Oktober 2008 kostenlos
#35
Die Jugendzeitung Studiumf: und Beru
us Was soll a n? mir werde S. 18
Seite 14
Warum wir uns immer an unseren Schulweg erinnern werden – und warum der Führerschein daran nicht viel ändert
Wann kommen wir endlich an? David Kross
Josephine Kroetz
S-Bahn-Story
»Krabat«: Übers Erwachsenwerden 13
Achtung, fiktiv: Blutiger Schulweg 18
Blumentopf trifft Sportfreunde Stiller 4
Wir lieben das Neue! www.big-fm.de
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29.09.2008 17:49:26 Uhr
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Inhalt dieser Ausgabe
06 Vorteile einer Fernbeziehung
11 Deutsch-türkische Seifenoper
Titel: Schulweg
Der Schulweg ist im deutschlandweiten Schnitt 22 Minuten lang, genug Zeit also, sich viele Gedanken zu machen. Was andere Schüler dabei so denken, haben wir auf Seite 7 zusammengestellt. Woran viele aber sicher nicht denken: Wie der Nahverkehr funktioniert. Wir haben in einer Infobox die wichtigsten Begriffe kurz erklärt (Seite 6). Beim Thema Schulweg spielt die Aussicht auf den Führerschein eine wichtige Rolle. Doch ändert sich wirklich alles für dich, wenn du einen Führerschein hast? Wir haben mit Schülern gesprochen, die den Führerschein bereits besitzen (Seite 4). Ob du mit Bus, Bahn oder vielleicht ab 18 mit dem eigenen Auto zur Schule fährst: So oder so wird dir der Schulweg immer in Erinnerung bleiben, weil er dich prägt.
Die große Freiheit? Warum der Führerschein nicht hält, was er verspricht..........................................04 Warum wir uns immer an unseren Schulweg erinnern werden..........................................................05 Zug zum Zungenkuss: Was die Vorteile einer Fernbeziehung sind........................................................06 Ungebeten nachgefragt: So funktioniert der Nahverkehr.......................................................................06 Nachgefragt und fotografiert: Woran denkst du auf dem Weg zur Schule?..........................................07
Rubriken+Standards Schule....................................................................................................................................................08 Internet......................................................................................................................................09 Musik.............................................................................................................................................10 Fernsehen....................................................................................................................................11 Film........................................................................................................................................12 Beruf und Studium...................................................................................................................................14 Regional........................................................................................................................17 Pausenhof...........................................................................................................................................18 Impressum...........................................................................................................................................09
Vielen Dank für die vielen Zuschriften zu unserer letzten Ausgabe. Eine kleine Auswahl haben wir auf Seite 18 veröffentlicht. Wir freuen uns auf weitere Leserbriefe: redaktion@yaez.de
Covergirl #35
Lisa Titelfoto für yaez:
Jan Kopetzky
Illustration: Niko Burger (www.knuspermarke.de)
Fotos Titelseite (klein): PR, Detlev Schneider, Four Music
Aufstehen, Frühstücken und dann ab zur Schule. Jeden Morgen das Gleiche, fast Janos Burghardt wie ein Slapstick. Doch der Chefredakteur Alltag des Schulwegs bietet viel mehr, als man sich bewusst ist. Die besten Freunde in der Schule sind oft die, mit denen man sich den Schulweg teilt. Und auch die schrägsten Dinge passieren unterwegs, außerhalb der Schulzeit. Wir haben eine solche verrückte Anekdote gefunden: In der Münchner S-Bahn haben sich zufällig die Rapper von Blumentopf und die Rocker von den Sportfreunden Stiller getroffen (Seite 4).
Fotos: Marie Cevey, ARD
Liebe Leserin, lieber Leser,
oktober 2008 • yaez
04 schulweg
Die große
Blumentopf trifft Sportfreunde Stiller yaez sprach mit Roger (Blumentopf) über den Weg zur Schule, Graffiti und eine besondere Begegnung in der Münchener S-Bahn
Freiheit? topf
Blumen
Warum der Führerschein nicht hält, was er verspricht
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Text: Christiane Traub
it dem Bobbycar hat es angefangen. Das erste Mal schneller als Mama, die nicht so richtig hinterherkam. Ein bisschen Freiheit schnuppern, im Park, im Garten oder auf dem Marktplatz. Danach kam das Kettcar, dann das Fahrrad und jetzt, zum 18. Geburtstag, der lang ersehnte Autoführerschein. Für Philipp fängt das Leben ab heute richtig an – gefühlt zumindest. Endlich nicht mehr auf den Fahrplan der Busse und Straßenbahnen angewiesen sein. Endlich nicht mehr von den Eltern oder der großen Schwester abgeholt werden müssen. Und endlich den Freunden und vor allem der Angebeteten zeigen können, wie viel PS in ihm stecken. Das Adrenalin pulsiert in seinen Adern, als er den Führerschein vom Prüfer überreicht bekommt. Vergessen ist die verkorkste erste Fahrprüfung, vergessen sind die anstrengenden Stunden am Fließband, nur um sich die Fahrstunden auch leisten zu können. Jetzt ruft die Freiheit! Auch Felix kann sich noch gut an dieses Gefühl erinnern. Vor einem halben Jahr steckte er in Philipps Haut. Doch heute fühlt es sich schon etwas anders an: »Man könnte zwar überall hinfahren, aber es fehlt das Auto«, sagt er. Nur die wenigsten Führerscheinneulinge haben tatsächlich auch ein eigenes Auto. Die meisten sind auf das Familienauto oder Mamas Zweitwagen angewiesen. Und da zeigen sich sofort die Grenzen, die man vorher nicht gesehen hat. Entweder braucht einer der Elternteile das Auto zum Arbeiten. Oder zum Einkaufen. Oder um die kleine Schwester vom Turnen abzuholen. Oder, oder,
yaez • oktober 2008
illustration: niko burger
oder. Die Gründe für ein Nicht-Vorhandensein des Autos scheinen grenzenlos. Und ist es doch einmal verfügbar, fangen die Diskussionen mit den Eltern an. »Nein, das Benzin ist im Moment so teuer, in die Stadt kannst du auch mit der Bahn fahren. Und überhaupt. Woher willst du denn so viel Geld für die Parkgebühren haben? Außerdem möchten wir dich noch nicht so gerne alleine fahren lassen. Du hast zwar den Führerschein, die meisten Unfälle werden aber immer noch von Fahranfängern gebaut.« Also auch bei Vorhandensein des Autos gehen die Ausreden nicht aus. Und plötzlich wird einem klar, dass 18 noch nicht gleich bedeutet, dem Diktat der Eltern entkommen zu sein. Eine andere Einschränkung ist der Alkohol. »Man muss sich eben entscheiden. Entweder trinken oder fahren. Beides geht einfach nicht. Und vor allem, wenn man auf dem Land wohnt, kann es dann eben doch wieder passieren, dass einen die Eltern von einer Party abholen müssen«, sagt Felix. Nicht alle nehmen das so ernst wie er. Doch dann ist im besten Fall der Führerschein wieder weg. Im schlimmsten Fall bezahlt man sogar mit dem Leben. Trotzdem möchte Felix seine Fahrerlaubnis nicht missen. Ein kleines Stückchen Freiheit schenkt er einem ja doch. Endlich ist er nicht mehr fast zwei Stunden am Tag zu seiner Freundin unterwegs. Ohne das ständige Umsteigen braucht er mit dem Auto noch genau 20 Minuten zu seiner Liebsten. So können sie sich öfter und länger sehen. Und dafür leiht ihm sogar seine Mutter gerne das Auto.
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Sportfreunde Stiller
Aus HipHop-Videos sind dicke Autos nicht wegzudenken, doch Roger verzichtet freiwillig: Der Rapper der Münchener HipHop-Band »Blumentopf« hat kein eigenes Auto. »Das braucht man hier nicht«, sagt er. Und erklärt: »Vor kurzem erst stand ich wieder mit einem Mietwagen vor meiner Wohnung, es war ziemlich spät, aber es gab keinen freien Parkplatz.« Mit 15 Jahren ist Roger in die Großstadt München gezogen. Zur Schule ist er damals immer mit der S-Bahn gefahren. Damals war das Zeichnen seine große Passion. Roger erregte mit seinen Skizzen sogar einmal die Aufmerksamkeit von Walt Disney. Nach der Teilnahme an einem Skizzen-Wettbewerb klingelte mitten in der Nacht das Telefon: Ein Disney-Mitarbeiter bot ihm ein Praktikum an. Doch dazwischen kam eine Rapper-Karriere. Der Berührungspunkt vom HipHop zur Welt der Zeichnungen ist das Graffiti – klar, dass Roger sich auch dafür interessiert: »Ein gut gemachtes Graffiti flasht mich immer wieder. Aber wenn keine Idee dahintersteckt, finde ich es langweilig.« Nach der Schulzeit fährt Roger immer noch Bahn, jetzt ins Tonstudio. Und wie der Zufall es will, trifft Blumentopf einige Male auf die Rocker von Sportfreunde Stiller. »Wir haben dann immer Witze gemacht. Ich habe gefragt, ob ich mal bei ihnen Schlagzeug spielen darf. Und die wollten bei uns mitrappen«, sagt Roger. Für einen Song war die Bahnfahrt aber zu kurz. jb
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Die Straße zum Erwachsenwerden Warum wir uns immer an unseren Schulweg erinnern werden Text: Katrin Brinkmann Foto: Jan Kopetzky
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lar, ich erinnere mich noch genau«, sagt meine Freundin Anna am Telefon. Es war immer ein bisschen wie in »Täglich grüßt das Murmeltier«. Jeden Morgen dasselbe: Der Wecker klingelt, man schält sich aus den warmen Laken, fährt sein morgendliches Waschprogramm ab und draußen an der Ecke unserer Straße haben wir uns dann für den Schulweg getroffen. Mit vom Schlaf zerzaustem Haaren und immer noch verquollenen Augen. Egal ob bei Sonnenschein oder ob es draußen noch dunkel und eisig kalt war. Die Schnellere wartete Zähne klappernd, die Hände tief in den Jackentaschen vergraben. Und erntete dafür zur Begrüßung nur ein müdes, dahingemurmeltes »Hallo«. Anna und ich hatten immer den gleichen Schulweg. In der Grundschule, die nur 500 Meter entfernt war – nur am Kindergarten vorbei und über den Kirchplatz – und auch später auf dem Gymnasium, zu dem wir den Schulbus nahmen.
