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4 Gasmotoren 47

4 Gasmotoren 47

grund von CO2-Erfassungen sind Klimaschutzaktivitäten aufgrund der globalen Erderwärmung. Die Automobilindustrie steht dabei besonders in der Verantwortung, da derzeit weltweit jährlich etwa eine Milliarde Pkw rund vier Milliarden Tonnen CO2 ausstoßen. Es gibt Untersuchungen, die eine weltweite Steigerung der Pkw-Zahl bis 2030 auf 2,3 Milliarden Autos prognostizieren. Dadurch könnten sich Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen nochmals verdoppeln.

Schadstoffe und Filtersysteme

Die durch den Individual- und Massenverkehr freigesetzten Schadstoffe werden unterschieden in Abgase, Rußpartikel, Feinstaub (durch den Abrieb der Reifen, der Fahrbahn und der Bremsbeläge) sowie Reste von Schmierstoffen, die freigesetzt werden. Bei der Verbrennung von Kraftstoffen entstehen Stickstoffoxide. Diese verursachen Atemwegserkrankungen, sind für hohe Ozonwerte und für die Versauerung von Böden und Gewässern verantwortlich. Feinstaubpartikel und Dieselrußpartikel von weniger als 10 Mikrometer gelten ebenfalls als sehr gefährlich, weil sie bis in die Lunge des Menschen gelangen und Atemwegserkrankungen hervorrufen können. Die durch Abrieb entstehenden Feinstäube lassen sich durch technische Maßnahmen nur bedingt verringern. Hingegen kann die Schadstoffkonzentration in den Abgasen durch unterschiedliche technische Verfahren effektiv verringert werden.

Katalysatoren reduzieren die Schadstoffe im Abgas stark. Zentrales Bauteil ist ein temperaturstabiler Wabenkörper aus Keramik mit einer Vielzahl dünnwandiger, ebenfalls wabenförmiger Kanäle. Diese sind meist mit katalytisch aktiven Edelmetallen, z. B. mit Platin, Rhodium oder Palladium, beschichtet. Als Erfinder des Autoabgaskatalysators gilt der französische Ingenieur Jules Houdry. Aufgrund der hohen Schadstoffbelastung in amerikanischen Großstädten machte sich Houdry Gedanken über den Einfluss von Autoabgasen auf die Luftverschmutzung. 1956 entwickelte er einen patentierten Autoabgaskatalysator und gründete die „Oxy Catalyst Company“, ein Unternehmen, das Abgaskatalysatoren für Benzinmotoren entwickeln sollte. Seine Idee war ihrer Zeit weit voraus. Die ersten Autoabgaskatalysatoren wurden von dem damals im Kraftstoff enthaltenen Blei zerstört.

Der klassische Katalysator ist der edelmetallhaltige 3-WegeKatalysator für die Abgasreinigung des stöchiometrisch betriebenen Ottomotors, er beseitigt Stickstoffoxide, Kohlenstoffmonoxid und Kohlenwasserstoffe gleichermaßen. Seit der 1990er Jahre haben Dieselmotoren einen (ebenfalls edelmetallbeladenen) Oxidationskatalysator, der dem 3-Wege-Katalysator des Ottomotors sehr ähnlich ist. Allerdings unterscheidet er sich bezüglich der Funktionalität von diesem insofern, als er unter oxidierenden Umgebungsbedingungen (mageres Abgas, d.h. Abgas mit Sauerstoffüberschuss) keine Stickstoffoxide zu reduzieren vermag. Zu deren Reduktion unter „mageren Bedingungen“ müssen aufwendigere Wege beschritten werden.

