Jugendzeitung YAEZ

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Sommer 2011 ⋅ kostenlos ⋅ www.yaez.de

Leben Vegetarier wirklich gesünder? YAEZ deckt die Fleischlos-Mythen auf

Das Bio-Heft

100%

Warum Umweltschutz jetzt angesagt ist und was du in deinem   Umfeld gegen Klimawandel und Co tun kannst

Schule: Wo Nachhaltigkeit auf dem Stundenplan steht Herzenssache: Wie Schüler sich für Öko-Projekte einsetzen Vorbilder: Promis gehen mit grünem Beispiel voran

Ausgabe

#54


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intro 03

YAEZ wird grün

Josy (17) engagiert sich in der Grünen Jugend (Seite 4)

Die YAEZ, die du in der Hand hältst, ist unsere erste »Green Issue«, also eine Ausgabe, in der es von vorne bis hinten um einen nachhaltigen Lebensstil geht. Wir wollen aber dauerhaft etwas für die Umwelt tun und drucken die YAEZ seit dieser Ausgabe dauerhaft auf FSC® zertifiziertem Papier. Das bedeutet, dass 70 Prozent des Holzes für unser Papier aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft stammt. Damit wollen wir einen kleinen Beitrag zum Erhalt der Wälder leisten und hoffen, dass wir auch den ein oder anderen Leser dazu anregen, im Alltag »grüne« Alternativen zu finden. Wir haben nämlich gemerkt: es ist gar nicht so schwer! Der FSC® ist eine unabhängige Organisation, die dafür sorgt, dass nur Holz das FSC®-Zertifikat bekommt, das umweltfreundlich und sozialverträglich abgebaut wurde. Der FSC® wird von Umweltorganisationen wie Greenpeace, dem NABU oder Robin Wood unterstützt.

Lieblinge der Redaktion Im Schnitt stehen wir jeden Tag etwa 8,5 Minuten unter der Dusche, tut zwar gut, ist aber eine ziemliche Wasserverschwendung. Meistens merken wir einfach nicht, wie die Zeit vergeht, weil es einfach zu schön ist, sich das warme Wasser über den Körper laufen zu lassen... Ein klarer Fall für den Duschcoach! Die Sanduhr kann ganz einfach in der Dusche angebracht werden und sagt dir, wann es Zeit ist, den Hahn abzudrehen: nämlich nach fünf Minuten. Den Duschcoach kannst du auf www.energiesparbox.de für 3,95 € bestellen. Einsatz: So setzen sich Schüler für die Umwelt ein.............4

Titelfoto: Jan Kopetzky / Illustration: Julia Humpfer / Hintergrund: iStockphoto

Making of #54

Grüner Daumen: So sparst du Energie.............................7 Vorbilder: So nachhaltig kann Schule sein........................8

Bei dem 19-jährigen Felix dreht sich seit einigen Monat alles um Natur und Umwelt: Für sein freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) zog der Freiburger nach Hamburg, wo er Schülergruppen durch das Naturschutzgebiet Heuckenlock führt. Außerdem hilft er bei der Pflege von Naturschutzgebieten, muss beispielsweise auch mal Bäume fällen. »Da kann ich richtig anpacken, das finde ich toll«, sagt Felix. Mehr über seinen Freiluft-Job liest du auf Seite 10.

deshalb deine Wir wollen die YAEZ noch besser machen und wollen Leserumfrage unserer bei mit Mach Heft. im Themen den zu g Meinun einfach auf teil: du nimmst So 2. iPad und gewinne mit etwas Glück ein n. eingebe 011« »leser2 e Webcod den ez.de www.ya

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Parkhüter: FÖJ in der Natur...........................................10 Quartett: Energiequellen im Vergleich.............................11 Tiegel: Wie entsteht Naturkosmetik.................................12 Praxis-Check: Tourismusmanagement............................15 Gewinnspiele................................................................22 Impressum....................................................................23

Die Jugendzeitung YAEZ ist auf FSC® zertifiziertem Papier gedruckt. Das bedeutet, dass das Zeitungspapier der YAEZ aus verantwortungsvoller Waldnutzung stammt.


04 einsatz

Alle im grünen Bereich Sie wollen nicht gleich die ganze Welt retten, aber in ihrer Stadt werden sie aktiv. Drei Jugendliche erzählen von ihrem Engagement zwischen Biotonne und Blockade. text und protokolle: Erik Brandt-Höge fotos: jan kopetzky Die Katastrophenmeldungen aus Japan haben Politiker in Deutschland dazu bewegt, sich für einen Atomausstieg zu entscheiden. Doch natürlich sind es nicht nur Kernkraftwerke, die eine Bedrohung für unsere Umwelt darstellen. Deren Verschmutzung wird schon durch Kleinigkeiten vorangetrieben. Zum Beispiel durch Gleichgültigkeit im Alltag. Wer zu Hause weder auf Mülltrennung noch auf Energiesparen setzt und selbst beim Ausflug ins Grüne keinen Respekt vor der Natur beweist, schadet damit erheblich seiner Umwelt – und sich selbst. Das wissen auch Josy, Adrian und Martha, die sich mit verschiedenen Aktionen und Projekten für den Umweltschutz starkmachen. Während viele ihrer Mitschüler das Thema Umwelt

kaum interessiert, beschäftigt es die drei Berliner Schüler schon lange. Der 17-jährige Adrian besucht eine UNESCO-Projektschule, mit der er regelmäßig Exkursionen und Austauschprogramme organisiert, um Grünflächen zu erkunden und die Gründe für Umweltschäden zu erforschen. Schon früh hat er sich auch nach dem Unterricht ein umfassendes Umwelt-Wissen angeeignet und dabei den »Schatz Natur« umso mehr schätzen gelernt. Die gleichaltrige Josy verbindet ihr Interesse an der Umwelt mit politischem Engagement. Als Mitglied der Grünen Jugend versucht sie, die Menschen auf der Straße wachzurütteln und ihre Aufmerksamkeit auch auf unbequeme Themen zu lenken. Genauso aktiv ist Martha, 16, die mit ihrer Greenpeace-

Es gibt viele Gründe, warum mir das Thema Umwelt sehr wichtig ist. Einer davon ist der GAU in Tschernobyl 1986. Meine Mutter war gerade mit meinem Bruder schwanger, als die Atomkatastrophe passierte. Genau gesagt war sie in der kritischen Anfangsphase der Schwangerschaft. Meinem Bruder fehlt seit der Geburt der rechte Brustmuskel, außerdem waren drei seiner Finger bei der Geburt zusammengewachsen, weshalb er mehrmals operiert werden musste. Man kann so etwas natürlich nicht nachweisen, aber viele in meiner Familie glauben, dass das an Tschernobyl liegen könnte. Vor etwa zwei Jahren habe ich dann auch angefangen, mich mehr für Politik zu interessieren. Ich habe mich genau informiert, welche politische Partei sich am meisten mit den Themen beschäftigt, die mir selbst wichtig sind. Und das waren die Grünen. Ich habe dann einige Treffen der Grünen Jugend in Berlin besucht und auch an deren Sommer-Akademie mit vielen Workshops teilgenommen. Die Art und Weise, wie die Leute bei der Grünen Jugend denken, und natürlich ihre Ziele haben mir sofort gefallen. Bis heute bin ich bei ihnen aktiv, im Moment mache ich ein Schülerpraktikum in der Geschäftsstelle der Grünen Jugend. Jung, grün und stachlig – so bezeichnen wir uns selbst. Die jungen Grünen sind noch unbequemer als die älteren. Wir nehmen wesentlich radikalere und zum Teil auch linkere Positionen ein. Beim letzten Bundeskongress der Grünen Jugend waren wir zum Beispiel in Gelsenkirchen und haben eine Art Flashmob auf der Straße gemacht. Wir haben dafür Strahlenanzüge angezogen, uns auf den Boden geschmissen und eine Sirene heulen lassen. Manchmal geht es nicht unbedingt darum, etwas Längerfristiges zu starten, sondern, einfach mal kurz auf die Straße zu gehen und die Leute wachzurütteln. Einmal in der Woche gibt es ein Aktiven-Treffen mit immer neuen Themen und Referenten. Da kann übrigens jeder hingehen und sich dazusetzen. Es gibt Fachforen, die sich mit Umwelt- und Naturschutz beschäftigen, aber auch mit Themen wie Drogenpolitik, Antirassismus, Demokratie und Recht. •

Jugendgruppe zudem Unterschriften sammelt, Straßentheater spielt und Mahnwachen abhält. Ihnen allen geht es darum, mit gut geplanten Projekten und Aktionen ein »symbolisches Zeichen« zu setzen, wie Martha erklärt. Ein Zeichen, das diejenigen nachdenklich machen soll, die weiterhin gleichgültig mit ihrer Umwelt umgehen. Josy, Adrian und Martha wollen die Zukunft lebenswerter gestalten und ihren Teil dazu beitragen, dass dem Planeten nicht bald die grüne Farbe ausgeht. Uns haben sie erzählt, was ihr Interesse an der Umwelt geweckt hat, welche Ideen und Ideale sie antreiben und was sie sich auch von anderen im Umgang mit der Natur erhoffen. •

Josy (17), Grüne Jugend

»Die Art und Weise, wie die Leute bei der Grünen Jugend denken, hat mir sofort gefallen.«


einsatz 05

Adrian (17), UNESCO-Projektschule Robert-Jungk-Oberschule

»Ich habe n Energiesparlampe ich, und schaue, dass so oft es geht, auch Bio-Produkte kaufe.«

Ich habe mich schon sehr früh für das Thema Umwelt interessiert. Meine Eltern kommen aus einer Gegend in Polen, in der es noch unberührte Natur gibt. Die Menschen dort leben nicht besonders gut, die Natur ist ihr einziger Schatz. Mir wurde deshalb von klein auf beigebracht, diese Natur auch zu respektieren. Sie ist schließlich nur einmal da. In Berlin besuche ich eine UNESCOProjektschule, davon gibt es knapp 200 in Deutschland. Zusammen mit unseren Partnerschulen sind wir sehr engagiert, was Umweltprojekte beispielsweise in Grünanlagen angeht. Von der 7. bis zur 9. Klasse haben wir uns oft mit Schülern von Partnerschulen in Parks getroffen und uns von Fachleuten erklären lassen, worauf wir im Umgang mit der Natur besonders achten müssen. Außerdem war Biologie schon immer mein Lieblingsfach, auch nach dem Unterricht habe ich immer viel darüber gelesen und versucht, mir Wissen über die Umwelt anzueignen. Seit der 11. Klasse geht es bei uns auch darum, eigenständig Untersuchungen anzustellen, diese später auf das gesamte Stadtbild zu beziehen und die Gründe für die Umweltverschmutzung zu analysieren. Vor ein paar Wochen waren wir zum Beispiel für ein Austauschprojekt in Warschau. Wir haben uns die dortigen Parks angesehen und sie mit denen in Berlin verglichen. Es gibt wenige Städte, die so grün sind wie Berlin. Warschau hat wesentlich weniger Grünanlagen – dafür sind diese doppelt so gut gepflegt. In Berlin müsste das Thema Umwelt viel mehr in den Schulunterricht integriert werden, damit schon Kinder die Natur um sich herum zu schätzen lernen. Ich achte natürlich nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause darauf, dass ich die Umwelt schone. Ich wohne allein und versuche, vergleichsweise wenig Müll zu produzieren und vor allem Plastikmüll zu vermeiden. Ich habe Energiesparlampen und schaue, dass ich, so oft es geht, auch Bio-Produkte kaufe. Ich denke, es sind diese kleinen Dinge, die das Große am Ende ausmachen. Wenn jeder ein bisschen mehr darauf achten würde, wäre schon viel getan. •

