Ausgabe 160 am 31. Mai 2014
Ohne Schuhe
Test gegen Kamerun
Nicht nur die Haare schön
Interview
Nationalmannschaft
FC Freiburg-St.Georgen
LaBrassBanda kommt zu „I EM Music“ nach Emmendingen. Die bayerische Band hat unglaubliches Tempo und sprüht vor Energie. Seite 2
Im vorletzten Testspiel des LöwTeams vor der WM in Brasilien wird es erste Antworten geben. Zusätzlicher Reiz der Partie: Volker Finke trainiert die Gäste. Seite 7
Der Aufstieg des etwas anderen Fußballvereins in Freiburgs Süden birgt viele Geschichten. Etwa jene, was passiert, wenn Trainer Eugen Beck mit dem Vorstand spricht. Seite11
Populistisches Paradies Es ist zwar nicht so, dass europafeindliche Gruppen nun im Europaparlament viel ausrichten können. Der indirekte Hebel liegt eher darin, dass sich Regierungen national bedrängt sehen und deshalb einen Kurswechsel fordern. Von Michael Zäh
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uropa, wir kommen! Ja, so könnte glatt der vorfreudige Ausruf all jener lauten, die da kommen, um Europa von innen zu wurmen. Es ist paradox, dass sich halt auch europafeindliche Gruppen ins Europaparlament wählen lassen können. Da sind nun griechische Linksradikale und Neofaschisten vertreten, italienische Grillogegen-Alles-Fundamentalisten, „Wahre Finnen“, ungarische Antisemiten, britische Ukip-Füchse und die rechtsradikale „Front National“, die in Frankreich die stärkste Partei bei der Europawahl wurde. Aber das ist ein demokratisches Paradoxon. Etliche Wähler in vielen Ländern Europas haben so votiert. Und dabei ist es nun nicht so, dass die Europagegner im Parlament die Mehrheit hätten, oder auch nur die Möglichkeit einer grundlegenden Blockade. Zudem sind diese allzu verschiedenen, populistischen Gruppen kaum untereinander zu einem Konsens fähig. So gesehen könnte Europa auch den Kopf in den Sand stecken, nach dem Motto: Ist ja nichts passiert. Das Problem dabei ist, dass es indirekte Hebel gibt, die den Kurs in Europa nachhaltiger beeinflussen können als die europafeindlichen Europaabgeordneten es tun. Das zeigt sich ja unmittelbar nach der Wahl in Frankreich. Dort hat gleich nach dem Wahldebakel der Präsident Hollande ein Umdenken in Europa gefordert. Er deutete den Sieg der rechtsradikalen Front National als ein Zeichen des Misstrauens der Franzosen, gegenüber einem Europa, das mehr beunruhige als schütze.
Der Schwerpunkt müsse künftig auf „Wachstum, Beschäftigung und Investitionen" und nicht mehr auf Sparpolitik liegen, sagte Hollande in einer Fernsehansprache. Na, das klingt ja prima. Wer will schon sparen, wo er doch wachsen und investieren kann? Bleibt nur die Frage, woher das Geld kommt, um zu investieren. Und hier wird auch deutlich, dass die Antwort von François Hollande auf das Debakel eben auch auf jene Elemente zurück
greift, die den Populisten quer durch Europa Stimmen einbrachten. Der griechische Linke Alexis Tsipras hat ja schon mal gesagt, dass er die Schulden nicht zurückzahlen wolle, die Griechenland hat. Jobs auf Pump sind unter solchen Gesichtspunkten ein populistisches Paradies. Da könnte man den französischen Präsidenten also prompt falsch verstehen, wenn er sagt: „Europa muss einfach und klar sein, um dort effektiv zu sein, wo es erwartet wird, und