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Wenn man den Schulweg aber einmal genauer betrachtet, wird klar: Er ist nicht einfach nur der Weg vom Elternhaus zur Schule. Der Schulweg ist gepflastert mit Gefühlen und Eindrücken, mit denen wir plötzlich ganz allein klarkommen müssen. Denn unsere Eltern lassen uns zum ersten Mal ziehen. Aber gerade deshalb bleibt er für uns immer präsent. Wenn ich heute wieder meinen Weg zur Bushaltestelle entlang laufe, kommt alles zurück: Jeden Morgen warteten wir dort bibbernd, bis er für uns anhielt. 35 Minuten dauerte dann die Fahrt zur Schule, weil unterwegs noch Schüler aus den anderen Dörfern eingesammelt werden mussten. Was für uns bedeutete, dass wir verdammt früh raus mussten, weil wir die zweite Haltestelle waren. Um 6 Uhr. Im Dunkeln. Eine unmenschliche Zeit. Doch zum Glück konnte man ja im beheizten Bus noch eine Runde dösen. Oder noch schnell die Hausaufgaben erledigen. Auch wenn das bei der schlechten Beleuchtung und den Straßenverhältnissen schwierig war. Ich war immer glücklich, wenn ich das Gekrakel später in
der Stunde noch entziffern konnte. Aber immerhin stand da was und ich war nicht der Depp, wenn ich dran kam. Im Bus habe ich aber nicht nur für die Schule gelernt, sondern auch kapiert: Wer älter ist, hat das Sagen und sitzt hinten. Diejenigen, die sich nicht an diese ungeschriebene Regel hielten, kamen nur mit einem Schuh nach Haus, weil der andere irgendwo neben der Fahrbahn in einem Graben lag. Und ich habe begriffen: Wer als Letztes einsteigt und nicht forsch genug drängelt, zieht die Arschkarte und muss stehen. Die wichtigen Sachen des Lebens also. Das Schulweg-Survivalkit meiner Freundin Simone, die in der Stadt zur Schule ging, sah da etwas anders aus: Während ich vor der Haustür in den Bus ein- und am Schultor wieder ausstieg, war sie die Fliege im großen U-Bahn-Netz. Schon als laufender Meter, kaum größer als ihr Ranzen, war sie Teil des Stadtverkehrs und quetschte sich zwischen den Anzugträgern, die zur Arbeit hasteten, in den Waggon. Schon vor dem Dreisatz lernte sie die Berechnung der kürzesten Route und kannte irgendwann sämtliche Fahrpläne auswendig, für den Fall, dass sie eine Bahn verpasste. Um zur Haltestelle zu gelangen, musste sie immer durch einen Park. Selbst nach Jahren erinnert sie sich noch genau, wie viel Angst sie immer vor den Obdach- und Arbeitslosen hatte, die schon morgens um acht Uhr den Tag mit ihrem ersten Bier begrüßten. Aber egal ob Stadt oder Land. Jeder Schulweg wird irgendwann Routine. Man kennt jede Straße, jede Ampel, jeden Stein, sogar die Menschen, die man trifft, sind meistens die gleichen. Und wenn die Freunde nicht dabei sind, schlurft man in Gedanken versunken und wie auf Autopilot in Richtung Schule. Erst die gemeinsamen Erlebnisse und Abenteuer machen den Schulweg spannend und aufregend. Mein Herz klopft jetzt noch, wenn ich daran denke wie sich der Junge, den ich toll fand, im Bus vor mich setzte. Ich bin fast gestorben! Natürlich wussten die anderen Bescheid und haben doofe Sprüche gemacht und gelacht. Mir war es unendlich peinlich. Und mein Magen zieht sich zusammen, wenn ich mich daran erinnere, wie ich meinen Eltern wieder mal eine miese Mathearbeit vorlegen musste. Die dritte Fünf. Ich wusste ganz genau, was sie sagen würden, sah schon ihre enttäuschten Blicke vor meinem inneren Auge. Den gesamten Nachhauseweg lang habe ich mir dann überlegt, wie ich es ihnen beibringe, mir jedes Wort vorgesagt und noch kleine Abstecher gemacht, um Zeit zu schinden. Aber ich hatte auch jede Menge Spaß mit meinen Freunden: Wir haben uns schmutzige Witze erzählt, uns geneckt – manchmal endete das auch in einem ernsthaften Streit mit tagelangem Ignorieren – oder wir haben gegenseitig die neueste Musik getauscht. Und mit meiner Freundin Anna und den anderen Mädchen konnte ich über blöde Lehrer und Klassenkameraden lästern und natürlich ganz wichtig: über Jungs. An solchen Tagen konnte der Schulweg gar nicht lang genug sein. Auch wenn mir das nicht bewusst war: Aber der Schulweg war meine Straße zum Erwachsensein. Ohne Eltern war ich das erste Mal in meinem Leben auf mich allein gestellt. Aber ich war nie ganz allein. Denn da waren immer Freunde, die auf mich gewartet haben.
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06 schulweg
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Wie ein ganz normaler Montag von Jessica (17) aussieht 7.10 Uhr Biobuch, Turnschuhe und ein Käsebrot –
Was der Vorteil einer Fernbeziehung ist FOTO: Marie cevey
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icht, dass sie ihm nicht fehlen würde. Nachmittags, wenn er an seinen Hausaufgaben sitzt. Oder abends, wenn er mit seinen Kumpels ins Kino geht. Aber dass er zwischen Schule, Fußballtraining und Gitarrenunterricht auch einfach mal allein sein kann – das gefällt Lukas an seiner Beziehung zu Caroline. Die beiden sind seit zehn Monaten zusammen. Er wohnt in Köln, sie in Bonn. Ziemlich nah beieinander eigentlich – aber für sie fühlt es sich trotzdem an wie eine Fernbeziehung. Lukas findet das gut so. »Sich täglich zu sehen, geht gar nicht!«, sagt der 17-Jährige. »Das wird einfach schnell langweilig, und man wird unzufrieden, weil man nicht einfach machen kann, was man will.« Seine Freunde zu vernachlässigen oder auf Fußball zu verzichten – das kommt für Lukas nicht in Frage. Das Wochenende hält er sich dafür frei: für Caroline. Wenn sie ihn besucht oder er zu ihr fährt, dann haben die beiden nur Zeit füreinander. Gehen zusammen schwimmen oder Inline skaten, machen einen Ausflug an den Rhein, hören Musik - oder kuscheln einfach nur. Die beiden haben sich beim Sprachen-Wettbewerb in Düsseldorf kennen gelernt. Da haben sie sich auf
Anhieb verstanden – sogar auf Englisch. Caroline kann mit der Fernbeziehung ebenfalls gut leben. In der Woche versucht sie, alles zu erledigen, was sein muss – oder was nur zusammen mit Mädchen geht. »Manche Sachen unternehme ich lieber mit meiner Freundin als mit Lukas. Shoppen zum Beispiel. Da haben Jungs einfach keine Lust zu.« Obwohl Caroline und Lukas nur das Wochenende zusammen verbringen, wissen sie ziemlich gut, was der andere mag. Oder vielleicht sogar gerade deshalb. Denn wer nur wenig Zeit zusammen verbringt, versucht, es sich besonders schön zu machen. Caroline zum Beispiel liebt Erdnussbutter – klar, dass die bei Lukas auf dem Frühstückstisch steht. Und sie stellt samstags fast schon automatisch seinen Lieblingssender ein. Aber nur dann. Denn sich für den anderen verstellen, das will keiner von beiden. Das ist auch der Grund, warum sie sich nicht häufiger sehen, obwohl die Fahrt von Bonn nach Köln mit dem Zug gerade mal eine halbe Stunde dauert. Wenn sich Lukas und Caroline nach einem gemeinsamen Wochenende dann wieder für viereinhalb Tage trennen, sei das zwar schon manchmal schwer, sagt Lukas. Aber dafür freut er sich umso mehr aufs nächste Mal.
Aufklärung: So funktioniert der Nahverkehr Wem gehören die Bahnhöfe?
Das, was man umgangssprachlich als Bahnhof bezeichnet, ist für einen echten Eisenbahner bloß ein Haltepunkt. Doch wem gehören sie? Die meisten Bahnhöfe sind im Besitz der Deutschen Bahn. Die Bahn ist aktuell noch eine hundertprozentige Tochter des Bundes. Doch am 27. Oktober will sie 24,9 Prozent ihrer Anteile an die Börse bringen. Der zweitgrößte Bahnhofs-Besitzer ist eine Privatfirma, die rund 1000 Bahnhöfe in Deutschland besitzt.
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Immer auf Achse
Zug zum Zungenkuss TextE: Marie-Janine Steiner
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Was ist ein integraler Taktfahrplan?
Ein abgestimmter Fahrplan, damit Fahrgäste ohne Zeitverlust umsteigen können. Die Wartezeiten für Anschlussverbindungen in alle Richtungen sollen dabei möglichst gering sein.
Was ist ein Verkehrsverbund?
Zusammenschluss von Verkehrsunternehmen, um Tarif und Taktung aufeinander abzustimmen. So brauchen Fahrgäste nur ein Ticket für den Verbund, statt eines von jedem Unternehmen.
bevor Jessica sich auf den Schulweg macht, guckt sie noch schnell, ob sie nichts vergessen hat. Dann schnappt sie sich ihre Jacke und läuft zur Bushaltestelle. 7.15 Uhr Der Bus kommt um die Ecke. Eine Minute zu spät – aber das macht nichts. Ihr Lieblingsplatz im Bus ist noch frei: der zweite links vom Hintereingang. Sie zieht ihr Biobuch aus der Schultasche. Die Busfahrt zur U-Bahn-Haltestelle reicht gerade dafür aus, die Hausaufgaben noch einmal zu überfliegen. 7.28 Uhr Perfektes Timing! Noch drei Minuten Zeit, bis die U-Bahn kommt. Jessica ist mit Lara verabredet, im zweiten Waggon (wie immer). Die beiden sind 13 und gehen in eine Klasse. Gut, dass Lara ein Sudoku-Heft dabei hat. 7.41 Uhr Gerade noch rechtzeitig merken Jessica und Lara, dass sie aussteigen müssen. An der Haltestelle treffen sie Lea, Charlotte, Niklas und Lukas. Die letzten paar Meter zur Schule gehen alle zusammen – genug Zeit, um Neuigkeiten auszutauschen. 14.00 Uhr Uff, der Schultag wäre schon mal geschafft! Jessica und Lara gehen zurück zur U-Bahn. Lara kauft noch schnell eine Packung Kaugummi – schon haben die beiden die Bahn verpasst. Egal, die Nächste kommt in zehn Minuten. 14.15 Uhr Tschüss, Lara! Jessica steigt in den Bus um. Gut, dass sie hier nicht lange warten muss: Die Fahrpläne von Bus und Bahn sind aufeinander abgestimmt. Ziemlich praktisch – vor allem, wenn man Hunger hat. 15.30 Uhr Kaum zu Hause, macht Jessica sich schon wieder auf den Weg: zum Handball-Training. Gut, dass der Bus sie von Tür zu Tür fährt. Jessica hat ihren MP3-Player dabei. Eigentlich ganz gemütlich, so durch die Stadt zu fahren, findet sie. Am liebsten würde Jessica einfach sitzen bleiben. Mit ihrem Schülerticket könnte sie mindest noch zwei Stunden fahren. 16.45 Uhr Jetzt schnell in die S-Bahn und zum Schlosspark. Jessica ist mit Janine verabredet. Die beiden wollen durch die Fußgängerzone schlendern. Nach Klamotten gucken und dann ein Eis essen. 18.05 Uhr Ganz pünktlich ist Jessica heute nicht. Gut, dass die Busse und Bahnen um diese Zeit besonders häufig fahren – wegen der Berufspendler. Wenn sie Glück hat, ist sie noch vor ihrem Vater zu Hause. 18.25 Uhr Geschafft! Jetzt nur noch die Hausaufgaben. Heute geht es zum Glück einigermaßen.
schulweg 07
Woran denkst du? Auf dem Weg zur Schule ...und nach Hause
Fotos: anne ackermann
Murat, 19 Die Schule schnell durchzuziehen, um wieder nach Hause zu können Dass ich mich dann wieder für eine Stunde hinlegen kann
Kiara, 15 Ich denke eigentlich nur daran, nicht zu spät zu kommen Über das Leben an sich, und lasse meinen Gedanken freien Lauf
Titelnotizen Marc und das Auto
Marc Röhlig marc@yaez.de
www.yaez.de
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Elmma, 17 Verschieden. Montags vor allem darüber, was am Wochenende war Über Besonderes in der Schule. Manchmal lache ich auch laut
Dustin, 14 Ich freue mich, meine Freunde wiederzusehen An die blöden Hausaufgaben
irgends erfährt man die eigene Unmobilität schmerzhafter als auf dem Schulweg. Unmobilität, was für ein Wortmonster. Aber wenn Mobilität so etwas wie Freiheit, Grenzenlosigkeit und Unabhängigkeit bedeutet, so ist das auf Busse warten vor und nach der Schule eben das Gegenteil davon: Es ist Unmobilität. In der Grundschule war ich noch sehr mobil. Die Wohnung nur zehn Fußminuten von der Schule weg; aus dem Haus nach links, dann einmal rechts, immer die Hauptstraße lang und zum Schluss, die Abkürzung, einmal durch die Hecken links rein auf den Schulhof. Meine Mutter hatte mir letztens eröffnet, dass sie mich die ersten Male heimlich begleitet hat. Sie wollte sehen, ob ich den Weg auch tatsächlich alleine schaffe. Stattdessen hat sie herausgefunden, dass ich mein Milchgeld für Flutschfinger ausgebe. Als ich ans Gymnasium kam und wir zeitgleich in einen Vorort zogen, da schlug sie dann zu, die Unmobilität. Für Menschen mit Auto ist ein Umzug ins
Grüne immer ein Gewinn: Ist doch nur zehn Minuten von der Stadt entfernt. Für Jugendliche werden aus den zehn Minuten ganze Stunden. Die ersten Jahre bin ich Bahn gefahren, drei Bummelzugstationen. Dann wurde der Bahnhof, nun es war eigentlich eine Matschwiese mit Gleisen, eingestellt. Dann bin ich Straßenbahn bis zum Dead End gefahren und noch eine halbe Stunde gelaufen. Irgendwann wurde eine Haltestelle für den Regionalbus auf die Landstraße gesetzt. Der Bus kam entweder zehn Minuten zu früh oder zu spät. Natürlich war er immer dann zu spät, wenn es regennasser Winter war und ich die zehn Minuten früher dastand. Und selbstverständlich kam er immer dann zu früh, wenn ich besonders dringend in die Stadt musste und keine Zeit hatte, auch früher an der Haltestelle zu stehen. Mittlerweile habe ich ein Auto. Das ist ganz praktisch. Da braucht man nämlich wirklich nur zehn Minuten ins Zentrum.
