154. Ausgabe, ET 08.03.2014

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Ausgabe 154 am 8. März 2014

Es geht um Unrecht, basta Interview Reisereporter Andreas Altmann hat ein neues Buch über Palästina und Israel geschrieben. Die Ungerechtigkeit dort reizt ihn zum Widerspruch. Seite 2

Luft anhalten

Bachs Geheimnis spüren

SC Freiburg

Leben

Gegen die manchmal mit Orkanstärke angreifenden Dortmunder nochmal Luft anhalten, bevor lauter direkte Abstiegs-Duelle anstehen. Seite 9

Der Freiburger Bachchor wird 70 Jahre alt und feiert sein Jubiläum mit Bachs „Matthäuspassion“im Münster. Seite 13

Auf dem Sprung Es gibt eine Reihe von Fotos von Wladimir Putin, die seine Strategie in Form von Körpersprache belegen. Die Botschaft: Ich lasse mir nichts und von niemandem vorwerfen und schon gar keine Vorschriften machen. Von Michael Zäh

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s sind die Fotos von Wladimir Putin, die seine Strategie so erschreckend klar belegen. Das ist zum Beispiel jenes von der jüngsten Pressekonferenz, die Putin nach mehr als einer Woche des Schweigens einer ausgewählten Schar von Journalisten gab. Man sieht Putin auf diesem Foto, wie er auf einem Stuhl sitzt, offen im Raum, den geladenen Journalisten frontal gegenüber. Die Beine sind breit auseinander, ein Fuß fest auf dem Boden, der andere nur mit der Fußspitze. Der Oberkörper aufrecht, die linke Schulter hochgezogen, mit Körperspannung von rechts oben bis links unten. Dieses Bild illustriert die Botschaft: Dieser Mann steht nicht Rede und Antwort (etwa an dem obligatorischen Rednerpult, hinter das Staatsmänner sonst gerne treten), sondern empfängt Fragen. Er signalisiert Entspanntheit ebenso wie Sprungkraft. Er könnte sich mit einem einzigen Satz in den offenen Raum hinein auf seine Gäste stürzen. Dieses Foto also, nachdem Putin sich vom Parlament „freie Hand“ für einen Militäreinsatz in der Ukraine hat geben lassen und nachdem auf der Halbinsel Krim tausende von maskierten Soldaten die Kontrolle übernommen haben. Und wie seine

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Haltung, so seine Sätze. Entspannt: Er halte eine Militärintervention in der Ukraine „zum gegenwärtigen Zeitpunkt“ nicht für notwendig. Auf dem Sprung: Er behalte sich aber eine solche als „absolut letztes Mittel“ vor. Die Botschaft: Das kann so schnell gehen, wie ich aus diesem Stuhl springen kann. Denn irgendwelche Skrupel hat Putin nicht. Für ihn ist allein der Westen für das „Chaos“ in der Ukraine verantwortlich. Also müsse Russland nun für die Sicherheit der Russen in der Ukraine eintreten. So mal eben über die Landesgrenzen und die Übergangsregierung in Kiew hinweg, als gäbe es beides gar nicht. Das dreht Putin einfach um, anstatt es problematisch zu finden: Die neu gebildete Regierung in Kiew sein „nicht legitim.“ Na ja, dann ist es eine territoriale Unversehrtheit der Ukraine wohl auch nicht. Und selbst der Frage, ob denn nicht längst russische Soldaten auf

der Krim die Kontrolle übernommen hätten, begegnet Putin frontal locker, genau wie er auf dem Foto dasitzt: Nein, das seien nicht etwa russische Soldaten, sondern „lokale Selbstverteidigungskräfte“, die dort aktiv seien. Und fügt noch legerer hinzu: „Uniformen kann man doch heute an jeder Ecke kaufen.“ Das sitzt. Im doppelten Wortsinn. Putin lässt sich nicht von dem Vorwurf, einen Völkerrechtsbruch zu begehen, aus der Ruhe bringen. Die Soldaten auf der Krim wurden ohne Hoheitszeichen auf ihren Kampfanzügen geschickt, so einfach geht das. Putin weiß natürlich, dass jeder die Dreistigkeit darin spürt. Es gehört sogar mit zu seiner Strategie. Die Frage, ob man denn auch die Maschinengewehre und die schweren Transportlaster (mit russischen Nummernschildern) an jeder Ecke kaufen könne, muss gar keiner erst stellen. Putins Botschaft, auf dem

Sprung: Ich lasse mir nichts und von niemandem vorwerfen. Auch nicht, wenn ich demnächst sogar im Osten der Ukraine einmarschiere, durch irgendeine Provokation dazu ermuntert. Aber sonst bin ich ja ganz lieb. Dazu gibt es Fotos von Herrchen Putin mit Hunden. Zu der „Freiheit“, die er sich nimmt, passt dieses andere Foto, das Putin auf einem Motorrad zeigt, neben dem Rocker, den sie den „Chirurgen“ nennen, dem aktuellen Anführer der „Nachtwölfe“ auf der Krim. So etwas lässt Putin sich nicht nehmen, wie auch die Ukraine nicht. Auch von Obama gibt es ein Foto, wie er in Jeans in seinem Oval Office steht (wohin es wirklich nur ein sehr ausgewählter Fotograf schafft) und mit Putin telefoniert. Das könnte heißen: Für dich ziehe ich keinen (Kampf-) Anzug an, was immer du machst.

Könnte man Dinosaurier wieder neu züchten? Das möchte Peter aus München von der „Was ist was?“-Redaktion wissen. „Jurassic Park“, so beruhigt oder enttäuscht (je nachdem) ihn die Redaktion, sei eine fiktive Geschichte, eine Wiederbelebung der Dinosaurier in Wirklichkeit nicht möglich. Warum auch sollte man so etwas machen? Warum sollte man beispielsweise 30 000 Jahre alte gefährliche Riesenviren aus dem sibirischen Permafrost zum Leben erwecken und sie mit Amöben „füttern“? Ein niederländischer Grippeforscher züchtet derweil Mutanten der Vogelgrippeviren, um zu sehen, wie gefährlich diese noch werden können. Die Rinderpest gilt als besiegt, einige der Viren existieren aber weiter – in Laborkühlschränken, für Forschungszwecke. Auch Pockenerreger gibt es noch in zwei Laboren: eines steht in den USA, eines in Russland. Ausgeglichener gehts nicht. Nur bei einem Virus liegt Amerika vorn: dem ZombieVirus in „Walking Dead“. Aber warum sollte man sich sowas ansehen… B. Breitsprecher


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FREIBURG

UND DIE WELT

Samstag, 8. März 2014

„Es geht um Unrecht, basta!“ Der Reisereporter und Autor Andreas Altmann hat sein neues Buch über Palästina und Israel geschrieben. Wie immer reizt ihn die Ungerechtigkeit, die er vorgefunden hat, zum Widerspruch. Ein Interview.

Foto: Tim Stacey

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der Wahn nicht so brutale Folgen, könnte man darüber kichern. Aber die Religioten - aller Couleur, aller Irrglauben – sind die gefährlichste „Rasse“, denn sie wollen von menschlicher Vernunft nichts wissen, sie hören nur auf den „Weltenherrscher“. Auf der anderen Seite: Wäre ich Palästinenser, ich würde zweifellos hassen. Muss ich doch täglich zuschauen, wie mir andere – gegen jedes Völkerrecht – mein Land stehlen. Mich aus meinem Haus jagen, mich mit allen illegalen Mittel des Mächtigen vertreiben wollen. ZaS: Wo sehen Sie das Grundproblem des Nahost-Konflikts? Premierminister Benjamin Netanjahu sieht es in der Weigerung der Palästinenser, einen eigenen Staat für das jüdische Volk zu akzeptieren, viele Palästinenser halten das jedoch nur für einen Trick… Altmann: Jaja, das endlose Blabla von Herrn Netanjahu. Den einzigen Frieden, den der Mann akzeptieren würde, wäre der freiwillige Abmarsch aller Palästinenser. Wir brauchen die aktuelle Situation nur nah, ganz nah, an uns heranzoomen: Ich – der Deutsche, der Franzose, der Palästinenser, wer auch immer – befinde mich in meinem Land und muss jeden Tag zuschauen, wie ein fremdes Volk mit Macht und Arroganz meine Heimat in Beschlag nimmt, sie kolonisiert, mich in die Flucht schlägt, mich demütigt und so weiter. Und mir dann nach dem kriegerischen Akt und triefend vor Selbstgerechtigkeit - Moralpredigten hält. So funktioniert aber menschliches Zusammenleben nicht. Zuerst muss der Diebstahl ein Ende haben, dann kann sich der andere, ohne sich herabgewürdigt zu fühlen, an den Verhandlungstisch setzen. Die gesamte Politik Israels der letzten 50 Jahre, seit den ersten Raubzügen auf palästinensisches Gebiet, hat nur ein einziges Ziel: Zeit zu schinden, sprich Zustände – die vollständige Kolonisierung Palästinas durch jüdische Siedler – herzustellen. Also Zustände

zu schaffen, die unumkehrbar sind. Dass jeder fremde Ziegelstein dort gegen das Völkerrecht verstößt, hat die Staatengemeinschaft, UNO etc. bis zum Abwinken signalisiert. Das soll Herrn Netanjahu, den Friedensfürsten, nicht kümmern. Er will „Groß-Israel“. Geradezu absurd: Kaum hatte Kerry Jerusalem nach Gesprächen mit der israelischen Regierung verlassen, gab Netanjahu die Baugenehmigung für weitere 1400 Wohnungen frei. In Palästina. Diplomatie als Treppenwitz. Foto: Nathalie Bauer

er Autor und Reisereporter Andreas Altmann ist immer unterwegs, wenn er nicht gerade in seiner Wohnung in Paris sitzt und seine Reiseeindrücke, seine höchst individuellen Gedanken und Gefühle in seiner gnadenlos eigenen Schreibe zusammenfasst. Dann wird meist ein erfolgreiches Buch daraus, seine jüngsten Werke haben es auf die Bestseller-Listen geschafft. Jetzt erscheint ein neues Buch des 63-Jährigen beim Piper-Verlag: „Verdammtes Land. Eine Reise durch Palästina“. Barbara Breitsprecher sprach mit dem Autor, der stets und unbeugsam seine eigene Sichtweise auf die Dinge hat. Zeitung am Samstag: Ist es Zufall, dass Sie mir Ihrem Buch über Palästina, das in wenigen Tagen erscheint, politisch hochaktuell sind? Bei Ihren bisherigen Büchern hatte man das Gefühl, dass Sie als Reisereporter scheinbar zufällig, aus reiner persönlicher Neugierde heraus, in ein anderes Land getragen wurden… Andreas Altmann: Ach, man hat mir so oft nachgesagt, ich schriebe Bücher, um mich an den Zeitgeist ranzuwanzen. Damals, als ich von Paris nach Berlin ging, zu Fuß und ohne Geld, da hörte ich: Hey, das macht gerade jeder. Als ich „Das Scheißleben meines Vaters ...“ veröffentlichte, hieß es, das passt genau, denn zu diesem Zeitpunkt kamen die Missbrauchsverbrechen der katholischen Pfaffen an Kindern ans Licht. Nun, auch dieses Buch war nicht „geplant“ und „kalkuliert“. Ich hatte es geschrieben, weil ich wusste, jetzt kann ich es, jetzt habe ich die schreiberischen Mittel. Und nun das Buch über Palästina. Und wieder ist mir vollkommen egal, für welchen Hype die Medien sich gerade entschieden haben. Ich ging dorthin, weil mir das Thema seit 20 Jahren durch den Kopf geht und ich dachte, jetzt ist der rechte Augenblick gekommen. Auch habe ich gespürt, dass die seit Jahrzehnten ranzig geleierten Sprüche unserer Politiker heute nicht mehr ungefragt weggesteckt werden. Ein Bewusstheitswandel – den Konflikt Israel-Palästina betreffend – geht um. Gut so. ZaS: Können Sie nach Ihrer Reise Israelis und Palästinenser gleichermaßen verstehen, ihren Hass nachvollziehen? Kann man eine solche Reise machen, ohne sich emotional auf die eine oder andere Seite zu schlagen? Altmann: Ich kann mir jede Art Hass vorstellen, obwohl ich mich emsig mühe, so wenig wie möglich zu hassen. Aber „verstehen“, in welchem Sinn? Akzeptieren? Nachvollziehen? Keiner muss hier gehasst werden, es genügt völlig, wenn die Beteiligten den Verstand einsetzen. Schwierig, denn gerade die Israelis, ein Teil von ihnen zumindest, ist von dem Wahn befallen, dass ein gewisser Herrgott ihnen „Palästina“ geschenkt hat. Hätte

