DAS JUGENDMAGAZIN DER ACTIMONDA Ausgabe Herbst 2015
SMART IM NETZ: DAS SOLLTEST DU WISSEN TEST:
ZUKUNFT:
FINDE HERAUS, WELCHER ONLINE-TYP DU BIST!
BEWERBUNGSTIPPS VON DEN ACTIMONDA-EXPERTEN
MAX VON DER GROEBEN DER NEWCOMER IM INTERVIEW
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INHALT 04 03 Nachgefragt: Wie oft seid ihr online? 04 TITELTHEMA: SMART IM NETZ 06 Test: Welcher Online-Typ bist du? 07 Experiment: Eine Woche offline 08 Best of Entertainment 09 Max von der Groeben 10 Inklusion: Auf der Matte sind alle gleich 12 Ausland: Volkan in Namibia
SMART IM NETZ
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14 Angst: Wann braucht man Hilfe? 16 Expertentipps: Richtig bewerben 18 Fragebogen: Deine Meinung ist uns wichtig! 19 Auflösung Online-Test, Impressum IM INTERVIEW: MAX VON DER GROEBEN
INKLUSION IM SPORT
12 NA, WANN HAST DU DAS letzte Mal Facebook auf dem Smartphone gecheckt? Oder statt die leckere Pizza beim Italiener zu genießen, erst mal ein Selfie für Instagram geschossen? Keine Frage: Das Internet erleichtert unseren Alltag ungemein und ist nicht mehr wegzudenken. Aber manchmal hatte jeder schon das Gefühl, dass es gerade zu viel wird. Zu viel Erreichbarkeit, zu viele Nachrichten, die aufploppen, zu viele bunte Bilder. Deshalb geht es in der Titelgeschichte diesmal darum, wie wir uns im Netz schlau bewegen und auch manchmal ganz bewusst ein Foto nicht hochladen, oder das Handy weglegen – zum Beispiel, um in der neuen SP!N zu schmökern. Viel Spaß dabei, euer actimonda SP!N-Team!
AUSLANDSABENTEUER: VOLKAN IN NAMIBIA
14 RAUS AUS DER ANGST: SO HAT ERIK SEINE HÖHENANGST ÜBERWUNDEN
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NACHGEFRAGT: WIE OFT SEID IHR ONLINE? Sich über den eigenen Auftritt in sozialen Medien Gedanken zu machen ist ganz normal. Aber ab wann ist es zu viel? Drei junge Leute erzählen, wie sie sich online präsentieren. ANNA-LUISA (15), SCHÜLERIN
»Ich versuche, mich nicht beeinflussen zu lassen« Hast du dich selbst schon einmal dabei erwischt, dein Leben für die Leute im Netz toller darzustellen? Eigentlich nicht, ich bin nämlich eher passiv auf Facebook. Es interessiert mich mehr, was andere posten. Mir ist es wichtig, dass sich die Menschen persönlich ein Bild von mir machen. Deshalb gebe ich nicht so viel von mir preis. Und wenn ich jemandem mein Essen zeigen will, schicke ich ihm einfach ein Foto.
KIARA (16), SCHÜLERIN
»Klar freue ich mich über ein Like«
»Ich bin viel entspannter geworden«
Wie wichtig ist es dir, in sozialen Medien gut anzukommen?
Wie wichtig ist es dir, was andere im Netz über dich denken?
Ich achte schon darauf, wer meine Posts mit einem »Gefällt mir« markiert. Ich freue mich dann, wenn es coole Leute sind. Und ich schaue mir ein Bild genau an, bevor ich es hochlade. Auf der anderen Seite würde ich auch mal etwas posten, für das ich nicht so viele Likes bekomme – verbiegen werde ich mich niemals für meine Facebook-Freunde.
Heute ist es mir ehrlich gesagt egal, ich bin da entspannter geworden. Irgendwann weiß man ja, wer man selbst ist. Und wenn man sich mag, hat man auch nicht das Bedürfnis, sich selbst anders darzustellen.
Wie kam es zu deiner Einstellung?
Kennst du Leute, die sich richtig einen Kopf um ihr Image im Netz machen?
Die war nicht von Anfang an da, auch ich kenne diese Verführung, sich im Internet präsentieren zu wollen. Aber meine Eltern haben mir immer gesagt, wie wichtig es ist, man selbst zu sein. Sie wollen, dass ich mich unabhängig davon mache, was andere denken. Ich sehe das wie ein Projekt, mich von anderen nicht beeinflussen zu lassen.
Die kennt doch jeder! Ganz extrem ist es bei den Fünftklässlern, ich bin einmal in der Woche als Mediator bei ihnen. Da werden im WhatsApp-Chat ständig Fotos und Videos herumgeschickt, was manchen nicht passt. Alle Streitereien werden über diesen Chat ausgetragen. Die sind alle schon total süchtig und leben wie in einer Parallelwelt.
Beobachtest du also auch, wie andere sich inszenieren? Ich finde es interessant zu sehen, wie sich Leute darstellen. So bekommt man ein Gefühl dafür, wer sie gern wären. Bei manchen spürt man eine richtige Sucht nach Anerkennung und Aufmerksamkeit. Wenn ich die Person dann mal wieder im echten Leben treffe, bin ich manchmal enttäuscht, weil ich ja schon alles über Facebook weiß.
PAUL (19), STUDENT
Und wie war das früher? Als ich jünger war, so mit 14, war das anders. Da habe ich auch Bilder hochgeladen und genau darauf geachtet, wie viele Likes es dafür gibt. Heute nutze ich Facebook eher wie einen Newsstream. Mich interessiert, welche News und Artikel mein Netzwerk empfiehlt. Und klar achte ich darauf, dass keine üblen Party bilder von mir gepostet werden – was soll denn mein zukünftiger Arbeitgeber denken? Kennst du auch Leute, bei denen das anders ist?
Wo siehst du hier die größte Gefahr? Die ganze Klasse definiert sich darüber, was andere im Chat über einen schreiben. Da wird eine Schülerin beleidigt und fühlt sich angegangen. Ich versuche dann herauszufinden, warum die Mitschüler das geschrieben haben, und möchte den Konflikt aufklären. Oft hilft es, miteinander zu reden. Wahrscheinlich wäre man schon ein Stück weiter, wenn nicht alle Fünftklässler ein Smartphone hätten.
NACHGEFRAGT TITELTHEMA
Ja klar, bei denen ist das wie eine Sucht. Da gibt’s jede Woche ein Selfie, und dauernd hängen sie in einem anderen tollen Restaurant ab. Ich glaube: Mit je mehr Leuten man auf Facebook befreundet ist, die einen im wahren Leben nicht kennen, desto mehr kann man diese Spielchen spielen. Weil die dann ja nicht checken, dass das alles Inszenierung ist. Deine echten Freunde nehmen dir deine Scheinidentität aber nicht ab. Die zeigen dir höchstens einen Vogel.