sich da zurückziehen, wo es nicht gebraucht wird." Im Klartext heißt das, dass der indirekte Hebel europafeindlicher Gruppen über deren Bedrohungspotenzial bei nationalen Wahlen funktioniert. Um dort nicht ebenfalls gefährlich an Boden zu verlieren, will Hollande den Kurswechsel in Europa. Alle anderen Regierungen, die sich national von Populisten schwer bedrängt sehen, werden dies ebenfalls fordern. Das wiederum könnte auch ein Problem für Angela Merkel mit sich bringen. Denn sie rangiert in der Wählergunst in Deutschland nicht zuletzt deshalb ganz oben, weil sie bisher den Eindruck machte, die deutschen Interessen in Europa gut zu vertreten (was sie übrigens auch umgekehrt zur Zielscheibe der „Front National“ in Frankreich, oder der griechischen radikalen Linkspartei „Syriza“ machte). Wenn sie nun Zugeständnisse an andere europäische Mitgliedsstaaten macht, hin zu mehr Investitionen und ein Stück weit weg von der von ihr bisher „verordneten“ Sparpolitik (was natürlich nicht per se falsch ist), geht sie automatisch das Risiko ein, vor dem die AfD die ganze Zeit warnt. Sie stärkt damit also einen nationalen Konkurrenten, der ihr mehr und mehr am rechten Rand erwachsen könnte. Die Geschicke Europas werden also mehr denn je von nationalen Szenarios bestimmt. Das zu überwinden wird schwer.
HALLO ZUSAMMEN
Zweifelhafte Werbebotschaft Der schwere Unfall bei einem Sponsorendreh mit deutschen Nationalspielern und den dafür extra angereisten Nico Rosberg (Formel1-Pilot) und Pascal Wehrlein (DTM-Fahrer) in Südtirol hat nun wirklich nichts mit dem „Restrisiko“ zu tun, das es laut Oliver Bierhoff im Leben halt immer gebe. Da sollte mit der Prominenz der deutschen Kicker ganz einfach Werbung für einen 360 PS starken Mercedes gemacht werden. Motto: Junge Kicker und die Freude am Rasen. Quasi als Gegenleistung dafür, dass Mercedes bekanntlich der Hauptsponsor des DFB-Teams ist. Selbst wenn es dabei keinen Unfall gegeben hätte, ist diese Botschaft doch zweifelhaft. Denn sie richtet sich an andere jungdynamische Männer mit Geld in der Tasche, die dann im wahren Leben nicht etwa auf einer abgesperrten Strecke, sondern auf den öffentlichen Straßen unterwegs sind. Wie Bundestrainer Joachim Löw, der ständig zu schnell fuhr und seinen Führerschein abgeben musste. Es ist aber kein Spiel, das „mit Tempo zum Titel“ heißt, sondern gefährlich für andere. Michael Zäh
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FREIBURG
UND DIE WELT
TIRCLOKSUENTG
Samstag, Samstag, 17. 31.März Mai 2014 2012
© Gerlad von Foris
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Auf jeden Fall ohne Schuhe LaBrassBanda kommen zum „I EM Music“-Festival: Die bayerische Band hat ein unglaubliches Tempo und sprüht vor mitreißender Energie. Und die Musiker sind wahre Könner mit klassischer Ausbildung. Ein Interview.
