→ CONTRA
bio
>>>weil wir keine hasen sind
0--- inhaltsverzeichnis
01. 02. 03. 04. 05. 06. 07. 08. 09. 10.
Einleitung...................................................................................................................8 Ergebnisse und Auswertung der Umfrage.........................................................12 Konsumverhalten...................................................................................................22 Lieblingsgerichte....................................................................................................40 Einstellung Massentierhaltung............................................................................46 Kindheitspr채gung.................................................................................................54 Fleisch in der Religion...........................................................................................62 Alternativen.............................................................................................................66 Zitate........................................................................................................................70 Fazit..........................................................................................................................74
einleitung
01 einleitung
inhalt
In diesem Buch geht es um die Fragestellung, warum Massentierhaltung ein so schwer zu lösendes Problem darstellt. In einer Onlineumfrage mit 150 Beteiligten im Alter von 16 bis 77 Jahren wurde nach der Erfassung demographischer Variablen, das Konsumverhalten und Essverhalten erfragt sowie die Einstellung der Befragten zu Massentierhaltung und dem Fleischkonsum gegenübergestellt. Diese Ergebnisse wurden dann, sofern möglich, mit offiziellen Statistiken verglichen, um Schlüsse zu ziehen, die die Gründe für den Fleischkonsum darlegen.
Vitaminquelle Fleisch
Bei Vitaminen denkt man immer an Obst und Gemüse, aber auch Fleisch hat einiges zu bieten. Die Gruppe der B-Vitamine ist in allen Fleischarten gut vertreten und auch Vitamin A kommt in nennenswerten Mengen vor. Da die Vitamine in ungebundener Form vorliegen, können sie vom Körper gut verwertet werden. Schweinefleisch gehört zu den besten Vitamin B1-Lieferanten. Mit einem Schnitzel wird der komplette Tagesbedarf gedeckt. Bei Vitamin B12 nimmt Rindfleisch den ersten Platz ein. Eine Portion von 150g deckt etwa 70 Prozent des Tagesbedarfs. Fleisch als Quelle für Mineralstoffe: Neben Vitaminen ist Fleisch auch gut für die Versorgung mit Mineralstoffen. Allen voran ist das Eisen, für das Fleisch die beste Quelle ist. Tierisches Eisen kann vom Körper deutlich besser verwertet werden als pflanzliches Eisen: 20 Prozent bei tierischen Lebensmitteln, ca. 7 - 9 Prozent bei pflanzlichen. Auch Zink kommt in Fleisch vor und auch hier ist die Fähigkeit des menschlichen Körpers, dieses zu verwerten, deutlich besser als bei pflanzlichen Lebensmitteln.
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Selen ein essentielles Spurenelement, kommt besonders in Schweinefleisch vor, doch auch andere Fleischarten sind gute Lieferanten.
EiweiSS
Fleisch ist einer der wichtigsten Lieferanten für Eiweiß. Eiweiß dient dem menschlichen Körper als unersetzliche Aufbausubstanz für Muskeln, Enzyme etc. Insbesondere die Bausteine aus tierischem Eiweiß kann unser Körper gut für eigene Zwecke verwerten. Mageres Muskelfleisch vom Rind (ohne sichtbaren Fettanteil) enthält beispielsweise 21 Prozent Eiweiß, 1,7 – 2 Prozent Fett und etwa 75 Prozent Wasser. Das Eiweiß hat aufgrund der Zusammensetzung der Aminosäuren eine hohe biologische Wertigkeit. Unter Fleisch im engeren Sinne versteht man Muskelfleisch (mit und ohne Knochen, Fett- und Bindegewebe). Seine Qualität hängt von Alter und Geschlecht der verwerteten Tiere ab. Bei noch nicht geschlechtsreifen Jungtieren ist das Fleisch hell, zart und saftig. Mit zunehmendem Alter der Tiere wird es dunkler und intensiver in Geruch und Geschmack, zunehmend aber auch trockener und zäher. Das Fleisch männlicher Tiere wird wegen des ausdrucksvolleren Geschmacks bevorzugt. Bei kastrierten Tieren hat es feinere Fasern, eine gleichmäßiger ausgebildete und durchwachsene Muskulatur, ist zarter, saftiger und meist fettreicher. Das Fleisch unkastrierter Tiere dagegen hat einen strengen Geruch und kann nur nach weiterer Behandlung verarbeitet werden.
K
onsistenz, Verdaulichkeit und Bekömmlichkeit hängen überdies vom Reifezustand ab. Das Fleisch frisch geschlachteter Tiere ist kaum genießbar. Es ist unmittelbar nach dem Schlachten zäh und wenig aromatisch. Zartheit und Geschmack gewinnt es erst mit der Fleischreifung. Ist das Fleisch einmal ausgereift, darf es nur noch wenige Tage gelagert werden.
Fleischkonsum in Deutschland
Das meistgegessene Fleisch in Deutschland ist Geflügel, gefolgt von Schweinefleisch, Kaninchen, Puten, Enten, Rinder, Gänsen und Schafen.
Fleischkonsum in der schweiz
Nach wie vor bleibt in der Schweiz Schweinefleisch mit 25,2 kg pro Kopf das am meisten konsumierte Fleisch, es folgt Rindfleisch mit 10,2 kg. Ebenfalls gestiegen ist der Konsum von Geflügel (10,1 kg). Der Verzehr von Lammfleisch (1,47 kg) hat zwar zugenommen, bleibt aber auf tiefem Niveau. Pferde- und Ziegenfleisch, Wild und Kaninchen erreichen weniger als 1 kg Konsum pro Jahr und Kopf.
Fleischkonsum in Österreich
Die Österreicher essen rund 63 Prozent Schweinefleisch, 17,9 Prozent Rindfleisch und Kalbfleisch; der Rest verteilt sich auf Geflügel, Lamm und sonstiges Fleisch. Die Unterschiede der Präferenzen für einzelne Fleischarten sind auf kulinarische Gepflogenheiten zurückzuführen. Ein gewisser Einfluss ist auch dem unterschiedlichen Grenzschutz der verschiedenen Fleischarten zuzuschreiben.
9
Ergebnisse
02 ergebnisse
12
Frage
Nach Geschlecht
Essen Sie Fleisch?
Gesamt
Nach Geschlecht
(n=150)
94%
92%
Ja, ich esse Fleisch
Nein, ich esse gar kein Fleisch
♀ ♂
98%
9%
6% Ja, ich esse Fleisch
(n=150)
2%
Nein, ich esse gar kein Fleisch
Quelle: Online-Befragung Yvonne Schubert 11/2009
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02 ergebnisse
Geschlechterunterschied
Wie bei keinem anderen Nahrungsmittel schlägt sich die Geschlechterdifferenz beim Fleischverzehr nieder. In einer repräsentativen Umfrage des deutschen Instituts für Ernährung gaben 40 Prozent der männlichen Teilnehmer an, täglich Fleisch zu essen, während nur 20 bis 25 Prozent der Frauen diese Präferenz teilen. Vergleich >>>Die Statistiken zeigen, dass es zwischen den Geschlechtern einen bemerkenswerten Unterschied gibt. Laut Vegetarier-Bund Deutschland bekennen sich rund 13 Prozent der weiblichen Bevölkerung zum Vegetarismus, aber nur drei Prozent der männlichen Bevölkerung. Jüngere Menschen stellen häufig aus ethischen Gründen ihre Ernährung um, bei älteren Menschen ist meist die Gesundheit der Grund für die fleischlose Ernährung.
F
rauen verhalten sich grundsätzlich gesundheitsförderlicher. Grund dafür könnte sein, dass Frauen für Aktivitäten und Maßnahmen, die der Gesundheit zugute kommen, offener sind und Anregungen zur Gesundheitsförderung eher annehmen. Eine im Jahr 1993 durchgeführte Untersuchung ergab, dass insbesondere Frauen und Personen mit höherem Ausbildungsgrad zur Konsumeinschränkung bei Fleisch und Wurst tendierten (Leitzmann & Hahn, 1996).
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Fleisch und Sünde
Die geschlechterspezifische Aufteilung in Jäger und Sammler hat sich wahrscheinlich vor Jahrtausenden aus einem Sachzwang entwickelt, der längst nicht mehr gegeben ist. Der Steinzeitmensch musste sich seine lebensnotwendigen Proteine erst mühsam erjagen. Heute isst der durchschnittliche Deutsche ohne Anstrengung im Laufe seines Lebens 30 Schweine. Und die Bedeutung des Fleisches als Garant für die Versorgung der Frau und den Ruhm des Mannes hat in unseren Breitengraden das Geld eingenommen. Trotzdem spüren wir bis heute die Folgen der Geschlechterrollen, die sich damals entwickelten. Denn die Verteilung der Masse Fleisch auf die Konsumenten ist heute genau so ungleich wie in der Steinzeit: Obwohl Frauen und Mädchen sich längst nicht mehr mit Resten begnügen müssen, essen sie nur etwa ein Drittel dessen, was ihre männlichen Artgenossen an Fleisch verzehren. 40 Prozent der Männer, aber nur etwas über 20 Prozent der Frauen in Deutschland konsumieren täglich Fleisch. Und sie bevorzugen andere Sorten: Im 21. Jahrhundert scheint noch immer die Aufspaltung der Geschlechter zwischen den Rollen roh-animalisch und fein-zivilisiert Bestand zu haben - zumindest auf den Tellern. Frauen tendieren zu weißen Fleischsorten und -stücken, die kaum an das getötete Tier erinnern. Männer greifen dagegen wesentlich häufiger zu rotem Fleisch, auch gerne mit Knochen, das durchaus noch das Rind oder Schwein erkennen lässt.