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SMART IM NETZ: DAS INTERNET VERGISST NICHTS
Warum es nicht mehr darum geht, ob man sich auf Facebook und Co darstellt, sondern wie man seinen Online-Auftritt kontrolliert.
SMART TITELTHEMA IM NETZ
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S
pätestens bei einer Bewerbung kann einem die eigene Internethistorie zum Verhängnis werden. Zwei von drei Personalern suchen im Internet nach potenziellen Bewerbern, je nach Branche kann einem so ein Partyfoto zum Verhängnis werden. Der Personalchef eines mittelständischen Unternehmens schildert den Fall einer BA-Studentin: Nachdem von ihr sehr freizügige Fotos auf einer Social-Media-Plattform aufgetaucht waren und intern die Runde machten, trennte man sich einvernehmlich. Was bei Freunden »cool« rüberkommt, kann in anderen Händen zu schlichter Ablehnung führen. Das Erschreckende dabei: Oft kann man nichts dafür, welche Fotos einem zugeordnet werden. In vielen sozialen Netzwerken ist es möglich, andere Personen auf Fotos zu verlinken. So erscheinen in deinem Profil Fotos, die du selbst gar nicht hochgeladen hast. Damit verliert man die Kontrolle über das eigene Profil im Netz. BEWUSST MIT DATEN UMGEHEN Wer sich im Internet bewegt, der muss daher ganz bewusst mit seinen Daten umgehen. Dazu gehört einzustellen, wer was sehen darf. Vielleicht möchtest du deinen besten Freunden Zugriff auf die Urlaubsfotos geben – aber nicht allen Bekannten, mit denen du in der Community befreundet bist. Oft kannst du das, wie zum Beispiel bei Facebook, über getrennte Freundeslisten einstellen. Es empfiehlt sich daher, Freundeslisten mit unter-
schiedlichen Berechtigungen zu erstellen, zum Beispiel eine Liste für die Familie, eine für Freunde und eine für Bekannte. Grundsätzlich solltest du dein Profil in einer Community wie eine Bewerbungsmappe führen und dich immer fragen, ob die Inhalte negativ aufgefasst werden könnten. Ein Problem ist nämlich die eigene Vergesslichkeit. Wer weiß schon nach Jahren, was er wo überall geschrieben und hochgeladen hat. Das Internet aber vergisst nichts. Aber dein Internet-Image kannst du aktiv selbst gestalten – und das solltest du auch tun. KEINE TREFFER SIND VERDÄCHTIG Das Community-Profil zu pflegen gehört ebenso dazu, wie regelmäßig nachzuschauen, was eine Suchanfrage nach deinem Namen bei Google ergibt. Sollten irgendwo Inhalte auftauchen, mit denen du nicht zufrieden bist, dann wende dich an den Betreiber der jeweiligen Website und verlange die Löschung deiner Daten. Aber keine Panik: Eine Internethistorie ist inzwischen normal, Personaler finden es heutzutage schon fast verdächtig, wenn kein einziger Eintrag zu einem Bewerber gefunden wird. Es geht also nicht darum, »ob«, sondern darum, »wie« man gefunden wird – und das lässt sich steuern, indem man bewusst positive und gewünschte Informationen im Internet streut. l
NETT IM NETZ Auch in den sozialen Netzwerken gibt es Regeln. Wir sagen, was du unbedingt beachten solltest. Vergiss nicht, dass hinter jedem Bildschirm ein Mensch sitzt, den du mit gemeinen Nachrichten oder Bildern verletzt, auch wenn du ihn nicht sehen kannst. Schreibe nie etwas, was du dem Empfänger nicht auch ins Gesicht sagen würdest. Ohne Mimik und Gestik können Bemerkungen missver standen werden, die gar nicht böse gemeint waren. Heikle Themen deshalb lieber »im echten Leben« besprechen.
Bevor du Fotos oder Videos von anderen ins Internet stellst, musst du sie um Erlaubnis fragen. Du willst ja schließlich auch nicht, dass jemand Fotos von dir ohne dein Wissen veröffentlicht. Im Internet sind viele Betrüger unterwegs, die vorgeben, jemand anderer zu sein. Wer solche Profile in sozialen Netzwerken entdeckt oder verdächtige E-Mails erhält, sollte das unbedingt dem Betreiber melden oder sich einem Erwachsenen anvertrauen.
SMART TITELTHEMA IM NETZ
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WELCHER ONLINE-TYP BIST DU? DER TEST
Stiller Beobachter oder quirliger Dauerposter? Finde heraus, welcher Online-Typ du bist – und wie gesund dein Umgang mit sozialen Medien ist. Einfach jeweils die Antwort ankreuzen, die am ehesten auf dich zutrifft.
ABENDESSEN IN EINEM NEUEN RESTAURANT. WAS PASSIERT, WENN DAS ESSEN KOMMT? Bild machen, Filter drüber, posten: #instafood. ………………………………………………………………………………………………………………… Auf Facebook checken, welche Events nach dem Essen anstehen. ………………………………………………………………………………………… Bei Instagram schauen, was es bei anderen so zu essen gibt. ……………………………………………………………………………………………… Erst mal essen. Wenn’s schmeckt, markiere ich das Restaurant bei Facebook mit »gefällt mir« und komme bald wieder. ……
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DEIN/E EX IST SCHON WIEDER IN EINER NEUEN BEZIEHUNG UND POSTET PÄRCHENFOTOS IN SOZIALEN NETZWERKEN. WIE REAGIERST DU? Ich bin verletzt, poste aber jede Menge Fotos von mir, um zu zeigen, wie super mein Leben gerade läuft. …………………………… A Ich freue mich, dass mein/e Ex happy ist und bin die erste Person, die »gefällt mir« klickt. …………………………………………………… B Ich klicke sofort auf das Profil der neuen Beziehung und schaue mir alle Fotos an, die sie/er je gepostet hat. ……………………… C Ich mache nichts, sondern ignoriere die Bilder einfach. Das Leben geht weiter. …………………………………………………………………… D
DAS FINALE DEINER LIEBLINGS-TV-SHOW LÄUFT. WAS MACHST DU? Ich schieße Selfies vor dem TV, mache Fotos von meinen Snacks, und schwupp: schon online! …………………………………………… Ich bin mit all meinen Freunden beim Public Viewing und poste fleißig Gruppen-Selfies. ……………………………………………………… Ich sitze allein vor dem TV und ärgere mich, dass ich nirgendwo eingeladen bin. ………………………………………………………………… Ich hocke mit ein paar Freunden auf dem Sofa, knabbere Popcorn und genieße die Show. ……………………………………………………
WIE NUTZT DU YOUTUBE? Ich habe jede Menge Abonnenten, poste regelmäßig Haul-Videos und vlogge mein Leben. ………………………………………………… Ich like und kommentiere immer die Videos meiner Lieblings-YouTuber und kaufe manchmal Produkte, die sie empfehlen. … Ich schaue heimlich Videos von Dagi Bee, Unge und Co, würde es aber nie zugeben. …………………………………………………………… Ich schaue vor allem Videos, die bei Facebook in meinen Neuigkeiten auftauchen, habe aber keinen eigenen Kanal. ……………
DU MACHST EINEN KURZTRIP NACH PARIS. WOHER HOLST DU DIR INSIDERTIPPS? Ich bitte meine unzähligen Follower bei Twitter darum, mir ihre coolsten Tipps zu tweeten. ………………………………………………… Ich durchstöbere die Blogs meiner Lieblingsblogger und checke alle Cafés und Geschäfte, in denen sie schon mal waren.…… Aus dem alten Reiseführer von meiner Mutter. Später ärgere ich mich dann, dass jemand aus meiner Schule viel coolere Paris-Fotos als ich gepostet hat. ……………………………………………………………………………………………………………… Ich hole mir viele Infos aus dem Internet. Den guten alten Reiseführer habe ich aber trotzdem im Gepäck. ………………………… ZÄHLE NACH, WELCHEN BUCHSTABEN DU AM HÄUFIGSTEN ANGEKREUZT HAST. WENN ES MEHRERE SIND, DANN BIST DU EIN MISCHTYP. DIE AUFLÖSUNG FINDEST DU AUF SEITE 19.