ZaS: Was wiegt nach Ihrer Einschätzung in Israel mehr: Wenn der USAußenminister bezüglich eines möglichen Atomabkommens mit dem Iran verspricht, Amerika werde Israel nicht im Stich lassen oder wenn USPräsident Barack Obama Israel wegen seine „aggressiven Siedlungbaus“ kritisiert? Altmann: Das alles hat etwas mit „Weltpolitik“ zu tun, die uns Zuschauer jeden Tag ein bisschen mehr verblödet. Als ob die USA nicht die Mittel hätten, Israel zu einer anderen Politik gegenüber den Palästinensern zu zwingen. Klar, ginge es nach Netanjahu, läge halb Iran bereits in Schutt und Asche. In diesem Sinne immerhin kann Amerika beruhigend wirken. Ist das nicht wunderbar ironisch, dass sich laut einer weltweiten BBC-Umfrage, Nordkorea, Iran und Israel um die letzten drei Plätze der unfriedlichsten Gesellen auf Erden streiten? Noch etwas, zur Klarstellung: Es geht nicht um böse Juden und liebe Araber. Kein Land ist lieber und böser als ein anderes. Wir alle sind mehr oder weniger lieb und

böse. Nein, es geht um einen Staat, zufällig Israel, der seine Macht über seine Nachbarn, zufällig Palästinenser, missbraucht. Machtmissbrauch ist ein urmenschliches Phänomen. Wir müssen also sofort die Rassistenkarte – ob nun Antisemit oder Araberverächter – einpacken. Die Armee eines Staates schurigelt ein anderes Volk. Das ist das Problem. Dass die Täter Juden sind, interessiert mich nicht. Und dass sich die Opfer Palästinenser nennen, auch nicht. Es geht um Unrecht, basta. ZaS: In Kürze erscheint das neue Buch von Frank Schätzing, das im Nahen Osten als Polit-Thriller spielt, die fiktive Handlung baut auf Fakten und Recherche auf. Was führt den Leser näher heran an die Menschen und ihre Problematik, ein eingängig geschriebener Thriller mit HintergrundFakten oder eine eingängig geschriebene Reisereportage? Altmann: Das kann ich nicht beurteilen. Schriftsteller sind ja oft Schreibtischtäter, Reporter dagegen treiben sich monatelang vor Ort herum. ZaS: Werden Sie Schätzings Roman lesen? Altmann: Nein, aus dem ganz einfachen Grund, weil ich keine Romane lese. Nie. ZaS: Sind Sie seit Ihrer Reise nach Israel und Palästina gedanklich und emotional enger mit dem Nahen Osten verbunden oder kann man als Reisereporter ein bereistes und beschriebenes Land auch wieder „loslassen“? Altmann: Nun, ich war noch nie als holy Andrew unterwegs. Und auch ich werde, wie Tausende vor mir, den Konfliktherd nicht lösen. Aber ich bleibe immer Frauen und Männern verbunden, die für das schönste Sein kämpfen, das wir hier haben: das Freisein. ZaS: Sie sind zwei Monate lang durch Palästina und Israel gereist. Wie viel Zeit braucht man, um ein Land kennenzulernen, etwas darüber sagen oder schreiben zu können?

Altmann: Das sind ja die letzten Fragen der Menschheit. Und natürlich kann man das nicht verallgemeinernd beantworten. Wieviel Stunden ist unser Mann vor Ort auf den Beinen? Von sechs Uhr früh bis hinein in die Nacht? Sieben Tage die Woche? Wie sieht es mit seiner Intuition aus? Seiner emotionalen Intelligenz? Wie schnell stellt er Nähe und Zuversicht her? Was traut er sich alles? Wie weit wagt er sich? Wie innig ist er bereit, sich – in seinem Herz – verletzen zu lassen? Ist er der distanzierte Schnösel oder einer, der sich mittendrin herumtreibt? Ich habe im Laufe der Jahre die verschiedensten Sorten von „Berichterstatter“ kennengelernt. Das Rudeltier, das abends besoffen an der Hotelbar hängt und am nächsten Tag die Nachrichten kabelt, die er am Vorabend mit fahrigem Stift notiert hat. Und ich habe die „Anständigen“ getroffen, die nach Vorschrift unterwegs sind. Und ich habe meine Lieblingskollegen getroffen: die Besessenen. ZaS: Sie sind auch in Situationen gekommen, die bedrohlich wirkten. Was verursachen solche Angstmomente bei Ihnen? Ist es ein Thrill, der einem Glücksgefühl nahekommt? Altmann: Wie wahr, denn bei aller Schwere, aller Tragik der Situation: ein bisschen Hatz und Adrenalinflow und Aufregung regen die Lebensgeister an. Ich habe es gern, wenn es ein bisschen heiß hergeht. Das hehre Getue von Reportern, die hauptberuflich zur Rettung der Welt unterwegs sind, wirkt für mein Gefühl eher komisch. ZaS: Sind Ihre Reisen und Reportagen auch Flucht vor der Wohlstandsgesellschaft? Altmann: Was denn sonst? Braver und fader als ein wohl behütetes Leben kann es nicht mehr werden. Die furchtbare Vorstellung, dass ich jeden Tag gut essen, gut trinken, gut schlafen muss, ja, nie Angst und nie Herzrasen und nie verzweifelt sein darf und nie und nimmermehr überwältigt sein werde von Freude und Schmerz, das ist eine grausige Vorstellung. ZaS: Ich nehme an, die Reise für Ihr nächstes Buch hat bereits stattgefunden, vielleicht ist es gar schon geschrieben…? Verraten Sie etwas? Altmann: Nein, ich verstecke mich lieber hinter einem stadtbekannten Kollegen, dem Goethe, der schwer davon abriet, über ungelegte Eier zu schwatzen. Denn der Schreiber braucht ja alle Kraft fürs Brüten. Ist dann gebrütet, dann soll er lauthals über seine Beute reden. Dann ja. Interview: Barbara Breitsprecher  Lesung mit Andreas Altmann, 14. März, 19.30 Uhr, White Rabbit, Leopolding 1/ Ecke Habsburgerstraße; www.andreas-altmann.com


ESSAY

Samstag, 8. März 2014

POLITIK

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Die Unmündigkeit überwinden Gastbeitrag. Wie sieht die Welt 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs aus? Ähnlich wie 1914 gibt es auch heute eine Vielzahl von Krisen, Konflikten und „lokalen“ Kriegen. Manche davon nehmen wir gar nicht wahr. Von Axel Mayer

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m Jahr 2014 jährt sich zum hundertsten Mal das Ereignis, das die Geschichte Europas entscheidend geformt hat, der Beginn des Ersten Weltkriegs. Mit diesem Beitrag "1914 - 2014 Erster Weltkrieg: Was haben wir daraus gelernt?" möchte ich in der jetzigen Krisenzeit einen Impuls für die aktuellen Debatten geben, aber auch die Umwelt- und Friedensbewegung an das wichtige, traurige Jubiläum erinnern. 1914 - 2014 Erster Weltkrieg: Was haben wir daraus gelernt? Eine der größten menschengemachten Katastrophen nicht nur für den Oberrhein und Europa war der Erste Weltkrieg, der von 1914 bis 1918 am Oberrhein, in Europa, dem Nahen Osten, in Afrika, Asien und auf dem Meer geführt wurde. Ca. 70 Millionen Menschen standen unter Waffen und etwa 40 Staaten waren am Krieg direkt oder indirekt beteiligt. Rund 17 Millionen Menschen starben. Mein Großvater Josef Dufner hat mir vom unmenschlichen Abschlachten in den Vogesen am Hartmannsweilerkopf im Dezember 1914 erzählt, bei dem etwa 25.000 bis 30.000 Soldaten "fürs jeweilige Vaterland gefallen" sind. "Gefallen" ist ein seltsam beschönigendes Wort: Es steht für erschossen, zerfetzt, zerrissen, erstickt, qualvoll gestorben, verblutet... Dazu kamen etwa 60.000 verwundete und verstümmelte Soldaten. 100 Jahre nach Kriegsbeginn 1914 sind die ehemaligen Kriegsgegner befreundet und leben in Demokratien. Um so bestürzender ist es, dass wir bei fast allen Kriegen der letzten Jahrzehnte von Werbeagenturen, Geheimdiensten und Regierungen demokratischer Länder belogen und betrogen wurden. Dass Diktatoren und Autokraten lügen, wissen wir.

Unsere Aufgabe als Demokraten ist es, den Lügen in der Demokratie entgegenzutreten. 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg glauben wir fest, dass die damaligen Gräuel dauerhaft überwunden sind. Und doch: Wo waren unsere Medien, wo war unser Protest, als deutsche und französische Truppen mit den Armeen zusammen kämpften, für die Folter (Waterboarding) zu den üblichen Verhörpraktiken zählte? Im wichtigsten, von Menschen geschriebenen Text, der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ steht in Artikel 5: "Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden". Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist eine der wichtigsten Lehren, die aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gezogen wurden. Sie muss daher Richtschnur unseres politischen Handelns sein. 100 Jahre nach Kriegsbeginn gibt es Waffen, mit denen das Leben auf diesem Planten ausgelöscht werden kann. Die Gesamtzahl der atomaren Sprengköpfe lag Anfang 2012 bei rund 19.000. Davon gelten 4.400 atomare Sprengköpfe derzeit als einsatzbereit. Die technische Möglichkeit, global alles Leben auszu-

rotten, ist eine der größten Perversionen unserer Zeit. • Immer mehr Waffen will Deutschland nach Saudi-Arabien liefern, obwohl im März 2011 saudische Panzer im Nachbarland Bahrain einen demokratischen Aufstand blutig nieder walzten. Die zunehmend gewinnorientierte Unterscheidung von guten und bösem, von nützlichen und schlechten Diktaturen ist unerträglich. • Die Pläne des früheren Staatspräsidenten Sarkozy, Atomkraftwerke in diktatorische Staaten und Spannungsgebiete (Libyen, Marokko, Algerien...) zu exportieren, waren unverantwortlich und gefährdeten den Frieden auf der Welt. Und der französische Atomkonzern AREVA setzt diese Verkaufs- und Proliferationspolitik fort. Kriegsgründe: Damals und Heute Vor 1914 gab es eine Vielzahl von Krisen, Konflikten und „lokalen“ Kriegen. Ähnlich wie in der Zeit vor 1914 gibt es auch heute bedrohliche Krisen, Konflikte und regionale Kriege. Da ist der längst verlorene Krieg in Afghanistan und der Stellvertreterkrieg in Syrien. Es gibt aber auch Kriege, die wir nicht einmal wahrnehmen. Für unsere Handy- & Computer-Wegwerfkultur starben allein seit 1998 über 3 Millionen Menschen

im "unbeachteten" ColtanRohstoffkrieg im Kongo. In Asien verschärft sich der Rohstoffstreit um einige Inseln zwischen China und Japan und ein durchgedrehter Diktator in Nordkorea verfügt über Atomwaffen. Der überwunden geglaubte kalte Krieg wird an den nach Osten "erweiterten" Grenzen der Nato in neuer Form weiter geführt, wie der aktuelle, mehr als bedrohliche Konflikt in und um die Ukraine deutlich zeigt. (Nicht nur) Russland und China unterdrücken Freiheitsbewegungen und nationale Minderheiten. Die globalen Krisen verschärfen sich, denn das Versprechen vom „dauerhaft unbegrenzten Wachstum“ ist nicht umsetzbar und die absehbare Endlichkeit von Rohstoffen und atomar-fossilen Energievorräten verschärft die globalen Verteilungskonflikte. Die sich ab-

