ÜBERSETZEN Sprachforschung Alphabetisierung Bibelübersetzung Das Journal von Wycliffe Schweiz
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4/2018
Wir übersetzen Hoffnung
Gehen Die Ausgangslage Stellen Sie sich vor, Sie haben eine gute Nachricht zu verkündigen, zum Beispiel, dass Sie bald heiraten werden und alle dazu einladen möchten. Sie stellen sich aufrecht und selbstbewusst vor die Leute, mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Mit feierlichem Ton beginnen Sie zu reden. Doch niemand reagiert, kein einziges anerkennendes Nicken ist zu sehen - denn niemand spricht Ihre Sprache! Niemand freut sich mit Ihnen. Die Gesichter sind fragend, belustigt, und in Kürze nehmen Sie ein unverständliches Stimmengewirr wahr. Ist am Ende diese gute Nachricht vielleicht nur für Sie selber gut? Und Sie sagen sich: Wenn doch nur jemand hier übersetzen könnte, dann wäre alles anders! So geht es auch mit dem Evangelium, der guten Botschaft der Bibel. Die Sprache muss verstanden werden. Aber an vielen Orten auf der Welt ist das nicht so!
Doch es gilt: Gott spricht zu uns in unserer Sprache Ja, er spricht auch direkt durch seinen Geist in unsere Herzen. Aber reicht das als Grundlage für ein Glaubensleben? Geht das ohne Bibel? Wie sollen die Christen ihr Gemeindeleben gestalten, wie können sie wissen, wie das Reich Gottes funktioniert? Für viele Christen ohne Bibel sind die einzigen Hilfsmittel ihr Gedächtnis und ungenaue Stegreifübersetzungen. Wieviel besser wäre es, selber auf unverfälschte Quellen Zugriff zu haben! Für uns ist dies der Fall, wir sind reich gesegnet mit Übersetzungen und Hilfsmitteln. Doch für viele Volksgruppen auf der ganzen Welt ist die Botschaft des Evangeliums noch heute schwer zugänglich und schwer verständlich. Dieser Ungerechtigkeit wollen wir ein Ende setzen! Es gibt schon über hundert Organisationen, die sich für
die Bibelübersetzung engagieren. Es ist eine weltweite Bewegung, zu der wir als Wycliffe Schweiz auch gehören. Wir wollen Christen in der Schweiz mit Menschen in aller Welt in Verbindung bringen, die ihren Volksgruppen vor Ort die Bibel zugänglich machen wollen. «Geht» ist der Auftrag, den Jesus den Jüngern gegeben hat. Er wollte, dass wir seinem Beispiel folgen. Das bedeutet, Sicherheiten beiseite zu legen und sich auf ein Abenteuer einzulassen, das geprägt ist von Unsicherheiten, aber auch von Vertrauen.
Manchmal wird aus dem «Geh!» ein «Geh woanders hin!» Das gewohnte Umfeld verlassen? «Das braucht Mut», werden Sie einwenden. Eigentlich nicht, denn als Mut
erscheint das erst im Rückblick. Für den Moment wird von uns nur ein Schritt aufs Mal verlangt. So lernen wir allmählich, unser Vertrauen und unsere Sicherheit auf die Verheissungen von Jesus zu setzen statt auf die materiellen Dinge um uns herum. In dieser Ausgabe erfahren Sie, was «gehen» im Rahmen der Bibelübersetzung heisst. Lassen Sie sich herausfordern und stellen Sie sich einmal vor, Sie sagen Ja zu Gottes Ruf, damit das Evangelium Leben verändert, bis an die Enden der Welt! Philippe Cavin Philippe ist seit 2016 verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit von Wycliffe in der französischen Schweiz. Mit seiner Familie lebt er im Wallis und engagiert sich in einem Gemeindegründungsprojekt.
Warum sie «gehen»? «Ich wollte anderen helfen und mein Wissen weitergeben.» Simon (24) ist Sachbearbeiter im Treuhandbereich und war für acht Monate als Finanzmentor im Osten der Demo kratischen Republik Kongo und in Kenia.
