HANDWERK

N° 00

by xact production

HAND WERK.

Impr e s sum Herausgeber

Christian Charlier EXACT Production GmbH HeggenstraĂ&#x;e 53 B-4700 Eupen cc@xact.pro +32 8756 13 23 www.xact.pro Fotos

Christian Charlier Karsten Merz (Seiten 21 - 23) Gestaltung

Luca Stoffels, Manuel Liebscher

HAND WERK.

Etwas besseres ist mir als Titel für dieses Projekt nicht eingefallen.

Nicht originell, nicht neu, eher traditionell, aber genau das ist es, was mich so fasziniert an den Werken die ich hier vorstellen darf.

Eines haben Sie gemein, diese Werke und die Menschen die sie realisieren: Das ist die Passion, etwas zu schaffen, mit ihren Händen, ihre Träume zu leben, sich der Herausforderung zu stellen und den anderen Weg zu gehen. Menschen aus Fleisch und Blut, die im Hinterhof in einer mit Freunden geteilten Werkstatt am Rande einer Rennstrecke - oder einfach draussen - jede freie Minute nutzen um das zu tun, was sie antreibt. Was liegt also näher, als ein Magazin zu gestalten?

Etwas, das man in die Hand nehmen kann. Seiten umschlagen, fühlen, entdecken.

Die „Classic days 2016“ stellen den perfekten Rahmen um euch eine erste Idee des Projektes vorzulegen. Gelebte Historie auf zwei und vier Rädern, präsentiert in der wunderbaren Anlage des Schloss Dyck. Passend zum Thema, denn ohne Handwerk, Enthusiasmus und etlichen freiwilligen Helfern wäre solch ein Event nicht zu stemmen.

Auch bei der Gestaltung dieses Portfolios standen Leidenschaft und Enthusiasmus im Vordergrund. Vernunft geht anders, rationelle Erklärungen braucht das nicht.

Das Papier darf Patina ansetzen, soll altern und irgendwann verstaubt wieder aus dem Regal geholt werden. Es funktioniert auch ohne Steckdose, das ist gut und so ist es gedacht.

A+ (Französisch, steht für… bis dann!)

Christian Charlier

Wenn Ihr Lust habt euer H a n d w e r k , euer Projekt, euren Wagen, oder was auch immer vorzustellen, schreibt mir unter cc@xact.pro Ich freue mich auf eure Post!

Alaska.

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1956 Ein amerikanischer Pilot, in Deutschland stationiert, beschließt, sich einen Porsche zu kaufen. Einen Porsche 356. Zu Beginn des kalten Krieges wird der Pilot in eine geheime Flugbasis in Alaska versetzt. Sein Kapital, sein Hab und Gut - somit auch der Porsche - fliegt mit. Jahre später von einem „Ice Lake“ Rennfahrer erworben, erlebt der 356 schneeweiße Rennstrecken bei unter -50C°. Dort endete vorerst seine Reise.

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Dezember 2013 Auf der langen Suche nach einem Porsche 356 T1 wird Mike Tempels in Nenana fündig. Somit erhält der Porsche nun einen neuen Besitzer.

Der Beweis, dass dieses Fahrzeug kein Weltkulturgut des Inuit Volkes ist, dauert über 14 Monate.

Per Abschleppwagen aus der Scheune befreit beginnt seine Reise nach Fairbanks.

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November 2014 In einer Holzkiste verpackt, Richtung Savannah unterwegs, um anschließend den Hafen von Antwerpen zu erreichen und natürlich auch seinen stolzen Besitzer. Mike Tempels macht den Wagen in kürzester Zeit streckenfertig für die Classic Days auf Schloss Dyck. Anschließend fährt der Alaska 356 eines der härtesten Bergrennen der Welt, den Großglockner Grand Prix und das Jim Clark Revival Hockenheim.

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To b i a s A i ch e l e „Am Freitag hatten die Tempels und das Film-Team zur Präsentation des 45-minütigen Werks nach Membach eingeladen. Das Resultat ist einfach überwältigend - und an Spannung und Emotion kaum zu übertreffen.“

Film Trailer

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M i ke Te m p e l s

c’est en réalité la mémoire vive d’un objet. Enlever la patine est en quelque sorte un sacrilège.”

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„Die Patina

M i ke Te m p e l s

ist das lebende Gedächtnis eines Objektes.

Patina zu entfernen ist gewissermaßen Frevel.”

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Ferdinand Porsche

„Ich konnte den Sportwagen meiner Träume nicht finden, also habe ich ihn selbst gebaut.“

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„Wir bauen Autos, die keiner braucht, aber die jeder haben will.“ F e r d i n a n d P o r s c h e

Thema.

