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URLAUBSPLANUNG

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Ungebrochene Reiselust

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Reisen gehörte für viele Familien einfach dazu. Doch die Pandemie lässt viele zögern, sich festzulegen. Das wirkt sich auf die Buchungen einzelner Reiseziele aus. Kurze Rücktrittsfristen ermöglichen es aber inzwischen, Reisen kurzfristig zu stornieren. // Text: Anke Strotmann

haft anstieg. Gleichzeitig sank die Zahl der Flugreisen von 42 Prozent im Jahr 2019 auf 26 Prozent im Jahr 2020. Da Deutschland als Urlaubsort bisher schon sehr beliebt war, konnte die sehr hohe Nachfrage in vielen Fällen nicht bedient werden. „Vieles war vorher schon ausgebucht. Mit der Corona-Krise gab es nicht automatisch mehr Betten“, sagt Tiggelkamp. Vor allem Anbieter von Ferienhäusern und -wohnungen sowie Campingplätzen konnten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Zuwachs deutscher Gäste profitieren und das Ausbleiben ausländischer Gäste kompensieren. Holger Tiggelkamp beobachtet aber trotz Corona, dass „die Lust, dass es normal wird und man wieder reisen kann“ ungebrochen ist. „Bis Ende Oktober sah es nicht schlecht aus. Doch mit dem Anstieg der Inzidenz in Deutschland ging nichts mehr“, so der Reisefachmann. Er findet aber, dass sich die Bedingungen für die Reisenden in den vergangenen zwei Jahren zum Positiven verändert haben. Das liegt an den Flex-Optionen, die die Reiseveranstalter anbieten. „Damit ist es möglich, die Buchung bis zu 14 Tage vor der Reise zu stornieren“, sagt er. Mittlerweile buchten 80 Prozent seiner Kunden ihren Urlaub mit dieser Rücktrittsgarantie. Der Aufpreis für einen Flex-Tarif hängt vom Reisepreis ab und beträgt zwischen 49 und 199 Euro. „Es gibt da inzwischen unglaublich viele Möglichkeiten“, sagt Tiggelkamp. Die Absicherung vergleicht er mit einem doppelten Netz mit einer Matratze darunter. Reisewillige könnten sich dadurch wieder mit ihrem Urlaub beschäftigen und die Vorfreude genießen.

Sommer, Sonne, Meer – angesichts trister Januartage scheint der nächste Urlaub noch weit entfernt. Normalerweise ist Anfang des Jahres Hochzeit für die Buchungen des Sommerurlaubs. Das war zumindest so, bis es Corona gab. Doch mit dem Ausbruch der Pandemie ist die Unsicherheit gewachsen. Es droht, dass sich die Auflagen für PCR-Tests und Regeln für die Quarantäne bis zum Urlaubsbeginn immer wieder ändern. Das trübt die Vorfreude und verändert das Reiseverhalten deutlich. Viele Familien setzen auf Sicherheit.

Wiederentdeckt: die Autoreise

„Vier von fünf Familien fahren mit dem Auto in den Urlaub“, sagt Holger Tiggelkamp, Inhaber des Reisebüros Reise-Helden in Meerbusch. Damit sind sie nicht auf Fluggesellschaften angewiesen und können gerade bei Zielen in Deutschland und den Niederlanden in wenigen Stunden wieder zu Hause sein. Zahlen des Deutschen Reiseverbandes (DRV) zeigen, dass die seit dem Jahr 2000 stetig sinkende Zahl der Urlaubsreisen mit dem Auto 2020 wieder sprung-

Absicherung durch Reiserücktrittsversicherung

„Es ist gerade sehr ruhig“, berichtet Klaus Lange, Inhaber von Rucksackreisen aus Münster. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Aktivreisen in Schweden, aber auch in Frankreich, Norwegen und Deutschland. Das sei verständlich, denn keiner wisse, was im nächsten Sommer sein wird. „Die Leute sind verunsichert“, sagt er. Kinder durften bislang nicht geimpft werden, sodass Familien später buchten als üblich. „Wir wissen aber auch, dass wir es hinbe-

kommen“, sagt Lange, der zwei Sommer lang Erfahrung mit der Pandemie sammeln konnte. Klaus Lange rät zu einer Reiserücktrittsversicherung, um im Fall einer Krankheit oder Quarantäne abgesichert zu sein. Wenn er als Reiseveranstalter keine Reise durchführen kann, bekommen die Kunden das Geld zurück. Er bleibt aber zuversichtlich. „Wir hatten nie Probleme in Schweden. Es ist ein großes Land und auf Kanutouren, Trekking und Radtouren ist man viel draußen“, sagt er.

Urlaub in Deutschland im Trend

Im Landhuus Laurenz in Gronau kann man den Trend, dass in Deutschland Urlaub gemacht wird, bestätigen. „Die Leute buchen auf Teufel komm raus“, sagt Judith Quickert, die in dem Familotel die Abteilungen koordiniert. „Wir können uns nicht beschweren.“ Normalerweise werde im Januar und Februar der Urlaub für den nächsten Sommer gebucht. Jetzt beob-

DAS BELIEBTESTE

INLANDSREISEZIEL

der Deutschen für Reisen ab fünf Tagen war 2020 Bayern. Dahinter folgen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Niedersachsen und Baden-Württemberg belegen die Plätze vier und fünf in der Rangliste.

Quelle: Deutscher Reiseverband achte sie, dass das deutlich früher geschehe. Dafür gebe es zwei Gründe: „Die Menschen wollen die deutschen Gastronomen und Hoteliers unterstützen und oft weiß man nicht, wie es im Ausland mit Corona ist“, sagt Quickert. Sie empfiehlt, bei Buchungen eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen. Urlaube, die in die Zeit des Lockdowns von November 2020 bis Mitte Juni 2021 fielen, konnten die Gäste umbuchen. Damals durften die Hotels keine Urlaubsgäste aufnehmen. Für bereits geleistete Anzahlungen stellte das Landhuus Laurenz Gutschriften aus. Jetzt hofft Judith Quickert, dass das Hotel gut durch den Winter kommt. Vorgesorgt haben sie im Landhuus Laurenz: Für die Gäste herrscht 2G+. Das heißt, Erwachsene müssen geimpft oder genesen sein und bei der Anreise ein tagesaktuelles Testergebnis vorlegen. Kinder zwischen sechs und 15 Jahren müssen alle 48 Stunden nachgetestet werden. Das kann in der Teststation im Hotel gemacht werden.

MHD_GYN_Libelle_AZ_173x114_2021_066, 08/2021 (Änderungen und Druckfehler vorbehalten.) Fotos: VKKD, ©Tomsickova/adobestock.com

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