenz-Steigerungen

Aufgewertet: Leiner Vorteilskarte Wien. Bereits seit März läuft das mit straberger conversations neu konzipierte Treue-Vorteilsprogramm. Die „Leiner Vorteilskarte“ steht dabei im Mittelpunkt der Aktivitäten und erlebt eine kräftige Aufwertung. Das bestehende Vorteilsprogramm entwickelt sich zu einem echten Kundenbeziehungsprogramm weiter. Alle Kunden erhalten ab sofort bei jedem Einkauf einen „Treue-Kupon“. Je „treuer“ also der Kunde, desto häufiger die „Belohnung“.

Belohnung für Treue und … Brigitte Brabec, Marketing­ leitung Leiner, dazu: „Die Leiner Vorteilskunden liegen uns sehr am Herzen, deshalb ist es goldrichtig, sie für ihre Treue entsprechend zu belohnen. Wir machen dies bei jedem Einkauf erlebbar. Der neue grafische Auftritt unterstützt uns dabei auf sehr sympathische Art und Weise, indem die Gänse – das Kernstück der CI von Leiner – neu dramatisiert werden.“ „Aus Dialog-Konzeptionssicht ist mit dem neuen Kundenbeziehungssystem die Symbiose von Vertrieb und Marketing/Werbung sehr gut gelungen“ meint Peter Rauch, Geschäftsführer und Partner bei straberger conversations.

… unterschiedliche Rabatte Das Prinzip: Der exklusive „Treue-Bonus“ hält unterschiedliche Rabatt- und/oder Serviceleistungen bereit, die je nach Kunde ausgespielt werden. „Das System hat bereits für großes Aufsehen in der Branche gesorgt und wir hören tagtäglich aus unseren Häusern, wie gut es von unseren Kundinnen und Kunden angenommen wird. Das beweisen auch die ersten Responsezahlen, die belegen, dass es gelungen ist, die gesamte Bandbreite unsere Kundenbasis zu aktivieren“, so Martin Messinger, Leitung Direktmarketing & Market Research bei Leiner/kika, zum neuen Programm. „Seit dem Start des Programms beobachten wir Frequenzsteigerungen in unseren Einrichtungshäusern von über 50% innerhalb der Gruppe der ‚Leiner Vorteilskarten‘Besitzer. Das wirkt sich natürlich auch direkt auf den Umsatz aus. Bemerkenswert ist auch, dass wir

Credits: Agentur straberger conversations gmbh Etat Direktion Peter Rauch Kundenberatung Sabine Schoberleitner Konzeption Michael Straberger, Peter Rauch AD Sheila Ehm Grafik Rudolf Leiner Ges.m.b.H, straberger conversations gmbh Text Rudolf Leiner Ges. m.b.H, straberger conversations gmbh

es geschafft haben, alle Mitarbeiter zu begeistern und zu wahren Botschaftern des Programms zu machen“, so Walter Golob, Verkaufsleiter bei Leiner. Und die Kommunikation? Das Programm und der neue Auftritt ziehen sich quer über alle Ebenen. Vom klassischen Direct-Mailing als

Start des Programms an bestehende Kunden über die neu gelaunchte Website, den PoS und die Preisauszeichnung bis hin zu klassischen Instrumenten wie Flugblatt, TV oder Hörfunk. (fej)

© straberger conversations (3)

straberger conversations konzipiert Leiner-Treue-Vorteilsprogramm neu.

Neuer grafischer Auftritt des Leiner Treueprogramms von straberger conversations.


B i z-ta l k C LA S S IC

14 – medianet

Freitag, 14. Juni 2013

Die besten planer networking at its best

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© Christoph H. Breneis

© Andreas Scheiblecker

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1. Alois Steinbichler (Vorstandsvorsitzender der Kommunalkredit Austria); 2. Ferdinand G. Kasperer (GF dialogsuccess.at), Tina Kasperer (GF dialogsuccess.at), Gabriele Zelloth (Megaboard-Geschäftsführerin, Georg Wiedenhofer (Geschäftsführer Gallup Institut); 3. Peter Skalicky (GF Retsch Verpackung), Maria Panuschka (LVA GmbH), Dietmar Österreicher (Bundesministerium für Gesundheit); 4. Veronika Seitweger, Edga Pitzer (beide TPA Horwath Group); 5. Nermin Islamovic, Lejla Islamovic (beide Philips Austria).

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1. Joachim Feher von der MediaCom hält den „Best of 5 Years“-Award in Händen; 2. Manfred Oschounig (ÖBB Holding) mit Petra Hauser (media.at); 3. Erwin Vaskovich (Vivaki Group Austria) und Christina Schauer (Media 1).

Sonderpreis „Best of 5 Years“ für die MediaCom

Media Award 2013

Ein Abend für und mit den Top-Entscheidern

medianet ­Community

Gemeinde­ bund­präsident Helmut ­Mödlhammer.

Success Diesen Mittwoch war es so weit. Da lud medianet wieder zur „medianet Community“. Dieses Mal war es ein Abend für die Top-Entscheidungsträger der österreichischen Wirtschaft und Kommunalpolitik. Neben Impulsreferaten von Peter Maderl (m(Research), Karin Fuhrmann (TPA Horwath Gruppe) und Alois Steinbichler (Kommunalkredit) lauschten die zahlreichen Gäste einem Vortrag von Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer, der einen Einblick in die Finanzlage und Investitionstätigkeit der Österreichischen Gemeinden gab. Unter den Gästen: Peter Danner (GF exthex), Oliver Voigt (Mediengruppe Österreich), Gernot Graninger (AKM), Franz Stockinger (Stadtgemeinde Hollabrunn), Herbert Eipeldauer (Eipeldauer Garten- und Landschaftsbau), und viele mehr. (red)

Wiener Konzerthaus Am 7. Juni fand die Jubiläumsverleihung des „Media Award 2013“ statt. Neben den klassischen Kategorien wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal der Sonderpreis „Best of 5 Years“ vergeben. Die Jury durfte sich durch 107 Mediaprojekte arbeiten, die angetreten waren, um die begehrten Preise zu gewinnen. Einer der großen Gewinner des Abends war die MediaCom, welche den Titel „Best of 5 Years Media Award 09-13“ mit nach Hause nehmen durfte.

Die Gala der Media Awards 2013 als Branchentreffpunkt Zu den Gästen bei der Preisverleihung zählten unter anderem Axel Bogosz (Verlagsgruppe News), Philipp Breitenecker (Samsung), Roland Divos (OMD Mediaagentur GmbH), Brigitte Ecker (Epamedia), Oliver Ellinger (Vivaki Group Austria GmbH), Peter Felsbach (voestalpine), Michael Graf (RMS Austria), Andrea Groh (Gewista), Getraud Hass (ING-DiBa), Kirstin Hanusch-Linser (ÖBB Holding), Helmut Hanusch (Verlagsgruppe News), Elenora Janotta (Wiener Stadtwerke Holding AG), Dietmar Keuschnig (Nespresso Österreich), Anna-Carina Koopmann (Nissan Österreich), Peter Lammerhuber (Group M), Ewald Lanzl (Klipp Friseur), Friederike Müller-Wernhart (Mindshare), Herbert Nikolowsky (Eduscho Österreich), Wolfgang Plasser (Plasser Consulting), Birgit Pucher (Asfinag), Christian Rausch (Hutchison 3G), Peter Strutz (ORF-Enterprise), Michael Tillian (Die Presse), Gerhard Valeskini (Kleine Zeitung) und Walter Zinggl (IP-Österreich GmbH). (red)

medianet Branchenkalender Juni

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Objektiv 2013 – Österreichischer Preis für Pressefotografie 19:00 Uhr, Metropol, Einladung und Anmeldung erforderlich 19. ORS Wissensakademie – der TV-Markt im Umbruch ab 10:00 Uhr, Storchengasse 1, Ecke Linke Wienzeile 234 19. Österreichischer Kommunikationstag PRVA Austria Trend Hotel Park Royal Palace Vienna 19. Magazin Award Summer Night der Verlagsgruppe News Kursalon Hübner 19. „Kennt Wahlkampfkommunikation ethische Regeln?“ Podiumsdiskussion, ab 18 Uhr im Austria Trend Hotel 20. Gala: Goldener Hahn 2013 ab 18:30 Uhr, Multiversum Schwechat 20. VÖZ-Heurigenabend: 60. ordentliche Generalversammlung ab 9:00 Uhr, Vienna Insurence Group, Ringturm 20. Webinar (Gratis): „Marketing 2.0“ 10:00–11:00 Uhr, 19:00–20:00 Uhr, www.comstratega.at 20-21. mediamid „Jubiläumscampus“ Haus der Musik, Seilerstätte 30 21. Workshop: „Presseaussendungen professionell texten“ 9:00–17:00 Uhr, aditorial academy, Adambergergasse 1 24. Buchpräsentation: „Selbstbestimmt oder fremdbestimmt?“ ab 11:00 Uhr im Presseclub Concordia 25. Rundfunk-Plattform Österreich ab 9:30 Uhr im Palais Niederösterreich 25. Eintägiges Seminar: „Public Relation im Web“ ab 8:30 Uhrt, IBM Client Service Center Wien

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25. 26. 26. 27.

Präsentation der Studie: „Magnetnadel im Heuhaufen“ 10:00 Uhr, Albert Hall Complex, Brüssel Verleihung des PR-Wissenschaftspreises 2013 18:30 Uhr, RZB Sky Conference, Am Stadtpark 9 Informationsabend ÖJC: Lehrredaktion Journalismus 2021 18:00 Uhr, Vienna International PressCenter des ÖJC Podiumsdiskussion: APA-E-Business-Community 19:30 Uhr, Haus der Musik, „Apps go business“

juli 1.-2. 3. 3. 11.

fjum-Kurs: „Mobile Reporting“ mit Marcus Bösch 9:30–17:00, fjum-Seminarraum, www.fjum-wien.at IP Sommerfest Spanische Hofreitschule fjum-Kurs: „Newsgames – Journalismus zum Spielen“ 9:30–17:00 Uhr, fjum-Seminarraum, www.fjum-wien.att Kongress werbeplanung.at: „Summit 13“ 9:00 Uhr, Hofburg

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retail medianet

Obsoleszenz

Empire kauft für 4,25 Mrd. € den ­kanadischen Ableger von Safeway Seite 17

Geplanter Verschleiß von elektronischen und technischen Geräten Seite 18

Freitag, 14. Juni 2013 – 15

zischfrisch

Lipton Lemon Zero, Cafissimo Grand Classe Kahawa Machare, Goldkehlchen Cider, Egger Sprizz und Egger Grapefruit-Radler. Seite 19

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© Media Saturn

Big Deal

© EPA

© EPA

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Martin Wild ist vorübergehend als CEO bei Redcoon eingesetzt worden Seite 20

Billa präsentiert seine Premium-Eigenmarke

© A.T. Kearney

short

© Bolton/Richard Tanzer

© Rewe International /APA-Fotoservice/Rossboth

Wachstumsmärkte Im von Berater A.T. Kearney erstellten Ranking der besten internationalen Wachstumsmärkte liegt Brasilien zum dritten Mal in Folge auf Platz 1. Besonderes Augenmerk sollte aber laut Mirko Warschun (Bild) auf den ‚Schwarzen Kontinent‘ gelegt werden; dort sei das Potenzial massiv. Seite 17

Nachhaltigkeit Bolton, Europas Nummer 1 bei Dosenthunfisch, will sein Angebot an nachhaltigem Thunfisch erweitern und diesen mit der Angel fangen. Kontrollen und Qualitätsansprüche bei der Produktion sollen transparent sein. Damit hebt das Unternehmen seinen Anteil an nachhaltigen Produkten auf 45%. Seite 18

Premium-Bekenntnis Billa-VD Josef Siess (li.) preist die neue Premium-Linie „Billa Corso“ an. Mit Gelbanteil und barocken Kupferstichen sollen Konsumenten das von Sophie Karmasin gewürdigte „Besondere“ erleben. Seite 16

Kartellrecht Bundeswettbewerbsbehörde will Spielregeln zwischen Handel und Industrie

Wien. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat ihren Standpunkt zu vertikalen Preisbindungen veröffentlicht – und lädt Branchenteilnehmer wie Konsumentenschützer ein, bis August ihre Standpunkte darzustellen. Resultat daraus soll dann eine verbindliche Leitlinie sein, die genau definiert, ab wann man von einer Preisabsprache sprechen kann und inwieweit Preisempfehlungen legal sein können. Laut Entwurf liegen vertikale Preisabsprachen vor, wenn Lieferanten (Produzenten) mit ihren Händlern das Preisniveau abstimmen, das die Händler von ihren

© BWB/Foto Wilke

Preisabsprachen klar definieren

Theodor Thanner präsentierte Leitlinien für kartellrechtgemäßes Verhalten.

Kunden verlangen sollen. Vorgegebene Mindestpreise und Preisvereinbarungen für den Weiterverkauf sind verboten, weil sie den preislichen Wettbewerb beschränken und ein höheres Preisniveau bewirken. In der österreichischen Praxis würden oft zusätzlich zu diesen Preisbindungen horizontale Abstimmungselemente (zwischen Handelsunternehmen) auftreten oder Absatzkanäle behindert werden. Ebenso unzulässig sind Gebietsabsprachen. Die gute Nachricht: Eine unverbindliche Preisempfehlung ist rechtens. (red)

nsere Insalatissime frisch von der Angel.

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© Rewe International/APA-Fotoservice/Rossboth

16 – medianet retail

Premium- Offensive

Premium-Produkte Billa launcht eine eigene Premiumprodukt-Linie unter dem Namen „Billa Corso“

„Geschmack, Genuss und Hochwertigkeit“

Sophie Karmasin, GF Karmasin Marktforschung, Billa-VD Josef Siess, Kerstin Neumayer, Billa Marketing-Leiterin. „‚Billa Corso‘ steht für eine kompromisslose Auswahl der besten Spezialitäten – aus ­Österreich und aus aller Welt“, so Siess.

Mit den neuen Billa Corso-Produkten beabsichtigt Billa hauptsächlich ein Markenupdate. Mathieu Völker

Wien. Billa steigt in den Reigen der Anbieter von Premium-Produkten ein und bringt seine Produktlinie „Billa Corso“ in die Regale. Anfänglich werden über 100 Premiumprodukte aus dem In- und Ausland angeboten werden. Untermauert wurde der Launch durch eine Karmasin-Marktstudie, die herausfinden wollte, was die Österreicher unter dem Begriff des „Besonderen“ verstehen. Laut Billa-Vorstand Josef Siess möchte man mit Billa Corso „qualitativ das Beste in der jeweiligen Produktkategorie bieten“.

Das Angebot von Billa CorsoProdukten reicht von Chutneys und Senfsausen über roten Reis, Gewürzmischungen und spanische Patatas Fritas bis hin zu österreichischem Heublumenkäse. Fleisch- und Fischprodukte finden sich nicht in der Premiumlinie, da dieses Segment bereits von anderen Billa-Marken abgedeckt würde. Für Siess zeige sich nun ein konsistentes Bild der Eigenmarken von Billa: von clever über die Billa Eigenmarke bis Ja! Natürlich und dem neuen Premium-Angebot Billa Corso. Siess ist überzeugt davon, dass mit Billa Corso neue Maßstäbe in Sachen Lebensmittelqualität

gesetzt werden: „‚Billa Corso‘ steht für eine kompromisslose Auswahl der besten Spezialitäten – aus Österreich und aus aller Welt. Bei allen Billa Corso Produkten können unsere Kunden sicher sein, uns ihr Vertrauen zu Recht entgegenzubringen. Denn Billa Corso Produkte haben den Anspruch, noch ein Stück hochwertiger zu sein als das beste vergleichbare Markenprodukt.“

Englische Kupferstiche Das Verpackungskonzept von Billa Corso soll laut Billa MarketingLeiterin Kerstin Neumayer „dem Besonderen gerecht werden“. Der

hohe Gelbanteil der Verpackungen soll beim Kunden die Identität von Billa evozieren. Die Illustrationen, die sich an barocken Motiven orientieren, sollen humorvolle Szenerien darstellen, die von kurzen Geschichten auf der Packung ergänzt werden. Die Kupferstiche für die Illustrationen werden in London gefertigt.

„‚Billa Corso‘-Produkte haben den Anspruch, noch ein Stück hochwertiger zu sein, als das beste vergleich-

Studie 68% der Österreicher suchen für sich selbst das Besondere

Was die Österreicher besonders finden

Wien. Eine Untersuchung der Karmasin Motivforschung für Billa ist der Frage auf den Grund gegangen, was man hierzulande unter dem „Besonderen“ versteht. Befragt wurden 1.000 Österreicher. Bei Lebensmitteln suchen rund zwei Drittel (68%) für sich selbst nach dem Besonderen, für den Partner machen dies nur 44%. Für den Besuch von Verwandten und Bekannten suchen 46% nach dem Außergewöhnlichen. Frischfleisch sowie Wurst und Schinken (jeweils 63%) als auch Käse (56%) und Süßigkeiten (51%) sind die Kategorien, in denen vorwiegend nach dem Besonderen gesucht wird. Spontan definieren die Österreicher das Besondere in erster Linie über den Geschmack (20%) und die Qualität (18%); biologische und naturbelassene Produkte (14%) sowie regionale Produkte aus Österreich (13%) suggerieren ebenfalls Besonderheit. Sophie Karmasin, Geschäftsführerin der Karmasin Motivforschung, zu den Ergebnissen: „Wir haben auch abgefragt, welche Parameter das Vertrauen der Konsumenten in Lebensmittel stärken: Für 81 Prozent der Befragten ist die Qualität der Produkte das wichtigste Kriterium.“ Die Marke des Produkts bzw. das Markenimage ist für 48% von Wert; nur 16% nennen einen höheren Preis als vertrauensbildendes Kriterium.

bare Markenprodukt.“ josef siess, billa-vorstand

Die bereits angelaufene Kampagne für Billa Corso-Produkte soll bis Ende Juli fortgesetzt werden. Ziel sei es, einen schnellen Kundenresponse zu erlangen und rasch Bekanntheit aufzubauen. Dabei werden alle Kanäle, vom Flugblatt bis zu Social Media, bespielt. Die Bewerbung der Produkte am Point of Sale wird Korbummantelungen, Wobbler in den Regalen und eigene Displays beinhalten. In

den TV-Spots für Billa Corso-Produkte wird auch der personifizierte ‚Hausverstand‘ wieder auftreten. Bewusst setze Billa auf Nischenprodukte, das Augenmerkt liege auf „Geschmack, Genuss und Hochwertigkeit“. Wirtschaftlich betrachtet man die Billa Corso-Produkte als Markenupdate, die Umsatzerwartungen sind dementsprechend gering und nicht im Hauptfokus des Unternehmens.

Zertifizierungen Zu den Produzenten der Billa Corso-Marke zählen auch kleinere Manufakturen im In- und Ausland. Viele Produkte werden mit Gütesiegeln versehen, die eine ökologische, soziale und ökonomisch nachhaltige Wertschöpfung sicherstellen sollen. Jene Produkte wie Kaffee oder Gewürze, die nicht aus Österreich stammen, sind mit dem Fairtrade-Siegel zertifiziert. Siess zeigt sich zuversichtlich, dass Billa damit den Geschmack der Kunden trifft: „Wir haben bereits mit der Einführung unserer Eigenmarke ‚Billa‘ gezeigt, dass hochwertige Lebensmittel und Eigenmarken sich nicht gegenseitig ausschließen. Unserer Billa-Eigenmarke wird bereits sehr hohes Vertrauen zugeschrieben. Das Vertrauen, das wir so bei den heimischen Konsumenten aufbauen konnten, werden wir jetzt mit unserer neuen Premium-Eigenmarke weiter stärken.“


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h a n d e l i n t e r n at i o n a l

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Ranking/Studie Laut A.T. Kearney sind die entwickelten Märkte in Europa wachstumsträge, Südamerika hingegen ein etablierter Wachstumsmarkt

Wachstumszone Südamerika Düsseldorf/Wien. Zum dritten Mal in Folge führt Brasilien die Liste der attraktivsten Investitionsziele für den internationalen Einzelhandel an. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Chile und Uruguay. Damit ist Südamerika für den internationalen Einzelhandel die attraktivste Wachstumsregion – das geht aus dem „Global Retail Development Index (GRDI)“ hervor. Darin erhob Unternehmensberater A.T. Kearney zum zwölften Mal die Attraktivität von 30 Wachstumsmärkten für Handelsunternehmen.

Indien verliert Terrain

niedriger oder rückläufiger Wachstumsraten in den entwickelten Märkten stellen Investitionen in die Schwellenländer für den internationalen Einzelhandel eine vielversprechende Quelle für weiteres Wachstum dar; allerdings müssen die Chancen zur rechten Zeit genutzt werden.

Brasilien bleibt attraktiv Mirko Warschun, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des Beratungsbereichs Konsumgüterindustrie und Handel in Deutschland, Österreich und der Schweiz, erklärt: „Unsere Analyse hat einige

bekannte Wachstumsmärkte wie etwa Brasilien in ihrer Attraktivität für den Einzelhandel bestätigt. Auf lange Sicht jedoch ist ein Paradigmenwechsel nicht unwahrscheinlich. Heute schon sind erste Vorboten einer Kräfteverschiebung erkennbar. So ist Afrika auf dem besten Weg, sich zu einer Region mit massivem Wachstumspotenzial für internationale Einzelhändler zu entwickeln.“ Luxusgüterhersteller wie Hugo Boss oder Porsche hätten Afrika bereits als Wachstumsmärkte entdeckt. Die französische Supermarktkette Carrefour und CFAO gaben ebenfalls die Unterzeich-

nung einer Absichtserklärung über die Gründung eines Joint Ventures zur Entwicklung des Handels in acht afrikanischen Ländern bekannt. „Afrika bietet Einzelhändlern extrem vielsprechende Wachstumsmöglichkeiten. Eine wichtige Voraussetzung, um die Potenziale zu heben, ist allerdings, dass es Einzelhändlern gelingt, die spezifischen Geschäfts- und politischen Risiken erfolgreich zu steuern“, meint Warschun. Die Infrastruktur sei unterentwickelt, die Region stark abhängig von landwirtschaftlichen Produkten, ein moderner Handel kaum gegeben. (red)

© A.T. Kearney

Einkaufszentren spielen wichtige Rolle bei der Markterschließung; größter Boom in Afrika erwartet.

Mirko Warschun von A.T. Kearney: Afrika bietet große Wachstumsmöglichkeiten.

An Bedeutung eingebüßt hat vor allem Indien (minus neun Plätze gegenüber 2012). Neue Länder mit Potenzial finden sich in SubsaharaAfrika: Botswana landet auf Platz 25 und Namibia auf Platz 26. Weitere subsaharische Länder haben die Top-30 nur knapp verpasst. Neu auf der Liste ist außerdem Armenien, das gar auf Platz 10 springen kann. Rückenwind hat die Entwicklung des organisierten Handels in den Entwicklungsländern insbesonders durch die zunehmende Verbreitung von Einkaufszentren und Shopping Malls ebenda. Weiters: In Anbetracht global Index Ran ki n g

Land 2013 2012 Brasilien 1 1 Chile 2 2 Uruguay 3 4 China 4 3 Vereinigte Arab. Emirate 5 7 Türkei 6 13 Mongolei 7 9 Georgien 8 6 Kuwait 9 12 Armenien 10 – Kasachstan 11 19 Peru 12 10 Malaysia 13 11 Indien 14 5 Sri Lanka 15 15 Saudi-Arabien 16 14

Kanada Big Deal im LEH

Safeway gekauft Toronto. Im kanadischen Lebensmittelhandel kommt es zur Großübernahme: Branchenzweiter Empire kauft für umgerechnet 4,25 Mrd. € das Kanada-Geschäft des US-Rivalen Safeway. Es ist die bisher größte Transaktion in dem Land in diesem Jahr. Damit baut der Empire-Konzern, zu dem die Supermarktkette Sobeys gehört, seine Position hinter dem heimischen Platzhirschen Loblaw Companies aus und verdoppelt nahezu seine Präsenz im Westen Kanadas. (APA)

DAS R E N E WI L A N I ORIG

A B 2 5 . O KTO B E R 2 0 1 3

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Tickets & Informationen 0800 400 200 www.teatro-wien.at Die Safeway-Märkte in Kanada wurden an den Mitbewerber Empire abgegeben. Teatro_Anz_MN_216x288_ssp.indd 1

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R e ta i l & Pr o d u c er s

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Europäer kaufen mehr Konsumgüter als zuvor

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Offenes Geheimnis Absichtliche Manipulation von technischen und elektronischen Geräten verringert deren Lebensdauer

Geplante Obsoleszenz

Warum Handys, Toaster und Co. mitunter nicht mehr als einen Produktzyklus überstehen. schwer nachweisbar, die Vorgänge sind lange Zeit an der Wahrnehmungsschwelle der Kunden vorbeigegangen. Erst wenn Insider auspacken, gelangen Informationen an die Öffentlichkeit. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Leute sehr wohl beschweren und ihnen auffällt, dass die Lebensdauer gesunken ist“, erklärte auch Gabriele Zgubic-Engleder von der Arbeiterkammer.

Wachsende Umsätze der Gartenproduktion Wien. Die Österreicher gaben im vergangenen Jahr rund 293 Mio. € für Produkte rund um den Garten aus – ein Umsatzzuwachs von fünf Prozent. Im Gegensatz zu Schwimmbädern waren vor allem Pflanzen und Flächenbefestigungen gefragt. Bei Garten-Bewässerungssystem zogen die Erlöse um zwei Prozent auf 6,4 Mio. € an, geht aus einer Marktanalyse von Kreutzer Fischer & Partner vom Donnerstag hervor.

© dpa/A3602 Frank Rumpenhorst

Deutsche Großhandelspreise sinken weiter

Ressourcen verschwendet Gründe für geplante Obsoleszenz könnten die gesättigten Märkte, aber auch eine ethische Einstellung und eine starke Gewinn- und Kapitalorientierung sein. Erhöhter Müllanfall, Ressourcen- und Energieverschwendung sind Konsequenzen dieses Handelns. Mündiges und nachhaltiges Verhalten vonseiten der Kunden könne dem entgegenwirken.

Bolton Austria Europas Nummer 1 beim Dosenthunfisch ist mit 45 Prozent Marktführer bei nachhaltigem Thunfisch

Rio Mare Thunfisch kommt vom Angelhaken Wien. Bolton, Europas Nummer 1 bei Dosenthunfisch, erweitert sein Angebot an nachhaltigem Thunfisch „mit der Angel gefangen“. Alle sechs Variationen der in Österreich besonders beliebten ThunfischSalate Rio Mare „Insalatissime“ enthalten ab Juli ausschließlich Thunfisch-Filets aus nachhaltigem Angelfang.

Damit hebt Rio Mare den Anteil seiner nachhaltigen Produkte auf 45%. „2013 werden wir Marktführer bei nachhaltigem Thunfisch in Österreich“, prognostiziert Jörg Grossauer, Director Sales & Marketing der Bolton Austria GmbH. Erkennbar ist das nachhaltige

Bolton Austria-Chef Jörg Grossauer kocht mit Puls 4-Sternekoch Oliver Hoffinger.

Sportlich 5.400 Verkaufsstellen und 10,2 Mrd. € Erlös

Lidl Positiv auf „signifikant toxische Wirkung“ getestet

Bern. Die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine im vergangenen Jahr hat dem international tätigen Sportartikelhändler Intersport mit Sitz in Bern zum Umsatzsprung verholfen, und zwar gleich in Rekordhöhe auf 10,2 Mrd. €. Gegenüber dem Jahr 2011 ist der Einzelhandelsumsatz damit um drei Prozent gewachsen. Das Unternehmen verkaufte Sportartikel in rund 5.400 Verkaufsstellen in 41 Ländern und war offizieller Sportshop der UEFA Euro 2012. Nebst Fußballartikeln waren Bekleidungen und Utensilien für Fitness und Laufen gefragt. Die wachstumsstärksten Länder waren Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Österreich und Schweden sowie die meisten Länder Osteuropas.

Berlin. Recherchen des ARD-Magazins „Kontraste“ lassen wenig Zweifel: Der Lebensmittel-Discounter Lidl legte in den Verkaufsräumen einiger Filialen Rattengift aus. Vorwürfe gab es seitens Mitarbeitern aus Niedersachsen, Bayern und Berlin. Proben aus einer Berliner Filiale wurden positiv auf „signifikant toxische Wirkung“ getestet. „Kontraste“ berichtet von Mitarbeitern, die nach eigenen Angaben angewiesen wurden, nur mit Handschuhen zu arbeiten und das Pulver nicht einzuatmen.

Sekt-Geschäft bringt Henkell Umsatzplus Wiesbaden. Ein Plus im Umsatz hat für die Henkell-Gruppe das Sekt-Stammgeschäft gebracht. Die Erlöse stiegen um 0,4 Prozent auf 677,6 Mio. €. Während das Auslandsgeschäft um 3,8 Prozent auf 351 Mio. € zulegte, ging der Inlandsumsatz um drei Prozent auf 326,6 Mio. € zurück. Der Absatz im Spirituosengeschäft sank hingegegn um 10,9 Prozent auf 46,2 Mio. €

Foot“ präsentieren. Intersport hatte die US-Franchiseladenkette im Oktober 2012 gekauft. Trotz ambitionierter Expansion rechnet Intersport für 2013 mit einem schwierigen Jahr. Die ersten fünf Monate seien schwierig gewesen: Wegen der Wirtschaftskrise werde vor allem in Europa weniger eingekauft. Zudem fehlen die großen Sportveranstaltungen; Ziel sei darum ein Umsatz auf Vorjahreshöhe. (APA)

Expansion nach China Im August will Intersport nach China expandieren, im Herbst nach Marokko und im ersten Halbjahr 2014 nach Weißrussland. Zudem wird das Unternehmen in den nächsten neun Monaten die langfristige Strategie von „The Athlete‘s

Rattengift in Lidl-Verkaufsräumen Schädlingsbekämpfungsmitteln seien die Mitarbeiter gewarnt worden – Berührungen könnten etwa zu hochgradigen Verätzungen und Herzstillstand führen. Ein Ratten-Befall hätte von Lidl beim der örtlichen Gemeindeamt angezeigt werden müssen. Das Unternehmen erklärte auf Anfrage, dass den Hinweisen nachgegangen werde und man sich nun mit „relevanten Betriebspozessen auf allen Ebenen“ auseinandersetze. (APA/red)

Für Kinder lebensbedrohlich

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Wiesbaden. Im deutschen Großhandel sind die Preise weiter rückläufig, so das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden. Das Preisniveau sank im Mai um 0,1 Prozent im zum Vorjahr. Es ist der zweite Monat in Folge mit rückläufigen Preisen. Im April hatte das Minus bei 0,4 Prozent gelegen. Grund für die Entwicklung seine billige feste Brennstoffe und Mineralölprodukte.

Angebot am Logo „Mit der Angel gefangen“. Bolton hat bereits 2012 sein Nachhaltigkeitsprogramm präsentiert, das die Kontrollen und Qualitätsansprüche bei der Produktion des DosenthunfischSortiments transparent macht. In diesem Jahr geht Bolton noch einen Schritt weiter: „Nach langen Vorbereitungen kommen im vierten Quartal unsere ersten Thunfisch-Produkte mit MSCZertifikat für nachhaltigen Fischfang in den Handel. Österreichs Konsumenten genießen dann feinen Thunfisch, der im ausgewiesenen Fanggebiet der Malediven ausschließlich mit der Angel gefangen wurde“, beschreibt Grossauer einen durchaus erfreulichen Status quo. (red)

Nachhaltigkeits-Experte

Intersport mit Umsatzrekord 2012 Grund für die Entwicklung sind billige Brennstoffe und Mineralölprodukte.

Stefan Schridde bestätigt Obsoleszenz bei technischen und elektronischen Geräten.

China, Marokko und Weißrussland sind anstehende Intersport-Expansionsländer.

Die Kunden selbst wurden über die Gesundheitsrisiken nicht informiert. Vor allem das in manchen Fällen eingesetzte „rosa Rattengift“ ist für Menschen schädlich. Beate Sabally, die leitende Gesundheitsaufseherin des Berliner Stadtbezirkes Tempelhof-Schönberg, schätzt Rattengift als lebensbedrohlich für Kinder ein: „Wenn das Kind Giftstoffe aufnimmt, verdünnt sich das Blut und das Kind kann verbluten.“ Vor anderen

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Wien. Mehr denn je kaufen Europäer Waren des täglichen Bedarfs – und das, obwohl die Preise steigen. Die jüngsten Zahlen des weltweiten Informationsunternehmens Nielsen bestätigen: In Europa stiegen die Umsätze der sogenannten Fast Moving Consumer Goods (FMCG) im ersten Quartal 2013 um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die jüngste Vergangenheit zeigt, dass der Umsatz jedes Quartal gestiegen ist. Im ersten Quartal 2013 lag die Wachstumsrate jedoch über der des Vorquartals – zum ersten Mal seit dem Jahr 2011.

© EPA

Trotz steigender Preise kaufen Europäer mehr Konsumgüter denn je.

Wien. Handys, Glühbirnen, elektrische Zahnbürsten oder Waschmaschinen halten heute oft nicht länger als einen Produktzyklus – eine Lebensdauer, die Kunden verärgert. „Gekauft und schon kaputt“, eine Veranstaltung der Wiener Arbeiterkammer, beschäftigte sich vor Kurzem mit dem Phänomen der geplanten Obsoleszenz (dem terminus technicus für Verschleiß). Während ein Vertreter der Elektroindustrie eine absichtliche Verringerung der Lebensdauer bestritt, bestätigte Stefan Schridde von „Murks? Nein Danke!“: „Natürlich gibt es die, meist nur für die Dauer des Produktzyklus.“ Und die Kunden geben ihm Recht: rund 3.000 Beschwerden über derartige Manipulationen haben sich innerhalb eines Jahres bei seinem Verein in Deutschland angesammelt. Vorsatz ist in diesen Dingen nur

© Bolton/Richard Tanzer

© EPA

Daniela Prugger

Mitarbeiter in Niedersachsen, Bayern und Berlin hegen Vorwürfe gegen Lidl.


Freitag, 14. Juni 2013

product news

medianet retail – 19

Product News Lipton Lemon Zero, Cafissimo Grand Classe Kahawa Machare, Goldkehlchen Cider, Egger Sprizz und Egger Grapefruit-Radler.

Nach einem langen Winter stehen angeblich heiĂ&#x;e Tage vor der TĂźr. Um bei hohen Temperaturen cool zu bleiben, bringt Lipton Eistee die zuckerfreie Sorte Lipton Lemon Zero. Die Erfrischung kann auch in ausgewählten Freibädern in „Lipton Cool Zones“, – bestehend aus LiegstĂźhlen, Tischen & Sonnenschirmen, genossen werden. Kategorie Produkt Preis Packung Vertrieb Distribution Kontakt

Line extension Lipton Lemon Zero UVP 1,49 â‚Ź (1,5 l) 0,5 + 1,5 l PET Top Spirit LEH, Gastronomie unter www.topspirit.at

Š Top Spirit; Tchibo/Eduscho; Klaus Fritsch

Erfrischend, kĂźhlend und ein Arabica vom Kilimandscharo An den Hängen des Kilimandscharo in Afrika befindet sich die Kaffeefarm „Machare Estate“. Vor der heiĂ&#x;en Afrikasonne geschĂźtzt, wächst im Schatten der Baumriesen ein besonders feiner HochlandArabica heran. Während der RĂśstung entfalten die erlesenen Bohnen feinste Aromen von Zartbitterschokolade und einem Hauch Granatapfel. Kategorie Produkt Preis Packung Vertrieb Distribution Kontakt

Launch limited edition Cafissimo Kahawa Machare UVP 3,99 â‚Ź 10 Kapseln Eduscho Austria GmbH Tchibo/Eduscho-Filialen Tel.: 01/76622-2103

Jetzt Geld fĂźr neue Ideen holen

Kategorie Produkt Packung Vertrieb Distribution Kontakt

Launch Goldkehlchen Cider 0,33 Goldkehlchen KG Wiener und Grazer In-Gastronomie, GroĂ&#x;handel Tel.: 0699/10 49 3450

Egger Erfrischend bierig

Fun mit Sprizz

Unterradlberg. Zwei Neuerungen ergänzen seit dem Frßhjahr das Egger-Sortiment: das Leichtbier Egger Leicht wird zu Egger Sprizz und der Grapefruit-Radler aus dem Hause Egger birgt neue Geschmackserlebnisse. Egger Sprizz wartet mit nur einem Drittel des fßr Bier ßblichen Kaloriengehalts auf und liefert vollmundigen Geschmack bei 3,5 Volumenprozent Alkohol. Der Grapefruit-Radler bietet eine fruchtig-herbe Alternative zum klassischen Radler. (red)

Vorsprung sichern, Standort stärken: Das Wirtschaftsministerium unterstĂźtzt Ă–sterreichs Unternehmen bei der Erforschung, Finanzierung und Umsetzung neuer Ideen mit mehr als zwei Milliarden Euro im Jahr. Von der Idee zur Marktreife Zur Erforschung und Weiterentwicklung neuer Ideen kĂśnnen sich Betriebe mit dem Innovationsscheck 5.000 oder 10.000 Euro abholen, um Leistungen von Forschungszentren zuzukaufen.

Als GrĂźnder zum MarktfĂźhrer Der neue GrĂźnderfonds unterstĂźtzt Ăśsterreichische Start-Ups mit 100.000 bis zu einer Million Euro. Gemeinsam mit dem BusinessAngel-Fonds stehen dafĂźr 110 Millionen Euro zur VerfĂźgung.

Mit Investieren zum Erfolg

Š Egger

FĂźr innovative Unternehmen aus der High-Tech-Branche, dem Gewerbe und dem Tourismus stehen als InvestitionsfĂśrderung ZuschĂźsse, zinsgĂźnstige ERPKredite und Haftungen bereit.

Adam Ernst und Eva Wildsperger präsentieren den ersten rein Ăśsterreichischen PremiumApfelschaumwein mit dem klingenden Namen Goldkehlchen Cider. Nach Aperol Spritz und Hugo erfreut sich dieser bislang vorwiegend aus Irland und Frankreich bekannte Apfelschaumwein seit einiger Zeit auch in Ă–sterreich immer grĂśĂ&#x;erer Beliebtheit.

Egger liefert mit Sprizz ein Leichtbier der modernen, erfrischenden Art ab.


s h o p ta l k

20 – medianet retail

Freitag, 14. Juni 2013

„Barmann des Jahres“ Nespresso Grand crus

©Schlumberger

© Nespresso/www.christian-husar.com, medianet/Szene1/Monika Fellner

1

1

3

1. Herbert Emberger, Geschäftsführer Top Spirit, Martina und Karl Hohenlohe, Gault Millau; 2. Der stolze „Barmann des Jahres 2013“, Kenny Klein; 3. „The Saxmachine“ TomX mit dem Saxofon.

Auszeichnung durch Top Spirit, Gault Millau und ÖBU 2

3

4

1. Dream-Team in Sachen Nespresso: Stefan Trojer, Petra Bacher, Gerald Diemt; 2. Yasmin El Mohandes, Angelika Svoboda, 3. Martin Kubesch, Silke Sztatescny; 4. Ute Springer, Katharina Hilger.

Nespresso präsentiert seine gefragtesten Grand Crus

Die Beliebtesten

NespressoMarketingManager Stefan Trojer.

Gesammelt Das Warten hat ein Ende – nun sind sie endlich da und wurden in einem eigenen Event präsentiert: „Variations Vanille“, dunkle Schokolade und Karamell, waren unter Clubmitgliedern so beliebt, dass Nespresso sein Sortiment an hochwertigen Grands Crus weiter ausgebaut hat. Nespresso und die Designerin Petra Bacher sowie der Sommelier und Nespresso-Kaffeesommelier Gerald Diemt haben daher gemeinsam mit Marketing- und PR-Direktor Nespresso Österreich, Stefan Trojer, zu einer ästhetischkulinarischen Versuchung geladen und präsentierten Vanilio, Ciocattino und Caramelito. „Die Geschmackswahrnehmung von Lebensmitteln ist durch soziokulturelle Gegebenheiten geprägt. Der erste optische Eindruck signalisiert einen Grundgeschmack. Es ist sehr spannend, ein stimmiges optisches Konzept zu entwickeln und damit die vom ‚Food Pairing‘ ausgehenden innovativen Aroma-Harmonien mit den vollendeten und erlesenen Aromen von ‚Vanilio‘, ‚Ciocattino‘ und ‚Caramelito‘ von Nespresso noch hervorzustreichen“, so Bacher. (red)

Martin Wild (34) ist vorübergehend als CEO bei Redcoon eingesetzt worden. Wild ist Vice President Online Media-SaturnHolding; MSH ist der neue Eigentümer von Redcoon. Der Home of HardwareGründer (HOH wurde 2007 an Bezahlsender Premiere, heute Sky, verkauft) trat 2011 bei Media-Saturn ein. Damit besteht die Geschäftsführung ab sofort aus Wild, Axel Grimm, seit 1. Mai CFO und vorher CFO der Media-Saturn E-Business Concepts & Services GmbH, sowie Andreas Oerter, seit November 2011 CPO von Redcoon, zuvor CPO der portugiesischen Landesgesellschaft der MediaSaturn-Holding.

35

Kenny Klein ist der Barmann des Jahres Gewählt Top Spirit zeichnete gemeinsam mit „Gault Millau“ – in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Barkeeper Union – den „Barmann des Jahres“ aus. Die Entscheidung für den Barmann des Jahres fiel nach einem Live-Wettkampf der vier Finalisten Martin Ramberger (Relais & Châteaux Rosengarten), Kenny Klein (Maniac Bar), Dominik Wolf (Monkeys Heaven) und Stefan Bauer (Planter`s Club) und der Beurteilung einer prominent besetzten Fachjury im „Platzhirsch“ in Wien. In einer knappen Entscheidung setzte sich Kenny Klein vor den Mitbewerbern durch. Zur Szene-Neueröffnung des Jahres wurde die Bergstation Tirol in Wien gekürt; zur Jury gehörten: ÖBU-Präsident Alexander Radlowskyj, Karl und Martina Hohenlohe von Gault Millau, Yemisi Rieger (Miss Vienna 2013), Christoph Wagner-Trenkwitz sowie Silvio Nickol, Küchenchef des „Palais Coburg“. „Als klarer Marktführer sehen wir unsere Verantwortung vor allem darin, das Angebot an Wine + BBQ, Vol. 1 in der Premium-Spirituosen in ÖsSelektion Vinothek Burgenland terreich zu erweitern und den am 18. Juni, ab 19 Uhr, Ester­ Markt mit Innovationen zu házyplatz 4, 7000 Eisenstadt, bereichern“, so Herbert www.selektion-burgenland.at Emberger, Geschäftsführer Top Spirit. (red)

Produkt des tages

die finstere brille

Bad Barbie mischt Grissemann auf Christian Novacek

© Locca

Kopf des Tages

© Media Saturn

2

Gesucht – gefunden Das Suchen hat ein Ende: locca! ist ein Ortungsgerät, das modernes Design, kleinste Bauweise, intuitive Bedienung, lange Akkulaufzeit, beste Ortungstechnik und vielfältige Einsatzmöglichkeiten in sich vereint und weltweit einsetzbar ist. Ausgerüstet ist das Gerät mit einem Piepser zur akustischen Ortung, mit einem Bewegungssensor und einem LED-Licht für die Suche im Dunkeln; es ist wasserdicht und stoßfest. locca! gibt‘s in zwei Versionen: Das locca! phone ist ideal für Kleinkinder: ausgerüstet mit AGPS, GSM und WIFI-Ortung, stärkerer Akkuleistung, Notfallknopf, Kurzwahltasten, Mikrofon und Lautsprecher zum Telefonieren. Das locca! mini ist ideal für Gegenstände, Fahrrad und Tiere. Es ist so kurz wie ein Streichholz und beinhaltet AGPS und GSM-Ortung, Dockingstation mit HomeZone und 30 Tage Standby. www.locca.com

D

ie Zeiten ändern sich: In Griechenland drehen sie das Fernsehen ab. In Amerika zeichnet die NSA die Kommunikation dieser Welt auf. Arte +7 kann ich auf dem iPad nimmer anschauen. Und Barbara Stöckl lässt in ‚Willkommen Österreich‘ die ‚Bad Barbie‘ von der Leine. Das kann einen alles recht verwirren. Weil, zum Beispiel dachte ich, die Griechen halten der EU jetzt einen Zerrspiegel vors Gesicht, damit die erkennt, wie sinnlos das Sparen ist. Coole Aktion quasi. Aber weit gefehlt. Da ist doch der von oben betätigte Aus-Knopf fürs TV bierernst gemeint. Eventuell geht das Ganze sogar ein bissl in Richtung Abstellen lästiger Berichte. Unglaublich so was. Da fällt einem der Glaube an die NSA-Aktion, an der sich die wichtigsten Internetplattformen ganz geschmeidig mitbeteiligten, schon um einiges leichter. Glücklicherweise war ich immer schon Amerika-Fan und daher kann ich, was die NSA jetzt tut, nur vollinhaltlich begrüßen. Super USA!! Super NSA!! Man muss das Böse bekämpfen, solange es noch harmlos und gut ist! Leider hab ich jetzt nimmer den Platz, auf Arte +7 und die Madam Hyde-Version von Stöckl einzugehen. Wär aber wahrscheinlich auch tendenziell etwas zu gefährliches Terrain. c.novacek@medianet.at

D i e z a h l m i t d e m a h a - e f f e k t zum Weitererzählen

Regenmengen Der durchschnittliche Regentropfen erreicht eine Geschwindigkeit von 35 km pro Stunde.


medianet

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Freitag, 14. Juni 2013 – 21

Hochwasser

Forschung

Baxter und Pfizer helfen den vom Hochwasser betroffenen Menschen Seite 23

© SeneCura

© APA/H. Fohringer

healtheconomy Pflegeheimbetreiber SeneCura unterstützt Forschung zum Thema Pflege Seite 26

Nachahmung krebs-Debatte macht angst © EPA

Männer sind gesünder, sterben aber früher

© panthermedia.net/Dmitriy Shironosov

short

Wachstum „Die Entwicklung in den ersten Monaten des Jahres war genau nach Plan“, sagt Günter Cseh (Bild), GF von Meda Pharma Österreich. „Im Bereich OTC entwickeln wir uns aber sehr gut.“ Besonders erfreulich: Die Entwicklung des Anfang April gestarteten Warzenmittels „EndWarts“. „Wir sind nach dem ersten Quartal hier bereits Marktführer.“ Auch die Vorjahreseinführungen, wie das Mundhygieneprodukt „CB12“ und das Nagelpilzmittel „Naloc“, brachten Zuwächse. „Auch mit ‚CB12‘ sind wir mit über 60% Marktführer, ‚Naloc‘ ist noch Nummer zwei.“ Seite 24

inhalt

Healthcare > Ärztekammer sieht Reform jetzt positiv > Höhere Gehälter für Vorarlberger Jungärzte > Nachhaltigkeit im Bereich OP-Textilien Pharmareport und Lifescience > GSK und andere Firmen kaufen kräftig zu > Rückschläge für Sanofi und AstraZeneca

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© panthermedia.net/feverpitched

© medianet

Fusionen Zahlreiche Unternehmen der europäischen Gesundheitsbranche sind einer Studie zufolge verstärkt auf der Suche nach geeigneten Übernahmekandidaten. Nach der Flaute im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise dreht sich das Fusions- und Übernahmekarussell wieder schneller, wie aus einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfergesellschaft Deloitte und der TU München hervorgeht. Bereits 2012 lag das Transaktionsvolumen in der europäischen Gesundheitsbranche mit über 50 Mrd. € mehr als doppelt so hoch wie 2009. Seite 24

Genderstudie Eine Untersuchung zeigt, dass die Lebenserwartung bei Männern stärker steigt als bei Frauen. Das vermeintlich starke Geschlecht holt also auf. Bei den gesunden Lebensjahren liegen die Männer sogar vorn. Seite 22

Mein Geheimnis bei SchwangerschaftsÜbelkeit?

22 23

24 Auch bei Reisekrankheit!

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Medizintechnik und eHealth > Laborgruppe Lifebrain holt Haselsteiner an Bord 25 > Wozabal wäscht auch Thrombosestrümpfe 25

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22 – healtheconomy

Kommentar

Reform geht in die Endrunde

Freitag, 14. Juni 2013

Lebenserwartung Männer haben weniger chronische Krankheiten, dafür sind sie anfälliger für Herzinfarkte und Co.

Studie: Männer sind länger gesund und sterben früher Experten untersuchen Auswirkungen von Bildung und Lebensstil auf Gesundheit und Lebenserwartung.

D

ie Gesundheitsreform geht in die Endrunde. In den kommenden zwei Wochen soll die gesetzliche Einigung Ende des Vorjahrs nun in konkrete Ziele und Konzepte gegossen werden. Doch die Reformer von Bund und Ländern liegen noch weit auseinander. Ob sich eine Einigung findet oder die Reform auf den letzten Metern noch zu Fall gebracht wird, ist selbst für Insider offen. Dabei sind sich alle Beobachter einig, dass jetzt die Chance am größten ist, endlich seit Jahren bestehende Gräben zu überwinden und eine Reform zuwege zu bringen, die den Namen wirklich verdient. Die Eckdaten: Die Ausgabenanstiege sollen ans BIP-Wachstum gekoppelt und damit gedämpft werden, die parallel laufende Finanzierung von niedergelassenem und stationärem Bereich soll gemeinsam geplant und abgestimmt werden. Damit werden, so hofft man, Patienten nicht mehr im Kreis geschickt und dort behandelt, wo es sich für die Anbieter lohnt, sondern dort behandelt, wo es für die Patienten am besten ist. ‚Best Point of Service‘ nennt sich das Konzept; was genau damit gemeint ist, ist noch offen. Genau das soll in den kommenden zwei Wochen geklärt werden. Es bleibt zu hoffen, dass alle Akteure nicht in Wahlkampfdebatten verfallen und das Ziel im Auge behalten.

GRAFIK DER WOCHE TOD E S U R S A C H EN Anteile 2012, gerundet in Prozent Herz-Kreislauf-Krankheiten Krebs Andere Krankheiten Andere Ursachen Männer 7,5 37,0

26,9

Wien. Neue Zahlen zeigen deutliche Veränderungen bei der Gesundheit von Männern und Frauen: Im Jahr 2010 betrug in Österreich die sogenannte Restlebenserwartung im Alter von 65 Jahren 21,4 Jahre für Frauen und 17,9 Jahre für Männer. Doch Frauen leben zwar länger, sind aber auch kränker. Statistisch gesehen durften Frauen dieses Alters davon ausgehen, 6,9 Jahre, also knapp ein Drittel der Restlebenserwartung, ohne Einschränkungen bei den täglichen Aktivitäten zu verbringen, Männer hingegen 7,4, also einen vergleichsweise größeren Teil ihrer Lebenszeit.

Ursache vorerst unklar Warum Männer länger gesund bleiben, aber trotzdem früher sterben, ist noch nicht genau erforscht. Ein bestimmender Faktor dürfte die Tatsache sein, dass Männer eher vom plötzlich auftretenden tödlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt und Co. ereilt werden, während chronische Erkrankungen eher ‚Frauensache‘ sind. Welche statischen Auswirkungen Lebensstil, Ernährung und Beruf spielen, ist – noch – nicht bekannt. Tatsache ist, dass die Lebenserwartung 65-Jähriger von 1981 bis 2006 in Österreich bei beiden Geschlechtern um 4,3 Jahre gestiegen ist, wie Johannes Klotz von der Statistik Austria bei der Präsentation einer Studie erklärte. Diese Zahl ist praktisch ident mit jener, die Männer und Frauen länger bei guter Gesundheit verbringen, und zwar in allen Bildungsgruppen. Ein Unterschied zeigte sich bei Frauen: Bei jenen mit mittlerer Bildung stieg die Zahl der Jahre, die bei Gesundheit verbracht wurden,

Männer haben weniger chronische Krankheiten als Frauen, dadurch leben sie zwar gesünder, sterben aber früher, weil plötzlicher.

um 5,6, bei Frauen mit niedriger Bildung um 3,7 und bei solchen mit hoher Bildung um 3,2. Bei den Zahlen sind allerdings mögliche Zufallschwankungen in den Stichprobendaten zu berücksichtigen. Die Lebenserwartung wird generell von biologischen und äußeren Faktoren beeinflusst. Wovon in welchem Ausmaß, ist noch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.

Klosterleben gesünder Eine davon ist die sogenannte Klosterstudie Marc Luy‘s vom Institut für Demografie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Luy hat die Lebensdauer von 12.000 Personen in Klöstern erfasst und herausgefunden,

Krankenhäuser Landtag beschließt Gehaltsreform

Wien. Nachdem die Gesundheitsreform nun endgültig auf Schiene ist, gibt sich die Ärztekammer konziliant und drängt auf Einbindung bei der Umsetzung. „Das System hat Potenzial in sich, um besser zu werden“, sagte Kammer-Präsident Artur Wechselberger vor Journalisten. Sorgen bereitet ihm die Finanzierung des niedergelassenen Bereichs, mögliche Rationierungen und ein steigender Administrationsaufwand für die Ärzte.

Bregenz. Der Vorarlberger Landtag nach langer und emotional geführter Diskussion mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ eine Gehaltsreform für die Landeskrankenanstalten beschlossen. Diese wird damit per 1. Juli umgesetzt und ab dem kommenden Jahr 13,5 Mio. € pro Jahr kosten. Einig waren sich die Parteien nur in einem Punkt: Dass sich die Reform für die Ärzte rentiert; im Bezug auf die Entlohnung der Pflegekräfte gingen die Meinungen weit auseinander. Die Reform sieht neben höheren Einstiegsgehältern für junge Mitarbeiter bei gleichzeitiger Abflachung der Gehaltsentwicklung etwa auch die Einrechnung von fixen Zulagen in das Grundgehalt oder die volle Anrechnung von Karenz- und Vordienstzeiten vor. Turnusärzte im ersten Jahr werden demnach künftig mit knapp 47.800 € brutto pro Jahr entlohnt werden – das bedeutet eine Steigerung von über 22% gegenüber dem bisherigen Einstiegsgehalt von rund 39.100 €. Die Vorarlberger KrankenhausBetriebsgesellschaft beschäftigt aktuell über 3.600 Personen, darunter etwa 600 Ärzte. Die Verant-

Ärztekammer sieht Reform positiv

„Der Souverän hat gesprochen.“ Wichtig sei die Einbindung der Ärzte, denn das österreichische Gesundheitssystem habe sich jahrzehntelang anbietergetrieben entwickelt – und das seien neben den Kommunen als Spitalserhalter vor allem die Mediziner in ihren Praxen gewesen. Diese nun auszugrenzen, sorge nicht nur für Irritation, sondern bedeute auch einen Verlust an Innovationskraft und Know-how. (iks)

3,9 25,5 47,8 22,8

Quelle: APA/STAT; Grafik: Raimund Appl

Monatelang war die Ärztekammer gegen die Gesundheitsreform Sturm gelaufen. Nun erblickt Wechselberger darin die Chance, einen Paradigmenwechsel Richtung „Public Health“ zu schaffen, bei dem die Versorgung der Patienten und nicht die Angst vor den Kosten im Mittelpunkt steht. Dass die Standesvertretung – vor vollendete Tatsachen gestellt – nun das Beste aus dem von Bund, Ländern und Sozialversicherung durchgeboxten Projekt machen will, verhehlte er nicht. „Was sollen wir machen?“, so Wechselberger.

© panthermedia.net/Lisa Young

Frauen

wird die zunehmende Lebenszeit seit 140 Jahren beobachtet und war lange Zeit einem massiven Rückgang der Säuglings- und Kindersterblichkeit zu verdanken. Erst in den 1960er-Jahren setzte der Umschwung ein – die Menschen wurden immer älter. Wie es mit der Anstieg der Lebenserwartung weitergeht, weiß niemand so genau: Erwartet wird, dass die Kurve sich längerfristig abflacht. Maria Hofmarcher, Koordinatorin des jetzt zu Ende gehenden, dreijährigen Forschungsprojekts mit dem Titel „Euroreach“, sieht durchaus Ansatzpunkte, um die statistische Lebenserwartung weiter zu erhöhen: In der Gesundheitsförderung sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen sieht sie einen Nachholbedarf.

Gesundheitsreform Mediziner wollen eingebunden werden

„Paradigmenwechsel“ 28,6

dass in dieser relativ homogenen Gruppe – ähnliche Tätigkeiten, Lebensgewohnheiten, Ernährung, etc. – der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen nur ein Jahr betrug im Vergleich zu sechs Jahren außerhalb der „Klostermauern“. Die Folgerung von Marc Luy: „Biologische Faktoren spielen eine untergeordnete Rolle.“ Jetzt wird die Klosterstudie erweitert, und zwar um Gesundheitsfragen, um deren Beantwortung 1.200 Personen gebeten werden. Erste Ergebnisse der Langzeitstudie sind im kommenden Jahr zu erwarten. Die statistische Lebenserwartung insgesamt steigt derzeit um drei Monate jährlich, was binnen vier Jahren ein zusätzliches Lebensjahr bedeutet. In Österreich

Ärzte sehen sich als Erhalter des Systems und wollen gehört werden.

Mehr Geld für Vorarlberger Ärzte wortlichen rechnen mit einer Umstiegsquote von 40%. Die neuen Verdienste seien marktkonform, jetzt könne man mit der Konkurrenz in Süddeutschland und der Schweiz mithalten, erklärten die Gesundheitssprecher von ÖVP und FPÖ, Christoph Winder und Hubert Kinz. SPÖ-Sprecherin Gabriele Sprickler-Falschlunger und ihre Grün-Kollegin Katharina Wiesflecker kritisierten hingegen, dass die Pflege übersehen werde.

© Landespressestelle Vorarlberg

Martin Rümmele

© panthermedia.net/Wavebreakmedia ltd

Martin Rümmele

Gesundheitslandesrat Christian ­Bernhard begrüßt Gehaltsreform.


H E A LT H : C A R E

Freitag, 14. Juni 2013

Ökologie Abfallvermeidung und Ressourcenschonung im Gesundheitswesen

Nachhaltigkeit ulli moschen

Wien/St. Pölten. „Der sensible Umgang mit den Ressourcen muss Teil unserer täglichen Arbeit sein“, sagt Gerhard Hutter, Obmann der NÖGKK. Unter der Federführung der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK) hat die österreichische Sozialversicherung den Weltumwelttag zum Anlass genommen, das Umweltprojekt „Öko-SV“ ins Leben zu rufen, in dessen Rahmen Strategien zu den Bereichen Ökologie und Nachhaltigkeit entwickelt werden. Unter Einbeziehung von Umweltexperten soll ein umfassender Maßnahmenkatalog mit Richtlinien erarbeitet werden, der mit dem Fokus auf Energiesparen, Erneuerbare Energien, Emissionen und Abfall nachhaltiges Wirtschaften in Krankenhäusern, Rehabilitationszentren, Ambulatorien, Zahnarztpraxen, Rechenzentren bis hin zu Großküchen garantiert.

Österreich als Spitzenreiter Eine neue Studie hat nun ein spezielles Segment analysiert: In Sachen Nutzung von MehrwegOP-Textilien steht Österreich mit einem Anteil von 80% weltweit an erster Stelle. Mehrwegsysteme würden gegenüber Einwegtextilien auch ökologische Vorteile bringen, allerdings haben Einwegprodukte in einzelnen medizinischen Bereichen wiederum Vorteile. „Dass Mehrwegsysteme nachhaltiger und umweltschonender sind als Wegwerfprodukte, sagt einem ohnehin schon der gesunde Hausverstand, doch nun sind die ökologischen Vorteile auch wissenschaftlich bestens untermauert“, erklärt Andreas Philipp, Vorsitzender der industriellen Wäschereien. Für ein nachhaltiges Gesundheitswesen müsse man „an sehr vielen Schrauben drehen, aber nirgendwo sonst können so einfach so große ökologische Vorteile generiert wer-

Ärzte Patientenwahlen

Nachtrag

Wien. Die Wienerinnen und Wiener können wie berichtet von 14. bis 23. Juni mit dem Handy einen neuen Patientenombudsmann wählen. Warum die Wiener Ärztekammer einen zweiten Patientenanwalt aufbaut, wird dort so erklärt: Man habe schon seit Jahren kritisiert, dass die Patientenanwälte von der Politik bestellt werden, es sei aber nichts geschehen. „Jetzt tun wir es selbst“, sagte ein Sprecher. Der neue Ombudsmann ist für den niedergelassenen Bereich zuständig und muss Beschwerden behandeln, eventuelle Missstände klären oder Anregungen prüfen. Eine Jury hat aus 36 Bewerbern drei Kandidaten für die Wahl zum Patientenombudsmann vorgeschlagen: den ehemaligen Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse, Franz Bittner, den früheren Generaldirektor des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger, Josef Kandlhofer, sowie die Gesundheitsökonomin Andrea Schwarz-Hausmann. Die Ärztekammer legt Wert auf die Feststellung, dass es keine Präverenzen gibt und nicht Ärzte, sondern Patienten wählen. (rüm)

den, wie durch den konsequenten Einsatz von Mehrwegprodukten“. Wenn sämtliche der 1,2 Mio. Operationen in Österreich mit Mehrweg-OP-Textilien durchgeführt werden, fallen 2.100 t weniger Abfall an, als mit Einweg-OPArtikeln. In der Hierarchie der Umweltziele steht die Abfallvermeidung an erster Stelle. Das Abfallvermeidungsprogramm 2011 ist als Programm der gesamten österreichischen Wirtschaft und Abfallwirtschaft konzipiert, und verschiedene Stakeholder wirken bereits an der Umsetzung der österreichischen Abfallvermeidungspotenziale mit.

© panthermedia.net/Franck Boston

Österreich Spitzenreiter bei Mehrwegtextilien.