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rompete, Posaune, Tuba, Schlagzeug, Bass – was für eine Mischung! Wenn dann noch die ungebremste Energie dieser Musiker, ihr unverfälschter bayerischer Gesang und das Tempo dazu kommt, dann fängt es beim Konzert an zu brodeln, dann gibts kein Halten mehr. Die bayerischen Jungs von LaBrassBanda, die beim Open-Air des „I EM Music“-Festivals in Emmendingen auftreten, sind echte Könner, fast alle haben sie ein Instrument studiert und eine Ausbildung in klassischer Musik. Längst sind sie über den Status des Geheimtipps hinaus, mehr als 10 000 Fans kamen zu ihrem Konzert in die Olympiahalle. Barbara Breitsprecher sprach mit dem Trompeter und Sänger Stefan Dettl, dem Sepp, über nackte Füße, Lederhosen und Konzerte. Zeitung am Samstag: Wo sind denn Ihre langen Haare hin? Stefan Dettl: (Lacht) Die Haare mussten weichen dieses Jahr. Vor einem Jahr haben wir Rockmusik gemacht, da haben die langen Haare gepasst. Dieses Jahr haben wir eine Bierzelttour, da war das dann einfach zu kompliziert. Da kann man oft nicht richtig duschen, manchmal hat man nur einen Wasserschlauch oder einen Badesee zum Reinspringen, da war das mit kurzen Haaren schon viel besser, einfach praktischer. Eine Erkältung kann ich mir nicht leisten. ZaS: Wieviel Lederhosen haben Sie eigentlich im Schrank? Dettl: Im Moment gar keine, denn vorgestern haben sie mir die letzte geklaut. Wir hatten ein Konzert am Bodensee und da war sie einfach weg. Jetzt muss ich mir halt eine neue kaufen. Der Verschleiß ist so etwa jedes Jahr eine Lederhose. ZaS: Ein weiteres Markenzeichen von Ihnen und Ihrer Band ist, dass Sie immer barfuß auftreten. Ist das eine Lebenseinstellung oder tanzt es
sich barfuß einfach besser? Dettl: Beides. Auf der Bühne ist es uns einfach nicht möglich in Schuhen aufzutreten. Das ist Sport, wir hüpfen da zwei Stunden lang rum. Normale Schuhe sind danach sofort kaputt. Und wenn man Turnschuhe an hat, dann stinken die hinterher, das ist im Tourbus eine Katastrophe (lacht). Barfuß ist also einfach praktischer. Aber es ist natürlich auch eine Lebenseinstellung. Man braucht zum Leben recht wenig und zum Konzert auf jeden Fall keine Schuhe. ZaS: Wie wichtig ist es Euch, dass man Eure Texte auch außerhalb von Bayern versteht? Dettl: Lustigerweise sind das die schönsten Konzerte, wenn die Leute uns nicht verstehen. Das ist ein deutsches Phänomen, dass man davon ausgeht, dass Lieder immer verständlich sein müssen. In anderen Ländern ist das nicht so. In Amerika ist es denen meist scheißegal, was das für ein Text ist. Im Ausland sind wir nie gefragt worden, warum wir auf Bayerisch singen. ZaS: Was läuft da anders? Dettl: Wenn du in Deutschland einen Text hast, in dem Liebe vorkommt, denken alle nur an Liebe. Kommt Luft vor, dann geht es um Luft. Im Ausland schauen sich die Leute das einfach an und hören die Musik. Eigentlich verstehen uns die Leute immer, die merken, um was es geht. ZaS: Ihr habt zu viert angefangen, inzwischen seid Ihr neun Leute. Wächst LaBrassBanda weiter? Dettl: Das erste Jahr waren wir zu viert auf Tour, das war saulustig. Dann wurde alles immer größer, erst 100 dann 300 Zuschauer und irgendwann 1000. Das wurde dann für uns vier zu viel. Mit der Trompete ist es einfach nicht möglich, ein Zwei-Stunden-Programm durchzublasen. Also haben wir uns irgendwann einen weiteren Trompeter da-
