#45
März/April 2010 | kostenlos | www.yaez.de
Nach der Schule musst du dich entscheiden Wie du einen Studiengang findest, der zu dir passt
Die Jugendzeitung
Warum zu viel Ehrgeiz in der Schule auch schaden kann – und wer hilft, wenn der Leistungsdruck zu hoch wird
Wie wichtig sind gute Noten?
Mädchen, aufgepasst: Wie sieht es eigentlich mit der Gleichberechtigung im Jahr 2010 aus? Internet-Geschenke: Sie sind nicht greifbar und doch real, man kann sie besitzen, aber nur online Keuzworträtsel lösen: Kesha-Fanpakete, »New Moon«-Festivaltickets und Lernhilfen gewinnen
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Inhalt dieser Ausgabe
yaez erscheint jeden Monat (außer Schulferien) und liegt kostenlos an rund 5000 weiterführenden Schulen in ganz Deutschland aus. ISSN: 1612-8257 HERAUSGEBER: Janos Burghardt, Simon Keller, Michael Hartung REDAKTION & VERLAG: Yaez Verlag GmbH Arminstraße 15, 70178 Stuttgart Tel: (0711) 13 77 80-20 Fax: (0711) 13 77 80-22 redaktion@yaez.de, www.yaez-verlag.de Chefredakteur: Janos Burghardt (ViSdP) ART DIRECTOR: Simon Keller Redaktion dieser ausgabe: Janos Burghardt (verantwortlich), Simon Keller, Ineke Haug, Anne Allmeling, Jochen Blind, Oskar Piegsa, Gregor Landwehr, Marcel Jäger, Michael Metzger, Julia Anderton, Andreas Völlinger, Anja Guhlan, Birk Grüling, Anne Ackermann, Sarah Graf, Lektornet (Lektorat) Illustrationen: Jakob Hinrichs, Christoph Rauscher, Katia Fouquet, Niko Burger Fotos: Jan Kopetzky (Titelfoto), Anne Ackermann, Presse/PR HERSTELLUNG: Simon Keller AnzeigenLEITUNG: (verantwortlich für den Anzeigenteil) Christoph Oepen (0711/13 77 80-16, co@yaez-verlag.de) verbreitete auflage: 363.115 Exemplare (IVW Q4/2009) Die Auflage wird regelmäßig von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) geprüft. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 11 vom 01.01.2010. abo/vertrieb: Tel: (0711) 13 77 80-20 Fax: (0711) 13 77 80-22 E-Mail: vertrieb@yaez.de Der Bezug der Jugendzeitung ist kostenlos. Druck: Bechtle Verlag&Druck, 73730 Esslingen Die Jugendzeitung yaez arbeitet mit Landesschülervertretungen und SMVen zusammen Die namentlich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags.
fleißige Schüler mit schlechten Noten sind oft unzufrieden: Sie sehen, dass andere Schüler nur unregelmäßig Hausaufgaben machen, im Unterricht kaum aufpassen und dennoch bessere Noten Janos Burghardt Chefredakteur kriegen. Aber Noten sind redaktion@yaez.de kein Ausdruck dafür, wie fleißig jemand gelernt hat, sondern wie gut das Lernergebnis ist. Jeder Schüler hat eben unterschiedliche Talente. Wer das nicht akzeptieren kann, stellt an sich Ansprüche, die nicht erfüllbar sind. Man muss aber manchmal auch mit einem »befriedigend« zufrieden sein. Denn in der Schule geht es nicht nur um gute Noten, sondern auch darum, die Welt ein Stück weit zu verstehen und das Lernen zu lernen. Mit dieser gesunden Einstellung zur Schule kann man sich von einem belastenden Notendruck befreien und Noten eher als Ansporn begreifen, beim nächsten Test etwas besser abzuschneiden als bisher – statt immer der Beste sein zu wollen. Denn zu viel Ehrgeiz bewirkt manchmal genau das Gegenteil zum Erhofften: Statt bessere Leistung zu bringen, lähmt man sich selbst. Diesem Thema widmen wir uns mit der aktuellen Ausgabe: yaez-Autorin Anne Allmeling hat mit Schülern und Forschern über Schule und Ehrgeiz gesprochen (Seite 4 und 5). Und yaez-Autor Marcel Jäger hat bei Experten nachgefragt, wer hilft, wenn der Notendruck zu groß wird (Seite 6). Gefällt dir die yaez? Dann werde yaez-Fan auf Facebook und erfahre als erster von neuen Gewinnspielen und geplanten Artikeln. www.yaez.de, www.facebook.com/yaezde Viel Spaß beim Lesen!
Illustration: Katia Fouquet
Liebe Leserinnen und Leser,
Impressum
14 Berufe im Einzelhandel »Wie wichtig sind Noten?« Schule: Manchmal ist weniger Ehrgeiz besser für die eigene Leistung.......4 Meinungen: Wie vereinbarst du Schule und Freizeit?................................5 Schulpsychologe: Wer hilft, wenn der Notendruck zu groß wird............6 Noten: Eine Lehrerin erzählt, wie Noten festgesetzt werden......................6
Rubriken+Standards Mädchen und Mathe: Die Rechnung geht nicht auf..............................7 Schulen im Ausland: Downunder – eine Schule in Australien...............10 Nach der Schule: Wie du einen passenden Studiengang findest............11 Hitliste: Was man bei Uni-Rankings beachten sollte.............................12 Musik: yaez hat »Luxuslärm« und »Madsen« getroffen.........................17 Medienkompetenz: Wie du deine Privatsphäre schützt........................18 Pausenhof: Kreuzworträtsel lösen und gewinnen.................................22 Impressum.......................................................................................3
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Foto für yaez Jan Kopetzky
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04 schule
Weniger ist manchmal mehr Ehrgeiz ist eine gute Sache. Aber wer davon zu viel hat, kann auch in der Schule Probleme bekommen Text: Anne allmeling
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or Chemie hat Anni keine Angst. Im Gegenteil: Sie hat sich freiwillig für das Fach entschieden. Die 19-Jährige interessiert sich zwar mehr für Erdkunde. Aber weil an der Königin-Luise-Schule in Köln kein Leistungskurs zustande kam, hat Anni den ChemieLK gewählt. Da geht es heute um die Synthese von Phenolphthalein. Ziemlich kompliziert. Aber Anni macht das nichts aus. Sie geht nach vorn, schnappt sich ein Stück Kreide und schreibt mit schnellen Strichen die chemische Formel an die Tafel. Ganz locker in Jeans und T-Shirt steht sie da, als ob das alles kein Problem sei. Sechs Wochen vor den Abschlussprüfungen ist Anni ziemlich gelassen. Sie und ihre Mitschüler wiederholen den Stoff der letzten Wochen, gehen ihre Notizen durch, stellen ihrem Lehrer Fragen. Anni hat ein paar Gleichungen aus dem Internet ausgedruckt. Sie ist gut vorbereitet. Gerade in Chemie ist sie ziemlich ehrgeizig. »Meine Leistungskurse sind mir wichtig«, sagt Anni und erklärt, warum: »Ich will ein gutes Abi machen.«
Um diese Zielstrebigkeit beneidet Fatih seine Mitschülerin manchmal. Er ist in der Schule alles andere als ehrgeizig. »Faulheit ist meine größte Schwäche«, gibt der 18-Jährige zu. Dabei weiß Fatih ganz genau: »Wenn man in der Schule erfolgreich sein will, braucht man Ehrgeiz.« Der Gymnasiast hatte zwar nie Probleme in der Schule – aber eben auch nur selten richtig gute Noten. Und das, obwohl er sehr intelligent ist. Nur im Sport ist er wirklich ehrgeizig. »Da versuche ich immer, der Beste zu sein«, sagt Fatih und lacht. Im Sportunterricht räumt er Spitzennoten ab. Kein Wunder: Ob Basketball, Volleyball, Schwimmen oder Taekwondo – Fatih hat schon alles ausprobiert und trainiert, so viel er kann. In den anderen Fächern dagegen reicht ihm absolutes Mittelmaß. »Ehrgeiz entwickeln, etwas leisten wollen – diese Eigenschaft entwickeln Mädchen in der Regel früher als Jungen«, sagt Professor Gerd Lehmkuhl von der Universität Köln. Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiartrie plädiert deshalb für ein »Jungenprogramm« – für Fördermaßnahmen also, die Jungen dabei helfen, eine Perspektive für die eigene Zukunft zu entwickeln. Die Ursachen für mangelnden Ehrgeiz sind vielfältig. »Manche Kinder sind einfach nicht ehrgeizig, weil sie entmutigt sind. Sie haben zum Beispiel ne-
»Meine Leistungskurse sind mir wichtig. Ich will ein gutes Abi machen«, sagt Anni
yaez
FotoS: jan kopetzky
schule 05 gative Erfahrungen mit dem Lernen gemacht«, erklärt Lehmkuhl. Ursache für mangelnden Ehrgeiz könne aber auch sein, dass ein Schüler zu verwöhnt ist. Wer rundum versorgt wird und alles bekommt, ohne sich anstrengen zu müssen, mache leicht die Erfahrung, dass Ehrgeiz gar nicht gebraucht werde, hat Lehmkuhl beobachtet. Doch auch das Gegenteil ist nicht gesund: Übertriebener Ehrgeiz schadet oft mehr, als dass er nützt. Ulrich Boddenberg, Schulleiter der Königin-LuiseSchule, hat das immer wieder beobachtet: »Die jeweiligen Schüler stehen unter einem enormen Druck. Sie sind verkrampft, wollen immer alles richtig machen und sich ständig rückversichern.« Dieser übertriebene Ehrgeiz kann laut Lehmkuhl verschiedene Ursachen haben: ein niedriges Selbstwertgefühl zum Beispiel oder Eltern, die zu hohe Ansprüche an ihr Kind haben. Um Schülern zu helfen, die unter starkem Druck stehen oder sich selbst stark unter Druck setzen, bietet die Univer-
Wie vereinbarst du Schule und Freizeit? fotos: anne ackermann
Übertriebener Ehrgeiz schadet oft mehr, als dass er nützt sitätsklinik in Köln eine Sprechstunde an. Schüler können sich dort mit ihren Eltern beraten lassen. Denn übertriebener Ehrgeiz kann schlimme Folgen haben: Essstörungen oder ein schwieriges Sozialverhalten gehören dazu. Wer in der Schule – und nicht nur dort – immer alles richtig machen will, gilt außerdem schnell als »Streber«. »Das sind die Schüler, die alles dafür tun, um gut zu sein«, sagt Anni. »Die haben überhaupt keine Freizeit mehr.« Von den Mitschülern werden sie oft ausgegrenzt. »Das kann durch Blicke geschehen, durch Tuscheln oder Lachen«, weiß Schulleiter Boddenberg. Für die betroffenen Schüler ist es dann meist sehr schwer, die Rolle des »Strebers« wieder loszuwerden. Wichtig ist es, das richtige Maß an Ehrgeiz zu finden: nicht zu viel und nicht zu wenig. »Man braucht so viel Ehrgeiz, dass man in der Schule irgendwie mitkommt«, meint Anni. Schulleiter Boddenberg ist der gleichen Meinung. »Ehrgeiz ist die Antriebskraft, um bestimmte Dinge zu erreichen«, sagt er. Und Professor Lehmkuhl ergänzt: »Wenn der Ehrgeiz oder Ängste die sozialen Kontakte stark einschränkt, dann stimmt irgendetwas nicht«. Anni will zwar ein gutes Abi machen – aber übertreiben will sie es mit dem Lernen genauso wenig wie ihre Mitschüler. Schließlich hat sie noch andere Interessen: Sie tanzt gern und trifft sich mit ihren Freunden. »So wie alle«, sagt Anni und grinst. Sie weiß genau, dass sie trotz ihrer guten Noten keine »Streberin« ist. Sie sieht das Abi sehr gelassen – und es deutet alles darauf hin, dass sich das in den nächsten sechs Wochen nicht ändern wird. • Und wie vereinbarst du Schule und Freizeit? Jetzt mitdiskutieren auf www.yaez.de/debatte
> Synthese Als »Synthese« bezeichnet man die Zusammensetzung oder Verknüpfung von zwei (oder mehr) Elementen zu einer neuen Einheit > Phenolphthalein Ein chemischer Stoff, der sich aus Phenol und Phthalsäureanhydrid zusammensetzt. Spielt im Chemie-Unterricht eine wichtige Rolle > Soziale Kontakte Wenn man sich mit anderen austauscht, kann man das abstrakt als »sozialen Kontakt« bezeichnen
Nadja, 13
Heiner, 18
Neben der Schule habe ich unter der Woche noch Gitarren-, Schauspiel- und Tanzunterricht. Ich versuche für die Schule vorzuarbeiten, um dann Zeit für meine Hobbys zu haben. An den Wochenenden möchte ich mich aber anderen Dingen als der Schule widmen. Ein paar Fächer sind mir wichtig, da möchte ich gute Noten haben, der Rest ist nicht so wichtig.
Schule und Freizeit kommen sich bei mir nicht in die Quere. In der Schule läuft es gut, und da ich in der 13. Klasse bin, konnte ich ohnehin viele Fächer abwählen. Ich habe meistens nicht so lange Schule und nachmittags generell frei. Dann mache ich meinen Sport, also Fitness, und treffe mich mit Freunden. Da gibt es bisher keine Konflikte.
Stella, 15
Anil, 16
Freizeit zu haben und so viel Zeit wie möglich mit meinen Freunden zu verbringen, ist für mich das Wichtigste. Zum Glück macht mir die Schule ohnehin keine Probleme, sie läuft einfach nebenher, und bisher hat immer alles gut geklappt. Ich glaube, das Lernen fällt mir einfach leicht.
