Umwelt-Studium, nachhaltige Unternehmen und Öko-Projekte: Dieses Heft ist 100 % Bio November 2013 · kostenlos · www.yaez.de
e Ausgab
#68 Warum grüne Jobs immer beliebter werden und wie du dich für Klimaschutz und Co. stark machen kannst.
Tauschbörse: Warum wir jetzt lieber teilen als kaufen Tatendrang: Wie Schüler sich für die Umwelt einsetzen Testurteil: Welche Öko-Tricks wirklich was bringen
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Aus der Redaktion
Jeder von uns kann helfen, die Welt ein Stück besser zu machen. So wie Lea, die sich für Greenpeace engagiert.
Für unsere Titelgeschichte haben Lea, Charlotte und Leander unserer Autorin Kira Brück von ihrem Einsatz für die Umwelt erzählt. Da lag es nahe, die Fotos zum Artikel in der freien Natur zu schießen. Wir finden: Das ist unserem Fotografen Benedikt Müller super gelungen. Für ihn kletterten die drei sogar auf einen Baum. Zum Abschied gab’s dann noch ein Gruppenbild – nur Kiras Labrador wollte partout nicht fotografiert werden. Text und Bilder gibt’s auf den Seiten 4 und 5. YAEZ-Autor Michael Metzger hat diesmal für uns einen Selbstversuch gestartet: Beim Workshop »Natürlich Schreiben« testete er, ob ihm draußen im Grünen die besseren Einfälle kommen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Immerhin hat er zum ersten Mal in seinem Leben ein Gedicht verfasst. Mehr über das Experiment lest ihr auf Seite 17.
Titelfoto: Matthias kaiser
Eure Meinung ist gefragt: Schon zum dritten Mal haben wir eine Ausgabe zusammengestellt, in der sich alles um Klimaschutz und Co dreht. Wir finden nämlich, dass Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema ist, das uns alle angeht. Was meint ihr? Wollt ihr auch in Zukunft einmal im Jahr eine grüne YAEZ? Schreibt uns an redaktion@yaez-verlag.de!
Inhalt #68 In diesem Heft Engagement: So setzen sich Schüler für die Umwelt ein..............4 Sharing: Warum Teilen jetzt Trend ist..............................................6 Verantwortung: Was grüne Unternehmen anders machen.......8 Typsache: Welcher Teamplayer bist du?.........................................12 Herzenssache: Schüler stellen ihr grünes Projekt vor................14 Covermodel Lola, 17, macht nächstes Jahr Abi und möchte danach gern erst mal ins Ausland.
Beruf: Grüne Ausbildungen mit Zukunft.......................................18
Immer im Heft Schülerwettbewerbe ............................................................................10
Die Jugendzeitung YAEZ ist auf FSC® zertifiziertem Papier gedruckt. Das bedeutet, dass das Zeitungspapier der YAEZ aus verantwortungsvoller Waldnutzung stammt.
Neue Musik, Filme und Co..................................................................20 Gewinnspiel............................................................................................22 Impressum .............................................................................................23
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Wir tun, was wir können Sie wissen, was ein ökologischer Fußabdruck ist und warum es so wichtig ist, Plastikmüll zu vermeiden. Dabei sind sie nicht verbissen oder missionarisch – sie wollen einfach nur die Erde zu einem besseren Ort machen. Drei Jugendliche erzählen, wie sie sich im Alltag für die Umwelt stark machen. Text: Kira Brück Fotos: Benedikt Müller
Keinen Müll in den Wald werfen, Strom sparen oder einen Teil vom Taschengeld spenden – es sind nicht die großen Gesten, die zählen. Sondern das, was wir täglich tun und entscheiden. Wirklich einschränken muss sich dabei keiner. Schließlich sparen wir Geld, wenn wir weniger Strom verbrauchen und nicht so viel heizen müssen. Wir werden fit, wenn wir mehr Fahrrad fahren. Und wir brechen uns keinen Zacken aus der Krone, wenn wir auf Recyclingpapier schreiben. Vielleicht muss man sich manchmal klarmachen, dass wir alle Verantwortung haben und dass es nicht immer die großen Konzerne sind, die umdenken müssen. Es kommt auf jeden Einzelnen an jedem Tag an. Wir haben mit Lea, Charlotte und Leander gesprochen. Die drei wollen nicht wegschauen, sondern setzen sich dafür ein, dass die Welt ein Stück besser wird – jeder auf seine Art.
Lea, 18, geht in die 12. Klasse und engagiert sich bei Greenpeace. »Ich finde es extrem wichtig, dass sich junge Leute für Politik und das Treiben auf der Welt interessieren. Wie soll man sich sonst seine eigene Meinung bilden, wenn man gar nicht Bescheid weiß? Schließlich sind wir die Generation, die schon bald die wichtigen Entscheidungen treffen wird. Bei Greenpeace mache ich seit etwa drei Jahren mit. Meine Mutter ist Biologin, sie hat mit meinen vier Geschwistern und mir immer viel über Nachhaltigkeit gesprochen. Sie fand es
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Charlotte, 17, geht in die 12. Klasse, war Energiebeauftragte in ihrer Schule und setzt sich für fairen Handel ein. »An meiner Schule dreht sich viel um den Umweltschutz – sie ist eine von etwa 30 Umweltschulen in Europa. Diesen Titel haben wir bisher jedes Jahr verliehen bekommen. Es geht zum Beispiel darum, so viel CO2 wie möglich einzusparen und die Schüler über Umweltthemen zu informieren. Das hat mir von Anfang an gut gefallen. Vier Jahre lang war ich eine von jeweils zwei Energiebeauftragten pro Klasse. Ich habe dabei geholfen, die Mülltrennung zu optimieren, die Klassen über Umweltverschmutzung aufzuklären und RecyclingSchulhefte zu verkaufen. Nach dem Unterricht habe ich darauf geachtet, dass das Licht im Raum ausgemacht wurde und am Ende des Schultags die Heizungen heruntergedreht und die Fenster geschlossen waren. Lauter kleine Aktionen, die in der Summe aber viel ausmachen. Wichtig ist zum Beispiel, dass man stündlich für einige Minuten stoßlüftet. So heizt man nicht zum Fenster raus, die Schüler können sich aber trotzdem weiterhin gut konzentrieren, und es wird im Klassenzimmer nicht zu kalt.
natürlich toll, dass ich zu Greenpeace gegangen bin, und freut sich, wenn ich tolle Aktionen auf die Beine stelle. Einmal die Woche treffen wir uns im Greenpeace-Büro und reden über aktuelle Themen und Aktionen. Wir sind circa 25 aktive Jugendliche, danach kochen wir oft zusammen oder gehen etwas essen. Wir organisieren uns selbst, werden nicht von Erwachsenen geleitet. Wenn wir zum Beispiel eine Aktion gegen Kohlekraft machen wollen, planen wir alle Schritte – ohne dass sich jemand einmischt. Wie sollen die Flyer aussehen? Wie können wir am meisten bewirken? Ich bin durch mein Engagement bei der Greenpeace-Jugend in meinem Auftreten selbstsicherer geworden, weil ich mir inzwischen mehr zutraue. Am Anfang war ich in der Gruppe relativ schüchtern – mittlerweile tut es mir total gut, Verantwortung zu übernehmen. Ich habe auch gelernt, für meine Meinung einzustehen. Dieses Jahr war ich sogar beim Greenpeace-Jugend-Jahrestreffen in Hamburg, dafür habe ich schulfrei bekommen. Wir sind in meiner Schule tausend Schüler – aber ich bin die einzige, die sich bei Greenpeace engagiert. Klar ist es schön, auch Sport zu machen und ein Instrument zu spielen. Aber dass sich Jugendliche so wenig engagieren, finde ich echt schade. Ich bekomme manchmal sogar Sprüche gedrückt von wegen: ›Na, hast du am Wochenende mal wieder die Wale gerettet oder einen Baum umarmt?‹ Das nehme ich natürlich nicht ernst. Vielleicht denken manche, wir seien verbissen und reden nur darüber, wie wir die Welt verbessern können – aber so läuft das nicht bei uns. Wir haben zusammen immer viel Spaß und unternehmen auch als Freunde etwas gemeinsam. Bei unseren Aktivitäten vernetzen wir uns deutschlandweit auch mit anderen Greenpeace-Gruppen, und es ist schön zu wissen, dass diese Zusammenarbeit problemlos klappt, Spaß macht und sich vielleicht sogar neue Freundschaften ergeben.«
machen, finde ich. Ich will hinschauen und mich konfrontieren. Seit drei Monaten mache ich mein freiwilliges ökologisches Jahr beim Umweltinstitut München, seit dem Sommer habe ich mein Abi in der Tasche. Ich wollte einfach noch etwas Praktisches machen, bevor ich im Studium wieder in die Theorie abdrifte. Vor etwa eineinhalb Jahren hat mich das Thema Umwelt gepackt, ein Freund brachte mich auf die Idee, zu Greenpeace zu gehen. Ich spürte sofort, dass die Aktionen Sinn machen – und wollte in der Gruppe mit anderen Teenagern Veränderungen anstoßen. Je tiefer man in das Thema Umweltschutz einsteigt und je mehr man dadurch über die Erde und unseren Umgang mit ihr lernt, desto schwieriger wird es, nichts zu tun und sich einfach wieder vor den Fernseher zu setzen. Ich habe gelernt, dass unsere täglichen Entscheidungen den Unterschied machen. Brauche ich diese Plastiktüte? Muss ich wirklich das Auto nehmen? Würde mir nicht
Einmal im Jahr besuchten wir Energiebeauftragen eine Fortbildung im Ökologischen Bildungszentrum München. Themen waren unter anderem, wie viel CO2 bei welchen Produkten ausgestoßen wird. Rindfleisch zum Beispiel hat keine gute Ökobilanz. Außerdem habe ich bei Diskussionsrunden mit Lehrern, Verantwortlichen der Stadt und anderen Schülern teilgenommen. Mit manchen Lehrern, die nicht bereit waren, Recyclingpapier an unserer Schule zu verwenden, habe ich heftig diskutiert. Dieses Thema ist mir nach wie vor wichtig. Die Ausrede, dass der Drucker mit dem Papier nicht klarkommt, lasse ich nicht gelten.