zu geholt. Dann hat unser Schlagzeuger gestreikt: So viele Trompeten, das war zu schnell. Also haben wir noch einen Percussionisten dazu geholt. Ich glaube aber, wenn wir wieder auf kleineren Bühnen spielen, werden es auch wieder weniger. ZaS: Heißt das, Euer Ziel sind wieder die kleineren Bühnen? Dettl: Im letzten Jahr kamen 3000 bis 4000 Leute zu unseren Konzerten. Dieses Jahr haben wir Bierzelte, weil wir das vermisst haben, daheim in Bayern zu spielen. Aber es ist schon eine Sehnsucht da nach den kleinen Clubs, wo man hinterher noch zusammen sitzen kann. Mal schauen, vielleicht kann man das ja kombinieren mit Festivals. ZaS: Können Sie beschreiben, was für Musik LaBrassBanda macht? Dettl: Ich glaube jede Beschreibung ist eigentlich eine Beschränkung. Der Musikstil ist Techno, HipHop, Bayerisch, Balkan, Power, Polka, alles. Das Wichtigste bei uns ist, dass du unser Konzert mit dem ganzen Körper erlebst. Man kann sagen, wir sind eine Tanzkapelle. ZaS: Sie haben ein Konzertdiplom, haben früher in Sinfonieorchestern gespielt und Barockmusik gemacht. Euer Tuba-Bläser Andreas Hofmeir ist Professor für Tuba in Salzburg. Ist es nicht ungwöhnlich, dass sich professionelle klassische Musiker der nicht-klassischen Musik zuwenden? Dettl: Eigentlich ist es das Normalste der Welt. Die klassische Musik oder Barockmusik war ja Tanzmusik. Die Konzerte waren damals nicht bestuhlt, sondern da wurde nebenher gegessen und gevögelt, da war alles dabei. Insofern ist das, wie heutzutage klassische Musik dargestellt wird, total falsch. ZaS: Wie kommt es dann, dass es üblich ist, bei Klassik still zuzuhören? Dettl: Das ist auch nur in Deutschland so, im Ausland ist das anders.
Dort gibt es Jugendorchester, die völlig wild spielen und die Zuhörer rasten aus. Das ist wirklich nur bei uns so, dass klassische Musik als Hochkultur angesehen wird und man nicht husten und lachen darf. Das ist nur bei uns so langweilig. ZaS: Heißt das, die musik, die Ihr jetzt macht, ist eine Art Befreiungsschlag? Dettl: Genau. Im Orchester habe ich oft Angst gehabt, dass ich gleich aufspringe und laut schreie (lacht). Wenn man so lange und intensiv an einer Sinfonie arbeitet, sich so viele Emotionen aufbauen und dann spielst du und die Leute klatschen 30 Sekunden, das ist nicht wirklich befriedigend. Ich brauch da mehr. Mit LaBrassBanda habe ich das gefunden, da ist der direkte Kontakt mit dem Publikum möglich. ZaS: Fehlt Ihnen jetzt aber umgekehrt nicht die klassische Musik? Dettl: Wir machen ja auch klassische Musik. Und wenn die Leute verschwitzt sind und vom Pogo total fertig, dann bringen wir ein klassisches Stück. Ich hab das Glück, das ich die Musik machen kann, die ich mir vornehme. Alles ist möglich. ZaS: Sie sind nicht nur Musiker, sondern auch Herausgeber von „Muh – Magazin für Bayerische Aspekte“? Dettl: Genau. Der größte Vorteil liegt darin, dass ich mit der Zeitschrift eigentlich nix zu tun habe. Ein paar Freunde hatten mit erzählt, dass sie bei anderen Magazinen rausgeschmissen wurden. Denen habe ich gesagt, dann macht halt euer eigenes Magazin. Darauf hieß es, naa, das ginge nicht, das sei unmöglich. Ich hab dann einfach eines gegründet und ihnen gesagt: So, das Magazin ist da, jetzt müsst ihr es machen. Ich bin halt der Typ, der eher der Quereinsteiger ist und keine Angst hat, dass es schief geht. Ich bin aber nur Herausgeber, die richtige Arbeit ma-
