Jugendzeitung YAEZ

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#46

Mai 2010 | kostenlos | www.yaez.de

Von der Schule in die Charts Warum Lena Meyer-Landrut mehr Abi-Angst als Lampenfieber hat

Die Jugendzeitung

Warum der Geldbeutel der Eltern mehr über den Schulerfolg entscheidet, als Talent und Fleiß –   und was getan werden muss, damit sich das ändert

Arme Eltern – schlechte Chancen? Fußball-WM in Südafrika: Nachhilfe in Fußballkunde und die wichtigsten WM-Vokabeln auf Zulu Berufe im Praxis-Check: Ein Jurastudent stellt seinen Uni-Alltag vor, eine Juristin ihr Berufsleben Was ein Schüler kostet: Wir haben nachgeschaut, was für dich als Schüler ausgegeben wird


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intro 03

Wofür gibst du dein Taschengeld aus?

Inhalt dieser Ausgabe

Handy fotos: anne ackermann

Snacks

Klamotten

Illustration: Katia Fouquet

Ausgehen

Charline, 14

Oliver, 18

Ich bekomme von meiner Mutter monatlich 40 Euro. Das gebe ich so gut wie alles für Kleidung aus. Manchmal steckt mir auch meine Oma noch was zu. Das Fitnessstudio zahlt meine Mutter jeden Monat.

Ich bekomme von meinem Vater monatlich 100 Euro. Dazu verdiene ich mir noch 350 Euro dazu. Mein Geld gebe ich für Handyzubehör, Snacks und Getränke und den Rest fürs Ausgehen mit Freunden aus.

21 Unser Star für Oslo: Lena Arme Eltern – schlechte Chancen? Snacks

Schule: Entscheidet soziale Herkunft über die Zukunft?.4 Schicksal: Ein Asylbewerber in Deutschland.................6 Debatte: Junge Politiker über Jugendarmut................7

Ausgehen

Titelfoto: Jan Kopetzky; Bearbeitung: David Burghardt

Rubriken+Standards Klamotten Skaten

Madeleine, 18

Levin, 14

Ich bekomme von meinen Eltern jeden Monat 250 Euro. Davon gebe ich bestimmt mehr als die Hälfte für Kleidung aus. Den Rest brauche ich, wenn ich mit meinen Freunden ausgehe.

Ich bekomme kein festes Taschengeld. Wenn ich etwas brauche, dann frage ich meine Mutter und sie gibt mir dann das Geld. Wenn ich etwas kaufe, dann meistens für mein Hobby, das Skateboarden.

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Praktikum und Co: Richtig bewerben.......................8 Initiative zeigen: Die besten Schülerwettbewerbe........9 Im Test: Was kann Sprachlern-Software....................10 Olé, Olé: Das yaez-Special zur WM........................... 12 Berufswahl: So vielseitig ist die Textil-Branche...........15 Studieren: Jura im Praxis-Check..............................16 Starke Mädchen: Eine Ingenieurin berichtet.............17 Film ab: Neustarts im Mai.........................................19 Entdeckung: Germany’s Real Topmodel...................20 Musik: Oslo-Hoffnung Lena......................................21 Pausenhof: Rätseln und gewinnen...........................22 Impressum...........................................................23


04 jugendarmut

R

espekt – darum geht es im HipHop. Um Anerkennung. Für das was einer drauf hat, egal woher einer kommt. Darum geht es auch in AJs (19) und Cans (20) Freundschaft. Wenn die beiden zusammen sind, reden sie über ihre Idole, über den Wu-Tang-Clan und Michael Jackson, über fette Rhymes und coole Moves. Sie reden nicht darüber, dass AJs Mutter als PR-Agentin Geld verdient oder Cans Mutter Hausfrau ist und Hartz IV bezieht, dass der eine zwei Zimmer plus Balkon für sich allein hat und der andere nur einen kleinen Raum, weil er sich eine 4-Zimmer-Mietswohnung mit seinen drei Geschwistern teilt. Vielleicht hätten sich die beiden unter anderen Umständen nie kennen gelernt. Doch vor knapp zwei Jahren begegnen sie sich an der Hamburger HipHop Academy, einem Projekt, das junge Musik- und Tanztalente aus ganz Hamburg und Umgebung fördert. Der Junge aus Rissen, dem beschaulichen Elbvorort im Westen der Stadt mit seinen Reihenhäuschen, der mit seiner Rapmusik die Bühnen erobern will und der Junge aus Billstedt, Hamburgs Osten mit seinen mehrstöckigen

Die beiden leben nur 20 Minuten mit der Bahn voneinander entfernt. In einer Stadt. Und doch stammen sie aus zwei Welten. Sozialbauten, der davon träumt, einmal Backgroundtänzer bei Justin Timberlake zu sein. Die beiden leben nur 20 Minuten mit der Bahn voneinander entfernt. In einer Stadt. Und doch stammen sie aus zwei Welten. »Den meisten ist es ist nicht egal, woher einer kommt«, sagt Can. »Wenn ich sage, ich komme aus Billstedt, ernte ich schiefe Blicke.« Denn wer an Billstedt denkt, denkt an Hochhausburgen und Hartz IV. Der Stadtteil gilt als eines der Problemviertel Hamburgs. Viele der Bewohner sind hier ohne Job, schlimmer ist die Situation nur noch im angrenzenden Billbrook. An wem das Image des Armenghettos klebt, der hat es schwer, einen Job zu

Cans (20) großer Traum: Einmal Backgroundtänzer sein bei Justin Timberlake

finden – und sei es nur einen Nebenjob. Das musste auch Can feststellen. Als er sich als Tanztrainer in einem Fitness-Center bewirbt, lächeln seine Mitbewerber schon siegesgewiss, als sie hören, wo er wohnt. »Ich muss mich immer ein bisschen mehr als andere beweisen«, sagt er. Manche verheimlichen daher bei einer Bewerbung lieber ihren

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Arme Eltern – schlechte Chancen?

Herkunft schlägt Leistung? Entscheidet die soziale Herkunft über die Zukunft? Ja, sagen die Experten. Der Geldbeutel der Eltern entscheidet eher über den Schulerfolg, als Talent und Fleiß. Zum Glück ist das nicht überall so. Obwohl sie aus unterschiedlichen finanziellen Verhältnissen stammen, haben AJ und Can einen Ort gefunden, wo niemand danach fragt, woher sie sind

Wohnort. Und sogar das Gymnasium Billstedt, wo Can zur Schule ging, heißt inzwischen lieber KurtKörber-Gymnasium. Verheimlichen muss AJ nichts. Er lebt in Rissen. »Die Grüne Oase Hamburgs« nennt man den Elbvorort direkt neben dem Villenviertel von Blankenese – wegen seiner Naturschutzgebiete. In ein paar Minuten ist AJ am Elbufer oder im Wald. Zusammen mit seiner Schwester und seiner Mutter wohnt er auf rund 100 Quadratmetern im beinahe einzigen mehrstöckigen Haus inmitten des kleinen Ortes, rundherum reiht sich ein Einfamilienhaus ans nächste. Idylle, das fällt den meisten ein, wenn sie an Rissen denken. Eigentlich nicht etwas, das zu einem Rapper-Image passt. Doch auch AJ erntet schiefe Blicke, wenn er erzählt, woher er kommt:

»Die meisten schauen überrascht«, sagt er. »Sie haben ihre Klischees im Kopf und einen Farbigen, den vermuten sie doch eher woanders.« »Es ist nicht egal, woher man kommt«, sagt Michael Hartmann. Der Soziologe von der TU Darmstadt hat sich in seinen Büchern mit den deutschen Chefetagen von Wirtschaft und Politik beschäftigt und ist zu dem Schluss gekommen: Die soziale Herkunft entscheidet über die Zukunft. Denn dort dominieren Sprösslinge der oberen Schichten. »Wer in Armut aufwächst, hat sehr viel geringere Chancen auf einen guten Bildungsabschluss als Kinder aus den Mittelschichten oder gar den wohlhabenden Kreisen der Bevölkerung«, so Hartmann. Und arm, das ist laut Angaben der Arbeitsgemeinschaft der Kinderund Jugendhilfe, mehr als jeder vierte Jugendliche


jugendarmut 05 Plattenspieler. Weil er sich schon damals für Musik interessierte. Er kannte jedes Lied, das bei MTV gespielt wurde, konnte jeden Text mitsingen. Doch mit 15 Jahren hing er lieber mit Freunden herum,

AJ (19) will mit seiner Rapmusik die Bühnen erobern

probierte zum ersten Mal Alkohol, skatete statt Schulaufgaben zu machen. Und blieb sitzen. Erst als er für ein Schuljahr in die USA ging, gewann er Abstand von den Freunden und begann sich wieder mehr mit Schule und Rapmusik zu beschäftigen. Sein Englisch war inzwischen so gut geworden, dass er eigene Raptexte schrieb. Er fing sogar an, sich mit anderen Rappern in so genannten Battles zu messen – mit Erfolg. Durch einen dieser Wettstreite qualifizierte AJ sich für das Sommercamp der HipHop Academy. Und erhielt Unterricht von bekannten HipHop-Größen wie dem deutschen Rapper Spax.

»Wer in Armut aufwächst, hat sehr viel geringere Chancen auf einen guten Bildungsabschluss« Reiche Eltern – gute Chancen?

Text: katrin brinkmann Grosse FotoS: jan kopetzky kleine fotos: Simone Viere

in Deutschland. Sei kein Geld da, sagt Hartmann, fehlten die Bildungsangebote. Außerdem hätten die meisten Eltern selbst wenig Bildung genossen. Hinzu komme, dass Lehrer die Leistungen solcher Kinder deutlich schlechter bewerten würden und trotz gleicher Leistungen erheblich seltener eine Gymnasialempfehlung erteilten. Can hat es dennoch geschafft. Als Einziger von seinen Freunden hat er das Gymnasium besucht. Als Einziger in seiner Familie das Abitur. Ganz ohne Hilfe, ganz ohne Nachhilfelehrer – für den war sowieso kein Geld da. Viele Nachmittage verbrachte er mit den Hausaufgaben, während sich seine Freunde schon draußen im Viertel die Zeit vertrieben. »Aber die Schule hat mich festgehalten, sonst wäre ich raus gegangen und vielleicht auf blöde Ge-

danken gekommen«, sagt er. So wie einige seiner Freunde, die mit 14 Jahren anfingen zu kiffen. Es gab ja sonst nichts zu tun. Hobbys? Viel zu teuer! Nur durch Zufall kam Can zum Tanzen. Ein Freund nahm ihn mit zu Kinderpartys ins Kulturzentrum Schilleroper nach St. Pauli. Dort lernte er die ersten Tanzschritte. »Es war ein tolles Gefühl, wenn die Blicke auf mich gerichtet waren, weil ich einen coolen Step gemacht habe«, sagt er. Und es kostete nichts. »Das hätte meine Mutter sich nie leisten können! Sie musste sehen, dass der Kühlschrank voll ist«. AJ dagegen konnten weder Schule davon abhalten auf dumme Gedanken zu kommen, noch seine Hobbys. Zuerst versuchte er es mit Judo, dann bekam er zu Weihnachten ein Keyboard, später einen

Inzwischen nimmt AJ im Studio der HipHop Academy sogar seine eigenen Stücke auf. Eines davon durfte er vor ein paar Wochen Smudo von den Fanta Vier vorspielen. Jetzt hat er einen Fan mehr. Nach dem Abi will er als Rapper durchstarten. Daran arbeitet er. Jeden Tag, viele Stunden. Mehr als jemals für die Schule. »Eigentlich mache ich mein Abitur ja nur, weil ich es meiner Mutter versprochen habe«, sagt er. Und Studieren? Sein Plan B, falls es mit der Karriere nicht klappt. Auch Can träumt vom großen Erfolg. Sein Talent, sein Ehrgeiz und seine Disziplin haben ihn bis in die Masterclass der HipHop Academy gebracht. Seine Herkunft – spielt hier keine Rolle. Einmal mit Justin Timberlake oder Janet Jackson auf Tour gehen, das ist sein Ziel. Vielleicht klappt es, vielleicht wird er entdeckt, wenn er im nächsten Monat in Los Angeles in einem der bekanntesten Tanzstudios der Welt trainieren darf. Wenn nicht, will er Event-Management studieren. Doch die Chance ist da, davon ist er überzeugt. »Was zählt, ist was du drauf hast, nicht woher du kommst.« •

> Soziale Herkunft Die soziale Schicht oder Klasse, in die man geboren wurde und die Annahme dass diese im späteren Leben eine Auswirkung auf das Wertesystem und die Aufstiegschancen eines Menschen hat. > Hartz IV Regelt die Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zum so genannten Arbeitslosengeld II. Benannt ist das Gesetz nach Peter Hartz, Vorstandmitglied bei VW und beim Gesetzentwurf als wirtschaftlicher Berater tätig. > Klischee Eine abgedroschene Redensart oder vorgeprägte Ausdrucksweise, die sich auf eine häufig zugeschriebene gemeinsame Eigenschaft einer Menge von Personen oder Dingen bezieht.