Leander, 18, macht gerade sein freiwilliges ökologisches Jahr beim Umweltinstitut München. Wir hatten sogar schon mal die Möglichkeit, nach Stralsund zu reisen und dort mit anderen Schülern aus Europa über den Schutz der Umwelt zu diskutieren. Es war erschreckend, festzustellen, dass Umweltschutz in manchen Ländern einen anderen Stellenwert hat als in Deutschland, zum Beispiel gibt es in Italien und Frankreich kein Pfandflaschensystem. Dort etwas für die Umwelt zu tun ist wahrscheinlich viel schwieriger als hier, wo es schon ein Bewusstsein dafür gibt. Als Ausgleich für das CO2, das wir bei der Hin- und Rückfahrt verursacht haben, pflanzten wir am Ende Bäume. Jetzt stehe ich kurz vorm Abi und kann mich leider nicht mehr so dafür einsetzen wir früher. Allerdings bin ich in der FairTrade-AG unserer Schule. Das Thema Umweltschutz wird mich wohl nie mehr loslassen.« »Wegschauen und die Probleme unserer Erde ausblenden – darin sind die meisten Leute in meinem Alter ziemlich gut. So leicht darf man es sich aber nicht
auch ein vegetarisches Gericht schmecken? Wer sich diese Fragen stellt, ist aus meiner Sicht schon auf dem richtigen Weg. In meinem FÖJ habe ich viele verschiedene Aufgaben. Ich bin zum Beispiel für die Messung und Auswertung von Radioaktivität zuständig. Das Umweltinstitut wurde nach Tschernobyl zur unabhängigen Strahlenmessung gegründet – das Thema ist aber noch heute wichtig. Ich gehe mit Schulklassen auch auf Bauernhöfe und erkläre den Kindern, was ›Bio‹ ist. Bei Veranstaltungen stehe ich an unserem Infostand, verteile Flyer und beantworte Fragen. Das macht mir großen Spaß. Ich spüre, dass ich etwas bewege. Für mich ist Umweltschutz so wichtig geworden, dass es mir nicht egal ist, mit wem ich befreundet bin. Wenn ich eine Freundin hätte, die sich gar nicht für das Thema begeistern könnte oder sogar die gegenteilige Meinung vertritt, wäre das bestimmt nicht ganz leicht für mich. Aber unmöglich wäre es wahrscheinlich auch nicht.«
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Kaufst du noch, oder tauschst du schon? Ob Musik, Klamotten oder einen Platz zum Schlafen – immer mehr Menschen verzichten auf Konsum und teilen oder tauschen stattdessen. Wir stellen euch die tollsten Projekte vor. Protokolle und Texte: Denise Haberger Illustrationen: Frauke Lehn
Das Sofa teilen: Couchsurfing Lena (19) aus Freiburg, studiert Spanisch und Deutsch auf Lehramt »Couchsurfing ist eine gute Möglichkeit, Leute aus anderen Ländern kennenzulernen und einen Einblick in die jeweilige Kultur zu bekommen. Außerdem erhält man häufig Insidertipps und somit einiges, was man als Hoteltourist nicht erfahren hätte. Natürlich ermöglicht es einem auch, sehr günstig zu reisen. Auf Couchsurfing bin ich über meine Schwester gekommen, sie macht das seit einigen Jahren. In den USA hatte ich eine der tollsten zwischenmenschlichen Erfahrungen, die ich bis jetzt bei Couchsurfing gemacht habe: Ich bin bei einem Pärchen untergekommen, das vor einigen Jahren meine Schwester gehostet hat. Die Gastfreundlichkeit der beiden war unglaub-
lich: Ich hatte einen eigenen Schlüssel für das Apartment, und die beiden haben mir geholfen, wo sie nur konnten. Einmal sind wir abends zusammen durch San Francisco gezogen, bis wir schließlich auf einer Dachterrasse gelandet sind, von der aus wir einen Blick über die Stadt hatten. Meine Couch habe ich noch nicht angeboten, da mir dafür als Studentin die räumlichen Möglichkeiten fehlen. Ich habe jedoch vor, später auch etwas ,zurückzugeben‘ und meine Couch zur Verfügung zu stellen.« Auf www.couchsurfing.org werden Schlafplätze angeboten oder gesucht. Je nach Platzangebot gibt’s ein Bett oder eben eine Couch. Und wenn ihr Glück habt, bekommt ihr Reisetipps obendrauf. Alternative Plattformen sind zum Beispiel www.hospitalityclub.org und www.bewelcome.org.
Klamotten tauschen: Kleiderkreisel Sally (23), Studentin der Kommunikations- und Medienwissenschaften aus Bremen »Vor zwei Jahren hat mich eine Freundin auf Kleiderkreisel aufmerksam gemacht. Ich dachte, es ist vielleicht ein bisschen wie Flohmarkt von zu Hause aus: günstige, schöne Kleider aus zweiter Hand. Der ökologische Aspekt und die günstigen Preise haben mich auch gereizt. Bisher habe ich größtenteils Klamotten gekauft. Verkaufen finde ich immer etwas umständlich mit Fotos und allem. Mein bisheriges Fazit ist im Großen und Ganzen positiv. Manchmal nervt es, wenn man etwas verkauft und ständig Mails eintrudeln mit Preisvorschlägen und Fragen. Und komisch finde ich, wenn die Sachen zu teuer angeboten werden. Dann hat man das Gefühl,
jemand macht es nur für das Geld. Die Abwicklung funktioniert sehr gut. Auf Vertrauensbasis – das gefällt mir auch. Dadurch ist es unkomplizierter, und man hat direkten Kontakt mit den Verkäuferinnen und Käuferinnen. Ich habe zum Beispiel über ein paar Winterstiefel eine alte Freundin wieder getroffen. Ich nutze solche Portale eigentlich nur, wenn ich genau weiß, was ich will. Zum Beispiel eine bestimmte Marke oder Schuhart. Sonst ist das Angebot zu groß. Dann ist es schöner, sonntags auf dem Flohmarkt zu stöbern.« Kleidung verkaufen, verschenken, tauschen oder kaufen könnt ihr auf www.kleiderkreisel.de. Das Prinzip ist einfach: Wer etwas loswerden will, schaltet eine Kleinanzeige. Wer etwas finden will, stöbert im Online-Katalog. Klamotten gibt es auch in Netzwerken wie www.maedchenflohmarkt.de.
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Woher kommt eigentlich die Lust am Teilen und Schenken? Wir haben bei Harald Heinrichs, Professor für Nachhaltigkeit und Politik an der Leuphana Universität Lüneburg, nachgefragt. Was versteht man unter Sharing? Der Grundgedanke ist: „nutzen statt besitzen“. Mittlerweile ist eine ganze Sharing Economy entstanden. Dabei gibt es private Varianten und professionalisierte, kommerzielle Plattformen. Woher kommt der Trend? Das Prinzip, dass Menschen sich Dinge leihen, sie teilen und tauschen, ist so alt wie die Menschheit selbst. Der aktuelle Aufschwung ist eng verbunden mit dem Internet und den sozialen Netzwerken, deshalb sind es vor allem junge Leute, die mitmachen. Der Trend kommt ursprünglich aus den USA. In den letzten drei, vier Jahren kam die Idee nach Europa. Welche Motive haben die Teiler? Hinter dem Trend steckt vor allem ein steigendes Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewusstsein: Die Menschen wollen sorgsam mit
Auch hier wird getauscht und verschenkt:
Rohstoffen umgehen. Außerdem verstehen viele das Teilen als Kritik am Konsum und der Wegwerfgesellschaft. Einige Sharer wollen bestimmt auch einfach nur Geld sparen. Wie wird sich der Trend entwickeln? Vielleicht kann sich Sharing als Konsumpraxis etablieren. Das wird allerdings nur passieren, wenn es genug Ideen für Plattformen gibt. Außerdem muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen, damit sich das Teilen weiterentwickeln kann. Eine Möglichkeit wäre etwa, Parkplätze für Carsharing-Angebote bereitzustellen. Noch ist das kein politisches Thema, und wenn es das nicht wird, dann wird das Sharing irgendwann an seine Grenzen stoßen. Wenn die Politik den Trend aufgreift, hat Sharing aber das Potenzial, eine neue Form des Wirtschaftens zu werden.
Ob Fahrräder, Spielekonsolen oder Werkzeuge – auf www.frents.com kann so ziemlich alles geteilt werden. Der Clou dabei: Ihr sucht in eurer Nachbarschaft nach verfügbaren Gegenständen.
Jeder Deutsche wirft im Jahr knapp 82 Kilogramm Lebensmittel in den Müll. Mit www.foodsharing.de helft ihr, diese Menge Leseratten dürfen sich auf www.leih-ein-buch.de austoben. Bei dieser Onlinezu verringern. Auf der Internetplattform könnt ihr übrig gebliebene Bibliothek könnt ihr Bücher verleihen oder selbst ausborgen: Dann zahlt ihr Porto und eine geringe Gebühr. Lebensmittel selbst verschenken oder bei Bietern abholen. Ganze Tauschhütten stellen die Macher von Givebox www.facebook.com/givebox an verschiedenen Standorten auf. Wer etwas loswerden will, legt es in der Hütte ab, wer es haben will, nimmt es einfach mit.
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Die Musterfirmen Wer sich in der Schulzeit für die Umwelt einsetzt, der möchte sein Engagement natürlich auch mit ins Berufsleben nehmen. Wir haben uns mal umgehört, welchen Unternehmen Nachhaltigkeit besonders am Herzen liegt. interviews: Mascha Dinter Illustrationen: Anat Ivgi
Vaude
Julia Bauer arbeitet in der CSR-Kommunikation bei Vaude. CSR steht für Corporate Social Responsibility und meint das verantwortungsvolle gesellschaftliche Handeln von Unternehmen. Warum ist für Vaude Nachhaltigkeit so wichtig? Vaude steht für einen respektvollen Umgang mit der Natur und mit den Menschen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Europas nachhaltigster Outdoor-Ausrüster zu werden, damit auch die Sportler von morgen die Natur genießen können. Wie sieht Ihr Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz aus? Unser Umweltmanagement ist nach EMAS geprüft und beinhaltet viele verschiedene Maßnahmen. Dazu gehört zum Beispiel eine möglichst umweltfreundliche Herstellung unserer Produkte: Etwa zwei Drittel der aktuellen Bekleidungskollektion werden nach unseren firmeneigenen Green-Shape-Kriterien hergestellt. Das bedeutet, dass die Kleidung aus nachhaltigen Materialien besteht und ressourcenschonend gefertigt wurde. Unser Hauptsitz in Tettnang ist komplett klimaneutral und somit auch alle Produkte, die hier hergestellt werden. Wir beziehen dort zu 100 Prozent Ökostrom, größtenteils über eine eigene Photovoltaik-Anlage. Wie wichtig ist Ihren Mitarbeitern das Thema Nachhaltigkeit? Die meisten nehmen das Thema Nachhaltigkeit persönlich sehr ernst, radeln zur Arbeit und haben selbst einen engen Bezug zur Natur. Wir informieren unsere Mitarbeiter regelmäßig und umfassend über Klima- und Umweltschutz und versuchen, sie mit speziellen Aktionen zu einem bewussteren Lebensstil zu animieren. Im Frühjahr veranstalten wir zum Beispiel unser »Radl kick off«. Bekommt man bei Ihnen schon als Berufseinsteiger etwas davon mit? Ja, natürlich. Weil das Thema Nachhaltigkeit sich bei Vaude nicht auf eine einzelne Abteilung beschränkt, sondern in allen Bereichen zum Tragen kommt – jeder Mitarbeiter, vom Azubi bis zum Chef, ist angesprochen und kann Ideen einbringen. Im CSR-Bereich (Corporate Social Responsibility, also unternehmerische Sozialverantwortung) gibt es zum Beispiel auch die Möglichkeit, ein Praktikum zu machen. Der deutsche Outdoor-Ausrüster Vaude ist auf Bergund Radsportartikel spezialisiert und produziert neben
Bekleidung auch Rucksäcke, Taschen, Schuhe, Zelte und Schlafsäcke. Bei der Produktentwicklung achtet das Familienunternehmen auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Vaude wurde als erstes Outdoor-Unternehmen nach dem sogenannten »Eco Management and Audit Schema« (EMAS) öko-zertifiziert.