Ressourcen, wie Rohmaterialien, Wasser und Energie sollen geschont werden.

healtheconomy – 23

Sozialengagement Baxter mit Sonderurlaub

Hochwasser: Pharmafirmen helfen Wien/Orth an der Donau. Die Betriebsstandorte von Baxter in WienDonaustadt und Orth an der Donau sind vom Hochwasser nicht unmittelbar betroffen, weil das Unternehmen entsprechende Vorkehrungen getroffen hat; dennoch bekommen die Mitarbeiter des Gesundheitsunternehmens zwei Tage bezahlten Sonderurlaub, wenn sie sich bei den Aufräum- und Sanierungsarbeiten infolge des aktuellen Hochwassers engagieren. Ob die Hilfeleistung im Rahmen einer Freiwilligenorganisation wie der Feuerwehr oder auf privater Basis erbracht wird, spielt dabei für Baxter keine Rolle, wie BaxterSprecher Michael Heinrich erklärt. Ein Einsatzleiter koordiniert die Einzelaktivitäten. „Wie schon während und nach der Hochwasserkatastrophe 2002 sieht Baxter bei ei-

ner solchen menschlichen Tragödie nicht tatenlos zu“, sagt Heinrich. Das Unternehmensziel von Baxter lautet, durch die Erforschung, Entwicklung und Produktion lebenswichtiger Medikamente und Medizinprodukte zur Gesundheit und Lebensqualität vieler Menschen beizutragen. Dies schließe das Engagement für in Not geratene Menschen, wie es sie jetzt in großer Zahl gebe, mit ein. Mit insgesamt 500 Packungen „Centrum“, einem Multivitaminpräparat, und 500 Packungen „ThermaCare“, dem Wärmeumschlag zur Behandlung von Rücken- oder Schulterschmerzen, half wiederum Pfizer Austria am Montag spontan im Rahmen des „Puls 4 hilft“-Spendentags den vielen Betroffenen und Helfern der Hochwasserkatastrophe in Österreich. (um)


H e a lt h : c a r e

24 – healtheconomy

Freitag, 14. Juni 2013

Pharmaindustrie Studie erwartet, dass Übernahmen in der Gesundheitsbranche wieder deutlich zunehmen

short

Übernahmen gehen weg von Spezialisierungen

© dpa/Patrick Seeger

Erhöhte Sicherheit bei Medikamenten

Transaktionsvolumen lag in der EU im Vorjahr bei 50 Mrd. € und damit auf dem Niveau vor der Krise 2009. Wien. Zahlreiche Unternehmen der europäischen Gesundheitsbranche sind einer Studie zufolge verstärkt auf der Suche nach geeigneten Übernahmekandidaten. Nach der Flaute im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise dreht sich das Fusions- und Übernahmekarussell wieder schneller, wie aus einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfergesellschaft Deloitte und der TU München hervorgeht. „Es gibt sehr klare Anzeichen für eine kräftige Wiederbelebung“, erklärte Deloitte-Partner Andreas Korten in Deutschland. Bereits 2012 lag das Transaktionsvolumen in der europäischen Gesundheitsbranche der Studie zufolge mit über 50 Mrd. € mehr als doppelt so hoch wie 2009. Das entspreche ungefähr dem Vorkrisenniveau. Die Studie von Deloitte und der TU München basiert auf einer Befragung von 40 Experten im Zeitraum September 2012 bis März 2013; dazu kam eine börsengestützte Analyse von Übernahmen über den Zeitraum 2006 bis 2012.

Wien. Mit eine Novelle des Arzneimittelgesetzes soll die Arzneimittelsicherheit durch raschere Kooperation der Behörden im Sinne der Patienten weiter verbessert werden. Die Novelle sieht vor, dass in Zukunft Zulassungsinhaber die Arzneimittelbehörde – und auch die Europäische Arzneimittelagentur in London – über alle freiwillig von ihnen getroffenen Maßnahmen zur Marktrücknahme oder Aussetzung eines Medikaments mit Angabe von Gründen informieren müssen.

Entwicklungsstopp von Krebsmedikament Paris/Whitehouse Station. Der französische Pharmakonzern Sanofi hat viel in seine Medikamentenentwicklung investiert, um den Verlust des Patentschutzes mehrerer umsatzstarker Präparate wettzumachen. Wegen magerer Resultate bei den Tests wurde nun aber die Entwicklung des Krebsmittels Iniparib und des Gerinnungshemmers Otamixaban gestoppt. Sanofi rechnet mit Folgebelastungen in der Höhe von 219 Mio. €.

Trend zu Verbreiterung Der Mehrheit der Studienteilnehmer erscheint es den Ergebnissen zufolge derzeit attraktiver, in Übernahmen und Fusionen zu investieren, als etwa Gewinne auszuschütten. Im Schnitt hatten die Fusionen und Übernahmen in Europa 2012 ein Volumen von 350 Mio. €. Die größten Zukäufe seien dabei unter Pharmafirmen angestoßen worden: Ihr Anteil am gesamten Transaktionsvolumen der Gesundheitsbranche lag in den vergangenen Jahren laut Studie bei über 80%. Hinter der Zunahme der Transaktionen steht auch ein Trend der

Stopp für Entwicklung von Arthritis-Medikame

© panthermedia.net/Dmitriy Shironosov

Ina Karin SChriebl

Die EU-Mitgliedsstaaten kooperieren bei sicherheitsrelevanten Fragen.

In der Gesundheitsbranche grassiert wieder das Übernahmefieber; statt Dividenden zu zahlen, kaufen viele Konzerne zu.

Unternehmen, sich breiter aufzustellen. Knapp ein Drittel der Fusionen und Übernahmen zwischen 2006 und 2012 war der Studie zufolge branchenübergreifend, zwei Drittel länderübergreifend. Im Studienzeitraum habe die Zahl der Produktbereiche der Firmen von 2,65 auf 3,48 zugenommen. Manche Konzerne fahren das Modell einer breiten Aufstellung schon seit Jahren. So deckt etwa der Arzneimittelhersteller Novartis im Pharmasegment alle drei ProduktBereiche ab: Rezeptpflichtige Originalpräparate, Generika und frei verkäufliche Arzneien. Andere wie Fresenius produzieren Arzneimittel, Medizintechnik und betreiben Klinikgruppen und Spitalsdienstleister, wie die heimische Vamed.

Aktuelle Übernahmen GlaxoSmithKline will den Schweizer Impfspezialisten Okairos (Basel) um umgerechnet 311 Mio. CHF (249,06 Mio. €) in bar übernehmen. Okairos forscht nach innovativen Impfungen gegen HIV, Hepatitis C, Malaria, Tuberkulose und andere Krankheiten.

stoffe gibt. So arbeitet das Unternehmen auch an einer Impfung gegen das Ebola-Fieber im präklinischen Stadium oder Krebs. Es ist ein Spin-off von Merck und unterhält neben dem Hauptsitz in Basel Labors in Rom und Neapel. Das Unternehmen ist nicht börsennotiert.

Der britische Pharmakonzern GSK begründete den Kauf damit, dass die Technologie von Okairos die eigenen Verfahren vervollständigt und helfen wird, die nächste Generation von Impfungen voranzutreiben.

Actavis will nach eigenen Angaben für 6,6 Mrd. € die irische Pharmafirma Warner Chilcott erwerben. Die Transaktion werde einen Konzern mit einem Jahresumsatz von insgesamt rund 11 Mrd. USD hervorbringen, teilte der US-Generika-Hersteller mit.

GlaxoSmithKline erhält durch die vollständige Übernahme auch Zugriff auf noch in der frühen Entwicklung stehende Impfstoffe der Basler. Im Visier sind Krankheiten, gegen die es bisher keine präventiven oder therapeutischen Imp-

Valeant übernimmt um 6,72 Mrd. € in bar den US-Kontaktlinsen-Anbieter Bausch & Lomb, teilte der kanadische Pharmariese erst kürzlich wie berichtet mit.

© EPA

OTC-Markt Österreich-Tochter von schwedischem Konzern pusht Warzenmittel in nur vier Monaten an die Spitze

Meda: Von null auf Platz eins mit EndWarts

Arthritis-Medikamente könnten im Jahr über 20 Mrd. Dollar einfahren.

London. Der britische Konzern AstraZeneca hat nach enttäuschenden Studienresultaten in der späten Phase die Entwicklung des Arthritis-Medikaments Fostamatinib gestoppt und will die Rechte an die kalifornische Biotechfirma Rigel Pharmaceuticals, von der sie den Hoffnungsträger erworben hatte, zurückgeben – für beide Unternehmen ein Rückschlag.

Wien. „Die Entwicklung in den ersten Monaten des Jahres waren genau nach Plan“, sagt Günter Cseh, Geschäftsführer von Meda Pharma Österreich. Man merke aber, dass es im verschreibungspflichtigen Bereich schwieriger werde, größere Steigerungsraten zu haben. „Im Bereich OTC entwickeln wir uns aber sehr gut.“ Besonders erfreulich: Die Entwicklung des Anfang April gestarteten Warzenmittels „End-

Warts“: „Wir sind nach dem ersten Quartal hier bereits Marktführer.“ Auch die Vorjahreseinführungen, wie das Mundhygieneprodukt „CB12“ und das Nagelpilzmittel „Naloc“, brachten Zuwächse. „Auch mit CB12 sind wir mit über 60% Marktführer, Naloc ist noch Nummer zwei.“ Den Erfolg bringe vor allem die konzertierte Vorgangsweise von Werbung, TV-Auftritten und guten Angeboten für Apotheken. Man will

Darmstadt. Merck Serono, eine Sparte von Merck, schloss mit dem chinesischen Forschungsunternehmen BeiGene eine weltweite Lizenz-, Entwicklungskooperations- und Vermarktungsvereinbarung für BeiGene-283 ab, einen BRAFInhibitor der zweiten Generation für die Krebstherapie. BeiGene soll die Entwicklung und Vermarktung von BeiGene283 in China, Merck in allen anderen Ländern weltweit übernehmen.

© medianet

Kooperation von Merck und BeiGene

Meda-Österreich-Geschäftsführer Cseh punktet mit neuen OTC-Produkten.

sich bei den Apothekern klar als Partner positionieren und zeigen, dass man Produkte bringe, mit denen eben auch der Pharmahandel gute Geschäfte machen kann. Cseh: „Das Konzept ist, dass wir den erwarteten Umsatz des ersten Jahres in Werbung investieren.“ Die Österreich-Tochter des schwedischen Konzerns Meda ist damit weiter die Nummer 1 in Sachen Wachstum im OTC-Bereich. Für heuer erwartet der Geschäftsführer zusammen mit dem verschreibungspflichtigen Markt ein knappes zweistelliges Wachstum. Helfen sollen dabei unter anderem auch neue Produkte: „Im OTC-Bereich wollen wir heuer noch einen Relaunch mit dem Magenesiumprodukt ‚Magnofit‘ machen.“ Im verschreibungspflichtigen Bereich kommt ein neues Allergieprodukt, von dem Cseh hofft, bis Jahresende eine Kassenerstattung zu haben. „Das Produkt ist eine Kombination und liefert sehr gute klinische Daten bei Symptomfreiheit und Therapie. Es ist sicher das beste, das es gibt, weil es schnell und kausal wirkt.“ „Dymista“ ist

eine neuartige nasale Formulierung (Kombination von Azelastine und Fluticasone), die Patienten mit allergischer Rhinitis eine bessere Behandlungsoption bietet, als die gegenwärtige Standardtherapien.

Eigene Entwicklungen „Wir sind derzeit der Kleine unter den Großen, oder der Große unter den Kleinen. Aber wir haben trotz der schwierigen Rahmenbedingungen den Umsatz in den vergangenen sechs Jahren auf 33 Mio. Euro verdoppelt“, sagt Cseh nicht ohne Stolz. Meda hat sich darauf spezialisiert, eingeführte Produkte zu kaufen, wenn ­ diese vom Ursprungsunternehmen wegen rückläufiger Zahlen oder bei Überschneidungen im Fall von Fusionen abgegeben werden. „CB12“ kam durch die Akquisition der schwedischen OTC-Firma Antula zu Meda. Parallel versucht man sich auch im Markt mit rezeptpflichtigen Produkten nicht nur zu behaupten; Meda versucht, einen Schritt weiterzugehen und Produkte selbst zu entwickeln. (iks)


Freitag, 14. Juni 2013

M e d i z i n t e c h n i k : E- H e a lt h

healtheconomy – 25

Labordiagnostik Futurelab-Gründer startet mit lifebrain AG neu und will weitere europäische Laborgruppe formen

short

Havel tut’s noch einmal

Neuer MRT in Salzburger Spital Schwarzach. Die radiologische Abteilung im Krankenhaus Schwarzach hat technisch aufgerüstet und seit Kurzem einen neuen Magnetresonanztomografen (MRT) im Einsatz. Das Gerät arbeitet auf dem modernsten Stand der Technik. Viele zusätzliche Anwendungen sowie eine extrem hohe Bildqualität verbessern die Erstellung und Sicherheit von Diagnosen erheblich. Auch die Räumlichkeiten wurden adaptiert, das Spital im Pongau hat dafür insgesamt rund eine Mio. € investiert. „Der neue MR macht das Krankenhaus Schwarzach zu einem echten Referenzzentrum, österreichweit kommt dieses Topmodell erstmalig zum Einsatz“, freut sich Primar Oliver Sommer.

Martin Rümmele

Wien. Die Haselsteiner FamilienPrivatstiftung hat sich im Rahmen einer kürzlich abgeschlossenen Kapitalrunde an der medizinischdiagnostischen Labor-Holding lifebrain AG beteiligt. Die lifebrain AG erwirbt medizinisch-diagnostische, genetische und Pathologie-Labors in Europa und optimiert und standardisiert betriebswirtschaftliche Prozesse, wie Einkauf, Logistik, Qualitätsmanagement und ITLösungen. „Laboruntersuchungen stellen im Gesundheitsbereich Routineprozesse dar, die eine moderne, kosteneffiziente und patientenorientierte Therapie ermöglichen“, sagt Vorstand Michael Hevel, der vor einigen Jahren schon die Futurelab gegründet hat. Da zahlreiche medizinisch-diagnostische Labors in Europa noch als Einzelunternehmen ohne entsprechendes

Management-Know how geführt werden, biete der LabordiagnostikSektor in Europa noch vielfältiges weiteres Konsolidierungspotenzial, ist er überzeugt.

Berger, Franz Hörhager, Gründer des Mezzanin-Fonds Mezzanine Management, sowie Günter Werginz ein ausgewiesenes Expertenteam gewonnen werden“, freut sich Havel. Neben den Gründern der Futurelab, Havel und Scholda, haben sich auch Univ.Prof. Günther Wiesinger sowie mehrere österreichische Privatinvestoren an der lifebrain AG beteiligt. „Kurzfristig sind weitere Kapitalrunden geplant, um ausreichend Eigenkapital für ein rasches Wachstum im Sinne einer ‚buy and build‘-Strategie zur Verfügung zu haben“, schreibt Havel in einer Aussendung. „Die Haselsteiner FamilienPrivatstiftung stellt aber für die ‚life-brain AG‘ sicher den wesentlichsten Investor dar und wird dem Management ermöglichen, die Erfolgsgeschichte der ‚Futurelab‘ nicht nur zu wiederholen, sondern zu übertreffen,“ zeigt sich der lifebrain CEO sicher.

Erfahrung mit Futurelab Der Vorstand der lifebrain AG, Univ.Prof. Michael Havel (Vorsitz), Prim. Gustav Scholda und Bernhard Auer, besitzen nach eigenen Angaben Erfahrungen durch die Entwicklung der Futurelab zur größten Laborgruppe im CEERaum (Akquisition von 40 Gesellschaften mit 120 Labors in 7 Ländern und einem Umsatz von 150 Mio. €) in nur vier Jahren und dem erfolgreichen Exit an den Privat Equity Fund BC Partners. „Für den Aufsichtsrat konnten mit Dieter Spranz, Partner der Rechtsanwaltskanzlei Wolf ­Theiss, Roland Falb, Managing Partner der Unternehmensberatung Roland

© APA/Hans Klaus Techt

Haselsteiner Privatstiftung unterstützt Team um Futurelab-Leute Havel, Scholda und Auer.

Außendienst und Ordi-TV bringen Erfolge

Hans-Peter Haselsteiner hat schon ­mehrere Fühler im Gesundheitsbereich.

© Wozabal

Wozabal wäscht auch Thrombosestrümpfe

Wozabal garantiert durch Prüfverfahren die absolute Sicherheit bei der Wäsche.

Linz. Durch die Möglichkeit der validierten Aufbereitung durch die Wäsche- und Logistikgruppe Wozabal und der mehrmaligen Verwendung von Thromboseprophylaxestrümpfen können Krankenhäuser ihre Wirtschaftlichkeit erhöhen und ökologische Ressourcen schonen. Wozabal ist der einzige textile Vollversorger in Österreich, der für die Aufbereitung der Thromboseprophylaxestrümpfe des Kompressionsstrumpfherstellers „medi“ zertifiziert ist. Bis zu 10-mal können Strümpfe wiederaufbereitet werden: Sie werden dazu mit einem desinfizierenden, chemothermischen Verfahren gewaschen und getrocknet. Jeder einzelne Strumpf wird durch eigens geschulte Wozabal-Mitar-

beiter einer 100%igen Kontrolle unterzogen. Durch eine Sicht- und Dehnprüfung mittels schwenk- und drehbaren Prüfbretts wird die herstellerseitig vorgegebene Aufbereitungsqualität gesichert. Strümpfe, die den Qualitätsrichtlinien nicht entsprechen oder die limitierte Zahl der Aufbereitungszyklen erreicht haben, werden aussortiert und je nach Vorgabe des Krankenhauses entsorgt oder dem Auftraggeber zurückgegeben. Die Anzahl der Aufbereitungsvorgänge jedes Thromboseprophylaxestrumpfs wird elektronisch erfasst. Somit ist die Historie jedes Strumpfs lückenlos dokumentierbar und durch das Statistik- und Analysemodul einfach auswertbar. Die Wirkung von medizinischen Thromboseprophylaxestrümpfen

beruht auf einer Flusserhöhung des venösen Blutstroms in den Beinen. Durch den zirkulären Druck werden die Blutgefäße des oberflächlichen Venensystems verengt und der venöse Rückfluss wird beschleunigt. Die Wirkung kann nur erreicht werden, wenn ein ausreichend hoher Fesseldruck von rund 18 mmHg sowie ein graduiertes Druckgefälle von distal nach proximal vorhanden sind, die Passform gewährleistet ist und Fehler in der Anwendung vermieden werden. Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe sind Medizinprodukte der Klasse I und hinsichtlich der Aufbereitung als semikritische Medizinprodukte der Gruppe B einzustufen. (iks)

© y-doc

Mietwäsche Logistik- und Wäschegruppe wurde bei Wiederaufbereitung von Hersteller medi entsprechend zertifiziert

Wartezimmer-TV-Anbieter y-doc analysierte Verhalten von Ärzten.

Wien. Der Wartezimmer-TVAnbieter y-doc hat in einer Umfrage das Empfehlungsverhalten von Ärzten betreffend eines Produkts zur Nahrungsergänzung von einem internationalen Markenartikelkonzern abgefragt. Im Zuge der Befragung wurde u.a. der Erfolg von y-doc mit jenem des Außendiensts verglichen. y-doc richtet sich zwar primär an Patienen; der Effekt auf Ärzte ist aber ein Zusatznutzen. Demnach führt eine Kombination aus Außendienst und y-doc eindeutig zu den höchsten Empfehlungsraten.

Forschung Akkreditierung nach internationalen Standards für Grazer Vivocell

MRT hilft dem Herz

Lob für Nabelschnurblutbank

Salzburg. Vorhofflimmern und Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz, HI) sind die beiden „kardiovaskulären Epidemien des 21. Jahrhunderts“; vor allem in Kombination stellen sie ein großes Problem dar, berichtete Primarius Franz Xaver Roithinger vom Landesklinikum Baden-Mödling bei der Jahrestagung der Österreichischen Kardiologengesellschaft. Patienten, die an beidem erkrankt sind, haben eine

Graz. Die Grazer Vivocell Biosolutions erlangte als erste und einzige österreichische Nabelschnurblutbank die internationale Akkreditierung nach FACT und NetCordStandard. Die „Foundation for the Accreditation of Cellular Therapy (FACT)“ und die „NetCord“-Foundation übermittelten nun die Akkreditierungsurkunde an Vivocell, teilt das Unternehmen mit. „Für uns ist das eine tolle Sache, an der

MRT soll helfen, Patienten zu identifizieren, die therapiert werden können.

schlechte Prognose. Jetzt gibt es jedoch vielversprechende Daten aus den USA, wonach mittels Magnetresonanz-Tomografie (MRT) jene Patienten identifiziert werden, bei denen ein Katheter-Eingriff („Ablation“) auch eine ausreichende Aussicht auf Erfolg hat.

Medikamente unwirksam Vorhofflimmern verschlechtert die Symptomatik und die Prognose von HI-Patienten. Der Versuch, bei HI-Patienten den normalen, regelmäßige Herzschlag („Sinusrhythmus“) mit Medikamenten wiederherzustellen, hat in Studien bisher nicht zu einer Verringerung der Sterblichkeit und Verbesserung der Symptomatik geführt. Bei Patienten mit therapieresistentem Vorhofflimmern wird die Katheterablation empfohlen; dabei wird das Vorhofflimmern verursachende Gewebe an den Lungenvenen mit einem Katheter gezielt mit Hitze oder Kälte vernarbt bzw. verödet. Die Chance auf stabilen Sinusrhythmus liegt je nach Patientenkollektiv zwischen 50 und 90%. (iks)

wir hart gearbeitet haben“, freut sich der kaufmännische Geschäftsführer von Vivocell, Helfried Hochmiller. „Wir sind damit die einzige Nabelschnurblutbank in Österreich und auch eine der ganz wenigen nicht-universitären, privaten Einrichtungen in Europa, die diese internationale Zertifizierung vorweisen kann.“ Für Peter Wernet, einen der beiden Geschäftsführer von Vivocell,

© Vivocell

© dpa/Andreas Gebert

Therapie Herzpatienten sollen speziell gefiltert werden

Stammzellen aus Nabelschnurblut sollen bei bösartigen Erkrankungen helfen.

wird das Unternehmen durch die FACT/NetCord-Akkreditierung auch „allen werdenden Müttern mit höchsten Qualitätsansprüchen gerecht; Vivocell gewährleistet als einzige Institution in Österreich diese objektiv dokumentierte Vertrauensbasis“. Der renommierte Immunologe und langjährige Leiter der Nabelschnurblutbank im UniKlinikum Düsseldorf ist ein Pionier der Stammzellforschung und seit 18 Monaten neuer medizinischer und wissenschaftlicher Leiter von Vivocell. „Damit darf ‚Vivocell‘ die gespendeten Nabelschnurbluttransplantate weltweit bei Patienten mit bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems, wie etwa Leukämien, lebensrettend einsetzen. Natürlich profitieren auch die zur Eigenvorsorge eingelagerten Nabelschnurblutstammzellen durch dieselbe Qualität der Aufarbeitung und Langzeitlagerung bei Vivocell.“ Die internationalen FACTStandards zur Aufbewahrung und Verwendung von Nabelschnurblutzellen sind an strenge Kriterien geknüpft. (iks)


M E N S C H E N & KA R R I E R E N

26 – healtheconomy

Freitag, 14. Juni 2013

Forschungsförderung Pflegeheimbetreiber SeneCura zeichnete wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Pflege aus

short

Pflegeforschung forciert

Auszeichnung für eine App für Diabetiker

andreas feiertag

Frank Westermann, GF von mySugr, freut sich über die Auszeichnung.

Wien. Bei der Verleihung des „Staatspreises Marketing 2013“ wurde die Kooperation von Sanofi Österreich mit dem jungen Unternehmen „mySugr“ mit einem Sonderpreis für Start-upMarketing ausgezeichnet. Die „mySugr & Sanofi Health-Challenges“ sind Teil einer App, die Patienten mit Typ 1 Diabetes begleitet. Frank Westermann, Geschäftsführer von mySugr: „Wir sind stolz, ‚Sanofi‘ als Kooperationspartner zu haben, um das Konzept umzusetzen.“

Auszeichnung für Erste Lodge in Mitteleuropa

Umweltaktion „Österreich radelt zur Arbeit“ erfolgreich

Korruptionsbekämpfung Transparency hat Zuwachs

Wien. Der Monat Mai stand bei Pfizer ganz im Zeichen der Aktion „Österreich radelt zur Arbeit“ – eine bundesweite Kampagne,

Wien. GSK Österreich hat sich nach dem externen Ethik-Assessment im März um eine Mitgliedschaft bei „Transparency International – Austrian Chapter“ beworben, um deren Ziele und Ideen zu unterstützen und sich aktiv mit relevanten Themen wie Korruptionsvermeidung einzubringen. Seit Ende Mai ist GSK nun neues Mitglied von TI und setzt seine Transparenzinitiative mit der Veröffentlichung von Grants & Donations weiter fort. Andrew Witty, Geschäftsführer von GSK, dazu: „Unsere Haltung zu Korruption ist einfach: Es gibt null Toleranz. Nichts hat höhere Priorität für GSK als die ethische Haltung unserer Mitarbeiter. Unsere Existenzberechtigung besteht darin, das Leben von Patienten zu verbessern. Alles, was wir tun,

© BMWFJ/AMC

Pfizer-Mitarbeiter setzen aufs Rad

© Pfizer

Klaus Hofmann (2.v.li), GF der Vamed-Lodge, freut sich über Preis.

Wien. Die „Seewinkel-Safaris der St. Martins Ranger“ begeistern nicht nur Gäste der ersten Lodge Mitteleuropas, sondern auch die Jury des MarketingStaatspreises: Unter 102 eingereichten Projekten konnte die St. Martins Therme & Lodge der Vamed Vitality World unter der Geschäftsleitung von Klaus Hofmann mit dem Konzept des Natur-und Erlebnissegments den Sieg in der Kategorie „Private Services“ erringen.

Preisverleihung (v.li.): Hanna Mayer, Inst. f. Pflegewissenschaft, H. Weber, E. Burg-staller-Brendt, J. Zottl, E. Zojer, R. Öhlinger und Dekan R. Richter.

Pfizer-Mitarbeiter setzten ein Umwelt­ zeichen – und sich selbst aufs Fahrrad.

GSK lässt sich in Karten schauen

die seit 2011 von der Radlobby IG Fahrrad durchgeführt und vom Lebensministerium sowie den Bundesländern unterstützt wird. Entscheidend bei der Aktion ist, dass man so oft wie möglich an den persönlichen Arbeitstagen in die Pedale tritt. Pfizer Austria war dieses Jahr bereits das zweite Mal vertreten und mit vier Teams tatkräftig dabei. Die 13 sportlichen Mitarbeiter legten im Aktionszeitraum insgesamt 1.076 km mit dem Fahrrad zurück und trugen damit aktiv zum Umweltschutz bei. Im Vergleich zur selben Strecke mit dem Auto sparten die Pfizer-Mitarbeiter 206,7 kg CO2, 97,5 g Feinstaub und 91,8 g NO2 ein. Insgesamt haben heuer österreichweit 16.688 Arbeitnehmer an dieser Aktion teilgenommen. (fei)

Kongress „Forum Spital“ und „Forum Pflege“ in Wien

muss in deren bestem Interesse sein. Unabhängig davon, wo in der Welt wir arbeiten – wir müssen unsere Werte leben.“ (fei)

© EPA

© Sanofi

Wien. SeneCura, der größte private Pflegeheimbetreiber Österreichs, hat mit dem Institut der Pflegewissenschaft der Uni Wien herausragende wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Pflege und Betreuung älterer Menschen mit Förderpreisen und einem DissertationsStipendium ausgezeichnet. Die Vergabe der Preisgelder fand im Rahmen des „Tages der Pflegewissenschaft“ am Campus der Uni Wien statt. Die drei herausragenden Diplomarbeiten und das Dissertationsprojekt wurden mit insgesamt 64.500 € honoriert. „Als Innovationstreiber im Pflegebereich legen wir großen Wert auf Qualität und ständige Weiterentwicklung. Daher ist es uns auch ein Anliegen, wissenschaftliche Arbeiten im Pflegebereich zu fördern – einerseits wollen wir das große Engagement der Forschung

belohnen, andererseits können wir auch selbst von den Ergebnissen profitieren“, erklärte SeneCuraGeschäftsführer Rudolf Öhlinger. Bei der Prämierung wurde vor allem auf Innovation, pflegewissenschaftliche Relevanz sowie methodische Sorgfalt geachtet – die drei besten Arbeiten wurden heuer ex aequo mit dem ersten Platz prämiert, alle drei erhalten ein Siegerpreisgeld von 1.500 €. Die Autorinnenen der herausragenden Abschlussarbeiten zur Erlangung des akademischen Grades Magister sind Erika Burgstaller-Brendt, Heidelinde Weber und Julia Zottl. Das Dissertationsstipendium ging an Eva Zojer, womit ihr für die nächsten zwei Jahre die „Erforschung des möglichen Einsatzes und Überprüfung der Wirksamkeit von PCM im Rahmen der Betreuung von Menschen leichter bis mittelschwerer Demenz in der Langzeitpflege“ finanziert wird.

© SeneCura

Drei Diplomarbeiten und ein Dissertationsprojekt wurden mit insgesamt 64.500 Euro honoriert.

GlaxoSmithKline will „Null Toleranz in Sachen Korruption“ zeigen.

Menschen, über die man spricht

Letzte Hürden für die Reform

Angelina Jolie schürt Brustkrebsangst auch in Österreich

© Astrid Bartl

IIR-Geschäftsführer Manfred Hämmerle begrüßte Minister Rudolf Hundstorfer.

F ran z W eid in g er , ne u er pr ä sid ent d er kard i o lo gen

Franz Weidinger ist neuer Präsident der Österreichischen Kardiologengesellschaft (ÖKG). Er löst in dieser Funktion turnusmäßig den bisherigen Präsidenten Burkert Pieske (Med Uni Graz) ab. Weidinger leitet die 2. Medizinische Abteilung mit allgemeiner und internistischer Intensivmedizin der Krankenanstalt Rudolfstiftung in Wien. Der frühere ÖKG-Sekretär wurde bei den vorigen Wahlen zum Präsident elect der ÖKG gewählt. Die Amtszeiten betragen zwei Jahre.

Ger t S an tl er , ne uer p rimar am k linikum kl agenf u rt

Seit 1. Juni ist Gert Santler (51) neuer Vorstand der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee. Er folgt Friedrich M. Chiari, der in Pension ging. „Ich freue mich sehr, die Abteilung im Klinikum Klagenfurt zu übernehmen – eine spannende Aufgabe“, sagt Santler. Der 51-jährige gebürtige Kärntner – der Chirurg stammt aus Krumpendorf am Wörthersee – wechselte vom Klinikum Wels-Grieskirchen (OÖ) an das KABEG-Spital.

© Samson Druck

Letztere wurde unter anderem auch vom zuständigen Sozialminister Rudolf Hundstorfer skizziert.

© EPA

Minister stellt Pläne vor

Wien/Los Angeles. Anfang Mai hat die Schauspielerin Angelina Jolie (37) ihre vorsorgliche Brust-Amputation mit anschließender Rekonstruktion öffentlich gemacht. Der Hollywood-Star hatte aufgrund einer erblichen Veranlagung ein hohes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Das hat offenbar auch in Österreich bei vielen Frauen Ängste geschürt. Bei der österreichweiten Hotline der genetischen Beratung bei erblichem Brust- und Eierstockkrebs der Universitätsklinik für Frauenheilkunde im AKH Wien haben sich die Anfragen verfünffacht, daher kommt es derzeit zu sehr langen Wartezeiten. Frauen können sich aber an andere der österreichweit über 60 genetischen Beratungszentren wenden. Diese sind online unter der Adresse „www.brustgenberatung.at“ aufgelistet. (fei)

© KABEG

heurigen Konferenz die Gesundheits- und Spitalsreform, deren konkrete Ziele und Umsetzungsstrategien in den kommenden zwei Wochen fixiert werden sollen, sowie die elektronische Gesundheitsakte und die anstehende Pflegereform.

© Fotodienst/Pressetext

Wien. Mehr als 100 Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitsund Pflegebereich diskutierten diese Woche bei der Fachkonferenz „Die Spital“ in Spitals- und Pflegeforen über die Zukunft des Systems. Geladen hatte der Kongressveranstalter „Institute for international Research (IIR)“, der seit Jahren immer wieder Politik, Wirtschaft, Management und Versicherungen zusammenbringt, um aktuelle Entwicklungen zu diskutieren. Zentrale Themen waren bei der

Werner Waldmann, obmann von „ärzte für die dritte welt“

Der 85-jährige pensionierte Kinderarzt Werner Waldmann freut sich: Das Unternehmen „Samson Druck“ unterstützt seinen Verein „Österreichische Ärzte für die Dritte Welt“. Die Salzburger Firma übernahm Druck und Adressierung von 12.500 Briefen an Haushalte in Österreich. Waldmann ist Obmann der Organisation, die medizinische Hilfe in bedürftige Regionen der ganzen Welt bringt. „Wir freuen uns über jede Zuwendung und sind dafür sehr dankbar“, sagt Waldmann.


medianet

inside your business. today.

Freitag, 14. Juni 2013 – 27

china setzt auf luxus

Studie: Bis 2017 wird China größter Absatz­ markt für Luxusautos weltweit Seite 29

© Continental

© EPA/Diego Azubel

automotivebusiness vollautomatisch

Continental arbeitet an der Automatisierung des Automobilverkehrs Seite 33

dacia sandero preisbewusste Kompakt-alternative

© Denis Meunier

Neuwagen-Verkauf über WWW birgt auch Risiken

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short

Voitsberg. Der weststeirische Auto- und IndustrietechnikZulieferer STS Formtechnik GmbH bzw. STS Formtechnik GmbH & Co KG hat beim Handelsgericht Graz Insolvenz anmelden müssen. Dies teilten die Kreditschutzverbände AKV und KSV in Aussendungen mit. Von der Insolvenz sind 66 Dienstnehmer und 126 Gläubiger betroffen. Die Aktiva belaufen sich nach Angaben des Unternehmens auf rund 2,88 Mio. €, die Passiva auf rund 3,58 Mio. €. www.sts-formtechnik.at

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Wien. Eine am Wochenende durchgeführte Auktion klassischer Fahrzeuge und Automobilia hat dem Wiener Dorotheum ein Millionenergebnis gebracht. Ein Erlös von 1,2 Mio. € bedeutete nach Angaben des Veranstalters das bisher beste Resultat einer OldtimerVersteigerung im Fahrzeugund Technikzentrum Wien. Allein ein 1952 Siata Daina Gran Sport erbrachte 224.000 €, ein 1955 Aston Martin DB 2/4 Mk. I fand für 87.360 € einen neuen Besitzer. www.dorotheum.com

Studie Dekra und das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) haben den Verkauf von neuen Fahrzeugen im Internet untersucht und dabei für die Händler neben vielen Vorteilen auch manch gewichtige Nachteile ausgemacht. Seite 28 Statistik Austria Neuerlich Minus bei Zulassungszahlen

Volkswagen Verkäufe im Mai steigen um 5,5 Prozent

Paris. Reifenhersteller Michelin tritt angesichts der Auto-Krise auf die Notbremse und macht seine Produktion von LkwReifen in Zentralfrankreich bis 2015 dicht. Im Werk in Joueles-Tours sollen 730 der 930 Stellen wegfallen, kündigte das Unternehmen an. Die Maßnahmen schlagen in der ersten Jahreshälfte mit 135 Mio. € zu Buche. Gleichzeitig bekennt sich der Konzern zum Standort Frankreich und will im Land insgesamt 800 Mio. € in Forschung und Entwicklung investieren. www.michelin.com

Wien. Der heimische Automarkt kommt weiter nicht in Schwung und hat im Mai sein Rückwärtstempo sogar noch beschleunigt. Im Vormonat wurden in Österreich laut Statistik Austria mit 29.094 Pkw um 10,2 Prozent weniger Neuwagen zum Verkehr zugelassen als im Mai 2012; im April hatte das Minus lediglich 5,9 Prozent betragen. In den ersten fünf Monaten lagen die Pkw-Neuzulassungen mit 139.925 Stück um 9,1 Prozent unter jenen von Jänner bis Mai des Vorjahres. Zuwächse gab es im Mai u.a. bei Lkw der Klassen N3 und N2, bei Sattelzugfahrzeugen und Motorrädern. www.statistik.at

Kernmarke hält Wachstum hoch

© dpa/Jochen Lübke

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Zulassungs-Talfahrt hält weiter an

Im Mai konnte VW von seiner Kernmarke weltweit 503.100 Einheiten verkaufen.

Wolfsburg. Das starke ChinaGeschäft hält die Pkw-Kernmarke bei Volkswagen weiterhin auf einem soliden Wachstumspfad. Europas größter Autobauer lieferte im Mai weltweit eine gute halbe Mio. Fahrzeuge (503.100 Einheiten) mit dem VW-Logo an Kunden aus, was im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat ein Zuwachs von 5,5 Prozent (in China sogar Plus 20%) ist. Für die ersten fünf Monate des Jahres bleibt die Verbesserung damit bei 5,3 Prozent, wie Volkswagen mitteilte. Exakt dieser Wert hatte auch Ende April in den Büchern gestanden. www.volkswagen.de


C ov e r

28 – automotivebusiness

Kommentar

Hauptsache groß und mächtig

Freitag, 14. Juni 2013

Studie Dekra und das Institut für Automobilwirtschaft haben den Neuwagenverkauf im Internet unter die Lupe genommen

Online-Geschäft bietet Händlern nicht nur Vorteile Ein größerer Markt geht mit schlechter Kundenbindung und Einbußen im Servicegeschäft einher.

K

lein und umweltfreundlich sollte die Autozukunft sein – in Österreich, in Europa, aber auch in Asien und in Nordamerika. Lassen die zugelassenen Modelle schon hierzulande an dieser Prognose aus Zeiten der großen Automobilkrise vor drei oder vier Jahren stark zweifeln, wird sie in den USA vollkommen ad absurdum geführt. Dort nämlich ist jedes zweite verkaufte Fahrzeug mittlerweile ein Pick-up-Truck oder ein Geländewagen und fristen die ‚kleinen Grünen‘ ein kümmerliches Dasein im Schatten der Großen wie des Pick-up-Truck Ford F-150. Mit seinen sechs Meter Länge, drei Tonnen Gewicht und acht Zylindern ist der Riese das meistverkaufte Auto in den USA und wird das – glaubt man Experten – wohl auch noch längere Zeit bleiben. Ursache dafür sei laut USVerkaufschef Ken Czubay der wirtschaftliche Aufschwung der vergangenen Jahre. Häuselbauer würden sich wegen der tollen Ladeflächen für Pickups entscheiden, ebenso Farmer, Handwerker, Jäger oder Fischer. Zudem feiern Pick-ups – auch das sollte in Zeiten wie diesen, wo Autos immer mehr zu Gebrauchsgegenständen verkommen, gesagt sein – ein Comeback als Statussymbol. Wer hinter so einem großen und bulligen Boliden hinter dem Steuer sitzt, muss doch was zu bieten haben. Oder etwa nicht?

Jaguar Land Rover Plus

© EPA

Gutes Ergebnis

Jaguar Land Rover: In China stiegen die Verkaufszahlen um 48 Prozent.

Offenbach. Mit Rekordzahlen bei Absatz, Umsätzen und Gewinnen hat die „Jaguar Land Rover Automotive plc“ das Geschäftsjahr 2012/13 abgeschlossen. In der zum 31. März abgeschlossenen Bilanz erreichten die beiden Automobilhersteller Umsatzerlöse von 15,8 Mrd. Pfund Sterling (18,5 Mrd. €; 17% mehr als 2011/12). Dabei fanden weltweit 374.636 Fahrzeuge mit Jaguar- oder Land Rover-Logo einen Käufer, womit das Vorjahresergebnis um 22% übertroffen werden konnte. www.jaguarlandrover.com

Wien. Der Verkauf von Neuwagen über das Internet ist für den Automobilhandel ein zweischneidiges Schwert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) der Hochschule NürtingenGeislingen im Auftrag der „Dekra“ erstellt hat. Einerseits bietet der Online-Verkauf den Händlern die Chance, ihr Marktgebiet über die eigene Region hinaus zu erweitern und damit neue Kunden zu gewinnen; andererseits geht dies zulasten der Kundenbindung und des ertragsstarken Servicegeschäfts. Hinzukommt, dass Internet-Kunden Preisnachlässe erwarten, die mit der normalen Händler-Marge nicht zu leisten sind.

Hohe Rabatt-Erwartungen Nach Berechnungen des IFA muss ein Händler bei Neuwagenverkäufen über das Internet mindestens einen Bruttoertrag von 6,5 Prozent erzielen, um kein schlechteres Ergebnis als bei einem reinen Showroom-Verkauf zu haben. Bei einer Neuwagen-Marge von 19,5% bedeutet dies, dass der maximale Kundennachlass 13 Prozent nicht überschreiten darf. Ob dies ausreicht, bezweifelt der wissenschaftliche Leiter der Studie, Willi Diez: „Internet-Kunden erwarten Nachlässe, die bei über 20 Prozent liegen.“ Chancen für einen profitablen Internetverkauf sieht die Studie am ehesten bei Lagerfahrzeugen; deren Abverkauf wird häufig von den Herstellern zusätzlich mit Verkaufsprämien gefördert, die den Händlern einen größeren preislichen Spielraum geben. Dementsprechend sei zu erwarten, dass

Neuwagenkäufer im Internet erwarten laut der aktuellen Dekra/IFA-Studie Preisnachlässe, die über 20 Prozent liegen.

der Internethandel mit Neuwagen dann spürbar zunimmt, wenn die Hersteller ihre Überproduktion über diesen Vertriebsweg in den Markt drücken müssen.

gebiet absetzen, um die Kunden auch in den Service zu bringen.“ Die mangelnde Kundenbindung ist für die Händler das größte Problem beim Verkauf im Internet, wie eine Händler-Befragung im Rahmen der Studie zeigt: Fast 90% der Internet-Kunden sind überregionale Privatkunden. Entsprechend niedrig ist die Service-Bindung: Die überwältigende Mehrheit der Händler bezifferten den Bindungsgrad dieser Kundengruppe auf unter 20%.

Perspektive als Spot-Markt? Die Ausbreitung des Internetverkaufs hängt aus Sicht von Diez vor allem von der Volumenpolitik der Autohersteller und -importeure ab. „Der Online-Markt für Neuwagen hat vor allem als Spot-Markt für die Vermarktung der Überproduktion der Hersteller eine Chance. In diesem Fall können auch die Händler profitieren, wenn sie die Verkaufsprämien der Hersteller zur Kundengewinnung einsetzen können. Fahren die Hersteller dagegen eine restriktive Mengenpolitik, werden die Händler die Neuwagen eher in ihrem regionalen Markt-

Ungenützte Potenziale Die Bedeutung des Internets für den Neuwagenverkauf wird aus Sicht der Wissenschaftler in den kommenden Jahren trotzdem deutlich zunehmen. Heute werden noch weniger als fünf Prozent der Neuwagen in Österreich und Deutsch-

land direkt im Internet gekauft, rund zehn Prozent der Autokäufer wären aber grundsätzlich bereit, einen Neuwagen im Internet zu kaufen. Beim Verkauf von Lagerfahrzeugen sieht die Studie ein Potenzial von rund 300.000 Fahrzeugen pro Jahr für den OnlineAbsatz allein in Deutschland. Warum die Potenziale ungenützt bleiben? Weil Neuwagenvermittler heute noch nicht die Erwartungen der Händler erfüllen; kritisiert werden vor allem das mangelnde Marketing der Kooperationspartner und der dementsprechend niedrige Bekanntheitsgrad der Neuwagenvermittler, das Preis-LeistungsVerhältnis und die Kommunikation mit den Kooperationspartnern. Auch die Fahrzeugdatenübertragung und die Abwicklungsprozesse werden als nicht optimal angesehen. www.dekra-austria.at

Eberspächer Der Autozulieferer bilanziert das vergangene Jahr mit einem Umsatz von 2,83 Mrd. Euro zufriedenstellend

Kontinuierliches Wachstum hält weiter an Esslingen. Das abgelaufene Geschäftsjahr ist für die EberspächerUnternehmensgruppe zufriedenstellend verlaufen. Dennoch blickt der geschäftsführende Gesellschafter Heinrich Baumann mit Vorsicht in die Zukunft: „Die Rahmenbedingungen in unserer Branche ändern sich – auf nationaler wie auf internationaler Ebene. Mehr denn je wird Flexibilität von uns gefordert und die Fähigkeit, sich auf Veränderungen einzustellen.“

Ergebnis geht leicht zurück 2012 wuchs der Umsatz des Automobilzulieferers von 2,59 Mrd. € auf 2,83 Mrd. €. Das Konzernergebnis lag mit 71,5 Mio. € leicht unter dem Vorjahreswert von 76,3 Mio. €. Bei den Beschäftigten stieg die Anzahl im Jahresdurchschnitt um 16,1% auf insgesamt 7.348 Mitarbeiter. Auch bei den Investitionen in Forschung und Entwicklung war mit 134 Mio. € ein deutliches Plus um immerhin 11,5 Prozent zu verzeichnen. Der Zuwachs ist im Wesentlichen auf den Geschäftsbereich ‚Exhaust

Technology‘ zurückzuführen: Der Umsatz mit Abgasanlagen für Pkw- und Nfz-Hersteller erhöhte sich um 11,9 Prozent auf 2,37 Mrd. €; bereinigt um durchlaufende Posten – wie Monolithe zur Katalysatorenfertigung und Komponenten von Wettbewerbern –, liegt das Plus in diesem Geschäftsbereich bei 19,6%. In den USA legte der Umsatz um 46,2% zu. Dies ist vor allem auf die positive Entwicklung im dortigen Nutzfahrzeuggeschäft zurückzuführen, in das Eberspächer zuletzt stark investiert hatte. Einen aktiven Beitrag hat aber auch das neue Produktionswerk für PkwAbgasanlagen in Belvidere im USStaat Illinois geleistet. Auch am russischen Standort Togliatti wurde die Produktion von Pkw-Abgasanlagen hochgefahren. Insgesamt hat sich das Umsatzvolumen im Geschäft mit den BRIC-Staaten mehr als verdoppelt. Dass in Europa ein moderates Wachstum von 3,8 Prozent verbucht werden konnte, ist auf die Kompetenz von Ebersprächer im Premiumbereich zurückzuführen, der nur unter-

durchschnittlich von der aktuellen Zulassungskrise betroffen ist.

Verhaltene Prognosen Für 2013 erwartet das Management nur wenig Veränderung und nach der verhaltenen Entwicklung im ersten Quartal einen leichten Umsatzzuwachs im laufenden Geschäftsjahr. Das Ergebnis wird jedoch unter dem Vorjahr liegen;

verantwortlich hierfür sind die hohen Vorleistungen für das geplante Wachstum – vor allem für die Serienproduktion von „Euro-6“-Abgasanlagen im neuen Werk in Wilsdruff bei Dresden. Mit dem Inkrafttreten dieser Abgasnorm für alle Nutzfahrzeuge in Europa im Jahr 2014 wird der Umsatz bei Eberspächer deutlich ansteigen und das Ergebnis wird sich stabilisieren. www.eberspaecher.com

©Eberspächer/Michael Saelzer

Jürgen Zacharias

© Panthermedia.net/Dan Kosmayer

Moritz Kolar

Für 2013 rechnet Eberspächer – trotz Krise in Europa – mit einem leichten Umsatzplus.


H e r st e ll e r & Z uli e f e r e r

Freitag, 14. Juni 2013

automotivebusiness – 29

A.T. Kearney Die Managementberatung sieht in China ab 2017 den größten Absatzmarkt für Luxusautos weltweit – aktuell liegt das Land auf Platz 3

Chinas Luxusmarkt wächst weiter Moritz Kolar

Düsseldorf. Die chinesische Wirtschaft erlitt zwar im Jahr 2012 einen starken Dämpfer, bis 2017 wird sich China aber trotzdem zum weltweit größten Absatzmarkt für Autos (aktuell liegt man auf Rang drei) der Luxusklasse entwickeln, so das Ergebnis einer Marktstudie der Top-Management-Beratung A.T. Kearney. Gefragt sind vor allem neu entwickelte SUVs und viertürige Coupés wie der Porsche Panamera. Maßgeblicher Treiber für das prognostizierte Wachstum sind die sogenannten Ultra-HighNet-Worth-Individuals (UHNI) – potenzielle Käufer mit einem Vermögen von mehr als 100 Mio. RMB (12 Mio. €). Um das große Absatzpotenzial zu heben, müssen sich Fahrzeughersteller aber auf die besonderen Bedürfnisse der chinesischen Kunden einstellen. Denn bisher zielten

Rückrufe Kostendruck

Anstieg messbar Bergisch Gladbach. Fehlerhafte Gaspedale, Airbags oder zu schwach dimensionierte Dichtungen: Aus den unterschiedlichsten Gründen ist die Zahl der Fahrzeugrückrufe in jüngster Zeit signifikant angestiegen. Für Branchenkenner Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft ist das eine Folge des Kostendrucks – auch auf die Zulieferer. „Wir haben eine Wertschöpfungsverlagerung zu den Zulieferern“, sagte Bratzel. Zulieferer spezialisierten sich häufig auf einzelne Komponenten, die sie dadurch günstiger herstellen könnten. „Natürlich ist das auch ein Damoklesschwert, weil diese Komponenten nicht nur in einem, sondern in einer Vielzahl von Modellen eingesetzt werden.“ www.fhdw.de

Iveco Irisbus umbenannt

Neue Strategie

© Iveco Irisbus

Saint-Priest/Frankreich. Der 1999 als Joint-Venture mit Renault entstandene und seit 2003 zu 100% zu Iveco gehörende Bushersteller Irisbus heißt ab sofort Iveco Bus. Damit will der zum Fiat-Konzern gehörende Nutzfahrzeughersteller die Nähe der Bussparte zum Kerngeschäft des Konzerns symbolisieren und eine Vereinheitlichung seines Markenauftritts erreichen. Davon erhofft sich Iveco vor allem auf internationalen Märkten – Zielmärkt sich vor allem Südamerika und China – eine bessere Erkennbarkeit und mehr Vermarktungsmöglichkeiten. www.iveco.com

Iveco hat seine Tochter Irisbus vor wenigen Tagen in Iveco Bus umbenannt.

die OEMs mit ihrer Produktentwicklung auf westliche Käufer von Luxusautos in Nordamerika und Europa; da sich China nun zum weltweit wichtigsten Markt für dieses Segment wandelt, verspricht eine solche Fokussierung keinen Erfolg mehr.

Großteil der Erstkäufer in China sind marktführende Technologie und Fahrdynamik lange nicht so wichtig wie für die Konsumenten in den westlichen Märkten. Luxusautomarken können auch nicht auf Markentreue und Vertrauen von chinesischen Millionären bauen.

Neue Strategien gefordert

Aston Martin, Bentley & Co

Chinesische Käufer von Luxusautos sind im Durchschnitt fünf bis zehn Jahre jünger als ihre westlichen Pendants. Mit einem Anteil von bis zu 30% sind Frauen zudem deutlich stärker vertreten. Weiterer Unterschied: Für den

Um eine führende Position im chinesischen Markt zu halten oder auszubauen, müssen Luxus-Automarken also innovative Lösungen für ein effektives Kundenbeziehungsmanagement finden, ein optimales Händlernetz aufbauen,

das den zukünftigen Millionären Chinas nahe ist, sowie ein lokal angepasstes Produkt entwickeln, das den Geschmack chinesischer Millionäre besser trifft – auch, wenn laut Andreas Graf, Automobilexperte bei A.T. Kearney, „der Geschmack chinesischer Autokäufer dem von nordamerikanischen Kunden sehr ähnelt“. Dominiert wird dieses Marktsegment mittlerweile übrigens nicht mehr von Premiummarken wie etwa dem Mercedes-Benz S600L, sondern von Luxusmarken. Dazu zählen etwa Aston Martin, Bentley und Lamborghini. www.atkearney.com

© EPA/Diego Azubel

Nachgefragt seien in diesem Marktsegment laut der Untersuchung vor allem die Marken Aston Martin, Bentley sowie Lamborghini.

Auch für Lamborghini verspricht der chinesische Markt hohe Wachstumsraten.

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32 – automotivebusiness

Freitag, 14. Juni 2013

Dacia Sandero TCe 90 Mit dem neuen Sandero zeigt Dacia, dass man auch günstig gute Autos bauen kann

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Unerhört günstig, aber ganz und gar nicht billig!

Update für den kleinen, japanischen Topseller

© Nissan

Der Sandero kombiniert fesches Styling, gute Ausstattung und Einstiegspreise weit unter 10.000 Euro. Gregor Josel

Nissan bringt für das Modelljahr 2014 einen überarbeiteten Micra …

Wien. Mit dem neuen Sandero bietet Dacia abermals einen preiswerten Kompakten mit einem Einstiegspreis von deutlich unter 10.000 €. Dass „günstig“ allerdings nicht zwangsläufig „billig“ sein muss, beweist der neue Sandero auf souveräne Art und Weise. Angefangen von der neuen, chiceren Optik über einen durchaus passablen Innenraum bis hin zu einem kräftigen neuen Dreizylinder bietet der Sandero TCe 90 erstaunlich viel Auto für unverschämt wenig Geld.

Wien. Der Micra ist eines der wichtigsten Modelle der Nissan-Geschichte und einer der Grundpfeiler für den aktuellen Erfolg des Unternehmens. Zum Modelljahr 2014 erfährt der beliebte Stadtwagen eine optische wie technische Aufwertung. Nach gewählter Ausstattung kommt der neue Micra in den Genuss einer Infotainment-Zentrale – bestehend aus einem Audio-System und einem Navigationssystem mit modernster Touchscreen-Technik für das vergrößerte Display. Außen sorgen zwei neue Farben und neu gestylte Leicht­ metall­felgen im Format 15 und 16 “ für eine attraktivere Optik. Zu den Technik-Highlights zählen der hocheffiziente Dreizylinder-Benziner mit Direkteinspritzung und Kompressoraufladung (DIG-S) sowie die clevere Einparkhilfe „Parkguide“ (oder auch Parking Slot Measurement – PSM), die beim Vorbeifahren an einer Parklücke exakt deren Länge taxiert. Der Intelligent Key (I-Key) erlaubt in Verbindung mit einem Start/Stopp-Knopf nicht nur einen drahtlosen Zugang zum Innenraum, sondern auch das Anlassen des Motors ohne konventionellen Zündschlüssel. www.nissan.at

Optisch wurde der neue Sandero deutlich chicer. Auch in Sachen Design hat man sich auf das Haupt-Asset des Sandero bezogen und den Wagen mit einem schlichten, aber hochwertigen Design versehen. Besonders gut gelungen ist die Frontpartie, die den Sandero durch den zweizeiligen Kühlergrill mit Chromapplikationen auf dunklem Hintergrund, dem großen Markenlogo in der Mitte und den dynamisch gestalteten Scheinwerfern recht selbstbewusst und gediegen im Wind stehen lässt. Überraschend sind auch die Fahrleistungen des neuen Sandero. In der getesteten TCe 90-Version ist der Sandero mit dem gänzlich neuen Dreizylinder-Benziner ausgestattet, der zunächst schon mal durch viel Laufruhe überzeugen kann – das ist für einen Dreizylinder nicht unbedingt selbstverständlich! Die Verbindung aus 90 PS, 135 Nm Drehmoment und einem intelligent abgestimmten FünfgangGetriebe bringt sehr gute Fahrleistungen. Vor allem in der Stadt macht sich die kurze Übersetzung

© Volkswagen/Martin Meiners

Kleiner Cityflitzer jetzt auch in Offroad-Optik

© Sandra Keplinger

Schlichte, chice Optik

Dacia Sandero TCe 90: Kompakt, gutaussehend und mit umfangreicher Serienausstattung ab 9.990 Euro zu haben.

der unteren Gänge bezahlt und bereitet unterm Strich viel Fahrspaß. Die höheren Gänge sind dann länger übersetzt, um den Verbrauch überland unten zu halten. Durch die weite Spreizung vermisst man den sechsten Gang nicht. Mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 6,7 l ist der Dacia zwar kein Sparwunder, liegt aber durchaus auf Klassendurchschnitt.

Wertiger Innenraum Aufgeräumt und hochwertig geht‘s auch im Innenraum zu, der das schlichte und glatte Design des Exterieurs übernimmt. Auch im Innenraum des Sandero sind in der „Laureate“-Version zahlreiche Chromapplikationen zu finden,

die Kunststoffe wirken robust. Die Laureate-Ausstattung bietet unter anderem vier Airbags, elektrische Fensterheber vorn, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Nebelscheinwerfer und Bordcomputer und neben serienmäßigen Frontund Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer unter anderem 3-PunktSicherheitsgurte mit Gurtkraftbegrenzern vorn sowie Isofix-Befestigungspunkte für Kindersitze auf den hinteren Außenplätzen. Ebenfalls ab Werk hat der Sandero das elektronische ESP an Bord.

Viel Platz, wenig Kosten Großzügig ist jedenfalls auch das Platzangebot im Kofferraum. In Normalstellung finden 320 l im

Heck des Sandero Platz; legt man die Sitze um, haben bis zu 1.200 l Platz. Damit lässt sich auch ein Fahrrad problemlos im Dacia transportieren. All das gibt es inklusive 100.000 km-Garantie bereits ab 9.990 € in der Topversion Laureate mit dem TCe 90-Motor. Damit bleibt Dacia trotz höchster Ausstattungsstufe unter 10.000 €. Einzig Navigation und Alufelgen stehen beim Testwagen noch auf der „Extras“-Liste. Alles in allem ist der neue Sandero ein gelungener, pfiffiger und nunmehr auch wirklich chicer Kompakter für preisbewusste Käufer, denen Funktionalität und Preis-Lesitungsverhältnis bei einem Auto wichtiger ist als Prestige und Premium-Markenname. www.dacia.at

Aston Martin Rapide S Umfangreiche Überarbeitung für den viertürigen Luxus-Sportler aus England

Upgrade für den britischen Granturismo Der neue country up! ist ab sofort und ab 14.100 Euro erhältlich.

in vielerlei Details verändert; am meisten gearbeitet hat man an der neuen Front, deren Kühlergrill nun komplett neu im Wind steht.

Innere Werte Im Innenraum hat sich der viertürige Rapide S ebenfalls kaum verändert. Die echte Magie findet zweifellos in der ersten Reihe statt: Die zweite Sitzreihe mit

ihren beiden Einzelsitzen ist für Erwachsene nicht unbedingt für längere Etappen geeignet. Im Heck des edlen Viertürers finden jedoch Golfbag und die Beute-Stücke des Shoppingausflugs Platz und auch der Aston Martin-Regenschirm darf nicht fehlen. Die Ausstattung ist höchst nobel und einzigartig, handgenähtes Leder ziert die komplette Innenausstattung. Schade ist, dass auch im neuen Rapide S die bereits bekannten Hebel für Blinker und Scheibenwischer und das vergleichsweise lieblose und nicht gerade kratzfeste Display für Radio und Co. weiterhin verbaut werden. Bei einem Einstiegspreis von 253.500 € dürfte man sich hier keinen Patzer erlauben.

Über alle Zweifel erhaben

© Aston Martin

Wien. Mit dem neuen „country up!“ weitet Volkswagen die erfolgreiche Country-Familie, die sich durch leichteres Einsteigen, höheres Sitzen und gutes Aussehen auszeichnet, auf das Segment der superkompakten Viersitzer aus. Das gilt ebenso für den neuen country up!: Schwarze Beplankungen an den Radhäusern und den Schwellern sowie rundum verlaufende Türschutzleisten mit „cross up!“-Schriftzug sorgen für einen sportlichrobusten Charakter. Eine silber eloxierte Dach­ reling, in „light silver metallic“ lackierte Außenspiegel und Stoßfänger mit silberfarbenen Einsätzen unterstreichen den starken Auftritt. Die um 15 mm höher gelegte Karosserie und die glanzgedrehten Leichtmetallfelgen vom Typ „cross“ (16 “) mit Reifen im Format 185/50 machen den country up! zudem unverwechselbar. www.volkswagen.at

Wien. Vor rund vier Jahren zeigte Aston Martin mit dem „Rapide“ das erste viertürige Modell der Marke. Damit reagierte man auf die Modelloffensive à la Mercedes CLS, Porsche Panamera und Co. Nun gibt es ein umfangreiches Update für den Rapide. Neu ist neben dem „S“ im Namen auch die Optik und vor allem das neue V12-Triebwerk unter der Haube. Optisch hat sich der neue Rapide S gesamtheitlich

Neuer Look, noch mehr Leistung und adaptive Dämpfung: Aston Martin Rapide S.

Über jeden Zweifel erhaben ist freilich die Antriebseinheit des neuen Reise-Aston. Der neue V12Motor lässt nun statt 477 brachiale 558 Pferde von der Leine. Die aus dem Rennsport abgeleitete Motortechnik ermöglicht zudem ein Drehmoment von 620 Nm.

Den Sprint auf 100 km/h erledigt der mit 1.990 kg trotz AluminiumLeichtbaukarosserie nicht gerade leichte Rapide S in 4,9 Sek. Doch auch ganz abgesehen von der herausragenden Performance macht dieser neue Motor schon unbewegt viel Freude. Es geht einfach nichts über den bollernden Sound eines V12-Triebwerks englischer Herkunft. Zudem sitzt der neue V12 nun etwas tiefer im Chassis, damit konnte auch der Schwerpunkt positiv nach unten verlagert werden. Abgerundet wird das Fahrerlebnis durch das komplett neu entwickelte und erstmals in einem Aston Martin verbaute adaptive Dämpfungssystem. Die adaptive Dämpfung stellt dem Fahrer drei Einstellungen zur Verfügung („Normal“, „Sport“ und „Track“), die jeweils dem individuellen Fahrerwunsch und der Strecke entsprechen. Die Dämpfung wird per Druck auf eine Taste aus echtem Glas gesteuert. Der Fahrer erhält sofort ein unmittelbares Feedback und die vorgenommenen Einstellungen greifen in der Sekunde. (gj) www.astonmartin.com


I n n ovat i o n & U m w e lt

Freitag, 14. Juni 2013

automotivebusiness – 33

Continental Der Automobilzulieferer will bis 2025 das vollautomatisierte Fahren auf Autobahnen möglich machen

Ein erster dahin gehender Zwischenschritt sind selbstständig fahrende Autos in Stop-and-go-Situationen.

