November/Dezember 2008 kostenlos
#36
Die Jugendzeitung Lerntipps:
ch Ich will do ! ote bloß die N S. 18
Seite 8
Warum Schulfreundschaften nur bis zur letzten Stunde funktionieren – du die besten Freunde aber am Nachmittag triffst
Wer ist dein bester Freund? Eliza Bennett
Jimi Blue
Barack Obama
Die Schauspielerin spricht über »Tintenherz« 12
Geliebt und gehasst: Der Jungstar im Gespräch 11
Was erwarten junge Amerikaner jetzt von ihm? 19
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14.11.2008 10:47:25 Uhr
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Inhalt dieser Ausgabe
Liebe Leserin, lieber Leser, warum ist man mit jemanden befreundet? Suchen wir in anderen unser Abbild, wollen wir Freunde, die uns möglichst ähnlich sind? Oder suchen wir gar das Gegenteil von uns, einen Freund, der uns ergänzt?
Fotos Titelseite (klein): PR, Anne Allmeling
Forscher aus Leipzig haben eine simple Antwort parat: In einer Studie konnten sie nachweisen, dass der wichtigste Grund für eine Freundschaft zwischen zwei Personen der banale Umstand ist, dass sie in der Nähe waren. Für die Schule bedeutet das: Die Freundschaft basiert letztlich nur auf dem zufälligen Umstand, in der gleichen Klasse zu sein. Je jünger man ist, desto kleiner ist bekanntlich die Auswahl an möglichen Freunden – und desto entscheidender dürfte die Nähe sein. Sind Schulfreundschaften deswegen nichts wert? Ich finde nicht, denn was über Jahre reift, wird eine belastbare Freundschaft, die von den vielen gemeinsamen Erlebnissen lebt. Aber man ist sicher nicht mit allen Schülern aus der Klasse gleich gut befreundet. Unser Autor Raphael Geiger unterscheidet zwischen Vormittags- und Nachmittagsfreunden: Die besten Freundschaften entstehen nach der Schule, schreibt er, denn dort kann man sich aussuchen, mit wem man seine Zeit verbringt (Seite 4 und 5). Einen ganz anderen Blickwinkel hat unser Autor Oskar Piegsa: Er findet, dass Netzwerke wie SchülerVZ nicht nur helfen, Freunde zu finden, sondern dass man dort sogar Freunde verlieren kann. Wie, das liest du auf Seite 6. Viel Spaß beim Lesen!
Fotos: Jan Kopetzky
Janos Burghardt Chefredakteur
04 Freunde bis Schulschluss
08 Akute Aufschieberitis
Titel: Freundschaft // Lernen Warum Schulfreundschaften oft nur bis zum Schulabschluss halten......................................................04 Wie man im Internet Freunde verliert, statt sie zu gewinnen................................................................06 Vergissmeinnicht: Freundschaften wollen gut gepflegt werden.................................................................07 Warum wir unangenehme Arbeiten aufschieben statt sie zu erledigen...................................................08
Rubriken+Standards Musik....................................................................................................................................................11 Fernsehen......................................................................................................................................12 Film.............................................................................................................................................14 Internet....................................................................................................................................16 Regional........................................................................................................................................17 Beruf und Studium...................................................................................................................................18 USA-Spezial...................................................................................................................................19 Wintersport-Spezial........................................................................................................................20 Pausenhof...........................................................................................................................................21 Impressum...........................................................................................................................................21
Cover#36 Gefällt dir die aktuelle yaez? Schreib’ uns deine Meinung per E-Mail an redaktion@yaez.de oder auf www.yaez.de. Leserbriefe auf Seite 22. Titelfoto für yaez:
Jan Kopetzky
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Sebastian
Stephanie
Illustration: Niko Burger (www.knuspermarke.de)
november/dezember 2008 • yaez
Umschwärmt: In der Schule wollen alle was von ihm...
Freunde bis Schulschluss Warum Schulfreundschaft etwas ganz besonderes ist – und warum sie trotzdem meistens nur bis zum Schulabschluss hält Text: Raphael geiger
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Fotos: Jan Kopetzky
m drei Uhr nachmittags ist nach Jahren ein Lebensabschnitt zu Ende. Jemand in Anzug und Krawatte schlägt ein Kapitel zu, er reicht allen denselben Pappumschlag mit unterschiedlichen Zeugnissen drin, sagt »Herzlichen Glückwunsch«, gibt den Mädchen, die jetzt Frauen sind, Küsschen, und den Jungen, ab heute Männer, einen Handschlag. Dann ist die Schulzeit, egal, ob sie neun, zehn oder dreizehn Jahre dauerte, vorüber. An einem Tag im Sommer hatte alles begonnen. Wir waren zehn Jahre alt und 27 Kinder aus der Klasse 5b. Zu Beginn gab es eine Führung durchs Schulhaus. Es war nicht so wie in Museen oder Kunstausstellungen, wo wir aus Langeweile quatschten, lachten, bloß nicht aufpassten. Hier war es mucksmäuschenstill, alle lauschten ihrer neuen Lehrerin, die wir die nächsten zwei Jahre behielten. Alle schauten sich um. Unsere Umgebung für die nächsten Jahre, vielleicht sogar bis zum Abi. Oder bis zum Realschulabschluss. Wir guckten uns gegenseitig an, ganz kurz nur. Noch waren wir schüchtern, wir kannten uns ja nicht. So viele neue Gesichter auf einmal – das kann ziemlich anstrengend sein. So waren wir froh, als wir nach zwei Stunden wieder von unseren Eltern abgeholt und der neuen Umgebung mit den vielen neuen Bekannten noch mal entkommen konnten – bis zum nächsten Tag. Noch waren die Bekannten reichlich unbekannt. Doch ab jetzt hatten die zwei Dutzend von Montag bis Freitag jeden Morgen einen festen Termin. Der Termin dauerte mehrere Stunden, und das fast das ganze Jahr über. Wer sich so oft und lange trifft, muss sich sehr mögen. Oder miteinander Schulfreund sein. >
yaez • november/dezember 2008
freundschaft 05 aus der Wohnung nebenan für Lisa vernachlässigt, die zwei Straßen weiter wohnt. So bastelt jeder an seinem Freundeskreis. Entscheidet jeder selbst, mit wem er seine Freizeit am liebsten verbringt. Wissenschaftler sagen: Das ist wichtig für die Sozialkompetenz, zwischen zehn und zwanzig lernt man, Freundschaften aufzubauen und zu pflegen. Jugendliche sagen: Es macht einfach Spaß. Man ist nur mit Leuten zusammen, mit denen man auch zusammen sein will. Kein Streber, der sich wichtig macht und kein Zwerg aus der letzten Reihe mit den immer selben albernen Witzen. Eine wunderbare Welt, die der letzte Gongschlag nach dem Unterricht aufmacht.
Vormittags sitzen wir im Klassenzimmer mit Menschen, mit denen wir wenig gemeinsam haben. Deshalb ist es am Anfang keine Gruppe, die da Platz nimmt, sondern ein Dutzend verschiedener
Nur Nostalgie: Klassentreffen Trotzdem sind Schulfreundschaften etwas ganz Besonderes. Noch Jahre nach dem Schulabschluss fahren erwachsene Menschen auf Klassentreffen. Studientreffen sind dagegen weit weniger beliebt. Es gibt einen Grund dafür, dass man Schulfreunde so konkret von Freunden aus anderen Bereichen des Lebens trennen kann und man kann ihn in einem Wort erklären: Intimität. Niemand sonst als der alte Schulkumpel weiß besser bescheid über Jugendsünden, die man gemeinsam verbrochen hat. Kaum jemand bekommt den traurigen Verlauf der ersten Liebe näher mit. Es gibt niemanden sonst auf der Welt, mit dem man sich so oft über kleine Ungerechtigkeiten ärgert. Und ganz wichtig: Niemand sonst versteht das alles, kann das alles so gut nachvollziehen. Schließlich hat man Zeit genug in den ewig anmutenden Mathestunden, um über alle Themen der Welt zu quatschen. Gerüchte verbreiten sich nir-
Es gibt, grob unterschieden, zwei Arten von Freundschaften während der Schulzeit: Vormittagsfreunde und Nachmittagsfreunde Kleingrüppchen. Nachbarskind setzt sich mit Nachbarskind an eine Bank, Grundschulfreundin mit Grundschulfreundin. Die meisten anderen rundherum sind neu. Einige bleiben sechs oder neun Jahre zusammen. Einige werden sich ineinander verlieben, andere werden gemobbt, ausgegrenzt, manche haben gute Noten, manche schlechte. Nicht wenige werden ihr Ziel, den angepeilten Schulabschluss, nur auf Umwegen oder überhaupt nicht erreichen. Schulfreunde – reine Zufallsbekanntschaft? Klingt zuerst gar nicht so romantisch. Am Ende ist es doch nichts, als eine Zufallsbekanntschaft – ohne Rücksicht auf Charakter oder Interessen. Der erste Schultag: Ein Blind Date. Einziger Unterschied: Das Zusammenbleiben danach ist Pflicht. Nach der letzten Stunde ist alles anders, jeden Tag. Nichts ist mehr vorgegeben von der Vermittlungsagentur »Schule«. Alles will selbst organisiert werden. In welcher Fußballmannschaft man spielt, in welchem Tennisclub. Ob man sich lieber für Maike und den Klavierunterricht entscheidet oder doch eher für Paul und das Saxophon. Ob man Tom, den alten Kumpel
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gendwo schneller als in Schulklassen. So verschieden diese Gruppe auch sein mag – fast jeder weiß über fast jeden fast alles. Das Dumme dabei: Ist die Schule mal vorbei, fällt all dies zusammen wie ein Kartenhaus. Trifft man sich nicht mehr von Montag bis Freitag jeden Morgen, isst man nicht mehr zusammen in der Schulkantine, schreibt man nicht mehr in der Pause noch schnell Hausaufgaben ab, ist die beste Schulfreundschaft bald nichts mehr als eine schöne, aber schnell auch blasse Erinnerung. Die wird nochmal aufgewärmt auf Klassentreffen – doch es ist bezeichnend: auch dort geht es ja doch nur um die alte Zeit. Nochmal Lachen über einen Streich aus der achten Klasse, ganz dick Nostalgie beim erinnern der Klassenfahrt. Abseits der Schule fehlen einfach die Gesprächsthemen. Deshalb muss eine Freundschaft, damit sie bleibend wird, auch noch nach der Schule stattfinden: Dann, wenn man die Bekannte aus der gleichen Klasse nicht nur mal abends beim Weggehen trifft, sondern mit ihr zusammen Sport treibt, sich in der Kirche oder in einem Verein engagiert, in einer Band spielt – erst dann entsteht eine Freundschaft aus einer der vielen, vielen Schulbekanntschaften. Und die hält dann vielleicht auch über das Abschlusszeugnis hinaus. •
Warum seid ihr Freund e? Und warum sollte das so bleiben?
Mergim und Yesim: Freunde? Wir lieben uns! Weil wir zusammen gehören ...nachmittags trifft er sich aber nur mit ihr
Lilly und Laura: Weil wir viel Spaß miteinander haben Wir würden uns vermissen
november/dezember 2008 • yaez
06 freundschaft
Unsensible Freunde und der Führerschein
Verliebt. Verlobt. Verheiratet.