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06 jugendarmut

Gefangen in Deutschland Von Sierra Leone nach Schongau: Abdul ist als Asylsuchender nach Deutschland geflohen. Der extremen Armut konnte er damit entkommen, gut geht es ihm hier aber nicht Text und Fotos: jens wiesner

A

bduls Zuhause liegt zwischen einem Tierheim und einem Autofriedhof. Aber niemals würde der heute 19-jährige Schüler die Bezeichnung »Zuhause« verwenden, wenn er von seinem Flüchtlingslager in der bayerischen Kleinstadt Schongau erzählt. Aber es hilft nichts: In sein Geburtsland Sierra Leone kann Abdul nicht mehr zurück. Schließlich ist er von dort geflohen – erst mit dem Flugzeug, dann mit dem Zug. Bis nach München, wo der hochgewachsene Junge vor drei Jahren eine Polizeiwache betrat, ein einziges deutsches Wort auf den Lippen: »Asyl«.

kenntnisse nicht weiter. Als er merkt, dass sich sein neuer gesetzlicher Vormund, ein Beamter, nicht weiter kümmert, nimmt er die Sache kurzerhand selbst in die Hand: Der 16-Jährige spricht mit seiner Lehrerin aus München, die ihm eine Rückkehr in seine alte Klasse zusagt. Abdul ist überglücklich – bis ihm die Dame im Ausländeramt sachlich, aber bestimmt erklärt, dass es so dann doch nicht gehe. Schließlich gelten Gesetze in Deutschland und für Asylbewerber wie Abdul ganz spezielle: zum Beispiel die »Residenzpflicht«. Zum ersten Mal hört Abdul diesen seltsamen Begriff. 15 Buchstaben, die seine Bewe-

München darf sich Abdul nun zusätzlich montags bis freitags in der bayerischen Hauptstadt aufhalten. Da seine monatlichen 40,90 Euro längst nicht ausreichen, um jeden Tag mit dem Zug nach München zu fahren, schläft Abdul in der Woche bei einem Freund. Doch an den Wochenenden muss er notgedrungen zurück. Schließlich gilt seine Ausnahmegenehmigung nur bis Freitagnacht, 23.59 Uhr. Um das wenige Geld zu sparen, steht Abdul trotzdem schon sonntagabends am Schongauer Bahnhof – und hofft auf eine Mitfahrgelegenheit auf einem Wochenend- oder Bayernticket. Einige Zeit geht es gut, dann gerät Abdul doch in eine Kontrolle: »Montag bis Freitag, nicht Sonntag«, murmelt der

»Es fühlt sich an, als würde man ein Schaf zum Wasser führen, es aber nicht trinken lassen« Die Hoffnungen des 16-jährigen Abdul sind groß. Der junge Afrikaner brennt darauf, zur Schule zu gehen, um etwas Sinnvolles zu lernen. Sein großer Traum ist es, Arzt zu werden. Anfangs sieht es gar

Für deutsche Jugendliche ist der Schulbesuch selbstverständlich – Abdul musste sich das Recht zur Schule zu gehen erst erkämpfen

nicht schlecht aus: Für zwei Wochen besucht Abdul eine Münchner Schule. Seine ersten Brocken Deutsch lernt er dort, die Lehrer mögen ihn. Doch der Ort, an dem Abdul seit seiner Ankunft lebt, ist nichts weiter als ein Durchgangslager. Ein Wartezimmer, bis die Münchner Ausländerbehörde endgültig über seinen künftigen Wohnort entschieden hat. Schließlich schicken ihn die Bürokraten fort – ins Asylbewerberheim nach Schongau, 90 Kilometer von München entfernt. Der Haken: Keine Schule in der bayerischen Kleinstadt kann Abdul einen vernünftigen Unterricht ermöglichen. Der Besuch einer normalen Klasse scheidet aus, schließlich wird Deutsch gesprochen. Da helfen auch Abduls ausgezeichnete Englisch-

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gungsfreiheit auf exakt 966,41 Quadratkilometer zusammenschrumpfen lassen – die Grundfläche seines Landkreises Weilheim-Schongau. Der junge Afrikaner versteht die Welt nicht mehr: Plötzlich ist es ihm verboten, nach München zu reisen!? Bereits ein einziger Fuß außerhalb seines Landkreises soll nun ausreichen, damit er sich eine saftige Geldstrafe einhandelt? Überquert Abdul gar die Grenze zum nächsten Bundesland und wird von der Polizei erwischt, gilt er als vorbestraft. »Das öffentliche Interesse an einer ständigen Greifbarkeit des Ausländers übersteigt dessen privates Interesse eines Besuchs zur Freizeitgestaltung.« So begründet der Gesetzgeber, warum Asylsuchende wie Abdul per Residenzpflicht an der kurzen Leine gehalten werden. Unverhohlen drückt dieser Satz eine weitere Botschaft aus: Der Staat will, dass Menschen wie Abdul wieder verschwinden. Am besten, so schnell es geht. Und wenn es so weit ist, sollen sie eben griffbereit sein. Weil Abdul keine Wahl hat, verbringt er die kommenden Monate fast ausschließlich im Lager, spielt ein bisschen Fußball. Sein Leben plätschert so dahin. 40,90 Euro erhält er monatlich vom Staat, die notwendigen Lebensmittel werden in Essenspaketen zum Flüchtlingsheim geliefert. Arbeiten, um sich etwas Geld dazuzuverdienen, darf Abdul nicht. »Es fühlt sich an, als würde man ein Schaf zum Wasser führen, es dort aber nicht trinken lassen«, sagt er heute. Dann endlich erklärt ihm jemand, dass er eine Ausnahmegenehmigung von der Residenzpflicht beantragen kann – solange sein Grund dem Sachbearbeiter bei der Ausländerbehörde gut genug erscheint. Möchte er nur einen Freund besuchen, muss dieser zuerst eine offizielle Einladung schreiben. Zusätzlich benötigt Abdul die Unterschrift seines gesetzlichen Vormunds. Erst dann kann er die Papiere zur Ausländerbehörde schicken, die manchmal Ja sagt, manchmal Nein. Nach mehreren Monaten des Bittens zeigen die Behörden ein Einsehen: Für einen Schulbesuch in

Die Residenzpflicht schreibt genau vor, wo Abdul sich aufhalten darf. Weit würde er mit 40 Euro im Monat sowieso nicht kommen

Polizist, während er Abduls Papiere durchblättert. Es ist sieben Uhr abends, bis Montag fehlen noch einige Stunden. Abduls wenige Papiere werden ihm abgenommen, die Ausländerbehörde benachrichtigt. Die Nacht muss der Junge auf der Polizeiwache verbringen. Gegenüber der Ausländerbehörde versucht Abdul, seine Misere zu erklären. Erst nach langem Ringen lässt sich die zuständige Sachbearbeiterin erweichen. Mit einem einfachen Filzstift streicht sie das Wort »Montag« in seinen Papieren durch und ersetzt es durch ein handschriftliches »Sonntag«. So einfach geht das? Abdul kann es nicht glauben. Von nun an darf er sich also sechs Tage wöchentlich in München aufhalten. Aber wehe, er wird an einem Samstag erwischt. • In Deutschland können Menschen > Asyl beantragen, wenn sie in ihrem Heimatland wegen ihrer politischen Meinung oder ihres Glaubens verfolgt werden oder ihr Leben in Gefahr ist. Als > Residenzpflicht wird eine umstrittene gesetzliche Beschränkung der Bewegungsfreiheit bezeichnet. Asylsuchende dürfen sich nur im Bezirk oder Landkreis ihrer zuständigen Ausländerbehörde aufhalten. Wollen sie diesen Bereich verlassen, muss ein besonderer Reiseantrag gestellt werden. Dieser Antrag kostet in in vielen Teilen Deutschlands Geld und muss vom gesetzlichen Vormund unterschrieben sein. Die Strafe für einen Verstoß gegen die Residenzpflicht reicht von einer schlichten Verwarnung bis hin zur Abschiebung. > 40,90 Euro: Leistungen für jugendliche Asylbewerber werden vorrangig als Sachleistungen gewährt. Hinzu kommen eine medizinische Grundversorgung und 40,90 Euro im Monat für alle weiteren Ausgaben.


jugendarmut 07

Arm und chancenlos? Armut wirkt sich auch auf die Bildung aus. Wir haben junge Bundestagsabgeordnete aller Parteien gefragt, was man tun kann, um die Bildungschancen für Jugendliche aus ärmeren Familien zu erhöhen Foto: jan kopetzky

Sven-Christian Kindler, 25 Jüngster Bundestagsabgeordneter der Grünen »Bildung ist ein Menschenrecht und muss kostenlos sein. Wir wollen Studiengebühren abschaffen und die Lernmittelfreiheit wieder einführen. Dafür müssen Spitzenverdiener und Vermögende über eine gerechtere Steuerpolitik zur Verantwortung gezogen werden. Das mehrgliedrige Schulsystem und diese unsoziale Selektion müssen überwunden werden, Ziel muss eine gemeinsame Schule für alle sein.«

Daniela Kolbe, 29 Jahre Jüngste Bundestagsabgeordnete der SPD »Leider ist Deutschland Spitzenreiter im Diskriminieren von Kindern aus Familien mit niedrigen Bildungsabschlüssen. Das fängt schon bei der mangelnden Betreuung in Kindertagesstätten an. Auch in den Schulen wäre viel zu tun, wenn alle Kinder länger gemeinsam lernten, käme das insbesondere bildungsferneren Kinder zugute. Auch Kosten, sei es der Taschenrechner im Gymnasium oder die Studiengebühr an der Uni, schrecken Familien mit wenig Geld ab.«

Niema Movassat, 25 Jüngster Bundestagsabgeordneter der Partei Die Linke »Bildung darf nicht mehr wie eine Ware gehandelt werden. Zentral hierfür ist, dass Bildung gebührenfrei zugänglich ist und die Bildungsstätten besser ausgestattet werden. Zur effektiven Bekämpfung der Kinder- und Jugendarmut brauchen wir auch ein wesentlich größeres Betreuungsangebot schon für die Kleinsten. Kita-Plätze müssen ausgebaut und mit pädagogisch geschultem Personal ausgestattet werden.«

Jens Spahn, 29 Bundestagsabgeordneter der CDU »Jugendliche aus ärmeren Familien müssen am kompletten Schulleben teilnehmen können. Dazu gehören unter anderem Schulausflüge und Unterrichtsmaterialien. Weiterhin müssen Ganztagesangebote und die gezielte Förderung etwa von Deutschkenntnissen ausgebaut werden. Ohne die Eltern geht es nicht: Lernen zu Hause hängt nicht vom Geldbeutel, sondern vom familiären Umfeld ab. Eltern müssen dabei besonders unterstützt werden.«

Florian Bernschneider, 22 Jüngster Bundestagsabgeordneter der FDP »Die soziale Lage der Eltern darf nicht über den Bildungsweg von Kindern und Jugendlichen entscheiden. Frühkindliche Bildung ist deshalb der entscheidende Faktor, um Chancengleichheit zu verwirklichen. Ich bin auch dafür, dass Kinder und Jugendliche direkt gefördert werden, zum Beispiel durch Bildungsgutscheine. So könnten Jugendliche diese Gutscheine für Nachhilfe oder Musikschulkurse ausgeben.«

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08 bewerbungsmappe

Wovon Personaler träumen Dass Bewerbungsunterlagen keine Kaffeeränder haben sollten, hat sich herumgesprochen. Und welche Schriftgröße das Anschreiben haben sollte, kann man bequem im Internet nachlesen. yaez wollte wissen, was die Verantwortlichen in den Personalabteilungen wirklich von ihren Bewerbern erwarten fragen: maria-janine Steiner

Was ist ein absolutes »No-go« bei Bewerbungsmappen? Grundsätzlich erwarten die meisten Unternehmen inzwischen Online-Bewerbungen. So können sie die große Zahl der eingehenden Bewerbungen besser handhaben und schneller an die entsprechenden Fachabteilungen weiterleiten. Nicht zuletzt hilft das den Unternehmen, gemeinsam mit den Bewerbern Papierberge und lange Transportwege zu vermeiden. Tabu sind Fantasie-Adressen. Wir empfehlen eine neutrale und seriöse E-Mailadresse nach dem Muster vorname.nachname@provider.de. Für Ton und Stil einer Online-Bewerbung gelten nach wie vor die üblichen Gepflogenheiten einer Bewerbung in Schriftform. Deshalb sind zum Beispiel Emoticons in einer seriösen Online-Bewerbung eher nicht optimal.