Dr. Hauschka Inka Bihler-Schwarz ist Pressesprecherin bei WALA, dem Hersteller der Dr.-Hauschka-Produkte. Wie engagiert sich Dr. Hauschka für mehr Nachhaltigkeit? Die Rohstoffe für unsere Produkte beziehen wir fast ausschließlich aus kontrolliert biologischem Anbau, möglichst in Demeter-Qualität (durch ökologischen Anbau auf anthroposophischer Grundlage) und aus fairem Handel. Die Demeter- oder biologisch-dynamische Wirtschaftsweise ist noch nachhaltiger als die kontrolliert biologische, weil sie die Erde als lebendigen Organismus sieht und sie entsprechend behandelt. Für die Produkte aller Marken werden Pflanzen im eigenen biologisch-dynamisch bewirtschafteten Heilpflanzengarten angebaut, der direkt neben dem Firmengebäude in Bad Boll liegt. Dort werden weder Kunstdünger noch synthetische Spritzmittel verwendet. Welche Rolle spielen Umwelt- und Klimaschutz im Berufsalltag bei Dr. Hauschka? Wir sparen Ressourcen, wo immer es geht: Seit Jahren beziehen wir zu 100 Prozent zertifizierten Ökostrom, nutzen Wärmerückgewinnung und die Erdtemperatur zur Klimatisierung. In unserem Betriebsrestaurant gibt es jeden Tag ein biologisch vollwertiges Mittagessen. Außerdem stellen wir unseren Mitarbeitern Dienstfahrräder zur Verfügung und erstatten ihnen die Fahrtkosten, wenn sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit kommen. Was kann der Einzelne bei Ihnen verändern? Wir haben einen »Grünen Briefkasten« für Umweltideen der Mitarbeiter. Die Ideen werden von unserem sogenannten operativen Umweltkreis auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Der Kreis setzt sich aus Mitarbeitern verschiedener Abteilungen zusammen, trifft sich alle vier Wochen und diskutiert WALA-spezifische Umweltthemen. Jeder Interessierte kann mitmachen.
Was erwarten Sie von Ihren Mitarbeitern? Es ist uns wichtig, dass jeder einzelne Mitarbeiter verantwortungsvoll mit der Natur umgeht und sich mit Ideen und Verbesserungsvorschlägen im Unternehmen einbringt. Die meisten Menschen entscheiden sich bewusst für die WALA als Arbeitgeber, weil ihnen Nachhaltigkeit ein Anliegen ist und sie privat schon auf Umweltschutz und nachhaltigen Konsum achten. Die Arbeit hier verändert meist den Blickwinkel auf das Thema Nachhaltigkeit noch einmal: Viele erkennen, was man auch im privaten Bereich noch alles tun kann. Zur WALA Heilmittel GmbH gehören die Marken »Dr. Hauschka«, »Dr.Hauschka Med« und »WALA Arzneimittel«. Die Produkte werden zum Beispiel in Bioläden, Reformhäusern oder Apotheken verkauft. Das Sortiment umfasst rund 900 Arzneimittel und mehr als 130 Kosmetikartikel. Alle Kosmetikartikel sind mit dem BDIH-Siegel für »Kontrollierte Naturkosmetik« und/oder dem internationalen Qualitätssiegel für Natur- und Biokosmetik »NATRUE« zertifiziert und frei von synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen auch ökologische und soziale Projekte, zum Beispiel in Afrika und Afghanistan.
UmweltBank Eva-Maria Reihofer ist als Trainee bei der UmweltBank in Nürnberg eingestiegen und arbeitet jetzt in der Abteilung Projektfinanzierung. Wofür engagiert sich die UmweltBank? Die UmweltBank setzt sich für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen und eine gesunde Umwelt ein. Wie sieht der Beitrag der UmweltBank zu mehr Nachhaltigkeit konkret aus? Hier steht Nachhaltigkeit an erster Stelle, der Umweltschutz ist als Unternehmensziel in der Satzung verankert. Was mich jedes Jahr aufs Neue beeindruckt, ist die CO2-Bilanz der UmweltBank: Über zwei Millionen Tonnen CO2 haben wir 2012 durch die von uns finanzierten Projekte eingespart. Wie wichtig ist Ihnen persönlich das Thema Nachhaltigkeit? Ich selbst besitze kein Auto, gehe zu Fuß zur Arbeit oder
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fahre mit dem Fahrrad und kaufe am liebsten regionale und Bio-Lebensmittel. Mit Blick auf unsere Umwelt wollte ich deshalb etwas Sinnvolles nach meinem Studium tun. Bei der Wahl meines Arbeitgebers standen die ökologischen Aspekte im Vordergrund. Schon als Berufseinsteiger kann man hier etwas bewegen. Zuletzt habe ich die Finanzierung eines Solarparks in Ostdeutschland in Höhe von mehreren Millionen Euro betreut, da kann ich nun hinfahren und sagen: Da habe ich mitgemacht! Mit dem Geld ihrer Kunden finanziert die 1997 gegründete UmweltBank ausschließlich ökologische Zukunftsprojekte wie Ökohäuser, Solaranlagen oder Windenergie. Auch im Berufsalltag setzt man bei der »grünen« Bank auf Nachhaltigkeit: Es werden zum Beispiel ausschließlich umweltfreundliche und schadstoffarme Büromaterialien und Möbel, Energiesparlampen und recyclingfähige Geräte benutzt. Besucher und Mitarbeiter trinken fair gehandelten Tee und Kaffee aus ökologischem Anbau.
Tegut Stella Kircher leitet die Unternehmenskommunikation bei Tegut. Was motiviert Sie, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen? Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit wächst: Unsere Kunden entscheiden sich zunehmend für Produkte, die umweltschonend, sozial und ökologisch verträglich produziert werden. Als Unternehmen reagieren wir darauf mit Lebensmitteln, die dazu passen. Auch ein fairer Umgang mit Lieferanten ist uns wichtig. Was bedeutet Nachhaltigkeit bei Tegut? Wir unterstützen die ökologische und traditionelle Landwirtschaft und Lebensmittelherstellung, die sich der Natur und der Artenvielfalt verpflichtet fühlt. Und wir möchten bei unseren Kunden ein Bewusstsein für gute Lebensmittel schaffen. Deshalb führen wir einen sehr offenen Dialog mit ihnen, zum Beispiel auf Facebook. Im Tegut-Kundenrat können uns Kunden Rückmeldung zu unseren Produkten und Aktionen geben. Wo kommen Ihre Mitarbeiter im Berufsalltag mit dem Thema Nachhaltigkeit in Berührung? Alle Tegut-Lernenden (so werden bei Tegut die Auszubildenden genannt) werden durchs Mitmachen an Nachhaltigkeit und Einsparprogramme herangeführt. Ein Beispiel ist das gemeinsame Projekt »Sehen, was wir ernten« im Tegut-Saisongarten mit der Brüder-Grimm-Schule in Fulda. Zurzeit wird außerdem das Projekt »Stisaspe – Stifte-Sammeln-Spenden« in allen Tegut-Märkten umgesetzt: Mitarbeitende und Kunden sammeln leere Schreibutensilien, statt sie zu entsorgen. Anschließend findet ein hundertprozentiges Recycling statt. Pro Stift geht eine Spende von drei Cent an eine gemeinnützige Initiative. Welchen Beitrag kann der Einzelne bei Ihnen leisten? Menschen, die sich privat für Nachhaltigkeit interessieren, tun dies auch im Beruflichen und umgekehrt. Wir geben den Mitarbeitenden deshalb Tipps und Tricks mit, wie sie mit kleinen Veränderungen viel tun können. Im »Forum für gute Ideen« können Tegut-Mitarbeitende Vorschläge zur Ressourcen-Einsparung machen. Vor Kurzem wurden zwei Ideen davon prämiert, die nun umgesetzt werden. Eine davon ist das Projekt »Nachhaltiger Warenkorb«, das ein Bewusstsein der Mitarbeitenden für einen nachhaltigen Einkauf wecken soll. Die Einzelhandelskette Tegut hat rund 280 Märkte in Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Thüringen. Zur Produktpalette gehören viele Bio- sowie fair gehandelte Lebensmittel. Das Unternehmen spricht sich ausdrücklich gegen Gentechnik aus und arbeitet bei der Herstellung seiner Produkte eng mit regionalen Landwirten zusammen. Außerdem unterstützt Tegut viele gemeinnützige Organisationen und ruft selbst regelmäßig nachhaltige und soziale Projekte ins Leben.
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Schulwettbewerbe im Schnell-Check
KonsUmwelt – Wettbewerb zum Ressourcenschutz Interessant für alle: die kreativ zum Ressourcensparen aufrufen wollen. Du organisierst ein Projekt zum Thema verantwortungsvoller Konsum und dokumentierst es. Du darfst mitmachen, wenn: du eine Gruppe zusammentrommelst und ihr zusammen eine Aktion auf die Beine stellt. Das gibt’s zu holen: 500 Euro für den Ressourcenschutz an eurer Schule, fair gehandelte T-Shirts aus Bio-Baumwolle und ein Klimafrühstück für die ganze Klasse. Einsendeschluss: 1. Januar 2014 www.konsum-welt.de/mitmachen/wettbewerbe
Klima & Co – Wettbewerb zum Energiesparen Interessant für alle: die ihre Schule auf Vordermann bringen wollen. Entwickle ein Konzept, wie an deiner Schule Energie gespart werden kann. Du darfst mitmachen, wenn: du Schüler der 5. Klasse oder aufwärts bist und deine Schule bestimmte Voraussetzungen erfüllt (siehe Website). Das gibt’s zu holen: Geld und eine Fahrt zur Abschlussveranstaltung nach Berlin. Einsendeschluss: 1. Dezember 2013 www.klima-und-co.de
International Schools Essay Competition Interessant für alle: denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt. Schreibe einen Aufsatz darüber, was eine nachhaltige Lebensweise für dich bedeutet. Du darfst mitmachen, wenn: du zwischen 7 und 17 Jahre alt bist und deinen Aufsatz auf Englisch schreiben kannst. Das gibt’s zu holen: Einen Trip nach Großbritannien zur Preisverleihung im Rahmen der International Schools Debate im Juli 2014 und eine Veröffentlichung auf der Webseite. Einsendeschluss: 10. Februar 2014 www.livingrainforest.org/explore/schools-debate
WWF-2°Campus geht weiter Bewirb dich für die dritte Runde und hilf dabei, die globale Erwärmung zu bremsen. Woher bekommen wir in Zukunft unsere Energie, wie werden wir dann wohnen, wie uns ernähren und fortbewegen? Beim 2°Campus findest du Antworten auf diese vier großen Fragen. Zusammen mit Wissenschaftlern forschst du an konkreten Lösungsansätzen, wie die globale Erwärmung gebremst und in Deutschland die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95 Prozent gesenkt werden können. 2014 geht der 2°Campus in die dritte Runde. Wir freuen uns über deine Bewerbung, wenn du zwischen 15 und 19 Jahre alt bist, Spaß am Forschen hast und dich mit deinen Talenten für den Klimaschutz einsetzen möchtest! Bewerbungsschluss ist der 3. Dezember 2013. Alle Infos gibt’s auf www.2-grad-campus.de. Auch auf www.yaez.de/WWFCampus berichten wir regelmäßig über den 2°Campus.
