Jugendzeitung YAEZ

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YAEZ-Spezial: Mach mit beim Planspiel Börse 2015 #78 · kostenlos · www.yaez.de

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Finanzen

Einfach genial

druckreif Junge Autoren im Porträt

Referattricks von Lehrern

Doppelt erfolgreich Neue duale Studiengänge

tieren als einen Teil von uns zu akzep Wie wir es schaffen, die Angst fe zu suchen. und ab wann es Sinn macht, Hil


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Inhalt #78

INHALT 3

Titel: Fürchte dich nicht………………………………… 4 Titel: Schleich dich, Angst……………………………… 6 Titel: Die Angst gehört zu mir………………………… 7 Schwarzes Brett: Wettbewerbe und Co……………… 8 Junge Autoren: Schreib mal wieder…………………… 9 Schule: Erst Abi, dann Ausland…………………………10 Referate: Die Tricks der Lehrer…………………………11

Aus der Redaktion Halb so schlimm

In unserer Titelgeschichte geht es diesmal um Ängste. Dass die manchmal ganz schön irrational sind, zeigen die Beispiele unserer Protagonisten: Julia zum Beispiel befürchtet, dass ihrem Pony Keith etwas zustößt, obwohl sich das Tier bester Gesundheit erfreut. Auch YAEZ-Autorin Kira Brück (Foto: links) kann mitreden – sie hat eine unerklärliche Angst vor Wurstbrot.

Und was YAEZ? Mein Freund klaut……………………12 Planspiel Börse Spezial………………………………13 Beruf: Duales Studium…………………………………17 Branchenfokus: Finanzberufe…………………………20 Nachgefragt: Was macht ein Diplomat…………………23 Neue CDs, Filme und Co………………………………24 Festival-Tickets gewinnen……………………………25 Gewinnspiel……………………………………………26

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Und was schreibst du so?

Unser Autor Erik Brandt-Höge war der ideale Mann für den Artikel über die Nachwuchs-Schriftsteller auf Seite 9. Denn am 1. Juli erscheint sein zweites Buch »Flamingostar« – er weiß also, wovon er schreibt. »Flamingostar« ist eine lustige und berührende Geschichte über die Sehnsüchte eines jungen Mannes, der nach dem Ende der Schulzeit versucht, seinen großen Traum zu leben. Wir können den Roman wärmstens empfehlen.


4 TITEL: WARUM SO ÄNGSTLICH?

Fürchte dich nicht Angst zu haben ist ganz normal – das Leben ist schließlich kein Ponyhof. Die Frage aber ist, wie wir mit ihr umgehen. Und ob wir es schaffen, der Angst manchmal die Zunge rauszustrecken. Text: Kira Brück | Fotos: Mike Krueger

D

er erste Schultag nach den Sommerferien. Allein der Gedanke daran fühlt sich an wie ein kräftiger Schlag in die Magengegend. Autsch! Was, wenn man in der neuen Klasse keine Freunde findet? Wenn alle einen ignorieren? Und man allein in der Pause rumsteht? Angst macht sich breit. Am Ende ist sie meistens unbegründet. Oft malen wir uns Situationen schlimmer aus, als sie dann tatsächlich sind. Wir machen uns grundlos einen Kopf, sehen uns als Verlierer. Dabei können wir das Leben sowieso nicht vorausplanen. Die meisten wissen das – und trotzdem plagen sie Ängste. Für die einen ist es das Schlimmste, beim Sport als Letzter ins Team gewählt zu werden. Die anderen fürchten sich vor Heimweh auf der Klassenfahrt. Für wieder andere sind Matheklausuren der Horror schlechthin. Und dann gibt’s noch die Fraktion, die sich vor der Zukunft fürchtet – vor der Berufswahl und dem, was nach der Schule kommt. »Ängste haben wir ausschließlich vor der Zukunft – Angst vor der Vergangenheit gibt es schließlich nicht. Es sind innere Bilder und Vorstellungen, die in uns diese schlechten Gefühle auslösen. Genau hier kann man sehr gut ansetzen, indem man seine inneren Bilder bewusst wählt. Also nicht durchgehen, was alles Schreckliches passieren könnte. Sondern immer wieder daran denken, wie es sich anfühlt, entspannt und gut vorbereitet in der Klassenarbeit zu sitzen«, erklärt Alexandra Gur. Sie ist Psychotherapeutin und klinische Psychologin und arbeitet häufig mit Jugendlichen. Wichtig sei es, sich das Gewünschte

immer wieder vorzustellen, damit das Gehirn neue Verbindungen aufbauen kann. Wir speichern alles ab – Negatives wie Positives. Wer sein Gehirn auf gute Gedanken trimmt, dem wird es langfristig leichter fallen, Ängste abzubauen, weil die zuständigen neurologischen Bahnen für die guten Gefühle besser trainiert sind. Sportler beispielsweise arbeiten häufig mit Visualisierung: Sie gehen in Gedanken immer und immer wieder durch, wie sie als Erste ins Ziel kommen oder wie es sich anfühlt, auf dem Siegespodest zu stehen. Angst haben alle. Punkt. Das macht den Umgang mit den eigenen Dämonen vielleicht nicht leichter. Aber es tut gut zu wissen, dass jeden die eine oder andere Sorge umtreibt. Wenn man sich mal umsieht, wird ganz schnell klar, wer von Angst getrieben ist. Viele Stars etwa haben die Befürchtung, in der Versenkung zu verschwinden, wenn sie keinen neuen Film oder eine neue Platte herausbringen. Sie sind es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen, immer um ihre Meinung gebeten zu werden. Wie sehr muss es dann wehtun, wenn keiner mehr nach einem fragt? Und so produzieren sie Streifen für Streifen (meistens schlechte) oder Album für Album (meistens überflüssige), um auch ja im Gespräch zu bleiben. Dabei wäre es doch viel souveräner, es gut sein zu lassen, wenn die Zeit gekommen ist. Aber so leicht ist das eben nicht. »Unsere Ängste sagen viel über unsere Vergangenheit aus, aber auch über die Familie, aus der wir stammen. Wir lernen von unseren Eltern, die ja unsere Vorbilder

sind. Wir schauen uns unbewusst von ihnen ab, wie sie mit Stress und Unsicherheit im Leben umgehen«, sagt Alexandra Gur. Es klingt komisch, aber wir können viel über uns selbst erfahren, wenn wir uns mit unseren Ängsten konfrontieren. Wenn wir sie uns genau anschauen. Und überlegen, wann sie zum ersten Mal aufkamen. Gab es da eine Art Schlüsselerlebnis? Was finde ich an den Bundesjugendspielen eigentlich so schlimm? Ist es die Versagensangst – oder spielt da etwas anderes mit? »Hinter jeder Angst steckt ein Wert. Wer beispielsweise Panik davor hat, in der Schule zu scheitern, für den ist eine beruflich erfolgreiche Zukunft ein wichtiger Baustein seines Lebens. Er sieht diesen Wert bedroht, wenn er schlechte Noten schreibt«, erklärt Alexandra Gur. Wer es also als besonders schlimme Vorstellung empfindet, allein am ersten Schultag nach den Ferien dazustehen, trägt den Wert des Gemeinschaftsgefühls und der Loyalität stark verankert in sich. Einsam und ohne Freunde den Schulalltag bestreiten zu müssen jagt diesen Menschen also einen umso größeren Schrecken ein. Andere wiederum finden es ganz prima, ihre Ruhe zu haben. Angst ist alles andere als schlimm oder peinlich, keiner muss sich dafür schämen, nicht immer locker und voller Optimismus zu sein. Wichtig ist aber, sich nicht selbst fertigzumachen. Sondern liebevoll zu sich zu sein. Denn wer mit sich selbst im Reinen ist, den mögen auch andere.


TITEL: WARUM SO ÄNGSTLICH? 5

Wovor hast du ein mulmiges Gefühl?

Meine Eltern früh zu verlieren wäre das Allerschlimmste für mich. Das ist mir gerade wieder bewusst geworden, als im März die GermanwingsMaschine über den Alpen abgestürzt ist. Da haben ja ganz viele Menschen ihre geliebten Angehörigen verloren, von jetzt auf gleich. Da wurde mir klar, dass es das Wichtigste im Leben ist, eine Familie zu haben. Verbringst du viel Zeit mit deinen Eltern?

Auf jeden Fall. Wir gehen shoppen oder machen Filmabende. An besonders schönen Tagen – gerade im Urlaub – halte ich auch mal inne und genieße den Moment. Ich weiß, dass ich großes Glück habe, mich mit meinen Eltern so gut zu verstehen.

»Man muss den Moment genießen«

Gab es in der Pubertät auch mal andere Phasen?

Na klar, wir haben uns richtig gezofft. Wie es sich gehört. Aber ich wusste immer, dass Mama und Papa voll hinter mir stehen. Und ich weiß heute auch, dass ich nicht immer das einfachste Kind war. Weil mir aber jetzt klar ist, dass alles endlich ist, genieße ich meine Zeit mit ihnen.

Marlene, 18, geht in die 11. Klasse eines Gymnasiums

Kennst du das Gefühl, Angst vor etwas zu haben?

Und wie! Ich habe oft Angst, dass meinem Pony etwas passiert. Keith ist so etwas wie mein bester Freund. Für mich wäre es fürchterlich, wenn er sich auf der Koppel verletzen würde – oder wenn ein Pferderipper ihm etwas antun würde. Da gruselt es mich richtig, wenn ich nur dran denke. Ist ihm denn schon mal etwas zugestoßen?

Zum Glück nicht! Ich achte auch immer sehr darauf, dass es ihm gut geht. Aber klar kann immer etwas passieren. Wir könnten zum Beispiel bei einem Sprung stürzen und uns verletzen. Aber man darf sich auch nicht verrückt machen. Ein bisschen Risiko gehört schließlich immer dazu – gerade beim Sport. Wie würdest du die Beziehung zu deinem Pony beschreiben?

Ich vertraue Keith voll und ganz – was ich bei anderen Pferden nicht tue. Ich weiß, dass Leute, die mit Reiten nichts zu tun haben, diese enge Bindung nicht nachvollziehen können. Aber es ist tatsächlich, als hätten wir eine Beziehung zueinander. Wenn ich schlecht gelaunt bin, merkt er das. Mit seiner Art baut er mich wieder auf. Und er hört mir immer zu. Was man von vielen Menschen nicht behaupten kann.

»Man darf sich nicht verrückt machen« Julia, 14, besucht die 9. Klasse eines Gymnasiums

Gibt es etwas, wovor du Schiss hast? Ich wiederhole gerade die neunte Klasse. Noch einmal sitzen bleiben wäre wirklich schrecklich. Noch schlimmer wäre nur, das Abi nicht zu schaffen. Da würde ich mich wohl richtig mies fühlen. Du müsstest ja kein Abitur machen. Schon mal daran gedacht? Klar! Ich wüsste aber nicht, was ich sonst machen soll. Ehrlich gesagt habe ich nicht mal Lust, 17 oder 18 zu werden, weil man ja immer mehr Verantwortung übernehmen muss, je älter man wird. Deshalb bin ich gerade ganz zufrieden, dass ich noch ein Jahr länger in der Schule sein kann.

»Nochmal sitzen bleiben wäre schrecklich« Matteo, 16, besucht die 9. Klasse eines Gymnasiums

Woran lag es eigentlich, dass du eine Klasse wiederholen musstest? Ich war schlicht und ergreifend zu faul – und bin es wahrscheinlich noch immer. Gerade Italienisch und Latein fallen mir schwer. Ich kann mich da einfach nicht so gut aufraffen. Aber das werde ich jetzt müssen. Denn eine Klasse zweimal wiederholen kann man schließlich nicht.


6 TITEL: WARUM SO ÄNGSTLICH?

Dir zeig ich’s! Klar, vor irgendwas haben wir doch alle Schiss. Drei YAEZ-Autoren haben den Kampf gegen die Angst selbst in die Hand genommen.

JULIANE BECKER, 19

ERIK BRANDT-HÖGE, 32

STEFANIE WITTERAUF, 23

Meine Angst: Menschen

Meine Angst: Höhe

Meine Angst: Fahrrad fahren

So war’s vorher:

So war’s vorher:

So war’s vorher:

Ich bin das, was man als introvertiert bezeichnet. Damit habe ich kein Problem. Was aber irgendwann zum Problem wurde, war meine Angst vor der Öffentlichkeit. Jemanden ansprechen, ein Referat halten: für mich der absolute Horror. Sobald ich im Mittelpunkt stand, starb ich tausend Tode. Ständig hatte ich das Gefühl, dass irgendwer mich be- und verurteilt. Wenn ich jemanden lachen hörte, war ich mir sicher, dass man mich auslachte. Wenn man mit mir redete, vermied ich Blickkontakt. Dass sich mein Gesicht bei Kontakt magentarot verfärbte, entschärfte die Situation nicht gerade. Ich hatte schlichtweg Angst vor Menschen – und vor dem, was sie über mich denken könnten.

