JUNIOR&COACH 4 2014

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EUR 1,10 AUSGABE 4.2014

DFB – INFORMIERT Futsal

Seite 6 – 7

NACHGEFRAGT Interview mit Frank Engel

Seite 13

HINTER DEN KULISSEN Sportschau

Seite 19 – 20

Der 1. FC Köln im Portrait

Imago/Sven Simon

Offizielles Mitteilungsorgan von „alles fussball – der club“ e.V.


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WIR SUCHEN DIE "STILLEN HELDEN – JUGENDTRAINER"

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VORWORT

4.2014

INHALT // AUSGABE 4.2014 Portrait 1. FC Köln Seite 4 – 5 DFB – informiert Seite 6 – 7 KOMM MIT Rückblick Seite 8 ALLtogether – european youth football festival Seite 9 100 stille Helden 2014 Seite 10 22. KOMM MIT-Bildungsreise Seite 11 LOTTES KICKER Seite 12 Interview mit Frank Engel Seite 13

LIEBE FREUNDE UND FÖRDERER DES (JUGEND-)FUSSBALLS, die Turniersaison 2014 neigt sich dem Ende zu. Viele spannende Partien wurden gespielt, zauberhafte Tore erzielt und neue Freundschaften geknüpft. Doch nicht nur bei KOMM MIT dreht sich alles um talentierte Nachwuchskicker. Auch Dirk Lottner, ehemaliger Profi des 1. FC Köln, fördert und fordert den Nachwuchs mit seiner neu eröffneten Fußballschule LOTTES KICKER. Den Stellenwert der Nachwuchsarbeit im deutschen Fußball schätzt Frank Engel ebenfalls sehr hoch ein. Für den JUNIOR&COACH nahm er sich die Zeit und sprach über die Entwicklung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und den diesjährigen WM-Titel. Im Fußball sind alle Akteure dazu aufgerufen, den Kindern und Jugendlichen nicht nur fußballerische Tricks, sondern ebenfalls soziale Werte zu vermitteln. Daher hat KOMM MIT auch dieses Jahr wieder die 100 engagiertesten Jugendtrainer und -betreuer gesucht und geehrt. Die „100 stillen Helden“ wurden zur 22. KOMM MIT-Bildungsreise eingeladen, wo sie sich unter der spanischen Sonne mit neuen Trainingsmethoden bekannt machen konnten. Wir hoffen, ihr habt viel Freude mit der aktuellen Ausgabe des JUNIOR&COACH und verbringt eine besinnliche Weihnachtszeit mit der ganzen Familie. Wer sich noch ein zusätzliches Geschenk unter den Weihnachtsbaum legen will, der nimmt am großen KOMM MIT-Quiz teil. Wir wünschen euch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Turnierjahr. Euer Redaktionsteam

Trainingslehre Seite 14 – 15 KOMM MIT Turnierneuheiten Seite 16 Deutsche Krebshilfe Seite 18 Sportschau Seite 19 – 20 Quiz und Bilderrätsel Seite 22 KOMM MIT – wir sind für Euch da Seite 23

IMPRESSUM JUNIOR & COACH ist die Clubzeitschrift von „alles fussball - der club“ e.V. Herausgeber: „alles fussball - der club“ e.V., Ausgabe: 04.2014 Verantwortlich für den Inhalt: Markus Egyptien · Florian Heuschmid Verlag und Redaktion: Jugendsport International GmbH Pützchens Chaussee 202 · D-53229 Bonn Tel.: 0228 / 976 72-90 Fax: 0228 / 976 72-92 Koordination: Markus Egyptien Bezugspreis: 1,10 Euro (ist im Mitgliedsbeitrag von „alles fussball - der club“ e.V. enthalten) Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten. Layout: Damaschke Grafik Design/Köln Druck: Druckerei Eberwein OHG, 53343 Wachtberg-Villip Bildnachweise: S. 9: skyline berlin©JiSign

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PORTRAIT 1. FC KÖLN

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„Mer stonn zo Dir, FC Kölle...“

©Imago/Sven Simon

... - ein Motto, das verbindet. Die Erfolgsgeschichte des 1. Fußball-Club Kölns beginnt am 13. Februar 1948. Durch den Zusammenschluss der beiden Kölner Vereine „Kölner Ballspiel-Club 01“ (KBC) und „Spielvereinigung Sülz 07“ wurde eine neue Ära eingeläutet. Der 1. FC Köln wurde unter dem Vorsitz des ehemaligen KBC Präsidenten Franz Kremer gegründet. Paradoxerweise gab es zahlreiche Kölner Vereine, die vor dem 1. Fußball Club Köln gegründet wurden. So gab es viele kritische Stimmen zu dieser Namensgebung. Allen voran verlangte der 1899 gegründete und damit älteste Verein Kölns, der VfL Köln, das Anrecht, als „erster“ Fußballclub in Erscheinung treten zu dürfen. Die Kritik verpuffte allerdings sehr schnell, da der 1. FC Köln durch den sportlichen Erfolg überzeugen konnte. So stieg der FC ein Jahr nach seiner Gründung von der Rheinbezirks- in die Oberliga auf, die bis dato höchste Spielklasse des deutschen Fußballs. u Franz Kremer Der „Boss“, wie ihn Spieler und Fans seinerzeit ehrfürchtig nannten, war ein verbissener Perfektionist. Er arbeitete von morgens bis abends an der Mannschaft und den Vereinsstrukturen.

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Er lenkte den Fußballclub ungeachtet von Miss- gefährdeten 4:0 Sieg über Nürnberg im Berlierfolgen in immer professioneller werdende ner Olympiastadion setzte sich der FC souverän Bahnen. Dieser Aufwand war gänzlich unty- gegen den Kontrahenten durch und stellte eine pisch für die damalige Zeit. Ebenso sorgte ganze Stadt auf den Kopf. Mehr als 200.000 Franz Kremer sich sehr Menschen versammelten sich „Wollt ihr mit mir um das Wohlergehen seiin der Kölner Innenstadt, um ner Spieler. Er gab ihnen Deutscher Meister werden?“. ihren FC feierlich in Empfang zum einen die wirtschaftzu nehmen. liche Absicherung nach der Karriere, zum ande- Die erste internationale Erfahrung verlief jedoch ren übernahm er eine Berater-Rolle. Er wachte weniger glänzend. Gegen den schottischen Verstets darüber, dass die Spieler sparsam und mit treter Dundee war nichts zu holen. Mit 1:8 Bedacht ihr Geld ausgaben. mussten sich die Kölner geschlagen geben – Als der 1. FC Köln im Jahre 1948 gegründet die bis heute höchste Niederlage einer deutwurde, warb Franz Kremer für die Fusion mit schen Mannschaft auf internationaler Bühne. der damals legendären Frage: „Wollt ihr mit mir An dem Ausscheiden konnte auch das RückDeutscher Meister werden?“. 14 Jahre später spiel nichts ändern, das die Kölner mit 4:0 sollte sein Traum Wirklichkeit werden. Am 12. gewinnen konnten. Mai 1962 feierten die Kölner ihre erste Meis- Ein Jahr später, im August 1963, wurde mit terschaft der Vereinsgeschichte. Mit einem un- großem Zutun Kremers die neue Bundesliga,


PORTRAIT 1. FC KÖLN

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wie wir sie heute kennen, gegründet. Bereits seit den 1950er-Jahren war er mit dem späteren DFB-Präsidenten Hermann Neuberger bemüht, das neue „eingleisige“ Ligasystem einzuführen. Die Kölner wurden in der darauffolgenden Saison zum ersten deutschen Bundesliga-Meister gekürt. Während des Meisterschaftsspiels am 11. November 1967 gegen die Eintracht aus Frankfurt verstarb Franz Kremer während der RadioLive-Übertragung. Der bekannteste Präsident der Vereinsgeschichte wurde 62 Jahre alt. Noch heute ziert sein Name das Amateurstadion sowie die Zufahrtstraße zum Vereinsgelände des 1. FC Köln.

Gründungsdatum:

13. Februar 1948

Vollständiger Vereinsname:

1. Fußball-Club Köln 01/07 e. V.

Vereinsfarben:

Rot und Weiß

Stadion:

RheinEnergieStadion

Fassungsvermögen:

50.000

Präsident:

Werner Spinner

Trainer:

Peter Stöger

Homepage:

www.fc-koeln.de

Liga:

1. Bundesliga

Die wichtigsten Erfolge:

Deutscher Meister: (3) 1962, 1964, 1978 DFB-Pokalsieger: (4) 1968, 1977, 1978, 1983

höchste deutsche Spielklasse auf. Der Erfolg währte jedoch nicht lang. Bereits eine Saison später stiegen die Geißböcke erneut ab. Daran konnten auch die 12 Tore des Topstürmers nichts ändern. Den Abstieg nannte Lukas Podolski als einen Hauptgrund für seinen Abschied aus Köln. Er entschloss sich, zum FC Bayern München zu wechseln. Dort gelang ihm jedoch nie der Durchbruch. Schließ-

©Imago/Chai v. d. Laage

u Hennes Viele Vereine besitzen ein Maskottchen, jedoch nur wenige davon sind lebendig. Hennes – Maskottchen des 1. FC Köln – ist eine der wenigen Ausnahmen. Hennes wurde dem Verein exakt zwei Jahre nach Vereinsgründung, also am 13. Februar 1950, auf einer Karnevalssitzung von Carola Williams überreicht. Der Geißbock solle dem FC Glück bringen. Seinen Namen erhielt er von dem damaligen Spielertrainer Hennes Weisweiler, mit dem der Verein bereits große Erfolge feiern konnte. Innerhalb weniger Jahre wurde der Geißbock zur Identifikationsfigur des Vereins. Hennes war und ist bis heute so beliebt, dass er sogar in das Vereinslogo integriert wurde. Nachdem Hennes verstarb, stellte sich die Frage nach der Fortführung des Namens. Hennes Weisweiler hatte den Verein zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Also wurden alternative Namen, wie „Heinzchen“ und „Oskar“, ausprobiert. Jedoch bekam der Geißbock zügig wieder seinen alten Namen Hennes mit dem Zusatz „der Zweite“, wie es auch bei Karnevalsprinzen üblich ist, zurück.