Wie sieht die perfekte Bewerbungsmappe aus? Die Bewerbung muss aussagekräftig und überzeugend sein. Je klarer das Bild des Kandidaten durch seine Bewerbungsunterlagen ist, und je mehr wir über seine Fähigkeiten, seine Erfahrungen und auch Persönlichkeit erfahren, desto besser. Ausschlaggebend für eine Bewerbung sind das Anschreiben und der Lebenslauf. Letzterer liefert die Details über den Bewerber und seine Erfahrungen. Insofern hat dieser eine etwas höhere Bedeutung im Vergleich zum Anschreiben. Dennoch ist das Anschreiben nicht zu vernachlässigen. Hier sollte auf jeden Fall die Motivation für die jeweilige Tätigkeit und für das Unternehmen klar herausgearbeitet werden.

Wie kann ich mich mit meinen Unterlagen von anderen Bewerbern abgrenzen? Was zählt, ist erst einmal die Persönlichkeit des Bewerbers, sein soziales Engagement und die so genannten Soft Skills. Hervorragende Zensuren sind nicht alles. Auch diese Punkte sollten in einer Bewerbung berücksichtigt werden. Wichtig ist aber auch eine individuelle Bewerbung, also kein Standard PDF-Dokument, welches online an verschiedene Unternehmen verschickt wird. Hier lohnen sich Mühe und Zeitaufwand, individuell auf die Anforderungen der jeweiligen Stelle einzugehen und aufzeigen welchen Mehrwert man dem Unternehmen bieten kann – denn das unterscheidet einen am Ende von allen anderen Bewerbern. Statements von Marc-Stefan Brodbeck, Leiter Recruiting and Talent Service bei der Deutschen Telekom

Auf und davon! Auslandspraktikum und Co – ohne Vorbereitung geht es nicht Praktika im Ausland werden bei Schulabgängern und Studenten immer beliebter. Kein Wunder, schließlich bieten sie die Möglichkeit, eine andere Kultur kennenzulernen, die Sprachkenntnisse zu verbessern – und ganz nebenbei werten sie jeden Lebenslauf auf. Doch wie jeder längere Auslandsaufenthalt müssen auch Auslandspraktika gut organisiert sein. Die inzwischen 22jährige Anne hat sich nach dem Abitur für ein Politikstudium entschieden und schon im ersten Semester beschlossen, dass sie das Pflichtpraktikum im Ausland absolvieren möchte. »Ich wollte Erfahrungen in einem ganz anderen Kulturkreis sammeln, aber gleichzeitig ein kleines Stück westliche Welt behalten«, sagt sie. So fiel ihre Wahl auf Südafrika. Gut ein Jahr vor dem Praktikumssemester begann sie mit der Vorbereitung. Sie informierte sich im Internet über Organisationen, die Praktika in Südafrika anbieten, und kam auf die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ). Ob-

Text: ineke haug

wohl die GTZ ein deutsches Unternehmen ist, gehörte ein auf Englisch geführtes Telefonat zum Auswahlverfahren für die Bewerbung. »Schließlich kommt man ohne Englisch in Südafrika nicht weit, und die meisten meiner Kollegen in Pretoria sprechen kein Deutsch«, sagt Anne. Bei vielen Firmen im Ausland ist es auch üblich, sich schriftlich auf Englisch zu bewerben. Dazu gibt es Hilfen im Internet oder in Wörterbüchern (siehe auch unseren Webcode). Am besten per Telefon oder EMail vorab klären, wie die Bewerbungsformalitäten aussehen. Oft müssen Zeugnisse übersetzt und notariell beglaubigt werden, dafür musst du pro Zeugnis mit etwa 40 Euro rechnen. Nicht vergessen sollte man bei einem längeren Auslandsaufenthalt einen ausreichenden Versicherungsschutz. Mit vielen Ländern, beispielsweise den USA, hat Deutschland kein Sozialversicherungsabkommen, das heißt, du kannst bei deiner Krankenkasse keine Ansprüche geltend machen. Daher ist für jeden Auslandsaufenthalt, der länger als sechs Wochen dauert, eine Absicherung durch eine zu-

Fotos: Jan kopetzky

sätzliche Auslandskrankenversicherung ratsam. Bei einer Erkrankung im Ausland sind dann beispielsweise Eigenanteile für stationäre Behandlung und etwaige Kosten für einen medizinisch notwendigen Rücktransport abgedeckt. Solche Leistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht übernommen. Krankenversicherungen für Auslandspraktika und Auslandssemester gibt es schon ab etwa 28 Euro pro Monat, meistens beinhalten sie auch noch eine Haftpflichtversicherung. »Es war auf jeden Fall ein sehr beruhigendes Gefühl zu wissen, dass ich abgesichert wäre, falls etwas passiert«, sagt Anne. Den nächsten Auslandsaufenthalt plant die Studentin übrigens schon: Diesmal soll es ein Semester in Portugal werden. • Informationen rund um die Bewerbung für ein Auslandspraktikum gibt’s auf www.yaez.de (Webcode: »@99753510«) Tipps für die Bewerbung sowie Hinweise auf Praktikumsund AuPair-Börsen, Stipendiengeber und Fernuniversitäten gibt es in der kostenlosen Broschüre »Jetzt geht’s los« aus der Reihe »ZUKUNFT klipp + klar«, dem Informationszentrum der deutschen Versicherer. Telefonische Bestellung unter der kostenfreien Rufnummer 0800 7424375 und auf www.klipp-und-klar.de


wettbewerbe 09

»Alle Kids sind VIPs«

Text: Marcel jäger

Illustration: christoph rauscher

Ohne Moos nix los!?

Taschengeld, erster Lohn, Schuldenfallen: Mit Geld umzugehen muss man lernen. Die Arbeiterwohlfahrt hat dafür einen Schülerwettbewerb ausgeschrieben. Gesucht werden kreative Beiträge zu den vier Wettbewerbsfragen: Braucht man Geld zum Glücklich sein? In-Sein und Dabei-Sein – wer manipuliert hier wen? Sparen oder Wohlstand auf Pump? Und: Wer planen kann, ist besser dran. Deine Ideen kannst du per Video, Audio, als Powerpoint-Präsentation, PDF oder Webanwendungen umsetzen. Die besten Einsendungen werden mit Preisgeldern im Gesamtwert von über 45.000 Euro prämiert. • www.awo-schuelerwettbewerb.org

Wie soll Europa in zehn Jahren aussehen? Welche Chancen gibt es für die Umwelt? Wie kann ein gleichberechtigtes Miteinander realisiert werden? Und: Wie kann die Bildung verbessert werden, und wie können Reformen durchdacht umgesetzt werden? Diese und andere Fragen gilt es bei dem Wettbewerb »Chance Europa 2020« zu beantworten. In drei Phasen werden diese Themen aufgegriffen. Die erste Phase ist ein Online-Kreativwettbewerb, an dem du dich mit deinen Zukunftsvisionen für die zweite Phase qualifizieren kannst. Deiner Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, egal ob ein Radio-Spot, ein Video, ein Text oder eine Webseite – mit allem kannst du teilnehmen. Für die Gewinner geht es dann vom 13. bis 18. Juni 2010 nach Berlin, wo sie mit 100 weiteren Jugendlichen aus ganz Europa Ideen für die Zukunft entwickeln können. Um diesen Ideen dann eine Plattform zu geben, helfen professionelle Medienmacher bei der gestalterischen Umsetzung. Am Ende werden die so entstandenen Ideen-Präsentationen Vertretern der Politik und Jugendarbeit vorgestellt. Und in der dritten Phase wird dann versucht, dass aus den Ideen auch etwas wird. Der Hauptgewinn ist dann, wenn eine der entwickelten Zukunftsvisionen so gut ist, dass sie umgesetzt werden kann. • www.europa-2020.eu

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Foto: Olaf Heine/Universal

Chance Europa 2020

Studien zeigen: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund haben in Deutschland schlechtere Bildungschancen als Schüler ohne ausländischen Hintergrund. Doch wie lässt sich die Integration an deiner Schule verbessern? Was kann man tun, damit es gleiche Chancen für alle gibt? Der Wettbewerb »Alle Kids sind VIPs« der Bertelsmann Stiftung ruft dazu auf, selbst aktiv zu werden und eigene Projekte zur Integration der Mitschüler auf die Beine zu stellen. Prominente stehen dabei Pate für den Wettbewerb: Die Band Culcha Candela, ProSieben-Moderator Daniel Aminati und Nationalspieler Mario Gomez unterstützen den Wettbewerb. Und die gibt es auch zu gewinnen: Die besten Projekte werden von einem der Promi-Paten besucht, der einen ganzen Tag mit der Klasse verbringt. Denn: »In der Schule gibt es nur Hauptdarsteller«. • www.allekidssindvips.de


10 schule

Mit dem Headset lernen Fünf Sprachlern-Programme im Test Der große Aufbaukurs

PONS, getestet: Englisch, ca. 40 Euro Beim Aufbaukurs von PONS begleiten wir drei Freunde bei einer Reise in die Berge. Von der ersten Planung bis zum Ende der Reise sind wir quasi live mit dabei. Auf der Reise erwarten uns klassische Sprachübungen, die aber nicht sehr abwechslungsreich sind. Zumindest wird das durch die abwechslungsreiche Story wettgemacht. Man spricht mit den Protagonisten, hört ihren Unterhaltungen zu und löst später Aufgaben zum Gehörten. So lassen sich die verschiedenen Aspekte der Sprache gut lernen. Je mehr die Story voranschreitet, desto mehr steigert sich auch das Sprachniveau. Allen, die gern Geschichten lesen und sich von den Protagonisten »mitnehmen« lassen wollen, dürfte die PONS-Software gefallen. •

Rosetta Stone

Rosetta Stone, getestet: Spanisch, ca. 450 Euro Die Software »Rosetta Stone« geht einen eigenen Weg, sowohl preislich – mit 449 Euro ist sie mit Abstand die teuerste Software im Test – als auch konzeptuell. Der Grundgedanke des Programms ist, dass man eine Sprache wie ein Kind lernt, also intuitiv, ohne Vokabeln und Grammatik. Es gibt keine Übersetzungen, und es wird konsequent nur die zu erlernende Sprache verwendet. In verschiedenen Lektionen werden Aussprache, Grammatik und Vokabeln Schritt für Schritt erlernt. Anfangs ist es etwas ungewohnt, dass dich das Programm behandelt wie ein Kind, einfachste Fragen stellt und keine Rückmeldung außer »richtig« oder »falsch« gibt. Das Prinzip ist durchaus sinnvoll für alle, die eine Fremdsprache von Grund auf lernen möchten. Wer sich nur bestimmte Grammatikthemen oder Vokabeln aneignen möchte, der ist mit »Rosetta Stone« dagegen nicht gut beraten. •

Interaktive Sprachreise

Digital publishing, getestet: Englisch, ca. 50 Euro Der Sprachkurs von Digital Publishing ist an den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen angepasst und daher schultauglich. Die Software verpackt das Lernen in eine Sprachreise, wobei verschiedene Möglichkeiten angeboten werden, das Training anzupassen. Man kann etwa verschiedene Schwerpunkte und den Trainingsumfang einstellen. Das ist umfangreich und grundsätzlich eine gute Sache – jedoch verliert man in der Praxis leicht den Überblick, wo man gerade steht. Inhaltlich bietet das Programm die klassischen Sprachübungen wie Synonyme finden, Wörter in die richtige Rei-

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Amokläufer von Ansbach vor Gericht

Texte: marcel jäger

henfolge bringen, klassisches Vokabeltraining und Training der Aussprache. Die Übungen sind ansprechend und haben einen relativ großen interaktiven Anteil. Und mit einem Feature kann das Programm wirklich punkten: Die Karaoke-Funktion macht viel Spaß, sofern man Karaoke mag. •

Tell me more Silber-Edition

Hueber, getestet: Englisch, ca. 100 Euro Die Software »Tell Me More« punktet gleich zu Anfang mit einem sehr durchdachten Einstiegstest, der dir eine Lernstufe des Programms zuordnet. Damit ist »Tell Me More« die einzige Software im Test, die das Sprachniveau des Lernenden präzise einstuft. Insgesamt gibt es zehn Lernstufen, die bis zum Sprachniveau C1 führen. Die Benutzeroberfläche ist sehr ansprechend und durchdacht aufgebaut und hinterlässt dadurch von allen getesteten Programmen den ansprechendsten Eindruck. Die Übungen sind sowohl klassisch gehalten, als auch innovativ: So gilt es, neben den Standardaufgaben wie Vokabelabfragen auch Filme zu synchronisieren oder Dialoge mit einem Videopartner zu führen. Herausragend ist die Möglichkeit, mit aktuellen fremdsprachigen Nachrichtensendungen zu lernen. Jede Woche gibt es dazu neue Lerneinheiten. Das schafft Abwechslung, Realitätsbezug und motiviert zusätzlich. •