Meine erste Frage war immer: »Gibt es dort einen Balkon?« Wurde ich zu einer Party eingeladen, schlug mein Herz sofort schneller. Ich würde hingehen, nur sorgte ich mich darum, meinen Besuch nicht entspannt verbringen zu können. Lag die Wohnung der Gastgeber höher als das Hochparterre, fiel mir der Aufenthalt extrem schwer. Höhen machten mir Angst. Allein ein Blick aus dem Fenster im ersten Stock war eine echte Mutprobe für mich. Ich brauchte Abstand zu Plätzen, von denen ich theoretisch herabfallen könnte, so unwahrscheinlich das auch wäre. Und wenn ich doch irgendwo hinmusste, wo es hoch war, ging ich oft schwankend, geduckt und unter irritierten Blicken.

Läuft bei mir. Und das wörtlich. Vergangenen Sommer bin ich bei einer Radtour blöd gestürzt. Schlimmer als das aufgeschrammte Knie und das Gelächter von einer Gruppe süßer Jungs, die meinen wohl nicht Hollywood tauglichen Stunt von der anderen Straßenseite beobachtet hatten, war die plötzliche Furcht vorm Fahrradfahren. Mit dem Bike am Fluss entlangfahren und am Ufer picknicken? Ohne mich. Mein Fahrrad hab ich damals nach Hause geschoben, abgestellt und nicht wieder angerührt. Wenn man nicht leicht mit U-Bahn oder zu Fuß kommen konnte, konnte man nicht mit mir rechnen, und ich blieb daheim. Selbsttherapie:

Selbsttherapie:

Selbsttherapie:

Die Lösung war eigentlich einfach: reden! Und zwar mit Fremden! Einen Nachmittag lang lief ich durch die Fußgängerzone und quatschte wahllos Leute an. Konfrontationstherapie, sozusagen. Der erste war ein Tourist, dem ich den Weg zur U-Bahn erklärte. Mein Puls stieg auf 200, ich zitterte, ich stammelte. Aber der Damm war gebrochen. Nummer zwei freute sich über meine Gesellschaft, als ich mich im Café zu ihr setzte. Mit Nummer drei redete ich über das Buch, das sie in der Hand hielt. Am Ende des Tages war ich so erschöpft, als ob ich einen Marathon gelaufen wäre. Aber ein Teil meiner Angst war verschwunden.

Ich ging in die Innenstadt. Ins größte Kaufhaus. Sechs Stockwerke hoch. Fünf Aufzüge. Fast vollkommen verglast. Ich stieg auf die erste Rolltreppe, hockte mich auf eine Stufe, starrte auf die darüber, wagte keinen Blick nach unten. Im ersten Stock angekommen, fuhr ich wieder herunter, wieder gehockt. Das wiederholte ich fünfmal. Dann ging’s ins zweite Obergeschoss – schon aufrechter stehend. Und als ich eine halbe Stunde später in den dritten Stock fuhr, beobachtete ich bereits vorsichtig die Menschen um mich herum. Das Spielchen trieb ich bis in den sechsten Stock. Bis ich erschöpft, aber auf kaum mehr wackeligen Beinen nach ganz unten sah. Ich hatte tatsächlich viel von meiner Angst verloren.

Und jetzt:

Besonders gesellig bin ich immer noch nicht. Aber ich kann heute viele Dinge tun, die für mich früher unmöglich waren. Selbstbewusst einen Vortrag halten. Ungezwungen mit mir fremden Menschen reden. Eine Party besuchen, bei der ich nur den Gastgeber kenne. Für die meisten mag das ganz normal sein – für mich ist das alles noch neu. Es fühlt sich gut an.

Als ich mal wieder allein zum Freibad latschte, die Sonne knallte und meine Freunde mit ihren Rädern an mir vorbeirauschten, hat’s gereicht. Zunächst fuhr ich mit dem Fahrrad zu einem 100 Meter von meiner Haustür entfernten Supermarkt. Und das natürlich auf dem Bürgersteig. Die motzigen Kommentare von den Müttern mit ihren Kinderwagen habe ich einfach ignoriert. Ging ja ganz gut. Ein Schritt weiter: auf der Straße fahren. »Wenn man vom Pferd fällt, sollte man gleich wieder aufsteigen«, das Sprichwort von meiner Großmutter in den Ohren trete ich in die Pedale und fahre los. Tschuuuuw. Die parkenden Autos und die Kinderwagen lasse ich hinter mir. Der Fahrtwind braust mir ins Gesicht und in meinem Bauch flattert auf einmal eine ganze Schmetterlingskolonie.

Und jetzt:

Höhen finde ich nach wie vor blöd. Aber nicht mehr so blöd wie vor meinem Kaufhaustrip. Ich hatte mich meiner Angst gestellt, hatte sie ausgehalten und mich vor den Kaufhausgästen blamiert. Ich habe erreicht, dass ich nicht nur auf Rolltreppen, sondern auch in der Nähe von Fenstern und Balkonen ein ganzes Stück sicherer auftreten kann.

Und jetzt:

Mittlerweile radle ich alle Strecken und kann gar nicht mehr verstehen, vor was genau ich Angst hatte. Mit dem Fahrrad ist man schneller und in der Sonne statt in dunklen U-Bahn-Tunneln. Wenn ich das nächste Mal vom Rad falle, klebe ich ein Pflaster aufs Knie und fahr einfach weiter!


TITEL: WARUM SO ÄNGSTLICH? 7

Die Angst gehört zu mir Lena litt jahrelang unter einer sozialen Phobie und Depressionen. Uns hat sie von ihrem langen Weg aus der Dunkelheit erzählt. Protokoll: Laura Buschhaus Illustration: Steffen Heil

I

ch war schon immer ruhig, ängstlich und verschlossen. Als ich aufs Gymnasium gekommen bin, verstärkten sich meine Ängste. Ich habe befürchtet, dass die anderen mich komisch finden oder nicht mögen. Besonders schlimm war das Gefühl bei Menschen, mit denen ich wenig zu tun hatte. Furchtbar waren auch Referate. Wenn ich vor anderen sprechen sollte, hatte ich panische Angst davor, Unsinn zu reden, und dachte, jeder sieht, wie aufgeregt ich bin. Mir war in solchen Situationen immer furchtbar schlecht.

ruhigen kann. Dazu gehört zum Beispiel der Body Scan, mit dem man einzelne Körperteile entspannt. Meine Angst war allerdings so groß, dass die wöchentlichen Sitzungen nicht ausgereicht haben und meine Therapeutin mir vor zwei Jahren empfohlen hat, in eine psychosoma-

»Die Angst ist kein Monster mehr«

»Mir war ständig übel« Im Studium kam es dann noch schlimmer, auf die neue Situation habe ich mit Panikattacken reagiert. Ich konnte kaum an die Uni gehen oder Leute treffen. Wenn ich dann zu Hause blieb, habe ich mich natürlich erst recht als Versagerin gesehen, die ihr Leben nicht auf die Reihe bekommt. Dadurch kamen zu meiner Angst auch noch Depressionen. Mir war ständig übel. Ich habe aber am Anfang nicht verstanden, dass die Übelkeit von der Anspannung und der Angst kommt. Ich war sehr oft beim Arzt, der nach einer körperlichen Ursache gesucht hat. Er schickte mich schließlich zu einer Verhaltenstherapeutin. Die hat in Gesprächen mit mir herausgefunden, dass die Übelkeit immer beim Kontakt mit anderen Menschen auftaucht, zum Beispiel in einer Bar. Diese Angst nennt man soziale Phobie. Psychologen sagen, dass es immer mehrere Ursachen dafür gibt: die Persönlichkeit und Erfahrungen, die man im Laufe des Lebens macht. Das trifft auch bei mir zu: Meine Familie hatte einen großen Einfluss auf meine Ängste. Mein Vater war sehr aufbrausend und cholerisch. Ich musste immer aufpassen, was ich sage. Meine Mutter hat sich genau gegenteilig verhalten. Sie hat mir immer eingetrichtert, nett, brav und vorsichtig zu sein und auf andere Rücksicht zu nehmen. Zusammen mit der Therapeutin habe ich Strategien entwickelt, wie ich mich aus der Angst herausholen und be-

ähnliche Ängste haben, und habe gemerkt, dass ich mich nicht verstellen muss, um gemocht zu werden. Viele junge Menschen leiden unter Ängsten und Depressionen, das hat mir Mut gemacht. Mittlerweile besuche ich meine alte Therapeutin einmal im Monat. Außerdem gehe ich immer noch regelmäßig zu einer Selbsthilfegruppe. Dort sind alle zwischen 18 und 25 Jahren. Das hilft mir sehr.

tische Klinik zu gehen. Dort habe ich dann gelernt, dass die Angst zu mir gehört und wie ich damit leben kann. Ich weiß jetzt, dass ich nicht an der Krankheit schuld bin, sondern dass viel davon auch von meiner Erziehung kommt. In der Klinik habe ich auch einen Brief an meinen Vater geschrieben, in dem ich meine ganze Enttäuschung in Worte fassen konnte. Ich habe geschrieben, wie unwohl ich mich immer gefühlt habe, wenn ich am Wochenende zu ihm musste, und wie sehr es mich belastet hat, dass wir uns nicht verstehen. Damit konnte ich einen Schlussstrich unter unser kaputtes Verhältnis ziehen. Ich habe mich viel mit anderen unterhalten, die

Mittlerweile kann ich ganz gut mit meiner Angst leben, auch wenn sie wahrscheinlich nie ganz verschwinden wird. Ich habe auch gemerkt, dass ich Menschen eigentlich ganz gern mag. Im letzten Semester musste ich ein Referat halten, und am Ende hat es mir sogar Spaß gemacht. Auf Fremde zuzugehen fällt mir zwar immer noch schwer, aber ich weiß, dass ich solche Herausforderungen meistern kann. Die Angst ist kein Monster mehr. Ich habe jetzt mehr Verständnis für mich selbst und werte meinen Charakter nicht mehr. Wenn ich jetzt eine für mich beängstigende Situation durchstehe, lobe ich mich. Früher habe ich mich danach über meine Angst geärgert – zum Beispiel wenn ich einen Club verlassen musste, weil es mir zu voll war. Wenn ich Angst bekomme, sage ich mir immer: »Das ist die Angst, die kommt. Bis jetzt ist noch nie etwas passiert.« Das habe ich mir auch auf einen Zettel aufgeschrieben. Wenn die Angst zu stark wird, hole ich ihn raus. Nach meinem Studium würde ich gern länger ins Ausland gehen – zum Arbeiten oder um einen Master zu machen. Dort könnte ich mich neu erfinden und wäre nicht so eingeengt wie in Deutschland.

Lena studiert Wirtschaftswissenschaften an einer Uni in Bayern. Gerade macht sie ihr Praxissemester und plant ein Auslandssemester in Nordamerika.

Faktencheck Laut einer Umfrage der Goethe-Universität

tischen Bezirken und Mädchen. Das Hamburger

Frankfurt am Main aus dem Jahr 2011 haben 13

Netz psychische Gesundheit schreibt, dass sie-

Prozent der Mädchen und Jungen zwischen 14

ben bis zwölf Prozent der Bevölkerung im Laufe

und 20 Jahren Anzeichen einer sozialen Phobie.

ihres Lebens eine soziale Phobie entwickeln.

Besonders betroffen sind Jugendliche aus städ-

Hier gibt’s Hilfe: sopho-net.de, www.vssp.de

Woher kommen eigentlich Ängste? Und wofür sind sie gut? Wir haben mit einer Expertin darüber gesprochen, das Interview könnt ihr auf YAEZ.de lesen, einfach in die Suchmaske »Angstexpertin« eingeben.


8 KLASSENZIMMER

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Schwarzes Brett Energiesparmeister: Eure Favoriten auf dem Weg zum Titel Welche Aktionen für den Umweltschutz findest du am besten? Klimabeat-Musical, Klimaausstellung oder Energiesparbeutel? Jetzt abstimmen! Die Klimaschutzkampagne sucht im Rahmen des Energiesparmeister-Wettbewerbes jedes Jahr die besten Klimaschutzprojekte an deutschen Schulen – auch dieses Jahr waren wieder viele tolle Projekte dabei. Mehr als 35.000 Schüler und Lehrer haben sich für den Wettbewerb mit ihren Projekten beworben. Sie zeigen, dass jeder mit seinem Verhalten zu einem besseren Umgang mit der Erde beitragen kann. In der Jury sitzt unter anderem Johnny Strange, Sänger von Culcha Candela. Er und die anderen Juroren haben die 16 regionalen Sieger ausgewählt – einer aus jedem Bundesland. Und ihr könnt auf www.energiesparmeister.de abstimmen, wer Bundessieger wird und den Preis von 2.500 Euro bekommen soll! Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat die Schirmherrschaft für den Wettbewerb übernommen und zeichnet die Energiesparmeister 2015 aus. Die Preisverleihung findet am 3. Juli 2015 auf der YOU, der Leitmesse für Jugendkultur, in Berlin statt.