TITELTHEMA TEST
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DAS OFFLINE-EXPERIMENT Die 25-jährige Melissa hat eine Woche lang ohne das Internet gelebt. Dabei merkte sie: Das tut ganz schön gut.
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ach einem stressigen Semester voller Tage, an denen ich bis spät in die Nacht hinein online arbeiten musste, war es an der Zeit, eine Auszeit von all dem Stress und der Hektik der neuen Medien zu nehmen. Denn ich war rund um die Uhr gestresst und erschlagen von der Flut an (eigentlich trivialen) Online-Nachrichten in den neuen Medien. Also: eine Woche offline bleiben, kein Internet, kein Handy, keine Anrufe. Die ersten zwei Tage quälten mich die Gedanken an alles, was ich verpassen könnte, die Mails, die ich nicht lesen konnte, die Bilder auf Instagram, die ich nicht sehen konnte. Aber ab dem dritten Tag drängte sich mir die Erkenntnis auf: Jetzt ist es auch egal! Und schließlich bin ich nicht für die nationale Sicherheit zuständig. Was soll also passieren, wenn ich nicht weiß, was die Menschen auf Facebook teilen oder wer auf Instagram zeigt, was er gerade gegessen hat. Ab dieser Erkenntnis war es dann so weit. Die Entspannung konnte endlich Platz in meinen Gedanken finden. Leben real und ungefiltert. Tatsächlich habe ich mich in dieser analogen Woche so frei wie selten in den letzten Jahren gefühlt. Nichts außer meiner unmittelbaren Umgebung buhlte um meine Aufmerksamkeit. Losgelöst von allen digitalen Medien konnte ich mich endlich einmal wieder richtig aufs Entspannen und Lesen konzentrieren. Einfach in der Sonne liegen, mit einem guten Buch, und der Fantasie freien Lauf las-
sen, ohne ständig die Eindrücke und Erfahrungen anderer Leute mit den eigenen vergleichen zu wollen. Denn genau dieser Vorgang des Vergleichens ist für mich persönlich eine der größten Fallen des Online-Lebens. Wir sehen permanent, was andere Menschen haben, besitzen, erreichen. Und natürlich vergleichen wir uns mit diesen Menschen. Das Fatale daran ist aber: Wir sehen immer nur die positiven Ereignisse im Leben anderer. Denn wer will schon seine Misserfolge teilen? Eine wichtige Sache, die ich aus diesem Kurzzeit experiment mitgenommen habe, ist, dass man nicht immer auf alles sofort reagieren muss. Man muss nicht 24/7 in Habachtstellung sein und warten, welche Nachrichten WhatsApp, Facebook und Co ausspucken. Auch wenn das Internet ohne Zweifel eine der revolutionärsten Erfindungen der letzten Jahrzehnte für unser Leben ist, ob privat oder beruflich, so sollte es nicht den ganzen Tag und die ganze Nacht an unserer Aufmerksamkeit zerren … Denn alles, was sich in meinem E-Mail-Postfach nach einer Woche offline getummelt hat, waren Newsletter und Spam. Verpasst hatte ich also nicht wirklich etwas. Was ich aus dem Experiment gelernt habe? Ich versuche, nur noch online zu sein, wenn ich auch tatsächlich etwas im Internet erledigen will. Das sinnlose Surfen vermeide ich und widme mich stattdessen einem Buch oder mache Sport. l
SMART IM NETZ
Melissa hat gerade ihren Bachelor in Media: Conception & Production gemacht.
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WIR STELLEN EUCH ANGESAGTE MUSIK, FILME UND CO VOR
CARLY RAE JEPSEN – E·MO·TION
X AMBASSADORS – VHS
Seit »Call Me Maybe« wissen wir, dass Carly Rae Jepsen die Klaviatur der Popmusik beherrscht. Refrains, die im Ohr bleiben, perfekt produzierte Melodien, dazu starker Gesang. Kurzum Musik, die man eigentlich kaum schlecht finden kann. Doch auf ihrem dritten Album »E·Mo·Tion« zeigt die junge Künstlerin noch mehr, und zwar brillante Musikmomente, die man von ihr ehrlich gesagt so nicht erwartet hätte. Mit »I Really Like You« liefert sie einen ebenbürtigen »Call Me Maybe«-Nachfolger. Mit »Run Away With Me« und »Making The Most Of The Night« liefert sie dazu zwei echte Kracher. Natürlich bleiben die Songs weiterhin seichter Pop, überrascht haben sie uns dennoch.
X Ambassadors gingen als drei Kleinstadtkids nach New York, um dort ihren musikalischen Traum zu leben. Heute, einige Jahre später, haben sie nicht nur ein weiteres Bandmitglied gefunden, sondern auch ihr Debütalbum im Big Apple aufgenommen. Schon der Opener »Renegades« ist ein ziemlicher Kracher mit Ohrwurmpotenzial. Musikalisch interessant wird »VHS« aber erst im Laufe der Platte. Immer mehr musikalische Einflüsse sind hörbar, dazu kommen noch zwei großartige Features mit Jamie N Commons und Imagine Dragons. All das macht das Debüt zu einer runden Sache, auch wenn manche Songs ein wenig zu voll beladen wirken.