Intensivkurs

Langenscheidt, getestet: Spanisch, ca. 100 Euro Der Intensivkurs von Langenscheidt hat das umfangreichste Paket von allen getesteten Produkten. Neben dem Sprachkurs werden alle im Kurs zu lernenden Vokabeln als Audio-CDs mitgeliefert. Es gibt einen erstklassigen Vokabeltrainer, einen Grammatiktrainer und ein elektronisches Wörterbuch. Der Sprachkurs führt in 20 Kapiteln mit jeweils mehreren Lektionen zum Sprachniveau B2. Inhaltlich sind die Aufgaben ebenfalls wie bei den meisten Programmen klassisch gehalten: Es gilt Lückentexte zu füllen, Wortpaare zu verbinden und Vokabeln zuzuordnen. Positiv aufgefallen ist, dass es am Ende mehrerer Kapitel eine Aufgabe gibt, die das gelernte Wissen in Alltagssituationen abfragt. So gilt es eine Party zu organisieren oder das beste Restaurant der Stadt zu finden. Dabei muss man beispielsweise Telefongespräche führen oder E-Mails schreiben. Eine abwechslungsreiche Idee, die aber leider zu selten eingesetzt wird. Insgesamt überzeugt das Programm jedoch und punktet durch den großen Umfang an Zusatzsoftware. • Die Links zu den Demoversionen findest du auf www.yaez.de (Webcode: »@12850065«)

Als schwer bewaffneter Amokläufer wollte Georg R. allmächtig sein. Im Landgericht Ansbach hingegen würde sich der 19-Jährige am liebsten unsichtbar machen. Er ist wegen versuchten Mordes in 47 Fällen angeklagt und legte zu Beginn des Prozesses ein umfangreiches Geständnis ab. Am 17. September 2009 stürmte er mit selbst gebauten Molotowcocktails, Messern und einem Beil in das Ansbacher Gymnasium Carolinum. Im dritten Stock warf der damalige Abiturient einen Brandsatz in einen Klassenraum. Als die Schüler vor den Flammen flüchteten, wartete er vor der Tür – mit dem Beil in der Hand. 15 Menschen wurden verletzt, einer Schülerin fügte er lebensgefährliche Kopfverletzungen zu. Polizisten stoppten den Täter mit drei Schüssen. Er habe gehofft, am Ende erschossen zu werden, erzählt der psychisch Kranke vor Gericht. Die Anklage stuft Georg R. als gefährlich für die Allgemeinheit ein. Vorerst befindet er sich in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung. Dort wolle er lernen, Mitleid zu empfinden. • (dpa)

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12 fußball

Das Runde muss ins Eckige Falls du vor der WM noch ein wenig Nachhilfe in Sachen Fußball-Regeln brauchst – wir haben einen Schiedsrichter gefragt, uns die wichtigsten Fragen rund um den Ballsport zu erklären illustration: Jakob hinrichs Wie war das noch mal mit der Abseitsregel? Ein Spieler befindet sich in einer Abseitsstellung, wenn er der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Gegenspieler – jedoch nur auf der gegnerischen Hälfte. Ein Spieler wird nur dann für seine Abseitsstellung bestraft, wenn er nach Ansicht des Schiedsrichters zum Zeitpunkt, zu dem der Ball von einem Mitspieler berührt oder gespielt wird, aktiv am Spiel teilnimmt. Kein Abseits liegt vor, wenn ein Spieler den Ball direkt nach einem Abstoß, Einwurf oder Eckstoß erhält. Und wann gibt es die rote Karte? Für grobes Foulspiel mit übermäßiger Härte, Tätlichkeiten, Anspucken der Gegners oder einer anderen Person, Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer offensichtlichen Torchance des Gegners durch absichtliches Handspiel (gilt nicht für den Torwart im eigenen Strafraum),

Vereiteln einer offensichtlichen Torchance eines auf das gegnerische Tor zulaufenden Gegenspielers durch ein Vergehen, das mit Freistoß oder Strafstoß zu ahnden ist, anstößige, beleidigende oder schmähende Äußerungen oder Gebärden. Kann denn eine Schiedsrichter-Entscheidung auch zurückgenommen zu werden? Die Entscheidungen des Schiedsrichters zu spielrelevanten Tatsachen sind endgültig. Dazu gehören auch das Ergebnis des Spiels sowie die Entscheidung auf »Tor« oder »kein Tor«. Der Schiedsrichter darf eine Entscheidung nur ändern, wenn er festgestellt hat, dass sie falsch war, oder falls er es für nötig hält, auch auf einen Hinweis eines Schiedsrichter-Assistenten oder des vierten Offiziellen. Voraussetzung hierfür ist, dass er die Partie weder fortgesetzt noch abgepfiffen hat.

Der 18-jährige Dominic Zimmermann ist Jugend-Schiedsrichter der Kreisliga B. Er hofft natürlich, dass die deutsche Nationalmannschaft die WM in Südafrika gewinnt, traut aber auch Spanien, Argentinien, Brasilien und England den Sieg zu.

Wo normal immer noch außergewöhnlich ist

Das Schulsystem im Land des WM-Gastgebers Südafrika

TEXT: Amelie Herberg

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igentlich sind sie zwei ganz normale Freundinnen auf ihrem Heimweg von der Schule, die beiden Südafrikanerinnen Jessie, 15, und Anna, 16. Sie kichern, machen Faxen und schmieden Pläne fürs Wochenende: Schwimmbad oder Einkaufen, Kino oder Fernsehabend? Seit drei Jahren sitzen sie in der Klasse nebeneinander, nehmen den gleichen Schulbus und tauschen ihre Hausaufgaben aus. Und trotzdem sind die beiden etwas Besonderes, noch vor 20 Jahren wäre ihre Freundschaft wohl so nicht ohne Weiteres möglich gewesen. Denn Jessie ist dunkelhäutig und ihre Freundin Anna weiß. »Wir verstehen uns einfach gut, da ist es mir eigentlich egal, wie Anna aussieht«, sagt Jessie. Warum ihre Freundschaft etwas Besonderes sein soll, verstehen die beiden nicht und schon gar nicht, weshalb sie nicht gemeinsam in eine Schule gehen sollten. Bis zum Ende der Rassentrennung (Apartheid) 1994 entschied in Südafrika allerdings die Hautfarbe darüber, wer welche Schule besuchen durfte. Die weißen Schüler erhielten die bestmögliche Ausbildung, die dunkelhäutigen lediglich die einfache »Bantu Education«. Damit wurden sie auf ihre spätere Tätigkeit als einfache Arbeiter vorbereitet. Mit dem Ende der Apartheid kam auch die

Reform des Schulsystems. Seitdem stehen jedem Jugendlichen in Südafrika alle Schulen offen – zumindest theoretisch. Denn zur Oberschicht gehören vor allem weiße Südafrikaner, die viel Geld für teure Privatschulen ausgeben können. Die ärmeren Familien können es sich dagegen nicht leisten, ihre Kinder unter erstklassigen Bedingungen unterrichten zu lassen. Und die Unterschiede zwischen einer schicken Privatschule und einer einfachen Schule im Township sind riesig: Die einen lernen in einem prächtigen, alten Gemäuer am Fuß des Tafelbergs in Klassen mit höchstens 20 Schülern, mit moderner Computerausstattung und vielen Arbeitsgemeinschaften. Sie sind geschützt durch einen hohen Sicherheitszaun. Die anderen sitzen in einem heruntergekommenen Betonklotz in einem Township mit bis zu 80 Klassenkameraden und viel zu wenig Büchern und Arbeitsmaterialien. Die Schule von Anna und Jessie liegt zwischen diesen beiden Extremen, eine öffentliche Schule, bei der die Eltern nur einen geringen Anteil an Schulgeld zuzahlen müssen. »Unsere Klasse ist ziemlich gemischt«, erzählt Anna, »ein paar sind weiß, die anderen dunkelhäutig.« Auch in ihrer Schule bröckelt ein bisschen der Putz von den Wänden, und

die Wasserhähne auf dem Mädchenklo rosten. Jessie ist trotzdem zufrieden: »Es gibt Schulen, da ist es viel schlimmer.« Die Schulzeit beginnt für alle gleich, egal ob im Township oder im Reichenviertel: Nach sieben Jahren an der Grundschule folgt die Highschool bis zum zehnten Schuljahr, danach haben die Jugendlichen die Wahl zwischen Ausbildung oder – nach zwei weiteren Jahren an der Highschool – einem Studium an der Universität. Da es zumindest bis zum zehnten Schuljahr also nur diesen einen Weg für alle gibt, entscheidet letztlich die Schule selbst, ihre Ausstattung und ihr Ruf, wie viel der eigene Abschluss wert ist und wie viel man tatsächlich gelernt hat. Die südafrikanische Regierung versucht, die öffentlichen Schulen so gut wie möglich zu unterstützen. Bis die Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird, werden allerdings noch viele Jahre vergehen. Anna und Jessie werden die Schule dann bereits verlassen haben und hoffentlich studieren, so wünschen es sich die beiden zumindest. Vielleicht ist ihre Freundschaft dann auch nichts Besonderes mehr, und sie sind einfach nur zwei Freundinnen, die gemeinsame Pläne fürs Wochenende schmieden. •


fußball 13

Public Viewer oder Couch-Potato? Jenna Santini findet: Wenn schon Fußball schauen, dann wenigstens im Kreise einer feierwütigen Menge, die von der ganzen Kickerei eigentlich auch keine Ahnung hat

Public Viewing ist was für Leute, die auf Fußball eigentlich keinen Bock haben. Wirkliche Jünger feiern zu Hause ihren persönlichen Fußball-Gottesdienst, findet Kira Brück

Das Runde ins Eckige. 22 Mann, ein Ball, ein Schiri – mehr weiß ich nicht, wenn es um des Deutschen liebsten Sport geht. Aus diesem Grund bin ich auch ein ungern gesehener Gast auf den Fußball-Fernsehabenden meiner Freunde. Ich kann den Mund nicht halten, wenn ich einen der Spieler süß finde. Ich laufe auf dem Weg zur Toilette durchs Bild und, ja: Ich frage jedes Mal, ob mir jemand Abseits erklären kann. Natürlich kann ich verstehen, dass dieses Verhalten meine Freunde am Fachsimpeln hindert und einfach nur nervt! Daher sitzen ich und die Schüssel mit den Chips irgendwann schmollend in der Ecke. Beim Public Viewing hingegen wird »FußballNerds« wie mir Toleranz entgegengebracht und Narrenfreiheit gewährt, die für einen ganzen Abend reicht. Denn dort kümmert es keinen, dass ich die Namen der Nationalspieler nicht im Schlaf aufsagen kann und Philipp Lahm mit dem Attribut »niedlich« verbinde. Ich darf mich mitfreuen, auch wenn ich keine Ahnung habe, welche glorreichen Spielzüge gerade auf der riesigen Leinwand abgelaufen sind. Wenn ein Tor fällt, gröle ich die Siegerhymnen mit und falle Leuten in die Arme, die ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen habe. »Public Viewing – Connecting People« könnte das Motto sein, denn die Fußball-Fans verstehen sich im Normalfall bestens und trösten sich gegenseitig, wenn es doch mal nicht zum Sieg gereicht hat. Daher bin auch ich dabei, wenn in diesem Sommer die Public-Viewing-Arenen in ganz Deutschland wieder ihre Türen öffnen und mit diesem unglaublichen Gemeinschaftsgefühl locken. Außerdem kann man beim Public Viewing ganz ohne schlechtes Gewissen sehr patriotisch sein und seine Mannschaft anfeuern, bis einem der Hals wehtut. Zu Hause auf dem Sofa hört nämlich niemand so gern, dass mein Herz eigentlich für die italienische Mannschaft schlägt. Beim Public Viewing finde ich aber immer ein paar Verbündete, die sich ebenfalls nicht für die grottenschlechten Schwalben der Squadra Azzurra schämen. Und so gute Bratwurst wie beim Public Viewing kriegt man sonst nirgends. Da kann man noch so gut die Grillgabel auf dem Balkon schwingen – es ist einfach nicht dasselbe. •