Schulwettbewerbe im Kurz-Check Klasse, Kochen! Interessant für: alle, die beweisen wollen, dass gutes Essen nicht immer gleich teuer sein muss.

Wasser in der Zukunftsstadt Interessant für: alle, die sich mit tollen Einfällen für das Thema Wasser in der Zukunft einsetzen wollen.

Du darfst mitmachen, wenn: deine Schule Wert auf Ernährung legt und passende Räumlichkeiten hat. Das gibt’s zu holen: EIne von zehn Übungsküchen. Einsendeschluss: 28. Juni 2015 www.klasse-kochen.de

Klasse besuchst. Das gibt’s zu holen: eine Fahrt in ein Forschungslabor.

www.wasserinderzukunft.de

Interessant für: alle, die schon immer mal einen Beitrag für taff, Galileo oder Pro7 Newstime drehen wollten. Du darfst mitmachen, wenn: du zwischen 14 und 18 Jahren alt und Schüler oder Azubi bist.

Du darfst mitmachen, wenn: du die 7.–13.

Einsendeschluss: 15. November 2015

SchoolsON

FahrRad! ne Fahrrad fahren.

, die ger Interessant für: alle

12 und n, wenn: du zwischen Du darfst mitmache 18 Jahren alt bist. is und 500 Euro als Hauptpre Das gibt’s zu holen: Fahrradzubehör. . August 2015

Einsendeschluss: 31 www.klima-tour.de

Das gibt’s zu holen: Dein Beitrag wird bei Pro7 ausgestrahlt, dazu gibt’s noch eine GoPro und Videoschnittsoftware. Einsendeschluss: 31. Juli 2015 www.schools-on.de


WENN SCHÜLER SCHREIBEN – KLASSENZIMMER 9

Schreib mal wieder Geschichten erfinden ist für Karen und Anna mehr als ein Hobby. Wir haben die jungen Autoren gefragt, was sie antreibt und woher ihre Ideen kommen Interviews: Erik Brandt-Höge Fotos: Stefanie Brandenburg, privat (Foto von Tariq)

Karen Ollrogge, 17

In deinem Roman »High« schreibst du über ein Mädchen,

> Macht nächstes Jahr Abitur

erlebt haben muss, über die man schreibt?

> Schreibt, um Gefühle zu verarbeiten

Ich glaube, dass man ein guter Beobachter sein muss, wenn man schreiben will. Es ist immer besser, über Dinge zu schreiben, die einem vertraut sind, denn dann ist es authentischer. Aber wenn man gründlich recherchiert und Fantasie hat, kann man eigentlich über alles schreiben.

das Drogen nimmt. Glaubst du, dass man die Dinge selbst

> Aktuelles Buch: »High« (erschienen bei Schwarzkopf & Schwarzkopf)

Du warst 16, als du deinen ersten Roman geschrieben hast. Wie kam es dazu?

In diesem Jahr machst du Abitur. Möchtest du danach das

Der Roman war ja nicht meine Vollbeschäftigung, sondern ein Weg, Erlebtes zu verarbeiten. Irgendwann habe ich mir angewöhnt, alles ganz genau zu beobachten, jedes Gespräch konnte ein Teil meines Romans werden. Egal ob es nun ein Obdachloser war, der über die Verdorbenheit Berlins sprach, oder ein Gespräch auf einer Feier über unsere Ängste.

Schreiben zum Beruf machen?

Ich weiß es noch nicht. Ich habe immer mein Leben geplant, wusste immer, was ich wollte. Doch gerade jetzt, wo ich mich entscheiden müsste, merke ich, dass ich mich dazu noch überhaupt nicht bereit fühle. Deswegen werde ich mir erst mal ein Jahr fürs Reisen und Schreiben nehmen, um herauszufinden, wohin es mich treibt.

Anna Palm, 19 > Studiert Journalismus > Schreibt seit sie ein kleines Mädchen war >A ktuelles Buch: »Die Clique« (erschienen bei Schwarzkopf & Schwarzkopf)

Man braucht einen roten Faden, authentische Protagonisten, überraschende Wendepunkte und einen eigenen Stil. Aber man muss sich auch von spontanen Launen oder Ereignissen inspirieren lassen und sie in das bereits grob skizzierte Kapitel einarbeiten. In »Die Clique« geht es um die Partys und Probleme unter Jugendlichen. War dein eigenes Leben dabei

Du warst gerade 15 Jahre alt, als dein erster Roman er-

die Inspiration?

schien. Wie viel deiner Zeit hast du damals mit Schreiben

Auch ich bin einem Typen mal viel zu lange hinterhergelaufen, was mein Ego ziemlich angekratzt hat. Und diese wunderbaren Schönwetterfreundschaften mit Menschen, die wie Wölkchen wegschweben, wenn es ernst wird, kenne ich aus Schulzeiten noch sehr gut.

verbracht?

Durch das Schreiben blühe ich richtig auf. Es gibt kaum Momente, in denen ich mich lebendiger fühle, als wenn ich eine neue Idee im Kopf habe. Natürlich hat es seitdem immer recht viel Zeit eingenommen, besonders in den intensiven Schreibphasen. Da bin ich häufig aus der Schule gekommen und habe bis nachts durchgeschrieben. Welche Fähigkeiten braucht man, um eine gute Geschichte aufschreiben zu können?

Mit Sicherheit gute Reise Egal, wo es bei euch hingeht – damit ihr den Urlaub genießen könnt, haben wir zusammengetragen, was ihr in die Reiseapotheke packen solltet. Ins Gepäck gehören alle »Ersthelfer« gegen die klassischen Reisekrankheiten, dazu zählen Medikamente

Nun studierst du Journalismus. Was lernst du an der Hochschule übers Schreiben?

Ich habe gelernt, journalistisch mehr zu beschreiben als zu bewerten. Ein Autor nimmt sich selbst mit in den Text hinein, ein Journalist nimmt sich selbst erst einmal zurück.

gegen Durchfall und Erbrechen – hier sind z.B. Loperamid, Hefepräparate, Elektrolytlösungen und Kohletabletten zur Unterstützung ratsam.

chen Urlaub gerettet. Kühlende, juckreizstillende Gele helfen, wenn ihr die Sonne doch zu lange genossen habt oder die Mücken doch zu hartnäckig waren.

Auf jeden Fall einpacken: Verbandmaterial, Schere, Pinzette, Pflaster in verschiedenen Größen und Desinfektionsmittel sowie Wundheilcreme. Ebenso wichtig ist es, fiebersenkende Mittel und Schmerzmittel, z.B. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder Paracetamol, dabei zu haben – auch ein Fieberthermometer kann nützlich sein.

Ganz wichtig: Den Impfpass mit allen nötigen Impfungen, die für das jeweilige Reiseziel erforderlich sind, vorher checken lassen.

Ebenso sollte auch ein Sonnenschutz (wasserfest) mit hohem Lichtschutzfaktor mit dabei sein. Insektenabweisende Sprays oder Cremes haben schon so man-

Arzneimittel und Co gibt’s in jeder Apotheke, praktisch sind fertig abgepackte Reiseapotheken. Die lassen sich je nach Urlaubsziel aufrüsten. Zusätzlich bietet die AOK-Hotline Infos zum Thema Reisemedizin. Die Servicenummer 0800 10 50 ist rund um die Uhr kostenfrei erreichbar. Weitere Informationen gibt es auch unter AOK-Urlaubsservice/Reiseapotheke.


10 KLASSENZIMMER – AB INS AUSLAND

Erst Abi, dann Ausland Ein Auslandssemester machen viele, doch nur wenige Abiturienten entscheiden sich, ihr gesamtes Studium im Ausland zu absolvieren. Drei Mutige erzählen von ihren Erfahrungen. Protokolle: Marie-Charlotte Maas

»Ich wollte erst mal weg aus Berlin«

»Erst nach einem Jahr wird ausgesiebt«

»Vielleicht bleibe ich für immer«

Marcel, 25, studiert Mathematik

Joline, 22, studiert Psychologie

Charlotte, 20, studiert Drama and

in Zürich

in Enschede

English Literature in Cambridge

A

N

lle wollen in die Hauptstadt, ich dagegen als gebürtiger Berliner wollte nach meinem Abitur für mein Mathematikstudium erst mal weg. Da es in Deutschland nur eine begrenzte Anzahl an interessanten Unis für das Fach gibt, habe ich mich im Ausland umgeschaut. Zunächst wollte ich nach England, doch dann haben sich Freunde von mir an der ETH in Zürich beworben. Klingt gut, dachte ich mir und habe mich einfach drangehängt. Die Ironie an der Geschichte ist, dass sie am Ende nicht mit dem Studium begonnen haben, weil ihnen die Schweiz einfach zu teuer war: Die Lebenshaltungskosten sind tatsächlich viel höher als in Deutschland, das muss man wissen, wenn man anfängt, dort zu studieren. Hinzu kommen Studiengebühren in Höhe von 600 Franken, also rund 500 Euro pro Semester. Meine Eltern haben mich finanziell unterstützt, und ich habe als Tutor gearbeitet. Viel mehr Zeit für einen Nebenjob bleibt aber nicht, denn das Studium ist schwierig und zeitintensiv. Dafür ist die ETH bekannt, genauso wie für ihren guten Ruf, der in der Wissenschaft sogar bis in die USA reicht. Das Studium ist nicht zulassungsbeschränkt, aber schon nach den ersten zwei Semestern haben viele meiner Kommilitonen aufgehört. Am Ende des Bachelors waren es nur noch 40 von ehemals 130. Ich habe auch den Master gleich angeschlossen, anders als in Deutschland hat man den Platz hier nämlich sicher.

TIPP ZUR FINANZIERUNG

ach dem Abitur hatte ich zwei Wünsche: Psychologie zu studieren und ins Ausland zu ziehen. Am liebsten wollte ich nach Holland, den dort hatte ich schon einige tolle Urlaube verbracht. Bei einem Tag der offenen Tür schaute ich mir die University of Twente in Enschede an und war begeistert: ein großer, moderner Campus und freundliche, interessierte Mitarbeiter. Hinzu kommt: In den Niederlanden ist das Psychologiestudium, anders als in Deutschland, nicht zulassungsbeschränkt. Erst nach dem ersten Studienjahr wird ausgesiebt – wer dann nicht eine bestimmte Punktzahl gesammelt hat, muss gehen. Diese Regelung finde ich sinnvoll, denn so konnte ich auch ohne Einser-Abitur sofort anfangen zu studieren. Das heißt, fast sofort, denn zunächst musste ich einen Sprachtest bestehen, da alle Veranstaltungen auf Holländisch stattfinden. Anfangs wollte ich nur ein paar Semester bleiben und dann zurück nach Deutschland gehen, doch mittlerweile fühle ich mich so wohl, dass ich auch den Master in Enschede machen möchte. Die Holländer sind offen und hilfsbereit, die Stadt ist schön. Und das Beste: Ich habe hier meinen Freund kennengelernt – einen Deutschen, den es ebenfalls zum Studium nach Holland gezogen hat.

M

eine Mutter ist Engländerin. Ich habe mir schon immer gewünscht, meine Wurzeln kennenzulernen, und mich darum für ein Studium in Cambridge beworben. Auf mein Fach bin ich beim Stöbern auf www.ucas.com gestoßen, dem »Universities and Colleges Admissions Service«. Auf diesem Portal sind alle Studiengänge aufgelistet, man bewirbt sich dort und erhält dann von den Unis ein Angebot – je nachdem, ob die Noten gut genug für das Wunschfach sind. Um das Studium beginnen zu können, muss man außerdem ausreichende Sprachkenntnisse nachweisen, indem man das »Cambridge Certificate« macht. Der Aufwand lohnt sich. Mein Studium ist toll, wir bekommen viel Unterstützung von den Dozenten, und es gibt spannende Angebote jenseits des Unterrichts in Form der sogenannten Societies, in denen man zum Beispiel Yoga machen oder sich mit Politik und Literatur beschäftigen kann. Das Studium in England ist teuer, aber jeder kann einen Kredit aufnehmen – auch ausländische Studenten. Davon kann man die Studiengebühren bezahlen und es bleibt noch ein kleiner Teil als Taschengeld übrig. Das Zimmer in dem Haus, das ich zusammen mit vier Kommilitonen gemietet habe, finanziere ich durch einen Nebenjob. Die Entscheidung, in England zu studieren, habe ich nie bereut. Ich bin selbstständiger geworden und habe meine Schüchternheit abgelegt. Wer weiß, vielleicht bleibe ich für immer hier.

lich an Masterstudenten. Eine Möglichkeit für

Auch wer in Deutschland nicht BAföG-berechtigt

Bachelorstudenten, die ihr Studium nicht selbst

ist, kann für die Zeit seines Auslandsaufenthaltes

Ein Studium im Ausland kann teuer werden und

finanzieren können, ist das Auslands-BAföG. Das

möglicherweise eine finanzielle Unterstützung

viele Stipendien gelten nur für ein oder zwei Se-

können alle Deutschen, die innerhalb der EU oder

beziehen. Das könnt ihr leicht im Internet mit dem

mester beziehungsweise richten sich ausschließ-

in der Schweiz studieren, beantragen. Wichtig ist:

BAföG-Rechner testen (www.bafoegrechner.de).