chen Leute, die das auch können. ZaS: Sie leben auf einem Bauernhof am Chiemsee. Ist das Ihr Kontrastprogramm zum Star-Leben? Dettl: Das Glück ist, dass wir keine Stars sind. Wir wissen alle, dass wir Musik machen, mehr nicht. Und auch wenn viele Leute kommen, sind es doch nur normale Konzerte. Das ist wichtig. So was wie eine Villa, das funktioniert bei uns überhaupt nicht. ZaS: Können Sie beschreiben, was einen Bayern ausmacht? Dettl: Ein Ideal-Bayer, würde ich sagen, würde sich von anderen Menschen überhaupt nicht unterscheiden. Nur ist er sexy (lacht). ZaS: Aber ein Bayer, der auf einen anderen Bayern trifft, freut sich.… Dettl: Ich freu mich wahnsinnig, wenn ich in eine kleine Ortschaft komme, die abgelegen ist, wo man nix erwartet, und dann ist da ein Jugenzentrum. Das find ich super, diese Weltoffenheit, wo man sie nicht vermutet. Da ist Bayern noch totales Entwicklungsland. ZaS: Sind Ihnen Reisen in andere Länder deshalb so wichtig? Dettl: Auf jeden Fall. Vor meinen Reisen hatte ich ein ganz anderes Bild von Afrika oder Russland und Amerika. Erst wenn man da hinfährt und dort Leute kennenlernt, bekommt man einen Eindruck. Vorher hat man eigentlich keine Ahnung. Interview: Barbara Breitsprecher LaBrassBanda beim „I EM Music“Open-Air, 19. Juli, 20 Uhr, Schlossplatz Emmendingen, Tickets: 07000/9966333 Wir verlosen 3 x 2 Tickets für das Konzert! Einfach Mail bis 9. Juni an redaktion@zas-freiburg.de, Stichwort: LaBrassBanda. Außerdem bei „I EM Music“: Chris de Burgh, 17. Juli, sowie SWR1 Pop & Poesie, 20 Juli; www.iemmusic.de
TIPPS
Samstag, 31. Mai 2014
Theater
100 Freiburger tanzen ihre Stadt
Die neu gegründete Theatergruppe A.T.i.S. unter der Regie von Isabella Bischoff bringt in ihrer ersten Inszenierung das Stück „Bandscheibenvorfall - Ein Abend für Leute mit Haltungsschäden“ auf die Bühne des Theaters in der Kunstetage, Lörracher Straße 45. Das Stück von Ingrid Lausund zeigt mit hintergründigem Humor die Realität des modernen Arbeitslebens. Fünf An-
gestellte im Vorzimmer des Chefs, gewillt, den besten Eindruck zu hinterlassen. Das macht so manche körperliche und seelische Verrenkung notwendig. Haltungsschäden als Folge nicht ausgeschlossen. Ingrid Lausund gelingt es, in ihren Stücken Themen, die gesellschaftlich unter den Nägeln brennen, bissig und skurril in Szene zu setzen. „Bandscheibenvorfall“ ist ein absurd-komischer Abgesang auf die Selbstoptimierungszwänge im Zeitalter flacher Hierarchien, hoher Arbeitsintensität und enormer Konkurrenz – grotesk und doch beängstigend vertraut. „Der Raum ist ein Zwischenraum, ein Raum im Konjunktiv, in dem man viel zuviel Lebenszeit verbringt“, so schreibt die Autorin im Vorwort des Stücks. Es spielen: Delphine Farret, Angela Fernbach, Paul Frener, Natalie Geißinger und Andreas Gerner. „Bandscheibenvorfall. Ein Abend für Leute mit Haltungsschäden“, Theater A.T.i.S., 31. 5./1. 6., 19.30 Uhr, Theater in der Kunstetage
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Tanztheater
PFINGSTFESTSPIELE
Verrenkungen für den Chef
LEBEN
100 Freiburger Bürgerinnen und Bürger erobern den Parkplatz des Ganter-Geländes: In Zusammenarbeit mit der australischen Choreografin Joanne Leighton, seit 2010 Direktorin des Centre Chorégraphique National de Franche-Comté in Belfort, entwickeln 100 nicht-professionelle Tänzer und Tänzerinnen speziell für diesen Ort eine höchst ungewöhnliche Gruppenchoreogra-
Konzert-Higlights in Baden-Baden: Die Pfingstfestpiele in Baden-Baden stehen vor der Tür und wieder werden wunderbare Konzerte geboten. Am 8. Juni um 18 Uhr wird Frank Peter Zimmermann Antonín Dvoáks Violinkonzert spielen, an der Seite des Dirigenten Thomas Hengelbrock und dessen herausragendem NDR-Sinfonieorchester. Dvoáks 1883 uraufgeführtes Konzert verzahnt den Part des Solisten und des Orchesters auf extreme Weise. Das verlangt erhöhten Probeaufwand und ist verantwortlich dafür, dass das Werk verhältnismäßig selten aufgeführt wird.