«Ich möchte mit meiner Ausbildung und meinen Begabungen dazu beitragen, dass mehr Menschen Zugang zu Bildung und zur Bibel in ihrer Muttersprache bekommen.» Rebecca (28) hat Linguistik studiert und ist für mehrere Monate in den Tschad gereist, um an einem Wörterbuch zu arbeiten. Sie hat vor, sich langfristig in der Spracharbeit zu engagieren.
«Wir wollten unser Leben Gott zur Verfügung stellen und uns in eine Arbeit investieren, die einen ewigen Wert hat.» Pascal und Janet haben mit ihren vier Kindern 18 Jahre im Senegal und in Gambia gelebt. Pascal (51) war zuerst in der Soziolinguistik und in der Alphabetisierung tätig. 2015 wurde er Leiter von SIL Senegal, unserer Partnerorganisation vor Ort. Janet (54) unterrichtete 11 Jahre ihre Kinder und arbeitet jetzt als Exegetin in der Bibelübersetzung. Die Familie ist soeben für die Ausbildung der Kinder in die Schweiz zurückgekehrt. Pascal und Janet arbeiten weiterhin von der Schweiz aus für den Senegal. 2
«Gott hat mir auf vielfältige Weise gezeigt, dass ich mich mit Wycliffe für die Bibelübersetzung einsetzen soll, dass dies die guten Werke sind, die er für mich vorbereitet hat (nach Eph. 2,10).» Ruth (42) kommt ursprünglich aus dem kaufmännischen Bereich. Sie ist Quereinsteigerin in die Übersetzungsarbeit. Sie arbeitet auf den Salomonen.
«Nach so vielen Jahren in der Gemeindearbeit war die Zeit reif für etwas völlig anderes. Bibelübersetzung liegt uns am Herzen! Es war uns wichtig, dass wir beide unsere Kompetenzen einbringen können.» Johann und Antonia waren 24 Jahre in einer Chrischona-Gemeinde als Pastor und in der Administration tätig. Johann (55) begleitet jetzt als Exeget ein Übersetzungsteam in Papua-Neuguinea und schult einheimische Pastoren. Antonia (57) arbeitet in der Administration des Ausbildungszentrums vor Ort.
«Es tut gut, auch als Pensionierter im Einsatz zu sein und etwas Praktisches für Gottes Reich zu tun.» Bernhard (68) reist ein- bis zweimal im Jahr nach Äthiopien und in den Tschad, um sich um die Computer- und Telefonnetzwerke zu kümmern. Er ist studierter Geologe und Geophysiker und hatte dann auf die Telekommunikation umgesattelt.
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Afrika
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Grosse Zahlen: Sprachen, in denen es noch zu tun gibt, d.h. ein Projekt läuft zurzeit oder muss noch beginnen.
Asien
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750
215
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Kleinere Zahlen: Sprachen, für die sich Wycliffe Schweiz (mit Mitarbeitern, Finanzen und Gebet) engagiert. Quellen: progress.bible {April 2018}; Wycliffe Schweiz, eigene Zählung Mehr zum Thema: Û de.wycliffe.ch/statistik
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4197 Wir suchen:
293 Wörterbuch-Mitarbeiter/in Ihre Aufgabe besteht zum Beispiel darin, in Kamerun mit einem Team vor Ort mit bereits gesammelten Sprachdaten ein Wörterbuch von ungefähr 2000 Wörtern zu erstellen. Die Arbeit könnte je nachdem von einer Universität oder einer Mittelschule als Praktikum oder Forschungsarbeit angerechnet werden. Û de.wycliffe.ch/woerterbuch-mitarbeiterin/
Lehrer/in in Papua-Neuguinea Über 800 Sprachen werden in Papua-Neuguinea gesprochen. Bei so viel Arbeit lohnt sich eine eigene Schule für die Kinder der Mitarbeiter: die Ukarumpa International School. So sind die Eltern frei, sich für die Übersetzung der Bibel in die lokalen Sprachen einzusetzen. Û de.wycliffe.ch/lehrerstellen/
Fachperson digitale Medien Selbst in den abgelegensten Berggebieten und Tälern des Kaukasus nutzen die Menschen Satellitenschüsseln, Mobiltelefone und Fernseher. Wir möchten, dass auch sie Zugang zu Gottes Wort in ihrer Herzenssprache bekommen. Sind Sie technisch begabt und besitzen die nötigen Fähigkeiten, um audiovisuelles Material in lokalen Sprachen herzustellen? Möchten Sie Ihre Kenntnisse und Ihre Kreativität zusammen mit Mitarbeitern aus verschiedenen Ländern dafür einsetzen? Dann sind Sie die richtige Person für diese Aufgabe. Û de.wycliffe.ch/informatik-und-computer/
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Bibelübersetzung ist Teamarbeit Um die Bibel zu übersetzen, braucht es Übersetzer. Stimmt. Aber auch noch ganz viele andere Menschen. Ein paar wenige sind hochspezialisierte Experten, die meisten sind ganz gewöhnliche Leute. Manche kommen aus Europa und Nordamerika, viele kommen aus Afrika, Asien und Lateinamerika oder dem Pazifik. Quelle: Wycliff Deutschland; Û Link: de.wycliffe.ch/gehen
Ethnologen helfen, andere Kulturen und ihre Sicht der Welt besser zu verstehen.