VEREINSDATEN

u Lukas Podolski Was wäre der FC ohne Lukas Podolski?! Seit 1995 spielt er für „seine große Liebe“. Bereits als 18-jähriger durfte er für die Profis auflaufen und schoss gleich in seiner Debütsaison 2003/2004 10 Tore. Leider reichten seine Torerfolge nicht aus, um den Abstieg abzuwenden. Es folgte eine sensationelle ZweitligaSaison für den jungen „Poldi“. In 30 Spielen schoss er 24 Tore und wurde damit Torschützenkönig der zweiten Fußball-Bundesliga. Der FC stieg souverän als Meister erneut in die

lich kehrte er 2009/2010 in seine alte Heimat zurück, wo er anfangs jedoch ebenfalls nicht überzeugen konnte. Erst im laufe der Saison 2010/2011 spielte er wieder erfolgreich. Zur Saison 2012/2013 verließ er zum zweiten Mal „seinen“ FC in Richtung London, wo er bis heute spielt. Den Durchbruch schaffte er bisher nicht. Sogar in der Nationalmannschaft scheint der Stürmer nicht mehr gesetzt zu sein. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien spielte er lediglich 54 Minuten.

u RheinEnergieStadion Das RheinEnergieStadion ist die Heimspielstätte des 1. FC Köln und befindet sich im Kölner Stadtteil Müngersdorf. Der Vorläufer war das 1923 erbaute Müngersdorfer Stadion. Seit 2004 ist das neue Stadion in Betrieb. Namensgeber seither ist der Kölner Energieversorger RheinEnergie. Das Stadion umfasst eine Kapazität von fast 50.000 Plätzen. Selbst in Zeiten der Zweitklassigkeit war ein ungewöhnlich hoher Zuschauerschnitt von mehr als 40.000 Besuchern zu verzeichnen. Das RheinEnergieStadion wird überwiegend für die Austragung der Heimspiele des 1. FC Köln genutzt. Jedoch finden dort auch zahlreiche andere Veranstaltungen wie Konzerte und Firmenmeetings statt. Außerdem war das RheinEnergieStadion bei der Weltmeisterschaft 2006 Austragungsort von vier Gruppenspielen sowie dem Achtelfinale zwischen der Schweiz und der Ukraine. u 1. FC Köln heute Aktuell rangiert der FC nach dem 13. Spieltag mit 15 Punkten auf dem 12. Tabellenplatz. Trainer Peter Stöger scheint eine gute Mischung aus jungen Talenten und gestandenen Spielern gefunden zu haben, um auch in Liga eins zu bestehen. Sorgen muss sich die Vereinsführung allerdings um den Stürmerstar Patrick Helmes machen. Er fällt aufgrund eines Knorpelschadens auf unbestimmte Zeit aus. Könnte Prinz Poldi eine mögliche Option sein?

www.fc-koeln.de 5


DFB – INFORMIERT

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Futsal erobert die Halle

©Juergen Schwarz/Bongarts/Getty Images

Lasst uns gemeinsam den Futsal entdecken! So lautete eines der Mottos der 22. Bildungsreise für Jugendtrainer und -betreuer von KOMM MIT International in Barcelona. Bernd Barutta, DFB-Abteilungsleiter für Amateurfußball und hauptverantwortlich für den Bereich Futsal, berichtet im Nachgang der Veranstaltung von einer enormen Wissbegierde bei allen Beteiligten. „Nicht nur bei den Spielern spürt man die wachsende Begeisterung für den Sport, sondern auch bei Trainern und Offiziellen, die sich der Weiterentwicklung des Futsals verschrieben haben.“ Dies verwundert nicht, denn sei es die Fußballlegende Pélé, der mehrmalige Weltfußballer Lionel Messi oder aber der portugiesische Superstar Cristiano Ronaldo. Alle verbindet eine gemeinsame Vergangenheit: Die Wurzeln ihrer Karriere liegen im Futsal. Nachdem die offizielle Hallenfußballvariante der FIFA (seit 1989) nun bereits in mehr als 90 Ländern weltweit begeisternd gespielt wird,

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erfreut sie sich auch in Deutschland immer mehr Anhängern. Dabei steht Futsal für modernes, schnelles und kreatives Spielgeschehen auf engstem Raum. Bedenken oder Vorurteile gegenüber dieser Sportart sind unbegründet, weshalb der DFB alle aktiven Fußballerinnen und Fußballer ermutigt, den „futebol de salao“ selbst einmal auszuprobieren. „In der Umstellung des her-

kömmlichen Hallenspielbetriebs auf die Futsalvariante sieht der DFB keinen rein formalen Schritt, sondern möchte bei allen, die das Spiel selbst einmal gespielt haben, Identifikation schaffen.“ Denn Futsal fördert die technischen Fähigkeiten, erhöht die Handlungsschnelligkeit und minimiert das Verletzungsrisiko der Spieler. Insbesondere Kindern und Jugendlichen hilft die Ausübung von Futsal in ihrer fußballerischen Entwicklung. Aus diesen Gründen wer-


DFB – INFORMIERT

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alle 21 Landesverbände sowie eine Gastmannschaft aus Luxemburg an den Start gehen. Im Nachgang wird es ebenfalls erste Sichtungslehrgänge geben, um das langfristige Ziel einer offiziellen Nationalmannschaft realisieren zu können. Parallel zu diesen Entwicklungen werden ab dem Jahr 2016 ebenfalls alle Hallenturniere im Frauen- und Herrenbereich von der Kreis- bis zur Bundesebene nach Futsalregeln bestritten.

©Thorsten Wagner/Bongarts/Getty Images

den nach Beschluss der Landesverbände und dem Ziel verschrieben, die Entwicklung und des DFB ab sofort alle Jugendwettbewerbe in Verbreitung des Futsals auf allen Leistungsder Halle nach dem offiziellen Futsalregelwerk ebenen zu fördern. Folglich hat er auch die der FIFA ausgetragen. Aufgabe angenommen, den Obwohl die Landesver- Denn Futsal fördert die techniSpitzenbereich intensiver zu bände diesen Schritt kol- schen Fähigkeiten, erhöht die unterstützen. lektiv unterstützt haben, Handlungsschnelligkeit und muss leider immer noch minimiert das Verletzungsrisiko In diesem Zusammenhang wird nach der erfolgreichen festgestellt werden, dass der Spieler. Premiere im vergangenen eine Minorität an Trainern und Kreisbeauftragten existiert, die Zweifel Jahr vom 22. bis 25. Januar 2015 das zweite gegenüber dieser Hallenfußballvariante äußern. DFB Futsal-Landesauswahlturnier ausgetragen. Gerade deshalb hat sich der DFB weiterhin In der Sportschule Duisburg-Wedau werden

FÜR ALLE FUTSALBEGEISTERTEN IN DEUTSCHLAND GIBT ES DIE MÖGLICHKEIT, EINEN FUTSALBALL ZU GEWINNEN. Hierfür bitte das Stichwort „Futsal“ an die E-Mail-Adresse info@komm-mit.com senden. Insgesamt werden zehn Bälle unter allen Teilnehmern verlost.

Deutscher Fußball-Bund www.dfb.de

©Friedmann Vogel/Bongarts/Getty Images

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KOMM MIT RÜCKBLICK

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Weltmeisterliche Saison bei KOMM MIT

Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft drehte sich nicht nur in Brasilien, sondern auch bei KOMM MIT wieder alles um das runde Leder. Während Jogis Jungs mit ihrem unermüdlichen Ehrgeiz und ihrem unerschütterlichen Teamgeist bewiesen haben, dass man gemeinsam seine Ziele erreichen kann und der Spaß dabei nicht zu kurz kommt, standen die Nachwuchskicker auf den KOMM MIT-Turnieren in Europa den großen Fußballstars in nichts nach.