Martha (16) ist Teil der Berliner Jugendgruppe von Greenpeace

»Greenpeace , bedeutet für mich die Zukunft lebenswerter zu gestalten.«

Es war vor etwa zwei Jahren, als ich angefangen habe, mich aktiv für die Umwelt einzusetzen. Ich wollte in meiner Freizeit etwas machen, das nützlich ist. Etwas, das ich nicht nur für mich allein tue. Ich habe mich dann über verschiedene Organisationen informiert, weil ich gern in eine Jugendgruppe einsteigen wollte. Im Internet bin ich auf die Berliner Jugendgruppe von Greenpeace gestoßen und habe dort einfach mal vorbeigeschaut. Das war alles sehr locker, zu Greenpeace kann eigentlich jeder jederzeit kommen und wird immer herzlich aufgenommen. Unsere Jugendgruppe hat insgesamt 50 Mitglieder, von denen ich eine der zwei Ansprechpartnerinnen bin. Wir sind eine sogenannte JAG – eine Jugend-Aktions-Gruppe. Einmal pro Woche treffen wir uns, um neue Aktionen zu planen und durchzuführen. Das muss nicht immer etwas Großes sein, manchmal sind es auch nur kleine Aktionen, bei denen wir mithelfen können. Es gibt immer ein aktuelles Thema, im Moment zum Beispiel Atomkraft. Deutschlandweit haben Jugendgruppen von Greenpeace dazu die Gipfelsturm-Aktion gestartet. Dabei sind wir auf den jeweils höchsten Berg in den verschiedenen Bundesländern gestiegen. Auf dem Gipfel eines jeden Bergs haben wir das Zeitalter der erneuerbaren Energien ausgerufen. Ein symbolisches Zeichen, das hoffentlich auch ankommt. Oft machen wir auch spontane Smart-Mob-Aktionen, bei denen wir mit einer Gruppe an bestimmten Orten bei einem Signal auf den Boden fallen und uns mit Kreide umzeichnen lassen. Außerdem sammeln wir Unterschriften, halten Mahnwachen ab und spielen Straßentheater zu bestimmten Themen wie zum Beispiel Überfischung. Was Greenpeace für mich bedeutet? Viele bei Greenpeace sagen immer, sie retten die Erde. Ich sage lieber, Greenpeace rettet das Leben auf der Erde – weil sich die Erde auch allein retten kann. Greenpeace versucht, die Zukunft lebenswert zu gestalten. Und das wollen natürlich auch wir in unserer Jugendgruppe. •

yaez


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einsatz 07

Wir Energiesparfüchse Es sind oft die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Auch Nachhaltigkeit fängt bei uns selbst an und ist oft einfacher als gedacht. Wir haben Experten gefragt, wie wir im Alltag die Umwelt schützen können. Texte: Erik Brandt-Höge illustrationen: julia humpfer

Grüner surfen

Notebook, Handy und TV sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wenn du dir elektronische Gadgets zulegst, solltest du dich nicht nur darüber informieren, welche tollen Funktionen sie haben, sondern dich auch nach dem Stromverbrauch erkundigen und fragen, ob sie recycelt werden können. Denn unter dem Label »Green Computing« versucht die IT-Industrie bereits, Computer, Monitore und Drucker von der Herstellung bis zur Entsorgung umweltschonend zu gestalten. An der blauen »Energy Star«-Plakette erkennst du zum Beispiel, dass das Gerät Stromsparkriterien erfüllt. Du kannst Strom aber auch selbst machen, erklärt UN-Umweltexperte Mark Schauer: »Beispielsweise gibt es mittlerweile schon Solar-Aufladegeräte für Handys, die vor allem auf Reisen sehr praktisch sind, wenn gerade kein Multistecker zur Hand ist.« Wer seine Geräte weiterhin an der Steckdose auflädt, sollte zumindest das Ladekabel vom Netz nehmen, sobald es nicht mehr gebraucht wird. •

Wasser stopp!

Wie viel Wasser bei dir zu Hause verbraucht wird, hast du selbst in der Hand. »Moderne EinhebelWasserhähne laden häufig zur Energieverschwendung ein«, sagt Umwelt-Fachmann Axel Weiß. »Denn sie stehen oft so, dass sie automatisch lauwarmes Wasser liefern. Das muss nicht sein. Kaltes Wasser tut es zum Händewaschen und für viele andere Zwecke auch.« Außerdem kann deine Familie mit einer kleinen Investition Wasserhähne und Duschbrausen so umrüsten, dass nicht mehr bei jeder Benutzung zig Liter verbraucht werden. »Es gibt verschiedene Adapter für die Hähne sowie Sparbrausen, mit denen viel Wasser, Energie und CO2 gespart werden können«, erklärt Mark Schauer. •

Strom ohne Atom

»Wenn alle auf Ökostrom umsteigen würden, wäre ein Atomausstieg sehr wahrscheinlich«, sagt Mark Schauer. Das Problem sei im Moment noch, dass Atomstrom weiterhin indirekt sehr stark subventioniert wird. Damit das nicht so bleibt, kann jeder etwas tun: Wer sich in Sachen Atomausstieg politisch engagieren möchte, kann zum Beispiel einen Brief an seinen Abgeordneten oder die jeweilige Landesregierung schreiben. Außerdem gibt es viele lokale Initiativen, die du unterstützen kannst. Mark Schauer rät: »Du kannst die Energieversorger vor Ort, nämlich die Stadtwerke, auch direkt ansprechen. Die kaufen ihren Strom häufig ja auch nur ein. Bitte sie darum, nachhaltig produziertem Strom den Vorzug zu geben.« •

Stifte mit Siegel

Auch in der Schule kannst du dich umweltbewusst verhalten. Zum Beispiel bei der Wahl der richtigen Ausrüstung. Genau wie bei elektronischen Geräten solltest du auch hier auf eine Zertifizierung achten. Mark Schauer erklärt: »Eine gute Möglichkeit ist beispielsweise das FSC-Siegel. Wenn Papier, Bleistifte und andere Produkte dieses Siegel tragen, wurden sie nachhaltig und mit einem ansprechenden Sozialstandard produziert. Das Gleiche verspricht auch das PEFC-Siegel.« • Mit Unterstützung von UN-Umweltexperte Mark Schauer und Axel Weiß aus der SWR-Redaktion »Umwelt und Ernährung«

Hast du auch einen Tipp, wie du Energie sparst? Erzähl uns davon auf unserer YAEZ-Facebookseite.

Picknick de luxe

Nach dem letzten Schulgong zieht es derzeit viele nicht nach Hause, sondern ins Grüne. Dass du beim Picknick oder Grillen im Park auch ein paar Umwelt-Regeln einhalten solltest, versteht sich von selbst. Neben der Müllbeseitigung kannst du zum Beispiel darauf achten, dass du Mehrwegflaschen verwendest und kein Einmalgeschirr benutzt. »Es muss ja nicht das gute Porzellan sein«, sagt Weiß. »Es gibt günstige Campinggeschirre, die leicht und stabil sind.« Damit schonst du schließlich nicht nur die Umwelt, sondern sorgst auch für mehr Stil auf der Picknickdecke. •

Topf sucht Deckel

Gutes Essen beginnt mit der Frage: Wo besorge ich die Lebensmittel? Bereits beim Einkauf kannst du darauf achten, dass du regionale Produkte aussuchst, die idealerweise aus einer Bioproduktion stammen. Doch nicht nur damit kannst du der Umwelt etwas Gutes tun. »Wichtig ist außerdem, nicht zu viel Fleisch zu essen. Bei der Fleischproduktion geht nämlich sehr viel Energie verloren. Es hilft also, wenn man nicht jeden Tag Wurst und Steak isst«, sagt Mark Schauer. Kochen auf dem Gasherd ist besonders umweltschonend, wenn es bei dir zu Hause einen Elektroherd gibt, dann achte darauf, keine kleinen Töpfe auf große Platten zu stellen und jedem Topf unbedingt einen Deckel zu verpassen. •

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08 schule

Word statt Wörterbuch Schulteich war gestern – mit Notebooks gegen Papierberge und Solaranlagen auf den Dächern gehen Schulen neue Wege im Umweltschutz. Text: johanna blees fotos: bernhard frei

»So, dann besprechen wir mal die Themen für den Aufsatz.« Mittwochmorgen, 7.40 Uhr, Beginn einer ganz normalen Deutschstunde in der 7e der JergRatgeb-Realschule Herrenberg. Doch statt nach Stiften zu kramen und in Heften zu blättern, fahren die Schüler ihre Laptops hoch und legen ein neues Word-Dokument an. Denn sie sind Schüler der Laptopklasse, die es seit sechs Jahren hier an der JRS gibt, das heißt, dass sie von der 7. Klasse an sowohl zu Hause als auch in der Schule vorwiegend mit ihrem eigenen Notebook arbeiten.

richt am Computer begeistert. »Es macht viel mehr Spaß als vorher, besonders die Gruppenarbeiten«, findet Franziska, 13. Ihre Freundin Laura fügt hinzu: »Dass die Schultasche durch den Laptop schwerer wird, ist natürlich ein bisschen doof. Aber dafür können wir ja die Schulbücher hier lassen, wenn wir keine Hausaufgaben haben.«

Nachhaltige Entwicklung, von der alle etwas haben

Der Ersatz von Heften durch Laptops ist zwar ein großer Schritt, aber natürlich gibt es noch viel mehr Dinge, die Schulen selbst für Umweltschutz Laptops statt Heften, und Nachhaltigkeit tun können. Am GeschwisterBeamer statt Tafel Scholl-Gymnasium in Düsseldorf etwa wurde Deutschlehrer Hans-Peter Krafft braucht die schon 1998 ein eigener Ausschuss zu diesen TheTafel nur sehr selten, denn meistens schließt einmen eingerichtet. »Aus fach einer der Schüler einzelnen Projekten wie seinen Laptop an den zum Beispiel der EineBeamer an. »Das hat einWelt-AG, die einen mal den Vorteil, dass wir Pausenverkauf mit fair Rechtschreibfehler der gehandelten Produkten Schüler schnell gemeinorganisiert, hat sich sam finden können. Auauch durch die Initiative ßerdem ist der Unterricht der Schüler ein Schwermit den Laptops weniger punkt für die gesamte frontal, es gibt mehr proSchule entwickelt«, erduktive Gruppenarbeit, zählt Theodor Wahlund die Schüler passen Aust, der Leiter des besser auf.« Ökologisch Ausschusses. Die Fotogesehen hat der vorwievoltaik-Anlage auf dem gend tafellose Unterricht Dach und Vorschaltden Vorteil, dass die Anlagen für LeuchtSchüler viel weniger Pastoffröhren, die den pier verbrauchen, da es Stromverbrauch senin den meisten Fächern ken, sind nur zwei Beikeine Schulhefte gibt. spiele für das, was sich Nicht nur deshalb sind Volle Aufmerksamkeit: Surfen im Internet seitdem an der Schule die Schüler vom Unterist nur zu bestimmten Zeiten erlaubt.