AUFDREHEN
START: 19.11.2015
DIE TRIBUTE VON PANEM – MOCKINGJAY TEIL 2
der Der zweite Teil von »Mockingjay« – erfolg der Ende das auch zeitig gleich reichen Romanverfilmung ist – steht seinem Vorgänger in Sachen Span ss nung in nichts nach: Nachdem Katni Heimatdistrikt 12 im ersten Teil komzu plett zerstört wurde, ist Distrikt 13 ht Gesic Als rden. gewo se Zuhau ihrem 13 der Rebellion bricht sie aus Distrikt ins Kapitol auf, um Panem von Präzu sident Snows Schreckensherrschaft Gefah n einige sie ist i Dabe ien. befre ren ausgesetzt, wobei es nicht mehr nur um ihr eigenes Überleben geht, s. sondern um die Zukunft des Lande
SPECTRE
In seinem vierten Bond-Film muss n sich Daniel Craig mit der zwielichtige icht Organisation Spectre von Bösew Oberhauser (Christoph Waltz) herum h schlagen. Während der neue M (Ralp britides eben Überl das um es) Fienn llt schen Geheimdienstes kämpft, enthü hinter heit Wahr e cklich schre die Bond auf Spectre. Bond-Fans können sich re düste eine und Action re akulä spekt r Story freuen, in der 007 mit seine wird. t ontier konfr heit ngen Verga
START: 5.11.2015
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Cooler Typ: Max in seiner Rolle als »Danger« (rechts)
»ICH BIN EIN GANZ NORMALER KERL« Max von der Groeben spielte schon als Schüler in der Theater-AG, macht mit gerade mal 23 Jahren große Kinokarriere. Gerade ist er in »Fack ju Göhte 2« als »Danger« auf der Leinwand zu sehen. Wir haben den Shootingstar interviewt.
Wie haben eigentlich deine Klassenkameraden auf deine Karriere reagiert? Das war nie ein großes Thema, weil ich es von Anfang an gemacht habe und alle wussten, wie sehr ich für die Schauspielerei brenne. Ich kam ja nicht e ines Tages in die Schule und war plötzlich ein Star. Jedenfalls wurde ich nie damit aufgezogen, hatte auch kein Problem mit Neidern. Gefeiert wurde ich aber auch nicht – irgendwie sind alle immer ganz locker damit umgegangen. Hattest du auch mal Angst, dass es mit der Schauspielerei nicht klappen könnte? Ich habe das ganz locker gesehen, schließlich bin ich ja noch jung und hätte jederzeit noch mal umschulen oder etwas anderes machen können – Sportmoderation zum Beispiel. Nach dem Abi habe ich mich einfach an verschiedenen Schauspielschulen beworben. Meine Eltern haben immer mal wieder gesagt: »Max, jetzt drehst du gerade einen Film und hast Jobs – trotzdem ist das ein harter Beruf.« Aber dieser Nervenkitzel macht ja auch den Reiz aus. Wie waren denn die Dreharbeiten zu »Fack ju Göhte 2« in Thailand? Es war eine Mischung aus Spaß und richtig großer Anstrengung. Einmal springen Chantal und Danger
beispielsweise aus einem fahrenden Speedboot ins Wasser. Das sind Sachen, die man nicht so schnell vergisst, weil sie so viel Spaß machen. Auf der anderen Seite musste ich für eine Szene sehr lange am Strand liegen. Da habe ich vor mich hingebrutzelt, das war nicht so toll. Dann schaut man aber einmal übers blaue Meer und denkt sich, dass es einen auch deutlich schlechter hätte treffen können. Hat sich dein Leben nach »Fack ju Göhte« verändert? Meine Bekanntheit ist durch den Film auf jeden Fall gestiegen. Ich habe ja auch vorher Filme gedreht, für die ich auch einen Nachwuchspreis bekommen habe. Aber seit »Fack ju Göhte« werde ich auf der Straße angesprochen. »Fack ju Göhte« hat mich auch insofern geprägt, dass ich jetzt immer, wenn ich irgendwo das Wort »Danger« lese, an meine Rolle denken muss. Das passiert zum Beispiel, wenn ich ins Flugzeug einsteige und an der Tür irgendetwas mit Gefahr steht. Dieses Wort verfolgt mich! (lacht) Gibt es für dich eine Traumrolle? Ich schaue gerne Thriller und Gangstergeschichten wie »Der Pate«. Wenn da mal eine Rolle für so einen Film kommen würde, würde ich natürlich nicht nein sagen. l
AUFDREHEN
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AUF DER MATTE SIND ALLE GLEICH Victor hat ein Handicap, aufhalten kann ihn das aber nicht. Der 26-Jährige startete in einem Kölner Sportverein trotz Downsyndrom als Judoka durch.
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ictor kämpft. Mühelos katapultiert er seine Gegnerin auf den Boden. Es gibt einen dumpfen Schlag, als die beiden auf der Matte landen. Dass ein Mann eine Frau auf die Erde wirft, käme normalerweise nicht gut an. Aber Victor darf das, denn die zierliche Frau ist seine Judo-Trainerin Alexandra Roßbach – der Wurf eine Übung. Schnell stehen beide wieder auf den Beinen. Alexandra ist zufrieden mit Victors Leistung. Dass Victor ein bisschen anders ist als viele Mitglieder des Vereins, sieht man erst auf den zweiten Blick. Victor wurde mit dem Downsyndrom geboren, einer Genommutation, mit der in Deutschland etwa 30.000 bis 50.000 Menschen leben. NOCH KEIN TRAINING VERPASST Wegen dieses Handicaps unterscheidet sich Victor von seinen Trainingspartnern, und manchmal hat er Schwierigkeiten, sich auszudrücken. Doch wenn er kämpft, bemerkt man keinen Unterschied – dann ist Victor in seinem Element. »Anfangs war er etwas wild, da mussten wir ihn ein bisschen bändigen«, erinnert sich Jenny Goldschmidt, die allen Judokas im Sportverein Bushido die Prüfungen abnimmt. Doch schnell fügte er sich in die Gruppe ein, der Sport wurde zu seiner Leidenschaft, nicht eine Trainingsstunde hat er in den letzten Jahren versäumt: »Ich liebe Judo«, sagt Victor. Als Victor acht Jahre alt ist, meldet sein Vater ihn beim Training an. Damals ist er im Verein der Einzige mit geistiger Behinderung – ein Hindernis ist das nicht. »Die anderen Kinder sind mit ihm groß geworden«, erzählt Jenny Goldschmidt. Heute ist Victor Teil der Vereinsfamilie, er kennt alle und alle kennen ihn. VONEINANDER LERNEN Der 16-jährige Pascal trainiert seit zwei Jahren mit Victor und erinnert sich noch gut an die gemeinsamen Anfänge. »Ich weiß noch, dass mein Trainer damals sagte, dass ich offen sein und