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08 schule
Der letzte Ausweg Jeden Tag bringen sich in Deutschland Jugendliche um – Suizidversuche sind immer Hilferufe TEXT: Jochen BLind
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ontagmorgen. Eine neue Schulwoche beginnt. Alle Schüler sind bereits da. Nur ein Platz bleibt leer. Der von Leonie. Sie wird nie wieder in die Schule kommen. Denn Leonie hat ihrem Leben Samstagnacht selbst ein Ende gesetzt. Mit den Eltern war sie zerstritten, zwei wichtige Klausuren hatte sie völlig verhauen. Und dann musste sie am Samstagabend auf einer Party sehen, wie ihr Freund mit einer anderen rumknutscht. Der Heimweg führte über eine Brücke. Leonie stellte sich ans Geländer und starrte in die Tiefe. Wieso leben?, fragte sie sich. »Ich kann nicht mehr«, schrieb sie ihrer besten Freundin noch per SMS. Dann sprang Leonie in die Tiefe. Jeden Tag sterben in Deutschland etwa sechs Jugendliche und junge Erwachsene durch Suizid. Und Experten schätzen, dass es über 150 jeden Tag versuchen. »Suizid ist eine Form von Hilferuf«, erklärt Helga Käsler-Heide, die in Tübingen als psychologische Psychotherapeutin arbeitet. Vor allem Jugendliche seien gefährdet: »Sie ertragen das Leben nicht, so wie es im Moment ist.« Außerdem sei in diesem Alter die Versuchung groß, Dinge zu probieren und an die Grenzen zu gehen. Zwischen den Geschlechtern gibt es große Unterschiede: »Bei den Suizidversuchen kommt auf vier
finden. »Man muss als junger Mensch die Selbstsicherheit erlernen zu sagen: Shit Happens – aber ich komme durch!« 80 Prozent würden ihren Suizidversuch ankündigen. »Wenn sich einer plötzlich völlig zurückzieht, sich im Wesen stark verändert oder mit Messern rumspielt, kann das ein Zeichen sein«, erklärt Käsler-Heide. »Solche Warnsignale muss man ernst nehmen«, rät die Expertin, »und man darf sich nicht scheuen, nachzufragen und Hilfe anzubieten.« Wenn man sich selbst damit überfordert fühle, könne der Lehrer der richtige Ansprechpartner sein. »Oder die Eltern, Foto: iStockphoto wenn man sie selbst gut kennt.« Das Internet spielt eine wichtige Rolle – im posiMädchen ein Junge, bei den durchgeführten Suiziden tiven, wie im negativen Sinne. Es gibt Foren, in denen ist das Verhältnis genau umgekehrt«, erläutert Kässich Suizidgefährdete Anregungen fürs Sterben holen ler-Heide. Der Grund: »Mädchen neigen dazu, sich können. »Hier spielt es eine verstärkende Rolle«, erHilfe zu holen. Jungs sind in der Regel verschlossen.« klärt Käsler-Heide. Es biete aber auch die MöglichAußerdem würden Jungen bei ihren Versuchen zu keit, sich Rat und Hilfe zu holen. »Suizidgedanken anderen, wirkungsvolleren Methoden greifen. Eine haben oft Gründe, die man nicht schnell mal beim wichtige Rolle dabei spielt die Pubertät. »Kinder Mittagessen erzählt, weil man sich dafür schämt.« und Jugendliche leben lange in einem geschützten Hier biete die Anonymität des Internet Chancen. Rahmen«, hat die Psychotherapeutin beobachtet, Ein Forum, wo Jugendliche Hilfe finden können, »man braucht aber als junger Mensch auch Krisenist das Angebot »Freunde fürs Leben« (www.frnd. erfahrungen, um zu lernen, wie man damit umgeht.« de). Prominente wie Markus Kavka unterstützen die Wenn Eltern einem immer alle Steine aus dem Weg Aktion. räumten, könnten wichtige Erfahrungen nicht statt-
Wenn Oma die Schuhe gießt Lisa Maaßen gewinnt den Jugendwettbewerb »Alzheimer & You« – In Deutschland gibt es immer mehr Demenzkranke
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ine ältere Frau lichen ist, neue Wege nimmt eine Gießder Kommunikation kanne. Gedanund des Kontakts zu kenverloren schüttet sie Erkrankten zu finWasser in ihre Schuhe. den«, so die ModeIhr Ehemann steht daratorin. neben und schaut zu. Der Wettbewerb Dann wendet er sich wurde von der ab. Sein Blick ist hilflos, Deutschen Alzheibesorgt, resigniert. mer Gesellschaft Das Bild der vere.V. mit Unterstütwirrten Frau und ihzung des Bundesres ratlosen Mannes ministeriums für hat Lisa Maaßen nicht Familie, Senioren, mehr in Ruhe gelassen. Gewinnerin Lisa Maaßen (17) bei der Preisverleihung Frauen und Jugend mit VIVA-Moderatorin Johanna Klum, und ihr Siegerbild Im Rahmen eines zweiveranstaltet. Juwöchigen Schulpraktikums war die 17-Jährige in gendliche zwischen 14 und 21 Jahren waren dabei einem Hamburger Altenheim tätig. Dort hat sie diese aufgerufen, sich mit dem Krankheitsbild Demenz Szene beobachtet. »Man fühlt sich schrecklich hilflos auseinanderzusetzen. »Die Wettbewerbsbeiträge zeidabei«, erzählt Lisa Maaßen. Als sie dann von dem gen, dass die junge Generation Demenzkranke mit Wettbewerb »Alzheimer & You – Zeig dein Engaviel Hilfsbereitschaft und Respekt begegnet«, freut gement« gehört hat, malte sie ein Bild darüber. Eine sich Heike von Lützau-Hohlbein, 1. Vorsitzende der hochkarätige Jury bewertete die 110 eingereichten Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V., »das ist von Beiträge, darunter die VIVA-Moderatorin Johanna großer Bedeutung für unsere Gesellschaft.« Mehr Klum. »Wir müssen uns bewusst sein, dass es die Informationen zum Wettbewerb findest du hier: Angelegenheit der Gesunden und auch der Jugendwww.alzheimerandyou.de job
yaez • oktober 2008
English Corner I can’t believe it’s Christmas! Britain is certainly not famous for its sunshine – so much for granted. Everybody in the UK can put up with the ordinary amount of rain. But what is all this cold and drizzling about? Not that this kind of weather has just started. No – we’ve been shivering for quite some weeks now (even though September is supposed to be one of the most beautiful months of the year, and October has only just begun!). As if the weather wasn’t enough, the supermarkets are stuffed with things I don’t want to see at this time of the year. Not that I don’t like them. On the contrary! I love mince pies and mulled wine and chocolate treats and all that. But I’ve been hoping for the summer to come back. But all these Christmas puddings sitting in every single supermarket shelf keep reminding me that my hope for sun and warmth is pointless. I honestly wouldn‘t mind if it turned autumn now, even with a considerable amount of rain. But why winter? Why now? And who actually buys all the Christmas sweets at this time of the year? Not anyone in their right minds, I thought, and phoned my friend to complain about it. »Sorry, I can’t talk«, he said in a muffled voice. »I’m having a mince pie.« ana
Translations: granted zugegeben to shiver frösteln, zittern mince pie mit Fruchtmischung gefülltes Weihnachtsgebäck aus Blätter- oder Mürbeteig mulled wine Glühwein treat hier: Leckerei muffled voice gedämpfte Stimme
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Chat-Status: genervt Warum es nervt, dass es so viele Chatprogramme gibt TEXT: Gregor landwehr
Illustration: Niko Burger
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s ploppt ein Fester auf. »Hallo« steht darin. Mein Freund Timo sitzt grade vor seinem Computer und schickt mir diese Nachricht. Einige Zeit später weiß ich, dass es ihm in seinem Austauschjahr in Frankreich gut gefällt und er viel am Strand ist. Instant Messenger heißen die kleinen Programme, die das möglich machen. In Echtzeit chatten, sehen, wer zur selben Zeit online ist. Es gibt diese Programme schon eine ganze Weile, der bekannteste Messenger ist ICQ. Aber es gibt auch eine Reihe weiterer Programme: Microsoft brachte seinen Live Messenger heraus. Es gibt den AOL Instant Messenger (AIM), Jabber und noch einige andere. Und über Programme wie Skype kann man nicht nur telefonieren, sondern auch in Echtzeit Nachrichten austauschen. Jetzt kommt auch noch ein neuer Anbieter hinzu. Das SchülerVZ rüstet mit einem »Plauderkasten« auf. Dieser bietet, was auch ICQ kann: Nachrichten in Echtzeit hin und her schicken. Noch ist der Plauderkasten in der Testphase, aber bald wird er für alle Nutzer zur Verfügung stehen. Bislang kann man zwar Nachrichten über SchülerVZ verschicken, auf Antworten muss man aber lange warten. Chatten kann man das nicht nennen. Das Praktische an der Impressum und Redaktion yaez erscheint jeden Monat (außer Schulferien) und liegt kostenlos an über 5000 weiterführenden Schulen in ganz Deutschland aus. ISSN: 1612-8257 HERAUSGEBER: Janos Burghardt, Simon Keller, Michael Hartung REDAKTION & VERLAG: Yaez Verlag · Burghardt, Keller, Hartung GbR Arminstraße 15, 70178 Stuttgart Tel: (0711) 13 77 80-20, Fax: (0711) 13 77 80-22 E-Mail: redaktion@yaez.de, www.yaez-verlag.de Chefredakteur: Janos Burghardt (ViSdP) ART DIRECTOR: Simon Keller Redaktion dieser ausgabe: Janos Burghardt, Simon Keller, Frank Wendel, Jochen Blind, Kira-Katharina Brück, Anne Allmeling, Maria-Janine Steiner, Marc Röhlig, Kathrin Brinkmann, Sarah Stocker, Josephine Kroetz, Oskar Piegsa, Sabrina Nell, Christiane Traub, Gregor Landwehr, Tanja Maier, Niko Burger (Illustration), Thorsten Trantow (Popel) Film und Regional: Jochen Blind Fotos: Jan Kopetzky, Marie Cevey, Anne Ackermann, dpa, PR HERSTELLUNG: Simon Keller AnzeigenLEITUNG: (verantwortlich für den Anzeigenteil) Michael Hartung (13 77 80-16, mh@yaez-verlag.de) verbreitete auflage: 172.210 Exemplare (IVW QII/2008) Ab September 2008: 300.000 Exemplare (Verlagsangabe) Die Auflage wird regelmäßig von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) geprüft. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 01.05.2008. abo & vertrieb: Tel: (0711) 13 77 80-20, Fax: (0711) 13 77 80-22 E-Mail: vertrieb@yaez.de Der Bezug der Jugendzeitung ist für Vertriebsstellen kostenlos. Das Abo im Einzelbezug kostet 2,99 Euro/Jahr. Abo-Bestellung über vertrieb@yaez.de Druck: Bechtle Verlag&Druck, Esslingen Die Jugendzeitung yaez arbeitet mit Landesschülervertretungen und SMVen zusammen. Die namentlich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.