Von einem, der viermal durch die praktische Fahrprüfung flog, sie aber beim fünften Mal bestand, als der Freund mitkam TEXT: Stefanie Hiekmann
Klar kann man im Internet falsche Freunde finden. Aber noch schlimmer ist es, wenn man dort die richtigen verliert. Zwei Beispiele. TEXT: OSKAR PIEGSA
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r war sich so sicher, dass er ihn kriegt. Und dann musste er doch wieder ohne ihn nach Hause fahren. Um es genau zu nehmen: Sich nach Hause fahren lassen. Zum vierten Mal war Patrick schon zur Prüfstelle gekommen: Eigentlich dachte er, dass er bereits beim ersten Mal mit seinem wohl verdienten Lappen nach Hause fahren kann. Doch immer wieder hieß es hinten rechts von der Rückbank: »Das war’s. Üben Sie das nochmal mit Ihrem Fahrlehrer.« Kreuzungen, in die er sich zu weit hineingetraut hatte, Fahrbahnmarkierungen, die er beachtete, obwohl sie zur Zeit durch orangefarbene Baustellenlinien abgelöst waren und auch das nervöse Fahren gegen einen Bordstein brachten Patrick nicht an sein Ziel, den Führerschein in den Händen zu halten. Mittlerweile hatte er seine Hoffnung auf den Führerschein beinahe verloren. Einen Hass hatte er jedoch entwickelt, nämlich auf alles, das irgendwie mit dem Begriff »Prüfer« in Verbindung steht. »Ich weiß ja, dass die einfach nur ihren Job machen«, meint der 18-Jährige heute. Trotzdem könne man es ihm nach dem vierten Durchrasseln durch die praktische Führerscheinprüfung ja wohl nicht Übel nehmen, dass er die zuständigen Entscheidungsträger hinten rechts auf der Rückbank (dort sitzen die Prüfer) nicht als seine engsten Freunde bezeichnet. Überhaupt hat sich im Verlauf dieser Zeit Verwunderliches in diesem Gebiet abgespielt: engste Freunde. Denn als er selbst am Boden war, nicht wusste, wie er seine aufgeregte Stimmung bei der Prüfung vertuschen konnte und dadurch halbwegs sicher auftreten konnte, gab es wenige seiner »engsten Freunde«, die auf den Gedanken kamen, sich in Patricks Situation hineinzuversetzen. »Die fragten tatsächlich nur, wie viel Geld ich schon für meinen Führerschein verpulvert habe«, erzählt der 18-Jährige noch immer erstaunt über diese Unsensibilität. Stattdessen hätte er sich gewünscht, dass man ihn aufmunterte. »Die hatten gar keine Ahnung, wie man sich da fühlt – wie hilflos.« Stattdessen stand die Sensation im Mittelpunkt: »Das ist ja der Hammer – vier Mal durch den Führerschein. Das habe ich ja noch nie gehört!« Diese Sprüche hat Patrick noch heute im Ohr. Vielleicht wäre es ihm als Außenstehender ähnlich gegangen. Patrick weiß es nicht. Fakt ist nur, dass er daraus gelernt hat, dass es sich lohnt, eine Sache auch mal von der sensiblen Seite zu betrachten. Inzwischen hat er ihn auch, den Führerschein. Beim fünften Anlauf hat es endlich geklappt. Seinen besten Freund, der ihn nie nach Geld und ähnlichen im Grunde genommen unwichtigen Dingen gefragt hat, den hatte er zu dieser Prüfung mitgenommen. Zwar durfte er nicht mit im Wagen sitzen, aber er war dabei, besonders in den zittrigen zwei Stunden vorher. Ob es dadurch klappte? Sicherheit hat Patrick durch ihn allemal bekommen. Denn er war bei ihm, sein bester Freund. •
ie sieht okay aus. Die ist scheiße. Der auch.« Mark klickt sich durchs StudiVZ. Lange hat er auf einen Studienplatz gewartet, jetzt kam eine Zusage von der Uni. Im Internet haben seine Studienkollegen bereits eine eigene Gruppe gestartet. In einer Welt ohne StudiVZ wäre Mark in den Hörsaal gegangen, etwas unsicher vielleicht, und hätte die anderen kennen gelernt, jede Woche ein bisschen mehr. Er hätte Freundschaften geschlossen mit den Leuten, die zufällig neben ihm sitzen. Jetzt hat er in wenigen Minuten den halben Jahrgang gecheckt und in seinem Kopf eine Liste gemacht, wer als Freund in Frage kommt – und wer nicht. Über zehn Millionen Menschen sind nach Angaben der Betreiber in den VZ-Netzen angemeldet – das ist jeder achte Deutsche, selbst wenn man die mit zählt, die überhaupt kein Internet haben. Auf den Online-Charts von Alexa.com steht StudiVZ auf Platz 9, SchülerVZ auf 12, MySpace auf 14, Facebook auf 17. Diese Sozialen Netzwerke haben mehr Zugriffe als Nachrichtenseiten, auch die bekanntesten Schmuddel-Seiten fallen dahinter zurück. Manchen Leuten ist der Erfolg des StudiVZ unheimlich. Pädagogen warnen vor Sucht und falschen Freunden. Dabei ist es viel spannender, wie das Netz unsere echten Beziehungen verändert. Zwei Monate war Marie erst beim StudiVZ, als sie Erik kennen lernte. »Wir haben uns so unterhalten, dass er eigentlich nach meiner Nummer hätte fragen müssen«, sagt Marie. Doch er brauchte nicht zu fragen, um sie wiederzusehen. Als Marie am nächsten Tag ihren Rechner startete, hatte Erik sie gegruschelt. Sie gruschelte zurück, er traute sich, sie anzuschreiben. Die beiden sahen sich wieder, mehrmals. Das Problem begann, als Erik sie auf ihren Status im StudiVZ ansprach. »Wir stehen beide auf ›solo‹«, sagte er, »das müssen wir ändern.« Statt »solo« bietet StudiVZ fünf Optionen an: offene Beziehung, Romanze, vergeben, verlobt, verheiratet. Marie kam das komisch vor, sagt sie: »Wenn ich mit meinen Freundinnen redete, dann so: »Erik und ich sehen uns ab und zu, wir haben auch schon geknutscht, aber ich weiß noch nicht so richtig...« Stattdessen stand auf ihrem Profil, sichtbar für alle: Romanze. Wenig später trafen bei Marie die ersten Gratulationen ein. Sie fühlte sich unwohl dabei. Als sie nach ein paar Wochen feststellte, dass Erik doch nicht zu ihr passte, hatte sie nicht nur mit Liebeskummer zu kämpfen – es wussten auch schon wieder alle Leute Bescheid. Manchmal hilft es, sich von Fremden ein etwas besseres Bild machen zu können. Oft ist es aber auch gut, nicht sofort das ganze Leben in kleine Schubladen einzusortieren. Ihren aktuellen Lover hat sie beim StudiVZ nicht hinzugefügt, sagt Marie: »Es klingt doof, aber ich will nicht, dass das ein Teil unserer Beziehung ist.« Und Mark hat sich zwar ein umfassendes Urteil zu seinen Kommilitonen gemacht. Doch beim Freunde finden hilft ihm das nicht. •
yaez • november/dezember 2008
freundschaft 07
Erfolg im Abi 2009! Entspannt lernen – mit Plan und Verstand Illustrationen: yaez (3)
Mit M CD-RO enlin und O en! ot Angeb
Vergissmeinnicht Freunde brauchen Pflege Text: Dorothee Fischer
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iele Freunde haben – das ist Leona überhaupt nicht wichtig. Ihr kommt es darauf an, Freundschaften zu pflegen. »Mit meinen Freundinnen und Freunden, die nicht mit mir zur Schule gehen, telefoniere ich regelmäßig«, sagt Leona. »Manchmal vergehen zwischen den einzelnen Telefonaten auch ein paar Wochen. Aber mit meinen besten Freunden kann ich da anknüpfen, wo wir aufgehört haben – wir brauchen keine Anlaufzeit, um uns wieder aneinander zu gewöhnen.« Leona verbringt viel Zeit am Telefon. Weil sie aber nicht mit allen, die sie kennt, telefonieren kann und will, nutzt sie Facebook und SchülerVZ, um den Kontakt aufrecht zu erhalten. »So bleibe ich immer auf dem Laufenden, weil die meisten ihr Profil regelmäßig erneuern. Und ich muss keine langen E-Mails schreiben.« Friederike dagegen macht genau das: E-Mails schreiben – jedenfalls an ihre Freundin in Finnland, die sie beim Workcamp in Frankreich kennengelernt hat. Weil Friederike zwar eine eigene Wohnung, aber keinen Festnetzanschluss hat, kommen lange Telefonate für sie nicht infrage – schon gar nicht ins Ausland. Mit ihren Freunden aus der Schule versucht sich Friederike regelmäßig zu treffen – meistens am Wochenende, weil sie unter der Woche oft keine Zeit hat. Auch Leona trifft sich am allerliebsten mit ihren Freunden. Woran sie merkt, dass das tatsächlich ihre Freunde sind? Da muss Leona nicht lange nachdenken. »Manchmal bin ich ganz verwundert, wie sehr sie bereit sind, mir zu helfen – in Situationen, in denen ich gar nicht damit rechne. Und dass sie mich akzeptieren – so, wie ich bin, auch wenn ich gerade nicht gut drauf bin.« •
Warum seid ihr Freund e? Und warum sollte das Anna und Markus: so bleiben? Zusammen sind wir stark Damit sich unsere Träume erfüllen
Annabelle und Nicole: Weil wir viel miteinander lachen können Sonst würde uns etwas fehlen
www.yaez.de
november/dezember 2008 • yaez
Abi Prüfungstrainer. Mit bis zu 33 Original-Abiprüfungen pro Band. Die ersten, die Lösungen schrittweise erklären. www.so-macht-man-abi.de
08 lernen
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Hilfe, ich schaff' das nicht! Warum wir unangenehme Arbeiten aufschieben und uns das Leben damit schwer machen Text: Anne Allmeling
Foto: Jan Kopetzky
yaez • november/dezember 2008
arah räumt nicht gern ihr Zimmer auf – aber wenn es ums Lernen geht, dann gibt es für die 17-Jährige nichts Wichtigeres: Dann fängt sie an, ihren Schreibtisch zu ordnen, ihre CDs ins Regal zu räumen und ihre Bücher zu sortieren. Dabei weiß die Gymnasiastin ganz genau, dass sie jede Minute dafür nutzen sollte, sich auf die Mathe-Prüfung vorzubereiten. Aber gerade dazu hat Sarah keine Lust. Deshalb lässt sie die Zeit verstreichen und fängt erst viel später mit dem Lernen an – zu spät, wie sie sagt. »Gerade die Mathe-Aufgaben müsste ich immer wieder lösen, um sie wirklich zu beherrschen«, sagt Sarah. »Aber wenn ich endlich mit dem Lernen anfange, habe ich gar keine Zeit mehr, irgendetwas zu wiederholen.« So wie Sarah geht es vielen Schülern. Sie leiden unter Aufschieberitis oder, wie es im Fachjargon heißt, unter »Prokrastination«. Obwohl sie genau wissen, dass sie zum Beispiel ihre Hausaufgaben am besten gleich am Freitagnachmittag erledigen sollten, schieben sie das Chemie-Protokoll und den Englisch-Aufsatz das ganze Wochenende vor sich her, bis sie am Sonntagabend so richtig unter Druck kommen – und dann viel zu müde sind, um noch Hausaufgaben zu machen. Für manche Schüler wird das zum Problem. »Oft fängt es damit an, dass sich die meisten Aufschieber schämen, etwas nicht geschafft zu haben«, sagt der Leiter der Psychotherapeutischen Beratungsstelle der Universität Heidelberg, Rainer Holm-Hadulla. »Darunter leiden sie und können diese negativen Gefühle nicht umkehren. Sie sind dann gehemmt, reagieren gehemmt und sind extrem launig.« Die Ursachen für das ständige Aufschieben sind vielfältig. Holm-Hadulla macht vier verschiedene Typen von Aufschiebern aus: »Es gibt die Perfektionisten, die nichts zu Papier bringen, weil es ihnen nicht gut genug erscheint. Dann gibt es die Instabilen: häufig sehr kreative Typen, die einfach nicht stillsitzen können. Es gibt die große Gruppe der Verwöhnten, für die es unerträglich ist, dass es auch etwas gibt, das keinen Spaß macht, die Anstrengung nicht akzeptieren wollen. Dann haben wir noch die schlichtweg Überforderten.« Auch Katrin schiebt ihre Aufgaben gerne vor sich her. »Das war schon in der Schulzeit so«, erzählt die Studentin. »Wenn wir am Montag zum Beispiel eine Prüfung in Geschichte hatten, habe ich am Sonntagabend eine Mitschülerin angerufen und gefragt, was eigentlich drankommt.« Erst danach habe sie angefangen zu lernen, erzählt Katrin, und zwar meist bis in den frühen Morgen. »Ich habe das Lernen aufgeschoben, weil ich keine Lust oder einfach etwas Besseres zu tun hatte: Freunde treffen zum Beispiel.« Dass das Lernen auf den letzten Drücker sehr anstrengend sein kann, hat Katrin dann im Studium erfahren. Weil sie mit ihren Semesterarbeiten viel zu spät anfing, musste sie häufig die letzten Nächte vor dem Abgabetermin durcharbeiten. »An einem Wochenende kurz vor einem Abgabetermin bin ich mit meinem Freund nach Berlin gefahren. Weil ich meine Semesterarbeit aber noch nicht fertig hatte, habe ich dann da das ganze Wochenende mit Schreiben verbracht – und mein Freund musste sich Berlin alleine angucken.« Erst allmählich hat Katrin gelernt, sich von ihrer Aufschieberitis zu befreien – mit Hilfe von psychologischer Beratung. Denn wenn das ständige Aufschieben zum dauerhaften Problem >
lernen 09 wird, sind oft Berater oder Psychotherapeuten die richtigen Ansprechpartner. Kleinere Schritte kĂśnnen immerhin dabei helfen, die Aufschieberitis in den Griff zu bekommen. Rainer Holm-Hadulla empfiehlt, sich kleine erreichbare Ziele zu setzen
Titelnotizen Marc und das Lernen
Unter ÂťProkrastinationÂŤ versteht man das Aufschieben von notwendigen, aber  unangenehmen Aufgaben (zum Beispiel das Lesen eines Kapitels, wenn man ein ganzes Buch lesen muss), und sich zu belohnen, wenn man etwas Schwieriges abgeschlossen hat. Mit leicht lĂśsbaren Aufgaben zu beginnen, bevor man zu schwierigeren Aufgaben Ăźbergeht, ist ebenfalls sinnvoll. ÂťSich selbst zu motivieren ist wichtigÂŤ, sagt Holm-Hadulla. ÂťIntellektuelle Arbeit bringt oftmals erst nach langen MĂźhen befriedigende Ergebnisse.ÂŤ Sich selbst zu motivieren – das war auch fĂźr Sarah die wichigste Voraussetzung, um die 10. Klasse zu schaffen. ÂťIch hatte einfach keine Lust auf SchuleÂŤ, erzählt sie. ÂťAber irgendwann habe ich mir bewusst gemacht, dass ich auch keine Lust auf einen miesen Beruf habe. Das hat mir geholfen, mich in der Schule anzustrengen.ÂŤ Ganz frei von ihrer Aufschieberitis ist Sarah zwar noch nicht. Aber wenn es darauf ankommt, fängt sie inzwischen etwas frĂźher an zu lernen. Nicht, weil es ihr SpaĂ&#x; macht, sondern weil sie weiĂ&#x;, dass sie später davon profitieren wird. •
Marc RĂśhlig marc@yaez.de
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ernen war ja schon immer anders. Mal schnell und schmutzig, dann wieder ewig und ausdauernd. Ich lerne seit 22 Jahren, mal fßr gute Noten, oft auch fßrs Leben. Welcher Lerntyp ich bin, habe ich bis jetzt allerdings noch nicht herausgefunden. Einfach auswendig lernen war noch nie meine Stärke. Ich habe das mal probiert, mit Karteikärtchen und Vokabellisten und aufrechter Sitzweise. Es hat Zeit und Nerven und schlechte Noten gekostet. Vielleicht war aber auch das Thema (Latein) schuld.