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getan hat. Außerdem werden im Unterricht der Mittelstufe einen Monat lang Wasser und Energie gesondert behandelt, und in jeder 6. Klasse gibt es eine Umwelt-Projektwoche zum Thema Müll. Die Sechstklässler sind es auch, die als Jury des Wettbewerbs »Müll trennen!« durch alle Klassen der Schule (und auch das Lehrerzimmer) gehen und überprüfen, ob auch wirklich korrekt Müll getrennt wurde. Die Klassen, die hier am besten abschneiden, erhalten bis zu 100 Euro als Belohnung. »Uns ist vor allem wichtig, den Schülern zu vermitteln, dass Umweltschutz nicht unbedingt Verzicht bedeutet«, erklärt Wahl-Aust in diesem Zusammenhang. Eher im Gegenteil: Die Hälfte der etwa 16.000 Euro, die jedes Jahr durch Energiesparen und Mülltrennung eingespart werden, kann die Schule durch eine Vereinbarung mit der Stadt Düsseldorf für eigene Zwecke nutzen. So konnten mit diesem Geld in den vergangenen Jahren etwa der Schulhof neu gestaltet, ein schuleigener Gemüsegarten angelegt und neue Projektoren und Beamer angeschafft werden. Doch am Geschwister-Scholl-Gymnasium wird Nachhaltigkeit nicht nur ökologisch, sondern auch sozial verstanden. So kommen zum Beispiel die Erlöse aus dem Pausenverkauf einer Eine-Welt-AG zugute, auch das Geld, das die Schüler durch Benefizkonzerte und eine Korksammelstelle einnehmen, wird an soziale und ökologische Projekte gespendet. Wahl-Aust ist sich sicher, dass auch die Qualität des Unterrichts von den vielen Projekten der Schule profitiert: »Wir konnten ja durch das eingesparte Geld viele Geräte für den Unterricht kaufen und auch ein Abo verschiedener überregionaler Tageszeitungen einrichten, also können wir letztendlich die Medienkompetenz unserer Schüler stärken. Jeder hat etwas davon – die Schüler, die Lehrer, die Eltern und natürlich die Umwelt.« •


schule 09

Mitmachen: Jetzt bist du dran! Für Energiesparer: Kühlschrank, bitte lächeln Nach der Schule ist es soweit: Für Studium oder Ausbildung ziehst du von zu Hause aus, in deine erste eigene Wohnung. Dann stehen eine Menge Anschaffungen an, vom Kühlschrank bis zum Mixer. Wer dabei darauf achtet, energieeffiziente Geräte zu kaufen, spart beim Stromverbrauch bares Geld und hat noch etwas für die Umwelt getan. Bist du auch ein Stromsparer? Dann mach mit beim Fotowettbewerb der Initiative EnergieEffizienz! So geht’s: Schicke uns dein Foto von einem Elektrogerät. Das kreativste Bild gewinnt! Alle Bilder werden in einer Fotogalerie bei Facebook veröffentlicht, hier kannst du dir auch die Fotos deiner »Konkurrenten« anschauen.

Du solltest mitmachen, wenn: Fotografie dein Hobby ist und du es liebst, aus gewöhnlichen Motiven außergewöhnliche Bilder zu machen.

Foto: Getty Images/Red Bull Content Pool

Du darfst mitmachen, wenn: Jeder darf mitmachen. Die Bilder dürfen mit Photoshop und Co bearbeitet werden. Das gibt’s zu holen: 1. Platz ein Wäschetrockner von AEG-Electrolux, 2. Platz eine Kühl-Gefrierkombination von Bosch und 3. Platz ein Tischkühlschrank von AEG-Electrolux. 30. Juli I www.yaez.de (Webcode: @topgeräte) und auf www.facebook.com/topgeraete

Für Rennfahrer: Reporter-Einsatz bei Red Bull On Track Fotowettbewerb »Ohne ihn...«

Du solltest mitmachen, wenn: Du oder deine Klasse eine kreative Idee haben, wie man auf einem Foto darstellen kann, was ohne den Wald in unserem Leben fehlen würde.

YAEZ und Red Bull schicken dich als Reporter zur angesagtesten Formel 1-Party, Red Bull On Track, am Nürburgring am 23. Juli. Prominente Gäste aus dem Musikbusiness und dem Motorsport werden vor Ort sein, Sportler aus der Red Bull Athleten-Family und natürlich der Weltmeister Sebastian Vettel. Was wolltest du schon immer von den Sport-Stars wissen? Wir schenken dir drei Minuten, in denen du genau diese Fragen vor laufender Kamera stellen darfst – begleitet von einem professionellen Kamera-Team. Du solltest mitmachen, wenn: Du selbstbewusst bist, gerne redest und keine Scheu vor Kameras hast. Du solltest am 23. Juli Zeit haben, und auch schon am 22. Juli an einen Journalisten-Workshop teilnehmen können. Du darfst mitmachen, wenn: Du noch Schüler bist. Das gibt’s zu holen: Ein Interview mit einem Sportler sowie einen Journalisten-Workshop. Im Anschluss werden die 3-Minuten-Interviews professionell aufbereitet und auf www.redbull.de und www.yaez.de veröffentlicht. 08. Juli I www.yaez.de (Webcode: @formel1-reporter)

Du darfst mitmachen, wenn: Du noch zur Schule gehst und irgendetwas besitzt, das Fotos machen kann. Kann zur Not auch eine Handykamera sein, denn was zählt, ist die Kreativität des Motivs. Das gibt’s zu holen: Kameras, Klassen- oder Einzelreisen, Buchpreise. 30.09. I www.fotowettbewerb.wald2011.de

Schülerwettbewerb der Siemens-Stiftung

Du solltest mitmachen, wenn: Du einfach »UmWeltspitze« bist und neue Ideen für die Forschung zum Umwelt- und Klimaschutz entwickeln möchtest. Du solltest mitmachen, wenn: Du in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder einer deutschen Auslandsschule in die Oberstufe gehst und einen Lehrer findest, der deine Arbeit betreut. Das gibt’s zu holen: Geldpreise im Gesamtwert von 100.000 Euro. 11.11. I www.siemens-stiftung.org

GEO-Wettbewerb

Du solltest mitmachen, wenn: Es ein »Stück Natur« vor deiner Haustür gibt, das sich kreativ und spannend dokumentieren lässt.

Stimmt es, dass... Textmarker umweltschädlich sind? »Ja, wenn es sich um Flüssigtextmarker handelt«, sagt Tilman Langner, Betreiber der Website www.umweltschulen.de. »Die enthalten nämlich in vielen Fällen Lösungsmittel, Konservierungsstoffe und sogar Schwermetalle, die sehr schwer abbaubar und außerdem gesundheitsschädlich sind. Eine Hülle aus Kunststoff ist ebenfalls problematisch.« Gute Alternativen sind Textmarker mit dem blauen Umweltengel, als Zeichen für ressourcenschonende Produktion, Wachsmaler oder auch Trockentextmarker, das sind dicke Holzbuntstifte in leuchtenden Farben.

Du solltest mitmachen, wenn: Du noch zur Schule gehst. Teilnehmen können kleinere Gruppen oder auch ganze Klassen und Kurse. Das gibt’s zu holen: Reisen, GEO-Jahresabos, Buchpreise. 07.07. I www.geo.de

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10 schule

Naturbursche auf Zeit Felix hat sich gegen die Uni und für die Umwelt entschieden. Sein freiwilliges ökologisches Jahr ist für ihn viel mehr als die Überbrückung zwischen Abi und Studium. Text: Sarah Marquard fotos: Anne Ackermann »Was gehört eigentlich alles zur Natur?«, fragt Felix und blickt erwartungsvoll in den Kreis der aufgeregten Zweitklässler um ihn herum. Zahlreiche Finger schnellen in die Höhe. »Bäume«, »Blumen«, »Wiesen«. Felix nickt. »Fällt euch noch etwas ein?« – »Luft?«, antwortet ein blondes Mädchen zögerlich. »Ja«, sagt Felix, »die gehört auch zur Natur.« Das Mädchen lächelt stolz. »Füße!«, ruft ein Junge. »Das würde ich zu den Tieren zählen«, antwortet Felix und grinst. »Aber was ist denn dort hinter dem Deich?«, fragt er. »Wasser!«, rufen die Kinder laut. »Richtig, ihr seid echt gut.« Felix klingt, als höre er die Antworten der Kinder heute zum ersten Mal. Dabei hat er bereits unzählige Gruppen hier im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg an der Elbe entlang und durch das Naturschutzgebiet Heuckenlock geführt. Der 19-Jährige absolviert ein freiwilliges ökologisches Jahr – kurz FÖJ. Im August des letzten Jahres zog er von Freiburg nach Hamburg, um hier die Gesellschaft für ökologische Planung e.V. (GÖP) zu unterstützen. In den Sommermonaten läuft er nun fast täglich mit Kindern und Erwachsenen durch die Natur. Die 26 Schülerinnen und Schüler einer zweiten Klasse sind heute Morgen seine ersten Zuhörer. Bei schwülheißem Sommerwetter fällt es ihnen sichtlich schwer, sich zu konzentrieren. Doch davon lässt sich Felix nicht aus dem Konzept bringen. »Zwei wichtige Dinge, die zur Natur gehören, vergesst ihr noch«, sagt er. »Wer sorgt denn dafür, dass es heute so warm ist?« – »Die Sonne!«, rufen die Kinder einstimmig. »Genau. Und was ist dafür verantwortlich, dass wir hier am Wasser Ebbe und Flut haben?« Ratlose Gesichter. »Ich verrate es euch«, sagt Felix. »Das liegt am Mond. Der zieht nämlich das Wasser an.« Ein erstauntes Flüstern geht durch die Runde. »Wir spielen das mal nach«, ruft Felix. »Ihr seid viele kleine Wasserteilchen, und ich bin der Mond.« Mit großen Schritten rennt er los, rauf auf den knapp acht Meter hohen Deich. Als ihm die Kinderschar fröhlich schreiend folgt, strahlt der 19-Jährige über das ganze Gesicht. Mit

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Felix freut sich über das Interesse seiner Schützlinge, wenn er ihnen von Naturphänomenen wie Ebbe und Flut erzählt. leuchtenden Augen und großen Gesten erklärt er, dass es hier an der Elbe hundertmal im Jahr eine Sturmflut gibt. Bei einer von diesen Sturmfluten sei das Wasser sogar über sechs Meter hoch gestiegen. »Oh, wow, boah!«, staunen die Mädchen und Jungen. Langsam scheinen sie sich von seinem Elan anstecken zu lassen. Genau das mag Felix an dieser Arbeit. Er kann Begeisterung für die Natur vermitteln. Zu seinen Aufgaben bei der GÖP gehört aber noch viel mehr: Er hilft bei der Pflege verschiedener Naturschutzgebiete in Hamburg, schafft Freiraum für heimische Pflanzenarten – fällt wenn nötig sogar Bäume. »Da kann ich richtig anpacken, das finde ich toll«, sagt er. Auch die Gestaltung einer Naturerlebniswiese für Kinder macht ihm Spaß. Gemeinsam mit seinen Kollegen baute er dort in den letzten Wochen ein Insektenhotel aus Holz, in dem mittlerweile allerhand Krabbeltiere leben. »Viele Besucher kommen bei uns das erste Mal richtig mit der Natur in Berührung«, erzählt Felix. »Das ist wichtig. Denn wer gesehen hat, wie schön es hier draußen ist, schmeißt vielleicht nicht einfach Müll auf die Straße.«