Auf dem Platz bewiesen die Kinder und Jugendlichen aus mehr als 35 verschiedenen Nationen, dass sie die Tricks von Neymar, Messi & Co. genauso gut drauf haben. Rund 1.400 Mannschaften sorgten auf den bisher 20 Turnieren dieses Jahr wieder für unvergessliche, emotionale Fußballmomente, an die sich die Teilnehmer noch gerne zurückerinnern werden. Eines der Highlights der diesjährigen Saison war sicherlich die Eröffnungsfeier des 17. IstriaCups im historischen Amphitheater in Pula, die sogar eine Gladiatorenshow beinhaltete. Über Ostern kickten an der kroatischen Adriaküste 77 Teams aus sechs Nationen um die begehrten Altersklassenpokale. Das U19-Finale hielt den Fairplay-Moment des Turniers bereit: Die Trainer des TuS Amelunxen und des TSV Adelmannsfelden aus Deutschland veranlassten kurz vor Abpfiff der Partie, dass ein Spie-

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ler mit Down-Syndrom von Gambettola AC, einer italienischen Mannschaft, eingewechselt wurde, der daraufhin sein erstes Tor in diesem Turnier erzielte. „Molto bene, ben fatto!“ („Sehr gut, gut gemacht!“), rief der Coach des TuS Amelunxen anschließend über das Spielfeld. Eine Woche später lief der Ball bei der 15. Coppa Adriatica in Riccione rund. Unter der italienischen Sonne lieferten sich die Mannschaften der SF Eisbachtal, der JFG Saar-Halberg und der KSG Eislingen spannende Kopfballduelle und trickreiche Zweikämpfe mit ihren Finalgegnern. Alle drei Teams wurden mit dem ersten Platz in ihrer jeweiligen Altersklasse belohnt. Der VfJ Ratheim konnte sich dagegen über die wichtigste Trophäe der KOMM MIT-Turniere freuen, den Fairplay-Pokal. Doch angefangen hatte die KOMM MIT-Saison wie immer mit der 25. Trofeo Mediterráneo, die auch dieses Jahr wieder alle Rekorde mit 217 teilnehmenden Mannschaften brach. Die Spielerinnen und Spieler konnten sich nicht nur auf Teams aus 8 Ländern freuen, sondern auch über einen Besuch des legendären Camp Nou, der Heimat des FC Barcelona. Neben dem vereinseigenen Museum mit den zahlreichen Trophäen der gewonnenen Titel wurden auch die Sitzplätze sowie die Spielerkabine unter die Lupe genommen.

Aber das Turnier an der spanischen Mittelmeerküste bekommt Konkurrenz aus den Niederlanden, denn sowohl der Netherlands- als auch der Oranje-Cup erfreuen sich steigender Beliebtheit und gehören bereits fest in den Terminkalender vieler Mannschaften. Das liegt sowohl an der modernen Sportanlage mit hochwertigen Kunst- und Naturrasenplätzen als auch an der Unterbringung im Freizeitpark SLAGHAREN, in dem sich die Kicker nach einem fußballreichen Tag austoben können. Zeitgleich zur Fußballweltmeisterschaft trafen sich 58 Teams aus 29 Nationen, um ihr Talent am Ball vor der spektakulären Kulisse des Berliner Olympiastadions beim ALLtogether – european youth football festival unter Beweis zu stellen (Seite 9). Abgerundet wurde die weltmeisterliche Saison mit den Herbstturnieren in Spanien. Hier genossen die Fußballerinnen und Fußballer nach einem spannenden Match bei 27°C den Sprung ins kühle Nass. Jedoch ist die KOMM MIT-Saison noch nicht ganz vorbei: Vom 27. bis zum 30. Dezember präsentieren rund 50 Mannschaften beim 23. Leipziger Hallenturnier ihre Tricks in der Egidius-Braun-Sportschule. Wer schon auf die Turnierhighlights im Jahr 2015 gespannt ist, der sollte auf Seite 16 blättern.


ALLTOGETHER – EUROPEAN YOUTH FOOTBALL FESTIVAL

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Ein Fußballabenteuer in Berlin Veranstaltung jedoch nicht schadete. Ganz im Gegenteil – für die meisten Nachwuchskicker war es ein riesiges Fußballabenteuer, bei der sich die besten Mannschaften bis ins Finale dribbelten. Bei den U17-Junioren konnte sich das Team von RFS Riga aus Lettland durchsetzen, der Pokal der U15-Junioren ging in die Türkei zum Çayyoluspor Kulübü. In der Hauptklasse der U13-Junioren holte sich die

Ganz im Sinne des ALLtogether-Gedankens – ein friedliches Miteinander und gegenseitiger Respekt – lief der Ball vom 07. bis zum 12. Juli beim ALLtogether – european youth football festival unter der Schirmherrschaft der UEFA rund. Insgesamt kickten 54 Teams aus 29 Nationen um die begehrten Altersklassenpokale auf dem Maifeld, direkt neben dem Berliner Olympiastadion.

Bereits zum dritten Mal veranstaltete die gemeinnützige KOMM MIT-Gesellschaft aus Bonn dieses einzigartige Jugendfußballturnier, das nach 2008 in Barcelona (Spanien) und 2010 in Linz (Österreich) nun auch in der Hauptstadt ein Zuhause gefunden hat. Um internationale Turniererfahrungen zu sammeln, reisten mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche an, von denen ca. die Hälfte in Mannschaftszelten auf dem Maifeld untergebracht war. Pünktlich zu Beginn der Eröffnungsfeier mit olympischem Charakter kam die Sonne heraus, um die Teilnehmer gebührend zu begrüßen. Nach den einleitenden Worten von Markus Egyptien, Geschäftsführer von KOMM MIT, und Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbandes, wurde das Turnier mit einer La-Ola-Welle eröffnet. Der erste Anpfiff gab das Startsignal zu einer fußballverrückten Woche, bei der auf vier Spiel-

feldern parallel bis zu zehn Stunden am Tag gekickt wurde. Aufgrund des heftigen Unwetters mussten kurzfristig mehr als 600 Kinder in Sporthallen untergebracht werden, was der

Mannschaft von NK Olimpija Ljubljana mit einem knappen 2:1 Sieg gegen den Glentoran FC aus Nordirland die Trophäe. Das kroatische U11-Team von NK Uljanik setzte sich gegen die Football Academy aus Armenien durch. Die Spielerinnen des SFC Stern unterlagen bei den Mädchen dem Team von Ilves aus Finnland. Im Mittelpunkt dieses Fußballfestivals standen wichtige Werte wie Teamgeist, Toleranz und Fairness. Die New Saints aus Wales überzeugten durch ihr friedliches und freundliches Auftreten sowohl auf dem Spielfeld als auch abseits des Platzes und durften sich über den altersklassenübergreifenden Fairplay-Pokal freuen, den sie lautstark bei der Abschlussfeier bejubelten. Zum Ende des ALLtogether – european youth football festivals waren noch einmal alle Augen auf den Glockenturm gerichtet, der in ein spektakuläres Feuerwerk eingehüllt wurde, das nicht nur den Himmel über Berlin, sondern auch die Augen der Kinder zum Leuchten brachte.

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100 STILLE HELDEN – JUGENDTRAINER 2014

Im Fokus: Ehrenamtliches Engagement im Jugendfußball dem er zu Beginn als Fan seines Sohnes am Spielfeldrand stand, fing er schnell an, bei der Betreuung der Spieler mitzuhelfen. „Seit dieser Zeit ist Mathias ein unersetzliches Mitglied unserer Jugendarbeit geworden“, heißt es in der Begründung für die KOMM MIT-Aktion. „Ich habe in meiner 20-jährigen Tätigkeit als Vorstandsmitglied noch keinen kennengelernt, der mit solcher Begeisterung und Engagement sein Amt ausübt“. Diese drei Vorschläge stehen stellvertretend für alle „100 stillen Helden“, die von der namhaften Jury ausgewählt und von KOMM MIT zur 22. Bildungsreise nach Spanien eingeladen wurden. Aber sie stehen auch für alle anderen Jugendtrainer und -betreuer in ganz Jeannette Hahm/1. FC Hettenheim

Dirk Thieme/Storkower SC 15

Unter dem Motto „100 stille Helden – Jugendtrainer 2014“ suchte KOMM MIT gemeinsam mit zahlreichen Medienpartnern und den DFB-Landesverbänden im Frühling 2014 wieder die 100 engagiertesten Jugendtrainer und -betreuer in ganz Deutschland. Die Jury um Uli Stielike, Erich Rutemöller und Paul Schomann hatte die ehrenvolle, aber auch schwierige Aufgabe, aus über 2.000 Vorschlägen die „100 stillen Helden“ auszuwählen. Das war wahrlich kein einfacher Auftrag, weil die Vorschläge so liebevoll und so individuell wie die Vorgeschlagenen selbst waren: „Natürlich gibt es auch Tage, an denen wir keine Lust auf Fußball haben, aber dann motiviert sie alle mit ihrer guten Laune“, schrieb Celine aus der B-Jugend von der JSG Alme/Rösenbeck-Nehden/Thülen im Namen der Mannschaft über ihre Trainerin Sabrina. Während die Mädels am Ende der Saison 2012/13 noch den letzten Tabellenplatz belegten, konnten sie sich in der Folgesaison schon über den Herbstmeistertitel freuen. „Aber das allerwichtigste für uns ist, dass Sabrina uns zu einer Mannschaft gemacht hat!“, betont Celine. Aufgrund ihres Engagements und ihrer Begeisterung für den Jugendfußball durfte sich Sabrina über den Titel „Jugendtrainer 2014“ freuen. Zu den glücklichen Gewinnern zählt auch Johannes, Trainer der U9-Mannschaft des SV Holzheim, der von seiner Ehefrau vorgeschlagen wurde: „Wenn mein Mann etwas