Handwerkliches Geschick und philosophischer Ansatz Schülerinnen aus Bad Kissingen gewinnen den Beton-Art-Award 2013. Bunte Bilder auf grauem Grund – einen passenderen Ort als das Foyer des JackSteinberger-Gymnasiums in Bad Kissingen kann man sich für die Siegerehrung des Beton-Art-Awards gar nicht wünschen. Und genau den hat Kunstlehrerin Petra Beer mit ihren Schülerinnen an die Schule geholt: Eins der fünf eingereichten Bilder des Gymnasiums, das Kunstwerk »Wer keine Zeit hat, verläuft sich« von Anna Zimmer, Christina Hedrich, Franziska Foth, Laura Pfister, Laura-Sophie Schmitt und Luisa Schmitt, belegte den ersten Platz. Insgesamt haben 238 Schülergruppen aus ganz Baden-Württemberg und Bayern am Wettbewerb teilgenommen, deutlich mehr als im Vorjahr. Das Bild der Schülerinnen aus Bad Kissingen überzeugte die Jury, weil es »handwerkliches Können mit einem philosophischen Ansatz verbindet« und somit über die reine künstlerische Gestaltung hinaus zum Nachdenken anregt. Den ersten Preis – 500 Euro und Eintrittskarten für den Europa-Park – haben sich die Schülerinnen wirklich verdient. In der Schule wird das Bild natürlich auch einen besonderen Platz bekommen, das verspricht Schulleiter Frank Kubitza: »Und in einigen Jahren könnt ihr dann mit euren Kindern wiederkommen und sagen: ›Das habe ich gemacht!‹«
Heute auf dem Stundenplan: Entspannung Sport, gesundes Essen, Entspannungsübungen, lange Pause: Die Gesamtschule Barmen in Wuppertal tut einiges dafür, dass sich ihre Schüler und Lehrer wohl fühlen. Besonders wichtig ist der Schulleiterin, dass die Schüler auch bei wichtigen Entscheidungen mitbestimmen. Eine lichtdurchflutete Halle voller Pflanzen empfängt den Besucher der Gesamtschule Barmen, sobald er durch die Eingangstür tritt. Jeden Tag sind hier über 1.300 Schüler unterwegs. Die meisten von ihnen kommen morgens mit der Wuppertaler Schwebebahn an, die direkt vor dem Schulgebäude hält. In der Pause laden die zahlreichen Ecken der Eingangshalle zum gemütlichen Quatschen ein. Doch auch auf dem Schulhof, auf dem Bolzplatz, im Bandraum, in der Bibliothek, bei einem Gesellschaftsspiel, einer Partie Billard oder an der Kletterwand vergeht die unterrichtsfreie Zeit wie im Flug. Da nicht jeder Schüler zu Hause frühstücken kann, findet bereits nach der ersten Unterrichtsstunde eine 20-minütige Pause statt. So hat jeder die Gelegenheit, sich erst einmal zu stärken. Am Mittag dann versorgen zwei Köche die Schüler in der Mensa mit frischen Speisen. Auch außerhalb der Pausen besteht der Alltag an der Ganztagsschule nicht nur aus Unterricht: Mehrmals wöchentlich stehen Arbeitsgemeinschaften auf dem Stundenplan, das Angebot reicht von sportlichen Aktivitäten wie Fußball, Fechten und Tanzen bis hin zu Kunst, Kultur und Sprachen. Insgesamt werden in Kooperation mit Sportvereinen und Institutionen über 70 AGs angeboten. Besonders beliebt sind die Arbeitsgemeinschaften, die von den Schülern selbst geleitet werden.
Einfach mal entspannen Hausaufgaben, Streit mit dem besten Freund oder eine schlechte Note: Wem der Schulstress über den Kopf zu wachsen droht, der kann sich im sogenannten Entspannungsraum eine Pause vom Schulalltag gönnen. Eine Therapeutin bietet dort viermal in der Woche Übungen zur Muskelentspannung und Meditationsübungen an. Das Angebot wird von Schülern aus allen Klassen genutzt und steht auch den Lehrkräften zur Verfügung. Generell sind Gesundheit und Wohlbefinden ein wichtiges Thema an der Gesamtschule Barmen: In der siebten Klasse nimmt jeder Schüler an einer »Gesundheits-Woche« teil. Hier geht es um Themen wie Essstörungen, Mobbing oder auch Mediennutzung. Zwei Beratungslehrer, zwei Sozialpädagogen und ein Sozialarbeiter haben immer ein offenes Ohr für die Anliegen ihrer Schützlinge. Darüber hinaus stehen ältere Schüler als Ansprechpartner für alle Sorgen zur Verfügung. Sie können sich als Streitschlichter, Paten und Medienexperten ausbilden lassen. Immer dienstags in der sechsten Stunde findet außerdem für alle Schüler der fünften bis zehnten Klasse eine »Klassenstunde« statt. Währenddessen sind beide Klassenlehrer anwesend. Doch es geht es nicht um Grammatik oder Geometrie – die Stunde soll es Schüler und Lehrern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen, an Projekten zu arbeiten oder zusammen eine Veranstaltung zu besuchen.
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Kein Wunder, dass die Gesamtschule Barmen bereits zum dritten Mal mit dem Schulentwicklungspreis ausgezeichnet worden, der jedes Jahr von der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen verliehen wird. Anschließend durften die Schüler mitbestimmen, wofür das Preisgeld verwendet wird. Trotz aller Spiel- und Sportangebote – ein Gespräch mit Freunden in der Pause scheint den Schülern immer noch besonders wichtig zu sein: Sie haben sich neue Bänke für den Pausenhof gewünscht. www.gesamtschule-barmen.de
Was ist der Schulentwicklungspreis »Gute gesunde Schule«? Der Schulentwicklungspreis »Gute gesu nde Schule« ist eine Initiative der Unfallkasse Nordrhein-We stfalen. Er wird an Schulen in Nordrhein-Westfalen vergeben, die Gesu ndheitsförderung und Prävention in die Entwicklung ihrer Qualität integrieren. Er zeichnet Schulen für ihre gute Arbe it aus und fördert die Verbreitung guter gesunder Schulpraxis. An der Ausschreibung können sich allgemein bildende und berufsbildende Schulen in Nordrhein -Westfalen beteiligen. Hier geht es zur Bewerbung für näch stes Jahr: www.schulentwicklungspreis .de
Der Berater
Der Künstler
So ist er: Analysieren, Weiterdenken, Empfehlungen geben: Der Berater steht nicht unbedingt im Mittelpunkt des Teams, ist aber stets bestens informiert.
So ist er: Der Künstler ist ein kommunikativer Teamplayer, der gute Ideen hat und quer denkt.
Stärke: Seine Auffassungsgabe ist beeindruckend. Während andere noch hin und her überlegen, hat der Berater oft schon die Lösung parat. Schwäche: Ein wenig mehr kreatives Denken würde dem Berater sicher nicht schaden. Seine Rationalität kann ziemlich kühl und bestimmend wirken. Typischer Satz: »Darf ich dazu mal eine Anmerkung machen?«
Stärke: Wenn die anderen glauben, dass das Projekt komplett durchdacht ist, stellt er genau die Fragen, an die bisher niemand gedacht hatte. Seine Kreativität hilft oft dabei, sich von der Konkurrenz abzuheben. Schwäche: Die Umwege, die der Künstler einschlägt, können Projekte zu weit vom eigentlichen Ziel abbringen. Je nach Dringlichkeit kann sich das lohnen, manchmal muss man ihn aber auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Typischer Satz: »Ich hab da noch ’ne andere Idee!«
Der Macher So ist er: Niemand nimmt das Wort »Deadline« so ernst wie er. Für ihn gibt es kein Pardon, wenn es um das Erreichen von Zielen geht. Da wird nicht lange überlegt: Laptop raus und los geht’s! Stärke: Wenn keiner mehr kann, ist er derjenige, der weiß, wie man die Truppe wieder munter macht. Auch wenn er ziemlich schroff wirken kann, reißt einen die Begeisterung schnell mit. Schwäche: Ideen, die ihm nicht zielführend erscheinen, werden oft sofort lautstark plattgemacht, ohne dass der Satz fertig gesprochen wurde. Auch Pausen gibt es für »den Macher« nicht, obwohl sie dem Team manchmal guttun würden. Typischer Satz: »Weiter geht’s, Leute!«
Der Chef So ist er: Führungsstark, motiviert, wortgewandt: ein charismatischer Zeitgenosse, der gerne die Leitung übernimmt. Stärke: Jedes Team braucht jemanden, der Orientierung gibt, das Team zusammenhält, immer wieder motiviert und bei Streit vermittelt. Schwäche: Die Rolle des Chefs zu übernehmen ist nicht einfach. Die eigenen Interessen mit denen der Teammitglieder zu vereinbaren will gelernt sein. Wer das nicht beherrscht, sollte das Zepter lieber abgeben. Typischer Satz: »Teambesprechung! Jetzt!«
Kla sein wen Fäh häu
Der Helfer So ist er: Ist immer zur Stelle, wenn Not am Mann ist. Auch bei Konflikten wird er zum Vermittler und stellt seine eigenen Interessen zurück. Stärke: Er ist absolut zuverlässig und flexibel. Ein Teammitglied, auf dessen Hilfe und Rat man sich stets verlassen kann. Schwäche: Sein Helfersyndrom kann dazu führen, dass dieses Teammitglied die eigenen Aufgaben vernachlässigt. Während andere die Lorbeeren für die Mithilfe ernten, geht er selbst leer aus. Typischer Satz: »Braucht mich gerade jemand?«
Der Organisator So ist er: Er plant die notwendigen Schritte zur Umsetzung einer Aufgabe und behält dabei auch noch den Überblick. Stärke: Das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren ist wichtig. Der Weitblick des Organisators ist wertvoll und hilft, leichtsinnige Fehler zu vermeiden. Schwäche: Planen und Organisieren ist wichtig, raubt aber Zeit. Wenn das Erstellen eines Terminplans länger dauert als die Arbeit selbst, ist niemandem geholfen.
ar, ein Team ist immer nur so gut wie ne Mitstreiter. Perfekt wird es dann, nn die sich mit ihren ganz verschiedenen higkeiten ergänzen. Wir stellen euch die ufigsten Player vor.
