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Vertrauen durch Hingabe Eine weise Geschichte
Vertrauen durch Hingabe Wie uns Mantras dabei helfen tiefes Vertrauen zu entwickeln
von Shivajyoti Arnold In einer Zeit in der alles einzubrechen scheint, Strukturen sich verändern, Pläne nicht umgesetzt werden können und Unsicherheit das Gemüt trübt, ist es umso wichtiger inneres Vertrauen zu erwecken und dieses tief in sich zu verankern.
Die Wiederholung eines Mantras in der Stille, gesungen oder gesprochen, kann dir dabei helfen, innere Harmonie, Halt und Vertrauen zu entwickeln. Das Wort Mantra setzt sich aus den folgenden Silben zusammen: man von manas (Geist) und tra von trajate (befreiend). Somit ist ein Mantra eine Klangfolge auf Sanskrit, die die Kraft besitzt den Geist zu befreien. Klänge sind Schwingungen. Jeder Klang manifestiert sich in einer Form. Mantras wenden sich an unterschiedliche Aspekte des Göttlichen. Sie sind Anrufungen Gottes. Durch die ständige Wiederholung des Namens Gottes manifestiert sich schrittweise die Form der Gottheit, die man verehrt. Maha Mrityunjaya Mantra (Om Tryambakam) Om Tryambakam Yajamahe Sugandhim Pushtivardhanam Urvaarukam Iva Bandhanan Mrityor Mukshiya Maamritat Praktiziere mit Hingabe Um die Wirkung des Mantras zu entfachen ist es weniger notwendig die Bedeutung des Mantras zu kennen. Vielmehr ist eine korrekte Aussprache des Mantras wichtig. Doch um die Wirkung in seiner Gänze zu erfahren, praktiziere mit Bhava (Hingabe). Schnell wirst du eine Öffnung deines Herzens merken und Veränderung in deinem Inneren wahrnehmen können. Es gibt verschiedene Mantras. Ein Mantra ist eine Gottheit. Das Mantra und seine führende Gottheit sind eins. Du kannst in deiner meditativen Praxis die verschiedenen göttlichen Aspekte lobpreisen, indem
du folgende Mantras verwendest:
Om Namo Bhagavate Vasudevaya (Gottheit: Krishna) oder Om Namah Shivaya (Shiva) .
Weitere Mantras, die für Japa geeignet sind, findest du im Yoga Vidya Kirtanheft unter Moksha- (Befreiungs-) Mantras oder im Buch Japa Yoga von Swami Sivananda. Mantras können auch im Wechselgesang gesungen werden – dies nennt man Kirtan.
Tipps für deine Praxis Die tägliche Praxis von Japa kann dir dabei helfen deine Energien zu harmonisieren. Du kannst dich währenddessen auf dein Anahata Chakra (Herzchakra) konzentrieren und dich so tief mit deinem Inneren verbinden. Von dort aus kannst du die Wirkung des Mantras nach außen ausstrahlen und dich mit allen Wesen und der Natur um dich herum verbinden und in tiefe Liebe versinken. Teile die Kraft des Mantras mit deinen Mitmenschen, indem du sie dir vor deinem inneren Auge visualisierst und das Heilmantra Maha Mrityunjaya Mantra (Om Tryambakam) aus tiefstem Herzen für sie wiederholst. Du wirst die Einheit von allem was ist, wahrnehmen können und tiefe Verbundenheit und Wonne spüren. Wiederhole das Mantra mit höchster Konzentration auf dein Ajna Chakra (drittes Auge) und beherrsche deinen Geist. Das Mantra schenkt dir über einen Konzentrationspunkt hinaus die Tiefe des Einheitsbewusstseins. Die entfachte Energie des Mantras manifestiert sich in dir und hilft dir dabei Verhaltensmuster zu durchbrechen und befreit dich von Bedürfnissen und negativen Gedanken. Japa Yoga von Swami Sivananda in unserem Shop und online Shop erhältlich! In voller Kenntnis der Bedeutung ist das Ziel der Gottverwirklichung noch schneller zu erreichen. Richte dich somit in deiner Praxis darauf aus und öffne dich voller Hingabe und Sehnsucht für die Kraft des Mantras.
Verbinde Bhakti mit Karma Praktiziere immer und überall. Du stehst in einer Warteschlange im Supermarkt? Wiederhole ein Mantra! Du arbeitest im Garten oder im Homeoffice? Wiederhole ein Mantra! Verbinde Bhakti (Yoga der Hingabe) und Karma Yoga (Yoga der Tat) miteinander, wie es Krishna zu Arjuna sagt:
„tasmāt sarveshu kāleshu mām anusmara yudhya cha, mayy arpita-mano-buddhir mām evaishyasy asamshayah.“
„Denke daher immer an Mich und kämpfe, deinen Geist und deine Vernunft in Mir begründet, wirst du ohne Zweifel allein zu Mir kommen“ (Bhagavad Gita, VIII-7).
Wenn du dich fragst, wie kann das funktionieren? Dann lade ich dich dazu ein, die erhebenden Zeilen von Swami Sivanananda zu lesen: „Gott erklären zu wollen, heißt Gott zu leugnen. Man kann ein endliches Objekt genau beschreiben. Wie aber kann man Unbegrenztheit oder Das Unendliche Wesen definieren, das die Quelle und letzte Ursache aller Dinge ist? Wenn man Gott beschreibt, begrenzt man das Grenzenlose, beschränkt man Ihn mit Vorstellungen des Geistes. Gott ist jenseits der Reichweite des groben Geistes, aber man kann Ihn durch Mantrawiederholung (Japa) und Meditation mit einem reinen, feinen, einpünktigen
Geist erfahren.“
Japa ist die geistige Wiederholung eines Mantras. Im gleichnamigen Buch Japa Yoga schenkt Swami Sivanananda seinen Lesern einen tiefen Einblick in die kraftvollen Wirkungen der Mantra-Rezitation. Ihm zufolge dient Japa dem Aspiranten dazu, seinen Geist zu beherrschen und sich mit Gott zu vereinen. Innerer Frieden, Vertrauen und Glückseligkeit stellen sich ein. Shivajyoti Arnold Yogalehrerin, Meditationslehrerin und Sevaka in Bad Meinberg. Ihre Liebe zum Leben bringt sie mit Leichtigkeit durch das Singen, Schreiben und Tanzen zum Ausdruck.