Axel Mayer auf einer Kundgebung in Stuttgart. Der Autor dieses Gastbeitrags kommt viel rum zeichnenden globalen ökonomischen Krisen drohen die Welt politisch aus den Angeln zu heben. In den großen ökologischen Konflikten der siebziger Jahre in Wyhl, Marckolsheim und Gerstheim hat die Bevölkerung im Elsass und in Baden erstmals nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg die alte "Erbfeindschaft" überwunden. In diesen

gemeinsam ausgestandenen Konflikten liegen wichtige Wurzeln Europas und der deutsch-französischen Aussöhnung. Hier wurde der Traum vom grenzenlosen Europa der Menschen geträumt und realisiert. Deutsche und Franzosen machen sich nicht mehr kriegerisch den Besitz des Rheinstroms streitig, sondern schließen sich zusammen, um die gemeinsame Region am Oberrhein gegen die neuartigen, grenzüberschreitenden Gefahren wie Radioaktivität und die Emissionen der Chemie-Industrie.zu schützen. Vom ersten Tag an hat sich die oberrheinische Umweltbewegung der 70er Jahre auch als die historische Antwort auf das Menschheits-Verbrechen des ersten Weltkriegs verstanden. Wir sind Europäer. Das Europa der Konzerne, Banken, Bürokraten und der Gierigen ist nicht unser Europa. 6 Jahrzehnte Frieden in Zentraleuropa führen bei vielen zur Illusion, der Frieden sei der Normalzustand und dafür steht auch der Begriff "Nachkriegszeit". Doch ein Blick in die Welt oder in irgendeine Nachrichtensendung zeigt, dass dies nur eine Illusion ist. Das Zeitalter der Aufklärung liegt nicht hinter uns sondern vor uns, doch dazu muss die selbst- und fremd verschuldete Unmündigkeit überwunden werden. Es ist wichtig, dass die Menschen am Oberrhein - aber auch die Friedens- und Umweltbewegung - gerade zum hundertjährigen "Jubiläum" des Ersten Weltkrieges sich mit der Geschichte intensiver auseinander setzen, dabei aber nicht nur zurück schauen.  Ein persönlicher Meinungsbeitrag von Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer Freiburg, Kreisrat Emmendingen, Vizepräsident Atomschutzverband Basel

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Samstag, 8. März 2014

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FREIBURG

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Kreativität umsetzen „Macherthon“ – In 42 Stunden von der kreativen Idee bis zur praktischen Entwicklung mit einem Prototypen. Von Barbara Breitsprecher

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ie viele kreative Ideen landen wohl in Schubladen, weil man bei der Umsetzung an seine Grenzen stößt? Viele Innovationen erwachsen erst im Team zu ihrer ganzen Größe. Auf dieser Erkenntnis basiert wohl die Idee des „Macherthon“, ein dreitägiger Workshop in Freiburg, bei dem kreative Köpfe technische, praktische und gedankliche Unterstützung von anderen Teilnehmern und von verschiedenen Experten bekommen. Gründer des „Macherthons“ ist der Designer Daniel Heitz, seine Idee: kreative Menschen unterstützen, damit sie ihr Potential entfalten und wirtschaftlich nutzen können. Organisiert wird der Freiburger „Macherthron“ von Daniel Theuerkaufer, der selbst schion vielfältige Erfahrungen mit kreativen Ideen gemacht hat: Er gründete und leitete das Indie-Musiklabel Waggle-Daggle Records und gründete mit „Die Retter

der Tafelrunde“ einen Verleih- und Eventservice für nostalgisches Tafelgeschirr. Ihre kongenialen Partner haben die „Macherthon“-Macher in den neuen Pächtern des denkmalgeschützten Freiburger Grünhof gefunden. Aus der ehemaligen Traditionsgaststätte im Sedan-Viertel, die einige Zeit leer stand, haben Martina Knittel und Hagen Krohn im vergangenen Jahr ein sogenanntes CoWorking-Zentrum geschaffen. Eine Art Bürogemeinschaft also, bei der sich Selbstständige tage- oder auch monateweise einen Schreibtisch mieten können, inklusive der kompletten Infrastruktur. Den Grünhof-Betreibern ging es aber von Anfang an um mehr als nur um das Bereitstellen eines Schreibtisches: Hagen Krohn hatte bereits das HUB in Zürich gegründet, ein ein Forum für nachhaltig orientierte Startup-Gründer, wo täglich durchschnittlich 15-20 Leute an

Herausgeber: Michael Zäh Verlag: Zeitung am Samstag Verlags GmbH, Benzstraße 22, 79232 March. Tel. 076 65/9 34 58-0, Fax -286, e-mail: info@zas-freiburg.de Geschäftsführer: Christopher Kunz, Rüdiger van der Vliet Chefredakteur: Michael Zäh (visdp), Tel.: 0170 / 739 17 87, m.zaeh@zas-freiburg.de Redaktion: Barbara Breitsprecher, Christopher Kunz; Michael Metzger; redaktion@zas-freiburg.de Verkaufsleitung: Michael Metzger Tel. 076 65/9 34 58-21, 0179/739 6639, m.metzger@zas-freiburg.de Grafik, Layout & Herstellung: Sebastian Schampera; Tel: 0761 / 429 63 97 Adrian Kempf, www.dtpwork.de Tel. 07643 / 39 42 65 00 Vertrieb: Boris Koch, Tel. 0170 / 834 25 28, vertrieb@zas-freiburg.de

 „Macherthon“, Innovationsworkshop, 28. bis 30. März, Grünhof Belfortstr. 52, Anmeldung unter http://freiburg.macherthon.de, Tickets: 59 Euro

TICKER

IMPRESSUM und Christopher Kunz

wechselnden Arbeitplätzen an Geschäftsideen mit Mehrwert werkeln. Das war sein Vorbild für Freiburg. Gemeinsames Arbeiten, gegenseitige Hilfen. Beim „Macherthon“-Workshop steht allen Teilnehmern neben einladenden Räumen eine große Auswahl an analogen und digitalen Wertkzeugen zur Verfügung, von der Nähmaschine bis zum 3D-Drukker. Ziel ist es, aus der eigenen Idee innerhalb von 42 Stunden einen funktionierenden Prototypen oder ein Designobjekt entstehen zu lassen. Die anwesenden Mentoren und Mentorinnen unterstützen dabei mit Know-How und Vorträgen. Netzwerk-Kontakte ergeben sich dabei automatisch.

Langzeitprojekt für Klimaschutz

Freiwilligdendienst im Ausland

„Klimaschutz konkret“ heißt die Ausstellung, die vom 12. bis 26. März im Sparkassen-Finanzzentrum in der Kaiser-Joseph-Straße zu sehen ist. Gezeigt wird das Ergebnis eines Langzeitprojekts, an dem drei Freiburger Gymnasien mit jeweils einer zehnten Klasse beteiligt waren: Kepler, St. Ursula und Wentzinger. Die Schülerinnen und Schüler haben für das Projekt ihre Familienhaushalte mit einbezogen, denn es ging um das Einsparen von Strom, Heizung- und Warmwasser, Müll, Konsum-Lebensmittel und Autofahrten. Nach zwei Jahren wurde Bilanz gezogen, ob in den Haushalten konkret CO2 eingespart werden konnte.

Unter dem Titel „Und, wie war’s? – Bunte Einblicke von Freiwilligen über ihr Leben in fremden Kulturen“ findet am 11. März um 20 Uhr ein Infoabend in der Stadtbibliothek Freiburg am Münsterplatz statt. Freiwillige berichten von ihren Eindrücken aus verschiedenen Ländern, Organisationen informieren über Rahmenbedingungen und Bewerbungsverfahren für Freiwilligendienste. Bis zum 29. März läuft gleichzeitig eine Ausstellung zum selben Them: Freiwillige zeigen auf 15 selbst gestalteten Tafeln ihre Erfahrungen im Ausland. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Essener Verein „Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit“ ins Leben gerufen.

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Altenpflegerin/Altenpfleger Altenpflegehelferin/Altenpflegehelfer Haben Sie Interesse an einer Ausbildung? Wir freuen uns über Ihren Anruf oder Ihre Bewerbung. Wohnheimzimmer sind möglich!

Studienbeginn: 1.7., 1.10 und 1.1.

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MARKT

Samstag, 8. März 2014

BILDUNG

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Einmaliges Profil Ausbildung an der Edith-Stein-Schule: Richtungsspezifisches Wissen in den Bereichen Biologie, Ökologie, Nahrungsmittelproduktion, Tierhaltung und Pflanzenzucht. Der Umweltschutzgedanke ist durchgängiges Prinzip

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ollen Sie nach dem mittleren Bildungsabschluss das Abitur erlangen? Hier bietet die Edith-Stein-Schule mit dem Agrarwissenschaftlichen Gymnasium AG ein in weitem Umkreis einmaliges Profil.

Neben den üblichen allgemeinbildenden Fächern, die zum Erreichen der “Allgemeinen Hochschulreife“ erforderlich sind, vermitteln die Fächer Agrarbiologie, Agrar- und Umwelttechnologie sowie Wirtschaftslehre richtungsspezifisches Wissen in den Bereichen Biologie, Ökologie, Nahrungsmittelproduktion, Tierhaltung und Pflanzenzucht. Wahlfächer sind Biotechnologie und in der Kursstufe Landwirtschaftliche Produktionstechnik. Der Umweltschutzgedanke ist als durchgängiges Unterrichtsprinzip im Lehrplan Agrarbiologie verankert. In den Eingangsklassen beinhaltet der Unterricht im Profilfach auch Stunden für Laborversuche, dazu gehören über die drei Schuljahre auch Betriebsbesichtigungen und Exkursionen, die den Schulalltag bereichern. Mit diesem Unterrichtsangebot fördert das AG einerseits die Studierfähigkeit, andererseits bereitet es auf die technologischen, ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen der agrarwirtschaftlichen Arbeitswelt vor. Das nach drei Jahren

Agrarwissenschaftliches Gymnasium: Das darin erworbene Abitur legt gute fachliche Grundlagen für das Studium. erworbene Abitur ist eine bundesweit anerkannte Allgemeine Hochschulreife und auf keine Studienrichtung beschränkt, legt jedoch gute fachliche Grundlagen für Studiengänge in den Bereichen Agrar-, Bio-, und Forstwissenschaften, Umwelttechnologien, Tiermedizin oder auch für Lehramtsstudiengänge in naturwissenschaftlichen Fächern. Die Verzahnung von Theorie und Praxis durch die Agrarabteilung der Edith-Stein-Schule mit ihren Ausbildungsberufen - Winzer,

Landwirt, Gärtner, Floristen – ist hervorragend. Ist es Ihr Ziel nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung das Abitur zu erreichen? An der Berufsoberschule für Sozialwesen ist dies in nur zwei Jahren möglich. Mit den Profilfächern Biologie und Gesundheitslehre, Pädagogik und Psychologie nebst Wirtschaftslehre erwerben Sie die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. Der Unterricht in einer zweiten

Fremdsprache wird an dieser Vollzeitschule des zweiten Bildungsweges angeboten. Möchten Sie wieder in den Beruf einsteigen, sich im Beruf weiter qualifizieren und die Kindererziehung mit Ihrer eigenen Ausbildung in Einklang bringen? Hier bietet Ihnen die Edith-SteinSchule gute Möglichkeiten. In nur je nach Ausbildung 18 bis 24 Monaten können Sie sich bei entsprechender Voraussetzung in ein bis

zwei Schulnachmittagen direkt zur Altenpflegehelferin, zur Hauswirtschafterin oder Kinderpflegerin ausbilden lassen. Die neuen Kurse starten im September 2014. Eine externe Abschlussprüfung beendet diese Ausbildungen. Die Kurse sind kostenfrei. Es gelten die üblichen Schulferien. Wie muss man sich eine solche Ausbildung vorstellen? Die Teilnehmer des Kurses zum Erwerb der Qualifikation „staatlich anerkannter Altenpflegehelfer“ müssen beispielsweise bis zur Prüfung 800 Stunden einschlägige praktische Tätigkeit vorweisen, die von den Pflegeeinrichtungen anerkannt werden können. An einem Nachmittag besuchen die Teilnehmerinnen berufsbegleitend die Edith-Stein-Schule und am Ende steht eine Externenprüfung für den Berufsabschluss Altenpflegehelfer. Besonders interessant ist diese Ausbildung für Hauswirtschafterinnen, bei denen ein Nachweis von mindestens 280 Praxisstunden genügt, sofern diese in einer stationären Einrichtung absolviert worden sind. Anmeldungen sind noch direkt an der Schule möglich.  Nähere Informationen erhalten Sie unter www.hls-freiburg.de oder telefonisch 0761/201-7766 und 7769.