Ein Dieselrußpartikelfilter reduziert die Partikel im Abgas von Dieselmotoren. In der Automobilindustrie werden zwei Funktionsprinzipien unterschieden. In sogenannten Wandstromfiltern muss das Abgas eine poröse Wand durchdringen. Durch diesen Prozess wird es gefiltert. In Durchflussfiltern fließt das Abgas im Filter an einer großflächigen Oberfläche entlang und wird dadurch gefiltert. Um den Ausstoß von schädlichen Abgasen und Rußpartikeln zu begrenzen, gibt es die Euro-Schadstoffnormen. In ihnen wird festgelegt, wie viele Schadstoffe maximal freigesetzt werden dürfen. Dabei wird zwischen Benzin- und Dieselmotor unterschieden und die Grenzwerte werden kontinuierlich verschärft. Seit September 2009 gilt die Schadstoffnorm Euro 5 mit unterschiedlichen Grenzwerten für Benzin- und Dieselmotoren. Die Schadstoffnorm Euro 6 wird ab September 2014 gelten und noch einmal Verschärfungen mit sich bringen.

Umweltzonen

Um die Luftqualität in den Städten zu verbessern, hat die EU besondere Schadstoffgrenzen erlassen. Seit dem 1. Januar 2005 gilt EU-weit ein Grenzwert für Feinstaub und seit dem 1. Januar 2010 ein zusätzlicher Wert für Stickstoffdioxid (NO2). Gemäß der EU-Richtlinie müssen Städte geeignete Maßnahmen umsetzen, um die Luftqualität zu verbessern. So werden immer mehr Umweltzonen eingerichtet, in denen Autos und Lastwagen mit hohem Schadstoffausstoß bzw. mit unzureichenden Filtersystemen nicht mehr fahren dürfen. Zur Umsetzung wurde ein Verkehrszeichen eingeführt, das die örtlichen Behörden zur Anordnung von Verkehrsbeschränkungen aufstellen können. Gekennzeichnet werden Pkw, Nutzfahrzeuge und Busse von Euro 2 bis Euro 4 (Pkw) und Euro II bis Euro V (Lkw, Busse) nach den von den Fahrzeugen eingehaltenen europäischen Grenzwertstufen. Die runden Schadstoffplaketten in den Fahrzeugen sind je nach Schadstoffklasse unterschiedlich farbig (rot, gelb, grün). Sie enthalten die Nummer der Schadstoffklasse (rot = 2, gelb = 3, grün = 4) sowie ein Schriftfeld, in dem das Kfz-Kennzeichen eingetragen wird. Die Zuordnung der Kraftfahrzeuge zu den Schadstoffklassen erfolgt nach der in den Fahrzeugpapieren eingetragenen Emissionsschlüsselnummer.

Wo kommt die Energie zum Fahren her?

1. Die zum Autofahren benötigte Energie kann in verschiedenen Formen vorliegen. Zähle die Energiearten auf, die in Fahrzeugen verwendet werden.

Normalbenzin, Superbenzin, E10, Diesel, Rapsdiesel, Autogas, elektrischer Strom, Ethanol, Erdgas

2. Um ein Auto mit Verbrennungsmotor zu bewegen, benötigt man Kraftstoff. Doch wo kommt dieser her? Ergänze die fehlenden Felder der Energiekette von Benzin.

In einem Bohrturm In einer Raffinerie An einer Zapfsäule In einem Verbrennungsmotor Die Räder

wird Rohöl gefördert.

wird aus Rohöl Benzin gemacht.

wird Benzin von einem großen in einen kleinen Tank gefüllt.

wird das Benzin verbrannt und Bewegungsenergie erzeugt. werden gedreht und bewegen das Auto vorwärts.

3. Folgende Grafik zeigt die Förderquote von Erdöl. a) Schreibe eine Erklärung für den Verlauf der Kurve.

Erdöl ist eine fossile Energiequelle, die endlich ist. Die Ressourcen erschöpfen sich irgendwann, die Fachleute streiten sich aber über den Zeitpunkt des „peak oil“. Es wird immer schwerer und teurer, neue Ölfelder zu erschließen.

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2 Weltweite Ölförderung in Millionen Tonnen pro Tag

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