Dicke Freunde sind wir nicht, der Fußball und ich. Aber es gibt da jemanden, der sich das sehr wünscht. Der uns immer wieder miteinander bekannt machen möchte, damit wir uns gut verstehen und wöchentlich sehen wollen, der Fußball und ich. Dieser jemand, mein Freund, verkuppelt mich mit seinem anderen großen Schatz – dem runden Leder –, indem er mir alles sehr genau erklärt. Er glaubt, mich so begeistern, ja, entfesseln zu können für König Fußball. Das Beste: Es funktioniert! Denn der Fußballverrückte an meiner Seite weiß wirklich alles und füttert mich charmant mit Hintergrundwissen und Anekdoten: Warum wechseln Bundesligatrainer so häufig ihren Arbeitgeber, nur Thomas Schaaf ist seit elf Jahren bei Bremen auf der Bank? Warum betatschen sich Fußballer gegenseitig den Hintern, wo Schwulsein unter Kickern tabu ist? Warum singen die Fans immer »You’ll never walk alone«? Mein Freund weiß es – und noch viel mehr. Langsam werde ich warm mit dem ganzen Kicker-Gedöns. Bei der EM vor zwei Jahren schleppte mich das Fußballlexikon meines Herzens zum Public Viewing – der nächste Schritt der Fußball-Sozialisation. Ich stand also da, inmitten Grölender und Angetrunkener, wurde ständig angerempelt. Auch schön: große Menschen vor mir, sodass ich die Leinwand kaum erspähen konnte. Wenn ich was wissen wollte, musste mir mein Freund ins Ohr schreien. Klar, dass ich nur Fußballbahnhof verstand. Dabei will ich doch begreifen, was die da auf dem Rasen treiben. Gut, Public-Viewing-Freunde werden jetzt die Partystimmung und das Gruppengefühl rühmen. Für mich aber geht Feiern und Fußball nicht zusammen. Denn ich verstehe diesen Sport als eine Wissenschaft, die ich zunehmend begreife – trotzdem brauche ich noch betreutes Fußballschauen! Mein Problem mit dem Public Viewing: Ich bin zu abgelenkt, um das Spiel wirklich zu kapieren, zu verinnerlichen. Was besser funktioniert? Zu Hause mit Freunden grillen und dann gemütlich 22 knackigen Typen einem Ball hinterherlechzen sehen. Mit meinem persönlichen Fußball-Kira-Übersetzer daneben wird das sogar für mich zu ’nem Spitzenabend. Wenn »meine« Mannschaft gewinnt, kann ich immer noch feiern gehen. •

Zulu für Anfänger

Zulu ist die meistgesprochene Sprache in Südafrika. Deshalb hat Stehembiso Mbatha, einer der Darsteller aus Disney’s »Der König der Löwen«, für uns die wichtigsten Fußballbegriffe übersetzt Anstoß > ukuqala komblalo Bier > umqombothi Deutschland > ijalimani (idschalmane) Ecke > ikhona (ikona) Foul > ukudlalisa kabi Fußball > ibhola likanobhutshuzwayo Fußballfan > umlandeli webhola Nationalmannschaft > iqembu lesizwe Fußballplatz > imkundla yebhola (inkundla jebola) Fußballschuhe > amakhokho (amakookoo) Weltmeisterschaft > i-world cup Linienrichter > usomugqa Mannschaftsbus > ibhasi leqembu Mittelfeldspieler > umdlali wasesiswini Reservebank > ibhentshi (ibentschi) Schiedsrichter > unompempe (unombämpe) Sieger > ophumelele (opumeläle) Spielergebnis > imphumela (impumäla) Stadion > inkundla (ingundla) Stürmer > umgadli (umgadli) Tor > igoli (bei Ausruf: laduma!) (igoli, laduuuma) Torschützenkönig > umshayI wamagoli amaningi Torwart > unozinti (unosinti) Trainer > umqeqeshi Tribüne > izihlalo Trillerpfeife > impempe (impämpe) Unentschieden > i-draw Verlierer > ohluliwe Verteidiger > umdlali wasemuva

Passend zur WM könnt ihr tolle Fußball-Preise abstauben: yaez verlost den Kicker FIFA 2010 von Carromco im Wert von 180 Euro, den es auch auf www.myToys.de gibt. Außerdem gibt es fünf handgenähte WM-Fußbälle von Adidas im Design des offiziellen Spielballs der WM zu gewinnen.

Am Gewinnspiel kannst du auf www.yaez.de teilnehmen! Webcode: »@54129700« Teilnahmeschluss: 06.06.2010.


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karriere 15

Nicht aus jedem wird ein Lagerfeld Der Weg zum Laufsteg ist lang: Modedesigner brauchen viel Disziplin

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it ihren Shows setzen sie die modischen Standards für eine ganze Saison: Modedesigner wie Karl Lagerfeld oder Jil Sander sind in der Branche feste Größen. Der Weg in diesen Beruf ist für viele aber lang und hart. Schließlich kann nicht jeder ein Top-Designer werden. Angehende Modedesigner brauchen daher neben kreativen Ideen eine Menge Geduld und Selbstdisziplin. Angehende Modedesigner sollten sich zunächst klarmachen, dass sie in ihrem Traumberuf nicht nur Kleidung entwerfen. »Sie müssen nicht nur die Praxis beherrschen, sondern auch das Organisatorische drumherum«, erklärt Claudia Ollenhauer-Ries vom Verband Deutscher Mode- und Textildesigner in Würzburg. »Unserer Erfahrung nach beinhaltet der Job nur zu einem eher geringen Anteil kreatives Arbeiten.« Ansonsten drehe sich viel um das Vorbereiten einer Produktion, die

Text: Aliki Nassoufis

Pflege von Kundenkontakten und das Prüfen von Schnitten. Das umfasst auch Fragen wie »Welcher Knopf in welcher Größe soll wohin genäht werden?« Gefragt sind daher nicht nur zeichnerisches Talent und Kreativität. Auch ein Gespür für Trends, Verhandlungsgeschick und Stressresistenz sind laut Ollenhauer-Ries nötig. Und am besten sprechen angehende Modedesigner neben Englisch auch noch Französisch, Italienisch, Türkisch oder Chinesisch. Ob einem dieser Job wirklich liegt, lässt sich in einem Praktikum testen. Eine solche Hospitanz schreiben einige Ausbildungsstätten ohnehin vor. Von ihnen gibt es ganz unterschiedliche: Berufsfachschulen, private und staatliche Hochschulen und Akademien buhlen um die jungen Talente. Da fällt der Durchblick oft schwer. »Wir empfehlen eine umfassende Ausbildung, die auch auf Produktionstechnik, Schnittgestaltung und betriebswirtschaftliche Aspekte wie Kostenrechnung und Marketing

eingeht«, sagt Ollenhauer-Ries. Außerdem bräuchten die Schüler Disziplin und Motivation. Die Ausbildung ist sehr anstrengend und zeitintensiv. Gute Chancen haben nach der Ausbildung vor allem die Studenten, die etwas flexibler sind und nicht nur einen bestimmten Job anstreben. »In der Mode- und Textilbranche gibt es eine Fülle von Berufen, in denen kreative Menschen arbeiten«, erläutert Ollenhauer-Ries. Häufig arbeiteten sie zum Beispiel als Trendscouts oder beraten Modehäuser. Andere arbeiten bei Zeitschriften oder übernehmen bei Theater und Film das Konzept der Kostümausstattung. Welche Schule am besten zu den eigenen Wünsche passt, ist auf den ersten Blick oft schwer zu entscheiden. Der Bekanntheitsgrad einer Ausbildungsstätte sollte nicht das alleinige Kriterium sein. Sinnvoll sei es dagegen, Absolventen zu ihren Erfahrungen mit einer Schule zu befragen, rät Expertin Claudia Ollenhauer-Ries. • (dpa)

Welcher Beruf passt zu dir? Ausbildung in der Textilbranche – da denkt jeder sofort an Näherinnen, Mode und Schnittmuster. Dabei hat das Berufsfeld Textil viel mehr zu bieten. Finde heraus, welcher Textil-Beruf zu dir passt ILLUSTRATION: JAKOB HINRICHS

Phantasie und Interesse an Mode und Textilien sind Voraussetzung. Du bist für das Zuschneiden von Bekleidung zuständig und arbeitest meist in der Kollektions- und Serienfertigung von Nähabteilungen und Musterateliers.

Entwirft Muster für Textilien und setzt Musterentwürfe in die Praxis um. Perfekt, wenn du zeichnerisches Geschick und eine Vorliebe für den Umgang mit Textilien hast.

Als Modeschneider bist du in einem Beruf tätig, der auf den Einsatz im Musteratelier oder in anderen Produktionsbereichen ausgelegt ist. Du solltest Fantasie und Interesse für modische Kleidung und Textilien mitbringen.

Als Maschinen- und Anlagenführer trittst du beispielsweise in Aktion, wenn eine Produktionsmaschine fachgerecht bedient und gewartet werden muss. Du solltest unbedingt Interesse an technischen Entwicklungen haben.

Du stellst aus den unterschiedlichsten Materialien LKW-Planen, Zelte, Markisen, Arbeitsschutzkleidung oder flexible Wassertanks her. Voraussetzung: Interesse am Umgang mit textilem Material sowie mechanisches und technisches Verständnis.

Als Produktprüfer beurteilst du hochwertige Waren auf Schaumaschinen, behebst Gewebefehler und beseitigst Verunreinigungen. Ideal, wenn du Interesse am Umgang mit textilem Material und Spaß an filigraner Arbeit mitbringst.

Tritt in Aktion, wenn eine Produktionsmaschine fachgerecht eingerichtet werden muss. Du brauchst Interesse an technischen Entwicklungen und mechanisches und technisches Verständnis.

Er richtet Produktionsmaschinen fachgerecht ein, kennt die Prozessabläufe und kontrolliert die Veredelungsprozesse. Du solltest Interesse an technischen Entwicklungen, chemisches und physikalisches Verständnis besitzen.

ffe, wie z.B. Fasersto Prüft Materialien fPrü t rte we Er . en Fläch Garne und textile Qualitätsstandards t leg d un s au e ergebniss eresse ruf solltest du Int fest. Für diesen Be d naturun ien ial ter Ma t am Umgang mi itzen. es Verständnis bes wissenschaftlich

Richtet Wasch- oder Reinigungsmaschinen fachgerecht ein. Er kennt die Prozessabläufe, kontrolliert die mechanisch-chemischen Prozesse und führt Qualitätsprüfungen durch. Voraussetzung ist Interesse technischen Entwicklungen sowie chemisches und physikalisches Verständnis.


16 karriere

Berufs-Check: Finanzwirt und Finanzfachwirt

Studiengänge im Praxis-Check Klar, ein Studium sollte Spaß machen und zu deinen Interessen passen. Aber es kann nicht schaden, gleichzeitig ein paar Jahre in die Zukunft zu schauen, um zu sehen, wie der Arbeitsalltag einmal aussehen könnte. yaez sprach mit einem Jurastudenten und einer Juristin Text: gregor landwehr ILLUSTRATION: christoph rauscher Stephan Dangelmayer, studiert Jura in Tübingen Mathe machte ihm schon in der Schule keinen Spaß, für Medizin war das Abi zu schlecht, nach dem Ausschlussprinzip stand am Ende das Studienfach Jura. »Es war eine Ehe auf Probe«, sagt Stephan Dangelmayer rückblickend. Denn in der Schule lerne man nichts über Jura, doch ein Praktikum bei einem Rechtsanwalt und Juravorlesungen bei Studientagen bestätigten ihn in seiner Entscheidung. Er entschied sich für die Universität Tübingen, und erinnert er sich noch gut daran, mit welchen Worten die Professoren die Erstsemester begrüßten: »Schauen Sie rechts und links neben sich, und Sie wissen, wer nach einem Semester nicht mehr da sein wird.« Eine Anspielung auf die hohe Abbrecher- und Durchfallquote, die bei Klausuren schon mal zwischen 25 und 50 Prozent liegen kann. Aber: »Wenn man seine Sachen gewissenhaft gemacht hat, ging das immer«, sagt der Student. Polohemden mit hochgestelltem Kragen und Papas Cabrio vor der Uni – jeder kennt das Klischee eines typischen Jurastudenten. »Wir waren kein schnöseliges Semester«, sagt Stephan. Es sei alles total locker und nicht so stereotyp wie erwartet gewesen. »Nach der ersten Woche wusste ich, dass es Spaß machen würde.« In den ersten Vorlesungen ging es um das juristische Handwerkszeug.

yaez

Und das sind keineswegs nur Gesetze und Paragrafen, sondern es gehe darum, wie man Rechtsbegriffe auslegt. »Es macht Spaß, mit Sprache mit zu spielen«, so der Student. Der Prof erklärt die Struktur der Gesetze, dabei muss man keine Paragrafen auswendig lernen. »Das Spannende ist, dass man die Paragrafen verstehen lernt.« So fügt sich im Laufe der acht Semester bis zum Ersten Staatsexamen das Stückwerk zu größeren Zusammenhängen. »Als Jurist lernt man, Struktur ins Chaos zu bringen.« Komplizierte Sachverhalte müssen so aufgespalten werden, dass man dann eine Struktur abarbeiten kann. Nach dem Examen folgt üblicherweise das Referendariat. Hier absolviert man verschiedene Stationen in der Verwaltung, bei Gerichten und Anwälten. Danach kommt das Zweite Staatsexamen, dann ist man Volljurist und kann als Anwalt oder Richter arbeiten. »Ich will auf jeden Fall in die freie Wirtschaft«, so Stephan. Eine Großkanzlei könnte er sich gut vorstellen oder einen Job als Rechtsberater in einem Unternehmen. Marie-Theres Hoene ist Referentin des Hörfunkdirektors beim SWR Am Anfang stand für Marie-Theres Hoene der Traumberuf Journalistin. Dann wurde es doch das Jurastudium. Auch wenn ihr Vater, selbst Jurist, ihr davon abgeraten hatte. Während eines Auslandsaufenthalts