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neuen Funktion ist aber immerhin: Wenn alle Freunde eh im SchülerVZ sind, braucht man sie nicht mehr in die Kontaktlisten seiner Chatprogramme eintragen. Denn bei den vielen unterschiedlichen Chatprogrammen stellt sich immer die Frage: Brauche ich die alle? Oft schon, denn wenn meine Freunde aus der Schule über ICQ chatten, die Freunde aus Frankreich aber auf den Live Messenger setzen und der Fußballverein über AOL kommuniziert, dann müssen eben alle dieser Programme auf den Rechner. Es gibt aber auch Programme, die alle Dienste verbinden. Tools wie »Trillian« und »Miranda« können alle gängigen Chatprogramme in einem Programm anzeigen. So sieht man auf einen Blick, wer online ist und muss keine fünf Programme öffnen. Der »Plauderkasten« im SchülerVZ könnte aber eine echte Alternative werden, da kein Programm mehr installiert werden muss und die meisten dort registriert sind. Hauptsache der Plauderei steht nichts mehr im Weg. www.icq.com, www.aol.de/aim, messenger.live.com, www.jabber.com, www.skype.com, www.schuelervz.de, www.trillian.cc, www.miranda-im.de
Das Google-Handy
Die US-Tochter von T-Mobile hat in diesem Monat das »G1« vorgestellt, das erste Handy mit dem neuen Google-Betriebssystem »Android«. Schon lange wurde darüber spekuliert, was es alles kann und wie es aussieht. Das Handy der Marke HTC ist nun ein Klapphandy geworden, mit WLAN und UMTS. Und im Gegensatz zum Konkurrenten iPhone hat es eine richtige Tastatur. Einziges Manko: Musik hören kann man damit nicht. Das »G1« ist vorläufig nur in den USA zu kaufen. js www.t-mobile.com
Neues Jobportal: Planet Beruf
Die Bundesagentur für Arbeit hat ein neues Jugendportal ins Netz gestellt, das speziell auf die Fragen von Schülern eingeht. Das Online-Portal www.planet-beruf.de soll nach eigenen Angaben Jugendliche bei der BerufswahlEntscheidung unterstützen. Das geschieht über vielfältige Informationen (so werden zum Beispiel 478 Berufe vorgestellt) und ein interaktives Selbsterkundungsprogramm. Einen prominenten Unterstützer hat das Portal bereits gefunden: Comedian Oliver Pocher hat es zum Start 16 Schulklassen in Berlin vorgestellt. js www.planet-beruf.de
oktober 2008 • yaez
10 musik
Metallica – Death Magnetic
Katy Perry – One of the Boys
Peter Fox – Stadtaffe
Oasis – Dig Out Your Soul
Metallica war ein Geist aus einer anderen Zeit: bekannte Oldies, aber ohne nennenswerte Songs aus der Gegenwart. Nach fast zwei Jahrzehnten schlechter Alben haben sich die Alt-Rocker wieder auf ihre alten Stärken besinnt und ein hammerstarkes Album aufgenommen: »Death Magnetic«. Die »Four Horsemen« machen also wieder das, was sie am besten können: Heavy Metal und zwar immer voll auf die Zwölf. Jeder Song ist mit fünf bis neun Minuten Länge ein kleines Opus für sich. Dramatische Steigerungen und kompromisslose Dampflokomotiven-Akkorde machen es nicht leicht, einen Lieblingssong zu benennen. Wir versuchen es trotzdem: »The Day That Never Comes«, »Cyanide« und »The Unforgiven III« finden wir besonders stark.
Eine Pastorentochter singt über ihre SexFantasie, andere Mädchen zu küssen und landet damit auf den ersten Platz in den US-, UK- und den deutschen Charts. Zu gut, um wahr zu sein, doch Kate Perry gibt es wirklich. Und nachdem man das gut gelaunte »I kissed a Girl« zigmal im Radio gehört hat, möchte man noch mehr von Kate – das gibt es jetzt in Albumlänge. Neben weiteren Partysongs gibt es darauf auch nachdenkliche Nummern. Die gut gemachte Hommage an ihren Ex-Freund »Ur So Gay« gehört aber definitiv nicht dazu. Und was sagen ihre konservativen Eltern dazu, dass Kate sich musikalisch austobt? Sie werden damit zitiert, dass sie es für eine Schande halte, dass ihre Tochter Homosexualität verherrlicht. Na dann, Radio aus und weghören.
Schon etwas länger lassen die Berliner von »Seeed« auf neue Tracks warten, doch vom Frontmann Peter Fox gibt es jetzt immerhin ein Soloalbum. Das hört sich zwar auch ganz schön nach »Seeed« an (wen wundert das?), hat aber auch einen eigenen Stil. Peter Fox nennt ihn »Filmmusik zum Tanzen«, was den theatralischen Sound ganz gut beschreibt, zu den meisten der 12 Songs kann man wirklich tanzen. Nur konsequent, dass auch das Filmorchester Babelsberg auf der Platte zu hören ist. An den Texten für sein Debüt hat Peter Fox zusammen mit Kollegen ein Jahr lang gearbeitet. Die Tracks handeln natürlich von Berlin, aber auch von Liebe, Stress und Partys. Mit »Stadtaffee« zeigt Peter Fox, dass er mehr kann als nur Partysongs.
Sie erfanden den Britpop, doch in den letzten Jahren haben andere Briten ihnen die Show gestohlen. Jetzt versuchen sie es erneut auf die Bühne: Mit »Dig Out Your Soul« ist Oasis wieder eine großartige Platte gelungen. Die Single »Shock Of The Lightning« ließ bereits frohlocken, aber eine gute Single ist bekanntlich noch kein Topalbum. Das haben offenbar auch Oasis verinnerlicht und sich auf Longplayer Nummer 7 wieder auf alte Tugenden besonnen. Und auch auf eine Größe aus Manchester gesetzt: Hier und da ist ein Musikzitat von den Beatles zu hören, was das Album sehr aufwertet. So wird mit »The Turning« eine Rock&Roll-Hymne geboten als auch mit »Falling Down« ein nachdenklicher Soundtrack für das Ende einer Beziehung.
Heute schon Tecktonik gehört?
Frei Schnauze
Warum ein Housetrend aus Frankreich auch hier bekannt werden könnte
Lyrics: Kate Perry – »I kissed a girl«
E
s ist der Megatrend aus Frankreich, der jetzt nach und nach auch in Deutschland bekannt wird: Tecktonik. In Paris ist der Tanzstil, der eine eigene Musik (eine Mischung aus Techno und Elektro) und eine eigene Mode hat, aus den Clubs nicht mehr wegzudenken. Tecktonik erinnert dabei etwas an den hierzulande bekannten Trend Jumpstyle, doch statt zu Scooter wird in Frankreich eben zu Bands wie Yelle getanzt. Für etwas mehr Bekanntheit dürfte der neue Herbstspot von New Yorker sorgen: Zum ersten Mal wirbt damit ein Modelabel europaweit für die Mode dieser Szene. New Yorker will auf diesen Zug aufspringen, doch ob Tecktonik in Deutschland ein Trend wird, ist fraglich. »In Frankreich gibt es eigene Marken, das ist eine ganze Szene. So etwas kann nicht innerhalb von wenigen Monaten entstehen«, sagt Maria, sie war im Frühjahr für ein Au-Pair in Straßburg. »So wie bei uns viele Jugendliche jetzt als Emo rumlaufen, gibt es da eben Tecktonik.«
yaez • oktober 2008
Tecktonik-Tänzerinnen aus dem Werbespot von New Yorker
Sie selbst hört sowieso gerne House, da ist Tecktonik genau das Richtige für sie gewesen, zumindest zum Hören. »Viele Texte sind auf Französisch, das erinnert mich immer an die Zeit in Frankreich zurück. Aber mit dem Tanz kann ich nichts anfangen, das ist viel zu kompliziert«, sagt sie. »Ich will doch nicht trainieren, nur um Tanzen gehen zu können«. js
»Ich hatte es nicht vor, aber mit dem Drink in der Hand habe ich meine Zurückhaltung verloren. Normalerweise mach ich das nicht, aber ich wollte es aus Neugier ausprobieren. Du hast meine Aufmerksamkeit erregt. Ich habe ein Mädchen geküsst und ich stand auf den Geschmack ihres Lippenstifts. Ich hab sie geküsst, nur um es mal versucht zu haben. Ich hoffe mein Freund ist deswegen nicht sauer. Es fühlte sich so falsch und so richtig an. Und das soll nicht bedeuten, dass ich mich heute Nacht verliebt habe. Ich kenn ja nichtmals deinen Namen, was auch keine Rolle spielt. Du bist bloß ein Spiel für mich. Das ist nichts, was brave Mädchen tun – ich bin so durcheinander. Wir Mädchen sind so zauberhaft – weiche Haut, rotte Lippen, es ist so schwer, ihnen zu widerstehen.«
fernsehen 11
Deutsch-türkische Seifenoper Die Serie »Türkisch für Anfänger« startet in die 3. Staffel. Wer sie noch nicht kennt, kann jetzt einsteigen – solange die Serie noch ein kleines bisschen Geheimtipp ist TEXT: Oscar piegsa
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und zwei Millionen Türken leben in Deutschland und viele Millionen Deutsche haben türkische Wurzeln. Auf den Straßen und Schulhöfen vieler Städte ist das kaum zu übersehen – nur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen war davon bis vor kurzem noch nicht viel zu spüren. Wenn man die Glotze einschaltete, konnte man den Eindruck gewinnen, dass wir in Deutschland häufiger mit sprechenden Koffern, haarigen Monstern oder intelligenten Schimpansen zusammenleben, als mit Menschen aus anderen Ländern. Dann entschied die ARD, daran etwas zu ändern. Vor zwei Jahren startete sie die Familienkomödie »Türkisch für Anfänger«. Die Geschichte dieser Serie klingt auf den ersten Blick nicht weiter ungewöhnlich: Erzählt wird sie aus Sicht der 16-jährigen Lena, die mit ihrem kleinen Bruder und ihrer Hippie-Mutter ein beschauliches Leben führte. Bis sich ihre Mutter in einen Mann verliebt – der mit seinen beiden Kindern kurzerhand bei Lenas Familie einzieht. Für Lena ist das ein Problem. Denn mit ihrer neuen Stiefschwester hat sie keine gemeinsamen Interessen und ihr Stiefbruder entpuppt sich als Ober-Macho. Später kommen sich die beiden allerdings näher – was Lenas Mutter dann aber doch wieder etwas zu viel der Geschwisterliebe ist. Kurz: Eigentlich geht es genauso drunter und drüber wie in anderen Fernsehfamilien auch. Aber eine Sache ist in »Türkisch für Anfänger« anders: Der neue Freund von Lenas Mutter heißt Metin Ötztürk und seine Kinder Yagmur und Cem. Und wenn die religiöse Yagmur gegen ihren Vater rebelliert, dann nicht, weil sie abends länger wegbleiben
Foto: ARD/Richard Hübner
will – sondern, weil es ihr wichtig ist, den Ramadan abzuhalten und im muslimischen Fastenmonat vor Sonnenuntergang nichts zu essen. In »Türkisch für Anfänger« geht es nicht nur um Liebe und Liebeskummer, Glück und Streit in der Familie, sondern auch um die Probleme, die Türken, Deutsche und Deutschtürken, Moslems und Nicht-Moslems im Alltag miteinander haben. Um das echte Leben in vielen deutschen Städten also. Ausgedacht hat sich das Ganze der Drehbuchautor Bora Dagtekin, der selbst aus einer deutschtürkischen Familie stammt. Für die Serie hat er auch eigene Erfahrungen eingebaut – allerdings immer
Scherzkekse unter sich
PROMI gesucht...