D
as könnte an den uralten Aufgabenverteilungen liegen: Die jagenden Männer waren ständig mit dem Tier konfrontiert. Oft mussten sie die Kreatur töten, um nicht selbst erlegt zu werden. Mitleid oder Hemmschwellen konnten sie sich nicht leisten. Die sammelnden und stillenden Frauen hingegen hatten die Aufgabe, Leben zu gebären und Leben zu bewahren. Töten und Schlachten gehörte immer seltener zu ihrem Erfahrungsbereich. Die Doppeldeutigkeit des Begriffs „Fleischeslust“ kommt nicht von ungefähr: Fleisch war und ist ein Synonym für Sinnlichkeit und Begehren. Beides schickte sich in den christlichen Religionen nicht für Frauen. Schon die Geschichte von Adam und Eva lehrt, dass die Lust der Frau ins Verderben führt. In religiös dominierten Zeiten war es deshalb anstößig, wenn Frauen Fleisch aßen. Sie galten als lasterhaft und zügellos.
4 15
6% DER BEFRAGTEN GABEN AN, KEIN FLEISCH ZU ESSEN HIER SIND IHRE GRÜNDE ○ weiblich 31 Jahre......................aus Mitleid mit den Tieren
○ weiblich 16 Jahre...........................weil viele tiere sterben müssen nur damit wir menschen fleisch essen können weil es mir nicht schmeckt
○ weiblich 27 Jahre........................................schmeckt nicht aus Tierschutzgründen weil viel zu viel Fleisch produziert wird
○ weiblich 28 Jahre.....................Abgewöhnt mit 13 Jahren, jetzt kein Bedürfnis mehr
16
○ weiblich 51 Jahre .......................Tiere sind Mitlebewesen. „Tiere sind meine Freunde und meine Freunde esse ich nicht“
○ männlich 51 Jahre..............................Ökologische Gründe
○ weiblich 41 Jahre.................................ich musste als kind oft beim schlachten zusehen, danach konnte ich dann kein fleisch mehr essen
○ weiblich 36 Jahre....................................ich möchte nicht, dass Tiere aus diesem Grund für mich sterben müssen
1% ERSETZEN FLEISCH DURCH ERSATZPRODUKTE WIE TOFU ○ weiblich 27 Jahre..................................Hab mit 13 Jahren aufgehört Fleisch zu essen Idealismus ältere Schwester war Vegetarier, ihr super cooler Freund ebenalls ein bisschen auch noch um meine Mutter zu ärgern. Das ist jetzt 13 Jahre her, und ich hatte nie wieder das Bedürfnis wieder anzugangen Fleisch zu essen. Ich fühle mich sehr wohl damit, kann es mir heute auch gar nicht mehr vorstellen. Fanatischer Veg. bin ich aber nicht. Finde es moralisch absolut in Ordnung Fleisch zu essen. Aber ich fühle mich so einfach gut und gesund. Außerdem ist es zwar moralisch O.K., aber es nicht zu essen ist angesichts vieler Umstände (politisch, Tierschutz, Umweltbelastung, etc.) sicher noch besser, und wenn es mir doch so leicht fällt darauf zu verzichten, warum sollte ich es dann wieder anfangen...
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02 ergebnisse
Vergleichsstatistiken
Bevorzugte Ernährungsweise der Jugend (1996) Nach der statistischen Erhebung im Rahmen der ShellJugendstudie „Jugend 1997“ bevorzugten junge Leute im Alter von 12 - 24 Jahre: mit Fleisch fleischarm vegetarisch
männlich 76 % 22 % 2%
weiblich 42 % 52 % 6%
(vgl. Jugend ‚97: Zukunftsperspektiven, Gesellschaftliches Engagement, Politische Orientierungen, hg. v. Jugendwerk der Deutschen Shell, Opladen: Leske und Budrich 1997, S.352)
Deutsche Verbraucher lieben Fleisch: Mindestens einmal pro Woche kommt bei 94 Prozent der Verbraucher, die Fleisch essen, auch Fleisch oder Wurst auf den Tisch. Dies ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Bundesbürgern, die der Aachener Marktforscher Dialego im April 2007 durchführte. Mit der Befragung untersuchten die Aachener wie qualitätsbewusst Verbraucher beim Fleischkauf sind, welche Kaufstätten sie bevorzugen und was sie von eingeschweißtem Fleisch erwarten. Andera Gadeib, CEO und Gründerin von Dialego: „Die Fleischskandale haben kaum Spuren hinterlassen – nach wie vor gehört Fleisch bei den meisten Bundesbürgern einfach zu einer vollständigen Mahlzeit. So kauft der Großteil der Befragten (78 Prozent) mindestens einmal pro Woche oder häufiger Fleisch ein.“ Noch eindeutiger fällt das Ergebnis beim Verzehr aus: Gerade ein Prozent der Fleischesser isst lediglich „sehr selten“ Fleisch, der Rest mindestens einmal pro Woche.
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Vergleich Umfrage vom DRS Wie oft essen Sie Fleisch? Schlussergebnis Täglich: 24.39 Prozent Häufig: 18.7 Prozent Selten: 18.7 Prozent Nie: 38.21 Prozent
•Eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts FORSA ergab einen Anteil von 8 Prozent Vegetariern in Deutschland, also über 6 Millionen Menschen (2001) •Zum Vergleich: Nach einer Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung GfK ernährten sich 1983 nur etwa 0,6 Prozent der Bevölkerung vegetarisch •Eine Umfrage des Allensbacher Institutes stützt die Beobachtung, dass sich die Menschen vermehrt vom Fleisch distanzieren. Auf die Frage „Was bedeutet gesundes Essen für Sie?“ antworteten 26 Prozent: „Weniger oder kein Fleisch essen.“
(Umfrage vom DRS 2009)
Zwei Deutsche Magazine, „Wochenpost“ und „Focus“, recherchierten über die Bedeutung von Fleisch in der Deutschen Ernährung. Beide Berichte zeigten, dass Fleisch-Essen weitaus weniger wichtig für einen großen Prozentsatz der Bevölkerung ist, als es früher war. Nur 34 Prozent der Befragten antwortete, dass sie Fleisch einmal oder mehrmals pro Tag essen würden. 46 Prozent meinten, dass sie Fleisch 2 oder 3 mal pro Woche essen würden und 18 Prozent behaupteten, Fleisch weniger oft zu essen. 36 Prozent der Befragten meinten, dass sie jetzt weniger Fleisch essen als zehn Jahre zuvor, während 45 Prozent der Befragten weiterhin so Fleisch essen würden, wie sie es vor zehn Jahren taten. 14 Prozent der Befragten würden mehr Fleisch essen als zehn Jahre zuvor.
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konsum verhalten
03 konsumverhalten
22
Frage
Gesamt
Gehobener Supermarkt (z.B. ReWe, Tengelmann)
7%
22%
36%
6%
19%
6%
(n=81)
32%
42%
6%
3%
Weiblich
(n=52)
27%
38%
Fleischerei Fachgeschäft Weiß ich nicht
Männlich
(n=134)
30%
Lebensmittel Discounter (z.B. Aldi, Penny, Lidl) Bio Supermarkt (z.B. Alnatura, Basics)
Nach Geschlecht
Wo kaufen Sie hauptsächlich ihr Fleisch?
25%
1%
Quelle: Online-Befragung Yvonne Schubert 11/2009
23
Frage
unter 30 Jahre
Gehobener Supermarkt (z.B. ReWe, Tengelmann)
7%
18%
18%
3%
48%
9%
26%
5%
(n=23)
13%
3%
Quelle: Online-Befragung Yvonne Schubert 11/2009
24
über 50 Jahre
(n=38)
47%
46%
Fleischerei Fachgeschäft Weiß ich nicht
30 bis 50 Jahre
(n=72)
26%
Lebensmittel Discounter (z.B. Aldi, Penny, Lidl) Bio Supermarkt (z.B. Alnatura, Basics)
Nach Alter
Wo kaufen Sie hauptsächlich ihr Fleisch?
30%
0%
Frage
unter 1000 €
Gehobener Supermarkt (z.B. ReWe, Tengelmann)
Fleischerei Fachgeschäft Weiß ich nicht
1000 - 2000 €
(n=37)
19%
Lebensmittel Discounter (z.B. Aldi, Penny, Lidl) Bio Supermarkt (z.B. Alnatura, Basics)
Nach Einkommen
Wo kaufen Sie hauptsächlich ihr Fleisch?