Cockpit der Zukunft zeigt sich lernwillig

© Visteon

Hände weg vom Lenkrad: Autos fahren automatisch

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Das System ‚Habit‘ soll aus den Fahrgewohnheiten seiner Nutzer lernen.

Van Buren Township/Michigan. Autos haben sich in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt an uns Menschen angepasst. Musste man früher auf Standardsitzen Platz nehmen – egal ob sie passten oder nicht – und sich an die Gegebenheiten im Cockpit gewöhnen, sind in modernen Fahrzeugen etwa individuelle Sitzeinstellungen auf Knopfdruck abrufbar. Noch einen Schritt weiter gehen will der Zulieferer „Visteon“, der dieser Tage ein lernfähiges Konzept-Cockpit mit Namen „Habit“ (engl. für Gewohnheit) vorgestellt hat. Das System sammelt mithilfe eines selbstlernenden Logarithmus Daten zu den Fahrgewohnheiten und den individuellen Einstellungen seiner Benutzer und lernt daraus. So soll das System bei bestimmten Außentemperaturen beispielsweise automatisch die Klimaanlage den Vorlieben des Fahrers anpassen, seine Lieblingsmusik abspielen oder die Sitzposition entsprechend den getroffenen Eingaben einstellen. Nach und nach soll sich das System damit ganz den Vorlieben des Benutzers anpassen und die Bedienung des Fahrzeugs nicht nur einfacher, sondern auch bequemer machen. Ein möglicher Zeitpunkt für die Produkteinführung wurde bislang nicht bekannt. www.visteon.com

Hannover. Am Tablet Filme schauen, Zeitung lesen, wichtige Telefonate erledigen oder sich Notizen für den Einkauf oder anstehende Geschäftstermine machen: In Zukunft könnten Autofahrer die Zeit auf Autobahnen sinnvoller nutzen, als das jetzt der Fall ist – dann nämlich, wenn die Fahrzeuge nach der Auffahrt vollautomatisch via Autopilot ihres Weges fahren und den Lenker von allen Aufgaben entbinden. Was so fern klingt, könnte nach Ansicht des deutschen Automobilzulieferers Continental bereits Mitte des nächsten Jahrzehnts so weit sein. Mit der schon heute wachsenden Technik zur schrittweisen Vollautomatisierung des Verkehrs sei dieses Szenario für das Jahr 2025 realistisch, teilte der Konzern vor wenigen Tagen auf seinem Testgelände nördlich von Hannover mit. Vollautomatisierte Fahrzeuge könnten bis Tempo 130 Situationen wie Überholen, Bremsoder Ausweichmanöver meistern; jederzeit in Sekundenschnelle eingreifen zu können, wäre dann nicht mehr nötig.

Weitere Automatisierung Möglich machen soll das Technik wie Kameras oder Radar und die zunehmende Vernetzung von Datenströmen. Die Automatisierung werde schrittweise erfolgen. „Aktuell stehen wir auf der Schwelle vom assistierten zum teilautomatisierten Fahren“, sagte der für das Zukunftsthema zuständige Leiter bei Conti, Alfred Eckert. So sei für 2016 davon auszugehen, dass Autos in Stop-and-go-Situationen auf der Autobahn selbstständig fahren, um den Fahrer im Stau zu entlasten.

© Continental

Moritz Kolar

Die Automatisierung des Fahrzeugs soll – angefangen bei einer Teilautomatisierung ab 2016 – schrittweise erfolgen.

Von 2020 an könnte dann der Schritt erfolgen, dass Autofahrer nicht mehr permanent Herr der Lage sein müssen – und etwa für kürzere Zeit im Internet surfen, E-Mails sichten oder per Videotelefonat den Kindern daheim hallo sagen. Neben der technischen Machbarkeit gelte jedoch auch, beispielsweise den rechtlichen Rahmen zu ändern. Denn wenn der Fahrer nicht mehr haftet, wer dann? Eckert sagte aber auch, dass die Technikseite heute noch lange nicht ausgereift sei: „Bis zum vollautomatisierten Fahren – auch auf Teilstrecken – ist noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig.“ Conti testet Autopiloten bereits seit Längerem in den USA. Seit die-

sem Jänner kooperiert das Unternehmen bei dem Thema auch mit BMW und will zwei Jahre Vorarbeit leisten. Von 2015 an soll dann die schrittweise Automatisierung in Deutschland und in Europa als Feldversuch „mit seriennaher Technik“ erprobt werden.

Gesamtkonzept in Planung „Automatisiertes Fahren ist ein Kernelement der Mobilität der Zukunft, denn es wird die Sicherheit, den Komfort und die Effizienz im Straßenverkehr deutlich erhöhen“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart. „Gemeinsam mit der BMW Group werden wir ein technisches Gesamtkonzept erarbeiten, das eine

sichere und für den Endkunden attraktive und bezahlbare Hochautomatisierung der Autobahnfahrt ermöglicht; wir bringen dabei unsere Systemkompetenz aus den Bereichen der Fahrsicherheit, der Fahrerinformation und des Antriebsstrangs in das Projekt ein“, fügte er hinzu. „Das gemeinsame Forschungsprojekt mit der BMW Group trägt dem großen Forschungs- und Entwicklungsbedarf Rechnung, der für die Realisierung der Vision vom automatisierten Fahren notwendig ist. Denn die Automatisierung des Fahrens erfolgt nicht von heute auf morgen, sondern schrittweise über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren“, sagt Degenhart weiter. www.conti-online.com

Verkehr steht vor ­Mobilitätswende

E-Autos könnten Energienetze stabilisieren Wolfsburg. E-Autos sollen in Zukunft den Verkehr ökologischer machen, könnten aber auch einen weiteren – ganz wesentlichen – Vorteil mit sich bringen: Die Batterien der Fahrzeuge könnten bei Bedarf nämlich flexible Regelenergie zurück ins Stromnetz liefern, während sie an Ladestationen gekoppelt sind. Dadurch könnten die

Netze bei einer kurzfristigen Differenz zwischen Stromerzeugung und -nachfrage stabilisiert werden; im neuen und von der Volkswagen Konzernforschung koordinierten Forschungsprojekt INEES (Intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Erbringung von Systemdienstleistungen) sollen die technischen Grundlagen dafür

entwickelt werden. Weitere Partner sind das Fraunhofer IWES, die LichtBlick SE und die SMA Solar Technology AG. Das Projekt wird vom deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert und wurde zu einem Leuchtturmprojekt der Elektromobilität erklärt.

© EPA/Steffen Jahn/BMW

Feldversuch 2014 in Berlin

Abseits der Straße versprechen E-Autos Perspektiven als Strom-Zwischenspeicher.

Kern des Forschungsprojekts ist ein zweiteiliger Feldversuch, der in 2014 in Berlin durchgeführt wird: 20 Teilnehmer testen je ein halbes Jahr mit einem Volkswagen „e-up!“, wie sich ihr persönliches Fahrverhalten und die Anforderungen des Strommarkts miteinander verbinden lassen; die Flottenfahrzeuge werden dafür von Volkswagen prototypisch ertüchtigt, bei Bedarf Strom ins Netz zurückzuspeisen. Mit einer Volkswagen SmartphoneApp können die Teilnehmer ihre Fahrzeuge während der Standzeit für Lade- und Entladevorgänge im Stromnetz freischalten und den benötigten Batterieladestand für die nächste Fahrt auf eine bestimmte

Uhrzeit festlegen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Batterie auch dann ausreichend Fahrstrom vorhält, wenn zuvor Elektrizität in das Netz eingespeist wurde.

Finanzielle Vorteile Die Beteiligten sehen hier großes Potenzial, dass die Einbindung der Elektrofahrzeuge in den Strommarkt zukünftig für Fahrzeugbesitzer finanziell attraktiv sein wird. Denn die Energiedienstleistung, die ein Elektrofahrzeug während seiner Standzeit in der Garage durch eine intelligente Batteriesteuerung erbringen kann, ist bares Geld wert. Durch diese StrommarktEinbindung können Elektrofahrzeuge schneller für einen großen Kundenkreis attraktiv werden, da sich die höheren Anschaffungskosten bereits vorzeitig amortisieren. In dem Projekt wird begleitend untersucht, welche Auswirkungen derartige Energiedienstleistungen auf die Fahrzeugbatterie und ihre Lebensdauer haben. www.volkswagen.de

© APA/Helmut Fohringer

INEES Das Forschungsprojekt soll die Praxistauglichkeit von Elektrofahrzeugen als Strom-Zwischenspeicher untersuchen

VCÖ: In Zukunft soll vermehrt auf Öffis wie Bus & Bahn gesetzt werden.

Wien. Der Verkehr steht laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) vor dem größten Umbruch seit Beginn der Massenmotorisierung. Um die Klima- und die Energieziele zu erreichen, sind die mit dem Auto gefahrenen Kilometer bis zum Jahr 2030 um ein Drittel zu verringern. Das ist ohne umfangreiches Maßnahmenpaket nicht erreichbar, so der VCÖ, der dieser Tage in Wien die Studie „Mobilität und Transport 2025+“ vorstellte. „Der Verkehr steht vor gewaltigen Herausforderungen. Das EU-Klimaziel für das Jahr 2050 bedeutet, dass die Treibhausgas-Emissionen von Öster-reichs Verkehr um 77% zu verringern sind; ohne Mobilitätswende ist das nicht erreichbar“, so VCÖ-Experte Markus Gansterer. www.vcoe.at


R u n d u m s au t o

34 – automotivebusiness

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Opel Adam: Preis für bestes Interieur-Design

Freitag, 14. Juni 2013

110 Jahre Harley-Davidson Vor 110 Jahren begann in Milwaukee im US-Staat Wisconsin die HD-Erfolgsstory

Vom Nutzfahrzeug zum erfolgreichen Kultobjekt

© GM

Während andere Hersteller noch immer mit der Wirtschaftskrise kämpfen, hat Harley Grund zum Feiern.

Solaris setzt nun auch auf Euro-6-Motoren Bolechowo/Polen. Solaris erweitert sein Angebot für die Urbino-Baureihe um Euro-6Motoren. Es handelt sich um den MX-11 von DAF und den ISB6.7E6 von Cummins. Das Unternehmen beliefert Solaris außerdem künftig mit Motoren für Erdgas und Biogas. Für Solaris ist der neue DAF-Motor wegen seiner Leistung von über 370 PS bei einem maximalen Drehmoment von 1.600 Newtonmetern besonders für den Einsatz im Gelenkbus Urbino 18 geeignet. Das Modell gehört mittlerweile in fast 400 Städten in 26 Ländern zum Straßenbild. www.solarisbus.com

© AMG

Kooperation: AMG jetzt auch auf zwei Rädern

Der Preis des AMG-Zweirads ist mit 6.990 Euro alles andere als wohlfeil.

Stuttgart. Wer ein AMG-Modell fahren möchte, kann dies künftig auch auf zwei Rädern: Die Sportmarke von Mercedes kooperiert mit Rotwild, Hersteller von hochwertigen Mountainbikes und Tourenfahrrädern; sie gehen eine langfristig angelegte, strategische Partnerschaft ein. Den Auftakt einer Reihe von limitierten Zweirädern bildet das Mountainbike „R.X45 AMG“, dessen Farbgebung vom Mercedes-Benz A 45 AMG „Edition 1“ übernommen wurde. Das voll gefederte, handgefertigte Rad mit Carbon-Rahmen ist zum Preis von 6.990 € exklusiv über den Rotwild-Vertrieb erhältlich. www.mercedes-amg.com

Der Weg zum Kultobjekt Den großen Schritt in Richtung Kultobjekt machte Harley-Davidson allerdings erst viele Jahre später mit dem Trend zum „Chopper“, der sich erstmals Ende der 1940erJahre in Kalifornien entwickelte. Das „Choppen“ bedeutete anfangs schlicht das Abändern des Motorrads mit breiteren Sitzen, längeren Lenkgabeln und verchromten Anbauteilen, um das eigene Fahrzeug so unverwechselbar wie möglich zu gestalten. Zum endgültigen Kult wurde die Marke jedoch auch

110 Jahre Harley-Davidson: Die ersten großen Feierlichkeiten zum Jubiläum begeht die Marke dieses Wochenende in Rom.

durch das legendäre Movie „Easy Rider“, das im Jahr 1969 ganz im Zeichen der revolutionären Stimmung der 68er-Generation stand und noch heute für das Freiheitsgefühl auf einer Harley steht.

nische Hersteller lieferten damals vergleichsweise hochtechnische Motorräder zu attraktive Preisen. Der Markt für die US-Traditionsmarke schrumpfte zusehends, das Unternehmen schrammte knapp am Aus vorbei.

Kult to Business

Die Erfolgsstory

Eine geschichtsträchtige Marke zu einem geschäftsfähigen Business auszubauen, ist ein Vorhaben, an dem schon viele Unternehmer gescheitert sind. Nach dem ersten Boom in Zeiten des Zweiten Weltkriegs – Harley belieferte die US-Army damals mit rund 90.000 Motorrädern – schlitterte die Marke nach der zweiten Hausse in den 1960er-Jahren dann Anfang der 70er in eine veritable Krise. Japa-

Nach sieben Jahren Entwicklungszeit schaffte Harley-Davidson dann im Jahr 1984 allerdings die große Wende und holte mit der ersten „Softail“ zum umfassenden Gegenschlag aus. Das neue Motorrad täuschte einen – wie bisher – ungefederten Rahmen vor und verfügte über den neuen „Evolution“Motor, der leichter, kräftiger und robuster war. 1985 folgt der zweite

Börsengang in der Unternehmensgeschichte und die Entwicklung neuer Modelle nahm ihren Lauf. Im Jahr 2009 strukturierte man das Unternehmen abermals um und schloss nach einer veritablen Absatzkrise auch das TochterUnternehmen Buell. In Zeiten der aktuellen Wirtschaftskrise geht es dem US-Unternehmen heute allerdings besser denn je. Man hat sich voll und ganz dem Lifestyle-Thema verschrieben, ohne auf die wichtige Historie der Produkte zu vergessen. Der Verkauf von Zubehör und Kleidung stellt einen wesentlichen Anteil des aktuellen Produktportfolios von Harley-Davidson dar. Damit ist Harley-Davidson auch für die nächsten 110 Jahre gerüstet. www.harley-davidson.at

Schaeffler Der deutsche Automobilzulieferer erhöht mit Beschichtungen die Einsatzmöglichkeiten verschiedener Bauteile

Beschichtungen zur Produktoptimierung Herzogenaurach. Die funktionalen Anforderungen an die Bauteile in den unterschiedlichen Branchen steigen stetig. Das gilt für die Automobiltechnik oder Schienenfahrzeuge genauso wie für die Windkraft oder die Luftfahrt. Fast immer ist der Basiswerkstoff bereits bis an die Grenze belastet. Mit richtig eingesetzter Beschichtung können trotzdem noch einmal erhöhte Anforderungen an Korrosions- und Verschleißschutz, Reibungsminimierung, elektrische Isolation oder bald sogar an die Sensorik erfüllt werden. Die Schaeffler Gruppe hat daher in ihrem „Kompetenzzentrum Oberflächentechnik“ einen modularen Systembaukasten entwickelt, der mit etwa 20 validierten Beschichtungslösungen für jedes Anforderungsfeld die richtige Lösung im Mikrometerbereich bietet. „Beschichtung ist heute bei Schaeffler ein Konstruktions- und Produktelement, das untrennbar mit unserem hohen Qualitätsanspruch verbunden ist und einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil darstellt“, sagt Peter Gutzmer, Vorstand Forschung und

Entwicklung bei Schaeffler. „Die drei wesentlichen Basisbausteine von Schaeffler – Qualität, permanente Verbesserung und konsequentes Innovationsdenken – spiegeln sich in der Beschichtungstechnik wider; deshalb passt diese Technologie gut zu uns.“

le, verbunden mit einer extrem schnellen Alterung des Öls, und dann zu einem Ausfall des Lagers führen. Gutzmer sieht in der Sensorik daher großes Potenzial: „Die bisherigen Ergebnisse in der Vorentwicklung sind sehr positiv. Das

wird der nächste Schritt der funktionalen Erweiterung. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Schaeffler in absehbarer Zeit ein Wälzlager anbieten wird, das Messdaten mithilfe einer sensorischen Schicht misst und weiterleitet.“ www.schaeffler-gruppe.de

Viele Einsatzmöglichkeiten Das größte Beschichtungsvolumen entfällt bei Schaeffler gegenwärtig auf die Automobiltechnik. Meist sind es Bauteile aus dem Ventiltrieb, wie etwa Tassenstößel oder Abstützelemente. Die Beschichtung senkt die Reibung mit der Nockenwelle etwa um 50% – und somit auch den Kraftstoffverbrauch. Elektrische Antriebe, an denen Schaeffler auch intensiv arbeitet, haben dagegen völlig andere Anforderungen an die Beschichtung. Isolierende keramische Schichten aus Aluminiumoxid schützen die unterschiedlichen Komponenten vor dem elektrischen Strom. Die hohen Stromstärken könnten sonst zu einer Anschmelzung der Metal-

© Schaeffler

Stuttgart. Große Ehre für ein kleines Auto – dem „Opel Adam“ wurde vor wenigen Tagen auf der Fachmesse „Automotive Interiors Expo 2013“ in Stuttgart der Designpreis für das beste Interieur eines Serienfahrzeugs verliehen. Der kultige Stadtflitzer konnte sich dabei gegen starke Konkurrenz wie den Alfa 4C, Jaguar F-Type, Renault Clio und den neuen Range Rover durchsetzen. Der Expo Award ist Teil der Messe für Konzepte, Materialien, Oberflächen, Textilien und Komponenten in der Fahrzeuginnenausstattung. Eine Jury von Motorjournalisten entscheidet über die Preisvergabe in sieben verschiedenen Kategorien. www.opel.de

Rom. Die Geschichte von HarleyDavidson beginnt im Jahr 1901 mit dem Entwurf des „Silent Grey Fellow“, einem grau lackierten Fahrrad mit einem simplen, kleinen Einzylinder-Motor als Hilfsmotor. Gebaut wurde das gute Stück von Bill Harley und den Brüdern Arthur und Walter Davidson, die gemeinsam im Jahr 1907 die Harley Davidson Motor Company gründeten und die ersten drei Grey Fellow-Motorräder produzierten. Die „echte“ Harley-Story beginnt allerdings erst zwei Jahre später, als Harley Davidson den ersten, für Harley so unverkennbaren, V2 Zylinder-Motor entwickelte, der neben der Chopper-Optik zum zentralen USP der Marke wurde und in seinen Grundzügen bis heute so gebaut wird, wie ihn die genialen Köpfe vor über 100 Jahren entwickelt hatten. Zunächst baute Harley hauptsächlich Nutzfahrzeuge für Polizei, Armee und US-Post, entwickelte aber schon bald darauf erste motorsportliche Ambitionen und Rennmaschinen, welche die Marke auch in Europa bekannt machten.

© Ford/Harley-Davidson

Gregor Josel

In Stuttgart wurde der Opel Adam mit einem Designpreis ausgezeichnet.

Wenn die Verringerung der Reibung bei gleichzeitig hohem Verschleißwiderstand im Vordergrund steht, setzen Spezialisten von Schaeffler Triondur-Schichtsysteme ein.


medianet

INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY.

freitag, 14. Juni 2013 – 35

kunst als asset-klasse

us-Aktien und -fonds

Immer mehr institutionelle Anleger ­überlegen, in Kunst zu investieren Seite 38

AXA Investment Management sieht für US-Aktien noch Luft nach oben Seite 38

© EPA

© Deloitte

financenet helvetia offensive bei unfallschutz © Helvetia / Ludwig Rusch

Pflichtversicherung: der Ruf wird wieder lauter

ATX 5. Juni–12. Juni 2013

ATX (Schluss 12.6.) 2.355,51 -2,18% Wochentop Wochenflop

Rosenbauer 5,45% Palfinger -7,48%

Top 5 ATX Prime Rosenbauer Warimpex Telekom Austria Agrana Kapsch TrafficCom

5,45% 3,64% 3,29% 2,77% 2,38%

Flop 5 ATX Prime Palfinger conwert Raiffeisen Bank Int. Polytec Frauenthal Holding

-7,48% -6,77% -5,77% -4,76% -4,22%

DAX

8.143,27 -0,65%

Wochentop Bayer 2,19% Wochenflop Heidelberg C. -7,91% Top 5 DAX Bayer 2,19% Infineon 1,74% Fresenius Medical Care KGAA 1,74% Fresenius SE 1,58% Deutsche Telekom 1,48% Flop 5 DAX HeidelbergCement Lufthansa Lanxess Deutsche Bank ThyssenKrupp

vlnr: Thomas Neusiedler, Vorstand Helvetia; Robert Wasner. Vorstand Uniqa; Wolfram Littich, Vorstand Allianz; Robert Lasshofer, Vorstand Wiener Städtische.

Hochwasser Helvetia-Chef Thomas Neusiedler schätzt die Schäden für die ­gesamte Versicherungsbranche in Österreich auf bis zu 300 Mio. Euro ein. ­Vertreter wie Städtische-General Robert Lasshofer fordern die flächendeckende Naturkatastrophenabsicherung ein. Seite 36

-7,91% -5,80% -5,72% -4,02% -3,70%

Europäische Union Ab 2015 entfällt Pflicht zur Vorlage

inhalt

Quartalsberichte abgeschafft

Capital:Markets > Pfizer siegt im Patentstreit und erhält Milliarden 36

Insurance:Watch > Google lanciert Portal für Kfz-Versicherungen 40

© Panthermedia.net/Dmitriy Shironosov

Fonds:Park > T. Rowe Price Fonds für Österreich zugelassen 38 > Miller Howard-Dividendenfonds wurde registriert 38 Banking > Europa-Banken-Ranking: HSBC löst Dt. Bank ab 39 > Italien-Rekord: Faule Kredite im Volumen von 133 Mrd. 39

Kostensenkung Bis 2015 will man 130 Mio. € einsparen

Die freiwillige Veröffentlichung oder auf Verlangen hin steht nach wie vor frei.

Straßburg/Brüssel. Börsennotierte Unternehmen müssen von 2015 an in der EU keine Quartalsberichte mehr vorlegen. Das Europaparlament billigte eine entsprechende Reform der Transparenz-Richtlinie. Damit entfällt die gesetzliche Pflicht zur Vorlage entsprechender Berichte. Die EU will den Unternehmen Bürokratieaufwand ersparen und dem kurzfristigen Spekulieren an den Märkten begegnen. Zudem will die EU den Einstieg in Unternehmen transparenter gestalten. Der Besitz von Finanzinstrumenten – wie etwa Optionen – soll ab bestimmten Schwellenwerten veröffentlicht werden. (ag)

Verbund: Hohe Abschreibung

© APA/Herbert Pfarrhofer

DAX (Schluss 12.6.)

© Uniqa; Helvetia/Fotostudio Floyd; Wiener Städtische; Ingo Folie/Allianz; APA/Manfred Fesl

5. Juni–12. Juni 2013

Für 2013 wird für den Verbund ein EBITDA von mindestens 1,15 Mrd. € erwartet.

Wien. Der börsennotierte Stromkonzern Verbund muss aufgrund des schlechten Marktumfelds nicht cashwirksame Wertberichtigungen von über 1 Mrd. € durchführen. Im Gegenzug wurden 900 Mio. € an Desinvestitionen getätigt, das Investitionsprogramm 2017 um weitere 300 Mio. auf 1,2 Mrd. € gesenkt und Kostensenkungen für 2013 bis 2015 von insgesamt 130 Mio. € in die Wege geleitet, erklärt das Unternehmen. Der Asset Swap mit der E.ON führte neben dem Entfall von geplanten Investitionen in die Türkei zu sofortigen laufenden Cash-Zuflüssen und zu erheblichen positiven Einmaleffekten. (APA)


f i n a n c e : c ov e r

36 – financenet

Freitag, 14. Juni 2013

financenet@medianet.at

kolumne

Risikofreundlich bleiben

Hochwasser Auf die heimischen Versicherer kommen jetzt Forderungen in Höhe von bis zu 300 Millionen Euro zu

Jetzt rollt die Schadensflut Versicherer fordern nationale Katastrophenversicherung gemeinsam mit der öffentlichen Hand. Wien/Triest. Das zweite „Jahrhunderthochwasser“ innerhalb von zehn Jahren scheint überstanden – jetzt rollen die Folgen auf die Versicherungen in großen Teilen Europas zu: Die italienische Generali Versicherung schätzt, dass die Schäden bei den Unwettern in Österreich, Deutschland und der Tschechischen Republik den Konzern netto abzüglich Rückversicherung und Steuern rund 100 Mio. € kosten werden. Die Tochter Generali CZE hat in Tschechien 30% der gemeldeten Schäden ausgezahlt. Bei der Ceska Pojistovna sind mehr als 10.000 von geschätzt 40.000 Schadensfällen erfasst. Die Generali Österreich erwartet in einer ersten Hochwasser-Bilanz Schäden für das Unternehmen von mindestens 50 Mio. €.

trieb geschaltet. Hilfreich ist die Dokumentation des Schadens mit Fotos, raten Robert Wasner und Allianz-CEO Wolfram Littich. Ob die Hochwasserschäden das Jahresergebnis beeinträchtigen werden, will noch keiner der befragten Versicherungs-Chefs sagen: „Hier gibt es eine konzernweite Implikation. Es wird erst dann eine Information geben, wenn die Schäden valide in der Größenordnung dargestellt werden können, und das auf internationaler Basis. Es soll damit natürlich eine womöglich nachträgliche Richtigstellung vermieden werden – im Hinblick auf aktienkursrelevanten Content“, meint Allianz-Boss Wolfram Littich. Trotzdem erwartet er keine größeren Auswirkungen auf die Bilanz: „Wir sind rückversicherungstechnisch sehr gut für Schäden aus Naturkatastrophen gerüstet.“

Rasche Schadensabwicklung

Katastrophenversicherung

Helvetia-Vorstand Thomas Neusiedler (Ressort Schaden-Unfall) schätzt die Belastungen, die auf die gesamte Branche zukommen, auf rund 200 bis 300 Mio. € ein, „aber eher am oberen Ende”, wie Neusiedler meint. Zur Stunde sind bei der Helvetia rund 600 Fälle mit einem Schaden von 1,8 Mio. € gemeldet worden. „Aus heutiger Sicht rechnen wir insgesamt mit einem Gesamtaufwand von rund 40 Millionen Euro für unser Unternehmen“, sagt Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung. Das Unternehmen erteilt, wie auch die Allianz Versicherung, Mitarbeitern im Katastropheneinsatz Sonderurlaub. Bei der Uniqa will man Schäden bis zu einer Höhe von 8.000 € rasch und unbürokratisch abwickeln, sagt Robert Wasner, Sachversicherungsvorstand der Uniqa Österreich: „Das heißt, die Betroffenen können innerhalb von zwei bis drei Tagen mit der Auszahlung

So gut wie alle Versicherer haben ihre Schadenhotlines auf Dauerbe-

Für eine flächendeckende Naturkatastrophenabsicherung mittels einer nationalen Pflichtversicherung, um die sich die Versicherungswirtschaft seit Langem bemüht, fehlt noch immer die gesetzliche Voraussetzung: „So ein Katastrophenpaket könnte den Versicherungsschutz für alle erhöhen”, meint Städtische-General Lasshofer. „Die österreichischen Versicherungen haben schon vor Jahren Konzepte entwickelt, wie der Einzelne im Kollektiv umfassender gegen die Folgen von Wetterextremen abgesichert werden kann”, erläutert dazu UniqaVorstand Wasner. „Letztlich ist es aber eine politische Entscheidung, welches Modell bzw. ob überhaupt eine solche neue Lösung erwünscht ist.” In vielen europäischen Ländern gibt es schon seit Jahren Modelle, die für Österreich Vorbild sein könnten, meint Wasner. „Dieses Thema darf jetzt vor den Wahlen nicht einschlafen”, fordert Helvetia-Vorstand Neusiedler.

linda kappel

D

ass Korrekturen kommen, war klar: Das deutsche Börsebarometer, der DAX, bewegt sich von seinem Allzeithoch bei über 8.500 Zählern nun wieder nahe der 8.000er-Marke. Japans NikkeiIndex sah gestern deutliche Abschläge, an die sechs Prozent. Und dass der türkische Index ISE National um fast ein Fünftel in sehr kurzer Zeit nachgibt, ist angesichts der politischen Turbulenzen wenig verwunderlich. Aber ist dies alles tragisch? Zum einen: Gewinnmitnahmen werden ja wohl noch erlaubt sein. Zum anderen: Die Korrekturen sollten dazu genutzt werden, Positionen aufzubauen. Investment-Strategen wie bei HSBC Global Asset Management oder der ZKB Österreich sehen wenig bis keinen Anlass, von einer risikofreundlichen Stimmung in eine Risikoaversion zu wechseln. Zumal es zur Aktie kaum Alternativen gibt. Allerdings: ‚Die aktuelle Konsolidierungsphase dürfte noch nicht vorbei sein‘, heißt es bei HSBC. Maßgeblich für Japan waren Ängste, dass die US-Fed im Jahresverlauf ihre Anleihenkäufe reduzieren könnte. ‚Mit kurzfristig erhöhter Volatilität ist zu rechnen; wir gehen aber davon aus, dass die Unsicherheit im Bezug auf die Notenbankpolitik überzogen ist und sehen Aktien insgesamt weiter positiv, auch in Japan‘, sagt ZKB-CIO Christian Nemeth.

© Uniqa

reinhard krémer

Rasche Schadensabwicklung im Vordergrund: Robert Wasner, Uniqa-Vorstand.

des Schadensbetrags rechnen – in Sonderfällen werden bis zu 3.000 Euro sofort ausbezahlt.“ Bei der Oberösterreichischen Versicherung liegen aktuell mehr als 800 Schadensmeldungen vor. In 21 Fällen, darunter ein größerer Schaden von rund 50.000 €, wurde bereits ausgezahlt. Hochwasser-Bonus der Oberösterreichischen: Für Helfer im privaten

Hochwassereinsatz, die einen Unfall erleiden, ist auch dann ein Versicherungsschutz gegeben, wenn keinerlei Ansprüche aus privaten oder gesetzlichen staatlichen Unfallversicherungen bestehen.

Bleiben Bilanzen trocken?

Erste Nachfrage konstant

Sal. Oppenheim Stellenabbau geht weiter

RHI Vor-Struzl-Ära zu Ende

Pfizer Teva und Sun zahlen

Wien. Die Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) nehmen derzeit nur zögerlich neue Kredite auf. Nur 13% rechnen in den kommenden Jahren mit steigenden Fremdfinanzierungen, 23% rechnen mit einem Rückgang, geht aus einer Imas-Umfrage im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen hervor. Bei den abgefragten wichtigsten Kriterien von Banken sei die Verfügbarkeit von Krediten nicht ganz oben gereiht. „Das deutet darauf hin, dass es derzeit keine Kreditklemme gibt“, folgerte der Leiter KMU und Großkunden in der Erste Bank, Gregor Deix. „Den Kreditbedarf sehen wir konstant – zwei Drittel werden in den kommenden Jahren keinen Kredit aufnehmen. Leider ist die Nachfrage noch nicht so angesprungen, wie wir uns das wünschen.“ Die Großunternehmen nehmen zunehmend alternative Finanzierungen in Anspruch und gehen zunehmend auf den Kapitalmarkt. Die Investitionen fließen derzeit vor allem in Modernisierung und Innovation. (ag)

Frankfurt. Der deutschen Privatbank Sal. Oppenheim stehen nach eigener Einschätzung wegen der Dauersanierung noch zwei Verlustjahre bevor. „2015 werden wir wieder schwarze Zahlen schreiben“, sagt der neue Sal.-Oppenheim-Chef Wolfgang Leoni. Dann sollten die Gewinne der Deutsche-Bank-Tochter nachhaltig sein. Ein konkretes Gewinnziel nannte er nicht. 2013 und 2014 stünden noch ganz im Zeichen des Stellenabbaus und der Verschlankung des Kölner Traditionshauses – mit entsprechenden Kosten. Ziel sei es aber, „Momentum im operativen Geschäft“ zu gewinnen, betonte Leoni. „Allein die Kosteneinsparungen führen uns in die profitable Zone. Aber wir wollen auch wachsen.“

Wien. Der börsennotierte Feuerfestkonzern RHI baut seinen Vorstand um. Die Vorstandsmitglieder Giorgio Cappelli (Chief Sales Officer) und Manfred Hödl (Chief Technical Officer) scheiden mit Ende Juni aus dem Vorstand aus, teilte das Unternehmen mit. Damit scheiden die beiden letzten Vorstandsmitglieder aus der Ära vor CEO Franz Struzl aus, der im Jahr 2011 die Führung des krisengeschüttelten Feuerfest-Herstellers übernahm. Cappelli und Hödl waren seit den 1980er-Jahren für das Unternehmen tätig.

New York/Jerusalem. Pfizer erhält im Patentstreit um das Magenmittel Protonix 2,15 Mrd. USD (1,6 Mrd. €) von seinen Konkurrenten Teva und Sun Pharmaceutical. Diesen Vergleich gaben die Pharma-Konzerne am Mittwoch bekannt. Damit ziehen sie einen Schlussstrich unter ein Gerichtsverfahren, das vor mehr als einem Jahrzehnt begonnen hatte. Von der Gesamtzahlung gehen 774 Mio. USD an den japanischen Pfizer-Partner Takeda.

Ziel: Wieder Gewinne ab 2015

Die mehr als 220 Jahre alte Privatbank war an ihrem Engagement beim pleite gegangenen Handelskonzern Arcandor fast zugrundegegangen und wurde 2009 von der Deutschen Bank aufgefangen. Die Mutter trimmt gerade ihre gesamte Vermögensverwaltung auf Rendite

Vorstandsumbau Entschädigung

Struzl gestärkt

Der neue Chef Leoni will „Momentum im operativen Geschäft“ gewinnen.

Neu in den Vorstand kommt der frühere voestalpine-Mitarbeiter Reinhold Steiner (48) als CSO für die Division Stahl. Die Verkaufsagenden für die Division Industrie wird RHI-Chef Struzl persönlich übernehmen. Außerdem rückt der bisherige Chief Operations Officer (COO), Franz Buxbaum (57), in den Vorstand auf. Beobachter sehen die Positition von Firmenchef Struzl durch die Personalveränderungen gestärkt. (ag)

© Ratiopharm

Exklusive Nische

und verschärft nun auch die Sanierung von Sal. Oppenheim, weil gerade dort die Kosten aus dem Ruder laufen. So steht ein umfassender Stellenabbau an: Bis Ende 2014 sollen 330 Vollzeitstellen wegfallen – mehr als ein Drittel aller Arbeitsplätze bei Sal. Oppenheim. Sie soll sich künftig in der Nische einrichten als exklusive Marke, die auf reiche Privatkunden und ausgewählte institutionelle Kunden fokussiert ist. (ag)

© Sal. Oppenheim. jr. & Cie/Claudia Kempf

Keine Klemme

Teva-Mutterkonzern Ratiopharm muss 1,6 Mrd. Dollar zahlen, Pfizer-Aktie steigt.


f o n d s : pa r k

Freitag, 14. Juni 2013

financenet – 37

financenet@medianet.at

Alternative Investmentfonds-Manager EU-Richtlinie hat den Ministerrat passiert, Finanzexperten kritisieren die nationale Umsetzung

AIFM: Bürde für Private Equity Wien. Die EU-weit geplante Regulierung von Alternative Investmentsfonds Managern (AIFM), worunter Private Equity- und Hedgefonds fallen, ist in Österreich einen Schritt weiter; das entsprechende Gesetzespaket wurde vor zehn Tagen im Ministerrat beschlossen – „ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer starken Regulierung der Finanzmärkte“, sagt Finanzstaatssekretär Andreas Schieder (SPÖ). Hintergrund der nunmehrigen Regelung sind Beschlüsse der G-20 vom Frühjahr 2009, die sämtliche Manager von bisher nicht EU-weit regulierten, sogenannten Alternativen Investmentfonds einer harmonisierten Steuerung unterwerfen. Die neue Richtlinie betrifft also praktisch alle nicht durch andere Gesetze geregelten Fonds wie beispielsweise Hedgefonds, Risikokapitalfonds, Private Equity-Fonds oder Offene Immobilienfonds und muss bis 22. Juli in nationales Recht umgesetzt werden.

linie so umgesetzt, dass sie privaten Anlegern den Zugang zu Produkten wie Private Equity Fonds, erschwere, sagte Sonja Kerschbaum von der Kerschbaum Partner Rechtsanwälte GmbH gegenüber der Wiener Zeitung. In anderen Ländern werden die neuen Regeln nur bei institutionellen Investoren angewandt. Schwachstellen sind für Elisabeth Lucius von Deloitte Österreich z.B. die immer noch vage Definition von AIF sowie das mangelhafte Zusammenspiel mit anderen Regulierungen, wie etwa dem heimischen Immobilien-Investmentfondsgesetz (Immo-InvFG). Österreichische Immobilien-AGs unterlagen aber

schon bisher umfassenden Regelungen wie etwa dem Aktien-, Börse- und Kapitalmarktrecht. Der Anlegerschutz würde mit AIFM in diesem Fall nicht wesentlich ausgebaut, so Lucius. Neben dem Schatten sieht Lucius aber auch Licht: Europäische AIF haben das Recht auf einen EU-Pass für den europaweiten Vertrieb ihrer Produkte und das grenzüberschreitende Anbieten ihrer Dienstleistungen. Viel Zeit, um zu reagieren bleibt nicht mehr, Anbieter und Manager von AIF müssen nun die für sie passenden organisatorischen und geschäftspolitischen Weichen stellen. (lk/ag)

© Panthermedia.net/Leonid Andronov

Nachteile für kleine Vertreter der Alternativen Fondsindustrie befürchtet.

Neue EU-Transparenzanforderungen verursachen bei AIF-Managern hohe Kosten.

Marktkonzentration Als Ergebnis dieser Regulierung erwarten Experten tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen und eine Marktkonzentration bei Alternativen Investmentfonds. Vertreter des Wirtschaftsprüfungs- und Finanzberatungsunternehmens Deloitte bezweifelten zuletzt die Sinnhaftigkeit der AIFMRichtlinie und sahen Nachteile für österreichische Fondsmanager. Auf die Fondsanbieter würden so hohe Kosten zukommen, dass es erst für Fondsvolumina ab 1 Mrd. € rentabel sein werde. Das Gesetz bilde erfreulicherweise den für Österreich wichtigen Unterschwellenbereich ab (Anm.: Die „De-Minimis”-Bestimmungen verlangen lediglich eine Registrierungs-, aber keine Konzessionspflicht), wird Jürgen Marchart, Geschäftsführer der AVCO (Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation), in Medien zitiert. Es beinhalte aber noch große Bürden für die im internationalen Vergleich sehr kleinen österreichischen Beteiligungskapitalgeber. Es bleibe zu hoffen, dass die wichtigsten Aspekte, die die Eigenkapitalversorgung österreichischer Klein- und Mittelunternehmen auch künftig sicherstellen würden und in der AVCO Stellungnahme zum Begutachtungsentwurf ausgeführt seien, im Zuge des weiteren Gesetzwerdungsprozesses noch berücksichtigt würden. In Österreich werde die Richt-

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Nationale Umsetzung In Zukunft benötigen Manager von Alternativen Investmentfonds für ihre Tätigkeit eine Konzession der Finanzmarktaufsicht (FMA). Zudem werden allgemeine Anforderungen und Grundsätze für die Tätigkeit in den Bereichen Vergütungspolitik, Risikomanagement und Transparenz festgeschrieben. Ebenso werden Rahmenbedingungen für den grenzüberschreitenden Vertrieb und für den Vertrieb an Kleinanleger festgelegt. Von der neuen Regelung betroffen sind u.a. „klassische“ Alternative Investmentfonds (AIF), wie z.B. Hedge- und Private Equity Fonds, aber auch Immobilien- und Spezialfonds sowie deren Service Provider wie Depotbanken, Prime Broker und Versicherungen, aber auch professionelle Investoren sowie Aufsichtsbehörden.

Diese Erstinformation dient Werbezwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sie kann eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Bitte beachten Sie, dass jede Fondsanlage auch mit Risiken verbunden ist. Es gibt keine Garantien auf Erhalt des Kapitals und auf Erträge. Diese Marketingmitteilung wurde von der UniCredit Bank Austria AG, Schottengasse 6–8, 1010 Wien, erstellt. 002717_UC_Fsparen_216x288ssp_medianet_NP.indd 1

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Art & Finance-Bericht 2013 „Kunstobjekte werden zunehmend interessant für Investmentfonds“; mehr Banken erwägen Aufnahme in Produktpalette

Fonds entdecken den Kunstmarkt Kunstinvestmentfonds-Markt wächst 2012 um 69% auf 1,62 Milliarden US-Dollar, insgesamt 83 Kunstinvestmentfonds aktiv.

© Deloitte

Wien. Mit dem zurzeit aufstrebenden Kunstmarkt findet auch Kunst als Anlageklasse immer mehr Beachtung; ein steigender Bedarf an professionellen Dienstleistungen in der Kunstbranche ist die Folge. Dies ist eine der wichtigsten Erkenntnisse des „Art & FinanceBericht 2013“, in dem Deloitte in Zusammenarbeit mit „ArtTactic“ die Entwicklung der Branche in den vergangenen 14 Monaten untersucht hat. Das Sammeln von Kunst wird zunehmend als Investition in eine allgemein anerkannte Asset-Klasse betrachtet, bestätigt Gernot Schuster, Partner und Leiter des Bereichs Art & Finance bei Deloitte Österreich. 60% der für den Art & FinanceReport befragten Finanzmanager glauben, dass die Nachfrage nach ‚sammelbaren und emotionalen‘ Vermögenswerten in Zukunft sogar noch weiter steigen wird. Der von

Gernot Schuster: „Kunst wird zunehmend zur allgemein anerkannten Asset Klasse.“

© Bankhaus Schelhammer&Schattera/ Th. Topf

Schelhammer & Schattera: Starkes Plus

KAG der Bank (im Bild Vorstand Peter Böhler) wächst stark.

Wien. Nach dem über dem Marktwachstum liegenden Zuwachs bei der Bankhaus Schelhammer & Schattera KAG in 2012 konnte die Fondsgesellschaft auch im ersten Quartal 2013 weiter zulegen: Während sich das gesamte Fondsvolumen in Österreich um 2,2% erhöhte, konnte die Bankhaus Schelhammer & Schattera KAG eine 10%ige Steigerung verzeichnen; Wachstumstreiber sollen vor allem institutionelle Investoren gewesen sein. (ast)

Infolge der sich wandelnden Kundennachfrage verändert sich die Rolle von Kunst im Anlagebereich – weg von der Funktion des „Kunden-Entertainments“ hin zur Vermögensverwaltung in Verbindung mit Kunst. Außerdem werden Privatbanken in den kommenden zwei bis drei Jahren ihr Augenmerk vermehrt auf Kunst und Philanthropie legen, so Deloitte. Auch wenn die Umsätze auf dem

„Ein sehr guter Zeitpunkt für US-Aktien“ Wien. Die graduelle Erholung der Weltwirtschaft ist gut für amerikanische Aktien; insbesondere die zyklischen Werte sollten sich gut entwickeln, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar von AXA Investment Managers. Die Aktienmärkte sind seit Jahresbeginn um 16% gestiegen. Parallel sind die ökonomischen Neuigkeiten nicht berauschend gewesen: Enttäuschungen in Europa und den Schwellenländern, der Welthandel verlangsamte sich auf 0,2% im 1. Quartal 2013. Vergleicht man die einzelnen Weltregionen, sei die Performance der US-Wirtschaft „beeindruckend, da sie trotz der Hindernisse der Fiskalklippe recht gut ausfällt“. Der Arbeitsmarkt sei klar im Aufwärtstrend mit einer

Arbeitslosigkeit bei nun 7,5%, und der Konsum beginne sich zu regen. Die Realzinsen seien negativ, ein Kredit sei für Unternehmen somit leichter erhältlich, heißt es in dem Kommentar. Ein besonderer nationaler Faktor sei die SchiefergasTechnologie („Fracking“), von der viele Experten nicht nur Amerikas Energieunabhängigkeit, sondern eine neue industrielle Revolution erwarten. Die graduelle Erholung sei gut für amerikanische Aktien. Insbesondere die zyklischen Werte sollten sich gut entwickeln, da das Wachstumsumfeld und die aktuell tiefen, aber künftig zweifellos steigenden Zinsen sie unterstützen. Aktien sind in den USA außerdem im Vergleich zu Anleihen recht preiswert. (ast)

Graduelle Erholung der Weltwirtschaft wirkt sich positiv aus: US-Aktien im Aufwind.

Vertriebszulassung Nicht nur Dividendenstrategie

T. Rowe Price Österreich

Report Faire Geldanlagen

Wien/Luxemburg. Der Anfang Mai 2013 auf der Alceda UCITS-Platform (AUP) aufgelegte Miller Howard SICAV – Dividend Equity Fund hat die Zulassung zum öffentlichen Vertrieb in Deutschland und Österreich erhalten. Der im UCITS-Format strukturierte Fonds des US-Investmentmanagers Miller/Howard Investments Inc. (Miller/Howard) folgt der 2004 in den USA eingeführten Dividendenstrategie.

Wien. Die SICAV-Fonds der Vermögensverwaltungsgesellschaft T. Rowe Price sind nun auch in Österreich und Irland zum Vertrieb genehmigt. Die Registrierung in diesen beiden Ländern spiegle die gestiegene Nachfrage und die steigende Bedeutung dieser Märkte wider, heißt es. „ Wir haben sowohl in Österreich als auch in Irland ein erhöhtes Interesse von lokalen Investoren und Fondsselektoren festgestellt, was diese beiden Länder für uns zu wichtigen Märkten macht“, erklärt Peter Preisler, Head of Europe, Middle East and Africa bei T. Rowe Price.

Oestrich-Winkel. Per 31. März 2013 waren nach Informationen des Sustainable Business Institute (SBI), Herausgeber der Marktplattform „www.nachhaltiges-investment. org“, insgesamt 382 nachhaltige Publikumsfonds in Deutschland, Österreich und/oder der Schweiz zum Vertrieb zugelassen, die mit ca. 38 Mrd. € investiert sind. Ende 2012 registrierte das SBI 384 Fonds mit einem Investitionsvolumen von ca. 35 Mrd. €. (ast)

Miller Howard: Fokus auf Ethik

Zu den Wertpapieren des Portfolios zählen hauptsächlich dividendenstarke US-amerikanische Betriebe aus dem gesamten Spektrum des Aktienmarkts. Der Fokus der Manager richte sich auf Konzerne mit kontinuierlich stabilen Geschäftsergebnissen, verlässlichen Cashflows und attraktivem Dividendenwachstum, heißt es. Das Stock-Picking erfolge auf Basis der Top 20 bis 40% der dividendenzahlenden US-Aktien. (ast)

Nicht-finanzielle Faktoren Eine Besonderheit der Strategie sei der Einsatz von nicht-finanziellen Faktoren wie ökologische und soziale Aspekte sowie Fragen der Corporate Governance (ESG) als zusätzlicher Filter zur Risikominimierung, heißt es. Der Ansatz umfasse unter anderem die Titelselektion, das Eintreten für die Interessen der Aktionäre, die Stimmrechtsvertretung, Koalitionsbildung und politisches Engagement. Miller/Howard verfügt im Bereich ESG über ein eigenes Research-Team, das die Profile für die Unternehmen erstellt.

Genehmigt

Mehr Volumen

In 16 Ländern in Europa

Tabak-, Alkohol-, Rüstungsfirmen und „atomfreundliche” Aktien sind tabu.

Die SICAV-Fonds sind für RetailKunden und institutionellen Kunden in Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Irland, Lettland, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Öster-reich, Schweden, der Schweiz, Spanien sowie dem Vereinigten Königreich erhältlich; eine limitierte, auf institutionelle Kunden beschränkte Zulassung wurde zudem in Italien und Singapur erteilt. (ast)

© www.nachhaltiges-investment.org

Wien. Der österreichische Fondsmarkt erlebte im Mai 2013 erstmals seit einem Jahr wieder spürbare Nettoabflüsse. Das geht aus den aktuellen Statistiken der Vereinigung österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) hervor. Den neuesten Zahlen zufolge zogen Anleger im Vormonat netto mehr als 260 Mio. € ab – das entspricht den höchsten Verlusten seit Mai 2012. Mit Ausnahme von Mischfonds haben alle Kategorien Gelder eingebüßt. Am schlimms­ ten hat es die Rentenfonds erwischt. Mit Nettoabflüssen in Höhe von rund 270 Mio. € scheinen die Kassenschlager am österreichischen Investmentfondsmarkt nun den tiefen Zinsen am Markt Tribut zollen zu müssen. Aber auch Aktienfonds konnten zuletzt nicht so viel frisches Geld anziehen (-63 Mio. €). (ast)

China ist Impulsgeber

© EPA

VÖIG: Anleger ziehen 260 Millionen Euro ab

Kunstmarkt in China deutlich zurückgegangen sind, lieferte der chinesische Kunstmarkt 2012 den wichtigsten Impuls für den globalen Kunstinvestmentfonds-Markt, der einen Zuwachs von 69% erzielte. Konservativ geschätzt, hat dieser somit zum Jahresende ein Volumen von 1,62 Mrd. USD (122,4 Mrd. €) erreicht. Im letzten Jahr waren schätzungsweise 83 Kunstfonds und Kunstinvestmentfonds geschäftlich aktiv, 58 davon wurden seit 2009 in China aufgelegt. Während von den Banken, die 2011 befragt wurden, keine davon ausging, ihre Anlageplattform in den kommenden zwei bis drei Jahren um Kunstinvestmentfonds zu erweitern, halten es in der jüngsten Umfrage 18% für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, Kunstinvestmentfonds in den nächsten zwei Jahren in ihre Produktpalette aufzunehmen. (ast)

AXA Investment Managers Experten prognostizieren weiter positive Entwicklung am US-amerikanischen Aktienmarkt

© EPA

short

Deloitte und ArtTactic erhobene Art & Finance-Vertrauensindikator – ein jährliches Barometer für die Stimmung der Finanzmanager gegenüber Kunst als Anlageform, Kunstbeleihung und das allgemeine wirtschaftliche Umfeld in den nächsten zwölf Monaten – bestätigt diesen positiven Ausblick: Von 2011 bis 2012 legte der Indikator um 32% zu.

Auf „www.nachhaltiges-investment.org“ finden sich genaue Daten zu den Fonds.


banking

Freitag, 14. Juni 2013

financenet – 39

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SNL Financial Ranking der Top 50 unter den europäischen Banken; russische Sberbank machte im Vorjahresvergleich große Sprünge

Deleveraging prägt Bankenszene London. Das jährliche Ranking der europäischen Banken nach Vermögenswerten, das SNL Financial durchführt, zeigt, dass das sogenannte Deleveraging (Anm: Entschuldung) sowie das Damoklesschwert „Basel III“ oder das Abwickeln von „toxischen“ Assets sich bestenfalls nur minimal auf die Bankergebnisse zumindest der großen europäischen Player auswirken. Gegenüber 2011 weisen nun statt nur einer Bank gleich drei Banken Assets von mehr als zwei Billionen € aus. Dabei ist HSBC Holdings Plc – nach Übernahmen – um zwei Plätze aufgestiegen und hat somit die Deutsche Bank vom Stockerplatz gestoßen. (2,041 Billionen € Gesamt-Assets zum Stichdatum 17.5.2013). Die Deutsche Bank AG kommt mit 2,022 Billionen auf den 2. Platz, gefolgt von der Crédit Agricole Group (2,008 Billionen). Unter jenen Banken, die sich be-

reits im Vorjahr unter den Top 50 befanden, sind fünf gelistet, die Jahr für Jahr um einen zweistelligen Prozentbetrag schrumpfen, so etwa die Hypo Real Estate Holding AG von 2011 auf 2012: -28,6%), ING Bank NV (-13%), KBC Group NV (-11,7%), Credit Suisse Group AG (-11,3%) and UBS AG (-10,6%).

Konsolidierung Ein starker Aufsteiger dagegen war die russische OAO Sberbank, der es mit Plus 44% gelang, um neun Stellen vorzurücken. Hätten nicht die griechischen Finanzaufseher den Zusammen-

schluss von National Bank of Greece SA mit der Eurobank Ergasias SA gestoppt, wäre wohl auch die National Bank in der Liste. So aber rekapitalisiert sich jedes Institut allein. Konsolidierung war eines der prägendsten Themen des Vorjahres, heißt es bei SNL weiter; Spanien sei hier ein Paradebeispiel, man denke an La Caixas Übernahme der Banco de Valencia SA mit einem Zuwachs von 21,5 Mrd. € an Assets. Banco Santander SA schlug bei der Kredyt Bank SA zu, was rund 10,6 Mrd. € einbrachte.Und das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. (lk)

© Wikimedia/Morgaine/CC Lizenz

Umreihung: HSBC Holdings stößt die Deutsche Bank vom Stockerl.

Zahlreiche Mergers & Acquisitions wie in Spanien sind noch in der Pipeline.

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RBI Nun in Hongkong

Filiale eröffnet Wien/Hongkong. Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) hat ihre Filiale in Hongkong eröffnet. Die RBI beabsichtigt, das internationale Finanzzentrum zur Ausweitung ihrer Asiengeschäfte zu nutzen. Grund dafür ist die steigende Nachfrage von Kunden aus Österreich und CEE nach lokalen Finanzdienstleistungen. Spezielles Augenmerk wird auf Kunden gelegt, die eine Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeiten oder die Neugründung einer Niederlassung in Hongkong als Teil ihrer „Greater China“-Strategie planen. Die RBI ist seit 1980 in Hongkong mit einer Repräsentanz vertreten. Die RBI ist somit die einzige österreichische Bank mit operativen Geschäftsstellen in Greater China (mit Filialen in Peking, Xiamen und jetzt Hongkong). (lk)

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Italiens Banken 133 Mrd.

So „faul“ wie nie Mailand. Die faulen Kredite in den Büchern der italienischen Banken sind so hoch wie noch nie, sie summierten sich im April auf 133,3 Mrd. € – und erhöhten sich damit binnen eines Jahres um 22,3%, so die italienische Notenbank. Mit der Statistik wurde 1998 begonnen. Analysten gehen davon aus, dass sich der Anstieg der faulen Kredite in Italien wegen der Wirtschaftskrise fortsetzen wird, „selbst wenn die Konjunktur Ende 2013 an Schwung gewinnen sollte”. (ag)

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© Linda Kappel

Ausgezeichnet für Kundenorientierung

Die Banken werden noch bis Ende 2014 unter dem Anstieg an „Miesen“ leiden.


i n su r a n c e : watc h

40 – financenet

Freitag, 14. Juni 2013

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Niedrigzinsen größtes Versicherer-Problem Frankfurt. Laut einer aktuellen Studie von Boston Consulting Group (BCG) und AXA Investment Managers (AXA IM) sehen 68% der Chef Investment Officers (CIOs) von Europas Versicherern derzeit die niedrigen Zinsen als ihr wichtigstes Problem an. Auf Platz zwei folgen Regulierungsänderungen (58%) und auf Platz 3 komplexe Risikomanagement-Anforderungen (47%). Für die Studie wurden 30 Versicherer befragt. (red)

© EPA

Google mit Portal für deutsche Autopolizzen

Google baut seine VersicherungsVergleichsportale weiter aus.

Mountain View. Der US-Internetkonzern Google plant laut Süddeutscher Zeitung ein InternetPreisvergleichsportal für Autoversicherungen in Deutschland. Google sei über seine Nutzer sehr gut informiert und könne besser passende Angebote machen als andere Vergleichsportale. In Großbritannien ist Google damit seit 2011 aktiv. (red)

Helvetia sieht Potenzial Österreicher fürchten die „falschen” Unfälle und erkennen vor allem finanzielle Lasten nicht

Offensive bei Unfallschutz Bei privater Unfallversicherung sind den Kunden der Transport- und Invaliditätsschutz am wichtigsten. Wien. Die Helvetia Versicherung sieht in Österreich Marktchancen bei Unfallpolizzen: Die ÖsterreichTochter der Schweizer Versicherungsgruppe startet demnächst mit einer aufgerüsteten Variante ihrer „Ganz Privat Unfallversicherung“ in drei Varianten, die insbesondere doppelte Leistung bei Freizeitunfällen bieten sollen, so Vertriebsvorstand Werner Panhauser.

vate Unfallversicherung haben.“ Die Versicherer seien hier bei der Aufklärung zwar immerhin weiter gediehen als bei der Pflegeversicherung, aber noch nicht ganz so weit wie bei der privaten Altersvorsorge, meint Zeh. Eigenartiger Aspekt: Je höher die Bildung, de-

„Freizeitunfälle sind

Große Wissenslücken Bei einer von GfK durchgeführten Umfrage im Auftrag von Helvetia wurden Ende Mai 500 Personen zwischen 15 und 69 Jahren befragt. Ergebnis: Mit 51% fürchten sich die Befragten mit Abstand am meisten vor einem Autounfall, abgeschlagen an zweiter Stelle mit 24% steht die Sorge, mit dem Fahrrad von einem Auto angefahren zu werden. Vor einem Unfall bei der Hausarbeit fürchten sich 22% der befragten Frauen und nur 13% der befragten Männer; bereits an vierter Stelle steht die Angst, mit dem Flugzeug abzustürzen. Vor Sportunfällen hingegen haben Österreicher wenig Angst: Einen Sturz beim Skifahren fürchten 10%, beim Wandern nur 6%. Dies sei möglicherweise einer der Gründe, weshalb nur 49% der Wanderer und 53% der Skifahrer eine private Unfallversicherung haben. Dabei sind laut der Umfrage Wandern (54%) und Skifahren

beispielsweise gar nicht durch die gesetzliche Unfallvorsorge abgedeckt.“ © Helvetia

short

thomas neusiedler helvetia

Zeh (Gfk), Helvetia-Vorstände Panhauser, Neusiedler: „Aufklärungsarbeit nötig“.

(26%) nach Fahrrad fahren (61%) die am häufigsten ausgeübten Sportarten.

Wenig unfallängstlich Generell scheinen die Österreicher kein besonders unfallängstliches Volk zu sein, heißt es: Ein Drittel der Männer und ein Viertel der Frauen geben an, sich gar nicht vor einem Unfall zu fürchten. „Hier spielen bei der Antwort aber sicher auch gesellschaftliche Er-

wartungen, dass ein Mann eben mutig zu sein hat, mit eine Rolle“, so Alexander Zeh, Client Service Director GfK Austria. HelvetiaVorstand Panhauser sagt, dass vor allem die Folgekosten eines Unfalls (z.B. Transportkosten mit gebrochenem Knöchel) nicht beachtet werden: 40% sehen dies fälschlich durch Sozialversicherung bzw. gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt. Panhauser: „Dieser Irrglaube ist einer der Hauptgründe, weshalb nur 45 Prozent eine pri-

sto „sinnfreier” wird eine private Unfallvorsorge erachtet. Am wichtigsten sind den Österreichern an einer Unfallversicherung die Übernahme von Bergungs- und Transportkosten (82%) und die finanzielle Absicherung gegen Invalidität (81%). Danach folgen Arbeitsunfähigkeitsgeld (69%), Unfallrente (65%) und Spitalgeld (63%). Die Kostenübernahme für Alternativmedizin und kosmetische Operationen liegen mit 35% und 34% weit dahinter. (gst)

Bankhaus Schelhammer & Schattera Werte leben, Werte schaffen: Michael Martinek über Entwicklung und Erfolgschancen des Ethik-Portfolios

Die Spezialisten für ethisch-nachhaltige Geldanlage Das Bankhaus Schelhammer & Schattera wurde 2013 neuerlich vom Forum Nachhaltige Geldanlage als Österreichs einzige Spezialbank mit Nachhaltigkeitsfokus geratet: Wiens älteste Privatbank ist seit vielen Jahren auf ethisch-nachhaltige Anlageprodukte spezialisiert und bietet über die bankeigene Kapitalanlagegesellschaft exklusiv in Österreich ausschließlich ethisch-nachhaltige Publikumsfonds aus der SUPERIOR Reihe an.

PROMOTION

Redaktion: Schelhammer & Schattera hat seine Produktpalette im ethischen Bereich weiter ausgebaut... Michael Martinek, Vorsitzender des Vorstandes, Bankhaus Schelhammer & Schattera: Als einziges österreichisches Institut bieten wir unseren Kunden eine durchgängige Palette an Sparund Anlageformen auf ethischnachhaltiger Basis an. Dies inkludiert ein Ethik-Kapitalsparbuch, ethisches Festgeld, ethische Kassenobligationen, ethische Investmentfonds sowie ein ethisches Portfolio Management. Redaktion: Wie unterscheidet sich die ethische Depotverwaltung von einer konventionellen? Martinek: Bei der ethischen Depotverwaltung gibt es – wie auch bei der konventionellen – je nach Risikoneigung des Investors verschiedene Portfolio-Varianten. Der entscheidende Punkt bei der ethischen Depotverwaltung ist, dass dabei das Anlageuniversum einem zusätzlichen strengen Auswahlverfahren unterliegt. Investiert wird nur in sozial und öko-

logisch verantwortungsvolle Unternehmen und Länder, die einem mehrstufigen Auswahlprozess standhalten. Das kann man übrigens auf unserer Website nachvollziehen. Redaktion: Gleichzeitig bieten Sie aber nach wie vor konventionelle Produkte an? Martinek: Einzelne Geschäftsfelder sind derzeit noch für ein detailliertes Ethik-Rating nicht machbar. Wir arbeiten daran, auch gemeinsam mit entsprechenden Partnern, Ratingagenturen, das Angebot sukzessive auszuweiten und zu vertiefen. Wir empfehlen ganz klar, dass man bei Finanzentscheidungen Nachhaltigkeitsaspekte, Ethikaspekte berücksichtigen soll. Redaktion: Sie haben vorher von einem strengen Auswahlverfahren gesprochen ... Martinek: Was die Schaffung von werteorientierten Strukturen betrifft, sehen wir uns als Pionier und als Innovator im Markt. Daher versuchen wir auch entsprechende Produkte und Rahmenbedingungen für ethisch-nachhaltige Finanzgeschäfte zu initiieren und weiterzuentwickeln. Es gibt klare Ausschließungskriterien ohne Kompromisse, etwa bei Verletzung von Menschenrechten, Todesstrafe, usw. Aber es gibt Themen, die man nicht so ein-

im bisherigen Jahresverlauf, ein sehr gutes Wachstum erzielt. Voriges Jahr hat die KAG um 27 Prozent zugelegt, heuer bereits wieder um die 12 Prozent, während der Markt um etwa 3 Prozent gewachsen ist. Getrieben wird das Wachstum einerseits von institutionellen Investoren, wie zum Beispiel Pensionsfonds, die erfreulicherweise ihre Ethikanteile deutlich erhöhen, aber auch von vielen privaten Anlegern.