Auch seine Zuhörer von heute Morgen sollen die Umgebung mit allen Sinnen entdecken. »Kommt, wir sind mal ganz leise, riechen, hören und schauen uns um«, ermutigt er die Zweitklässler. Die beginnen zu kichern, werden aber mucksmäuschenstill, als sie sehen, dass Felix sich von ihnen abwendet und tatsächlich ganz wachsam in die Landschaft blickt. Blätterrauschen. Vogelgezwitscher. Nur in der Ferne fährt ein Traktor. »Na, was ist euch aufgefallen?«, durchbricht Felix die Ruhe. »Ich habe Wasser gehört.« – »Ich habe einen großen Vogel gesehen.« – »Die Luft riecht hier anders.« Die Stimmen der Mädchen und Jungen überschlagen sich fast. Es scheint, als hätten sie eine ganz neue Welt entdeckt. Auch sein eigener Blick auf die Natur habe sich im Laufe der letzten Monate verändert, erzählt Felix. »Ich bin richtig auf die Öko-Schiene gerutscht«, lacht er. »Nein, ernsthaft. Ich habe angefangen, ganz bewusst über Dinge wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit nachzudenken.« Mittlerweile sei er Vegetarier und achte zum Beispiel sehr darauf, keine überflüssigen Dinge einzukaufen. Durch das freiwillige ökologische Jahr konnte er sich außerdem mit anderen FÖJlern in ganz Deutschland zusammentun und Naturschutzprojekte umsetzen. Im August ist sein Jahr in Hamburg vorbei. Dann möchte Felix Politik- und Sozialwissenschaften studieren. Er könnte sich aber auch gut vorstellen, den Umweltschutz zu seinem Beruf zu machen. »Da habe ich das Gefühl, etwas Gutes zu tun.« Ob sein Engagement tatsächlich etwas bewege, wisse er nicht. »Letztendlich ist das wohl eher ein Tropfen auf den heißen Stein«, sagt Felix und grinst. »Aber immerhin ist es überhaupt ein Tropfen.« • Viele Organisationen in Deutschland bieten Menschen zwischen 16 und 27 Jahren die Möglichkeit, ein freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) zu absolvieren. Die Aufgaben sind vielfältig: Einige FÖJler arbeiten am Schreibtisch, planen Veranstaltungen oder unterstützen die Öffentlichkeitsarbeit. Andere sind jeden Tag draußen. Neben der praktischen Arbeit finden in den zwölf Monaten Seminare statt. Weitere Infos findest du hier: www.foej.de


schule 11

Gut gemischt Wir finden es selbstverständlich, dass das Licht angeht, wenn wir auf den Schalter drücken. Aber woher kommen eigentlich Strom und Wärme? Unser Energie-Check vergleicht die wichtigsten Energiequellen. Texte: kata kottra illustrationen: christoph rauscher

26%

22% cht zur überwiegend ni g genutzt un ug ze er Strom

34%

890 g / kWh

3% 24%

30-50%

h instabilen meist in politisc Erdöl lagert zu ndern h regierten Lä oder diktatorisc i-Arabien) , Libyen, Saud (z.B. Russland

11% 50% 4%

16%

640 g / kWh

19%

50-60%

Auch Erdgas lagert zumeist in politisch instabilen oder diktatorisch regierten Ländern

12,8 Cent / Kilowattstund e

7%

7,6 Cent / Kilowattstunde

16-23 g / kWh

40%

80-160 g / kWh

33% (fiktiver W ert)

unbegr.

3-8%

Die Katastroph e von Fukushim a zeigt, wie gefährlich Atom kraft ist. In D eutschland können Atomkr aftwerke wege n des Risikos nicht versicher t werden

Anteil am Verbrauch in Deutschland

überwiegend nicht zur Stromerzeugung genutzt

Selbstversorgungsgrad Deutschlands

Windenergie wird vor allem in Norddeutschland erzeugt, aber in Süddeutschland verbraucht. Es müssen viele neue Leitungen gebaut werden

Anteil an den weltweiten Rohstoffreserven

Kosten der Stromerzeugung

38% 53%

12,1 Cent / Kilowatt st 800-1200

unde

g / kWh

25-50%

Für den K ohleabba u in Deu hohe Sub tschland ventione werden n gezahlt Arbeitsp . Zehntau lätze hän sende gen davo n ab

7%

46,5 Cent / Kilowattstunde

40%

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unbegr.

max. 51%

Sonnenenergie wird aktuell noch sehr stark subventioniert, die Förderun g geht allerdings Jahr für Jahr zurück

Klimaschädlicher Kohlendioxid-Ausstoß

Effektivität

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Ringelblumen statt Erdöl – wir erklären dir in sechs Schritten, wie Naturkosmetik entsteht und warum es so lange dauert, bis sie im Regal landet.

Forschung

Anbau

Ernte

Eine Parfummischung mit etwas Paste mischen – fertig ist oft die herkömmliche Creme. So einfach ist es bei Naturkosmetik nicht. Marktlücken finden, Lieferanten suchen, die den strengen Ökostandards genügen, Probemischungen herstellen, all das dauert seine Zeit. »Bis eine neue Creme auf den Markt kommt, kann es auch schon mal drei oder vier Jahre dauern«, erklärt Tobias Jakob von Weleda, einem der größten Naturkosmetikhersteller. Die lange Zeit sei auch nötig, weil die Käufer der Produkte anspruchsvoller sind und auf viele Dinge achten, die über das reine Reduzieren von Falten hinausgehen. »Woher kommt die Kosmetik? Belastet sie meinen Körper? Wurden Tierversuche eingesetzt?« nennt Jakob ein paar Beispiele.

In Naturkosmetik stecken viele Blüten und Öle, zum Beispiel aus Mandeln. Die Anbauflächen dafür müssen strengen Bio-Standards genügen. Das heißt zum Beispiel: Keine Chemie bei der Düngung, sondern Schädlingsvernichtung mit Hilfe von Nutzinsekten. Nicht schwere Maschinen pflügen sich durch den Boden, sondern vieles wird von Hand erledigt. Die Erde bleibt dadurch lockerer, das Wasser kann besser einsickern. Geachtet wird auch auf die sogenannte Biodiversität: »Das heißt, im Garten stehen etwa 250 Pflanzenarten, von denen nur 180 gebraucht werden«, erklärt Jakob. Der Rest stehe zum Beispiel für die Insekten als Futter bereit.

»Bei uns werden zum Beispiel die Ringelblumenblüten frühmorgens und von Hand gepflückt, dann stehen sie am besten im Saft«, erklärt Jakob. Die Blüten werden zerkleinert und mit Ölen und Alkohol angesetzt, so dass sie Farbe, Duft und Wirkstoffe abgeben. Diese Mischung wird nach einigen Tagen oder Wochen abgepresst und der Hersteller erhält eine Urtinktur, die er in der Produktion weiter verarbeitet. Die vielen Blüten sind auch ein Grund dafür, dass Naturkosmetik oft anders riecht als reguläre Produkte. »Wenn bei uns etwas nach Citrus riecht, dann liegt das daran, dass da auch Zitrone drin steckt«, erklärt Jakob. Viele Menschen seien aber eben seit ihrer Kindheit an die künstlichen Gerüche herkömmlicher Produkte gewöhnt und finden sie deshalb normal.


Texte: christian fahrenbach illustration: till hafenbrak

Produktion

Verpackung

Verkauf

Vereinfacht gesagt, bestehen Cremes aus einer Mischung aus einem fettigen und wässrigen Teil. Das gilt für normale Kosmetik genauso wie für die Produkte im Bioladen. Der Unterschied liegt in der Herkunft der Bestandteile: »Bei konventioneller Kosmetik kommen die Grundstoffe zum Beispiel aus Erdöl, bei Naturkosmetik werden nur pflanzliche Stoffe verwendet, also zum Beispiel Mandel-, Sesam- oder Pflaumenkernöl.« Zu Wasser und Öl werden noch ätherische Öle und die Urtinktur aus der Erntephase gerührt – fertig.

Bevor die Cremes in Tuben und Gläschen landen, werden wie in jedem Schritt Proben entnommen, die auf Verträglichkeit und korrekte Zusammensetzung geprüft werden. Danach wird abgefüllt. »Wir versuchen auch hier, darauf zu achten, dass die Verpackung möglichst wenig Umweltauswirkungen hat«, sagt Jakob. In einer großen Umweltbilanz stellen die Naturkosmetikhersteller regelmäßig fest, wie viele Rohstoffe über alle Produktionsschritte hinweg verbraucht wurden und was mit ihnen angestellt wurde.

Naturkosmetik gehört nicht zu den billigsten Produkten im Drogerieregal. Das liegt zum Beispiel an der langwierigen Herstellung und den hohen Qualitätsstandards. Die oft ungewöhnlichen Inhaltsstoffe und hohen Kundenansprüche erfordern zudem auch ein gut geschultes Personal. Verkauft wird nicht nur bei den großen Ketten, sondern auch in vielen Bioläden und Reformhäusern. Auch in Apotheken vertreiben Firmen wie Weleda ihre Produkte, da lägen die Produkte preislich im Mittelfeld, sagt Jakob.