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ihn wie einen normalen Sportpartner behandeln sollte. Das war aber selbstverständlich und fiel mir auch überhaupt nicht schwer. Victor war mir gleich sympathisch.« Pascal und Victor trainieren nicht nur zusammen im Verein, sondern auch am Kölner Olympiastützpunkt. Dort ist Victor der bundesweit erste Judoka mit geistiger Behinderung, der mit Judo-Athleten des Deutschen Leistungskaders, also den Besten der Besten, trainiert. Eine Auszeichnung – die ihm in seiner sportlichen Entwicklung enorm weiterhilft. »Man kann eine Menge von den anderen Sportlern lernen«, sagt er. VIELFACH AUSGEZEICHNET Victor trainiert fünfmal in der Woche, mehrere Stunden täglich. Nicht nur Judo, sondern auch Fitness und Ausdauer stehen auf dem Stundenplan. »Wir gehen auch manchmal in die Muckibude«, erklärt er. »Victor hat schon einen gewissen Ehrgeiz«, sagt Trainerin Alexandra Roßbach, »aber wichtiger ist, dass man merkt, wie viel Spaß es ihm macht.« Dass Victor Talent besitzt, hat er in den vergangenen Jahren mehrfach bewiesen. Er besitzt den braunen Gürtel, die höchste Auszeichnung, die ein behinderter Judoka erringen kann. Und nicht nur das: Den Glasschrank im Flur vor seinem Zimmer schmücken bereits sieben Pokale. 2012 holte er Doppelgold bei den Special Olympics National Games, den Olympischen Spielen für geistig Behinderte, in München. 2013 wurde er Europameister in Amsterdam. Jenny Goldschmidt wünscht sich darum, dass Victor auch die Schwarzgurtprüfung ablegen darf. Die ist eigentlich nicht behinderten Kämpfern vorbehalten, aber Jenny Goldschmidt ist sicher, dass Victor sie trotz seiner sprachlichen und geistigen Einschränkung bestehen könnte: »Die Techniken beherrscht er perfekt, schließlich hat er auch die bisherigen Prüfungen schon nach der regulären Ordnung abgelegt.« l
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FÜNF MAL FIT: 5 X 500 EURO FÜR SPORTCAMPS Vereinssportler aufgepasst: actimonda sucht Vereine, die 2016 spezielle Sportcamps für Kinder und Jugendliche anbieten. Die besten fünf Konzepte werden mit einem Zuschuss von jeweils 500 Euro belohnt. Das Camp soll an mindestens zwei Tagen stattfinden und höchstens fünf Tage andauern. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30. November 2015. Die Konzepte können per Mail an sportcamps@actimonda.de oder per Post an die actimonda krankenkasse, Abteilung Marketing/Kommunikation, in 52047 Aachen geschickt werden. Alle Infos und die Teilnahmebedingungen findest du hier: www.actimonda.de/vereine
LEBEN
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»ICH MUSS MIR DEN RESPEKT DER KINDER HART ERARBEITEN« Der 20-jährige Volkan aus Köln arbeitet seit Anfang des Jahres im »DRC School Project & Community Centre«, einem Kinderhilfsprojekt in Namibia. Er unterrichtet dort Mathe und Englisch für Kinder und Jugendliche, die sich den Besuch einer staatlichen Schule nicht leisten können. Für uns zieht er zur Halbzeit seines Freiwilligendienstes ein Zwischenfazit.
WO BIN ICH GELANDET? Ich wohne in einer sehr westlich geprägten Stadt namens Swakopmund an der Küste Namibias. Swakopmund ist ein sehr beliebtes Reiseziel für Touristen, weil hier noch sehr viele Überbleibsel aus der Kolonialzeit zu finden sind. Dadurch wohnen auch heute noch sehr viele deutschstämmige Menschen hier. Es gibt deutsche Buchläden, Supermärkte, Ärzte, Apotheken und Restaurants. Am Anfang kam es mir vor, als hätte ich Deutschland nie verlassen. Aber die Landschaft rund um Swakopmund hat mich dann wieder daran erinnert, in Afrika zu sein. Der
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Unterschied von Armut und Reichtum ist hier in Swakopmund deutlich zu erkennen. Das Township DRC (Democratic Resettlement Community), in dem ich arbeite, befindet sich außerhalb der Stadt, mitten in der Wüste. Die Menschen, die hier leben, sind gastfreundlich, humorvoll und herzlich, und ich fühle mich hier richtig wohl. Die Mietpreise für Wohnungen sind in Swakopmund sehr hoch, da die Stadt sehr touristisch ist. Ich wohne zusammen mit meiner Kollegin Malina übergangsweise in einer Wohngemeinschaft.
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IM TOWNSHIP Das DRC School Project & Community Centre befindet sich ca. sieben Kilometer außerhalb der Stadt. Die öffentliche Einrichtung besteht aus drei aneinandergeschweißten Containern mit zwei Klassenräumen und aus zwei einzelnen Containern, einer Computerklasse mit sieben Computern und einem Klassenraum für die Pre-School, ähnlich einem Kindergarten. Um es zu erreichen, nehme ich mir meistens ein Taxi. Zwar ist das Taxifahren relativ günstig, trotzdem summiert es sich, wenn ich es täglich nutze, um zur Arbeit zu fahren. Daher entschieden Malina, eine andere Freiwillige, und ich, uns im Township ein gebrauchtes Fahrrad zu kaufen, jetzt sind wir unabhängiger!
MEIN ARBEITSPLATZ Im Schulprojekt herrscht ein tolles Arbeitsklima. Dazu tragen vor allem Dina und Ilse sehr viel bei. Dina, eine einheimische Lehrerin, ist der Motor des Projekts und unverzichtbar, weil uns die Kinder ohne sie auf der Nase herumtanzen würden. Ilse, eine ehemalige Lehrerin aus Deutschland, die im Projekt ehrenamtlich arbeitet, unterstützt das gesamte Team. Ich starte meinen Arbeitstag um 8 Uhr und mache meine Mittagspause um 13 Uhr. Um 15 Uhr startet die Nachmittagsbetreuung. Da wir nicht nur eine Schule sind, sondern auch ein »Community Centre«, unterstützen wir auch die Erwachsenen im Township dabei, Lebensläufe oder Kopien zu erstellen, um ihnen bei der Bewerbung für einen Job unter die Arme zu greifen.
SUPPENKÜCHE Jeden Tag um 10 Uhr heißt es: »It’s time for Ouma« (Ouma ist Afrikaans für Oma) und dann begeben sich unsere Pre-Schooler in die Suppenküche auf der anderen Straßenseite, um eine warme Mahlzeit zu bekommen. Maisbrei – eine beliebte Mahl-
zeit der Namibier, die morgens, mittags und abends gerne zum Fleisch gegessen wird. Die Kindergartenkinder haben nicht immer etwas zu essen dabei, sodass die Suppenküche eine gute Möglichkeit ist. Ab und zu kaufen wir Obst oder Gemüse, wenn unser Budget das zulässt, und verteilen es in der Pause.