Wer Mathe mag, die Börse spannend findet und gern analysiert, der hat im Finanzbereich nach der Schule viele Möglichkeiten. Zwei davon sind der Finanzwirt und der Finanzfachwirt. Finanzwirte sind meistens Beamte, die zum Beispiel beim Finanzamt oder beim Zoll arbeiten. Aber auch die Wirtschaft sucht Finanzwirte, sie können etwa in Unternehmens- und Steuerberatungen arbeiten. Um Diplom-Finanzwirt zu werden, kann man entweder an den öffentlichen Verwaltungsfachhochschulen oder an der Fachhochschule des Bunds für öffentliche Verwaltung studieren. Auf dem Lehrplan stehen zum Beispiel Steuer- und Bilanzrecht, elektronische Datenverarbeitung und Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, des Bank- und Börsenwesens. Eine zweite Berufsmöglichkeit ist die des Finanzfachwirts. Dieser arbeitet in der Finanzund Versicherungsberatung, als Kundenberater, Versicherungsvermittler oder Finanzdienstleister. Vermögensplanung, Einkommenssicherung und Anlageprodukte sind die Spezialgebiete der Fachwirte. Für den Finanzfachwirt benötigt man zuerst eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung, danach führen unterschiedliche WeiterbildungsLehrgänge mit IHK-Abschluss zum Ziel. • (js)

in Australien besuchte sie Gerichtsverhandlungen und Vorlesungen an der Uni. Danach war klar, dass sie nach ihrer Rückkehr ein Jurastudium beginnen wollte. »Ich fand es am Anfang ziemlich ätzend, weil es mir viel zu theoretisch war«, sagt sie rückblickend. Denn im Studium lernte sie zwar viel über Strukturen, aber über Menschen wurde nicht geredet. »Es war mir alles irgendwie zu steif.« Doch das wurde im dritten Semester besser, weil viel Politik dazukam. Es ging um Grundrechte, Staatsverträge und Argumentation. Nach dem Studium wollte sich Marie-Theres eigentlich um ein Volontariat bewerben, um in den

Das strukturierte Denken, das sie im Studium lernte, kann sie auch als Referentin gut gebrauchen Journalismus einzusteigen. »Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich sieben Jahre Studium aufgeben wollte.« Beim SWR bewarb sie sich sowohl für ein Volontariat als auch für ein Traineeprogramm. Dieses ist ein Einstieg in die Managementebene des Senders. Mittlerweile ist sie Referentin in der Hörfunkdirektion. Sie organisiert den Tag des Hörfunkdirektors, bereitet Termine inhaltlich vor und schreibt Konzepte. Juristisch kann sie dabei auch noch arbeiten, etwa wenn es um arbeitsrechtliches Wissen geht. Doch viel wichtiger: Das strukturierte Denken, das sie im Studium lernte, kann sie auch als Referentin gut gebrauchen. •


Nicht nur für Mathe-Asse Ann-Kathrin hat ihren Bachelor in Umwelttechnik in der Tasche – und würde sich immer wieder für ihren Studiengang entscheiden Text: Ineke Haug

A

bfall, Abwasser, Kläranlagen – die 23-jährige Ann-Kathrin hätte vor einigen Jahren selbst nicht geglaubt, dass dieses eher unappetitliche Trio sie einmal zum Schwärmen bringt. Angefangen hat es damit, dass sie sich schon in der Schule für Biologie und Chemie interessiert hat. Beide Fächer waren ihre Leistungskurse. Was genau sich hinter einem Studiengang wie Umwelttechnik verbirgt, hat ihr damals aber niemand erklärt. Erst durch einen Termin bei der Berufsberatung erfuhr sie von der Möglichkeit, sich als Ingenieurin auf das Thema Umwelt zu spezialisieren. Sie schrieb sich an der Hochschule Bremen für die Schwerpunkte Verfahrenstechnik und Abfallsysteme ein. Und war beinahe überrascht, wie leicht ihr das Studium fiel. »Mir wurde klar, dass ich während der Schulzeit nicht das Selbstbewusstsein mitbekommen habe, einen technischen Beruf zu ergreifen«,

»Niemand hat einem erklärt, was ein Ingenieur eigentlich macht« sagt sie und dass sie überhaupt nicht wusste, was sich hinter Berufsbezeichnungen wie »Maschinenbau« oder »Ingenieur« eigentlich verbirgt. »Niemand hat einem erklärt, was ein Ingenieur eigentlich macht«, erinnert sie sich. Erst im Studium ist ihr klar geworden, dass ein Ingenieur nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt und rechnet, sondern vor allem verhandeln und planen muss: »Zusammenhänge verstehen, Probleme erkennen und sie lösen, darauf kommt es hauptsächlich an«, weiß Ann-Kathrin heute. Deshalb sollte sich niemand

illustration: christoph rauscher

von schlechten Mathe-Noten von einem Ingenieursstudium abhalten lassen, findet sie. »Der Beruf ist so vielseitig, die Technik ist nur die Grundlage. Man muss vor allem kreativ sein, eigene Ideen erarbeiten und umsetzen.« Sie glaubt auch, dass der Alltagsbezug von technischen Studiengängen vielen Schülern gar nicht richtig klar ist, da die Fächer in der Schule immer sehr abstrakt blieben. Wie es anders geht, hat sie während ihres Auslandssemesters in den USA erfahren: Dort war es für ihre Mitstudenten selbstverständlich, ehrenamtliche Workshops an Schulen zu geben, um schon Zwölfjährige für technische Berufe zu begeistern. »Und zwar nicht nur in grauer Theorie. Die haben die Schüler selbst drauflosbauen und ihre eigenen Ideen einbringen lassen«, erzählt sie begeistert. Das hätte sich Ann-Kathrin während ihrer eigenen Schulzeit auch gewünscht, sagt sie. »Dann hätte ich mich für Fächer wie Physik und Mathe auch mehr begeistern können.« Die meisten der Inhalte aus der Schulzeit machen erst Sinn, wenn man versteht, wie sie später in der Praxis angewandt werden, findet sie rückblickend. Genau der Praxisbezug ist es, der sie an ihrem Fach so fasziniert: »Ich hätte ja selbst nicht gedacht, dass das Studium so interessant ist. Man kann sich ja glamourösere Themen vorstellen als Abfallwirtschaft«, lacht sie. »Aber wir stehen dabei ja nicht selbst im Schlamm, sondern überlegen vom Büro aus, wie man die Prozesse optimieren kann.« Sie weiß jetzt zum Beispiel, wie eine Kläranlage eigentlich funktioniert oder wie man Abfallprozesse optimieren kann. Ann-Kathrins Traumjob wäre, in einem kleineren Planungsbüro zu arbeiten, das sich mit Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien beschäftigt. > umblättern yaez


18 karriere »Projektarbeit bedeutet, immer neue Aufgaben lösen zu müssen, das wird nie langweilig«, sagt sie. Auch den Kontakt mit Kunden aus den verschiedensten Branchen stellt sie sich dabei spannend vor. Bedenken, später im Beruf als Frau nicht für voll genommen zu werden, hat sie dabei nicht: »In der Arbeitswelt muss man einmal zeigen, dass man etwas kann, dann wird man auch akzeptiert – unabhängig vom Geschlecht.« Diese Erfahrung hat die Studentin auch schon bei verschiedenen Praktika gemacht. »Klar hat man am Anfang eine Sonderstellung, wenn man in ein Männer-Team kommt, aber letztendlich zählt einfach die Kompetenz.« Zunächst muss die Arbeitswelt aber noch warten – Ann-Kathrin wird jetzt erst mal ihren Master in »Environmental Engineering« machen. Sie hat ein Stipendium für die Universität in San Diego bekommen, an der sie auch schon ihr Auslandssemester verbracht hat. Sicherlich wird sie dort beim nächsten Schulworkshop viele Schülerinnen mit ihrer Technikbegeisterung anstecken. • > Verfahrenstechnik Ingenieurswissenschaft, die sich damit befasst, chemische oder andere Stoffe umzuwandeln, um aus ihnen nutzbare Treibstoffe, Zucker, Proteine, Kosmetika, Alkohole, Kunststoffe, Farbstoffe, Pflanzenschutzmittel oder Medikamente herzustellen. > Maschinenbau Eine klassische Ingenieurwissenschaft, die Grundlagenforschung mit Entwicklung, Produktion, Betrieb und Demontage von technischen Anlagen und Produkten verbindet. > Environmental Engineering Englisch für Umwelttechnik.

Warum tun sich Mädchen mit Technik-Berufen schwer? yaez hat bei der Diplom-Psychologin Carmen Ruffer nachgefragt. Sie organisiert den Girls’ Day Was denken Sie, warum sich immer noch so wenige Mädchen für ein technisches/mathematisches Studium entscheiden? Was sich hinter den Bezeichnungen technischer Studiengänge verbirgt, ist häufig noch zu wenig bekannt. Es existieren zahlreiche Klischees über technische Berufe, die nicht zutreffen und die abschrecken können, z. B. dass dies »Männerberufe« seien. Da bisher erst wenige Frauen in diesen Berufen arbeiten, sind weibliche Vorbilder noch relativ selten, an denen sich Mädchen in der Berufsfindungsphase orientieren können. Was kann man dagegen tun? Aktionen wie der Girls’ Day helfen, Wissen aufzubauen – einerseits über technische Berufe und Studiengänge, andererseits auch über das Engagement der Unternehmen und Hochschulen, Frauen für diese Bereiche zu gewinnen und

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zu halten. Der Girls’ Day ist idealerweise die Initialzündung für eine Schülerin, die an diesem Tag den Erfolg erlebt, ein eigenes Werkstück herzustellen, eine Website zu programmieren oder ein naturwissenschaftliches Experiment durchzuführen. Sie kann so auf ihr technisches Wissen aufbauen und erforscht Anwendungsmöglichkeiten. Sie nimmt an weiteren Girls’Day-Veranstaltungen teil und kann mehrere verschiedene Arbeitsbereiche entdecken und vergleichen. Betriebe und Hochschulen haben am Girls’ Day die Gelegenheit technische Berufe und Studiengänge realitätsnah und ohne Klischees zu vermitteln. Schülerinnen treffen auf weibliche Vorbilder in technischen Berufen. So hat sich durch den Girls‘ Day sogar das Image technischer Berufe bereits verbessert. Mittlerweile wissen mehr Mädchen als früher, dass Teamarbeit hier gefragt ist und interessante Perspektiven warten.

Der Girls’ Day Der Girls’ Day ist ein bundesweiter MädchenZukunftstag. Mädchen sollen Einblick in Berufsfelder bekommen, die sie bei ihrer Berufsorientierung nur selten in Betracht ziehen. Dazu gehören Berufe in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften. Zahlreiche technische Unternehmen und Abteilungen, Hochschulen und Forschungszentren bieten am Girls’ Day Veranstaltungen für Mädchen an. www.girls-day.de, www.mintzukunftschaffen.de


film 19

»Die Chemie hat einfach gestimmt« Liam Hemsworth über den Film »Mit Dir an meiner Seite« – und die Dreharbeiten mit Miley Cyrus Bislang war Schauspieler Liam Hemsworth vor allem in seiner australischen Heimat bekannt. Dies dürfte sich bald ändern, denn der 20-Jährige ist nun im Liebesfilm »Mit Dir an meiner Seite« zu sehen – zusammen mit »Hannah Montana«-Star Miley Cyrus, mit der er seit den Dreharbeiten auch offiziell liiert ist. In der Verfilmung von Nicholas Sparks’ Bestseller »The Last Song« verbringt Ronnie die Sommerferien bei ihrem Vater, wo sie sich in den smarten Mädchenschwarm Will verliebt, der im See-Aquarium ein Praktikum absolviert.