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anpackt, bringt er sich mit voller Konsequenz ein!“. Neben einer erfolgreichen Bewerbung für ein Mini-Spielfeld des DFB kümmerte sich der Bayer außerdem um die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Nachbarvereinen und gründete die JFG Unterer Lech. Der Jugendleiter des TSV Steinbach schreibt, dass er es sich nicht mehr vorstellen kann, wie es ohne ihren Mathias im Verein wäre. Nach-

Deutschland, die sich mit Leidenschaft für den Fußball und „ihre Jungs und Mädels“ einsetzen. Außerdem hat die KOMM MIT-Aktion gezeigt, dass dieses Engagement nicht unerkannt bleibt: Spieler, Eltern, Fans, Ehepartner, Kinder, Vorstandsmitglieder oder Trainer anderer Vereine schlugen ihre ganz persönlichen stillen Helden vor.

KOMM MIT BEDANKT SICH

bei allen Trainern un d Betreuern für ihr unermüdlich es Engagement im Jugendfußball un d hofft, dass sie auch in Zu kunft noch viel Spaß mit ihren Nachwuchskickern haben. Susie Grief/ VfR 1945 Undenheim 04


22. KOMM MIT BILDUNGSREISE

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Viva la vida! Die „100 stillen Helden“ bei der Bildungsreise in Spanien

des FC Barcelona. Nach weiteren Workshops und einem großen Dankeschön-Essen ging es dann am Freitagabend – mit vielen neuen Ideen im Gepäck – zurück nach Deutschland, wo die Jugendfußballtrainer, motiviert von der Bildungsreise, ihr Training mit neuen Impulsen bereichern werden.

23. KOMM MIT BILDUNGSREISE 2015 Vom 20. bis 24. Oktober 2014 fand die 22. KOMM MIT-Bildungsreise an der Costa de Barcelona-Maresme statt. Mit dabei waren neben zahlreichen Trainern und Betreuern aus dem deutschen Jugendfußball auch die Gewinner der Aktion „100 stille Helden – Jugendtrainer 2014“. nen. Während Sven Hayer und Achim Ziegler (beide Württembergischer Fußballverband) den Trainern der Bambini sowie der F- und EJunioren neue Ideen für Ziel- und Torespiele vermittelten, gab Alexander Lüggert (Fußballund Leichtathletikverband Westfalen) Einblicke in die verschiedenen Methoden des Techniktrainings wie z. B. Coerver oder Lucassen für die Coaches der D-und C-Junioren. Zu Beginn der fußballverrückten Woche wurde den „100 stillen Helden“ am Montagabend in einem feierlichen Rahmen die Ehrentrophäe von Dirk Lottner, einem ehemaligen Bundesligaspieler, in einer alten Ritterburg überreicht. Doch allzu lange konnte nicht gefeiert werden, da es am nächsten Morgen direkt mit den ersten Workshops losging. Um die Inhalte möglichst individuell anpassen zu können und die Seminargruppen klein zu halten, wurden die Teilnehmer entsprechend der Altersklasse, die sie trainieren, aufgeteilt.

Zu den Highlights der 22. KOMM MIT-Bildungsreise gehörten sicherlich die Analyse von Heinz Werner zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 sowie der Vortrag „Der vierte Stern ist kein Zufall – Die Stärken des deutschen Fußballs“ von Bernd Barutta. Abgerundet wurde die Woche unter der spanischen Sonne mit einem Ausflug nach Barcelona und einem Besuch des legendären Camp Nou, der Heimat

Termin // 19. – 23. Oktober 2015 Anmeldeschluss // 07. September 2015

Referatsthemen und Inhalte der Praxis (Beispiele): g Torespiele (Überzahl-, Gleichzahl- und Torschussspiele) g TIKI TAKA, One Touch – Kombinationsfußball à la Barca g Ballzirkulation und Vertikalspiel g Spiel mit zentralen Spitzen (offene und spielnahe Methode) g Abwehrsysteme (Gruppentaktik) g Spielintelligenz entwickeln g Positionsspiele zur Verbesserung des Zusammenspiels g Elemente des modernen Angriffsspiels KOMM MIT wird auch nächstes Jahr wieder die „100 stillen Helden“ in ganz Deutschland suchen. Für die Bildungsreise 2015 können sich alle interessierten Trainer aber schon jetzt anmelden. Weitere Informationen findet ihr unter: www.komm-mit.com

Damit das Training zu Hause noch abwechslungsreicher und effektiver gestaltet werden kann, lernten die Jugendfußballtrainer von den DFB-Referenten sowohl in theoretischen Einheiten als auch in praktischen Workshops, wie sie die neuesten Trainingsmethoden bei ihren Nachwuchskickern im Verein umsetzen kön-

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LOTTES KICKER

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Die Dirk Lottner Fußballschule Am 03. November 2014 wurde „LOTTES KICKER – die Dirk Lottner Fußballschule“ eröffnet. Dirk Lottner selbst war jahrelang Fußballprofi, u. a. beim 1. FC Köln, und ist auch heute noch eine Identifikationsfigur für viele Kölner Fans. Diese Erfahrung will der heutige Fußball-Lehrer nun mit Hilfe seines Trainerteams an die Kinder und Jugendlichen weitergeben. Durch gezieltes Training sollen ihre Talente gefördert und gefordert werden. Dabei steht neben der fußballerischen Ausbildung auch die persönliche Weiterentwicklung der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund. Euch erwartet Erlebnisfußball statt Ergebnisfußball. Ob wöchentliches Zusatztraining, Feriencamps oder Vereinscamps – LOTTES KICKER bietet ein breites Spektrum an Aktivitäten. Hierbei steht die Freude am Spiel stets im Mittelpunkt. Werde auch Du Mitglied von LOTTES KICKER und melde Dich jetzt an.

OT IN DER B E G N A R OSTE A HÜRTH N E R A R E 015 SOCC IS 02.04.2 B . 3 .0 0 3 VOM che wird in rferienwo te s O n te amp von In der ers nächste C s a d a n re rA Mit zwei der Socce ranstaltet. e v R E K IC einem LOTTES K Tag sowie m a n e it e inh altungsTrainingse hen Unterh ic re s g n lu r abwechs erneut vie rden Euch e w m m progra boten. e Tage ge spannend

u Weitere Informationen erhältst du auf der offiziellen Homepage unter www.lotteskicker.de LOTTES KICKER wird unterstützt von:

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NACHGEFRAGT: INTERVIEW MIT FRANK ENGEL

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Deutschland ist Fußballweltmeister – nicht ohne Grund Frank Engel musste seine Fußballerkarriere bereits mit 19 Jahren aufgrund von Rückenproblemen beenden. Doch dem Fußball ging er trotzdem nicht verloren: Als Trainer durchlief er zahlreiche Stationen, unter anderem bei Union Berlin oder Rot-Weiß Erfurt. Aktuell ist Frank Engel Sportlicher Leiter der Talentförderung des DFB. Dem JUNIOR&COACH stand er Rede und Antwort:

JUNIOR&COACH: Herr Engel, Franz Beckenbauer sagte nach dem Gewinn des dritten Weltmeistertitels 1990 in Rom: „Wir sind über Jahre nicht mehr zu besiegen. Es tut mir leid für den Rest der Welt, aber es ist so“. Danach gelang der deutschen Fußball-Nationalmannschaft lediglich 1996 der Gewinn des Europameisterschaftstitels. Warum knüpften die Deutschen nicht an die Leistungen vor dem Gewinn des dritten Weltmeistertitels an? FRANK ENGEL: Hinterher ist man immer schlauer. Es sind damals viele gute Spieler von der DDR dazu gestoßen. Aber es ist nicht leicht, einen WM Titel zu holen. Eine gute Mannschaft muss erst zusammenwachsen und braucht zusätzlich junge Spieler, die nachrücken. Die Nachwuchsarbeit war damals nicht auf dem nötigen Stand. Es kamen einfach nicht genügend gute Spieler nach. JUNIOR&COACH: Bei der Europameisterschaft 2000 war dann der absolute Tiefpunkt erreicht. Deutschland schied sang- und klanglos als Gruppenletzter in der Vorrunde aus. Wie reagierte der DFB in dieser Situation? FRANK ENGEL: Der DFB hat nach der Europameisterschaft festgestellt, dass die Entwicklung der Nachwuchsarbeit nicht zeitgemäß war. Im Zuge dessen wurde das Konzept der Jugendarbeit völlig neu überarbeitet. Es kam zur Einführung des Talentförderprogramms, zu Leistungszentren und Eliteschulen. Außerdem wurde die Junioren-Bundesliga gegründet. Der DFB wollte klare Strukturen in der Nachwuchsarbeit schaffen. Mit der Einführung von Eliteschulen wurde eine duale Ausbildung für Fußball-Talente ermöglicht. Sie erhalten ein individuell abgestimmtes Fußballtraining und die nötige schulische Betreuung. Auf die duale Ausbildung legt der Deutsche Fußball-Bund sehr viel Wert. So wird die schulische Betreuung ebenfalls bei Lehrgängen oder Länderspielen durch mitreisendes Lehrpersonal gewährleistet. Zu jedem Zeitpunkt erhalten die Jugendlichen eine optimale Betreuung.