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Sie wollen das Abitur erwerben? • Agrarwissenschaftliches Gymnasium Vorrausetzung: Mittlerer Bildungsabschluss (Realschule, Berufsfachschule, Werkrealschule) mit einem entsprechenden Notendurchschnitt. Ein Wechsel vom allgemeinbildenden Gymnasium ist nach Klasse 9 oder 10 möglich.

• Berufsoberschule für Sozialwesen Vorrausetzung: Mittlerer Bildungsabschluss (Realschule, Berufsfachschule, Werkrealschule) mit einem entsprechenden Notendurchschnitt und eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Bewerbung: direkt an der Edith-Stein-Schule

Sie wollen nebenberuflich einen Beruf erlernen?

Nähere Informationen erhalten Sie unter:

• Hauswirtschafterin berufsbegleitend in Teilzeit: BFQ-Ernährung (Hauswirtschaft) • Altenpflegehelfer berufsbegleitend in Teilzeit: BFQ-Pflege • Kinderpflegerin berufsbegleitend in Teilzeit: BFQ-Erziehung

www.hls-freiburg.de

In allen Schularten gilt Lernmittelfreiheit.

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BILDUNG

MARKT

Samstag, 8. März 2014

Chance Cup 2014 Nochmal ganz neu durchstarten Von der Schulbank in die Chefetage: Beim Chance-Cup-Wettbewerb zählt Strategie

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irtschaftliche Zusammenhänge, Unternehmensführung, Arbeitswelt – für Schülerinnen und Schüler sind diese Themen oft graue Theorie. Nicht beim Wettbewerb „Chance Cup“! Bei diesem Wettstreit können Jugendliche mit Hilfe des Strategiespiels „CHANCE“ zum/zur virtuellen Chef/in eines Handwerksbetriebs aufsteigen – und müssen Entscheidungen über Wohl und Weh des Unternehmens treffen. Mit der richtigen Strategie können sie den unternehmerischen Erfolg auskosten und zudem Preise im Wert von bis zu 400 Euro gewinnen. Die teilnehmenden Teams wählen frei, wann sie im Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni zum zweistündigen Wettbewerb antreten wollen. „Praktische Erfahrungen, Handlungskompetenz und grundlegendes wirtschaftliches Wissen helfen später nicht nur im Arbeitskontext, sondern auch im privaten Alltag”, betont Dr. Nils Schmid, baden-württembergischer Finanz- und Wirtschaftsminister und Schirmherr des Chance Cups. In dem landesweit laufenden Wettbewerb lernen die Schüler fürs Leben und stellen sich den abwechslungsreichen Aufgaben eines Unternehmenslenkers: Material bestellen, Marketing betreiben, Maschinen pflegen, Personal managen. In die Rolle des Unternehmers können Schülerinnen und Schüler aus allgemeinbildenden und beruflichen Schulen schlüpfen. Die Zweier- bis Vierer-Teams treten in jeweils zwei Ligen an: Die Classic League für Schüler der 8. und 9.

Klasse, sowie die Champions League für alle ab der 10. Klasse. In Freiburg und Umgebung waren die Veranstalter Vorreiter und haben den Wettbewerb schon in den vergangenen Jahren erfolgreich durchgeführt. Die Handwerkskammer Freiburg konnte gemeinsam mit den Volksbanken Freiburg, Breisgau Nord und Breisgau Süd bereits rund 1000 Teams beim Wettbewerb begrüßen und ihnen praxisnahe Einblicke in Unternehmensführung vermitteln. „Den eigenen Lehrer auf den „Chance Cup“ anzusprechen, kann dabei wirklich Sinn machen“, betont Projektleiter Michael Geisler. „So kann der Wettbewerb ein interessanter und praxisnaher Teil des Wirtschaftsunterrichts werden.“ Alle Teilnehmer haben übrigens die Chance auf attraktive Preise im Wert von bis zu 400 Euro und können sicher mit dem Zertifikat und einem Finisherpreis für die erfolgreiche Teilnahme rechnen, das ihnen erste unternehmerische Einblicke bescheinigt. Eng verknüpft mit dem Schülerwettbewerb ist das Unterrichtskonzept „Chance CHEF – Handwerk erfolgreich führen“ für alle Schularten und konzipiert für drei Niveaustufen der Klassen 8 bis 13.  Für den diesjährigen Wettbewerb ist die Anmeldung der Teams ab sofort unter www.chance-cup.de möglich. Informationen können auch direkt bei der Handwerkskammer Freiburg, Michael Geisler, Tel.: 0761 21800-510, E-Mail: michael.geisler@hwk-freiburg.de, nachgefragt werden.

ZaS-Leser Florian T. fragt: Ich bin seit sehr vielen Jahren als Marketingfachmann in einem Unternehmen tätig, eigentlich auch sehr zufrieden und meine Aufgaben machen mir Spaß. Trotzdem überlege ich bereits seit geraumer Zeit, ob ich nicht doch noch einmal einen ganz anderen beruflichen Weg einschlagen soll. Manchmal gibt es Phasen, da würde ich am Liebsten gleich zu meinem Chef gehen und kündigen. Dann kommen wieder leichte Zweifel, weil ich doch auch Familienvater bin und der Sicherheitsaspekt durchkommt. Aber letztlich weiß ich, dass ich für meine Idee brenne und ich damit auch meine Leidenschaft und mein großes Hobby im Rahmen einer Selbständigkeit zum neuen Beruf machen könnte. Was halten Sie von einem kompletten Richtungswechsel und worauf sollte man aus Ihrer Sicht achten? Jobcoach Alexandra Feder: Lieber Herr T., was mir schon einmal sehr gut gefällt, ist die Tatsache, dass Sie nicht aus Frustration oder Unzufriedenheit in Ihrem alten Job heraus diesen Schritt gehen wollen. Das ist schon eine sehr gute Voraussetzung. Ich kenne viele Menschen, die mehrmals in Ihrer beruflichen Laufbahn einen Richtungswechsel vorgenommen ha-

An dieser Stelle können Leser kostenlos Fragen zu Berufswahl, Bewerbung, Vorstellungsgespräch usw. an Jobcoach Alexandra Feder richten. Zuschriften an: jobcoach@alenova.de. Die Namen werden von der Redaktion geändert. ben. Das kann verschiedene Gründe haben. Manchmal zwingen die Umstände dazu, manche Menschen haben aber auch viele Ideen und möchten mehrere davon in Ihrem Leben umsetzen. Ich kann Veränderung aus eigener Erfahrung durchweg befürworten, denn das Einlassen auf Neues bedeutet immer

auch Erfahrungszuwachs und persönliche Weiterentwicklung. Allerdings darf eine Veränderung nicht unüberlegt und ins Blaue hinein nach dem Motto: „Ich probiers halt mal.“ stattfinden. Das kann extrem schief gehen. Sie schreiben in Ihrer Zuschrift, dass Sie für Ihre Idee brennen und davon begeistert sind. Das ist eine wichtige Keimzelle für den späteren Erfolg. Allerdings reichen eine gute Idee und Begeisterung für die Sache alleine nicht aus. Ich kenne Ihre Geschäftsidee nicht, aber es gilt sicherlich zu prüfen, ob Ihre Idee marktfähig ist und Sie auch genug Kundenpotenzial vorfinden. Im Bereich Marketing sind Sie ja bereits Experte. Extrem wichtig finde ich, sich zunächst mit dem engen Umfeld, mit Freunden auszutauschen, deren Meinung einzuholen und sich einmal zurückspiegeln zu lassen, was sie von Ihren Plänen halten. Darüber hinaus kann es Sinn machen, mit einer neutralen Person darüber zu reflektieren. Was ich aus Gesprächen mit Menschen, die sich erfolgreich selbständig gemacht haben immer wieder als ganz wichtigen Aspekt höre, ist dass das Umfeld die Veränderung mitträgt, denn gerade in den Anfängen muss man sich auch auf Durststrecken und schwierige Phasen einstellen.

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Neuer Studiengang Bachelor of Arts Health Management (B.A.)

Studienbeginn September 2014 Der medizinische Fortschritt und die demografische Entwicklung stellen zunehmende Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Strukturen der medizinischen Versorgung. Dieser Wandel im Gesundheitswesen verlangt nach Fach- und Führungskräften mit einer interdisziplinären Ausrichtung und branchenspezifischen Managementkompetenzen. Im neuen berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Health Management bietet die VWA Freiburg in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin aktuelle Fach- und Methoden-

kompetenzen, die in strikter Anwendungsorientierung vermittelt werden. Durch die fünf Studienorte in Freiburg, Offenburg, Lörrach, Villingen und Kostanz ist die Möglichkeit eines dauerhaft wohnortnahen Studiums gewährleistet. Der Präsenzunterricht ist auf eine Dauer von 36 Monaten (6 Semestern) konzipiert, in denen man während der Vorlesungszeit an maximal zwei Abenden pro Woche den betriebswirtschaftlichen Schwerpunkt des Studiums absolviert. Das gesundheitswirtschaftliche Knowhow des Studienschwerpunkts wird

in Bad Krozingen und Freiburg durch 16 ergänzende Tageskurse vermittelt. Am 26. März findet hierzu ab 18 Uhr im Haus der Akademien, Eisenbahnstraße 56, 79098 Freiburg ein Informationsabend statt, bei dem Inhalte und Struktur des Studiums genauer erläutert werden.  Weitere Informationen unter: VWA Freiburg, Eisenbahnstraße 56 79098 Freiburg Tel: (0761) 386 73-15 info@vwa-freiburg.de www.vwa-freiburg.de

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Samstag, 8. März 2014

Fotos: Neithard Schleier

Näher ran: Was im letzten Heimspiel gegen Augsburg in der Schlussphase geschah, war ein Tiefschlag für das Streich-Team. Aber Fernandes gibt nicht so schnell auf

Luft anhalten Bundesliga. Gegen Dortmund nochmal dichtmachen, bevor viele direkte Duelle im Kampf um den Klassenerhalt anstehen. Von Michael Zäh

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Ganz schwer zu stoppen: Robert Lewandowski war zuletz wieder in Weltklasseform

as da Jan Rosenthal und Johannes Flum zuletzt beim späten 2:1-Seig der Frankfurter über den VfB Stuttgart taten, könnte eine Freiburger Wehmut befördern. Rosenthal schoss ein Tor, Flum bereitete ein zweites überragend vor. Ob das nun für den SC Freiburg gut war, der dadurch punktemäßig zu Stuttgart aufschloss, aber nun auf die Frankfurter sechs Punkte Rückstand hat, ist natürlich die Frage. Im Heimspiel gegen Dortmund kann es kurzfristig zu einem Orkan gelber Offensive kommen. Am besten: Luft anhalten! Wenn es in der Bundesliga außer den Bayern eine Mannschaft gibt, die an manchen Tagen unwiderstehlich sein kann, ist das Dortmund. Da wird die zuletzt merhfach geprobte Devise wohl dieselbe bleiben: Hinten möglichst dichtmachen, ohne jene Fehler, die gegen Augsburg gemacht wurden. Eher nach dem Muster, das in Berlin gegen die Hertha geklappt hat. Dies eine Mal noch – dann ist im direkten Aufeinandertreffen mit Teams aus dem Tabellenumfeld mehr gefordert.