Typischer Satz: »Die Terminübersicht findet ihr im Teamordner.«
Texte: daniela kurtz
Illustrationen: till hafenbrak
Der Prüfer Der Entertainer So ist er: »Ein bisschen Spaß muss sein« – und zwar immer und überall. Stets gut gelaunt verliert er auch in Stresssituationen nie den Humor. Stärke: Es stimmt eben doch, dass Lachen die beste Medizin ist. Ob Streit im Team oder schlechte Laune bei der Arbeit: Er weiß, wie man die Truppe wieder positiv stimmt. Schwäche: Niemand möchte griesgrämige Mitstreiter, aber einer mit immer guter Laune kann einem auf den Keks gehen – in manchen Situationen wirkt seine Fröhlichkeit einfach deplatziert. Typischer Satz: »Ach komm, lach doch mal!«
So ist er: Keine Tabelle und keine Zahl ist vor ihm sicher. Frei nach dem Motto »Doppelt hält besser« wird jeder Schritt mindestens zweimal durchleuchtet. Stärke: Der Teufel steckt im Detail, und den findet er ganz sicher. Mit seiner Genauigkeit und hohen Auffassungsgabe ist der Prüfer ein wertvolles Teammitglied. Schwäche: Genauigkeit ist wichtig, Spitzfindigkeit mag aber niemand. Außerdem steht der rationale Prüfer seiner Kreativität oft selbst im Wege. Typischer Satz: »Kann ich das gerade noch einmal sehen?«
14 hörsaal
Einfach anpacken Du würdest gern mehr für die Umwelt tun, dir fehlt aber die zündende Idee? Dann lass dich von Zarah, Ela und Jana inspirieren. Die Schülerinnen haben uns von ihren Projekten erzählt – und vom guten Gefühl, mit einfachen Mitteln viel zu erreichen. Zarah, 17
Protokolle: erik brandt-höge
Das Projekt: Wildbienen retten Vor drei Jahren habe ich mit meiner Freundin Nele zusammen beschlossen, dass wir uns für Wildbienen einsetzen wollen. Warum gerade Wildbienen? Ganz einfach, weil sie eine wichtige Rolle bei der Bestäubung spielen. Ohne die Wildbienen gäbe es viele Pflanzen gar nicht, die wir für unsere Nahrung brauchen. Leider ist die Wildbiene vom Aussterben bedroht, steht längst auf der »Roten Liste bedrohter Arten«. Dagegen wollen wir etwas tun. Los geht’s! Zuerst haben wir Bücher gelesen und mit Menschen gesprochen, die sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Und dann kamen wir auf die Idee, Nisthilfen für die Bienen zu bauen. Wildbienen sind im Gegensatz zu anderen Bienen Einzelgänger und nisten oft nur in hohlen Stängeln. Wir haben für sie kleine Wildbienenhotels mit drei Etagen entworfen. Die sehen ein bisschen so aus wie die klasFazit Das Interesse an den Mini-Hotels war und ist sehr sischen Vogelhäuschen, sind auch in etwa so groß, aber eben für Wildbienen. Die Bauanleitung groß, wir mussten sogar noch ein paar Häuschen nachbauhaben wir selbst entworfen und uns im Baumarkt das nötige Material besorgt. Und dann haben en. Und wir haben unser Projekt noch ausgeweitet und zum wir die Nisthilfen bei uns zu Hause zusammengezimmert. Insgesamt haben wir 80 Nisthilfen geBeispiel ein Video mit der Bauanleitung für diejenigen, die baut, die wir kostenlos an freiwillige Helfer abgegeben haben. Finanzielle Unterstützung haben wir selbst gern eine Nisthilfe bauen möchten, online gestellt. dabei von verschiedenen Umweltwettbewerben bekommen, bei denen wir uns mit dem Projekt Die findet ihr auf unserer Website: umweltteam.jimdo.com beworben hatten. Das Material haben wir quasi von unseren Preisgeldern bezahlt.
Ela, 16
Das Projekt: Über grüne Themen bloggen Ich habe bei »Umwelt baut Brücken« mitgemacht. Das ist ein deutsch-türkischer Schüleraustausch, bei dem sich die Teilnehmer mit dem Thema Umwelt beschäftigen und gleichzeitig das Berufsfeld Journalismus kennenlernen. Ganz nebenbei bekommt man einen Einblick in eine andere Kultur. Los geht’s! Das Projekt begann mit einem Schülerdelegiertenprogramm, einem Workshop zur Vorbereitung auf den Austausch. Danach haben wir Austauschschüler uns jede Woche getroffen und in einem Kurs das journalistische Schreiben gelernt und viel über die verschiedenen journalistischen Textarten erfahren. Als zunächst die türkischen Schüler für eine Woche zu uns kamen, haben wir zusammen das Gymnasium Sonthofen besucht, das modernste Gymnasium Deutschlands. Es wurde nachhaltig saniert und umgebaut, und wir wollen im Rahmen des Austauschprogramms journalistisch darüber berichten. In der Türkei ging es später um das Thema Elektroschrott in einer Recyclinganlage.
Projekts Fazit Journalistisch hat mir in dieser Zeit vor allem die Arbeit am Blog des
aber nicht so gefallen. Ich mag das Medium Blog generell, weil es immer aktuell ist, ich den Blog da perfekt gestaltet sein muss wie zum Beispiel eine Tageszeitung. Und auch einiges über unseres Programms mit viel Elan mitgestaltet habe, habe ich natürlich habe ich gedie Umwelt erfahren, die ja das Thema all unserer Texte war. Zum Beispiel geht. Auch Schutz deren und Natur lernt, mich bewusster zu verhalten, wenn es um die können ren Stromspa mit Kleinigkeiten wie Fahrrad- statt Autofahren oder Wasser- und wir etwas ändern. Die Webseite: www.umwelt-baut-bruecken.de
Jana, 17
Das Projekt: Käferwiese erhalten Mein Umweltprojekt begann damit, dass ein besonders naturverbundener Lehrer unserer Schule in meine Klasse kam und eine Naturschutz-AG vorstellte. Tatsächlich hat er uns mit seinem Vortrag so mitgerissen, dass sich gleich zehn Schüler gemeldet haben, die an der AG teilnehmen wollten – ich gehörte dazu. Los geht’s! Wir haben uns dann zusammen auf ein Projekt konzentriert, nämlich eine Wildnisfläche, die vielen Leuten in unserem Ort ein Dorn im Auge war. Wir wollten zeigen, dass die Fläche Lebensraum für viele Tiere ist. Das haben wir am Beispiel des Laufkäfers verdeutlicht. Wir haben Fallen aufgestellt und die Käfer über einen längeren Zeitraum eingefangen. So konnten wir ermitteln, wann die Käfer wie häufig auftreten und wie wichtig die wilde Fläche für sie ist.
Fazit Mit dem Projekt haben wir erreicht, dass sich diejenigen, denen die Fläche vorher unnütz vorkam, plötzlich dafür interessierten und ein Verständnis für die Natur entwickelten. Am Ende konnte sie erhalten bleiben. Und wir Schüler haben nicht nur etwas Gutes für die Umwelt getan, sondern sind auch als Gruppe richtig zusammengewachsen.
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16 hörsaal
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Ein Männlein schreibt im Walde Macht uns die Natur eigentlich kreativer? Unser Autor hat’s bei einem Schreibworkshop ausprobiert. Text: Michael Metzger »Weiß / Das Papier / in meiner Hand / da draußen im Wald / Vogelgezwitscher.« Ein großer Dichter war ich nie, doch diese Verse stammen von mir. »Elfchen« heißt die Gedichtform, elf Worte, verteilt auf fünf Zeilen, nach dem Muster 1-2-3-4-1. Geschrieben habe ich das Elfchen auf einer Waldlichtung am Fuße des Berliner Teufelsbergs, zwischen duftenden Tannennadeln und goldenem Herbstlaub. Denn hier, in freier Natur, spielte sich der Workshop »Natürlich Schreiben« ab. »Natürlich Schreiben« ist eine Schreibtechnik, die Tobi Rebscher entwickelt hat. Zu ihr gehören klassische Schreibübungen wie Brainstorming, fließendes Schreiben oder eben Gedichte. Anders als bei herkömmlichen Schreibtrainings verlegt Tobi das Schreiben raus aus dem Unterrichtsraum in die freie Natur. In Zeiten der digitalen Textproduktion ist diese Praxis nahezu verloren gegangen, schließlich gibt es im Wald keine Steckdosen, und die Sonne spiegelt auf den Laptop-Displays. Dementsprechend haben wir die Laptops zu Hause gelassen und gegen ein Klemmbrett voller Papier eingetauscht.