HERAUSFORDERUNGEN Meine größte Herausforderung ist es, den Respekt der Kinder zu bekommen, das ist wirklich harte Arbeit. Ich bin ja auch selbst noch recht jung und daher nicht automatisch eine Autoritätsperson. Um in der Pre-School zu arbeiten, braucht man starke Nerven und eine laute Stimme. Gerade die jüngeren Kinder sind oft frech. Aber mit der Zeit lernt man, damit umzugehen und die unartigen Kinder einige Minuten vor die Tür zu schicken, um mit den restlichen Kindern ordentlich arbeiten zu können. Aber nicht immer klappt es reibungslos. Im Großen und Ganzen sind aber alle Kinder liebenswert, egal wie frech sie manchmal sind. Es ist immer wieder lustig und spannend, mit ihnen zu arbeiten, weil wir trotz der Anstrengung auch viel lachen und herumalbern.
ZUKUNFTSPLÄNE … Meine Kollegin Malina und ich haben uns überlegt, unseren Schülern den Umgang mit Computern näherzubringen und eine Computerklasse zu gründen, damit die Kinder später weniger Probleme mit dem Umgang haben. Das Zusammenleben mit Malina ist sehr angenehm. Obwohl sie ein eher ruhiger Typ ist und ich eher extrovertiert, klappt alles super. Ich habe sie sehr lieb gewonnen und ihre ruhige Art tut mir gut. Ich bin glücklich und denke schon jetzt darüber nach, als Rentner nach Namibia zu ziehen. Aber wer weiß, was sich im Laufe des Lebens alles tut. l
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ICH HAB KEINE ANGST MEHR! MEINE ANGST: MENSCHEN
ERIK BRANDT-HÖGE, 32
JULIANE BECKER, 19
Klar, vor irgendwas haben wir doch alle Angst. Zwei Mutige erzählen, wie sie es geschafft haben, ihre Furcht zu überwinden. MEINE ANGST: HÖHE
SO WAR’S VORHER: Ich bin das, was man als introvertiert bezeichnet. Damit habe ich kein Problem. Was aber irgendwann zum Problem wurde, war meine Angst vor der Öffentlichkeit. Jemanden ansprechen, ein Referat halten: für mich der Horror. Ständig hatte ich das Gefühl, dass irgendwer mich beurteilt. Wenn ich jemanden lachen hörte, war ich mir sicher, dass man mich auslachte. Wenn man mit mir redete, vermied ich Blickkontakt. Dass sich mein Gesicht bei Kontakt magentarot verfärbte, entschärfte die Situation nicht gerade. Ich hatte schlichtweg Angst vor Menschen – und vor dem, was sie über mich denken könnten.
SO WAR’S VORHER: Meine erste Frage war immer: »Gibt es dort einen Balkon?« Wurde ich zu einer Party eingeladen, schlug mein Herz sofort schneller. Ich würde hingehen, nur sorgte ich mich darum, meinen Besuch nicht entspannt verbringen zu können. Lag die Wohnung der Gastgeber höher als das Hochparterre, fiel mir der Aufenthalt extrem schwer. Höhen machten mir Angst. Allein ein Blick aus dem Fenster im ersten Stock war eine echte Mutprobe für mich. Ich brauchte Abstand zu Plätzen, von denen ich theoretisch herabfallen könnte, so unwahrscheinlich das auch wäre.
DAS HAT MIR GEHOLFEN: Die Lösung war eigentlich einfach: reden! Und zwar mit Fremden! Einen Nachmittag lang lief ich durch die Fußgängerzone und quatschte wahllos Leute an. Konfrontationstherapie, sozusagen. Der erste war ein Tourist, dem ich den Weg zur U-Bahn erklärte. Mein Puls stieg auf 200, ich zitterte, ich stammelte. Aber der Damm war gebrochen. Mit Nummer zwei redete ich über das Buch, das sie in der Hand hielt. Am Ende des Tages war ich so erschöpft, als ob ich einen Marathon gelaufen wäre. Aber ein Teil meiner Angst war verschwunden.
DAS HAT MIR GEHOLFEN: Ich ging in die Innenstadt. Ins größte Kaufhaus. Sechs Stockwerke hoch. Fünf Aufzüge. Fast vollkommen verglast. Ich stieg auf die erste Rolltreppe, hockte mich auf eine Stufe, starrte auf die darüber, wagte keinen Blick nach unten. Im ersten Stock angekommen, fuhr ich wieder herunter, wieder gehockt. Das wiederholte ich fünfmal. Dann ging’s ins zweite Obergeschoss – schon aufrechter stehend. Das Spielchen trieb ich bis in den sechsten Stock. Bis ich erschöpft, aber auf kaum mehr wackeligen Beinen, nach ganz unten sah.