Schule steht bei mir an erster Stelle, dann erst kommen die Freunde, und danach kommt der Fußball. Erst wenn für die Schule alles geregelt ist, widme ich mich meinen Hobbys. Ich nehme die Schule sehr ernst, schließlich möchte ich einmal einen guten Beruf erlernen.
yaez
06 schule
Hilfe für Schüler: Seriös und anonym
Noten zeigen schwarz auf weiß, wie gut oder schlecht man in einem Fach ist. Damit kann nicht jeder umgehen
Noten schaffen Transparenz
Was machen, wenn der Leistungsdruck zu hoch wird?
Nach welchen Kriterien Lehrer Noten vergeben
Wer sich in der Schule überfordert oder gemobbt fühlt, der sollte zuerst den Beratungslehrer seiner Schule aufsuchen. »An jeder Schule gibt es einen Beratungslehrer, der speziell geschult ist und erkennt, wann eine Beratung durch Schulpsychologen sinnvoll ist«, sagt die Schulpsychologin Nurcan Bilen. Wenn der Beratungslehrer nicht weiterhelfen kann oder man mit einer Person außerhalb der Schule sprechen möchte, kann man auch zu einem Schulpsychologen gehen. Dieser ist speziell auf Schulprobleme geschult und kann gezielt bei belastendem Schulstress und Leistungsdruck helfen. Schulpsychologen versuchen, gemeinsam mit den Schülern Lösungen und Ideen zu entwickeln, um mit dem Leistungsdruck richtig umzugehen. »Wir können helfen, wenn die gewohnten Strategien nicht greifen«, sagt Bilen. Wer direkt einen Schulpsychologen sucht, findet unter www.schulpsychologie.de regionale Beratungsstellen. Die Beratung ist kostenlos, und die Psychologen stehen genauso wie die Beratungslehrer unter besonderer Schweigepflicht – so kannst du dir sicher sein, dass keine Informationen aus deiner Beratung an Lehrer oder Eltern weitergegeben werden, wenn du das nicht willst. In dringenden Fällen oder für alle, die zuerst anonym am Telefon mit einem Experten sprechen wollen, gibt es das Kinder- und Jugendtelefon. »Wir sind auch bei Schulproblemen eine gute Anlaufstelle«, sagt Beate Friese von der Nummer gegen Kummer. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800/111 0 333 kann jeder Jugendliche kostenlos mit geschulten Beratern sprechen, die einem zuhören und auf Probleme eingehen. Oft reicht ein einziger Anruf aus, um die Situation gemeinsam mit den Beratern zu analysieren und in einem Gespräch das weitere Vorgehen zu besprechen. Das Beratungstelefon ist für alle denkbaren Jugendprobleme eine erste Anlaufstelle, aber auch speziell mit Schulproblemen kennt man sich hier aus: Knapp jeder zehnte Anrufer klagt über Probleme in der Schule. Das Kinder- und Jugendtelefon ist sowohl vom Festnetz als auch vom Handy aus montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr zu erreichen. Übrigens: Die Nummer gegen Kummer erscheint nicht auf der Telefonrechnung – vom Telefonat erfährt also wirklich niemand. • Text: Marcel Jäger
Nurcan Bilen ist 33 Jahre alt arbeitet als Schulpsychologin für das Schulamt Stuttgart.
»Es gibt zwei Sorten Noten: die objektiven Noten und die subjektiven. Objektive Noten bewerten richtige oder falsche Leistungen, in meinen beiden Schulfächern Deutsch und Französisch sind das beispielsweise Rechtschreibfehler oder Grammatikstrukturen. Der Lehrplan legt weitere objektive Richtlinien fest: Da steht zum Beispiel, dass ein Schüler einer gewissen Jahrgangsstufe in einem Aufsatz unterschiedliche Nebensätze, direkte und indirekte Zitate und den Konjunktiv beherrschen muss, um auf eine Eins zu kommen. Auf der anderen Seite stehen die subjektiven Noten: Die richten sich nach der Mitarbeit eines Schülers und nach den Beobachtungen der Lehrkraft. In meinem Notizheft habe ich eine Übersicht über alle meine Schüler, sodass ich mir nach der Unterrichtsstunde bei jedem eine Notiz machen kann: Pfeil nach oben bedeutet »positiver Eindruck«, Pfeil nach unten ist ein »negativer Eindruck«. Solche Tendenzen fließen später in die Endnote ein. Bei mir spielt außerdem der persönliche Fortschritt eine große Rolle: Wenn ein guter Schüler nur eine mittelmäßige Leistung bringt, werte ich die niedriger, als wenn dieselbe mittelmäßige Leistung von einem sonst sehr schlechten Schüler erbracht wird. Und wenn sich ein Schüler im Unterricht besonders hervortut, freiwillig eine Zusatzleistung erbringt oder engagiert bei einem Projekt mit anpackt, erhält er zusätzliche gute Bonus-Noten. So benutze ich die Noten auch als Währung: Weil ich meine Schüler nicht für ihr Engagement finanziell bezahlen kann, zeige ich mich mit guten Zensuren erkenntlich. Die Schüler wissen das zu schätzen: Für sie ist die Note ein zusätzlicher Ansporn, Leistung zu bringen. Gleichzeitig lieben sie die Noten deswegen, weil sie die Lehrkraft transparent und greifbar machen. Der Lehrer ist dann eben keine mysteriöse Autorität mehr, sondern die Noten sind klar nachvollziehbar. Und bei Unstimmigkeiten kann man sie anfechten: Ab und zu kommt es sogar vor, dass Eltern mit dem Anwalt drohen, weil ihr Kind angeblich falsch bewertet wurde. Da muss ich mich als Lehrkraft dann rechtfertigen, denn schließlich kann so eine Note manchmal die ganze berufliche Zukunft beeinflussen.« • Protokoll: Michael Metzger
Ilka Philippczyk ist 42 Jahre alt und unterrichtet Deutsch und Französisch in einer Oberschule in Berlin.
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schule 07
Die Rechnung geht nicht auf Wie sieht es eigentlich mit der Gleichberechtigung im Jahr 2010 aus? Zumindest das Klischee von den matheunbegabten Mädchen ist endgültig widerlegt Text: Ineke Haug fotos: Jan kopetzky
A
m 8. März ist Weltfrauentag. Auch in Deutschland nutzen zahlreiche Organisationen dieses Datum, um darauf aufmerksam zu machen, dass Frauen immer noch in vielen gesellschaftlichen Bereichen benachteiligt werden. Natürlich hat die Emanzipation riesige Fortschritte gemacht, seit die Frauenrechtlerin Clara Zelkin den Frauentag im Jahr 1910 auf einer sozialistischen Konferenz zum ersten Mal ausrief. Damals konnten Frauen in Deutschland noch nicht einmal wählen gehen und brauchten die Erlaubnis ihres Ehemanns, um einen Beruf auszuüben. Beides ist heute selbstverständlich – aber nur, weil Frauen jahrzehntelang hart dafür gekämpft haben. Doch obwohl Deutschland heute eine Bundeskanzlerin hat, sind rund 70 Prozent der Führungspositionen nach wie vor von Männern besetzt. Viele Frauen wagen es nicht, sich dem Konkurrenzkampf in den männerdominierten Führungsetagen auszusetzen. Starke Frauen gelten nach wie vor als unweiblich und werden von Männern oft als zu dominant wahrgenommen. Ein Mann, der sich durchsetzen kann, gilt dagegen als kompetente Führungskraft. Noch immer entscheiden sich Frauen meistens für traditionelle Frauenberufe wie Erzieherin, Lehrerin oder Sekretärin, weil sie sich einen technischen Beruf nicht zutrauen. Unser Alltag ist gespickt mit Klischees darüber, was typisch weiblich ist (Schuhtick, Helfersyndrom) und wovon Frauen besser die Finger lassen sollten (logisches Denken, Einparken, Technik). Schon in der Schule hält sich hartnäckig die Annahme, dass Jungen mathematisch begabter sind als Mädchen, die dafür besser lesen können. Die Talente sind eben ungleich verteilt, heißt es, wenn die Tochter wieder mit einer Fünf unter der Matheklausur nach Hause kommt. Und wenn sich im Diktat des Grundschülers mehr Fehler als Wörter finden, ist das auch kein Drama. War bei mir auch nicht anders, vermeldet Papi augenzwinkernd. Aber woran liegt es, dass Jungs beim Rechnen oft besser abschneiden als Mädchen, und warum haben die dafür beim Lesewettbewerb die Nase vorn – ist daran wirklich die genetische Disposition schuld? Viel wahrscheinlicher ist, dass die Unterschiede nichts mit der Begabung zu tun haben, sondern mit den Rollenbildern, die uns schon im Kindergarten und in der Grundschule vorgelebt werden. US-Forscher haben jetzt herausgefunden, dass Schülerinnen Rechenaufgaben genauso gut lösen wie Schüler – wenn sie an sich glauben und ihnen niemand eine Zahlenphobie einredet. Ein klassischer Fall von »self-fulfilling prophecy«: Die Mädchen, die davon überzeugt sind, dass sie schlecht in Mathe sind, schwächeln tatsächlich beim Anblick von Polynomdivisionen und Co. Aber wieso trauen sich Mädchen so wenig zu, wenn es um die Welt der Zahlen geht? Ein amerikanisches Psychologenteam der Universität Chicago hat
jetzt eine Studie vorgestellt, die den Grundschullehrerinnen die Schuld daran gibt: Sie untersuchten 17 Lehrerinnen sowie rund 120 Schüler aus der ersten und zweiten Klasse. Zunächst prüften sie die Einstellung der Lehrkräfte zu Mathematik. Je unsicherer die Lehrerinnen in dem Fach waren, desto eher glaubten die Schülerinnen am Ende des Schuljahrs, Mädchen könnten besser lesen und Jungs besser rechnen. Die Jungs ließen sich von dem stereotypen Denken nicht beeinflussen. Die Psychologen erklären das damit, dass Kinder in diesem Alter vor allem auf gleichgeschlechtliche Vorbilder fixiert sind – leider sind aber in Deutschland rund 90 Prozent der Grundschullehrer weiblich. »Hinweise auf das angeblich fehlende Mathematiktalent von Frauen beeinflussen Kinder ungemein. Wenn eine Mutter oder ein Lehrerin glaubt, dass man nicht für Mathematik taugt, kann das großen Einfluss auf das Selbstbild haben«, sagt die amerikanische Psychologin Janet Hyde. Sie hat 2008 für die amerikanische Bildungsinitiative »No Child Left Behind« eine Statistik erstellt, die das Vorurteil von den rechenschwachen Mädchen ebenfalls widerlegt: Das Team hat die Prüfungsergebnisse von sieben Millionen US-Schülern der Klassenstufen zwei bis elf ausgewertet und kam zu dem Ergebnis, dass beide Geschlechter nahezu identisch abschneiden. In manchen Bundesstaaten hatten die Jungs eher die Nase vorn, in anderen die Mädchen. Die Differenz war aber minimal. »Wenn man den Gesamtdurchschnitt nimmt, gibt es praktisch keinen Unterschied«, sagt Hyde. Trotzdem waren die Jungs aus der Studie selbstsicherer in Bezug auf ihre mathematischen Fähigkeiten als die Mädchen. Sie glaubten auch, dass Mathe-Kenntnisse für eine erfolgreiche berufliche Karriere notwendig seien und waren daher motivierter. yaez wünscht sich deshalb zum Weltfrauentag Lehrerinnen und Lehrer, die den Mädchen vermitteln, dass sie jeden Beruf erlernen können, der sie interessiert. • > Emanzipation Die Befreiung von Gruppen, die aufgrund ihres Geschlechts oder anderer Merkmale diskriminiert und von politischen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen sind > genetische Disposition Die aus der Struktur oder Zusammensetzung von Erbgut bestimmte Veranlagung eines Menschen > self-fulfilling prophecy Eine Vorhersage, die sich deshalb erfüllt, weil sich der Vorhersagende, meist unbewusst, so verhält, dass sie sich erfüllen muss
www.mintzukunftschaffen.de, www.girls-day.de Girls’ Day Am 22. April ist Girls’ Day, der bundesweite Mädchen-Zukunftstag. An diesem Tag sollen Mädchen Einblick in Berufsfelder bekommen, die sie bei ihrer Berufsorientierung nur selten in Betracht ziehen. Dazu gehören Berufe in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften. Zahlreiche technische Unternehmen und Abteilungen, Hochschulen und Forschungszentren bieten am Girls’ Day Veranstaltungen für Mädchen an, mehr Infos gibt’s auf der Aktionslandkarte auf www.girls-day.de
yaez
08 ausland
Hinterm Horizont geht’s weiter Jedes Jahr verbringen tausende Schüler mehrere Monate im Ausland. Lohnt sich das?