»vincent will meer« Vincent (Florian David Fitz) tickt öfter mal aus und beschimpft seine Umgebung. Nicht weil er besonders aggressiv wäre, sondern weil er am TouretteSyndrom leidet. Und diese neuro-psychiatrische Erkrankung macht sich eben durch motorische und vokale Tics bemerkbar. Nach dem Tod der Mutter schiebt ihn der Vater (Heino Ferch), ein ehrgeiziger Lokalpolitiker, in ein Heim ab. Dort soll Vincent behandelt werden. Doch dieser hat ganz andere Pläne: Er will nach Italien ans Meer. Also startet er zusammen mit der magersüchtigen Marie (Karoline Herfurth), die ihn zur Flucht überredet hat, und seinem zwangsneurotischen Zimmergenossen Alexander (Johannes Allmayer) in einem geklauten Auto Richtung Süden. Doch Vincents Vater und die besorgte Psychologin Dr. Rose (Katharina Müller-Elmau) nehmen die Verfolgung auf. Für Vincent, Marie und Alexander wird dieser Roadtrip zu einer ganz besonderen Erfahrung – denn sie lernen, mit ihrer jeweiligen Besonderheit klarzukommen. Der Film ist eine erfrischende und charmante Komödie über drei liebenswerte Antihelden, die sich nicht aufhalten lassen. • Deutschland 2010, 96 Minuten, R: Ralf Huettner, D: Florian David Fitz, Karoline Herfurth, Heino Ferch, Johannes Allmayer, Katharina Müller-Elmau; Kinostart: 22.04.2010

Fotos: Verleih (3)

texte: jochen blind

»The Messenger« Will (Ben Foster) hat Glück gehabt: Er ist vom Militäreinsatz im Irak zurückgekommen – körperlich und seelisch zwar verletzt, aber doch lebend. Die verbleibenden drei Monate seines Wehrdienstes bekommt er eine besonders heikle Aufgabe übertragen: Der junge US-Soldat muss, zusammen mit dem erfahrenen Offizier Tony (Woody Harrelson), den Angehörigen gefallener Soldaten die Todesnachricht überbringen. Keine leichte Aufgabe, denn jeder Angehörige reagiert anders: Während der eine die Nachricht ohne jegliche Gefühlsregung zur Kenntnis nimmt, brechen andere zusammen, weinen und schreien – oder werden aggressiv. Angesichts ihrer traurigen Tätigkeit entwickelt sich zwischen den beiden Männern eine besondere Verbundenheit. Denn beide wissen, dass es für sie ein normales Leben nicht mehr geben wird. Als sich Will in die Witwe eines getöteten Kameraden verliebt, stürzt er in ein moralisches Dilemma. Das bewegende, herausragend gespielte Drama gehörte bei der Berlinale im vergangenen Jahr zu den stärksten Filmen im Wettbewerb – und wurde mit einem Silbernen Bären für das beste Drehbuch ausgezeichnet. • USA 2009, 105 Minuten, R: Oren Moverman D: Ben Foster, Woody Harrelson, Jena Malone, Steve Buscemi, Eamonn Walker, Yaya DaCosta; Kinostart: 03.06.2010

Liam, wie gefallen dir die Bücher von Nicholas Sparks? Er ist ein großartiger Autor. Er schafft es in seinen Büchern, dass man glücklich und traurig zugleich ist. Es ist alles sehr emotional bei ihm. Ich denke, dass die Leute weinen werden, wenn sie aus unserem Film kommen. Vielleicht werden sie auch gleichzeitig lachen, aber sie werden auf jeden Fall weinen. Es werden jedoch glückliche Tränen sein. Wie würdest du deine Figur »Will« beschreiben? Er ist ein guter Junge, aber er kämpft immer noch mit dem Tod seines jüngeren Bruders. Seine Familie geht nicht wirklich gut damit um, also versucht er, vor der Erinnerung zu fliehen. Alle denken, dass er ein bezaubernder, charismatischer, glücklicher Junge ist. Dabei versteckt er nur den Schmerz. Er behält ihn für sich, spricht mit niemandem darüber. Bis er Ronnie trifft. Wie waren die Dreharbeiten mit »Ronnie«-Darstellerin Miley Cyrus? Miley ist großartig! Wir hatten sehr viel Spaß. Sie ist immer heiter und fröhlich, die Arbeit mit ihr ist toll. Wir haben uns sehr gut kennengelernt während der Dreharbeiten. Habt ihr jüngeren Darsteller viel zusammen unternommen, wenn die Kameras aus waren? Ja, definitiv. Wir sind immer zum Essen gegangen und haben zusammen abgehangen. Es war echt klasse, dass wir uns alle so gut verstanden haben, andernfalls hätte man sich am Set sicher einsam gefühlt. Ich denke, der Film zeigt auch, dass die Chemie einfach gestimmt hat. Deine Figur macht ein Praktikum in einem See-Aquarium. Musstest du dich darauf besonders vorbereiten? Ich musste Tauchen lernen. Wir hatten drei Tage bis zur Prüfung, und wir verbrachten praktisch jeden Tag in einem tiefen Schwimmbecken. Daneben hatten wir jeden Tag noch zwei bis drei Stunden Unterricht, um uns mit den Regeln vertraut zu machen. Es war viel anstrengender, als ich es mir vorgestellt hatte. Es klingt so einfach – man setzt eine Maske auf und geht unter Wasser. Aber es gehört eben viel mehr dazu. Du musstest auch noch Volleyball lernen... Ja, meine Filmfigur ist ein begeisterter Spieler. Deshalb musste ich es lernen. Das werde ich aber nie wieder machen. Wir hatten einen wirklich guten, aber sehr anspruchsvollen Trainer, mit dem wir zweimal pro Woche zwei Stunden trainiert haben. Das waren die längsten zwei Stunden meines Lebens. Es war entsetzlich! Sogar wenn wir mal einen wirklich guten Pass gemacht haben, hat der Trainer nur gesagt: »Ja, das war okay, macht es noch mal.« Ihr habt in Savannah und auf Tybee Island gedreht. Wie war es da? Heiß! An einem der Tage, an denen wir die Volleyball-Szenen gedreht haben, muss es über 300 Grad oder so gehabt haben. (lacht) Der Sand war so heiß, dass ich die ganze Zeit von einem Fuß auf den anderen gehüpft bin. Und nebenbei musste ich noch meinen Text sagen. Es war echt verrückt. USA 2010, R: Julie Anne Robinson, D: Miley Cyrus, Liam Hemsworth, Kelly Preston, Greg Kinnear, Melissa Ordway, Bobby Coleman; Kinostart: 29.04.2010

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20 fernsehen

Germany’s Topmodel Vanessa Hegelmaier macht als einzige Teilnehmerin von GNTM international Karriere interview: Ineke Haug

Foto: Place Models

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Die Gewinnerinnen von »Germany’s next Topmodel« warten allesamt noch auf die große Karriere. Umso erstaunlicher, dass gerade eine Aussteigerin geschafft hat, wovon die Lenas und Jennifers träumen: Vanessa Hegelmaier läuft für große Designer wie Missoni und war auf dem Cover der italienischen »Vogue« zu sehen. Das hat sie höchstwahrscheinlich ihrer Entscheidung zu verdanken, die Model-Show freiwillig zu verlassen. yaez hat mit der MatheStudentin gesprochen. Schaust du die aktuelle Staffel von »Germany’s next Topmodel«? Ich muss zugeben, dass ich ab und zu mal den Fernseher anmache, um mir die Show anzusehen. Allerdings schaffe ich es meistens nicht, lange dabeizubleiben... Du bist die erste Teilnehmerin, die wirklich Topmodel wurde. Was hast du richtig gemacht? Oh, als Topmodel würde ich mich nicht bezeichnen. Dass ich bei der Fashion Week mitlaufen durfte, war, denke ich, eher Glück und die Arbeit meiner Agentur Place Models in Hamburg. Ohne die richtige Agentur ist so ein Erfolg gar nicht möglich. Wärst du heute auch so erfolgreich, wenn du die Staffel gewonnen hättest? Das kann ich nicht beurteilen. Aber es gibt eine Menge Leute, die sagen, dass der Sieg bei einer Sendung wie »Germany’s next Topmodel« vermutlich eher hinderlich gewesen wäre. Für mich selbst ist es natürlich schwer, das zu sagen, schließlich habe ich damals nicht gewonnen, sondern bin relativ früh ausgestiegen. Trotz allem kenne ich Mädchen, die in anderen Ländern in solch einer Sendung weit gekommen sind und jetzt in der Modewelt sehr bekannt sind. Würdest du jungen Mädchen, die Model werden wollen, raten, bei GNTM mitzumachen? Ich kann mir vorstellen, dass es für Mädchen, die schon einen ausgeprägten Charakter haben, eine gute Erfahrung ist. Man darf aber nie vergessen, unter welchen Umständen die ganze Sendung gedreht wird. Ständig ist man von Kameras und Leuten umgeben. Das ist für eine gewisse Zeit sicherlich ganz interessant, aber man kommt auch irgendwann an seine Grenzen, und dann ist es wichtig zu wissen, was man von sich und seiner Persönlichkeit wirklich preisgeben will. Man muss sich einfach überlegen, dass es bei dieser Sendung auch um Unterhaltung geht und deshalb natürlich möglichst viele interessante Inhalte aus dem Leben der Kandidatinnen ans Licht gebracht werden. Ist das Modeln dein Traumberuf? Momentan bin ich mit dem, was ich mache, sehr glücklich. Die Kombination aus Studium und Modeln ist eigentlich nahezu perfekt. Mir macht es unheimlich viel Spaß, zu reisen und neue Menschen und Kulturen kennenzulernen. Trotzdem möchte ich nicht auf mein Studium verzichten, da meiner Meinung nach eine Ausbildung für das weitere Leben sehr wichtig ist. Die fünfte Staffel von Germany’s Next Topmodel läuft donnerstags auf Pro7 (20.15 Uhr)

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musik 21

Foto: Sophie Krische

Unsere Hoffnung für Oslo am 29. Mai: Lena Meyer-Landrut

Die Abiturientin, die Deutschland begeistert Von der Schulbank zu Stefan Raab, von Hannover nach Oslo: Lena Meyer-Landrut ist der Shootingstar des Jahres Text: Birk Grüling

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biturientin, Göre, Superstar: Lena Meyer-Landrut vertritt Deutschland beim Eurovision Song Contest in Oslo. Mit ihrem unbeschwerten Mädchen-Charme hat die Hannoveranerin eine Euphorie ausgelöst, die Deutschland schon lange nicht mehr erlebt hat. yaez-Autor Birk Grüling traf Lena und begab sich in ihrer Heimatstadt Hannover auf Spurensuche. Selten gab es solch einen großen Medienhype um eine Teilnehmerin beim Eurovision Song Contest. Eigentlich hat das Musiklabel ein Interviewverbot bis Anfang Mai verhängt, schließlich soll das Abitur der 18-Jährigen nicht unter dem unerwarteten Medienrummel leiden. Trotzdem wird täglich berichtet, und kaum eine TV-Show läuft ohne sie, ob nun »Wok-WM«, »Frag doch mal die Maus« oder »MTV Home«. Lena Meyer-Landrut ist der große Shootingstar und der Liebling aller. »Du bist Chamäleon, Gazelle und Nachtigall in einer Person«, beschreibt Stefan Raab seine »Stimme für Oslo« treffend. Auch ihr Auftritt bei »Wetten, dass...?« sorgte für weitere Sympathie. Inzwischen hat ihr Profil bei Facebook rund 100.000 Fans. Ihre drei Finalsongs »Satellite«, »Bee« und »Love me« wurden mehr als 100.000 verkauft, und erstmals in der Geschichte der Charts gelang es einer Neueinstei-

gerin, gleich drei Songs in den Top 5 zu platzieren. Bei der Plattenfirma reibt man sich schon die Hände, wenn man an die Verkaufszahlen für ihr im Mai erscheinendes Album »My Cassette Player« denkt. Mit Goldstatus werde fest gerechnet, war aus Berlin zu vernehmen. »Satellite« hat bereits Platinstatus erreicht. Und dabei geht die Sängerin noch zur Schule – und kann nicht mal richtig Noten lesen, wie Lena uns verraten hat. Ein bisschen Björk und Joe Cocker »Das ist ein bisschen Nora Tschirner und Björk. Ich habe auch Bewegungen von Joe Cocker erkannt«,