JUNIOR&COACH: 2006 wurde dann die Weltmeisterschaft im eigenen Land ausgetragen. Deutschland schied im Halbfinale unglücklich gegen den späteren Weltmeister Italien aus. Konnten trotzdem schon erste Erfolge mit jungen Spielern wie Schweinsteiger, Podolski und Lahm aus der Jugendarbeit verzeichnet werden? FRANK ENGEL: Es konnten definitiv erste Ansätze festgestellt werden. Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski und Philipp Lahm sind gute Beispiele für die Nachwuchsarbeit. Alle kommen aus Leistungszentren großer Vereine. Aber die Mannschaft war damals noch nicht so weit. Sie brauchte mehr Zeit, um sich an das System von Jürgen Klinsmann und Joachim Löw zu gewöhnen. Ein sicherlich nicht unwesentlicher Faktor für das gute Abschneiden ist auch die Motivation, eine Weltmeisterschaft im eigenen Land auszutragen. Die Fans haben eine hohe Erwartungshaltung an das Team und dementsprechend strengen sich die Spieler nochmal mehr an. JUNIOR&COACH: Es folgten Jahre, in denen Deutschland immer oben mitspielte. 2008 verlor der DFB das Endspiel mit 0:1 gegen Spanien. 2010 unterlag Deutschland erneut mit 0:1 im Halbfinale gegen den Europameister (und späteren Weltmeister) Spanien. 2012 kam das Team wiederholt nicht über das Halbfinale hinaus. Dieses Mal scheiterte die Nationalmannschaft an Italien mit 1:2. War es nur eine Frage der Zeit, bis Deutschland einen großen Titel holt? FRANK ENGEL: Wie bereits erwähnt, muss eine Mannschaft mit der Zeit wachsen. Bei den letzten großen Turnieren kam die Nationalmannschaft immer mindestens in das Halbfinale. Die positive Tendenz war definitiv erkennbar. Außerdem kommt hinzu, dass die Junioren-Nationalmannschaften sehr erfolgreich aufspielten. 2009 wurde beispielsweise sowohl die U21 als auch die U17-Nationalmannschaft Europameister. 2008 und 2014 gelang selbiges der U19. Das Potenzial war in jedem Fall gegeben. JUNIOR&COACH: 2014 war es dann endlich so weit. Millionen verfolgten die Weltmeisterschaft in Brasilien. Kein Team überzeugte so wie „die Mannschaft“ und das, obwohl Deutschland eines der jüngsten Teams stellte. War der Gewinn der Weltmeisterschaft der verdiente Lohn für die jahrelange Arbeit an der Talentförderung, sowohl in den Vereinen als auch beim DFB selbst? FRANK ENGEL: Das kann man definitiv so sagen. 57 % der Weltmeister-Mannschaft kamen

©Imago/Jan Huebner

aus DFB Eliteschulen, also mehr als die Hälfte der Spieler hat die eben erwähnte duale Ausbildung genossen. Bei unserer U19-Nationalmannschaft waren es sogar 74 %, die Eliteschulen besucht haben. Die Tendenz ist weiter steigend und wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Was heute gut ist, reicht morgen nicht mehr. Deshalb sind alle Akteure im Fußball aufgerufen, sich stetig zu verbessern. Wir dürfen nicht den Fehler machen, uns auf den Erfolgen auszuruhen. JUNIOR&COACH: Italien schied 2010 – vier Jahre nach dem Gewinn des WM-Titels – bereits in der Vorrunde aus. Spanien folgte in selber Manier 2014. Warum blüht dem DFB nicht dasselbe Schicksal in Russland 2018, wie den beiden Weltmeistern zuvor? Könnte sich ein ähnliches Szenario wiederholen? FRANK ENGEL: Wir sind natürlich in einem gewissen Umbruch. Sicherlich nicht so wie Spanien, die über Jahre den Weltfußball dominiert haben und nun frühzeitig ausgeschieden sind. Ich bin mir aber sicher, dass sie zurückkommen werden. Sie haben eine Menge guter Fußballer, keine Frage, aber sie müssen ihre Mannschaft nach dieser Weltmeisterschaft neu positionieren. Ähnlich ist es auch bei unserer Nationalmannschaft. Wir müssen bedenken, dass verdienstvolle Spieler wie Per Mertesacker, Miroslav Klose und der Kapitän Philipp Lahm zurückgetreten sind. Das sind natürlich erst einmal schwere Verluste, aber auch da werden junge Spieler nachkommen. Die U21 hat sich erst vor Kurzem souverän für die kommende Europameisterschaft in Tschechien qualifiziert. Ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Jahren das ein oder andere Gesicht bei unserer ANationalmannschaft wiedersehen werden. An ein Ausscheiden in der Vorrunde ist in jedem Fall nicht zu denken.

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TRAININGSLEHRE

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AUFWÄRMEN 1:

AUFWÄRMEN 2:

TechnikRundlauf I

TechnikRundlauf II

ORGANISATION • Einen Technikparcours mit 4 Hütchentoren markieren • Die Spieler an den Hütchentoren verteilen • Die jeweils ersten Spieler an zwei nebeneinander liegenden Hütchentoren haben 1 Ball

ABLAUF • Die jeweils ersten Ballbesitzer dribbeln durch das erste Hütchentor zum Wendehütchen und passen von dort durch das gegenüberliegende Hütchentor zum jeweils nächsten Mitspieler. • Die Passempfänger nehmen den Ball nach vorne in die Bewegung mit und passen diagonal zum jeweils anderen Starttor. • Alle Spieler laufen ihren Abspielen zur jeweils nächsten Position nach.

VARIATIONEN • Zunächst mit nur 1 Ball spielen, um den Ablauf kennen zulernen. • Nur mit rechts/links annehmen und spielen.

ORGANISATION • Den Grundaufbau beibehalten • Die Starttore umstellen und die Wendehütchen entfernen

ABLAUF • Die Startspieler umdribbeln ihr Starttor zur Mitte und passen zum von der diagonal gegenüberliegenden Seite entgegenstartenden Mitspieler. • Die Passempfänger nehmen den Ball an und passen durch das jeweils gegenüberliegende Hütchentor usw.

VARIATIONEN • Die Passempfänger müssen im Direktspiel durch das jeweils gegenüberliegende Hütchentor passen. • Nur mit rechts/links passen bzw. spielen. • Die Position der Hütchentore variieren.

TIPPS UND KORREKTUREN • Auf ein abgestimmtes Entgegenstarten achten. • Beim Passen stets Blickkontakt zum Mitspieler aufnehmen.

TIPPS UND KORREKTUREN • Mit 2 Bällen gleichzeitig spielen. • Die Zuspiele jeweils mit der Innenseite des äußeren Fußes in die neue Passrichtung mitnehmen. • Auf präzise Zuspiele achten.

SCHLUSSTEIL:

6 gegen 6 plus Torhüter – Tore nur nach Rückpass ORGANISATION

ABLAUF

• Ein 45 x 50 Meter großes Feld mit Toren mit Torhütern markieren • Vor beiden Toren eine 6 Meter tiefe Rückpasszone errichten • 2 Teams einteilen

• 6 gegen 6 auf die Tore mit Torhütern. • Gültige Treffer dürfen nur nach einem Rückpass aus der Rückpasszone erzielt werden.

Trainingslehre (Copyright by DFB / Armin Friedrich) 14

VARIATIONEN • Die jeweiligen Verteidiger dürfen die Rückpasszonen nicht betreten. • Die Rückpasszonen vergrößern. • Die Rückpasszonen entfernen und zum Schluss frei spielen lassen.


TRAININGSLEHRE

4.2014

HAUPTTEIL 1:

HAUPTTEIL 2:

RückpassSpiel I

RückpassSpiel II

ORGANISATION

ORGANISATION

• Vor einem Großtor mit Torhüter beidseitig mit jeweils 4 Hütchen 2 Halbkreise errichten • Auf der Torlinie 2 Ziel-Zonen markieren • Seitlich des Torraums 2 Starthütchen aufstellen und je 1 Zuspieler mit Bällen daran postieren • 2 Teams bilden und jeweils an der Strafraumgrenze aufstellen

• Den Grundaufbau beibehalten • Vor den seitlichen Hütchen je 1 weiteres Starthütchen markieren • Anspieler und Angreifer bestimmen • Die Anspieler mit Bällen an den Starthütchen postieren

ABLAUF • Der jeweils erste Stürmer startet nach Blickkontakt mit dem Zuspieler im Bogen an den Hütchen vorbei in Richtung Elfmeterpunkt. • Dort bekommt er einen gezielten Rückpass vom Zuspieler, den er direkt abschließt. • Nach jedem Durchgang die Seiten tauschen.