© Bankhaus Schelhammer & Schattera AG

Wien. Wert- und wachstumsorientiert, nachhaltig und trotzdem eine doppelte Dividende: Der Vorstand des Traditionsbankhauses über das neue Trend-Portfolio.

Mag. Michael Martinek, Vorstandsvorsitzender, Bankhaus Schelhammer & Schattera.

fach schwarz oder weiß beurteilen kann. Hier können wir aber wichtige Signale setzen und jene unterstützen, die in die richtige Richtung unterwegs sind. Das verstehen wir unter dem ‚best-in-class‘-Ansatz.

Redaktion: Sie haben Österreichs einzige ausschließlich auf ethische Publikumsfonds ausgerichtete Kapitalanlagegesellschaft! Martinek: Dieses Konzept bewährt sich sehr gut und unsere Fondsgesellschaft hat 2012, aber auch

Redaktion: Obwohl es immer heißt, dass nachhaltige Anlagen mit Performance-Einbußen verbunden sind? Martinek: Das ist ein Irrglaube, der längst widerlegt ist. Eine ganze Reihe von unterschiedlichsten Langzeitstudien und Analysen seriöser Ratinggesellschaften und Universitäten bestätigt: Investitionen in ethisch-nachhaltige Anlagen haben keinen Automatismus in Richtung einer besseren oder schlechteren Rendite zur Folge. Von einer schlechteren Performance gegenüber so genannten traditionellen Anlagen kann jedenfalls aber überhaupt keine Rede sein. Sie erbringen daher eine ‚doppelte Dividende‘, nämlich eine marktgerechte Rendite und unterstützen gleichzeitig wichtige soziale, ökologische und ethische Ziele.


medianet

INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY.

Freitag, 14. Juni 2013 â€“ 41

real:estate Die stadteigene Wien Holding mĂśchte so die Finanzkraft stärken – Volumen 180 Mio. â‚Ź Seite 42

Verfassungsrechtler Heinz Mayer kritisiert die seit fast 100 Jahren geltende Mietpreisregelung Seite 45

Wir leben Immobilien.

Die Porr AG stärkt ihre Position an der BÜrse

HAUSPREISE IN Ă–STERREICH Bundesland Wien Tirol Salzburg OberĂśsterreich NiederĂśsterreich Vorarlberg Kärnten Burgenland Steiermark

www.ehl.at

friedenszins Š Paul Landl

Š Eva Kelety

wien holding begibt anleihe

Top BĂźros Wohnungen Anlageimmobilien

â‚Ź/m² Wfl. 4.546 3.996 3.444 2.093 2.084 1.895 1.796 1.705 1.676

Quelle:

IMMO-AGS 5. Juni–12. Juni 2013

IATX (12.6.)

161,79

Zusammenlegung und Split Der bĂśrsennotierte, drittgrĂśĂ&#x;te Baukonzern Ă–sterreichs unter der FĂźhrung von Generaldirektor Karl-Heinz Strauss mĂśchte bei der auĂ&#x;er­ordentlichen Hauptversammlung die Zusammen­ legung der Stammund Vorzugsaktien beschlieĂ&#x;en lassen; danach kommt ein Split. Seite 42

-3,51%

Wochentop Warimpex 3,64% Wochenflop conwert -6,77% Warimpex 3,64% ECO Business-Immobilien 0,71% S Immobilien AG -1,18% CA Immo International -1,67% Atrium European Real Estate -3,82% Immofinanz -3,84% conwert SE -6,77%

IMMO-FONDS 1-Monats-Performance (per 12.6.)

Top 5 Immofonds Europa Immobilien Invest DBXT CSI300 Real Estate 1C DWS Immoflex E&G Fds. Prop. As. Pac. Dis Advanced Properties Alpha T

1,28% 0,51% -0,13% -1,09% -4,09%

Flop 5 Immofonds SISF As. Pac. Pr. Sec. A CHF -16,57% ESPA St. Asia Pac. Prop. T -16,21% Henderson As.-Pac. Pr. A2 -16,08% iShares Stoxx A/P600 R Cap -15,99% First State As. Prop. Sec. A Eu -15,44% 5. Juni–12. Juni 2013

CERX (12.6.)

516,57

7,33%

inhalt Immo:Capital > S Immo kauft weitere Genussscheine zurĂźck 42 > Wohnbaufinanzierer machen sich Sorgen um Sparkultur 43 Immo:Markets > Ă–SW stellt Kurzzeit­ wohnungen zur VerfĂźgung 44 Law&Order > „DLA Summer Talks“

Š Allgemeine Baugesellschaft-A. Porr/APA-Fotoservice/Tanzer

Monatstop Europa Imm.Inv. 1,28% Monatsflop SISF As. Pac. -16,57%

9(5:$/7(1 *(67$/7(1 Tel.: +43 1 217 18 – 0 | Fax: +43 1 217 18 – 901 ofďŹ ce@arealis.at | www.arealis.at

45 ď ď ˛ď Ľď Ąď Źď Šď łď &#x;ď ď Žď şď Ľď Šď §ď Ľď€ ď ?ď Ľď ¤ď Šď Ąď Žď Ľď ´ď &#x;ď€ąď€°ď€śď ¸ď€¸ď€ľď€Žď Šď Žď ¤ď ¤ď€ ď€ ď€ ď€ˇ

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i mmo : c ove r

42 – financenetreal:estate

Freitag, 14. Juni 2013

financenet@medianet.at

Aktienzusammenlegung Stämme und Vorzüge sollen zusammengelegt und durch Split handelbarer gemacht werden

short

Porr attraktiviert die Aktien und erhält Mega-Auftrag

© CA Immobilien Anlagen

CA Immo: Neuer Chef für Investor Relations

Milliardenauftrag in Katar an Land gezogen, Bau einer Doppel-Tunnelröhre sowie U-Bahn-Stationen.

Christoph Thurnberger ist der neue IR-Chef bei der CA Immo.

Wien. Der an der Wiener Börse notierte Gewerbeimmobilienentwickler CA Immo hat einen neuen Chef für Investor Relations. Für den Bereich Investor Relations und sämtliche Kapitalmarktaktivitäten ist ab sofort Christoph Thurnberger (31) zuständig. Zuletzt war der studierte Betriebswirtschafter Equity Analyst Real Estate bei der Raiffeisen Centrobank (RCB) in Wien. Er tritt die Nachfolge von Florian Nowotny an, der seit Oktober 2012 Finanzchef der CA Immo ist.

Polens Baubranche rutscht tiefer ins Minus Warschau. Die polnische Baubranche rutscht immer tiefer in die Krise. Laut Schuldenregister haben die Baufirmen derzeit Verbindlichkeiten von 518 Mio. Zloty (121,9 Mio. €). Das entspricht einem Anstieg von 29,8% im Jahresvergleich. Der Grund liege in den nach der Fußball-Europameisterschaft im Vorjahr rückläufigen Investitionen der öffentlichen Hand und im schleppenden Wohnungsbau, heißt es. Man leider aber auch sehr unter der Zahlungsmoral: Bei 70% der Bauunternehmer werden überfällige Rechnungen nicht beglichen, durchschnittlich warten die Unternehmen fünf Monate und 12 Tage auf Bezahlungen. Zwischen Jänner und April fiel die Zahl der Wohnungen, deren Bau in diesem Zeitraum begann, um 31,7% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2012 auf 35.340 Einheiten. (ag)

Neue Aktien geplant Derzeit ist das Grundkapital in 2,045.927 Stamm- und 642.000 Vorzugsaktien zerlegt. An der Börse notierte die Stämme zuletzt mit 90,00 € und die Vorzüge mit 64,90 €. Der Kurs der Vorzüge könnte sich nun Richtung Stämme bewegen, erwarten Analysten. Risikolos ist ein spekulativer Kauf freilich nicht, die Baubranche ist ja bekanntermaßen konjunktursensibel und heiß umkämpft (siehe Alpine). Bei der außerordentlichen Hauptversammlung soll der Vorstand

raus ergebe sich ein Auftragsvolumen von rund 945 Mio. € für den Konzern. „Das ist der größte Auftrag der Unternehmensgeschichte“, so Porr-Chef Karl-Heinz Strauss. Das „Signing” des Vertrags sei für Mitte Juni geplant. Mit dem Doha-Auftrag erreiche der Auftragsbestand der Porr AG den Rekordstand von fast 4,5 Mrd. €.

Fünf Jahre Bauzeit

Auftragsstand der Porr (im Bild GD Strauss) erreicht den Rekord von fast 4,5 Mrd. €.

außerdem ermächtigt werden, innerhalb von fünf Jahren das Grundkapital durch Ausgabe neuer Aktien um bis zu 50% zu erhöhen („Genehmigtes Kapital“). Weiter geplante Beschlussfassungen des Sonder-Aktionärstreffens beziehen sich auf die Ermächtigung des Vorstands zum Rückkauf und der Veräußerung eigener Aktien. Doch das allein war noch nicht alles an guten Nachrichten bezüg-

lich Porr: Das Unternehmen zog den größten Auftrag in der Firmengeschichte an Land: Porr baut die „Green Line“ im Rahmen des U-Bahn-Projekts in Doha, der Hauptstadt von Katar. Der Gesamtauftrag für die „Green Line“ im Volumen von 1,89 Mrd. € wurde an eine ARGE aus Porr und den lokalen Partnern SBG und HBK vergeben. Die Porr verantworte dabei 50% des Gesamtprojekts, da-

S Immo Ab 22. Juni

Wien Holding Zehn Jahre Laufzeit; Emissionserlös für Optimierung des Finanzportfolios

Anleihe im Volumen von 180 Mio.

Größter Baustoffzulieferauftrag der Firma außerhalb Österreichs.

Wien. Die stadteigene Wien Holding wird noch im Juni eine Anleihe mit einem Volumen von 180 Mio. € auflegen. Die Laufzeit des für ins-titutionelle Investoren gedachten Papiers beläuft sich auf zehn Jahre. „Mit der Begebung der neuen Wien-Holding-Anleihe wollen wir den Expansionskurs des Konzerns nachhaltig sichern und weiter vorantreiben“, sagt HoldingGeschäftsführer Peter Hanke.

Erste-Vorstand Bosek und Hanke (re.) erwarten dank tiefer Zinsen gute Nachfrage.

GenussscheinRückkauf

und die Stärkung der Finanzkraft, die Refinanzierung bestehender Finanzierungsverbindlichkeiten und die Finanzierung neuer Projekte im Rahmen des Ausbaus und der Erweiterung der bestehenden Geschäftstätigkeit verwendet.

Wien. Die S Immo will weitere Genussscheine zurückkaufen. Das entsprechende Programm für die Invest-Papiere (ISIN AT0000795737 und ISIN AT0000630694) ist abgesegnet. Der Erwerbspreis werde sich auf mindestens 1 € pro Stück belaufen und um maximal 2% über dem jeweils quartalsweise bilanzierten und veröffentlichten Rückzahlungsanspruch liegen.

Bereits dritte Anleihe Bereits 2005 wurde eine Anleihe mit einer Laufzeit von sieben Jahren und einem Volumen von 70 Mio. € aufgelegt. Als besonders erfolgreich gilt die zweite Anleihe aus dem Jahr 2010 mit 120 Mio. € Volumen und einer fünfjährigen Laufzeit; sie war innerhalb kurzer Zeit überzeichnet. „Aufgrund der Niedrigzinspolitik der EZB greifen Investoren auf der Suche nach Rendite und Sicherheit auf längere Laufzeiten solider Unternehmen zurück“, so Peter Bosek, Vorstand der Erste Bank AG, die die Anleihe platziert. Zur Wien Holding gehören derzeit rund 75 Unternehmen aus den Bereichen Immobilien, Kultur bzw. Veranstaltungen, Umweltmanagement, Logistik und Medien. (ag/lk)

© S Immo/Christina Häusler

Die Stückelung für Inhaberschuldverschreibungen liegt bei 100.000 €, für Namenschuldverschreibungen bei 500.000 €. Der endgültige Zinssatz sowie das Volumen und der Emissionskurs werden nach Ende des Bookbuilding-Verfahrens voraussichtlich am 27. Juni 2013 festgesetzt. Der Nettoemissionserlös wird laut Hanke insbesondere für die Optimierung des Finanzportfolios

© Eva Kelety

© Wietersdorfer

Wietersdorfer baut Autobahn in Bosnien

Klagenfurt/Sarajevo. Die „w&p Kamen Beton d.o.o.“, ein Tochterunternehmen der Wietersdorfer Gruppe, hat einen Baustoff-Zulieferauftrag in Bosnien-Herzegowina erhalten. Das Unternehmen wird in den kommenden zwei Jahren rund 180.000 m� Beton und über 1.200.000 t Schotter im Wert von rund 10 Mio. € für den Autobahnbau der Teiltrasse Vlakovo-Lepenica des paneuropäischen Verkehrskorridors „Vc“ (5c) liefern. Das Auftragsvolumen der gesamten Teiltrasse Vlakovo-Lepenica beträgt rund 180 Mio. €. (red)

Der aktuelle Auftrag folgt den bereits im August 2012 vergebenen „Enabling Works“, den vorbereitenden Maßnahmen zum Bau der Metro Doha. Das Projekt „Green-Line“ betrifft eine Doppel-Tunnelröhre mit einer Länge von 16,6 km und umfasst auch die Errichtung von sechs U-Bahnstationen. Die Bauzeit wird rund fünf Jahre betragen. Das Gesamtprojekt Metro Doha besteht aus Red Line North, Red Line South, Gold Line, Green Line sowie Flagship-Stations und ist Bestandteil einer umfassenden Infrastruktur-Initiative im Rahmen des „National Development Plan for 2030“ für Katar. Im Emirat Katar wird 2022 die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen. Porr-Haupteigentümer ist derzeit mit knapp 70% ein Syndikat aus der Strauss-und der OrtnerGruppe, u.a. weitere gut 7% hält die Renaissance Construction – ein Ableger eines türkischen Bauriesen – sowie 6,7% die Wiener Städtische VIG und knapp 2,5% die Wiener Stadtwerke Holding. Porr-Management und -Führungskräfte sind mit über 4,2% beteiligt. Die Umsatzerlöse des Porr-Konzerns lagen 2012 bei 2,3 Mrd. €, die Produktionsleistung bei fast 2,9 Mrd. €. Nach Verlusten in 2011 drehte das operative Ergebnis (EBIT) 2012 mit 53,8 Mio. € ins Plus. (lk/APA)

© Allgemeine Baugesellschaft-A. Porr/APA-Fotoservice/Tanzer

Wien. Der Porr-Baukonzern will seine Vorzugs- und Stammaktien zusammenlegen, wodurch erstere zu stimmberechtigten Stammaktien werden. Im Anschluss an eine „kleine“ Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln soll ein Split der derzeit „schweren“ Aktien im Verhältnis 1:4 erfolgen. Das würde die Aktien liquider und leichter an der Börse handelbar machen. Beschließen sollen dies am 11. Juli eine außerordentliche Hauptversammlung sowie eine gesonderte Versammlung der Vorzugsaktionäre, teilte der nach Strabag und Alpine drittgrößte österreichische Baukonzern am Mittwoch mit. Konkret ist eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln von derzeit ca. 21,625 Mio. € um etwa 2,180 Mio. auf 23,800.000 € geplant. Ferner soll das Kapitalanteilsscheinkapital (Genussrechte) von ca. 361.911 € um etwa 36.489 € auf 398.400 € angehoben werden. Das so erhöhte Grundkapital soll dann durch einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4 neu eingeteilt werden, die Zahl der Aktien werde auf 11,902.500 erhöht, auf jedes Papier entfalle künftig ein anteiliger Betrag vom Grundkapital von 2,00 €.

S Immo-Boss Ernst Vejdovszky will die Kapitalstruktur nachhaltig vereinfachen.


i m m o : c a p i ta l

Freitag, 14. Juni 2013

financenetreal:estate – 43

financenet@medianet.at

Wohnbaufinanzierer Kritik an Zinspolitik der Europäischen Zentralbank; Appell für sichere Wohnbaufinanzierung

short

Sorge um die Sparkultur

Scheitert russisches Strabag-Joint Venture? Wien/Frankfurt. Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner zweifelt am Zustandekommen des geplanten Joint Ventures mit zwei Unternehmen des russischen Strabag-Großaktionärs Oleg Deripaska. Man habe „von den Zahlen und der Lage der Firmen bisher keine Vorstellung“. Vollkommen begraben hat Haselsteiner laut Medien den Plan noch nicht. Möglicher Gründungszeitpunkt ist 2014.

Bausparkassen sehen sich als bestes Beispiel für Trennbanken, rühmen Einlagenfinanzierung. Wien/Frankfurt. Europa braucht Investitionen und sichere Wohnbaufinanzierungen, so der Grundtenor von Experten anlässlich eines Kongresses von Bausparkassen und anderen Wohnbaufinanzierern, der vor Kurzem in Wien über die Bühne gegangen ist. Sorge äußerte man angesichts der niedrigen Zinsen um die Sparkultur. Zur aktuellen Hochwassersituation in Österreich meinte s-Bausparkasse-Chef Josef Schmidinger, dass angesichts der Not der Menschen das 600 Mio. €-Sonderwohnbauprogramm in der Priorität möglicherweise zurückgestellt werden könnte.

Weg zurück mühsam sei, so Schmidinger in Anspielung auf Finanzierungen mit Tilgungsträgern. Zentrales Thema für die Wohnbaufinanzierer sind auch Immobilienblasen. OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny sieht jedoch keine derartige Blase infolge der EZBMaßnahmen als Gefahr in Öster-

von den rund 240.000 Beschäftigten am Bau

© dpa/Boris Roessler

Wohnbau. “ arbeitsforum österreichischer bauspaRKASSEN

EZB in Frankfurt: Wollen die EZB-Lenker den Menschen das Sparen madig machen?

unterlegt sein, so Herbert Pfeiffer, Vorstand der slowakischen Prva stavebna sporitelna und EuBV-Präsident. Bausparen habe in der Finanzkrise zugelegt. Im Zuge der Subprime-Krise hätten neben Deutschland und Österreich CEE-Länder wie Tschechien und die Slowakei von der Immobilienkrise nichts abbekommen, merkt Zehnder an. Die Bausparkassen hätten eine Einlagenbasierte Finanzierung und seien kaum vom

Kapitalmarkt abhängig. Bausparkassen seien außerdem das beste Beispiel für Trennbanken.

Keine Immobilienblase Betont wird auch die Wichtigkeit der sicheren Finanzierung für private Immobilien. Eine Wohnbaufinanzierung dauere oft 25 bis 30 Jahre; wenn man sich auf Finanzprodukte einlasse, die den Weg abkürzten, könne es sein, dass der

© Wikimedia/CC Lizenz

40 Prozent auf den

Kalte Enteignung Sorge mache man sich bezüglich der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die dazu führen könnte, dass man den Menschen langfristig das Sparen abgewöhnen könnte, so Andreas Zehnder, Geschäftsführender Direktor der Europäischen Bausparkassenvereinigung (EuBV) und Vorstandsvorsitzender des deutschen Verbands der Privaten Bausparkassen. Solange die Zinsen so niedrig gehalten werden, würden Sparer „kalt enteignet“ – dem Spargedanken wenig förderlich. Die Zinspolitik der EZB habe nicht dazu geführt, dass es den Menschen besser gehe, sondern den Banken. Investitionen müssten durch Spartätigkeit

Deutsche Annington konkretisiert IPO-Plan

„In Österreich entfallen

Dt. Annington besitzt 180.000 Wohnungen im Wert von 10,4 Mrd. Euro.

reich; was man sehe, seien lokale Besonderheiten und vor allem, dass die Immobilienkäufe nur zu einem geringen Teil kreditfinanziert seien, „sodass das Entstehen von Blasen dadurch nicht gegeben ist“. Wohl aber zeigten sich Nebeneffekte wie die tiefen Zinsen für Sparguthaben und Staatsanleihen, was auch die Ertragskraft von Pensionsfonds oder Lebensversicherungen zumindest kurzfristig schwächen könnte.

Frankfurt. Deutschlands größter Wohnungskonzern Deutsche Annington hat den Startschuss für den Börsengang gegeben. Noch heuer wird die Notiz an der Börse Frankfurt im Prime Standard angestrebt. Nach dem IPO wäre der Streubesitz bei ca. 25%; dazu werden neue Aktien im Volumen von 400 Mio. € ausgegeben, Alteigner Terra Firma gibt auch Anteile ab.


immo:markets

44 – financenetreal:estate

Freitag, 14. Juni 2013

financenet@medianet.at

Eigenheim-Anteil Jeder achte Österreicher in Eigentumswohnung; vor allem Jüngere auf Miete, Ältere und Besserverdiener im Eigentum daheim

23% der Österreicher zur Miete Vor acht Jahren lebten noch 55 Prozent der Bevölkerung im eigenen Haus, aktuell können es sich nur mehr 45% leisten. Und zwei Prozent der Österreicher leben nach eigenen Angaben in einem gemieteten Haus. Vor allem jüngere Menschen wohnen in einer gemieteten Behausung: 36% der 15- bis 29-Jährigen, aber nur 13% der Über-50-Jährigen, zeigte die Repräsentativbefragung von 1.000 Personen ab 15 Jahren. Umgekehrt leben nur 28% der 15- bis 29-Jährigen in einem Haus, bei den Über-50-Jährigen sind es schon 56%.

Mietwohnanteil gestiegen Aktuell ist jeder Vierte (23%) in einer Mietwohnung daheim; im Jahr 2005 waren es hingegen nur 13%. Im eigenen Haus lebten zuletzt nur noch 45%, nach 55% vor acht Jahren. Und während in 2005 rund 13% der Österreicher in einer Eigentumswohnung zu Hause waren, sind es derzeit 12%. Der Anteil der Menschen, die in einer Genossenschaftswohnung (ohne oder mit Kaufoption) leben, ist von 7 auf 11% gestiegen. Als Gemeindewohnungs-Mieter haben sich laut der Studie 6%, gegenüber 5% im Jahr 2005, geoutet.

17% der Personen mit mehr als 3.000 € Haushalts-Netto-Einkommen leben in einer Eigentumswohnung. In Gemeindewohnungen sind 10% der Personen mit geringem Einkommen daheim, 4% in der Einkommensklasse 1.500 bis 3.000 € und bei Haushalten mit über 3.000 € nach eigenen Angaben gar niemand.

Wunsch-Wohnraum Außerdem zeigt die Studie, dass nach eigenem Bekunden bereits 55% der Befragten in der von ihnen gewünschten Wohnform leben. Von den 45%, die noch nicht in ihrer bevorzugten Wohnform daheim sind, wünschen sich wie folgt zu wohnen: 59% im eigenen Haus, 28% in einer Eigentumswohnung, 6% in einer Genossenschaftswohnung und jeweils 2% in einer Miet- oder Gemeindewohnung bzw. in einem gemieteten Haus. (fh/ag)

Eigentum sucht Einkommen Eigentum können sich wie erwartet vor allem Menschen mit höherem Einkommen leisten. Denn während 62% der Besserverdiener im eigenen Haus leben, sind es nur 33% der Personen mit geringem Einkommen. Bei einem HaushaltsNetto-Einkommen zwischen 1.500 und 3.000 € sind es 51% – und bundesweit im Schnitt 45%.

© Panthermedia.net/Kurhan

Wien. Immer weniger Menschen leben hierzulande in den eigenen vier Wänden und immer mehr in einer Mietwohnung; das ist das Ergebnis einer neuen Umfrage von Spectra für das Institut für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT).

Immer noch träumen viele vom eigenen Haus als dauerhafte Bleibe.

Information und Befragung Ergebnisse sollen in Wohnbauforschung einfließen und konkrete Umsetzung erleichtern

short

Wien befragt Bürger zum Thema Wohnen

LaSalle verkauft in Köln Logistikzentrum

Wien. In den kommenden Tagen werden seitens der Stadt Wien 1,2 Mio. Fragebögen samt Informationsbroschüre in Form einer Amtlichen Mitteilung versendet. Ziel ist, die soziale Situation der Menschen sowie die Wünsche im Wohn- und Mietbereich zu erheben; erste Ergebnisse sollen im Sommer präsentiert werden.

München/Wien. LaSalle Investment Management (LaSalle) hat im Auftrag seines LaSalle German Income and Growth Fonds (LGIG) den Logistic Point Cologne (LPC) in Köln-Pulheim an die Hammer Pulheim GmbH & Co. KG verkauft. Das Logistikzentrum wurde vom LGIG in 2008 erworben und hat eine Gesamtnutzfläche von rund 37.500 m�. Über den Kaufpreis wurde zwischen den Parteien Stillschweigen vereinbart. (fh)

Angebot in Sachen Wohnen informieren – von der Mieterhilfe bis zum Betriebskostenrechner. Im Zuge dessen wird von der Stadt auch eine Wohnbefragung – laut eigenen Angaben die größte Österreichs – unter allen wahlberechtigten Wienern durchgeführt. Als Wahlwerbung will Ludwig die Wohnkampagne nicht verstanden wissen: „Da müsste man die politische Arbeit generell einstellen.“ Eine Absage erteilte er unterdessen den Grünen: „Ich bin so realistisch, dass ich sage, es wird in irgendeiner Form eine Differenzierung im Wohnungsangebot geben müssen. Wohnungen in unterschiedlicher Lage und Ausstattung werden unterschiedliche Miethöhen haben.” (fh/APA)

„Wir haben in Wien ein äußerst dichtes Netz, stellen jedoch immer wieder fest, dass viele Wiener mangels an Information von den Möglichkeiten nicht Gebrauch machen“, sagt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Die Mitteilung soll daher über das städtische

Strabag nimmt Gribkowsky auf

© medianet

Zu wenig an Information

Wohnbaustadtrat Ludwig: „Es muss Differenzierung im Wohnungsangebot geben“.

Trend „Managed Office“

© EPA/Christof Stache/Pool

Neue Wohnform Kurzzeitapartments sollen Menschen komfortables Zuhause bieten

Bena auch in Wr. Innenstadt

ÖSW startet „room4rent“-Haus Wien/München. Der österreichische Baukonzern Strabag SE will den wegen Bestechlichkeit und Untreue verurteilten ExBayernLB-Manager Gerhard Gribkowsky anstellen. Er solle im Finanzbereich des Konzerns unterkommen – vermutlich in der Projektfinanzierung, wird eine Strabag-Sprecherin von Medien zitiert. Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner hatte dem Ex-Banker aber schon vor Monaten einen Job offeriert, bei offenem Vollzug wäre es möglich, dass Gribkowsky den Job antritt. Vor seiner Verhaftung gehörte Gribkowsky bis 2010 dem ­Strabag-Aufsichtsrat an. Das Münchner Landgericht hatte Gribkowsky im Juni 2012 zu einer Freiheitsstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt – rund ein Viertel davon hat er bereits durch die Untersuchungshaft verbüßt. (APA)

© OSW/Stephan Doleschal

Strabag-Boss Haselsteiner steht hinter Gribkowsky (im Bild).

komfortables Zuhause auf Zeit geben können und hoffen, dass sich die Mieter in unserem ersten room4rent-Haus und in allen künftigen Projekten rundum wohl fühlen“, erklärten die room4rent-Geschäftsführer Helga Mayer und Diethard Hochhauser anlässlich der am 3. Juni 2013 erfolgten Schlüsselübergabe an die ersten Bewohner. Bis Sommer 2014 werden 190 Serviced Apartments im Messe-

Lassen keine Wünsche offen: die Kurzzeitwohnungen der ÖSW-Gruppe.

carrée Nord errichtet und weitere room4rent-Projekte sind in ganz Wien bereits im Entstehen.

Wien. „Bereits seit mehreren Jahren beobachten wir die Tendenz, dass nicht nur internationale Konzerne, sondern auch nationale Unternehmen an flexiblen servicierten Büroflächen Interesse zeigen“, sagt Bena Business Services GmbHGeschäftsführer Alexander Varendorff. Auf diese Nachfrage hat Bena jetzt mit einem „Managed Office“ am Graben 19 reagiert. (fh)

Wohnen einfach machen Um das Wohnen besonders einfach zu machen, erhalten Interessenten auf www.room4rent.at alle wichtigen Infos und können dort auch Apartments mieten sowie Dienstleistungen buchen – von Reinigung und Wäscheservice über Sauna- und Fitnessraumbuchung bis hin zur Miete von Küchen- und Badzubehör. room4rent bietet faire und übersichtliche Pauschalmieten: Die Apartments sind ab 735 € monatlich inklusive Betriebs- und Nebenkosten, Internet und Fernsehen zu mieten. Alle Wohneinheiten verfügen über eine Loggia oder einen Balkon und für zusätzlichen Freiraum sorgt eine Gemeinschaftsdachterrasse mit wunderschönen Ausblick auf die Dächer von Wien. Anmietbare Kellerabteile, Fahrradabstellraum und Waschküche gestalten das Leben in room4rent noch angenehmer. (fh)

© Bena/Richard Tanzer

Wien. Die ÖSW-Gruppe nimmt sich derzeit in mehreren Projekten einer neuen Wohnform an: dem Kurzzeitwohnen. Unter dem Namen „room4rent“ wurden 63 Serviced Apartments in der Storchengasse 4 im 15. Wiener Gemeindebezirk gebaut. Alle Apartments sind möbliert und werden auf Wunsch serviciert. „Wir freuen uns, dass wir mit ‚room4rent‘ vielen Menschen ein

Neuerdings auch am Graben in Wien: „Managed Office“ von Bena.


law & order

Freitag, 14. Juni 2013

financenetreal:estate – 45

financenet@medianet.at

Verfassungsrechtsexperte Mayer In Gründerzeithäusern haben 40% der Mieter noch die günstigen, vor rund 100 Jahren eingeführten Altverträge

„Friedenszinse sind bedenklich“ Wien. Der Verfassungsrechtsprofessor Heinz Mayer hält eklatant unter dem jetzigen Marktniveau liegenden Mietzinse aus jahrzehntealten Verträgen in Gründerzeithäusern für bedenklich. Es stelle sich die Frage, wodurch es gerechtfertigt sei, dass Vermieter hier keine adäquaten Mietzinse verlangen können. „Wo liegt das öffentliche Interesse heute, dass noch solche Verträge gelten? Das ist ein Thema, über das man irgendwann reden muss“, meinte der Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Uni Wien vor Kurzem bei einem Wohn-Symposium in Wien. Ursprünglich seien diese vor knapp 100 Jahren eingeführten Verträge schon im öffentlichen Interesse gelegen, räumte Mayer ein, und damals mögen die Eingriffe in verfassungsmäßige Rechte auch verhältnismäßig und sachlich begründet gewesen sein. Heute sei das aber anders zu sehen, verwies

der Experte darauf, dass aufgrund von Eintrittsrechten heute in Gründerzeithäusern 40% der Mieter solche günstigen Altverträge hätten, die noch immer orientiert seien an der Zeit der Ersten Republik.

„Der Markt kann es nicht” Arbeiterkammer-Wohnexperte Walter Rosifka meinte: „Nur Obergrenzen, nicht der Markt, können dafür sorgen, dass die Mieten nicht steigen.“ Der Markt habe bereits gezeigt, dass er das nicht könne, erinnerte der Arbeiterkämmerer an die Zeit von 1968 bis 1981, als für Altbauten in Wien der freie Markt gegolten habe. Jetzt seien gar keine neuen Mietobergrenzen nötig, so Rosifka zur aktuellen Wohn- und Miet-Debatte. In Wien existiere mit den 1994 eingeführten Richtwerten bereits eine Mietzins-Begrenzung für 230.000 Wohnungen, aber ohne einen de-

ckelnden Effekt. „Wir brauchen eine neue bessere Formulierung des Richtwertgesetzes, damit nicht mehr 95 Prozent aller Vermieter diese Begrenzungen umgehen“, so der AK-Wohnrechtsexperte. Das Gesetz müsse „klarer und durchsetzbarer“ gemacht und auch wirklich „alle Verstöße geahndet“ werden. Architekt Christian Aulinger, Bundesvorsitzender der Architekten-und IngenieurkonsulentenKammer, machte vor allem eine zunehmende Überregulierung durch Normen dafür verantwortlich, dass es immer schwerer werde, neuen kostengünstigen Wohnraum zu schaffen. Fixe Miet-Obergrenzen einzuhalten, sei aus planerischer Sicht an sich schon sehr schwierig, verwies der Architekt etwa auf die immer wieder diskutierten 7,50 € Miete je m�, die aber noch „durchaus erreichbar“ seien. Das Problem liege im Normengesetz selbst. (ag)

© Paul Landl

AK-Wohnexperte hält neue Mietobergrenzen nicht für nötig, wohl aber sollte das Richtwertgesetz besser formuliert werden.

Auf der Suche nach Wegen zu günstigem Wohnraum: Verfassungsexperte Mayer.

Xeer Software bringt durch Digitalisierung via Handy-Photo Ordnung und Sicherheit in die Belege-Verwaltung

short

© Panthermedia.net/Harry Huber

Xeer verspricht das Ende des Belegechaos

Die Xeer-Applikation wurde mithilfe der FFG auf Sicherheitslücken hin getestet.

Slowakei Subentionen

die aktuellen Daten verfügbar sein und auch gesammelt werden können – und zwar so schnell und einfach wie nur möglich. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie viel Ressourcen oft durch Administrationstätigkeiten blockiert werden.“ Mit dem Mietsystem um 9,90 € monatlich lassen sich Belege sammeln und einlesen, Rechnungen erstellen sowie auf Knopfdruck eine Übersicht von Einnahmen, Ausgaben und Finanzstatus geben. Die Online-Lösung erlaube eine permanente Verfügbarkeit auf allen verwendeten Geräten, wie PC, Smartphone, Tablet oder Laptop, heißt es. Weitere Features: SSL- Verschlüsselung, Hochsicherheitsserver und ein tägliches Backup. (lk)

Wien/Linz. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen den börsennotierten Stahlkonzern voestalpine eingeleitet. Der Umweltdachverband hatte den Linzer Stahlproduzenten wegen des Verdachts auf Hinterziehung des gesetzlich vorgeschriebenen Altlastensanierungsbeitrags für LD-Schlacke im April angezeigt. Die vermutete Beitragshinterziehung wurde vom Umweltdachverband auf „mehr als 40 Millionen Euro“ für die vergangenen fünf Jahre geschätzt. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft bestätigte, dass sie Ermittlungen „gegen Unbekannt“ eingeleitet habe. (ag)

DLA Piper Summer Talk Haftungsrisiken für Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder

Mehr als 30 Millionen €

Wien. Die Anwaltskanzlei DLA Piper lud am 6. Juni zum ersten „Summer Talk“ in das Wiener MOYA/Palais Schönborn. Ein hochkarätiges Podium, bestehend aus Univ. Prof. Friedrich Rüffler (Universität Wien), Oliver Schütz (UniCredit Bank Austria AG), Gerhard Pohnert (Landesgericht für Strafsachen Wien), Ronald Fink (Metro Cash & Carry International Holding GmbH) sowie David Christian Bauer (DLA Piper WeissTessbach), diskutierte über „Haf-

tungsrisiken für Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder in der Krise“. Durch den Abend führte Franz Althuber, Partner und Leiter der Steuerrechtspraxis bei DLA Piper in Wien. Eine der zentralen Fragen war: „Kann ein funktionierendes Compliance-System die Geschäftsleitung vor Haftungen bewahren?“ In den letzten Jahren sei es zu einem Anstieg in der strafrechtlichen Verfolgung und Verurteilung, insbesondere bei den Krida-

Rat der Diskutanten an Firmen ohne Compliance-Abteilung: auf Hausverstand hören.

delikten, gekommen. Compliance sei auch in der breiten Bevölkerung kein Fremdwort mehr. „Das Strafrecht wird immer öfter instrumentalisiert, um zivilrechtliche Ansprüche durchzusetzen, und das mit Erfolg. Auch kleinere Unternehmen müssen darauf gefasst sein, dass es neben zivilrechtlichen Klagen auch zu Strafanzeigen kommt“, sagte Anwalt David Christian Bauer.

Die Grenzen der Regeln Praktiker wie UniCredit-Compliance-Chef Schütz sehen sich sowohl in einer kontrollierenden als auch einer aktiv beratenden Rolle. Für Metro-Compliance-Verantwortlichen Fink wiederum sind Compliance-Maßnahmen auch ein Schutzschild für den Vorstand. Compliance hat aber ihre Grenzen – wenn Regeln vorsätzlich umgangen oder ignoriert werden. Verständlich erklärte Grundwerte bewirken bei Mitarbeitern oft mehr als ein undurchsichtiges Regelwerk. (lk)

© dpa/Oliver Berg

Was Compliance-Regeln bringen

© DLA Piper/Nadine Bargad

Bratislava. Die Slowakei unterstützt weitere große Investoren im Land mit Millionensummen: Nach U.S. Steel und VW erhalten der deutsche Reifenkonzern Continental, der italienische Autozulieferer Brovedani Slovakia und die Maschinenbaufirma Railway Casted Components, als einzige mit slowakischer Beteiligung, staatliche Subventionen – in Gesamthöhe von 33,6 Mio. €, wie das Kabinett des sozialdemokratischen Premiers Robert Fico beschlossen hat. Als Gegenleistung sollen die drei Firmen insgesamt 284 Mio. € in die Produktionserweiterung in der Slowakei investieren und somit gut 1.100 neue Arbeitsplätze schaffen. Der Arbeitslosenrate im Land ist ja mit aktuell rund 14% bekanntermaßen hoch. Die Subventionen werden u.a. in Form von Steuerermäßigungen gewährt. Kleinfirmen in der Slowakei kritisieren jedoch: Sie sehen die Subventionen, die im absoluten Großteil nur Auslandsinvestoren gewährt werden, als marktdeformierend an. (ag/lk)

Wien. Die Software Xeer bietet in ihrer neuesten Version smarten Kleinunternehmern, Start-ups, Kreativen und EPUs die Möglichkeit, ihr Büro digital zu verwalten. Durch die schnelle und unproblematische Digitalisierung via Handy-Foto von Belegen und Rechnungen sind Papierchaos und die klassische Beleg-Schuhschachtel Relikte der Vergangenheit. Xeer ist 2012 auf den Markt gekommen. Entwickelt und vertrieben wird die Buchhaltungshilfe von der Xeer GmbH & Co. KG (http://www. xeer.eu ). Geschäftsführer Carl Michael Hofbauer erklärt: „Für ein modernes Unternehmen ist es unerlässlich, mit allen Werkzeugen und Medien zu arbeiten: PC, Laptop, Smartphone – überall sollten

Altlastensanierung: Verfahren gegen Voest

Voest hat laut Umweltverband für 300.000 Tonnen Beitrag hinterzogen.

Klage gegen HSBC wegen Enteignungen Buffalo/London. Der Streit um Zwangsenteignungen hat für Europas größte Bank HSBC Holdings eine Klage in den USA zur Folge: Der Bundesstaat New York wirft dem Geldhaus Rechtsbruch im Umgang mit Hausbesitzern vor. Der Justizminister des Bundesstaats New York führt an, Hauskäufern müsse vor der Pleite die Möglichkeit eingeräumt werden, über eine Umschuldung zu verhandeln. HSBC habe stattdessen 25.000 Immobilienbesitzern Wartezeiten, hohe Zinsen, Gebühren und Strafzahlungen von bis zu zweieinhalb Jahren eingebrockt. (ag)


p e o p l e & dat e s

46 – financenetreal:estate

Freitag, 14. Juni 2013

financenet@medianet.at

Krisen-Wertanlage Sachwerte boomen in der Krise – auch alte Postwertzeichen werden mehr nachgefragt

short

Briefmarken werden für Investoren interessant

„Freiraum Maxglan“ in Salzburg bald fertig Salzburg. Im Salzburger Stadtteil Maxglan werden auf insgesamt 50.000 m� 357 geförderte Miet-, Mietkauf- und Eigentumswohnungen, ein Kindergarten, Geschäfte, Sportstätten und ein neuer Stadtteilpark errichtet. 65 Mio. € werden auf dem ehemaligen Struberkasernenareal investiert. Der Bau des „Freiraums Maxglan“ wurde Ende 2011 begonnen, im Herbst dieses Jahres sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein. (red)

Während die klassischen Sammler weniger werden, treten Investoren stärker bei Auktionen auf. kurt sattlegger

Wien. Briefmarken könnten als Investment wieder interessanter werden. Nachdem in den letzten Jahren vor allem vom dramatischen Wertverlust vieler Sammelbereiche die Rede war, verzeichnet man jetzt bei Auktionshäusern ein zunehmendes Interesse für alte Postwertzeichen – zunehmend auch vonseiten reiner Investoren.

Immofinanz stellt Panta Rhei fertig

© Immofinanz

Fritz Sturzeis, Briefmarkenexperte des Dorotheums, sieht jedenfalls „seit drei, vier Jahren einen steigenden Andrang zu den Briefmarkenauktionen des Dorotheums“. Dabei gelte strikt eine Regel: Qualität ist Trumpf. Österreichische Marken sind dabei auch international beliebt. Dazu tragen der historische Nimbus und die wirtschaftliche Stärke des deutschsprachigen Raums bei. Auch aus den USA gebe es reges Interesse an heimischen Marken, was mit der Emigration in die USA zu tun habe. Spitzenwerte aus der Monarchie und der Ersten Republik würden zunehmend zur Wertanlage verwendet, so Sturzeis. Reine Anleger, die keine Philatelisten sind, würden sich dabei der Briefmarkenspezialisten bedienen. Kauft man die richtigen Marken, sei man mit seinem Investment auf der sicheren Seite, so Sturzeis. Hat man etwa vor zehn Jahren gut investiert, hätte man jetzt an die 20% an Wertzuwachs zu verzeichnen.

Der Bürokomplex Panta Rhei der Immofinanz in Düsseldorf.

Düsseldorf. Beim Büro-Eigendevelopment Panta Rhei der Immofinanz Group in der Düsseldorfer Airport City ist der Rohbau fertiggestellt. Der Einzug der Mieter ist für Jänner 2014 geplant. Die voraussichtlichen Fertigstellungskosten für das Gebäude mit einer vermietbaren Fläche von rund 9.600 m� belaufen sich auf 18 Mio. €. Gebaut wurde das Projekt von der Porr AG. (red)

Neuer bei C-Quadrat Kapitalanlage Wien/Frankfurt. Robert Schneider (36) ist neuer Director Institutional Clients der C-Quadrat Kapitalanlage AG. Er war von 2003 bis 2008 bei C-Quadrat, zuletzt im Private Banking der Raiffeisen Centrobank, tätig. „Wir schaffen mit hochwertigen Fonds auf Einzeltitelbasis Mehrwert für institutionelle Investoren“, erklärt C-QuadratVorstand Cristian Jost die Strategie des Wechsels. (red)

Boom bei Marken aus China Neben Österreich seien Kleinstaaten wie Liechtenstein und der Vatikan besonders beliebte Anlegerbereiche. Etwa beim Vatikan sei

Der Zeitpunkt für einen Einstieg in die Briefmarken-Sammelleidenschaft ist laut Experten aktuell gut.

„Seit drei, vier Jahren erleben wir einen steigenden Andrang von reinen Investoren zu Briefmarkenauktionen des Dorotheums.“ Fritz Sturzeis, Dorotheum

es aber schon vorgekommen, dass Großinvestoren abspringen und die Preise einen Einbruch erleben.

© ING IM/Michel Porro

brauchen Geld und verkaufen, Investoren steigen ein, für Auktionäre ist das eine ideale Zeit.“ Das ändert allerdings nichts daran, dass Briefmarken, die nach 1960 aufgelegt wurden, fast ausnahmslos einen dramatischen Wertverfall erfahren haben: „Die Post hat damals erkannt, dass sie durch höhere Auflagen noch mehr verdienen kann.“ So wurden etwa damals in Österreich Auflagen von 3 Mio. erreicht, die Marken dieser Zeit sind daher fast gratis zu bekommen – erst recht, nachdem durch die Währungsumstellung die Schillingmarken keinen Frankaturwert mehr haben. Dazu kommt auch, dass eben der klassische Briefmarkensammler rarer geworden ist.

Post-1960er vielfach wertlos Nach wie vor sei der Zeitpunkt, ins Briefmarkengeschäft einzusteigen, aber günstig, meint Sturzeis. Wenn man sich auf gute Qualität konzentriert, gebe es weiterhin und stetig Luft nach oben. Und Auktionshäuser hätten diesbezüglich Hochkonjunktur: „Viele Leute

Star22 Auf den Waagner-Biro-Gründen wird gebaut

Wien. Das Ende 2012 eröffnete „Simm´s Hotel“ in der Simmeringer Hauptstraße 55 wurde von der Wiener MA 19 mit dem Architekturpreis „Schorsch“ ausgezeichnet. Dieser wird für innovative, beispielhafte Projekte vergeben.

Wien. Das neue Rechenzentrum der Stadt Wien im Bürokomplex Star22 ist fertig. Es umfasst 4.000 m�, 800 m� davon sind Serverräume. Star22 wurde von der Wien Holding mit Partnern auf den ehemaligen Waagner-Biro-Gründen im 22. Bezirk errichtet.

Ungewöhnliche Optik Gelobt wird das gewollt ungewöhnlichen Erscheinungsbild des zehnstöckigen Komplexes:

Der Belgier Stan Beckers folgt Gilbert van Hassel bei ING IM nach.

Sehr beliebt sind auch alte Schweizer Kantonalmarken. In jüngster Zeit gab es einen dramatischen Wertzuwachs bei Briefmarken aus China, Werte aus der Mao-Zeit boomten geradezu. Der Preissprung sei aber wohl vorbei, die Marken hätten sich auf hohem Niveau stabilisiert, beobachtet Sturzeis.

Architekturpreis Für innovatives Hotel-Design

Simm’s Hotel erhält „Schorsch“

Stan Beckers wird ING-Investment-Chef

Den Blickfang bilden der hervortretende Fassadensprung, die großen reflektierenden Glasflächen sowie der goldgelbe bis grausilbrige Farbschimmer der Gebäudehaut. Das Hotel wurde nach den Plänen des Architektenteams Steffel, Gressenbauer & Partner errichtet. Es bietet 90 Business-Zimmer und drei Dachgeschoßsuiten; in der Tiefgarage befinden sich insgesamt 62 Stellplätze. (red)

Wien hat neues Rechenzentrum Oblak; „deshalb wurde ein modulares Konzept mit Reserven entwickelt, das dann in der Praxis von IBM umgesetzt und verwirklicht wurde.” Auf den Waagner-Biro-Gründen werden unter anderem auch ein Caritas-Pflegeheim, ein Student Hostel, Nahversorgungseinrichtungen, ein Ärztezentrum und ein Wohnpark errichtet (gemeinsam von Gesiba, ÖSW, Buwog und ÖSG). (red)

Erweiterbares Konzept In wenigen Monaten soll das Rechenzentrum in Betrieb gehen. „Die Stadt Wien kann künftig ein Rechenzentrum auf dem neuesten Stand der Technik mit hoher Leistung, Sicherheit und Verfügbarkeit nutzen, das auch über ausreichende Kapazitäten für die nächsten 20 bis 30 Jahre verfügt“, so Stadträtin Sandra Frauenberger.

Das Simm’s Hotel: ausgezeichnet mit „Schorsch“-Architekturpreis der MA 19.

„Gefragt war ein Rechenzentrum, das für den heutigen Bedarf nicht zu groß sein sollte, aber trotzdem – bei laufendem Betrieb – in den nächsten 20 bis 30 Jahren mit den Entwicklungen auf dem IT-Sektor mitwachsen kann“, erklärt Wien Holding-Geschäftsführerin Sigrid

© BOA

Weitere Bauvorhaben © Simm´s Hotel/Sabine Klimpt

Amsterdam. Stan Beckers wird mit 1. Juli neuer CEO von ING Investment Management International; er folgt Gilbert van Hassel nach, der ING verlässt. Der Belgier Beckers, Jahrgang 1952, hat 30-jährige Erfahrung in Führungspositionen im globalen Finanzsektor. Zuletzt war er als Managing Director von BlackRock Solutions EMEA tätig. Jan Hommen, CEO der ING Group, sieht den Wechsel in Zusammenhang mit dem geplanten Börsegang von Teilen des Investement- und Insurancegeschäfts. (red)

© Panthermedia.net/Andreas Berthold

Austro-Marken beliebt

Das neue Rechenzentrum der Stadt Wien im Star22.


medianet

inside your business. today.

Freitag, 14. Juni 2013 – 47

Big data-wahlkampf

Teddy Goff, Online-Wahlkampfleiter von Barack Obama, im Gespräch Seite 49

© A1 Telekom Austria

© IBM/Mike Ranz

technology auf lange sicht

A1 testet mit Partnern Technologien für die LTE-Erweiterung in Österreich Seite 50

infrastruktur dell mit neuem ­produktspektrum

© Dell

Apple kündigt für 2013 massive Updatewelle an

© Chris Haderer

short

Wien. Laut dem Security-Software-Hersteller „G Data“ wird alle 20 Sekunden ein neuer Android-Schädling in Umlauf gebracht. Insgesamt zählen die G Data SecurityLabs im letzten Monat mehr als 124.000 neue Schad-Apps für Googles Betriebssystem. Dabei haben es die Täter insbesondere auf den Diebstahl von persönlichen Daten, den lukrativen Versand von Premium-SMS und die Initiierung von teuren Premium-Anrufen abgesehen. In den kommenden Monaten erwartet G Data ein weiteres deutliches Wachstum von neuen AndroidSchädlingen. www.gdata.de

© fotodienst/Anna Rauchenberger

Facelifting für das Portfolio Im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC in San Franciso kündigte Apple umfassende Hard- und Software­neuerungen an. Neue Mac ProHardware soll außer­ dem in den USA zusammengebaut werden. Seite 48

© EPA

Wien. Fujitsu Österreich hat im vergangenen Geschäftsjahr seine Marktposition weiter festigen können. „Mit Zuwächsen von 25% im Desktop-Bereich sowie von 12% im Bereich ‚Infrastructure Integration‘ haben wir in Österreich unsere führende Rolle bestätigt und wesentlich dazu beigetragen, dass der Cluster Central Europe (D-A-CH) unverändert als Wachstumsmotor im Gesamtkonzern gilt“, sagt Johannes Baumgartner, Geschäftsführer von Fujitsu Technology Solutions (Bild). „Wir sind in Österreich im Geschäftsjahr 2013 bereits deutlich über Plan.“ www.fujitsu.com/at

UPC Der Provider hat Pakete für Ein-Personen-Unternehmen

Tele2 Die Österreich-Filiale der Schweden baut Anteile aus

Wien. „Mehr als die Hälfte der österreichischen Betriebe sind EinPersonen-Unternehmen“, sagt Olivier Martens, Bereichsleiter B2B bei UPC Austria. Speziell für diese, oft von Zuhause aus arbeitende Gruppe bietet UPC Business nunmehr Businesspakete mit Fernsehen, Internet und Telefonie an (55 bis 90 €/Monat). „Aufgewertet werden die neuen Business F.I.T.-Pakete mit Business Class Service und gesteigerter maximaler Internetgeschwindigkeit von bis zu 120 Mbit/s, statt bisher 100 Mbit/s.“ Eine Lizenz von Office 365 ist ebenfalls im Paket enthalten. www.upcbusiness.at

Wien. Der schwedische Telekommunikations-Komplettanbieter Tele2 hat im ersten Quartal 2013 einen Konzern-Nettoumsatz von 7,298 Mrd. SEK (859 Mio. €) erzielt. Tele2 Österreich brachte es auf ein EBITDA-Wachstum von 12% auf 10,4 Mio. €. „Trotz eines schwierigen Marktumfelds konnten wir das starke Ergebnis des vergangenen Jahres im ersten Quartal 2013 noch weiter ausbauen“, sagt Tele2 Österreich-CEO Alfred Pufitsch. „Aktuell sind etwa Cloud Computing, Sicherheit, Rechenzentren und Dienstleistungen Bereiche, an denen wir besonders intensiv arbeiten.“ www.tele2.at

Olivier Martens, Bereichsleiter B2B beim Provider UPC Austria.

© Telex Österreich/Foto Wilke

Wien. Mit 21 Mio. € Umsatz war das Geschäftsjahr 2012/2013 das erfolgreichste in der Geschichte der cellent AG Österreich. „Mit einem Umsatzwachstum von 16 Prozent haben wir zum Vorjahr überproportional zugelegt. Wir sind deutlich stärker gewachsen als der Markt und haben uns mit 21 Millionen Euro Umsatz in Österreich etabliert“, sagten die cellent-Vorstände Josef Janisch und Thomas Cermak (Bild v.l.n.r.). www.cellent.at

© UPC/Keinrath

© Cellent Österreich

Business-Angebote für EPU-Kunden Gutes EBITDA-Wachstum um 12%

Die Cloud im Fokus: Tele2 ÖsterreichGeschäftsführer Alfred Pufitsch.


C ov e r

48 – medianet technology

Freitag, 14. Juni 2013

Apple WWDC Im Rahmen seiner Entwicklerkonferenz hat Apple die Rundumerneuerung fast aller Produkte verkündet

Kommentar

Die Big-Data Wahlkampf-Show

Apples Flaggschiffe bekommen Facelifting

Im Laufe des Jahres werden neue Betriebssystem-Versionen sowie aktualisierte Hardware veröffentlicht.

Nikon 5 red dot-Produkte

© Nikon

Design-Award

Die digitale Spiegelreflexkamera Nikon D4: Preis für das Design.

Wien. Gleich fünfmal überzeugten Nikon-Kameras bei der Vergabe der diesjährigen „red dot design award“. Das Siegel „red dot award: product design 2013“ wurde an die professionelle digitale Spiegelreflexkamera Nikon D4, an die drei kompakten Systemkameras Nikon 1 V2, Nikon 1 J3 und Nikon 1 S1 sowie an die digitale Kompaktkamera Nikon Coolpix S01 vergeben. Der red dot award: product design gilt weltweit als eine der angesehensten Design-Auszeichnungen. Heuer wurden insgesamt 4.662 Produkte von 1.865 Herstellern aus 54 Ländern für den Wettbewerb berücksichtigt. www.nikon.at

Philosophie-Veränderung In seiner WWDC-Keynote konnte Apple-Geschäftsführer Tim Cook, der in letzter Zeit mehrmals wegen der sinkenden Margen des Unternehmens kritisiert wurde, auch eine Neuausrichtung der Unternehmensphilosophie verkünden: Die neue Mac Pro-Generation soll nicht mehr in asiatischen Lohnfabriken, sondern in den USA zusammengebaut werden; auf der einen Seite begegnet Apple damit den massiven Vor-

Neues iOS 7-Design von Jony Ive, ­Senior Vice President Design bei Apple.

neuen Safari-Browser“, sagt Craig Federighi, Senior Vice President Software Engineering von Apple.

Internet-Radiodienst Apple-CEO Tim Cook: „Die neue ‚Mac Pro‘-Version wird in den USA gebaut.“

würfen, die Arbeitsbedingungen in Werken wie Foxxcom zu wenig zu kontrollieren, andererseits ist noch nicht klar, welche langfristigen Auswirkungen diese Umstellung auf die Preispolitik des Unternehmens haben wird.

Abwesenheit von Unordnung und Verzierung abgeleitet – es geht darum, Ordnung in die Komplexität zu bringen.“ iOS 7 sei eine klare Repräsentation dieser Ziele. „Es hat eine völlig neue Struktur, die einheitlich ist und über das gesamte System angewendet wird.” Auch das Mac-Betriebssystem OS X soll in der Mavericks-Version im Herbst um 200 Funktionen erweitert werden, wobei vorerst keine Annäherung an die TouchBedienung von Windows 8 absehbar ist. „‚OS X Mavericks‘ ist unsere bisher beste Version und bietet eine neue Karten- und iBooks-App, Finder-Tags und -Tabs, erweiterte Multi-Display-Unterstützung, leistungssteigernde und energiesparende Funktionen und einen völlig

Neue Betriebssysteme Mit der Version 7 des iOS-Betriebssystems hat Jony Ive, Senior Vice President Design von Apple, das „bedeutendste Update seit dem Original-iPhone” in Aussicht gestellt. „Es gibt eine tiefe und dauerhafte Schönheit in der Einfachheit von Design, Klarheit und Effizienz“, sagte Ive im Rahmen der WWDCPräsentation. „Wahre Einfachheit wird von so viel mehr als nur der

Ebenfalls ab Herbst soll eine Erweiterung des iTunes-Store, nämlich iTunes Radio, verfügbar sein. iTunes Radio ist ein kostenloser Internetradio-Dienst, der über 200 Sender und den Musikkatalog aus dem iTunes Store bietet. „Sobald man ‚iTunes Radio‘ auf iPhone, iPad, iPod touch, Mac, PC oder Apple TV einschaltet, hat man Zugriff auf Sender, die von der Musik inspiriert werden, die man bereits hört“, sagt Eddy Cue, Senior Vice President Internet Software und Services von Apple. „iTunes Radio entwickelt sich selbst weiter, basierend auf der Musik, die man abspielt und herunterlädt.“ Die im Rahmen der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC präsentierten Neuerungen sollen im Lauf der nächsten Monate auf den Markt gebracht werden. www.apple.at

Business Insider Laut Studie der Plattform könnte sich „Google Glasses“ im Jahr 2018 gut 21 Millionen Mal verkaufen

Schwache Startprognose für Google-Brille Wien. Für die einen ist sie ein Meilenstein, für die anderen ein Angriff auf die Privatsphäre: gemeint ist die Datenbrille „Google Glasses“, auch als „Google Project Glass“ bezeichnet. Vorgestellt wurde der in eine Brille mit Head-up-Display integrierte Mini-Computer, der Bilder aufnehmen, ins Web übertragen und mit Internet-Daten mischen kann (Stichwort: Augmented Reality), bereits im Vorjahr. Seit Februar sind Versionen des Geräts für Entwickler verfügbar; Konsumenten sollen ab dem vierten Quartal 2013 in den Genuss der Brille kommen.

Vertrieb via Shops? Während auf der einen Seite noch über Wohl und Weh der Technologie diskutiert wird, befassen sich Analysten bereits mit den Absatzchancen des Android-Geräts. Laut einer Studie der US-Plattform „Business Insider“ soll sich die Datenbrille im Jahr 2014 knapp über 800.000 Mal verkaufen. Auch für die darauffolgenden Jahre 2015 und 2016 geht die Prognose von

Business Insider von eher geringen Absatzzahlen aus. Der Grundtenor der Analysten ist dennoch positiv – eine Stimmung, die auch von Google selbst genährt wird. In Umlauf sind derzeit bereits Gerüchte, Google plane, die Datenbrille über eigene Shops (die noch aus dem Boden gestampft werden müssen) abzusetzen. Auf dieser Basis könnten sich die Verkaufszahlen des umstrittenen Utensils auf jährlich 21 Mio. Stück steigern (siehe dazu Infografik rechts).

Unauffälliger Spion Datenschützer sehen in der Cyberbrille einen potenziell massiven Angriff auf die Privatsphäre, da mit der Mini-Kamera unauffällig Personen und Szenarien aufgenommen werden können. Verschiedene Kolumnisten haben auch bereits eines der möglichen Haupteinsatzgebiete der Aufnahmebrille geortet: Möglicherweise wird sie vorwiegend im Schlafzimmer zur Anwendung kommen ... developers.google.com/glass www.businessinsider.com

© Google

T

he-All-American-Big-­DataElection-Show könnte man nachträglich zum letzten Wahlkampf um den Job des USPräsidenten sagen. Und: Glück gehabt, könnte man weiters sagen, dass Barack Obama mit Teddy Goff voriges Jahr den besseren Leiter für seine OnlineKampagne unter Vertrag hatte als Mitt Romney. Goff und sein Team führten Big Data-Analysen und Simulationen durch, die direkt in Twitter- und Facebook-Kampagnen einflossen (siehe auch Story auf Seite 49). Für Obama bedeutete das eine zweite Amtszeit als US-Präsident, zugleich war es die erste Wahl, in der Social Media und Big Data eine tragende Rolle spielten. Während Goff auf der einen Seite zu Recht stolz auf seine Arbeit im Neuland sein kann, drängt sich dennoch eine Frage ins Bild, die vor längerer Zeit so ähnlich schon vom Philosophen und Medientheoretiker Marshall McLuhan gestellt wurde. Hat die ‚Message‘ (sprich: Barack Obama) die letzte USWahl gewonnen oder das ‚Medium‘ (Facebook & Co.)? Was das Medium angeht, ist es Pech, dass Goff in Wiener Gartenpalais Liechtenstein vom Dig Data-Wahlkampf berichtet, während ein paar tausend Kilometer weiter gerade Ed Snowden über das US-Spitzelprogramm PRISM zu reden beginnt, das auf Big Data fokussiert ist. Im Web kursiert deshalb bereits ein neues Obama-Leitmotiv: ‚Yes We Scan!‘ ...