»Angst vor dem leeren Blatt habe ich dennoch nicht.«
Angst vor dem leeren Blatt habe ich dennoch nicht. Wo keine eigenen Ideen sprießen, hilft Tobi mit Tipps aus. Eine 202 Stufen lange Treppe müssen wir erklimmen, um auf den Gipfel des Teufelsbergs zu gelangen. »Auf dem Weg denkt ihr euch 101 Orte aus, an denen ihr schon mal wart«, sagt Tobi. Alle zwei Stufen also ein Ort, da kommt einiges zusammen. Später unterkringeln wir nach dem Zufallsprinzip den Ort, der Gegenstand der nächsten Kurzgeschichte sein soll. Ich schreibe einen Monolog über den Supermarkt in meiner Nachbarschaft und über die Tatsache, dass dort nie eine zweite Kasse öffnet, egal wie lang die Schlange ist. »Da stehe ich nun. Gefangen in der Supermarktschlange. Meine Hand umschließt die Tomate in meiner Einkaufstüte. Tief bohren sich meine Fingernägel in das Fruchtfleisch. Ich beiße die Zähne zusammen. Verzweifelt. Wartend.« Ich bin immer schon gern spazieren gegangen, um den Kopf frei zu kriegen. Oft laufe ich einmal um den Block, um auf kreative Gedanken zu kommen. Doch im Wald ist es anders. Hier fehlen die Geräusche der Großstadt. Nichts lenkt mich ab. Meine Gedanken können sich ungestört ausbreiten. Die Einsamkeit und Ruhe der Natur verleiten mich zu mehr Pathos. Den anderen Teilnehmern geht es auch so, viele entdecken ihre theatralische Seite. Und der Ort lädt ja dazu ein: Der Berliner Teufelsberg existiert erst seit 40 Jahren, entstanden aus Trümmern des Zweiten Weltkriegs. Ganz oben blitzen die weißen Ruinen einer US-Abhöranlage im Sonnenlicht. Aufgeschichtete Geschichte ruht hier unter einer Decke aus Moos und Torf. Heute ist der Teufelsberg wie eine Insel des Grüns und der Natur inmitten einer pulsierenden Millionenmetropole. Ein guter Ort, um Geschichten zu schreiben. Workshop »Natürlich Schreiben«: www.facebook.com/natuerlichschreiben
hörsaal 17
Eigentlich könnten wir doch … Mittel und Wege, die Umwelt zu schonen, gibt es ja viele. Aber wie effektiv sind sie eigentlich? Wir haben mal nachgefragt. Text: Michael Metzger Illustrationen: Gerlinde Meyer
Die Idee: Strom selbst produzieren Energiewende hin oder her: Weltweit sind noch immer über 400 Kernkraftwerke in Betrieb. In Deutschland sollen ausgerechnet die stinkenden Kohlekraftwerke einspringen, wenn Wind und Sonne nicht zur Stromproduktion ausreichen. Und weil Strom vom Netzanbieter auch noch ordentlich teuer ist, machen wir einfach unsere eigene Energie. Ein paar Solarpanels an der Hausfassade und ein Windrad auf dem Dach sollten doch ausreichen, um den eigenen Strombedarf zu decken.
Das sagt der Experte dazu »Energieeffiziente Gebäude sind heute schon in der Lage, mehr Energie zu produzieren, als sie verbrauchen«, weiß Volker Gustedt von der Berliner Energie-Agentur. Die Energie wird dabei durch einen Mix von Solarzellen und Blockheizkraftwerken gewonnen. In diesen Kraftwerken wird Erdgas verbrannt, dabei wird ein Motor in Bewegung gesetzt, der gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. »So erzielen wir eine Energieausbeute von 90 Prozent«, sagt Gustedt. Andere Konzepte setzen auf Wärmeisolierung. Mit Wärme-Rückgewinnungssystemen wird abgehende Wärme beispielsweise beim Kochen oder Duschen wieder zum Heizen genutzt. Von einer autarken Energieversorgung rät der Experte ab: »Es ist wichtig, dass ein Haushalt an das Energienetz angeschlossen bleibt. So kann überschüssige Energie weitergeleitet werden. Umgekehrt wird man selbst mit Energie versorgt, auch wenn zu Hause nicht die Sonne scheint.«
60 Kilogramm Fleisch isst ein Durchschnittsdeutscher pro Jahr, das sind ganz schön viele Rinder und Kälber, Schweine und Schafe, Puten und Hühner. Ein idyllisches Leben auf dem Bauernhof dürften die wenigsten dieser Tiere erlebt haben. Außerdem ist Fleischkonsum ökologischer Raubbau: Forscher haben ausgerechnet, dass der Klimaschaden von nur einem Kilogramm Fleisch rund 36 Kilogramm Kohlenstoffdioxid entspricht – das ist so schädlich wie die Abgase einer 250-Kilometer-Autofahrt. Die Weltverbesserung beginnt also im eigenen Kühlschrank. Ab heute gibt es kein Fleisch mehr.
Das sagt die Expertin dazu »Grundsätzlich ist eine fleischarme Ernährung gut für uns«, sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Den Fleischkonsum in Deutschland hält sie für viel zu hoch: 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche müssten eigentlich jedem Menschen genügen. Die Umstellung auf einen vegetarischen Lebensstil hält die Ernährungsexpertin für unproblematisch. Man sollte lediglich darauf achten, durch andere Lebensmittel genügend Eiweiß zu sich zu nehmen. »Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte sind hochwertige Protein-Lieferanten.« Das für die Blutproduktion wichtige Vitamin B12 können Vegetarier über Milchprodukte oder Eier zu sich nehmen. Wer komplett auf alle tierischen Produkte verzichtet (also vegan lebt), kann mit der Zeit aber an Vitamin-B12-Mangel leiden. »Veganer können dieses Vitamin über Ergänzungspräparate aus der Apotheke oder durch sauer vergorenes Gemüse wie Sauerkraut aufnehmen.«
Die Idee: Kein Auto besitzen
»In der Stadt ist es sicherlich kein Problem, ohne Auto mobil zu sein«, sagt Anja Hänel vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Wo ein gut ausgebautes Netz aus U- und S-Bahnen und Bussen existiert, ist man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch schneller unterwegs. Schwierig ist es auf dem Land. Was, wenn der nächste Bahnhof ein paar Kilometer weit weg ist und einfach kein Bus kommt? »Eine Idee ist, Fahrgemeinschaften zu bilden«, weiß Hänel. »Das ist auch kostengünstiger, weil man sich den Sprit teilen kann.« Einen Führerschein braucht man aber trotzdem, um in die Fahrgemeinschaft einzusteigen. Hänel hat aber auch noch eine andere Idee: »Elektronische Fahrräder unterstützen die Pedalleistung mit einem eigenen Motor und können ganz ohne Führerschein genutzt werden.«
Die Idee: Essen selbst anbauen Paprika und Bananen, Feigen und Datteln, und im Winter gibt es sogar Orangen zu kaufen: Unfassbar, wie viel Energie aufgewandt wird, um exotische Lebensmittel aus der ganzen Welt in den Supermarkt ums Eck zu transportieren! Geht das nicht nachhaltiger? Ab jetzt wird nicht mehr eingekauft – wir bauen einfach unser Obst und Gemüse selbst an. Was unsere Vorfahren gemacht haben, das werden wir ja wohl auch schaffen!
Das sagt die Expertin dazu
Die Idee:
Auf Fleisch verzichten
Das sagt die Expertin dazu
Warum macht eigentlich jeder mit 18 Jahren den Führerschein? Autos sind teuer, sperrig und laut. Einen Parkplatz findet man damit sowieso selten, und wenn man es wirklich mal eilig hat, steht man im Stau. Um die Welt zu verbessern, verzichten wir einfach mal auf den Führerschein. Niemand braucht im 21. Jahrhundert mehr ein eigenes Auto. Mobilität muss doch auch anders funktionieren. Oder kommt man auch heute nicht an einem eigenen Auto vorbei?
Helene Foltan vom Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim ist skeptisch. Zwar sprießen in zahlreichen Großstädten Urban-GardeningProjekte aus dem Boden, und auch regionale Früchte wie Steckrüben und Pastinaken werden wiederentdeckt. Doch ob man durch Selbstanbau den Eigenbedarf decken kann? »Das wage ich zu bezweifeln«, sagt Foltan. »Mit Obst und Gemüse ist es ja lange nicht getan. Für eine ausgewogene Ernährung braucht es auch Getreide, wie will man das denn im großen Stil selbst anbauen? Und woher sollen die Werkzeuge zum Ernten kommen?« Foltan glaubt, dass der Eigenanbau immer nur den Einkauf ergänzen, aber niemals ersetzen kann. Viel wichtiger schätzt sie die pädagogische Wirkung des Anbauens ein. »Das ist schon wichtig, dass man mal selbst eine Tomatenpflanze gepflegt und geerntet hat.«
18 hörsaal
Nachhaltig Karriere machen Ob Ingenieur für Wasserkraftanlagen oder Experte für ökologische Forstwirtschaft: Wer sich damit beschäftigt,wie grüne Technologien funktionieren und Ressourcen geschont werden, hat beste Zukunftschancen. Text: Birk Grüling
Tobias, 26, Jungingenieur bei einem Maschinenbau-Unternehmen Schon als Kind interessierte sich Tobias dafür, wie die Dinge funktionieren und welche physikalischen Gesetze dahinterstehen. Er entschied sich für ein duales Studium mit einem Doppelabschluss als Industriemechaniker und Diplom-Ingenieur. Seinen Abschluss hat er seit ein paar Monaten und arbeitet jetzt als Inbetriebnahmeingenieur für Wasserkraftwerke.
• Pflicht: Im dualen Studium wird viel Wert auf die Vermittlung von physikalischen Zusammenhängen und Mathematik gelegt. Ohne Begeisterung und Verständnis für Technik und Naturwissenschaften kommt man nicht weiter. Die Hausarbeiten und die Abschlussarbeit werden in enger Absprache mit dem Unternehmen geschrieben, oft zu konkreten Herausforderungen im Arbeitsalltag.
• Stressfaktor: Tobias ist für die Inbetriebnah-
me der Wasserkraftanlagen verantwortlich. In kürzester Zeit müssen diese zum Laufen gebracht werden, damit die Stromproduktion starten kann. Jedes Teil der Anlage muss geprüft und mögliche Probleme schnell gelöst werden.
• Kür: »Mich fasziniert an der Wasserkraft vor allem, dass Menschen sie schon seit Tausenden von Jahren nutzen«, sagt Tobias. Gerade in Zeiten der Erderwärmung ist sein Arbeitsgebiet hochaktuell, da die Wasserkraft nachhaltig zur klimafreundlichen Stromerzeugung beiträgt. Als Inbetriebnahmeingenieur sieht der 26-Jährige außerdem viel von der Welt. Für ein Projekt lernte er zuletzt sogar Portugiesisch. Eine allgemeine Hochschulreife und sehr gute Noten in Mathe und Physik sind Voraussetzungen für ein duales Studium bei einem Maschinenbauer. Dauer: zwischen 6 (Bachelor) und 10 Semester (Bachelor + Master) Verdienst: Neben der Übernahme von Studienkosten bekommen die Dualstudenten ein Gehalt, das sich oft an Lehrlingsbezügen orientiert.
Marcel, 18, Biologielaborant im zweiten Lehrjahr am Alfred-WegenerInstitut Helmholtzzentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven Der Klimawandel, das Schmelzen der Polkappen oder die Versauerung der Meere – über langweilige Ausbildungsinhalte kann sich Marcel wirklich nicht beklagen. Seit zwei Jahren macht er seine Ausbildung zum Biologielaboranten am Alfred-Wegener-Institut. Zuerst machte Marcel verschiedene Praktika in einem Medizinlabor, der Tierzucht und einer Forschungseinrichtung. »Die Arbeit ganz nah an der Wissenschaft hat mir aber einfach am besten gefallen«, sagt er.
• Pflicht:
Als Biolaborant unterstützt Marcel die Wissenschaftler bei ihren Untersuchungen. »Zum Beispiel füttere ich die Fische, reinige das Wasser und stelle so gute Messergebnisse für die Experimente sicher«, erzählt er. Als Azubi im zweiten Lehrjahr verantwortet er auch schon eigene Messreihen im Auftrag der Forscher.