44%
57%
8%
6%
33%
5%
17%
0%
(n=42)
29%
33%
11%
5%
über 2000 €
(n=36)
33%
0%
Quelle: Online-Befragung Yvonne Schubert 11/2009
25
Wo kaufen Sie hauptsächlich ihr Fleisch und warum? 01. Fleischerei Fachgeschäft.......................................................ich möchte wissen, wo das Fleisch herkommt und „Lokales“ essen. Ich kaufe am liebsten beim Bio-Metzger! 02. Lebensmittel Discounter (z.B. Aldi, Penny, Lidl)...................am günstigsten 03. Gehobener Supermarkt (z.B. ReWe, Tengelmann)..............wenn Fleisch dann nur in hoher Qualität 04. Lebensmittel Discounter (z.B. Aldi, Penny, Lidl)...................weil unser einkommen nicht anderes zulässt 05. Gehobener Supermarkt (z.B. ReWe, Tengelmann)..............ich kaufe generell hauptsächlich dort, weil sich diese Läden in unmittelbarer Nähe meiner Wohnung befinden 06. weiß ich nicht.........................................................................es kommt immer ganz darauf an was für Fleisch ich kaufe. Frischfleisch kaufe ich am liebstem beim Fleischer aber TK-Fleisch kaufe ich auch im Supermarkt oder beim Discounter 07 Fleischerei Fachgeschäft........................................................Vertrauen in gute Fleisch und Wurstwaren 08. Bio Supermarkt (z.B. Alnatura, Basics).................................Qualität des Fleisches ist deutlich besser als in gewöhnlichen Supermärkten 09. Gehobener Supermarkt (z.B. ReWe, Tengelmann)...............Fleisch enhält Eiweiß 10. Lebensmittel Discounter (z.B. Aldi, Penny, Lidl)...................billiger und günstiger zu erreichen, obwohl mir das vom fleischer besser schmeckt
26
11. Sonstiges.................................................................................wir erzeugen unser Fleisch selber! Weil wir dann wissen, was wir essen und es schmeckt viel besser 12. Bio Supermarkt (z.B. Alnatura, Basics).................................Das Fleisch soll aus Tierhaltung und Schachtung kommen, die ich ethisch vertreten kann 13. Gehobener Supermarkt (z.B. ReWe, Tengelmann)...............die Ware beim Fachfleischer im Supermarkt macht einen frischen Eindruck, Beratung ist auch gut, oft wird auch die Herkunft genannt 14. Fleischerei Fachgesch채ft........................................................Hoffnung, dass Qualit채t besser ist 15. Sonstiges.................................................................................beim Erzeuger/Da stimmt Qualit채t und Preis 16. Gehobener Supermarkt (z.B. ReWe, Tengelmann)...............kaufe sehr selten Fleisch und nehme es dann dort mit, wo ich eh einkaufe 17. Sonstiges..................................................................................mal vom Fleischer mal Discounter, kommt auf die Angebote an 18. Gehobener Supermarkt (z.B. ReWe, Tengelmann)...............Wird beim vorbeigehen mitgekauft - wenn gezielt ein Gericht gekauft wird, kaufe ich beim Metzger ein 19. Lebensmittel Discounter (z.B. Aldi, Penny, Lidl)....................Ich orientiere mich an Wochenangeboten 20. Lebensmittel Discounter (z.B. Aldi, Penny, Lidl)....................bin noch nicht bereit so viel Geld daf체r auszugeben, habe aber vor in Zukunft mehr Bio-Produkte zu kaufen
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a
nte ipsum primis in faucibus orci luctus et ultrices po- interdum, metus et hendrerit aliquet, dolor diam sagittis lisuere cubilia Curae; Sed aliquam, nisi quis porttitor gula, eget egestas libero turpis vel mi. Nunc nulla. Fusce congue, risus nisl, viverra et, tempor et, pretium in, sapien. Donec elit erat euismod orci, ac placerat dolor lectus quis orci. venenatis vulputate lorem. Morbi nec metus. Phasellus Phasellus consectetuer vestibulum elit. Aenean tellus me- blandit leo ut odio. Maecenas ullamcorper, dui et placerat ich nunc. kaufeVestibuFleisch und Geflügel beim tus, bibendum sed, posuere ac, mattis □non, feugiat, eros überwiegend pede varius nisi, condimentum viverra felis Metzger meines Vertrauens lum fringilla pede sit amet augue. In turpis. Pellentesque nunc et lorem. Sed(42%) magna purus, fermentum eu, tincidunt posuere. Praesent turpis. Aenean posuere, tortor sed cur- eu, varius ut, felis. In auctor lobortis lacus. Quisque libero kaufe überwiegend Fleischnec, undtempor a, commodo mollis, masus feugiat, nunc augue blandit nunc, □ euich sollicitudin urna metus,frisches condimentum an der gna. Supermarkttheke (16%) mauris at ligula. Fusce ferm dolor sagittis lacus. Donec elit libero, sodalesGeflügel nec, volutpat Vestibulum ullamcorper a, suscipit non, turpis. Nullam sagittis. Suspendisse pulvi- entum. Nullam cursus lacinia erat. Praesent blandit laoreet ichlibero kaufevolutpat überwiegend und nar, augue ac venenatis condimentum,□sem nibh. abgepacktes Fusce convallisFleisch metus id felis luctus adipiscing. PelGeflügel aus dem Kühlfach Supermarkt (15%) nibh, nec pellentesque velit pede q lentesque im egestas, neque sit amet convallis pulvinar, justo nulla eleifend augue, ac auctor orci leo non est. Quisque □ ich Frischfleisch -geflügeltincidunt überwiegend uis nunc. Vestibulum ante ipsum primis in kaufe faucibus orci id mi.und Ut tincidunt erat. Etiam feugiat lorem non vom Bauernhof luctus et ultrices posuere cubilia Curae; Fusce id purus.direkt Ut metus. Vestibulum(6%) dapibus nunc ac augue. Curabitur vestivarius tincidunt libero. Phasellus dolor. Maecenas vestibu- bulum aliquam leo. Praesent egestas ne ich kaufe und esse gar kein Fleisch und Geflügel lum mollis diam. Pellentesque ut neque.□Pellentesque habitant morbi tristique senectus et netus et malesuada fames que(5%) eu enim. In hac habitasse platea dictumst. Fusce a ac turpis egestas. In dui magna, posuere eget, vestibulum quam. Etiam ut purus mattis mauris sodales aliquam. Cu□ ich kaufe überwiegend undmalesuada -geflügel placerat nisl. Nam ipsum et, tempor auctor, justo. In ac felis quis tortor malesuada rabiturBiofleisch nisi. Quisque (3%) pretium. Pellentesque auctor neque nec urna. Proin sapien risus, rutrum vitae, vestibulum eu, molestie vel, lacus. Sed ipsum, porta a, auctor quis, euismod ut, mi. Aenean viverra augue ipsum, egestas nec, vestibulum et, malesuada adi□ mir ist egal, wo ichpiscing, mein Fleisch kaufe, denn ichpurus nec pulvinar iaculis, rhoncus pede. Pellentesque habitant morbi tristique senecdui. Vestibulum facilisis, achte Ut in non ersterligula Liniemi aufcongue den Preis tus et netus et malesuada fames ac turpis egestas. nunc,(10%) vitae euismod ligula urna in dolor. enim eleifend felis pretium feugiat. Vivamus quis mi. Pha- Mauris sollicitudin fermentum libero. Praesent nonummy (1%) sellus a est. Phasellus magna. In hac habitasse platea dic-□ keine mi in Angabe odio. Nunc interdum lacus sit amet orci. Vestibulum tumst. Curabitur at lacus ac velit ornare lobortis. Curabitur rutrum, mi nec elementum vehicula, eros quam gravida a felis in nunc fringilla tristique. Morbi mattis ullamcorper nisl, id fringilla neque ante vel mi. Morbi mollis tellus ac saeine Befragung mitPhasellus 1000 Beteiligten velit. Phasellus gravida semper nisi. pien. volutpat, metus eget egestas mollis, lacus (Quelle: TNS Emnid Marktforschung lacus blandit dui, 01/2006) id egestas quam mauris ut lacus. Fusce Nullam vel sem. Pellentesque libero tortor, tincidunt et, tin- vel dui. Sed in libero ut nibh placerat accumsan. Proin faucidunt eget, semper nec, quam. Sed hendrerit. Morbi ac cibus arcu quis ante. In consectetuer turpis ut velit. Nulla felis. Nunc egestas, augue at pellentesque laoreet, felis sit amet est. Praesent metus tellus, elementum eu, semper eros vehicula leo, at malesuada velit leo quis pede. Donec a, adipiscing nec, purus. Cras risus ipsum, faucibus ut, ul-
>>>vergleichende Statistik<<<
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03 konsumverhalten
Konsumverhalten der Deutschen
In einkommensschwachen und bildungsfernen Milieus wird durchschnittlich mehr Fleisch und weniger Gemüse und Obst gegessen als in höher gebildeten und einkommensstarken, was unter anderem mit Wissensdefiziten über gesund erhaltende Ernährung, unzureichenden finanziellen Ressourcen und Statuszuschreibungen zu Fleisch erklärt werden kann (Lehmkühler 2002, S.291ff). Beim Einkauf von Lebensmitteln handelt es sich um Routineverhalten, dass nicht täglich in Frage gestellt oder reflektiert wird. Die Preissensibilität ist bei deutschen Verbrauchern sehr hoch. Zwar geben deutsche Kunden bei Befragungen häufig an, Qualitätsaspekte seien ihnen beim Kauf wichtiger als der Preis. Beim „Ökobarometer 2005“, einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Bundesministeriums für Verbraucherschutz und Landwirtschaft (BMVEL), sagten 84 Prozent der Befragten, sie wollten künftig Bioprodukte kaufen, 64 Prozent wollten sich bei einer besseren Verfügbarkeit vermehrt für Biolebensmittel entscheiden. In der Realität wird aber wenig teures Biofleisch und immer mehr billiges Fleisch beim Discounter eingekauft. Nachdem Netto, Penny und Plus bereits Frischfleisch im Sortiment hatten, stiegen 2003 Lidl und Aldi Nord in das Frischfleischgeschäft ein, im Sommer 2005 folgte Aldi Süd. Mit dem Eintritt immer mehr Discounter in den Fleischmarkt wurden auch die Sortimente immer breiter.
30
Während im ersten Quartal im Jahr 2003, in dem Fleisch angeboten wurde, 8 440 Tonnen Fleisch verkauft wurden, kam Lidl im ersten Quartal 2005 schon auf 14 505 Tonnen. Fast die Hälfte aller Fleischerzeugnisse zählt mittlerweile zur so genannten Aktionsware – das sind preisreduzierte Blickfänger, die in den Zeitungsbeilagen angepriesen werden. Die Preise werden dort durch die Discounter bestimmt. Zusammen hatten sie 2004 einen Marktanteil von 13 Prozent bei Schweine- und Rindfleisch, bei Geflügel und Wurst sogar von 40 Prozent. Die Anteile sind 2005 noch weiter angestiegen. Um der rasant wachsenden Marktmacht der Discounter was entgegensetzen zu können, müssen auch klassische Supermärkte ihr Fleisch immer billiger anbieten.