VARIATIONEN • Je 1 Verteidiger bestimmen, der den Angreifern nachstartet und diese beim Torschuss unter Druck setzt. • Einen Wettbewerb durchführen: Welches Team erzielt die meisten Treffer?

TIPPS UND KORREKTUREN • Flache Rückpässe mit der Innenseite vorgeben. • Auf das Timing des Stürmers beim Rückpass achten. • Die Stürmer sollen jeweils flach in die Ecken abschließen. Hierzu dienen die Ziel-Zonen als Orientierungshilfen. • Die Zuspieler regelmäßig wechseln.

Ablauf • Den Grundablauf von zuvor beibehalten. • Jetzt dribbeln die Anspieler zunächst in Richtung Grundlinie und passen vom Passhütchen auf die vor das Tor startenden Angreifer. • Nach jedem Durchgang die Positionen und Aufgaben wechseln.

VARIATIONEN • Über die jeweils andere Seite spielen. • 2 Teams bilden und einen Wettbewerb durchführen: Welche Mannschaft erzielt die meisten Treffer?

TIPPS UND KORREKTUREN • • •

Das vorangestellte Dribbling erhöht die Komplexität und erschwert das Timing. Darauf achten, dass die Fußspitze des Standbeins beim Zuspiel vor das Tor stets in Passrichtung zeigt. Vor dem Rückpass Blickkontakt zum Mitspieler aufnehmen und präzise zuspielen.

TIPPS UND KORREKTUREN • Darauf achten, dass die Außenspieler die Breite des Feldes vollständig nutzen. • Ein schnelles Kombinationsspiel fordern, um eine Seite für den Rückpass freispielen zu können. • Darauf achten, dass immer ein Stürmer in Richtung kurzer Pfosten startet und die übrigen Spieler richtig gestaffelt agieren.

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TURNIERNEUHEITEN BEI KOMM MIT

TURNIERNEUHEITEN 2015 // TURNIERNEUHEITEN 2015 // TURNIERNEUHEITEN 2015

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Vorfreude auf die Turniersaison 2015 fußball ist in den Niederlanden angesagt. Vom 02. bis 05. April 2015 rollt der Ball erstmals beim 1. Slagharen-Easter-Cup. Mitreißende Spiele und atemberaubende Tore sind auf der gepflegten Anlage von Natur- und Kunstrasenplätzen in Ommen fast schon vorprogrammiert. Auch neben den Spielen werden Action und Spaß groß geschrieben. Langeweile ist hier fehl am Platz. Die Teilnehmer sind direkt im Freizeitpark SLAGHAREN untergebracht. Mit über 40 Attraktionen bietet der Park Adrenalinschübe auf allerhöchstem Niveau.

Allianz Arena © B. Ducke

Seit mehr als 30 Jahren veranstaltet KOMM MIT internationale Jugendfußballturniere in sieben Ländern Europas. Die Nachwuchskicker verblüffen die Zuschauer jedes Jahr aufs Neue mit atemberaubenden Dribblings, wuchtigen Schüssen und eleganten Pässen. Der Fairplay-Gedanke steht dabei an oberster Stelle. Auch im Jahr 2015 könnt Ihr Euch auf zahlreiche Turnierveranstaltungen von KOMM MIT freuen. Neben altbekannten und traditionellen Turnieren, wie z. B. die Trofeo Mediterráneo in Spanien mit jährlich ca. 5.000 Teilnehmern, bietet KOMM MIT zwei neue Turniere an: u München – Dahoam beim Rekordmeister Arjen Robben stoppt den Ball. Er schaut für den Bruchteil einer Sekunde hoch, dann zieht er blitzschnell nach innen und donnert das runde Leder unhaltbar in die Maschen. Das Publikum ist aus dem Häuschen. Der FC Bayern München steht für Tempofußball und erfährt zu Recht weltweite Aufmerksamkeit. Beim 1. Munich-Summer-Cup vom 03. bis 07. Juli 2015 hast auch Du die Möglichkeit, auf gepflegten Natur- und Kunstrasenplätzen wie Ribéry, Götze & Co. durch die Abwehrreihen zu tanzen und das entscheidende Tor zu erzielen. Abgerundet wird die Turnierteilnahme mit einem Besuch der einzigartigen Allianz Arena.

1. MUNICH-SUMMER-CUP Termin // Sommer: 03. – 06.07.2015 Altersklassen:

U19 – U11 Junioren

Anmeldeschluss:

Fr., 29.05.2015

u Niederlande – Erlebt mit Eurer Mannschaft unvergessliche Fußballmomente! Der letzte Schütze steht im finalen Elfmeterschießen bereit. Er legt sich den Ball zurecht. Das Adrenalin kocht in ihm hoch. Er atmet ein letztes Mal tief durch und läuft zum entscheidenden Schuss an. Mit einem knallharten und doch platzierten Abschluss à la Robin van Persie verlädt er den Torwart und sichert somit seiner Mannschaft den Turniersieg. Offensiv-

1. SLAGHAREN-EASTER-CUP Termin // Sommer: 02. – 05. (06.) 04.2015 Altersklassen:

U15 – U09 Junioren

U15 – Girls

Anmeldeschluss: Do., 19.02.2015


4.2014

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DEUTSCHE KINDERKREBSHILFE

4.2014

Der Abbau von Übergewicht schützt vor Krebs

Fast zwei Millionen der Kinder in Deutschland bringen zu viele Kilos auf die Waage. Sie essen zu süß, zu fett und zu viel. Nicht nur die Seele leidet bei der Generation XXL, sondern auch die Gesundheit. Übergewicht macht krank und ist in späteren Jahren ein Risikofaktor für Krebs. Ob ein Mensch im Laufe seines Lebens Übergewicht entwickelt, wird maßgeblich in der Kindheit und Jugend entschieden. In dieser Phase wird die Anzahl der Fettzellen im Körper festgelegt, die danach zeitlebens konstant bleibt. Kinder, die zu viele Kilos auf die Waage bringen, haben daher meist auch als Erwachsene mit diesem Problem zu kämpfen. Derzeit sind hierzulande etwa 15 Prozent aller 3- bis 17-Jährigen übergewichtig, jeder Zweite bis Dritte davon ist sogar adipös, also fettleibig. Besonders alarmierend ist zudem, dass die stark Übergewichtigen immer schwerer werden. Bei den Schülern ist heute bereits jedes sechste Kind zu dick. Daher ist es wichtig, Kindern einen gesunden Lebensstil nahezubringen, der stattet sie in vielerlei Hinsicht mit

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einem Startkapital für die Zukunft aus. Denn Verhaltensmuster aus Kindertagen behalten Jugendliche und Erwachsene oft ihr Leben lang bei.

UNSER TIPPTIPP: g UNSER „Gesund futtern“ und viel bewegen: „GESUND FUTTERN“ UND Essen hat mit Genuss zu tun. Eine gesunde und kalorienVIEL BEWEGEN: bewusste dabei keinesEssen hatKostauswahl mit Genussbedeutet zu tun. Eine falls schnöden gesunde und Verzicht. kalorienbewusste Kostauswahl bedeutet dabei keinesfalls schnöden Verzicht. Im Gegenteil: Zwar wird ein mäßiger Verzehr von Fleisch, verarbeiteten Fleischwaren sowie Fett empfohlen, dafür stehen jedoch vielfältige frische Produkte auf dem Speiseplan. Ein

Beispiel ist die traditionelle Mittelmeerküche, die viele im Urlaub genießen. Diese ist reich an frischem Gemüse und Obst, Fisch und hochwertigen Pflanzenölen. Die positiven Effekte dieser Kostauswahl machen sich schnell bemerkbar, denn man fühlt sich rasch wohler und leistungsfähiger. Regelmäßiges Bewegen erleichtert zusätzlich das Abnehmen, unterstützt den Stoffwechsel und stärkt das Immunsystem. u Weitere Informationen zu diesem Thema unter: www.krebshilfe.de


HINTER DEN KULISSEN

4.2014

Wie funktioniert eigentlich die Sportschau?