• Stressfaktor: Ohne Begeisterung für Naturwissenschaften geht es nicht. Neben Biologie stehen auch Mathematik, Physik und Chemie auf dem Stundenplan in der Berufsschule. Im Berufsalltag ist große Sorgfalt gefragt, die Messergebnisse sind oft Grundlage für wissenschaftliche Publikationen und müssen dementsprechend korrekt sein. • Kür: Die Aufgaben als Biolaborant am AWI sind
sehr vielfältig. Während seiner Ausbildung war Marcel schon an der Entwicklung von neuem Fischfutter für die Steinbuttzucht beteiligt, nahm Gewässerproben aus Flüssen in der Umgebung und arbeitete an Forschungsprojekten zu den Auswirkungen des Klimawandels mit. Die meisten Betriebe setzen eine mittlere Reife oder Abitur für die Ausbildung zum Biologielaboranten voraus. Dauer: Dauer: 3 1/2 Jahre Verdienst: zwischen 800 Euro im ersten und 1.000 Euro im letzten Lehrjahr
Tobias, 19, Forstwirt im zweiten Lehrjahr im Niedersächsischen Forstamt Harsefeld Grundlos fällt in dem Wald bei Harsefeld kein einziger Baum. Das Forstgebiet gehört zu einem Projekt für ökologische Waldentwicklung. »Es geht darum, einen nachhaltigen Mischwald zu schaffen«, erklärt Tobias. Nachhaltig bedeutet dabei vor allem, dass größere Flächen nicht mehr einfach gerodet und wieder neu bepflanzt, sondern nur noch einzelne Bäume gefällt werden.
• Pflicht:
Forstwirte kümmern sich täglich um den Wald. »Zu unseren Aufgaben gehören zum Beispiel die Holzernte, die Beseitigung von Sturmschäden und das Bauen von Hochsitzen für die Jäger«, erklärt Tobias. Mit seinen acht Kollegen fährt er dafür jeden Tag in das große Forstgebiet in der Nähe von Stade. Bei der schweren körperlichen Arbeit mit der Kettensäge ist Teamwork wichtig: »Wenn wir einen Baum fällen, müssen wir uns aufeinander verlassen können.«
• Stressfaktor:
Der Berufsalltag des Forstwirts ist nichts für zarte Gemüter. Die Arbeit mit der Motorsäge ist körperlich sehr anstrengend, außerdem muss man bei jedem Wind und Wetter hinaus in den Wald und das möglichst schon ganz früh am Morgen. »Aber für schlechtes Wetter haben wir ja warme Arbeitskleidung«, sagt der 19-Jährige.
• Kür:
Einen Schreibtischjob kann sich Tobias nicht vorstellen. »Ich will auch nach meiner Ausbildung weiter im Wald arbeiten, ich bin einfach leidenschaftlich gerne in der Natur.« Die Chancen dazu stehen gut: Seine Leistungen in der Ausbildung sind ausgezeichnet, und der Beruf hat Zukunft. Die meisten Betriebe setzen einen Hauptschulabschluss oder die mittlere Reife für die Ausbildung zum Forstwirt voraus. Dauer: 3 Jahre Verdienst: zwischen 500 Euro im ersten und 750 Euro im dritten Lehrjahr
hörsaal 19
»Umwelttechnologien werden eine Schlüsselrolle spielen!« Der Bundesumweltminister Peter Altmaier hält Nachhaltigkeit für einen wichtigen Wirtschaftsfaktor. Uns verrät er, warum Umweltberufe Zukunft haben. interview: Birk Grüling
Wie gut sind die Perspektiven in grünen Berufen? Ganz allgemein sind die Berufsperspektiven im Umweltschutz sehr gut. Beispielsweise werden Umweltund Effizienztechnologien im 21. Jahrhundert auf vielen Märkten eine Schlüsselrolle spielen. Deutschland nimmt dabei seit Jahren eine Spitzenposition ein. Welche Fachkräfte werden denn gesucht? Ein hoher Bedarf besteht im Bereich Mathematik, Ingenieur- und Naturwissenschaften, ebenso werden Betriebswirte und Juristen gebraucht. Umweltschutz zieht sich als Querschnittsthema durch alle Bereiche des täglichen Lebens und ist so deshalb zum Beispiel bei Versicherungen und im Bildungssektor wichtig. Momentan besteht eine besonders hohe Nachfrage bei Firmen im Garten- und Landschaftsbau und auch im Obst- und
Gemüseanbau sowie im Bereich Abwasser und Abfallentsorgung. Auch die energetische Gebäudesanierung ist ein Feld mit ausgezeichneter Perspektive. Für wen eignet sich eine Ausbildung oder ein Studium mit Schwerpunkt »Umwelt und Nachhaltigkeit?“ Plakativ gesagt: Wer sich für Umweltschutz interessiert, bringt die Grundvoraussetzung schon mit. Umweltschutz ist eine flexible und vielfältige Branche, die immer spannend bleibt und sich beständig verändert – ganz gleich, mit welcher Grundausbildung man hineingeht. Man sollte offen und kreativ sein, gern nach Lösungen suchen, vernetztes Denken mögen, sich auf verändernde Situationen gut und gern einstellen können sowie lebenslanges Lernen als gutes Konzept ansehen.
Hauptfach: Nachhaltigkeit Wir sagen, was hinter grünen Studiengängen steckt und wo du sie studieren kannst. Bionik
Windenergie-Technik
Kannst du studieren in: Bremen, Gelsenkirchen, Göttingen
Kannst du studieren in: Hannover, Flensburg, Hamburg, München, Kiel und Bremerhaven
Biodiversität und Ökologie
Elektromobilität
Kannst du studieren in: Berlin, Bayreuth, Bielefeld, Greifswald, Göttingen, Marburg, Neubrandenburg, Rostock
Kannst du studieren in: Bochum, Chemnitz, München, Regensburg, Stuttgart, Ulm, Weingarten, Zwickau
Du lernst: dass die Natur ein Vorbild für die Technik sein kann und wie eng Biologie und Ingenieurwissenschaften zusammengehören.
Du lernst: wie die Ökosysteme unserer Erde funktionieren und wie man schonend mit ihnen umgeht.
Ökosystemmanagement
Du lernst: dass Windenergie ein wichtiger Teil der Energiewende ist und wie man Windräder auf dem Land und dem Meer aufstellt.
Du lernst: wie man Elektroautos konstruiert und wie eine Zukunft ohne Benzin funktionieren kann.
Life Science
Nachhaltigkeitsmanagement
Du lernst: wie man ein Unternehmen ökologisch führt und wie wichtig Nachhaltigkeit für die Wirtschaft ist Kannst du studieren in: Darmstadt, Hamburg, Lüneburg, Oldenburg, Stuttgart, Wuppertal
Umweltrecht
Du lernst: wie der Schutz von Klima und Umwelt rechtlich geregelt ist und welche juristische Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und Verwaltung relevant sind. Kannst du studieren in: Kaiserslautern, Karlsruhe, Kassel, Trier
Energieeffizientes Bauen
Du lernst: wie man Naturräume und wirtschaftliche Nutzung sinnvoll zusammenbringt.
Du lernst: welche chemischen Prozesse in der Natur wichtig sind und wie Biotechnologien unseren Alltag beeinflussen.
Kannst du studieren in: Erfurt, Göttingen, Gießen, Würzburg
Kannst du studieren in: Berlin, Bonn, Bremen, Erlangen, Hannover, Tübingen, Marburg, Ulm, etc.
Kannst du studieren in: Augsburg, Emden, Frankfurt am Main, Hamm, Hildesheim, Kaiserlautern, etc.
Energiemanagement
Ökologische Landwirtschaft
Energieökologie
Kannst du studieren in: Künzelsau
Kannst du studieren in: Kassel, Eberswalde
Kannst du studieren in: Künzelsau
Du lernst: dass ein intelligentes Energiekonzept unter Einbindung regenerativer Energiequellen den Wettbewerbsvorteil der Zukunft für Unternehmen darstellt.
Du lernst: wie man auch ohne Pestizide Landwirtschaft betreiben kann und wie die Natur selbst für gute Ernten sorgt.
Du lernst: wie man energieeffiziente Gebäude baut und wie das Wohnen der Zukunft funktioniert.
Du lernst: dass man die Energie aus der Bewegung von Menschen oder Körperwärme sammeln, wiederverwenden und technische Geräte batterielos betreiben kann.
20 freistunde
Fünfminutenpause YAEZ checkt das Neueste aus Musik und Kino für euch!
»Die Tribute von Panem 2 – Catching Fire« Nach ihrem Überleben bei den Hungerspielen werden Katniss (Jennifer Lawrence) und Peeta (Josh Hutcherson) von der Regierung auf eine Siegestour durch die einzelnen Distrikte geschickt. Dort braut sich bereits eine Revolution zusammen. Auch Präsident Snow hat Pläne für die nächsten Hungerspiele: das Comeback von Katniss. Schon der Trailer zum langersehnten zweiten Teil bietet Action für drei Filme, und auch der Rest steht dem ersten Teil in puncto Spannung in nichts nach.
»Scherbenpark« Die Russlanddeutsche Sascha (Jasna Fritzi Bauer) lebt in einem sozialen Brennpunkt. Ihre Mutter wurde von ihrem Stiefvater ermordet. Ihr Leben ist ein Trümmerfeld ohne Hoffnung auf einen Ausweg. Als sie den hilfsbereiten Redakteur Volker (Ulrich Noethen) kennenlernt, taucht sie ein in ein vermeintlich sorgloses Leben, das sich schon bald als Fassade entpuppt. »Scherbenpark« überzeugt vor allem durch die gute Besetzung. Dem Drehbuch fehlt jedoch die klare Linie, und auch einige Figuren sind zu plakativ, um wirklich glaubhaft zu sein. Start: 21. November
Start: 21. November
Miles Bonny – »Ain’t No Sunshine« Der Song wurde schon 1000-mal neu aufgenommen, aber selten so gut.
Was läuft eigentlich bei den Stars auf dem iPod?
YAEZ hat nachgefragt: Diesmal verrät uns Sepalot von Blumentopf seine Playlist! Marco Polo feat. Organized Konfusion – »3-O-Clock« Der Beat ist schon jetzt ein Klassiker, und wer Organized Konfusion wieder ausgräbt, sollte eh einen Orden bekommen. Disclosure feat. Eliza Doolittle – »You & Me« (Flume Remix) Der Beat ist einfach unfassbar. Flume is the man.
Restless Leg Syndrome – »Dance Of Maria« Arabische Musik trifft auf Trap und Future Beats. Sticky feat. Sweep Dem – »It’s A Myth« Mein Lieblingsrapsong zurzeit. Blame One & J57 feat. Akie Bermiss – »They Don’t Know« Selten eine so schön schräg gesungene Hook gehört. Ta-ku – »Closet Drake Fans« Aus Australien kommt gerade so viel gutes Zeug, und Ta-ku ist eine der Besten. Opiuo – »Gravel Rash« (Original Mix) Irgendwo zwischen Future Beats, Dilla, Trap und Dubstep – ein Knaller.