E
s ist ein Abenteuer auf Zeit: Die Jugendlichen leben in Gastfamilien, besuchen die einheimischen Schulen und meistern den Alltag in ihrer Wahlheimat auf Zeit in einer Fremdsprache. Das beliebteste Ziel sind dabei die USA: Rund 13.000 deutsche Schüler besuchen jährlich eine amerikanische Highschool. Davina Krumbholz ist eine von ihnen. Mit 16 Jahren flog sie über den großen Teich, um in Fort Collins in der Nähe von Denver zwölf Monate zu verbringen. »Meine Wahl fiel auf die USA, weil man hierzulande so viel über die amerikanische Kultur hört, aber niemand weiß, was davon stimmt. Außerdem hat Amerika sehr viel Einfluss auf das Weltgeschehen – da kann es nicht schaden, zu wissen, wie die Amerikaner ticken!« Die 19-Jährige ist der Überzeugung, dass ihr USAAufenthalt sie auch persönlich weitergebracht hat. »Es ist unglaublich, wie sich der eigene Horizont öffnet, wie man merkt, wie klein die Welt eigentlich ist, in der man bis dahin lebte, und wie sich die Sichtweise auf die verschiedensten Dinge schlagartig ändert. In beruflicher Hinsicht steht natürlich das Sprachtraining im Vordergrund – ich kann Englisch jetzt fast als meine zweite Muttersprache bezeichnen. Für mich war dieses Jahr Gold wert!« Die Abiturientin empfiehlt allen anderen Schülern, die einen Auslandsaufenthalt planen, dieses Abenteuer mit keinen falschen Erwartungen anzugehen, sondern alles auf sich
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Text: Julia Anderton
illustration: jakob hinrichs
zukommen zu lassen. »Man muss anpassungsfähig sein und den Willen haben, die Sache unbedingt durchzuziehen!« Davina hatte Glück mit ihrer Gastfamilie, doch das geht längst nicht allen so: Horrorgeschichten von drogensüchtigen Gasteltern oder sexuellen Belästigungen durch den Familienvater machen die Runde. Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld ausreichend Zeit für die Auswahl der Austauschorganisation zu nehmen. Das ist allerdings leichter gesagt als getan – ein Patentrezept hierfür existiert nicht, am besten hört man sich daher unter Schülern um, die bereits ein Auslandsjahr erfolgreich hinter sich gebracht haben und Empfehlungen aussprechen können. Wer lieber auf eigene Faust sucht, sollte unbedingt im Hinterkopf behalten, dass der Preis nicht das ausschlaggebende Kriterium sein darf. Nach Angaben von Stiftung Warentest, die vor vier Jahren die Angebote der größten Organisationen prüfte, kostet ein Jahr in den USA zwischen 3800 und 7500 Euro. Allerdings ist in den günstigeren Angeboten meist nicht der Flugpreis inklusive, zudem sind bei den teureren Organisationen meist diverse wichtige Versicherungen im Gesamtpaket enthalten. Alle deutschen Anbieter arbeiten mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen. Sie wählen die Gastfamilien aus, betreuen die Schüler und sind daher auch die ersten Ansprechpartner, wenn es Probleme geben sollte. Das kommt tatsächlich häufiger vor, als man denkt – laut Stiftung Warentest wechseln durchschnittlich knapp 30 Prozent der Jugendlichen ihre Gastfamilie, davon sechs Prozent sogar mehrmals. Ob dabei immer unhaltbare Lebensbedingungen ausschlaggebend sind oder manchmal schlicht und einfach die Chemie nicht stimmt, sei dahingestellt. Ein weiterer Anhaltspunkt bei der Suche nach einer guten Austauschorganisation ist deren Verweildauer am Markt – schließlich kann kein Unternehmen bei fortwährender Kritik bestehen. Auch ob eine Organisation gemeinnützig ist, kann ein Qualitätskriterium sein, denn dann steht meist die Völkerverständigung und nicht der Profit im Vordergrund. Spitzenreiter in bezug auf die Langlebigkeit ist die 1932 gegründete Organisation Experiment, die neben Zielen in den USA auch Aufenthalte in Brasilien, Japan und Neuseeland sowie Irland, Frankreich und Italien anbietet. Einen hohen Bekanntheitsgrad besitzt AFS – Interkulturelle Begegnungen: Seit 1948 werden Schüleraustauschprogramme durchgeführt. Heute bietet die Organisation die größte Ländervielfalt – darunter Panama, Thailand und Chile – sowie diverse Stipendien. Partnership International ist Anlaufstelle für alle, die sich für Südafrika, aber auch Japan und die USA interessieren. Hier sind übrigens auch Kurzaufenthalte von drei Wochen während der Oster- oder Herbstferien möglich. Seit 1974 vermittelt ICXchange Deutschland Schüler ins Ausland, darunter etwa Kanada, Südafrika oder Australien. International Experience besteht zwar erst seit dem Jahr 2000, dafür findet man auf der Website genaue Informationen zum Auswahlprozedere der Gastfamilien, aber auch der Schüler, die nach Neuseeland oder China wollen: Wer zum Beispiel mit einer hohen Zahl von Fehlstunden im Zeugnis antritt, hat schlechte Karten, denn dieses Verhalten kann – so der Veranstalter – weit weg von der gewohnten Umgebung noch verstärkt werden. Neben dieser Auswahl gibt es natürlich zahlreiche weitere gemeinnützige Organisationen, die beispielsweise Nischen wie Argentinien besetzen (zum Beispiel: Open Door). Selbstverständlich können auch kommerzielle Veranstalter ein verlässlicher Partner sein, gute Bewertungen in Internetforen haben zum Beispiel GLS Sprachenzentrum und EF erhalten. Mit letzterem Veranstalter hat sich Johanna Sachse aus Marburg im Jahr 2008 in das Abenteuer Dublin gewagt: Neun Monate lebte sie dort und verbesserte ihre Sprachkenntnisse so sehr, dass sie nun Anglistik studiert. »Irland hat mich selbstständiger und welt-
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ausland 09 offener gemacht. Ich möchte die Welt bereisen und mich irgendwo weit weg niederlassen«, resümiert die 20-Jährige. Nikolas Jacobs hat sich für einen anderen Weg entschieden. »Mich hat das Internatsleben im Stil von ›Harry Potter‹ gereizt«, berichtet der 19-Jährige. Eine Agentur unterbreitete ihm mehrere Angebot. Er setzte auf das »Mount St Mary’s College« in Nordengland, sagt aber heute: »Man sollte nicht auf die Werbebroschüren setzen – vieles, was darin stand, erwies sich später als falsche Behauptung.« So handelte es sich, anders als erwartet, um kein Vollinternat, was bedeutete, dass ein Großteil der Schüler das Internat nachmittags verließ und den Rest des Tages zu Hause verbrachte. Somit war es fast unmöglich, außerhalb des Unterrichts Kontakte zu knüpfen. Noch dazu war der ganze Tag strikt durchstrukturiert, sodass es kaum Gelegenheit zum selbständigen Handeln gab. Darüber hinaus war auch die Zeit für Telefongespräche und die Internetnutzung stark reglementiert. Kein Wunder, dass der damals 17-Jährige zu Beginn seines halbjährigen Aufenthaltes ab und an unter Heimweh litt. »Ich habe den oft zitierten Kulturschock erlitten und brauchte lange, um mich einzuleben. Es war alles anders: Der Unterricht bestand aus nur vier Fächern, die umso intensiver unterrichtet wurden. Dennoch fand ich das Niveau erschreckend niedrig im Vergleich zu meiner deutschen Schule.« Doch mit der Zeit fiel die Eingewöhnung leichter, und Nikolas möchte seine Zeit in England nicht missen: »Es hat mir viel gebracht. Ich bin lockerer geworden und weiß nun sehr zu schätzen, was wir in Deutschland für ein tolles und vor allem kostenloses Bildungssystem haben. Aber ich habe auch gelernt, Dinge, die hier als verbindlich gelten, zu hinterfragen.« Der Wiesbadener ist überzeugt, auch auf lange Sicht von seinem Aufenthalt zu profitieren, betont aber: »Ein Auslandsaufenthalt macht sich im Lebenslauf immer gut, doch sollte man nicht mit der Zielsetzung daran gehen, dadurch besser Karriere machen zu können. Das kann zwar sein, muss es aber nicht und sollte auch nicht die eigentliche Motivation sein.« Wichtiger seien vielfältige Erfahrungen und neue Freunde, »mit den meisten habe ich noch heute engen Kontakt!« •
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10 ausland
Statt Mathe Stuhlbeine sägen Australische High Schools sind für ihr großes Fächerangebot bekannt und daher ein beliebtes Auslandsziel für deutsche Schüler. Unsere Autorin hat einen australischen Schüler einen Tag lang begleitet Text: Sarah Graf 8:05 Uhr Schulhof
9:26 Uhr Sporthalle
Im Schatten eines Eukalyptusbaums sitzen fünf Mädchen. Alle tragen schlichte hellblaue Blusen, dunkelblaue Faltenröcke, eine dunkelblaue Krawatte, schwarze Lederschuhe und weiße Socken – die Schuluniform. Die Jungs tragen lange graue Stoffhosen und Hemden im gleichen Hellblau mit den gleichen blauen Krawatten und ebenfalls schwarze Lederschuhe mit weißen Socken. »Hey! Da kommen Chealsy und John.« Ein Pärchen kommt knutschend und Händchen haltend auf die Gruppe zugeschlendert. »Die beiden sind echt nicht zu trennen«, meint Steffi. Oder etwa doch? Eine Lehrerin hat die beiden gesehen und weißt sie scharf zurecht: »Ihr könnt das meinetwegen zu Hause machen, so viel ihr wollt, aber hier in der Schule benehmt ihr euch bitte.« Die Aussage ist klar: No kissing in here.
Unzählige Schüler drängen sich durch das Tor und setzen sich auf die Tribüne. Weil nicht genug Platz ist, muss etwa ein Drittel der Schüler vorn auf dem Boden sitzen. Die Assembly beginnt. Mehrere Hundert Schüler mit in den gleichen blauen Uniformen schauen nun auf das Rednerpult, wo der Schulsprecher den Schulleiter ankündigt. Der Schulleiter hat erfreuliche Neuigkeiten: Kim Smith wurde im letzten Jahr Dritte im nationalen Schulranking im Fach Gastronomie. Kim muss nach vorn kommen. Dort überreicht ihre Lehrerin ihr die Urkunde und hängt ihr eine Medaille um. Alle klatschen. Der Schulleiter ermahnt alle Schüler, hart und ausdauernd zu arbeiten, damit sie gute Noten in ihren HSC-Prüfungen bekommen. Denn unter australischen Schulen herrscht ein harter Wettbewerb. Es gibt Rankings für Schülern und Schulen: über die besten Endergebnisse, die beste Ausstattung, das Fächerangebot. Vor allem in den Großstädten, wo Eltern eine große Auswahl an Schulen haben, bemühen sich die Schulen, möglichst viele Schüler anzulocken. Der Schulsprecher kündigt nun den stellvertretenden Schulleiter an. Die Schüler klatschen brav. Es folgt eine zehnminütige Belehrung über die Schulregeln: Wer eine Freistunde hat, geht in die Bibliothek. Auf dem Schulgelände rumzuhängen ist verboten. Wer einen Aufsatz zu spät abgibt, bekommt eine Sechs. Die Schuluniform wird ordentlich getragen. Heraushängende Hemden und lockere Krawatten bitte sofort in Ordnung bringen.
8:10 Uhr Block B, Raum 19 Die Schulglocke klingelt. Zeit zum Unterricht zu gehen. Im Klassenzimmer trifft John auf Harry. »Und? Hausaufgaben gemacht?« – »Nee, keine Zeit. Hab’ den ganzen Abend auf Business gelernt. Wir schreiben am Donnerstag einen Test.« John und Harry sind in der 12. Klasse, dem Abschlussjahr. Am Ende des Jahres werden beide ihr HSC machen. Das High School Certificate ist der zentrale australische Abschluss und je nach Fächerkombination mit dem deutschen Abitur vergleichbar. Bei der Fächerwahl haben die Schüler große Freiheiten – nicht einmal Mathematik ist überall Pflichtfach! Doch nicht jedes HSC ist gleich viel wert. Wer auf eine Universität möchte, muss genügend anrechenbare Kurse belegen. Das sind Naturwissenschaften, Sprachen oder Geisteswissenschaften. Benotet wird in Prozent. Zusätzlich wird für Universitäten ein Ranking erstellt, das anzeigt, wie gut ein Schüler im Verhältnis zu anderen Schülern im Bundesstaat ist. Dementsprechend hoch ist der Druck auf die Schüler, gute Noten zu schreiben. Viele Schüler lernen bis spät in die Nacht und sind morgens dementsprechend müde, so wie Millos – der in der letzten Reihe – den Kopf auf die Arme gelegt, eingedöst ist.