14 zukunft

Hauptfach: Umweltschutz Grün kann man studieren. recherche: johanna Blees

Für Buddler Ökologische Landwirtschaft /Ag

rarwissenschaften Das lernst du: Die wissenschaft lichen und praktischen Grundla gen der Landwirtschaft und wie man sie verbessern kann. Kannst du studieren in: Kas sel, Eberswalde, Kiel, Hohenh eim, Rostock, Göttingen, Gieß en

Benjamin setzt auf Bienen Benjamin geht in die 10. Klasse der Warnowschule in Papendorf, Mecklenburg-Vorpommern. Bei der Schülerfirma HOBI-SAG ist für die Bereiche Marketing und Verwaltung verantwortlich. text: Michael Metzger

Landschaftsplanung/Landsc

hafts

architektur Das lernst du: Gärten, Parks und Städte so zu planen und anzu legen, dass sie wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig sind. Kannst du studieren in: Osnabrü ck, Wiesbaden, Hannover, Dor tmund, München

Forstwirtschaft

Das lernst du: Wie das Ökosyst em Wald funktioniert und wie es nachhaltig bewirtschaftet wird Kannst du studieren in: Götting . en, Eberswalde, Hildesheim, Rottenburg, München

Für Bastler Bauingenieurwesen

ut sein müssen. ente Gebäude geplant und geba Das lernst du: Wie energieeffizi mstadt, Hannover, Dar en, Sieg , weig nsch burg, Brau Kannst du studieren in: Ham , Potsdam, Buxtehude Aachen, Kaiserslautern, Dresden

Maschinenbau (Umwelt)

Schutz der Umwelt en entwickelt und baut, die zum Das lernst du: wie man Maschin uerbaren Energien beitragen. oder zur Versorgung mit erne in, Köln, Brandenburg, München Berl Kannst du studieren in:

Für Tüftler Umwelttechnik

Das lernst du: Ob Abfallentsorgung oder verschiedene Arten von Filtersystemen – für effektiven Umweltschutz sind viele verschiedene Technologien wichtig, die du hier kennenlernst. Kannst du studieren in: Düsseldorf, Magdeburg, Nordhausen, Augsburg, Gießen, Wiesbaden , Amberg, Heilbronn, Wismar, Bochum

Umweltingenieurswesen

Das lernst du: Wie man umwelttechnische Anlagen plant und anlegt. Kannst du studieren in: Bayreuth, Lemgo, Hamburg, Clausthal, München

Wirtschaftsingenieurswesen (Umwelt)

Das lernst du: Die Technologien zu kennen, mit denen die Umwelt geschützt werden kann, reicht manchmal nicht. Hier lernst du auch, wie du ökologisch und ökonomisch mit ihnen umgehst. Kannst du studieren in: Aalen, Karlsruhe, Siegen, Wernigerode, Berlin, Trier

Für Sparer Energietechnik/Erneuerbare Energien

Das lernst du: Wie man neue und bessere Anlagen zur Herstellung »grünen« Stroms und entwirft und wie sie funktionieren. Kannst du studieren in: Düsseldorf, Nordhausen, Hannover, Berlin, Stuttgart, Ansbach

Elektrotechnik

Das lernst du: Wie nachhaltige Stromerzeugung funktioniert und wie man neue elektronische Geräte mit weniger Stromverbrauch designt. Kannst du studieren in: Berlin, Stuttgart, Cottbus

Der Berliner Zukunftsforscher Prof. Dr. Gerhard de Haan hat den Studienführer »Studium und Forschung zur Nachhaltigkeit« verfasst. Er erklärt: »Durch gesellschaftliche Veränderungsprozesse wie den Atomausstieg und immer höhere Erdölpreise erhalten vor allem Themen wie regenerative Energien und Elektromobilität mehr Aufmerksamkeit. Aber das Umweltbewusstsein ist auch insgesamt gestiegen und der Bereich wächst, also sind die Jobchancen hier durchweg gut.« Die besten Studienführer im Überblick gibt es auf www.yaez.de (Webcode: @studienfuehrer).

»Unsere Schülerfirma heißt HOBI-SAG, eine Abkürzung für Honigbiene-Schüler-Aktiengesellschaft. Wir produzieren und verkaufen Honig und Kräuter. Wir betreiben dafür einen eigenen Kräutergarten auf dem Schulgelände und besitzen außerdem derzeit fünf Bienenvölker. Das Projekt wurde zunächst als Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen, später wurde dann die Schülerfirma gegründet. Eine Schülerfirma zu sein, das bedeutet für uns: Wir finanzieren uns komplett selbst. Unsere Firma besteht derzeit aus zwölf Mitarbeitern aus den Klassen 7 bis 10 sowie neun »Lehrlingen« aus der Unterstufe, welche in die Firma reinschnuppern und uns kennenlernen können. Wie eine richtige Firma auch, zahlen wir unseren Mitarbeitern ein Honorar – schließlich steckt jeder von uns außerhalb der Schule pro Woche 85 Minuten Zeit in das Projekt! Bei einem Minutenlohn von einem Cent verdient auf diese Weise jeder 30 bis 40 Euro im Jahr. Die Arbeit haben wir uns in vier Bereiche aufgeteilt: Verwaltung, Marketing, Produktion des Honigs und Produktion der Kräuter. Ich leite die Verwaltung und das Marketing, das macht mir am meisten Spaß, und diese Richtung möchte ich später auch beruflich einschlagen. Dabei ist mir aber keineswegs egal, welchen Inhalt ich verwalte und vermarkte: Ich will mich ja mit dem Produkt identifizieren, um das es geht. Bienenhonig und frische Kräuter sind da eine gute Sache: Das sind gesunde Produkte, die in unserer Region hergestellt werden. Außerdem erhalten Schüler durch ihre Mitarbeit bei uns einen Einblick in die Natur. Sie lernen zum Beispiel, dass Honig nicht einfach so im Supermarktregal steht, sondern dass da Pflanzen und Tiere beteiligt sind und ein großer Arbeitsaufwand drinsteckt.« •

Schule ist, was du draus machst! YAEZ stellt Schüler vor, die sich außerhalb des Unterrichts an ihrer Schule engagieren. Hast du auch ein Projekt? Dann bewirb dich auf www.yaez.de/schulprojekt

Mehr zu Schülerfirmen: www.jugend-gruendet.de


zukunft 15

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Studiengänge im Praxis-Check: Nachhaltiges Tourismusmanagement Wer sich für ein Studium entscheidet, der weiß oft nicht so recht, was ihn später im Berufsleben erwartet. Bei der 28-jährigen Betti Keese war es andersherum: Sie hat bereits Praxiserfahrung gesammelt, bevor sie sich für ein Studium entschloss. protokoll: Michael metzger Nach meinem Magisterabschluss in Geschichte und Englisch habe ich einen Job in einem Reisebüro gefunden. Das war okay für den ersten Berufseinstieg, aber so ganz ausgefüllt hat mich die Arbeit dort nicht. Was mir aber schon damals und auch während meiner Praktika in einem Hotel und bei einem Reiseveranstalter aufgefallen ist, war die steigende Nachfrage der Kunden nach Aspekten der Nachhaltigkeit: Wie sieht es mit dem Zimmerservice im Hotel aus, werden dort die Handtücher täglich gewaschen oder nur bei Bedarf? Werden in der Küche regionale biologische Produkte verwendet oder nicht? Solche Themen spielen für viele Menschen eine immer größere Rolle. Der Master-Studiengang »Nachhaltiges Tourismusmanagement« an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde bei Berlin kam mir daher wie gerufen, um meine Qualifikationen zu vertiefen. Das gesamte Studium dauert vier Semester, wobei die ersten beiden Semester für einen theoretischen Überblick und einen themenspezifischen Einstieg gedacht sind. Hier erhalten wir Einblick in nachhaltiges Unternehmensmanagement, aber auch in Basics wie Marketing und IT. Stets spielt die Frage der Nachhaltigkeit eine große Rolle: Wie kriegen wir es hin, dass die Touristen im Urlaubsland nicht einfallen wie Fremdkörper? Wie schaffen wir es, dass durch Tourismus kein paralleler Wirtschaftskreislauf entsteht, sondern dass die Touristen die lokalen Mittelständler und Einzelhändler vor Ort unterstützen? Auch die Frage nach der Umwelt spielt eine große Rolle. Tourismus ist nur dann nachhaltig, wenn die Umwelt vor Ort darunter nicht leidet – also an den Stränden keine großen Müllberge hinterlassen werden, keine großen Waldstücke für Hotels gerodet werden usw. Das dritte Semester dient dann einem Praktikum oder einem Projekt. Ich habe einen CSR-Bericht für einen Reiseveranstalter in Neubrandenburg erstellt. CSR, das steht für Corporate Social Responsibility, also unternehmerische soziale Verantwortung. Ich habe für den Reiseveranstalter alle möglichen Daten über Hotels und Verkehrsmittel und ihre Reiseangebote recherchiert und ausgewertet. Aus dem Bericht lässt sich herauslesen, wie sozial und ökologisch verträglich in letzter Zeit gewirtschaftet worden ist. Auch für Unternehmen spielt Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle: Ein solcher CSR-Bericht kann für Werbung genutzt werden, weil man damit bei einer bestimmten Kundenschicht punktet. Dem Tourismus und der Nachhaltigkeit möchte ich weiter treu bleiben: Im Rahmen meines Studiums habe ich eine Kommilitonin kennengelernt, mit der ich mich nach meinem Abschluss selbstständig machen möchte. Wir entwickeln derzeit ein OnlineReiseportal. Dort kann man nicht nur Reisen buchen, sondern über eine Suchmaske gezielt nach nachhaltigen Kategorien scannen, die einem besonders wichtig sind. •

Der Studiengang »Nachhaltiges Tourismusmanagement« wird als Master-Studium an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde angeboten. Voraussetzung für die Zulassung ist ein abgeschlossenes Bachelor-Studium und/oder erste Berufserfahrung in angrenzenden Bereichen. Die HNE Eberswalde bietet darüber hinaus eine ganze Reihe weiterer Bachelor- und Master-Studiengänge mit sozialen und ökologischen Inhalten an. Studiengebühren gibt es keine.

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16 zukunft

Raus ins Grüne Ökologische Workcamps und Freiwilligendienste sind eine tolle Möglichkeit, um ein fremdes Land kennenzulernen und an einem Umweltprojekt mitzuarbeiten. texte: johanna blees Sören (20) aus Dresden hat in Kanada Tiere gerettet Nach Abi und Wehrdienst wollte Sören erst einmal raus aus Deutschland und eine andere Kultur und neue Menschen kennenlernen. Durch den Film »Into the Wild« beeinflusst, entschied er sich für Kanada. »Kanada ist ein wunderbares Land mit so viel schöner Natur«, schwärmt er. »Zwischendurch wollte ich sogar meinen Aufenthalt auf ein ganzes Jahr verlängern, so eine unvergessliche Zeit hatte ich dort.« Sören war erst einmal vier Wochen lang in einer Sprachschule in Calgary, wo er in einer Gastfamilie lebte und viele Ausflüge mit den anderen Schülern seiner Sprachschule unternahm. Danach ging es für drei Monate ins Medicine River Wildlife Centre in der Nähe von Innisfail, ein Wildtierkrankenhaus mitten im Wald, weitab von der nächsten Stadt. Jeden Tag mussten Tiere gefüttert, Käfige gereinigt und Medikamente gegeben werden. Abends saß er mit den anderen Freiwilligen am Lagerfeuer. »Ich habe