Es geht gegen Dortmund also auch um das Selbstvertrauen für die wohl entscheidenden Spiele danach: In Frankfurt, gegen Bremen, beim HSV, gegen Nürnberg, in Stuttgart, und gegen Braunschweig. In diesen aufeinanderfolgenden sogenannten „Sechs-Punkte-Spielen“ werden sich die Weichen für das Streich-Team stellen. Dann wird es auch um die Frage gehen, wie mehr Freiburger Torgefahr produziert werden kann (siehe Seite 10). Gegen Dortmund wäre wohl ein Remis schon ein Erfolg, vorausgesetzt, die Klopp-Truppe leistet sich keinen zweiten mentalen Hänger wie in ihrem letzten Auswärtsspiel in Hamburg (was für den SC besonders bitter war). Kommt die schwarzgelbe Pressingmaschine auf Touren, wird das für jeden Gegner schwer.

Dennoch kann diese Aufgabe dem Streich-Team und auch den Zuschauern mehr Spass machen als es etwa das Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Braunschweig hergeben wird. Die punktgleichen Schwaben sind nach acht Niederlagen in Folge so sehr unter Zugzwang, dass sich dies auf die Nerven der VfB-Beteiligten niederschlagen könnte. Der ebenfalls punktgleiche HSV erwartet mit Eintracht Frankfurt einen (noch) direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Wenn Flum und Co. da wieder in toller Form zuschlagen sollten, können sie sich mit neun Punkten Vorsprung auf den HSV (und den SC, falls der gegen Dortmund verliert) vom Acker machen. In Nürnberg (vier Punkte vor dem SC) kommt es zu einem weiteren direkten Aufeinandertreffen zweier Teams mit Abstiegssorgen. Dort sind die zuletzt kämpferisch überzeugenden und im Nordderby siegreichen Bremer (sechs Punkte vor dem SC) zu Gast. Ein zu erwartender Heimsieg des „Klubs“ kann dem SC nur recht sein, wenn er gegen Dortmund siegt.


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FUSSBALL

SC FREIBURG

Samstag, 8.

Mehmedi allein schafft das nicht SC Freiburg. Mit 22 Toren in 23 Spielen ist das Streich-Team nicht gefährlich genug, um wichtige Dreier zu holen. Von Michael Zäh

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ls Admir Mehmedi im letzten Heimspiel gegen Augsburg per Klasseschuss den 2:1-Führungstreffer für Freiburg erzielte, war noch gut eine Viertelstunde zu spielen. Nur noch. Kein Wunder also, dass nach der bitteren 2:4-Niederlage alle Fragen und Antworten sich darum drehten, wie es denn nur passieren konnte, innerhalb von neun Minuten nach Mehmedis Traumtor das 2:2 und das 2:3 zu kassieren. Durch eigene Fehler, ja klar. Weil man offensichtlich etwas zu verlieren gehabt habe, nervös wurde und dann leichte Gegentore zuließ, wie Christian Streich sagte. Okay. Aber dabei ging etwas anderes unter, das man als viel grundsätzlicheres Problem begreifen kann. Nämlich dass sowohl Mehmedis traumhafter wie trockener Schuss und bereits zuvor das Freistoßtor von Jonathan Schmid aus mehr als dreißig Metern in den Torwinkel (zum zwischenzeitlichen 1:1) zwar außergewöhnlich schön waren, aber es ja sonst kaum Torchancen für den SC gab. Das Streich-Team hat gekämpft und gerackert, aber es hat offensiv kaum einmal Gefahr ausgestrahlt. Im Unterschied übrigens zu den Gästen aus Augsburg, die immer gefährlich wirkten. Beide Freiburger Treffer kamen irgendwie aus dem Nichts. Drei der vier Tore von Augsburg kamen zwar spät, aber sie waren auch Ausdruck einer offensiven Denk- und Spielweise über 90 Minuten hinweg. Schon bevor Mehmedi das überraschende 2:1 erzielte, dachte man, dass der SC mit viel Glück und Kampf das 1:1 hoffentlich würde halten können. Beim folgenden 0:0 in Berlin war es nicht viel anders. Da zermürbte man zwar die Gastgeber und

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ließ in der Defensive wirklich wenig zu. Aber nach vorne lief fast gar nichts. Wieder waren es drei Chancen von Mehmedi (zwei Schüsse mit seiner ausgezeichneten Technik sowie ein Kopfball), die einzig Gefahr ausstrahlten. Und dabei absolviert der Schweizer noch das Laufpensum eines Mittelfeldspielers, der sich viele Bälle in den Tiefen des Mittelfeldes abholt und auch nach hinten rackert. Kurz und gut: Alle Gefahr nach vorne auf den Schultern eines Spielers, der sich verausgabt. Das reicht nicht. Das drückt sich auch in Zahlen aus. Der SC hat in 23 Saisonspielen 22 Tore erzielt. So gut kann man hinten gar nicht stehen (was man angesichts etlicher individueller Patzer ja auch nicht tut), um damit die Klasse zu halten. Der punktgleiche HSV hat 38 Tore erzielt, der ebenfalls punktgleiche VfB derer 36. Die haben zwar deshalb auch nicht mehr Punkte geholt, aber es ist trotzdem Ausdruck von potenzieller Fähigkeit, bald auch wieder Spiele zu gewinnen. Nur wer Tore schießt, kann die im Abstiegskampf so wichtigen Dreier einfahren. Es wird in den restlichen 11 Spielen eine Frage der Abwägung sein. Darauf zu setzen, dass man die wenigen Torchancen, die man sich erspielt, zu knappen Siegen nutzt, scheint eher utopisch. Es braucht Entlastung für Mehmedi und Schmid. Mit Karim Guédé als Stürmer (wie in Berlin) lässt sich zwar der Gegner im Spielaufbau stören (mit lauter Foulspielen), aber die eigenen Kombinationen in Tornähe werden dadurch ebenfalls behindert (quasi mit einem Mann weniger). Mut zur Offensive war lange Zeit das Markenzeichen von Christian Streich. Dies sollte sich taktisch, aber auch personell durchsetzen. Ein Mehmedi allein schafft das nicht.


SC FREIBURG

FUSSBALL

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Strahlemann Schmid: Nach seinem Traumtor aus über 30 Metern leuchten die Augen des Torschützen. Aber nur auf solche außergewöhnlichen Momente zu setzen, ist nicht genug. Mut zur Offensive, taktisch im Team wie personell, ist nötig

Foto: Neithard Schleier

. März 2014


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FUSSBALL

NATIONALMANNSCHAFT

Samstag, 8. März 2014

Härte-Test Nationalmannschaft. Das Spiel gegen Chile hat den mahnenden Worten von Joachim Löw ein Stück realer Wahrnehmung für alle hinzugefügt. Jeder konnte mal sehen, dass andere Teams auch richtig gut kicken können. Von Michael Zäh

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as Testspiel gegen Chile war im Grunde optimal. Denn es hat den mahnenden Worten von Bundestrainer Joachim Löw (die ganz sicher nicht als Ausreden missverstanden werden sollten) ein Stück realer Wahrnehmung für alle hinzugefügt. Und, na ja, es wurde außerdem mit 1:0 gewonnen. Chile hat in Stuttgart gezeigt, was in Brasilien auf das deutsche Team zukommt. Und dabei waren die Temperaturen so, dass Bastian Schweinsteiger Handschuhe trug. In Südamerika kann es zu einer Anstoßzeit um 13 Uhr gerne mal um die 40 Grad heiß sein. Umstände, die ein Team wie Chile gewöhnt ist, die Löw-Truppe aber nicht. Deshalb ist es kein Kleinreden, wenn Löw ab

sofort von jedem potenziellen WMFahrer eine Reihe von Maßnahmen einfordert, die er auch kontrollieren lassen will. Willkommen in der Wirklichkeit! Es ist nunmal kein von Löw ausgedachter Blödsinn, dass andere Nationen auch gut kicken können. Chile war in Stuttgart technisch, taktisch und spielerisch überlegen. Und dies mit einem gewagten 35-2-System, das voll auf Pressing setzt. Denn das ist auch eine Form, kürzere Wege zu gehen. Wenn es klappt, schon früh die Bälle zu gewinnen und somit hinten gar nicht erst in große Bedrängnis zu kommen. Chile hat eine gewisse Anfälligkeit im derzeitigen deutschen Gefüge aufgedeckt. Wenn nämlich bereits die In-

nenverteidiger in Höhe des eigenen Sechzehners attackiert werden, fehlt der ruhige Spielaufbau. Und hohe, lange Bälle sind nunmal nicht das Mittel der Wahl im Löwschen Sinne. Lahm und der noch nicht fitte Schweinsteiger wirkten in der Zentrale nicht eingespielt und Kroos passierte etwas für ihn äußerst Seltenes – er verlor Bälle, die er schon am Fuß hatte. Und so verharrte das deutsche Spiel zwischen dem Ballbesitzansatz der Bayern (den die Chilenen aggressiv attackierten) und den offenen Räumen vorne, die man mit schnellem, vertikalen Umschaltspiel hätte anstreben können. Die in der Öffentlichkeit bereits grassierende Überheblichkeit, dass nun nur ein Titel zähle, durfte sich

dann in Pfiffen gegen Mesut Özil ausdrücken. Dabei hing Özil vorne oft in der Luft, hatte trotzdem ein paar herausragende Momente und bereitete den Siegtreffer durch Götze vor, der seinerseits übrigens auch nur durch Soloeinlagen glänzen konnte, da vorne selten eine Überzahl geschaffen wurde. Chile hat das Spiel verloren, weil einige Chancen nicht genutzt wurden. Aber nicht nur deshalb, sondern auch, weil Mertesacker und vor allem Boateng viele wichtige Zweikämpfe gewannen. Die sonst oft „vergessene“ Qualität der Männer in der zentralen Defensive sowie die sonst wenig geprüfte von Manuel Neuer waren ausschlaggebend für den Sieg. Also: Das deutsche Team kann auch mal ein Spiel gewinnen, das sie ausnahmsweise nicht mit schöngeistigem Fußball dominiert.

Szenen eines Spiels: Mesut Özil schaut angefressen, nachdem das Publikum ihn auspfiff. Derweil suchte Bastian Schweinsteiger noch die richtige Balance, war Alexis Sanchez technisch eine wahre Augenweide und zeigte Matthias Ginter an: Da soll ich jetzt rein?

Es müssen ja auch nicht immer die Ballzauberer sein, auf die alle Welt schaut. Es ist ein mutiges Ziel, das Löw formuliert hat, in Brasilien als erste europäische Mannschaft in einem südamerikansichen Land den WMTitel anzustreben. Dieses Ziel jedoch als Muss oder als irgendwie selbstverständlich zu begreifen, ist einfach unrealistisch. Es wäre vielmehr schon eine kleine Sensation, wenn das wirklich klappt. Joachim Löw ist hoch anzurechnen, dass er dieses Ziel mit höchsten Anforderungen an seine Spieler und viel Akribie verfolgt. Und er macht dies auf dem einzigen weg, der überhaupt Erfolg einbringen kann. Nämlich mit ihm eigenem Realitätssinn.