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Karsten Merz

In der Werkstatt zurück begann es dann beim Anblick dieser echt schön gechopperten SR 500 in mir zu rumoren. Warum stehen manche Typen mehr im Rampenlicht als andere? Ist es der Name, den sie auf ihre Kisten schreiben?

Ist es die mediale Präsenz, vielleicht eine Firma, die sich zu Werbezwecken der Coolness des Motorrads ERREICHT. bedient? Ist es der geschäftliche Riecher des Händlers? Ist es der gewöhnliche Selbstdarstellungstrieb, der uns Menschen sowieso innewohnt? Ist es einfach eine glückliche Fügung? Da gibt es etliche Möglichkeiten. Was bedeutet es erfolgreich zu sein? Ist es das dicke Konto, egal ob erarbeitet oder geerbt von geschäftstüchtigen Vorfahren, oder einfach nur die Liebe zu dem was man tut, was man mit seinen Händen, mit seinem Herz erschafft.

WENN HANDWERK

ZUR HANDWERKSKUNST WIRD IST DER EIGENTLICHE HÖHEPUNKT

DER UNBEKANNTE MECHANIKER. Neulich stand ich so in der mechanischen Abteilung eines mir gut bekannten Motorradhändlers und plauschte mit dem dort werkelnden Ölfinger über sein Low Budget Chopper Projekt. Von Zeit zu Zeit muss man einfach mit Leuten reden, die öfter als man selbst ölige Pfoten haben und nicht nur Virtuelles herstellen. So fing der Büromensch an zu denken und es kamen einige komische Gedanken hoch.

Von Zeit zu Zeit treffe ich also diesen Kollegen Mechaniker. Letztens dann im Rahmen einer Veranstaltung bei einem der gerade angesagten Berliner Motorradumbauer.

Die Party war übrigens grandios zurückhaltend. Keine dicken Reifen oder sollte ich besser sagen keine dicken Hosen. Keine Allüren, nur die Freude an benzingetriebenen Zweirädern. Understatement at it’s best, nur so, nebenbei.

Dann fiel das Stichwort: H a n d w e r k .

Man sagt ja auch, dass Handwerk eine Kunst sei. Gutes Handwerk ist sicherlich eine Kunst. Ganz egal ob man ein Haus mauert oder ein mechanisches Gerät, wie ein Motorrad wieder in die Gänge bringt. Es ist die Präzision der technischen Umsetzung einer bestimmten Idee. Kunst als solche muss nicht unbedingt technisch funktional sein, sondern „nur“ eine gewisse Schönheit zeigen. Obwohl der Schönheit auch eine Funktion innewohnt, nämlich uns zu erfreuen.

Handwerk hat ein technisch funktionierendes Etwas als Ergebnis. Nun sollte man aber gewiss nicht das Eine über das Andere stellen, es als wertvoller darstellen. Nein, das funktioniert weder in die eine, noch die andere Richtung.

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Handwerkskunst muss sich aber nicht zwangsläufig in einem angesagten, von allen Magazinen abgedruckten Umbau der hundertundersten Zweiventil - BMW oder der sowieso nicht lange funktionierenden "Shovelhead" wiederfinden.

Handwerkskunst fängt für mich schon in der Werkstatt um die Ecke, beim „stinknormalen“ Kawasaki Händler an.

Oder war’s Suzuki? Das spielt wohl keine Rolle.

Da steht also dieses kleine 500er Alteisen zwischen all den neuen Drive-By-Wire Kisten und lächelt mich an. Ich will jetzt nicht den Fehler machen und die Elektronik-Gurus aus der Handwerksgilde ausschließen.

Für mich persönlich ist da aber schon sowas wie eine Grenze. Nicht umsonst heißen die Neuen ja auch Mechatroniker. Mir gruselt es. Aber egal. Vielleicht auch, weil ich keine Ahnung von Elektronik habe.

Hat Handwerk einen Wert? Kann dieser Wert beziffert werden? Kann der Wert eines Handwerkers beziffert werden, ganz egal ob er irgendwie bekannt ist und diese motorisierten Skulpturen/ Karikaturen auf die Straße stellt oder ob er „nur“ als angestellter Mechatroniker an Serienkisten die Bedienerfehler der Kunden wegschraubt.

Für mich persönlich stellt diese Frage sich nicht. Ich vertraue diesen öligen Fingern einfach. Was mich vielmehr umtreibt, ist

die Ignoranz vieler Menschen, gegenüber dem Wert dieser Arbeit, gegenüber der Leidenschaft, mit der deren Moppetten repariert werden. Sparsamkeit ist der Anfang von Geiz und Geiz ist eine Sünde, habe ich mal gehört. Auf jeden Fall ziemlich uncool.