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so viele Freundschaften geschlossen und Neues gelernt, vor allem über mich selbst. Jederzeit würde ich das wieder machen.« Solche Freiwilligenprojekte von Anbietern wie AIFS oder Travelworks gibt es auf allen Kontinenten, mit oder ohne Sprachkurs und mit Unterbringung in Gastfamilien oder zusammen mit anderen Freiwilligen in Camps. Auch die Länge des Abenteuers ist frei wählbar: Ab zwei Wochen ist alles möglich. Die Projekte reichen von Meeresforschung auf den Seychellen über Affenauffangstationen in Südafrika bis hin zu Aufforstungsprojekten auf Galapagos. • Nadja (20) aus Hamburg hat in Südafrika ohne Strom gelebt Günstiger als viele Freiwilligendienste sind Workcamps, hier organisierst du den gesamten Aufenthalt selbst und lebst in einem Camp mit anderen Freiwilligen. Ein großer Pluspunkt ist, dass es Workcamps speziell für Teenager gibt, an denen man schon ab 15 Jahren teilnehmen kann. Außer-

dem dauern sie meist nur etwa zwei bis drei Wochen und finden im Sommer statt, was für Schüler sehr günstig ist. Da werden dann in den ökologisch geprägten Workcamps, beispielsweise in Island, Bäume gepflanzt oder ein Umweltzentrum in Italien aufgebaut – doch die Arbeit steht nie im Mittelpunkt, nachmittags ist Zeit für Ausflüge, Sport und Co. Anbieter wie zum Beispiel IBG e. V. oder ijgd betonen, dass es die internationale Atmosphäre ist, die Workcamps so besonders macht, denn in einer Gruppe von 15 bis 20 Freiwilligen kommt oft jeder aus einem anderen Land und durch die gemeinsame Arbeit ergibt sich schließlich ein einzigartiges Gruppengefühl. Egal ob Workcamp oder Freiwilligendienst, meist musst du deine gewohnten Ansprüche während dieser Zeit etwas zurückschrauben. »Während des Projekts lebte ich ohne Elektrizität in einem Zelt. Meine Dusche hatte kein Dach, und die Petroleumlampe war nachts mein liebster Begleiter«, erzählt etwa Nadja über ihre Zeit in einem Nationalpark in Südafrika. Doch für sie gehörte das zum Abenteuer dazu und gab ihr das Gefühl, »etwas total Außergewöhnliches zu machen«. Genau wie Sören sagt sie rückblickend: »Es war ein fantastisches Erlebnis, das mich wirklich geprägt hat.« •

Vollgas fürs Klima Motorsport hat mit Umweltschutz bislang wenig zu tun. Eine grüne Formel 1 könnte aber dafür sorgen, dass auch der alltägliche Straßenverkehr umweltfreundlicher wird. text: christian fahrenbach es nicht auf den Strecken, auf denen sonst Sebastian Vettel und Co ihre Runden drehen, eine eigene Rennserie nur mit Elektrofahrzeugen geben könnte. Siehe da: Die FIA überlegt ernsthaft und Hersteller wie Mitsubishi zeigen bereits Interesse. »Wir wollen so schnell wie möglich neue Kategorien mit neuen Motoren haben«, erklärt auch Ferrari-Teamchef Jean Todt in der »Financial Times«. Todt vermutet, dass eine solche Serie vielleicht schon 2013 an den Start geEs wird überlegt, wie die Formel 1 hen könnte. Die Befürworter einer grünen umweltfreundlicher werden kann Formel 1 sind sich sicher: Eine Öko-Rennserie würde die Einführung von Umwelttechnologien auch im normalen Straßenverkehr ordentlich beschleunigen. Elektroautos abschaffen. Dabei überlegt auch die Rennsporwürden mehr Aufmerksamkeit bekommen und die torganisation FIA, wie sie die Formel 1 umweltAutofirmen könnten neue Technologien stärker freundlicher gestalten kann. Zu ihren Ideen zählen erforschen und schließlich in Serie geben. Unklar Fahrzeuge, die weniger Sprit verbrauchen, speziist allerdings, ob Formel-1-Chef Bernie Ecclestone elle Start-Stopp-Technologien für die Wagen und einem solchen Vorschlag zustimmt, es heißt, für ihn Rennkurse wie den Nürburgring, die ein eigenes passt das Öko-Siegel nicht zum modernen RennUmweltsiegel tragen. sport. Bis auf weiteres wollen Umweltverbände Die Europäische Union geht sogar noch einen weiter gegen die Rennen ankämpfen. • Schritt weiter: Sie hat bei der FIA angefragt, ob 100 Liter Sprit auf 100 Kilometer, zwei Kilo CO2 pro Kilometer und Rennteams, die tonnenschwere Fahrzeuge rund um die Welt karren – die Formel 1 hat nicht gerade das Image, besonders umweltfreundlich zu sein. Im Gegenteil: Vielen Umweltschützern ist das laute Spektakel ein Dorn im Auge, sie würden am liebsten den Rennzirkus komplett

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Kein Steak ist auch keine Lösung Wer auf Fleisch verzichtet, ist ein besserer Mensch und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Wirklich? Theresa Bäuerlein geht in ihrem Buch »Fleisch essen, Tiere lieben« den Mythen um den Fleischverzicht auf den Grund und widerlegt für uns die gängigen Vorurteile. interview: johanna blees illustration: nadine prange

Vegetarier...

nicht, ob Fleisch in der Ernährung vorkommt, sondern ob die Lebensmittel nachhaltig produziert wurden.

...retten das Klima. Das ist nur bedingt richtig. Ja, die industrielle Fleischproduktion ist für einen Großteil der Emissionen, die zum Klimawandel beitragen, verantwortlich. Das betrifft aber nur Fleisch (und Milch und Eier) aus Massentierhaltung, was leider noch den absoluten Löwenanteil ausmacht. Fleisch aus artgerechter Tierhaltung von nachhaltig arbeitenden Höfen dagegen schadet dem Klima nicht. Es kann sogar zum Klimaschutz beitragen. ...lösen das Welthungerproblem. Das ist ein Denkfehler. Es sind jetzt schon genug Lebensmittel vorhanden. Das Problem liegt nicht darin, dass Tiere Menschen Lebensmittel wegfressen, sondern darin, dass viele Menschen sich Lebensmittel nicht leisten können, weil sie bitterarm sind. Es ist trotzdem Schwachsinn, Tiere massenhaft mit Getreide zu füttern, aber das hat mit dem Welthunger nichts zu tun. ...leben länger. Stimmt nicht. Menschen, die hier und da Fleisch essen, leben genauso gesund und lang wie Vegetarier.

...sind fitter. Es gibt keinen wissenschaftlich bewiesenen Zusammenhang zwischen vegetarischer Ernährung und guter Fitness. Vegetarier schneiden meistens deswegen gut in Studien ab, weil sie insgesamt bewusster leben, also zum Beispiel Sport treiben und nicht rauchen. ...schützen die Umwelt. Wer die Umwelt schützen will, sollte in erster Linie darauf achten, wo seine Lebensmittel herkommen, und erst in zweiter Linie darauf, ob er Fleisch oder Pflanzen isst. Die entscheidende Frage lautet

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...sind moralisch überlegen. Es gibt keine Ernährungsweise, die nichts und niemandem schadet. Natürlich sollte niemand Fleisch aus Massentierhaltung (also fast alles Fleisch, das wir in Supermärkten kaufen können) essen. Aber wenn wir schon von moralischer Überlegenheit reden, dann zeigt der Esser Verantwortung, der Bioware und lokal produzierte Lebensmittel bevorzugt.

Theresa Bäuerlein wurde 1980 in Bonn geboren und lebt in München und Tel Aviv. Sie hat als Kolumnistin für »Neon« und »Zeit Online« gearbeitet und außer dem Sachbuch »Fleisch essen – Tiere lieben« auch den Roman »Das war der gute Teil des Tages« geschrieben.


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freistunde 19

Best of Ökotainment hte ustrie in den USA möc »Die Lebensmittelind wenn was wir essen. Denn nicht, dass wir wissen, r nicht e man es vielleicht ga man es wüsste, würd essen wollen.«

Texte: Ineke Haug, Johanna Blees

»Aus den einzelnen Statistiken und Standpunkten fügt sich das Bild eines Systems zusammen, in dem viele hungern müssen, damit manche im Überfluss leben können.«

»We feed the World«

»Food, Inc. – Was essen wir wirklich?«

Worum geht’s? Der Österreicher Erwin Wagenhofer hat sich auf die Spur unserer Lebensmittel begeben. Dabei hat er so unterschiedliche Menschen wie Fischer, Bauern, Konzernchefs und Fernfahrer getroffen. Warum anschauen? Der Film gibt in eindrucksvollen Bildern Einblick in die Produktion unserer Lebensmittel und macht klar, was der Hunger in der Welt eigentlich mit uns zu tun hat.

Worum geht’s? Filmemacher Robert Kenner möchte zeigen, wie multinationale Konzerne bestimmen, welche Lebensmittel wir essen, und wie wenig die mit den glücklichen Kühen aus der Werbung zu tun haben. Warum anschauen? Der oscarnominierte Film ruft dazu auf, selbst Verantwortung dafür zu übernehmen, was wir essen und nicht alles zu glauben, was uns die Industrie vorsetzt. (USA 2008, 94 Minuten, 14 Euro)

(Ö 2005, 96 Minuten, 7 Euro)

gewaltigsten »Wir stehen vor der der Eiszeit.« Klimaumwälzung seit »Eine unbequeme Wahrheit«

Worum geht’s? Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore machte es sich nach der verlorenen Präsidentschaftswahl im Jahr 2000 zur Aufgabe, die Welt über den globalen Klimawandel zu informieren. Warum anschauen? Die Dokumentation beleuchtet gekonnt die Hintergründe der Klimaerwärmung und bleibt trotz vieler Statistiken dank Al Gores rhetorischem Talent unterhaltsam. (USA 2008, 94 Minuten, 10 Euro)

»Plastic Planet«

»Unser Lebenskreislauf ist ein Plastikzyklus.«

Worum geht’s? Regisseur Werner Boote geht den Fragen nach, ob Plastik unserer Gesundheit schadet und wer verantwortlich für die Müllberge in Wüsten und Meeren ist. Warum anschauen? Plastik ist allgegenwärtig in unserem Alltag, schon allein deshalb sollten wir uns darüber informieren, welche Gefahren von Trinkflaschen, Folien und Co ausgehen können. Auch auf die Gefahr hin, dass wir danach wieder zur Glasflasche greifen. (D 2009, 94 Minuten, 13 Euro)

»11th Hour – 5 vor 12«

Worum geht’s? Die von Leonardo DiCaprio produzierte Doku konfrontiert den Zuschauer mit globaler Erwärmung, Waldrodung, Ausrottung verschiedener Tierarten und der Zerstörung der Meereslebensräume. Warum anschauen? Hier ist geballte Kompetenz am Werk: Wissenschaftler und bekannte Persönlichkeiten beleuchten das Thema aus verschiedenen Perspektiven. (USA 2007, 88 Minuten, 7 Euro)

»Wie wir unsere Erde zumüllen.«

Worum geht’s? Die Umweltaktivistin Annie Leonard reiste auf der Suche nach den Folgen der Wegwerfgesellschaft 20 Jahre lang um die Welt. Warum lesen? Die leidenschaftliche Umweltaktivistin geht globalen Zusammenhängen, Konsumwegen und Markt-Mechanismen nach. Das Buch ist bedrückend und spannend zugleich. (400 Seiten, 9,99 Euro, Ullstein Verlag)

»11th Hour beschreibt das, was wir fünf vor zwölf nennen: den letzten Moment, in dem wir das Ruder noch herumreißen können, um die Erde vor dem Kollaps zu bewahren.« »Über vier Milliarden Jahre herrschte auf der Erde ein empfindliches, aber stabiles Gleichgewicht. Weniger als 200.000 Jahre hat der Mensch gebraucht, um dieses Gleichgewicht vollkommen durcheinanderzubringen.«