Verbraucher sind bewusste Konsumenten
Bei einer repräsentativen GfK-Untersuchung haben Verbraucher angegeben Fleisch deutscher oder regionaler Herkunft zu bevorzugen. Für sie ist Fleisch aus der Region oder Deutschland besonders frisch und hochwertig. „Viele Verbraucher sind sich über die Bedeutung ihres Konsumverhaltens für die Umwelt, die Landwirtschaft und die an der Fleischerzeugung beteiligten Wirtschaftszweige im Klaren“, zeigte Giesen bei dieser Auftaktveranstaltung für die regionale Fleischerzeugungswirtschaft auf. Nach einer GFK Untersuchung gehen 85,1 Prozent der Deutschen davon aus, dass der Kauf von heimischem Fleisch auch die deutsche Wirtschaft stärkt. Drei Viertel der befragten Verbraucher sehen obendrein in Fleisch aus dem eigenen Land einen zusätzlichen Kaufanreiz.
einkaufsverhalten anderer kulturen
Türken kaufen Konsumforschern zufolge anders ein als Deutsche. Frische Lebensmittel sowie typisch türkische Produkte besorgen sie überwiegend in türkischen Geschäften, vor allem Fleisch, weil sie dort davon ausgehen können, dass die Tiere nach islamischen Vorschriften „geschächtet“ wurden, das Fleisch also „halal“ ist. Grundsätzlich kaufen sie Umfragen zufolge größere Mengen pro Einkauf ein als Deutsche, schließlich leben in einem türkischen Haushalt in Deutschland statistisch gesehen immerhin 4,5 Personen, in einem deutschen Haushalt nur 1,8 Personen.
Halal
„Halal“ bezeichnet im Islam alle Dinge und Taten, die nach islamischem Recht erlaubt oder zulässig sind. Dieser Begriff wird insbesondere beim Fleischverkauf verwendet, um dieses als „rein“ zu kennzeichnen. Bereits heute macht „Halal“ rund 17 Prozent des weltweiten Nahrungsmittelumsatzes aus, heißt es beim „World Halal“ Forum in Malaysia. Das Potential sei längst nicht ausgeschöpft, sagen die Branchenkenner, kein Segment auf dem Lebensmittelmarkt wachse so schnell wie „Halal“: 2004 habe der weltweite Umsatz mit islamkonformen Lebensmitteln 587 Milliarden Dollar betragen, 2010 sollen es bereits 641 Milliarden Dollar sein. Für Europa sagen die Experten im kommenden Jahr einen Umsatz von 67 Milliarden Dollar voraus.
31
welche Eier
K채fighaltung (1%)
32
Bodenhaltung (21%)
kaufen sie?
Freilandhaltung (39%)
Bio-Eier (30%)
33
Frage
unter 30 Jahre
Freilandhaltung
1%
Quelle: Online-Befragung Yvonne Schubert 11/2009
34
39%
16%
31%
0%
4%
28%
7%
über 50 Jahre
(n=44)
36%
23%
Bio-Eier
Weiß ich nicht
30 bis 50 Jahre
(n=75)
42%
Bodenhaltung
Käfighaltung
Nach Alter
K aufen Sie überwiegend Eier aus…?
39%
9%
27%
0%
(n=26)
Frage
unter 1000 €
Freilandhaltung
2%
31%
19%
0%
27%
5%
(n=47)
45%
29%
3%
8%
über 2000 €
(n=41)
40%
19%
Bio-Eier
Weiß ich nicht
1000 - 2000 €
(n=36)
39%
Bodenhaltung
Käfighaltung
Nach Einkommen
K aufen Sie überwiegend Eier aus…?
32%
4%
Quelle: Online-Befragung Yvonne Schubert 11/2009
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Welche Eier kaufen Sie? In unserer Umfragen gab es kaum Personen, die noch Eier aus Käfighaltung kaufen. Das liegt zum einem daran, dass viele Supermärkte gar keine Eier mehr anbieten. Aber auch offizielle Statistiken bestätigen den Rückgang beim Käfigeiereinkauf. Der Anteil der Käfigeier sank im Jahr 2008 beim Direkteinkauf weiter auf 38,5 Prozent (2005: 44,3 Prozent, 2007: 39,5 Prozent). Mehr als 60 Prozent der Verbraucher kaufen also Eier aus Freiland-, Boden- oder Biohaltung. Und das trotz beträchtlicher Preisunterschiede: Während zehn Käfigeier im Mai 2008 laut ZMP im Durchschnitt für 82 Cent zu bekommen waren, kosteten Bodeneier 1,25 Euro. Zehn Bio Eier waren 2008 im Jahresdurchschnitt für 2,43 Euro bei Discountern und für 3,02 Euro im Lebensmitteleinzelhandel (ohne Discounter) erhältlich. Bio-Eier erreichten 2008 einen Marktanteil von 7,1 Prozent. Freilandeier haben einen Marktanteil von 23,7 Prozent, Eier aus Bodenhaltung von 30,7 Prozent. (Quelle foodwatch)
Aktuelle Preise 2009>>> □ Bio Eier Stück 26 Cent □ Freilandhaltung Stück 16 Cent □ Bodenhaltung Stück 13 Cent □ Käfighaltung Stück 11 Cent
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unterschiede eierhaltung
•Käfighaltung ist für die Tiere fraglos die quälendste Haltungsform. Jeder muss sich selbst überlegen, ob man diese Haltungsform, bei der den Tieren nur wenig Lebensraum (0,20 m²) zugestanden wird durch den Kauf der Eier unterstützen möchte. Andererseits sind Eier aus dieser Haltungsform definitiv am billigsten zu produzieren und zeichnen sich daneben auch durch die niedrigste Belastung mit Krankheitserregern aus. Diese beiden Eigenschaften führen dazu, dass industriell verarbeitete Eier (z.B. für die Nudelherstellung) immer Käfighaltungseier sein werden. •Bodenhaltung Darunter versteht man Hühner, die zwar im Stall, aber nicht in Käfigen gehalten werden. Entweder handelt es sich nur um eine überdachte Grundfläche als Auslauf mit einem Nestbereich zu Eierablage oder die Haltung erfolgt in mehreren Etagen (in Volieren). Diese Haltungsform scheint eine sinnvolle Alternative zur Käfighaltung zu sein, da die Tiere deutlich artgerechter zu halten sind. Nachteilig ist, dass mehr Eier mit Kot in Berührung kommen und dadurch die Schale potentiell wahrscheinlicher mit Salmonellen belastet ist.
•Freilandhaltung Bei der Freilandhaltung wird den Hühnern ermöglicht, sich unter freiem Himmel zu bewegen. Diese Haltungsform ist die den Tieren gegenüber angemessenste Haltungsform. Die Tiere werden im Stall gehalten, allerdings haben sie durch Ausgänge die Möglichkeit ins Freiland zu gehen. Allerdings müssen mehrere Gegebenheiten beachtet werden: Einerseits bewegen sich Hühner ohne Schutz nur ungern im Freiland. Bäume können solch einen Schutz darstellen - ohne sie würden nur wenige Hühner den Stall verlassen. Des Weiteren entfernen sich Hühner ohnehin nicht sehr weit vom Stallgebäude. Das führt zu einer starken Kotansammlung und damit einer starken Überdüngung in der Nähe des Stalles mit entsprechenden Folgen für das Grundwasser. Weiterhin kommen Freilandhühner ständig potentiell mit Singvögeln u. a. bzw. deren Exkrementen in Kontakt, so dass Krankheiten übertragen werden können. Und schließlich gilt dasselbe wie für Bodenhaltungseier: eine erhöhte Salmonellengefahr
Preisvergleich Bioeier mit Biofleisch
Preisvergleich Bioeier mit Biofleisch In der Regel liegen Preise für Bio Fleisch 50 – 100 Prozent über den Preisen für vergleichbare konventionelle Produkte. Der Bioeier Stückpreis liegt bei 26 Cent der Käfigeier Stückpreis bei 11 Cent. Die Kaufpreisdifferenz ist bei Eiern also ebenso hoch wie beim Fleisch. Da es aber generell im unteren Preisniveau angelegt ist, sind viele Konsumenten eher bereit, etwas mehr Geld auszugeben.
3 Käfighaltung 2 bodenhaltung 1 freilandhaltung 0 ökohaltung
37
lieblings essen
40
nennen sie ein lieblingsgericht mit fleisch 19 von 150 Befragten gaben Steak als ihr Lieblingsessen mit Fleisch an ............................Alles über Steak ............................
>>> Steak, vor allem aus der Lende vom Rind geschnittene Fleischscheibe zum Kurzbraten oder Grillen <<<
Rindfleisch ist bekannt für seinen hohen Gehalt an Vitamin B12, Eisen und Zink. Rindfleisch hat beispielsweise von allen Fleischarten den höchsten Gehalt an Vitamin B12 zu bieten, das für die Blutbildung und für die Wachstumsvorgänge im Körper verantwortlich ist. Schon eine kleine Portion mageres Rindfleisch (125 g) deckt den Bedarf an Vitamin B12 von 2 Tagen. Weil Vitamin B12 vom Körper nicht gespeichert werden kann, sorgen schon geringe Fleischmengen für eine wertvolle Vitaminversorgung. Außerdem enthält Rindfleisch von allen Fleischarten auch am meisten Eisen und Zink. Eisen ist ein wichtiger Baustein des roten Blutfarbstoffs, des Hämoglobins. Zink ist Bestandteil von mehr als 200 lebenswichtigen
Enzymen und schützt den Organismus vor zellschädigenden Sauerstoffverbindungen, sogenannten freien Radikalen. Das T-Bone-Steak, besteht aus Teilen der Lendenwirbelknochen, die wie ein T aussieht, dem Filet und der Lende. Der Fettanteil ist höher als bei einem reinen Filetsteak. Diese Steaks schneidet der Fleischer meistens in bis zu 700 g schwere Scheiben. Das Medaillon dagegen besteht aus dem Fleisch der Filetspitzen, wiegt unter 150 g und ist kreisrund geschnitten. Bezeichnungen wie Filetsteak, Rumpsteak, Lendensteak, Rückensteak, Rib-Eye-Steak, Hüftsteak und Kluftsteak weisen immer auf die Verwendung bestimmter Fleischteile des Rindes hin.
Die drei klassischen Arten:
English- Das Fleisch hat eine dünne Kruste, ist innen im Kern aber noch roh. Medium- Das Steak hat eine braune Kruste und ist innen rosa. Durch- Das Steak ist innen ganz durchgebraten, das Fleisch wird dadurch aber trocken. Kilopreis liegt je nach Sorte, Herkunft und Qualität zwischen 15-40€.