RTL verleiht am 24. Oktober den Deutschen Comedypreis 2008
A
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übertrieben, was die Serie manchmal anstrengend, oft aber sehr lustig und vor allem: alles andere als Lehrer-mäßig macht. Deshalb wurde »Türkisch für Anfänger« mit Preisen überhäuft. Sie bekam den wichtigen Grimme-Preis und den deutschen Fernsehpreis für die beste Serie. Auch in Italien und Frankreich hat die Serie Fans gefunden. Nur mit den Zuschauerzahlen war die ARD bisher nicht immer zufrieden. Noch hat die Serie ein ganz kleines bisschen Geheimtipp-Status. Das könnte sich jetzt ändern. Seit dem 10. September werden täglich alte Folgen wiederholt, danach startet die von Fans lang erwartete 3. Staffel.
m 24. Oktober trifft sich die deutsche Comedy-Szene im Kölner Coloneum, um die besten Komiker des Landes zu ehren. Moderiert wird die Gala von Dieter Nuhr, die Preise in acht Kategorien werden von einer Jury unter dem Vorsitz von Thomas Hermanns verliehen. Doch wie steht es um die deutsche Comedy im Jahr 2008? Ein Blick in die Liste der Nominierten verrät viel: Als »Beste Komikerin« sind Anke Engelke, Mirja Boes sowie Cindy aus Marzahn nominiert. Bei den Herren stehen Oliver Pocher, Michael Mittermeier und Mario Barth zur Auswahl. Die Entscheidung der Jury wird sicher schwierig werden. Nicht weil die Nominierten so unterschiedlich sind. Im Gegenteil: Irgendwie sind alle doch etwas austauschbar. Mario Barth ist selbsternannter Frauenversteher, Oliver Pocher gilt als ultimativer Versteher der niedrigsten männlichen Instinkte – und der früher mal wirklich unterhaltsame Michael
Mittermeier scheint inzwischen alle zu verstehen. Bei den Damen das Gleiche in Rosa: Die könnten irgendwie alle aus Marzahn kommen. Wobei Anke Engelke eigentlich wirklich witzig sein kann. Deutsche Comedy scheint inzwischen wie Fast Food zu sein. Es schmeckt nicht so schlecht, man ist für eine Stunde satt – doch spätestens dann hat man Hunger auf was Richtiges. Sehnsüchtig kann man da nur in die USA schauen, wo Comedy-Star Jimmy Kimmel Anfang des Jahres in seiner Late-NightShow ein Video zeigte, in dem er vorgibt, eine Affäre mit Schauspieler Ben Affleck zu haben. Dieses Video mit dem Titel »I’m f… Ben Affleck« erreichte im Internet Kultstatus, vor allem Dank der Gastauftritte zahlreicher Stars wie Robin Williams, Brad Pitt, Cameron Diaz, Christina Applegate und natürlich Ben Affleck. Auch hier stand natürlich das Wort mit dem »f…« im Vordergrund – aber deutlich kreativer verpackt, als es deutsche Comedians jemals könnten. job
oktober 2008 • yaez
12 film
filmstarts Texte und interview: Jochen Blind
9.10.
Emoticons Dokumentarfilm aus den Niederlanden: Jugendliche erzählen, was sie im Internet so treiben.
Nacht vor Augen Bundeswehrsoldat David (Hanno Koffler) kehrt nach seinem Auslandseinsatz in Afghanistan schwer traumatisiert in das heimatliche Schwarzwalddorf zurück. Die Erfolggeschichte setzt sich fort
James Bond 007: Ein Quantum Trost
Action
USA 2008 R: Marc Forster D: Daniel Craig, Olga Kurylenko, Judi Dench, Mathieu Amalric, Jesper Christensen Start: 06.11.
Bereits zum zweiten Mal schlüpft der britische Schauspieler Daniel Craig in die Rolle des besten Agenten ihrer Majestät. »Ein Quantum Trost« setzt eine Stunde nach dem Ende des Vorgängerfilms »Casino Royale« ein. James Bond sinnt nach Rache für den Tod seiner Gefährtin Vesper. Zusammen mit seiner Chefin M (Judi Dench) verhört er Mr. White (Jesper Christensen), der ihm das wahre Ausmaß der Verschwörung offenbart: Die Organisation, die Vesper erpresst hat, ist viel gefährlicher als angenommen. Bond nimmt die Ermittlung auf – und lernt dabei die geheimnisvolle Camille (Olga Kurylenko) kennen. Während seiner Ermittlungen überwirft sich Bond jedoch mit M, die daraufhin ihre Leute auf ihn ansetzt. Der Film bietet spannende Actionszenen und eine gefühlvolle Liebesgeschichte.
House Bunny Blödelei aus den USA: Ex-Playboy-Bunny Shelley (Anna Faris) mischt eine Studenten-Schwesternschaft kräftig auf.
Tage und Wolken Italienisches Drama über einen Mann, der seinen Job verliert – und damit seinen gesellschaftlichen Status.
16.10. Das Lächeln der Sterne
Gefühlvolle Verfilmung eines Bestsellers von Nicholas Sparks – mit Diane Lane und Richard Gere.
Neulich in Belgien Das Arbeiterviertel Moskau der belgischen Stadt Gent ist Kulisse dieser gelungenen Liebeskomödie.
Zweier ohne Starkes Coming-of-Age-Drama über einen Albino, der an seinem Gymnasium Außenseiter ist, und dessen besten Freund.
23.10. Die Stadt der Blinden
Verfilmung des Romans von Nobel-Preisträger José Saramago mit Julianne Moore und Mark Ruffalo: Aufgrund einer Seuche erblindet in einer Stadt nach und nach die gesamte Bevölkerung.
High School Musical 3: Senior Year Ein amerikanischer TV-Erfolg schafft es endlich auf die Kinoleinwand: Im letzten Jahr an der High School lassen es die Absolventen nochmals richtig krachen – und bereiten ein neues Frühlingsmusical vor.
Uriger Filmspaß aus dem Freistaat Bayern
Geschichte vom Brandner Kasper Komödie
Comedy-Star Bully Herbig ist Bayer durch und durch. So ist es kein Wunder, dass er in diesem Film mitwirkt – schließlich zählt »Die Geschichte vom Brandner Kasper« zu den populärsten bayerischen Volksstücken. Mit viel Humor wird die Geschichte des Tegernseer Büchsenmachers Brandner Kasper (Franz Xaver Kroetz) erzählt, der den von Herbig gespielten Tod – auf bayrisch: Boandlkramer – überlistet: Er macht ihn beim Kartenspielen betrunken und schwatzt ihm zahlreiche weitere Lebensjahre ab. Doch als seine Enkelin Nannerl (Lisa Maria Potthoff) bei einem Unfall stirbt, nimmt Brandner Kasper das Angebot des Todes an und wirft mal einen Blick in das Himmelreich. Dort gibt es immer Weißwürste und keine Preußen – da muss er nicht mehr lange überlegen, wo sein Platz ist.
yaez • oktober 2008
Fotos: Verleih
Deutschland 2008, 100 Minuten R: Joseph Vilsmaier D: Michael Bully Herbig, Franz Xaver Kroetz, Detlev Buck, Lisa Maria Potthoff Start: 16.10.
30.10. Stolpersteine Dokumentarfilm über den Kölner Künstler Gunter Demnig, der seit acht Jahren deutschlandweit kleine Gedenksteine für die von den Nazis ermordeten Menschen verlegt.
Mirrors Packender Horrorfilm mit Kiefer Sutherland: In einem gewaltigen Zierspiegel lauert eine tödliche Gefahr.
film 13
Fantasy-Abenteuer vom Feinsten
Israelischer Anti-Kriegsfilm, der Furore macht
Krabat Fantasy
Waltz with Bashir Trickfilm
Deutschland 2008, 120 Minuten R: Marco Kreuzpaintner D: David Kross, Daniel Brühl, Christian Redl, Robert Stadlober, Paula Kalenberg Start: 09.10.
Israel / Frankreich/ Deutschland 2008, 87 Minuten R: Ari Folman
Otfried Preußlers Fantasy-Roman »Krabat« gehört zu den erfolgreichsten Jugendbüchern. Lange Zeit galt der Stoff, basierend auf einer alten Volkssage, als unverfilmbar. Nun hat sich Erfolgsregisseur Marco Kreuzpaintner (»Sommersturm«, »Trade – Willkommen in Amerika«) an die Geschichte gewagt. Waisenjunge Krabat (David Kross) wird in einer Mühle Lehrling eines Zaubermeisters (Christian Redl). Er findet ein furchtbares Geheimnis heraus: Jedes Jahr muss ein Lehrling sterben, um den Meister am Leben zu erhalten. Dank der Liebe eines Mädchens (Paula Kalenberg) kann Krabat die dunklen Mächte jedoch besiegen. Dem Regisseur ist eine überzeugende Verfilmung des Jugendbuchklassikers gelungen – gerade weil er sich nicht sklavisch an die Romanvorlage gehalten hat.
Der israelische Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent Ari Folman wurde als junger Wehrpflichtiger im Libanonkrieg eingesetzt. 1982 war er Zeuge des berüchtigten Massakers von Sabra und Schatila, bei dem mehrere tausend Zivilisten getötet wurden. Jahrelange hatte Folman die schrecklichen Ereignisse verdrängt – wie nahezu die ganze israelische Gesellschaft. In »Waltz with Bashir« stellte er sich jedoch der Vergangenheit: Um die gelöschte Erinnerung in sein Gedächtnis zurückzurufen, interviewte er alte Freunde, Veteranen aus dem Libanonkrieg und Psychotherapeuten. Die realen Szenen und Interviews wurden anschließend nachgezeichnet. So ist der erste dokumentarische Zeichentrickfilm entstanden, der bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes für großes Aufsehen sorgte.
»Lied auf die Freiheit« Interview mit David Kross, 18, Hauptdarsteller des Fantasy-Films »Krabat« Wann hast du den Roman »Krabat« zum ersten Mal gelesen? David: Ich gehöre zu den wenigen Leuten, die das Buch nicht in der Schule gelesen haben, sondern später. Ich fand den Roman super – packend, fesselnd, spannend. Und der Schreibstil hat mich sehr begeistert. yaez: Warum ist das Buch so populär? David: Es ist eine schöne Märchengeschichte, die auch Erwachsene anspricht. Es behandelt Themen, mit denen jeder irgendwie zu tun hat: erste Liebe, Freundschaft, Freiheit, Macht. Ich denke, dass jeder etwas für sich rausziehen kann. Für mich ist es ein Lied auf die Freiheit. yaez: Wie viel Krabat steckt denn in dir? David: Ich kann leider nicht zaubern, ich kann mich nicht in einen Vogel verwandeln. Aber Krabat hat tolle Ideale, für die er kämpft. Er wird dabei erwachsen. Das bin ich auch geworden in der Zeit. yaez: Die Bildsprache ist teilweise sehr brutal. Trotzdem ein Jugendfilm? David: Der Film ist ab 12, und das ist total richtig. Natürlich ist er sehr düster, hat viele unheimliche Szenen. Aber ich denke nicht, dass es zu weit geht. Es gibt auch viele warme, lustige Momente. yaez: Wie war das Arbeiten mit Regisseur Marco Kreuzpaintner? David: Wir haben uns vorher oft getroffen und da Vertrauen aufgebaut. Er wusste sehr genau, was er machen muss, um aus mir das Beste rauszuholen. Das ist von Situation zu Situation unterschiedlich: Manchmal muss man sich ankacken, manchmal muss man sehr lieb sein. yaez:
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Start: 06.11.
dvd-tipp Love Vegas Komödie USA 2009, 99 Minuten R: Tom Vaughan D: Cameron Diaz, Ashton Kutcher, Rob Corddry, Lake Bell, Queen Latifah Preis: ca. 13 Euro
Bei dieser kurzweiligen Liebeskomödie stimmt einfach alles!