Der Preis einer Arbeit ist die angemessene Wertschätzung einer Arbeit, auch im Handwerk. Und die Wertschätzung drückt sich nicht nur im Preis aus, den man dafür bezahlt. Das gilt allerdings für alle, die für eine bestimmte Leistung etwas bezahlen.

Ich bin definitiv gegen die Sparsamkeit bei der Wertschätzung von Arbeit, gerade auch im Handwerk. Fragen sie den unbekannten Mechaniker mal, wie er durch den Winter kommt. | Tex t & Bilder: Karsten Merz

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ROBERT PIRSIG

Ride.

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“In a car you’re always in a compartment, and because you’re used to it you don’t realize that through that car window everything you see is just more TV. You’re a passive observer and it is all moving by you boringly in a frame.

On a cycle the frame is gone. You’re completely in contact with it all. You’re in the scene, not just watching it anymore, and the sense of presence is overwhelming.”

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North.

"I want to stand as close to the edge as I can without going over. Out on the edge you see all kind of things you can‘t see from the center."

Kurt Vonnegut

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Henry David Thoreau

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It‘s n o t what y o u l o o k a t t h a t m a t t e r s,

It‘s what you see.

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917.

Racing Anything before or after

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is life. is just waiting.

Steve McQueen

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Co-driver.

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C o p i l o t e

by J o d y Te m p e l s

Design made in Belgium

“Mehr als eine Tasche, eher ein treuer Wegbegleiter. “ So müsste man dieses Stück Handwerkskunst nennen.

Entstanden aus der langjährigen Erfahrung ihres Vaters, als Oldtimer - Rallyefahrer, hat Jody Tempels dieses Objekt mit viel handwerklichem Geschick gebaut. Das ausgewählte L e d e r, v e r s e h e n m i t alten Kupfernieten und Te n a x - Ve r s c h l ü s s e n , kann seine Herkunf t aus dem traditionellen Automobilbau nicht verleugnen...

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.. . F o r m F o ll o w s F u n c ti o n .

In d e r Ta t w ir d d ie s e Ta s c h e n ic h t n u r e s t h e t is c h e n sonder n auch p r a k ti s c h e n A nspr üchen ge r e c h t. D a s h a n d g e s c h n it te n e A lu b le c h tr ä g t d ie b e n ö ti g te n S to p p u h r e n , w e lc h e m it n u r e in e m H a n d g r if f d e r Ta s c h e e n tn o m m e n u n d im W a g e n b e f e s ti g t w e r d e n können.

In d e m g r o ß e n , m it tl e r e n Fac h können F ahr z eugpap ie r e , L a n d k a r te n, P ac en o te u n d w e it er e Dokum e n te v e r s ta u t w e r d e n .. .

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... Auch moderne Hilfsmittel wie Tablet oder Smartphone werden sicher gehalten. Stifthalter und der legendäre Atoma-Ringordner vervollständigen das Gesamtpaket.

Individuell kann dieses einzigartige Objekt den Kundenansprüchen angepasst werden. Dazu stehen neben hochwertigem Leder verschiedenster Farben und Strukturen auch diverse Innenleben zur Verfügung. Eine Tasche wie es sie bisher nicht gab, gebaut um den Fahrer zu begleiten und außerhalb des Wagens eine gute Figur abzugeben.

Brat.

Bmw R100 Ein Haufen Teile, zwei Räder, ein Tank der nicht dazu gehört und einen Rahmen.

“Hier ist der Kram, kannste mir die umbauen?“ - “Habe ich zwar noch nie gemacht, aber klar, kann ich.”

So begann das Projekt der BMW R100.

Angenehme 10°c bis -5°c Arbeitstemperatur, eine selbstgebaute Hebebühne und einen Winkelschleifer, mehr gab es nicht. Aber das reicht, wie man sehen kann. Die Sitzbank aus einem Skateboard, Elektronik auf Motogadget umgebaut, offene Trichter mit Vergaserabstimmung. Der Rahmen, die Felgen und alle Kleinteile sind gepulvert worden, der Sattel aus Leder komplett neu angefertigt von Jody Tempels. Tank und Scheinwerfer sind im Originalzustand - Patina muss sein!

Marke: BMW Modell: R100 R Baujahr: Unbekannt Leistung: 60PS

Jeff G ra n d je a n

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Oxford Dictionaries:

brat Pronunciation: (UK): /b at/ (US): /b ĂŚt/ r r

derogatory or humorous A child, typically one that is badly behaved: "he’s been acting like a spoiled brat all evening."

"Presumably this is where people dump their brats so they can shop in rela^ tive peace."

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Karsten Merz merzdesign@aol.com Mike Tempels mike.tempels@skynet.be Jeff Grandjean geoffrey.grandjean@live.de Jody Tempels jody.tempels.selliere@gmail.com Christian Charlier cc@xact.pro www.xact.pro

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