Samstag, 8. März 2014

Dem Geheimnis des J.S. Bach nachspüren Mitten im Krieg entstand vor 70 Jahren der Freiburger Bachchor. Zum Jubiläum lässt er Bachs Matthäuspassion erneut erklingen. Von Barbara Breitsprecher

F

reiburg mitten im Zweiten Weltkrieg. Gerade weil es andere Sorgen gab, gerade weil das Leiden überall zu sehen und zu spüren war, begann Theodor Egel im Wintersemester 1943/44 an der Uni Freiburg Studenten zu suchen, die Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion singen würden. Eine intensive Probenphase begann für den Studentenchor, bis das Werk schließlich mit großem Erfolg am 5. März 1944 im Freiburger Münster und in der damals noch unzerstörten Festhalle im Stadtgarten aufgeführt wurde. Acht Monate, bevor die Bomben auf Freiburg heruntergingen. 39 Jahre später führte Dirigent Theodor Egel das gleiche Werk ein letztes Mal noch einmal am gleichen Ort auf. Die Zeit zwischen diesen beiden Konzerten war angefüllt mit musikalischen Höchstleistungen, die dem inzwischen gegründeten Freiburger Bachchor im Inund Ausland gleichermaßen höchste Anerkennung und einen beinahe schon legendären Ruf eintrugen. Inzwischen gibt es den Chor seit 70 Jahren und zum Jubiläum wird nun ein weiteres Mal die Matthäuspassion im Freiburger Münster aufgeführt, am 29. März um 19 Uhr. (Einen Tag später, am 30 März, findet das Konzert noch einmal um 19 Uhr im Konzerthaus statt. Zu dieser Aufführung geben Meinrad Walter und Mathias Schillmöller eine Stunde vor Konzertbeginn um 18 Uhr eine Werkseinführung für jugendliche Hörerinnen und Hörer und Erwachsene.) Dirigiert wird der Freiburger Bachchor von Hans Michael Beuerle, der den Chor bereits seit 1983 leitet, ebenso wie das Freiburger Bachorchester, dem ständigen Ständiger Partner des Freiburger Bachchors ist das Freiburger Bachorchester. In diesem Ensemble spielen Dozenten mit ihren Meisterschülern und dazu Mitglieder der umliegenden Orchester.

Partner des Bachchors. Gleichwohl der Freiburger Bachchor in der langen Zeit seines Bestehens sein Programm ausgeweitet hat und neben Bach unter anderem Beethoven, Brahms, Händel Berlioz sowie Britten aufführt, widmet er bewusst seine Jubiläumssaison ausschließlich den großen Werken Bachs. Begonnen wurde im vergangenen Oktober mit der h-moll-Messe, die anlässlich der 25-jährigen Städtepartnerschaft FreiburgMatsuyama zusammen mit dem Bachchor der japanischen Partnerstadt aufgeführt wurde. Im Dezember folgten dann zwei Aufführungen von Bachs Weihnachtsoratorium. Für alle Konzerte konnten herausragende Solisten gewonnen werden. So wird beispielsweise bei der nun anstehenden Matthäuspassion der herausragende Christoph Prégardien

Hans Michael Beuerle: Seit über 30 Jahren dirigiert der 72-Jährige den Freiburger Bachchor. Fotos: Roger Koeppe den Part des Evangelisten übernehmen und Henryk Böhm aus Dresden die Partie des Christus. Des weiteren wird die schottisch-isländische Sopranistin Hannah Morrison zu hören sein sowie in der Alt-Partie die Frankfurter Mezzosopranistin Katharina Magiera. Die beiden Sängerinnen sind erstmals in Freiburg zu hören. Die Arien werden von Andreas Weller (Tenor) und Tobias Berndt (Bass sowie Soliloquenten) gesungen. Mit dabei auch die Freiburger Domsingknaben, die die Cantus-firmusPartien im Eingangs- und Schlusschor des ersten Teils der Passion singen werden. Im Freiburger Bachorchester spielen die bewährten Instrumentalsolisten Renate Greiss-Armin (Flöte), Gisela Hellrung (Oboe), Clarens Bohner (Fagott), Lisa Immer und Sarah Immer-Wolters (Violine), Ekkehard Weber (Viola da Gamba), Juris Teichmanis (Violoncello), Sophie Lüke (Kontrabass) und Sebastian Küchler-Blessing (Orgel). Auch der Ausblick auf das weitere Jahr klingt vielversprechend und aufregend: Im Juni wir der Freiburger Bachchor nach Japan reisen und in Matsuyama Händels „Messias“ aufführen, zusammen mit dem Bachchor und dem Bachorchester Matsuyama. Im Herbst wird der Bachchor dann für Auftritte in Freiburg zurück sein. Im November wird es Händels „Saul“ im Konzerthaus geben und im Dezember das traditionelle Weihnachtsoratorium von Bach.  Jubiläumskonzert des Freiburger Bachchors: Johann Sebastian Bach „Matthäuspassion“, Samstag, 29. März, 19 Uhr, Freiburger Münster sowie Sonntag, 30. März, 19 Uhr, Konzerthaus Freiburg,



TIPPS

Samstag, 8. März 2014

Theater

Legendäre Tänzerin Pina Bausch

Fritz liebt eine reiche, verheiratete Frau. Christine wiederum liebt Fritz, für den die Affäre mit dem „süßen Mädel“ nur eine unbedeutende Liebelei ist. Theodor und Mitzi, beider Freunde, lieben nur sich selbst und sehen den Verstrickungen tatenlos zu. Doch plötzlich steht ein fremder Herr vor der Tür und fordert Fritz zu einem Duell. Die Ehre seiner Frau sei besudelt. Fritz spielt vor Christine

weiterhin den Unbekümmerten, die Freunde amüsieren sich einen letzten Abend lang, doch die Ereignisse überschlagen sich… Arthur Schnitzlers „Liebelei“, das er 1895 im Alter von 33 Jahren geschrieben hat, ist vielleicht das beste Stück über die Halbwertszeit menschlicher Beziehungen, das je geschrieben wurde. Mit brillanter Dialogführung gelingt es ihm den Zuschauer in die Tiefe menschlicher Seelen blicken zu lassen. Was hier unter der Oberfläche Wiener Gemütlichkeit und Noblesse lauert, ist das Grauen über die Unmöglichkeit echter Liebe. Die Unvereinbarkeit der Begehrlichkeiten führt die Liebenden unausweichlich in eine schmerzhafte Katastrophe

„Ein Stück von Pina Bausch anschauen, verändert das Leben“, sagt Guy Delahaye. Der französische Fotograf hat mehr als 30 Jahre lang ausnahmslos alle Produktionen der legendären Tänzerin und Choreografin Pina Bausch fotografiert. Die wunderbare Tänzerin starb knapp 69-jährig 2009 in Wuppertal, wo ihr renommiertes Tanztheater bis heute Bestand hat. Das Centre Cul-

„Wüsten der Erde“ ist einer der drei letzten Mundologia-Vorträge in dieser Saison. Der Georgraf und Fotograf Michael Martin hat zusammen mit Elke Wallner auf dem Motorrad die extremsten Lebensräume bereist: die Wüsten Arabiens, Irans und Mittelasiens. Sie durchquerten die Thakla Makan und Gobi, erlebten Feste in der indischen Thar, erkundeten die Wüsten Australiens, sowie Nord- und Südameri-

kas. Die Durchquerung der Sahara von West nach Ost bildete den gefährlichen Abschluss und Höhepunkt des abenteuerlichen Projektes.  „Wüsten der Erde“ mit Michael Martin, 9. 3. , 15.30 Uhr; „GTA – zu Fuß durch die Alpen“ mit Iris Kürschner und Dieter Haas, 8. 3., 19.30 Uhr; „Skandinavien“ mit Klaus-Peter Kappest, 9. 3., 19.30 Uhr; alle Mundologia-Vorträge im Paulussaal Freiburg

Fotoausstellung

Planetarium

Kinder-Theater

Spiel des Lichts auf glatten Flächen

Mit Wissen und Gefühl im Kosmos

Im dunklen Wald

Der Künstler Daniel Chiquet, dessen plastische Arbeiten ab 16. März in der Stiftung für Konkrete Kunst Roland Phleps, in der Pochgasse 71-73 in Freiburg-Zähringen, jeweils Samstag und Sonntag zwischen 11

Im Planetarium Freiburg startet ein neues Programm: „In der Tiefe des Kosmos“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der Planetarien Kiel, Münster und Wolfsburg und richtet sich an Jugendliche und Erwachsene. Naturwissenschaftliche Informationen wurden dabei mit Zitaten von Dichtern und Denkern verbunden. Der Blick in den nächtlichen Sternenhimmel fordert immer wieder unserern Verstand heraus, lässt uns aber auch emotional nicht kalt. Er kann tiefe Gefühle hervorrufen, Gefühle des Glücks, des Staunens über die Schönheit der Welt, aber

 „Liebelei“ von Arthur Schnitzler, Theater der Immoralisten, 7./8./13.15./20.-22./27.-29. März sowie 3.5./10.-12. April jew. 20 Uhr

Konzert

witzigen Moderationen, Tanzeinlagen und fetziger Bühnenshow.

und 13.30 Uhr zu sehen sein werden, stammt aus Basel und arbeitet in Allschwil in der Schweiz. Seine Stahlskulpturen bringen Licht, Material und Farbe zusammen. Das Ausloten der Wechselwirkung zwischen Fläche und Raum, offenen und geschlossenen Partien, das Spiel mit Licht und Schatten verbindet sich in seinen Werken mit einer ungewöhnlichen Farbigkeit. Gelb, rot, orange, hellblau und hellgrün sind diese Skulpturen und Reliefs, denen er wundersame Titel wie „Spazioponte“, „Ilios“ oder „Adiakritos" verleiht. Mit gezielten Schnitten dringt der Künstler in die Stahlplatte ein, knickt und faltet sie zu komplexen, raumgreifenden Konstruktionen. Seine farbig lackierten Stahlskulpturen erschließen sich erst im Darum-herum-gehen, durch die sich verändernden Verhältnisse, Proportionen, Volumen, Zwischenräume und Raumbezüge.

auch Gefühle der Verlorenheit in einem offenbar riesigen Weltall. Das Planetarium-Programm verbindet uralte Fragen und aktuelles Wissen zu einem ganzheitlichen Erlebnis des Kosmos. Und wir sind ein Teil von ihm, verwoben in den Strom seiner Entwicklung. Es ist eine einstündige Reise in die Tiefe des Kosmos - vorbei an der Sonne, ihren Planeten, hinaus zu den Sternen, die geboren werden in Gas- und Staubnebeln und, wenn sie groß genug sind, sterben in gewaltigen Supernova-Explosionen.

 „The International Magic Tenors“, 27. 3., 19.30 Uhr, Steinhalle Emmendingen, Tickets: Tel. 01805 288 244; www.resetproduction.de

 „Transformation. In Lichtraum verwandelte Fläche“, Plastiken von Daniel Chiquet, 16. März bis 4. Mai, Stiftung für Konkrete Kunst

 „In der Tiefe des Kosmsos“, Planetarium Freiburg, ab 7. 3., Dienstag, Freitag u. Samstag, jew. 19.30 Uhr, Tickets: Tel. 0761/3890630

Acht Tenöre kommen „The International Magic Tenors“, das sind acht Tenöre aus England, Irland, Finnland und Zypern, die ein „Best of“ aus Pop-, Rock- und Klassik-Evergreens erklingen lassen. Die charmanten, gutaussehenden Sänger, wissen, wie sie ihr Publikum mitreißen können: mit Live-Gesang,

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Fotoausstellung

MUNDOLOGIA

Liebelei und Leidenschaften

LEBEN

Das Theater Budenzauber spielt am 8. März, um 15 Uhr im Vorderhaus Freiburg Paul Maars „In einem tiefen dunklen Wald“ für Kinder ab sechs Jahren. Prinzessin HenrietteRosalinde-Audora ist schön, aber auch eingebildet. Und weil ihr keiner der Heiratskandidaten gefällt, beschließt sie, sich von einem Untier entführen zu lassen. Das ist schließlich die Voraussetzung dafür, um von einem mutigen Prinzen befreit zu werden. Doch kein Prinz kommt. Nur Prinzessin Simplinella, die mehr Verstand und Herz als alle Prinzen zusammen hat, macht sich verkleidet als Prinz gemeinsam mit Henriettes Diener auf Rettungsmission.