41
42
nennen sie ein lieblingsgericht ohne fleisch 20 von 150 Befragten gaben Pasta als ihr Lieblingsessen ohne Fleisch an ..............................alles über pasta.............................. Nudeln gehören neben Reis, Brot und Kartoffeln zu den Grundnahrungsmitteln. Sie bestehen zum Großteil aus dem Kohlenhydrat Stärke. Dieses liefert dem Körper schnell nützliche Energie. Aus diesem Grund sind Teigwaren bei Ausdauersportlerinnen und -sportlern beliebt. Kohlenhydrate sind Sattmacher. Die Griechen nannten die Teigspeise pastái und makaría teilweise auch láganon (daher die Begriffe Pasta und Makkaroni). Vollkornnudeln unterscheiden sich vom Aussehen, Geschmack und der Textur von herkömmlichen Nudeln. Trotzdem lohnt es sich verschiedene Sorten oder Marken an Vollkornnudeln auszuprobieren. Vollkornnudeln haben mehr Inhaltsstoffe und sind damit hochwertiger und besser für die Gesundheit. Auffallend ist auch der höheren Mineralstoff- und Vitamingehalt. Aufgrund des hohen Ballaststoffanteils sättigen Vollkornnudeln viel schneller und lang anhaltend.
Grundsätzlich werden Nudeln aus Hart- oder Weichweizengrieß, Reis, Mais oder manchmal auch Kartoffeln unter Zugabe von Wasser, gelegentlich auch Ei und Gewürzen, hergestellt. Weltweit existieren etwa 200 Nudelsorten. Am bekanntesten sind natürlich Spaghetti, Makkaroni, Tagliatelle (Bandnudeln) oder aber Fusilli (spiralenförmig), Rigatoni (dicke, geriffelte Röhren), Farfalle (Schmetterlinge), Cannelloni (dicke Nudelröhren zum Füllen), Vermicelli (mitteldicke Spaghetti, Fadennudeln). Für Deutschland typisch sind „Spätzle“ und diese werden bereits seit 400 Jahren im schwäbischen Raum hergestellt. Spätzle sind weicher als herkömmliche Nudeln und als „Käsespätzle“ weit über Süddeutschland hinaus bekannt. .................................................................................................. Die Deutschen essen besonders gerne italienische Gerichte und Hausmannskost. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid ergeben, an der tausend Bürger ab 14 Jahren teilnahmen. Auf Platz 1 der Hitliste der Lieblingsgerichte steht Spaghetti Bolognese, gefolgt von Spaghetti mit Tomatensoße, Schnitzel und Pizza.
43
nennen sie ein lieblingsgericht mit fleisch
Platz 2 Schnitzel Platz 3 Spagetti Bolognese
44
nennen sie ein lieblingsgericht ohne fleisch
Platz 2 Salat Platz 3 Gem端selasagne
45
einstellung
06 einstellung
48
Frage
Gesamt
Einstellung zum Thema Massentierhaltung
Stimme überhaupt nicht zu 0
20
40
60
80
Stimme voll und ganz zu 100
Dem Thema Massentierhaltung stehe ich grundsätzlich eher ablehnend gegenüber
Einen Monat auf Fleisch zu verzichten, würde mir sehr schwer fallen
Durch Berichte über Massentierhaltung lasse ich mich in meinem Essverhalten vorübergehend beeinflussen
Durch Berichte über Massentierhaltung lasse ich mich in meinem Essverhalten langfristig beeinflussen
Quelle: Online-Befragung Yvonne Schubert 11/2009
49
Frage
Nach Geschlecht
Einstellung zum Thema Massentierhaltung
Stimme überhaupt nicht zu 0
20
40
60
Dem Thema Massentierhaltung stehe ich grundsätzlich eher ablehnend gegenüber
Einen Monat auf Fleisch zu verzichten, würde mir sehr schwer fallen
Durch Berichte über Massentierhaltung lasse ich mich in meinem Essverhalten vorübergehend beeinflussen
Durch Berichte über Massentierhaltung lasse ich mich in meinem Essverhalten langfristig beeinflussen
Quelle: Online-Befragung Yvonne Schubert 11/2009
= ♀/♂
50
=♀
=♂
80
Stimme voll und ganz zu 100
Frage
Nach Einkommen
Einstellung zum Thema Massentierhaltung
Stimme überhaupt nicht zu 0
20
40
60
80
Stimme voll und ganz zu 100
Dem Thema Massentierhaltung stehe ich grundsätzlich eher ablehnend gegenüber
Einen Monat auf Fleisch zu verzichten, würde mir sehr schwer fallen
Durch Berichte über Massentierhaltung lasse ich mich in meinem Essverhalten vorübergehend beeinflussen
Durch Berichte über Massentierhaltung lasse ich mich in meinem Essverhalten langfristig beeinflussen
Quelle: Online-Befragung Yvonne Schubert 11/2009
=
unter 1000 €
=
1000 – 2000 €
=
über 2000 €
51
06 einstellung
Zusammenfassung Umfrage
Die Umfrage zeigt deutlich, dass die meisten Menschen Massentierhaltung nicht befürworten. Sie lassen sich von Berichten über Massentierhaltung auch in ihrem Essverhalten beeinflussen, allerdings nur kurzfristig. Ihre Einstellung steht also im Gegensatz zu ihrem Verhalten.
Einstellung Massentierhaltung
Das Ausmaß tierischen Leidens ist bekannt, die moralische Ablehnung wächst. 80 Prozent der Bevölkerung sind nach einer jüngeren Untersuchung der Allensbacher Institute gegen Massentierhaltung. Als Grund wird in erster Linie genannt, dass Tiere gequält würden. Erst an zweiter Stelle steht die Angst vor eigenen Gefährdungen; die Furcht, der permanente Medikamenteneinsatz bei den Tieren könne die eigene Gesundheit gefährden. Zuerst wird also ein moralisches Argument genannt. Frage: Sollen Subventionen für eine weniger qualvolle Tierhaltung gezahlt werden? Antworten: auf jeden Fall: 87,4 Prozent eher ja: 5,9 Prozent eher nein: 3,2 Prozent auf keinen Fall: 3,6 Prozent
52
Umfrage zum Tierschutz:
Zweidrittelmehrheit der Deutschen für Aufnahme ins Grundgesetz Zweidrittel aller wahlberechtigten Deutschen befürworten die Aufnahme des Tierschutzes ins Grundgesetz. Diese Zahl gab der Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung (VgtM) bekannt. Das polis-lnsitut München hatte vor einigen Tagen eine repräsentative Befragung bei 1000 für die Bundestagswahlen wahlberechtigten Personen durchgeführt.
Informationsbedürfnis in der Bevölkerung
Eine Umfrage von VIER PFOTEN International ergab: Nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung weiß, dass der hohe Fleischkonsum der Menschen DER größte Klimakiller ist. Die zur Bedarfsdeckung übliche Massentierhaltung ist noch deutlich klimawirksamer als bisher angenommen. Der Konsum von Fleisch, Milch und Eiern schädigt das Klima stärker als der so oft zitierte Flug- und Autoverkehr.
(Quelle: ECO-News - die grüne Presseagentur)
Beispiel für die allgemeine Einstellung der Bevölkerung gegenüber Tieren Die von der Europäischen Kommission veröffentlichten Ergebnisse einer Internet-Umfrage, die von Juni bis August 2006 stattfand, sind deutlich: Eine überwältigende Mehrheit der EU-Bürger (93 Prozent), ist der Meinung, dass mehr zum Schutz von Versuchstieren unternommen werden muss. Der Umfrage zufolge fordern die Bürger mehr Transparenz und Mitspracherecht bei der Durchführung von Tierversuchen (70 Prozent). Auch sollte nach Auffassung der Bevölkerung die Alternativmethodenforschung zum Ersatz von Tierversuchen verstärkt gefördert werden (79 Prozent). Der Deutsche Tierschutzbund weist darauf hin, dass dem Willen der Bevölkerung auch politisch Rechnung getragen werden muss.
53
kindheits pr채gung
05 kindheitspr채gung
56
Frage
Gesamt
Vergleich Fleischkonsum heute vs. Kindheit
Fleischkonsum in der Kindheit Fleischkonsum heute (n=140)
> 1 mal pro Woche
1 bis 2 mal pro Woche
3 bis 4 mal pro Woche
5 bis 6 mal pro Woche
Jeden Tag in der Woche
> 1 mal pro Woche
13%
22%
50%
17%
6%
6%
1 bis 2 mal pro Woche
46%
8%
40%
46%
5%
2%
3 bis 4 mal pro Woche
33%
9%
28%
46%
17%
0%
5 bis 6 mal pro Woche
7%
0%
22%
44%
22%
11%
Jeden Tag in der Woche
-
-
-
-
-
-
100%
10%
36%
41%
10%
3%
Gesamt
Quelle: Online-Befragung Yvonne Schubert 11/2009
57
Frage
Nach Geschlecht
Vergleich Fleischkonsum heute vs. Kindheit
â&#x2122;&#x20AC;
Fleischkonsum in der Kindheit Fleischkonsum heute (n=86)
> 1 mal pro Woche
1 bis 2 mal pro Woche
3 bis 4 mal pro Woche
5 bis 6 mal pro Woche
Jeden Tag in der Woche
> 1 mal pro Woche
15%
23%
46%
23%
8%
0%
1 bis 2 mal pro Woche
51%
5%
37%
49%
7%
2%
3 bis 4 mal pro Woche
27%
4%
22%
52%
22%
0%
5 bis 6 mal pro Woche
7%
0%
33%
33%
17%
17%
Jeden Tag in der Woche
-
-
-
-
-
-
100%
7%
34%
45%
12%
2%
Gesamt
Quelle: Online-Befragung Yvonne Schubert 11/2009
58
Frage
Nach Geschlecht
Vergleich Fleischkonsum heute vs. Kindheit
â&#x2122;&#x201A;
Fleischkonsum in der Kindheit Fleischkonsum heute (n=54)
> 1 mal pro Woche
1 bis 2 mal pro Woche
3 bis 4 mal pro Woche
5 bis 6 mal pro Woche
Jeden Tag in der Woche
> 1 mal pro Woche
9%
20%
60%
0%
0%
20%
1 bis 2 mal pro Woche
41%
14%
45%
41%
0%
0%
3 bis 4 mal pro Woche
41%
9%
36%
41%
14%
0%
5 bis 6 mal pro Woche
9%
0%
0%
67%
33%
0%
Jeden Tag in der Woche
-
-
-
-
-
-
100%
13%
39%
37%
7%
4%
Gesamt
Quelle: Online-Befragung Yvonne Schubert 11/2009
59
60
erfahrungen in der kindheit
Die Sozialisation in der Familie und die dort gewonnenen Erfahrungen spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung eines gewissen Qualitätsbewusstseins und von Ansprüchen an Esskultur. Die im Elternhaus erlebte Art zu kochen und zu essen hat einen prägenden Einfluss auf das eigene Ernährungsverhalten. Oft sind ländliche Herkunft oder der familiäre Besitz eines Gartens, Kriterien die Zugang zu bestimmten Produkten bestimmen. Diese Prägung setzt schon in der Schwangerschaft ein. Über das Fruchtwasser trägt die Ernährung der Mutter schon vor der Geburt zur Geschmacksprägung des Kindes bei, wie verschiedene Studien gezeigt haben. Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Anis zu sich genommen hatten, zeigten nach der Geburt eine deutlich höhere Akzeptanz für Anisgeruch als andere Kinder. In der Stillzeit werden Geschmacksvorlieben des Kindes nachweislich durch die Ernährung der Mutter beeinflusst, da Aromen der Nahrung in die Muttermilch übergehen. Bereits bekannter Geschmack von Lebensmitteln wird nach dem Abstillen bereitwilliger akzeptiert.