Leider bin ich auch keiner, dem die Erkenntnis einfach so zufliegt. Der durch die Welt läuft und alles abspeichert, was er wahrnimmt. Das kann der Terminator. Ich kann das nicht. Wenn sich mir zwei Leute mit Namen vorstellen, dann merke ich mir: zwei. Wenn ich erfolgreich lernen will, dann brauche ich auf jeden Fall einen Anreiz. Ich will nicht lernen, nur weil man das halt so tut. Ich will lernen, weil es mir etwas bringt. Laufen, Sprechen und Greifen, das musste damals einfach sein. SchlieĂ&#x;lich nimmt niemand einen krabbelnden und sabbelnden Kerl ernst. Und dann, in der Schule, da wollte ich auch nicht lernen, weil es dem Zeugnis dient. Und ich wollte auch nicht hinnehmen, dass es darauf hinausläuft. Klar, vieles habe ich nur ins Kurzzeitgedächtnis gehämmert, weil es der Versetzung diente. Frag mich heute mal einer nach Mitose, Meiose & Co., das wird ein Disaster. Aber eigentlich war doch die Kunst, Ăźber das Lehrbuch hinaus Wissen zu sammeln. Da steht also irgendwo was und das treibt mich zu einem zweiten Buch, wo was steht, dass mich in die Seiten des dritten Buches fĂźhrt. Und wenn man so wirklich Wissen sammelt, wie zum Beispiel Ăœ-Ei-Figuren oder Postkarten, dann hilft das ungemein. Ich bilde mir ein, dass, wenn ich mich beim Herrn Jauch bewerben wĂźrde, ich sofort bis zur Millionen durchkommen wĂźrde. Einfach so. Weil ich gelernt habe. Okay, jetzt stapele ich ziemlich hoch. Aber, wie schon gesagt, zum Lernen braucht man einen Anreiz. •
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Lernen, wo Meer ist Schiff statt Schule: Helga lernt ein halbes Jahr auf dem High School-Segler TEXT und fotos: Stefanie Hiekmann
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e langatmiger die Stunde, desto stickiger und enger scheint er zu werden. Die Hoffnung auf Abwechslung durch überraschende Zwischenfälle bleibt meist unerfüllt: Der deutsche Klassenraum ist und bleibt ein Inbegriff von unspektakulären Zeitabschnitten im Schüleralltag. Helga Twelbeck hatte genug davon. Sie kehrte nach den Herbstferien nicht in ihren Klassenraum zurück, sondern packte die Koffer. Ihre Abenteuerlust brachte die 16jährige Schülerin nicht etwa auf die Idee ein »einfaches Auslandsjahr« zu verbringen. Die junge Osnabrückerin entschied sich für sieben spektakuläre Monate auf hoher See: In einem »segelnden Klassenzimmer« entdeckt Helga seit Ende Oktober die Welt. Zusammen mit 24 anderen Jugendlichen aus ganz Deutschland schipperte sie in Hamburg los. Mit an Bord des Zweimastsegelschiffes sind auch eine erfahrene Crew und eine Reihe von Lehrern, die die Schüler täglich an Board unterrichten. Wobei sich der Stundenplan deutlich von dem eines staatlichen Gymnasiums unterscheidet: Auf der »High Seas High School«, die Helga besucht, wechseln sich Denkund Schreibaufgaben aus dem Mathe-, Englisch-, Bio- oder Deutschunterricht mit alltäglichen Schiffsarbeiten ab. »Wir haben zum Beispiel einen 24-Stunden-Wachdienst«, erzählt Helga. Von zwölf Uhr an gezählt immer im Vierstundentakt, auch nachts. Dann stehen die Jugendlichen mit Fernglas an Deck oder auch direkt beim Kapitän und versuchen das, was sie in ihrer Umgebung sehen, in der Karte wiederzufinden, eben das Schiff zu orten. Tagsüber wird in der Kombüse gekocht, das Schiff sauber gehalten und all das verrichtet, was in einem Schiffshaushalt anfällt. Von Hamburg aus ging die Route zu den kanarischen Inseln, über den Atlantik in die Karibik, nach Südamerika und
yaez • november/dezember 2008
Für Helga ist dieses Schuljahr ein einmaliges Erlebnis. »Als ich von einer Freundin von dem Projekt erfahren habe, war klar, dass ich das machen muss!«
bevor es wieder nach Deutschland geht, machen die Segler im Frühjahr noch auf Kuba halt. Auf Costa Rica freut Helga sich ganz besonders. Denn hier leben die Schüler der »High Seas High School«, die seit 1993 von der Hermann Lietz-Schule Spiekeroog organisiert wird, traditionell für drei Wochen in Gastfamilien. »Ich bin gespannt, wie die Leute dort leben und wie ich mit der Sprache zurechtkomme«, sagte die Schülerin kurz vor ihrem Start. Bisher konnte sie kein Wort Spanisch. »Aber das wird schon«, meint sie optimistisch. Schließlich ginge das fast allen ihren teilnehmenden Altersgenossen so, und an Bord bekämen sie deshalb ja auch extra Spanischunterricht. Das halbe Schuljahr auf hoher See ist gespickt mit spannenden Exkursionen an Land. Mit ihrer Mutter musste Helga vor der Reise das erste Mal einen Trekkingladen aufsuchen: »Ich glaube, wir werden da zu richtigen Abenteuerern«, vermutete sie. Im Regenwald würde man eine Nacht in Hängematten übernachten, Weihnachten, so weiß es Helga von den Berichten vorhergehender Reisen, würde unter Palmen am Strand gefeiert. Ziemlich anstrengend würde sicher die Exkursion in die venezolanischen Tafelberge werden. Bei diesen Eindrücken kommt man glatt auf die Idee, sein Klassenzimmer auch mal ins Schaukeln zu versetzen. Wobei die Variante, die Helga gewählt hat, für die meisten Familien schlichtweg nicht finanzierbar ist: Rund 16.000 Euro kostet das halbe Schuljahr auf hoher See. •
Das maritime Lernabenteuer ist heiß begehrt: Über 80 Schüler hatten sich aus ganz Deutschland für den aktuellen Turn 2008/2009 beworben. Helga Twelbeck hat den Probeturn im Sommer gut überstanden und durfte als eine der 25 Teilnehmerinnen mit aufs Schiff und um die Welt. Ihre größte Sorge: Wie überlebe ich die drei Wochen ohne Landkontakt auf dem Atlantik? Schleckermäulchen Helga hat vorgesorgt: Für den Schokoproviant hat sie extra eine Ecke in ihrem Koffer reserviert. »Ohne Süßes geht es bei mir nicht«, gesteht sie.
musik 11
Polarkreis 18 – The Colour of Snow Wie rieselnder Schnee hauchen sich die Instrumente hier ins Gehör ein. Erst ganz leise, dann etwas lauter – meint man jedenfalls. Im Grunde ist man von der Stille gepackt und aufmerksamer geworden. Dann geht es aber irgendwann wirklich in Richtung »Volume Up«. Sowohl in der Lautstärke als auch in Tempo und Beat. Der Schnee ist erstmal weg, nur noch als rockige Schneeparty präsent. Es rieselt und haucht nicht mehr, Schneesturm ist angesagt auf der imaginären Tanzfläche. Doch dann setzen die Beats wieder aus. Die Flöckchen verbreiten wieder sensible Stimmung im Raum. Bis es wieder zum ohrwurmigen Tanzspektakel auf der Eisfläche kommt. So etwa kann man sich ein Grundschema der Lieder auf dem neuen Album von »Polarkreis 18« vorstellen. Es gibt nur eine Möglichkeit: Ausprobieren und dann hassen oder lieben. Ein dazwischen gibt es nicht. sh
P!nk – Funhouse
Reamonn – Reamonn
P!nk ist schrill, laut und aggressiv. Kein Wunder: Schließlich lässt sich die 29Jährige von Schmerz, Frustration, Wut und Verwirrung beim Songschreiben am liebsten inspirieren. So verriet es die Powerfrau jetzt in einem Interview zu ihrem neuen Album »Funhouse«. Musik sei für sie eine »Gruppentherapie «. Hört man aufmerksam durch die neue Platte, entdeckt man den Beweis: Hier zieht sich die Trauer über die Trennung von Ehemann Carey Hart wie ein roter Faden hindurch. Doch die Gruppentherapie funktioniert: P!nk hat eine Gabe, sich durch Musik auszudrücken und andere mitzureißen und darauf kommt es an. Songs wie der weltweite Nummer Eins-Hit »So What« und die Tanzstücke »Bad Influence « und »Funhouse« überzeugen Fans in jedem Fall. Gleichzeitig liefert »Funhouse« auch gelungene Überraschung: Denn P!nk zeigt nach ihrem nachdenklichen Hit »Mr. President«, dass sie auch noch mehr auf der ruhigen Schiene drauf hat. sh
Mit einer Zeitungsannonce wurde vor zehn Jahren der Stein für ein Stück Rockgeschichte ins Rollen gebracht: »Sänger sucht Band für Platte und Tour« hatte der Ire Rea Garving in einer deutschen Zeitung schreiben lassen. Binnen kürzester Zeit meldeten sich vier musikbegeisterte Männer bei ihm – heute sind sie zusammen als deutsch-irische Band »Reamonn« weltweit bekannt. Ihr jetzt erschienenes fünftes Album haben sie schlicht nach ihrem Bandnamen »Reamonn« getauft. Viel zu schüchtern möchte man meinen, wenn man die 13 grandiosen Songs gehört hat. Denn es ist ein Meisterwerk, von vorn bis hinten. Ein Beweis, dass Rock nicht gleich Rock ist: Mit Ohrwurmcharakter und viel Empathie präsentieren sie die bereits in die Charts gestürmte Balade »Through The Eyes Of A Child«. Auf gleicher Höhe auch »Free like A Bird«. Mit viel Kraft und Tiefe kommt auch der Starter »Faith« daher. Super! sh
Anders und zarter: Polarkreis 18 Eine Dresdner Boygroup erobert die Charts TEXT: Stefanie Hiekmann
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Manche belächeln ihn, viele lieben ihn: Interview mit Schauspieler und Musiker Jimi Blue Ochsenknecht Steckt mehr Schauspieler oder Musiker in dir? Beides gleich – ich bin Schauspieler und Musiker. yaez:
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ie kommen aus Dresden. Dort sind die Spießer zuhause: Semperoper, Frauenkirche und der Zwinger, nur drei Beispiele, die an überladenen Barock und trockenen Museumskult erinnern. Ganz weit weg davon sind Beats aus Deutschland, die den Nerv der Zeit treffen. Wer einmal »Polarkreis 18« gehört hat, möchte der Stadt eine Ausnahme gestatten. Denn die fünf Jungs, die es sich derzeit unter diesem auffallenden Bandnamen in den deutschen Singleund Albumcharts gemütlich machen, wagen Experimente. Sie kombinieren klassische Musikelemente mit modernen Elektroklängen, klassischen Klaviertönen und Keyboard. Der Grundstein für »Polarkreis 18« wurde bereist vor elf Jahren gelegt. Damals noch zwischen Matheunterricht und Hausaufgaben: Felix, Bernhard und Uwe wollten mal groß rauskommen und zwar als Band. Als 13-Jährige haben sie es bei ihrem ersten Weihnachtskonzert immerhin schon auf Familien-ebene geschafft, für eifrigen Beifall zu sorgen. Jahre vergingen, Musik und Jungs entwickelten sich, Christian und Philipp kamen hinzu – »Polarkreis 18« war geboren. Zwischendurch wuchsen sie bei Schülerbandwettbewerben und krabbelten an der Erfolgsleiter langsam aber sicher weiter nach oben.
»Ich mach mein eigenes Ding«
Jimi blue:
Wie alt sind denn deine Fans? Bisher sind die so alt wie ich oder jünger. Mit dem neuen Album will ich aber auch Fans erreichen, die älter sind als ich. Du besuchst eine Internetschule? Ja, ich bekomme die Schulaufgaben per Post zugeschickt und schicke die dann zurück. Im Moment mache ich aber Pause. Nächstes Jahr will ich dann meinen Realschulabschluss machen.
Fotos: Universal Music (2)
Letztes Jahr brachten sie ihr erstes Album raus. »Polarkreis 18« haben sie es getauft. Ein einschlagender Erfolg mit viel Medienecho. Nun war es ein Jahr ruhig und dann hört man auf einmal »Allein, Allein«. Im Radio, bei Viva, MTV und sogar im Kino als Titelsong von Ottfried Preußlers verfilmten »Krabat«. Die Erfolgsleiter steht senkrecht und es sind noch viele Stufen unberührt: Beim Radiosender »1Live« sind die Jungs für die »1Live Krone 2008« nominiert, das zweite Album kam gerade heraus, die Tour steht jetzt an. Mal sehen, was der Winter für »Polarkreis 18« bringen mag. •
Siehst du deinen Bruder als Konkurrenten? Wir sehen uns nicht als Konkurrenten. Wir verstehen uns genauso gut wie vor unseren Musikkarrieren. Es gab zwar schon öfter Situationen, in denen man versucht hat, uns gegeneinander auszuspielen – aber das ist uns egal. Auch was andere über uns schreiben. Wie viel Jimi Blue steckt in deiner Musik? Ich bespreche mit meinem Team die Themen und dann machen wir zusammen die Texte. Auch bei den Beats machen wir das so: Ich überlege mir oft was, und dann machen die Produzenten daraus richtige Songs. Profitierst du von deinem berühmten Vater? Nö, ich mach mein eigenes Ding, da hat mein Vater nichts mit zu tun. Interview: janos burghardt
november/dezember 2008 • yaez
12 fernsehen
Extremsport-Clips: Bis ans Limit Die »European Outdoor Film«-Tour durch Deutschland TEXT: Jobst Liebau
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enau 8163 Meter ragt der Manaslu in den Himmel. Er ist einer der höchsten Berge der Welt mitten im rauen Himalaja. Mehr als ein Jahr haben sich die zwei deutschen Extrembergsteiger Sebastian Haag und Benedikt Böhm und der Franzose Nicolas Bonnet auf den Aufstieg vorbereitet. Doch sie wollen den Berg nicht irgendwie bezwingen: Sie wollen es schneller machen als alle vor ihnen. Und sie haben einen Kameramann dabei, der alles dokumentiert. Als die drei Speedbergsteiger, wie ihre Sportart unter Alpinisten heißt, ihr Basislager am Fuße des Berges aufschlagen schlägt plötzlich das Wetter um. Ein höher gelegenes Camp wird unter einer Lawine begraben. Ob sie ihren Rekordversuch doch noch durchführen können, das erfährt man auf der achten European Outdoor Film Tour – eines der größten Filmfestivals für Fans von Extremsportarten draußen in der Natur. Nervenkitzel ist bei fast allen zehn Filmen des diesjährigen Programms angesagt. Der Kletterer Dean Potter hat sogar etwas ganz Neues erfunden: das Baselining. Dabei balanciert man auf einem Seil über einen tiefen Abgrund – ungesichert wohlgemerkt. Aber mit einem Fallschirm auf dem Rücken. Der sorgt für eine weiche Landung, falls man fällt. So etwas ist nichts
für schwache Nerven. Ruhiger – aber kaum ungefährlicher – geht es da schon in der Doku über den Schweizer Mathias Roten zu: Er dreht mit seinem Gleitschirm halsbrecherische Runden durch das Berner Oberland. Und auch der ökologische Aspekt kommt nicht zu kurz. In »Oil and Water« befahren zwei verwegene Freunde den Pan-American Highway in ihrem selbstgebauten Campingwagen von Alaska bis Argentinien – ohne einen einzigen Tropfen Erdöl zu verbrauchen. Eines haben alle Filme gemeinsam: den Trend zum Extremen. Sie zeugen von immer spektakuläreren, gefährlicheren Abenteuern, die ihre Hauptdarsteller bestehen wollen. »Alle verrückt«, mag der Zuschauer denken, wenn er in dem Film »Source« eine Gruppe von Kajakern die felsigen Pongour Wasserfälle in Vietnam hinabfahren sieht. Bis zu 40 Meter stürzen sie in die Tiefe. Doch Sicherheit ist durchaus ein Thema für die Extremsport-Profis, sie versuchen sich so gut wie möglich vor den Gefahren ihrer Aktionen zu schützen. So kann man sich also beruhigt zurücklehnen und die atemberaubenden Bilder genießen. An über 70 Orten gastiert das Festival mit seinem zweistündigen Programm noch bis Mitte Dezember in Deutschland und anderen Ländern. www.eoft.eu •
»It's a magical concept«
»Music is part of my life«
Interview with actress Eliza Bennett about the new fantasy film »Tintenherz« INTERVIEW: JOCHEN BLIND
Interview with director Christophe Barratier about his new film »Paris, Paris!« INTERVIEW: JOCHEN BLIND
Eliza Bennett is an English child actress. The break of the young star came in »Eine zauberhafte Nanny«. Her new film »Tintenherz« is based on the novel by Cornelia Funke. The story is about a girl named Meggie Folkart whose life changes dramatically when she realizes that her father Mo has an unusual ability: when he reads aloud, he can bring characters from books into the real world. »Tintenherz« is a best-selling book in Germany, but also known in Great Britain. When have you heard the first time about this book? I had heard of the book before my first audition for the film, because we had posters of it in my school library. My cousins in America had also read it. yaez: When have you read it the first time? After I got my first audition for the film, I picked up the book from my school library and read it. I read it in a couple of days because it’s such a great read, and I instantly knew that I would love to play Meggie as she was such a fantastic character. yaez: What’s in your opinion the message of the film? I think that the film holds a lot of messages in it, but something that spoke to me from reading it and from the film version is the importance of family. I always thought how special Mo and Meggie’s relationship is throughout the story. yaez: Meggie has a great passion for books. Do you have this passion as well? Yes, I definitely do. I think most readers know what I mean when sometimes you can become so engrossed in a book it almost becomes your world for a few minutes. I think it’s always sad when you come to the last page of a good book and Meggie gets to experience the story actually coming to life which is such a magical concept.