»Tatort: Eine Welt. Was hat mein Handy mit dem Kongo zu tun?«

Worum geht’s? In Schaubildern und informativen Kurztexten vermitteln die Autoren Karl-Albrecht Immel und Klaus Tränkle ein Bild über den Zustand der Welt und die Folgen von ökologischem und sozialem Raubbau. Warum lesen? Den Autoren ist ein Nachschlagewerk gelungen, das die komplexen Abläufe der Globalisierung einfach verständlich darstellt. (199 Seiten, 20,50 Euro, Peter-Hammer-Verlag)

»Home«

Worum geht’s? Der Fotograf Yann Arthus-Bertrand zeigt die Erde von oben: Naturaufnahmen, öde und zerstörte Industrielandschaften und überfüllte Großstädte sollen aufrütteln und zum Umdenken in Sachen Umweltschutz aufrufen. Warum anschauen? Der Film zeigt die überwältigende Schönheit unserer Welt und macht deutlich, dass sie es wirklich verdient hat, sorgfältiger behandelt zu werden. (F 2009, 90 Minuten, über YouTube)

»Der Klima-Knigge. Energie sparen, Kosten senken, Klima schützen.«

Worum geht’s? Rainer Grießhammer, Mitarbeiter am deutschen Öko-Institut, zeigt einfache Wege, das Klima zu schützen und dabei trotzdem nicht auf kleine Freuden verzichten zu müssen. Warum lesen? Dieser Ratgeber ist gespickt mit Ideen und praktischen Beispielen, die beweisen, dass Umweltschutz im Kleinen gar nicht schwer ist – ein tolles Mitbringsel für Öko-Muffel. (192 Seiten, 5,00 Euro, im Booklet Verlag)


20 freistunde

»Wer etwas ändern will, muss sich auch dafür einsetzen!« Agnieszka Malczak wollte nicht nur über die Politiker schimpfen, sondern mitgestalten. Heute sitzt sie mit nur 26 Jahren für die Grünen im Bundestag. YAEZ erzählte sie, warum sie irgendwann beschlossen hat, sich einzumischen. interview: ineke haug Mit 26 Jahren im Bundestag, wie schafft man das? Ich habe eine politische Karriere nie aktiv geplant. Mein politisches Engagement hat sich vielmehr nach und nach verstärkt, indem ich mit Leidenschaft zunehmend Verantwortung und politische Aufgaben übernommen habe. Ich bin mit 18 Jahren Mitglied der Grünen geworden, weil ich fand, dass sie am nächsten an den Themen dran sind, die mich als junger Mensch betreffen. Später war ich dann Landessprecherin der Grünen Jugend in Baden-Württemberg, und irgendwann kam dann die Anfrage für das Bundestagsmandat. Titel sind für mich aber zweitrangig, es geht darum, was man bewegen kann, und nicht, in welcher Position man ist. Woher kam das Interesse an Politik? Schon früh hat es mich einfach interessiert, was in der Welt um mich herum passiert. Über manche Politiker habe ich mich aufgeregt, aber dann auch ziemlich schnell gemerkt, dass ich durch meckern allein nichts verändern kann. Deshalb habe ich beschlossen, mich einzumischen und jungen Menschen in der Politik eine Stimme zu geben.

Bestimmt hat mich aber auch mein Elternhaus geprägt, meine Eltern haben mich dazu erzogen, gegen Ungerechtigkeit vorzugehen. Welche Themen interessieren Sie besonders? Als Bundestagsabgeordnete bin ich bei den Grünen Spezialistin für Friedens- und Außenpolitik, zu Hause in meinem Wahlkreis in Ravensburg beziehe ich auch zu anderen Themen Stellung, wie zum Beispiel Nachhaltigkeit. Ich setze mich unter anderem für nachhaltige Energieproduktion und ökologischen Landbau ein. Von unserem Umgang mit der Umwelt hängt es schließlich ab, wie die Welt für kommende Generationen aussehen wird. Was kann jeder einzelne für die Umwelt tun? Jeder kann etwas bewegen, auch wenn es manchmal mühsam ist. Ich fahre mit dem Zug von Berlin nach Ravensburg, trenne meinen Müll und bin Vegetarierin. Wer etwas verändern will, sollte auch im Alltag seinen persönlichen Beitrag für den Umweltschutz leisten. Bei meinem politischen Engagement habe ich die Erfahrung gemacht, dass es in der Gruppe mehr Spaß macht, ökologisch etwas zu be-

wegen, als sich allein im stillen Kämmerchen auszudenken, wie eine bessere Welt aussehen könnte. Es muss sich aber gar nicht um eine politische Organisation handeln, auch in Vereinen, Initiativen oder in der Schule kann jede und jeder für mehr Umweltbewusstsein streiten.

Agnieszka Malczak ist 26 Jahre alt, wurde in Polen geboren und wuchs in Dortmund auf. Sie studiert sie in Tübingen Politikwissenschaften, Öffentliches Recht und Philosophie. Seit September 2009 sitzt sie für die Grünen im Deutschen Bundestag.

www.yaez.de/fragestunde Klaas Heufer-Umlauf, MTV-Moderator und Herausforderer von Joko Winterscheidt im Sparkassen-Werbeduell Nico: Wie lange braucht ihr um einen Clip zu drehen?

Neu in der Fragestunde auf YAEZ.de Prof. Dr. Gerhard de Haan ist unter anderem Professor für Erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung. Du kannst ihm Fragen rund um die Umwelt stellen, besonders gut kennt er sich damit aus, wie grün wir in Zukunft leben werden. Mark Schauer ist Umweltexperte bei der UN, er hat uns geholfen, unsere Energiespar-Tipps auf Seite 7 zusammenzutragen und er beantwortet auch deine Fragen zu Nachhaltigkeit, Klimaschutz oder Energieverbrauch.

yaez

Tiemo Hauer, Singer/Songwriter Verena: Wie wichtig ist dir Mode? Tiemo Hauer Mode an sich ist ein Thema, das mich nicht unbedingt brennend interessiert. Ich hab Spaß daran, mir Outfits zusammen zu stellen und so einen Look zu kreieren aber der orientiert sich dann nur unterbewusst an Modeerscheinungen. Ich schlüpf einfach in die Klamotten in denen ich mich wohl fühle.

Fotos. PR

In der Fragestunde kannst du Prominente oder Experten genau das fragen, was dich interessiert. Die kompletten Fragen und Antworten aus der Fragestunde findest du auf YAEZ.de und Facebook – hier gibt’s schon mal ein ganz subjektives Best-of!

Klaas Heufer-Umlauf: Das dauert schon immer nen ganzen Tag, manchmal auch zwei. Da wird mit recht großem Aufwand gearbeitet, und daher muss man sich diese fünf Minuten Beitrag schon immer hart erarbeiten.


freistunde 21

Wasser für die Welt Benjamin Adrion ist ehemaliger Fußball-Profi und Gründer der Hilfsorganisation Viva con Agua. Die Trinkwasserinitiative realisiert Wasserprojekte in Entwicklungsländern. text und interview: birk grüling

»Zellen« und »Local Crews« – das sind junge Viva-con-Agua-Gruppen in diversen deutschen Städten – existieren auch europaweit Dependancen: seit 2009 in der Schweiz und seit März dieses Jahres auch in Spanien!

Wie bist du auf die Idee gekommen, eine Hilfsorganisation zu gründen? Am Anfang war es eine Schnapsidee, Viva con Agua zu gründen. Ein Trainingslager mit dem FC St. Pauli auf Kuba gab mir die Inspiration, eine soziale Initiative zu gründen. Die Trinkwasserversorgung auf der Karibikinsel ist in weiten Teilen desolat. Das Wasser kommt zwar aus der Leitung, ist aber verunreinigt, sodass es speziell bei jungen Menschen zu schweren Erkrankungen kommt. Ich rief nach meiner Rückkehr aus Kuba einfach bei der Welthungerhilfe an, der einzigen aktiven deutschen NGO auf der Karibikinsel, und fragte nach der Möglichkeit einer Kooperation.

Fotos: PR

Was muss beim Umgang mit Wasser anders werden? »Virtuelles Wasser« bezeichnet die Menge an Wasser, die gebraucht wird, um ein Produkt herzustellen – sei es Toastbrot, ein Mikrochip oder ein Auto. Schlägt also die Herstellung eines Kilogramms Rinderfleisch je nach Quelle mit 155 Litern tatsächlichem Wasser zu Buche, so liegt der virtuelle Wert bei 15.000 bis 20.000 Litern: Es fallen bei der Erzeugung von Rindfleisch unter anderem nicht nur der Verbrauch von Trinkwasser für die Tiere an, sondern Wie ging es dann weiter? Der Gründer der Hilfsorganisation Viva con Agua und ehemaliger auch enorme Mengen an Wasser für Danach entwickelten sich die Dinge Fußball-Profi Benjamin Adrion (Mitte) mit Unterstützern. die Bewässerung von Futterpflanzen. rasant. Ziel des ersten Projekts war Da es sich bei vielen Fleischprodukten es, durch die Aufstellung von Trinkkulturelle, sportliche und schulische Aktionen als um importierte Ware aus wasserarmen Ländern wasserspendern in Kindergärten und Sportschulen auch die unglaubliche Ausdehnung des Unterstützerhandelt, wünsche ich mir, dass die Leute weniger in Kubas Hauptstadt, die Trinkwasserversorgung Netzwerks zeigten schon nach einem Jahr: Die Idee Fleisch essen. Das reduziert den Import von Waszu verbessern. Und es war damals eine Probe aufs von Viva con Agua ist nachhaltig und funktioniert ser aus Regionen, die ohnehin Probleme mit ihrer Exempel, wie stark sich das sozial engagierte und nicht nur in Hamburg, sondern überall. Daraus Wasserversorgung haben nämlich enorm. politisch sehr aktive Umfeld des Fußballklubs und nahmen wir die Motivation, weiterzumachen. Mittauch der Stadtteil St. Pauli für die Wasserinitiative lerweile sind durch die Spenden von Viva con Agua Viva con Agua einsetzen würde. in 15 Ländern über 100.000 Menschen mit sauViva con Agua setzt sich für sauberes Trinkwasberem Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygiser auf der ganzen Welt ein. Mehr Infos findest du Das hat ja ganz gut geklappt. auf www.vivaconagua.org eneeinrichtungen versorgt worden. Und das VivaWie weit seid ihr heute? con-Agua-Netzwerk ist international. Neben vielen Sowohl die Projektfinanzierung durch verschiedene

Clueso tourt umweltfreundlich durch die Clubs

Palina Rojinski spart sich die schöne Verpackung

Cassandra Steen zieht sich für den Tierschutz aus

»In Sachen Nachhaltigkeit sind die Jungs von Radiohead unser Vorbild. Darum planen wir, zukünftig einen Ökomanager mit auf Tour zu nehmen. Außerdem haben wir die Crew mit FairtradeKleidung aus Portugal ausgestattet. Wir waren sogar vor Ort und haben uns die Produktionsstätten angesehen. Das kostet natürlich mehr, aber wir haben ein Produkt, hinter dem wir stehen können. Das ist Gesamtphilosophie, mit der wir uns in den letzten Monaten sehr beschäftigt haben. Immerhin verdienen wir genug Geld, um einen Teil davon sinnvoll zu investieren und so unserer Vorbildfunktion noch etwas gerechter werden zu können.« •