grundsteine des ernährungsverhalten
Die Grundsteine des Ernährungsverhaltens liegen in der frühesten Kindheit und sie werden durch eine zutiefst menschliche Fähigkeit, nämlich die Fähigkeit, zu lernen, beeinflusst. Drei Prozesse spielen nach Prof. Joachim Westenhöfer dabei eine zentrale Rolle: □ Dadurch, dass Menschen immer wieder etwas essen oder ausprobieren, gewöhnen sie sich langsam an einen Geschmack und lernen, ihn zu lieben. □ Durch Eltern, Geschwister und Gleichaltrige, bei denen Speisen und Getränke Anerkennung oder Missachtung finden, wird eine soziale Komponente vermittelt. □ Physiologische Konsequenzen der Nahrungsaufnahme verändern Erwartungen und damit auch Präferenzen oder Aversionen gegen bestimmte Nahrungsmittel und Geschmäcker.
61
fleisch in der religion
07 Fleisch in der religion
die vier weltreligionen
Die meisten Speisevorschriften der vier großen Weltreligionen reflektieren die Lebensbedingungen ihrer Entstehungszeit. Während es im Hinduismus die Kuh ist, die als Gefährtin der Götter und Symbol für Leben und Fruchtbarkeit sowie als Mutter des leistungsstärksten Zugtiers für indische Böden und Klimaverhältnisse verehrt wird, gehört das Schweinefleischverbot in den jüdischen und islamischen Kulturkreis. Wegen ihres Glaubens an die Wiedergeburt verzichten viele Hindus völlig auf Fleisch. Die Gründe dafür liegen ebenfalls in Kosten-Nutzen-Erwägungen der mittelöstlichen Regionen, die zu den Speisevorschriften des Korans und des Alten Testaments führten und bis heute von Moslems und orthodoxen Juden befolgt werden.
v
on den Einschränkungen der zum Verzehr bestimmter Tierarten, die im wesentlichen in den fünf Büchern Moses festgehalten sind, erhielt sich im Christentum vor allem das Pferdefleischverbot. Den Hintergrund dafür bildete nicht zuletzt sein lebendiger Nutzen in der Kriegsführung. So lassen sich für die meisten Tabus historisch nachvollziehbare Motive finden, deren Entstehen sich mit dem Blick auf materielle Verhältnisse und die symbolische Ordnung einer Kultur erklären lässt. Zum Beispiel das Schwein war zu schlecht an Klima und Umwelt des Vorderen Orients angepasst. Es braucht Wasser, Schatten und Wälder, in denen es wühlen kann. Wie archäologische Funde belegen, gab es das alles in vorchristlicher Zeit auch im Nahen Osten, und damals hielten und aßen die Menschen ganz selbstverständlich Schweine.
64
Doch als die Wälder schwanden, die Böden austrockneten und das Wasser knapper wurde, verlor das Schwein seine ökologische Nische und entwickelte sich zum Nahrungskonkurrenten des Menschen: Jetzt musste man es füttern, sollte das Tier Fleisch ansetzen. Anders als Rinder, Schafe und Ziegen sind Schweine keine Wiederkäuer und können demzufolge mit Gras, Blättern oder gar Baumrinde herzlich wenig anfangen.
U
nd vor allem: Das Wasser war kostbar geworden. Sollte man es den Schweinen zum Suhlen überlassen? Es wäre unvernünftig gewesen, zumal Schweine außer dem jetzt teuer erkauften Fleisch - im Gegensatz zu Rindern, Ziegen und Schafen, die Milch bzw. Wolle liefern - keinen weiteren Nutzen boten. In Indien wiederum waren aufgrund der landwirtschaftlichen Produktion Kühe seit jeher außerordentlich wichtige Nutztiere. Auch als Lastentiere waren sie unentbehrlich. Es hätte ein großes Versorgungsproblem gegeben, wenn das Volk seine Kühe gegessen hätte. Und da die Menschheit damals nicht anders war als heute, musste ein göttliches Gesetz erlassen werden.
Das Schächten
Nach islamischem und auch nach jüdischem Glauben gilt Blut als unrein. Darum muss ein geschlachtetes Tier ausbluten, bevor es von Angehörigen der Glaubensgemeinschaft verzehrt werden kann. Die Schlachtmethode unterscheidet sich in beiden Religionen kaum. Im Islam wird das zu schlachtende Tier zusätzlich in Richtung Mekka gedreht. Vor dem Schlachten prüft der Schächter sein Messer.
Es soll möglichst scharf sein, um dem Tier Qualen zu ersparen. Selbst die kleinste Scharte macht das Messer fürs Schächten untauglich. Nach jüdischer und islamischer Weltanschauung ist das Nehmen von Leben ein bewusster Akt. Aus diesem Grund spricht man beim Schächten einen Segensspruch bzw. ruft Gott an. Mit einer schnellen Bewegung werden Halsschlagader und Luftröhre des Schlachttiers durchtrennt. Das führt zu einer plötzlichen Stockung der Blutzufuhr zum Gehirn. Nach 10 bis 15 Sekunden rührt sich das Tier nicht mehr. War der Schnitt perfekt, wird es innerhalb einer Minute bewusstlos.
Kompromisse
Nach Einschätzung von Experten auf einer Tagung zum Thema „Tierschutzkompromisse beim rituellen Schlachten“ akzeptieren weltweit immer mehr Muslime die Betäubung der Tiere - sofern sie zuvor Richtung Mekka ausgerichtet wurden und die traditionelle Anrufung Gottes stattgefunden hat. Das in alle Welt exportierte neuseeländische Schafsfleisch zum Beispiel bekommt ein Halal-Zertifikat, obwohl die Tiere vor dem Schlachten betäubt wurden. In Österreich ist den jüdischen Gemeinden das so genannte Post-cut-stunning-Verfahren vorgeschrieben: die Betäubung mit einem Bolzenschussgerät nach dem rituellen Schnitt. In einigen Ländern bekommt Hühnerfleisch ein Halal-Zertifikat, obwohl die Tiere vor der Schlachtung mit Gas betäubt wurden.
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alternativen
08 alternativen
Alternativen zu fleisch
In den frühen Achtzigern las man häufig davon, dass „echtes“ Fleisch in „der Zukunft“ von geschmacksechten Alternativen auf Sojabasis ersetzt werden würden. Heute kann man zwar in den meisten Supermärkten Sojabratlinge kaufen, die schmecken aber keinesfalls wie Fleisch und verdrängt haben sie dieses auch nicht. Für die meisten Fleischesser stellen Sojaprodukte somit keine echte Alternative dar.
D
ie radikalste Alternative bietet der US-amerikanische Philosoph Adam Shriver. Er schlägt vor, die Masttiere durch schmerzunempfindliche Züchtungen zu ersetzen. Das Leid der Tiere sieht er als beendet an, sobald ihre psychische Schmerzempfindlichkeit verschwindet. Das könnte erreicht werden, indem durch Genmanipulation ein kompletter Hirnbereich ausgeschaltet wird, der für das Schmerzempfinden zuständig ist. Die Idee ist nicht mehr ausschließlich phantastischer Literatur vorbehalten, denn seit 2002 forschen Molekularbiologen an der Möglichkeit, das Leid von Schmerzpatienten zu milden. So hat man bei Mäusen ein Gen gefunden, das für die Schmerzweiterleitung zuständig ist und diese ausgeschaltet. Diese schmerzunempfindlichen Tiere unterscheiden sich angeblich nicht in ihrem Verhalten und geistigen Fähigkeiten von dem Verhalten ihrer Artgenossen. Natürlich laufen die Tierfreunde gegen solche Praktiken Sturm: „Tiere genetisch von potentiellen Leiden zu befreien ist nur ein Herumdoktern an den Symptomen der Massentierhaltung“, erklärt Lars Hollerbach von der Tierrechtsorganisation Peta.