10:04 Uhr Pausenhof »Woah! Endlich! Assembly schien heute ewig zu dauern.« – «Aber, hallo! Zum Glück ist das nur einmal pro Woche.« Genug davon, jetzt ist Pause. Stefanie zieht ihr Handy aus der Rocktasche (eigentlich sind Handys auf dem Schulgelände verboten, aber heimlich haben doch alle eins dabei) »Schau mal.« Auf ihrem Display erscheint ein Bild, auf dem sie ein lila Cocktailkleid trägt. »Das werde ich bei der ›Formal‹ tragen«. Die ›Formal‹ ist das Abschlussfest der High School, nach erfolgreichem
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HSC. Abendgarderobe ist Pflicht, und die Mädchen freuen sich natürlich besonders darauf. »Wow, das ist cool. Was machst du mit deinen Haaren?« John verdreht genervt die Augen. Er hat wenig Lust, sich über Kleider und Frisuren zu unterhalten. Er wendet sich an seinen Freund Mark: »Kommst du mit in die Cafeteria?«
10:24 Uhr Block J Raum 13 John schleift mit einem Korkblock ein Tischbein. Sägespäne fliegen durch die Luft. Das Geräusch des Schleifpapiers mischt sich mit dem einer Säge und der House-Musik aus dem Radio. Jordan leimt fünf kleine Bretter zu einer Holzplatte zusammen. Mark hilft ihm, die Bretter flach zusammenzuspannen. Gisela sägt einen dicken Holzblock zu einem geschwungenen Stuhlbein. Woodworks (Holzarbeiten) ist nur eines von vielen praktischen Fächern an australischen Schulen. Die Schüler können Tanzen, Kochen, Theater spielen, Nähen, Fotografieren oder eben Tischlern wählen. Andere Wahlfächer sind Gastronomie, Jura, Landwirtschaft und Ingenieurwesen. Australische Schulen sind Gesamtschulen. Das bedeutet, Niveau und Interessen der Schüler sind sehr unterschiedlich: Der Lehrplan ist dementsprechend vielfältig. Fast alle Schüler beenden ihre Schulzeit mit dem HSC. Im späteren Leben, werden sie jedoch ganz unterschiedliche Wege einschlagen. Manche werden Rechtsanwalt, andere Schreiner. Manche gehen zur Uni, andere machen eine Lehre, wieder andere beginnen sofort zu arbeiten. Mark, Jordan, Gisela und John tragen eine große Spanplatte durch den Raum: Marks spätere Tischplatte. Johns graue Hose ist voller Sägemehl. Egal, welchen Beruf sie im späteren Leben ergreifen werden, im Moment sind sie alle einfach nur eine Klasse. • »In Australien ist alles ein wenig anders: das Schuljahr beginnt im Januar, ist in vier sogenannte Terms unterteilt und deine Freunde sind deine Mates«, sagt Jens Hirschfeld, Autor des Handbuchs »Weltentdecker«, dem Standardwerk für Schüler, die ins Ausland wollen
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Wie finde ich den passenden Studiengang? 9000 Studiengänge, 180 Fächer, eine Entscheidung
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er nach dem Abi alles auf sich zukommen lässt und ohne große Vorüberlegung ein Studium beginnt, liegt bei der Fächerwahl schnell daneben. Doch mit etwas Vorbereitung findet man im großen Uni-Angebot das passende Studienfach. »Ich bekomme hier fast die Krise! Ich schau’ seit Wochen Studienführer durch, aber ich finde nicht
Text: gregor landwehr
illustration: christoph rauscher
ben und rät, so eine wichtige Entscheidung nicht zu schnell zu treffen. Wer das Abi bereits nach zwölf Jahren macht sollte dementsprechend ein Jahr früher, also mit Beginn der 11 zwei loslegen. So vermeidet man nicht nur Stress, sondern kann sich zudem besser auf Aufnahmeprüfungen, wie sie besonders bei musischen oder künstlerischen Fächern üblich sind, vorbereiten. »Möchte je-
»Die Entscheidung für ein Studienfach betrifft nicht nur die Zeit des Studiums« den passenden Studiengang«, schreibt Nena in einem Internetforum. So wie der 18-Jährigen geht es vielen. Und das ist kein Wunder: Rund 9000 Studiengänge werden in Deutschland angeboten. Sich bei dieser Masse für einen Studiengang zu entscheiden ist nicht einfach. Was die Entscheidung zusätzlich erschwert: Mit der Wahl für ein Studienfach wird nicht nur bestimmt, mit was man sich in den folgenden Studienjahren beschäftigt, sondern es wird auch der Grundstein für den darauf folgenden Beruf gelegt. Doch wie geht man am besten vor, um bei so einer weitreichenden Entscheidung die richtige Wahl zu treffen? Wann ist der richtige Zeitpunkt, um sich mit dem Thema zu befassen? Sicherlich nicht, wenn man das Abiturzeugnis bereits in den Händen hält. Die Suche nach dem passenden Studiengang sollte früh genug beginnen. Auch wenn es in der Schule stressig ist, und ein Studienbeginn noch weit entfernt scheint. »Ein idealer Zeitpunkt, um sich mit dem Thema zu beschäftigen, ist zu Beginn der 12 zwei«, sagt Angela Verse-Herrmann. Sie hat Bücher rund um Studien- und Berufswahl geschrie-
mand beispielsweise gern Sport studieren und das am liebsten in Köln, dann muss er sich im Dezember für die sportliche Eignungsprüfung im Mai anmelden und sich unter Umständen auch intensiv darauf vorbereiten. Bei Medizin verhält es sich ähnlich. Strebt man ein duales Studium an, empfiehlt es sich, die Bewerbungsunterlagen bereits ein Jahr im Voraus an die Unternehmen zu schicken«, lautet der Ratschlag von Ragnhild Struss, die Schüler und Studenten bei der Entscheidung für ein Studienfach berät. Doch wie geht man bei der Auswahl vor? Zunächst sollte man sich über die eigenen Interessen und Begabungen klar werden. »Ein guter Hinweis sind Schulleistungen«, sagt Malte Eilenstein. Der Berliner hilft Schülern, das passende Studienfach zu finden. Wenn ein Fach Spaß macht, dann könnte es ein Hinweis sein. Aber auch Hobbys können Aufschluss über Interessen geben. »Es nützt nichts, wenn man allein Interesse an einem bestimmten Bereich hat«, gibt Verse-Herrmann zu bedenken, »auch
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die notwendige Begabung für einen Studien- und Berufsbereich muss vorhanden sein.« Ein Beispiel: Jemand arbeitet gern mit Tieren und kommt zu dem Schluss, dass er Tiermedizin studieren möchte. Andererseits tut er sich aber mit den naturwissenschaftlichen Fächern schwer. »Dann ist der Studienabbruch programmiert«, so die Buchautorin. Wer sich seiner Interessen und Begabungen bewusst ist, kann darauf aufbauend zunächst Fächergruppen und dann einzelne Studienfächer finden, die dazu passen. Entsprechende Tests machen das relativ leicht. So nähert man sich seinem Fach immer weiter an. »Man sollte sich einen Ordner anlegen, in dem alle relevanten Informationen für die Studienentscheidung gesammelt werden – auf den Überblick kommt es an«, rät Diplomkauffrau Struss. Dann sind auch die rund 9000 Studiengänge nicht mehr so dramatisch. Viele von ihnen kann man leicht zusammenfassen. Und wenn man beispielsweise nichts mit Mathe machen will oder kann, dann kann man vieles ausschließen. »Wenn man ein paar Studiengänge in die engere Wahl gezogen hat, dann die Studienpläne ansehen«, rät die Verse-Herrmann. Und auch der Berater Malte Eilenstein rät zu einer Fleißarbeit, die lautet: Prüfungsordnungen lesen. So bekommt man einen guten Eindruck, welche Inhalte das Studium umfasst und was an Leistungen weiter >
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12 studium gefordert wird. All das findet man im Internet. Hier lohnt die Recherche aber erst, wenn man vorher das Fachgebiet ermittelt hat. Sonst wird man von unzähligen Seiten schier erschlagen. Vom Allgemeinen nähert man sich so dem speziellen Studienfach an. Und einen weiteren Grund, warum die Entscheidung für Studienfach und Ort so gut geplant werden sollte: Die Entscheidung für ein Studienfach betrifft nicht nur die Zeit des Studiums, also in der Regel etwa vier Jahre. »Da stehen 40 Jahre Berufsleben hinter«, gibt Eilenstein zu bedenken. Wer die Entscheidung nicht allein treffen will, kann auch Berufsberater in die Entscheidung einbeziehen. Diese ermitteln mit Testverfahren Eigenschaften, Begabungen und Motivation. Mit den Ergebnissen machen sie sich auf die Suche nach geeigneten Studiengängen. So ein Service hat natürlich seinen Preis, mehrere hundert Euro müssen dafür ausgegeben werden. Egal, wie man letztendlich zu einer Entscheidung kommt – je besser man sich auf das Studium vorbereitet, und je besser man schon vor Studienbeginn weiß, was einen im Studium erwartet, desto höher ist auch die Chance, am Ende nicht zu den 30 Prozent zu gehören, die das Studium nach zwei oder drei Semestern abbrechen. Hat man sein Fach gefunden, hat man damit natürlich noch keinen Studienplatz. »Die Konkurrenz um Studiengänge ist groß«, so Eilenstein. Daher ist bei der Suche Kompromissbereitschaft gefragt. Viele zieht es in die großen Städte, allerdings, so der Berater, gibt es auch in ländlichen Gegenden interessante Studiengänge. So lohnt es sich in jedem Fall, sich vor Ort ein Bild zu machen. Also hinfahren, die Uni anschauen, vielleicht eine Vorlesung besuchen und mit dem Fachstudienberater vor Ort sprechen. Schließlich wird man mehrere Jahre seines Lebens dort verbringen und in der Regel auch für das Studium zahlen. Solch eine Tour durch mögliche Studienorte macht zusammen mit Freunden nicht nur viel Spaß, sondern liefert für die Entscheidung wichtige Erkenntnisse. Wer so vorbereitet ist, hat gute Chancen, mit seiner Entscheidung richtig zu liegen. •
Wie hast du dein Fach gefunden? Silke Hans, studiert Jura in Saarbrücken: »Ich habe das Vorlesungsverzeichnis genommen und durchgestrichen, was ich alles nicht studieren wollte. Übrig blieb mein Studienfach: Jura.« Daniela Kurtz, studiert Publizistik in Mainz: »Ich wollte schon als Kind Schriftstellerin werden, dann hat mir eine Freundin von Publizistik erzählt – und ich wusste, dass die Mischung aus Journalismus und Wissenschaft genau das Richtige ist!«
Es muss kein Blockbuster-Studiengang sein »Abfallwirtschaft und Altlasten« an der Dresdner TU »Zither« an der Hochschule für Musik und Theater in München »Afrikanischer Philologie« in Mainz »Indologie, Tibetologie und Mongolistik« in Leipzig »Kosmetologie« in Osnabrück »Seeverkehr, Nautik und Logistik« in Flensburg »Pferdewirtschaft« in Nürtingen
Unirankings – So funktionieren sie Hochschulrankings wollen Orientierung im HochschulDschungel geben, aber Ranking lesen will gelernt sein Text: Marcel Jäger
illustration: jakob hinrichs
Sie heißen »Shanghai Ranking« oder »World University Ranking«, und die Unis, die hier vorn stehen, sind bei Schülern weltweit hoch im Kurs. Das Versprechen: Top-Uni, Top-Lehre, Top-Berufsaussichten. Doch der Dreisatz geht nicht immer auf – es lohnt sich, genauer hinzuschauen. So basiert das in den Medien viel beachtete »Shanghai Ranking« der Jiaotong-Universität Schanghai hauptsächlich auf Forschung und Auszeichnungen wie dem Nobelpreis. Zur Orientierung fürs Studium ist es, ebenso wie das »World University Ranking« der »Times«, kaum geeignet, da nur Hochschulen allgemein bewertet werden und nicht in Studienrichtungen unterschieden wird. Wer also beispielsweise eine gute Uni für sein Medizinstudium sucht, dem wird hier nicht geholfen. Wer aber wissen will, welche Uni einen tollen Ruf genießt, wird hier fündig. Die meisten deutschen Rankings gewichten im Gegensatz zu diesen beiden international führenden Rankings zum einen die Meinung von Personalern über die einzelnen Universitäten und versuchen damit, die Einstiegschancen in den Traumberuf zu bewerten, zum anderen werden Studenten der jeweiligen Universität zu den Studienbedingungen befragt. Das ausführlichste Ranking dieser Art in Deutschland ist das Ranking des »Centrums für Hochschulentwicklung«, kurz CHE. Das Ranking ist in dieser Form einmalig: Es werden eine Vielzahl von Kriterien in die Bewertung mit einbezogen, wodurch das Ranking viele wichtige Aspekte beleuchtet. Zudem lässt sich das CHE-Ranking im Internet personalisieren und sich so ein individuelles Ranking nach eigenen Kriterienauswahl erstellen. Das ist sinnvoll, denn jeder angehende Student hat andere Ansprüche an seine Hochschule. Leider werden aber Unis im europäischen Ausland nicht beachtet, auch ein weltweiter Vergleich fehlt. Grundsätzlich gilt: Rankings sollten nicht die einzige Informationsquelle bei der Studiengangswahl sein. Sie sind aber ein gutes Instrument, um sich eine Übersicht zu verschaffen. • co.uk
www.che-ranking.de, www.arwu.org, www.timeshighereducation.