REFERATTRICKS VON LEHRERN – KLASSENZIMMER 11

Gut gesagt Wenn es um Referate geht, haben eure Lehrer schon alles gesehen. Grund für uns, mal bei ihnen nachzufragen, was einen richtig guten Vortrag ausmacht. Text: Leoni Schmidt-Enke

Thema Wähle ein Thema, das dich interessiert – wenn einem die Inhalte am Herzen liegen, merken das die Zuhörer. Fachliche Unsicherheit oder Nervosität kannst du überspielen, aber wenn dich das Thema nervt, wirst du es nie gut rüberbringen. Du solltest unbedingt verstanden haben, was du deinen Mitschülern erklärst. Das gibt Sicherheit. Außerdem kannst du nur dann auch souverän auf Nachfragen eingehen. Wenn ein Thema feststeht, hat man meistens eine große Auswahl an Infos, über die man vortragen könnte. Du solltest selektieren, also nicht alles zu einem Thema sagen, sondern unter einer bestimmten Fragestellung an das Thema herangehen.

Special Effects Medien sollen dich ergänzen – sie dürfen aber nicht von dir ablenken, das Publikum muss dir weiterhin zuhören. Powerpoint-Präsentationen dürfen nicht zum »betreuten Lesen« ausarten. Es sollten nur wenige Stichwörter auf den

Folien stehen, die du dann erläuterst. Ein Vorteil von Powerpoint und Co ist, dass du Bilder einbinden kannst. Die wecken Interesse, und die Zuhörer können sich besser merken, was du erzählst – das Gehirn kann sich besser an Dinge erinnern, die man gehört UND gesehen hat. Wenn du einen mathematischen Beweis vorstellst, dann solltest du keine Präsentation liefern, bei der die komplette Gleichung zu sehen ist. Man muss das Medium so anpassen, dass die MitdenkGeschwindigkeit eingehalten wird. Also lieber eine Folie verwenden, auf die du Schritt für Schritt schreibst, wie du auf die Formel kommst.

Vortrag Nur nicht in die Versuchung kommen, einen ausformulierten Text auszudrucken und vorzulesen. Stichworte oder knappe Sätze reichen völlig. Du solltest die Notizen für deinen Vortrag auf einen DIN-A4Zettel kriegen. Je weniger man sich aufschreibt, desto freier spricht man und desto mehr Kontakt zum Publikum kann

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man aufnehmen. Der wichtigste Tipp zur Vorbereitung auf den Vortrag ist, sich auf Video aufzunehmen. Damit kommt man sprachlichen Angewohnheiten wie »ähm« auf die Spur und merkt, wenn man zu lange Sätze ohne Punkt und Komma macht.

Struktur Unbedingt klare Abschnitte machen und eine feste Gliederung präsentieren. Wenn die Struktur super ist, hat das Publikum den Eindruck: toller Vortrag – und zwar (fast) unabhängig vom Inhalt. Um Struktur zu schaffen, am besten an manchen Stellen ein Zwischenfazit ziehen – und am Ende noch mal alles zusammenfassen.

UNSERE EXPERTEN: Mo Ramadan, Lehrer für Physik und Mathe Katja Krey, Lehrerin für Englisch und Geschichte


12 KLASSENZIMMER – UND WAS YAEZ?

E

Und was YAEZ?

Diesmal: Mein Kumpel klaut Frederick, 14, aus Wiesbaden hat seinen Kumpel dabei erwischt, wie er ein iPhone eingesteckt hat. Ist die Freundschaft noch zu retten? Protokoll: Julia Anderton Illustration: Frauke Lehn

Und was YAEZ? Wir haben Christina Gräf gefragt, die Staatsanwältin im Wiesbadener Haus des Jugendrechts ist.

s hat mich schon in der ersten Klasse genervt, dass in der Pause immer nur gekickt wurde. Jetzt in der achten Klasse hängen wir zwar meistens auf dem Hof ab, aber geredet wird dabei auch immer nur über Vereine, Trainer, Spieler. Als ich Helge aus der Neun kennengelernt habe, konnte ich mein Glück kaum fassen: Nicht nur, weil er ein Jahr älter ist als ich, sondern vor allem, weil er Fußball auch schwachsinnig findet. Seit ich ihn im September kennengelernt habe, verbringen wir jede Pause miteinander, skaten zusammen, hören Musik oder reden. Helge ist Einzelkind, und seine Mutter arbeitet viel. Ich habe sie nur einmal gesehen, obwohl ich so ziemlich jeden Tag bei ihm bin. Er sagt, das geht nicht anders, weil sein Vater nur selten Unterhalt zahlt. Aber so haben wir unsere Ruhe und müssen keine doofen Fragen nach der Schule beantworten. Trotzdem habe ich Panik, dass unsere Freundschaft bald gelaufen ist: Vor vier Wochen hat Helge mir sein neues iPhone gezeigt. Ich war so was von neidisch! Zwei Tage später bekam ich mit, dass Noahs iPhone geklaut worden war. Ich hatte direkt ein komisches Gefühl und sprach Helge nachmittags darauf an. »Ja, stimmt! Der Idiot hatte es nach dem Sportunterricht in der Umkleide liegen lassen. Jetzt ist es meins!«, sagte er. Ich weiß nicht, was mich mehr geschockt hat. Dass Helge ein Handy klaut, oder dass er gar kein schlechtes Gewissen hat. Die Sache lässt mich nicht los. Vor allem, weil Helge mich anmotzt, wenn ich versuche, mit ihm zu reden: »Was glaubst du denn, wo das ganze Zeug herkommt? Die Chips, oder die Cola? Meine Turnschuhe? Mann, ich habe nicht mal mein Deo bezahlt!« Seine Mutter kann ihm all das nicht kaufen, also holt er es sich selbst. Er meint, dass es ihm zusteht, weil andere es auch bekommen. Ich verstehe ihn. Aber ich finde es nicht richtig. Ich muss ja auch mein Taschengeld sparen, wenn ich mir etwas kaufen will. Wenn ich mir davon einen coolen Hoodie kaufen kann und er mir dann geklaut würde, wäre ich so wütend! Helge kapiert das aber nicht. Ich möchte, dass er das iPhone zurückgibt, er kann es ja einfach heimlich irgendwo ablegen. Will er aber nicht, er wird total aggressiv bei dem Thema. Gestern hat er gesagt, dass ich nächste Woche mit ihm in die Stadt kommen soll, wenn er etwas mitgehen lässt. Echte Freunde machen so was, und wenn ich mich weigere, wäre es das mit uns. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich will Helge auf keinen Fall als Freund verlieren. Aber mitgehen will ich auch nicht. Was passiert, wenn wir geschnappt werden? Dann stecke ich ja mit drin, weil ich ihn nicht gestoppt habe. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich habe sogar überlegt, ob ich seiner Mutter einen anonymen Brief schreibe. Aber dann bin ich ein Verräter. Und Helge würde mir nie verzeihen.«

Wie sollte sich Frederick verhalten?

Nachdem er erfolglos versucht hat, Helge davon zu überzeugen, dass sein Verhalten falsch ist, könnte er sich seiner Mutter anvertrauen, die dann das Gespräch mit Helges Mutter suchen kann. So kann Helges Mutter vielleicht verhindern, dass ihr Sohn weiter in die Kriminalität abrutscht und schwerere Straftaten begeht, die für Helge ernste Folgen hätten. Sie kann sich auch Hilfe beim Jugendamt suchen. Das Jugendamt dürfte auch die Polizei nicht über die Diebstähle von Helge informieren, weil es bei solchen Delikten einer Schweigepflicht unterliegt. Wenn Frederick sich seiner Mutter nicht anvertrauen möchte, sollte er Helge nicht beim Klauen begleiten. Denn wenn Helge erwischt wird, geht die Polizei davon aus, dass Frederick ebenfalls stehlen wollte. Was passiert, wenn Helge erwischt wird?

Da Helge erst 15 ist, gelten für ihn andere gesetzliche Regelungen als für Erwachsene. Zwar werden Jugendliche im Jugendstrafverfahren nicht so streng bestraft, aber wenn ein Jugendlicher wiederholt klaut, muss er sich auch in einem Gerichtsverfahren vor dem Jugendrichter verantworten. So bekommt

ein Jugendlicher, der das erste Mal wegen Diebstahls vor Gericht steht, in der Regel auferlegt, einige Stunden unentgeltlich gemeinnützige Arbeit zu leisten, zum Beispiel in einem Altenheim. Wenn der Jugendliche die Arbeitsstunden nicht ableistet oder immer weiter klaut, kann das Gericht einen Jugendarrest für mindestens ein Wochenende und höchstens vier Wochen verhängen. Wenn das alles nichts hilft und der Jugendliche weitere Diebstähle oder andere Straftaten begeht, kann als letztes Mittel auch eine Jugendstrafe verhängt werden. Mit welchen Konsequenzen muss Frederick rechnen, wenn er von einem Diebstahl weiß?

Allein dadurch, dass Frederick von dem Diebstahl des iPhones weiß und das nicht der Polizei meldet, macht er sich nicht strafbar, weil es bei solchen Delikten keine rechtliche Verpflichtung gibt, die Polizei oder den Geschädigten zu informieren. Wenn Frederick allerdings wissentlich bei einem Diebstahl dabei ist, könnte er auch wegen Beihilfe zum Diebstahl, z.B. durch »Schmierestehen« oder sogar wegen Mittäterschaft, belangt werden, wenn der Eindruck entsteht, dass beide zusammen stehlen.


PLANSPIEL BÖRSE SPEZIAL 13

WAS MACHT IHR MIT 50.000 EURO? Wo würden wir euch treffen, wenn ihr 50.000 Euro zur freien Verfügung hättet? In der Bank, im Shopping-Center oder auf einer Weltreise?

1. Wie heißt der aktuelle

2. Wie dick etwa ist ein Geld­

Finanz­minister in Deutschland? A Wolfgang Schäuble B Thomas de Maizière C Alexander Dobrindt

bündel im Wert von 50.000 Euro aus 500-Euro-Scheinen? A 1 cm B 7 cm C 15 cm

3. Wie viele japanische

4. Welche 3 Unterneh-

Yen bekommt ihr für 50.000 Euro? A knapp 653 B mehr als 6,5 Millionen C etwa 65.000

men gehören nicht zum Deutschen Aktienindex (DAX)? A Adidas, Deutsche Post, Lufthansa B BMW, HeidelbergCement, Linde C Puma, Rewe, Deutsche Bahn

6. Welches Material ist in den aktuellen Euro-Banknoten enthalten? A Aluminium B Baumwolle C Kunststoff

7. Welches Gewicht müsstet ihr tragen, wenn ihr 50.000 Euro in 1-Euro-Münzen zur Bank bringen würdet? A 50 kg B 212 kg C 375 kg

5. Was wird es ab dem 25. November 2015 neu geben? A 1-Euro-Münze mit Angela-Merkel-Bildnis B 20-Euro-Schein mit einer Smaragd-Zahl C 100-Euro-Schein mit leuchtendem Rand

Na, fühlt ihr euch schon etwas schlauer als vorher? Dann seid ihr bereit für den nächsten Schritt: die Begegnung mit Bulle und Bär – und die Info, was man mit 50.000 Euro noch alles anstellen kann. Einfach umblättern! Auflösung Die richtigen Lösungen lauten: 1 A, 2 A, 3 B, 4 C, 5 B, 6 B, 7 C

Klar, dass eine so große Summe Geld viele Verlockung­en bietet. Schon beim Nach­denken wird einem schwindelig. Wer aber lange etwas von seinen Reichtümern haben möchte, sollte einen kühlen Kopf bewahren – und kluge Entscheidungen treffen. Macht unser kleines Quiz rund ums Geld und findet heraus, wie fit ihr seid, wenn es um Finanzen geht.