UND JETZT? Besonders gesellig bin ich immer noch nicht. Aber ich kann heute viele Dinge tun, die für mich früher unmöglich waren. Selbstbewusst einen Vortrag halten. Ungezwungen mit mir fremden Menschen reden. Eine Party besuchen, bei der ich nur den Gastgeber kenne. Für die meisten mag das ganz normal sein – für mich ist das alles noch neu. Es fühlt sich gut an. l
UND JETZT? Höhen finde ich nach wie vor blöd. Aber nicht mehr so blöd wie vor meinem Kaufhaustrip. Ich hatte mich meiner Angst gestellt, hatte sie ausgehalten und mich vor den Kaufhausgästen blamiert. Ich habe erreicht, dass ich nicht nur auf Rolltreppen, sondern auch in der Nähe von Fenstern und Balkonen ein ganzes Stück sicherer auftreten kann. l
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»ANGST IST LEBENSWICHTIG!« Jeder Mensch hat mal Angst. Doch ab wann ist eine Angst übertrieben? Wir haben eine Expertin gefragt. WIE ENTSTEHT EIGENTLICH ANGST? Je nach wahrgenommener Bedrohlichkeit der Situation unterscheidet sich die Stärke der Angst: von kurzer, leichter Angst bis zur Panik. Bei Ängsten handelt es sich um neurobiologische Prozesse: Angstzentren im Gehirn und die sogenannte Stressachse im Körper werden aktiviert, Stoffe ausgeschüttet. Der Körper reagiert mit Schwitzen, beschleunigtem Herzschlag oder Übelkeit. Neben der Psyche und den körperlichen Symptomen ist auch das Verhalten ein Faktor. Habe ich starke Angst vor einer Sache, fange ich unter Umständen an, sie zu vermeiden. Aus diesem Vermeidungsverhalten kann sich dann eine Angststörung entwickeln. WARUM IST EINE GESUNDE ANGST SO WICHTIG? Angst ist ein überlebenswichtiges Gefühl, das jeder kennt. Wenn ich im Dunkeln plötzlich Schritte hinter mir höre, ist es möglicherweise sinnvoll, wenn ich vorsichtig bin. Man muss sich eben fragen: »Ist die Angst angebracht oder übertrieben?« AB WANN IST EINE ANGST ÜBERTRIEBEN? Bei einer Angststörung sind die Ängste übermäßig stark und lang, und die Betroffenen werden in ihrem Leben beeinträchtigt. So trauen sich Agoraphobiker nicht mehr an Orte mit vielen Menschen, wie in Kaufhäuser. Die Ängste sind losgelöst von der Realität, zum Beispiel wenn jemand panische Angst vor eigentlich ungefährlichen Spinnen hat. WAS KÖNNEN BETROFFENE GEGEN ÜBERTRIEBENE ÄNGSTE TUN? Auf keinen Fall dürfen sie die Situationen, vor denen sie Angst haben, vermeiden – vor allem nicht, wenn sie eigentlich Lust auf die Situation hätten. Wer nicht mehr in Kaufhäuser geht, weil er Panik vor den Menschenmassen hat, geht irgendwann auch nicht mehr an andere Orte mit vielen Menschen. Damit setzt man einen Teufelskreis in Gang, an dessen Ende man sich immer weniger traut. Dann macht einen die Angst vor der Angst krank. Es ist am besten, sich so früh wie möglich an einen ausgebildeten Therapeuten zu wenden. WIE UNTERSCHEIDEN SICH DIE ÄNGSTE VON JUGENDLICHEN VON DENEN DER ERWACHSENEN? Angststörungen entwickeln sich häufig im Jugendalter. Oft lassen sie im Erwachsenenalter wieder nach. Bei Jugendlichen sind soziale Angststörungen besonders häufig. Diese starke Angst, etwas vor oder mit anderen Menschen zu tun, entsteht, weil man befürchtet, von anderen negativ beurteilt zu werden. Auch die Generalisierte Angststörung ist sehr häufig unter jungen Menschen. Betroffene machen sich große Sorgen um ihre Zukunft, ihre Familie. Jugendliche leiden oft stärker unter den Ängsten, weil sie noch nicht so gefestigt sind. Sie unterscheiden sich in ihrer Reaktion auf die Angst allerdings kaum von Erwachsenen. l
FÜHLEN
PROF. DR. KATJA BEESDO-BAUM ARBEITET AM INSTITUT FÜR KLINISCHE PSYCHOLOGIE UND PSYCHOTHERAPIE DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT DRESDEN.
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WIR MELDEN UNS BEI IHNEN
Du hast ein tolles Praktikum oder einen spannenden Ausbildungsplatz entdeckt? Toll – jetzt brauchst du nur noch eine überzeugende Bewerbung. Wir haben actimonda- Personalchef Hans Alt und Teamleiterin Nadine Schmitz gefragt, worauf es dabei wirklich ankommt. WIE GEHT EINE RICHTIG GUTE BEWERBUNG? Anschreiben und Lebenslauf sollten möglichst fehlerfrei sein, sowohl hinsichtlich Rechtschreibung als auch Zeichensetzung. Die Unterteilung in korrekte Absätze ist wichtig. Außerdem sollte das Anschreiben auf den Adressaten »zugeschnitten« sein. Es kommt auch im PC-Zeitalter nicht gut an, wenn man das Adressfeld und die Anrede austauschen und das Anschreiben dann an jede andere Firma versenden kann. Aus dem Anschreiben sollte hervorgehen, dass man sich mit dem Unternehmen beschäftigt hat und aus welchem Grund man sich ausgerechnet dort bewirbt. GIBT ES EINEN BEWERBER, DER IHNEN BESONDERS POSITIV IM GEDÄCHTNIS GEBLIEBEN IST? Bei einem Vorstellungsgespräch wurde eine Situation geschildert, in der ein Kollege beim Vorgesetzten die gute Arbeit eines Dritten als seine eigene ausgab. Der Bewerber sagte, dass er seinen Kollegen beim Vorgesetzten nicht bloßstellen, ihn allerdings anschließend unter vier Augen ansprechen und um Korrektur seiner Aussage bitten würde. Diese Herangehensweise fand ich sehr beachtlich und sie war mit ausschlaggebend, dass wir den Bewerber anschließend einstellten. UND WAS SOLLTE MAN BEI DER BEWERBUNG VERMEIDEN? Dass man aus dem Text heraus direkt erkennen kann, welche Arbeitgeber noch angeschrieben wurden. Zum Beispiel wird das Adressfeld in actimonda geändert, im Text des Anschreibens steht aber noch der Name einer anderen Kasse. Auch sollte der Name inkl. der Rechtsform (z. B. GmbH o. Ä.) korrekt geschrieben werden. Wir schreiben actimonda klein. Wenn man sich mit uns beschäftigt hat, sollte man dies wissen und auch die korrekte Schreibweise für die Bewerbung verwenden. WIE VIEL KREATIVITÄT IST EIGENTLICH BEI DER BEWERBUNG ERLAUBT? Personaler erhalten meist zahlreiche Bewerbungen für wenige Ausbildungsplätze. Wir lechzen geradezu danach, positive Auffälligkeiten zu finden, um die Mappe auf den Stapel der interessanten Bewerbungen legen zu können und den Bewerber einzuladen. Insofern ist hier sehr viel »glaubwürdige« Kreativität erlaubt. Insbesondere interessieren durchgeführte Praktika oder ehrenamtliche Tätigkeiten, z. B. in der Schule, in Vereinen oder sozialen Einrichtungen. Wenn es sich nicht nur um die vorgeschriebenen Praktika handelt, umso besser.
ZUKUNFT
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BRINGT ES ETWAS, MIT EINER FRAGE BEIM UNTERNEHMEN ANZURUFEN? Wenn ich angerufen werde, sicherlich nicht. Der Anrufer würde mich im Tagesgeschäft erreichen. Unterlagen liegen mir dann nicht vor und ich wäre sicherlich geneigt, das Gespräch relativ schnell zu beenden. Wenn ein Anrufer persönlich vorsprechen und seine Bewerbungsmappe übergeben würde, könnte ihm und mir dies viel mehr helfen. Ich könnte die Person dann anschauen und mir einen ersten Eindruck verschaffen, ob sie z. B. aufgrund ihrer Kleidung und ihres Auftretens (sympathisch, selbstsicher) zu uns passen könnte. Auch könnte ich dann direkt einen Blick in die Bewerbungsmappe werfen und vielleicht die eine oder andere kurze Frage stellen. Ggf. hätte dieser Bewerber eher die Chance, anschließend zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, weil ich mich an ihn positiv erinnern kann.