The French film director Christophe Barratier is best known for his hugely successful film »Die Kinder des Monsieur Mathieu«. His new film »Paris, Paris! Monsieur Pigoil auf dem Weg zum Glück« will be released on November 27 in the German cinemas. The flick isn’t quite as original or moving as »Die Kinder des Monsieur Mathieu«, but it is still a highly entertaining musical drama with many catchy tunes, great performances and a painstaking attention to the details of life in working-class Paris in the year 1936.
yaez:
Vocabulary break große Chance novel Roman ability Fähigkeit audition
Vorsprechen engrossed entrückt passion Leidenschaft
yaez • november/dezember 2008
yaez: In
your new film there are again the two protagonists of your last film. Why? At the end of the last film, the music teacher Mathieu and the pupil Pépinot are adopting each other. In this new film, we meet them again – as father and son. That’s a spiritual sequel, in some way. yaez: What’s the message of your new film? It’s about values like solidarity, friendship, coherence, charity, and about a general subject: how to restore dignity by artistry. yaez: In both films of you music is important for the people. What role does music play in your life? Music is part of my life. It helps me to find a more beautiful and calming view towards life. Above all music and cinema harmonise brilliantly . Cinema is made up of two parts: 50 per cent images and 50 per cent sound. If these 50 per cent sound were music, it would be perfect for me. I’m always listening to music when I am writing a script. Vocabulary director Regisseur hugely ungeheuer flick Streifen catchy eingängig tunes Melodien painstaking akribisch working-class Arbeiterklasse protagonists Hauptfiguren coherence Zusammenhalt charity Nächstenliebe restore wiederherstellen dignity Würde calming beruhigend script Drehbuch
fernsehen 13
Kampf ums Mitleid In einer neuen Doku-Soap von VOX müssen sich Schüler für einen von drei Bedürftigen entscheiden, dem sie 5000 Euro schenken dürfen Text: Stefanie Hiekmann
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ass Geld verdienen oftmals harte Arbeit bedeutet, weiß jeder. Geld zu verschenken scheint hingegen eher ein Kinderspiel zu sein: Ein Griff ins Portemonnaie, rein mit dem Schein ins Couvert, noch eine Glückwunschkarte hinzu und fertig ist das Geburtstagsgeschenk. Auf VOX ist seit diesem Monat zu sehen, dass Geld verschenken auch Kopfzerbrechen bereiten kann. 5000 Euro stehen montags bis freitags um 15 Uhr im Mittelpunkt der neuen Doku-Soap »Geld zu verschenken«. Daneben stehen jeweils drei Schicksale, deren Situation durch eine Finanzspritze verbessert werden könnte. Doch nur eine kranke Person, vom Unglück getroffene Familie oder gemeinnützige Organisation, die porträtiert wird, bekommt am Ende der Sendung die 5000 Euro. Welcher der drei Fälle benötigt das Geld am meisten? Welches Schicksal ist das schlimmste? Wo kann am meisten durch das Geld bewirkt werden? Die Personen, die mit der schwierigen Aufgabe konfrontiert sind, gerechte Antworten auf diese Fragen zu finden, sind Schüler. Sie sollen entscheiden, wem die 5000 Euro geschenkt werden. Drei Jungs und Mädchen einer Klasse werden in der Sendung jeweils eines der Schicksale persönlich kennenlernen. Anschließend setzen sie sich mit ihrer Klasse und ihrem begleitenden Lehrer zusammen und diskutieren: Hier kommen die schweren Fragen dann
zum ersten Mal auf den Tisch. Der Sender schickt zur pädagogischen Unterstützung noch weitere Ethikund Sozialkundelehrer mit ins Spiel. Nach intensivem Abwägen und Diskutieren liegt die Entscheidung am Ende jedoch nur bei den drei Schülern, die die drei Schicksale persönlich kennengelernt haben. Der TV-Sender, die Lehrer und Ethikexperten versprechen sich von dem Konzept einen pädagogischen Effekt. »Es handelt sich um ein soziales Projekt, das in den jeweiligen Schulen stattfindet«, erklärt VOX-Sprecherin Katrin Kraft. Im Zuge dieses Projektes würden die drei Fälle der möglichen zu unterstützenden Schicksale porträtiert. Ein »Konkurrenzkampf« oder ein »Wettstreit« sollte dabei aber nicht entstehen. Vielmehr ist es Ziel, dass sich die Schüler mit den Schicksalen auseinandersetzen und lernen, diese einzusortieren und sich gedanklich damit zu beschäftigen. In einer Folge lernen die Jungs und Mädchen der türkisch-deutschen Schule in Berlin-Spandau zum Beispiel die Situation der kleinen Michelle kennen. Sie leidet an einer vererbten Stoffwechselkrankheit, von der auch schon ihre Mutter betroffen ist und dadurch im Rollstuhl sitzt. Noch kann Michelle durch die Hilfe von Medikamenten laufen. Doch die Gefahr steht immer im Raum. Das weiß Michelle. Eine Reittherapie,
Foto: VOX
die von den 5000 Euro bezahlt werden könnte, soll ihren Zustand stabilisieren. Neben Michelle lernen die Jugendlichen auch Gerd kennen. Er ist ehemaliger Alkoholiker. Er hat es jedoch geschafft, clean zu werden und eine Entrümpelungsfirma zu gründen, durch die er und seine Familie nicht mehr auf Hartz IV angewiesen ist. Doch ohne Transporter kommt Gerd nicht weit. Genauso wie die kleinwüchsige Maria, die mit ihren kurzen Armen und Beinen auf viele Probleme im Alltag stößt, braucht Gerd noch Geld für sein Anliegen. Maria würde zwar kein Transporter weiterhelfen, doch auch ihr Wunsch kostet Geld, das genau das sein könnte, das die Schüler der Berliner Schulklasse in den Händen halten: Ein Begleithund würde sie im Alltag entlasten. Wie die Entscheidung für diesen Fall aussieht, ist am 2. Dezember um 15 Uhr auf VOX zu sehen. • »Geld zu verschenken«, immer montags bis freitags um 15 Uhr auf VOX
HEIMATKUNDE
Ein Blick ins TV-Programm
Zwischen Heimatduselei und innovativen Formaten: Die Dritten Programme im Jugendcheck Was haben die Dritten Programme und Jugendliche miteinander zu tun? Wenn man sich anschaut, wer die Angebote der Dritten Programme im Fernsehen und Radio nutzt, so könnte man meinen: wenig. Doch einige Rundfunkanstalten bemühen sich: So gibt es herausragende Jugend-Radiosender wie »YOU FM« (hr), »DasDing« (SWR) und »Sputnik« (MDR), oder schauenswerte TV-Sendungen wie »Südwild« (BR) und »extra3« (NDR). Doch ein flächendeckendes Angebot gibt es nicht – viele Rundfunkanstalten haben vor allem im Fernsehprogramm schlichtweg kein Angebot für Jugendliche. Wir haben nachgefragt, mit welchen Angeboten die Dritten den Jugendlichen ein Programm bieten, sie müssen für ihre Geräte schließlich auch Rundfunkgebühren bezahlen. BR: Im TV hat der BR ein Jugendangebot wie keine andere Rundfunkanstalt, »Südwild«, »freiraum« und »ich mach’s« sind die Formate. Online und im Radio gibt es »on3« für Jugendliche. hr: Kein Angebot für Jugendliche im Fernsehen, dafür aber Online und im Radio »YOU FM«. MDR: Kein Fernsehangebot, aber Online und im Radio gibt es »Sputnik«. NDR: Im Fernsehen läuft »extra3« mit Tobias Schlegl, dafür gibt es aber kein Jugendangebot im Radio. RBB: Das Jugendprogramm »Polylux« wurde dieses Jahr abgesetzt, jetzt gibt es keine TV-Angebote für Jugendliche mehr. Aber immerhin können sie noch den Radiosender »Fritz« hören. SR: Nichts im Fernsehen, dafür aber »UnserDing« online und im Radio. SWR: »DasDing« gibt es trimedial: Im Fernsehen, Radio und Online. WDR: Keine expliziten Jugendangebote, weder im Fernsehen, online, noch im Radio – ein Armutszeugnis für die größte der ARD-Anstalten. • jb
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november/dezember 2008 • yaez
14 film
filmstarts Texte: Jochen Blind
6.11.
Rumba Heiter-bittere Tragikomödie über ein tanzbegeistertes Paar, das nach einem schweren Autounfall kräftig aus dem Takt kommt.
13.11. Im Winter ein Jahr
Bewegendes, hoch emotionales Drama von Oscar-Preisträgerin Caroline Link: Ein Maler soll ein Geschwisterpaar porträtieren, von dem einer kürzlich tödlich verunglückt ist.
Der Mann, der niemals lebte
Schöne Bilder, toller Soundtrack, laue Story
In diesem Agententhriller von Starregisseur Ridley Scott spielt Leonardo DiCaprio einen CIA-Spion, der sich in ein gefährliches Terrornetzwerk einschleusen muss.
Palermo Shooting Drama
Max Payne Action-Knaller: Mark Wahlberg als untergetauchter Cop.
Deutschland 2008, 108 Minuten R: Wim Wenders D: Campino, Giovanna Mezzogiorno, Dennis Hopper, Lou Reed Start: 20.11.
Role Models
Wim Wenders wollte schon lange einen Film mit Campino, Sänger der Punk-Band »Die Toten Hosen«, machen. Nun konnte er sich diesen Wunsch erfüllen. Finn (Campino) arbeitet als erfolgreicher Fotograf in Düsseldorf. Seine Tage sind voller Hektik, und auch nachts findet er kaum Schlaf. Nach einem Fotoshooting gerät seine ohnehin schon schwankende Welt endgültig aus dem Gleichgewicht. Geradezu magisch wird er in die Stadt Palermo gezogen. Dort lässt er sich durch die Altstadt treiben, knipst das bunte Chaos, verliebt sich in die schöne Flavia (Giovanna Mezzogiorno). Doch er hat das Gefühl, ständig von einem mysteriösen Schützen (Dennis Hopper) verfolgt zu werden. Der Film ist visuell überaus ansprechend und eine Hommage an die Musik. Das tröstet über manche Schwächen hinweg.
Seann William Scott und Paul Rudd spielen zwei alberne Yuppies, die sich in einem Mentorenprogramm um Jugendliche kümmern müssen.
20.11. Novemberkind
Gefühlvolles Melodram mit Anna Maria Mühe und Ulrich Matthes.
27.11. New York für Anfänger
Starkomiker Simon Pegg spielt hier in seiner ganz eigenen Version von »Der Teufel trägt Prada« – und lässt kein Fettnäpfchen aus.
4.12.
Balkan Traffic Roadmovie mit reichlich schwarzem Humor: Ein Serbe und ein Bosnier schmuggeln Leichen auf den Balkan. Eine ambitionierte Beamtin versteckt sich in einem Sarg, um der Gaunerei ein Ende zu machen.
Madagascar 2 Fortsetzung der Trickfilm-Komödie von 2005: Die vier New Yorker Zoobewohner packt das Heimweh. Und so verlassen sie Madagaskar.
Fotos: Verleih
Im französischen Original sicher lustiger
Willkommen bei den Sch’tis Komödie Frankreich 2008, 106 Minuten R: Dany Boon D: Kad Merad, Dany Boon, Zoé Félix, Anne Marivin, Philippe Duquesne Start: 30.10.