San Francisco/Wien. Es waren nicht unbedingt positive Schlagzeilen, für die der Elektronikhersteller Apple in den letzten Monaten gesorgt hat. Die Palette reicht von Performance-Schwierigkeiten der Apple-Aktie an der Börse bis hin zu steuerverzerrenden Praktiken, die dem Unternehmen von mehreren Behörden vorgeworfen werden. Anfang der Woche hat Apple im Rahmen seiner Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco das Ruder herumzureißen und mit einem Feuerwerk von Produktankündigungen in medial freundlicheres Fahrwasser zurückzusegeln versucht. Das dürfte dem Unternehmen im ersten Schritt gelungen sein, denn die WWDC entpuppte sich als Plattform für ein kleines Produktfeuerwerk, das im Laufe des Jahres Veränderungen für alle Produktbereiche bringen soll. Angekündigt sind nicht nur neue Versionen der Betriebssysteme OS X (Mavericks) und iOS, sondern auch ein neuer Radiodienst (iTunes Radio), ein runderneuerter Desktop-Mac (Mac Pro) und eine auf zehn Stunden gesteigerte Akkulaufzeit der Notebookline Macbook Air.

© EPA

Chris Haderer

© Apple

Chris Haderer

Die Entwickler-Seite von Google Glasses: Konsumenten werden ab Herbst bedient.


I dee & s t r at e g ie

Freitag, 14. Juni 2013

medianet technology – 49

IBM „Big Data“-Analysen sollen ein neues Marketing-Zeitalter einläuten, in dem es statt Zielgruppen nur noch persönlich angesprochene Individuen gibt

Das baldige Ende der Zielgruppe Chris haderer

Wien. Zwischen Hippokrates und Sokrates saßen Tatjana Oppitz, Generaldirektorin von IBM Österreich, und Teddy Goff, digitaler Wahlkampfleiter von Barack Obama, vorige Woche zusammen. Zwischen den Büsten der griechischen Größen, um genau zu sein, im Gartenpalais Liechtenstein. Rundherum: Die Bibliothek des Palais mit knapp 100.000 Büchern, das den Rahmen zur Fachveranstaltung IBM BusinessConnect abgab, zu der Goff als Gastredner geladen war. Er sollte ein lebendes Beispiel dafür abgeben, was durch die Auswertung von „Big Data“ bewirkt werden kann.

unbedingt auf der Hand liegt“, sagt Oppitz – Dinge also, die Teddy Goff und sein Team beim Social-MediaDuell Obama vs. Romney offenbar gesehen hat.

Simulation und Reaktion „Im klassischen Kunden- oder Wähler-Marketing ging es bis dato um den Durchschnittskunden beziehungsweise DurchschnittsBürger“, sagt Goff. „Vor allem die schnelle Entwicklung von Big Data und Social Networks hat jedoch eine Vielzahl von Anhaltspunkten über die einzelnen Personen generiert.“ Mit den zur Verfügung ste-

henden Wählerdaten führten Goff und sein Team jeden Abend etwa 66.000 Simulationen durch. „So konnten wir im Voraus berechnen, wer einen der heiß umkämpften ‚Battleground States‘ gewinnen wird. Diese Daten konnten dann in Echtzeit dafür verwendet werden, um das Marketingbudget in einer perfekten Social Media-Kampagne zu verwenden oder auch, um Wahlhelfer entsprechend richtig einzusetzen.“ Eine breite Personenschicht anzusprechen, ist für das Marketing der Zukunft also Vergangenheit: Big Data schafft das transparente Marketing-Individuum. www.ibm.at

© IBM/Mike Ranz

Teddy Goff, Obamas digitaler Wahlkampfleiter, als Gast bei IBM-Fachevent.

IBM Austria-Chefin Tatjana Oppitz und Teddy Goff, Obamas digitaler Wahlkampfleiter.

1.000 kleine Spuren Mit diesen großen Daten sind die tausend kleinen Spuren gemeint, die jeder Mensch in seinem OnlineLeben hinterlässt. Sie sind wie DNS an einem CSI-Tatort: Irgendetwas wird immer gefunden, und wenn es Engelsflügel sind. Diese aus allen Ecken der Onlinewelt stammenden Puzzlesteine sollen zum Urknall eines neuen MarketingUniversums verschmelzen – eines, das nicht mehr aus Zielgruppen besteht, sondern aus direkt angesprochenen Individuen. „Daten sind zweifelsohne die Ressource des 21. Jahrhunderts“, sagt Tatjana Oppitz. „Allerdings reicht der Zugang zu Daten allein nicht aus, um einen Wettbewerbsvorteil generieren zu können. Es geht um die Art und Weise, wie wir zukünftig mit Daten umgehen; und das entscheidet letztendlich über Erfolg und Misserfolg.“

WIE MAN NUR SO STRAHLEN KANN?

Manager und die Intuition Was IBM mit Big Data als Premisse in den Raum stellt (und wofür auch der Erfolg von Goffs Facebook-Aktivitäten ein Indiz sein soll): Langfristig werden Datenanalysen und daraus resultierende Entscheidungen die Intuition von Managern ersetzen. „Eine weltweite Umfrage unter Risk-Managern hat ergeben, dass das Nummer 1Risiko für Unternehmen ‚Entscheidungen auf Basis von Intuition der Geschäftsführung’ sind“, sagt Tatjana Oppitz. „Nicht zuletzt deshalb müssen Unternehmen in Zukunft auf Basis von Daten und Fakten und nicht aufgrund der Intuition ihrer Manager entscheiden.“ Laut Oppitz (und auch nach der Meinung von IBM-CEO Rinni Rometty) werden Unternehmen dazu gezwungen, weil die Komplexität zunimmt und die Anzahl der Daten unaufhaltsam steigt; die Zauberworte heißen demnach Big Data Analytics und Predictive Analytics. „Technologie und insbesondere der Einsatz intelligenter Analysemethoden erlauben Unternehmen, auch das zu sehen, was nicht Findet jemand den richtigen Job, fällt das allen auf. Denn man geht plötzlich positiver durchs Leben.

© Facebook

Den richtigen Job findet man übrigens immer auf karriere.at.

Barack Obamas Facebook-Kampagne. karriere.at 216x288mm ET 2013-04.indd 2

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Fa c t s & f i g u r e s

50 – medianet technology

short

500. Kunde für ­HotspotBetreiber Freewave

Freitag, 14. Juni 2013

Forrester Consulting Laut einer für hybris durchgeführten Studie sind Commerce Service-Partnerschaften im Kommen

Erfolgreicher E-Commerce braucht Partnerschaften

© Fally

Durch zunehmende Komplexität von Commerce-Projekten sind Unternehmen auf Partner angewiesen.

Citrix Systems steigert seine Quartalsumsätze Wien. Citrix Systems hat seine Ergebnisse des ersten Quartals 2013 veröffentlicht. Demnach erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 673 Mio. USD (ca. 507,22 Mio. €), ein Plus von 14% gegenüber 589 Mio. USD (443 Mio. €) im selben Quartal des Vorjahrs. Der Reingewinn nach GAAP betrug 60 Mio. USD (45,22 Mio. €) oder 0,32 USD pro Aktie (0,24 €). Die Umsatzsteigerung bei Produkten und Lizenzen betrug acht Prozent, bei Software-asa-Service 14%, bei Lizenz-Updates und Wartung 19%. www.citrix.com

© emarsys

emarsys eröffnet Büros in Dubai und Singapur

Expansion in den Nahen Osten: Aman Dotani, COO bei emarsys.

Wien. Der E-Mail-Automatisierer „emarsys“ ist auf Expansionskurs und hat Büros in Dubai und Singapur eröffnet. „Mit unserer Repräsentanz in Dubai können wir die stetig wachsende Anzahl unserer Kunden vor Ort künftig noch besser betreuen“, sagt Aman Dotani, COO bei emarsys. „Mit unserer Technologie helfen wir den Unternehmen, im wachsenden eCommerce-Markt Gewinne zu erzielen.” Zu den wichtigsten Kunden im arabischen Raum zählen neben Saudi Arabian Airlines führende regionale Online-Shops wie Sukar, Extra Stores und Marka VIP. www.emarsys.com

E-Commerce-Modelle beziehen verschiedenste Plattformen und Endgeräte in eine erfolgreich durchgeführte Kampagne mit ein.

CSPs als nützliche Ressource für den Ausbau der Technologie im Unternehmen gesehen, um eben diese Anforderungen besser und schneller erfüllen zu können.“

Wichtige Ressourcen

Komplexe Technologie

„Der Handel unterliegt einer schnellen Veränderung“, sagt Frank Schoutissen, Vice President Channel bei hybris. „Verbraucher fordern immer flexiblere und dynamischere Einkaufsmöglichkeiten – sowohl On- als auch Offline. Daher müssen Unternehmen ihre E-Commerce-Lösungen so anpassen, damit sie diesen Anforderungen gerecht werden – und das empfinden viele alles andere als einfach. In dieser Hinsicht werden

Etwa 90% der befragten CSPs geben an, dass die Nachfrage nach Multichannel Commerce hinter der wachsenden Komplexität ihrer umzusetzenden Projekte steckt. Ein weiterer Einflussfaktor ist das Mobile Commerce; hier geben 59% der in der Untersuchung befragten Unternehmen an, dass sie mit einem CSP zusammengearbeitet haben, um diesen zunehmend wichtigen Kanal zu unterstützen. „Während viele E-Commerce-Ent-

scheidungsträger den Nutzen der Zusammenarbeit mit CSPs sehen, ist es entscheidend, dass sie den richtigen Partner auswählen“, sagt Schoutissen. Die Forrester-Studie hat auch eine Antwort auf die Frage parat, warum immer mehr CommerceUnternehmen auf CSPs setzen: Die gestiegene Nachfrage resultiere daraus, dass „die heutigen Commerce-Technologie-Projekte komplex sind und wachsende E-Commerce-Umsätze einen größeren Einsatz bedeuten”, heißt es in der Studie. „E-Commerce-Führungskräfte sind zunehmend auf Partner angewiesen, die ihnen helfen, ihre Commerce-Technologie zu gestalten, zu selektieren, umzusetzen und zu fördern, während sie gleich-

zeitig die Zusammenarbeit mit Strategie und Kundenerfahrung anstreben.“ Die Forrester-Studie hat einen abschließenden Tipp für Unternehmen parat: „Auf dem Papier haben CSPs eine Vielfalt an Möglichkeiten vor sich, aber vielen fehlt die Reife, die zunehmend komplexeren Anforderungen ihrer Kunden zu erfüllen“, führen die Consulter aus. „CSPs müssen ihre Nische finden, ob es nun Einzelhandel, Hightech, Konsumgüter, Gesundheitswesen oder Telekommunikation ist. Ein tiefgreifendes Branchen-Knowhow ist ein Muss für CSPs – dies wird von den Kunden verlangt. Ein Kenner von allem, aber ein Meister von keinem zu sein – das reicht nicht.“ www.hybris.com

A1 Gemeinsam mit Nokia Siemens Networks und Ericsson testet der Provider neue technische Übertragungsmöglichkeiten

Die Weiterentwicklung des LTE-Standards Wien. Nach Edge und UMTS sind die Mobilfunkprovider nun gerade dabei, mit LTE einen Datenübertragungsstandard der vierten Generation zu etablieren. So hat beispielsweise A1 die erste Entwicklungsstufe von 4G/LTE seit über zwei Jahren in Betrieb und erreicht mittlerweile mehr als 80% der Bevölkerung; in ganz Österreich liegt die Netzabdeckung aktuell bei rund 30%. 4G/LTE bietet Datenraten von bis zu 150 Mbit/s pro Zelle – allerdings wird auch diese Kapazität in naher Zukunft nicht mehr ausreichend sein, weshalb bereits LTE Advanced in den Startlöchern steht.

Entwicklungslaboratorien unserer Technologielieferanten testen wir bereits die nächsten Generationen von 4G/LTE.“ Diese zeichnet sich durch noch höhere Datenraten aus, wobei verschiedene Technologien zum Einsatz kommen sollen. „Der LTE-Standard wurde von Anfang an so konzipiert, dass er auf unter-

schiedlichen Frequenzbändern eingesetzt werden kann und dadurch internationales Roaming ermöglicht“, erklärt Volker Ziegler, Leiter Strategie und Technologieportfolio bei Nokia Siemens Networks. „Einer der nächsten Schritte wird die Option der Zusammenfassung von Frequenzbändern sein (Carrier

Höhere Kapazitäten „Bei unseren Kunden werden Apps auf Smartphones und Tablets, mit denen sie Fotos und Videoclips austauschen, immer beliebter“, sagt Marcus Grausam, A1-Technikvorstand. „Aus diesem Grund wird das Datenvolumen in unseren Netzen auch in den kommenden Jahren stark steigen. In enger Zusammenarbeit mit den

© A1 Telekom Austria

Wien. Der Hotspot-Betreiber Freewave freut sich über seinen 500. Kunden, nämlich das Segafredo-Zanetti Café am Graben, das seinen Gästen ab sofort kostenlosen Zugang zum Internet über Freewave bietet. „Österreichweit steht Usern somit ein bereits sehr großes Netz an kostenlosen Hotspots zur Verfügung“, sagt Wolfgang Krivanek, Gründer und Geschäftsführer von Freewave. „Im März allein wurde ‚Freewave‘ mehr als eine Million Mal verwendet. Doch noch viel mehr als das 500er-Jubiläum freut mich die Nachhaltigkeit unserer Geschäftsbeziehungen: Viele Kunden schenken uns bereits seit Jahren ihr Vertrauen und freuen sich über die Zuverlässigkeit und Unkompliziertheit von Freewave.“ www.freewave.at

Wien. Guter Whiskey muss reifen – und auch dem E-Commerce scheint das Prinzip nicht fremd zu sein. „Der Weg zur Reife von Commerce-Dienstleistern“ hat der E-Commerce-Plattformanbieter „hybris“ seine beim Marktforscher Forrester Consulting in Auftrag gegebene Studie benannt, die Ende Mai veröffentlicht wurde. Die Studie zeigt, dass 56% der E-Commerce-Entscheidungsträger eine aktive Geschäftsbeziehung mit einem Commerce Service-Partner (CSP) haben, wohingegen nur zwölf Prozent in der Vergangenheit solche Beziehungen hatten, und 21% derzeit keine Verbindungen zu einem CSP haben, aber vorhaben, in den nächsten vier Jahren Beziehungen aufzunehmen. Die Ergebnisse der Studie beruhen auf einer quantitativen Umfrage unter 156 Fachleuten aus Marketing, IT und E-Commerce aus europäischen Unternehmen mit einem OnlineUmsatz von mindestens 20 Mio. USD (ca. 15,31 Mio. €) und einer zusätzlichen, kombinierten quantitativ/qualitativen Umfrage mit leitenden Angestellten von 21 europäischen CSPs.

© panthermedia.net/Oleksiy Mark

christoph fellmer

Hotspot-Betreiber und FreewaveGründer Wolfgang Krivanek.

Die LTE-Zukunft im Visier (v.li.n.re.): Volker Ziegler, Head of Strategy and Portfolio bei ­Nokia Siemens Networks; Marcus Grausam, A1 Technikvorstand; Sanne Stijve, ­Senior Sales Engagement Manager, Mobile Broadband bei Ericsson Wien.

Aggregation), mit der signifikant höhere Datenraten angeboten werden können.“ Die Netzkapazität kann außerdem durch eine Ausnützung der Laufzeitunterschiede eines Funksignals über unterschiedliche Wege auf derselben Frequenz gesteigert werden. Dafür werden entsprechend mehr Antennen beim Sender und Empfänger benötigt: „Die neuen ‚Multiple Input Multiple Output‘-Technologien sind noch nicht marktreif, aber die Entwicklungsabteilungen sind gut unterwegs und zeigen uns, was wir in den kommenden Jahren erwarten können“, Sanne Stijve, Manager Business Development Mobiles Breitband bei Ericsson. „In Kombination mit Carrier-Aggregation werden sie ‚LTE Advanced‘ zur Gigabit-Technik machen, die vielen Nutzern gleichzeitig hohe Datenraten in einer Mobilfunkzelle ermöglichen werden. Für die Planung der Netzbetreiber ist es wichtig, schon jetzt die Technologietrends zu kennen, um dementsprechend ihre Strategien auszurichten.“ www.a1telekom.at


Fa c t s & f i g u r e s

Freitag, 14. Juni 2013

medianet technology – 51

WKO Neues Pilotprojekt erlaubt Anwendern die einfache Anmeldung bei allen Angeboten der Portalverbund-Partner

short

Digitale Identitäten im Wirtschaftsportalverbund chris haderer

Die Teilnahme an der ersten „ELO ECM-Tour“ ist kostenlos.

Günther Klaura, Leiter WKO-Stabsabteilung Strategie (li.) und Rainer Hörbe, Leiter des Arbeitskreises Wirtschaftsportalverbund.

Ziel des Portalverbunds ist, den Nutzern den Zugang zu den OnlineAnwendungen der teilnehmenden Partner-Portale zu ermöglichen, ohne sich bei diesen erneut registrieren zu müssen. Die Registrierung erfolgt nur einmal bei einem eigenen Dienstleister, dem sowohl der Nutzer als auch die teilnehmenden Portale vertrauen (Identity Provider). Für den Benutzer wird die Verwendung der Portale im Verbund damit wesentlich einfacher, denn er muss sich nur noch einen Zugangscode (bestehend aus ID + Passwort) merken, kann damit aber alle im Portalverbund angebotenen Dienste nützen.

Beginn an im Team und können sofort die Vorteile dieser Zusammenarbeit für ihr Unternehmen nutzen.“

Rechtsgültige Identitäten „Die meisten Internet-User kennen diese ‚Single Sign On-Funktion‘ bereits, denn auch in Sozialen Netzwerken wird häufig angeboten, sich mit dem Google- oder Facebook-Konto anzumelden“, beschreibt Rainer Hörbe, Leiter des Austriapro Arbeitskreises „Wirtschaftsportalverbund“, die Nutzerseite des Portalverbunds. „Der ‚Wirtschaftsportalverbund‘ funktioniert aus Anwendersicht ganz ähnlich. Die Verwaltung der

Nutzerdaten im Hintergrund ist aber wesentlich komplexer: Bei unserem Projekt geht es nicht um beliebig wählbare Avatare, sondern um eindeutig gesicherte, rechtsgültige elektronische Identitäten.“ Austriapro ist die E-BusinessStandardisierungsplattform der WKO. Der 1989 gegründete, gemeinnützige Verein fördert den Einsatz allgemein anerkannter, offener Standards für den Datenaustausch zwischen Unternehmen. Für den Wirtschaftsportalverbund entwickelt Austriapro standardkonforme, elektronische Prozesse zur gemeinsamen Verwaltung von Identitäten und koordiniert das Pilotprojekt hierzu. www.wko.at www.austriapro.at

Plattform Digitales Österreich Laut dem 10. E-Government-Benchmark liegt Österreich über dem EU-Durchschnitt

Top-Position in E-Government-Belangen Wien. Seit Jahren attestiert der E-Government-Benchmark Österreich eine Führungsposition in Europa in E-Government-Belangen. Im Gegensatz zu den bisherigen Benchmarks gibt es in der aktuellen Ausgabe, die Anfang des Monats in Brüssel präsentiert wurde, keine europäische Gesamtreihung mehr. „Österreich behält aber auch unter diesen Kriterien einen Spitzenplatz in Europa“, kommentiert Sektionschef Manfred Matzka das Ergebnis des zehnten Benchmarks.

dem europäischen Durchschnitt platziert. Die Einbeziehung der sogenannten Schlüsseltechnologien (z.B. Integration der HandySignatur) ist in Österreich weit fortgeschritten. Deutlichen Nachholbedarf ortet der Benchmark allerdings beim Kriterium „Grenzüberschreitendes Studieren.“

„Um unser hervorragendes Angebot an E-Government weiter auszubauen, ist es künftig notwendig, die Nicht-Nutzer ins Boot zu holen“, sagt Matzka über die Weiterentwicklung der E-Government-Dienste in Österreich. „Im Vordergrund stehen die Fokussierung auf einzelne Zielgruppen

© BKA/Georg Stefanik

Gute Zeugnisse

Sektionschef Manfred Matzka: „Halten beim E-Government Spitzenplatz in Europa“.

und die Schaffung von zusätzlichen Anreizen, etwa für den elektronischen Amtsweg. Ein Teil der Kostenvorteile, die für die Verwaltung durch E-Government entstehen, kann den Bürgern zurückgegeben werden.“

Hohe Akzeptanz Der Reifegrad der vom Marktforscher Cap Gemini im Auftrag der EU-Kommission in insgesamt 32 Ländern untersuchten Dienste wird durch die Indikatoren „Online-Verfügbarkeit“ und „OnlineBenutzbarkeit“ gemessen. Beim Indikator Online-Verfügbarkeit erreicht Österreich 85% im Vergleich zum Durchschnitt von 74%; beim Indikator Online-Benutzbarkeit liegt Österreich bei 86% im Vergleich zum Durchschnitt von 70%. Lediglich 27% der österreichischen Internet-Benutzer gaben an, das E-Government-Angebot nicht zu kennen, nur 2% hatten Schwierigkeiten bei der Benutzung selbst. Diese Usergruppen sollen ebenfalls gewonnen werden. www.digitales.oesterreich.gv.at

Because Software AG feiert Firmenjubiläum

© because-software.com

„Das Vertrauen aller beteiligten Partner untereinander und in die gemeinsam genutzten und verwalteten Daten ist die wesentliche Grundlage des Wirtschaftsportalverbunds“, erklärt Günther Klaura, Leiter der WKO-Stabsabteilung ‚Strategie‘. „Mit dem Pilotprojekt zeigen die Experten von ‚Austriapro‘, wie eine solche Kooperation realisiert werden kann. Die WKO sorgt dafür, dass bei der Umsetzung auf die größtmögliche Synergie mit bestehenden Technologien wie der digitalen Signatur oder der ‚Global Location Number‘ geachtet wird. Nun laden wir alle interessierten Portalbetreiber ein, sich an der Weiterentwicklung zu beteiligen. Sie sind so von

Vertrauens-Verbund

Österreich zählt laut dem aktuellen E-Government-Benchmark bei Verfügbarkeit und Benutzerfreundlichkeit der E-Government-Lebenslagen zu den am besten aufgestellten Ländern Europas. Gleichzeitig wird bestätigt, dass Österreich mit geringen Investitionskosten ein hohes Niveau erreicht hat. In der Lebenslage „Grenzüberschreitende Unternehmensgründung“ liegt Österreich weit über dem EUSchnitt, beim Kriterium „Transparenz“ ist Österreich deutlich über

Wien. Das Softwarehaus ELO ist mit seiner ersten ECM-Tour durch Österreich unterwegs. Der Hersteller von EnterpriseContent-Management (ECM)und Dokumenten-ManagementSystemen zeigt im Rahmen der Show, wie mit ECM-Lösungen Zeit und Geld gespart werden können. Dabei geht es um Themen wie effiziente Rechnungseingangsverarbeitung mit dem Modul „ELO DocXtractor“ und die nahtlose Integration kaufmännischer Programme in das ELO ECM durch die Middle­ ware „ELO Business Logic ­Provider“. Auch für die mobile Arbeitswelt von heute hat ELO eine Lösung parat: Mit der App „ELO for Mobile Devices“ für Smartphones und Tablet-Computer können Nutzer jederzeit extern auf relevante Unternehmensdaten zugreifen und an aktuellen Geschäftsprozessen teilnehmen. Nach einem erfolgreichen Auftakt in Linz und in Hall in Tirol geht die ELO ECM-Tour Österreich im Juni in die zweite Runde. Am kommenden Donnerstag, den 20. Juni, gastiert die ELO ECM-Tour in Klagenfurt (Seepark Hotel, Universitätsstraße 104). www.elo.com/ecmtour

© WKO (2)

Wien. User-IDs und Passwörter sind in der Online-Welt ein wertvolles und schützenswertes Gut. Aus diesem Grund fordern viele Portale bei der Registrierung komplexe Passworte, die aus einem Zahlen- und Zeichenmix bestehen. Während der hohe Schutzfaktor solcher Passworte auf der einen Seite ein großer Vorteil ist, wird die Verwaltung und Eingabe komplexer Identifikationsdaten von vielen Anwendern als lästig empfunden. Der User-Erfahrung auf der Spur, hat die Wirtschaftskammer Österreich den Verein „Austriapro“ mit der Entwicklung eines Systems beauftragt, bei dem sich der Anwender nur einmal anmeldet und danach die Angebote aller Portalverbund-Partner benützen kann. Das Ergebnis wurde mit dem „Wirtschaftsportalverbund“ kürzlich in der WKO vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt zur Kooperation von E-Business und E-Government-Portalen.

© elo.com

Mit der Projektumsetzung war die WKO E-Business-Standardisierungsplattform „Austriapro“ beauftragt.

On Tour: Enterprise Content Management

25 Jahre Agentursoftware: Jubiläum mit Wettbewerb für Kreative.

Wien. Seit 25 Jahren ist die Because Software AG als Anbieter für Agentursoftware und Anwendungsberatung in der Werbewelt aktiv – und verschenkt zum Firmengeburtstag Lizenzen ihrer Agentursoftware „easyJob“ und Beratungsleistungen im Wert von 25.000 €. Kreative Köpfe können am Gewinnspiel teilnehmen. Passend zu easyJob, das vor allem durch seine hohe Individualisierbarkeit überzeugt, geht es dort um individuelle Ideen. Die individuellste und originellste Idee, die zum Ausdruck bringt, warum die Werbewelt easyJob braucht, wird mit einem Package aus easyJob-Lizenzen im Wert von 15.000 € und vier Tagen Beratungsleistung belohnt, der Zweitplatzierte erhält Lizenzen für 5.000 € und einen Beratungstag, und für alle Teilnehmer gibt es 25% Sonderrabatt auf den Kauf von Lizenzen im August 2013. www.because-software.com


T o ols & se r v ic e s

52 – medianet technology

Freitag, 14. Juni 2013

Dell Der IT-Dienstleister hat sein Infrastruktur-Portfolio von der Unternehmensfiliale bis hin zum Rechenzentrum erweitert

short

Konvergente IT-Lösungen in möglichst vielen Größen

Riverbed mit Stingray Service Controller

© Riverbed

Das Active Infrastructure-Portfolio erlaubt die rasche Bereitstellung von aktuell benötigten Kapazitäten. Das Dell PowerEdge VRTX Server-Portfolio richtet sich an Kleinund Mittelbetriebe.

christoph fellmer

Riverbeds neue Plattform vereinfacht die ADC-Bereitstellung.

Wien. Aus dem kalifornischen San Jose rollt eine Welle von Neuigkeiten auf (potenzielle) Dell-Anwender zu. Im Rahmen seines „Dell Enterprise Forum“ für Kunden und Partner hat der IT-Hersteller vergangene Woche eine Reihe von Produkten vorgestellt, die sein konvergentes Infrastrukturportfolio ausbauen sollen. Das Angebot zielt darauf ab, die Komplexität zu reduzieren sowie die Effizienz und Flexibilität aktueller IT-Infrastrukturen zu steigern. Die neuen Lösungen lassen sich individuell unterschiedlichsten Anforderungen anpassen. Zudem adressiert Dell mit seinen konvergenten Infrastrukturen jetzt auch deutlich besser Büros von Remote-Standorten, Zweigstellen sowie kleine und mittlere Unternehmen.

Wien. Riverbed Technology hat mit dem neuen „Stingray Services Controller“ eine Plattform entwickelt, mit der Unternehmen nun Application Delivery Controller „as a Service” (ADCaaS) bereitstellen können. So kann die Einführung von Application Delivery Services für jede Netzwerkarchitektur einschließlich Software Defined Networks (SDN) automatisiert werden. Mit dem Stingray Services Controller verwirklicht Riverbed jetzt das Bereitstellungsmodell „ein ADC pro Anwendung“. Mit der Einführung von Stingray Services Controller können Unternehmen und Cloud-Anbieter ihr ADC-Inventar automatisch „as a Service“ bereitstellen, lizenzieren, einteilen und verwalten. www.riverbed.com

Erweitertes Portfolio Mit dem aktuell erweiterten Lösungsangebot will Dell ein breites Spektrum von Unternehmen mit konvergenten und vorkonfigurierten Lösungen anbieten, die schnell einsatzfähig sind und Kunden mehr Flexibilität ermöglichen. Laut dem Marktforscher IDC werden die Ausgaben für konvergente Systeme

Neue Lizenzpakete im Vorfeld von Xpress 10

DuraVision-Monitor: speziell für die Anzeige von bewegten Bildern.

Wien. Mit dem DuraVision FDF2303W hat Eizo einen 23Zöller mit Full-HD-Auflösung für den Sicherheits- und Überwachungsbereich vorgestellt. Der Monitor weist 24-polige DVI-D- sowie 15-polige D-SubMini-Eingänge zur Unterstützung digitaler und analoger Signale auf. Zudem verfügt er über zwei HDMI-Eingänge für PC- und AV-Signale und kann mit Videokameras, Recordern und anderen AV-Geräten verbunden werden. Er ist mit einem entspiegelten IPS-Display (Blickwinkel 178°) bei minimalen Farbabweichungen ausgestattet. www.eizo.at

im Zeitraum von 2011 bis 2016 im Jahresdurchschnitt um 54% steigen; die wichtigsten Gründe dafür sind Kostenvorteile und eine höhere Effizienz, die auf einfachere Verwaltung der IT, direkte Lieferantenbeziehungen sowie eine raschere Einsatzfähigkeit der Lösungen und Produkt-Updates zurückzuführen sind. Diesem Ansatz folgend, hat Dell in Kalifornien den PowerEdge

VRTX-Server vorgestellt, die erste konvergente IT-Lösung für Zweigstellen sowie kleine und mittlere Unternehmen. Der Server bietet hohe Leistung im kompakten Design eines Tower-Servers.

Schnelle Implementierung Die Version 1.1 von Dell Active Infrastructure bietet außerdem ein erweitertes Portfolio vorintegrierter Systeme. Neu hinzugekommen sind Dell Active System 50, Dell Active System 200 und Dell Active System 1000. Ebenso wie das verfügbare Dell Active System 800 sind die vorkonfigurierten Lösungen in unterschiedlichen Ausstattungen, abhängig von den jeweiligen Kundenanforderungen und Applikationen, erhält-

Kompakte Leistung im Tower-Design.

„Die durch Kunden inspirierten Innovationen basieren auf intensiven Kenntnissen der betrieblichen Realitäten unserer Kunden und der Umsetzung der Anforderungen in moderne IT-Infrastrukturen“, sagt Marius Haas, President Enterprise Solutions bei Dell. „Sie wurden für die Bedürfnisse unterschiedlicher Unternehmen entworfen und entwickelt. Die vorgestellten Lösungen verdeutlichen den differenzierten Ansatz von Dell, bei dem die unterschiedlichen Anforderungen von Unternehmen jeder Größe berücksichtigt werden – vom kleinen Büro mit fünf Mitarbeitern bis zu den größten Rechenzentren der Welt.” www.dell.at

Variantenreich: Server­ estückungen. B

Test Die „F@st Plug 500“-Serie bietet Internet via Steckdose und ist in zahlreichen Ausstattungsvarianten erhältlich

Zuverlässiges Internet aus der Steckdose Wien. Angetrieben vom rasanten Smartphone- und Tablet-Absatz, haben auch WLAN-Verbindungen verstärkt Einzug in die Büros dieser Erde gefunden. Gerade im privaten Bereich sowie im Segment der Heim- und Kleinbüros sind sie eine einfache Möglichkeit, verschiedenste Endgeräte vom Tablet bis zum Drucker möglichst kabelfrei in ein Netzwerk einzubinden. In vielen Fällen, in denen Geräte mit hohem Datenvolumen zum Einsatz kommen (wie beispielsweise bei der Einbindung von SmartTV oder Überwachungskameras), ist allerdings auch eine Kombination aus WLAN und drahtgebundenem Netz überlegenswert. In diesem Segment ist Sagemcom mit der F@st Plug 500-Reihe präsent. Dabei handelt es sich um einen in mehreren Varianten erhältlichen Powerline-Adapter, der den Netzzugang über die Stromleitung ermöglicht.

Sekunde (die tatsächlich erzielbare Geschwindigkeit hängt von den lokalen Gegebenheiten und nicht zuletzt auch von der Stromleitung ab). Sie sind in verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich, vom Premium-Modell mit integriertem IP-TV-Streamung über Versionen mit integriertem Stromstecker bis zum WLAN-Adapter. Mit letzterem kann beispielsweise ein Netzwerk

Sehr einfaches Handling Alle Modelle der F@st Plug 500Reihe bieten Datenübertragungsraten von bis zu 500 Megabit pro

via Stromkabel zur Terrasse geführt und von dort aus drahtlos weiterverteilt werden. Für Datensicherheit sorgt dabei eine 128-bit

© Sagemcom

© Eizo

Full-HD-Monitor für den Überwachungsbereich

Kunden-Feedback

Die Active Sys­ tems-­Familie von Dell auf einen Blick: nach Wunsch skalierbar.

© Dell

Wien. Das Softwarehaus Quark hat die Layoutsoftware QuarkXpress 10 angekündigt. QuarkXPress 10 wird als unbefristete lizenzierte Software über die Vertriebsstellen von Quark und autorisierte Händler vertrieben. Bis zum 30. Juni erhalten alle Kunden, die eine neue Lizenz für QuarkXPress 9 erwerben oder ein Upgrade von einer beliebigen Vorgängerversion durchführen, die Version 10 kostenlos. Ab dem 30. Juni sind Anwender der Versionen QuarkXPress 3 bis 7 nicht mehr zum Upgrade auf QuarkXPress 9 oder 10 berechtigt. www.quark.de

lich und ermöglichen im Vergleich zur Einrichtung einzelner Systeme eine bis zu sechs Mal schnellere Implementierung. Ebenfalls neu ist der Dell Active System Manager 7.1 für die Verwaltung von Active-System-Infrastrukturen. Das Tool unterstützt Microsoft Hyper-V und VMware vSphere sowie das Stateless Computing für Skalierung und Migration von Workloads.

Sagemcom F@st Plug 500 Powerline-Adapter: einfaches Hochgeschwindigkeitsnetz.

AES Verschlüsselung mit wechselbaren Schlüsseln. Im Praxistest hat sich der F@st Plug 500 Premium als extrem einfach zu installieren und zu bedienen erwiesen. In der Regel ist es ausreichend, einen Adapter mit dem Zugangsmodem und einer Stromdose zu verbinden. Der Rest geschieht sehr laienfreundlich, lediglich bei einigen Routereinstellungen ist Vorwissen angebracht. Die Adapter sind laut Hersteller mit anderen Powerline-Systemen kompatibel, allerdings kann die erzielbare Übertragungsgeschwindigkeit dann auf 200 Megabit pro Sekunde gedämpft werden. Die Preise für die Adapter gestalten sich je nach Ausstattung gestaffelt: F@st Plug 500 Premium (mit integriertem Stromstecker mit Entstörfilter, Ethernet-Anschluss, HD & SD-Streaming sowie IPTV): 99,99 €; F@st Pack Multi (1 Ethernet-Adapter, 1 Adapter mit Ehernet und Stromdose): 89,99 €; F@st Plug 502 Wifi Single: 79,99 €; F@st Plug 501 Duo (nur EthernetAdapter): 69,99 €. www.sagemcom.com


medianet

inside your business. today.

freitag, 14. juni 2013 – 53

auf erfolgskurs

Aktuell liegt das Wachstum von Phoenix Contact Österreich bei acht Prozent Seite 54

© ÖBB/peterrigaud.com

© Phoenix/Scheiblecker

industrialtechnology aktuelle AIT-studie

OnTec Software Solutions gewinnt euro­ päisches IT-Projekt „XCB Broker“ Seite 56

industrie service wird wichtiger © krischanz.zeiller./AIT

Energieeffizienz ist noch ein Fremdwort

© Sigmatek Automation/Theodor Kusejko

short

Lamprechtshausen. Die beiden neuen Control Panels der ETVSerie von Sigmatek, das ETV 0555 und das ETV 0855 im 5,7bzw. 8,4 Zoll-Format, verfügen über leistungsstarke EDGETechnology-Prozessoren und damit eine hohe Performance für mittlere bis komplexe Applikationen bei gleichzeitig niedriger Verlustleistung. Dadurch wird ein lüfterloser Betrieb der Panels ermöglicht. Standardmäßig stehen je acht digitale Ein- und Ausgänge zum Anschluss von diversen Geräten zur Verfügung. www. sigmatek-automation.com

© Festo/APA-Fotoservice/Preiss

Graz. Andritz Hydro erhielt von Kraftwerke Oberhasli AG (KWO), Schweiz, im Rahmen der Erweiterung der Wasserkraftwerke Innertkirchen 1 und Handeck 2 den Auftrag zur Lieferung von zwei Peltonturbinen und eines Synchrongenerators. Die Inbetriebnahme ist für 2016 geplant. Die Modernisierung der beiden mehr als 60 Jahre alten Anlagen leistet einen wesentlichen Beitrag zur Abdeckung des Spitzenenergiebedarfs zum Ausgleich ­volatiler Wind- und Sonnenenergie. Die durch die Modernisierung zusätzlich gewonnenen 70 Gigawattstunden pro Jahr decken den Strombedarf von mehr als 14.000 ­Haushalten ab. www.andritz.com

Günter Haunlieb (Gallup-Institut, Studienleiter), Wolfgang Keiner (GF Festo Österreich), Katharina Sigl (Leitung Marketing & ­strategische Leitung Didactic Festo Österreich) und Thomas Müller (Experte für Energieeffizienz bei Festo Österreich, v.li.)

© APA/Georg Hochmuth

Festo-Trendbarometer 43% der heimischen Industrieunternehmen rechnen für heuer mit Wachstum; den Kostenfaktor Energie nimmt man allerdings noch zu wenig ernst und gibt hier weiterhin mehr Geld als notwendg aus. Seite 54 Rekordumsatz Zuwachs von 14% auf 950 Mio. Euro

Peter Neumann, CEO der international erfolgreichen Engel-Gruppe.

Schwertberg. „Die sehr erfolgreiche Entwicklung bestätigt, dass wir mit dieser Strategie auf einem sehr guten Weg sind, den wir ehrgeizig weitergehen”, so Peter Neumann, CEO der Engel Holding. Technologisch tragen vor allem energieoptimierte Maschinenkonzepte, integrierte und automatisierte Systemlösungen sowie branchenspezifische Weiterentwicklungen das Wachstum. So konnte Engel dank der Servohydraulik ‚ecodrive‘ allein im wettbewerbsintensiven Segment der mittelgroßen Spritzgießmaschinen seine Marktanteile deutlich ausbauen. www.engelglobal.com

Rohstoffpreise bleiben stabil

© Kunststoffportal.de

Engel weiter im Höhenflug

© Engel

Wien/Brüssel. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (Bild) unterstützt den von der EU-Kommission präsentierten Aktionsplan für die Stahlindustrie, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken. Die Stahlindustrie ist mit 360.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 190 Mrd. Euro ein wichtiger Faktor für Wachstum und Beschäftigung in Europa. „In Zukunft muss die Stahlindustrie noch stärker auf die Erschließung neuer Märkte mit neuen spezialisierten Produkten setzen, um global konkurrenzfähig zu bleiben”, so Mitterlehner. www.bmwfj.gv.at

Mehr Planungssicherheit PTFE-Branchentrends

Rohstoffpreise für Polytetrafluorethylen liegen 70% über dem Niveau von 2010.

Frankfurt. Die Rohstoffpreise für Polytetrafluorethylen (PTFE) sind weiter auf einem erhöhten Niveau und liegen – so die aktuellen Zahlen der Fluoropolymergroup des pro-K Industrieverbands Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. – für S-PTFE und E-PTFE fast 60% über dem Niveau von 2010. Allerdings rechnet der Verband damit, dass mit keinen weiteren Preissteigerungen zu rechnen sei, da sich im Vergleich zu 2011 die Versorgungslage durch neue Abbaustätten für den wichtigen Ausgangsstoff Flussspat deutlich verbessert habe. www.pro-kunststoff.de


c ov e r

54 – industrialtechnology

kommentar

„Clusterland Award 2013“

Freitag, 14. Juni 2013

Trendreport Festo und das Gallup Institut untersuchten die Stimmungslage in der heimischen Industrie

Wachstum ist geplant, oft fehlt aber die Strategie Wenig Energie zeigen die österreichischen Betriebe bei Fragen rund um die Energieeffizienz. britta biron

voestalpine Erfolg

© voestalpine

Ergebnisplus

Der Stahlkonzern zeigt auch in der Krise Stärke und wächst weiter.

Linz. Böhler Welding Holding, ein Tochterunternehmen der Metal Engineering Division der voestalpine, übernimmt 90% der italienischen Trafilerie di Cittadella S.p.A./Fileur, einen Spezialisten für die Herstellung von hochqualitativem nahtlosem Fülldraht. Das Unternehmen beschäftigt rund 60 Mitarbeiter und erzielte 2012 einen Umsatz von 13,7 Mio. €. Die voestalpine, die trotz Umsatzminus im Geschäftsjahr 2012/13 das Ergebnis um satte 11% auf 1,45 Mrd. € steigern konnte, stärkt durch den Zukauf das breiten Schweißtechnikportfolios weiter. www.voestalpine.com

„Energiesparen ist eine nachhaltige Kostenbremse, und es ist überraschend, wie viel Geld Unternehmen hier

© Festo/APA-Fotoservice/Preiss

E

nigkeit macht stark. Das gilt auch für Unternehmen, und immer mehr Betriebe erkennen, dass sich Kooperationen – ob innerhalb der Branche oder branchenübergreifend – rechnen. In NÖ vergibt die RaiffeisenBankengruppe NÖ-Wien als Generalsponsor der ‚ecoplus Cluster Niederösterreich‘ in Kooperation mit dem Land Niederösterreich und NÖ Wirtschaftsagentur ecoplus seit 2004 den ‚Clusterland Award‘ an besonders gelungene Kooperationsprojekte und -ideen. In der Kategorie ‚Das beste Kooperationsprojekt zwischen Unternehmen und F&E-Einrichtungen‘ ging der Preis heuer an das Projekt ‚eco2production – ecological and economical production‘, das eine ökonomische und ökologische bzw. energieschonende Produktion im Fokus hat. Das Projekt eco2production ist eine Fortsetzung des Projekts ‚eco2cut‘, das sich auf Werkzeugmaschinen konzentriert hat und wegen seines durchschlagenden Erfolgs nunmehr auf den gesamten Produktionsprozess ausgedehnt wurde. Ziel ist die Entwicklung eines ganzheitlichen Konzepts für die Implementierung von Energie-Monitoring- und EnergieManagement-Systemen, deren Erprobung bei Projektpartnern sowie die Erstellung von zuverlässigen Prognosen des Energieverbrauchs.

Wien. „Offenbar ist der Leidensdruck der Unternehmen noch nicht groß genug. Anders kann man sich kaum erklären, warum Energieeffizienz noch immer einen vergleichsweise kleinen Stellenwert für die Betriebe hat”, wundert sich Wolfgang Keiner, Österreich-GF von Festo, bei der Präsentation des aktuellen ‚Trendbarometer‘. Immerhin 22% der insgesamt 200 befragten Manager schätzen die aktuelle Lage ihres Unternehmens

Thomas Müller, Experte für Energieeffizienz bei Festo Österreich.

liegen lassen.“

tum anzukurbeln. Insgesamt sehen 73% die Produktion als wichtigen Wachstumsträger; vergessen wird dabei aber scheinbar, dass auf diesen Bereich rund 2/3 des Stromverbrauchs entfällt. „Energiesparen ist daher eine nachhaltige Kostenbremse, es ist aber wirklich überraschend, wie viel Geld die Unternehmen hier einfach liegen lassen”, kommentiert Thomas Müller, zertifizierter Energiebeauftragter von Festo Österreich, die Umfrageergebnisse. Fast könnte man meinen, dass in der Industrie die Meinung vorherrscht, der Strom komme einfach aus der Steckdose und damit ist das Thema auch erledigt. Dass im nächsten Jahr das Energieeffizienzgesetz in Kraft tritt, das Unternehmen

thomas müller festo österreich

„besser als im Vorjahr” ein, 55% gaben an, dass es heuer genauso gut läuft wie 2012 und nur 22% sehen eine Verschlechterung. Insgesamt rechnen 43% der Betriebe heuer mit einem Wachstum, die Erwartungen liegen dabei immerhin durchschnittlich bei 7,5%. Dabei setzt man vor allem auf neue Märkte (65%) und neue Produkte (62%). Auch die Qualifikation der Mitarbeiter (37%) sowie Veränderungen in der Produktion (32%) sind nach Ansicht der Manager probate Mittel, um das Wachs-

zur Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen verpflichtet, hat sich in der Branche noch nicht herumgesprochen. „Zwei Drittel der Befragten wissen nach eigenen Angaben nichts davon und nur 38 Prozent jener, die behaupten, das Gesetz zu kennen, können dessen Auswirkungen auf ihr Unternehmen abschätzen”, so Müller weiter.

Fehlendes Know-how Die Gründe für die fehlende Energie bei diesem Thema liegen im mangelnden Wissen über Einsparungsmöglichkeiten und die entsprechende Technologie. „Weit verbreitet ist auch die Meinung, dass solche Maßnahmen hohe Investitionen erfordern bzw.

Phoenix Contact 2012 war ein Rekordjahr und auch für heuer erwartet das Hightech-Unternehmen ein Plus

Das Erfolgsrezept geht auch heuer auf Wien. Die Phoenix Contact Gruppe erzielte 2012 mit 1,59 Mrd. € (das entspricht einem Plus von 4,5%) den größten Umsatz in ihrer Unternehmensgeschichte. „Wir konnten trotz schwieriger konjunktureller Rahmenbedingungen mit einem Umsatz von 25 Millionen Euro einen substanziellen Beitrag zu diesem Ergebnis leisten“, freut sich Österreich-GFThomas Lutzky, nach dessen Meinung Innovation, Qualität, kompetente, persönliche Beratung und ein höchstmöglicher Servicegrad durch die lokale Logistik die wichtigsten Erfolgsfaktoren darstellen.

erklärt Lutzky. Zudem werden österreichische HTLs und Universitätsinstitute mit Laborausstattung unterstützt und Exkursionen und Fachvorträge angeboten. Seit 2002 schreibt Phoenix Contact den Bildungswettbewerb „xplore“ aus, der Schüler und Studenten aus der ganzen Welt dazu aufruft, neue Lösungen und außergewöhnliche Anwendungsfälle für die Automatisierungstechnik zu entwerfen.

© Phoenix/Andreas Scheiblecker

britta biron

lange Amortisationszeiten haben. Beides ist falsch; oft kann man schon mit wenig Aufwand deutliche Effizienzsteigerungen erzielen und Investitionen zur Senkung des Energieverbrauchs machen sich schnell bezahlt“, weiß Müller. Mangelndes Wissen zeigt sich lt. Müller auch darin, dass erst rund die Hälfte der Betriebe mit Energiekennzahlen arbeitet. „Und diejenigen, die diese Benchmarks einsetzen, wissen auch nicht immer, was sie da tun. Natürlich ist es gut, etwa die Energiekosten pro Mitarbeiter zu kennen, aber allein das Sammeln von Zahlen bringt wenig.” Sich hier externe Unterstützung zu holen, läge angesichts der internen Wissenslücken auf der Hand. Zu dieser Möglichkeit greifen aber vor allem nur größere Betriebe mit mehr als 100 Mitarbeitern. Je kleiner das Unternehmen, so die Studie, desto größer sind auch die Ressentiments gegen Berater. 34% der mittelgroßen und sogar 49% der kleinen Unternehmen schließen es schon fast kategorisch aus, Know-how zuzukaufen. Deutlich lieber investiert man in die Qualifizierung der eigenen Belegschaft, da dies auch als bestes Mittel gegen den Technikermangel angesehen wird – dieses Thema hat seit der Befragung 2011 nichts an Brisanz verloren. Die Bereitschaft im Ausland – sowohl innerhalb der EU als auch außerhalb über die Rot-Weiß-Rot-Card –, nach Fachpersonal zu suchen, ist von 20 auf 23% bzw. von 16 auf 24% gestiegen. Die Abneigung gegen Berater zeigt sich aber auch in Personalfragen: Gerade 17% der befragten Unternehmen (2011 waren es noch 19%) nutzen diese Möglichkeit. www.festo.at www.gallup.at

„Trotz der schwachen

Deutliche Steigerung

Anreas Rossa, Vice President & Header Phoenix Contact Gruppe mit Thomas Lutzky (re.), GF von Phoenix Contact Österreich: Wir sind weiter auf Wachstumskurs.

Trotz der weiterhin flauen Konjunktur rechnet Lutzky auch für heuer mit einem Plus: „Aktuell wachsen wir in Österreich mit acht Prozent“, weist er auf die dynamische Entwicklung des Unternehmens hin. „Wir investieren laufend in Produktentwicklung, modernste Produktionsanlagen und die erforderliche Infrastruktur. Mit dem Fokus auf ‚Green Technologies‘,

Effizienz und hohe Innovationskraft – eine Weltneuheit ist etwa das Cimphandy – werden wir neue Marktpotenziale für uns erschließen und weiteres Wachstum generieren können.“ Dafür braucht es natürlich gut ausgebildetes und motiviertes Personal. Aus- und Weiterbildung wird daher großgeschrieben; insgesamt 350 Jugendliche werden

derzeit in unterschiedlichsten Berufen ausgebildet. „Letzten Herbst haben wir auch in Wien mit der Lehrlingsausbildung gestartet. Aufgrund der guten Erfahrungen ist schon bald mit einem weiteren Ausbau zu rechnen. Wir wollen auch in Österreich Verantwortung übernehmen bei der Sicherung der Zukunft junger Menschen durch Qualifikation“,

Konjunktur rechnen wir mit weiterem Wachstum; aktuell liegt das Plus in Österreich bei acht Prozent.“ thomas lutzky, gf phoenix contact österreich


Freitag, 14. Juni 2013

I n n ovati o n & u n te r n e h me n

industrialtechnology – 55

Austrian Institute of Technology Aktuelle Studie zeigt auf, dass Dienstleistungen für Industriebetriebe interessante Wachstumschancen bieten

Service bringt höhere Margen Vor allem Systemangebote und Betreibermodelle liegen im Trend. Wien. Wachstum ist trotz der aktuell schwierigen Rahmenbedingungen nach wie vor das erklärte Ziel der Unternehmen, doch mit herkömmlichen Methoden wie neuen Produkte und neuen Märkten immer schwieriger zu erreichen. Eine Studie des AIT Austrian Institute of Technology in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) zeigt, dass Dienstleistungen ein zunehmend wichtiger Umsatzbringer in der Industrie sind. Österreichische Firmen erzielen mit ergänzenden Dienstleistungen zu ihren Produkten im Durchschnitt einen Umsatzanteil von 13%. Dienstleistungen wie etwa Schulungen, Finanzierung oder Wartung werden zunehmend in Kombination mit einem industriellen Produkt verkauft, in dem die Dienstleistung indirekt, als Teil des Gesamtpakets, verrechnet wird. Deshalb ist der Anteil, den Firmen indirekt erwirtschaften, oft größer als der direkte Umsatzanteil.

Phasen des Lebenszyklus eines Produkts – von der Installation, dem Betrieb bis Wartung und der Entsorgung des Produkts – übernimmt und der Kunde nurmehr für die erhaltene Leistung zahlt.

Komplettlösungen In einem der Fallbeispiele wurde die Doka GmbH untersucht; sie ist Komplettanbieter im Bereich der Schalungstechnik für die Bauwirtschaft. Neben seinen Hauptprodukten bietet das Unternehmen auch produktbegleitende Dienstleistungen an. Ziel ist es, dem Kunden eine Komplettlösung über alle

Phasen des Bauzyklus anzubieten. Dienstleistungen stiften einerseits zusätzlichen Nutzen beim Kunden, erhöhen damit die Kundenbindung und steigern die Attraktivität des Angebots gegenüber Konkurrenzunternehmen. Andererseits helfen Dienstleistungen, das Know-how der Firma zu erweitern und somit die Produkte zu verbessern. Produktbezogene Dienstleistungen bieten also ein unmittelbares Feedback von Erfahrungen aus der Anwendung der Produkte in der Praxis. Dienstleistungen machen bei Doka – ja nach Landesgesellschaft – bereits bis zu 17% des Umsatzes aus. www.ait.ac.at

Umsatzanteil steigt „Traditionelle Unterscheidungen zwischen Industrie und Dienstleistungssektoren sind immer weniger gültig“, so Projektleiter Bernhard Dachs vom AIT Foresight & Policy Development Department. Der Anteil von produktbegleitenden Dienstleistungen am Umsatz steigt mit dem Innovationsgrad der Branche und der Komplexität des Produkts an. Beispiele für Branchen mit überdurchschnittlichen Dienstleistungsanteilen am Umsatz sind der Maschinenbau oder die Elektro- und Elektronikindustrie; hier erschließt sich die volle Leistungsfähigkeit des Produkts oft nur mit zusätzlichen Dienstleistungen. In diesen Branchen liegt der Umsatzanteil von produktbegleitenden Dienstleistungen am Umsatz bereits deutlich über 15%.

LÄSST NICHTS IM DUNKLEN

Trend: Betreibermodelle Dienstleistungen werden aus verschiedenen Gründen angeboten: Erstens erhoffen sich Industrieunternehmen davon höhere Margen und zusätzliche, durch längerfristige Verträge auch beständigere Umsätze. Zweitens will man sich durch Dienstleistungen besser vom Mitbewerb abheben und damit die Konkurrenzfähigkeit verbessern. Drittens erleichtert der Kundenkontakt bei der Erstellung von Dienstleistungen die Pflege der Kundenbeziehung und erhöht somit die Kundenbindung. Im Trend liegen Betreibermodelle, bei denen der Anbieter alle

... bei Kreditversicherungen und Risikomanagement Wo andere nur einen oberflächlichen Überblick verschaffen, durchleuchten wir als Spezialmakler für Kreditversicherungen und Risikomanagement alle Angebote bis ins letzte Detail. Und dank langjähriger Erfahrung im © krischanz.zeiller./AIT

Top-Management wissen wir, dass gerade dort die Chancen für beste Konditionen und sichere Verträge liegen. Lernen Sie den Unterschied kennen: www.acic.at oder +43 1 367 08 53 Bernhard Dachs, Projektleiter beim Austrian Institute of Technology.


t r a n s p o r t & lo g i s t i k

56 – industrialtechnology

Freitag, 14. Juni 2013

Internationaler Erfolg Europäische Güterbahnen der Xrail-Allianz setzen auf IT-Know-how aus Österreich

short

Realtime-Datenaustausch für Transportanfragen

TGW errichtet das neue CNSS-Zentrallager

© TGW Group

Qualität und Effizienz des europäischen Wagenladungsverkehrs sollen deutlich steigen. britta biron

Zwei Natrix-Sorter sind für das neue CNSS-Zentrallager vorgesehen.

Wien/Brüssel. Unter der Leitung der Xrail S.A. wurde das IT-Projekt „Hochverfügbare Broker- und Buchungslösung XCB (Xrail Capacity Booking) für den Einzelwagenbahnverkehr“ international ausgeschrieben und in einem mehrstufigenen Verfahren konnte sich die österreichische „OnTec Software Solutions AG“ gegen die Mitbewerber behaupten und den Auftrag gewinnen.

Wels. Durch die wachsende Nachfrage muss das chinesische e-Commerce-Unternehmen CNSS Co., Ltd. seine Kapazitäten deutlich ausbauen und ließ sich dabei von der österreichischen TGW-Group beraten, die nun in der chinesischen Millionenstadt Danyang ein Logistikzentrum der Superlative errichtet. Die Anlage, die im Frühling 2014 in Betrieb gehen wird, umfasst fünf Stockwerken mit insgesamt 51.800 m� Fläche und bietet Platz für 800.000 Artikel. Das Fördersystem wird eine Länge von rund sieben km haben, die Kommissionierung wird über mobile Datenterminals sowie 70 Doppelarbeitsplätze mit Pick-to-LightSystem erfolgen. Sowohl der Materialflussrechner als auch das gesamte Steuerungssystem werden dabei von TGW geliefert. Julie Sun, Managing Director von TGW China, freut sich über diesen vielversprechenden Auftrag: „Das neue System ist vorläufig auf den Versand von etwa 100.000 Paketen pro Tag ausgelegt. Die Pläne gehen jedoch weit darüber hinaus, denn CNSS wird auch als Logistikdienstleister tätig sein und bald zusätzliche Kapazitäten benötigen.“ www.tgw-group.com

„Der Auftrag um­ Wartung sowie Bereit­ stellung der Infrastruk­ tur und deren hoch­ verfügbaren Betrieb.“ Franz Pöcksteiner, Leiter der Logistics-unit bei ontec

Ausschlaggebend für diesen Erfolg waren neben der technischen „State of the art“-Lösung auch die langjährige und fachlich hervorragende Expertise von OnTec im Bereich Schienenverkehr. So zählen Unternehmen wie ÖBB und viele andere Logistikunternehmen seit Langem zu den Kunden der in Wien und Linz ansässigen österreichischen Firma. Franz Pöcksteiner, Leiter der Business Unit Logistics bei OnTec, freut sich über diesen großen Erfolg: „Es ist eine sehr große Auszeichnung und Vertrauensbeweis

© panthermedia.net/Pierre Yves Babelon

Container & Paletten effizienter beladen

© ÖBB/www.peterrigaud.com

fasst Softwarelösung,

Europäische Schienenallianz Xrail will den Service für ihre Frachtkunden deutlich verbessern und gegen die Straße punkten.

für uns als österreichisches IT-Unternehmen, mit diesem wichtigen internationalen Projekt beauftragt worden zu sein. Der Auftrag umfasst die Softwarelösung, deren Wartung sowie die Bereitstellung der Infrastruktur und deren Betrieb.”

Mehr Effizienz auf Schiene Die Lösung ermöglicht die Anbindung von vorerst sieben, in Zukunft voraussichtlich weiteren, europäischen Eisenbahnunternehmen und den Realtime-Datenaustausch für länderübergreifende Transportanfragen bzw. Transportkapazitätsbuchungen für den internationalen Einzelwagenverkehr. Dadurch schaffen die beteiligten Bahnge-

sellschaften bedeutende Verbesserungen für ihre Frachtkunden und steigern die Wettbewerbsfähigkeit des Güterverkehrs gegenüber der Straße. Somit wird auch ein Beitrag zu den europäischen Nachhaltigkeitsbestrebungen des Schienenverkehrs geleistet.

Qualitätssteigerung „Ich bin sicher, dass ‚Xrail‘ mit ‚OnTec‘ einen hochkompetenten Partner für die Entwicklung des ‚XCB Brokers‘ ausgewählt hat“, sagt Sassan Rabet, CEO von Xrail, und fährt fort: „Das bedeutende, multilaterale IT-Projekt ist ein entscheidender Bestandteil der Bemühungen der Allianzpartner,

die Qualität und Effizienz des europäischen Wagenladungsverkehrs deutlich zu verbessern.“ Die Xrail-Allianz mit Sitz in Brüssel wurde im Februar 2010 von den sieben Bahnunternehmungen DB Schenker Rail (Deutschland, Dänemark und Niederlande), Rail Cargo Group (Österreich und Ungarn), SBB Cargo (Schweiz), CD Cargo (Tschechische Republik), Green Cargo (Schweden und Norwegen), SNCB Logistics (Belgien) sowie CFL cargo (Luxemburg) gegründet, um die Wettbewerbsfähigkeit für den grenzüberschreitende Verkehr in Europa zu steigern und den Umstieg von der Straße auf die Bahn attraktiver zu machen. www.ontec.at

Ökologie auf Lager DB Schenker testet in Hörsching Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Hybridantrieb in der Praxis

Startschuss für Projekt E-Log-Biofleet Hörsching. Mit der Übergabe des ersten von insgesamt zehn Niederhubwagen mit Brennstoffzellen-Hybridantrieb an den Projektpartner DB Schenker und der Inbetriebnahme der ersten Wasserstoff-Hallenbetankungsanlage in Europa starten die Projektpartner Linde Material Handling, Fronius International, DB Schenker, OMV, HyCentA Research und Joanneum

Dortmund. Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) hat auf der diesjährigen „transport logistic“ in München eine Reihe von Neuheiten vorgestellt, darunter auch die Software-Lösung „Puzzle“, mit der das Beladen von Transporteinheiten wie Paletten oder Containern effizienter gestaltet werden kann. Bei der Berechnung der optimalen Ladeeinheiten werden sowohl unterschiedliche Oberflächen der Packstücke als auch deren Belastbarkeit beim Stapeln berücksichtigt. Das jeweilige Optimierungspotenzial wird in dreidimensionalen Grafiken visualisiert. Puzzle kann als Black-Box-Lösung in bestehende WMS- oder ERPSysteme integriert werden und ist universell und branchenübergreifend einsetzbar, da die Software sich individuell konfigurieren lässt. www.iml-fraunhofer.at

Research Forschungsgesellschaft gemeinsam mit Umweltministerin Doris Bures vor Kurzem offiziell den Praxistest ihres 2011 gestarteten Forschungsprojekts „E-LogBiofleet“.

Einjähriger Praxistest „Uns ist es ein großes Anliegen, umweltschonend zu arbeiten. So

© DB Schenker

Die neue Software optimiert die Auslastung der Transporteinheiten.

Der erste Brennstoffzellen-Stapler ist in Betrieb, neun weitere folgen noch.

setzen wir z.B. an vielen Standorten schon Solaranlagen und Wärmetauschpumpen ein. Dieser Feldversuch ist ein weiteres wichtiges Projekt unseres Umweltprogramms“, so Kurt Leidinger, Vorstandsvorsitzender der Schenker & Co. AG.

