Bericht:
Inspirationen für die Gestaltung des Speiseraums Haridwar von Claudia Uckel Die Stadt Haridwar liegt wie Rishikesh am heiligen Fluss Ganges. Berühmt ist Haridwar besonders für seine vielen Tempel und das größte religiöse Fest der Erde, Kumbh Mela, sowie die an den Ufern des Flusses täglich stattfindenden Feuerrituale (Arati). Für die Gestaltung des langen Ess-Raumes im Maha Meru schien mir das Thema der Mutter Ganga mit einer Darstellung der für die Inder so wichtigen Quelle ihrer Spiritualität sehr passend.
Bedeutung von Ganga
„Ganga Mata ist die Mutter (Mata = „Mutter“) der hinduistischen Anbetung und Kultur, die alles akzeptiert und alles vergibt.“ Ganga schenkt Wasser und Glück und ist Freund oder Wohltäter von allem, was lebt. Sie thront als Wandbild am Ende des Raumes auf ihrem Reittier, dem Makara, einem Seeungeheuer, das Teile von verschiedenen Körpern hat, einschließlich eines Elefantenrüssels. Ganga wird hier mit vier Armen dargestellt. Die vorderen Hände sollen bestimmte Gesten ausführen:
Abhaya und Varada
Die Geste der Beseitigung der Angst und die Geste der Großzügigkeit. In der linken oberen Hand hält sie einen Wassertopf, aus dem Wasser spritzt. In der rechten Hand hält sie einen Lotus, das Symbol für Reinheit.
An der länglichen Seite
des Speisesaales fließen die Wellen des Flusses weiter bis zur Teestation. Zu sehen sind hier typische Tiere, die im Naturraum Ganga vorkommen. Heilige Kühe, Fische, Vögel und ein Elefant tummeln sich im und am Wasser. Um dem Raum auch einen verdauungsfördernden Aspekt in Form von Feuer (Agni) hinzuzufügen, wurden sieben kleine Opferschälchen mit Blüten und brennendem Licht dazugemalt. Hier spannt sich der symbolische Bogen auch zurück zu den Ritualen, die am Ufer des Ganges ausgeführt werden.
Claudia Uckel
ist Illustratorin und Grafikdesignerin. Sie ist Herausgeberin wunderschöner Mandala-Postkarten-Sets. Auch die Wandgestaltung im Café Maya, die Meistergalerie am Anandasaal und die Gestaltung des Speisesaals Haridwar sind aus ihrer Hand. mandalala.de
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