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Mehr als Regale einräumen Jobs im Einzelhandel sind vielseitig und bieten gute Aufstiegschancen Text: Ineke Haug illustration: katia fouquet
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al angenommen, die Angestellten im Einzelhandel würden in Streik treten – wir wären ganz schön aufgeschmissen. Denn wo würden wir unsere Einkäufe erledigen, uns mit den neuesten Modetrends eindecken, Geschenke für unsere Lieben besorgen oder uns beim Heimwerken beraten lassen? Der Einzelhandel gehört ganz selbstverständlich zu unserem Alltag, jeder zehnte Arbeitnehmer ist dort beschäftigt. Rund 80.000 Schüler entscheiden sich jedes Jahr für eine Ausbildung im Handel, nicht zuletzt weil es eine Branche mit Zukunft ist. Denn gekauft wird immer – von jedem Euro, den die Deutschen ausgeben können, fließen 30 Cent durch die Kassen von Supermärkten und Co. Auch Alexandra Braun hat sich für eine Ausbildung im Einzelhandel entschieden. Die 18-Jährige ist im ersten Lehrjahr zur Drogistin bei dm-drogerie. Den Ausbildungsplatz hat sie nach dem Realschulabschluss über ein Praktikum bekommen. »Dabei habe ich ziemlich schnell gemerkt, dass das genau mein Ding ist und mich für die Ausbildung beworben«, sagt sie. Besonders gut gefällt ihr die Vielseitigkeit des Berufs: »In der Filiale ist immer etwas los. Ich muss Kunden beraten, Waren einräumen, Aktionstische gestalten oder auch mal an der Kasse sitzen. Langweilig wird mir also bestimmt nicht.« Zum Service des Handels gehört es auch, da zu sein, wenn die Kunden es wün-
Studieren an der Bundeswehr-Uni An der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität studieren Offiziersanwärter Fächer wie Geschichte und VWL, aber nach der Uni sind sie zuerst einmal Soldaten Text: Ineke Haug foto: Anne ackermann
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avid Ginster hat sich schon als Schüler für das Militär begeistert, er absolvierte ein zweiwöchiges Praktikum bei der Luftwaffe und war fasziniert vom vielseitigen Alltag und der Kameradschaft unter den Soldaten. Gleichzeitig wollte er auch auf jeden Fall studieren, besonders für Geschichte interessierte er sich. Der 21-Jährige hat eine Möglichkeit gefunden, beides zu verbinden: Er ließ sich als Offizier verpflichten und studiert momentan Geschichte an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Der Uni-Alltag unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht von dem an zivilen Universitäten. Wenn David Ginster sich mit anderen Studenten unterhält, hat er allerdings den Eindruck, dass die Kurse an seiner Uni wesentlich straffer organisiert sind. »Außerdem ist die Betreuung viel intensiver, auf 30 Studenten kommt ein Professor«, sagt er. Einmal pro Woche gibt es einen militärischen Nachmittag mit Schießübungen oder Märschen, »aber dafür müssen wir aber im Gegensatz zu anderen Studenten nicht abends noch kellnern gehen, um über die Runden zu kommen,« sagt David Ginster mit einem Augenzwinkern. Moritz Unkel wusste schon früh, dass er einen Beruf möchte, der ihn fordert und mit dem er der Gesellschaft etwas zurückgeben kann. Während seines Grundwehrdienstes wurde ihm klar: »Das ist genau mein Ding, das möchte ich gerne machen«. Also entschied er sich für die Offizierslaufbahn und für ein Studium an der Helmut-Schmidt-Universität.
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»Meine Wahl fiel auf VWL, weil ich damit auch für die Zeit nach der Bundeswehr ein gutes Fundament habe«, erklärt er. Das ist auf jeden Fall im Sinn der Universitätsleitung: Die Offiziersanwärter sollen nicht nur auf ihre Führungsrolle, sondern auch auf eine spätere zivile Karriere vorbereitet werden. Denn nach der obligatorischen 13-jährigen Dienstzeit verlässt ein Großteil der Absolventen die Streitkräfte. In der freien Wirtschaft können sie mit guten Berufschancen rechnen, denn die Unternehmen wissen die Führungserfahrung der Offiziere zu schätzen. Moritz Unkel ist sich sicher, dass er für sich die richtige Entscheidung getroffen hat: »Ich wollte einen Beruf, der Abwechslung bringt und keinen Schreibtisch-Job, bei dem ich jeden Tag das Gleiche mache«. Nach dem Studium will er Berufssoldat werden, das macht auch einen Auslandseinsatz in einem Krisengebiet sehr wahrscheinlich. Ein Thema, mit dem sich die Offiziersanwärter auf jeden Fall auseinandersetzen sollten, bevor sie sich einschreiben, bestätigt Moritz Unkel: »Man muss sich
überlegen, ob man bereit ist, in ein Krisengebiet zu gehen. Schließlich ist man nicht nur Student, sondern vor allem auch Soldat.« • An der Helmut-Schmidt-Universität kann studieren, wer die allgemeine Hochschulreife hat und die Offiziersprüfung erfolgreich ablegt. Man muss sich außerdem für 13 Jahre bei der Bundeswehr verpflichten. Die Abschlüsse sind allgemein anerkannt. Während des Studiums wird das volle Gehalt ausgezahlt, die Regelstudienzeit für den Masterabschluss sind vier Jahre. Bewerbungen von Frauen werden von der Bundeswehr besonders unterstützt. Infos: www.hsu-hh.de
karriere 15 schen. Deshalb ist auch der Einsatz zu unüblichen Arbeitszeiten, also abends oder am Wochenende, keine Seltenheit. Allerdings kommt diese Regelung vielen jungen Leuten entgegen, weil sie flexibler in der Freizeitgestaltung sind. Denn wer ab und zu am Wochenende arbeitet, hat dafür in der Woche öfter frei. Flexibilität und Spaß am Umgang mit Menschen sind zwar wichtig für eine erfolgreiche Karriere im Handel, aber auch Organisationstalent und eine kaufmännische Ader sollten die Bewerber mitbringen. »Wer offen auf die Kunden zugeht und gern neue Herausforderungen annimmt, hat die besten Voraussetzungen«, fasst Mike Metzger zusammen, der bei dm für die Aus- und Weiterbildung zuständig ist. Auch wer auf der Karriereleiter möglichst schnell nach oben klettern möchte, ist im Handel gut aufgehoben. Filialleiter oder Marktleiter mit Mitte zwanzig sind durchaus keine Seltenheit. Nach der dreijährigen Ausbildung zum Kaufmann gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Basis für alle, die im Handel eine Führungsposition anstreben, ist die Weiterbildung zum Handelsfachwirt. Sie lässt sich mit dem Meistertitel in Handwerksberufen vergleichen. Sie dauert zwei bis drei Jahre und befähigt zum Einstieg in die mittlere Führungsebene des Handels. Das heißt im Klartext: zum Abteilungs- oder Personalleiter. Auch Alexandra Braun möchte sich nach der Ausbildung zur Handelsfachwirtin weiterqualifizieren, »weil ich dadurch die Chance bekomme, Eigenverantwortung zu übernehmen und selbstständig zu arbeiten.« Eine andere Möglichkeit für den schnellen Aufstieg ist ein duales Studium wie zum Beispiel der Handels-BBA (Bachelor of Business Administration). Ein dualer Studiengang ist ideal für Schulabgänger, die zwar nach dem Abschluss studieren, deswegen aber nicht auf die Berufspraxis verzichten wollen. Die Studenten besuchen betriebswirtschaftliche Vorlesungen wie Marketing, Rechnungs- oder Personalwesen an einer Hochschule, gleichzeitig sind sie aber auch schon fest in einem Handelsunternehmen eingebunden und beziehen auch Gehalt. In den Praxisphasen können sie die gelernten Kenntnisse im Arbeitsalltag anwenden und bekommen Einblick in die Abläufe des Unternehmens. »Aufgrund der engen Verknüpfung von Theorie und Praxis sind Bachelor-Studenten bestens auf eine erfolgreiche Zukunft im Handel vorbereitet und haben gute Chancen, einen Job zu bekommen«, sagt Mike Metzger. •
Berufe im Einzelhandel Rund 180.000 Jugendliche machen momentan eine Ausbildung in der Handelsbranche. Dabei steht Einzelhandelskaufmann ganz weit oben auf der Beliebtheitsskala. Doch auch die Ausbildung zum Fachverkäufer, Drogisten oder Buchhändler kann man im Handel erlernen. Immer wieder kommen neue Ausbildungen dazu: Seit Herbst 2008 gibt es die Ausbildung zum Fotomedienfachmann. Dabei wird kaufmännisches Wissen mit technischen Inhalten wie Bildaufnahme, Bildbearbeitung oder Bildverarbeitung kombiniert. Fotomedienfachleute können dann später in Fachlaboren, Fotofachgeschäften oder Bildagenturen arbeiten. Für die Ausbildung im Einzelhandel ist ein Hauptschulabschluss Voraussetzung, aber auch für Abiturienten ist die Branche attraktiv: Sie können in einem BWL- oder Wirtschaftsstudium die Grundlagen des Handels erlernen. Außerdem bieten viele Handelsunternehmen duale Studiengänge an, die Theorie und Praxis kombinieren. Speziell für Abiturienten gibt es außerdem das Angebot »Handelsfachwirt mit Abitur«. In knapp drei Jahren kann damit die Führungsposition im mittleren Management »Geprüfter Handelsfachwirt« erreicht werden. Kaufleute im Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel können die Prüfung nach einem weiteren Jahr Berufspraxis ebenfalls absolvieren. Die Auszubildenden zum Kaufmann/zur Kauffrau im Einzelhandel erhalten in den Ausbildungsjahren monatlich folgende Ausbildungsvergütungen:
1. Ausbildungsjahr: 547 Euro bis 620 Euro 2. Ausbildungsjahr: 612 Euro bis 694 Euro 3. Ausbildungsjahr: 705 Euro bis 797 Euro
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Born to be wild – für Einsteiger Der Mofa-Führerschein bedeutet vor allem für Jugendliche auf dem Land ein Stück Freiheit: yaez zeigt, wie du an die Fahrerlaubnis kommst Text: Andreas Völlinger
illustration: jakob hinrichs
Viele kennen das: verschlafen, hektischer Sprint zum Bus, der einem vor der Nase wegfährt, und zur Krönung dann einen Anschiss vom Lehrer. Bei Joshua haben derartige morgendliche Stresssituationen den Wunsch nach einem Mofa geweckt: »Damit bin ich unabhängiger und schaffe es auch noch zur Schule, wenn ich mal nicht aus dem Bett komme«, sagt der 15-Jährige. Dem Grinsen nach zu urteilen, das diese Worte begleitet, kommt das wohl häufiger vor. Sechsmal hat der Essener Gesamtschüler bereits am Theorieunterricht in der Fahrschule teilgenommen. Nun warten noch zwei Praxisstunden, in denen Wenden, Bremsen und Ausweichen geübt werden, und eine theoretische Prüfung auf ihn. Mit der erworbenen Prüfbescheinigung darf er dann ein »Motorisiertes Fahrrad« – wie das Mofa offiziell heißt – mit einem erlaubten Tempo von 25 km/h fahren. Eine berauschende Geschwindigkeit ist das nicht, und es kann vorkommen, dass man auf einem Mofa von gut trainierten Radfahrern überholt wird. Dafür erspart man sich aber durchschwitzte Klamotten und Muskelkater. Für Joshua ist das Mofa eh nur der Anfang: Mit 16 will er den ersten »richtigen« Kraftradführerschein machen. Zur Auswahl stehen für ihn dann die Klassen M und A1. Mit Klasse M darf man sogenannte Kleinkrafträder, oft als Moped oder Mokick bezeichnet, und
Motorroller mit bis zu 45 km/h fahren. A1 hingegen erlaubt Motorräder mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern und bis zu 125 Kubikmeter Hubraum, umgangssprachlich daher auch 125er genannt. Wer also davon träumt, mit einem Roller durch die Stadt zu cruisen, sollte sich für Klasse M entscheiden. Dicke Pluspunkte gegenüber Klasse A1 sind hier nämlich die relativ einfache Ausbildung (14 Theoriestunden à 90 Minuten, die Anzahl der Praxisstunden hängt von der Fähigkeit des Schülers ab) und die damit verbundenen niedrigen Kosten (im Schnitt 400 bis 500 Euro). Für den A1-Führerschein muss man hingegen stolze 900 bis 1500 Euro berappen. Die Preisspanne hängt einerseits von den deutlich unterschiedlichen Fahrschulpreisen ab, aber auch davon, wie viele Fahrstunden man braucht, um für die Prüfung fit zu sein. Wenn es um Übungsfahrten geht, sollte man besser nicht allzu knauserig sein, denn Unfälle aus Unsicherheit kosten schlimmstenfalls einiges mehr als nur Geld. Laut dem Statistischen Bundesamt sind 2008 mehr als 22.200 Menschen mit Mofas, Mopeds und Rollern auf deutschen Straßen verunglückt, davon 110 tödlich. Unter Motorradfahrern gab es gar 30.640 Verunglückte, darunter 656 Tote. Bezogen auf die Menge an Motorradfahrern in Deutschland bedeutet dies, dass hier das
Risiko, tödlich zu verunglücken, größer ist als mit jedem anderen Verkehrsmittel. Manche Eltern sind von den Führerscheinplänen wenig begeistert. Ihr schriftliches Einverständnis ist jedoch notwendig, um als Minderjähriger überhaupt am Fahrunterricht teilnehmen zu können. Der 16-jährige Thorben, der mit Joshua im Theorieunterricht von Fahrlehrer Frank Berendsen sitzt, um den A1-Führerschein zu machen, kann sich die Überzeugungsarbeit aber sparen: Mit seinem Onkel hat er einen eingefleischten Motorradfan in der Familie, der ihn bereits auf viele Touren mitgenommen hat. Thorben muss nun insgesamt 16 Theorieeinheiten und zwölf Pflichtfahrten absolvieren, teils auf der Autobahn, auf Landstraßen und bei Nacht. Dazu kommen dann noch zusätzliche Übungsstunden und am Ende der Theorietest sowie eine 45-minütige Fahrprüfung. Ein klarer Vorteil gegenüber Klasse M: Mit Erwerb des A1-Führerscheins läuft bereits die zweijährige Probezeit für Führerscheinneulinge an. •
Ich fahr’ schon mal den Wagen vor! Fahrpraxis, die sich auszahlt: Der Führerschein mit 17 wird in Deutschland immer beliebter Text: ineke haug
Der 18. Geburtstag heißt für viele Jugendliche vor allem, endlich den lang ersehnten Führerschein in den Händen zu halten. Denn der steht nun einmal für Unabhängigkeit und Freiheit. Leider hat die neu gewonnene Selbstständigkeit ihren Preis: Das Risiko junger Fahrer zwischen 17 und 24 Jahren, bei einem Unfall verletzt oder getötet zu werden, ist mehr als doppelt so hoch wie das von 25- bis 54-Jährigen. Die Gründe dafür sind vielfältig, Risikobereitschaft, Selbstüberschätzung und Angeberei spielen sicher eine Rolle. Hauptursache ist aber schlicht und einfach die mangelnde Erfahrung im Straßenverkehr. Gegen das erhöhte Unfallrisiko der jungen Fahrer wurde 2004 in einem Modellversuch in Niedersachsen das »begleitete Fahren« ins Leben gerufen. Mit dieser Sonderregelung, die mittlerweile in allen Bundesländern gilt, können Jugendliche zwischen 17 und 18 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen Fahrpraxis sammeln. »Die Jugendlichen haben in einem sicheren Raum die Möglichkeit, Fahrerfahrung zu sammeln, dabei übernehmen sie automatisch auch Verantwortung für ihre Mitfahrer. Das senkt die Risikobereitschaft der jungen Fahrer«, sagt Klaus Brandenstein von der Unfallforschung der Versicherer. Die Auflagen für den Führerschein mit 17 sind klar geregelt: Der Begleiter muss mindestens 30 Jahre alt sein, seit fünf Jahren den Führerschein besitzen, und er darf sich nicht mehr als drei Punkte in Flensburg
leisten. Es können auch mehrere Begleiter eingetragen werden, beispielsweise beide Elternteile. Auch die inzwischen 19-jährige Yasmin hat den begleiteten Führerschein gemacht. Sie erinnert sich, dass es ein beruhigendes Gefühl war, in der ersten Zeit nach der Fahrprüfung jemanden neben sich zu haben, »weil einem die Abläufe einfach noch nicht so flüssig von der Hand gehen«. Ihre Eltern haben Yasmin beim begleiteten Fahren unterstützt, ihr über die Schulter geschaut, wenn sie zu ihrem Nebenjob gefahren ist, und sie auf dem Weg zum Supermarkt ans Steuer gelassen. »Nach dem begleiteten Jahr fiel es meinen Eltern dann überhaupt nicht schwer, mich allein auf die Straße zu lassen, denn sie wussten ja, dass ich sicher und verantwortungsbewusst fahre«, erinnert sich Yasmin.