Produktivität steigern Mit E-Log-Biofleet soll die Produktivität batteriebetriebener Gabelstapler und Lagertechnikgeräte, die bislang durch Batterieladung und -wechsel, beschränkte Lebensdauer der Batterie und hohen Wartungsaufwand begrenzt war, verbessert werden. Lösungsansatz ist das HyLogFleet-System von Fronius, das die Batterie ersetzt und mit Linde Material Handling für den Einsatz in Lagertechnikgeräten entwickelt wurde. Es besteht aus einer PEMBrennstoffzelle als Range-Extender, einem Lithium-Ionen-Akku und einem auf 200 bar ausgelegten Wasserstoffdrucktank. Das Paket bietet eine Nennleistung von 2,6 kW im Dauerbetrieb und kann

kurzzeitig 11 kW Spitzenleistung abgeben. Im Lauf der nächsten Monate werden die restlichen neuen Niederhubwagen bei Schenker in Betrieb genommen. Insgesamt wird

„Die Teilnahme an ‚E-Log-Biofleet‘ ist ein weiteres wichtiges Projekt innerhalb unseres umfangreichen Umweltprogramms.“ kurt leidinger, db schenker

die Feldphase ein Jahr lang laufen, in dem die technologische Reife des Systems sowie dessen Vorteile bezüglich Produktivität und Ökologie verifiziert werden. www.dbschenker.at


t r a n s p o r t & lo g i s t i k

Freitag, 14. Juni 2013

industrialtechnology – 57

transport logistic 2013 Die Fachmesse ist deutlich gewachsen und konnte vor allem bei Internationalität zulegen

short

Logistik-Drehscheibe

Ausgezeichnete ­Intralogistik-Lösungen

intensive Gespräche geführt – übrigens auch mit potenziellen Mitarbeitern und Nachwuchskräften“, so Christoph Beumer, Geschäftsführender Gesellschafter und Vorsitzender der GF der Beumer Group. „Die Intralogistik ist Motor der Logistik und wird sich in Mün-

britta biron

Über 2.000 Aussteller Zulegen konnte die Fachmesse heuer besonders bei der Internationalität. Ein kräftiges Besucherwachstum verzeichnet man zum Beispiel aus China, Frankreich, Russland und der Türkei. Die Top Ten-Besucherländer sind neben Deutschland weiterhin Österreich, Niederlande, Italien, Schweiz, Frankreich, Tschechische Republik, Polen, Großbritannien, Belgien und Spanien. Der Zuwachs um über 110 Aussteller kommt ebenfalls vor allem aus dem Ausland. Damit liegt der internationalen Anteil bei rund 45,3%. Deutlich gewachsen ist die Beteiligung aus Litauen, das seine

„Die Messe bietet der Branche die Möglichkeit, sich länderübergreifend austauschen © Alex Schelbert / Messe München

München. 53.000 Fachbesucher, mehr als 2.000 Aussteller aus 63 Ländern und 110.000 m� Ausstellungsfläche – damit war die diesjährige „Transport logistic“ die bisher größte Veranstaltung in der Geschichte der Weltleitmesse der Logistikbranche. „Mit Themen wie ‚Logistik für die Stadt der Zukunft‘ und ‚Gewährleistung einer sicheren Lieferkette‘ steht die Branche in den nächsten Jahren vor vielen Herausforderungen. Auf der ‚transport logistic‘ können sich die Unternehmen dazu länderübergreifend austauschen und mögliche Lösungen diskutieren“, so Eugen Egetenmeir, GF der Messe München.

und mögliche Lösungen zu diskutieren.“ Eugen Egetenmeir GF Messe München

Mehr als 53.000 Fachbesucher informierten sich über die aktuellen Neuheiten.

Ausstellerzahl nahezu verdoppelt hat. Auch aus Belgien, Österreich und der Schweiz waren heuer mehr Unternehmen vertreten. Erstmals präsentierten Unternehmen aus Albanien, Indonesien, Mazedonien und Simbabwe. Premiere hatte dieses Jahr die Kooperation mit der Deutschen Messe aus Hannover. Mit mehr als 100 Unternehmen präsentierte sich die Intralogistik-Branche in

der CeMat transport logistic-Halle (B1). Zahlreiche Intralogistikanbieter waren zum ersten Mal auf der Messe vertreten, darunter führende Hersteller wie Beumer, Clark, Hänel, Jungheinrich, Still und ­Toyota. „Wir begrüßen es sehr, dass die ‚CeMat‘ zu einem wichtigen Teil der ‚transport logistic‘ geworden ist. Wir haben bereits sehr vielversprechende Kontakte geknüpft und

chen mit neuen Technologien und Lösungen präsentieren. Der am ersten Messetag gemeinsam mit dem VDMA verliehene ‚International Forklift Truck of the Year (IFOY)‘ belegt die Innovationskraft der Branche und gibt damit einen ersten Ausblick auf die CeMat im nächsten Jahr“, so Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG. www.transportlogistic.de

© Still/IFOY

Vor allem Österreich, Litauen, Belgien und die Schweiz haben ihre Präsenz deutlich gesteigert.

RX 70 Hybrid von Still überzeugte mit niedrigen Verbrauchswerten.

München. Erstmals wurde heuer auf der „transport logistic“ der „International Forklift Truck of the Year (IFOY) Award“, der „Oscar“ für Stapler, verliehen. Insgesamt zwölf Fahrzeuge und Lösungen waren in den vier Kategorien nominiert. Bei den Gegengewichtsstaplern bis 3,5 t ging der Preis an den RX 70 Hybrid von Still, wobei die Jury vor allem die gelungene Verbindung aus Ökonomie und Ökologie lobend hervorhob. Jungheinrich konnte gleich zwei IFOY-Awards nach Hamburg holen, und zwar in der Kategorie „Gegengewichtsstapler ab 3,5 Tonnen“ für den DFG/TFG 540s, einen Diesel- und Treibgasstapler mit Hydrostatikantrieb und einer Tragkraft von 5,0 t, sowie bei den Warehouse Trucks für den Schubmaststapler ETV/ ETM 214/216. Bei den intralogistischen Systemlösungen überzeugte Crown mit ihrer InfoLink Flottenmanagementlösung. www.ifoy.org

@@@dieser mann bewegt@@@ @@@60 @@@65 millionen pakete in über@@@ @@@200 länder pro jahr.@@@ @@helmut zaufall, LOGISTIK TEAM@@

Wer so viel leistet und immer sein Bestes gibt, darf stolz darauf sein, als Nr. 1 zu gelten. Rund um die Uhr sorgen wir dafür, dass Pakete aus aller Welt schnell, pünktlich und sicher ihr Ziel erreichen. Nutzen auch Sie die vielen Vorteile des stärksten Logistikpartners! Nähere Infos unter post.at/logistik-team Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post.


energie & ressourcen

58 – industrialtechnology

Freitag, 14. Juni 2013

Marktinfos Außenwirtschaft hat den US-Wasser- und Abwassermarkt analysiert

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Hohes Potenzial

Eine saubere ­Entwicklungshilfe

TiSun macht Mars nachhaltig mobil Söll. „Ein Umdenken von fossilen auf regenerative Energien ist auch bei den stärksten Erdölexportmärkten im Mittleren Osten deutlich zu spüren. Viele Bauvorhaben in Dubai und Abu Dhabi werden bereits nachhaltig errichtet, wie auch die Sanierung dieser Schokoladenfabrik in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Mai haben wir auf dem Produktionsgebäude eines großen internationalen Schokoladeherstellers 510 Quadratmeter Kollektorfläche zur solaren Prozesswärme-Erzeugung montiert“, erklärt der GF der TiSun G.C.C. FZC, einer Tochterfirma des österreichischen Solarexperten TiSun im Mittleren Osten. 200 Solarkollektoren auf dem Dach des Mars-Werks decken nun im Jahresschnitt über 80% des Warmwasserbedarfs im Produktionsprozess ideal ab; die jährliche Energieeinsparung beträgt damit 600.000 kWh. www.tisun.at

Für österreichische Umwelttechnik bieten die USA interessante Chancen.

Wien. Bereits seit 2009 unterstützt die Austrian Development Agency (ADA) den Auf- und Ausbau einer nachhaltigen Energieversorgung im südlichen Afrika. „Diese Region bietet dank der vielen Sonnenstunden hervorragende Möglichkeiten, um das Potenzial von Solarenergie zu nutzen“, so ADA-GF Brigitte ÖppingerWalchshofer, die vor Kurzem mit Suleiman J. Al-Herbish, Generaldirektor des Fonds für Internationale Entwicklung der OPEC, einen Vertrag unterzeichnete, der die zweite Phase der solarthermischen Trainings- und DemonstrationsInitiative „SolTrain“ ermöglicht. Insgesamt stellen Österreich und die OPEC rund 1,5 Mio. € zur Verfügung. Damit werden 12 Modell-Anlagen in universitären und berufsbildenden Einrichtungen sowie 15 Anlagen in sozialen Einrichtungen errichtet, und KMU bei der Errichtung bis zu 50 weiterer Anlagen untertützt. www.entwicklung.at

herbert strasser

Wien. Die Umwelttechnik zählt zu den großen Zukunftsbranchen und ist einer jener Bereiche, bei denen heimische Unternehmen weltweit eine wichtige Rolle spielen. Um noch mehr Unternehmen die Möglichkeit globaler Geschäfte zu eröffnen, bietet die Außenwirtschaftsabteilung der Wirtschaftskammer dazu zahlreiche Hilfestellungen.

Schadhafte Infrastruktur So ist etwa die Außenstelle in Chicago für den gesamten USamerikanischen Markt zuständig und erstellt unter anderem regelmäßig detaillierte Analysen, die ei-

ne hilfreiche Basis für die Planung österreichischer Unternehmen darstellen. Erst kürzlich wurde ein neues Branchenprofil verfasst, das einen recht ausführlichen Überblick über den Wasser- und Abwassersektor in den USA gibt und die großen Potenziale aufzeigt. So ist die Infrastruktur sehr veraltet. Ein großer Teil der Wasserleitungen, Kläranlagen und Kanäle ist bereits älter als 40 Jahre, manche Leitungen an der Ostküste sind sogar schon fast 200 Jahre lang in Betrieb und fast die Hälfte der Leitungen ist undicht. Neben der Modernisierung ist auch der Ausbau des Wassernetzes – insbesondere aufgrund der weiter steigenden Bevölkerungszahl – ein wichtiger Punkt;

entsprechend hoch ist daher der Investitionsbedarf. An Bedeutung gewinnen wird auch die Abwasseraufbereitung, die noch kaum eingesetzt wird. 2010 wurden nur 0,1% des kommunalen Abwassers für die Wiederverwendung als Betriebswasser aufbereitet und etwa zur Bewässerung von Golfplätzen oder Gärten und zur Beschneiung von Skigebieten eingesetzt. Gute Chancen für österreichische Unternehmen sieht die Außenwirtschaft bei Leitungssanierungssystemen, Technologien für Wasserrecycling und Wasseraufbereitung, Mess- und Analysegeräten, Biologischer Abwasserbehandlung oder Wasserdesinfektionstechnologien als Alternative zu Chlor. www.wko.at

© TiSun

ADA-GF B. Öppinger-Walchshofer u. OPEC-GD Suleiman J. Al-Herbish.

200 Kollektoren wurden auf den Dachflächen des Werks installiert.

Technologieführer mit Weitblick KNAPP AG präsentiert im Vorfeld des 20. Österreichischen Logistiktags nachhaltige Intralogistiklösungen

Top-Logistik im Blickpunkt Systemspezialisten entwickeln Lagerlogistik für Weltkonzerne; spannende Projekte für Softwareentwickler sind vorprogrammiert.

PROMOTION

High-Performance-Logistik durchgängig auf SAP-Basis Integraler Bestandteil der Lagerlogistik-Lösungen ist die Software „KiSoft“, die an den Standorten Hart bei Graz und Leoben ständig weiterentwickelt

in Hart bei Graz gebündelt, wo sich auch die Hauptproduktionsstätte befindet. Rund 500 Mitarbeiter sind im Bereich „Software“ tätig. Damit zählt die KNAPP AG zu den größten steirischen ITArbeitgebern.

Betätigungsfeld für ein Spezialisten-Netzwerk

logistiklösungen der Zukunft“. Am Ausstellerstand informieren Software-Experten über SAP-Integrationsszenarien. Mehr Informationen zur Veranstaltung unter: www.vnl.at.

Die Aufgabenbereiche im Software-Bereich sind vielfältig und reichen von der Systementwicklung und Programmierung bis hin zu Inbetriebsetzung und Support. Vor allem C#- und JavaEntwickler werden laufend gesucht, aber auch SAP-Experten: • SAP EWM Consultant für Logistikprojekte (m/w) • IT-Projektmanager für SAP-EWM-Projekte (m/w) • SAP EWM (ABAP, JAVA) Entwickler (m/w) • SAP FI CO Inhouse-Berater (m/w) • Experte für Materialflusssysteme im SAP-EWMUmfeld (m/w)

Event-Tipp & Themenspecial

Top-Projekte in einem internationalen Umfeld

Interesse geweckt? Ihr Weg zu KNAPP:

Beim 20. Österreichischen Logistik-Tag am 20. Juni im Design Center Linz treffen sich wieder Branchen-Insider zum Netzwerken. Bei einem Themenspecial am Vortag präsentiert KNAPP-CEO Gerald Hofer „Nachhaltige Intra-

Die KNAPP AG zählt mehr als 2.300 Mitarbeiter weltweit und verfügt über ein globales Netzwerk von Unternehmensstandorten von Sydney bis Buenos Aires. Die Kernkompetenzen der KNAPP AG sind im Headquarter

© dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss

Hart bei Graz /Linz. Der Solution Provider KNAPP bietet Komplettlösungen aus einer Hand; das Portfolio – flexible, maßgeschneiderte Lösungen – ist dabei so vielfältig wie die Geschäftsfelder. Wenn es um neueste Technologien für die Lagerlogistik geht, vertrauen Unternehmen wie Avon Cosmetics, Hugo Boss oder Sony auf die Innovationskraft und das Know-how der KNAPP AG. Zu den Erfolgskomponenten zählen jahrelange Erfahrung, Branchenkenntnis und technologisches Know-how. Zu den Meilensteinen in der Geschichte der Produktentwicklung gehören das halbautomatische Kommissionier- und Lagersystem „OSR Shuttle“. Dabei bewegen sich die Shuttles mithilfe von WLAN durch Regalsysteme, die sich zum Teil so hoch türmen wie zehnstöckige Wohnhäuser. Weitere Highlights sind „KiSoft Vision“, ein revolutionäres Kommissioniersystem, das mit Augmented Reality arbeitet, und die „Open Shuttles“, freifahrende Roboter, die per Sprachmodul kommunizieren.

wird. Als SAP Gold Partner bietet KNAPP aber auch für alle diejenigen Kunden eine optimale Lösung im Lager an, welche auf eine SAPIT-Strategie setzen. Durch das

KONTAKT KNAPP AG Guenter-Knapp-Straße 5–7 8075 Hart bei Graz, Austria www.KNAPP.com

Joint Venture mit SALT Solutions profitieren KNAPP-Kunden vom kumulierten Know-how aus über 1.500 Logistikanlagen, rund 100 Automatisierungsprojekten auf der Basis von SAP-Software und rund 200 SAP-Logistikexperten.


medianet

inside your business. today.

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muslime gehen auf reisen

Studie dokumentiert großes Wachstum bei Reisen moslemischer Urlauber Seite 60

© Hotel Schneeberg

© APA/B. Gindl

destinationworld hotel schneeberg südtirol

Resort & Spa in Ridnaun bietet IncentiveReisepakete mit Rahmenprogramm Seite 64

© Airbus

airbus award „fly your ideas“ für studenten

Big Data als Revolution im globalen Tourismus

© www.worldhotels.com

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©Panthermedia.net/Andres Rodriguez

Frankfurt/M. Worldhotels, eine der führenden Gruppen für unabhängige Hotels weltweit, feiert ihre Hotels in Asien mit der „World Treats Rate“. Vom 1. Juli bis zum 31. August können Gäste dabei profitieren, Frühstück und 1.000 Vielfliegermeilen inklusive. Die Rate kann für einen Aufenthalt ab zwei Nächten auf der Homepage oder über jeden anderen Buchungskanal gebucht werden. Auch in anderen Destinationen haben Gäste mit der World Treats Rate Preisvorteile. www.worldhotels.com/ world-treats

© Panthermedia.net/Ktsdesign

Köln. Es sind nicht mehr die mehrwöchigen Reisen, sondern die Wochenendtrips und Kurzurlaube, die einen Zuwachs verbuchen. Hotelgutscheine sind hier für viele Urlauber eine gute Alternative zur regulären Buchung direkt beim Hotel. So vermittelt etwa die Animod GmbH, einer der führenden Anbieter in diesem Bereich, pro Monat rund 15.000 solcher Gutscheine. „Besonders häufig werden dabei Pakete mit zwei Übernachtungen in einem Vier- oder FünfSterne-Hotel für zwei Personen gebucht“, so GF Ira Hielscher. www.animod.de

© El Gouna/Orascom Hotels & Development

Travel Industry Club Im Tourismus werden immense Datenmengen erhoben und verarbeitet. Eine Expertendiskussion im Wiener Hotel Meridien soll Ende Juni Klarheit über die richtige Nutzung großer Datenmengen bringen. Seite 60 Le Palais Hotel Prague Kulinarisches auf der Terrasse

München. Ab Winter 2013/14 bietet der Münchner Veranstalter FTI-Touristik sieben Charterflüge nach Taba Heights, auf der Sinai-Halbinsel gelegen, an. Bisher ist die Anreise nach Taba Heights über Sharm el Sheik möglich, ab Winter 2013 reisen Urlauber aus Deutschland so schnell und komfortabel wie nie zuvor in knapp fünf Stunden dorthin. www.fti.de

© Vienna International

Süße Versuchungen in der Sonne

Le Palais Hotel Prague gehört zur Vienna International Hotelmanagement AG.

Prag. Kenner der Prager Gastronomielandschaft schätzen das kulinarische Angebot des Hotel Le Palais das ganze Jahr über. Mit den ersten sommerlichen Temperaturen lädt das Haus ab sofort wieder auf seine Sonnen-Terrasse ein. Dieses Jahr hat Küchenchef Martin Sevít für die ersten Besucher eine besondere Überraschung vorbereitet: Die Gäste erhalten zu ihrem Mittag- oder Abendmahl eine Auswahl von hausgemachten Schokoladen-Trüffel-Köstlichkeiten, die vom Chef de Cuisine nach seinem eigenen originalen Rezept zubereitet worden sind. www.vi-hotels.com/de/le-palais

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Sol Sirenas Coral Resort 7 Nächte in Varadero im DZ-Economy mit all inclusive, Anreise z.B. am 3./10./17.9.13 Preis pro Person inkl. Flug ab/bis Wien: º Verlängerungswoche pro Person: º 252,-

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60 – destinationworld

Freitag, 14. Juni 2013

Travel Industry Club Austria Expertendiskussion über die richtige Nutzung großer Datenmengen am 27. Juni

Kommentar

Big Data ist unerforschter Megatrend im Tourismus

Urlaub macht gesund & glücklich

Im globalen Tourismus werden riesige Datenmengen gesammelt, die gut verarbeitet werden müssen. sitzender der Ltur Tourismus AG. „Die Zahl der Angebote für Urlaubsreisen ist allein zwischen den Jahren 2000 und 2010 von 150 Mio. auf 15 Mrd. gestiegen. Gleichzeitig ändern sich die ohnehin intransparenten Preise im Internet im Sekundentakt, 25% aller Angebote sind in Wirklichkeit gar nicht verfügbar. Kundendaten sollten einzig dazu dienen, Angebote zu stricken, die den Wünschen der Kunden wirklich entsprechen. Gleichzeitig ist ein sensibler Umgang mit persönlichen Daten essenziell.“

alice hefner

Wien. Der Travel Industry Club Austria, ein Thinktank für die Tourismus- und Reiseindustrie, lädt am 27. Juni um 18:30 Uhr zu einem Networking-Abend im Zeichen von „Big Data – wenn du wüsstest, was du weißt“ ins Hotel Le Meridien Wien. Big Data (i.e. riesengroße Datenmengen v.a. in der Cloud) wird von manchen Experten bereits als Revolution bezeichnet, die unsere Zukunft nachhaltig verändern und das Ende des Zufalls bedeuten soll. Andere wiederum vermuten dahinter einen „alten Hut im neuen Kleid“, ein Geschäftsmodell der Berater- und IT-Industrie.

U

rlaub trägt zur Gesundheit bei und sorgt für Erholung vom stressigen Alltag. Was viele Reisende jedes Jahr am eigenen Leib erfahren, hat jetzt eine Studie nun bestätigt: Jessica de Bloom, Arbeits- und Organisationspsychologin an der Universität Tampere in Finnland, hat den Nutzen von Urlaub für Gesundheit und Wohlbefinden untersucht und ist dabei zu interessanten Schlussfolgerungen für die Tourismusindustrie gekommen. Urlaub hält nicht nur gesund, sondern macht auch glücklich. Erkenntnisse aus der Glücksforschung zeigen, dass Menschen, die ihr Geld für Erfahrungen, wie einen Konzertbesuch, einen Familienausflug oder einen Kurzurlaub, ausgeben, kurz- und langfristig glücklicher sind als Menschen, die sich materielle Dinge, wie Schmuck, Kleidung oder elektronische Geräte, zulegen. Auch auf die Gesundheit wirkt sich eine Auszeit vom Alltag positiv aus. So ermittelten Wissenschaftler und Ärzte im Rahmen der ‚Framingham Heart Study‘, dass Menschen, die für lange Zeit nicht in den Urlaub fuhren, ein höheres Risiko hatten, krank zu werden als Menschen, die sich regelmäßig freinahmen. Touristische Produkte müssen also weiter optimiert werden, um für Urlauber den größtmöglichen Feriengenuss zu gewährleisten.

„Das Datenchaos ist perfekt; die Zahl der Urlaubsangebote ist zwischen 2000 und 2010 von 150 Mio. auf 15 Mrd. gestiegen.“ Markus Orth Vorstandsvorsitzender der Ltur Tourismus AG

Schon jetzt liegen Unmengen an Daten ungenutzt in Unternehmen brach. Neben Cloud Computing, Mobile Computing und Social Media wird Big Data heuer das große Thema der IT-Branche. Tatsache ist, dass gerade im Tourismus immense Datenmengen erhoben und verarbeitet werden. Die Verlagerung von Geschäftspro-

Deutschland Zuwächse

Travel Industry Club Austria diskutiert Big Data: Revolution oder ein „alter Hut“?

zessen ins Internet, Cloud Computing und Soziale Medien erlauben es, hier neue Erkenntnisse zu entwickeln und für das eigene Unternehmen zu nutzen. Wie und unter welchen Voraussetzungen zukünftig Daten und Informationen zu einer noch wichtigeren Ressource werden können, darüber diskutieren die Experten auf der ganzen Welt.

Prognosemodelle möglich So soll z.B. der Zusammenhang zwischen Social Media und Big Data stärker genützt werden. Bis dato war es üblich, die Auswirkungen von Marketingkampagnen im Social-Media-Bereich zu beobachten, inzwischen geht man

dazu über, genau dann Marketingkampagnen zu starten, wenn ein bestimmtes Thema in SocialMedia-Netzwerken diskutiert wird. Daraus folgt, das aus bisher gesammelten Daten auch Prognosemodelle erstellt werden können, um die Wirksamkeit von Werbekampagnen oder anderen Marketingaktionen möglichst genau im Vorhinein zu bestimmen. „Die Zukunft des digitalen Marketings liegt im orchestrierten Einsatz von Online, Mobile und Offline. Der Konsument bestimmt, über welches Medium kommuniziert wird“, so Dialogmarketingverband DMVÖ-Präsident Anton Jenzer. „Das Datenchaos ist perfekt“, so Markus Orth, Vorstandsvor-

Jörg Meurer von der Düsseldorfer Beraterfirma Keylens Management Consultants sagt: „Völlig neue Player haben die Bühne betreten. Traveltainment, AIDU, HRS oder HolidayCheck heißen die Schnellboote, die heute als Buchungsplattformen, moderne Consolidator und Service-Provider Branchengrößen wie TUI oder Thomas Cook Marktanteile streitig machen.“ Zentraler Treiber dieser Veränderung sei eben die „digitale Revolution“ in Verbindung mit der Entstehung neuer Geschäftsmodelle. Und was hat eigentlich der Urlauber davon? „Im Internet bilden sich touristische Trends als erste ab“, so Florian Fischer vom Alexander von Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft in Berlin. „Auf Internetportalen wie ‚Qype‘, ‚Yelp‘ oder ‚GoLocal‘ kann man schauen, wo in einer Stadt neue Bars oder Kneipen aufmachen und wie sie bewertet werden; da kommt Neues schneller an als auf redaktionell verfassten Seiten. Und taucht ein Lokal erst mal in Reiseführern auf, ist es als Trophäe ohnehin uninteressant.“ travelindustryclub.de

DinarStandard-Studie Angebote wie Halal-Essen und Gebetsräume sorgen für größere Akzeptanz bei Muslimen

Platz eins in Österreich

Starke Nachfrage für muslimische Reisen Berlin. Mit einer Wachstumsrate von 4,8% werden Reisen von muslimischen Menschen im Jahr 2020 deutlich über dem globalen Durchschnitt von lediglich 3,8% liegen. Insgesamt werden muslimische Reisen einen Anteil von 14% innerhalb des internationalen Reisemarkts 2020 erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Reem El Shafaki, Senior Associate von „DinarStandard“,

einem Medienunternehmen, das sich ganz besonders der Recherche von moslemischen Märkten widmet. Zu den beliebtesten Zielen für muslimische Reisende zählen laut der Expertin demnach Malaysia, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate. Für ihre Studie zum Urlaubsverhalten befragte DinarStandard knapp 1.000 muslimische Reisende auf der ganzen Welt.

© APA/Barbara Gindl

Wien. „Nach der positiven Gesamtbilanz 2012 mit rund 3,2 Mio. Übernachtungen aus Österreich konnten wir 2013 bis Ende März wieder ein Übernachtungsplus von 3,8% erzielen“, so Laszlo Dernovics, Leiter der Auslandsvertretungen in Österreich und der Slowakei und Regional Manager Südosteuropa der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT). „Besonders stolz sind wir auf das Ergebnis im Ranking der beliebtesten Auslandsreiseziele der Österreicher: Erstmals kann sich Deutschland im Gesamtjahr 2012 mit 3,136 Mio. Reisen auf Rang eins der beliebtesten Auslandsreiseziele der Österreicher noch vor Italien (23%), Kroatien (8%) und Spanien (5%) positionieren“, so Dernovics weiter. Von den 3,1 Mio. Deutschlandreisen der Österreicher im Vorjahr waren 42% Urlaubsreisen und 27% Geschäftsreisen. Bei 83% der Reisen wurden im Voraus gebucht, 61% via Internet. www.germany.travel

Digitale Revolution treibt an

© Fotodienst/Christian Mikes

georg biron

Auch Moslems reisen gern, haben dabei aber besondere Bedürfnisse.

Die Hälfte der Befragten stammte aus Asien, 22% aus dem Nahen Osten und Nordafrika, 15% vom amerikanischen Kontinent. Auf die Frage, welche Gegebenheiten vor Ort für ihren Urlaub am wichtigsten seien, antworteten knapp 67% mit Essen, das nach den Vorschriften des Korans als „halal“, also als erlaubt, gilt.

Gebetseinrichtungen Auf Platz zwei folgte der generelle Preis der Reise mit etwa 53%. Für fast die Hälfte der Befragten zählte eine muslim-freundliche Atmosphäre zu den wichtigsten Voraussetzungen. Knapp 53% begaben sich mit Familie auf Reisen, 23% mit Freunden, und etwa 19% sind mit dem Ehepartner unterwegs. Touristische Anbieter, die an dem zu erwartenden Boom teilhaben wollen, müssen laut El Shafaki einige Voraussetzungen schaffen. Unverzichtbar sind Halal-Essen, aber auch Gebetseinrichtungen zur Ausübung ihrer Religion. Als empfehlenswert werden geeignete Waschräume vor den Ge-

beten sowie besondere Services im Rahmen des Fastenmonats Ramadan, wie Frühstück vor Sonnenaufgang, eingestuft. Aktivitäten am Urlaubsort, die nach islamischem Recht unzulässig sind, sind zwar nicht erwünscht, werden aber laut Studie geduldet. Zahlreiche Urlaubsdestinationen weltweit haben sich laut Reem El Shafaki schon auf muslimische Reisende eingestellt. So konnte der australische Bundesstaat Queensland mit muslimfreundlichen Angeboten die Zahl der Reisenden um 38% steigern. Auch die EU-Kommission hat sich bereits 2012 dafür ausgesprochen, mehr muslimische Urlauber für Urlaubsreisen nach Europa zu gewinnen. Um Muslimen die Auswahl des richtigen Urlaubsorts und der entsprechenden Vorrichtungen vor Ort zu erleichtern, haben sich Reiseveranstalter wie ‚Crescent Tours‘ oder ‚islamictravels.com‘ auf die Bedürfnisse muslimischer Urlauber spezialisiert und bieten maßgeschneiderte Reisen an. www.islamictravels.com


Freitag, 14. Juni 2013

b usi n ess & m ar k e ts

destinationworld – 61

Airbus Award Der „Fly Your Ideas 2013“-Wettbewerb für Studenten von Universitäten auf der ganzen Welt zeigt die Bedeutung von Innovationen

„Fly Your Ideas 2013“ von Airbus Das Siegerteam wird heute, am 14. Juni, bei einer Preisverleihung in Paris bekannt gegeben. Toulouse. Der „Fly Your Ideas“-Wettbewerb für Studenten unterstreicht die Bedeutung von Innovationen: Durch Körperwärme angetriebene Flugzeuge, auf Luftpolstern schwebendes Gepäck und Flugzeuge mit einer Energieversorgung aus dem Kuhstall (Methangas) – dies sind nur einige der revolutionären Ideen, die von Studenten von Universitäten auf der ganzen Welt entwickelt und eines Tages im Flugzeug der Zukunft Wirklichkeit werden könnten.

Neue Luftfahrtkonzepte

schaftler und Ingenieure zu begeistern und eine nachhaltige Zukunft für die Branche zu entwickeln. Der weltweit tätige Flugzeughersteller forderte Studenten auf, radikale, umweltfreundliche Ideen für die Luftfahrt zu entwickeln. Airbus wählte unter den Teilnehmern fünf Finalisten-Teams aus einem weltweiten Pool von kreativen Bewerbern aus Ingenieurwissenschaften und der Technik aus. Charles Champion, Executive Vice President Engineering bei Airbus und Schirmherr des Wettbewerbs, sagt: „Diese zukunfts-orientierten und beeindruckenden Konzepte beweisen, dass es in der Technik nicht

nur um Fachwissen geht – es geht darum, eine innovative Denkweise und einen kreativen Ansatz zu haben. Wenn es unserer Branche gelingen soll, die Luftfahrt bis 2020 CO2-neutral zu machen, brauchen wir eine nie versiegende Quelle von frischen und innovativen Ideen; unsere zukünftigen Lösungen existieren schon jetzt – und durch Projekte wie ‚Fly Your Ideas‘ verhelfen wir ihnen dazu, in Zukunft Wirklichkeit zu werden. Der alle zwei Jahre stattfindende Wettbewerb umfasst drei zunehmend anspruchsvoll werdende Runden. Die Gewinner teilen sich den Hauptpreis von 30.000 €.

Fünf Teams sind im Finale. Das siegreiche Team wird von einer hochkarätigen Jury ausgewählt und heute in Paris vorgestellt.

Die Inspiration ist wichtig Lidia Brito, Leiterin der Division of Science Policy and Capacity Building bei der UNESCO, sagt: „Wenn es uns nicht gelingt, Wege zu finden, um eine Generation von Ingenieuren mit mannigfaltigen Fertigkeiten zu inspirieren, wird dies ein Hindernis für das Wachstum unserer sich langsam erholenden Weltwirtschaft sein.“ www.airbus-fyi.com

© Airbus

dino silvestre

Airbus ist auf der Suche nach Ideen für die Luftfahrtindustrie der Zukunft.

Diese beeindruckenden Luftfahrtkonzepte wurden für „Fly Your Ideas“ („Lass deine Ideen fliegen“) erdacht, einen weltweiten Wettbewerb, der von Airbus durchgeführt und von der UNESCO unterstützt wurde, um Nachwuchswissen-

Summer Splash 27. Juni

Promis kämpfen Wien. Bereits im Vorfeld haben sich über 6.000 Maturanten gematcht und dabei über 80.000 Stimmen via Facebook gesammelt. Mitten im Maturastress sicherte sich die 5BK der HAK Mistelbach den heiß umkämpften Titel Krone-Weltklasse und durfte sich über 10.000 € für Schulprojekte freuen. Bei Summer Splash im türkischen Incekum geht die Battle in die Endrunde. Bei der großen Weltklasse-Challenge vor Ort tritt die frisch gebackene Weltklasse in einem einzigartigen Wettkampf gegen Promis wie Andi Goldberger, Thomas Morgenstern, Frenkie Schinkels, Michael Konsel, Thomas Sykora, „Adi & Edi“, Rapid Spieler Stefan Kulovits und viele mehr an und kann 20.000 € für „Wings for Life“ erspielen. www.splashline.at

Amadeus Airport Manager

IT-Portfolio 2014 Madrid. Amadeus hat mit den Flughäfen München und Kopenhagen Abkommen über die Entwicklung und Implementierung von zwei Airport-IT-Lösungen unterzeichnet. Der „Amadeus Airport Sequence Manager“ und der „Amadeus Airport Fixed Resource Optimiser“ werden 2014 Teil des Airport-Portfolios. Der Amadeus Sequence Manager steht im Zentrum der Brancheninitiative „Airport Collaborative Decision Making“. www.amadeus.com/airports

www.beaurivagepineta.com

Warum in die Ferne schweifen? Das Hotel Beau Rivage Pineta **** in Jesolo liegt so nah!

Buchen Sie gleich jetzt! Hotel Beau Rivage Pineta **** I-30016 Jesolo Pineta (VE) Tel.: +39 0421 96 10 74 Fax: + 39 0421 96 10 75 Email: info@beaurivagepineta.com

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** gilt für die ganze Saison außer 5. bis 24. August 2013


b u s i n e s s & m a r k et s

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© Jose Sena Goulao/LUSA

TAP Portugal freut sich über sehr viele Awards

Freitag, 14. Juni 2013

Nachhaltigkeit Globale Touristiker buhlen um „Lohas“, eine Abkürzung für „Lifestyles of Health and Sustainability“

Reisebranche stürzt sich auf wohlhabende „Lohas“ Umwelt- und sozialbewusste Zielgruppe hat besondere Anforderungen – und im Schnitt mehr Geld. michael bär

Lissabon. Bei der Verleihung der diesjährigen „Travel Awards“, die seit vier Jahren für die besten Hotels und Dienstleister vergeben werden, gewann TAP Portugal den „Business Destinations Travel Award“ in der Kategorie „Beste Business Class für Südamerika-Flüge“. Der Gewinn des Awards ist nur einer von zahlreichen Preisen, über die sich das Unternehmen in den letzten Jahren freuen konnte: Seit 2009 geht alljährlich der World Travel Award, der Oscar der Reiseindustrie, in der Kategorie „Bestes Flugangebot nach Südamerika“ an TAP Portugal. 2011 und 2012 wurde auch das Flugnetz nach Afrika, das die Airline konsequent weiter ausbaut, mit einem WTA prämiert. Und erst vor wenigen Monaten wurde TAP von dem Vielflieger-Magazin Global Traveler als „Beste Fluglinie Europas“ ausgezeichnet. www.flytap.com

alltours engagiert sich heuer sehr in Bulgarien Duisburg. „Bulgarien hat sich zu einem absoluten Trendziel entwickelt“, so Infoleiter Jörg Pötter von alltours, der eine Reisegruppe von deutschen Counter-Kräften begleitete. „Insbesondere Familien und unternehmungslustige Erwachsene, aber auch das junge Partyvolk, finden hier die besten Bedingungen für ihren Traumurlaub.“ Vor allem das unschlagbare Preis-Leistungs-Verhältnis bringt den Bulgaren heuer einen Tourismus-Boom. www.alltours.de

© dpa-Zentralbild/Z1018/Ralf Hirschberger

Flughäfen Schönefeld und Tegel: Zuwächse

Berlin. Die Reiseveranstalter bemühen sich zunehmend um die Touristen mit einem Umweltbewusstsein, die unter dem Kürzel „Lohas“ geführt werden. Der Grund: Lohas sind gebildeter und haben ein höheres Einkommen als ande-

„Erneuerbare Energie und regionale Küche sind dieser Zielgruppe ebenso wichtig wie faire Entlohnung der Hotel-Mitarbeiter.“ Miren Iriarte GF „Casas Bioclimaticas“ Teneriffa

© Panthermedia.net/Auremar

Die Auszeichnungen unterstreichen die Service-Qualität der Airline.

Nachhaltiger Urlaub liegt bei der wohlhabenden Zielgruppe im Trend und bringt größere Gewinnspannen beim Veranstalter.

re Konsumentengruppen. Zudem richten sie ihr Konsumverhalten auf Gesundheit und Nachhaltigkeit aus. „Die Gruppe der Lohas wächst beständig und wird aktuell von den Reiseveranstaltern umgarnt“, bestätigt Khaled El-Hussein, Marktmanager für Österreich und Italien bei der Deutschen Bahn.

Tourismusbranche in der Bretagne (http://umwelt-bretagne-reisen.de) hat sich auf den Trend der Nachhaltigkeit begeben.

Urlauber mit Behinderung Neben Naturschutz werden auch Reisen für Urlauber mit geistiger oder körperlicher Einschränkung angeboten. Denn Nachhaltigkeit hat auch eine soziale Zielgebung. Zugeschnitten auf die Konsumgruppe der Lohas ist beispielsweise der Campingplatz „La Fontaine du Hallate“ (http://camping-enmorbihan.fr) bei Vannes. Der Zeltplatz verfügt über eine eigene Solaranlage, aus dem gemeinschaftlichen Gemüsegarten

Camping mit Solarenergie Um Lohas anzulocken, lassen sich Tourismusverbände und Reiseveranstalter zertifizieren, prüfen und überflügeln einander mit Angeboten. Der Tourismusverband der Bretagne ist etwa mit dem „Green Globe“ ausgezeichnet worden. Die

können die Gäste frische Kräuter und Gemüse ernten und auch gleich selbst verarbeiten. Mehr Luxus für die umweltbewusste Gruppe erfahren Urlauber der Bretagne etwa in dem Ökohotel von Yves Rocher.

Übernachten im Baumhaus Die Gäste können auch in edlen Baumhäusern übernachten (http:// lagreedeslandes.com). Das Gemüse für das Restaurant wird im Garten angebaut, ansonsten achtet man auf Regionalität. Auch klar auf die Bedürfnisse der Gruppe der Lohas zugeschnitten, sind die 25 „Casas Bioclimaticas“ (http://casas.iter.es) auf der Insel Teneriffa.

Miren Iriarte ist die Betreiberin der emissionsfreien Häuser, die zu 100% der kanarischen Forschungseinrichtung Iter (http://iter.org) gehören. „Seit 1990 arbeiten die Forscher am ‚Iter‘ an der Entwicklung von Technologien im Bereich der Erneuerbaren Energien“, so Iriarte. www.fairunterwegs.org

Flüge nach Fuerteventura & Gran Canaria Leipzig/Halle. Mehr Flüge in der Sommersaison und den Herbstferien: Ab dem 28. Juli starten jeweils sonntags Maschinen der Fluggesellschaft SunExpress Deutschland nach Fuerteventura und Gran Canaria.

Die Flughafen Leipzig/Halle GmbH ist ein Tochterunternehmen der Mitteldeutschen Airport Holding. Im Jahr 2012 wurden mehr als 2,28 Mio. Fluggäste und 863.665 t Luftfracht registriert; Leipzig/Halle Airport ist damit der zweitgrößte Frachtflughafen in Deutschland.

In der bis Ende Oktober andauernden Sommersaison hat FTI Touristik insgesamt 26 zusätzliche Flüge ab Leipzig/Halle ins Programm genommen. Jeweils 13 Starts nach Gran Canaria beziehungsweise Fuerteventura ergänzen den Flugplan; damit sind für den Zeitraum der Herbstferien zusätzliche Angebote auf die Kanarischen Inseln verfügbar. In der kommenden Wintersaison, die von Ende Oktober bis Ende März 2014 gilt, bietet FTI Touristik vier Mal wöchentlich unter anderem Reisen zu den Urlaubszielen Fuerteventura, Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote und La Palma ab Leipzig/Halle an. „Die Kanaren zählen zu den beliebtesten Urlaubszielen und ver-

Mehr als 120 Airlines

© Jim Anderson/Boeing Photo

Berlin. Von Jänner bis Mai 2013 wurden in Tegel 7.345.386 Fluggäste gezählt, das sind 8,3% mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig wurden am Flughafen Schönefeld bis Mai 2.578.070 Passagiere abgefertigt, das sind 7,3% weniger als in Vergleichszeitraum 2012. Die Gesamtzahl der Flugbewegungen belief sich im Mai auf 21.146 Starts und Landungen, ein Rückgang um 2,9%. Die beförderte Luftfracht verzeichnete im Mai ein Wachstum von 4,6% auf 2.730 t. www.berlin-airport.de

Emissionsfreie Unterkünfte

FTI Frosch Touristik Der Reiseveranstalter baut das Angebot ab Leipzig/Halle Airport aus und bietet mehr Mittelmeer

Auch in den Herbstferien Luftverkehr in Berlin und Brandenburg ist im Mai weiter gewachsen.

Der ursprüngliche Sinn der Gebäude ist kein touristischer, die Siedlung wurde während eines wissenschaftlichen Wettbewerbs gebaut. Das Ziel: Wohngebäude zu schaffen, die durch Solar- und Wind-Energie ihre eigene Elektrizität gewinnen.

Reiseveranstalter FTI Touristik transportiert Gäste mit Fluggesellschaft SunExpress.

sprechen ihren Gästen ganzjährig sommerliche Temperaturen und Erholung“, erklärt Dierk Näther, GF des Flughafens Leipzig/Halle. „Die zusätzlichen Angebote unterstreichen einmal mehr das Potenzial unseres Flughafens, der seinen Passagieren das umfangreichste Angebot an Urlaubszielen in Mitteldeutschland und darüber hinaus bietet“, ergänzt Näther in einem Pressegespräch.

Der Sommerflugplan, gültig bis 27. Oktober, umfasst 53 Destinationen in 16 Ländern, die von 22 Airlines angesteuert werden.

40 Ziele am Mittelmeer In der diesjährigen Sommersaison werden allein rund 40 Sonnenziele am Mittelmeer, im Atlantik sowie Schwarzen und Roten Meer angeflogen.

Die Mitteldeutsche Airport Holding ist die Dachmarke der Mitteldeutschen Flughafen AG, eines Unternehmens der öffentlichen Hand. Zum Konzern gehören die Tochtergesellschaften Leipzig/Halle Airport, Flughafen Dresden International und PortGround. FTI verfügt über einen eigenen Consolidatorbereich, den FTITicketshop, der für den Verkauf von Linienflugtickets sowohl für externe Reisebüros als auch im Rahmen des FTI-Bausteinprogramms zuständig ist. Über zwei Mio. Flugtarife von mehr als 120 Airlines sind hier zu Nettopreisen buchbar. www.fti.at


t r av e l & v oya g e

Freitag, 14. Juni 2013

destinationworld – 63

Seychellen Der Strand „Anse Source d’Argent“ gilt in Web-Rankings als bester Strand der Welt

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Teuerstes Land der Welt bietet Luxus pur dino silvestre

© TVB Kvarner

Mit durchschnittlich 236 € pro Nacht und Person sind Seychellen das teuerste Urlaubsland weltweit

Camping-Urlaub mit jeder Menge Luxus

Kvarner-Region bietet Luxusurlaub in Zelt, Wohnwagen oder Mobilheim.

Berlin/Frankfurt. „Die Seychellen erfreuen sich bei Deutschen, Österreichern und Schweizern großer Beliebtheit“, erklärt Reisemagazin-Chefredakteur Andreas Oberndorfer. 2012 überstieg die Zahl der Gäste erstmals die 200.000erGrenze. Knapp ein Fünftel der Gäste komme aus den drei Ländern, wobei die Zahl der Österreicher im Vergleich zu 2011 um immerhin 27% zugelegt hat.

Opatija. Dass Campen nicht nur für puristische Experten im Zeltaufstellen der reine Genuss ist, zeigen die Plätze im Kvarner: Restaurants, Lounges und Bars, Pools, Wassersportzentren und sogar Hallenbäder oder Wellnessanlagen machen aus Camping einen außergewöhnlichen Urlaub. So zeigen sich auch bestehende Anlagen im neuen Kleid wie der Campingplatz Krk von Valamar, der mit zwei Saunen, Spa und Beauty-Bereich wie auch Massagekabinen punktet. Dazu gibt’s neben den klassischen Stellplätzen für Zelt und Wohnwagen oder Camper auch schmucke Mobile Homes zu mieten. Hier ist alles drin, was ein Urlaub braucht: Küche, Schlafzimmer, Bad und eine hübsche Terrasse vor dem Haus. Wer diese eigenen vier Wände auf Zeit sucht, wird schnell fündig: etwa bei „Mobile Home Clever“ im Camping Poljana in Mali Losinj, in den Campings Njivice und Zablace auf Krk, aber auch am Festland wie in Lovran im Camping Medveja oder südlich von Novi Vinodolski im Camping Klenovica. www.kvarner.hr

Die aktuelle Ausgabe des Reisemagazin widmet den „Trauminseln auf Ökotrip“ einen sehr langen Bericht. Berichtet wird von den drei Inseln Silhouette, Cousine und Fregate, die, ebenso wie North Island, absolute Naturparadiese sind. Auch dort sorgen lokale Wildhüter dafür, dass die Eilande in ihrem Originalzustand bleiben; schließlich geht es ja darum, den seltenen Arten ihr „neues“ altes Zuhause zu bewahren. Biologen haben längst festgestellt, dass Inseln aufgrund ihrer Isolation relativ überschaubare Ökosysteme mit einem begrenzten und oft einmaligen Artenspektrum sind; die Seychellen sind dafür ein sehr gutes Beispiel. Die Vogelwelt gehört zu den artenreichsten im gesamten westlichen Indischen Ozean. Durch die isolierte Lage des Archipels haben sich 15 Arten und 18 Unterarten entwickelt, die es nur hier gibt. Ähnlich spektakulär ist die Flora; ein Beispiel ist die berühmte Seychellen-Nuss „Coco de Mer“. Seit einigen Jahren setzt man auf den Seychellen auf gehobenen Tourismus, der Rücksicht auf die

© Panthermedia.net/Tatiana Popova

Überschaubare Ökosysteme

Special Packages bei Neckermann: Das Urlaubsziel Seychellen ist zwar exklusiv, die Traumreise muss aber nicht teuer sein.

wertvolle Natur nimmt. Doch nicht alle Unterkünfte auf dem Archipel, der geologisch zu Afrika gehört, sind teuer. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Privatunterkünften, die sehr günstig Zimmer anbieten, so das Fremdenverkehrsamt der Inselgruppe in Frankfurt (http:// www.seychelles.travel).

Das kann teuer werden Mit durchschnittlich 236 € pro Nacht sind die Seychellen nach Erhebungen im aktuellen Hotel-PreisIndex HPI von der Buchungsplattform „Hotels.com“ das teuerste Urlaubsland weltweit. Der Inselstaat ist weit über seine Grenzen hinaus als luxuriöse Feriendestination bekannt.

Doch das Geld wird positiv verwendet: 1997 begann ein südafrikanischer Luxus-Tourismus-Anbieter mit dem Wiederaufbau des zusammengebrochenen Ökosystems.

Millionen-Investment Er investierte einige Mio. €, um die Insel von allen Schädlingen zu befreien; im Jahr 2005 wurde die letzte Ratte gefangen. Seither wacht ein Forscherteam über die Insel, auf der in der Zwischenzeit wieder endemische Tiere und Pflanzen ausgesetzt wurden. Den schönsten Strand der Welt gibt es angeblich auch auf den Seychellen: „Anse Source d’Argent“ auf der Insel La Dique führt die Liste der schönsten Strände der

Welt an. Das glasklare Wasser, der puderzuckerfeine Sand oder der traumhafte Küstenabschnitt sind nur einige der Kriterien, mit denen der Sprung an die Spitze der Top Ten-Liste von „strandbewertung. de“ geschafft hat.

Schönster Sandstrand Neben diesen Eigenschaften zeichnen den Strand die Felsformationen aus, die auf den Seychellen häufig an Stränden zu finden sind. Neckermann Reisen hat unterschiedlichste Reisepakete mit Hotels ab 1.272 € im Programm – und Rundreisen, die je nach Saison zusammengestellt werden und dementsprechende Preise haben. www.neckermann-reisen.de

Selbstbucher sind oft ohne Versicherung Wien. „85 Prozent aller selbst organisierten Urlaubsreisen werden ohne oder nur mit einem unzureichenden Versicherungsschutz unternommen“, so Martin Sturzlbaum, Europäische Reiseversicherung. Die Europäische bietet günstige Packages an. www.europaeische.at

GPS-Daten-Downloads Informationen vom Wetter bis zum Live-Ticker, in dem Hüttenwirte & Bergführer Tipps geben

Neuer Gästeservice: Digitale Alpinberater Darüber hinaus finden Wanderer umfassende und detailgetreue Beschreibungen der Strecken, von der einfachen Tagesrundtour durch die Oberstdorfer Berge bis hin zur sechstägigen Alpenüberquerung bis nach Meran.

wie Höhenmeter und Wegbeschaffenheit, illustriert jeweils mit einer Karte, die das genaue Streckenprofil wiedergibt und deren GPS-Daten heruntergeladen werden können.

Ein besonderer Schwerpunkt des Internet-Auftritts liegt zudem auf dem Thema Sicherheit.

Steige und Schutzhütten

Infos aus erster Hand

Bis nach Meran wandern

Unliebsame Überraschungen dieser Art können die Freunde der imposanten Oberstdorfer Bergwelt ab sofort jedoch auf einfache Weise vermeiden. Denn mit dem neuen digitalen Alpinberater informiert die Allgäuer Marktgemeinde auf der Website „www.oberstdorf. de/alpinberatung“ nicht nur über das Wetter, sondern auch über den aktuellen Zustand der Wanderwege. Dort erfahren die Besucher beispielsweise, welche Wege nach einem langen Winter bereits begehbar sind oder von welchen Passüberschreitungen noch abzuraten ist. Ins Netz gestellt werden diese Informationen direkt von Hüttenwirten und Bergführern in einem eigenen Ticker.

Angegeben sind Länge, Dauer und Schwierigkeitsgrad ebenso

Darüber hinaus bietet der digitale Alpinberater Wissenswertes zu Hüttenverbindungswegen, Klettersteigen und den Schutzhütten.

Für Anfänger und Ungeübte, aber auch für routinierte Tourengeher und erfahrene Bergwanderer, hat der Tourismusverband auf seiner Homepage die wichtigsten Voraussetzungen für einen schönen und sicheren Ausflug in die Berge zusammengestellt. Das Hauptaugenmerk der Online-Plattform liegt auf dem Umweltschutz und der Erhaltung der Natur mit ihrer beeindruckend vielfältigen Fauna und Flora. Schließlich gelten die Allgäuer Hochalpen als artenreichstes Gebirge Deutschlands und sind mit einer ausgewiesenen Fläche von 20.724 ha eines der größten Naturschutzgebiete. Auf der Oberstdorf-Webseite kann nachgelesen werden, welche Regeln zu beachten sind, um Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum nicht zu stören. www.oberstdorf.de

© Tourismus Oberstdorf/Photographie Monschau

Oberstdorf. Teils noch schneebedeckte Wege, dazu vereiste Pfade, die ein Weitergehen unmöglich machen – eine leidvolle Erfahrung, die schon so mancher Bergwanderer bei einer Tour in luftigen Höhen erleben musste.

Urlauber genießen vom Fellhorn aus einen feinen Blick auf die Allgäuer Hochalpen.

AIDA Soccer Camp mit FC Borussia Dortmund

© Aida

Sicherheit ist wichtig

Kids treten mitten auf dem Meer zu Trainings- und Turnierspielen an.

Rostock. AIDA Cruises und Borussia Dortmund weiten ihre Koop aus. Künftig werden in den Schulferien „AIDA BVB Soccer Camps“ angeboten. Erster Termin ist in den Herbstferien vom 26. Oktober bis 2. November; dann heißt es für 60 Jungen und Mädchen und das Trainerteam der offiziellen Evonik-Fußballschule des BVB: „Alle Mann an Bord!“ An Bord von AIDAsol verwandeln sich das Sport- und Sonnendeck in kleine FußballArenen für die Kids. www.aida.de


guest & service

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Sensimar eröffnet ein neues Hotel in Spanien

Freitag, 14. Juni 2013

Business Das Hotel Schneeberg Resort & Spa in Ridnaun bietet Incentive-Reisen inklusive Rahmenprogramm

Mitarbeiter-Motivation in den Südtiroler Bergen

Rund 150 m² Tagungsfläche sowie moderne Technologie stehen für Seminare & Co. zur Verfügung.

Wien. Seit Anfang Juni ist die Sensimar-Familie um ein Mitglied reicher, denn die TUI Hotelmarke hat ein neues Haus in Andalusien eröffnet. Mit dem Sensimar Playa La Barrossa in Novo Sancti Petri an der Costa de la Luz sind somit in der Sommersaison 2013 insgesamt elf Hotels der Marke buchbar. Das Viereinhalb-Sterne-Hotel hat 250 Zimmer, liegt am flach abfallenden Dünenstrand und bietet im neu gestalteten Spabereich ein umfangreiches Beauty- und Wellnessprogramm. Das Haus wird wie alle Häuser der Hotelmarke als „Adults-only-Hotel“ geführt. Eine Woche kostet mit Flug ab Wien ab 702 € pro Person im Doppelzimmer inklusive Frühstück. www.tui.at

Ludwigsburg: Accor erweitert ibis-Netzwerk München. Bereits seit Oktober 2012 laufen die Bauarbeiten für das neue ibis budget Hotel in Ludwigsburg. Ab Februar 2014 sollen den Gästen dort in bester Innenstadtlage 126 klimatisierte Zimmer zur Verfügung stehen. Damit erweitert der Hotelbetreiber Accor sein Franchise-Netzwerk um ein weiteres Haus. Die operative Führung des Hotels übernimmt die Stuttgarter Success Group, die als Franchisepartner bereits die Objekte ibis Styles Stuttgart, ibis Styles Nagold, ibis Styles Aalen und ibis Styles Leipzig betreibt. www.ibis.com

© panthermedia.net/siamphotos

Eva Air lockt mit Green Fare-Tarifen für Asien

Wer bis 31. Juli bucht, fliegt ab 845 Euro nach Koh Samui oder Phuket.

Taipeh. Ob Strandurlaub oder Citytrip, Eva Air bietet auch heuer wieder günstige Tickets für verschiedene Asien-Destinationen. So geht‘s z.B. in der Economy Class ab 715 € nach Bangkok oder ab 845 € auf die Inseln Koh Samui bzw. Phuket. Die taiwanesische Fluggesellschaft verbindet Wien mit Bangkok und Taipeh jeweils Mittwoch, Freitag, Sonntag und ab 2. September auch dienstags. Die „Green Fare“-Specials können bis 31. Juli gebucht werden und gelten für den Reisezeitraum 1. bis 27. Juni sowie von 15. August 2013 bis 31. Oktober 2013. www.evaair.com

Ridnaun. Ob als Belohnung für besondere Leistungen oder als teambildende Maßnahme: Wer auf der Suche nach einem passenden Ort für eine Incentive-Reise, einen Firmenevent, ein Seminar oder einen Betriebsausflug ist, der ist im Hotel Schneeberg Resort & Spa in Ridnaun an der richtigen Adresse. Im Vier-Sterne-Hotel am Fuße der Stubaier Alpen und umgeben von der Südtiroler Bergwelt, macht die Gastgeberfamilie Kruselburger professionelle Incentive-Reisen, die aufgrund eines vielseitigen Rahmenprogramms außerdem viel Spielraum für Motivation zulassen. Vom klassischen Komfortzimmer über das Alpenzimmer bis hin zur Luxussuite, das Hotel Schneeberg Resort & Spa hat zudem für jedes Unternehmen und seine Mitarbeiter die passende Unterkunft.

© Hotel Schneeberg in Ridnaun

Das Viereinhalb-Sterne-Hotel befindet sich an der Costa de la Luz.

Platz für 120 Personen

Umfangreiches Rahmenprogramm; der Zusammenhalt des Teams kann beispielsweise bei einer Raftingtour gestärkt werden.

Auf einer Gesamtfläche von rund 150 m� und mit einer Kapazität von bis zu maximal 120 Personen bieten die Konferenzräume des Hauses ideale Bedingungen für Tagungen, Mitarbeiter-Workshops, Schulungen und Co. Das Hotel Schneeberg verfügt nicht nur über eine moderne Tagungstechnologie, sondern dank Trennwänden kann auch eine flexible Raumgestaltung erfolgen. Darüber hinaus wird auf Wunsch auch die gesamte Logistik einer Veranstaltung übernommen. Für die nötige Entspannung und Zerstreuung nach einem intensiven Seminartag ist ebenso gesorgt: Die Wellness- und Beautylandschaft des Hauses erstreckt sich auf 6.000 m� und umfasst neben Finnischer Sauna, türkischem Dampfbad,

Salz- und Eisgrotte unter anderem auch ein Felsen-Hallenbad sowie ein beheiztes Freischwimmbecken. Mehrere Kegelbahnen, ein Reitstall sowie der weitläufige Garten mit Natursee bieten außerdem ausreichend Platz für Gruppen sowie auch einen individuellen Freiraum.

Abwechslungsreiche Region Die umgebende Bergwelt des Ridnauntals verspricht weitere Abwechslung zum Tagungsalltag. So kann bei einem Ausflug, bei geführten Wanderungen oder Mountainbike-Rallyes, einem Besuch im Klettergarten oder einer Raftingtour der Zusammenhalt des Teams

gestärkt werden; gemeinsame Stadtbesichtigungen, Fackelwanderungen oder Biathlonschießen runden das Angebot ab.

Kulinarische Vielfalt Kulinarisch werden die Gäste mit Gerichten aus Südtirol, Italien und der ganzen Welt verwöhnt. Dabei treffen unter anderem traditionelle Speisen aus Berg und Tal auf italienische Gewürze, Pizza und Pasta. Das reichhaltige Frühstücksbuffet mit Schauküche, ein viergängiges Wahlmenü am Abend inklusive Salatbuffet und das sonntägliche Galadinner sind für Reisen mit Gruppen bestens geeignet. Zusätzlich werden tageweise verschiedene Highlights geboten:

Während am Montag ein typisch italienischer Abend auf dem Programm steht, kommen Naschkatzen dienstags beim Dessertbuffet auf ihre Kosten. Und am Donnerstag werden traditionelle Tiroler Köstlichkeiten mit nachweislich regionalen Produkten aufgetischt.

Hüttenabende für Gruppen Auf Wunsch organisiert die Gastgeberfamilie Kruselburger jederzeit gern lustige Hüttenabende für Gruppen oder Candle-LightDinners. Weitere Informationen und ­Buchung unter: www.schneeberg.it www.schneeberghotels.com

Königlich Die Royal Retreats von Taj Hotels Resorts and Palaces entführen in die exotischen Welten der Maharadschas

Sommerraten für vier Palasthotels in Indien Mumbai. Mit den Royal Retreats wollen Taj Hotels Resorts and Palaces in diesem Sommer Urlaubshungrige in exotische Welten sowie königliche Paläste entführen und bieten passend dazu spezielle Sommerraten und Zusatzleistungen. Jedes der Original-Palast-Hotels hat seinen unverwechselbaren Charakter und ist geprägt von „seinen“ Maharadschas und deren Geschichte. Zur Auswahl stehen der Rambagh Palace in Jaipur, der Taj Lake Palace in Udaipur, der Falaknuma Palace in Hyderabad und der Umaid Bhawan Palace in Jodhpur.

bei indischen Spa-Anwendungen verwöhnen lassen. Der Taj Lake Palace in Udaipur, ebenso in Rajasthan gelegen, wird als der Verspielteste unter den Taj Palästen betrachtet. Er entsprang den romantischen Vorstellungen eines jungen Prinzen im 18. Jahrhundert, der sich sein Liebesnest aus weißem Marmor mitten in den Pichola-See erbauen ließ. Besucher können hier auf einer 150-Jahre

alten königlichen Barkasse im Whirlpool über den See treiben und dabei den Blick auf das Aravalli Gebirge und den Palast sowie ein Gläschen Champagner genießen.