Einheimische Pastoren/ Gemeindeleiter schulen und motivieren ihre Gemeinden im Gebrauch der Bibel.
Übersetzer, normalerweise Muttersprachler, übersetzen selbst, bilden andere dazu aus oder überprüfen Entwürfe auf Richtigkeit, Natürlichkeit und Verständlichkeit.
Spender stellen die Finanzierung der Übersetzung sicher (Löhne, Kosten der Infrastrukturen usw.).
Theologen machen die Exegese und stellen sicher, dass der Ausgangstext korrekt begriffen und verständlich wiedergegeben wird.
Medienfachleute erstellen Hörbibeln, Apps, Webseiten, Filme und Hörspiele, um die übersetzte Bibel auf kulturell angemessene Weise zu verbreiten.
Probeleser/-hörer prüfen als Muttersprachler die Verständlichkeit der Texte.
Fahrer/Piloten transportieren Personal und Material oft an abgelegene Orte.
Grafiker und Drucker gestalten das End produkt und stellen die Illustrationen her.
Fachleute für Leseunterricht entwerfen Leselernmaterial und bilden Lehrer für Leseklassen aus.
Verwaltungs- und Finanzfachleute koordinieren Projekte, verwalten Gelder, sorgen für den korrekten Spendenfluss und betreuen das Personal.
Lehrer/innen unterrichten die Kinder von Eltern, die sich für die Übersetzung der Bibel in die lokalen Sprachen einsetzen.
Fachleute Bibelgebrauch helfen Gemeinden, die übersetzte Bibel in das Leben zu übertragen. Sie entwickeln Bibellesehilfen und führen Kurse durch, in denen die Bibel auf konkrete Lebenssituationen angewendet wird (z.B. AIDS, Traumabewältigung).
Beter treten vor Gott für die Menschen ein, die in irgendeiner Art am Übersetzungsprozess mitarbeiten, und für die Menschen, die die Übersetzung einmal lesen werden.
? Computerfachleute erstellen spezielle Software für Übersetzer und Sprachwissenschaftler, entwerfen Fonts für nicht-lateinische Schriftsysteme und helfen bei Computerproblemen aller Art. 4
Sprachwissenschaftler erforschen und verschriften die Sprache, erfassen grammatische Regeln und ermöglichen so die korrekte Verwendung der Sprache in der Übersetzung.