Am 13. Juni um 20 Uhr wird das renommierte kammerorchesterbasel unter der Leitung von Mario Venzago auftreten, die Cellistin Sol Gabetta wird dabei Dmitri Schostakowitsch Konzert Nr.1 in EsDur spielen. Daneben wird das Basler Orchester „Sommernacht“ – Notturno des Schweizer Komponisten Othmar Schoeck nach einer Novelle von Gottfried Keller sowie Franz Schuberts Große Sinfonie Nr. 9 (7) spielen.
JugendKunstParkour
Theater
Konzert für Kinder
Künstlerisch kreativ sein und das zeigen
Zusammenbruch eines Doppellebens
Direkt vor der Orgel sitzen und zuschauen
Seit März wird im Rahmen des kostenfreien JugendKunstParkours bei jungen Menschen zwischen 15 bis 23 Jahren künstlerische Kreativität entfesselt. Nun ist Halbzeit, was mit einem Fest und Vorführungen gefeiert wird. Außerdem bietet sich die Gelegenheit bei den verschiedenen Angeboten reinzuschnuppern und quer, ohne Anmeldung, einzusteigen. Beispielsweise gibt es Theater (montags 17 Uhr), Rhythm’n’Drumming (mittwochs 17 Uhr) und Fotound Film (samstags 13 Uhr).
Ein erfolgreicher Versicherungsunternehmer wacht nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus auf. Für alle überraschend treffen an seinem Krankenbett gleich zwei Ehefrauen ein. Sein über Jahre aufgebautes Lügengebäude bricht in sich zusammen. Die Theatermacher Gundelfingen, eine Amateurgruppe, die seit 32 Jahren jährlich ein Theaterstück auf die Bühne bringt, haben für dieses Stück von Arthur Miller den externen Regisseur Kal-Heinz Maurer engagiert.
Im Rahmen der Konzertreihe „Orgelmusik sehen“ findet auf der Empore der Ludwigskirche ein Orgelkonzert für Kinder statt. Unter dem Motto „Maaartin! Vom kleinen Martin zum großen Luther“ wird auf kindgerechte Weise die Lebensgeschichte von Martin Luther erzählt. Dazu erklingt Musik von Christiane Michel-Ostertun, die viele bekannte Melodien des großen Reformators verarbeitet. Die Kinder dürfen dazu mit ihren Eltern direkt vor der Orgel Platz nehmen.
fie. Bezug wird dabei auch auf die direkte städtische Umgebung genommen. „Made in Freiburg“ untersucht architektonische Gegebenheiten, erforscht das Verhältnis von Zeit und Raum und wird dabei selbst zum bewegten Kunstwerk. „Made in…“ wurde bereits in mehreren anderen Städten mit großem Erfolg organisiert. „Gecastet“ wurden die tanzbereiten Freiburgerinnen und Freiburger Ende April, wobei es egal war, ob man Tanzerfahrung mitbrachte oder nicht, wie groß die Interessierten waren und in welchem Alter. Im Mai folgte dann eine einwöchige Probenphase. Joanne Leighton versteht ihre „Made in…“Serie als Städteporträts mit menschlichen Landschaften und sich bewegender Architektur, das letztlich unverwechselbar mit der Stadt, in der das Tanzstück jeweils aufgeführt wird, verbunden ist.