Stadttour mit Privatbutler Im Falaknuma Palace, dem „Himmelspalast“ im zentralindischen Andra Pradesh, lässt sich auch in diesen Tagen der Reichtum des Ni-

Indische Spa-Anwendungen Der Rambagh Palace in Jaipur, Indiens nördlichem Bundesstaat Rajasthan, gilt mit seiner liebevoll angelegten Parklandschaft als besonders feminin in seiner Anmutung, war er doch einst das Zuhause von Maharani Gayatri Devi. Im privaten Poolhaus der Prinzessin können die Gäste auch heute noch unter riesigen Kronleuchtern im Pool schwimmen und sich im Royal Tented Spa in traditionellen Zelten

© Taj Hotels Resorts and Palaces

© TUI

caroline nussdorfer

Romantisch: Der Taj Lake Palace aus Marmor liegt mitten im Pichola-See in Udaipur.

zams, Herrscher des Fürstenstaats Hyderabad, erahnen; in den originalgetreu renovierten Zimmern sowie öffentlichen Räumen des Palasts aus dem 19. Jahrhundert erleben die Hotelgäste die Geschichte und das Lebensgefühl jener Zeit. Der monumentale Umaid Bhawan Palace in Jodhpur in Rajasthan wurde zwischen 1928 und 1943 errichtet und thront auf den Hügeln über der Stadt. Noch heute wohnt der Maharaja mit seiner Familie im ehemaligen „Zenana“, den einstigen Frauengemächern. Die Gäste profitieren von einer privaten Stadttour mit ihrem persönlichen Royal Butler in einem Oldtimer aus der Kollektion des Maharajas. Die Royal Retreats-Angebote gelten für den Buchungsund Reisezeitraum bis 30. September 2013 und sind ab 45.000 INR, das sind rund 600 €, zu haben. Die Tarife gelten für zwei Nächte im Doppelzimmer inklusive Frühstück sowie Exras wie Airporttransfer im Oldtimer, eine rajasthanische Willkommenszeremonie und eine private Palast-Führung. www.tajhotels.com


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Freitag, 14. juni 2013 – 65

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Erfahrungen einbringen und voneinander lernen

© Hotel Schwarzbrunn/Zanella-Kux Fotografie

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© Xundheitswelt

Stans. Das Hotel Schwarzbrunn zeigt erneut Familiensinn: Kinder, Eltern und Großeltern finden in dem – nicht zuletzt durch sein neues Spa bekannten – Vier Sterne SuperiorHotel Erholung, Spaß und Unterhaltung unter einem Dach. Die Kinderbetreuung im Schwarzbrunn ist mehr als bloße „Betreuung“: Von Montag bis Freitag stehen die Erlebnispädagogen des Hauses zur Verfügung. Die Teenies toben sich beim Outdoor-Adventure-Programm aus und sind in Chill-Raum, Kino oder Jugendclub unter sich. www.schwarzbrunn.at

© Panthermedia.net/Peter Kirillov

Weitra. GF Karin Weißenböck (3.von li.) lud zum Jubiläumsfest „25 Jahre Brauhotel Weitra“ und durfte Ehrengäste sowie Partner, Wegbegleiter und Freunde begrüßen. Moderatorin Chris Lohner (2. von li.) führte durch das Programm. Seit 2001 wird das Brauhotel als Betriebsstätte des Moorheilbads Harbach geführt. Seitdem wurde das Haus durch zahlreiche Investitionen und durch laufende Qualitätsmaßnahmen zum modernen Betrieb mit Spitzengastronomie weiterentwickelt, der 60% der Nächtigungen in Weitra für sich verbucht. www.brauhotel.at

Österreich Werbung Unter dem Event-Motto „tourism in transition – nachhaltige Beiträge des österreichischen Tourismus in Zeiten des Umbruchs“ versammelten sich 300 Gäste zum Wissens- und Erfahrungsaustausch in Kärnten. Seite 66 Top-Tourismus-Chefs Kettner, Bliem und Pramendorfer

Gamlitz. Das Hochzeitsmenü von Prinzessin Madeleine von Schweden wurde mit einer Beerenauslese des Weinguts Sattlerhof versüßt. Auch international führende Restaurants, wie das Söl’ring Hof auf Sylt, Dallmayr in München, das Steirereck in Wien oder das Rokkaku Tei in Tokio werden von Willi Sattler aus der Südsteiermark beliefert. www.sattlerhof.at

© Steiermark Tourismus/Harry Schiffer

© Sattlerhof

Georg Bliem ist unter den „Top 3“

Georg Bliem, Chef von Steiermark Tourismus, freut sich über das Ranking.

Graz. Alljährlich erstellt das Branchenmagazin FM (Fach-Magazin für Touristik, Gastronomie und Hotellerie) eine Liste der besten Touristiker Österreichs nach Kompetenz, Sympathie und Leistung: Georg Bliem, GF von Steiermark Tourismus, hat dabei den zweiten Platz unter den Landestourismusdirektoren erreicht, nach Norbert Kettner (Wien Tourismus) und vor Karl Pramendorfer (Oberösterreich Tourismus). Bliem: „Für mich ist diese Bewertung eine Bestätigung des gesamten Teams, weil wir nur gemeinsam diesen Auftritt hinlegen konnten.“ www.steiermark.com

Eventlocation. Club

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c ov e r

66 – destinationaustria

Kommentar

Hofnarr für Rogner Bad Blumau gesucht

Freitag, 14. Juni 2013

Österreich Werbung Mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit leistet man wichtigen Beitrag für das Geschäft von morgen

ÖW geht neue innovative Verkaufsförderungswege

Ausgangspunkt der neuen Veranstaltung war Neukonzeption der ÖW-Verkaufsförderungsplattformen. dino silvestre

G

anz ehrlich: Ich hätte ein paar Kandidaten im Ärmel, die sich als Hofnarren bereits mehrfach hervorgetan haben. Doch ich glaube, die Rogner Bad Blumau-Direktorin Melanie Franke ist auf der Suche nach anderem Personal ... Für Begrüßung, Erheiterung und musikalische Unterhaltung der Gäste braucht es in Blumau einen Hofnarren. Bewerber müssen redegewandt und humorvoll sein, ein Instrument beherrschen und ein fantasievolles Kostüm als Arbeitskleidung akzeptieren. Der Hofnarr in der Version des Rogner Bad ist eine kreative Weiterentwicklung des klassischen Hotelpagen; seine wichtigste Aufgabe besteht darin, Ankommende einzuweisen und dabei ein Gefühl von hoher Lebensqualität zu vermitteln. An den Königshöfen waren Hofnarren ein Luxus, den die Königsfamilien sich und ihren Gästen gegönnt haben. „Bei uns sind die Gäste die Könige und sie sollen diesen Luxus auch haben“, so die hoffnungsfrohe Direktorin. In dem von Friedensreich Hundertwasser als Gesamtkunstwerk gestalteten Rogner Bad Blumau sind Ankommende besonders vielen neuen Eindrücken ausgesetzt, ein herkömmlicher Hotelpage geht da leicht unter. Ein Hofnarr in passender Kluft erweckt da eher Aufmerksamkeit ...

Personalia Marketing

© Tiscover/Daniel Zangerl

Ronald Felder bei Tiscover

Ronald Felder ist neuer GF ­Destination Marketing bei Tiscover.

Innsbruck. Mit Ronald Felder (40) holt sich das Alpenportal Tiscover einen ausgewiesenen Tourismusexperten an Bord. Als GF Destination Marketing ist Felder ab sofort für die Zusammenarbeit mit Tourismusverbänden und Regionen verantwortlich. „Auch im Destinationsmarketing geht die Entwicklung eindeutig in Richtung ‚Online‘“, so Felder. „Mein Ziel ist es, mit unseren Destinationspartnern Konzepte für den Angebotsraum ‚Alpen‘ zu entwickeln.“ www.tiscover.com

Wien. Von 9. bis 11. Juni lud die Österreich Werbung (ÖW) unter dem Motto „tourism in transition – nachhaltige Beiträge des österreichischen Tourismus in Zeiten des Umbruchs“ rund 300 Gäste aus dem In- und Ausland zum Wissens- und Erfahrungsaustausch. Neben dem Ziel der Verkaufsförderung standen in den drei Tagen der atb_experience das Netzwerken und Impulse für die Produktentwicklung im Mittelpunkt. Nach dem ersten Teil der Veranstaltung in Kärnten haben die Gäste die Möglichkeit, weitere konkrete Erfahrungen zum Thema ‚Nachhaltigkeit‘ im österreichweiten Tourismusangebot zu machen.

Neue Werte im Tourismus „Die Welt um uns verändert sich, wir leben in einem Übergang. Im Tourismus spiegeln sich wie auf einer Folie alle gesellschaftlichen Entwicklungen wider – daher ist die gesellschaftliche Veränderung, dieser Umbruch auch deutlich im Verhalten der Gäste nachzuvollziehen. Diese Veränderungen zu kennen und entsprechend zu agieren, wird in Zukunft im internationalen Wettbewerb über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Die ‚atb_experience‘ soll Einsichten bringen, um das Geschäft von morgen zu bewältigen“, erklärte Petra Stolba, GF der Österreich Werbung. Nachhaltigkeit ist einer dieser Werte, die unsere Gesellschaft derzeit auf vielen Ebenen bewegen. „Nachhaltiges Planen und Handeln wirkt in alle unsere Lebensbereiche hinein und wird das in Zukunft noch viel stärker tun, auch in den Tourismus; aus diesem Grund haben wir dieses Thema auch in den

© ÖW/Christandl

georg biron

Unter dem Motto „tourism in transition – nachhaltige Beiträge des österreichischen Tourismus in Zeiten des Umbruchs“ lud die Österreich Werbung rund 300 hochkarätige Gäste aus dem In- und Ausland zum Wissens- und Erfahrungsaustausch; (von links): Christian Kresse, GF Kärnten Werbung, Petra Stolba, GF Österreich Werbung, Louis J. Frankenhuis, Aufsichtsrat Stip Reizen B.V.

Mittelpunkt dieser Veranstaltungspremiere gestellt“, so Stolba. 150 Reiseveranstalter, Meinungsbildner und Journalisten aus 25 Nationen trafen auf 150 Gastgeber aus Österreich – um sich zu diesem Zukunftsthema auszutauschen und ein Netzwerk aufzubauen. Nutzen bringen soll die atb_experience natürlich nicht nur der österreichischen Tourismusbranche, sondern auch den internationalen Gästen. Neben dem Wissens- und Erfahrungsaustausch ist für sie das Produkterlebnis relevant.

Louis J. Frankenhuis, Tourismusmanager in den Niederlanden und Aufsichtsrat des Reiseveranstalters Stip Reizen B.V., war von der Veranstaltung begeistert.

Neue Strategien wichtig Frankenhuis erklärte: „Die bisherigen Messeformate mit Verkaufsgesprächen haben sich aufgrund der neuen Medien überholt; heute ist es wichtig, über Inhalte zu sprechen – und genau das soll bei der atb_experience ja passieren.“

Für die ÖW und auch die Kärnten Werbung ist die atb_experience ein wichtiger Impuls, um den Diskurs und den Entwicklungsprozess für nachhaltige Urlaubsangebote zu forcieren. Kärnten Werbung-Chef Christian Kresse: „Mit dieser neuen Veranstaltung für Produktentwicklung und Verkaufsförderung bietet sich die Möglichkeit, Kärntens nachhaltige Urlaubsangebote internationalen Meinungsbildnern der Reisebranche zu präsentieren.“ www.austria.info

Jahresbericht 2012 stand bei der Österreich Werbung im Zeichen des Auftrags „Wir begeistern für Österreich!“

Die Zukunft gehört sicher den Teamplayern Wien. „2012 wurde eine magische Marke durchbrochen: Weltweit wurden erstmals mehr als eine Mrd. internationale Ankünfte verzeichnet. Damit hat sich der Tourismus einmal mehr als krisenresistent erwiesen. Allerdings beobachten wir, dass sich das Wachstum vor allem in Europa verlangsamt. Die internationalen Ankünfte sind 2012 in Europa um rund drei Prozent gestiegen, während sie sich weltweit um vier Prozent erhöhten“, so Petra Stolba, GF Österreich Werbung (ÖW).

öffentlichen Mittel der Vereinsmitglieder einzusetzen sind. Demnach ist die Tourismusdestination Österreich zu stärken und als Marke zu verankern sowie das Wissen um Nachfrageveränderungen und Entwicklungen an die Branche weiterzugeben. Das tourismuspolitisch formulierte Ziel für den Tourismus in

Österreich bis 2015 ist die Steigerung des österreichischen Marktanteils am internationalen Tourismus. Michael Scheuch leitet seit 2010 den Bereich Brand Management in der ÖW: „Die ÖW hat 2007/08 in einem intensiven Brandingprozess analysiert, was im Ausland über Österreich gesagt und geschrieben wird. Danach wurden einige wenige

Tourismus-Forschung

Destination stärken Das Budget der ÖW setzt sich aus Mitgliedsbeiträgen der beiden Vereinsmitglieder Republik Österreich, vertreten durch den jeweiligen Wirtschaftsminister (75%), und der Wirtschaftskammer Österreich (25%) sowie aus Leistungsbeiträgen der österreichischen Tourismuswirtschaft (u.a. Landestourismusorganisationen, Regionen und Betriebe) für Marketingleistungen zusammen. Im Vereinsstatut der ÖW ist festgeschrieben, wofür die

Geschichten herausgefiltert, die am stärksten zum Mitbewerb differenzieren und authentisch sind. Damit wurde eine wertvolle Basis geschaffen, auf der es uns immer besser gelingt, die Partner zu begeistern und von unserem Markenverständnis zu überzeugen. Einer der letzten großen Milestones war die neue Werbelinie, die eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Tourismusorganisationen ermöglicht hat.“

Österreich Werbung: Mit klarem Konzept wurde 2012 zum Jahr des Erfolges.

Zu den Kernaufgaben der ÖW zählt die Weitergabe ihres Wissens über Gäste und Märkte an die heimische Tourismusbranche, aber auch das Aufspüren von Trends, Veränderungen, gesellschaftlichen Entwicklungen und Treibern für das Geschäft von morgen. „Innerhalb der ÖW kümmert sich ein eigenes Expertenteam um die Tourismus- und Trendforschung, um der Branche alle notwendigen Zahlen, Daten und Fakten zur Verfügung stellen zu können“, so Stolba abschließend. www.austriatourism.com


Freitag, 14. Juni 2013

i de e & st rat e g i e

destinationaustria – 67

Salzkammergut in Linz Vorbereitungen für diese Werbeaktion, die vom Salzkammergut inszeniert und umgesetzt wurde, dauerten fast ein Jahr

„Ang’richt und Aufg’spüt“ in Linz alice hefner

Bad Ischl/Linz. „Eine neue Art der Präsentation“, wie die verantwortlichen Tourismusmanager aus dem Salzkammergut mitteilen: „Wir bringen unser Angebot in konzentrierter Form in ein für das Salzkammergut und sein touristisches Angebot höchst interessantes Ballungszentrum – mit viel Musik, Kulinarik und Tradition.“

Eröffnung mit Hindernissen Und so präsentierte sich vergangene Woche das Salzkammergut in geballter Form („Ang‘richt und Aufg‘spüt“) im Zentrum von Linz – und wurde nicht nur begeistert von den Besuchern empfangen, sondern sogar gestürmt. „Ein Glück, dass wir ein gutes Netzwerk haben“, so ein Teilnehmer. Er spielt damit auf die Tatsache an, dass wegen der großen

Nachfrage teils täglich Waren aus dem Salzkammergut nachgeliefert werden mussten – seien es Lebkuchen, Brot, Käse, Mostbratwürstel, Schnaps und viele weitere Spezialitäten mehr. Zur großen Eröffnung am Hauptplatz in Linz vergangenen Donnerstag begrüßte der Vorsitzende der Salzkammgut Tourismus-Marketing GmbH, Hans Panhuber, die Spitzen von Stadt und Land OÖ. LH Josef Pühringer ließ es sich trotz massiven Zeitdrucks nicht nehmen, die Leistungsschau persönlich zu eröffnen. An seiner Seite war der frischgebackene Wirtschaftslandesrat

Michael Strugl, weiters Vizebürgermeister Erich Watzl, Stadträtin Susanne Wegscheider, der Vorstand des OÖ Tourismus, Karl Pramendorfer, sowie zahlreiche Funktionäre aus dem Salzkammergut.

Fortsetzungen sind geplant Die Eröffnung selbst bzw. der Bieranstich der Brauerei Schloss Eggenberg gestaltete sich äußerst schwierig. Nicht nur Stadträtin Susanne Wegscheider hatte ihre liebe Not mit dem Fass – auch Hans Panhuber und Hubert Stöhr von der Brauerei Schloss Eggenberg müh-

ten sich ab und scheiterten beim Anstich – bis schließlich Vizebürgermeister Watzl kurzerhand ein Milchpackerl der Gmundner Milch öffnete und launisch verkündete: „Eröffnet!“ Doch Hans Panhuber, Wirt aus Leidenschaft, schaffte es schließlich, das Fass mit einem wuchtigen Schlag zu öffnen. Man darf gespannt sein auf weitere Aktionen dieser Art – die Tourismusverantwortlichen arbeiten bereits an weiteren derartigen Veranstaltungen, die eine komplett neue Art der Bewerbung der Region Salzkammergut darstellen. www.salzkammergut.at

© STMG/Hörmandinger

60 Gastronomen, Hoteliers, Touristiker, Händler, Infrastrukturbetriebe und Handwerker waren vor Ort.

Das Salzkammergut präsentierte sich bei einem Fest im Zentrum von Linz.

Wien – der Duft der Stadt. Spritzig, belebend, spontan. Inspiriert von der Vielfalt.

Donau-Marina Attraktion

Spider Rock XL

Wien. Drei Angebote machen den Besuch der „Donau-Marina“ zu einem Freizeitabenteuer. Heute, am 14. Juni, startet der SommerBetrieb des „Spider Rock XL“ in der Donau-Marina und bringt wieder Spannung und Abenteuer in Wiens schönsten Yachthafen. Am 380 m langen Flying-Fox schweben die Besucher entweder allein oder zu zweit über die U2 und das Hafenbecken der Marina, um sanft vor dem Marina-Restaurant zu landen. Ein 300 PS-Motor lässt das Spider Rock-Festrumpfschlauchboot über das Wasser fliegen. Wer seinen Adrenalin-Pegel steigern will, kann seine Nervenstärke am „Powerfan“ mit einem kontrollierten 32 m-Absturz beweisen. www.spider-rock.at

Wiener Weinpreis

Film Festival

Silvesterpfad

Wiener Eistraum

WKO Tourismus-Aspekt

Casinos in Wien

© panthermedia.net/Sergej Razvodovskij

Wien. Zwei neue Casinos kommen: eines im Südwesten und eines im Nordosten. Welcher Anbieter mit welchem Standort den Zuschlag erhält, entscheidet das Finanzministerium bis Ende des Jahres. Der Tourismus-Aspekt ist bei den Casino-Standorten wichtig. „Die touristisch gesehen besonders wichtige Zielgruppe der Asiaten liebt das Glücksspiel“, so Josef Bitzinger, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der WKO Wien. www.wko.at/wien/tourismus

www.wien-event.at stadt wien marketing gmbh im Auftrag der Stadt Wien Casinos sind für eine Stadt ein zusätzlicher touristischer Attraktivitätsfaktor. SWM_IMAGE2010_MEDIANET_JP_216x288.indd 1

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i d e e & s t r at e g i e

68 – destinationaustria

short

© SalzburgerLand

Zipfer Tourismuspreis in Salzburg vergeben

Freitag, 14. Juni 2013

Fachverband Gastronomie Tourismusbranche weist den Vorwurf der Lebensmittelverschwendung energisch zurück

„Unilever Food Solution“ beschuldigt Österreicher

Hans Schenner (WKO): Kein Wirt produziert bewusst Abfall – Politik soll regionale Produkte unterstützen.

hogast präsentiert ­neuen Innovationspreis Wien. Im Rahmen des HerbstSymposiums ehrt hogast ab diesem Jahr Hotels und Restaurants, die ihrer Zeit voraus sind. Die neuen Innovations-Awards werden in den Kategorien „Energie & Nachhaltigkeit“, „Bauen & Investieren“, „Kommunikation“ sowie „Employer Branding“ vergeben. „Die bisherigen Internet Awards haben ihren Zweck erfüllt, jeder in der Branche weiß mittlerweile um die Vorteile eines Online-Auftritts. Daher haben wir uns entschlossen, Innovatoren zu ehren, die mit Projekten und Ideen als Vorbild für das Hotel- und Gastgewerbe gelten können“, so hogastGF Barbara Schenk. Die Einkaufsgenossenschaft will mit den Awards dazu anspornen, neue Chancen zu nützen. Die vier Kategorien bilden jene Felder ab, auf denen Innovationen nötig sind. www.hogast.at

© Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs

Gesundheitsvorsorge im Visier der Experten

Am 30. Juni ist Tag der offenen Tür im Herz-Kreislauf-Zentrum.

Groß Gerungs. Am 30. Juni findet im Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs (NÖ), das heuer sein 30-Jahr-Jubiläum feiert, ein Tag der offenen Tür statt. Alles dreht sich dort um das Thema „Herzgesundheit“, diverse Programmpunkte stehen zur Auswahl. Das Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs, Partner der „Xundheitswelt“, verbindet den hohen medizinischen Standard einer Privatklinik mit dem Ambiente eines idyllischen Komforthotels im Waldviertel. www.herz-kreislauf.at

15 Mrd. Euro geben Urlauber aus: Österreichs Strategie ist die kulinarische Verführung mit frischen regionalen Köstlichkeiten.

Helmut Hinterleitner, Obmann des Gastronomieverbands in der WKO und Sprecher von 50.000 Gastronomiebetrieben, unterstreicht: „Bei den Portionsgrößen berücksichtigen wir selbstverständlich die Wünsche unserer Gäste. Kein Gastronom produziert bewusst Abfall – schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht.“ Schenner weiter: „Und sicher werden wir unsere Gäste nicht zwingen, ihre Teller leer zu essen.“ Vielmehr sehen die Sprecher des Tourismus und des Gastgewerbes ein Problem bei Industrieprodukten. Die Industrie biete zwar Convenience-Produkte für die Gastronomie an, jedoch liefere sie damit den Grund für die angesprochene Thematik.

Ausgezeichnete Strategie Allein ausländische Touristen geben rund 15 Mrd. € pro Jahr in Österreich aus, bekräftigt Schenner: „Die locken wir aber nicht mit dem Thema Lebensmittelverschwendung, sondern mit ausgezeichneter Kulinarik.“ Genau das hat die Bundessparte mit Vertretern der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH und dem Verein der Genussregion Österreich erst kürzlich in einem Pressegespräch dokumentiert. „Entscheidend für den Erfolg des Tourismus- und Gastronomiestandorts sind Vertrauensschutz und unabhängige Kontrollen der Lebensmittel anhand nachvollziehbarer Standards“, so Schenner.

„Einmal aufgetaut, kann das Produkt am nächsten Tag nicht mehr verwendet werden und muss leider entsorgt werden“, so Schenner. Hinterleitner: „Dazu kommen noch die vielen, zum Teil unverrottbaren Verpackungen, die unsere Umwelt stark belasten.“

Urlauber wollen Typisches Schenner und Hinterleitner appellieren unisono an Landwirtschafts- und Lebensminister Berlakovich, die Verwendung frischer regionaler Produkte der Landwirtschaft in der Gastronomie zu unterstützen. Schon durch die kurzen Anlieferungswege fallen weniger schädliche Treibhausgas-Emissionen und Verpackungsmüll an.

Aus den Gästebefragungen der Urlaubsgäste geht hervor, dass Kulinarik neben Natur und Kultur zu den Erfolgsfaktoren für den österreichischen Tourismus zählt. Für mehr als ein Drittel unserer Gäste (34%) sind typisch regionale Speisen der wesentliche Faktor für die Urlaubsentscheidung. „Nur in der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der heimischen Landwirtschaft können wir regionale Kreisläufe schließen und damit Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den Regionen sichern“, so Hinterleitner und Schenner. Jeder 5. Vollzeitarbeitsplatz in Österreich ist direkt oder indirekt von Tourismus und Freizeit­ wirtschaft abhängig. www.wko.at

Wohnrechtsanbieter Schweizer Hapimag blickt auf eine überaus erfolgreiche Wintersaison 2012/2013 zurück

Hapimag steigert die Belegung im Winter Baar. Vor 50 Jahren gründeten Guido M. Renggli und Alexander Nette das Unternehmen Hapimag mit der Idee, Ferienimmobilien zu erwerben, die ihre Aktionäre flexibel nutzen können – eine Idee, die heute trendiger ist denn je. Die Diskussion der Volksinitiative über Zweitwohnungen in der Schweiz zeigt deutlich, dass künftig „kalte Betten“ weitestgehend vermieden werden sollen.

Den Mitgliedern stehen dabei als Miteigentümer rund 5.300 Apartments zur individuellen Nutzung offen, ergänzt mit standortspezifischen Gastronomie-, Wellness-, Kultur-, Service- und Infrastrukturangeboten. Das Unternehmen beschäftigt derzeit mehr als 1.400 Mitarbeitende (Vollzeitstellen) und erwirtschaftete 2012 einen Betriebsertrag von 186 Mio. €.

Die österreichischen Resorts und Residenzen sind auf konstant hohem Niveau und mit 76,4% über dem Belegungsniveau vom Vorjahr (64,1%).

Saalbach Resort ist Favorit Saalbach ist mit einer Belegung von 90,1% wiederum das beliebteste österreichische Resort im Winter 2012/2013.

50 Jahre Hapimag-Aktionen Dank des Geschäftsmodells von Hapimag erreichen die österreichischen Resorts eine durchschnittliche Jahresbelegung von über 77,94%. Unter dem Motto „sharing & caring“ finden im Jubiläumsjahr viele Aktivitäten statt (mehr Informationen unter „www.hapimag. com/50“). Heute ist Hapimag ein erfolgreiches Dienstleistungsunternehmen: Als führender europäischer Wohnrechtsanbieter bietet Hapimag über 141.000 Mitgliedern Zugang zu 57 Adressen in Toplagen in 16 Ländern.

Bad Gastein weist eine Belegung von 72,1% vor – und damit die höchste Belegungszunahme in Österreich: 18,8% mehr Belegung als im Vorjahr (53,3%). Ebenfalls stark zugelegt hat Sonnleitn mit einem Plus von 17,8% auf 76,1% (Vorjahr 58,3%). Zusätzlich zu den Alpen- und Meer-Destinationen erfreuten sich auch die Städtedestinationen, allen voran Paris, mit einer Belegung von 90,5% (Vorjahr 80%), großer Beliebtheit.

Salzburg-Stadt erfolgreich

© Hapimag

Salzburg. Zum zehnten Mal zeichnete dieses Jahr der von Zipfer, dem ORF Salzburg und der SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft ins Leben gerufene „Zipfer Tourismuspreis“ innovative Tourismusprojekte aus. 33 Projekte, so viele wie noch nie, wurden aus allen Ferienregionen für den Zipfer Tourismuspreis 2013 eingereicht. „Kompetenzzentrum Bike“ in Saalfelden Leogang, „Nationalpark 360°“ aus dem NaPa Hohe Tauern und „Kräuterwandern“ in der Region Hochkönig kamen ins Publikumsvoting. www.salzburgerland.com

Wien. Die Bundessparte Tourismusund Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) weist die vom Konzern „Unilever Food Solution“ vorgebrachten Vorwürfe der Lebensmittelverschwendung in der heimischen Gastronomie deutlich zurück. Der Sprecher der 90.000 Tourismusbetriebe, Hans Schenner, stellt dazu klar: „Die vielen Hotel- und Gastronomiebetriebe, die heimische Produkte verwenden und die mit der regionalen Landwirtschaft und den Produzenten eng zusammenarbeiten, als Lebensmittelverschwender in das moralische Eck zu stellen, ist der falsche Ansatz. Mit Chemie haltbar gemachte Lebensmittel der Industrie sind eine ‚Food Solution‘, die wir nicht anstreben – außer die Politik möchte, dass wir frischen Marchfelder Spargel durch Dosenspargel ersetzen, der aus China angeliefert wird.“

© Panthermedia.net/Vedran Vukoja

michael bär

In der Jurysitzung wurden drei von 33 Projekten ins Finale geschickt.

Österreichische Hapimag Resorts können die Belegung um 12,3% steigern.

In Österreich konnte die im Dezember neu eröffnete Salzburger Stadtresidenz gleich in der ersten Saison eine Belegung von 69,9% erreichen. Das Resort Zell am See blieb im Winter 2012/2013 aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen und wird im September 2013 wieder eröffnet. Für die Sommermonate sind die Resorts bereits wieder gut gebucht – deutlich mehr als 2012. www.hapimag.com


gast & wirt

Freitag, 14. Juni 2013

destinationaustria – 69

roomz graz Innovative Architektur und modernes Flair verbinden sich mit gutem Preis

Hotel für Städte- & Geschäftsreisende

Service, der in dieser Preiskategorie sonst nicht zu finden ist, gehört dazu. georg biron

Graz/Wien. Ausgehungert nach einer ausgedehnten Stadttour durch Graz oder nach einem Geschäftstermin einfach nur Gusto auf einen Snack? Egal ob kleiner oder großer Hunger, der Küchenchef des Restaurants „atelier“ im neuen Designhotel roomz graz hat stets das passende Rezept parat – etwa die neuen drei- oder viergängigen Degustationsmenüs, die er mit viel Raffinesse und Liebe und auch der Jahreszeit angepasst serviert.

Das atelier ist also eine kleine und feine Kulinarikwerkstatt, in der traditionelle Gerichte ebenso Platz auf der Speisekarte finden wie elegante, internationale Kreationen. Doch immer wieder auf der kulinarischen Agenda des ateliers sind Klassiker wie die schmackhaften Schweinsmedaillons, mit Kaffeesalz gewürzt, die mit ApfelRahmkraut und Polentanockerln serviert werden, oder das Dessert schlechthin: Der Schokokuchen mit flüssigem Kern, der mit delikatem Safraneis garniert wird – das ist Haute Cuisine, deren Preis alles andere als abgehoben ist. Die Gourmetmenüs sind bereits um weniger als 20 € zu haben. Zudem kredenzt das atelier wochentags auch einen Businesslunch mit wahlweise zwei oder drei Gängen bereits ab 5,50 € – und das alles in der entspannten Lounge-Atmosphäre. Wer sich nicht gleich zum nächsten Termin sputen muss, sollte ein bisschen im Gastgarten ausspannen oder einen Digestif an der Hotelbar genießen, welche die Gäste übrigens rund um die Uhr bewirtet.

© roomz

Gourmetmenüs um 20 Euro

Restaurant ‚atelier‘ im Hotel roomz graz: preiswert essen und trinken mit Design.

Neu eröffnet liegt das extravagante Hotel beim Ostbahnhof direkt im Messequadrat der Stadt und besticht mit coolem Design, räumlicher Dynamik, innovativer Architektur und durchdachter Funktionalität – sowie mit einem herausragenden Preis-LeistungsVerhältnis.

Preis-Leistungs-Verhältnis Mit seiner optimalen Verkehrsanbindung – der Flughafen ist gleich in der Nähe, die Altstadt „nur einen Steinwurf“ entfernt –, mit schnellem Internetzugang, mit

Air Condition, Flachbildschirmen in den Zimmern und mit großzügigen Parkplätzen finden Gäste ganzjährig beste Voraussetzungen für einen Aufenthalt im Graz. Wer einmal die volkstümliche Steiermark pur erleben will, der nimmt sich am 15. September Zeit zum „Aufsteirern“; dabei verwandelt sich der Stadtkern einen Sonntag lang zu einer großen Bühne der steirischen Volkskultur. Paket „Graz auf eigene Faust erleben“: 2 ÜF im DZ, 3-gängiges Dinner, Besuch div. Museen, 3-TagesTicket der Grazer Linien ab 262 €. www.roomz-hotels.com

Landhotel Martha Herzliche Gemütlichkeit für kreative Familienurlauber in Zell am See

Ein Urlaub auf die sanfte Tour Noch dazu, wo das Frühstücksei von den glücklichen Hühnern am Zwergbauernhof kommt. Danach ist man gestärkt und bereit für einen Tag voller Aktivität und Kreativität. Der hoteleigene Zwergbauernhof auf der Wiese unterhalb der Terrasse mit dem großen Spielplatz ist für die Kleinen ein echter Magnet. Die Großen satteln für eine Mountainbike- oder E-Bike-Tour

© Landhotel Martha

Zell am See. Bis elf Uhr haben Langschläfer im Landhotel Martha Gelegenheit, den Tag mit einem Frühstück auf der Rosenterrasse oder in der guten Stube zu beginnen. Die Auswahl an selbst gemachten Marmeladen, ofenfrischem Gebäck, Wurst- und Käsespezialitäten, Honig, Bauernjoghurt, Müslis, frischem Obst und Gemüse, Säften, Eingelegtem und Süßem sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.

Landhotel Martha: Regionalität und Ursprünglichkeit als Erfolg versprechende Idee.

entlang der gut ausgebauten und vernetzten Radwege rund um Zell am See auf.

Kreativ-Woche für Kinder Wer im Urlaub am Ball sein möchte, startet zu einer Golfrunde mit 36 Loch in Zell am SeeKaprun. Neues ausprobieren und kreative Seiten an sich entdecken, ist bei Töpferkursen mit Martha Zillner angesagt; in ihrer neuen Waldwerkstatt können große und kleine Hobbykünstler ihre Fantasie in Form bringen. Mit der kostenlosen „Zell am SeeKaprun Card“ haben Gäste zusätzlich 22 attraktive bis kreative Ausflugsideen in der Tasche. Und das Schmidolon-Kinderprogramm sorgt bei den Kids von Mitte Juni bis Mitte September ebenso für einen prall gefüllten Terminkalender mit Erlebniswanderungen auf die Schmittenhöhe, Lama-Expeditionen, Seeabenteuern, Goldund Schatzsuchen sowie Tagen am Bauernhof. www.landhotel-martha.at

SPORTWELT NIEDERÖSTERREICH | DAS Sportzentrum Dr. Adolf Schärfstraße 25 | A-3100 St. Pölten Tel.: +43 2742 / 295-0 | marketing@sportwelt-noe.at | www.sportwelt-noe.at


gast & wirt

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Aufgetischt

© Pepo Schuster

Champagner für alle!

Schick Hotels Fair Trade und Bio-Produkte, Lebensmittel von lokalen Anbietern, professionelle Energieberatung

Alle fünf Hotels mit dem Umweltzeichen zertifiziert Alle fünf Schick Hotels haben sich durch Nachhaltigkeit erfolgreich für das Umweltzeichen qualifiziert.

Reiss Bar, Marco d´ AvianoGasse 1, 1010 Wien, Tel. 01/512 71 98

www.reissbar.at Eingeschenkt

Schaumgeboren im Seewinkel Illmitz. „I know. Je sais. Kracher“. Mit diesem Spruch ließ Süßweinlegende Alois Kracher (1959–2007) T-Shirts bedrucken und amüsierte damit die Weinwelt. Spätestens seit dem „Verkostungs-Ländermatch“ von 1989 wurden seine Trockenbeerenauslesen in einem Atemzug mit großen Sauternes genannt. Aber auch in Sachen ‚Trocken‘ setzte er Maßstäbe, in Kooperation mit Hans Schwarz und Manfred Krankl in Kalifornien. Sein Sohn Gerhard tüftelte zehn Jahre, bevor er nun den Brut Rosé auf den Markt brachte. Aus Leidenschaft kreiert er hochwertige Schaumweine nach eigenen Vorstellungen. Aufgrund verschiedener Jahrgänge und Eigenschaften der Grundweine (Chardonnay 2009, Weißburgunder 2010, Zweigelt Rosé 2011) fand er die perfekte Balance von Frucht und Struktur. Kracher Brut Rosé, Weingut Kracher, Illmitz. Gastropreis: 13 €. Erhältlich bei Kolarik & Leeb

Wien. „Als Familienbetrieb stellen die ‚Schick Hotels Wien‘ ihre soziale und wirtschaftliche Verantwortung bewusst in den Mittelpunkt ihres Tuns – gegenüber unseren Gästen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und gegenüber der Umwelt“, erklärt Peter Buocz, Direktor

„Natürlich wurden im Rahmen der Zertifizierungsvorbereitungen in unseren Hotels auch einige Verbesserungen vorgenommen.“ Peter Buocz Direktor Schick Hotels

© BMLFUW/Markus Rief

Wien. 1977 gestaltete das heute weltberühmte Duo Coop Himmelblau die erste Reiss Bar. Aus dem Wort Reiss bzw. Riss entwickelten die Architekten das Raumkonzept – ein Riss, genau 48 cm breit, mit schwarzem Metall bedeckt, erstreckt sich über Asphalt-Boden, Wände und Decke. „Das ist ein Riss“, sagt ja der Wiener für etwas besonders Tolles. Das Team um Ari Jusupov erfüllt die Institution seit Jänner mit Leben. Die Reiss Bar hat einst die in kulinarischer Hinsicht provinzielle Donaumetropole ein Stück mondäner gemacht. Sie ist heute ein architektonisches Juwel der Stadt, in dem man eben perfekt sein Glas Champagner trinken kann, ab 13 € kann man unter vier verschiedenen wählen. Wer es lieber heimisch und günstiger mag, kommt auch auf seine Kosten. Dazu gibt es Snacks wie Tramezzini, Bruschette, Brötchen, Austern, Muscheln oder Carpaccio.

dino silvestre

In Schick Hotels charmant und umweltfreundlich wohnen – jetzt wurde der Familienbetrieb mit dem begehrten „Umweltzeichen“ ausgezeichnet (von links): BM Nikolaus Berlakovich, Daniela Hirschl (Schick Hotels) und Direktor Peter Buocz (Schick Hotels).

der Schick Hotels. „Deshalb freut es uns natürlich ganz besonders, dass diese Ausrichtung nun auch mit dem ‚Umweltzeichen‘ ausgezeichnet wurde.“ Bereits in der Vorbereitungsphase zeigte sich, dass zahlreiche Anforderungen des Ministeriums erfüllt werden konnten. „Wir haben im Zuge der diversen Umbauarbeiten und bei der Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten immer auch sehr bewusst auf die Qualität und Nachhaltigkeit gesetzt“, meint Buocz dazu. „Das geht vom Einkauf von Fair Trade und Bioprodukten bzw. Lebensmitteln von lokalen Anbietern über eine professionelle Energieberatung bis hin zu der bewussten Auseinan-

dersetzung bei der Verwendung und Dosierung von Putzmitteln“, so Buocz.

etc., der Tausch von Heizkesseln, die nicht auf dem neuesten Stand waren, und noch einiges mehr.

Investition in die Zukunft

Österreichs Umweltzeichen

Im Rahmen der Zertifizierungsvorbereitungen wurden auch einige Verbesserungen in der HotelLogistik vorgenommen sowie neue Aktionspunkte für die Zukunft gesetzt. Dazu zählen beispielsweise das Installieren von Bewegungsmeldern in den Hotel-Gängen, um auf diese Weise Stromersparnisse zu erzielen, die Umstellung auf TCF (total chlorfrei gebleichtes) Papier beim Einkauf von Klopapier, Briefpapier, Kuverts, Seminarblöcke

Das „Österreichische Umweltzeichen für Tourismusbetriebe“ ist ein Gütesiegel für hohe ökologische Standards, Qualität und soziales Handeln und steht seit 1990 für hohe Lebens- und Umweltqualität. Es gilt für vier Jahre, wird durch ein unabhängiges Gutachten überprüft und nur jenen Betrieben zuteil, die neben umfassenden Umweltkriterien noch zahlreiche weitere Anforderungen, wie angemessene Gebrauchstauglichkeit oder Qualität, erfüllen.

„Die Richtlinien werden laufend aktualisiert, sodass ein hoher Qualitätsstandard nachhaltig garantiert werden kann“, so BM Niki Berlakovich.

Hotels im Herzen Wiens Die fünf privat geführten Schick Hotels Wien liegen im Zentrum der österreichischen Hauptstadt und sind: Hotel Stafanie, Hotel Am Parkring, Hotel Erzherzog Rainer, Hotel Capricorno und Hotel City Central. „Die Schick Hotels begeistern Gäste aus aller Welt mit österreichischer Tradition, Gastlichkeit und Wiener Schmäh“, so Buocz. www.schick-hotels.com

Sofitel Vienna Stephansdom Am 17. Juni spektakuläres internationales Gala Dinner „Stars, Food & Art“

Gourmet-Event und neuer GM im Sofitel Wien. Das Luxushotel des französischen Stararchitekten Jean Nouvel hat sechs österreichische und internationale Spitzenköche – prämiert mit insgesamt elf Sternen – nach Wien eingeladen, um in der Küche des „Le Loft Restaurants“ gemeinsam ein sechsgängiges Menü zu kreieren.

man jetzt die Herausforderung an, das Flaggschiff des Fernen Ostens, das Sofitel Shanghai Jing‘an, demnächst zu eröffnen.

Neuer Direktor in Wien Als neuen General Manager darf das Sofitel Vienna Stephansdom Alexander Moj begrüßen. Moj startete seine Hotelkarriere im Münchner Hotel Rafael (heu-

Spenden für das Rote Kreuz Der Partner des „Sofitel Vienna Stephansdom“ für den Abend ist das Österreichische Rote Kreuz, an welchen ein Teil des Erlöses gleich vor Ort weitergegeben wird. Auch die Tombola mit hochwertigen Preisen dient zur Unterstützung des Hotel-Partners. Das Ticket kostet p.P. 495 € und beinhaltet das Menü mit korrespondierenden Getränken sowie das künstlerische Rahmenprogramm. Eintrittskarten sind noch erhältlich. Nach drei erfolgreichen Jahren als Hoteldirektor des Sofitel Vienna Stephansdom – eines von drei Fünf Sterne Superior Hotels in Wien – nimmt William Haandrik-

tiges Mandarin Oriental), um anschließend im Kempinski Hotel Vier Jahreszeiten seine Ausbildung zu durchlaufen. Nach weiteren Stationen bei Kempinski und im Pariser Hotel Ritz absolvierte er ein Masterstudium in Hospitality Management am IMHI, einen Studiengang der französischen ESSEC Business School und der amerikanischen Cornell Universität. 1998 begann er seine Karriere bei

© Sofitel Munich Bayerpost/ Vangelis Paterakis

Mit der neuen Reiss Bar feiert eine Wiener Institution ihr Comeback.

© Kracher/Franz Helmreich

Freitag, 14. Juni 2013

Alexander Moj ist der neue Hoteldirektor des Sofitel Vienna Stephansdom.

Accor in Paris im Internal Audit, wechselte in die USA und fungierte dort u.a. als Regional Controller für Sofitel. Im September 2009 wechselte er ins Sofitel Munich Bayerpost als Hotel Manager.

Französischer Lebensstil Sofitel ist die einzige französische Luxusmarke, die an 120 Standorten auf allen fünf Kontinenten in fast 40 Ländern vertreten ist (mit über 30.000 Zimmern). Sofitel bietet Hotels und Ferienanlagen in zeitgenössischem Stil, die den derzeitigen Erwartungen ganz unterschiedlicher Gäste an Hotels der Luxusklasse angepasst sind, sowohl hinsichtlich der Ästhetik, der Qualität und der hervorragenden Leistung. Unabhängig davon, ob sie sich im Herzen großer Metropolen erheben oder an weniger prominenten Orten in Marokko, Ägypten, auf den Fidschi Inseln oder in Thailand liegen – jedes Sofitel-Hotel bietet ein Erlebnis französischer Lebensart. www.sofitel-vienna stephansdom.com


medianet

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Freitag, 14. Juni 2013 – 71

Sparringspartner gefunden

TeamPlayer gesucht

Ist das HR-Management im Zentrum der Unternehmenssteuerung angelangt? Seite 73

Drei Viertel der Mitarbeiter sind nur Mit­läufer, ergab das Teamgeist-Barometer Seite 75

© Incoop

© BFI Wien/Zlouma

careernetwork Aufsteiger Aslan Milla, PWC Österreich © PwC/oreste.com

Offen Jochen Schnee­ berger scheint bei willhaben.at im für ihn passenden Umfeld gelandet zu sein. Zurückhaltend Der Ausblick für den Arbeits­ markt ist ­positiv – aber nur leicht. Seite 72

© WU Executive Academy

„Ich bin bekannt dafür, dass ich klar meine Meinung sage“

Rolemodels

Die WU Executive Academy nimmt sich im Rahmen ihres EMBAProgramms Triple-Sieger Bayern München zum Vorbild. Seite 74

Seite 73

© willhaben.at

Social Recruiting Erschließen Sie sich auf Facebook den größten Talente-Pool der Welt BeKnownTM ist die neue Facebook-Anwendung von Monster für berufliche Kontakte. Knüpfen Sie Ihr persönliches Netzwerk mit aktiven und passiven Jobsuchenden weltweit auf Facebook und mehr als 25 Mio. deutschsprachigen Facebook-Nutzern: von Studenten über gelernte Arbeiter bis hin zu qualifizierten Angestellten. Veröffentlichen Sie Ihre Jobs kostenfrei in Ihrem beruflichen Netzwerk. Außerdem können Ihnen BeKnown-Nutzer über Ihr Unternehmensprofil folgen. Mehr über BeKnown erfahren Sie bei monster.at oder Ihrem Kunden-berater. Jetzt anmelden: APPS.FACEBOOK.COM/BEKNOWN

von


Career portrait

72 – careernetwork

Freitag, 14. Juni 2013

„Ganz oben steht der Spaß“ Warum ihm das „raue“ Pflaster Wien die Augen geöffnet hat, wie er dem körperlichen Verfall Einhalt bieten will, und warum man manchmal hart zu sich selbst sein muss, verrät Jochen Schneeberger von willhaben.at im Gespräch.

Wien. „Ich bin bekannt dafür, dass ich klar meine Meinung sage. Dabei agiere ich manchmal unvorsichtig und zu forsch. Aber das ist mein Gerechtigkeitssinn. Ich meine es nie böse – auch wenn es vielleicht manchmal falsch ankommt.“ Jochen Schneeberger, neuer Director Sales & Business Development bei ‚willhaben.at‘, hält mit seiner Meinung nicht lange hinterm Berg: „Unfairness regt mich einfach auf. Unehrlichkeit und Unprofessionalität muss ich einfach anprangern. Ich liebe es, alte Mindsets und die noch immer vorherrschenden Bandenspiele in der Branche ‚aufzuzeigen‘“, so der gebürtige Steirer: „Ich kann nicht anders – ich bin einfach eine Kämpfernatur; es muss aber fair dabei zugehen“, stellt er unmissverständlich klar. „An sich bin ich aber ein sehr umgänglicher Kerl“, fügt er schmunzelnd hinzu. Und dieser umgängliche Kerl scheint im Dezember 2012 im für ihn passenden Umfeld gelandet zu sein: „Meine Mitarbeiter sind einfach großartig, das muss einfach einmal gesagt werden“, betont er im Gespräch mit medianet. „Ich bin wahnsinnig froh, in so einem tollen Umfeld gelandet zu sein.“ Geplant war sein quasi konzerninterner Wechsel von der Presse – Schneeberger war seit 2007 stellvertretender Anzeigenleiter der Tageszeitung – zu willhaben.at jedoch nicht.

„Die digitalen Möglichkeiten haben mich schon bei der Presse interessiert. Durch ein Gespräch mit meiner Ex-Kollegin Sylvia Dellantonio sind wir darauf gekommen, dass willhaben verstärkter am heimischen Online-Werbemarkt präsent sein will. Und nun ja, jetzt sitze ich hier“, erzählt er die Genese dieser Zusammenarbeit. „Sie hat mir die Chance gegeben, diese Unit aufzubauen. Und ich konnte nicht widerstehen: Es hat keine festgefahrenen Strukturen gegeben und die Möglichkeit, die Geschichte neu zu schreiben, ist einfach sehr reizvoll und macht irre Spaß.“

9 Fragen

© willhaben.at (2)

Wo Licht, da auch Schatten

Ob es etwas gäbe, das er in seinem bisherigen Werdegang bereue? „Null“, so die prompte Antwort. „Das Rad der Zeit würde ich aber sofort zurückdrehen, wenn ich könnte. Ich würde gern die vielen schönen Dinge noch mal erleben, mir fürs Genießen mehr Zeit nehmen und meine Prioritätensetztung manchmal neu überdenken.“ Den Schritt aus der Heimat Steiermark ins „unüberschaubare“ Wien würde er aber neuerlich machen: „Viele Wirtschaftsgrößen wirken aus der Ferne wie die ‚Helden der Arbeit‘. Aus der Nähe zu sehen, dass alle Menschen sind und nur mit Wasser kochen, ist erleichternd und ernüchternd zugleich gewesen“, erzählt er. „Am vermeintlich rauen Wiener Pflaster habe ich gelernt, auf Menschen einzugehen und nicht nur an der Oberfläche zu kratzen. Und als Belohnung stellt man dann fest, dass es doch viele interessante und liebenswerte Menschen gibt“, so Schneeberger abschließend. (jawe)

An Jo ch en Sch neeberger

Als Kind wollte ich immer … alles selber machen.

Den Spaß, der ihm bei seinem letzten Arbeitgeber am Ende ein wenig fehlte: „Die Presse ist ein guter Lehrmeister gewesen – sie ist für mich immer noch die beste und seriöseste Tageszeitung des Landes“, streut er seinem ExArbeitgeber Rosen. „Wo viel Licht ist, ist aber auch viel Schatten. Zu lange für ein und dasselbe Unternehmen zu arbeiten, birgt die Gefahr, dass man sich im System zu wohl fühlt und Chancen und Dinge übersieht“, so Schneeberger.

„Diese Bequemlichkeit, gepaart mit abnehmenden Ambitionen, ist für einen selbst und auch für das Unternehmen gefährlich. Da muss man dann hart zu sich selbst sein und einen Schlussstrich ziehen.“ Und hart zu sich selbst sein, ist Schneeberger aus dem Sportbereich gewohnt – so fröhnt der 40jährige leidenschaftlich gern dem Ausdauersport: „Ohne Hobbies kann ich meine Arbeit nicht machen. Punkt. Und ohne Sport werde ich auf Dauer unleidig.“ Vor allem

das Laufen (seine Bestzeit beim Marathon liegt bei 2 Stunden 50 Min.) und das Rennradfahren haben es ihm angetan: „Ich betreibe den Sport nicht mehr so intensiv wie früher; vielmehr versuche ich so dem körperlichen Verfall Einhalt zu bieten.“ „Mein Führungsstil ist sicherlich vom Sport geprägt; es geht um Teamgeist und die Anstiftung zur gegenseitigen Leistungsbereitschaft sowie das ständige Wechselspiel von Be- und Entlastung.“

Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … etwas, das mir zum gegebenen Zeitpunkt als sinnvoll erscheint. Darüber kann ich lachen … Ich lache viel und gern über verschiedenste Dinge. Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war … meistens lese ich drei Bücher parallel; das letzte, das ich ausgelesen habe, war „Il Principe – der Fürst“ von Niccolò Machiavelli. In 20 Jahren werde ich … hoffentlich gesund und fit sein. Davor habe ich Angst … Angst habe ich nicht, kenne ich nicht.

1972–1999

2000–2011

2012–Heute

Das ist meine größte Stärke … Durchhaltevermögen. Das ist meine größte Schwäche … Ungeduld.

Am 20.9.1972 geboren, wächst Jochen Schneeberger im steirischen Mürzzuschlag auf. Nach einer speziellen Ausbildung beim Heer betätigt er sich in erster Linie sportlich – Laufen und Radfahren – und sieht, wie er sagt, „überall nach, wo der richtige Weg“ für ihn ist.

Im März 2000 steigt Schneeberger bei der Tageszeitung Die Presse als Anzeigenverkäufer ins Mediengeschäft ein und fungiert ab 2007 als stellvertretender Anzeigenleiter; berufsbegleitend absolviert er zwischen 2001 und 2003 das Diplom zum Kommunikationsfachmann.

Seit 1. Dezember 2012 verantwortet er nun die Vermarktungsabteilung von willhaben.at. In der neu geschaffenen Position des Director Sales & Business Development übernimmt der 40-Jährige die Gesamtverantwortung für die Werbeeinnahmen des Kleinanzeigenportals. Schneeberger ist verheiratet und hat eine 16-jährige Tochter.

Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die Rollen tauschen … Winston Churchill. Die Ruhe und Entschlossenheit, mit der er seine Rolle im Zweiten Weltkrieg gespielt hat, fasziniert mich.


p e r s o n a l m a n a g e m en t

Freitag, 14. Juni 2013

careernetwork – 73

BFI Wien Ist HR-Management in der Unternehmenssteuerung angekommen? Diese Frage stellte man sich im ExpertenClub

Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

„Gestalten statt verwalten“ Während Großkonzerne die Bedeutung von HR erkennen, seien zahlreiche KMU noch lange nicht so weit. Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender der Rewe International AG, betonte in diesem Zusammenhang, dass die Rolle der HR als Businesspartner relativ zu betrachten sei: „Ich glaube nicht, dass HR einen eigenen Vorstandsposten braucht; ich bin ein bisschen allergisch, wenn ein Unternehmen zu fachgesteuert ist. Wir haben ein Kerngeschäft und Fachthemen dürfen dessen Entwicklung nicht hemmen“, findet der Chef von Billa, Merkur und Co klare Worte. „Ich glaube aber sehr wohl, dass ein Personalist Vorstand werden kann – sofern er auch andere Bereiche mit abdeckt. Schließlich muss der Personalbereich wie jede Abteilung ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.“

Unbekannte Dimensionen Spricht man mit Unternehmensvertretern über Recruiting, fällt unweigerlich der Begriff ‚Fachkräftemangel‘. Fehlende Humanressourcen und das damit verbundene Know-how hemmen das Wachstum, Potenziale bleiben ungenutzt – mit allen weiteren Folgen. Die andere Seite der Medaille sind die Arbeitslosenstatistiken, die den Begriff des Fachkräftemangels für viele unglaubwürdig erscheinen lassen: Kann das sein? So viele ohne Job und trotzdem Fachkräftemangel? Klar: Die meisten verfolgen Nachrichten eben aus Arbeitnehmerperspektive. Eine Perspektive, die auch Rekrutierungsverantwortliche von Zeit zu Zeit einnehmen sollten. Daraus ergeben sich nämlich durchaus neue, unbekannte Dimensionen, wie eine aktuelle Studie der Uni Bremen offenbart: Arbeitslosigkeit ist nicht gleich Arbeitslosigkeit. Laut Untersuchung gibt es fünf Empfindungs-Dimensionen, wie Betroffene mit der Thematik umgehen können: 1. Menschen, die sich rasch auf die Situation einstellen und zuversichtlich sind, schnell wieder einen Job zu finden; 2. Personen, die sich durch ihre neue Situation befreit fühlen; 3. Jene Betroffenen, die durch die Arbeitslosigkeit Angst verspüren, sozial abzurutschen und alles in die Waagschale werfen, um einen neuen Job zu bekommen – und nicht selten dabei selbst ausbrennen; 4. Resignation und 5. Menschen, die sich mit ihrer Situation abfinden und sich auf ihr Leben außerhalb des Arbeitsmarkts konzentrieren. Interessante Ansätze, die es wert sind, darüber nachzudenken.

© BFI Wien/Marko Zlousic

Wien. Fachkräftemangel, demografischer Wandel und steigende Anforderungen an das Personal – zunehmend gewinnt das Human Resources-Management in der Wirtschaft an Bedeutung. Zumindest am Papier. Aber ist das HRManagement bereits in der Unternehmenssteuerung angekommen? „Ich glaube, dass der HR-Bereich dort angekommen ist, wo er hingehört. Jeder kennt mittlerweile die Stärken von Personalentwicklung und ich glaube auch, dass viele Firmenvorstände wissen, dass es sich lohnt, etwa in HR-Marketing zu investieren“, erklärte Sabine Mlnarsky-Bständig, Leiterin des Personalmanagements der Erste Bank Österreich, im Rahmen des „ExpertenClub“, zu dem das BFI Wien in Person von Geschäftsführerin Valerie Höllinger lud. Günther Tengel, geschäftsführender Gesellschafter von Amrop Jenewein, teilt diese Sichtweise nicht so ganz: „Es gibt in Österreich leider immer noch unzählige Firmen, die nicht einmal einen Personalchef haben“ – das Thema HR sei also noch lange nicht in allen Vorstandsetagen angekommen: „Aus der Erfahrung heraus weiß ich, dass einige börsennotierte Unternehmen ihrer Personalabteilung kein Gehör schenken. Da bekommt die HR-Chefin nicht einmal einen Termin mit dem Topmanagement, wenn es um die Nachbesetzung eines Vorstandspostens geht, geschweige denn, dass sie gleichwertiger Businesspartner ist“, so seine nüchterne Sichtweise.

Valerie Höllinger (BFI Wien) lud zur Diskussion mit Frank Hensel (Rewe), Sabine Mlnarsky-Bständig (Erste Bank) und Günther Tengel (Amrop Jenewein).

Hensel versteht die aus diesem Zugang resultierende Frustration in den HR-Abteilungen – schließlich diene das auch nicht dem Unternehmenszweck: „Unsere Aufgabe ist es, Kunden zu bewegen, etwas bei uns zu kaufen. Auf Dauer nur die Kosten im Fokus zu haben, führt sicher nicht zum Ziel. Ich brauche daher ein HR-Management, das nicht verwaltet, sondern gestaltet – und dafür bedarf es eines soliden Systems.“ Der Aufbau eines solchen Systems sei aber „alles andere als ein ‚Soft Job‘, wie viele glauben“, stellt Mlnarsky-Bständig klar. „Um das einzuführen, ein ordentliches Nachfolgemodell aufzubauen und sich das notwendige Standing aufzubauen, ist profunde und harte Knochenarbeit vonnöten und es

„Reine Kostenoptimierung“ Zahlreiche Unternehmen würden diesen Beitrag aber rein auf das Thema Kostenoptimierung reduzieren, kritisiert Tengel. „Je größer das Unternehmen, desto mehr spielt das Thema ‚Kosten‘ eine Rolle. Um einen Firmenchef zu zitieren: ‚Jeder zusätzliche Mitarbeiter verringert meinen Cashflow‘“, so der Personalvermittler. „Viele HR-Manager sind daher seit einigen Jahren ausschließlich mit der Beantwortung dieser Kostenfrage konfrontiert und machen nichts anderes, als ‚Compensation and Benefits‘ zu rechnen. Sie kommen also gar nicht in die Verlegenheit, die Fülle der ihnen zur Verfügung stehenden Werkzeuge einzusetzen.“

müssen viele Gespräche geführt werden – vor allem auch mit den Kunden“, so die Personalmanagerin. „Ich muss wissen, was unsere Bankkunden stört, damit ich die Trainings anpassen und das Recruiting optimieren kann – schließlich sind wir nicht nur reine Abwickler.“ Für Tengel bestehe derzeit das große Problem, dass die „Ware Mensch“ vielerorts „eingekauft, bewegt und verändert“ werde. „Unsere Chance liegt aber genau im Erkennen dieses Problems: Versuchen wir doch wieder, alle Bereiche – Kerngeschäft, Management, Personal, etc. – an einem Strang ziehen zu lassen. Lassen wird doch wieder Partnerschaften entstehen“, so der Personalvermittler abschließend. (red)

Beschäftigungsausblick Nach Bereinigung der saisonalen Schwankungen ergibt sich ein Plus von drei Prozent

börse

Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurzporträt.

„Bescheidenes“ Plus

Eva-Maria Ayberk

Druckerei Piacek © Druckerei Piacek

Eva-Maria Ayberk hat mit Juni 2013 die Leitung des Hernstein Instituts für Management und Leadership der Wirtschaftskammer Wien übernommen. Zuletzt war sie Senior HR Manager bei der ­Verbund AG.

Erik Burian

Erik Burian (40) hat vor Kurzem die Produktionsleitung bei der Druckerei Piacek übernommen. In dieser Funktion ist er u.a. für die technische Leitung, das Qualitätsmanagement und die Prozessoptimierung verantwortlich.

Promotion

Nach Bereinigung der saisonalen Schwankungen ergäbe der Beschäftigungsausblick ein „bescheidenes“ Plus von drei Prozent, heißt

es weiter. Damit bleibe der Wert im Vergleich zum 2. Quartal mit einem Plus von einem Prozentpunkt relativ stabil, verliere jedoch im Jahresvergleich drei Prozentpunkte. Nach Branchen gegliedert, sind die stärksten Zuwächse bei den Neueinstellungen im Sektor Bergbau & Rohstoffgewinnung zu erwarten (+14%). Weiters sehr optimistisch zeigen sich die Arbeitgeber in den Sektoren Verkehr & Telekommunikation und beim Sektor Hotellerie & Gastronomie, die ex aequo mit einem NettoBeschäftigungsausblick von +10% hervorstechen. Am wenigsten optimistisch beurteilen die Arbeitgeber im Bauwesen und Handel (je +2%) die Arbeitsmarktentwicklung. (red)

Hernstein Institut © Petra Spiola

job

schäftsführer der ManpowerGroup, die Ergebnisse. „Betrachtet man außerdem die Gesamtzahl der Zeitarbeitnehmer in Österreich, gibt es 2013 rund sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Das ist hauptsächlich auf die Wirtschaftsflaute, den Anstieg der aus dem Ausland nach Österreich überlassenen Mitarbeiter und die Novelle des AÜG zurückzuführen. Das Gesetz macht die Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern komplex und aufwendig“, so Pichorner weiter.

Bernadette Weissenböck Variotherm

Bernadette Weissenböck (37) ist seit Anfang des Jahres für den Bereich Marketing & Werbung bei Variotherm zuständig. Vor ihrem Wechsel arbeitete sie unter anderem bei ­Louis Vuitton und Henkel ­Eastern Europe.

Aslan Milla PwC Österreich

© PwC/oreste.com

E. Pichorner, Manpower: „Firmen bei Neueinstellungen noch zurückhaltend“.

Wien. Stetig steigende Arbeitslosenzahlen hin oder her, erwarten die österreichischen Arbeitgeber im 3. Quartal 2013 zumindest eine leichte Verbesserung des Einstellungsklimas für Arbeitssuchende: Laut aktuellem ManpowerBeschäftigungsausblick planen in den nächsten drei Monaten 87% der Arbeitgeber keine Änderungen bei ihren Beschäftigtenzahlen; 3% wollen die Anzahl ihrer Mitarbeiter verringern und 9% zusätzliche Mitarbeiter einstellen. „Im Quartalsvergleich zeigt sich der Beschäftigungsausblick für Österreich relativ stabil, aber die Arbeitgeber sind bei der Neueinstellung neuer Mitarbeiter immer noch sehr zurückhaltend“, kommentiert Erich Pichorner, Ge-

© Variotherm

© Manpower/Michael Hetzmannseder

Verhalten positive Signale am Arbeitsmarkt

Aslan Milla (57) ist ab Juli neuer Senior Partner bei PwC Österreich. Milla, der seit 1986 bei PwC Österreich ist, folgt Friedrich Rödler nach, der nach 37 Jahren in der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in den Ruhestand tritt.


Weiterbildung

74 – careernetwork

Freitag, 14. Juni 2013

WU Executive Academy Beim Executive MBA-Programm hat man sich die Bayern zum Vorbild genommen und setzt auf unkonventionelle Methoden

Management by Bayern München

© WU Executive Academy

Segelturn und Bergwanderung treffen auf die Vermittlung neuester Managementthemen.

Erfolgreich ist, wer an einem Strang zieht, so das Credo des EMBA (PGM).