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Gottes Auftrag hat Hand und Fuss Viele sind der Meinung: Wer für Gott aktiv sein will, der muss sich aufmachen. Und zwar so, wie es Jesus in der Bibel (Apg. 1,8) gesagt hat: zuerst in sein Jerusalem, dann in sein Judäa, und wenn möglich bis ans Ende der Welt. Je weiter fort man geht, desto mehr «Missionar» steckt in einem drin. Aber stimmt das? Ich denke nicht. Gehen ist eine Möglichkeit, wie ich mich an Gottes Auftrag beteiligen kann. Aber weil ein Körper nicht nur aus Füssen besteht, braucht es neben den «Gehern» noch andere. Ich denke an die Ermutiger, die Beter und die Geber. Die Geher haben keinen Sonderstatus, denn ohne die Ermutigung der Beter und Geber kommen sie nicht weit. Darüber hinaus ist es sehr spannend, auf verschiedene Art und Weise unterwegs zu sein. Ich schätze es, vom Wycliffe-Büro aus mit vie-
len in Kontakt zu sein, die irgendwo in der weiten Welt Menschen Zugang zu Gottes Wort ermöglichen. Aber ich engagiere mich auch in einer Bieler Gemeinde, bin Unterstützer einer Gemeinde in Österreich und bete für Kollegen, die sich im Tschad in der Übersetzungsarbeit engagieren. Wo sind Sie unterwegs? Welches Engagement könnten Sie noch in Angriff nehmen? Tatsache ist: Sie sind ein vollwertiges Teammitglied, unabhängig davon, ob Sie nun zu den Gehern, Betern oder Gebern gehören. Thomas Deusch Thomas hat mit seiner Familie 17 Jahre im Tschad gelebt und ist 2011 zurück in die Schweiz zurück gekommen. Seit 2016 ist er Leiter von Wycliffe Schweiz.
Unsere finanzielle Sicherheit Was, Wycliffe zahlt dir keinen Lohn? Nein, unsere Arbeit wird durch individuelle Spenden eines persönlichen Freundeskreises finanziert. Das kann Angst machen und jemanden davon abhalten, überhaupt an einen Einsatz zu denken. Der folgende Abschnitt aus einem Buch des Theologen Henri Nouwen möchte dazu anregen, dieser Angst ins Auge zu sehen. «Wir, die wir um Geld bitten, müssen unsere eigene Situation genau ansehen. Die Frage ist nicht wirklich, wie wir zu Geld kommen können. Die Frage ist vielmehr, was unser Verhältnis zu Geld ist. Wir werden nie wirklich um Geld bitten können, solange wir uns nicht im Klaren darüber sind, was unser eigenes Verhältnis zu Geld ist. Welche Rolle spielt Geld in unserem Leben? Der Grund für das Tabu, um Geld zu bitten, liegt darin, dass Geld etwas mit diesem innersten Platz in unserem Herzen zu tun hat, wo wir Sicherheit brau-
chen, und wir dieses Bedürfnis nicht offenlegen wollen. Genauso wenig wollen wir unsere Sicherheit abgeben an jemand, der uns - und wenn auch nur aus Versehen verraten könnte. Viele Stimmen in und um uns warnen uns vor der Gefahr der Abhängigkeit. Wir haben Angst davor, von anderen abhängig zu sein genau wegen dieser Vorstellung, dass Abhängigkeit eine Gefahr für unsere Sicherheit bedeuten könnte. Wenn unsere Sicherheit vollständig in Gott begründet liegt, dann haben wir die Freiheit, um Geld zu bitten. Nur wenn wir selbst frei sind von Geld, können wir andere frei um Geld bitten. Das ist die Art von Umkehr, zu der uns ein Leben als Vollzeiter mit einem Unterstützerkreis herausfordert.» Auszug aus: Nouwen, Henri 2004. The Spirituality of Fundraising. Ontario, Canada. henrinouwen.org. Übersetzt von Elke Meier Û Link: de.wycliffe.ch/fundraising-als-dienst
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Chancen und Perspektiven Familie und Arbeit Dank Homeschooling, Haushalthilfen und Stellenteilung ist es normalerweise möglich, Familie und Arbeit im Einsatzland zu kombinieren. Frau und Karriere Frauen können eine berufliche Karriere machen und auch Kaderstellen besetzen. Quereinsteiger Dank eines ausgebauten Just-in-time-Kurssystems und zugeteilten Mentoren ist es möglich, aus irgendeinem Beruf auf eine Tätigkeit in und um die Bibelübersetzung umzusatteln. Akademische Karriere und Arbeit in Gottes Reich kombinieren? Ja! Wycliffe ist eine der wenigen Organisationen, wo dies möglich ist! Wir brauchen vielseitig Begabte und Führungskräfte «Meine Arbeit ist fantastisch! Sie entspricht meiner vielseitigen Begabung», schreibt Beat. «Ich muss mich in vielen Bereichen auskennen und habe Experten zur
Hand, wann immer es nötig ist. Es ist meine Aufgabe, sicherzustellen, dass die richtigen Personen im richtigen Moment ihren Beitrag so leisten können, dass die Übersetzungsarbeit in einer Volksgruppe angefangen oder weitergeführt werden kann. Ich kann mir keine spannendere Aufgabe vorstellen!»