Wer in Frankreich aus der Region Nord-Pas-de-Calais stammt, hat es schwer. Denn die Menschen aus dem kleinen Landstrich im äußersten Norden sind im Rest des Landes als etwas rückständig verschrien. Aufgrund ihres sonderbaren Dialekts werden sie nur als »Sch’tis« bezeichnet. Der französische Komiker Dany Boon hat seiner Heimat nun ein filmisches Denkmal gesetzt – und damit eine wahre Sch’tiBegeisterung ausgelöst. Über 20 Millionen Franzosen sahen die herzerfrischende Komödie, in der ein südfranzösischer Postbeamter (Kad Merad) in den ungeliebten Norden versetzt wird und dort vor allem mit der eigenen Borniertheit Bekanntschaft macht. Der Film bietet reichlich Ironie und wunderbaren Slapstick – in der deutschen Übersetzung wirkt der Sprachwitz aber leider etwas aufgesetzt.
yaez • november/dezember 2008
11.12. Transsiberian
Finsterer Thriller: Ein amerikanisches Paar wird in der legendären Transsibirischen Eisenbahn in einen Kriminalfall verwickelt.
25.12. Australia
Regisseur Baz Luhrmann hat ein Nationalepos über den fünften Kontinent gedreht – mit Nicole Kidman und Hugh Jackman.
Buddenbrooks Thomas Manns nobelpreisgekröntes Werk kommt endlich ins Kino: Heinrich Breloer hat den Aufstieg und Fall einer deutschen Familie opulent und bewegend in Szene gesetzt – mit Armin Mueller-Stahl, Iris Berben, August Diehl und Jessica Schwarz.
film 15
Überzeugendes Remake eines Klassikers
Das Who is Who deutscher Fernsehstars
The Women Komödie
1 ½ Ritter Komödie
USA 2008, 112 Minuten R: Diane English D: Meg Ryan, Annette Bening, Eva Mendes, Jada Pinkett Smith, Bette Midler Start: 11.12.
Deutschland 2008 R: Til Schweiger D: Til Schweiger, Rick Kavanian, Thomas Gottschalk, Julia Dietze, Hannelore Elsner Start: 18.12.
»Sex and the City« meets »Der Teufel trägt Prada«: Für Society-Lady Mary (Meg Ryan) bricht eine Welt zusammen als sie erfährt, dass ihr Mann eine Affäre mit der Parfüm-Verkäuferin Crystal (Eva Mendes) hat. Zum Glück hat sie ihre Mutter, ihre Haushälterin – und ihre drei besten Freundinnen: die Modezeitschrift-Chefin Sylvie (Annette Bening), die lesbische Autorin Alex (Jada Pinkett Smith) und die mehrfache Mutter Edie (Debra Messing). Gemeinsam überlegen sie, wie sie Mary rächen können. Doch bald kriselt es auch zwischen den Freundinnen. Um sich abzulenken, fährt Mary in ein Yoga-Camp, wo ihr die exzentrische Hollywood-Agentin Leah (Bette Midler) die Augen öffnet. Der amüsante Film über Freundschaft, Shoppen und Rache ist von Frauen, mit Frauen, für Frauen. Und starke Männer.
Im vergangenen Jahr brachte Til Schweiger rechtzeitig zu Weihnachten die zauberhafte Komödie »Keinohrhasen« in die Kinos – und landete damit einen sensationellen Erfolg. Nun versucht er dies zu wiederholen. Sein neuer Streifen spielt im Mittelalter: Ritter Lanze (Til Schweiger) möchte zusammen mit dem türkischen Hochstapler Erdal (Rick Kavanian) die Tochter von König Gunther (Thomas Gottschalk) befreien. Doch die Suche nach der hinreißenden Herzelinde (Julia Dietze) gestaltet sich schwieriger als angenommen. Die kurzweilige Komödie ist bis in die kleinste Nebenrolle mit klingenden Namen besetzt: So geben sich unter anderem Hannelore Elsner, Roberto Blanco, Dieter Hallervorden, Karl Dall, Anna Maria Mühe, Mark Keller und der bald 105-Jährige Johannes Heesters die Ehre.
dvd-tipp Brügge sehen... und sterben? Komödie Großbritannien 2008, 107 Minuten R: Martin McDonagh D: Colin Farell, Brendan Gleeson, Ralph Fiennes, Clémence Poésy Preis: ca. 15 Euro
Meisterhaftes Lehrstück über die Liebe
Vicky Cristina Barcelona Komödie USA 2008, 96 Minuten R: Woody Allen D: Scarlett Johansson, Rebecca Hall, Javier Bardem, Penélope Cruz, Chris Messina Start: 04.12.
Vicky (Rebecca Hall) und Cristina (Scarlett Johansson) verbringen im sonnigen Barcelona ihren Urlaub. Die beiden sind beste Freundinnen und könnten doch nicht gegensätzlicher sein: Während Vicky glücklich verlobt ist, sucht Cristina das prickelnde Abenteuer. Die beiden verbringen ein romantisches Wochenende mit dem charismatischen Künstler Juan (Javier Bardem). Danach ist für die beiden Freundinnen nichts mehr so, wie es vorher war. Als dann noch Juans temperamentvolle Exfrau Maria Elena (Penélope Cruz) und Vickys Verlobter Doug (Chris Messina) auftauchen, ist das große Gefühlschaos perfekt. Vor dem Hintergrund der mediterranen Sinnlichkeit Barcelonas hat Kult-Regisseur Woody Allen eine ebenso komische wie kluge Meditation über die Liebe entfaltet.
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Rabenschwarze, bitterböse Komödie
Brügge ist ein verträumtes Städtchen in Belgien – bekannt für sein mittelalterliches Flair: Überall sind Fachwerkhäuser, gotische Kirchen und kleine Kanäle. Auftragskiller kann man sich dort eigentlich nicht vorstellen. Und genau deswegen landen die Briten Ray (Colin Farrell) und Ken (Brendan Gleeson) in der Stadt. Bei ihrem letzten Auftrag ist einiges schief gegangen. Deshalb werden sie von ihrem Chef Harry (Ralph Fiennes) an einen möglichst unauffälligen Ort geschickt. Eben Brügge. Dort sollen sie die Zeit bis zum nächsten Auftrag totschlagen. Während der väterliche Ken stundenlang Kirchen und Museen besichtigen will, ist der leicht unterbelichtete Ray vor allem auf zwei Dinge aus: Bier und Sex. Da kommt die attraktive Chloë (Clémence Poésy) genau richtig. Mit der Idylle in Brügge ist es jedenfalls schnell vorbei. Der Film ist Kinounterhaltung vom Feinsten. Das poetische Flair Brügges, der bitterböse, politisch absolut unkorrekte Humor und die ausgezeichneten schauspielerischen Leistungen des Starensembles machen das Kinodebüt von Martin McDonagh rundum perfekt.
november/dezember 2008 • yaez
16 internet
»Chatten ist nicht alles!« Warum sich Valentina Schlytschkowa bei einem Frage-Antwort-Portal im Internet engagiert
Illustration: Niko Burger
Einmal löschen, bitte Was tun, wenn peinliche Fotos im Internet auftauchen TEXT: Barbara Bitzer
E
cht peinlich! Unser Bild für alle sichtbar im Netz.« Sarah und Greta haben ein Problem: In einem privaten Blog hat eine Mitschülerin ein Foto der beiden veröffentlicht, von dessen Existenz sie nichtmals wussten. Später verlinkte es ein anderer User auf die SchülerVZ-Seite der Mädchen. »Es ist ein Foto aus der Umkleide vom Schulschwimmbad. Wir haben gar nicht gemerkt, dass da jemand fotografiert hat.« Zu Zeiten, in denen fast jeder ein Fotohandy besitzt, ist es einfach, heimlich Bilder von anderen zu schießen. Oft wissen die Betroffenen nicht, wie sie sich dagegen wehren können. Auch den »Fotografen« ist nicht klar, dass es sich bei ihrem »Spaß« um eine echte Straftat handelt. Eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts, die bei unautorisierten Bild-
erhältst du die Kontaktdaten über das Impressum, das jede Webseite hat. Dort kannst du dich beschweren und zur Löschung des Bildes auffordern. Funktioniert das nicht, muss man mit rechtlichen Schritten drohen. Falls es soweit kommt, kannst du auf deine Sicherheitskopie als Beweismaterial zurückgreifen. Aber es bleibt immer noch das Problem der Kopien, die eventuell auf privaten PCs abgespeichert sind und noch nicht im Netz stehen. Dafür gibt es Agenturen, die gegen Bezahlung über längere Zeit das Netz nach euren unliebsamen Daten durchforsten und sie entfernen. yaez hat einen Experten gefragt, wie man selbst das Internet nach Kopien absuchen kann. Jan Dunzweiler, Softwareentwickler und Webdesigner, rät, zunächst den eigenen Namen über eine Bildsuchmaschine, wie sie etwa Google anbietet, zu überprüfen. Zudem sollte man Bilddatenbanken und die gängigen sozialen Netzwerke durchstöbern. Diese haben netzwerkinterne Suchformulare. Außerdem kann man über passende Stichworte (hier zum Beispiel »Greta Umkleidekabine Schwimmbad«) zu weiteren Ergebnissen kommen. Eine zuverlässige Methode, alle Fotos zu finden, gibt es bislang nicht. »Sicher ist nur, dass man sich nie sicher sein kann, alles entfernt zu haben«, argwöhnt der Softwareentwickler. Für die gefundenen Bilder gilt auch hier: Nur der Betreiber der Seite kann die Fotos entfernen. Auch Sarah und Greta haben sich an die Webseiten-Betreiber gewandt. Mit Erfolg. Ihre Bilder wurden entfernt. Damit einher ging die Meldung der betreffenden Mitschüler bei SchülerVZ. Die Betreiber haben ihre Accounts gelöscht. Trotzdem warnt der Experte vor »Webdatenexhibitionismus«, selbst wenn er freiwillig geschieht: »Das Netz vergisst nichts. Auch gelöschte Daten kann man mit ein wenig Aufwand wiederherstellen.« •
Bis zu einer Stunde täglich beschäftigt sich Valentina Schlytschkowa mit den Sorgen und Nöten ihr hauptsächlich unbekannter Menschen – und das alles freiwillig und unentgeltlich. Die 17-jährige Schülerin (Username: Vale-S) ist seit knapp drei Jahren Mitglied in der Lycos iQ-Wissenscommunity. Im Portal kann jeder Fragen stellen, die dann von anderen Nutzern beantwortet werden. Mit über 1700 Statuspunkten hat sie bereits den Nutzerrang einer Doktorandin erreicht. Wenn sie mal selber eine Frage hat, findet sie unter den knapp 500 000 Usern mindestens einen Experten, der ihr weiterhelfen kann. So bleibt sprichwörtlich keine Frage offen. 47 Prozent der 14- bis 19-Jährigen sind hierzulande Mitglied einer Online-Community. Die meisten aber in sozialen Netzwerken. »Chatten ist nicht alles! Es macht einfach Spaß, mich online zu informieren und anderen zu helfen. Das gibt mir ein gutes Gefühl«, sagt Valentina. Ihre Themenbereiche im Internet? »Das ist wie in der Schule: Deutsch und Englisch liegen mir nicht. Lieber Musik, Kunst und Biologie.« Aber am liebsten beantwortet Valentina Fragen, die ihr unbekannt sind – dann recherchiert sie, um eine gute Antwort zu finden. http://iq.lycos.de • js
Für 5 Minuten Ruhm und Spott Video-Wettbewerb »Secret Talents« geht in die zweite Runde
»Das Netz vergisst nichts! Auch gelöschte Daten kann man mit ein wenig Aufwand wiederherstellen« aufnahmen und deren Kopienverbreitung vorliegt (Strafgesetzbuch), wird mit Freiheitsentzug bis zu einem Jahr oder hohen Geldbußen geahndet. Wer noch nicht strafmündig ist, also unter 14 Jahren, wird auch bestraft und muss mit vielen Sozialstunden rechnen. So wie den beiden Freundinnen ergeht es vielen. Aber was kann man tun? Zuerst einmal das Beweismaterial abspeichern. Aber das größte Problem bei Bildern im Netz ist nicht die Quelle. Es sind die Kopien, die rasend schnell in Umlauf geraten. Wenn du ein Bild entfernen möchtest, musst du dich an den Webseiten-Betreiber wenden. Nur er hat das Zugriffsrecht auf die betreffende Seite. Internet-Foren und Video-Plattformen haben direkte Beschwerdewege über Online-Formulare. Gibt es so etwas nicht,
yaez • november/dezember 2008
YouTube ruft zum zweiten Mal zum »Secret Talents«-Wettbewerb auf. Präsentiert von Christian Ulmen werden die schrägsten Talente des Landes gesucht. Teilnehmen kann man mit Webvideos mit bis zu fünf Minuten länge und zu gewinnen gibt’s eine Comedy-Rolle neben Christian Ulmen. Egal ob Ballett, Beatboxen oder Bauchreden – es gibt genügend Möglichkeiten, sich öffentlich zu blamieren. Einsendeschluss ist der 16. Dezember. Ab dem 19. Dezember wählen dann die YouTube-User ihren Favoriten zum Sieger. www.youtube.de/secrettalents • js
deutschland 17 Neue Tüftler braucht das Land Experimentierfreudige Jugendliche können sich noch bis zum 30. November beim Wettbewerb »Jugend forscht« anmelden, der in diesem Jahr unter dem Motto »Du willst es wissen!« steht. Mitmachen dürfen Schüler ab der vierten Klasse sowie Auszubildende und Studierende bis zum Alter von 21 Jahren. Themen geben die Veranstalter nicht vor. Die freigewählte Forschungsaufgabe muss aber aus einem der folgenden Fachgebiete stammen: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik. Die Teilnehmer müssen sich zunächst bei regionalen Wettbewerben durchsetzen. Wer das schafft, kann sein Projekt auf Landes- und dann vielleicht sogar auf Bundesebene vorstellen. Zu gewinnen gibt es Geld-, Sach- und Sonderpreise im Gesamtwert von mehr als 800 000 Euro. Mehr Infos: www.jugend-forscht.de job
Projektwettbewerb PlusPunkt Kultur Dich langweilen dröge Projekte und Vereinsmeierei? Dennoch möchtest du deine eigenen Ideen realisieren? Noch dazu in der Kultur? Dann bewirb dich bei PlusPunkt Kultur – dem bundesweiten Projektwettbewerb für mehr junges Engagement in der Kultur. Wenn dein Projekt oder Projektkonzept die Jury überzeugt, winken 1000 Euro Preisgeld sowie fachliche Unterstützung in Fragen des Projektmanagements, der Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit sowie inhaltliche Inputs zur erfolgreichen Projektumsetzung. Bewerben können sich noch bis zum 15. Dezember junge Menschen im Alter von 14 bis 30 Jahren mit eigenen Projektideen, die sich mit einem der vier Themenschwerpunkte auseinandersetzen: Mehr Kultur an Schulen, InterKultur, Kultur im Brennpunkt, Kultur von Jung und Alt. Weitere Informationen: www.plus-punkt-kultur.de job