An der Effektivität des begleiteten Fahren gibt es nichts zu rütteln: Der Modellversuch in Niedersachsen ergab, dass die Fahranfänger nach der Begleitphase 29 Prozent weniger Unfälle verursachten und 23 Prozent weniger Verkehrsverstöße begingen als Fahranfänger, die den Führerschein regulär mit 18 Jahren gemacht hatten. • Nützliche Tipps für den Alltag und kompakte Informationen rund um Versicherung und Vorsorge (wie zum Thema KFZVersicherung und Reiseversicherung) gibt es in den kostenlosen Broschüren von »ZUKUNFT klipp + klar«, dem Informationszentrum der deutschen Versicherer. Telefonische Bestellung unter der kostenfreien Rufnummer 0800 7424375 und auf www.klipp-und-klar.de
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Luxus auf die Ohren
Vom Suchen und Finden der Liebe
Ende Januar haben Luxuslärm ihr zweites Album rausgebracht. yaez-Autor Birk Grüling traf die fünf aus Iserlohn und entlockte ihnen Tipps für junge Bands
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Authentisch bleiben ist wichtig Der Liveauftritt ist auch die Stärke der Band, die häufig mit Silbermond und Juli verglichen wird. Diesen Vergleich sehen die Luxuslärmer mit eher gemischten Gefühlen: »Eigentlich wollen wir uns in keine Schublade stecken lassen und lieber unseren eigenen Stil entwickeln.« Andererseits gibt es schlechtere Dinge, als mit zwei der erfolgreichsten deutschen Acts verglichen zu werden. Den eigenen Stil entwickeln ist auch etwas, was in der Luxuslärm-Musikschule vermittelt wird. »Ehrlichkeit ist das A und O auf der Bühne«, betont Jini. »Man muss mit dem Publikum kommunizieren und das nicht mit irgendeiner Show, sondern mit authentischer Musik.« Ihre Musik spricht sich rum Mit ihrer Leidenschaft konnten die fünf inzwischen auch einige bekannte Musiker begeistern. 2009 spielten sie als Vorband von Soulsänger Laith
Al-Deen. Als für das neue Album ein Duettpartner für Jini gesucht wurde, haben Luxuslärm ihren ganzen Mut zusammengenommen und bei Al-Deen angefragt. Rausgekommen ist dabei das musikalisch beeindruckende Duett »Jemand anders sein«. Begeistert waren anscheinend auch die Macher von »Die Vorstadtkrokodile 2« und kürten die Single »Un-Endlich« zur Titelmelodie. »Sie haben einen Song für die entscheidende Handlung gesucht und haben sich an uns erinnert. Das ist natürlich eine große Ehre«, freut sich Jini. Klar, dass bei so viel Erfolg auch die großen Plattenfirmen vor der Tür stehen. Einen Plattenvertrag unterschreiben kommt jedoch für Luxuslärm nicht infrage. Was sie selbst aufgebaut haben, wollen sie auch weiter selbst in der Hand haben. • Tourtermine 08.04.2010 Karlsruhe (Substage) 09.04.2010 Freiburg (Jazzhaus) 10.04.2010 Unna (Lindenbrauerei) 23.04.2010 Höxter (Residenzstadthalle) 24.04.2010 Nordhorn (Scheune) 30.04.2010 Aschaffenburg (Colos-Saal) 07.05.2010 Krefeld (Kufa)
Fotos: Promo (2)
iner der Songs der neuen CD von Luxuslärm heißt »Leb deine Träume« – genauso ein Traum ist es derzeit auch für Frontfrau Jini: Die Band gewann die 1Live Krone als beste Newcomer und durfte den Titelsong für den Film »Die Vorstadtkrokodile 2« singen. »Wir dürfen tun, was wir wollen, also Musik machen, und wir haben zusätzlich noch großartige Fans. Dabei sitzt uns keine große Plattenfirma im Nacken«, schwärmt die 26-Jährige. Diese Unabhängigkeit bedeutet aber auch viel Stress. »Für uns gibt es kein Abschalten, und unserer Leben besteht zu 100 Prozent aus Musik.« Neben den Live-Terminen und Aufnahmen kümmert sich die Band noch ihre eigene Vermarktung und das Management. Als zweites Standbein hat der Drummer Jan eine eigene Musikschule aufgebaut, die »Rock & Pop Fabrik« in Iserlohn. »Wenn wir nicht auf Tour oder bei Aufnahmen sind, unterrichten wir hier. Das macht unglaublich viel Spaß«, begeistert sich Jini. Wer in der »Rock & Pop Fabrik« Gitarre spielen lernt, beginnt nicht mit »Hänschen klein«, sondern mit Green Day. Ein Ansatz, der in der Schule häufig fehlt, findet Jini. »Ich hatte einen guten Musiklehrer. Das ist aber sehr selten geworden. Häufig wird nur Wert auf Klassik gelegt – dabei wollen die Jugendlichen das spielen, was sie auch auf ihrem iPod hören.«
Madsen bringen mit »Labyrinth« im April ihr viertes Album raus. yaez-Autor Birk Grüling sprach mit Sebastian Madsen über den Abschied von der Jugend und ehrliche Lovesongs
Sieben Songs auf der neuen Platte drehen sich um Liebe... Madsen: Das ist gewollt. Deutsche Bands singen zu wenig über die Liebe, sondern verstecken sich hinter einer gewollten Coolness. Ich bin ein großer Freund der Musik aus den 60erJahren. Die Beatles haben nicht umsonst »All You Need Is Love« gesungen. Ich finde, man kann so mutig sein und deutsche Songs über Liebe machen. Englische Texte verstehen die Leute meist gar nicht so genau. Besteht bei deutschen Texten nicht immer auch die Gefahr, kitschig zu werden? Das ist schon ein Risiko, aber wir singen nun einmal deutsch, und das mögen unsere Fans. Ich traue ihnen auch zu, dass sie merken, dass unsere Musik nicht kitschig ist. Vielmehr wollte wir mit »Labyrinth« eine Rockoper schreiben, und in den Spannungsbogen gehört auch die Liebe. Kopf aus und mit Madsen gut fühlen, das war unser Alben-Ziel. Ein weiteres Thema auf »Labyrinth« ist die Orientierungslosigkeit. Hast du bereits aus deinem persönlichen Labyrinth herausgefunden? Mit Anfang 20 denkt man, mit 30 Jahren hört die Orientierungslosigkeit auf, und man hat einen Job und Familie. Aber das ist nicht immer so. Die Suche nach neuen Dingen und das Herumirren im Labyrinth ist auch schön. Für mich ist der Song dennoch ein Abschied von meiner Jugend. Zwar ist man auf der Suche, aber es gibt inzwischen wichtige Dinge, auf die man sich verlassen kann. Dazu gehört auch die Liebe. Klingt vielleicht pathetisch, aber es ist eine Hymne auf das Leben und die Liebe. Was würdest du Jugendlichen raten, die noch auf der Suche sind? Probiert euch aus! Geht auf Reisen! Findet Hobbys und zieht in neue Städte. Ich war früher gern mal traurig und deprimiert, aber heute muss ich feststellen, dass eine solche Lebenseinstellung nichts bringt.
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Deine Spuren im Netz
15 Jahre Haft für Facebook-Erpresser
Es geht nicht mehr darum, ob man sich online darstellt, sondern wie man es kontrolliert Text: marcel jäger foto: Georg Strohbücker
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pätestens bei einer Bewerbung kann einem die eigene Internet-Historie zum Verhängnis werden. Zwei von drei Personalern suchen im Internet nach potentiellen Bewerbern, je nach Branche kann einem so ein Partyfoto zum Verhängnis werden. Der Personalchef eines großen mittelständischen Unternehmens schildert den Fall einer BA-Studentin: Nachdem von ihr sehr freizügige Fotos im StudiVZ aufgetaucht waren und intern die Runde machten, trennte man sich einvernehmlich. Was bei Freunden »cool« rüberkommt, kann in anderen
Händen zu schlichter Ablehnung führen. Das Erschreckende dabei: oft kann man nichts dafür, welche Fotos einem zugeordnet werden. In vielen sozialen Netzwerken ist es möglich, andere Personen auf Fotos zu verlinken. So erscheinen in deinem Profil Fotos, die du selber gar nicht hochgeladen hast. Damit verliert man die Kontrolle über das eigene Profil im Netz. Wer sich im Internet bewegt, der muss daher ganz bewusst mit seinen Daten umgehen. Dazu gehört, einzustellen, wer was sehen darf. Vielleicht möchtest du deinen besten Freunden Zugriff auf die Urlaubsfotos geben – aber nicht allen Bekannten, mit
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denen du in der Community befreundet bist. Oft kannst du das, wie zum Beispiel bei Facebook, über getrennte Freundeslisten einstellen. Es empfiehlt sich daher, Freundeslisten mit unterschiedlichen Berechtigungen zu erstellen, zum Beispiel eine Liste für die Familie, eine für Freunde und eine für Bekannte. Grundsätzlich solltest du dein Profil auf einer Community wie eine Bewerbungsmappe führen und dich immer fragen, ob die Inhalte irgendwie negativ aufgefasst werden könnten. Ein großes Problem dabei ist die eigene Vergesslichkeit. Wer weiß schon nach Jahren, was er wo überall geschrieben und hochgeladen hat. Das Internet vergisst nichts. Aber dein Internet-Image kannst du aktiv selbst gestalten – und das solltest du auch tun. Das Community-Profil zu pflegen gehört ebenso dazu, wie regelmäßig nachzuschauen, was Personensuchmaschinen wie yasni.de oder 123people.de von dir zeigen. Sollten irgendwo Inhalte auftauchen, mit denen du nicht zufrieden bist, dann wende dich an den Betreiber der jeweiligen Website und verlange die Löschung deiner Daten. Aber keine Panik: Eine InternetHistorie ist inzwischen normal, Personaler finden es heutzutage schon fast verdächtig, wenn kein einziger Eintrag zu einem Bewerber gefunden wird. Es geht also nicht um das »ob« sondern um das »wie« man gefunden wird – und das lässt sich steuern, indem man bewusst positive und gewünschte Informationen ins Internet streut. • Wie du deine Privatsphäre im Netz schützt Wir haben für dich auf yaez.de in Schritt-für-SchrittAnleitungen aufgeschrieben, wie du die PrivatsphärenEinstellungen bei Facebook und SchülerVZ verbessern kannst. Webcode: Medienkompetenz
Ein Teenager aus Wisconsin, berichtet die New York Times, wurde jetzt zu 15 Jahren Haft verurteilt, weil er seine Mitschüler zu sexuellen Handlungen genötigt hat. Der 19-jährige Anthony Stancl aus New Berlin hatte sich auf Facebook als Mädchen ausgegeben und so mehr als 30 Mitschüler dazu gebracht, ihm Nacktbilder von sich zu schicken. Mit den Fotos erpresste er die Jungen daraufhin und zwang sie zu sexuellen Handlungen. Die Anklage lautete auf wiederholten sexuellen Missbrauch von Minderjährigen. Während der Verhandlung entschuldigte sich Stancl und versicherte, es wäre ihm erst jetzt klargeworden, was er seinen Opfern angetan hat. •
Online-Fans in Filmproduktion eingebunden Der britische Regisseur Noel Clarke hat seine vor allem in Großbritannien große Fangemeinde via Facebook und Twitter in die Dreharbeiten zu seinem neuen Kinofilm »4.3.2.1« eingebunden. »4.3.2.1« hat bei Twitter fast 500 Follower und in Facebook über 5.000 Fans. Regelmäßig erhielten die Fans exklusive Informationen und Bilder vom Set. Auch einzelne Massenszenen in Clubs wurden über die sozialen Netzwerke organisiert. Eines war dabei für Clarke besonders wichtig: »Es dürfen nicht nur Informationen kommuniziert werden, sondern es muss eine wirkliche Interaktion stattfinden.« Nur so würden die Leute dabei bleiben und sich ernst genommen fühlen. Und er ist sich sicher: »Das wird immer mehr zunehmen in der Filmbranche.« •
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internet 19
facebook: Cash für pixel Sie sind nicht greifbar und doch real, man kann sie besitzen, doch nur im Internet: virtuelle Güter. Das reale Geschäft mit virtuellen Gütern im Internet wächst – auch in der Krise Text: Anja Guhlan
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gal ob in Onlinespielen wie »World of Warcraft« oder »Seafight«, Social Gamings wie »Farmville«, sozialen Netzwerken wie Facebook, in 3-D-Chats wie »ClubCooee« oder virtuellen Welten wie »Second Life«. In all diesen OnlineGemeinschaften zahlen Nutzer für virtuelle Geschenke, Kleidung, Möbel und Grundstücke echte Dollar und Euro. Dass sich mit den virtuellen Gütern Geld verdienen lässt, ist nicht neu. Doch was lange als Randphänomen galt, ist zu einem ansehnlichen Markt geworden. In diesem Jahr werden mit solchen virtuellen Gütern allein in den USA voraussichtlich 1,6 Milliarden Dollar umgesetzt, so die Prognose von Wirtschaftsforschern. 2007 gingen Analysten noch von Werten zwischen einer halben und einer Milliarde US-Dollar aus. »Farmville« – virtueller Kleingarten Das wohl bekannteste Beispiel für diesen Trend ist »Farmville«. Das Social Game, das im Juli 2009 veröffentlichte wurde, verzeichnete schon Anfang September 2009 rund 35 Millionen Nutzer pro Monat. Heute ist »Farmville« mit mehr als 80 Millionen aktiven Usern das erfolgreichste Social Game. Hinter dem Spiel steht die Firma Zynga aus San Francisco, die mittlerweile eine ganze Reihe von Social Games wie »MafiaWars«, »Roller Coaster« oder »Fishville« kreiert hat. Der Clou: Anstatt mit viel Marketing-Aufwand Kunden zu gewinnen, hängen sich Zyngas Spiele voll und ganz an bestehende soziale Netzwerke wie Facebook an. Die Barriere für den Einstieg in die Onlinewelt von »Farmville« ist gering. Einzige Voraussetzung: ein Account bei Facebook. Für diesen benötigt der Spieler nur einen Benutzernamen, ein Passwort und eine gültige E-MailAdresse. Der Spieler muss anschließend genau einmal klicken, um die Applikation »Farmville« bei Facebook für sich zuzulassen, dann ist man dabei. Der Spieler steht auf einem Acker mit sechs Parzellen. Jetzt heißt es pflügen, säen und ernten. Das Prinzip ist einfach. Spielen kann der User zunächst kostenlos. Lukratives Geschäft mit virtuellen Gütern Geld verdient das Unternehmen erst, wenn Spieler virtuelle Güter kaufen. Und hier haben die Spielentwickler Schmerzpunkte ins Spiel eingebaut. Wird der Acker dann mal groß, ist es mühsam, das Feld mit der Hand zu ernten, zu säen und zu pflügen. Mit den verdienten Münzen aus dem Erntezyklus kann sich der Spieler zwar einen Traktor kaufen, aber um auf Dauer dessen Sprit zu bezahlen, bedarf es der äußerst knappen Parallelwährung »FV-Dollars«. Diese kann man ganz einfach unter Einsatz der Kreditkarte, oder auch über PayPal, mit echtem Geld aufladen. Viele Nutzer sind bereit, Beträge von einem bis zu 20 Dollar für virtuelle Güter zu zahlen. Die Rechnung ist simpel: Mit zunehmender Bindung des Spielers an die Onlinewelt steigt seine Bereitschaft, für virtuelle Güter und Zusatzdienste zu zahlen. Kosten für den Betreiber entstehen dabei quasi nicht – da die Gegenstände keinen Materialwert haben, können sie beliebig oft vervielfältigt werden.