SO HAT’S BEI MIR GEKLAPPT! »Als ich im Internet die Ausschreibung für das Praktikum sah, habe ich sofort meine Bewerbung losgeschickt. Daraufhin wurde ich in die Redaktion eingeladen, um mich persönlich vorzustellen. Natürlich bin ich nicht unvorbereitet nach Hamburg gefahren,
CLARA, 21, HAT EIN PRAKTIKUM BEIM MUSIKMAGAZIN UMAG IN HAMBURG ERGATTERT sondern habe mir vorher gründlich das Heft angeschaut und mich so über Themen und den Schreibstil informiert. Außerdem habe ich mir Antworten auf mögliche Fragen überlegt, zum Beispiel wie ich meinen Musikgeschmack einordnen würde und wo ich meine Stärken sehe, wenn es darum geht, über Musik und Literatur zu schreiben. Im Gespräch selbst sollte man ruhig mutig sein, Fragen stellen und über den eigenen Schatten springen, anstatt sich nervös die Hände zu kneten. Es ist auch nicht verkehrt, die eigenen Erwartungen klar zu formulieren und sich zu trauen, eigene Ansprüche an das Praktikum auszusprechen. Immerhin zeigt das ja, dass man sich Gedanken gemacht hat. Worauf ich sonst noch achte? Ich halte das Anschreiben für unheimlich wichtig. Ich habe schon von Personalern gehört, die Bewerbungen sofort aussortieren, wenn Kleinigkeiten wie der Name oder das Datum nicht stimmen. Ich denke, wenn das Anschreiben interessant ist, hat man oft schon halb gewonnen. Fotos lasse ich hingegen gerne weg – die sollten nicht ausschlaggebend sein.« l
WIE SELBSTSICHER DARF MAN AUFTRETEN? Gerne sehe ich es im Bewerbungsgespräch, wenn sich auch Notizen gemacht werden. Das zeigt mir, dass der Bewerber wichtige Dinge notiert, um z. B. im Nachhinein gegenüber den Eltern sprachfähig zu sein. Während des Gesprächs können Fragen entstehen. Diese kann der Bewerber super aufgreifen und in seinem Fragenteil zum Ende des Gesprächs noch mal zur Sprache bringen. Am angenehmsten ist es, wenn ein Dialog entsteht und Fragen ehrlich, glaubwürdig und überzeugend beantwortet werden. Eine Antwort nicht zu wissen, ist kein Ausschlusskriterium. Als Tipp: einfach offen dazu stehen! Eine solche Situation lässt mich erkennen, wie souverän der Bewerber auch in solchen Situationen mit unseren Kunden umgehen würde.l
EXTRATIPP Es ist erquickend, nicht die alltäglichen Formulierungen in gewohnter Reihenfolge zu lesen. Meist erkennen wir auf einen Blick, ob es sich um ein Standardschreiben handelt oder ob die Eltern das Schreiben formuliert haben. Beides empfinde ich nicht als den idealen Weg. Natürlich empfiehlt es sich, dass die Eltern gegenlesen. Für mich ist das Rezept einer guten Bewerbung, dass ich den Bewerber kennenlerne. Mich interessieren der Mensch hinter dem Papier und die Gründe, warum er uns ausgewählt hat.
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ST DER STeitEe 6 von
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IMPRESSUM SP!N, das Jugendmagazin der actimonda krankenkasse, erscheint zweimal jährlich im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtung zur Aufklärung über Rechte und Pflichten aus der Sozialversicherung sowie zur Förderung der Gesundheit.
Am häufigsten A angekreuzt: DER POSER Du fotografierst alles und ständig: dein Essen, deine Einkäufe und am liebsten dich selbst – immer auf der Suche nach der richtigen Pose und dem besten Filter. Je mehr Leute deine Fotos bei Facebook und Instagram liken, desto besser fühlst du dich. Tipp: Genieße öfter einfach mal den Moment, ohne ihn fotografisch festzuhalten und mit dem Rest der Welt zu teilen. Das Leben hat keine Instagram-Filter. Am häufigsten B angekreuzt: DER CHEERLEADER Du möchtest von anderen gemocht werden und positive Stimmung verbreiten. Sobald deine Freunde etwas veröffentlichen, bist du der Erste, der es kommentiert – meistens mit vielen Smileys und Herzchen. Außerdem postest du gerne tonnenweise Fotos von gemeinsamen Aktivitäten. Tipp: Halte dich ein bisschen zurück – wer immer alles toll findet, wirkt auf Dauer unglaubwürdig. Deine Freunde mögen dich auch, wenn du nicht jeden ihrer Posts feierst. Am häufigsten C angekreuzt: DER BEOBACHTER Du verbringst viel Zeit in sozialen Netzwerken. Aber statt selbst etwas zu posten, schaust du dir die Profile von Leuten an, mit denen du offline kaum etwas zu tun hast. Neidisch beäugst du die tollen Urlaubsfotos von anderen und ärgerst dich darüber, wie langweilig dein Leben im Vergleich dazu scheint. Tipp: Was du von anderen online siehst, ist nur ein winziger Auzug aus deren Leben. Die anderen haben genauso mal einen langweiligen Tag. Wenn du anfängst, dein Leben offline zu genießen, kommt der Spaß von ganz allein. Am häufigsten D angekreuzt: DER ENTSPANNTE Dein Verhältnis zu sozialen Netzwerken ist ziemlich entspannt. Du bist zwar bei Facebook, Instagram und Co aktiv, deine Freunde siehst du aber am liebsten immer noch offline. Tipp: Weiter so! Bestimmt kennst du aber auch ein paar Poser, Cheerleader und Beobachter, denen du dabei helfen könntest, die Dinge etwas lockerer anzugehen.
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Herausgeber: actimonda krankenkasse Hüttenstraße 1 52068 Aachen Tel.: +49 (0) 241 90066-0 info@actimonda.de www.actimonda.de Verantwortlich: Kerstin Skerletopoulos Redaktion, Umsetzung und Herstellung: YAEZ Verlag GmbH Kornbergstraße 44 70176 Stuttgart Tel.: +49 (0) 711 997983-0 spin@yaez.com www.yaez.com Redaktionsleitung: Ineke Haug Autoren: Anna Lenja Hartfiel, Laura Buschhaus, Louisa Reeh, Erik Brandt-Höge, Kira Brück Fotos: Shutterstock (Titelbild: Syda Productions, S. 3: mama-mia, S. 6: Triff, S. 8: RG-vc. Dinga, S. 14: Image Point Fr, S. 16: Goodluz), PR, privat Grafik und Layout: YAEZ Verlag GmbH Kornbergstraße 44 70176 Stuttgart Tel.: +49 (0) 711 997983-0 spin@yaez.com www.yaez.com Illustrationen: Melina Diener, Till Hafenbrak Druck und Vertrieb: Bechtle Druck&Service 73730 Esslingen Auflage: 10.000 Exemplare