Joy McNally (Cameron Diaz) und Jack Fuller (Ashton Kutcher) könnten gegensätzlicher nicht sein: Sie ist eine perfektionistische Karrierefrau, er ein charismatischer Taugenichts. Zufällig verbringen die beiden zusammen eine heiße Party-Nacht in Las Vegas. Am Morgen stellen sie dann fest, dass sie im Vollsuff wohl vor den Traualtar getreten sind. Joy und Jack wollen die Ehe schnell beenden, gewinnen jedoch den Jackpot in Höhe von drei Millionen Dollar. Vor Gericht streiten sie sich schließlich darum, wem das Geld gehört. Ein traditionsbewusster Richter verdonnert sie dazu, es mit dem Eheleben ernsthaft zu probieren – und friert ihr Vermögen für ein halbes Jahr ein. Das ungleiche Paar zieht zusammen und bekämpft sich fortan mit harten Bandagen. Selten wurde der Kampf der Geschlechter so unterhaltsam und liebevoll in Szene gesetzt wie hier. Es macht einfach Spaß, den beiden perfekt besetzten Protagonisten zuzuschauen. Und obwohl das kitschige Ende recht schnell absehbar ist, gönnt man es ihnen doch von Herzen.
oktober 2008 • yaez
14 beruf+studium
Was soll aus mir werden? Drei Wege in den Beruf: Nach der Schule geht’s weiter mit dem Studium oder einer Ausbildung
»Ich lese sehr gerne und viel«
»Nach dem Abi eine Ausbildung«
»Mischung aus Praxis und Theorie«
Nach dem Abitur war für Annika Esser (21) klar: Ich will an die Uni! In ihren Wunschfächern Theater- und Filmwissenschaften hat sie keinen Platz bekommen. So hat sie sich an der HU Berlin eingeschrieben. Hauptfach in ihrem Bachelor-Studiengang ist Germanistische Linguistik. Hier beschäftigt sich Annika mit Grammatik, Syntax und Phonologie. »Wir müssen viele Regeln lernen, es ist sehr strukturiert und rational«, erklärt sie. Es sei interessant, sich mit der eigenen Sprache auseinanderzusetzen: »Wenn man spricht, dann denkt man ja gar nicht darüber nach, warum man so spricht.« Im Nebenfach studiert Annika Deutsche Literatur. Das findet sie manchmal dröge: »Man muss auch das Deutsch des Mittelalters lernen.« Klar, dass Annika in ihrer Freizeit sehr gerne und viel liest – derzeit »Die Frau des Zeitreisenden«. Jeder, der Sprach-, Geistes- oder Sozialwissenschaften studiert, wird mit der Frage konfrontiert: »Was macht man denn damit?« Annikas Antwort: »Keine Ahnung!« Es sei ihr aber auch egal, sie würde sich einfach dafür interessieren. »Einen Job werde ich später sicher finden«, ist sie überzeugt. job
Sepp Werner kann es kaum erwarten, das Abi endlich hinter sich zu bringen, denn dann fängt seine Handwerksausbildung an – zum Bootsbauer. »Dann kann ich eine Acht-Meter-Jacht nach meinen Vorstellungen bauen, natürlich voll aus Holz«, schwärmt er. Die Ausbildung ist nicht einfach, erst braucht man einen der begehrten Ausbildungsplätze, und dann muss man neben guten schulischen Leistungen auch noch handwerkliches Geschick mitbringen. »Und Teamfähigkeit muss unbedingt vorhanden sein«, ergänzt Bootsbau-Meister Uwe Küntzel. Deshalb müssen Azubis nicht nur bei ihm vor einem Lehrvertrag zwei Wochen Praktikum in der Bootshalle leisten. Dreieinhalb Jahre dauert die Ausbildung bis zur Gesellenprüfung. Eine Verkürzung auf drei Jahre ist bei sehr guten Noten in der Zwischenprüfung möglich. Die Ausbildungsvergütung für Bootsbauer richtet sich je nach Betrieb und ist nicht üppig, als Azubi erhält man zwischen 200 und 370 Euro monatlich. »Wenn man ausgelernt hat, gibt es als Handwerker aber gute Verdienstmöglichkeiten, auch im Ausland«, sagt Uwe Küntzel. Danach ist ein Stundenlohn von 20 Euro möglich. hg
Für den Mittelweg haben sich Markus Alms (23) und Andreas Wild (24) entschieden. Sie studieren an der Berufsakademie in Mannheim Mechatronik und Maschinenbau, ihr Ausbildungsbetrieb ist der Automobilkonzern Daimler. »Die Mischung aus Theorie und Praxis finde ich super,« sagt Markus. Andreas hat sich von einem Hochschulranking überzeugen lassen, Mannheim war auf einem Spitzenplatz. »Ein großer Konzern bietet viele Perspektiven«, ergänzt er. Markus hat schon einmal davon profitiert: »Ich war für drei Monate im Daimler-Werk in São Paulo, der Flug und die Unterkunft wurden übernommen. Ich hätte aber auch in die USA oder nach Japan gehen können.« Markus und Andreas arbeiten bei Daimler Trucks, der dem Nutzfahrzeugbereich von Daimler. »Viele technische Innovationen werden zuerst bei Nutzfahrzeugen eingesetzt, danach erst im Auto«, sagt Andreas. Die neueste Entwicklung ist die »BlueTec«-Technoloie, durch die deutlich weniger Stickoxide ausgestoßen werden. Die Berufsaussichten von Markus und Andreas sind sehr gut, weil sie bereits das Unternehmen kennen, in dem sie später auch arbeiten wollen. fw
Jugendmesse YOU
Bildungsmesse
Bachelor nach Plan
Europas größte Jugendmesse lädt vom 24. bis 26. Oktober wieder nach Berlin. Zu sehen gibt’s alles, was dich interessieren könnte: Aussteller rund um die Themen Ausbildung und Politik, dazu Unterhaltung aus den Bereichen Sport, Musik und Lifestyle. Das Motto dabei: »Mitmachen, Anfassen, Ausprobieren«. So kann man sich neben den Informationen zur Ausbildung auch Konzerte anhören oder neue Sportarten ausprobieren. yaez verlost 2x2 Tageskarten für die Messe. Schreib uns einfach eine E-Mail mit dem Stichwort »YOU« an gewinnspiel@yaez.de. Einsendeschluss ist der 20. Oktober. js www.you.de
Wer eine längere Zeit im Ausland verbringen will, hat eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Programmen: zum Beispiel Schüleraustausch, Sprachreisen, Work and Travel oder Au-Pair. Informieren kannst du dich auf der Jugendbildungsmesse »JUBi«. Dort stellen Austauschorganisationen, Veranstalter und Agenturen aus dem gesamten Bundesgebiet ihre Angebote vor und informieren dich über alle Facetten von Auslandsaufenthalten. Die JUBi gehört zu den bundesweit größten Spezial-Messen zum Thema Bildung im Ausland. Veranstalter ist »weltweiser«, ein unabhängiger Bildungsberatungsdienst. Die Termine der Messe findest du im Internet. js www.weltweiser.de
In diesem Buch erfahren Abiturienten, wie sie den geeigneten Studiengang finden und was sie im Studentenleben erwartet. Umfassend beschreibt Autor Sebastian Horndasch die Möglichkeiten, wie man sich über Studiengänge und Unis informieren kann, wie das Studium und der Lebensunterhalt mit Nebenjob, BaföG oder Stipendium finanziert werden kann und wie die Bewerbung an den Hochschulen funktioniert. js
yaez • oktober 2008
»Bachelor nach Plan«, ISBN 978-3-7639-3588-8 204 Seiten, 16 Euro (Bertelsmann)
beruf+studium 15
Berufsakademie: Doppelt hält besser Wie Berufsakademien Ausbildung und Studium ermöglichen Text: Sabrina nell, frank wendel
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ine Ausbildung zeigt dir die Praxis, aber ohne Studium fehlt die Theorie – ganz so drastisch sieht es nicht aus, und doch unterscheiden sich beide Ausbildungswege gewaltig. Es gibt aber auch einen Mittelweg: Berufsakademien versuchen, beides unter einen Hut zu kriegen. Studenten der Berufsakademien müssen hierfür ein Unternehmen finden, in dem sie während ihres Studiums arbeiten können. In abwechselnden Phasen von drei Monaten sind sie dann im Unternehmen in der Ausbildung und in der Berufsakademie im Studium. Studieren mit Gehalt Ein großer Vorteil hat das Studium an Berufsakademien dann aber doch: Das ausbildende Unternehmen zahlt ein Ausbildungsgehalt. Das liegt etwa zwischen 600 und 1200 Euro pro Monat. Außerdem zeichnen sich die Berufsakademien durch kleine Gruppen aus, da im Kurssystem unterrichtet wird. Ein Vorteil, denn an den Universitäten können das pro Vorlesung auch schnell einige hundert Studenten sein. Die Dozenten der Berufsakademien stammen meist aus der Wirtschaft und sorgen so auch in der Studienphase für den richtigen Praxisbezug. Doch wer der Welt auf den Grund gehen will und losgelöst von der Wirtschaft studieren möchte, ist an der Berufsakademie falsch.
Studieneinsatz: Drei Monate Berufsakademie Michael Ruf (22) studiert an der Berufsakademie Stuttgart Informationstechnik. Das ist einer von 20 angebotenen Bachelor-Studiengängen, die meisten davon sind wirtschaftsbezogen. Doch auch technische Berufe und die Ausbildung für den sozialen Bereich sind an der Berufsakademie möglich. Durch die wechselnden Studien- und Praxisphasen innerhalb von nur drei Jahren sind eine hohe Motivation und gutes Zeitmanagement nötig. »Für mich war das aber genau das Richtige«, sagt Michael. Das sehen auch viele andere so, wie die Anzahl der Bewerbungen zeigt: Pro Studienplatz an der Berufsakademie Stuttgart haben sich 300 Kandidaten beworben. Praxiseinsatz: Drei Monate arbeiten Michael Ruf hat sich für Daimler als Ausbildungsbetrieb entschieden. »In der Schule hatte ich das Profilfach Informationstechnik, das wollte ich weitermachen und habe mich deswegen dort beworben«, erinnert er sich. Von seinem letzten Praxiseinsatz ist Michael erst vor zwei Wochen zurückgekehrt – aus den USA: »Ich war im Hybrid Development Center von Daimler in der Nähe von Detroit. Dort haben wir am Hybrid-Antrieb für die M-Klasse gearbeitet.« Das heißt: Sein Team hat nach einer
Wie komme ich an die Berufsakademie? Zuerst bewirbst du dich bei Unternehmen aus der Region, in der du studieren möchtest. Dabei bewirbst du dich auf einen Ausbildungsplatz für die Berufsakademie. Um zu erfahren, welche Unternehmen solche Ausbildungsplätze anbieten, kannst du die Hochschulen oder die Personalabteilung der für dich interessanten Unternehmen anfragen. Sobald du einen Ausbildungsvertrag hast, kannst du dich an der Berufsakademie bewerben. Michael Ruf studiert an der Berufsakademie in Stuttgart und hat einen Ausbildungsvertrag beim Automobilkonzern Daimler. Seinen letzten Praxiseinsatz hatte der 22-Jährige im Hybrid Development Center von Daimler in Detroit (USA). Infos: career.daimler.com/ba
Lösung gesucht, den Ladezustand einer Autobatterie zu berechnen. »Ich habe an einer Software mitgearbeitet, die die Zeit misst, wie lange das Auto ausgeschaltet war,« erzählt Michael. In einem Jahr wird er das Studium abgeschlossen haben. Dass er von Daimler übernommen wird, ist ziemlich sicher: »Zuerst will ich dann in den Bereich Entwicklung gehen, später könnte ich mir auch vorstellen Teamleiter mit Personalverantwortung zu werden«. Gute Aussichten darauf hat er.
SONDERVERÖFFENTLICHUNG
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Promis kommen zu euch an die Schule! Fußballer Mario Gómez, Schauspielerin Susan Sideropoulos und viele andere Stars setzen sich für faire Bildungschancen ein
Was ist der »Carl Bertelsmann-Preis«? Mit dem Preis werden innovative Konzepte und nachahmenswerte Lösungsansätze in gesellschaftlichen Problemfeldern ausgezeichnet. Er ist nach dem Gründer des Medienhauses Bertelsmann benannt, wird jährlich verliehen und ist mit 150.000 Euro dotiert. Sein besonderes Kennzeichen ist die internationale Ausrichtung – der »Blick über den Zaun«, um weltweit von den Besten zu lernen. Wer hat den Preis dieses Jahr gewonnen? Der Carl Bertelsmann-Preis 2008 ging nach Kanada, an den Toronto District School Board. Dieser zeigt in seinen über 550 Schulen, dass faire Chancen für alle möglich sind. In der größten kanadischen Stadt werden benachteiligte Schüler und Schulen in sozialen Brennpunkten besonders gefördert. Wo gibt es mehr Informationen? Der diesjährige Wettbewerb steht unter dem Motto »Alle Kids sind VIPs«. »VIPs« ist eine Abkürzung und bedeutet »Very Important Persons« – und das ist für eine Gesellschaft jeder einzelne! Mitmachen können Schüler der Klassen 5 bis 12. Die Ideen und Projekte müssen bis Januar 2009 eingereicht werden. Dreh- und Angelpunkt des Wettbewerbs ist die Website www.allekidssindvips.de.