14 PLANSPIEL BÖRSE SPEZIAL

PLANSPIEL BÖRSE Im Gegensatz zum echten Börsenalltag ist die Teilnahme am Planspiel Börse absolut risikofrei. Das Startkapital, das ihr erhaltet, könnt ihr für Aktien einsetzen, die ihr zu realen Kursen kauft. Gewonnen hat, wer zum Schluss des Spiels den höchsten Depotwert vorweisen kann – oder wer den höchsten Ertrag mit nachhaltigen Wertpapieren erzielt hat.

AKTIE Anteile am Unternehmen, die man kaufen kann. Der Preis dieser Anteile wird an der Börse ständig neu verhandelt. Er hängt zum Beispiel davon ab, ob ein Unternehmen seine Produkte erfolgreich verkauft (dann steigt der Kurs) – oder ob es z. B. Probleme mit dem Nachschub in der Produktion gibt (dann fällt der Preis). Aus der Anzahl der Aktien eines Unternehmens und dem aktuellen Börsenkurs lässt sich der Wert eines Unternehmens berechnen.

MARKTPLATZ BÖRSE Wenn es in einem kalten Frühling kaum Erdbeeren gibt, werden diese Früchte sehr teuer. Eine sehr reichliche Apfelernte dagegen sorgt dafür, dass man Äpfel im Herbst sehr preiswert kaufen kann. Dieses Prinzip von Angebot und Nachfrage gilt auch an der Börse. Sie ist der Marktplatz, an dem täglich die Preise für Aktien, also Anteile von Unternehmen, gehandelt werden. Dazu werden die Unternehmen von den Börsenhändlern genau beobachtet. Gibt es ein bestimmtes Produkt sehr häufig auf dem Markt, kann ein Unternehmen damit kaum große Gewinne erwirtschaften. Bietet ein Unternehmen aber etwas Neues und Einzigartiges an, stürzen sich viele Interessenten auf dieses Produkt und lassen damit den Wert des Unternehmens steigen.

BULLE UND BÄR Auf diese beiden Tiere trifft man immer, wenn von der Börse die Rede ist. Bulle und Bär stehen für steigende bzw. fallende Kurse am Aktienmarkt. Mit seinen Hörnern, die von unten nach oben stoßen und seiner stürmischen Angriffslust steht der Bulle für den Anstieg der Kurskurve. Der eher schwermütige Bär, der mit seinen dicken Tatzen nach unten schlägt, symbolisiert dagegen fallende Kurse.


PLANSPIEL BÖRSE SPEZIAL 15

MITMACHEN Wer am Planspiel Börse teilnimmt, kann mit einem virtuellen Startkapital von 50.000 Euro das Handeln an der Börse ausprobieren. Die Teil­ nehmer – Schüler und Azubis – spielen in Teams zusammen und haben zehn Wochen Zeit, ihre Startsumme in verschiedene Unternehmen zu investieren und damit Gewinne zu erzielen. Jedes Jahr nehmen mehrere tausend Teams aus ganz Europa teil, z. B. aus Frankreich, Schweden, Lu­xem­ burg und Italien.

AKTIENKURS Der Aktienkurs ist der Preis, den man an der Börse für den Kauf einer Aktie bezahlen muss oder beim Verkauf erhält. Aktienkurse werden in Deutschland in Euro angegeben. Je nachdem, wie das Verhältnis von Angebot und Nach­ frage nach Produkten oder Dienstleistungen eines Unter­nehmens auf dem Markt ist, steigt oder fällt dessen Aktien­kurs – und damit der Aktienwert des Unternehmens. Der Aktienwert der 30 größten deutschen börsennotierten Unternehmen wird im Deutschen Aktienindex (DAX) zu­sam­mengefasst und jede Sekunde neu berechnet. Des­halb sind die Kurskurven auf den Börsenbild­schirmen ständig in Bewegung.

NACHHALTIGKEIT Wer nachhaltig an der Börse handelt, setzt nicht nur auf Gewinn, sondern übernimmt auch Verantwortung für die Umwelt. Zum Beispiel weil er in Unternehmen investiert, die mit den Ressourcen der Erde besonders schonend umgehen. Aktien von Unternehmen, die besonders nachhaltig wirtschaften, sind im Planspiel Börse deshalb mit einem blau-grünen Symbol markiert. Die Teams, die ihr Startkapital bevorzugt auf solche Aktien setzen, haben Chancen auf den Nachhaltig­keitspreis.


16 PLANSPIEL BÖRSE SPEZIAL

IM BUND MIT DEM WEIHNACHTSMANN Das Team der Börsenboys belegte 2014 im Planspiel den 2. Platz in der Depotgesamtwertung bei den Schülern. Dabei waren Maximilian und sein Team völlige Neueinsteiger. YAEZ sprach mit ihnen über ihre Strategie. bei eurer Planung Rat oder Unterstützung von außen? Nein, wir hatten keinerlei Hilfe. Unsere Käufe haben wir nur in unserer Gruppe besprochen.

Ihr habt euren Depotwert von 50.000 Euro auf 62.598,59 Euro gesteigert, mit Aktien von Amazon, Facebook und Sony. Steckt da eine kühle Strategie dahinter – oder eher persönliche Marken-Vorlieben? Einerseits waren es bekannte Marken, die wir auch selbst mögen. Aber das war nicht das einzige Kriterium. Da das Börsenspiel auch in der Vorweihnachtszeit lief, haben wir uns vor allem bei Amazon und Sony gedacht, dass die Kurse dieser beiden Unternehmen durch die vielen Weihnachtseinkäufe und Online-Bestellungen steigen könnten. Eure Weihnachts-Strategie hat voll ins Schwarze getroffen. Hattet ihr

Woher hattet ihr denn euer Wissen rund um die Börse? Hattet ihr euch schon vor dem Planspiel dafür interessiert? Unser Wissen haben wir uns ganz allein im Internet und auf einer Infoseite der Sparkasse angeeignet. Vor dem Planspiel hatte uns das Thema Börse auch nicht wirklich interessiert. Es war sozusagen das erste Mal, dass wir uns überhaupt mit dem Börsengeschehen beschäftigt haben. Was waren denn eure wichtigsten Erkenntnisse aus der ersten Begegnung mit dem Thema Börse? Dass man seine Aktien nicht vorschnell verkaufen sollte, auch wenn ihre Kurse sinken. Und uns ist bewusst geworden, dass oft auch ein wenig Glück im Aktiengeschäft mitspielt.

BREIT STREUEN UND AUF KURS BLEIBEN Neu beim Planspiel Börse? Wir baten die Fondsmanager der DekaBank in Frankfurt um ihre Tipps für ertragreiche Geldanlagen. 1. Fonds bieten eine große Band-

4. Legt euer Risiko vorher fest und

breite an Aktien. Und sie sind ideal für Einsteiger, weil Experten die Entscheidungen übernehmen.

lasst euch nicht durch aktuelle Kursänderungen davon abbringen.

2. Wer selbst handeln möchte: Streut

Bundesland: Rheinland-Pfalz Schule: Gymnasium Hermeskeil Klasse: 10

6. Handelt nicht zu oft. Die Gebüh-

3. Denkt langfristig. Schaut euch nicht

ren für häufige Käufe schmälern die Rendite deutlich.

nur die Kurse der letzten Wochen an. Noch mehr Tipps gibt’s in diesem Video: www.youtube.com/ watch?v=5hqcS2re J7Y

Betreut von der Sparkasse Trier

ALLES, WAS IHR ZUM PLANSPIEL BÖRSE WISSEN MÜSST 7. Oktober Spielstart Schüler und Azubis können mitmachen Anmelden könnt ihr euch ab dem 16. September über eure Sparkasse vor Ort, sprecht euren Lehrer darauf an.

Sieger ist, wer zum Schluss den höchsten Depotwert oder den höchsten Ertrag mit nachhaltigen Wertpapieren erreicht hat. Alle Infos gibt es hier: www.planspiel-boerse.de www.facebook.de/planspiel-boerse

175 Wertpapiere stehen zur Auswahl 12. November letzte Anmeldemöglichkeit 16. Dezember Spielende

nicht nur eurem Bauchgefühl.

eure Investitionen breit. Setzt nicht alles auf eine Karte.

DIE BÖRSENBOYS Maximilian Maßem Johannes Engler Jonas Laubenthal

5. Informiert euch gut und vertraut

So sieht euer Depotbereich aus, wenn ihr euch eingeloggt habt. Das ist übrigens auch vom Smartphone oder Tablet aus problemlos möglich!


DUALES STUDIUM – HÖRSAAL 17

Alle mal mit anpacken! Ein duales Studium ist die perfekte Verbindung zwischen Theorie und Praxis. Das Angebot ist vielseitiger, als viele denken – wir stellen euch sieben Studiengänge vor. Text: Birk Grüling

Inzwischen gibt es knapp 1 .500 duale Studiengänge m it über 70.000 Studierenden in Deutschland.

DER KLASSIKER: INGENIEURWESEN Mit fast 40 Prozent machen Ingenieure die größte Gruppe aller dualen Studenten aus. Vor allem die großen Industriebetriebe haben in den letzten Jahren Nachwuchsprogramme geschaffen. Die Bandbreite der Studiengänge ist dabei sehr groß. Autohersteller wie BMW, Mercedes oder VW suchen vor allem Fahrzeugtechniker und Mechatroniker, unter anderem auch mit »exotischen« Spezialgebieten wie Rennsport oder Elektromobilität. Logistikunternehmen wie Deutsche Bahn stellen Bauingenieure und Wirtschaftsingenieure ein. Auch Maschinenbau oder Elektrotechnik kann man dual studieren. Voraussetzung: Hochschulreife mit guten Noten in Mathe und den Naturwissenschaften, Interesse an Technik, auch Fremdsprachenkenntnisse sind wichtig.

Das erwartet dich:

Das duale Studium ist deutlich praxisnäher als beim reinen Hochschulstudium. Viele Betriebe zahlen den Studenten außerdem ein monatliches Gehalt, übernehmen die Studiengebühren und garantieren bei guten Leistungen die Übernahme nach der Ausbildung. Im Gegenzug dazu müssen sich die dualen Studierenden aber etwas mehr anstrengen. Durch die Doppelbelastung aus Studium und Praxisphasen fallen beispielsweise die Semesterferien weg, auch der Hochschulalltag ist deutlich straffer organisiert.

»Ich habe schon meine Ausbildung zum Industriemechaniker bei BMW gemacht und wollte mich da-

Freie Plätze für duale Studiengänge findest du z. B.

nach unbedingt im Unternehmen weiterentwickeln. Das duale Studium

auf www.ausbildungplus.de

war deshalb für mich der beste Weg. Während des Semesters bin ich ganz normaler Mechatronik-Student an der Hochschule Esslingen. In den Semesterferien mache ich Praktika in verschiedenen Abteilungen. Nach meiner Ausbildung würde ich am liebsten im Bereich Elektromobilität arbeiten.«Jan, 23, dualer Mechatronik-Student bei BMW

DER BELIEBTE: WIRTSCHAFT Mit knapp 30 Prozent sind Wirtschaftswissenschaftler die zweitgrößte Gruppe unter den dualen Studenten. Die Grundlage bei fast all diesen Ausbildungsprogrammen ist ein Betriebswirtschaftsstudium. Dabei stehen vor allem die Vorgänge innerhalb eines Unternehmens im Vordergrund. Auf dem Stundenplan stehen Kurse in Marketing, Rechnungswesen oder Unternehmensführung. Sehr unterschiedlich sind dagegen die Schwerpunkte der Ausbildung. Neben einer technischen Ausrichtung gibt es auch duale Studiengänge im Bereich Finanzen, Handel oder mit einem Schwerpunkt auf internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Voraussetzung: Hochschulreife mit guten Noten in Mathe, Deutsch und den Fremdsprachen, Interesse an Wirtschaft und ein Händchen für Zahlen. »Mir war ein großer Praxisanteil genauso wichtig wie ein Hochschulabschluss. Die Ausbildung macht mir Spaß, ich habe in meiner Filiale von Anfang an verantwortungsvolle und spannende Aufgaben bekommen. Neben dem Verkauf in der Damen- und Herren-Oberbekleidung kümmere ich mich zusammen mit dem Abteilungsleiter um den Einsatz der Mitarbeiter, organisiere Teambesprechungen und interne Seminare.« Lorella, 24, duale Betriebswirtschaftsstudentin bei Kaufhof

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18 HÖRSAAL – DUALES STUDIUM

DER KRISENSICHERE: INFORMATIK

DER SOZIALE: GESUNDHEITSBRANCHE

Während sich die Informatik an den Universitäten oft mit sehr abstrakten

Die Berufe im Sozial- und Gesundheitswesen haben sich verändert. Längst

Theorien beschäftigt, ist diese Variante anwendungsorientierter. Die Stu-

brauchen nicht mehr nur Ärzte, Sozialpädagogen oder Lehrer ein Studium,

denten arbeiten von Anfang an in den IT-Abteilungen ihrer Unternehmen

sondern auch Krankenpfleger, Physiotherapeuten oder Erzieher. Kranken-

mit und kümmern sich dort um die Programmierung und Gestaltung von

und Altenpfleger haben es mit immer älteren und immer kränkeren Pati-

Informationssystemen, entwickeln eigene Softwarelösungen oder sind für

enten zu tun. Die herkömmliche Ausbildung stößt dabei an ihre Grenzen.

die IT-Sicherheit mitverantwortlich. Diesen hohen Praxisanteil schätzen

Gleiches gilt für die Erzieher. Sie müssen Kinder mit ganz unterschied-

viele Arbeitgeber, die Karrierechancen für Absolventen sind entspre-

lichen Hintergründen auf die Grundschule vorbereiten, ihre Sprache för-

chend gut.

dern und Grundlagen für das spätere Leben schaffen.