Wien. 27 Fußballer, geschätzter Marktwert: 231 Mio. €. Ausbeute 2013: drei Titel. Jupp Heynckes ist es gelungen, mit Bayern München das sogenannte Triple – Champions League, deutsche Meisterschaft und DFB-Pokal – abzuräumen und höher eingeschätzte Mannschaften wie den FC Barcelona gedemütigt vom Platz zu fegen. Das Geheimrezept: Heynckes hat es geschafft, aus zwei Dutzend Einzelkämpfern ein schlagkräftiges Team zusammenzuschweißen. Was im Fußball oft von Erfolg gekrönt ist, sei auch ein probates Mittel in der Wirtschaft, ist Helmut Kasper, wissenschaftlicher

Leiter des Executive MBA (EMBA) (PGM) der WU Executive Academy und Leiter des Instituts für Change Management und Management Development an der WU, überzeugt. Doch: „Führungskräfte müssen zunächst einmal selbst erfahren, dass Teamwork mehr bringt als Einzelkämpfertum.“ Aus diesem Grund warte man im Rahmen des hauseigenen EMBAProgramms auch mit innovativer Didaktik und unkonventionellen Methoden auf: Eine Bergwanderung soll etwa für reflexiven Tiefgang sorgen und das „ChampionShip-Race“ vor Mallorca ermögliche, dass die Teilnehmer Team-

geist und „High-Performance“ beim Segeln am eigenen Körper verspüren, wie Kasper betont.

Strategisches Management nähmen einen entscheidenden Teil des Curriculum ein. „Hervorzuheben ist die Kombination des neuesten wissenschaftlichen Management-Wissens mit den praktischen Erfahrungen von Führungskräften unterschiedlichster Branchen“, so Martin Graf, Vorstand der E-Control und Absolvent des EMBA (PGM). „Das neue Wissen wird nicht nur einfach vorgetragen, sondern durch Gruppenarbeiten praxisnah erlebt“, betont auch Eva Aichmaier, Leiterin Marketing und Category Management bei Bahlsen. „Bei der Entwicklung des ‚Business Case‘ im Rahmen der Masterarbeit habe ich mich zum ersten Mal in einer unglaublichen Tiefe mit einem Thema auseinandergesetzt und im Unternehmen vorgestellt“, so Aichmaier. Der nächste in Summe 61 Tage dauernde Lehrgang startet am 16. November. Weitere Infos: www.executiveacademy. at/de/mba/executive-MBA/pgm

Praxis trifft auf Know-how Das EMBA-Programm bestehe aber nicht nur aus Teambuilding, stellt Kasper klar. Vielmehr setze man sich mit den neuesten Managementthemen – wie Service Design-Management, Operational Excellence oder Affinity-GroupManagement – auseinander. Auch soziale Kompetenz, ein sensibler Umgang mit den Human Resources und im Führungsverhalten, Leadership mit Vorbildwirkung sowie

JOBTICKER

Wifi Trainer-Award 2013

The Winners are Wien. Bereits zum siebten Mal kürte das Wifi die besten, innovativsten und engagiertesten Trainer und lud zur Verleihung des „WifiTrainer-Award 2013“: In der Kategorie „National“ wurden Michael Hamberger für seinen Drei-TagesWorkshop für Gerichtsvollzieher, Wolfgang Huber für seine mobile, kompetenzbasierte Lernkartei im Rahmen der Mathematik-Berufsreifeprüfung und Thomas Ratka für seinen Kurzlehrgang „Recht kompakt“ ausgezeichnet. In der Kategorie „International“ zeichnete die Jury Lyudmila Mazhdrakova-Hoelzl und Petia Onkova für ihr Bildungskonzept für die bulgarische Tourismuswirtschaft aus. Insgesamt musste die Expertenjury aus 85 Einreichgungen – davon 14 aus den CEE/ SEE-Wifis – wählen. „Die rege Beteiligung und vor allem die Qualität der Weiterbildungskonzepte sind für uns der beste Beweis für die hohe Motivation und Könnerschaft der Wifi-Trainer“, kommentiert Anton Gerald Ofner, Kurator des Wifi Wien, die Beiträge.

Digital Marketing Manager (m/w) FRITZ EGGER GmbH Holzwerkstoffe Dienstsitz: St. Johann in Tirol

Marketing Manager BILLA CEE (m/w) REWE International AG Dienstsitz: Wiener Neudorf

Teamassistent Marketing/Vertrieb (m/w)

„Kreative Lösungen“ „Die Siegerkonzepte punkten heuer vor allem mit kreativen Lösungen, wie sich Lernende schwierige Wissensgebiete nachhaltig selbst erarbeiten können“, betonte Monika Elsik, Institutsleiter-Stv. Wifi Österreich, bei der Preisverleihung. „Damit ermöglichen die Trainer nicht nur einen effektiven Know-how-Zuwachs, sondern unterstützen ihre Teilnehmer auch dabei, die im Berufsleben immer wichtiger werdende Selbstlernkompetenz für den persönlichen Erfolg zu entwickeln.“ (red)

Diese und mehr als 4.000 Jobs der Online-Jobbörse monster.at, finden Sie auch mit den kostenlosen Apps für Android, iPhone & iPad!

© WKO/APA-Fotoservice/Schedl

HÀQLR ,QJHQLHXUH Dienstsitz: Linz

Die Preisträger: (v.li.) M. Elsik, P. Onkova, T. Ratka, L. Mazhdrakova-Hoelzl, A. G. Ofner, W. Huber und M. Hamberger.


Freitag, 14. Juni 2013

P e r s o n a l m a n a g e m ent

careernetwork – 75

Teamgeist-Barometer Drei Viertel der österreichischen Mitarbeiter sind nur Mitläufer, die zur Konfliktlösung in Unternehmen wenig beitragen

Teamplayer dringend gesucht Wien. Jeder Konflikt kostet ein Unternehmen durchschnittlich 1.500 €. Vor diesem Hintergrund scheint es wichtiger denn je, dem Konfliktmanagement eine hohe Priorität einzuräumen und das Betriebsklima angenehm zu halten. Im Rahmen des „Teamgeist-Barometer“ hat Incoop bei österreichischen Führungskräften nachgefragt, wie es sich mit der Teamfähigkeit der Mitarbeiter verhält. Die vorliegenden Zahlen der Online-Befragung lassen Rückschlüsse darauf zu, dass nur ein Viertel der Mitarbeiter als Teamplayer agiert.

„Schwerer Rucksack“ Incoop-Initiatorin und Konfliktmanagern Elvira Hauska sieht großes Verbesserungspotenzial und betont: „Innerliche Kündigung, Burn-out oder Konflikte sind ein erheblicher Kostenfaktor“, weiß sie. Drei Viertel der Mitarbeiter

Beratung Arbeitsrecht

Hochwasser

Linz. Das Hochwasser und die damit verbundenen Aufräumarbeiten in Österreich werfen für viele Betroffene Fragen hinsichtlich ihrer Beschäftigung auf: Muss ich unbezahlten Urlaub nehmen? Habe ich Anspruch auf bezahlten Urlaub oder sogar Sonderurlaub? Wie die Arbeiterkammer Oberösterreich berichtet, erkennen viele Arbeitgeber die durch das Hochwasser verursachten Dienstverhinderungen nicht an. „Wer nicht arbeiten kann, weil zum Beispiel der Betrieb nicht erreichbar oder zugesperrt ist, hat Anspruch darauf, dass die ausgefallene Arbeitszeit bezahlt wird; gesonderte Regelungen gibt es für Arbeitnehmer, die im Katastrophenhilfseinsatz sind“, weiß AKOÖ-Präsident Johann Kalliauer.

sind eher Mitläufer, auch „Teamneutrale“ genannt. „Das ist ein schwerer Rucksack, voll mit Mitarbeitern, welche die Organisation zwar nicht stören, aber auch in keiner Weise unterstützen“, meinte Wolfgang Hammerer, Geschäftsführer des Wirtschaftsforums der Führungskräfte, bei der Studienpräsentation. „Teamfrustrierte“, die bereits resigniert haben, gäbe es immerhin nur 3%. Auch ÖGBExperte Herbert Pichler bezog Stellung: „Mehr Kooperation ist nicht nur für Unternehmer wichtig, sondern auch für die Arbeitsmarktund Sozialpolitik. Es ist wichtig, das Miteinander zu fördern, statt

als Einzelkämpfer bestehen zu wollen.“ Folgende Empfehlung haben die Experten nun für Führungskräfte: „Die Teamneutralen müssen zu Teamplayern gemacht werden, indem Unternehmensziele und Aufgaben noch besser kommuniziert werden. Aus Musterkonflikten kann man für die Zukunft lernen und den Mitarbeitern somit Konfliktlösungen anbieten“, erklärt Hauska. Teams seien die Botschafter jedes Unternehmens, die man mit der richtigen Kommunikationskultur unter Beachtung von ImageZielen und Corporate Identity ins Boot holen müsse. (lw)

© Incoop

Teamgeist fängt bei der Kommunikationskultur der Führungskräfte an.

Die Zahl der „Teamneutralen“ bleibt seit Jahren gleich, erklären Vertreter von Incoop, dem Wirtschaftsforum der Führungskräfte und der Experts Group.

GEBEN SIE DER JUGEND EINE CHANCE! Bankwesen

Sozialarbeit

Webdesign

Gastronomie

Training Wirkung

Körpersprache Wien. „Der Körper lügt nicht“ lautet das Motto des KörpersprachenExperten Samy Molcho, der am 29. August für das ‚Institute for Internationalen Research‘ ein Seminar veranstaltet. Ziel ist es, die Wirkung der eigenen Körpersprache zu erkennen und so den Zugang zu Gesprächspartnern zu finden. Molcho zeigt in Übungen und Analysen, wie man sich in beruflichen Situationen einer selbstbewussten Körpersprache bedient und für mehr Erfolg im Job sorgt.

Zeigen Sie durch Ihre Teilnahme an den österreichweiten NEBA-Schnuppertagen vom 17.Juni bis zum 19. Juli 2013, dass Ihr Unternehmen schon jetzt den Potenzialen von morgen eine Chance bietet. Sie gewinnen damit einen Vorsprung, der sich mehrfach auszahlt.

Mehr Informationen

unter

© IIR/Peter M. Maye

www.neba.at/schnuppertage Samy Molcho lehrt am 29. August, wie ein echter „Gewinner“ zu reden.

NEBA ist eine Initiative des Bundessozialamtes



CSRnet medianet

3M holt sich zum neunten Mal in Serie den begehrten „Energy Star“ Seite II

exportschlager

70 Prozent der in Ă–sterreich hergestellten Biomasse-Kessel gehen ins Ausland Seite III

Š Trigos/Richard Tanzer

Š 3M

rekordsieger

Š Anna Rauchenberger

inside your business. today.

freitag, 14. juni 2013

Trigos-verleihung

Der „Oscar“ unter den CSR-Trophäen wurde auch heuer wieder vergeben Seite IV

Die Alternativ-Energien werden immer beliebter

Š panthermedia.net/Vinzenz Weidenhofer

short

Š Land OĂ–

Wien. Der Verein „fair-finance“ vergibt auch wieder den mit 10.000 â‚Ź dotierten „Betrieblichen Sozialpreis“. PersĂśnlicher Einsatz, unternehmerische Verantwortung und gemeinsames Handeln werden ausgezeichnet. Die eingereichten Projekte, bewertet von einer zehnkĂśpfigen Jury, mĂźssen nachhaltig und von anderen Betrieben leicht nachzumachen sein. Bis 19. Juli besteht die MĂśglichkeit, Projekte einzureichen. Infos unter: www.sozialpreis. at/ablauf. (red)

Š panthermedia.net/Buchachon Petthanya

Wien. E-Bikes werden zum Tourismusmotor. So kĂśnnen alle, die nicht ununterbrochen in die Pedale treten wollen, im SĂźdburgenland mit dem EBike die Landschaft erkunden. Das Rad wird hybrid mit Elektromotor oder per Muskelkraft betrieben, der Akku reicht fĂźr eine Strecke von bis zu 140 km. Im tiroler Stubaital kann man in 13 Hotels im ganzen Tal ein E-Bike mieten; elf Akkuwechselstationen sichern den FahrspaĂ&#x; auf energiezehrenden Strecken. (red)

Siegeszug Die FĂśrderungen der Alternativenergien zahlen sich am langen Ende aus – immer mehr Anlagen werden errichtet: Bis 2050 kĂśnnte Ă–sterreich vĂśllig  auf Energieimporte verzichten; das wĂźrde Milliarden an Devisen sparen. Seite II Strom sparen Datenmenge braucht viel Energie

inhalt

CSR:Awards > „Sozialmarie“ vergeben VII > Delacon ersetzt Chemie VII

Neue Storage-Technologien sparen auch bei der Datenspeicherung Strom.

csr Corporate Social Responsibility

Jahrbuch fĂźr unternehmerische Verantwortung

Jahrbuch fĂźr unternehmerische Verantwortung

CSR:International > Dämpfer fßr die umstrittene Fracking-Technologie VI > Monsanto verzichtet in ­Europa auf Gen-Saatgut VI > EU bremst bei Solar VI > Zwist bei Emissionshandel VI > Innovativer Laufschuh ­speichert Energie VI > Nachhaltigkeits-MBA VI

Jahrbuch fĂźr unternehmerische Verantwortung Buchpreis â‚Ź 27,50

2013

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Das aktuelle Jahrbuch und Nachschlagewerk Gelebte unternehmerische Verantwortung ‡ %HVW 3UDFWLFH %HLVSLHOH |VWHUU 8QWHUQHKPHQ ‡ *UR‰XQWHUQHKPHQ YRQ $ ELV = ‡ .08V YRQ $¹= XQG QDFK &65 6FKZHUSXQNWHQ Service ‡ * WHVLHJHO 1RUPHQ XQG $ZDUGV YRQ $ ELV =

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III

Wien. Schon 2009 hatte A1 den „Code of Conduct on Data Centres Energy Efficiency“ unterschrieben und sich damit zu einer Optimierung des Energiebedarfs in Datencentern verpflichtet. 4.000 MWh Strom werden mit Servervirtualisierung eingespart, das Energiemanagement-Programm in Mobilfunkstationen reduziert durch intelligente Nutzung von GSM-Ressourcen CO2-Emissionen um 438 t pro Jahr. Neue Storage-Technologien ermĂśglichen die Speicherung von noch mehr Datenmengen. Der Stromverbrauch im Bereich der Datenspeicherung konnte um bis zu 76% pro Gigabyte Speicher verringert werden. (red)

2013

Energieeffizienz an erster Stelle

Š panthermedia.net/Oleksiy Mark

CSR:Energie > SchÜnkirchen bekommt ein Solarkraftwerk mit ­Bßrgerbeteiligung

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II – CSRnet

kommentar

Gelebter ­ ertewandel W

Freitag, 14. Juni 2013

Solar & Wind Die Förderungen und Anschubfinanzierungen treiben den Ausbau der Erneuerbaren Energien voran

Alternativ-Energien sind weiter auf dem Vormarsch Auf dem Solarsektor stehen heuer 36 Millionen Euro für rund 24.000 neue Anlagen zur Verfügung. der dreimonatigen Frist eingereicht werden, können 2013 nicht mehr berücksichtigt werden und werden storniert. Diese Förderwerber können dann bei der diesjährigen Photovoltaik-Förderaktion nicht erneut einreichen. So wird garantiert, dass nur jene PV-Anlagen Förderungen zugesichert bekommen, die auch tatsächlich installiert werden. Im Idealfall wird vor der Registrierung neben der Zählpunktnummer auch ein konkreter Installationstermin fixiert und ein entsprechender Zeitpuffer eingeplant. Der 30.11.2013 ist dann der letzte Tag, an dem eine fertig installierte Anlage mit den entsprechenden Unterlagen (Rechnungen, etc.) eingereicht werden kann.

Reinhard Krémer

impressum Medieninhaber: medianet Verlag AG 1110 Wien, Geiselbergstraße 15 http://www.medianet.at Vorstand: Markus Bauer Herausgeber: Chris Radda, Paul Leitenmüller, Germanos Athanasiadis, Oliver Jonke Verlagsleitung: Paul Leitenmüller Chefredaktion: Chris Radda medianet CSRnet Chefredakteur: Reinhard Krémer (rk) Lektorat: Christoph Strolz Grafik/Produktion: Raimund Appl, ­ Peter Farkas Litho­grafie: Beate Schmid, Berat ­ Qelaj Anzeigenproduktion: Aleksandar Milen­kovic Druck: Druck Styria GmbH & Co KG, 8042 Graz. Es gelten unsere All­gemeinen Geschäftsbedin­ gun­gen; Gerichtsstand ist Wien. Gastbei­träge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

20 Prozent bis 2020

© BMLFUW/Newman

W

as heuer bereits geschah: Einer der angesehendsten Banker des Landes tritt zurück, weil er bislang nicht aufgeklärte Geschäfte über Steueroasen gemacht hat. Der Chef der größten Immobilien AG wird zu unbedingter Haft verknackt, weil er mit Optionen getrickst hat. Verurteilt wird fast eine ganze Vorstandsetage eines Kernunternehmens und ein ehemaliger Innenminister. Noch einige einstige ManagerSuperstars werden vermutlich demnächst karrieretechnisch ähnlich enden. Sind das alles echte Kriminelle? Wohl nicht. Was hier viel eher passiert, ist gelebter Wertewandel. Gesetze gegen Korruption, Steuerhinterziehung, Unvereinbarkeiten oder Insider-Börsengeschäfte gibt es schon länger. Bis vor ein paar Jahren klopfte man den Herren aber im kleinen Kreis in Innenstadt-Lokalen noch auf die Schulter, wenn sie sich ‚was trauten‘, wenn sie ‚was bewegten‘ und nicht so ‚verstaubt waren wie die Bürokraten‘, die früher an den Schalthebeln saßen. Ein Steuerberater oder Vermögensberater fand sich immer, der diskret zur Hand ging, und auch die allgemeine Empörung war dann eher gering, wenn einmal etwas ‚aufflog‘. Eine Konsequenz der Finanzkrise seit 2007 ist aber, dass auch den Reichen und Mächtigen viel stärker auf die Finger geschaut wird, wenn alle den Gürtel enger schnallen müssen. Wenn auf der Strasse nun alle diszipliniert werden und die schon immer gültige Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h auf der Autobahn auch wirklich einhalten, fallen die Raser umso stärker auf. In der heutigen Stimmung würden die o.g. Herren solche Geschäfte wahrscheinlich nicht mehr machen. Die Moral davon: Wer heute an grenzgeniale/grenzlegale Dinge denkt, sollte beherzigen, dass die lange Hand des Wertewandels auch viele Jahre später noch am Seidenkrawattl zupacken kann.

Bruck/Luxemburg/Wien. Österreich baut seine Top-Position in Europa als Vorreiter bei Alternativernergien weiter aus: Förderungen und Investitionshilfen ermutigen immer mehr Unternehmen und Private, in diese Schiene zu investieren. So stellte die Europäische Investitionsbank (EIB) erst vor wenigen Wochen ein Darlehen über insgesamt 140 Mio. € für die Finanzierung von Windparks in Niederösterreich zur Verfügung. Windparks mit einer Gesamtleistung von 150 Megawatt (MW) sollen in den niederösterreichischen Gemeinden Bad Deutsch-Altenburg, Petronell Carnuntum, Höflein, Rohrau, Bruck an der Leitha, Hof und Seibersdorf entstehen. Das auf Erneuerbare Energien spezialisierte Unternehmen „Energiepark Bruck an der Leitha“ wird als Projektträger den Bau und Betrieb der Anlagen durchführen. Auf dem Solarsektor gab Umweltminister Niki Berlakovich den Startschuss für die PhotovoltaikFörderaktion 2013 des Klima- und Energiefonds. Bis zum 30. November stehen insgesamt 36 Mio. € an Budgetmitteln zur Verfügung; damit können rund 24.000 neue Anlagen gefördert werden. Zudem kommt auch ein neues, verbessertes Einreichmodell zum Einsatz.

Umweltminister Niki Berlakovich: „Bis 2050 kann Österreich ausreichend Energie aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse erzeugen, um energieautark zu sein.“

zung stehen dann drei Monate zur Verfügung. Die Förderpauschale für Anlagen auf dem Dach beträgt 300 €/kWpeak, für gebäudeintegrierte Lösungen 400 €/ kWpeak. Gefördert werden maximal 5 kWpeak. „Das neue Modell hat zwei zentrale Vorteile für Förderwerber: Das Einreichprocedere ist vereinfacht und es

Neues Einreichmodell Ab sofort müssen Privatpersonen bereits ein baureifes Projekt mit Zählpunktnummer des Netzbetreibers vorweisen, um sich unter „www.pv2013.at“ registrieren zu können. Ab diesem Zeitpunkt ist die Förderung reserviert; für die Umset-

besteht kein Zeitdruck bei der Antragstellung. „Mein Tipp für Interessierte: Registrieren Sie sich erst, wenn alles fertig geplant ist und der Installationstermin fix steht – dann haben Sie die Förderung praktisch in der Tasche“, rät dabei der Klima- und EnergiefondsGeschäftsführer Ingmar Höbarth. Förderanträge, die erst nach Ablauf

„Mit der Photovoltaikförderung ist es uns in den letzten Jahren gelungen, 18.500 Anlagen in Österreich zu installieren. Damit rückt unser Ziel, Österreich unabhängig von ausländischen, fossilen und teuren Energieimporten zu machen, wieder ein ganzes Stück näher“, erläutert Umweltminister Niki Berlakovich. Österreich treibt mit diesen Vorhaben den Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter voran, um die eigenen sowie die übergeordneten EU-2020-Klimaziele zu erreichen. Bis 2020 soll der Anteil der Erneuerbaren Energien in der EU bis 2020 auf 20% gesteigert werden. Schon Ende 2012 wurde auch die Förderung von fünf neuen Klima- und EnergieModellregionen im Burgenland mit 520.000 € beschlossen. Damit verfügt das östlichste Bundesland Österreichs gemeinsam mit Niederösterreich über die meisten neuen Modellregionen.

Rekord Unternehmen erhält zum neunten Mal in Folge die Auszeichnung der US-Umweltschutzbehörde

3M holt sich erneut den „Energy Star“ Perchtoldsdorf/Washington. „Die beste Energie ist die, die überhaupt nicht verbraucht wird”, heißt es beim Multi-Technologieunternehmen 3M. Energieeffizienz ist daher Nachhaltigkeit „at-it´s-best“ und offenbar auch der Grund für die zahlreichen Auszeichnungen mit dem „Energy Star” für nachhaltige Leistungen durch die US-Umweltschutzbehörde, der auch heuer wieder an 3M verliehen wurde. Die Trophäe gibt es bereits seit 1992. Ins Leben gerufen wurde sie von der US-Umweltschutzbehörde Environmental Protection Agency als freiwillige, marktbasierte Partnerschaft zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen durch größere Energieeffizienz.

handelt es sich bei der diesjährigen Verleihung um einen neuen Rekord – kein anderes Unternehmen hat den Energy Star bisher so viele Male in Folge oder so häufig erhalten.

Auszeichnung als Maßstab Das Unternehmen arbeitet bereits seit vielen Jahren daran, schädliche Emissionen auf die Umwelt

rund um den Globus zu reduzieren und so gering wie möglich zu halten. Dazu zählt auch, dass das Unternehmen den eigenen Verbrauch an Energie senkt.Umweltschutz ist bei 3M schon seit 1975 ein Thema. Mit der 3P-Initiative „Pollution Prevention Pays“ (Umweltschutz zahlt sich aus) soll das umweltbewusste Denken und Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Auf dem richtigen Weg „Die Auszeichnung bestätigt 3M erneut eine führende Position in puncto Energieeffizienz; außerdem zeigt sie, dass wir mit unseren Maßnahmen, mit denen wir die Energieeffizienz bei 3M steigern, auf dem richtigen Weg sind“, heißt es aus dem Unternehmen. Tatsächlich

weltweit gefördert werden. Seit der Einführung des Programms konnten bis 2010 rund 8.600 3P-Projekte verwirklicht werden – darunter auch Maßnahmen zum sparsamen Umgang mit Energie, die eine Verbesserung von rund 46% eingebracht haben; es gilt heute als Musterbeispiel für betrieblichen Umweltschutz

200 Energieeffizienzprojekte

© 3M

michael fembek

Der begehrte „Energy Star Partner of the Year“ geht auch heuer an den 3M-Konzern.

Allein im Jahr 2012 hat 3M neben zahlreichen anderen Umweltschutzmaßnahmen weltweit über 200 neue Energieeffizienzprojekte umgesetzt. Darüber sollen bis zum Jahr 2015 weitere konkrete Nachhaltigkeitsziele erreicht werden; dazu gehören die Reduktion der weltweiten Abfallmenge um zehn Prozent oder die weitere Steigerung der Energieeffizienz um 25%. Zudem arbeitet 3M auch an der Verbesserung der Umwelteigenschaften der Produkte sowie an der kontinuierlichen Reduktion von CO2-Emissionen der betriebseigenen KfzFlotte. (hk)


csr:energie

Freitag, 14. Juni 2013

CSRnet – III

Studie Vorjahresbilanz der Erneuerbaren Energien: 28.000 Arbeitsplätze, 3,5 Milliarden Euro Umsatz, 10,9 Millionen Tonnen weniger Kohlendioxyd

Exportschlager Biomassekessel 70 Prozent der Biomasse-Kessel gehen ins Ausland – zwei von drei Anlagen in Deutschland stammen aus Österreich.

Biomassekessel boomen Der Inlandsverbrauch fester Biobrennstoffe ist von 12,9 Millionen Tonnen 2011 auf 13,2 Millionen Tonnen im Jahr 2012 angestiegen, der Hackgutverbrauch hat im Vorjahr 6,8 Millionen Tonnen erreicht. Durch den Einsatz biogener Brennstoffe konnten 2012 rund 9,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Die Biobrennstoffbran-

Beteiligung Schönkirchen

Sonnenkraftwerk

© EVN/Günter Kargl

Schönkirchen. Ein Bürgerbeteiligungsmodell für eine neue Photovoltaik-Anlage im niederösterreichischen Schönkirchen wurde jetzt erfolgreich platziert: Die zur Verfügung stehenden 2.000 (rd. 500 kWpeak) Paneele waren innerhalb von nur 24 Stunden vergriffen. Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals beträgt 3,33 Prozent und liegt damit deutlich über den aktuell am Sparbuch oder mit Bundesanleihen erzielbaren Renditen. Die Anlage auf dem Gelände einer geschlossenen Deponie der ÖMV-Tochter Proterra, auf der ölkontaminiertes Erdreich biologisch gereinigt wurde, soll so künftig sinnvoll genützt werden. „Da diese Fläche weder für landwirtschaftliche Zwecke noch als Wohnfläche zur Verfügung steht, ist sie der ideale Standort für das neue ‚Sonnenkraftwerk Schönkirchen‘“, erklärte Vorstandssprecher Peter Layr vom Betreiber EVN. Die Photovoltaik-Anlage wird noch heuer umweltfreundlichen Sonnenstrom für Haushalte und Industrie in der Region produzieren. Aufgrund des großen Andrangs wird bereits an einem weiteren Projekt geplant, das auch eine Erweiterung des Sonnenkraftwerks Schönkirchen in Betracht zieht. Interessierte für weitere Projekte können sich im Internet unter „www.evn.at“ voranmelden oder sich am kostenlosen EVN ServiceTelefon 0800 800 100 vormerken lassen. Das Bürgerbeteiligungsmodell wird von der EVN und dem Land NÖ lanciert. (red)

Bürgerbeteiligung bei Schön­kirchner Photovoltaik wie hier in Zwentendorf.

che hat sich im Vorjahr mit 12.700 Beschäftigten als wichtiger Wirtschaftsfaktor mit einem Gesamtumsatz von 1,3 Milliarden € erwiesen. Zwei von drei in Deutschland installierten Biomassekesseln stammen übrigens aus Österreich; der Exportanteil thermischer Kollektoren liegt bei 81%.

Photovoltaik: Höchststand Bei netzgekoppelten Photovoltaikanlagen kam es 2012 zu einem historischen Höchststand bei der Marktdurchdringung von netzgekoppelten PV-Anlagen. Der Zuwachs von 175,7 Megawatt peak

(MWpeak) bedeutet eine annähernde Verdoppelung des Inlandsmarkts; die Kosten bei netzgekoppelten PV-Anlagen verbilligten sich gegenüber 2011 um mehr als 20%.

Wärmepumpen: Anstieg Auch der Gesamtabsatz von österreichischen Wärmepumpen ist im Vorjahr um 9,8 Prozent gestiegen; große Zuwächse gab es bei Geräten bis 20 Kilowatt im Inland und beim Export. Bei der Solarthermie liegt Österreich in Europa übrigens auf dem erfreulichen zweiten Platz. (red)

© Panthermedia.net/Andrei Merkulov

Wien. Die Marktstudie zu Erneuerbaren Energien (Biomasse, Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen) im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) zeigte einen höchst erfreulichen Return der getätigten Investments: Unternehmen in den vier Bereichen Biomasse, Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen erzielten 2012 mit rund 28.000 Beschäftigten 3,5 Milliarden € Umsatz.

Biomasse ist auf dem Vormarsch – der Verbrauch stieg um rund zehn Prozent.


tr i g os

IV – CSRnet

Freitag, 14. Juni 2013

Sieger Haberkorn GmbH gewinnt in der Kategorie „Ganzheitlichtes CSR-Engagement: Großunternehmen“

short

Trigos 2013 vergeben

Die Gewinner Trigos Niederösterreich

Nachhaltige Produkte, hohe Mitarbeiterzufriedenheit und gesellschaftliches Engagement geehrt.

Siegerfirmen Kastner, Gartenleben B.Braun Austria mit LR P. Bohuslav.

St.Pölten. In Niederösterreich war es schon am 28. Mai so weit, der regionale „Trigos Niederösterreich“ wurde vergeben. Im Segment „CSR-Engagement“ wurde bei den Großunternehmen die Kastner GroßhandelsgesmbH, bei den Mittelbetrieben die B.Braun Austria GmbH und bei den „Kleinen“ Garten­leben ausgezeichnet. Der NÖ-Sonderpreis für den „Besten CSR-Newcomer“ ging an die 2012 gegründete Gutding OG; das noch junge Unternehmen bietet mit seinem Geschäft in St. Pölten eine Plattform für in jeder Hinsicht nachhaltige Produkte, z.B. Duschgel in der Recyclingflasche, Kinderkleidung aus Herrenhemden oder Taschen aus Fahrradschläuchen.

Umweltschutz: Neben der kontinuierlichen Reduktion der CO2-Emissionen setzt das Unternehmen auf nachhaltige Energie und Mobilität, heißt es in der Jurybewertung.

Vorbildhaftes Engagement Neben der ausgezeichneten Produktpalette hat aber auch die signifikant hohe Mitarbeiterzufriedenheit einen hohen Anteil am Sieg in dieser Kategorie; gewürdigt wurden dadurch die Maßnahmen im Arbeitsplatzbereich, zu denen beispielsweise die Integration von schwer vermittelbaren Jugendlichen gehört. Auch das vorbildhafte gesellschaftliche Engagement des Vorarlberger Vorzeigeunternehmens hat die Jury überzeugt. Es reicht von der Unterstützung von Familien in Not bis zur Förderung regionaler Nachhaltigkeitsinitiativen bis zu internationalen Aktivitäten. (hk)

© Trigos/Richard Tanzer

© NLK/Johann Pfeiffer

Wien. Am 3. Juni war es wieder so weit: Aus 188 Einreichungen und 28 Nominierten wurden im Wiener Rathaus vor rund 500 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft – darunter zahlreiche prominente Ehrengäste – die sechs Gewinner des zehnten „Trigos“ gekürt. Der Trigos Österreich 2013 in der Kategorie „Ganzheitlichstes CSREngagement: Großunternehmen“ ging an den Vorarlberger Großbetrieb Haberkorn GmbH. Als Österreichs größter technischer Händler beeindruckte das Unternehmen aus dem Ländle mit der nachhaltigen Ausrichtung seines gesamten Produktsortiments. 200.000 Artikel wurden einem umfassenden Check unterzogen und hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit überprüft. Dass unternehmerische Verantwortung bei Haberkorn ganzheitlich umgesetzt wird, zeigt auch die Auseinandersetzung mit Klima- und

Gierlinger (BMWFJ), Opriesnig (Rotes Kreuz), Fitz (Haberkorn), Friesl (Ind.Vereinig.).

EU Multistakeholder-Projekt

Nachhaltigkeit Der ökologische Fußabdruck der Gäste wird minimal gehalten

Die Bank für Leute ohne Bank

Sieger: Seminar Hotel Retter

In Linz beginnt’s: Nachhaltigkeit in OÖ

Wien. In der Kategorie „Ganzheitlichstes CSR-Engagement: Mittelunternehmen” konnte das Seminar Hotel Restaurant Retter aus der Steiermark überzeugen.

Linz. In Oberösterreich gefielen besonders die CSR-Projekte von Fill Gesellschaft m.b.H., Count IT Group und der Bäckerei Ludwig Neudorfer. Letztere überzeugte mit regelmäßige Unterstützung eines regionalen Sozialmarkts ebenso wie mit einer eigenen Hauszustellung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.

Wien. In der EU-Kategorie „Beste Partnerschaft: Großunternehmen“ überzeugte die Zweite Wiener Vereins-Sparcasse. Mit der ‚Bank für Menschen ohne Bank‘ ermöglicht die Zweite Sparkasse in Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen wie der Schuldnerberatung all jenen Menschen Zugang zu Bankdienstleistungen, die ihre Bankverbindung aus unterschiedlichen Gründen verloren haben; die Jury honorierte darüber hinaus den wertschätzenden Umgang zwischen den Partnern. Zusätzlich erfolgt noch eine Ehrung am 25. Juni in Brüssel mit dem ersten „European CSR-Award“ der Europäischen Kommission.

Man setzt auf regionale BioProdukte und bringt damit die gesamte Region zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Zahlreiche Maßnahmen im Umweltbereich wie das eigene Biomasse-Heizwerk, die Verwendung von Regenwasser für Toiletten und Gartenbewässerung, Solar-Lampen und energieeffiziente Steuergeräte sicherten letztlich den Preis. Denn so konnten jährlich 3 Mio. l Trinkwasser und 900 t CO2 eingespart werden.

© Die Fotografen

Transport, Hotel und Bäckerei siegen in Tirol

© Trigos/Richard Tanzer

Ressourcen schonen

BM Rudolf Hundstorfer (BMASK) mit Ulrike Retter vom Seminar Hotel Restaurant.

EU-CSR Herbsthofer und Kaindorf setzen auf Humus

Ökologie Klarer Vorreiter in der Medienbranche

Wien. Die Johannes Herbsthofer Malerei + Onlinefarben Handels KG konnte die EU-Kategorie „Beste Partnerschaft: Kleinunternehmen“ für sich entscheiden. Gelungen ist das dem ersten klimaneutralen Malereibetrieb Europas mit der Ökoregion Kaindorf mit einem partnerschaftlichen CO2Handelsmodell. Damit kann der CO2-Ausstoß unter Einbindung der regionalen Landwirtschaft durch den Aufbau von Humus kompen-

Wien. Die Lebensart VerlagsGmbH konnte sich mit Ökologie und gesellschaftlicher Verantwortung in der Kategorie „Ganzheitlichstes CSR-Engagement: Kleinunternehmen” gegen die Mitbewerber durchsetzen. Als Informationsdienstleister hat es sich das niederösterreichische Verlags-Unternehmen zum Ziel gesetzt, nachhaltiges Handeln sichtbar zu machen.

CO2-Handelsmodell bringt Gewinn Kleiner Betrieb – große Wirkung v.li.n.re.: Reiter (Posthotel), Madreiter (Bäckerei) und Egger (Schenker).

der Nachhaltigkeit widersprechen. Bei der Produktion der Magazine wird auf die Einhaltung des höchsten Ökostandards geachtet, der Vertrieb erfolgt CO2-neutral. Im Büro selbst zeigt sich die ökologische Verantwortung in der Verwendung von Ökostrom, umweltfreundlicher Reinigung und Bio-Produkten. Der Einsatz energieeffizienter Bürogeräte konnte zur Senkung der Stromkosten deutlich beitragen.

Reinisch (BDCG), Herbsthofer, Dunst (Ökoreg. Kaindorf), Hochhauser (WKO).

Das Unternehmen zeichnet sich durch eine hohe Transparenz und eine starke Dialogorientierung aus. Die Unterzeichnung der Charta zur Vereinbarkeit Eltern – Wirtschaft ist ein weiteres Beispiel für das Engagement im Mitarbeiterbereich. Auch die inhaltliche Gestaltung der Magazine ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Die Jury honorierte dabei insbesondere die selbst auferlegte Werbebeschränkung auf ausschließlich nachhaltige Werbung, denn es werden konsequent all jene Inserate abgelehnt, die dem Gedanken

© Trigos/Richard Tanzer

Nur nachhaltige Werbung

© Trigos/Richard Tanzer

Innsbruck. Der „Trigos Tirol“ für CSR-Engagements ging an die Schenker & CO AG, die Karl Reiter Posthotel Achenkirch GmbH und Madreiter. Bei Schenker gab die Green Logistics-Initiative den Ausschlag. Dabei wird nicht nur der Transport nach ökologischen Kriterien ausgerichtet; Kunden können mit einem von Schenker entwickelten Online-Tool die Umweltbilanz des Transports berechnen und nicht vermeidbaren CO2-Ausstoß durch Investitionen in Umweltprojekte kompensieren. Beim Karl Reiter Posthotel Achenkirch wurden Chancengleichheit, Umweltschutz und regionale Verankerung von der Jury hervorgehoben, bei der Bäckerei Madreiter standen Frauenförderung, Mehrweggebinde, der Einsatz von Mikroorganismen anstelle von chemischen Reinigungsmitteln und die Züchtung von Natursauerteigen im Vordergrund.

siert werden. Zurzeit sind bereits rund 170 Landwirte als HumusBauern registriert. Die gesamte Abwicklung des Zertifikatshandels erfolgt online über eine eigene Software, wobei auf Transparenz und Rückverfolgbarkeit größter Wert gelegt wird. In Anbetracht des Beitrags zum Klimaschutz und der Stärkung der regionalen Kreislaufwirtschaft gilt das Projekt national sowie EU-weit als Vorzeigeprojekt.

Christian Brandstätter und Roswitha Reisinger (Lebensart VerlagsGmbH).


trigos

Freitag, 14. Juni 2013

CSRnet – V

Start-up Der Trigos für „Social Entrepreneurship” ging heuer an whatchado – Hilfe gegen Perspektivenlosigkeit

Multimedia-Orientierung Das junge Unternehmen gibt mit modernen Medien authentische Einblicke in die Berufswelt

whatchado bietet also auf innovative Art und Weise Berufs- und Lebensorientierung und adressiert damit eine aktuelle gesellschaftliche Herausforderung, meint die Jury. Nicht ganz nebensächlich: Durch die Generierung von regelmäßigen

reinhard krémer

Wien. Viele junge Menschen können sich vor ihrem Einstieg nicht vorstellen, was sie in dem gewählten Job erwarten wird. Die Folge: Frust, Enttäuschung und Kapitulation, wenn es das Falsche war. Genau hier setzt „whatchado“ an: Unter Einsatz moderner Medien ermöglicht man authentische Einblicke in die Berufswelt. whatchado will mit diesen Hilfsmitteln eine zielgruppengerechte Antwort auf die wachsende Orientierungs- und Perspektivenlosigkeit zahlreicher junger Menschen bieten.

„‚whatchado‘ bietet innovative Berufs- und Lebensorientierung und adressiert eine ak-

70.000 Besucher pro Monat

tuelle gesellschaftliche

© Trigos/Richard Tanzer

Ergänzt wird die Videoplattform durch ein eigens entwickeltes Interessensmatching, das Jugendliche mit den interviewten Personen zusammenbringt und so zum Entdecken neuer Berufsbilder einlädt. Die internationale Vernetzung sowie das nachhaltige finanzielle Konzept sind weitere Indizien für das hohe Erfolgspotenzial von whatchado. Darüber hinaus besticht das Jungunternehmen auch durch den bislang erzielten Impact, der klar aufzeigt, dass Bedarf gegeben ist: Pro Monat besuchen nämlich rund 70.000 Personen die Webseite. Damit wird eindrucksvoll gezeigt, wie soziale Herausforderungen mit kreativen Lösungen gelöst und damit

Herausforderung.“ trigos-Jury

respAct-Chefin Ursula Simacek übergibt den Preis an whatchado-CEO Ali Mahlodji.

langfristig echte gesellschaftliche Veränderungen bewirkt werden können.

Weiterentwicklung im Fokus Dieser Ansatz gefiel auch der Trigos-Jury: Die Berufs- und Lebensorientierungsplattform „whatchado. net“ überzeugte die Juroren durch ihre enorme Weiterentwicklung seit ihrer Nominierung beim Trigos 2012: „Mit kurzen und informativen

Videostories erhalten junge Menschen Einblick in unterschiedliche Berufe und Werdegänge. Mittlerweile hat die Online-Plattform bereits über 950 Geschichten in ihrem Repertoire und pro Monat kommen weitere 50 Videostories hinzu“, heißt es. Ergänzt wird die Plattform durch ein eigens entwickeltes Interessensmatching, das Jugendliche mit den interviewten Personen zusammenbringt.

… and the Winners are … Graz. Fünf Preise gingen heuer in die „Grüne Mark“: Sandvik Mining and Construction GmbH, ein weltweiter Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für den Berg- und Tunnelbau, erhielt die Auszeichnung für Großunternehmen; der Jury gefielen Initiativen zur Erhöhung der Sicherheit am Arbeitsplatz und die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer. Das Seminar Hotel Restaurant Retter wurde im Bereich Mittelunternehmen unter anderem für flexible Arbeitszeitmodelle und Praktikumsplätze für Menschen mit Beeinträchtigung ausgezeichnet. Bei den Kleinunternehmen wurde Sunnybag geehrt; es verbindet Lifestyle und Umweltschutz durch mit Solarpaneelen besetzten Taschen, mit denen dann Kleingeräte oder Handys geladen werden können.

Sonderpreise vergeben Einnahmen bestätigt whatchado klar seine wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Das Unternehmen schafft mit seinem innovativen Ansatz inzwischen auch Arbeitsplätze: Seit seiner Gründung vor erst einem Jahr konnten bereits über 20 Mitarbeiter angestellt werden. Und erste internationale Kooperationen zeigen zudem eindeutig das überregionale Potenzial der jungen Initiative.

Demner, Merlicek & Bergmann

IMMER MEHR HEIMISCHE PRODUKTE UNTER DEM REWE-BOGEN

DIETMAR SCHWEIGGL Apfelbauer aus der Steiermark. Der Einzige, der in seinem Leben mehr Äpfel gesehen hat, als Frau Auracher.

Trigos Steiermark

JASMIN AURACHER Mitarbeiterin der REWE Group, Abteilung „Obst & Gemüse“. Überzeugt sich persönlich von der Qualität der 27.000 Tonnen Äpfel, die pro Jahr an die Filialen geliefert werden.

Gemeinsam für ganz Österreich. Mit immer mehr heimischen Produkten auf Ihrem Teller. Gemeinsam unter dem REWE-BOGEN.

Der Sonderpreis der Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit für den „Besten CSR-Newcomer“ ging an die M&R Automation GmbH für ein Gesundheitsprogramm für die Mitarbeiter und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Den Sonderpreis der Kleinen Zeitung für die „Beste Partnerschaft“ erhielt kika/Leiner Steiermark für ein Projekt zum Recycling von gebrauchten Möbelstücken. (red)


short

Innovativer Laufschuh speichert Energie Ludwigshafen/Herzogenaurach. BASF und Adidas haben ein Fertigungsverfahren entwickelt, das das Dämpfungsverhalten von Laufschuhen deutlich verbessert. Das erste Produkt mit der sogenannten Boost-Technologie soll der Adidas Boost-Laufschuh sein. Ein spezielles KunststoffGranulat wird in kleine Kapseln gesprengt und anschließend zu einer Zwischensohle verdichtet. Die Zellstruktur der Sohle, die sich aus insgesamt 2.500 Kapseln zusammensetzt, soll Energie deutlich effizienter speichern und wieder freisetzen können. (red)

© APA/Georg Hochmuth

Neuer NachhaltigkeitsMBA bei der Modul-Uni

Top-Ausbildung zum Nachhaltigkeitsexperten bei der Modul-Uni.

Wien. Die Wiener Privatuniverstät Modul University Vienna (www.modul.ac.at) bietet neu eine Ausbildung mit MBAAbschluss für Nachhaltige Entwicklung und Management (MBA in Sustainable Development and Management) an; kooperiert werde dabei mit der Universität für Bodenkultur (Boku). Absolventen sollen wertvolle Qualifikationen für Posten sowohl in der Privatwirtschaft als auch in NPOs oder NGOs erhalten und können Posten beispielsweise als Umwelt-/ CSR-Programmanager oder Umweltschutzbeauftragter bekleiden. (lk)

Monsanto gibt Kampf zumindest in Europa auf

C S R : i n t er n at i o n a l

Schiefergas Während die USA und Großbritannien sich über Vorkommen freuen, steigt Deutschland auf die Bremse

Dämpfer für umstrittene Fracking-Technologie

Methode lässt die Energiepreise sinken, aber der Motor für die US-Wirtschaft beginnt zu stottern. Washington/London/Wien. In den USA wird das „Fracking”, die Methode zur Gewinnung von Schiefergas, in großem Stil eingesetzt. Dies hat zu sinkenden Energiepreisen in Nordamerika geführt, und es werden Hoffnungen in die Methode gesetzt, dass sie dazu beitragen wird, das US-Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Beim Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in Schiefergestein gepresst, um dort eingeschlossenes Gas oder Öl freizusetzen. Die Folgen für die Umwelt sind aber wenig erforscht, deshalb findet die Technologie in unseren Breitengraden weniger glühende Anhänger. Vor Kurzem hat sich etwa die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sehr zurückhaltend darüber geäußert: „Wir müssen alles tun, damit wir Umweltrisiken nicht eingehen.“ Mit einer gesetzlichen Neuregelung müsse man Fracking „beschränken und erschweren und viel umweltverträglicher machen gegenüber dem heutigen Rechtszustand“, betonte sie. Bisher gelte nur das Bergrecht. Auch in Österreich hat sich Widerstand formiert: Die OMV etwa plante, im Weinviertel jahrzehntelang riesige Mengen an Schiefergas mit der umstrittenen Methode abzubauen. Aufgrund von Bürgerprotesten aber wurden der OMV von den Gemeinden Poysdorf und Herrnbaumgarten die Bohrungen auf deren Grund verwehrt. Der Einsatz der Chemiekeule durch die OMV sei bekannt geworden, als Landeshauptmann Erwin Pröll eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) forderte. Die Bürgerplattform „Weinviertel statt Gasviertel“ sieht als größte Gefahren, dass z.B. mit Schadstoffen kontaminiertes Frackwas-

Die Fracking-Technologie ist für die einen eine große Hoffnung, für die anderen eine massive Bedrohung für die Umwelt.

ser mitgefördert werde oder sich die Erdbebengefahr erhöhe. Auch würde das Landschaftsbild durch „großflächiges Zubetonieren von Grünland für Bohrfelder schwer beeinträchtigt“.

Aber die boomende Industrie erhielt nun erste Dämpfer: In der Lagerstätte Utica im US-Bundesstaat Ohio wurden im Vorjahr weniger als 700.000 Barrel Öl gefördert – ein Volumen, das ein kleiner Öl-Tanker aufnehmen kann. Beim Start vor zwei Jahren hatte der Betreiber Chesapeake Energy

noch von Vorräten in Ohio im Wert von 500 Mrd. USD (382,7 Mrd. €) gesprochen; dies könnte auch dem französischen Öl-Konzern Total sauer aufstoßen, der für Förderrechte viel Geld hingelegt hat. In der Branche zweifelt niemand daran, dass aus boomenden Produktionsstätten (z.B. Bakken in North Dakota) energiereiche Bodenschätze gewonnen werden können. Doch die Enttäuschungen in Ohio und Colorado könnten Vorboten dafür sein, dass der Enthusiasmus rund um Schiefergas- und -öl langsam seinen Höhepunkt erreicht hat, meinen Experten – oder eben Anstrengungen in größerer Dimension nötig werden. Was dies wiederum für die Umwelt bedeutet, vermag niemand einzuschätzen. (ag/lk)

Verlagerung Markt wandert nach Asien und Amerika

Zwist Emissionshandel

RISE Forschungsprogramm

Berlin. Solar-Aktien, vor allem deutsche Titel, haben sich zuletzt wieder deutlich erholt und mit so mancher Positiv-Meldung überrascht. Aber: Die EU-Länder bremsen den Ausbau der Solarenergie. Der Markt verlagere sich zunehmend nach Asien – was die Investoren in Deutschland wiederum verunsichert, meldet die Berliner Zeitung. Jetzt wurden sogar in der gesamten EU Einfuhrzölle für Panele aus China verhängt. Eine Reihe von EU-Staaten bremst das Wachstum sogar bewusst, indem sie die Förderung zurückfahren und zusätzliche Steuern auf die produzierte Elektrizität erheben. Das zeige eine Bilanz des EU-Informationsdiensts Eurobserver. In Deutschland werde der Zubau von Solarstrom-Anlagen 2013 klar unter den Rekordwerten von 2011 und 2012 liegen, aber noch über dem Ziel der Bundesregierung. 2011 war das bisherige Spitzenjahr für den Photovoltaik-Absatz in der EU, 2012 jedoch gab es einen Rückgang um 25%. Der Knick in der Verkaufskurve in Europa wurde durch höheren Zubau in Asien

Brüssel. Der an und für sich erfolgreiche Handel mit CO2-Zertifikaten spaltet die EU. Zuletzt gab es eine Flut an Zertifikaten – aus zwei Gründen: Die Wirtschaftskrise einerseits, denn als das Handelssystem auf den Weg gebracht wurde, gingen die Planer von einem jährlich BIP-Wachstum in der EU von 1,5% aus. Nun benötigen die Betriebe weniger Verschmutzungsrechte als erwartet. Zum anderen kann man via Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern an Zertifikate gelangen – ein umstrittener Mechanismus, da Fachleute den tatsächlichen Wert dieser Klimaschutzmaßnahmen anzweifeln. Zwar haben Anfang des Jahres die Pläne von EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard zum Zurückhalten von 900 Mio. CO2-Zertifikaten im maßgeblichen Umweltausschuss des Europaparlaments eine Mehrheit gefunden; dies sollte die Preise für die Zertifikate wieder steigen lassen. Zugleich wächst aber die Differenz zwischen Strombörsenpreis und den festgelegten Vergütungssätzen für Solar- und Windstrom. (red)

Wien. Das aktuelle Wirtschaftssystem benötigt mehr denn je eine neue Ausrichtung auf Sinn und Ziel des Wirtschaftens. Ausgelöst durch Wirtschaftskrise und Umweltkatastrophen in jüngster Vergangenheit, habe ein Umdenkprozess begonnen, so Maria-Christina Fenböck, Executive Director von „Initiative Zukunft“. Die soziale Dimension werde zusehends als wichtig für Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft erkannt. In Zusammenarbeit mit internationalen Experten aus Wirtschaftsforschung und Regionalentwicklung erarbeitet Initiative Zukunft neue Wege der Unternehmensführung für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Sowohl in Österreich als auch in Südkorea stoße die Thematik auf höchstes Interesse. Anlässlich des 120-jährigen Jubiläums österreichisch-koreanischer Beziehungen hat Initiative Zukunft unter der wissenschaftlichen Leitung der Wirtschaftsuniversität Wien das mehrjährige, länderübergreifende Forschungsprogramm RISE ins Leben gerufen; als Auftakt fand vom 22. bis 24. April eine internationale Konferenz statt. (lk)

Energie-Unabhängigkeit Bisher haben sich die Erwartungen in den USA an die umstrittene Gasproduktion gut erfüllt. Schiefergas stellt nun 30% des gesamten Gasverbrauchs, 2000 war es gerade mal ein Prozent. Der Gaspreis ist auf den tiefsten Stand seit 1999 gefallen. Die Internationale Energieagentur (IEA) bescheinigte den USA, dass sie Russland 2015 bei der Gas-Förderung überholen werden und 2035 von Energie-

Importen unabhängig sein können. Vor allem Energieversorger, der Chemie- und Petrochemie-Sektor wären die großen Fracking-Profiteure. Auch Großbritannien setzt große Hoffnungen in die neue Technologie, eine neue „Nordsee“, die mehr als ein Drittel des jährlichen Gasbedarfs decken könnte.

Weniger Fördervolumen

Creve Coeur/Brüssel. Der weltgrößte Saatguthersteller Monsanto gibt nach einem Medienbericht den Kampf für die Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa auf. „Wir machen keine Lobbyarbeit mehr für den Anbau in Europa“, sagte der Sprecher von Monsanto Europa, Brandon Mitchener, vor Kurzem gegenüber der Tagesszeitung taz. „Derzeit planen wir auch nicht, die Zulassung neuer gentechnisch veränderter Pflanzen zu beantragen.“ Grund sei unter anderem die geringe Nachfrage der Bauern. „Für die Landwirtschaft in Europa haben sich die Heilsversprechen der Gentechnikindustrie bisher nicht erfüllt“, so ein Sprecher des deutschen Landwirtschaftsministeriums.

(China) und Amerika wettgemacht. Der Solarverkauf boomte in den EU-Ländern dank des Preisverfalls bei den Anlagen infolge von Überkapazitäten seit 2010; Länder wie Deutschland haben die Förderbedingungen nicht schnell genug angepasst. Die Regierungen reagierten daher mit Kürzung der Einspeisevergütungen, aber auch mit neuen Steuern; Spanien etwa strich die Vergütungen komplett. (lk

© dpa/Oliver Berg

© EPA/Sergio Zacchi

EU bei Solarenergie auf der Bremse EU-Uneinigkeit

In Europa findet Monsanto-Saatgut nicht die erhoffte Akzeptanz.

Freitag, 14. Juni 2013

© EPA/Jim Lo Scalzo

VI – CSRnet

Deutlich weniger Solaranlagen werden in Deutschland künftig ans Netz gehen.

Initiative Zukunft


C S R : awar ds / C S R : watc h

Freitag, 14. Juni 2013

CSRnet – VII

Sozialmarie Im ORF RadioKulturhaus fand die neunte Preisverleihung der SozialMarie statt – Siegerprojekte international stark gemischt

Beste Innovation kam aus Ungarn Wien. Die Auswahl der Siegerprojekte der diesjährigen „SozialMarie“ war noch nie so international gemischt wie heuer: Das von der Jury als beste soziale Innovation beurteilte Projekt kam aus Ungarn, den zweiten Platz besetzte eine tschechische Initiative – und der dritte Hauptpreis ging an ein kroatisches Projekt. Die weiteren zwölf Preise um je 1.000 € zeigten eine bunte Mischung österreichischer, ungarischer und tschechischer Projekte. An die 15 Siegerprojekte wurde ein Preisgeld von insgesamt 42.000 € vergeben. Die Fachjury wählte die 15 Preisträgerprojekte aus 308 eingereichten Projekten. Das ungarische Projekt „Against Fuel Poverty with Biomass Briquettes“ holte den mit 15.000 € dotierten ersten Preis. Seit zwei Jahren wird in dem an der rumänischen Grenze liegendem Dorf Told erfolgreich

Delacon Weltmarktführer

Chemie ersetzen

mit Brikettproduktion experimentiert. Die Ortsansässigen können sich mittlerweile selbst versorgen – wichtig in einer Region mit niedrigem Einkommen und schier unbezahlbaren Energiepreisen. Diese Innovation ermöglicht mit lokalen Ressourcen eine technisch einfache und zugleich gemeinschaftsbildende Lösung eines existenziellen Problems.

Obdachlosigkeit thematisiert Den zweiten Preis und damit 10.000 € errang das tschechische Projekt „Night out“. Das von Studenten, Professoren und obdach-

wEniGEr EnErGiEvErbraUch = wEniGEr KostEn + mEhr KlimaschUtz

Steyregg. Natürliche Futtermittelzusätze für die Nutztierernährung als Ersatz für antibiotische Wachstumsförderer erzeugt das oberösterreichische Unternehmen Delacon. Delacon begründete damit eine völlig neue Branche und ist heute Weltmarktführer auf dem Sektor phytogene Futtermittelzusätze für Tiere mit einem Exportanteil von 99%. Pflanzliche (= phytogene) Zusatzstoffe, die unter lokal verfügbare Futtermittel gemischt werden, wie Öle, Kräuter und Gewürze, fördern die Leistung und Gesundheit der Tiere, ersetzen Antibiotika und garantieren so rückstandsfreie Endprodukte für den Verbraucher.

Das siegreiche Projekt „Against Fuel Poverty with Biomass Briquettes“ aus Ungarn.

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mehr energieeffizienz, mehr energiesparen, mehr erneuerbare energie: mit nachhaltiger energieversorgung reduzieren unternehmen ihre Kosten und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Das lebensministerium unterstützt die österreichischen Betriebe mit gezielten Förderaktionen bei ihren Zukunftsinvestitionen. Egal ob Großkonzern oder Kleinstbetrieb: Unternehmen, die ihren Energieverbrauch – und damit ihre Treibhausgasemissionen – nachhaltig reduzieren, schaffen eine Win-win-Situation. Denn nicht nur die Umwelt profitiert davon, die Unternehmen erzielen auch für sich selbst deutliche Vorteile: Durch Senkung der Energiekosten und Steigerung der Energieeffizienz sichern die Unternehmen langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit und treiben die Energiewende für Österreich voran. Ziel ist die 100%ige Selbstversorgung mit im Inland produzierter, sauberer Energie aus Erneuerbaren. Das hilft den heimischen Betrieben unabhängig von Energieimporten zu werden, bringt mehr Wertschöpfung im Inland, senkt die CO2-Emissionen und schafft wichtige green jobs für den Arbeitsmarkt. Um diese Entwicklung weiter voranzutreiben, stellt das Lebensministerium den UnternehmerInnen im Rahmen von klima:aktiv ein breit aufgestelltes Beratungsangebot zur Verfügung und bietet gezielt Förderungen an, um Investitionen zu unterstützen.

Silbernes Ehrenzeichen

entgeltliche einschaltung

Das Unternehmen exportiert die pflanzlichen Futtermittelzusätze in insgesamt 45 Länder der Welt, wobei man bereits die wichtigsten Agrarnationen wie die USA, Brasilien, China, Niederlande und Frankreich erobern konnte. Zuletzt betrug das Umsatzwachstum mehr als 50%. Unternehmensgründer Helmut Dedl erhielt vor Kurzem zur Feier des 25jährigen Bestehens des Unternehmens bei einem Galaabend im Schloss Steyregg das „Silberne Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich“ von Landtagspräsident Viktor Sigl verliehen. Die Auszeichnung für Verdienste in der gewerblichen Wirtschaft wurde durch Spartenobmann Leo Jindrak überreicht. (red)

© cityfoto.at

losen Menschen initiierte Ereignis zielt auf die Sensibilisierung zum Thema „Obdachlosigkeit“. Der dritte Preis, dotiert mit 5.000 €, ging schließlich an den ersten städtischen Gemeinschaftsgarten in Kroatien. Das Projekt ist bereits Modell für andere Städte; es geht dabei auch um Widerstand gegen die industrialisierte Nahrungsmittelproduktion. Das österreichische Projekt „Mobiler Sozialmarkt für TierhalterInnen“ sowie das ungarische Projekt „Musikschule für geistig Behinderte“ und das tschechische Projekt „Memory of Nations“ erhielten Publikumspreise.

foto: bmlfuw/newman

reinhard Krémer

© www.annarauchenberger.com

15 Preisträger aus insgesamt 308 eingereichten Vorschlägen gekürt.

auch kostengünstige, einfach umzusetzende massnahmen können die energieeffizienz steigern und rechnen sich häufig bereits nach weniger als drei Jahren.

Thermische sanierung

musTersanierung

FloTTenumsTellung

umWelTFörDerung allgemein

Was: Gefördert werden thermische Sanierungsmaßnahmen in betrieblich genutzten Gebäuden, die älter als 20 Jahre sind (z.B. Dämmung von Außenwänden/Geschoßdecken oder Tausch der Fenster/Außentüren)

Was: Es werden umfassende Sanierungsprojekte von betrieblich und öffentlich genutzten Gebäuden gefördert (z.B. Verbesserung des Wärmeschutzes, Ausbau erneuerbarer Energieträger, Steigerung der Energieeffizienz)

Was: Anschaffung/Umrüstung von bis zu 10 alternativ betriebenen Fahrzeugen, Anschaffung von bis zu 50 Elektro-Fahrrädern

Was: Für viele betriebliche Investitionen mit positiven Umwelteffekten sind Fördergelder lukrierbar: Von der Heizungsumstellung auf Wärmepumpe bis hin zu betrieblichen Abwassermaßnahmen.

Wie viel: Förderungshöhe bis zu 35% der Sanierungskosten (höher bei Verwendung ökologischer Baustoffe)

Wie viel: Je nach gesetzter Maßnahme zwischen 10 und 45% der umweltrelevanten (Mehr-)Investitionen

Wie viel: abhängig von Fahrzeugklasse und Antriebsart sowie bei E-Fahrzeugen vom Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energieträgern

Wie viel: Förderungshöhe ist abhängig vom jeweiligen Förderprogramm

gesamTsumme: 30 Mio. Euro

gesamTsumme: 3,5 Mio. Euro

gesamTsumme: 10 Mio. Euro für das gesamte klima:aktiv mobil Programm

gesamTsumme: Rund 90 Mio. Euro

Wann: Einreichen können alle Betriebe bis 31.12. 2013.

Wann: bis 24.10.2013 (first-come-first-serve)

Wann: Einreichung laufend möglich

Wann: Je nach Förderprogramm laufend/zeitlich befristet

Wo: www.sanierung2013.at

Wo: www.mustersanierung.at

Wo: www.umweltfoerderung.at

Wo: www.umweltfoerderung.at

Futterpionier: Delacon-Gründer Helmut Dedl setzt auf Kräuter statt Antibiotika. LM_Advertorial_Medianet_RZ.indd 1

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Das Umfeld ändert sich täglich. Unsere Werte haben Bestand.

Als Spitzeninstitut der größten österreichischen Bankengruppe stehen wir zu unserer Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt. Wir streben nach einer vernünftigen Balance von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekten. Weil wir überzeugt sind, dass nachhaltige Geschäftstätigkeit den Erfolg von morgen ausmacht. www.rzb.at

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