W
ie wäre das? Ihr könnt einen Tag mit Fußball-Star Mario Gómez auf eurem Schulhof kicken? Oder mit Schauspielerin Susan Sideropoulos über die Dreharbeiten zu »Gute Zeiten, schlechte Zeiten« plaudern? Es liegt an euch, ob sich dieser Wunsch bald erfüllt. Denn ihr selbst habt es in der Hand! Ihr müsst einfach bei der bundesweiten Schulaktion »Alle Kids sind VIPs« mitmachen. Gefragt sind eure Ideen, wie alle Jugendliche faire Chancen in der Schule bekommen – egal, in welchen Ländern sie oder ihre Eltern geboren sind. Und mit etwas Glück kommt bald ein Star zu Euch an die Schule. Acht bekannte Persönlichkeiten machen als Botschafter bei der Aktion mit: Moderator Daniel Aminati, Sängerin Jennifer Kae, Comedian Bülent Ceylan, Moderatorin Shary Reeves, Boxweltmeisterin Ina Menzer, Fußballer Mario Gómez, Schauspielerin Susan Sideropoulos und die Breakdance-Weltmeister Flying Steps. Sie alle wissen, worum es geht. Denn ihre Eltern
»Ich fühle mich als Deutsche mit ausländischen Wurzeln« VIPs«? Was versprichst du dir von der Aktion »Alle Kids sind finde es super-wichtig, sich und setzt nderge auseina Thema dem mit mich habe Ich Kinder und Jugendliche : angeht alle uns das , da zu engagieren. Es ist ein Thema t. Die Aktion kann vor allem htigkei ftsgerec Zukun und heit ngleich Chance en brauch bewusst, dass sie selbst zum Nachdenken anregen. Viele Menschen sind sich nicht können. Man kann aber etwas ern beisteu tion Integra von Erfolg zum was das soll diese Aktion zeigen. bewegen – und
Dein Papa stammt aus Griechenland, deine Mama aus Israel. Fühlst du dich als Deutsche? Ich bin hier geboren. Deshalb fühle ich mich als Deutsche mit ausländischen Wurzeln. Ich hatte nie große Probleme mit meiner Herkunft. Allerdings stammt mein Mann aus Israel, und er ist ein klassisches Immigrationskind, das erstmal die Sprache lernen musste. Mit ihm habe ich mich viel über die Problematik unterhalten. Was muss in Deutschland passieren, um die Integration zu verbessern? In erster Linie muss Deutschland kapieren, dass es ein Immigrationsland ist. Dadurch würde sich viel in den Köpfen verändern. Was auch ein Problem ist: Ausländer bleiben oft unter sich, sprechen daheim kein Deutsch. Hier braucht es mehr Hilfestellung. Die Deutschen müssen Vielfalt als Qualität erkennen. Es ist nichts, wovor man sich fürchten muss.
Susan Sideropoulos (27)
Schauspielerin Geboren in Hamburg Ihr Vater kommt aus Griechenland, ihre Mutter aus Israel
Mario Gómez (23)
Fußballer (VfB Stuttgart) Geboren in Riedlingen Sein Vater kommt aus Spanien, seine Mutter ist Schwäbin
Du wirst die Schule einer Gewinnerklasse besuchen. Worauf freust du dich da am meisten? Ich möchte die Leute überraschen. Sie haben was geleistet, sie haben sich was ausgedacht – und dafür haben sie eine Belohnung verdient. Ich freue mich auf die frohen Gesichter, und darüber, über das Projekt sprechen zu können.
oder sie selbst wurden nicht in Deutschland geboren. Dennoch haben sie es bis ganz nach oben geschafft. Sie wollen sich gemeinsam mit euch dafür stark machen, dass Erfolg in der Schule keine Frage der Herkunft ist. Denn: Alle Jugendlichen sind gleich wichtig, jeder hat die gleichen Chancen verdient – und jedes Talent muss gefördert werden. Bestimmt ist euch schon mal aufgefallen, dass ihr und eure Klassenkameraden nicht immer dieselbe Sprache sprecht. Oder dass es in euren Familien andere Gerichte, andere Traditionen und andere Feiertage gibt. Findet mehr darüber heraus, entdeckt spannende Unterschiede und Gemeinsamkeiten – und macht mit eurer Klasse oder als Gruppe ein Projekt daraus. Wie kann an eurer Schule das Zusammenspiel aller Nationalitäten besser funktionieren? Wie könnt ihr miteinander und voneinander lernen? Ihr habt sicher viele spannende Ideen. Setzt sie um! Und erzählt der Aktion »Alle Kids sind VIPs« davon!
»Von Widerständen nicht unterkriegen lassen« Wieso machst du bei der Aktion »Alle Kids sind VIPs« mit? Weil ich Integration und Chancengleichheit für Kinder für ein sehr wichtiges Thema halte. Was kann die Aktion bewegen? Sie kann das Thema in den Blickpunkt rücken und die Menschen dafür sensibilisieren.
ererfamilie – Du stammst aus einer Zuwand . Wie hast du das geschafft? Star ein land tsch Deu in bist und deine Träume, indem du dir lle Erfü to: Mot Getreu meinem hart dafür arbeitest! Ist Integration im Fußball einfacher als in anderen Bereichen? Ob es einfacher ist, kann ich nur schwer beurteilen. Ich kann nur sagen: Im Fußball funktioniert es ganz gut. Bestes Beispiel sind meine Teams: der VfB und die Nationalmannschaft. Was rätst du Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien: Wie können sie auch Erfolg haben? Sie sollen sich von Widerständen nicht unterkriegen lassen, konsequent ihren Weg gehen und sich auch in die andere Seite hineinversetzen. Was muss in Deutschland passieren, um die Integration zu verbessern? Beide Seiten müssen das Verständnis füreinander weiter verbessern und dürfen sich nicht von Vorurteilen leiten lassen. Du wirst bei den Gewinnern des Wettbewerbs im Schulunterricht erscheinen. Worauf freust du dich da am meisten? Natürlich auf den direkten Kontakt mit den Kids. Das finde ich immer wieder spannend.
Susan Sideropoulos (27)
Schauspielerin Geboren in Hamburg Ihr Vater kommt aus Griechenland, ihre Mutter aus Israel
Mario Gómez (23)
Fußballer (VfB Stuttgart) Geboren in Riedlingen Sein Vater kommt aus Spanien, seine Mutter ist Schwäbin
deutschland 17
Stell dir vor: Du schreibst einen Song – und eine Erfolgsband singt ihn live auf der Bühne. Dieser Traum kann jetzt wahr werden: »Stop the Clocks«, der aktuelle Chart-Song der Donots, braucht einen neuen Text. Aufgerufen sind Klassen und Kurse der Stufen 10 bis 13. Die Herausforderung: Der Song muss sich ums Thema Studium drehen. Die talentierteste Klasse gewinnt gleich dreifach: Die Donots nehmen den Siegersong im Tonstudio auf und er wird im Internet veröffentlicht. Außerdem spielen sie den Titel und ihre anderen Songs live an der Schule der Gewinnerklasse. Und damit noch nicht genug: Die drei besten Klassen fahren am 31. Oktober 2008 zu einem exklusiven LiveKonzert der Donots nach Berlin. Reisekosten und Übernachtung sind dabei inklusive. Die Songtexte müssen bis zum 12. Oktober 2008 auf folgender Seite hochgeladen werden: www.start-ins-studium.de job
Immer mehr greifen zur Shisha Wasserpfeifen, sogenannte Shishas, erfreuen sich bei Jugendlichen immer größerer Beliebtheit. Nach einer Studie des Thoraxklinikums in Heidelberg hat bereits jeder vierte Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren schon einmal Wasserpfeife geraucht. »Einige gaben an, mehr als dreimal pro Woche zu rauchen«, erklärte der Leiter der Studie, Felix Herth. Shisha-Rauchen berge jedoch das »gleiche Suchtund Erkrankungspotenzial« wie Zigarettenrauchen, warnte der Mediziner. »Für Jugendliche sind die Shishas heute wesentlich hipper als zu rauchen«, ist Herth überzeugt. Anders als bei Zigaretten würden Gymnasiasten genauso oft zur Wasserpfeife greifen wie Hauptschüler. »Wasserpfeifen sind die Alkopops der neuen Generation.« Der Chefarzt warnte deshalb davor, diese Entwicklung zu verharmlosen. dpa
Jugendbuch des Jahres gesucht Was war dein liebstes Jugendbuch in diesem Jahr? Die Stiftung Lesen in Mainz ruft alle Leser zwischen 11 und 13 Jahren dazu auf, über diese Frage abzustimmen. Rund 700 Schulklassen haben eine Vorauswahl getroffen und eine Liste mit den 15 beliebtesten Titeln zusammengestellt. Darunter befinden sich unter anderem die Klassiker »Die unendliche Geschichte«, »Krabat«, »Harry Potter und der Stein der Weisen« sowie »Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter«. Natürlich gibt es dabei auch etwas zu gewinnen: Der erste Preis ist eine Reise für zwei Personen auf die Leipziger Buchmesse im März 2009. Dort erfährst du dann, wer den »Internationalen Preis der jungen Leser« erhalten hat. Die Bewertung der Bücher ist bis zum 31. Januar 2009 auf dieser Internetseite möglich: www.preisjungerleser.de job
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Fotos: Universal, EMI
Texten für die Donots
Rosenstolz 7.-9. November
The Kooks 16.-24. November
Die Band, die im Moment ganz oben an der Spitze der Charts steht, ist Rosenstolz. Schon lange mischt Rosenstolz in der deutschen Musikindustrie mit, aber erst mit »Liebe ist alles« gelang der Band 2004 der große Durchbruch. Seitdem haben die Berliner drei Alben veröffentlicht und eine Reihe Hits gelandet. Für die Telenovela »Anna und die Liebe« durfte Rosenstolz zuletzt sogar den Titelsong liefern. sst 7./8. November: Berlin, 9. November: Cottbus, 13. November: Chemnitz, 14. November: Dresden,18. November: Schwerin, 19. November: Kiel, 22. November: Bielefeld, 24. November: Münster, 25. November: Düsseldorf, 28. November: Ulm, 29. November: Mannheim, 30. November: Frankfurt, 04. Dezember: Regensburg, 05. Dezember: München, 09. Dezember: Leipzig
Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 dürften die vier Jungs der britischen Inide-Rock-Band weniger Zeit haben, sich während der Sommermonate im Meer ihrer britischen Heimat zu tummeln. Nicht nur, dass sie in Großbritannien Doppel-Platin erhielten und mit den Rolling Stones auf Tour gehen durften, auch in Deutschland wurden die Clubs immer größer und das aktuelle Album »Konk« schoss auf Platz 1 der britischen Albumcharts. Gerade einmal drei Monate spielten die vier Engländer zusammen in einer Band, als ihnen die Plattenfirma Virgin einen Plattenvertrag anbot. Zum Glück haben sie am Ende doch unterschrieben. sst 16. November: München, 18. November: Düsseldorf, 20. November: Frankfurt, 21. November: Hamburg, 22. November: Leipzig
Gasgeben mit 17 Studie der Universität Gießen belegt, dass Begleitendes Fahren ab 17 erfolgreich ist
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iedersachsen hatte 2004 den Stein ins Rollen gebracht – seitdem beteiligen sich alle Bundesländer am Modellprojekt des Begleiteten Fahrens ab 17 Jahren. Dabei machen Jugendliche bereits ein Jahr eher als gewöhnlich ihren Führerschein und fahren bis zum 18. Geburtstag in Begleitung mit vorher festgelegten Personen. Eine in Niedersachsen durchgeführte Begleitstudie der Universität Gießen belegt nun den Erfolg des Projekts, das zunächst bis zum Jahr 2010 angelegt ist: Demnach haben Teilnehmer nach der Begleitphase 28,5 Prozent weniger Unfälle verursacht und 22,5 Prozent weniger Verkehrsverstöße begangen als andere Fahranfänger. »Es hat mir Sicherheit gegeben, nach der Prüfung nicht allein im Auto zu sitzen«, erzählt die heute 18-jährige Janina aus Osnabrück. Sie hatte am begleiteten Fahren teilgenommen und war dabei mit Vater oder Mutter im Verkehr unterwegs. Noch vor der praktischen Prüfung, der die gleiche Ausbildung für die Fahrklasse B vorausgeht wie beim normalen Führerschein, müssen die Teilnehmer angeben, wer ihr Begleiter sein soll. »Die meisten nehmen Personen aus dem familiären Umfeld«, sagt Peter Tschöpe von der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände in München.