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turel Français zeigt eine Auswahl an 50 seiner schwarz-weiß Fotografien (fotografiert hat er mehr als 15 000). Zur Ausstellungseröffnung im CCF am Münsterplatz, am Freitag, 14. März um 19 Uhr wird der Fotograf selbst anwesend sein. Seine Fotos von Pina Bausch und ihrem Tanztheater sind auch als Buch erschienen, das ebenso ins Deutsche übersetzt wurde. Viele Fotos, die nach der Veröffentlichung des Buchs „Pina Bausch“ entstanden, sind 2014 zum ersten Mal überhaupt zu sehen – parallel in Freiburg und in Essen, wo die Ausstellung anlässlich des Jubiläums 40 Jahre Tanztheater Pina Bausch Wuppertal organisiert wurde. Pina Bausch Wuppertal organisiert  Pina Bausch par Guy Delahaye, Fotografien 40 Jahre Tanztheater Pina Bausch, 15. 3. bis 30. 4., Centre Culture Français Freiburg

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schöne Zähne - einfach genial

Samstag, 8. März 2014

Bei Weisheitszähnen sollte der individuelle Befund entscheiden. Wenn der Platz nicht ausreicht, kann es zu krankhaften Veränderungen am Kiefer oder an anderen Zähnen kommen.

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enn die Weisheitszähne durchgebrochen sind, besitzt ein Mensch 32 Zähne. Jeweils ganz hinten sitzen die vier Weisheitszähne, die sich im Gegensatz zu den anderen bleibenden Zähnen erst sehr spät entwickeln. Bei manchen Menschen ist eine Mineralisation des Weisheitszahnkeimes im Röntgenbild erst mit 14 Jahren nachweisbar. Üblicherweise brechen sie erst im Erwachsenenalter durch, daher der Name „Weisheitszahn“. Ist nicht genug Platz im Kiefer vorhanden, brechen die Weisheitszähne meist erst gar nicht durch. Ob die Weisheitszähne durchbrechen oder nicht, in jedem Fall sollte zahnärztlich geprüft werden, ob die zusätzlichen Backenzähne im Kiefer verbleiben können oder ob sie entfernt werden müssen. Wenn der Platz im Kiefer für sie nicht ausreicht, kann es zu krankhaften Veränderungen am Kiefer oder an den benachbarten Zähnen führen. Mit Hilfe eines Übersichtröntgenbildes kann der Zahnarzt einschätzen, ob die Weisheitszähne durchbrechen, und welche Veränderungen hervorgerufen werden können. Nicht alle Weisheitszähne sehen gleich aus und ihre Formen weisen manchmal deut-

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entfernen ist immer eine ganz individuelle. Dabei ist immer das mögliche Risiko bei der Entfernung zu beachten. Sie sollten dann entfernt werden, wenn bereits Komplikationen beim Durchbruch entstanden sind oder wesentliche Nachteile für die Mundgesundheit zu erwarten sind. Findet der Zahnarzt folgende Gegebenheiten vor, wird er dem Patienten zur Entfernung des Weisheitszahnes raten: • Bei Schlupfwinkelinfektionen am Weisheitszahn. • Bei Karies oder Wurzelentzündungen am Weisheitszahn. • Bei Zysten in der Umgebung des Weisheitszahnes. • Wenn der Weisheitszahn das Zahnbett des Nachbarzahnes gefährdet. • Wenn Weisheitszähne das Zusammenbeißen der Zähne stören. • Wenn Weisheitszähne wesentlich die Korrektur von Kieferfehlstellungen erschweren. Individuelle, pädagogische Therapien können Kindern helfen, die Schwierigkeiten beim Schreiben und Lesen haben. liche Unterschiede zu den anderen Backenzähnen auf. So gibt es Weisheitszähne mit drei oder aber auch mit fünf Höckern. Auch die Anzahl der Wurzeln kann unterschiedlich

sein. Oftmals sind die Wurzeln miteinander verwachsen oder hakenförmig gebogen, was die mögliche Entfernung erschweren kann. Die Entscheidung Weisheitszähne zu

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Wenn Weisheitszähne durchbrechen und sich komplikationslos in die vorhandene Zahn- und Kieferstruktur einreihen, oder wenn sie tief im Knochen verlagert sind und keine krankhaften Veränderungen in der Umgebung zu sehen sind, können sie auch belassen werden.

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nem sehr frühen Stadium beeinflussen. Die Forscher wissen bereits jetzt schon, auf welcher Grundlage eine Frühdiagnostik funktionieren kann: Wenn sich Bakterien um ein Zahnimplantat ansiedeln, steigt lokal die Konzentration des Enzyms Matrix-Metalloproteinase 8 (MMP-8) deutlich an. Diesen Anstieg soll ein solcher Kaugummi diagnostizieren können. Überschreitet die Enzymkonzentration aufgrund der Komplikation am Implantat im Speichel eine bestimmte Grenze, wird ein Bitterstoff freigesetzt und der Patient ist gewarnt. Um das Warnsignal in den Mund zu bringen, verfolgen die Forscher zwei Strategien: Zum einen entwickeln sie den Spezial-Kaugummi, zum anderen ist geplant, die Zahnimplantate selbst mit einem solchen Bitterstoff-System zu beschichten. Welche der beiden Vorgehensweisen die bessere ist, soll in einem zweijährigen, von der EU mit einer Million Euro geförderten Forschungsverbund „Step - Sensing peri-implant disease“ herausgefunden werden.

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Bis zu einer Million Zahnimplantate werden jedes Jahr in Deutschland gesetzt, schätzt die Deutsche Gesellschaft für Implantologie. Zu den ärztlichen Routinekontrollen nach diesem Eingriff könnte in Zukunft ein Spezial-Kaugummi gehören. Der Patient müsste schleunigst zum Zahnarzt gehen, wenn sich beim Kauen ein bitterer Geschmack bemerkbar macht. Denn dieses „Warn-Aroma“ kündigt dann eine Komplikation an, die so früh wie möglich behandelt werden sollte. „So könnte jeder Patient seine Implantationszone mit geringem Aufwand selbst überwachen“, sagt Prof. Lorenz Meinel vom Institut für Pharmazie der Universität Würzburg. Diesen Kaugummi gibt es noch nicht zu kaufen, die Komplikation gibt es bereits sehr wohl: In den Jahren nach dem Setzen eines Zahnimplantats kann bei ungefähr sechs bis fünfzehn Prozent der Patienten eine Peri-Implantitis entstehen. Wenn ein solcher Kaugummi diese Komplikation ankündigen würde, könnte der Zahnarzt das Krankheitsgeschehen schon in ei-

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ZAHNGESUNDHEIT IMPLANTAT

Samstag, 8. 24.März November 2014 2012

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Ritterschlag für Robin Tooth: Markenimplantate von „Straumann“! Im Einzelfall kann die Zuzahlung für ein Implantat bei 199 Euro liegen: Dr. Kambiz Dibah hat eine hauseigene Kalkulation mit „spitzem Skalpell“ aufgestellt. Er will, dass sich jeder ein Qualitäts-Implantat leisten kann

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as soziale Konzept von Dr. Kambiz Dibah hat eine Art Ritterschlag erhalten. Sein Konzept, das er bereits seit Jahren in die Tat umsetzt, ist ein Konzept der Zukunft, das Dr. Dibah aber bereits heute lebt. Er hat als Freiberufler messerscharf kalkuliert, „mit spitzem Skalpell“, wie er sagt. Und so kommt es, dass Dr. Kambiz Dibah ein Markenimplantat im Einzelfall schon für weniger als 200 Euro Zuzahlung anbieten kann. Und diese kann der Kunde dann auch noch in zwei Raten bezahlen. Generell kostet ein Implantat bei ihm aufgrund der hauseigenen, straffen Organisation 999 Euro, inklusive dem Betrag, den jeweils die Kassen übernehmen. Es ist Dr. Dibah nämlich ein Anliegen, dass nicht eine immer größere Zahl von Menschen sich eine notwendige und sinnvolle Behandlung wegen der Kosten nicht leisten kann. Das hat Dr. Dibah längst den Namen „Robin Tooth“ eingebracht. Und nun hat er neben der Firma „Camlog“ auch noch die weltweit renommierte Firma „Straumann“, mit Hauptsitz in Freiburg, als Partner gewonnen.

Zahnimplantat schon unter 200 Euro Zuzahlung „Ich bin stolz darauf, dass wir es geschafft haben, Straumann als Partner zu gewinnen. Dieses Label

ist ganz oben angesiedelt. Das heißt auch, dass unser Konzept überzeugend ist“, so Dr. Dibah. Schlanke Strukturen, geschickter Einkauf des hochwertigen Materials und ambitionierte Mitarbeiter sind die Basis seines Konzeptes. Mit viel Engagement hat er so erreicht, dass er nun gleich zwei hochwertige Markenimplamtate, von „Camlog“ und von „Straumann“ zum Preis von 999 Euro anbieten kann. „Jetzt kann ich im Grunde genommen auch noch entscheiden, welches System für welchen Patienten am besten passt. Das ist noch mal ein Schritt in Richtung höchstwertige Versorgung, und zwar passend zu jeder Situation“, erklärt Dr. Dibah. Die Partnerschaft mit Straumann empfindet er als Bestätigung des sozialen Konzepts. Ritterschlag für Robin Tooth! Er hält die allgemeine Entwicklung, hin zu mehr Zuzahlungen, für einen viel zu wenig in der Öffentlichkeit diskutierten Prozess. „Wir müssen uns als Gesellschaft doch auch Gedanken machen, ob wir hier nicht an der täglichen Realität der Menschen vorbei handeln“, so Dr. Dibah. Und weiter: „Dies ist doch eine Entwicklung, die nicht in Ordnung ist, aber eben schleichend verläuft, sodass der Patient es erst merkt, wenn er dann plötzlich selbst davon betroffen ist“, sagt der Zahnarzt.

In seiner eigenen Praxis gibt es für die notwendigen Behandlungen seit Anfang an keine Zuzahlungen. Und diese Idee des Fairplays hat er seit Jahren auch auf den Bereich der Zahnimplantate übertragen. „Die Kosten für die ganze Lebenshaltung steigen ständig, die Mieten explodieren, die Angst vor einer Inflation wirkt sich ebenso aus. Und wer heute ein ganz normales Einkommen hat, der kann sich eine Zuzahlung von mehreren tausend Euro schlicht nicht leisten. Ich glaube, es sind fast dreiviertel der Leute, die das betrifft. Und denen muss man ein Angebot machen können, sonst würde man als freiberuflicher Zahnarzt doch an seiner Kundschaft vorbei planen“, so Dr. Dibah.