»Ich engagiere mich als Teil der WWF-Aktion »Wald.Meister 2011« für den Baumschutz. Unter anderem, weil mich der Verpackungszunehmende wahnsinn verrückt macht. Warum braucht man beim Bäcker drei verschiedene Papiertüten, um ein Brötchen und ein Croissant zu verpacken? Nachhaltigkeit ist zwar eine, vor allem von Politikern, inflationär benutzte Floskel, die das Wort schon fast zu einem Unwort macht, allerdings ist das Thema tatsächlich lebensnotwendig für uns alle. Auf den Coffee to go und Werbung im Briefkasten zu ver-

Ich setze mich für Tiere ein. Sie sind allzu oft die unschuldigen Opfer unserer Industrie und Modelaunen. Ich habe selbst einen weißen Schäferhund und wüsste nicht, was ich ohne ihn tun würde. Ich bin deshalb bei PETA aktiv, weil sie sich weltweit für die Rechte der Tiere einsetzen. PETA hat es auch wie keine andere Organisation verstanden, Prominente für einen guten Zweck in Szene zu setzen. Es ist der schönste Nebeneffekt meiner Gesangskarriere, dass ich mich für so was einsetzen kann und dass es andere dazu inspiriert mitzumachen. •

zichten ist echt easy.« •

yaez


Das gibt’s zu gewinnen:

Angespielt inFAMOUS 2 für die PS3: Das Schicksal der Menschheit liegt in deinen Händen

Müsli-Gutscheine

Es ist vier Jahre her, da hatten drei Studenten aus Passau eine geniale Idee: Sie wollten über das Internet Müsli verkaufen. Aber nicht irgendein Müsli, sondern Bio-Müsli. Das Ergebnis? Auf mymuesli.com kannst du dir nach Lust und Laune aus über 75 Zutaten dein perfektes Müsli zusammenstellen, das dann in umweltfreundlicher Verpackung CO2-neutral zu dir nach Hause geliefert wird. Das hört sich nach Genuss ohne Reue an. YAEZ verlost 5 x 20-Euro-Gutscheine für mymuesli.com!

inFAMOUS 2 für die PS3 gibt es ab dem 10. Juni für 72 Euro im Handel. Für engagierte Superhelden ist das Spiel außerdem in der »Special Edition« oder der »Hero Edition« erhältlich.

Gewinnspiel & Festivalkarten: 1. Kreuzworträtsel lösen 2. Lösungswort unten eintragen 3. Auf YAEZ.de teilnehmen 3. Webcode: @74221482

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Grünes Kamera-Handy

Grün, grün, grün sind meine neuen Handys... So wirbt Sony Ericsson für seine GreenHeart-Produktreihe, die ohne Gebrauchsanleitung aus Papier, mit Gehäusen aus recyceltem Kunststoff und besonders niedrigem Energieverbrauch daherkommen. Zusätzlich sind sie technisch auf dem neuesten Stand, wie etwa das C901 mit einer 5-Megapixel-Kamera. YAEZ verlost ein Sony Ericsson C901 GreenHeart Kamerahandy!

Grüner Tablet-PC

Bei der Green IT, also nachhaltig produzierter Informationstechnologie, ist Acer ganz weit vorne. Nach einem nachhaltig produzierten Notebook vor zwei Jahren legt Acer jetzt das Iconia A500 vor, den Tablet PC mit niedrigem Energiverbrauch und besonders robustem Gehäuse. Tolles Design, gepaart mit hoher Funktionalität, die neidischen Blicke der Mitschüler werden dir sicher sein. YAEZ verlost ein Acer Iconia A500 Tablet!

Am Gewinnspiel kannst du auf www.yaez.de teilnehmen! Webcode: »@74221482« Teilnahmeschluss: 04.09.2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Das Abenteuer mit Cole McGrath geht in die zweite Runde und auch diesmal musst du dem ehemaligen Kurier dabei helfen, seine Superheldenkräfte richtig zu nutzen und bösen Mächten Einhalt zu gebieten. Nach den Ereignissen im ersten Teil muss Cole McGrath nun mit ansehen, wie eine unbekannte Macht seine Heimatstadt Empire City zerstört. In beeindruckenden cineastischen Kampfsequenzen und bombastischen Kämpfen kannst du zahlreiche neue Superheldenkräfte einsetzen und bringst riesige Bauwerke zum Einsturz. Außerdem erlebst du die epische Storyline, in der Cole eine actionreiche Reise antritt, auf der er sich auch zwischen Gut und Böse entscheiden muss.


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Vorschau #55 Doppelter Erfolg: Die Vorteile des dualen Studiums Fiese Prüfungen: So bleibst du in heißen Phasen entspannt Neue Pfade: Mädchen, die Schiedsrichterinnen werden Die nächste Ausgabe erscheint am 05.09.2011

YAEZ wünscht schöne Sommerferien!

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texte: birk grüling, ineke haug

Die YAEZ-Facebook-Highlights

WWF Jugend (Suche nach »WWF Jugend«) vor 30 Minuten · Gefällt mir · Kommentieren

»Die Australier wollen ihre Kamele töten, weil sie zu viel rülpsen. Kein Witz!« Die WWF Jugend ist Deutschlands erste Umweltcommunity für Jugendliche und gehört zum World Wide Fund For Nature, der größten unabhängigen Naturschutzorganisation der Welt. Auf der Facebookseite informiert die WWF Jugend über ihre Aktivitäten wie zum Beispiel Erlebniscamps in den Alpen oder auf dem Segelboot und motiviert Jugendliche, sich selbst durch Demos, Flashmobs für den Arten- und Naturschutz einzusetzen und gibt Hilfestellung bei eigenen Projekten.

Topgeräte (facebook.com/topgeraete) vor 43 Minuten · Gefällt mir · Kommentieren

Impressum yaez erscheint jeden Monat (außer Schulferien) und liegt kostenlos an 4781 weiterführenden Schulen in ganz Deutschland aus. ISSN: 1612-8257 HERAUSGEBER: Janos Burghardt, Simon Keller, Michael Hartung REDAKTION & VERLAG: Yaez Verlag GmbH Arminstraße 15, 70178 Stuttgart Tel: 0711 137780-20 Fax: 0711 137780-22 redaktion@yaez.de, www.yaez-verlag.de

»Auf welches Gerät könntest du am Morgen am wenigsten verzichten?« Die TopGeräte-Übersichten der Initiative EnergieEffizienz helfen Haushaltsprodukte zu finden, die zu den eigenen Anforderungen passen und sich gleichzeitig durch einen besonders niedrigen Energieverbrauch auszeichnen. So spart man langfristig Strom und Geld. Auf der Facebook-Seite wird ein Fotowettbewerb ausgetragen: Wer ein Foto eines Elektrogeräts hochlädt, kann ein besonders sparsames Modell gewinnen.

Chefredakteur: Janos Burghardt (ViSdP) ART DIRECTOR: Simon Keller Textchefin: Ineke Haug Redaktion dieser ausgabe: Erik Brandt-Höge, Birk Grüling, Johanna Blees, Michael Metzger, Christian Fahrenbach, Kata Kottra, Sarah Marquard, Maria-Janine Steiner, Lektornet (Schlussredaktion) Illustrationen / Grafik: Julia Humpfer, Till Hafenbrak, Christoph Rauscher Fotos: Jan Kopetzky (Titelfoto), Anne Ackermann, Bernhard Frei, Presse/PR HERSTELLUNG: Simon Keller

Youpodia (facebook.com/jugendherbergen.youpodia) vor 51 Minuten · Gefällt mir · Kommentieren

Die Auflage wird regelmäßig von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) geprüft. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 13 vom 01.02.2011. abo/vertrieb: Tel: 0711 137780-20, Fax: -22 E-Mail: vertrieb@yaez.de Der Bezug der Jugendzeitung ist kostenlos. Druck: Bechtle Verlag&Druck, 73730 Esslingen Die namentlich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags.

Kollege Leonardo DiCaprio ist nicht nur ebenfalls engagierter Umweltschützer und Besitzer eines Hybridautos, sondern gibt auch noch auf seiner Website www. leonardodicaprio.org regelmäßig kleine Tipps zum umweltbewussten Leben. YAEZ findet: In Sachen Umwelt liegt Leo ganz vorne, jetzt muss er nur noch sein Privatleben in Ordnung bringen, gerade wurde er von Model Bar Rafaeli verlassen.

Ex-Beatle Paul McCartney engagiert sich zwar für die Tierschutzorganisation PETA, lässt sich aber seine Limousine bei Reisen gern per Flugzeug hinterherschicken. YAEZ glaubt: Pfui, Paul! Wenn das Tochter Stella spitzkriegt, gibt es Ärger. Schließlich ist die Veganerin und lehnt sogar Lederschuhe ab!

»Wer setzt sich im Sommer mit dem InterrailTicket in den Zug, um Europa zu erkunden?« youpodia.de ist das Portal für junge Reisende. Auf youpodia.de, dem Jugendportal der Jugendherbergen, findet ihr Reiseführer für euren Backpacker-Urlaub in den angesagten Städten und bekommt in den youpodia-Blogs Reisetipps und Anregungen für eure Freizeit und Infos über Aktionen und Praktika.

AnzeigenLEITUNG: (verantwortlich für den Anzeigenteil) Michael Hartung (0711 137780-16, mh@yaez-verlag.de) verbreitete auflage: 392.819 Exemplare (IVW Q1/2011)

Natalie Portman ist Vegetarierin und entwarf zuletzt vegane Ballerinas. Deren Erlös geht komplett an die Umweltschutz-Organisation The Nature Conservancy. Außerdem weigert sich die hübsche Schauspielerin, Kostüme mit Pelz oder Federn zu tragen. YAEZ meint: Natalie ist nicht nur schön, sondern auch ein echter Umwelt-Engel. Weiter so!

YAEZ (facebook.com/yaezde)

Mit einem ihrer drei Privatjets fliegen Tom Cruise und Katie Holmes sogar zum Supermarkt, falls das Abendessen etwas außergewöhnlicher sein soll. YAEZ schimpft: Mehr Ignoranz geht kaum, vielleicht sollte Tom mal in einem Film über die Klimakatastrophe mitspielen, damit ihm die Augen aufgehen!

vor 1 Stunde · Gefällt mir · Kommentieren

»Michael ist unzufrieden mit Mitarbeiterin Glory, aber seht selbst!« In der YAEZ-Redaktion geht es schon mal hektisch zu, trotzdem bleibt Zeit, euch auf Facebook über die neuesten Mitarbeiter auf dem Laufenden zu halten, kleine Gewinnspiele zu initiieren und nach eurer Meinung zu fragen. Was unsere Seite aber so besonders macht, sind die tollen YAEZ-Fans, die fleißig mitraten, kommentieren oder fragen – ein dickes Dankeschön dafür!

yaez

Bei der Wasserabrechnung von Celine Dion wird den Machern von Viva con Agua sicherlich schlecht. Die Sängerin verbraucht pro Jahr rund 65-mal mehr Wasser als ein normaler Bürger. YAEZ rechnet: Rein rechnerisch füllt die Sängerin in ihrem Haus alle vier Minuten eine ganze Badewanne. Damit landet sie zu Recht auf unserem letzten Platz!


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