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gewebekulturfleisch
Eine in der Zukunft vielleicht vielversprechende Alternative stellt Gewebekulturfleisch dar. Gewebekulturfleisch, fachlich auch In-vitro-Fleisch oder kultiviertes Fleisch, umgangssprachlich Laborfleisch, ist das Ergebnis von Gewebezüchtung mit dem Ziel, Fleisch zum menschlichen Verzehr im industriellen Maßstab synthetisch herzustellen. Verwendet werden Myoblasten, ein Zelltyp, der einen Kompromiss aus Ausdifferenziertheit und Vermehrungsrate darstellt. Die Ausgangszellen können aus dem jeweiligen Tier schmerzfrei via Biopsie entnommen werden. Die zu Grunde liegende Biotechnologie wird schon länger in der Medizin mit menschlichen Hautzellen verwendet, um Transplantate für Schwerbrandverletzte zu züchten. Bislang ist dies auf dünnlagige Hautschichten begrenzt. Die Membranen können übereinander gelegt werden und wenig strukturiertes Hackfleisch ersetzen, wie es in Hamburgern eingesetzt wird. Schwierigkeiten bereiten kompliziertere Strukturen wie Steak, da diese an einem dreidimensionalen Gerüst wachsen müssen und die Muskelzellen für vergleichbare Fleischkonsistenz mechanischer Bewegung ausgesetzt sein sollten. Ein Großteil der üblicherweise mit Fleischproduktion verbundenen Probleme fällt bei dieser Produktionsform weg: Die Umweltbelastung ist spürbar geringer, die Produktionsanlagen benötigen deutlich weniger Platz, das Fleisch enthält keine Innereien, Knochen oder Haare, die aufwändig entfernt werden müssen, die Möglichkeit, durch Infektionskrankheiten verseuchtes Fleisch auf den Markt zu bringen, ist praktisch gleich Null, die Zusammensetzung des Fleisches (Fettanteil etc.) kann genau bestimmt werden...
D
er Knackpunkt ist, die Fleischzellen in akzeptabler Geschwindigkeit heranzüchten zu können. Ob und bis man eine komplexe Struktur, wie ein Steak wird herstellen können, dass es insbesondere mit dem Naturprodukt aufnehmen kann, wird noch einige Forschungsarbeit zu leisten sein, ist doch Steakfleisch durchzogen mit langen, feinsten Äderchen zum Transport von Blut und Nährstoffen direkt zu den einzelnen Zellen.
karmakonsum
In den Niederlanden arbeiten Wissenschaftler an einer Methode, um Laborgewebe zu Muskelkontraktionen zu bewegen, dann würde auch der letzte Unterschied zu herkömmlichen Fleisch verschwinden. Aufgrund der zellulär identischen Basis wären alle In-Vitro-Fleischprodukte geschmacklich nicht vom echten Fleisch zu unterscheiden, doch ob das Fleisch auch vom Verbraucher angenommen wird, steht auf einem andern Blatt: „Der Nahrungskonsum und die Wahl des Essens ist immer noch sehr konservativ und ein kulturell gebundenes Phänomen“, erklärt Vladimir Mironov von der Medical University of South Carolina in den USA. Die steigenden Verkaufszahlen von Biofleisch und Freilandeiern sprechen aber für ein wachsendes Bewusstsein für Karma-Konsum. Karma-Konsum steht für ein Verbraucherbewusstsein, das bei Kaufentscheidungen die Kriterien für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung einbezieht. ii
69
zitate
09 zitate zum thema fleisch
□ Ich bin zwar ein passionierter Tierschützer, doch ist es
mir in meinem Leben noch nie in den Sinn gekommen, ein Vegetarier sein zu wollen. In meinen Augen ist das ein Quatsch, weil
uns die Evolution nicht für die Rolle von Kaninchen oder Kühen vorgesehen hat.
□ Junges Hähnchen, sanft gebraten, dazu kann man dringend raten. Wilhelm Busch □ Damit Fisch gut schmeckt, muss er dreimal geschwommen sein – in Wasser, in Butter und in Wein. Polnisches Sprichwort
Heinz Sielmann
□ Ich bin kein Vegetarier weil ich Tiere liebe, sondern □ Vegetarier? Veganer? Nach einer gewissen Zeit haben diese Leute geistige Schäden! Dr. Alois Leidwein
weil ich Pflanzen hasse. Autor unbekannt
□ Das wäre dir ein schönes Gartengelände, wo man den □ Aber sicher sollte man Fleisch essen. Dein Körper benö-
tigt die Inhaltsstoffe genauso wie die von Gemüse. Schau dir doch mal so ’nen Veganer an, sieht aus wie ’n herunter gekommener Aasgeier. Wofür hat ein Mensch Eckzähne und kein Pferdegebiss wenn er kein Fleisch essen sollte?
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Weinstock mit Würsten bände. Johann Wolfgang v. Goethe
□ Gänse wollen immer im Nassen sein, lebendig im Wasser und tot im Wein. Giovanni Visconti, Erzbischof von Mailand (13. Jahrhundert)
□ Isch nehm‘ dat Schnitzel mit Hackfleischsoße und Wurschtsalat... Jumbo Schreiner
□ also ohne Fleisch könnt ich gar nicht!!! da werd ich richtig unausstehlich, wenn ich mal 3-4 Tage keines hatte. ich akzeptiere zwar andere, die vegetarisch oder gar vegan leben, aber für
□ Wer kein Fleisch hat, der hat auch kein Fleisch.
Jockel Fischer
□ Aahh.. Fleisch(!) ist Volksmund
mein Gemüse!
□ wenn Tiere nicht zum essen währen hätte der liebe Gott sie
nicht aus Fleisch gemacht
mich wär das nichts.
□ Ich finds cool wenn Leute vegetarisch/veganisch leben können - ich kann es nicht. Ich bin schon sauer wenn ich nicht min. 1 mal am Tag Fleisch esse. □ Ich esse Fleisch weil ich ein Mensch bin. Und Menschen essen schon seit jeher Fleisch. Kein Fleisch zu essen ist dekadent und abgehoben weil man Angst hat sich selbst einzugestehen, dass man doch
Mensch ist.
nur ein
73
fazit
10 fazit
gründe für den fleischkonsum oder Die Psychologie des Fleischessens
Schon unsere Urväter bedienten sich ihrer Werkzeuge, um die Lebenskraft unserer Umwelt einzufangen und sie uns anzueignen, damit wir leben und gedeihen können. Dieser elementarste aller Triebe hat die Menschen immer mit Zwiespalt erfüllt. Es ist beängstigend und lustvoll zugleich, die Welt zu essen. Einem anderen das Leben zu nehmen, um selbst zu überleben, ist eine schmerzhafte Erfahrung. Andererseits ist es zutiefst befriedigend und erfüllt uns mit einem Gefühl der Lebendigkeit, die Früchte der Eroberung zu genießen. Wenn wir einen Augenblick innehalten und uns vor Augen führen würden, wie viele Mitgeschöpfe wir im Laufe unseres Lebens gegessen, wie viele Schätze und Materialien wir der Natur entrissen und verbraucht haben, wären wir entsetzt über das Ausmaß der Grausamkeit und Ausbeutung, die uns unsere Existenz gesichert haben. Mit dem Essen treten wir, mehr als durch jede andere sinnliche Erfahrung, in eine intime Beziehung zur natürlichen Welt. Alle unsere Sinne sind unmittelbar am Erleben beteiligt - wir schmecken, riechen, fühlen, hören und sehen, was wir essen.
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Das Essen ist die ursprünglichste Verbindung des Menschen zu seiner natürlichen Umgebung, und aus diesem Grund wird es in den meisten Kulturen nicht nur als lebensnotwendiger Akt der Ergänzung gewürdigt sondern auch als heilige Zeremonie der Gemeinschaft gefeiert. Für sie ist das Essen die verbindende Brücke zwischen Kultur und Natur, zwischen sozialer und natürlicher Ordnung. Roland Barthes zufolge ist die Art der Lebewesen, die eine Kultur isst, und die Weise, wie sie sie zubereitet und serviert, eine überaus fein abgestimmte Form der Kommunikation, in der sich die Werte, Überzeugungen und Handlungsprinzipien offenbaren die einer Kultur zugrunde liegen. Das Braten oder Rösten ist in den meisten Kulturen für besondere Gelegenheiten vorbehalten - für den Sonntag, für Feiertage, Bankette oder Hochzeiten.
Das Rindfleisch
Von allen Nahrungsmitteln besitzt das Rindfleisch den höchsten Status. In fast allen Gesellschaften steht das dunkle Fleisch an der Spitze der Nahrungsmittelpyramide, in absteigender Ordnung gefolgt von Hühnerfleisch und Fisch. Dunkles Fleisch und Rindfleisch im Besonderen wird wegen der ihm zugeschriebenen besonderen Qualitäten hoch geschätzt. Lange Zeit haftete dem Blut, dass im dunklen Fleisch enthalten ist, der Mythos an, „Kraft, Aggressionen, Leidenschaft und sexuelle Potenz“ zu verleihen - Eigenschaften, die bei allen Fleisch essenden Völkern als erstrebenswert gelten.
D
unkles Fleisch wurde schon immer als sättigender und kräftigender verstanden, beispielsweise wurde bis ins frühe 20. Jahrhundert schwangeren und stillenden Frauen empfohlen, dunkles Fleisch einzuschränken und stattdessen Geflügel, Fisch und Eiern den Vorzug zu geben. Der Rindfleischkonsum trägt nicht nur seit langem entscheidend dazu bei, die Interessen einer männlich dominierenden Gesellschaftsordnung zu schützen sondern dient auch als Statusmerkmal, das die Reichen und Privilegierten von den Armen, Arbeitenden und Notleidenden unterscheidet.
Fleisch als Statussymbol
In fast jeder Gesellschaft gilt Fleischkonsum als Statussymbol. Man hat festgestellt, je größer das verfügbare Einkommen einer Bevölkerungsgruppe, desto höher ihr Fleischkonsum. Auch in globaler Hinsicht symbolisiert die Zugehörigkeit zur Gesellschaft der Fleischesser Macht, Wohlstand und sozialen Rang. Sie „definiert aus geopolitischer Sicht die Stellung des betreffenden Staates innerhalb eines Weltgefüges nicht minder deutlich, als dies die Zahl seiner Panzer und Schiffe oder die Steigerung seiner industriellen Produktion tut“.