Beliebt: Rechner schlägt Fernseher Der eigene Rechner ist unter Deutschlands Jugendlichen inzwischen weiter verbreitet als der eigene Fernseher. Während 71 Prozent der 12- bis 19-Jährigen einen Computer besitzen, liegt der Anteil derjenigen mit eigenem TV-Gerät bei 61 Prozent. Das sind Ergebnisse der »JIM-Studie« 2008 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest aus Stuttgart. Jeder zweite Jugendliche verfügt der Untersuchung zufolge auch über seinen eigenen Internet-Anschluss. Der Anteil der 12 bis 19-Jährigen, die mehrmals pro Woche online gehen, ist mit 84 Prozent allerdings weitaus höher. Für die repräsentative Studie werden seit 1998 jedes Jahr gut 1200 Jugendliche befragt. Den Medienpädagogischen Forschungsverbund bilden die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg und die Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz. dpa
www.yaez.de
Thomas Godoj www.thomas-godoj.de
Thomas D www.thomasd.net
Als Thomas Godoj dieses Jahr zum Sieger der 5. Staffel von DSDS gekürt wurde, hat sich der Musiker sichtlich gefreut. Zwei Mal stand der in Polen geborene Sänger kurz vor dem Aus, zwei Mal hat die Jury sich für ihn entschieden. Seit seinem Sieg hat sich einiges in Godojs Leben verändert. Auf einmal war er nicht mehr der Sänger diverser Bands, war er nicht mehr bei der Agentur für Arbeit als arbeitslos gemeldet. Plötzlich war er Thomas Godoj, der Superstar des Jahres 2008. Und so schoss seine Debütsingle »Love Is You« sofort auf Platz 1 der Hitparade, und auch das Album »Plan A!« platzierte sich sofort an Spitze der Charts. Jetzt tourt der 30-jährige Superstar quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Tourdaten: www.thomas-godoj.de. sst
Unglaublich, dass dieser Mann einst eine Ausbildung zum Frisör gemacht und alten Damen die Haare geschnitten hat. Heute ist Thomas D Mitglied einer der bekanntesten HipHop-Bands Deutschlands und auch solo sehr erfolgreich unterwegs. »Ich packe meine Sachen und will raus, mein Kind, Thomas D ist auf der Reise und hat Rückenwind« rappte Thomas D vor gut zehn Jahren, als er seine erste SoloSingle »Rückenwind« veröffentlichte. Seitdem sind einige Jahre ins Land gezogen, bekannt ist Thomas D jedoch immer noch. »Frisör«, »Liebesbrief« oder »Gebet an den Planet« sind nur einige der Singles, die Thomas D solo veröffentlichte. Auch für Alben hat der Rapper sich ins Studio gestellt. »Kennzeichen D« ist seit September in den Plattenläden erhältlich. Tourdaten: www.thomasd.net sst
»Wir müssen draußen bleiben« Underage Clubs erobern Deutschland – Über-18-Jährige dürfen nicht rein
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mmer wieder der gleiche Frust am Wochenende: Abends vor den Clubs bleibt vielen Jugendlichen der Eintritt verwehrt. Die Lösung des Problems verspricht ein neuer Trend aus England, der langsam auf Deutschland überspringt – die sogenannten Underage Clubs. Die Veranstaltungen in diesen Discos sind nur für Jugendliche. Das bedeutet für die Besucher: Kein Einlass für Über-18Jährige. »Wir haben es einfach ausprobiert«, sagt die 16jährige Lynn Hu. Sie hat mit drei Freunden in Hamburg den ersten Underage Club der Stadt namens iScream gegründet. Die vier Köpfe hinter dem Club sind alle selbst nicht älter als 18 Jahre. Die Idee kam den Freunden, weil sie wie andere Minderjährige kaum Möglichkeiten hatten, am Wochenende irgendwo hinzugehen. »Man muss überall den Ausweis vorzeigen oder sich hereinschmuggeln«, sagt Lynn. Ähnliche Projekte entstehen auch in anderen Städten. Das Konzept des Underage Clubs in Hamburg kommt dagegen an: »Ich finde den Laden ziemlich gut«, sagt Zarah Bracht. Die 17-Jährige geht oft ins iScream – auch, weil Alternativen fehlen. »Es gibt zwar die Abi-Partys, aber da läuft immer die gleiche Musik, und alles wiederholt sich.« Daneben gebe
es nur noch die Möglichkeit, private Partys zu feiern. Dort wird allerdings meistens viel getrunken. Auf Alkohol müssen Besucher des iScream dagegen verzichten. Zwar darf an Über-16-Jährige Bier ausgeschenkt werden. Spirituosen sind aber laut Rechtsanwalt Foto: dpa Christian Reiff aus Essen nicht erlaubt. Im iScream verzichten die Betreiber ganz auf Alkohol. »Die Kontrolle wäre zu kompliziert und aufwändig«, erklärt Lynn. In dem Underage Club kommt die Musik nur teilweise von Platte. Die vier Veranstalter setzen auf Live-Musik. »Junge Leute machen Musik für junge Leute«, erklärt Lynn das Konzept. Jeden Samstag gibt es Auftritte von Nachwuchsmusikern, die froh sind, ihre Musik einem größeren Publikum präsentieren zu können. Einer von ihnen ist Marius Laubner mit seiner Band Beat!Beat!Beat!. Der 18-jährige Schlagzeuger aus Mönchengladbach fand den Weg ins iScream über entfernte Kontakte. »Wir hatten schon von Underage Clubs aus England gehört.« Die Band war sofort von der Idee begeistert, im iScream zu spielen. »Ein paar sagen, wir machen nur eine Kinderparty«, berichtet Lynn. Sollen sie doch – die Clubgänger scheint es nicht zu stören. Sie feiern auf der Tanzfläche eine große Party. • Philipp Laage (dpa)
november/dezember 2008 • yaez
Ausbildung mit drei Fremdsprachen
Illustrationen: yaez (3)
18 beruf+studium
Sprachgewandt und kommunikativ – Europa-Sekretärinnen sind begehrt TEXT: Katlen Trautmann (dpa)
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o gut wie kein Unternehmen kommt ohne internationale Kontakte aus. Sekretärinnen müssen daher schon lange mehr können als Kaffee kochen und am Computer tippen. EuropaSekretärinnen beherrschen sogar drei Fremdsprachen – mindestens. Solche Generalisten braucht die globale Wirtschaft dringend. »Im Moment gibt es gar nicht so viele Europa-Sekretärinnen, wie gesucht werden«, sagt Brigitte Schottner, Vorsitzende der European School for Higher Education in Administration und Management (ESA) in Mannheim. Europa-Sekretärinnen Foto: Europäisches Parlament/dpa/tmn erledigen fremdsprachige Geschäftskorrespondenz: Sie telefonieren in den Fremdsprachen mit Kunden, übernehmen Dolmetscheraufgaben, arrangieren Geschäftsreisen und Konferenzen und vertreten den Chef in dessen Abwesenheit – alles Aufgaben, die in den immer mehr Unternehmen mit internationalen Geschäftskontakten zunehmend wichtiger werden. Um im Umgang mit ausländischen Kunden korrekt und höflich zu bleiben, beachten sie bei all dem auch die Gepflogenheiten des jeweiligen Landes. »Loyalität, Verschwiegenheit und Stil müssen für diese Vertrauenspositionen unbedingt vorhanden sein«, betont Schottner. »Eloquent und akribisch« sollten diejenigen sein, die sich für die Arbeit als Europa-Sekretärin interessieren. »Ich würde den Beruf wieder wählen«, sagt Suzane Lipovak aus Stuttgart. »Ich wollte eine Ausbildung, mit der ich garantiert in verschiedenen Branchen einen Job finde«, erzählt die Tochter bosnischer Kroaten. Europa-Sekretärinnen könnten quasi die Zeitung aufschlagen »und alles nehmen«. Auf internationale Märkte ausgerichtete Handels- oder Produktionsfirmen aller Branchen stellen sie ein. Dazu gehören beispielsweise Touristikunternehmen, Speditionen, Kanzleien und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die auf solche Fachkräfte nicht verzichten können. Die ESA hat das Berufsbild 1964 entwickelt und seitdem kontinuierlich den Veränderungen des Arbeitsmarktes angepasst. Bewerber müssen Abitur oder Fachhochschulreife vorweisen und sprachgewandt, stressresistent und teamfähig sein. Das auf zwei Jahre angelegte Konzept sieht die Ausbildung in Englisch und zwei weiteren gebräuchlichen Fremdsprachen vor. Das können beispielsweise Französisch, Russisch oder Spanisch sein. IT-Technik und Betriebswirtschaft nehmen breiten Raum ein. Obligatorische Prüfungen vor dem Deutschen Bundesverband Sekretariat oder – auf Wunsch – einer britischen oder französischen Handelskammer schließen die Lehre ab. Die Karrierechancen der Europa-Sekretärinnen sind so gut, dass meistens schon vor der Abschlussprüfung Anstellungen vereinbart werden. Für die Lebensplanung bietet die Ausbildung auch noch weitere Vorteile: »Ich hatte einen Superjob, um später mein Studium zu finanzieren«, erinnert sich Lipovak. Suzane Lipovak ermuntert Sekretärinnen, zu ihrem Beruf zu stehen, auch wenn abschätzige Worte fallen. »Es kommt darauf an, was man daraus macht«, sagt sie. Das Land Baden-Württemberg verlieh ihr seine höchste Auszeichnung, die Landesverdienstmedaille. Die Geschäftsfrau ist sich sicher: »Die Tatsache, dass ich als Sekretärin so viel geschafft habe, spielte dabei gewiss eine Rolle.« •
yaez • november/dezember 2008
Was bewegen Jedes Jahr werden in Deutschland 3,6 Milliarden Tonnen transportiert, das meiste davon auf der Straße. Text: Sandra Petersen
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rucks, Schiffe und Güterzüge – die Güterverkehrslogistik ist eine der boomenden Branchen in Deutschland. Ohne den Güterverkehr würde vieles in unserem alltäglichen Leben nicht funktionieren. Die Brötchen, Äpfel, Saftflaschen und Schokoriegel, die wir jeden Tag im Supermarkt oder am Kiosk kaufen, sind ja nicht im Regal gewachsen. Sie haben oft schon einen langen Weg hinter sich – per Lkw, Schiff oder Bahn. Lebensmittel machen dabei den größten Teil aller transportierten Güter aus. Außerdem werden zum Beispiel Öl, Steine, Futtermittel, Erde, Maschinen und Baustoffe befördert. Insgesamt wurden im Jahr 2007 in Deutschland 3,6 Milliarden Tonnen Güter mit Lkw, Bahn und Schiff transportiert. Rund 2,6 Millionen Beschäftigte arbeiten in der Güterlogistik, sie ist die drittstärkste Branche nach Umsatz. Unter Güterverkehr und Logistik versteht man alles, das notwendig ist, um »Güter in der richtigen Menge, im richtigen Zustand, zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen«, so das Bundesministerium für Verkehr. Alle Gütertransporte in Deutschland legen zusammen jährlich rund 35 Milliarden Kilometer zurück. Der größte Anteil läuft heute noch über die Straßen – es werden rund 83 Prozent aller beförderten Güter mit Lkw über deutsche Straßen gefahren. Die Brummi-Kolonnen auf den Autobahnen sorgen zwar bei vielen immer für Unmut – sie sind aber für die Wirtschaft unersetzlich. Über die Schienen werden aktuell nur rund 10 Prozent aller Güter transportiert, per Binnenschifffahrt nur rund 7 Prozent. Ein Grund dafür: Viele Standorte können einfach nur von Lkw angefahren werden. Ziel ist es aber, laut Bundesministerium, möglichst viel mit »Kombiniertem Verkehr« zu transportieren. Das heißt, dass die Waren so weit wie möglich mit Schiff und Bahn transportiert werden und einen möglichst kurzen Teil auf der Straße verbringen. Besonders dabei ist, dass beim Wechseln der Verkehrsträger nicht die Güter selbst umgeladen werden, sondern einfach der ganze Lkw oder Anhänger auf das Schiff gehoben wird. Für die Zukunft ist es nämlich schwierig, weiter so stark auf die Straße als Hauptverkehrsweg für unsere gesamten Güter zu setzten. Zum einen sind die Straßen schon jetzt überlastet, zum anderen verschmutzen die Trucks mit ihrem CO2-Ausstoß die Umwelt am stärksten. Dem zukünftigen Wachstum kann das bisherige System nicht standhalten – aktuelle Studien sagen für die nächsten 30 Jahre ein Zuwachs der Güterverkehrsleistung um rund 70 Prozent voraus. Die Regierung hat deshalb im Sommer diesen Jahres den von Bundesverkehrsminister Tiefensee vorgelegten »Masterplan Güterverkehr und Logistik« verabschiedet. Tiefensee sagte: »Wenn wir heute nicht eingreifen, kommt der Verkehrsinfarkt. Wenn der Verkehr still steht, bricht auch die Wirtschaft zusammen.« Es sollen vor allem die umweltfreundlichen Schienen- und Wasserwege mehr genutzt werden und es soll eine intensivere europäische Zusammenarbeit geben. Außerdem ist geplant, auf den Straßen bessere StauManagement-Systeme einzuführen und den Personenverkehr strikter vom Güterverkehr zu trennen. Und unseren Brötchen und Schokoriegel haben sicher auch viel Freude an Schiffsreisen – solange sie nicht seekrank werden. •
übersee 19
What are your expections of president-elect Barack Obama? The night Barack Obama was elected the 44th president of the United States, millions of Americans danced in the streets and celebrated. yaez asked students in New York City what their expectations are of president-elect Barack Obama. FROM ANNE ALLMELING
Stephanie Vallejo, 17 Even though Obama can’t fix the whole problem of Iraq we will at least have some troops back home. And we may unite as a country more, because since we had Bush, a lot of people hated Bush of what he did, so we might unite more as a country.