WDR-HD FÜ 4 vor dem Warschauer Nationalstadion Bild©WDR/Herby Sachs

Samstagabend, 18:00 Uhr, Sportschau. Das klingt wie ein Gesetz – für viele Fußballfans ist es das auch. Seit mehr als 50 Jahren informiert die Sendung über die Fußballspiele der 1. bis 3. Liga sowie über Sportereignisse aus der ganzen Welt. Die Beiträge geben den Zuschauern das Gefühl, direkt im Stadion dabei gewesen zu sein. Doch wie entsteht so eine Spielzusammenfassung eigentlich? JUNIOR&COACH hat mit Nesrin Elnabolsy gesprochen und hinter die Kulissen der Sportschau geblickt: u Taktik festlegen Die Vorbereitungen für die Sendung am Samstag fangen bereits am Montag an, wenn die Redakteure zusammensitzen und die Themen für den Spieltag festlegen. Welcher Verein befindet sich gerade im Abstiegskampf? Muss ein Trainer um seinen Posten fürchten? Welcher Spieler ist nach einer Verletzungspause wieder auf dem Platz? Die Moderationsthemen werden in einer großen Konferenz am Dienstag noch einmal verfeinert und mit allen Reportern, die am Wochenende vor Ort sein werden, besprochen. Während der Woche werden außerdem erste Bilder von den Pressekonferenzen und den Trainingseinheiten gedreht. u Warm laufen Zwei Stunden vor Spielbeginn findet eine letzte Besprechung mit dem Chef vom Dienst (CvD) statt, der in Köln alle Beiträge koordiniert und letzte Anweisungen an die jeweiligen Stadionredakteure weitergibt. In jedem Stadion, in dem an diesem Spieltag der Ball rollt, gibt es für jede Mannschaft einen Fieldreporter (Feldreporter), der vor, während und nach dem Spiel mit seinem Kameramann die Spieler und Trainer interviewt, Fans und Plakate filmt oder Spielszenen aus einem einzigartigen Winkel

einfängt. Wurde z. B. vorher festgelegt, dass in dem Beitrag später über einen Spieler berichtet werden soll, der nach einer langen Verletzungspause wieder in der Startelf aufläuft, dann wird dieser beim Warmlaufen gefilmt. u Anpfiff Während des Spiels laufen alle Bilder der über 10 festmontierten sowie der EB-Kameras der Fieldreporter im Übertragungswagen (Ü-Wagen) zusammen. Hier sitzt der MAZ-Redakteur, der in den 90 Spielminuten entscheidet, welche Bilder im Beitrag gezeigt werden. Um die

Zuschauer nicht zu verwirren, muss er für eine sinnvolle Reihenfolge der Szenen sorgen, weil zwischen den gezeigten Spielzügen eigentlich mehrere Minuten vergehen. Daher werden oft zwischen zwei Spielszenen die Trainerbank, die Fans oder der Torjubel eingeblendet. Die Entscheidung, welche Szenen gezeigt werden, trifft der MAZ-Redakteur gemeinsam mit dem Reporter, der zusammen mit seinem Assistenten in der Kommentatoren-Kabine das Spielgeschehen verfolgt und den Text für den späteren Bericht in der Sportschau schreibt.

HD-Zentralregie Fernsehen im WDR Köln Vordergrund Regisseur Thomas Strobl während der Bundesliga-"Sportschau" Bild©WDR/Herby Sachs

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HINTER DEN KULISSEN

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Tom Bartels UEFA EURO 2012: Kommentator beim Eröffnungsspiel Polen - Griechenland Bild©WDR/Herby Sachs

Der Assistent schreibt chronologisch jede entscheidende Spielszene wie z. B. eine Torchance, eine rote Karte oder eine Auswechselung auf, um den MAZ-Redakteur zu unterstützen, welche Spielminute eingeblendet wird. u Halbzeitpause Während der Partie stehen die Fieldreporter hinter dem Tor, um spannende Bilder , die mit dem EB-Team aus der Nähe gedreht worden sind, direkt an den MAZ-Redakteur weitergeben zu können, der diese sofort in den Beitrag hineinschneidet. Außerdem informieren sich die Fieldreporter in der Halbzeitpause über die Taktik, Auswechslungen oder Verletzungen und fragen beim Schiedsrichter die ein oder andere Entscheidung nach. u 2. Halbzeit Zwar wurde vor dem Spiel festgelegt, wie viel Zeit jedes Match in der Sportschau bekommt, jedoch kann sich während der Partie herausstellen, dass eine andere Begegnung viel spannender ist. Der Chef vom Dienst steht daher in ständigem Kontakt mit den Stadionredakteuren und gibt vor, ob ein Beitrag gekürzt wird oder mehr Sendezeit bekommt. Außerdem muss der Kommentator darauf achten, dass das Ende seines Berichtes zur Moderation im Studio passt, und seinen Beitrag dementsprechend anpassen. u Abpfiff Nach dem Spiel wird es hektisch: Die Fieldreporter müssen in die sogenannte Mixed Zone, wo sie die Trainer und Spieler interviewen, um die O-Töne (Originaltöne) aufzuzeichnen. Die Interviewfragen müssen thematisch zu dem Beitrag und zum Spielgeschehen passen. War es eine gute Entscheidung, den Spieler nach einer langen Verletzungspause in der Startelf auflaufen zu lassen? Anschließend stellen der MAZ-Redakteur, der Cutter, der Kommentator, der Assistent und die Fieldreporter den Bericht im Ü-Wagen fertig, wobei die O-Töne ans Ende geschnitten werden. u Auf Sendung Zu Beginn der Sportschau werden die Spiele der 2. und 3. Liga gezeigt. Dann sieht der Zuschauer die Beiträge der 1. Bundesliga:

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Während der fertig geschnittene Beitrag aus dem Ü-Wagen vorm Stadion in die Sportschau gesendet wird, spricht der Kommentator den Text zu den Spielszenen live mit, um den Zuschauern die Spannung im Spiel näher zu bringen. Nach den letzten Worten des Reporters übernimmt der Moderator im SportschauStudio wieder. u Nachspielzeit Wenn eine Begegnung besonders spannend war, dann bekommt das Team vor Ort noch einen Anruf vom NDR, die um Beiträge für die Tagesschau und die Tagesthemen bitten. Nachdem diese Berichte vom Fieldreporter erstellt und vertont worden sind, werden sie über die Sendeleitung nach Hamburg geschickt. Interview

Nesrin Elnabolsy hat während ihres Studiums an der Sport©Privat hochschule in Köln als studentische Hilfskraft beim WDR angefangen. Dort arbeitete sie ein Jahr lang bei der Sportschau im Studio und in der Regie. Anschließend hospitierte sie einige Wochen in der Redaktion, bevor sie dann zur neuen Saison als MAZ-Redakteurin anfing. Nach zwei Jahren als MAZ-Redakteurin wechselte sie auf die Seite der Field-Reporter. Da Nesrin ihre ersten Schritte als Field-Reporterin beim VfL Bochum gemacht hat, fühlt sie sich dort immer noch wie zu Hause, obwohl sie meistens in der 1. Bundesliga unterwegs ist.

JUNIOR&COACH: Du interviewst die Trainer und Spieler nach den Partien in der Mixed Zone. Haben sich da schon Freundschaften zu einigen Fußballstars entwickelt? NESRIN: Sicherlich kennt man als Fieldreporterin die Spieler nach einer bestimmten Zeit sehr gut und man wechselt auch ein paar persönliche Worte, bevor die Kamera läuft, aber

ARD HD-Ü-Wagen Spiel Deutschland - Portugal am 09-06-2012 in Lemberg Bild©WDR/Herby Sachs

sowohl die Fußballer als auch die Journalisten fokussieren sich im Stadion auf ihre Arbeit. JUNIOR&COACH: Die Beiträge werden live gesprochen, während die Bilder in der Sportschau gezeigt werden. Kannst du dich an einen Spieltag erinnern, an dem es besonders knapp geworden ist mit der Berichterstattung? NESRIN: Bei meinem ersten Einsatz als Fieldreporterin – Rot-Weiss Essen ist damals abgestiegen – stürmten die Essener Fans das Spielfeld und von meinen Interviewpartnern war niemand zu sehen. Bei meinem ersten Einsatz als Fieldreporterin ohne Interview vom Feld zu gehen, kam für mich nicht in Frage, also schnappte ich mir einen Essener Fan. Der O-Ton wurde eingeladen, als die Spielzusammenfassung bereits live in der Sportschau lief. Dem Kommentator habe ich einen Zettel hochgehalten, auf dem stand: „Überleitung Essener Fan“. Der kommentierte munter weiter und leitete ganz gelassen mit „...ganz zur Enttäuschung der Essener Fans“ über, woraufhin mein erstes Interview in der Sportschau lief. Das werde ich nie vergessen. JUNIOR&COACH: Was ist das Beste an deinem Beruf? NESRIN: Wenn du samstags ins Stadion fährst und glaubst, aufgrund deiner Vorbereitungen, der Pressekonferenzen und den gefühlten 1.000 Statistiken zu dieser Partie, die du gelesen hast, eine Vorahnung zu haben, was gleich auf dich zukommt ... Das Spiel wird angepfiffen und da ist er auch schon – dieser eine Moment, der alles verändert. EB-Kamera: elektronische Berichterstattung Die EB-Kamera ist eine mobile Kamera, die von einem Kameramann geführt wird, der dem Fieldreporter zur Seite steht. MAZ-Redakteur: magnetische Aufzeichnung, in Fernsehanstalten verwendete Videoband-Formate Der MAZ-Redakteur wählt die Aufzeichnungen aus, die später im Beitrag zu sehen sind.