Voraussetzung: Hochschulreife mit guten Noten in Mathe, den Naturwis-

Voraussetzung: Hochschulreife mit guten Noten, das Interesse an der

senschaften und den Fremdsprachen. Im Idealfall bringen Bewerber schon

Arbeit mit Menschen, oft ist auch ein Vorpraktikum Pflicht.

Erfahrungen in Sachen Programmierung und Hardware mit. »Ich habe nach dem Abi ein Jahr lang mit behinderten Menschen gearbei»Als angehende Wirtschaftsinformatikerin unterstütze ich die IT-Abteilung

tet. Das hat mich bestärkt, einen medizinischen Beruf zu ergreifen. Phy-

bei der Entwicklung von Softwarelösungen für die Versicherungsbranche.

siotherapie war für mich die beste Wahl. Allerdings wollte ich nicht nur

Am meisten Spaß macht mir dabei das Projektmanagement. Hier arbeite

eine Ausbildung machen, sondern auch studieren. Schon im schulischen

ich als Schnittstelle zwischen Programmierern und anderen Mitarbeitern,

Teil der Ausbildung belegte ich deshalb Kurse an der Hochschule. Nach

teste neue Programme und gebe Wünsche an die IT weiter.« Kerstin, 25,

dem Abschluss habe ich in Teilzeit im Krankenhaus gearbeitet und parallel

duale Wirtschaftsinformatik-Studentin bei der Allianz Versicherung

meinen Bachelor abgeschlossen. Mit meinem Hochschulabschluss bin ich in Deutschland eher die Ausnahme. Das verbessert meine Berufschancen.« Nina, 26, studierte Physiotherapeutin

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DUALES STUDIUM – HÖRSAAL 19

DER ANGESAGTE: MEDIEN

DER NÜTZLICHE: MEDIZINTECHNIK

Die Medienbranche ist im Umbruch, gerade die Digitalisierung stellt

In Zeiten einer immer älter werdenden Gesellschaft sind nicht nur Pfle-

die Verlage vor große Herausforderungen. Um diesen zu begegnen,

gekräfte und Therapeuten gefragt, sondern auch Medizintechniker. Auch

ergänzen viele große Medienunternehmen ihre Ausbildungsange-

hier gibt es Angebote für ein duales Studium. Ein Beispiel ist die Ortho-

bote durch duale Studiengänge. Besonders beliebt ist das Medien-

pädietechnik. Die Arbeit, die hier anfällt, reicht von computergesteuerten

management. Neben betriebswirtschaftlichen Inhalten stehen da-

Beinprothesen über Rollstühle bis hin zu Einlagen, Schuhen oder kleine-

bei vor allem die technischen und medienwirtschaftlichen Abläufe

ren Gehhilfen. Das duale Studium umfasst eine handwerkliche Ausbildung

der Medienproduktion und Vermarktung im Vordergrund. Manche

und ingenieurwissenschaftliche Inhalte. Ein großer Wachstumsbereich ist

Verlage bieten inzwischen auch im Journalismus oder dem Grafik-

auch die Medizininformatik. Gerade Trends wie Gesundheits-Apps und

design duale Studiengänge an. Allerdings sind diese Angebote dünn

Wearables für Hobby-Athleten lassen den Bedarf steigen.

gesät und häufig heiß begehrt.

Auch hier gibt’s duale Varianten:

Welcher darf’s denn sein?

DER BODENSTÄNDIGE: HANDWERK Die Chancen auf eine steile Karriere stehen für ambitionierte Berufseinsteiger im Handwerk derzeit besonders gut. Ein Grund: Viele Betriebe suchen nach geeigneten Nachfolgern. Etwa 200.000 Meister werden in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen, schätzt der Zentralverband des Deutschen Handwerks. Auf die zukünftige Führungsrolle kann man sich schon in der Ausbildung vorbereiten, und zwar durch duale Studiengänge wie Betriebswirtschaft oder Erneuerbare Energien. Gesellenbrief und Bachelor gibt es in vier Jahren, Studium und Ausbildung laufen dabei parallel. Das Angebot gibt es auch »trial«, mit einem Meisterbrief noch oben drauf.

Faktencheck Das duale Studium bietet Studium und Berufsausbildung in einem. Die Studenten wechseln dabei zwischen ihrer Hochschule und ihrem Unternehmen. Die Hochschulen, die duale Studiengänge anbieten, kooperieren mit Unternehmen, bei denen sich Studieninteressierte bewerben können. Das heißt: Du bewirbst dich in der Regel beim Unternehmen und nicht an der Hochschule. TIPP: Bei Unternehmen mit bekannten Namen wollen viele arbeiten – oft ist es bei mittelständischen Unternehmen einfacher, einen Platz zu ergattern. Ein duales Studium ist in der Regel klar auf eine spätere berufliche Tätigkeit in der Wirtschaft, Industrie oder dem sozialen Bereich zugeschnitten. Wer eine wissenschaftliche Karriere plant, ist an einer Universität besser aufgehoben. TIPP: Wenn du deine Ziele schon jetzt deutlich vor Augen hast, Stabilität wichtig findest und auch mal auf eine Party verzichten kannst, bist du im dualen Studium wahrscheinlich genau richtig. Die Berufschancen nach dem dualen Studium sind ziemlich gut: Das Partnerunternehmen ist daran interessiert, die eigenen Studenten später auch für einen Job zu übernehmen – schließlich wissen diese bereits, wie das Unternehmen tickt. TIPP: Bei der Wahl des Partnerunternehmens am besten schon mal überlegen, ob du dir vorstellen kannst, dort langfristig zu arbeiten.

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20 HÖRSAAL – BRANCHENFOKUS FINANZEN

Gut gerechnet Du hast ein Händchen für Zahlen und Spaß am Umgang mit Menschen? Dann solltest du dir die Bankenbranche genauer ansehen. Wir sagen, welche Finanzberufe im Angebot sind. Text: Mascha Dinter | Illustration: Frauke Lehn

Bankkaufmann

Bankfachwirt und Bankbetriebswirt* *Weiterbildung

Zu wem passt’s?

Wer Spaß an Mathe und am Verkaufen hat, ist hier richtig. Der Klassiker schafft es regelmäßig unter die Top 10 der beliebtesten Ausbildungsberufe. Ohne den Bankkaufmann bzw. die Bankkauffrau läuft im Filialgeschäft nichts. Bankkaufleute sind die ersten Ansprechpartner für Kunden. Eine aufgeschlossene und freundliche Art gehört in diesem Job unbedingt dazu. Was erwartet dich?

Bankkaufleute informieren ihre Kunden über Geldanlagen, Kredite und Versicherungen, sie kennen sich mit Zinsen und Renten aus, sie kümmern sich um die Eröffnung von Konten und erstellen Finanzierungspläne, beispielsweise für den Kauf einer Immobilie. Wer nach der Ausbildung noch nicht genug vom Lernen hat, kann sich beispielsweise zum Bankfachwirt weiterbilden.

Was macht man da?

Als Bankfachwirt steht man nicht hinter dem Schalter, sondern übernimmt wichtige Aufgaben im Hintergrund: Bankfachwirte entwickeln beispielsweise Finanzprodukte und führen Risikoanalysen durch. Die Weiterbildung dauert zwischen zwei und zweieinhalb Jahren und setzt mindestens zwei Jahre Berufserfahrung als Bankkaufmann voraus. Leitende Position gefällig?

Wer möchte, schließt die einjährige Weiterbildung zum Bankbetriebswirt an. Wie die Betriebswirte von der Hochschule werden Bankbetriebswirte häufig im Rechnungswesen, Controlling oder in der Filialleitung einer Bank eingesetzt. Alternativ arbeiten sie in der Kundenbetreuung, wo sie zum Beispiel Ansprechpartner für Geschäftskunden sind, die sie bei der Immobilienfinanzierung oder der Planung von größeren Ausgaben beraten.

BWL-Studium mit Schwerpunkt Finanzen Wer wird gesucht?

Der Wirtschaftswissenschaftler kennt sich bestens mit Geld und Zahlen aus – kein Wunder, dass sein Fachwissen in der Finanzbranche sehr gefragt ist. Akademiker aus Fächern wie Betriebswirtschaftslehre (BWL), aber auch Volkswirtschaftslehre (VWL) werden besonders in Bereichen wie Compliance und Risikomanagement gesucht. Aber auch in den internen Abteilungen der Banken wie dem Controlling, Projektmanagement und Rechnungswesen sind sie häufig anzutreffen. Was erwartet dich?

Als BWLer in einer Bank brauchst du nicht nur Spaß an analytischem Denken, sondern solltest gewissenhaft und genau arbeiten: Erstellt du beispielsweise als Controller einen Report, landet dieser auf den Tischen der Chefs und Vorstände. Bonus: Da viele große Finanzdienstleister international aufgestellt sind, hast du gute Chancen, eine Zeit lang im Ausland zu arbeiten.

Das sagt der Experte: Welche Eigenschaften sollten Bewerber mitbringen?

Neben einer ausgeprägten Kunden- und Serviceorientierung sollte man natürlich Spaß am Umgang mit Zahlen (z.B. auch Dreisatz, Anwendung von mathematischen Formeln, Zinsrechnung) sowie Sorgfalt und Lernbereitschaft mitbringen, denn der Markt entwickelt sich ständig weiter. Wer seine Ausbildung mit guten Ergebnissen abschließt, hat beste Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden. Für wen eignet sich eine Ausbildung und für wen ein

der Ausbildung die Fortbildung zum Geprüften Fachwirt für Versicherungen und Finanzen ein nächster Schritt, um weitere anspruchsvolle Aufgaben übertragen zu bekommen. Ebenfalls gibt es mit dem Immobilienfachwirt, dem Bankfachwirt sowie dem Investmentfachwirt auch zu den anderen Ausbildungsberufen speziell ausgerichtete Fortbildungsabschlüsse. Zusätzlich haben wir für den vertriebsorientierten Finanzdienstleistungsbereich den Abschluss zum Fachwirt für Finanzberatung. All diese Abschlüsse sind gleichwertig zu den Bachelorabschlüssen.

Studium?

Die guten beruflichen Perspektiven werden unterstützt durch zahlreiche, branchenspezifische Fortbildungen. In den meisten Versicherungsunternehmen ist beispielsweise nach

Tim Gemkow ist Diplom-Volkswirt und Referatsleiter im Bereich Geld, Währung und Unternehmensfinanzierung beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag


BRANCHENFOKUS FINANZEN – HÖRSAAL 21

Investmentfondskaufmann Was sind die Aufgaben?

Sein Fachgebiet ist das Investmentgeschäft. Der Investmentfondskaufmann analysiert Wertpapiere und beobachtet, wie sich die verschiedenen Geld- und Kapitalmärkte an den Börsen entwickeln. Er weiß genau, wie der Finanzmarkt funktioniert, ist immer auf dem neuesten Stand, wenn es darum geht, welche Fonds die meiste Rendite bringen, und verwaltet unter anderem die Depots der Kunden. Dabei ist strategisches Denken gefragt, Interesse am Wirtschaftsgeschehen gehört unbedingt dazu. Wo gibt’s Bedarf?

Sein Fachwissen ist bei Banken, aber auch bei Versicherungen und an der Börse gefragt. Die vergleichsweise junge Ausbildung gibt es seit 2003. Sie kann derzeit nur an zwei Berufsschulen absolviert werden, in Frankfurt und in München.