Paige Peguero, 17 Obama’s main focus is on the middle class. To get more money to the middle class is going to be the biggest change – and also health care for Americans who can’t get it because they don’t have money.
Jordan Dejesus, 16 Obama is not going to be able to bring it up to what it should be. He is not going to do what is right in Iraq. He is going to probably change the economy for the worse. He doesn’t have foreign relations, so he’s not really going to know what to do overseas.
Megan Hunt, 17 I’m not a political person, I really couldn’t care less about politics, but now I see Barack Obama on TV I just get hope that he will change what will be done in Iraq. I mean, I don’t see the point of violence and killing, it should just stop. Vocabulary middle class Mittelschicht health care Gesundheitsversorgung to chance sth. for the worse verschlechtern foreign relations Auslandbeziehungen overseas Ausland to fix a problem Ein Problem lösen troops Soldaten
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Mehr oder weniger Soldaten?
Eine politische Frage, zwei Meinungen
Der gewählte US-Präsident Obama wird, so hat er vor der Wahl angekündigt, von Deutschland ein stärkeres Engagement im Kampf gegen den Terrorismus fordern. Mehr deutsche Soldaten in Afghanistan – Wie stehen unsere beiden Kolumnisten dazu? Jan Philipp Burgard Die Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan verteilen nicht nur Schoko-Herzen, sondern kämpfen unter Einsatz ihres Lebens gegen den Terrorismus. Viele deutsche Politiker scheuen sich noch immer, den Bürgern diese unbequeme Wahrheit zu sagen. Deshalb möchte man die Bundeswehr auch lieber nur im relativ ungefährlichen Norden belassen. Wenn es dann im Süden Afghanistans hart auf hart kommt, geben wir zwar kluge Ratschläge – aber den Kopf lassen wir lieber unsere NATO-Partner USA, Kanada und Großbritannien hinhalten. Doch damit machen wir es uns zu einfach. Denn der Wiederaufbau des gesamten Landes kann nur gelingen, wenn auch der hart umkämpfte Süden stabilisiert wird. Deshalb müssen wir endlich die Verantwortung übernehmen, die Obama eingefordert hat. Schließlich bringt eine starke transatlantische Partnerschaft viele Rechte, aber eben auch Pflichten mit sich. An dieser Herausforderung können wir beweisen, dass Deutschland reif ist, in diesen stürmischen Zeiten eine tragende Rolle in der Weltpolitik zu übernehmen. Patrick von Krienke Da hat das US-Volk einen neuen Präsidenten für die Welt gewählt und schon geht die Leier wieder los: Mehr Soldaten nach Afghanistan. Irak ist ja kalter Kaffee, aber eure Freiheit wird auch am Hindukusch verteidigt. Sicherlich trägt die Erkenntnis: Vier Fäuste treffen mehr als zwei. Aber mit mehr Soldaten die Taliban zu vertreiben ist, als versuchte man den Sand im Uhrwerk mit dem Vorschlaghammer rauszuprügeln. Denn was machen denn die ganzen Bundies in Mittelasien? Im Feldlager sitzen und aufpassen nicht geklaut zu werden. Ach ja, Patrouille fahren. Das muss man sich ungefähr so vorstellen, als wenn die Polizei zu ihrer täglichen Streife durch Berlin-Neukölln aufbricht. Sicherlich macht die Bundeswehr prima Arbeit, wenn es um Wiederaufbau, Aufklärung oder die Ausbildung der Armee geht. Da sind unsere Spezialisten super im Rennen. Aber eben Spezialisten und nicht Landser. Oder wir kämpfen richtig mit: Dann kann sich die Deutsche Kriegsgräberfürsorge aber demnächst nach paschtunischen Dolmetschern umsehen.
Wer hat dich überzeugt – Jan oder Patrick? Jetzt im Internet abstimmen: www.yaez.de
november/dezember 2008 • yaez
20 wintersport
* Schnee, Schnee, Schnee Interview mit Profi-Snowboarder Marco Smolla (19) Interview: MARIA-JANINE STEINER
Was macht man denn als Snowboard-Profi? Ich nehme an Snowboard-Contests teil, bei denen verschiedene Snowboarder auf einem Parcours ihre besten Tricks zeigen. Und ich drehe Snowboard-Filme mit meiner Filmcrew. Für beides ist man viel unterwegs, da die Wettbewerbe und die Filmdrehs auf der ganzen Welt stattfinden. yaez:
Marco Smolla:
Wie ist die Stimmung unter den rivalisierenden Sportlern auf solchen Contests? Das ist eigentlich mit Fußball nicht vergleichbar. Auch wenn wir gegeneinander antreten, wünschen wir uns beispielsweise nicht, dass jemand stürzt und dadurch ausscheidet. Mit der Zeit lernt man die ganzen Leute der Szene kennen und freut sich auch für andere, wenn sie einen guten Tag haben. Wie wird man Profi-Snowboarder? Man muss irgendwie auf sich aufmerksam machen. Bei mir war es vor allem Glück: Die Mutter von einem Freund hat zufällig einen »Nitro«-Manager im Fitnessstudio getroffen und ihm von mir erzählt. Wir sind dann einen Tag lang zusammen snowboarden gegangen und danach haben wir angefangen, zusammenzuarbeiten.
* Marco Smolla (19) hat erst im Mai sein Abi gemacht, doch seit er 12 Jahre alt ist fährt er leidenschaftlich Snowboard. Mittlerweile als Profi – seit sechs Jahren wird er von Nitro gesponsort. Er nimmt an Snowboard-Contests auf der ganzen Welt teil, eben überall dort, wo es Schnee gibt.
Willst du jetzt studieren? Nein, ich hab mich zwar für ein Fernstudium angemeldet, aber meine Motivation ist gering. Ich bin ja noch jung und
yaez • november/dezember 2008
Wie lernt man Snowboard-Fahren? Es hilft, wenn man schon mal eine Brett-Sportart wie Skateboarden oder Surfen gemacht hat. Der erste Tag ist trotzdem immer der schwerste – da fällt man dauernd um. Ich hab mich für einen Anfängerkurs von meinem Sportladen um die Ecke entschieden, die haben die Ausrüstung gestellt. Das kann ich nur empfehlen, man kann dann abschätzen, ob Snowboarden wirklich was für einen ist. Mir hat es vom ersten Tag an unglaublich Spaß gemacht. •
Air&Style 09 Mando Diao, Deichkind und ein SnowboardContest: Das Billabong Air&Style in Innsbruck
Sind nicht eine Menge Leute neidisch auf deinen Job? Ja, bestimmt, aber viele stellen sich das auch falsch vor. Wenn ein Contest stattfindet, kann ich nicht auf die Party eines guten Freundes gehen, sondern muss Prioritäten setzen – ich bin viel unterwegs und muss mich auch einschränken, um erfolgreich zu sein. Trotz den gangen Verpflichtungen ist es aber momentan das Beste, was ich mir vorstellen kann. Wie hast du deine Boarderkarriere und die Schule unter einen Hut gekriegt? Mein Schuldirektor hat mich unterstützt und mir viel freigegeben – wichtig war aber, dass die Noten stimmen. In der 13. Klasse hatte ich leider einen Kreuzbandriss, war vielleicht ganz gut für mein Abi, aber für mich als Sportler war es schlimm, während dieser Zeit nicht boarden zu können.
es ist eine einmalige Chance, als Snowboard-Profi arbeiten zu dürfen. Ich reise, soviel ich will. Die Sponsoren zahlen mir alles, die wollen ja, dass ich mein Snowboarding weiterentwickle und in der Szene präsent bin. Studieren kann ich auch noch später.
Signiertes Snowboard gewinnen Das neue Nitro-Modell »Swindle« wartet mit vielen Innovationen auf: So wurden zum Beispiel die Kante und der Belag im Vergleich zu anderen Modellen mehr als verdoppelt, damit das Board auch doppelt soviel aushält. Mehr unter www.nitro.de. yaez verlost ein »Swindle« von Nitro in deiner Größe und ein signiertes, gefahrenes Board von Marco Smolla!
Teilnahme: Seite 21
Weltklasse-Spaß-Wochenende: Während sich die internationale Snowboard-Elite in der größten Quarter-Pipe der Welt einen spektakulären Kampf um den »Ring of Glory« liefert, werden zwei musikalische Leckerbissen die Zuschauer begeistern: Mando Diao und Deichkind sind beim Billabong Air&Style Innsbruck am 31. Januar 2009 mit dabei. Im Gepäck: Deichkinds neues Album »Arbeit nervt«. Die bewährte Rezeptur aus Top-Acts und Profi-Snowboardern sorgt für ein aufregendes Wochenende in den Bergen. Unser Tipp: Beim Ticketkauf auch die After Show-Party dazubuchen – sie kostet im Vorverkauf 10 Euro. www.air-style.de
3x2 Rundum-Pakete gewinnen yaez schickt dich und einen Freund auf das Air&Style in Innsbruck. Wir verlosen zusammen mit der Deutschen Bahn drei Rundum-Sorglos-Pakete mit Hin- und Rückfahrt mit der Bahn und freien Eintritt zum Air&Style – und das jeweils für zwei Personen. Teilnahme: Seite 21
pausenhof 21
Große Bescherung!
10x Trivial Pursuit Choice
Schick und schön Wenns fürs Boarden in die Berge geht, muss man warme Kleidung mitnehmen. Damit du dabei auch noch gut aussiehst, verlost yaez ein komplettes Outfit von Zimtstern. Du sagst uns deine Größe und Zimtstern stattet dich aus. Für alle, die nicht gewinnen: Das schweizer Boarder-Modelabel hat jetzt einen eigenen Onlineshop. www.zimtstern.ch
yaez und Lycos IQ verlosen 10 Trivial Pursuit Choice. Jeder kennt das bekannte Frage-Antwort-Spiel Trivial Pursuit. Mit elektronischen Handheld und Fragenpakete aus dem Internet kann jetzt jeder sein ganz persönliches Trivial Pursuit-Spiel gestalten: Trivial Pursuit Choice heißt der moderne Ableger des Spieleklassikers. Das elektronischen Handheld ersetzt dabei die Fragenkarten des Brettspiels.
Im Internet bezahlen Payango ist die Kreditkarte für Jugendliche ab 12 Jahren. Sie funktioniert nach einem simplen Prinzip: Erst aufladen, dann bezahlen. So gibt es kein Risiko von Datendiebstahl oder durch Verlust, man kann aber trotzdem bargeldlos weltweit und im Internet bezahlen. Da bei dieser Kreditkarte keine Überziehung möglich ist, fallen keine hohen Gebühren an. Payango kostet für Jugendliche 20 Euro im Jahr und 25 Euro für Erwachsene. yaez verlost 20 Payango-Kreditkarten, bei der im ersten Jahr die Kreditkartengebühr entfällt. Payango-Kreditkarten sind jederzeit kündbar. www.payango.com
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Impressum und Redaktion
Entdecke die Geschmäcker der Welt mit der neuen Fanta World Thailand Mango. Der exotisch-fruchtige Mangoflavour ist inspiriert von der Exotik Asiens und wird präsentiert von dem Thaigirl Sunee. Fanta World Thailand Mango ist nur für ein halbes Jahr erhältlich. yaez und Fanta World Thailand Mango verlosen eine Nintendo Wii inkl. Musik- und Tanz-Spiel »Highschool Musical 3« sowie ein Alcatel OT-I650. www.fanta.de
yaez erscheint jeden Monat (außer Schulferien) und liegt kostenlos an über 5000 weiterführenden Schulen in ganz Deutschland aus. ISSN: 1612-8257 HERAUSGEBER: Janos Burghardt, Simon Keller, Michael Hartung REDAKTION & VERLAG: Yaez Verlag · Burghardt, Keller, Hartung GbR Arminstraße 15, 70178 Stuttgart Tel: (0711) 13 77 80-20, Fax: (0711) 13 77 80-22 E-Mail: redaktion@yaez.de, www.yaez-verlag.de Chefredakteur: Janos Burghardt (ViSdP) ART DIRECTOR: Simon Keller Redaktion dieser ausgabe: Janos Burghardt, Simon Keller, Jochen Blind, Kira-Katharina Brück, Anne Allmeling, Maria-Janine Steiner, Marc Röhlig, Frank Wendel, Sarah Stocker, Josephine Kroetz, Oskar Piegsa, Raphael Geiger, Stefanie Hiekmann, Dorothee Fischer, Jobst Liebau, Barbara Bitzer, Sandra Petersen, Jan Philipp Burgard, Patrick von Krienke, Niko Burger (Illustration), Thorsten Trantow (Popel)
New York für Anfänger
Film und Regional: Jochen Blind Fotos: Jan Kopetzky, Marie Cevey, dpa, PR HERSTELLUNG: Simon Keller AnzeigenLEITUNG: (verantwortlich für den Anzeigenteil) Michael Hartung (13 77 80-16, mh@yaez-verlag.de) verbreitete auflage: 340.123 Exemplare (IVW QIII/2008) Die Auflage wird regelmäßig von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) geprüft. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 01.05.2008. abo & vertrieb: Tel: (0711) 13 77 80-20, Fax: (0711) 13 77 80-22 E-Mail: vertrieb@yaez.de Der Bezug der Jugendzeitung ist für Vertriebsstellen kostenlos. Das Abo im Einzelbezug kostet 2,99 Euro/Jahr. Abo-Bestellung über vertrieb@yaez.de Druck: Bechtle Verlag&Druck, Esslingen Die Jugendzeitung yaez arbeitet mit Landesschülervertretungen und SMVen zusammen. Die namentlich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.