PROFFAC

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ALTHERRENTURNIERE

AN DER COSTA DE BARCELONA-MARESME/SPANIEN BARCELONA-SUPER-CUP (14. – 17. MAI 2015 // CHRISTI HIMMELFAHRT) COPA BARCELONA (24. – 27. SEPTEMBER 2015) SPEZIELL FÜR Ü32-, Ü40- UND Ü50-VEREINSMANNSCHAFTEN! · 3*/4* Hotel, Vollpension und Transfer (im Reisebus oder per eigener Anreise buchbar) · Attraktives Rahmenprogramm, inkl. stimmungsvoller Final-Atmosphäre (mit Pokalübergabe) · Turniermodus: Kleinfeldturnier · Outdoor auf Kunstrasen · 6 Feldspieler + Torwart · Gespielt wird in Vorrundengruppen mit anschließender K.o.-Runde · Professionelle Turnierleitung mit lizenzierten Schiedsrichtern

Gesamte Ve ran inkl. 3* Hote staltung l, VP, Turnie r und Ausflu g nach Barcelona ! Ab € 195,– p. Pers.

„alles fussball“-NEUJAHRSAKTION 2015 Melden Sie Ihr Team bis zum 01.01.2015 für eine „alles fussball“-Turnierveranstaltung in Spanien an und Sie erhalten pro Team das Neujahrspaket Ihrer Wahl*. NEUJAHRSPAKET IM WERT VON € 269,– (10 „alles fussball“-Tour-Trikots „Tabela 14“ von adidas) (Kurzarmtrikot in 10 verschiedenen Farben erhältlich! – Inkl. individuellem einfarbigem Aufdruck) * Voraussetzung für den Erhalt eines Neujahrspaketes ist der rechtzeitige und ordnungsgemäße Zahlungseingang der Mannschaftsmeldegebühr und der Anzahlung für die gebuchte „alles fussball“-Veranstaltung. Nach dem 15.01.2015 eingegangene Bestellformulare werden nicht mehr berücksichtigt. Barauszahlung nicht möglich.

WEITERE INFORMATIONEN UNTER: www.altherrenturniere.com

official partner:

Bildnachweise/Shutterstock.com: Football player on field of stadium©Andrey Yurlov / View of Sagrada Familia and port from Park Guell/Barcelona, Spain © Luciano Mortula

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4.2014

Einsend

Das große KOMM MIT-Quiz

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Ihr wollt gewinnen!? Dann beantwortet die fünf Fragen auf dieser Quiz-Seite richtig und findet die fünf Fehler bei unserem Bilderrätsel. Unter allen Einsendungen mit den richtigen Antworten verlosen wir am 01. Februar 2015 die Preise: eine original Taktiktafel von JAKO, für den Zweitplatzierten einen Flaschenträger inkl. Trinkflaschen und der Drittplatzierte erhält einen Fußball Sportivo von adidas. Das Team von KOMM MIT wünscht Euch viel Glück!

Einsendungen an: KOMM MIT gemeinnützige GmbH · Postfach 33 01 61 · 53203 Bonn

Wer weiß was?

Bilderrätsel! Findet in dem unteren Bild 5 Fehler zum oberen und umkreist diese.

1. Gegen wen gewann der 1. FC Köln 1962 erstmals die deutsche Meisterschaft?

FC Bayern München

Eintracht Frankfurt

VfB Stuttgart

1. FC Nürnberg

2. Seit wann ist Futsal die offizielle Hallenfußballvariante des DFB?

1989

1990

1999

2000

3. Aus welcher UEFA-Nation stammt der Fairplay-Pokal-Gewinner des ALLtogether – european youth football festivals? Original Suchbild

Wales

Armenien

Türkei

Lettland

4. Wie viel Prozent des Weltmeisterteams 2014 kam aus den DFB-Eliteschulen?

47%

57%

74%

75%

5. Wie viele festmontierte Kameras gibt es pro Bundesligaspiel Übertragung?

TEILNEHMER-DATEN

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(Bitte vollständig ausfüllen)

Name: Straße/ Hausnr.:

Verein:

PLZ/Ort:

E-Mail:

Geburtstag:

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Telefon:

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Portrait

ANSPRECHPARTNER IN EURER REGION KOMM MIT DEUTSCHLAND Region 1: Nord (SHFV, HFV, BFV, NFV) g Kreiszuständigkeit: Norddeutschland Ingo Kordowski Postfach 12 33, 29310 Hambühren Tel.: 05084/911800, Fax: 05084/911811 Mobil: 0172/4047171 E-Mail: kordowski@komm-mit.com

Region 6: Süd (BFV, SBFV, WFV) g Kreiszuständigkeit: Karlsruhe, Pforzheim, Bruchsal Peter Scherer Im Rück 1, 76337 Waldbronn Tel: 07243/63090, Fax: 07243/67150 Mobil: 0170/5263294 E-Mail: scherer@komm-mit.com

g Kreiszuständigkeit: Oberbayern, Schwaben, Niederbayern Bernhard Martini Cranachstr. 3, 85053 Ingolstadt Tel.: 0841/8851669, Fax: 0841/8851718 Mobil: 0178/2170140 E-Mail: martini@komm-mit.com

KOMM MIT SCHWEIZ Region 2: Nordost (SFV, TFV, FLB, BFV, FVSA, LFVM) g Kreiszuständigkeit: Berlin, Brandenburg Carsten Maaß Platanenweg 11 · OT Borgsdorf 16556 Hohen Neuendorf Tel./Fax: 03303/598833 Mobil: 0172/3927478 E-Mail: maass@komm-mit.com g Kreiszuständigkeit: Thüringen Jan Boykov Ringlebener Straße 32, 99189 Gebesee Mobil: 0178/7577322 E-Mail: boykov@komm-mit.com Region 3: Westfalen (FLVW) g Kreiszuständigkeit: Westfalen Detlef Krziwon Nonnenbusch 83, 45770 Marl Tel.: 02365/8748381 Tel./Fax: 02365/82229 E-Mail: krziwon@komm-mit.com Region 4: West (FVM, FVN) g Kreiszuständigkeit: Essen, Duisburg, Oberhausen, Düsseldorf Detlef Krziwon Nonnenbusch 83, 45770 Marl Tel.: 02365/8748381 Tel./Fax: 02365/82229 E-Mail: krziwon@komm-mit.com Region 5: Südwest (FVR, SFV, SWFV) g Kreiszuständigkeit: Rheinland-Pfalz, Saarland Karl-Heinz Lentes Mittelstrasse 99, 54340 Klüserath/Mosel Tel.: 06507/4543, Fax: 06507/938849 Mobil: 0176/53560325 E-Mail: lentes@komm-mit.com

g Kreiszuständigkeit: Stuttgart, Hohenlohe, Unterland, Heilbronn, Renz/Murr Dieter Ruck Martin-Luther-Str. 16, 74626 Bretzfeld Tel: 07946/1506 Mobil: 0173/3111254 E-Mail: ruck@komm-mit.com Region 7: Hessen (HFV) g Kreiszuständigkeit: Büdingen, Frankfurt/M., Friedberg, Gelnhausen, Gießen, Hanau, Hochtaunus, Offenbach, Wiesbaden Jürgen Brod Schweizergasse 10, 61203 Reichelsheim Tel.: 06035/4774 Mobil: 0170/1488561 E-Mail: brod@komm-mit.com Region 8: Bayern (BFV) g Kreiszuständigkeit: Unterfranken, Bayern Harald Funsch Schafhofstraße 9, 97080 Würzburg Tel.: 0931/98678, Fax: 0931/9500924 Mobil: 0171/8136859 E-Mail: funsch@komm-mit.com g Kreiszuständigkeit: Regensburg, Schwandorf, Cham Werner Mühlbauer Eichertweg 10, 93437 Furth im Wald Tel.: 09973/500161 Fax: 09973/206319 Mobil: 0152/23702264 E-Mail: muehlbauer@komm-mit.com g Kreiszuständigkeit: Oberfranken, Mittelfranken Heinz Eger Grabenstraße 56a, 96103 Hallstadt Tel.: 0951/71372, Fax: 0951/9710134 Mobil: 0170/1189862 E-Mail: eger@komm-mit.com

Andy Bello Ankegässli 1, 8956 Killwangen Tel.: 056/4101112, Fax: 056/4102072 Mobil: 076/3663907 E-Mail: bello@komm-mit.com Stefan Künzli Postfach 457, 8820 Wädenswil Tel.: 044/7012109 E-Mail: kuenzli@komm-mit.com

KOMM MIT ÖSTERREICH Herr Wolfgang Fenz Kaiserbrunngasse 4f/6/6, 2700 Wiener Neustadt Tel: 0676/9342231, Fax: 02622/2359170 E-Mail: fenz@komm-mit.com Anna Hergan Höllberg 38, 8151 Hitzendorf Tel.: 0664/6107877 E-Mail: hergan@komm-mit.com g Zuständigkeit: Salzburg Sport- und Freizeitforum Chiemgau e. V. Herr Christian Kaufmann Stetten 15, 83358 Seebruck Tel.: 0049/(0)171/4644344 E-Mail: kaufmann@komm-mit.com

KOMM MIT International Pützchens Chaussee 202 D-53229 Bonn Tel.: 0228 / 977 24 0 Fax: 0228 / 977 24 24 www.komm-mit.com info@komm-mit.com

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