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WIE WIRD MAN DIPLOMAT? – PAUSENHOF 23

Ganz schön diplomatisch Andere Länder und Kulturen kennenlernen und alle vier Jahre eine neue Stelle in einem anderen Land antreten – für die 22-jährige Franziska ist die Arbeit als Sachbearbeiterin im Auswärtigen Amt ein Traumjob. Protokoll: Marie-Charlotte Maas

So fing alles an …

Die letzten Hürden

Zu meiner Ausbildungsstelle im diplomatischen Dienst kam ich durch Zufall. Kurz vor dem Abitur war ich richtig planlos, was meine berufliche Zukunft anging. Zwar wusste ich, dass mich Sprachen und Politik interessieren, doch in welche Richtung es genau gehen sollte, konnte ich damals nicht sagen. Auf einer Berufsmesse informierte ich mich darum über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten und stieß dabei auf ein Angebot der Bundeswehrhochschule. Zu Hause recherchierte ich online weiter und war fast sicher, dass das eine Möglichkeit für mich sein könnte, als mir eine Stellenanzeige des Auswärtigen Amts auffiel:

Als dann wider Erwarten die Einladung nach Berlin kam, wo der letzte Test stattfinden sollte, war ich überglücklich. Vor einer achtköpfigen Jury mussten meine Mitbewerber und ich erklären, warum wir in den Auswärtigen Dienst möchten, wir sprachen mit einem Psychologen und stellten in einer Gruppenübung unsere Team- und Führungsfähigkeit unter Beweis. Zum Abschluss hielten wir ein Kurzreferat zu einem aktuellen politischen Thema. Und dann hieß es wieder warten! Hatte es gereicht? Konnte ich die Jury überzeugen?

STELLENAUSCHREIBUNG »Die Laufbahn des gehobenen Auswärtigen Dienstes bietet Ihnen viele interessante Perspektiven: Sie lernen die Welt kennen, Sie arbeiten mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammen und Sie bewältigen anspruchsvolle Aufgaben.

Endlich: Die Zusage

Ich konnte! 2012 zog ich aus meinem Heimatort Itzehoe nach Berlin, um dort meine Ausbildung zu beginnen. In unserem Studium beschäftigen sich meine Kommilitonen und ich vor allem mit den Rechtsfragen, die uns später in unserem Arbeitsalltag begegnen, wenn wir Pässe und Visa ausstellen oder uns mit Adoptionsfragen beschäftigen: Familienrecht, Erbrecht, Internationales Privatrecht oder Ausländerrecht, aber auch Fragen rund um die EU oder den Aufbau des Auswärtigen Amts.

WAS MUSS ICH FÜR DEN DIPLOMATISCHEN DIENST MITBRINGEN? Bewerber müssen das Abitur oder die Fachhochschulreife absolviert haben, die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen sowie sehr gute deutsche Sprachkenntnisse und gute Englischkenntnisse haben. Grundkenntnisse in Französisch sind ebenfalls Voraussetzung. Außerdem werden Bewerber auf

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im gehobenen Auswärtigen Dienst

Ab ins Ausland

ihre gesundheitliche Eignung getestet und müssen

arbeiten als Sachbearbeiterinnen und

Auf die ersten Monate Theorie folgte das, worauf ich mich von Anfang an sehr gefreut hatte: Unser achtmonatiges Auslandspraktikum. In der namibischen Hauptstadt Windhoek konnte ich das Gelernte erstmals in der Praxis anwenden: Ich erteilte Visa, kümmerte mich um die Rückführung Verstorbener nach Deutschland und stellte für Touristen, die bestohlen wurden, vorläufige Pässe aus, damit sie problemlos nach Deutschland zurückreisen konnten. Ich habe die Zeit sehr genossen. Am liebsten wäre ich geblieben. Aber ich musste zurück nach Berlin, und dort wartete jede Menge Arbeit auf meine Kommilitonen und mich: Wir schrieben unsere Diplomarbeit, machten einen Intensiv-Sprachkurs in Englisch und Französisch und bereiteten uns nicht zuletzt auf unsere Laufbahnprüfung vor. Viel Arbeit, die sich definitiv gelohnt hat.

sich einer Sicherheitsüberprüfung unterziehen. Und

Sachbearbeiter in der Zentrale des Auswärtigen Amts in Berlin und Bonn und an einer der über 220 deutschen Auslandsvertretungen.«

Das ist es!

Ich war plötzlich gar nicht mehr so planlos. Im Gegenteil: Ich wusste, dass diese Ausbildung genau zu mir passte. Ich wollte Sprachen lernen, und anderen Kulturen begegnen. Ich wollte alle vier Jahre meinen Schreibtisch und meinen Wohnort wechseln, bei jedem Ortswechsel neue Kollegen kennenlernen und andere Aufgaben zugewiesen bekommen. Noch vor meinem Abitur bewarb ich mich online und wurde kurz darauf zu einem ersten Einstellungstest nach Hamburg eingeladen. Vier Stunden lang wurden mein Wissen in Politik, Verwaltung und Geschichte und meine Sprachkenntnisse in Englisch und Französisch getestet. Es folgte ein zweieinhalbstündiger psychologischer Eignungstest, und dann hieß es sechs lange Wochen warten. Ich hatte kein gutes Gefühl, und dennoch sträubte sich in mir etwas, mich anderweitig umzusehen.

Und jetzt?

Seit Kurzem bin ich Diplom-Verwaltungswirtin, und meine nächste berufliche Etappe steht auch fest. Für mich heißt es Umzugskisten packen, denn für die nächsten Jahre steht mein Schreibtisch in Pristina im Kosovo, dort trete ich meine erste Stelle an. Und wer weiß, vielleicht geht es für mich auch eines Tages als Sachbearbeiterin wieder zurück nach Namibia.

das Wichtigste: Sie müssen einer »uneingeschränkten weltweiten Versetzung" zustimmen, denn an welchen Arbeitsort das Auswärtige Amt sie schickt, erfahren die Mitarbeiter meistens erst sechs Monate im Voraus.

WANN SOLL ICH MICH BEWERBEN? Für den gehobenen Auswärtigen Dienst sollte man sich rund ein Jahr vor dem Ausbildungsbeginn, in der Regel zwischen Juli und Oktober für den Ausbildungsbeginn im Sommer des kommenden Jahres für das mehrstufige Auswahlverfahren bewerben. Der erste Abschnitt findet in der Regel Ende November/Anfang Dezember in Berlin, Bonn, Hamburg, Hannover, Leipzig, Mainz, München und Stuttgart.

WIE KANN ICH MICH VORBEREITEN? Auf der Homepage des Auswärtigen Amts gibt’s Übungsfragen für die Multiple-Choice Tests und die Sprachprüfung sowie Literaturhinweise für die Vorbereitung auf das Auswahlverfahren: www.auswaertiges-amt.de


24 PAUSENHOF – FÜNFMINUTENPAUSE

Fünfminutenpause YAEZ checkt das Neueste aus Musik, Kino und Co für euch! TEXTE: BIRK GRÜLING, LAURA BUSCHHAUS

Was läuft eigentlich bei den Stars auf dem iPod?

Wir haben nachgefragt. Diesmal verraten uns die drei Hamburger Jungs von Pool ihre Top Five. Talk Talk – The Rainbow Chilly Gonzales – Dot Wolfmother – Woman Bon Iver – Flume Juicy J – Wax

BUCH FILM

Mission: Impossible – Rogue Nation

15

Start: 6.8.20

Tom Cruise darf wieder Gauner jagen: Als Ethan Hunt hat er es diesmal mit einem besonders gefährlichen Gegner zu tun. In Teil fünf der beliebten Serie hat es die Terrororganisation »Syndicate« auf ihn abgesehen. Ihr Ziel: die Impossible Missions Force zu zerstören. Klar, dass Hunt und sein Agenten-Team (auch diesmal sind Agent William Brandt, Techniker Benji Dunn und Computer-Hacker Luther Stickell wieder dabei) zum Gegenschlag ausholen.

015

.2 Start: 30.7

FILM

Pixels Science-Fiction geht auch lustig: In »Pixels« greifen Außerirdische in Gestalt von Pixelfiguren aus alten Computerspielen wie Pac-Man die Erde an. Weil sie die Games als Kriegserklärung missverstehen, denken sie, die Menschen wollen sie angreifen. Aber es gibt zum Glück jemanden, der sie aufhalten kann. Und zwar der in die Jahre gekommene Sam Brenner (Ulknudel Adam Sandler), der in den Achtzigern ein VideospielChampion war.

»Sommer unter schwarzen Flügeln« setzt sich mit der aktuellen Flüchtlingsthematik auseinander. Im Mittelpunkt steht die 18-jährige Nuri aus Syrien, die nach der Flucht mit ihrer Familie in einem Asylantenheim in Deutschland lebt. Sie begegnet Calvin, der Mitglied in einer rechten Jugendgang ist und gegen die Asylbewerber hetzt. Nuri beginnt, ihm ihre Geschichte zu erzählen. Calvin empfindet immer mehr Zuneigung für sie und trifft letztendlich eine Entscheidung, die sein Leben komplett verändert … Martin, Peer: Sommer unter schwarzen Flügeln. Friedrich Oetinger, 2015. 528 Seiten

MUSIK

Of Monsters And Men – Beneath The Skin Fast vier Jahre nach ihrem Charterfolg »Little Talks« liefern die Isländer mit »Beneath The Skin« ihr zweites Album ab. Passend zum Titel gibt es darauf noch mehr Tiefgang und persönlichere Texte als auf ihrem Debüt. Hauptgrund dafür: Die Musiker haben in den letzten Jahren auf der ganzen Welt gespielt, viel gesehen und erlebt. Ihre Gedanken dazu verpackt die Band um Nanna Hilmarsdottir und Ragnar Thorhallsson in bezaubernden Folk-Pop mit Texten über Fabelwesen. Fazit: Der Zweitling ist durchaus ein würdiger Nachfolger für den Überraschungserfolg »My Head Is An Animal«. Bereits erschienen bei Universal Music

Berge – Vor uns die Sinnflut Zwölf Jahre machen die Berliner Marianne Neumann und Rocco Horn bereits gemeinsam Musik. Durch ganz Europa sind sie getourt und haben ein wenig beachtetes Album herausgebracht. Zum Durchbruch hat das nicht gereicht – bis zum selbst produzierten Video »10.000 Tränen«. Auf YouTube wurde der Clip über Nacht zum Hit und brachte dem Duo einen Plattenvertrag ein. Das Besondere: »10.000 Tränen« ist ein Plädoyer für den Tierschutz, berührend und unbequem zugleich. Diesen Anspruch auf Pop mit Tiefgang setzen die beiden auf dem Album konsequent fort.

MUSIK

A$AP Rocky – AT.LONG. LAST.A$AP Über fehlende Schlagzeilen rund um sein Album kann sich A$AP Rocky nicht beklagen. Angekündigt wurde die Platte bereits für März, dann mehrfach verschoben. Kurze Zeit stand alles sogar auf der Kippe. Doch das Warten hat sich wirklich gelohnt, das wird schon beim Blick auf die »Gästeliste« klar. Neben rappenden Superstars wie Lil’ Wayne, Kanye West oder Mos Def konnte Rocky auch Alt-Rocker Rod Stewart für ein Feature gewinnen.

Fazit: Weltverbesserung kann durchaus Spaß machen.

Fazit: Sicher kein Album mit Legenden-Ambitionen, aber immerhin verdammt gute Rapmusik.

Bereits erschienen bei Sony Music

Bereits erschienen bei Sony Music

Kleine Fotos: PR

MUSIK


FESTIVALS – PAUSENHOF 25

So klingt der Sommer

Tickets gew innen: Schick uns eine E-Mail an redaktion@ yaez.de un d schreib uns, auf wel chem Festiv al du gern feiern möc htest. Einsen deschluss ist jeweils vi er Tage vor Festival­ beginn. Der Rechtsweg ist ausgeschlo ssen.

Sonne, Zelten und laute Musik – besser kann es nicht laufen. Vorausgesetzt, es spielt die richtige Band. Wir sagen, welches Festival am besten zu dir passt und obendrauf gibt’s Tickets zu gewinnen. Text: Leoni Schmidt-Enke Illustration: Jakob Hinrichs

Du bist Fan von: Punkrock

Du bist Fan von: Gitarrensolos

Du bist Fan von: Bass

Dein Festival: Mair1-Festival

Dein Festival: Brocken

Dein Festival: Nature One

Dein Motto: »Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll!«

Dein Motto: Wichtiger, als wo man

Dein Motto: Love, Peace and Unitiy! Hier

ist, ist, mit wem man dort ist! Deshalb

liegt Liebe in der Luft.

Location und Acts: Von 26. bis 27. Juni rocken unter anderem die Guano Apes, Millencolin und Agnostic Front in Montabaur im Westerwald.

brauchst du ein Festival, wo jeder auf seine Kosten kommt.