Geld für nichts? Doch warum geben Menschen reales Geld für virtuelle Gegenstände aus, die eigentlich nichts wert sind? Bestehen sie doch rational gesehen nur aus Pixeln und Datensträngen. »Virtuelle Güter befriedigen die gleichen menschlichen Bedürfnisse wie reale Güter auch«, sagt Martin Szugat, Geschäftsführer des Sammelspiels SnipClip, der sich seit zwei Jahren mit der Geschäftsidee virtueller Güter beschäftigt. »Virtuelle Güter bekommen für den Spieler einen ganz praktischen Nutzen – einen sogenannten Mehrwert«, erläutert Martin Szugat. Virtuelle Güter sind also vollwertige Konsumgüter, die Bedürfnisse erfüllen. Doch welche Bedürfnisse sind das? Martin Szugat erklärt, dass ein virtuelles Gut soziale Anerkennung und Wertschätzung übermitteln kann. Wer auf der Plattform Facebook für einen Dollar Blumensträuße als Symbolbilder verschickt, schenkt genau genommen Zuneigung. Der Empfänger platziert den Blumenstrauß dann wie eine Trophäe in seinem Profil, bedankt sich somit für die Wertschätzung und hofft gleichermaßen auf die Bewunderung anderer. Prestige und Anerkennung »Virtuelle Güter besitzen neben dem sozialen Mehrwert auch eine repräsentative Funktion«, erklärt Martin Szugat. Wer sich zum Beispiel in der virtuellen Welt »Second Life« eine limitierte Marken-Jeans für seinen Avatar kauft, hebt sich von anderen Avataren ab. Geld verspricht – genau wie in der realen Welt – Prestige und Anerkennung. In virtuellen Welten wie »Second Life« geht es also um Status und virtuellen Wohlstand. Das virtuelle Leben in Saus und Braus lassen sich die Bewohner einige Linden-Dollar, und damit echtes Geld kosten. »Virtuelle Güter schaffen in der Regel auch eine zusätzliche Funktionalität«, erklärt Szugat weiter. Dies können in einem Spiel mehr Strategiepunkte sein, oder es entsteht durch das virtuelle Gut ein klarer Zeitvorteil gegenüber anderen Spielern. Fest steht allerdings: Ein virtuelles Gut ist nur im Kontext seiner virtuellen Gemeinschaft etwas wert. Und wie geht es weiter? Szugat hält es für wahrscheinlich, dass sich der Verkauf von virtuellen Gütern auf weitere Anwendungen ausdehnt. Die Betreiber von digitalen Sammelalben könnten einzelne Sammlerstücke als virtuelles Gut anbieten. Aber auch digitale Scrapbooks – Fotoalben, die mit Collagen verziert werden – könnten vereinzelt auch Collagestücke als Gut anbieten. Nach Schätzungen wird der Weltmarkt für virtuelle Güter bis 2012 auf rund drei Milliarden US-Dollar anwachsen. Rosige Zeiten für Pixelblumenverkäufer. •
> Social Gaming Online-Spiele, die man nicht alleine, sondern zusammen mit anderen wie in einer Art Multiplayer-Modus spielt > Analysten Wirtschaftanalysten beobachten die Entwicklung der Wirtschaft und versuchen Aussagen über die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft zu treffen > Applikation Web-Anwendungen, die man sich bei Facebook installieren kann > Avatar Eine virtuelle Figur, die einen in der virtuellen Welt vertritt
yaez
20 film
Hollywood meets Kiez Die Berlinale feierte ihren 60. Geburtstag – und die ganze Hauptstadt machte mit Texte: Jochen blind
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lf Tage lang war Berlin wieder Welthauptstadt des Films. Vom 11. bis 21. Februar fanden die Internationalen Filmfestspiele statt. Schauspieler, Regisseure, Produzenten, Filmkritiker und Cineasten strömten aus der ganzen Welt nach Berlin. In diesem Jahr gab es für die knapp 20.000 akkreditierten Fachbesucher und das Publikum auch noch einen besonderen Anlass zum Jubeln: Die Berlinale feierte ihren 60. Geburtstag. Deshalb hatten sich die Organisatoren allerlei überlegt: Vier Tage lang hing am Brandenburger Tor ein 300 Quadratmeter großer symbolischer Kinovorhang aus recycelten Materialien der Filmwelt. Am ersten Festivalwochenende öffnete sich der Vorgang, um den Blick auf eine große Leinwand freizugeben. Auf dieser wurde dann live aus dem Friedrichstadtpalast die Welturaufführung der restaurierten Originalfassung von Fritz Langs Meisterwerk »Metropolis« aus dem Jahre 1927 übertragen. Immerhin 2000 begeisterte Zuschauer hielten die zweieinhalb Stunden bei fast arktischen Temperaturen durch – ausgestattet mit dicken Jacken, Decken und Thermoskannen. Weiterer Höhepunkt der Jubiläums-Filmfestspiele war die Aktion »Berlinale Goes Kiez«: An zehn Abenden ging es jeweils in ein anderes Berliner Kiez-Kino – unter anderem nach Weißensee, Schöneberg, Neukölln und Zehlendorf. Im Beisein der Regisseure und Schauspieler gab es immer zwei Filme aus verschiedenen Sektionen zu sehen. Für alle Vorführungen der Berlinale wurden in diesem Jahr fast 300.000 Tickets verkauft – ein neuer Rekord. Die Berlinale bleibt das weltweit größte
Publikumsfestival. »Damit hat uns das Publikum das schönste Geburtstagsgeschenk gemacht«, freute sich Festival-Leiter Dieter Kosslick. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen musste sich der 61-Jährige auch deutliche Kritik anhören: Zu stiefmütterlich behandele die Berlinale die Sektion Wettbewerb, lautete der Vorwurf. Und in der Tat blieben viele Beiträge in der Königsdisziplin eines jeden internationalen Filmfestivals blass. Auch der Eröffnungsfilm der Jubiläums-Berlinale, das chinesische Drama »Tuan Yuan«, sorgte für einiges Kopfschütteln. Und noch etwas fiel auf: In diesem Jahr kamen deutlich weniger internationale Filmstars als früher nach Berlin. Die Autogrammjäger kamen aber dennoch auf ihre Kosten. So zeigten sich auf dem roten Teppich unter anderem Ben Stiller, Leonardo
Lachen hinzu: »Ehrlich gesagt: Jede Entschuldigung, um nach Berlin zu kommen, ist eine gute Entschuldigung.« Insgesamt waren 26 Filme aus 18 Ländern im Wettbewerb vertreten, davon sechs außer Konkurrenz. Immerhin 18 Wettbewerbsbeiträge feierten in Berlin ihre Weltpremiere. Auch drei deutsche Filme waren im Rennen um den Goldenen und die Silbernen Bären: »Der Räuber« erzählt nach einer wahren Begebenheit die Geschichte von Johann Rettenberger, der erfolgreicher Marathonläufer und professioneller Bankräuber zugleich war. Im Episodenfilm »Shahada« wird das Leben junger Muslime in Deutschland gezeigt, bei denen durch eine Krise das bisherige Werte- und Glaubenssystem auf die Probe gestellt wird. Oskar Roehler schließlich zeigt in seinem Drama »Jud Süß – Film ohne Gewissen« die Geschichte hinter dem berüchtigten nationalsozialistischen Propagandafilm. Dieser Beitrag sorgte für besonders hitzige Debatten unter den Zuschauern – und wurde nach der Pressevorführung lautstark ausgebuht. Das konnte über einen Trend aber nicht hinwegtäuschen: Der deutsche Film war bei der diesjährigen Berlinale ausgesprochen stark aufgestellt. Fast ein Viertel der 400 gezeigten Filme in allen Sektionen stammte aus deutscher Produktion. Besonders großen Anklang fand »Renn, wenn du kannst« von Regisseur Dietrich Brüggemann, der die Sektion Perspektive Deutsches Kino eröffnete. Schauspieler Jacob Matschenz freute sich im Interview mit yaez: »Das ist eine riesige Ehre für uns!« Und eines scheint sicher: Von dem 25-Jährigen und seinen Filmpartnern wird man auch noch bei den nächsten JubiläumsBerlinalen in zehn und zwanzig Jahren hören. •
Der deutsche Film war bei der diesjährigen Berlinale ausgesprochen stark aufgestellt. Fast ein Viertel der 400 gezeigten Filme stammte aus deutscher Produktion DiCaprio, Martin Scorsese, Ben Kingsley, Michelle Williams, Amanda Peet, Catherine Keener, Rebecca Hall, Gael García Bernal, Christopher Lee, Tilda Swinton, Shah Rukh Khan, Pierce Brosnan, Ewan McGregor, Andy Serkis, Julienne Moore und Gérard Depardieu. Hollywood-Star Renée Zellweger war bereits zum vierten Mal bei der Berlinale dabei – dieses Mal in einer neuen Funktion: Die 40Jährige gehörte zur siebenköpfigen Internationalen Jury, die unter dem Vorsitz von Regie-Legende Werner Herzog (»Nosferatu«, »Fitzcarraldo«) die Preise vergab. »Es ist schön, sich mal wieder auf das Wesentliche bei Filmen zu konzentrieren«, schwärmte Zellweger. Und fügte mit einem
Die Gewinner der Berlinale 2010
Gewinner eines Silbernen Bären: Der Thriller »Der Ghostwriter« von Regie-Legende Roman Polanski nach dem Bestseller »Ghost« von Robert Harris mit Ewan McGregor und Pierce Brosnan Start: 18.02.2010
yaez
Mit dem Goldenen Bären für den Besten Film wurde der bezaubernde türkische Wettbewerbsbeitrag »Honig« ausgezeichnet. Silberne Bären gingen an Roman Polanski (»Der Ghostwriter«) als Bester Regisseur, die Japanerin Shinobu Terajima (»Caterpillar«) als Beste Schauspielerin sowie die Russen Grigori Dobrygin und Sergei Puskepalis (»How I Ended This Summer«) zu gleichen Teilen als Bester Schauspieler. Außerdem wurde der chinesische »Tuan Yuan« für das Beste Drehbuch und »How I Ended This Summer« für die Beste Kamera ausgezeichnet. Der Rumäne Florin Serban erhielt für sein Jugenddrama »Wenn ich pfeifen möchte, pfeife ich« den Großen Preis der Jury sowie den Alfred-Bauer-Preis für den innovativsten Film. Das schwedische Drama »Sebbe« von Babak Najafi wurde als Bester Erstlingsfilm ausgezeichnet. Goldene Ehren-
bären gingen in diesem Jahr an Schauspielerin Hanna Schygulla und Regisseur Wolfgang Kohlhaase. Den drei deutschen Wettbewerbsbeiträgen war bei den Hauptpreisen kein Erfolg beschieden. Der eindrückliche Episodenfilm »Shahada« des Deutsch-Afghanen Burhan Qurbani bekam jedoch den Preis der Gilde Deutscher Filmkunsttheater. Auch das Publikum durfte über einen Sieger entscheiden: Es konnte unter den 54 in der Sektion Panorama gezeigten Filme seinen Favoriten wählen – und entschied sich für den Film »Waste Land« aus Großbritannien und Brasilien. Bereits zum 24. Mal wurden auch die Teddy Awards für die besten Filme mit schwullesbischem Hintergrund verliehen. Hier siegten »The Kids Are All Right«, »La bocca del lupo«, »The Feast Of Stephen« und »Open«.