50+ willkommen! Viele haben nach 20 oder 30 Jahren Berufstätigkeit den Wunsch, noch einmal etwas ganz anderes zu machen. Dabei können sie ihre langjährige Berufserfahrung und ihre vielseitigen Kompetenzen einsetzen. 1:100 Auf eine Person, die in den vollzeitlichen Dienst geht, braucht es erfahrungsgemäss etwa 100 Teammitglieder, die diese Person im Gebet, finanziell und praktisch unterstützen. Es ist niemand davon ausgeschlossen, in irgendeiner Form am «Gehen» teilzuhaben! 1800 Franken So viel kostet ein einmonatiger Kurzeinsatz in Indonesien, Flug inbegriffen.
Schritte … Wenn bis 2025 in den 1600 Sprachen, die noch eine Bibel benötigen, ein Übersetzungsprojekt starten soll, muss jeden dritten Tag eines beginnen! Das erfordert viel gut ausgebildetes Personal. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich bei Wycliffe aus- oder weiterzubilden.
Zuerst einmal Wycliffe entdecken: Welche Arbeiten gibt es? Hat es einen Platz für mich? • Infotage: Ein Wochenende, um die Arbeit von Wycliffe zu entdecken • Ferien in Frankreich: Zwei Wochen, um die Spracharbeit von Wycliffe kennenzulernen, auf Französisch und Englisch • Ferien auf einem Schloss in Österreich: Zwei Wochen, um die technischen und administrativen Arbeiten bei Wycliffe kennenzulernen, auf Englisch. • Indonesienreise im Januar 2019 • «Taste and See»: In einem Einsatzland ein Projekt kennenlernen
Sich auf einen interkulturellen Einsatz vorbereiten • Kulturkurs für Kurzzeitmitarbeitende (KUK) der AEM, um sich in der Theorie, praktisch, emotional und geistlich vorzubereiten • Erfolgreich fremde Sprachen lernen: Lernen, wie man eine Sprache lernt • Kurse am «Seminar für Sprache und Kultur» (ssk) in Deutschland, z.B. «Spracharbeit im Überblick» oder «Ethnologie und interkulturelle Kommunikation» Aufgabenspezifische Ausbildungen bis zum Master während eines Einsatzes in einem Projekt Diese werden angeboten in den folgenden Spezialisierungen: Linguistik, Übersetzung, Alphabetisierung, Gebrauch und Anwendung der Bibel, Bibelgeschichten, Wörterbuchherstellung Weiterbildungen und Doktorat Wycliffe ermutigt zu Weiterbildungen während der ganzen Karriere, bis hin zum Doktorat. Mehr dazu auf Û de.wycliffe.ch/sich-ausbilden
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Bin ich «berufen»? Bin ich «berufen»? Was ist das eigentlich, eine Berufung? Hannes Wiesmann, Leiter von Wycliffe Europa, hat dazu 10 Thesen zum Nachdenken formuliert. Wer mit Leidenschaft Jesus nachfolgt, wer Gott mit seinem ganzen Leben ehren will, wer sich dem Heiligen Geist als gutem Führer anvertraut hat – dem stellt sich früher oder später (oder immer wieder …) die Frage nach Gottes Willen. Wer Gottes Name heiligen will, wer
sich danach sehnt, dass sein Reich komme, wer darum betet, dass sein Wille geschehe – dem stellt sich früher oder später (oder immer wieder …) die Frage nach der Berufung. Und die meisten, die sich diese Frage stellen, haben – wie ich auch – ihre Schwierigkeiten mit ihr … Vollständiger Artikel Û de.wycliffe.ch/berufung
10 Thesen zum Nachdenken 1. Die Suche nach Gottes Willen beginnt beim Erkennen, dass Gott mir wohlgesinnt ist. 2. Gute Entscheide entsprechen biblischen Grundsätzen. 3. Gute Entscheide sind ganzheitliche Entscheide. 4. Gott spricht auf ganz unterschiedliche Weise.