Miriam Bryant – »Raised In Rain«
Erscheint am 8. November
Texte: marlene meyer, Birk Grüling
Tinie Tempah – »Demonstration«
Icona Pop – »This is …«
Schon »Disc-Overy«, das Debütalbum des britischen Rappers, war ein ziemlicher Kracher mit einigen musikalischen Überraschungen. Mit »Demonstration« knüpft der 25-Jährige genau dort an, wo er aufgehört hat. Die Beats der Single »Trampoline« klingen, als hätten man die aufsteigenden Luftblasen von Fischen gesampelt. Bei »Children of the Sun« überlässt Tinie Tempah den größten (Gesangs-)Platz John Martin von der Swedish House Mafia und spricht überraschend introvertiert über seine eigene Unsicherheit. Die zahlreichen Überraschungsmomente, die Feature-Gäste und die starken Raps machen »Demonstration« zu einem der vielseitigsten HipHop-Alben dieses Jahres.
Mit ihrer Single »I Love It« schaffen die beiden Schwedinnen von Icona Pop quasi über Nacht den internationalen Durchbruch. Radiostationen in ganz Europa spielten den Song rauf und runter und schürten so einen ordentlichen Erwartungsdruck auf das kommende Album »This is...«. Zum Glück wird schon beim ersten Durchhören deutlich, dass das internationale Debüt des Duos diesen hohen Erwartungen standhalten kann. Songs wie »On A Roll« oder »Ready For The Weekend« bestechen durch klare Beats und Eingängigkeit. Gleichzeitig sind die Stücke mehr als nur charttauglicher Electro-Pop für eine Nacht, sondern überzeugen mit Intelligenz und Abwechslung.
Erscheint am 8. November
Erscheint am 8. November
Kleine Fotos: PR
Schon früh träumt die Tochter eines englischen Bäckers und einer finnischen Lehrerin von der Karriere als Sängerin. Der entscheidende Schritt dazu gelang ihr 2011 mit dem Song »Finders Keepers«. Über Nacht wurde sie in ihrer schwedischen Heimat zur gehypten Nachwuchskünstlerin, und EMI Music bot ihr prompt einen Vertrag an. Vor allem wegen ihrer gefühlvollen Stimme mit der großen Portion Soul darin wird sie gern mit Adele verglichen. In den zwölf Songs ihres Debütalbums »Raised in Rain« singt sie sich kühl und traurig durch Themen wie Wut und Herzschmerz. Musikalisch umrahmt wird der eindringliche Gesang von Pianopassagen und sanften Pop-Beats.
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22 pausenhof
Das perfekte Programm für verregnete Herbsttage: »Kingdom Hearts HD 1.5 Remix« von Square Enix ist eine Sammlung der beliebten Spiele »Kingdom Hearts Final Mix« und »Kingdom Hearts Re: Chain of Memories«. Damit erlebt ihr den Ursprung des gefeierten Games mit Sora, Riku und den farbenfrohen Disney-Charakteren neu und könnt darüber hinaus mit der PlayStation 3 unendlich viele Spiele, Filme und den Online-Chat entdecken. YAEZ verlost »Kingdom Hearts HD 1.5 Remix« von Square Enix für die PlayStation 3 und passend dazu eine PlayStation 3. Ein zweiter Gewinner kann das neue »Kingdom Hearts HD 1.5 Remix« und eine Überraschung absahnen!
Für Raser Die Carrera-RC-Modelle bieten vollen Fahrspaß. Mit ihren außergewöhnlichen Karosserie-Designs sind sie der Hingucker in jeder Nachbarschaft. Auch der braun-hellblaue Rock Cruiser zieht dank seines sportlichen und stylishen Aussehens alle Blicke auf sich. Mit dem geländetauglichen Wagen, der auch abseits der Straße eine gute Figur macht, könnt ihr eure Umgebung unsicher machen. Ganze 40 Minuten am Stück heizt euch der Cruiser ein, bis er die nächste Ladepause braucht. YAEZ verlost einen Carrera RC Rock Cruiser!
Für Verfrorene Herbst und Winter sind an sich schöne Jahreszeiten, wenn es nur nicht immer so kalt wäre! Mit den lässigen Outfits von Tchibo seid ihr für die kühlen Monate des Jahres gerüstet. Die neue Kollektion vereint angesagte Farben mit klassischen Mustern, sieht also auch noch gut aus. YAEZ verlost drei Sets mit je einem weichen Flanellschal im gewebten Fischgrat-Dessin, einem Paar wärmeisolierter Handschuhe und einer kuscheligen st ise kann Webpelzmütze mit Ohrenklappen! Tolle Pre s auch
Für Eisprinzessinnen
gen du übri n ren viele se n bei u auf n e g n Verlosu a/ e/them yaez.d le ie nsp gewin en! absahn
Den coolsten Schuh des Sommers gibt es jetzt auch fürs Eis. Mit ihrem Sneaker-Style und den poppigen Signalfarben sind die neuen Schlittschuhe von Roces genauso lässig wie ihre Vorbilder ohne Kufe. Die Schuhe haben herausnehmbare Einlegesohlen, sind gut gepolstert und besitzen Kufen aus Carbonstahl. Damit seid ihr sowohl als Anfänger als auch als Fortgeschrittene auf dem Eis perfekt ausgestattet. YAEZ verlost ein Paar der kultigen Schlittschuh-Sneaker!
DAS GIBT`S ZU GEWINNEN ! Unordnung
Staat der West- lustiger indischen Film Inseln
Schwanz- biblischer lurch Riese
Band (Sportfreunde ...)
himmelblaue Farbe
Hochschule (Abk.)
Umwelt Überschrift
engl.: Geschwindigkeit
Zeitschrift
8 US-Serie (Abkürzung)
asiatische Tagelöhner eigensinnig, hartnäckig
bestimmter Artikel Gesichtsfärbung
Zusammenbruch (engl.)
Insel in der Ostsee
Job
englisch: ja
bevor
Schlagader
6 Kleider-, Mantelstoff
7 Relativpronomen: welcher
ComputerNeustart (engl.) unbekannte Flugobjekte
VideoApp
Beistand
Fluss durch Weimar
Südfrucht
2 Schulnote
Spielleitung (Kunst, Medien)
Pöbel, randalierender Haufen
Fleischspeise (Bruststück)
Tisch m. persönschräger Schreib- liches Fürwort fläche
10 Beizung
dt. Tennisspieler (Boris)
4
ein Planet
Gemeinschaft
teilen (engl.)
3 Bad an der Lahn
1
flüchtiger Augenblick
9
chem. Zeichen für Thulium schmale Meeresbucht (galic.)
Staat in Westafrika
5 Mineral- große wasser Türen, (Kzw.) Pforten
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UniSpeisesaal
kurz für in das
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Sängerin (Lady ...)
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Für Filmfans Billy, der Bruder und Kollege des Drogendealers Julian, wird ermordet. Das ist der Beginn einer nicht enden wollenden Spirale der Gewalt. Rache und Schuld, Liebe und Hass und die ewige Suche nach Vergebung – darum geht es in dem Film »Only God Forgives«, der am 18. November auf DVD, Blu-ray + 3D-Blu-ray erscheint. YAEZ verlost zwei Fanpakete zum Film. Mit dabei ist eine limitierte »Special Mediabook Edition« und der Soundtrack zum Film. Dazu gibt es die stylishen Banjar Headphones von WeSC (www.wesc.com)!
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Am Gewinnspiel kannst du auf www.yaez.de teilnehmen! Webcode: »NUR PRINT« Teilnahmeschluss: 01.12.2013. Rechtsweg ausgeschlossen.
Für Zocker
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Was geht APP? Wir testen in jeder Ausgabe eine neue App für euch. Diesmal: »Die Simpsons – Springfield« Springfield ist in die Luft geflogen! Mit der kostenlosen App baut ihr die Heimatstadt der kultigsten Zeichentrickfamilie der Welt Stück für Stück wieder auf – und zwar nach euren eigenen Vorstellungen. Per Fingerzeig gebt ihr Homer, Ralph und Hans Maulwurf verschiedene Aufgaben, die Erfahrungspunkte und Geld in die Kasse spülen. Je nach Jahreszeit versüßen dann auch spezielle Aktionen den Wiederaufbau. Besonders cool: Ihr könnt auch bei Freunden vorbeischauen und ihnen unter die Arme greifen. Gibt’s für iOS, Android und Windows Phone kostenlos.
Vorschau #69 Was glaubst du eigentlich? Wir haben uns umgehört, welche Rolle Religion im Alltag spielt. Hast du mal ’nen Euro? Warum es sich lohnt, seine Finanzlage im Griff zu haben. Was darf ich Ihnen bringen? Wieso Dienstleistungsberufe besser sind als ihr Ruf. Die nächste Ausgabe der YAEZ erscheint am 2. Dezember 2013. Du willst nicht bis zum 2. Dezember warten? Dann schau doch einfach auf YAEZ.de vorbei. Dort gibt’s jeden Tag spannende Artikel zu Schule, Job, Stars und Trends.
Impressum Die Jugendzeitung yaez erscheint zweimonatlich und liegt kostenlos an 4.161 weiterführenden Schulen in Deutschland aus. ISSN: 1612-8257
Fotos: Benedikt Müller, Matthias Kaiser HERSTELLUNG: Simon Keller
HERAUSGEBER: Janos Burghardt, Simon Keller, Michael Hartung REDAKTION & VERLAG: Yaez Verlag GmbH Kornbergstr. 44, 70176 Stuttgart Tel: 0711 997983-0 Fax: 0711 997983-22 redaktion@yaez.de, www.yaez-verlag.de Chefredakteurin: Ineke Haug (ViSdP) ART DIRECTion: Simon Keller, Melina Diener Redaktion dieser ausgabe: Birk Grüling, Kira Brück, Erik Brandt-Höge, Michael Metzger, Denise Haberger, Mascha Dinter, Daniela Kurtz, Markus Heinrich, Marlene Meyer, Julia Knorr Illustrationen / grafik: Melina Diener, Gerlinde Meyer, Anat Ivgi, Till Hafenbrak, Frauke Lehn, Robert Kaiser, Lena Amon
AnzeigenLEITUNG: (verantwortlich für den Anzeigenteil) Martin Poeplau (0711 997983-06, mp@yaez-verlag.de) verbreitete auflage: 365.330 Exemplare (IVW Q3/2013) Die Auflage wird regelmäßig von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) geprüft. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 15 vom 01.01.2013. abo/vertrieb: Tel: 0711 997983-0, Fax: -22 E-Mail: vertrieb@yaez.de Der Bezug der Jugendzeitung ist kostenlos. Druck: Bechtle Verlag&Druck, 73730 Esslingen Die namentlich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags.
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