August in der Raketenbasis Pydna. Acts

Location und Acts: In Elend bei Sorge

sind unter anderem Zedd, Robin Schulz,

Wir verlosen 1x2Tickets!

im Harzgebirge gibt es von 30. Juli bis

Dr. Motte und Moonbootica.

mair1-festival.de

zum 1. August unter anderem Pop-

Du bist Fan von: Deutschrap Dein Festival: Spack! Festival

Rock mit AnnenMayKantereit, Punk

Wir verlosen 1x2 Tickets

mit Turbostaat und HipHop mit OK Kid.

www.nature-one.de

Wir verlosen 1x2 Tickets! rocken-am-brocken.de

chose me.« Trotzdem hast du als knallharter Gangster auch Lust auf ein bisschen Abwechslung.

in Oberhausen. Wir verlosen 1x2 Tickets! Gefällt dir auch noch: Juicy Beats: Von 24. bis 25. Juli im Westfalenpark Dort-

Acts und Location: Von 21. bis 22. August im Wirges-

mund unter anderem mit Fettes Brot.

Festivalpark im Westerwald. Neben den vielen Hip-

Wir verlosen 1x2 Tickets!

Hop-Acts kommen auch Jennifer Rostock und MIA. Wir verlosen 1x2 Tickets! spack-festival.de

Fachwerkhäusern Dein Festival: Taubertal-Festival Dein Motto: Das Auge hört mit – auch die Location ist bei Festivals wichtig! Location und Acts: Sondaschule, The Offspring, Kraftklub und Marteria stürmen von 6. bis 9. August das Taubertal. Wir verlosen 1x2 Tickets! taubertal-festival.com

Gefällt dir auch noch: Lollapalooza Berlin: auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof. Für Musik sorgen am 12. und 13. September unter anderem Macklemore & Ryan Lewis, Seeed und Deichkind. Wir verlosen 1x2 Tickets!

Love Family Park: Am 4. Juli in Mainz. Wir verlosen 2x2 Tickets!

Kosmonaut-Festival: Am 26. und

Dein Motto: Warum nur eins wählen,

27. Juni mit Kraftklub und K.I.Z am

wenn man auch zwei haben kann?

Stausee Rabenstein in Chemnitz. Wir verlosen 1x2 Tickets! Mamuku: In Obernburg direkt am Main

Du bist Fan von: Hübschen Städtchen mit

Gefällt dir auch noch: Ruhr in Love: Das »elektronische Familienfest« am 27. Juni

Dein Motto: »I didn’t choose the thug life, the thug life

V4-25

Location und Acts: Von 31. Juli bis 2.

rocken vom 5. bis 7. Juli unter anderem Jan Delay und Andreas Bourani. Wir verlosen 1x2 Tickets!

Dein Festival: Mini-Rock-Festival Du bist Fan von: Pommes mit Schokosauce, Hip Hop UND Rock. Du willst dich nicht zwischen zwei Dingen entscheiden. Location und Acts: Vom 31. Juli bis zum 1. August in Horb am Neckar. Trailerpark und Genetikk bringen dich zum Bouncen, Royal Republic und Heisskalt zum Pogen. Wir verlosen 2x2 Tickets! www.mini-rock-festival.de


26 PAUSENHOF – STERNCHENFRAGE

Auf dem Bauernhof der Familie Huber gibt es Schafe und Hühner. Herr Huber geht eines Mittags über den Hof und zählt bei anderen Lebewesen (also ihn selbst nicht eingerechnet) insgesamt 40 Augen und 64 Beine. Wie viele Schafe gibt es derzeit auf dem Bauernhof? In jeder Ausgabe stellt ein Lehrer die extraschwere Sternchenfrage, und wer sie richtig beantwortet, kann einen unserer Gewinne abstauben. Diesmal hat Mathelehrer Andreas Brandt gefragt. Hast du auch einen coolen Lehrer, dem eine tricky Sternchenfrage zu seinem Fach einfällt? Dann schreib uns an redaktion@yaez.de

So kannst du mitmachen: Auf YAEZ.de im Suchfenster »Sternchenfrage« eingeben, Antwort eintragen, Preise absahnen. Teilnahmeschluss: 14. September 2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Für Romantiker

Für Sportsfreunde Egal ob es regnet oder der Matsch spritzt – der GoXtreme Race Micro Action Kamera können Wasser und Dreck nichts anhaben. Sie ist robust und wasserfest und macht tolle Erinnerungsfotos oder kleine Videoclips beim Surfen oder auf dem Mountainbike. Du kannst die Kamera auch am Fahrradhelm oder Lenker befestigen. Die Aufnahmen kannst du noch direkt vor Ort auf dem extra großen Kameradisplay überprüfen.

George flüchtet vor seiner Freundin und dem Druck, ihr endlich einen Heiratsantrag machen zu müssen. Plötzlich steht mitten auf der Straße eine Braut, die gerade von ihrer eigenen Hochzeitsfeier weggerannt ist. Die beiden machen sich zu einem abenteuerlichen Roadtrip auf … Den Film »Eine Braut zum Verlieben« gibt es ab dem 6. August auf DVD und Blu-ray. YAEZ verlost vier Filmpakete mit je einer DVD und zwei duftigen Körperpeelings (einmal Ingwer, einmal Erdbeer)!

YAEZ verlost die GoXtreme Race Micro Action Kamera!

Für Leseratten Für Styler Musik hören und telefonieren – und das alles ohne lästige Kabel! Mit dem Bluetooth-Headset von ISY hast du bis zu zehn Meter Reichweite. Der Kopfhörer hat außerdem ein eingebautes Mikrofon und ein Freisprech-Set. Ein großer Vorteil ist auch der leistungsfähige Akku: Du kannst vier Stunden Musik hören, ohne ihn aufladen zu müssen. Die Kopfhörer gibt’s in den Farben rot, schwarz und weiß.

Damit dir der Lesestoff nicht so schnell ausgeht, haben wir zusammen mit dem Verlag dtv Buchpakete für dich gepackt. Mit dabei sind drei spannende Romane: »Sommer am Abgrund« von Jane Casey, »The Moon and more« von Sarah Dessen und »Drei kleine Wörter« von Sarah N. Harvey. Unser Favorit: In »Drei kleine Wörter« macht sich der 16-jährige Sid auf die Suche nach seinem Halbbruder. Eine fesselnde Geschichte über das Leben in einer Pflegefamilie. YAEZ verlost drei Buchpakete von dtv mit jeweils drei Romanen!

YAEZ verlost fünf Kopfhörer von ISY!

YAEZ #79 Ich werd jetzt Streber: Das große Lern-Special On the Road: Berufe in der Logistikbranche Ich vermiss dich: Alles übers Abschiednehmen

IMPRESSUM

CHEFREDAKTEURIN: Ineke Haug (ViSdP)

Die Jugendzeitung YAEZ erscheint zweimonatlich und liegt kostenlos an 3.912 weiterführenden Schulen in Deutschland aus.

ART DIRECTION: Melina Diener, Simon Keller

ISSN: 1612-8257 HERAUSGEBER: Janos Burghardt, Simon Keller, Michael Hartung REDAKTION & VERLAG: Yaez Verlag GmbH Kornbergstr. 44, 70176 Stuttgart Tel: 0711 997983-0 Fax: 0711 997983-22 redaktion@yaez.de www.yaez.com

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VERBREITETE AUFLAGE: 329.230 Exemplare (IVW Q1/2015)

REDAKTION DIESER AUSGABE: Kira Brück, Laura Buschhaus, Birk Grüling, Marie-Charlotte Maas, Julia Anderton, Mascha Dinter, Erik Brandt-Höge, Leoni Schmidt-Enke

ABO / AUSLAGESTELLEN: Tel: 0711 997983-0, Fax: -22 E-Mail: vertrieb@yaez.de Der Bezug der Jugendzeitung ist kostenlos.

ILLUSTRATIONEN / GRAFIK / LAYOUT: Melina Diener, Steffen Heil, Jakob Hinrichs, Till Hafenbrak, Frauke Lehn

DRUCK: Bechtle Verlag&Druck, 73730 Esslingen

FOTOS: Mike Krueger, PR ANZEIGENLEITUNG: (verantwortlich für den Anzeigenteil) Martin Poeplau (0711 997983-06, martin.poeplau@yaez.com)


WILLST DU MEIN BUDDY SEIN? Streit auf dem Schulhof schlichten, jüngere Schüler bei den Hausaufgaben unterstützen oder den Weg in die Schule sicherer machen – das buddY-Programm zeigt, dass man gemeinsam mehr erreicht.

Weil Schule mehr ist als Lernen … Die Idee hinter dem buddY-Programm ist, dass Schule nicht nur ein Ort sein soll, an dem gepaukt wird, sondern auch soziale und emotionale Fähigkeiten gefördert werden – die ja im späteren Leben genauso wichtig sind. Die Schüler übernehmen als buddYs in Projekten oder im Unterricht Verantwortung für andere und werden dadurch in ihrer Persönlichkeit gestärkt. Die Projekte können ganz unterschiedlich sein. Manche buddYs engagieren sich für jüngere Schüler und unterstützen sie beispielsweise bei der sicheren Internetnutzung oder bei den Hausaufgaben, andere schlichten Streit auf der Busfahrt in die Schule. Die buddYs tragen dazu bei, dass Konflikte gelöst werden, der Kontakt zwischen älteren und jüngeren Schülern sich verbessert und dass die Schüler mehr übereinander erfahren. Sie sorgen auch dafür, dass sich Schüler und Lehrer an der Schule wohlfühlen – denn nur wem es psychisch gut geht, der geht auch gerne zur Schule. Hier sind die buddYs am Werk In der städtischen Realschule Luisenstraße in Düsseldorf engagieren sich die buddYs nicht nur auf dem Schulgelände für die Mitschüler. Mit der Initiative »Gerechtigkeit für Düsseldorf« macht sich die Schule besonders für demokratische Werte an Schulen stark. »Wir buddYs haben uns damit bereits im Landtag in Düsseldorf vorgestellt«, berichtet Christoph, der Initiator des Projekts. Die drei Schülerinnen Lisa, Naomi und Laryssa sind froh, als buddYs ihre Schule nach ihren Ideen und Vorstellungen mitgestalten zu können: »Das buddY-Programm hat unsere Schule positiv verändert, es gibt weniger Rangeleien und viel mehr Miteinander. Das macht Spaß«, sagt Laryssa. Alle drei Mädchen bieten ihren Mitschülern als Tanz-buddYs Bewegung und Abwechslung in den Pausen.

buddy = englisch für Kumpel

KANN ICH AUCH EIN BUDDY WERDEN? Sprich deinen Klassen- oder Vertrauenslehrer auf das buddY-Programm an, alle Infos dazu findet er oder sie hier: www.buddy-ev.de

Lisa, Naomi und Laryssa (v.l.n.r.) engagieren sich als TanzbuddYs und denken sich Choreografien für ihre Mitschüler aus.

NACHGEFRAGT: NAOMI (13) VON DEN TANZ-BUDDYS ERZÄHLT VON IHREM ENGAGEMENT. Beim buddY-Tag tauschten sich die Schüler aus und stellten ihre Projekte vor.

Das buddY-Programm ist derzeit offizielles Landesprogramm in fünf Bundesländern. Insgesamt beteiligen sich bundesweit über 1.200 Schulen. In Nordrhein-Westfalen arbeiten Schulen bereits seit 1999 mit dem buddY-Programm. Seit Februar 2010 ist es offizielles Schulprogramm in NRW für alle Schulen der Sekundarstufe I im Ganztag. Seither haben 122 Schulen ein buddY-Grundlagentraining absolviert. Im Rahmen ihrer schulischen Präventionsarbeit unterstützt die Unfallkasse NRW Kindertageseinrichtungen und Schulen, die Gesundheitsförderung und Prävention in die Entwicklung ihrer Qualität integrieren – so wie das buddY-Programm in Nordrhein-Westfalen.

Wie kamt ihr auf die Idee die Tanz-buddYs zu gründen? Ich wollte unbedingt ein buddY sein und andere Schüler bei ihren Problemen unterstützen. Die Tanzgruppe ist eine tolle Möglichkeit, genau das zu tun. Wie genau sieht euer Engagement aus? Wir tanzen, haben dabei Spaß und lassen unsere Probleme und Sorgen dabei los. Wie kommt das bei euren Mitschülern an? Die Kinder finden es gut, dass wir ihnen helfen. Obwohl – manche finden es blöd oder auch peinlich, wenn wir tanzen. Das ist sehr schade und ich würde mir wünschen, dass wir uns weiter verbessern und auch ernster genommen werden. Hat das Projekt deinen Schulalltag verändert? Ja! Es ist normal geworden, dass ich dienstags nach der Schule tanze. Ich bleibe nach der 6. Stunde freiwillig länger und freue mich auf die Tanzeinheit und das Miteinander.


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