5. Gute Entscheide fördern Gottes umfassenden Schalom (Frieden) – in meinem Umfeld wie auch bei mir selber.
6. Nur ein fahrendes Schiff lässt sich steuern. Mit andern Worten: Schritte, die klar sind, tun und auf Gottes Führung achten.
7. Ohne Risikobereitschaft ist kein Entscheid möglich.
8. Gute Entscheide basieren auf einer klaren Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebenaspekten. 9. Gute Entscheide gehen mit dem Faktor «Zeit» gekonnt um. 10. Gott redet auch durch unsere Wünsche und Sehnsüchte.
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Krokodile tanzen gerne Sharon berichtet: Als ich nach Benin kam, sagte mir jemand, dass Krokodile gerne tanzen. Sie nähmen darum menschliche Gestalt an und gingen in Discos. «Ist das ein Witz?!» dachte ich. Aber es war ernst gemeint. Darum wollte ich dieser eigenartigen Sache nachgehen. Bei den Bebelibe gibt es Legenden von Urahnen, die durch ein Tier aus einer Not gerettet wurden. Aus Respekt vor diesem Tier entschied sich der Ahn, es nicht mehr zu töten oder zu essen und verbündete sich mit ihm. Seine Nachfahren sind seither mit diesem Tier verbunden. Das Krokodil ist ein solches «Totemtier». Unter den Christen sind einige der Ansicht, dass sie ihre Totemtiere töten und essen und so die Echtheit ihres Glaubens beweisen sollten. Das kann jedoch tragische Folgen haben: In den 1960er Jahren begann ein junger Christ, Krokodile zu töten und zu essen, obwohl das Krokodil sein Totemtier war. Die Leute waren über sein Verhalten empört. Bald hatte seine Frau Zwillinge, die abnormal waren und starben. Nun wurde gesagt, dass die Zwillinge in Wahrheit Krokodile waren. Die Familie musste aus ihrem Dorf fliehen. Einige Christen lobten, was der Mann getan hatte, während viele andere die Kirche verliessen. Für Nichtchristen war diese Geschichte ein Grund, gegen das Christentum zu sein. Die Kirche stagnierte und die Geschichte hat auch heute noch ihre Wirkung. Eine Anwendung meiner Arbeit ist hoffentlich, dass sie den Christen in diesen Fragen hilft. Ich will zudem meine Arbeit in einem Buch publizieren, denn heute leben auch bei uns im Westen Menschen, in deren Weltanschauung der Unterschied zwischen Geist und
Materie oder dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren nicht genau abgegrenzt ist. Das hat Auswirkungen auf das Zusammenleben. Mein Mann Johannes und ich haben einige Elemente meiner Arbeit bereits in unseren Ethnologiekursen eingebaut. Link zur Dissertation: Û de.wycliffe.ch/krokodile
Wir gratulieren! Sharon Merz hat diesen Frühling ihre Doktor arbeit in Ethnologie an der Universität von Exeter abgeschlossen und den Doktortitel erhalten. Sie hat die Beziehung zwischen Mensch und Tier bei den Bebelibe im Nordwesten Benins untersucht. Merz, Sharon. 2017. Crocodiles are the Souls of the Community: An Analysis of Human-Animal Relations in Northwestern Benin and its Ontological Implications. University of Exeter, UK. PhD Thesis. (Übersetzung des Titels: Krokodile sind die Seele der Gemeinschaft, eine Analyse der Beziehung zwischen Mensch und Tier in Nordwestbenin und ihre ontologische Bedeutung).
AG E N DA
Mehr auf de.wycliffe.ch/agenda
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Kulturkurs (KUK) für Kurzzeitmitarbeiter
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27. - 30. Dezember 2018
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30. März 2019
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Deutsch für Flüchtlinge (halbtägige Einführung), Schweiz de.wycliffe.ch/deutsch-fuer-fluechtlinge
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