Spiritualität :
Über die von Sukadv Bretz
Katha
Die Katha Upanishad ist die vielleicht bekannteste Geschichte aus den Upanishaden, die Geschichte von Nachiketas und Yama, dem Gott des Todes. Es ist eine Geschichte, in der es um die allerhöchsten Fragen geht. Sie hat einen lustigen, fast eigenartigen Anfang. Nachiketas hatte einen Vater, der gern in den Himmel kommen wollte. Vajashravas hatte schon ein gewisses Alter und wollte sicherstellen, dass er nach dem Tod nicht in die Hölle käme, sondern in den Himmel. Nach der damaligen Vorstellung war das Ziel des Lebens, in den Himmel zu kommen. Was hierfür nötig war, tat man und praktizierte daher ein bestimmtes Ritual, das dies ermöglichen sollte.
Die Opfergaben des Vaters
Teil dieses Opferrituals war es, die Hälfte seines Besitzes als barmherzige Gabe zu spenden. Vajashravas teilte also seine Besitztümer in zwei Teile. Er schaute sich seine Ländereien an, behielt die fruchtbaren Äcker und gab die Unfruchtbaren, wo die Böden nichts mehr hergaben, weg. Er schaute sich seine Kühe an. Die Hälfte der Kühe, die keine Milch mehr hatten, gab er weg, die Milch gebenden Kühe behielt er. Als Nachiketas, sein Sohn, das sah, machte er sich Sorgen um seinen Vater. Er fürchtete, diese Zeremonie könnten seinem Vater mehr schaden als nutzen. Daher sagte er zu ihm: „Vater das sind keine Opfer, die dir Verdienst bringen werden. Welchen Verdienst kann es geben, wenn du das Minderwertige als Opfergabe gibst?“ Der Vater antwortete: „Nachiketas, sei ruhig, das spielt keine Rolle. Du verstehst davon nichts. In den Schriften heißt es, man solle die Hälfte seiner Besitztümer weggeben, genau das tue ich.“ Der Vater fuhr fort, seinen Besitz zu teilen. Er teilte seine Kleider in zwei Hälften. Welche er nicht mehr trug, gab er weg, welche er mochte, behielt er. Dann teilte er seine Möbel in zwei Teile. Was nicht richtig funktionierte oder er nicht mochte, gab er weg, die anderen behielt er. Wieder kam Nachiketas zu seinem Vater und sagte: „Vater das sind keine Opfer, die dir Verdienst bringen werden.“ Doch auch diesmal reagierte sein Vater abweisend. Schließlich sagte Nachiketas zu seinem Vater: „Vater, da du alles in zwei Teile teilst und das Schlechtere weggibst, gib auch mich weg. Da du zwei Söhne hast und mit mir immer unzufrieden bist, bin ich der weniger Gute. Wem gibst du mich?“ Hierauf antwortet der Vater erbost: „Erzähl keinen Unsinn, lass mich in Ruhe. Das (die Söhne) gehört nicht dazu.“ Doch Nachiketas fuhr unbeirrt fort: „Wenn du die Opfervorschriften wörtlich nimmst, wie du es ja machst, dann musst du auch mich weggeben. Wem gibst du mich?“
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