»In Oslo wird das schon gut laufen, beim Abitur kann ich das nicht so einfach sagen« beschrieb Gastjurorin Barbara Schöneberger den Auftritt in den Shows. Mit ihrem britischen Akzent, der ungewöhnlichen Songauswahl und ihrer Gabe, Geschichten in ihren Songs zu erzählen, macht sich Lena viele Freunde. Was auf der Bühne so einfach aussieht, ist es bei Weitem nicht. »Die Gelassenheit kommt zwar rüber, aber ich bin echt ziemlich aufgeregt und nervös, gerade weil das alles so ungewohnt für mich ist«, sagt Lena. Wovor sie am meisten Angst hat: »In Oslo wird das schon gut

laufen, beim Abitur kann ich das nicht so einfach und locker sagen.« Biologie, Sport und Geschichte sind ihre Leistungskurse, Musik hat sie abgewählt. »Ich kann kein Klavier oder irgendein anderes Musikinstrument spielen«, sagt Lena schulterzuckend. Solche Aussagen sind es, die den Hype um diese coole Schülerin etwas erklären. Lena Meyer-Landrut ist kein Musikstar wie Lady GaGa oder Madonna, die den Eklat herausfordern. Es ist eher ihr unperfektes und liebevoll naives Auftreten, das sie wie ein Mädchen von nebenan wirken lässt. Ihre dunklen Augen blitzen beim Sprechen, und nach fast jedem Satz folgt ein schelmisches Lächeln. Lena weiß, dass ihre Kindlichkeit gut ankommt. Ob nun beim Interview oder in der Show, immer wieder lässt sie sich zu kleinen Albernheiten hinreißen, und das Grinsen weicht nie aus ihrem Gesicht. Man könnte denken, sie wäre der glücklichste Mensch der Welt, vielleicht mit einer kleinen Meise. Eine Mitschülerin sagt über Lena: »Sie ist schon etwas abgedreht und wirklich so wie im Fernsehen.« Sie bestätigt: Ihre Art ist nicht gespielt. Es gibt aber auch negative Stimmen in der Schule: »Der Medienhype und der Rummel hier nerven doch gewaltig«, sagt ein anderer Schüler. Gerade musste der Schulleiter der IGS Roderbruch in Hannover Fotografen abweisen, die Lena bei ihrer Abiturprüfung im Klassenzimmer fotografieren wollten. Andere Journalisten sprachen sogar mit dem ehemaligen Frisör der 18-Jährigen. Bei so viel Medienhype auf dem Teppich zu bleiben ist sehr schwer. So schrieb eine Zeitung aus Hannover passend: Lenas schwerster Leistungskurs sei die »Medienkunde«. Aber eine Lektion hat sie bereits mit Bravour bestanden: Über ihr Privatleben wird nicht gesprochen. »Es sollte doch die Musik im Vordergrund stehen, oder?«, blockt Lena jede Frage nach möglichen Liebschaften oder anderen Dingen ab. »Ich bin zum achten Mal zwangsverheiratet«, ist dieser Tage das Einzige, was ihr zu entlocken ist. Eine dieser typischen Lena-Antworten. Favoriten-Rolle auch in Oslo Bei »Unser Star für Oslo« lag Lena Meyer-Landrut von Anfang an klar vorn, und für viele stand ihr Sieg bei der Casting-Kooperation von ProSieben und der ARD schon fest. Inzwischen wird sie aber auch von Wettbüros in ganz Europa als Favoritin gehandelt. Sie liegt dort auf Platz eins knapp vor dem Beitrag aus Aserbaidschan, »DripDrop«. »Die Nummer eins bei den Buchmachern ist aber ein sehr beschränktes Indiz für den Sieg«, weiß jedoch Grand-Prix-Experte Irving Wolther. Für ihn sind andere Faktoren wichtiger. »Es kommt auch viel auf Losglück, die anderen Starter und natürlich auf die gesanglichen Leistungen an diesem Abend an.« Dennoch ist Wolther optimistisch, eine Platzierung unter den Top 10 hält er für sicher. Und nach kurzem Zögern macht er sogar Hoffnung auf mehr: »Ein Sieg ist natürlich nie ausgeschlossen.« Starten wird Lena übrigens auf der Nummer 22. Ralf Quibeldey von der deutschen Delegationsleitung hat dafür auch eine einfache Erklärung: »Am Ende des Abends greifen die meisten Leute zum Telefon.« • Lenas Debüt-Album »My Cassette Player« erscheint am 7. Mai 2010. Der große Auftritt beim Eurovision Songcontest kommt am 29. Mai ab 20.15 Uhr in der ARD. www.lena-meyer-landrut.de www.facebook.com/lenameyerlandrut

yaez


22 pausenhof erfolgreicher Fußballspieler

Metallafrikastrang, nische Sprache -faden

KfzZeichen Gütersloh

nicht außen

Film mit Ben Seeräuber Foster „The ...“

Gewinnspiel

italienische Tonsilbe brit. Newcomerin (Nachname)

Gewinne CDs von UK-Newcomerin Ellie Goulding

nordischer Hirsch

Studienfach

3

2

Großeinkaufsanlage

Richtungsangabe

Weltmacht (Abk.)

Schutz, Obhut Teil des Armes

4

elektronischer Speicherort Fischfanggerät

Abschiedsgruß Vorname der deutschen Grand-PrixTeilnehmerin

Dreifingerfaultier

Ausdehnungsbegriff

großer Greifvogel

Feuchtigkeit

Wasservogel, Nutztier Schonkost

8 brav; höflich Lastenheber

metallhaltiges Mineral brasilianische Fußballlegende

9 Kaffee nach italienischer Art

Großvater

10

langer, dünner Speisefisch

Zensur für Mitarbeit

Luftkissen im Auto (engl.)

wirklich

Noch mehr Gewinne

5

Zeitmesser

7

KfzZeichen Oldenburg

1 Teil des Mittelmeeres

abschließend, beendend Abkürzung für Nummer

Lobgesang der kath. Messe

Beste, Siegerin

Schreibwarenartikel

Korankapitel

Die Musikkritiker schwärmen in den allerhöchsten Tönen von der außergewöhnlichen Stimme der zierlichen Blonden: Sie sei zart und markant zugleich und sowohl dezent als auch intensiv. Das klingt widersprüchlich, lässt sich aber wohl mit den verschiedenen Einflüssen erklären, die die Sängerin geprägt haben: Dazu gehört FolkMusic genauso wie R&B und SoulElemente. Auch die Texte sind vielschichtig: »Ich glaube, dass man sich ernsthaft mit meinen Texten und meiner Musik beschäftigen muss, wenn man verstehen will, was ich da tue«, so die 23-Jährige in einen Interview. Für alle, die sich selbst ein Bild von Ellie Goulding machen möchten, verlosen yaez und Universal Music 3 CDs der Britin.

Schulfach

Schöne Haut: yaez und Manhattan verlosen 10 Beauty-Sets von Manhatten Clearface bestehend aus Waschgel, Creme-Gel, Coverstick, Puder und Make-Up.

am jetzigen Tage

Kellner persönl. Fürwort (zweite Person)

tropische Echse

Leumund, Ansehen

6

Übriggebliebenes

So kannst du gewinnen! 01

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10

Aufgepasst: Viele Lösungen findest du in diesem Heft...

Am Gewinnspiel kannst du auf www.yaez.de teilnehmen! Webcode: »@54129700« Teilnahmeschluss: 06.06.2010.

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Spannender Schmöker: Tane und Rebecca erhalten eine rätselhafte Nachricht aus der Zukunft, in der ihnen ein Datum für den Weltuntergang mitgeteilt wird. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. yaez und dtv verlosen 3 mal den Thriller »Der Tomorrow Code«. Klassiker reloaded: yaez verschenkt mit »Colour Codes« eine Swatch-Uhr, die im Design an das Original von 1983 angelehnt ist, sowie das Schmuckset »Love Explosion« von Swatch.


pausenhof 23

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Impressum yaez erscheint jeden Monat (außer Schulferien) und liegt kostenlos an rund 5000 weiterführenden Schulen in ganz Deutschland aus. ISSN: 1612-8257 HERAUSGEBER: Janos Burghardt, Simon Keller, Michael Hartung REDAKTION & VERLAG: Yaez Verlag GmbH Arminstraße 15, 70178 Stuttgart Tel: (0711) 13 77 80-20 Fax: (0711) 13 77 80-22 redaktion@yaez.de, www.yaez-verlag.de Chefredakteur: Janos Burghardt (ViSdP) ART DIRECTOR: Simon Keller Redaktion dieser ausgabe: Janos Burghardt (verantwortlich), Simon Keller, Ineke Haug, Katrin Brinkmann, Jochen Blind, Gregor Landwehr, Marcel Jäger, Jens Wiesner, Kira Brück, Jenna Santini, Birk Grüling, Anne Ackermann, Amelie Herbig, Lektornet (Lektorat)

Was ein Schüler kostet Bildung kostet viel Geld. Das ist spätestens seit den Bildungsstreiks jedem bekannt. Wir haben nachgeschaut, was konkret für dich als Schüler ausgegeben wird

Ein Schüler kostet den Staat im Durchschnitt 5000 Euro pro Jahr Ein G8-Schüler kostet folglich 60.000 Euro bis zum Abitur. Dafür kriegt man auch eine S-Klasse von Mercedes. Jedes Jahr werden pro Schüler 4000 Euro für Personal ausgegeben Davon werden insbesondere Lehrer bezahlt, aber auch Hausmeister und Putzkräfte. Für 4000 Euro pro Jahr würde man viel Nachhilfe kriegen, aber einen privaten Einzelunterricht könnte man damit nicht finanzieren. Insgesamt werden 600 Euro pro Schüler für »laufende Sachaufwendungen« bezahlt Davon werden Strom, Wasser und Reparaturen wie ein kaputtes Schulfenster bezahlt. Pro Schüler werden jährlich 400 Euro für Investitionsausgaben aufgewendet Darunter fallen dann beispielsweise neue Computerräume oder ein Umbau der Aula. Man könnte sich aber auch eine Playstation dafür kaufen, würde man das Geld ausbezahlt bekommen. Ein Grundschüler kostet pro Jahr 4200 Euro, ein Förderschüler 13.100 Euro Der Grund: In der Förderschule gibt es viel mehr Lehrer auf einen Schüler. In der Grundschule ist das Verhältnis am schlechtesten.

Illustrationen: Jakob Hinrichs, Christoph Rauscher

Ein Schüler im Saarland kostet 4200 Euro, in Thüringen dagegen 6000 Euro Die Gründe dafür sind unterschiedliche Gehälter und Klassengrössen. Qualitative Unterschiede gibt es in den Bundesländern zwar auch – aber das hat nicht nur mit dem Etat zu tun.

Fotos: Jan Kopetzky (Titelfoto), Anne Ackermann, Presse/PR

Die Zahlen basieren auf den Pro Kopf-Angaben des Statischen Bundesamt. Autor: Marcel Jäger

HERSTELLUNG: Simon Keller AnzeigenLEITUNG: (verantwortlich für den Anzeigenteil) Christoph Oepen (0711/13 77 80-16, co@yaez-verlag.de) verbreitete auflage: 357.852 Exemplare (IVW Q1/2010) Die Auflage wird regelmäßig von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) geprüft. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 11 vom 01.01.2010. abo/vertrieb: Tel: (0711) 13 77 80-20 Fax: (0711) 13 77 80-22 E-Mail: vertrieb@yaez.de Der Bezug der Jugendzeitung ist kostenlos.

Vorschau #47 Endlich Sommerferien: Der beste Sommer deines Lebens Jobs im Tourismus: Arbeiten, wo andere Urlaub machen Wunsch und Wirklichkeit: rten Was Eltern und Lehrer von Schülern erwa #47

Die JugenDzeitung

Die Jugendzeitung yaez arbeitet mit Landesschülervertretungen und SMVen zusammen Die namentlich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Kooperationspartner dieser Ausgabe: Informationszentrum der deutschen Versicherer

Robert Pattinson muss sich warm anziehen: Mit »The Vampire Diaries«-Darsteller Ian Somerhalder hat er einen Konkurrenten im Kampf um die Gunst der weiblichen Vampir-Fans bekommen. yaez glaubt: Von dem Blutsauger mit den knallblauen Augen werden wir noch viel hören! Lady GaGa, die Zweite. Auch Natali, die 17-jährige Schwester der schrillen Sängerin, drängt ins Rampenlicht: Sie durfte bereits eine Rolle in Lady GaGas »Telephone«-Video übernehmen. yaez findet: Eine Lady GaGa ist genug! Willow, die 9-jährige Tochter von Schauspieler Will Smith, machte bei einer Filmpremiere mit pinker Schnür-Leggins und Riesensonnenbrille auf sich aufmerksam. yaez fürchtet: Willow ist auf dem besten Weg, viel zu früh erwachsen zu werden! Pech für Rihannas PrügelEx Chris Brown: Er wollte seinen 21. Geburtstag ganz groß in einem New Yorker Club feiern – blöd nur, dass die Club-Betreiber ihn nicht als Party-Gast haben wollten. yaez rät: Zieh dich für eine Weile aus der Öffentlichkeit zurück, Chris!

Sommer 2010 | kostenlos | www.yaez.de

Druck: Bechtle Verlag&Druck, 73730 Esslingen

Der 17-jährige Russe Andrej Ternowski hat das VideoChat-Portal »Chatroulette« programmiert. Die Website lockt täglich bis zu 1,5 Mio. Besucher an und ist momentan der Hype im Internet. yaez meint: Gute Ideen zahlen sich aus, aber Achtung vor den Nackten!

Die nächste yaez-Frage: Warum hast du dich für deine Sportart entschieden? Deine Antwort für die kommende Ausgabe. www.yaez.de/debatte

yaez


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