„Wir können doch nicht an unseren Patienten vorbei planen“ Allein im vergangenen Jahr hat der Zahnarzt über 200 Implantate bei seinen Patienten gesetzt. Nachfrage ist also vorhanden, Tendenz sogar steigend. Wobei es Dr. Dibah eben eine Herzensangelegenheit ist, eine notwendige, sinnvolle Behandlung nicht daran scheitern zu lassen, dass es sich die Menschen wegen der Kosten nicht leisten können. Er

bietet seinen Kunden nun also mit den beiden Implantatsystemen von „Camlog“ und „Straumann“ das jeweils individuell optimal für sie passende Premiumprodukt an. Die ebenfalls hochwertige Krone wird in Deutschland hergestellt. Für den einzelnen Kunden wirkt sich dann die hauseigene Kalkulation von Dr. Dibah je nach Lage verschieden aus. Beispiel eins: Ein Student hat einen Schneidezahn bei einem Sportunfall verloren. Die Lücke ist also vorne im Frontzahnbereich. Hier zahlt die Kasse für eine Brücke in der Regel mehr als 800 Euro. Da nun Dr. Dibah seine eigenen Kosten für ein Einzelimplantat bei 999 Euro kalkuliert hat, muss der Student also höchstens noch 199 Euro zuzahlen, um ein Implantat zu bekommen. Beispiel zwei: Eine Hausfrau beißt auf einen Kirschkern und verliert einen Backenzahn im sichtbaren Bereich an der Seite. Hierfür zahlt die Kasse um die 500 Euro. Also verbleibt noch eine Zuzahlung von 499 Euro. Hat die Frau jedoch eine Zusatzversicherung für Zähne abgeschlossen, reduziert sich dieser Betrag noch einmal. Das Konzept von Dr. Dibah ist mit „viel Anstrengung und durchaus auch mit finanziellem Aufwand für uns verbunden.“ Um den Patienten ein so herausragendes Angebot machen zu können, muss Robin

Tooth selbst ein Risiko eingehen und größere Bestellungen bei der Herstellern ordern. Nur so kann er einen Preisvorteil an seine Kunden weitergeben. „Man muss in solch ein Konzept eben auch investieren. Und wenn man das will, dann macht man das auch.“

Hauseigenes Konzept messerscharf kalkuliert Dass seine Kollegen oft teurer kalkulieren, ficht Dr. Dibah nicht an. „Wir müssen doch alle in dieser Arche Noah unterkommen, die Großen und die Kleinen, der Luxus und die Handwerkskunst. Wenn die Preise für ein Implantat in Deutschland überall mehr oder weniger gleich hoch sein müssen, dann hätten wir ja ein Kartell.“ Dr. Dibah würde sich wünschen, wenn Kollegen ihm nacheifern würden. „Es geht um die Sache. Die Leute brauchen uns.“  Zahnärzte Andrea Dibah und Kambiz Dibah, Telefon 0761-35594, mail@zahnarztpraxis-dibah.de www.robin-tooth.de


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MARKT

MODERNISIEREN

Samstag, 8. März 2014

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s war eine Zeit der größten Wohnungsnot, als 1899 der Bauverein Breisgau gegründet wurde. Heute ist er mit seinen 18 200 Mitgliedern eine der mitgliederstärksten und ältesten Wohnungsbaugenossenschaften Deutschlands. Der Mietwohnungsbestand orientiert sich am Bedarf seiner Mitglieder und bietet Lebensräume für alle Generationen. Mit jährlichen Investitionen im zweistelligen Millionenbereich sorgt das Unternehmen dafür, dass dieser auch zeitgemäß und zukunftsfähig bleibt. Im Lauf der Jahrzehnte wurden mehr als 6000 Miet- und Eigentumswohnungen geschaffen. Viele wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ein zweites Mal wiederaufgebaut – manche sogar ein drittes Mal, wie das aktuelle Bauvorhaben „Uni Carré“. Der Bauverein Breisgau ist Garant für preisgünstigen Wohnraum in vielen Stadtteilen Freiburgs und der Region: Die Durchschnittsmiete liegt mit 5,77 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche deutlich unter der des Freiburger Mietspiegels von 7,53 Euro. In den vergangenen fünf Jahren wurden 170 neue Mietwohnungen geschaffen, 140 Miet- und Ei-

erein Bauvisgau Bre

gentumswohnungen sind derzeit im Bau, über 190 in Planung. Von 2009 bis 2012 investierte die Genossenschaft 81,4 Millionen Euro in Neubau, energetische Modernisierungsmaßnahmen sowie in umweltfreundliche Energietechnologien. Der Bauverein gehörte zu den ersten Wohnungsunternehmen, das bereits in den 1980er Jahren auf Betreutes Wohnen setzte und sechs Seniorenwohnanlagen für seine Mitglieder errichtete. Nach dem Teilerwerb des „Autohaus Breisgau Areals“ 2009 ging die Genossenschaft mit ihrem zukunftsweisenden Pilotprojekt „Mehrgenerationenquartier am Turmcafé“ an den Start. Hier entstanden insgesamt 100 Mietwohnungen für Jung und Alt, 100 Eigentumswohnungen, Kindertages-

stätten, Sozialstation, Gastronomie und Quartierstreff. Aufgrund der hohen Akzeptanz realisiert der Bauverein generationsübergreifendes Wohnen heute in vielen Neubauprojekten. Innovationsfreude zeigte die Genossenschaft auch mit der Gründung des Tochterunternehmens „Energieversorgungsgesellschaft Bauverein Breisgau mbH“ (EVB) den1990erJahren. Über sie werden heute 2500 Mieterhaushalte günstig mit klimafreundlich erzeugter Wärme und Strom versorgt.  Bauverein Breisgau eG Zähringer Straße 48 79108 Freiburg Tel: 0761/510 44 - 0 info@bauverein-breisgau.de

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Wir gratulieren dem Bauverein Breisgau zu seinem Jubiläum und wünschen weiterhin viel Glück und Erfolg!

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er energieeffizient sanieren möchte, der kann einen Investitionszuschuss durch die KfW Bankengruppe beantragen. Gefördert werden der Kauf eines energetisch sanierten Gebäudes oder einer Eigentumswohnung und die Sanierung zum KfW-Effizienzhaus sowie Einzelmaßnahmen an Wohngebäuden, für die vor dem 1. Januar 1995 der Bauantrag gestellt oder Bauanzeige erstattet wurde.

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Es muss sich um die Sanierung zu einem KfW-Effizienzhaus oder um folgende Einzelmaßnahmen handeln:Wärmedämmung von Wänden oder von von Dachflächen oder von Geschossdecken, Erneuerung der Fenster und Außentüren oder der Heizungsanlage, Erneuerung oder Einbau einer Lüftungsanlage sowie Optimierung bestehender Heizungsanlagen. Die Angemessenheit der Einzelmaßnahmen sowie die Übereinstimmung mit den technischen Mindestanforderungen müssen von einem Sachverständigen bestätigt werden. Der Sachverständige muss wirtschaftlich unabhängig beauftragt werden und

Derzeit besonders günstig: Die Zinssätze der KfW-Förderprogramme wurden teilweise gesenkt – günstig für alle Sanierwilligen. in der Expertenliste für Förderprogramme des Bundes unter www.energie-effizienz-experten.de geführter Sachverständiger oder eine nach § 21 EnEV ausstellungsberechtigte Person sein. Nachdem man sich als Energieberater im Handwerk seit März 2013 entscheiden musste, ob man als Sachverständiger oder Bauausführender tätig wird, gibt es 2014 nun weitere Verschärfungen. Um als

Energieberater des Handwerks in die Energieeffizienz-Expertenliste zu kommen, muss man unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Die Anforderungen hängen von dem Lehrgang und dem Zeitpunkt des Besuches ab. Tipp: Aufgrund der aktuellen Entwicklung am Kapitalmarkt wurden die Zinssätze in den meisten KfW/ERP-Förderprogrammen seit Februar 2014 teilweise gesenkt.


SANIEREN

Samstag, 8. März 2014

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Richtig sanieren Planung, Ausfßhrung und Betreuung im Sanierungsfall: Ob Heizung, Fenster, Fassaden- oder Dachdämmung, richtige Beratung ist wichtig.

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ie Energiepreise in Deutschland explodieren. Deshalb verbessern viele Haushalte die Energieeffizienz ihrer Immobilie. Laut Bundeswirtschaftsministerium sank der Endenergieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche seit 1990 um 26,3 Prozent.

1990 temperaturbereinigt um 26,3 Prozent ab. Bei Raumwärme betrug der RĂźckgang sogar ein Drittel. Verbessert wurde die Effizienz vor allem durch energetische SanierungsmaĂ&#x;nahmen. „Eine bessere Dämmung, die Erneuerung der Heizungsanlage oder der Austausch der Fenster kann die Energiekosten deutlich reduzieren – häufig um mehr als ein Drittel“, sagt Sabine Schmitt von der LBS. „Bereits jeder dritte Hausbesitzer legt heute Geld fĂźr eine energetische Sanierung zurĂźck, etwa mit einem Bausparvertrag. Bei der Finanzierung ist häufig eine Kombination mit staatlichen FĂśrdermitteln sinnvoll.“ Zu Beginn der Sanierungsplanung sollte ein Experte zu Rate gezogen werden. Ein Energieberater ist Ansprechpartner bei der Planung energetischer MaĂ&#x;nahmen. Er schaut sich das Haus genau an, bewertet

Energie war 2012 so teuer wie nie zuvor: Der Preis fßr leichtes HeizÜl erreichte mit durchschnittlich 88,84 Euro pro 100 Liter einen neuen HÜchststand, Erdgas kostete mit 7,03 Cent je Kilowattstunde (kWh) fast so viel wie im Rekordjahr 2008. Auch fßr Strom mussten die Verbraucher mit 25,76 Cent je kWh tiefer denn je in die Tasche greifen. Um dem massiven Anstieg zu begegnen, steigern die Privathaushalte die Energieeffizienz ihrer Immobilie: Der Endenergieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche nahm seit

den Zustand und erstellt eine energetische Bilanz. Er soll die Hausbesitzer darĂźber aufklären, durch welche MaĂ&#x;nahmen am effektivsten Energie eingespart werden kann. Im Rahmen des Programms „Vor-OrtBeratung“ bezuschusst das BAFA die Beratung von EigentĂźmern durch Energieberater mit 400 Euro fĂźr Ein-/Zweifamilienhäuser und mit 500 Euro fĂźr Wohnhäuser mit mindestens drei Wohneinheiten. Das Haus sollte immer als Gesamtwerk gesehen werden. So kĂśnnte eine neu installierte Heizanlage kurze Zeit später durch DämmmaĂ&#x;nahmen schon nicht mehr geeignet sein, da sie dann Ăźberdimensioniert ist und zum Verschwender wird.

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Städtisches FÜrderprogramm fßr energetische Sanierungen:

Wärmeschutz, Energieberatung, Heizungsoptimierung Auch 2014 gibt es wieder FĂśrdermittel fĂźr energetische Sanierungen von der Stadt Freiburg. Die FĂśrderanträge kĂśnnen beim Umweltschutzamt gestellt werden. Das städtische FĂśrderprogramm unterstĂźtzt Investitionen zum Wärmeschutz des Gebäudes, die Energieberatung fĂźr Wohngebäude und die Optimierung der Heizung durch einen hydraulischen Abgleich oder ein Energiemanagementsystem. GefĂśrdert wird in drei „Bausteinen“. Baustein 1 Wärmeschutz im Altbau: GefĂśrdert werden hier die Wärmedämmung der AuĂ&#x;enwand, des Dachs oder der Kellerdecke. Ein Fensteraustausch wird ebenfalls bezuschusst, allerdings nur bei gleichzeitiger Dämmung der AuĂ&#x;enwand. Es werden ZuschĂźsse bis zu 1200 Euro pro

Wohneinheit beziehungsweise 7000 Euro pro Gebäude bezahlt. Fßr Sanierungen zum KfW-Effizienzhausstandard beziehungsweise den gleichzeitigen Einbau einer solarthermischen Anlage mit Heizungsunterstßtzung gibt es mit einer Bonusregelung zusätzliche FÜrdermittel. Baustein 2 Energieausweis mit Beratung: Ein Energieausweis mit Beratung wird mit 100 Euro bezuschusst. Wohnungseigentßmergemeinschaften bekommen einen Zuschuss bis zu 300 Euro. Voraussetzung ist der Nachweis einer vorher durchgefßhrten umfangreichen Energiesparberatung. Baustein 3 Optimierung von Heizungen in Wohngebäuden: Neu im Freiburger FÜrderprogramm ist

die FĂśrderung eines Energiemanagementsystems fĂźr Heizungen mit 300 Euro. Ein hydraulischer Abgleich von Heizungen wird weiter mit 300 Euro bezuschusst. Der Antrag fĂźr den Baustein 1 „Wärmeschutz“ muss vor Auftragsvergabe gestellt werden. Die Anträge zum Baustein 2 „Energieausweis mit Beratung“ und Baustein 3 „Heizungsoptimierung“ mĂźssen spätestens drei Monate nach den Sanierungsarbeiten gestellt werden. Weitere Details zu diesen FĂśrderbausteinen finden sich zusammen mit den Antragsunterlagen und FĂśrderrichtlinien unter www.freiburg.de/waermeschutz oder kĂśnnen beim städtischen Umweltschutzamt unter Tel. 0761/201-6142 erfragt werden.

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