77
10 fazit Die Vergegenständlichung des Fleisches
Die meisten Menschen haben kaum noch eine Vorstellung von den Tieren, die sie zu sich nehmen. Sie sind oft schockiert vom Anblick einer Rinderhälfte, die im Metzgerladen hängt. Sie sind es gewohnt, Fleisch als eine „Sache“ zu betrachten, ein materielles Ding, das durch den gleichen Prozess entstanden ist wie ein Spielzeug oder Kleidung. Das bedingungslose Zweckdenken unserer Zeit hat sich mit den rationalisierten Produktionstechniken des Industriezeitalters verbunden und aus Tieren einen Rohstoff gemacht, dessen Wert ausschließlich an seiner Vermarktung gemessen wird. Wie die Natur selbst ist das Tier seines immanenten Wertes beraubt worden; man hat es auf den Status einer Ressource und dann einer Ware reduziert und eine Vielzahl von Handelsprodukten daraus gemacht.
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Tod am laufenden Band
Ende des 19. Jahrhunderts beherrschen Industriekartelle einen immer bedeutenderen Teil der amerikanischen Wirtschaft auch die Produktion von Fleisch. In Chicago lassen fünf Großfabrikanten Millionen Schweine, Rinder und Schafe schlachten. Erstmals setzen sie Fließbänder in großem Stil ein. Ein erster Höhepunkt rationalisierter Massenproduktion und ein Inferno für Mensch und Tier. Das Fließband war – lange vor seinem Einsatz in der Automobilindustrie – eines der Rationalisierungsinstrumente, die den Wandel der Zeitstrukturen im 19. Jahrhundert herbeiführten und einen steten Anstieg der Erträge bewirken sollten. Ebenso beschleunigten die Perfektionierung der Züchtungsmethoden von Pflanzen und Tieren den natürlichen Wachstumsprozess und optimierten in gemäß den Anforderungen standardisierter Massenproduktion. In den Union Stock Yards von Chicago kam das Fließband erstmals zum Einsatz: Hier sorgte es für einen kontinuierlichen Verarbeitungsprozess des Schlachtviehs, an dessen Ende serienmäßige Koteletts oder versandfertige Konserven standen. Die Wertsteigerung des toten Tieres wurde durch diesen neuen Industriezweig vorangetrieben, und das Mittel seiner Dekonstruktion war dasselbe: Die assembly line – Nachbildung der dis-assembly line, die ursprünglich nicht dem Zusammenbau von Autos, sondern das Zerlegen von Schweinen erleichtern sollte – diente 1910 für den Bau einer des ersten Serienwagens des Automobilherstellers Ford und wurde in der Nachfolgezeit zu einem festen Bestandteil jeglicher industrieller Fertigungsprozesse.
Seit den 1870er Jahren, als man das Betäuben zu zeitraubend fand, wurden Einrichtungen vorgeschlagen, um die Schweineschlachtung zu beschleunigen: „Das Schwein M dient als Köder für die anderen, und so spart man viel Zeit und Mühe. Mittels der Bremse wird die Falltür langsam abgesenkt, bis die Schweine vollständig in der Luft hängen und an der Stange K zu der Stelle rutschen, wo sie getötet werden.“ (U.S. Patent 252112, 10. Januar 1882)
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10 fazit Die Distanzierung vom tier
Um ihr Gewissen zu beruhigen haben die Menschen unserer Zeit eine Vielzahl von Barrieren zwischen sich und den Tieren, die sie essen, errichtet. Indem sie sich von einer engen Beziehung zu ihrer Beute entfernt haben, ist es ihnen gelungen, tief verwurzelte emotionale Bindungen zu negieren und die Scham, den Ekel das Bedauern – all die Gefühle, die das Töten eines Geschöpfes oft begleiten – zu bekämpfen. Die Tiere werden vor den Augen der Öffentlichkeit versteckt, bis wir sie als ordentlich verpackte Fleischstücke im Supermarkt erstehen. Die Viehzüchter halten die Fleischlieferanten der Nation abgeschottet vor den Blicken der Verbraucher auf abgelegenen ländlichen Arealen, die den großen Industrieanlagen in den Stadtrandgebieten ähneln. Die Mastbetriebe sind heute durch und durch automatisiert, so dass es selten, wenn überhaupt, je einen direkten Berührungspunkt zwischen dem „Versorger“ und den Tieren gibt. Selbst die tägliche Nahrungsaufnahme wird häufig vom Computer berechnet und gesteuert. Die Entfremdung ist so groß, dass das Tier nur noch als Nummer wahrgenommen wird, als Produktionseinheit, deren Existenz nur noch als abstrakte Größe geführt wird.
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Kaum ein Konsument weiß, wie Landwirtschaft heute wirklich ist. Deshalb lässt er sich gerne täuschen: mit bäuerlichen Idyllen in der Werbung, mit falschen Versprechungen der Politiker, mit künstlichem Geschmack von der Lebensmittelindustrie. Das Schwein, das Huhn auf seinem Teller, so glaubt er, hätten ein „menschliches“ Dasein gehabt, bevor sie von diesem lassen mussten. Doch das ist ein Irrtum: 98 Prozent des Fleisches, das in Deutschland verzehrt wird, stammt aus Massentierhaltung – von Tieren, die sich oft kaum bewegen durften, die immer wieder mit Medikamenten vollgestopft wurden und viel früher, als es ihre Natur zuließe, angstvoll sterben mussten.
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uch in anderer Hinsicht distanziert sich der Mensch von den Tieren, die er isst nämlich bei der Zubereitung der Speisen. Das Fleisch ist heute fast bis zu Unkenntlichkeit hin zerlegt, man denke nur an den Hamburger, dass niemand es mehr mit dem Tier in Zusammenhang bringt. Das Tier wurde zerlegt, ausgenommen und zu ordentlichen flachen Scheiben geformt worden, die wenig Platz wegnehmen die man einfrieren, transportieren, aufschichten, grillen und ohne allzu große Umstände verzehren kann. Aufzucht, Mast, Schlachtung und Verarbeitung – das alles sind Prozesse, die effizient und praktisch durchorganisiert sind. Der Produktionsprozess ist von Anfang bis Ende automatisiert und kommt weitgehend ohne direktes Eingreifen durch den Menschen aus.
Fleischverzicht
Entgegen allen ethischen, gesundheitlichen und ernährungswissenschaftlichen Gründen, die für eine drastische Einschränkung des Fleischverzehrs sprechen, wird das Angebot der industriellen Produktion wie gehabt den Fleischhunger der Masse stillen - ein Angebot, dessen Überwachung und Steuerung im Zeitalter globaler Handelsbeziehungen und wirtschaftlichen Interessenverbänden zunehmend schwieriger werden wird. Auch die Politik bewirbt und subventioniert die Produktion von tierischen Lebensmitteln auf unterschiedliche Weise. Ob als direkte Finanzhilfe, Exportsubvention oder schlicht als staatliche Propaganda. Das Landwirtschaftsministerium propagiert „Marktöffnung für deutsches Geflügel- und Rindfleisch“, setzt sich beispielsweise für „deutsches Grillsteak und Bratwürste aus deutschem Schweinefleisch“ für die Fußball-WM in Südafrika ein. Die Zahlen meiner Umfrage und auch Vergleiche zeigen deutlich, dass die meisten Menschen nicht nur Fleisch sondern auch häufig Fleisch konsumieren und es ist utopisch von ihnen zu verlangen, komplett auf Fleisch oder Fleischprodukte zu verzichten.
Das dürfte sich für den Großteil als ziemlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich darstellen. Allerdings wäre es vernünftig auf das tägliche Fleisch zu verzichten und den vegetabilen Nahrungsanteil zu erhöhen, dessen Produktion sowohl hinsichtlich des Verbrauches von Biomasse als auch des Einsatzes fossiler Energien wirtschaftlicher ist. Der Umstellung der Ernährungsgewohnheiten als Teil der Veränderung herrschender Konsumpraktiken zur Erreichung einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise stehen jedoch ökonomische Interessen gleichermaßen entgegen wie die „Konservativität“ der Lebensstile. So scheinen sämtliche Hinweise auf die negativen Implikationen der industriellen Fleischproduktion und ihre Folgen für die Natur und den Menschen an der Tradition des Fleischessens wenig ändern können. Die Menschheit hat schon immer Fleisch gegessen und wird dies wohl auch weiterhin tun. Ich persönlich finde, dass es absolut empörend ist, Tiere dermaßen zu quälen. Eine artgerechte Haltung sollte keine Alternative darstellen, sondern selbstverständlich sein. Dabei kann ein niedriges Einkommen keine Rolle spielen, da der tägliche Fleischkonsum ohnehin ungesund ist und sich dieser somit automatisch reduzieren würde. Biologische Haltung oder zumindest artgerechtere Haltung ist unsere Verpflichtung als Mensch, dessen Mitgefühl sich nicht nur auf andere Mitmenschen beschränken sollte. Um dies zu unterstreichen sind diese beiden Bücher entstanden.
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quellen B端cher: Ursprung und Wandel einer Lust Nan Mellinger Seiten: 29, 71, 72, 111, 116, 117, 130, 161, 164 Das Imperium der Rinder Jeremy Rifkin Seiten: 203, 204, 207, 208, 215, 240, 241, 247, Einleitung www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/.../index. html http://www.chefkoch.de/magazin/artikel/12,0/Chefkoch/ Fleisch-Spezial.html http://www.schweizerfleisch.ch/ernaehrung/fleischkonsum/ http://www.schweizerfleisch.ch/medium.php?id=255065 http://www.tierrechteportal.de/IstZustand/Frassstatistik. html
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danke an: Prof. Dr. Schwarz, Prof. Dr. Berger, Alexander Rupp, Heidi Ziegler, Lorna Egan, Marita Heinzelmann, Monika Friebe und an die 150 Befragten f端r ihre Antworten. Druck: Druckerei Litho Art, Mannheim Bindung: Buchbinderei A.Schrimpf, Mannheim
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