Voraussetzung ist, dass die Begleiter mindestens 30 Jahre alt sind, seit fünf Jahren die Fahrerlaubnis der Klasse B besitzen und im Flensburger Verkehrszentralregister nicht mehr als drei Punkte haben. Die Begleiter sind auch auf der Foto: dpa rosafarbenen Prüfungsbescheinigung vermerkt, die erst mit dem 18. Lebensjahr vom Kartenführerschein abgelöst wird. Besonders in unübersichtlichen Situationen und in der Anfangszeit hat Janina davon profitiert, dass sie nicht allein im Auto saß. »Es ging gar nicht darum, dass ich so viele Fragen hatte. Aber allein das Gefühl, dass jemand da ist, wenn ich in eine schwierige Situation komme, war gut«, erzählt die Schülerin. Zum Ende der Begleitzeit hatte es ihr aber auch gereicht: »Da nervten die Hinweise schon.« »Der Begleiter ist kein Aufpasser, sondern ein Ratgeber, der bei Bedarf angesprochen werden kann«, sagt Andreas Hölzel vom ADAC in München. Tatsächlich sei es so, dass viele Begleiter ihre Aufgabe nicht so ausführen, wie es gedacht ist. »Ständige Kritik und Anmerkungen zum Fahrstil führen zu Stress am Steuer, der schnell zur Gefahr werden kann«, sagt Hölzel. Mögliche Kritikpunkte sollten stattdessen besser nach der Fahrt besprochen werden. Stefanie Hiekmann (dpa)
oktober 2008 • yaez
18 pausenhof
Protokoll eines Schulwegs Wie man statt in der Schule beim Psychiater landen kann Foto: Detlev Schneider; Illustration: Niko Burger
text: josephine kroetz
E
Josephine Kroetz
s war genau 06:30 Uhr in der Früh und ich wurde durch das mechanische Krähen meines Weckers aus dem Schlaf gerissen. Ich wälzte mich auf die andere Seite, und schlief wieder ein. Als ich um 7:00 Uhr wieder aufwachte, zog ich mich hastig an, machte mich auf den Weg in die Küche, setzte ein Töpfchen Milch auf und ging dann geradewegs ins Bad. Ich putzte mir die Zähne und erledigte dann mein Geschäft auf dem Klo. Als ich fertig war, bemerkte ich, dass kein Klopapier mehr da war, und musste daher, mit runtergelassenen Hosen, quer durchs Haus, um welches zu holen. Auf dem Rückweg warf ich einen kurzen Blick in die Küche und sah, dass diese in Milchschaum schwamm. Ich wischte mir flüchtig den Hintern, zog die Hosen hoch und nahm den Topf vom Feuer. Der Herd war vollkommen verbrannt. Als ich aufgeputzt hatte und endlich zu meinem Schluck Kakao kam, war es 18 Minuten nach sieben. Vor lauter »schnell, schnell« schnitt ich mir, als ich mir mein Pausenbrot streichen wollte, auch noch in den Daumen und weil ich Blut nicht sehen kann, spritzte ich damit die halbe Küche voll. Verärgert schmiss ich das Brot weg und machte mich daran, meine Schulsachen zu packen. Jetzt war es 07:26 Uhr. Zu allem Unheil platzte mir auch noch meine Tasche, und mein ganzer Kram verstreute sich im Wohnzimmer. Genervt stopfte ich meine wichtigen Sachen hinein, wobei mein Daumen wieder anfing zu bluten und rote Flecken auf dem Teppich hinterließ.
yaez • oktober 2008
07:36 Uhr. Jetzt hatte ich den Bus verAchtung, ! v passt! Ich ließ alles liegen und stehen und ti fik wollte das Haus verlassen. Doch auf dem Weg zur Tür wurde ich von der läufigen Katze meiner Mutter angegriffen. Sie biss sich in meinem Bein fest, und da mir nichts Besseres einfiel, versetzte ich ihr einen heftigen Tritt. Dann schloss ich die Tür hinter mir und rannte Richtung Schule. An den verschwommenen Autos merkte ich, dass ich meine Brille zuhause vergessen hatte, panisch versuchte ich mich zu orientieren. Es war schon 07:56. Ich schloss die Augen, und als ich sie wieder öffnete, sah ich ein »McDonald’s« in der Ferne blinken: Nur noch um die Ecke und ich war da! 7:59 Uhr. Blind, wie ich war, rannte ich die Straße entlang, bog um die Ecke und erblickte dann das alte Gemäuer meiner Schule. Noch 10 Sekunden, ich rannte… Drei, zwei, eins... Der Gong blieb aus. Abrupt blieb ich stehen und schaute auf das Datum meiner Uhr: Heute war Sonntag! Ein Polizeiwagen hielt neben mir, und brachte mich heim. Meine Mutter war kurz nach halb acht aufgewacht und hatte die verbrannte Milch gerochen. Als sie in die Küche kam, sah sie die brennende Herdplatte und mein Blut auf dem Boden. Daraufhin ging sie besorgt in mein Zimmer und als sie merkte, dass ich meine Brille vergessen hatte, wollte sie die Polizei alarmieren. Im Wohnzimmer traf sie dann der Schreck: Zwischen meinen verstreuten Sachen lag ihre tote Katze! Und deshalb bin ich jetzt beim Psychiater! Die 19-jährige Autorin und Enkelin von Maria Schell schreibt in yaez spannende Geschichten über aktuelle Themen
Mails an die Redaktion Es gibt nicht nur Hetero Mit Interesse habe ich das letzte Titelthema gelesen. Mir ist dabei aber aufgefallen, dass in den Artikeln ausschließlich über heterosexuelle Partnerschaften gesprochen wird. Ich habe mich gefragt, wie sich dabei ein schwuler Junge oder ein lesbisches Mädchen fühlen muss, wenn seine bzw. ihre Lebenssituation komplett ausgeblendet wird. Ich finde das nicht in Ordnung! Alex, per Mail Wir haben im Titelthema grundständige Themen behandelt, die alle Partnerschaften betreffen, auch homosexuelle. Wir hoffen, dass die Artikel für alle interessant sind. Ich hab Aufschieberitis Ich hab bei euch zum ersten Mal von der Krankheit »Aufschieberitis« gelesen. Vielen Dank dafür – jetzt hat meine Faulheit endlich einen Namen. Ob sie damit schon geheilt ist, wo ich sie jetzt benennen kann? Ich schreibs euch morgen, oder vielleicht doch erst übermorgen... Martin, per Mail Kleine Erinnerung. Wir haben noch keine zweite Mail bekommen. Viel positive Resonanz Ich bin Schülersprecherin und lege die yaez bei uns in den Oberstufenräumen aus. Ich habe viel positive Resonanz bekommen! Louisa, per Mail Schreib' uns deine Meinung! Per E-Mail an redaktion@yaez.de oder auf www.yaez.de
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Beziehungskisten
Kira-Katharina Brück
kira@yaez.de
Illustration: Niko Burger
Vom Leben nach der Liebe
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RÄTSELECKE Matrosengepäckstück
Strecke bayrisch: Himmelsvor dem Kuss körper Sprung (ugs.)
Geburtsnarbe große Meeressäugetiere
Nachricht, Botschaft (englisch)
USRapstar („Slim Shady“)
amerik. Politiker (Barack)
Klaue, Tatze großer schwarzer Vogel
Lebensbund amerik. Sänger: ... Joyce (Bro’Sis) englisch: schlank; schmal (Kleidung)
Liebesbeweis
die erste Frau (A.T.)
GZSZStar: ... Sideropoulos
Handtennis mit einer Art Federball Sängerin von No Doubt: ... Stefani
Ansehen erotische Annäherung; Liebelei Schiffstyp mit UniKessel versum (Kzw.)
Aktion, Handlung
Vorderasiat Zugangscode fürs Handy (Kurzwort)
Auswirkung, Ergebnis
jeder ohne Ausnahme
amerik. Schauspieler: ... Baldwin
Motorradfahrer (ugs.) Himmelswesen
Schwerathlet
Heiligenerzählung
lösen, weniger straff machen langer, dünner Speisefisch
Feldfrucht
Zündschnur
Gotteshaus, große Kirche
Grashüpfer bei „Die Biene Maja“
Tätowierung (englisch)
Training, praktische Erfahrung
mit den Füßen stoßen Standfläche der Halfpipe
Großvater
Sammlung von Schriftstücken DSDSGewinner (… Regner)
engl. Songwriter (James)
WestlifeStar: ... Egan
Alphabet
kreisförmig Kurzwort zur Be- Feuergrüßung kröte (engl.)
Schwur begreifen; akzeptieren
persönliches Fürwort mildern, erleichtern
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athildes Liebster sieht aus wie der jüngere Bruder von Tom Cruise. Einen Ex hat meine Freundin Mathilde auch, der hat sie mal übel beschissen mit einer anderen Frau. Wochenlang. Danach war Schluss. Mit ihrem neuen Liebling ist Mathilde nun vollkommen glücklich und manchmal sagt sie, dass sie froh ist, wie die Dinge gelaufen sind – trotz des ganzen Schmerzes wegen des Betrugs und so weiter. Sonst wäre sie ja nicht mit ihrem jetzigen Freund... du weißt schon. Trotz des neuen Glücks ist die »Beziehung« zu Mathildes Ex, nun ja, nicht so entspannt. Mit diesem mag Mathilde nämlich unter keinen Umständen mehr etwas zu tun haben. Verständlich irgendwie. Er hingegen findet, dass nach drei Jahren Funkstille und hin und wieder mal eine SMS zu Geburtstag oder Weihnachten die Zeit reif sei für eine Freundschaft nach der Beziehung. Klar, er ist ja auch nicht der Betrogene. Mathilde hingegen hat keine Lust darauf, sich durch eine Freundschaft mit Hannes in die Vergangenheit zu katapultieren. Es war die erste große Liebe mit 16, die nach ein paar Jahren unschön endete und fertig. Soweit Mathildes Sicht. Was ich damit zu tun habe? Ich war mit dem Paar Mathilde/Hannes befreundet. Heute bin ich mit den beiden Individuen Mathilde und Hannes befreundet. Oder nur noch mit Mathilde? Keine Ahnung, für mich war die Vergangenheit leichter. Jetzt will er von mir wissen, was sie so macht und sie erzählt mir, dass die Zeit mit ihm schön war, aber jetzt so was von weit weg, als hätte die ganze Beziehung mit ihr nichts mehr zu tun. Dazwischen ich. Ratlos. Mein Exfreund und ich, wir hatten auch gemeinsame Freunde. Nach der Trennung war mir irgendwann klar, dass diese Freundschaften nun keinen Sinn mehr haben, denn früher oder später wollte ich doch wissen, was mein Verflossener jetzt macht und ob auch er hin und wieder nach mir fragt. Und dann lief in mir immer derselbe Dreck ab: Angst, dass es ihm supergut ohne mich geht. Angst, dass es ihm beschissen ohne mich geht. Nervosität, ekelhaftes Kribbeln im Bauch, Drücken im Hals. Irgendwann war mir das zu doof. Ich konnte mich schließlich nicht mehr entspannt mit den Mädels treffen. Und das nur, weil sie auch mit meinem Ex befreundet sind. Ich sprach die Problematik offen an und traf mich nie wieder. Sometimes solutions aren’t so simple. Sometimes goodbye’s the only way. In der Schule hat man soviel beigebracht bekommen, aber wie man mit dem Ex und dem ganzen Universum drum herum umgehen soll, kann einem keiner gescheit erklären. Wie sortiert man das Leben neu, wenn die alte Ordnung nicht mehr gilt? Ich finde den Gedanken schlimm, dass der kleine Bruder von Tom Cruise auch irgendwann Mathildes Exfreund sein könnte und dann geht das Karussell von vorne los. Wie ein seltsamer Reigen aus Freundschaft, Liebe, Wut und Trauer. Neutrale Gefühle werden dann zur Mangelware. Und Handlungsanweisungen sind rar gesät. Ich zumindest ziehe die Distanz der Konfrontation vor. Aber ob das der richtige Weg ist? Das Leben nach der Liebe – ein Minenfeld. Und jede Bewegung kann die Falsche sein.
oktober 2008 • yaez
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