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Lösung von Seite 23
B B EWE G A HO L M N A L I F T E U T T B R OW MONO B H E P I F R ON T E S T E
A A R B U N I A R E S E T A G A E E R N I A D S E R T A B A B L I E R T S A S K E R N E
S G K OMA T A E X T R H L E R A N I U N E G E R S P A S E E L C
B R O E I S R A N A C S T I MO U N N C A H
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»New York für Anfänger« ist eine Komödie mit viel schwarzem Humor. Es geht um den gescheiterten Magazinmacher Sidney, der nach New York zu einem CelebrityBlatt kommt. Doch auch in New York kommen Sidneys Ideen genausowenig an, wie der Versuch, sich an eine heiße Newcomerin ranzuschmeißen. yaez schickt 10x2 Leser ins Kino. Ab dem 27.11. im Kino. www.ny-fuer-anfaenger.de Gewinnen, so geht’s:
Eine E-Mail mit Name, Geburtsdatum, Adresse und dem Stichwort des Wunschpreises an gewinnspiel@yaez.de schicken. Teilnahmeschluss: 21.12.2008. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
november/dezember 2008 • yaez
22 pausenhof Foto: Detlev Schneider; Illustration: Niko Burger
Mails an die Redaktion
Bittere Erkenntnis Wenn die beste Freundin büßen muss – weil der Freund fremdgeht text: josephine kroetz
Josephine Kroetz
E
s war ein grauer Regentag und ich saß in meinem Zimmer und wartete auf meine Freundin Nicole. Zufällig hatte ich erfahren, dass mein Freund fremdging – mit ihr. Mein Freund arbeitet beim Fernsehen, ist viel unterwegs. Ich war einfach ahnungslos und habe die ganze Zeit nichts mitbekommen. Doch heute sollte es krachen. Ich hatte sie unter dem Vorwand unseres 10-jährigen Freundschaftsjubiläums eingeladen – auf eine so lange Zeit des Vertrauens musste angestoßen werden. Nicole klingelte, trat ein und fiel mir unbefangen um den Hals. »Ich freu mich so dich zu sehen«, sagte sie zu mir. »In letzter Zeit war ich einfach zu beschäftigt, um mich bei dir zu melden.« Kein Wunder, dachte ich mir, du musstest meinem Freund ja das Bett warm halten. Ich ließ mir nichts anmerken, bat sie in die Küche und servierte eine Fruchtbowle. Während Nicole mich mit uninteressantem Scheiß vollquatschte, schaltete ich den Ofen ein und holte den Pürierstab aus der Schublade. Ich hielt es nicht lange aus. Ich schnappte mir eine Pfanne und schlug Nicole damit frontal auf den Kopf. Benommen sackte sie auf ihrem Stuhl zusammen. Ich nahm ein Klebeband, fesselte ihr damit Hände und Füße und schleifte sie auf dem Boden bis zum Herd. Dann holte ich den Standfuß des Sonnenschirms von der Terrasse und stellte ihn auf ihre Brust. Nicole kam wieder zur Besinnung, aber ich beachtete sie nicht und machte mich dar-
yaez • november/dezember 2008
an, ihre Füße in den Ofen zu legen. Sie begann zu schreien. »Wie weit kamst du mit ihm? Bekenne!« Sie antwortete nicht, sie schrie nur. Ich holte den Pürierstab und fuchtelte damit wild vor ihrem Gesicht. »Rede, oder ich ermorde dich.« Die Tränen liefen ihr über das Gesicht, es roch nach verbrannter Haut und flüssigem Plastik, aber sie redete nicht. Ich nahm den Pürierstab, rammte ihn ihr in den Oberschenkel und drückte dann ab. Blut und Hautfetzen flogen durch die Luft. Sie schrie wie am Spieß, krümmte sich vor Schmerz, aber sie machte das Maul nicht auf. »Folter sei deine Strafe«, sagte ich zu dem wimmernden Wurm am Boden und streute Salz auf die frischen Wunden. Nicole wurde bewusstlos. Ich bekam Mitleid mit ihr, nahm ihre Füße aus dem Ofen und befreite sie von dem Standfuß. Sie atmete kaum noch. Ich rief meinen Freund an: »Komm kurz vorbei, wir müssen über deine Geliebte reden.« Er kam verdächtig schnell. Und er kam in Begleitung meiner Schwester. Die Beiden schauten mich betreten an. »Ich hab nicht gewusst, ich wollte es dir schon sagen, ich...« Ich gab ihm ein Zeichen, dass er schweigen sollte und führte beide in die Küche. Nicole saß am Boden und blickte heulend auf ihre verbrannten Füße und die Löcher in ihrem Oberschenkel. Meiner Schwester stockte der Atem. Bestürzt fiel sie meinem Freund um den Hals. Dann warf sie mir einen ängstlichen Blick zu. Plötzlich begriff ich, dass ich die Falsche erwischt hatte! Genervt ging ich zurück in mein Zimmer. An diesem beschissenen Regentag musste einfach alles schief gehen. • Achtung, fiktiv!
Ein geiles Ding! Ich habe die yaez neu kennen gelernt und ich muss mich bei euch für dieses geile Ding bedanken. In der Jugendzeitung finde ich einfach alles, was ich wissen möchte und was mich interessiert. Den Schulweg genauer zu untersuchen ist eine geniale Idee und ich finde Parallelen. Ich finde den Artikel »Der letzte Ausweg« sehr spannend, da sich eine meiner besten Freundinnen auch versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Die Geschichte »Protokoll eines Schulweges« finde ich total gelungen. Ich habe sie mir mehrere Male hintereinander durchgelesen und und ich habe festgestellt: man kann viel daraus lernen. Lisa, per Mail Josephine Kroetz Ich finde eure zeitung wirklich cool! Habe sie zwar erst einmal gelesen, aber schon cool! Vielleicht könnt ihr noch ein paar Bilder oder mehr Rätsel bringen. Besonders hat mir der Artikel »Protokoll eines Schulwegs« von Josephine Kroetz gefallen. Lina, per Mail Für die Freistunden Erstmal ein großes Lob, ich bin wirklich froh, dass die yaez bei mir an der Schule ausliegt.So habe ich in den Freistunden oder auf dem Weg nach Hause was Interessantes zum Lesen, was nicht nur aus Klatsch und Tratsch besteht. Franziska, per Mail Kritik zu »Fernbeziehungen« Mit Empörung habe ich in der letzten Ausgabe den Artikel zum Thema Fernbeziehung gelesen. Eine Entfernung von gerade einmal 30 km als Fernbeziehung zu bezeichnen, finde ich total borniert! Wenn man von einem Stadtrand an das andere Stadtende fährt, dann ergibt das ja wohl exakt denselben zeitlichen und weglichen Aufwand. Ich selbst führe eine Fernbeziehung über 450 km, eine Klassenkameradin sogar über 600 km, ein Junge aus meiner Stufe hat eine Freundin in Slowenien. Das Einzige, was bei diesem Artikel für mich als Leser brauchbar klang, war die Feststellung, dass es von Vorteil ist, wenn man sich nicht jeden Tag sieht und gerade an den Wochenenden dann besondere Ausflüge unternehmen kann. Ich habe mich mit diesem Artikel sehr verarscht gefühlt. Ich hatte als Fernbeziehungsleser das Gefühl, auf die Schippe genommen zu werden. Florian, per Mail Lieber Florian, wir haben zwei Protagonisten für das Beispiel Köln-Bonn ausgesucht, weil man sich diese Entfernung gut vorstellen kann und eine Fernbeziehung von Schülern zwischen diesen benachbarten Großstädten auch öfter vorkommen dürfte. Auch wenn Köln und Bonn wirklich nicht allzu entfernt voneinander sind. Die Redaktion
Schreib' uns deine Meinung! Per E-Mail an redaktion@yaez.de oder auf www.yaez.de
pausenhof 23 Mails an die Redaktion
Ein bisschen dünn Ich finde eure Schülerzeitung gut, aber sie ist ein bisschen dünn. Vielleicht könnte man noch eine Witzeseite oder nicht nur Fernseh-, sondern auch Büchertipps, Spieletipps etc. einbauen. Oder eine Kolummne von einem Schüler, der von seinen Erfahrungen berichtet. Theresa, per Mail
Lob vom Lehrer Ich bin Deutschlehrer in NRW und habe zum ersten Mal euer prima Blatt gesehen. Ich werde es meinen Klassen empfehlen. J. Böhmer, per Mail Kuschelnoten Wie in der letzten yaez-Ausgabe abgedruckt, ist also ein Pädagoge der Meinung, in der Schule würden zu gute Noten verteilt. Um das beurteilen zu können, sollte man sich auch damit auseinander setzen, warum es Noten gibt und deren Sinn oder Unsinn grundsätzlich hinterfragen. Ist es nicht so, dass gerade durch das Verteilen von Noten Leistungsdruck und Konkurrenzdenken verstärkt werden? Im Vordergrund steht leider viel zu selten das Lernen an sich, das SichBefassen mit interessanten Themen, sondern vielmehr das Pauken für die nächste Arbeit um nicht zu versagen. Dies zeigt doch, wie sich Noten und insbesondere »schlechte« Noten auf das Verhalten von Schülerinnen und Schülern auswirken. Mal abgesehen davon, dass ich – wie bereits angedeutet – die Leistungsbewertung durch Noten an sich ablehne stelle ich mir die Frage: kann eine Lehrerin oder ein Lehrer überhaupt »zu gute« Noten verteilen? Anna, per Mail
Liebe Theresa, wir sind zwar dünn, aber dafür erscheinen wir umso öfter: Uns gibt es siebenmal im Jahr. Wir haben immer wieder Bücher im Heft, bei uns erscheinen sie, wenn es ein Buch gibt, das zu einem bestimmten Thema passt.
Zierpflanze
US-TVund Filmstar (Katie)
Meeressäugetier
Opernsologesang
USFilmstar: ... Damon
Wohlgeschmack, -geruch
Abkürzung für unter anderem
ermunternd, inspirierend
Singvogel; Berühmtheit
amerikanischer Filmstar (Julia)
Fragewort: an welchen Ort?
ostasiatisches Brettspiel dt. Schauspieler (David)
Rollschuhläufer (engl.)
deutsche LehrKomikerin anstalt (Mirja)
Staat in Nahost; Persien
ein Tonträger (Abk.)
Möbelstück
griechisch: Luft besonders; außerdem stilisiertes Rankenornament
gefrorenes Wasser tierisches Milchorgan Datenansichtsprogramm (englisch)
griechische Hauptstadt
Abschnitt der Woche
japanische Matratze
Aufzug, Fahrstuhl
vertraute Anrede spanAbkürnende zung für Handlung Million (engl.)
mäßig warm
Bezeichnung
großer Greifvogel
Fuge, längliche Vertiefung
Fingerschmuck US-TVund Filmstar (Jennifer)
Berührungsverbot Fremdwortteil: allein
Dichter, Lyriker
Rauchfang, Schornstein
Gerät zum Enthaaren
Himmelskörper (Mz.)
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Fehllos bei der Lotterie
Drama von Goethe große Tür, Einfahrt
einfarbig chemisches Zeichen für Zinn
Stirnseite
norwegischer Maler (Edvard)
Enterich Opfertisch
Kira-Katharina Brück
kira@yaez.de
Verliebt in den Traumtypen
M
RÄTSELECKE Stellungsgesuch
Beziehungskisten
französisch: und
Materialsplitter
enthaltsame Lebensweise
Gegner Cäsars nordischer Hirsch, Elen
persönliches Fürwort
anchmal frage ich mich, warum Jungs nur dann toll sind, wenn sie unerreichbar scheinen. Es ist wie der Traum, in Australien zu leben. Immer Sonne, immer warm, am Strand liegen und surfen. Mit 18 bin ich in den Sommerferien für sechs Wochen durch Australien gereist. Was soll ich erzählen? Nach drei Wochen ging mir das ewige gute Wetter und herumlungern mit den Girls und Boys am Beach auf die Nerven. Weil es nichts Besonderes mehr war. Dasselbe mit Ibiza. Da ziehe ich mir monatelang die »Café del Mar«-CDs zuhause rein und träume von atemberaubenden Sonnenuntergängen an Ibizas berühmtestem Strand – als ich dann dort mit einem Drink lag, war jeder Zauber verflogen: Es gab Wolken, die Leute waren ganz normale Urlauber und die Stimmung wie an jedem anderen Strand auch. So verhält sich das auch mit Jungs. In der achten Klasse war ich fürchterlich in einen Jungen zwei Stufen über mir verschossen. Ich hätte alles dafür getan, dass er mich auf dem Schulhof nur einmal ansieht. Ein paar Jahre nach dem Abi traf ich den süßen Kerl wieder – er sah mittlerweile aus wie Brad Pitt mit braunen Haaren. Der Altersunterschied von zwei Jahren, der in der Mittelstufe noch Welten bedeutete, war nun nicht mehr von Bedeutung. Alles ging ziemlich schnell, denn ich wusste, was bzw. wen ich wollte: IHN! Die ersten Wochen waren toll – ich triumphierte und fühlte mich am Ziel angekommen. Doch die erste Ernüchterung war schrecklich, denn ich hatte mich nicht in den Schwarm aus der Schule verliebt, sondern in meinen Traum aus Teenagerzeiten. Die Wirklichkeit brachte ans Tageslicht, dass mein neuer Freund ziemlich anstrengend war. Nichts war übrig geblieben von dem smarten Sunnyboy auf dem Schulhof. Er kiffte viel zu oft mit seinen Jungs und war dann kaum noch ansprechbar, er hatte keinen konkreten Plan für die Zukunft, lebte ein bisschen zu lässig in den Tag hinein und war zur Krönung auch noch tierisch anhänglich. Wahrscheinlich fühlt es sich ähnlich an, wie wenn wir die Jungs aus Boybands wie Take That oder US5 kennenlernen würden. Das sind eben nicht die Typen, die wir mal als Poster im Kinderzimmer hängen hatten, sondern ganz ordinäre Menschen mit einem etwas skurrilen Beruf – nämlich: in Videos süß schauen, damit naive Mädchen sich verlieben und dann die mittelmäßigen Platten kaufen. Wahrscheinlich ist es besser, Träume unangetastet zu lassen und sich in reale Typen zu verlieben. Am besten in solche, die spontan ins Leben treten. Denn bei Traumtypen haben wir alle zu hohe Erwartungen, die schlichtweg nicht erfüllt werden können. Das ist wie mit Ibiza. Da finden auch nicht 365 Tage im Jahr heiße Strandpartys statt. Ganz im Gegenteil. Im Herbst, wenn die Insel leer wird, kann es nämlich richtig trist werden. •
november/dezember 2008 • yaez
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08.10.2008
11:07 Uhr
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