radio 21
Wie Fernsehen. Nur in schlau. Kein Medium ist gerade jetzt so spannend wie der Hörfunk Text: Oskar Piegsa
W
illustration: christoph rauscher
ie das Palaver uns regiert«, »Warum wir hemmungslos verblöden« und »Wie das Fernsehen uns verblödet«: Wenn es ums Fernsehen geht, sind sich Medienkritiker schnell einig. Glotzen macht dumm – das zumindest behaupten die Untertitel mehrerer Bücher, die zu dem Thema erschienen sind. Kein Zufall: Vor anderthalb Jahren lehnte der Literaturkritiker Marcel ReichRanicki vor laufenden Kameras den »Deutschen Fernsehpreis« ab, weil er während der Preisverleihung gemerkt hatte, dass ihm das Fernsehen doch zu doof ist. Spätestens seit dem ist es unter kritischen Geistern angesagt, lauthals mitzuschimpfen. Dabei könnten sie ihre Zeit auch besser verbringen als damit, erst fernzusehen und dann wütende Bücher darüber zu schreiben: nämlich mit Radiohören. Ausgerechnet im Hörfunk, dem 86 Jahre alten Greis unter den elektronischen Medien, häufen sich die neuen Sender, die neuen Sendungen und die interessanten Ideen. Der aktuellste Beitrag: »LateLine«, eine bundesweite TalkSendung öffentlich-rechtlicher Jugendradiosender. Ab dem 12. April wird auf Sendern von DasDing und on3 im Süden bis N-Joy und Bremen Vier im Norden montags bis donnerstags von 23 Uhr bis 1 Uhr die »LateLine« laufen, eine Anrufsendung: Wer nachts Probleme hat einzuschlafen, kann mit einem von vier wechselnden Moderatoren über Gott und die Welt quatschen – und der Rest der Republik hört zu. »Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt«, werde das neue Programm über die jeweiligen Landesradios zu hören sein, sagt der Komiker Jan Böhmermann, der einer der »LateLine«Moderatoren ist. Vereinfacht gesagt heißt das: Nur Radio Fritz in Berlin und Brandenburg und Einslive in Nordrhein-Westfalen strahlen die Sendung nicht aus – dort kann man aber per Livestream im Internet zuhören. Über das Internet sind Tausende Radiosender aus der ganzen Welt zu empfangen. Viele davon widmen sich einem speziellen Thema oder einer ganz besonderen Musikrichtung, von Volksmusik und Mundart im Webradio Bavaria bis hin zu völlig rätselhaften Musikstilen wie »Acid Surf«, »Schizo C&W« und »Noise Skronk« auf dem amerikanischen Online-Sender Weirdsville, dessen Programm am ehesten nach einer Mischung aus alter Rockmusik, Urwaldgeräuschen und kaputter Studiotechnik klingt. Seit einiger Zeit gibt es aber sehr gut gemachte Online-Radios, die es sich wirklich zu hören lohnt. Zum Beispiel ByteFM. Der junge Radiosender aus Hamburg ist bisher nur über das Web zu empfangen, hat ansonsten aber wenig mit Computern zu tun. Andere Sender haben automatisch berechnete Programme, in denen den ganzen Tag dieselben Songs vor sich hin dudeln. Bei ByteFM moderieren dagegen echte Musikkenner und spielen ihre Lieblingslieder. Tagsüber läuft in thematischen Sendungen noch unbekannter Indie-Rock, Punk, House und Old School Rap. Nachts folgen Aufnahmen von Live-Konzerten und DJ Sets – immer ohne Werbeunterbrechungen. Je nachdem, was man für einen Musikgeschmack hat, kann das in seiner Vielfalt manchmal ein bisschen anstrengend werden. Aber dafür gibt es hier noch aufregende Bands und neue Musikrichtungen zu entdecken. Und Moderatoren, die nicht nur rumalbern, sondern Ahnung haben. Ähnlich ist es übrigens auch bei on3, dem Jugendsender des Bayerischen Rundfunks, der wie ByteFM gerade mal zwei Jahre alt ist, vor allem Indie spielt und bundesweit über das Internet empfangen werden kann. Echte Experten moderieren auch einen weiteren neuen Online-Sender, der im Januar dieses Jahres gestartet ist: DRadio Wissen. Dort läuft zwischendurch chillige Elektromusik, die der Hamburger DJ Koze (»International Pony«) für den Sender komponiert hat. Ansonsten geht es aber weniger um Beats als um Bildung: Das DRadio Wissen bringt jeden Tag Nachrichten aus Politik und
Wissenschaft, stellt Studiengänge vor und erklärt in Reportagen und Beiträgen die Welt. Der Sender bringt Neues aus der Klimaforschung, stellt wissenschaftliche Studien auf leicht verständliche Weise vor und sendet sogar Nachrichten auf Latein – dafür hat sich das Vokabelpauken also doch noch gelohnt. Was auf ByteFM die Live-Konzerte sind, heißt auf DRadio Wissen »Hörsaal«: Unter diesem Titel werden Aufnahmen von wissenschaftlichen Vorträgen über Kybernetik, Erkenntnistheorie oder Kunstgeschichte gesendet. Seit der Erfindung des Fernsehens wurde das Radio immer wieder totgesagt – Stichwort: »Video killed the Radiostar«, wie ein berühmtes Lied der Band The Buggles schon vor über 30 Jahren verkündete. Viele Radiomacher fanden sich damit ab, nur noch Hits, Gewinnspiele und mittelwitzige Comedy zu spielen. Der Grund dafür ist die Annahme, Radio sei ein »Nebenbei-Medium« geworden: Statt bewusst einzuschalten, weil eine interessante Sendung läuft (oder gerade ein bekannter »Radiostar« wie zum Beispiel der legendäre britische Musikjournalist John Peel moderiert), hörten viele Leute das Radio nur noch im Hintergrund, beim Autofahren oder im Büro. Deshalb wurde das Programm der großen Sender zunehmend so gestaltet, dass es möglichst wenig stört. Denn wenn ein Moderator zu viel redet, wird ausgeschaltet. Wenn ungewöhnliche Musik läuft, auch. Es wurde also ein Radioprogramm gemacht, bei dem man sich möglichst wenig konzentrieren muss. Seit einiger Zeit wird aber auch das Fernsehen für viele Menschen zu einem »Nebenbei-Medium«, das in ihren Wohnungen im Hintergrund läuft, ohne dass richtig zugeschaut wird. Sender wie ByteFM, DRadio Wissen und in Zukunft vielleicht auch die »LateLine« machen nun das genaue Gegenteil: ein Radioprogramm, das man gezielt anschaltet, wenn interessante Sendungen kommen. So wie früher im Fernsehen. Nur in schlau. •
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Spitze Zähne, blasse Gesichter und blutunterlaufene Augen: Seit dem Erfolg der »Twilight«-Buchserie und den Verfilmungen »Twilight« und »New Moon« ist Deutschland im Vampir-Fieber. yaez verlost zwei Tickets für die große »New Moon«-Fanparty, organisiert von Concorde Home Entertainment am 10. April zum DVD- und Blu-Ray-Verkaufsstart von »New Moon«. Auf dem Flughafengelände Berlin-Tempelhof werden Darsteller aus »New Moon« erwartet und die Berliner Band »Jennifer Rostock« tritt auf – sie durfte als einzige deutsche Band einen Track zum »New Moon«-Soundtrack beisteuern. Moderiert wird die Party von Viva-Moderatorin Collien Fernandes und Joko Winterscheidt von MTV. Außerdem gibt es dreimal die DVD »Twilight in Forks« zu gewinnen. Die Saga über das echte Städtchen aus der »Twilight«-Reihe erscheint am 15. April erstmals auf DVD.
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Leben von 287 Euro im Monat Hartz IV soll den Ärmsten der Gesellschaft die Grundversorgung sichern und die Teilnahme am kulturellen Leben ermöglichen. Jugendlichen werden von den errechneten Regelsätzen aber pauschal 20 Prozent abgezogen. Wir fragen uns: Warum sollte ein Essen für Jugendliche 20 Prozent weniger kosten als bei Erwachsenen und wie soll man mit nur 6 Euro im Monat für eine Coke mit Freunden am kulturellen Leben teilnehmen können? von: janos burghardt t zur Verfügung. Für Nahrung und Getränke stehen 106 Euro im Mona essen. Zusammen. Abend und Das sind 3,41 Euro pro Tag für Frühstück, Mittag
Nach der Schule: 32 Euro pro Monat für Freizeit und Kultur ausgeben. Zweimal ins Kino und einmal ins Theater gehen. Disko ist nicht drin.
Logan Lerman, der Jungstar aus »Percy Jackson«, bleibt trotz Blitzkarriere bescheiden. Er will jetzt erst einmal kreatives Schreiben studieren, damit er später selbst Drehbücher verfassen kann. yaez meint: Ein zweites Standbein kann nicht schaden!
Kleider machen Leute. Dafür kann man 29 Euro ausgeben. Ein Paar günstige Schuhe oder ein Pullover sind drin. Für eine Jeans reicht es schon nicht mehr.
Für Telefon und Internet gibt es zusammen 26 Euro vom Staat. Das reicht für eine Internet- und Festnetz-Flat für zuhause. Ein Handy ist nicht drin. Körperpflege und Hygiene werden mit 23 Euro veranschlagt. Reicht für zwei Rasierklingen, Deo, Duschgel, Haargel und Shampoo. Zum Friseur kann man nicht gehen. Strom verbraucht jeder. Dafür bekommt man 23 Euro. Im Schnitt verbraucht eine Person 1500 Kwh im Jahr, das sind 26 Euro im Monat.
Möbel und Haushaltsgeräte dürfen im Monat 20 Euro kosten. Dafür gibt’s bei IKEA das Billy-Regal in der kleinster Ausführung. Aber schon ein Bett kostet mehr. 11 Euro ausgeben. Für »Medikamente und Gesundheitspflege« kann man sind dann schon nicht mehr finanzierbar. en tablett hmerz Reicht für eine Flasche Meditonsin. Kopfsc Für sogenannte »Beherbergungs und Gaststättenleistungen« bekommt man 6 Euro. Reicht für zwei Limonaden. Nichtmals einmal pro Woche kann man so mit Freunden eine Coke
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Mobilität soll gewährleistet sein, dafür sind 11 Euro eingeplant. Damit lässt sich dreimal im Monat in die Stadt fahren und zurück. Echte Mobilität sieht anders aus! Hartz IV-Regelsatz unter 25-Jährige im Haushalt der Eltern: 287 Euro pro Monat (80 Prozent vom Regelsatz).
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Fußball-WM in Südafrika: Die wichtigsten Fußballvokabeln in Zulu Nach der Schule: Wahl ist Für wen das Ingenieursstudium eine gute Checkliste: gsplatz oder Praktikum Gute Bewerbungsmappe für Ausbildun
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Nachwuchsschauspielerin Saoirse Ronan (bekannt als Keira Knightley’s kleine Schwester in »Abbitte« – die Rolle brachte ihr eine OscarNominierung ein) rührt uns im Drama »In meinem Himmel« zu Tränen. yaez ist sicher: A star is born!
Robert Pattinson macht Schluß mit Schüchtern. Der umschwärmte Brite ist in seinem neuen Film »Remember Me« bei wilden Sex-Szenen zu sehen. yaez fürchtet: Das könnte seine jungen Fans verschrecken!
Der etwas naive Justin Bieber hängt jetzt mit Rihanna’s Prügel-Ex Chris Brown rum, außerdem hat er sich mit seinen 15 Jahren einen Ferrari gekauft. yaez rät: Bleib auf dem Teppich, Justin!
Die nächste yaez-Frage: Was ist für dich Jugendarmut in Deutschland? Deine Antwort für die kommende Ausgabe. www.yaez.de/debatte
Noah, die kleine Schwester von Miley Cyrus, ist erst 10, schminkt sich aber schon wie eine Erwachsene. yaez findet: Wir brauchen nicht noch einen abgestürzten Jungstar à la Lindsay Lohan!
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