JugendKunstParkour 2.0, Halbzeit-Fest, 6. Juni, ab 15 Uhr, Projektwerkstatt Kubus³, Haslacher Straße 43 (Kulturpark)
„Talfahrt“ von Arthur Miller mit den Theatermachern Gundelfingen, 31. 5., 20 Uhr, 1. 6., 18 Uhr, Kulturund Vereinshaus Gundelfingen
Orgelkonzert für Kinder, 1. Juni, 11.22 Uhr, Ev. Ludwigskirche in Herdern, Starkenstraße 8; Eintritt frei
„Made in Freiburg“, Tanzstück auf dem Gelände der Brauerei Ganter, 31. 5. und 1. 6., jeweils 16 Uhr, Eintritt frei
Pfingstfestspiele Baden-Baden, Tickets: Tel. 07221/3013101; www.festspielhaus.de
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FREIBURG
ARBEIT
Samstag, 31. Mai 2014
Frühjahrsbelebung 14.164 Männer und Frauen im Agenturbezirk ohne Arbeit Arbeitslosenquote bei 4,2 Prozent (-0,1 Punkte)
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ie allgemeine Frühjahrsbelebung hat die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg weiter sinken lassen. In der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen waren im Berichtsmonat Mai 14.164 Frauen und Männer arbeitslos registriert, 269 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank von 4,2 Prozent im April auf jetzt 4,1 Prozent. Im gleichen Zeitraum sank die Jugendarbeitslosigkeit um 0,1 Punkte auf aktuell 1,9 Prozent. Derzeit sind 795 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos registriert. Für den Monat Juni erwartet die Agentur für Arbeit Freiburg kaum Veränderungen.
IMPRESSUM Herausgeber: Michael Zäh und Christopher Kunz Verlag: Zeitung am Samstag Verlags GmbH, Benzstraße 22, 79232 March. Tel. 076 65/9 34 58-0, Fax -286, e-mail: info@zas-freiburg.de Geschäftsführer: Christopher Kunz, Rüdiger van der Vliet Chefredakteur: Michael Zäh (visdp), Tel.: 0170 / 739 17 87, m.zaeh@zas-freiburg.de Redaktion: Barbara Breitsprecher, redaktion@zas-freiburg.de Verkaufsleitung: Michael Metzger, Tel. 076 65/9 34 58-21, 0179/739 6639, m.metzger@zas-freiburg.de Grafik, Layout & Herstellung: Sebastian Schampera; Tel: 0761 / 429 63 97 Adrian Kempf, www.dtpwork.de Tel. 07643 / 39 42 65 00 Druck: Bechtle Druck&Service Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen Vertrieb: Boris Koch, Tel. 0170 / 834 25 28, vertrieb@zas-freiburg.de
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„Die Arbeitslosigkeit geht weiter zurück. Darüber freue ich mich. Positive Überraschungen blieben aber aus. Der Rückgang ist weitgehend saisonalen Einflüssen geschuldet. Weniger erfreulich ist die Entwicklung bei den Langzeitarbeitslosen. Obwohl die Arbeitskräftenachfrage höher ist als vor einem Jahr, ist deren Zahl innerhalb eines Jahres deutlich angestiegen“, sagt der stellvertretende Leiter der Agentur für
Geschäftsstelle Emmendingen 3, 3 % -0,1
Geschäftsstelle Waldkirch 2,9 % -0,1
Arbeitslosenquote nach Geschäftsstellenbezirken mit Veränderung zum Vormonat
Hauptagentur Freiburg 4, 7 % -0,2
Geschäftstelle Müllheim 3, 6%
Geschäftsstelle Titisee-Neustadt 3, 5 % unverändert
-0,2
Arbeit Freiburg, Stefan Schubert. Die Konjunktur sei weiter robust, aber die Betriebe agieren auch wegen der politischen Unsicherheiten in der Ukraine mit Einstellungen zurückhaltender. Das gelte besonders bei Menschen, die ein höheres Einstellungsrisiko bergen. „Fachkräfte haben keine Probleme am Arbeitsmarkt. Deshalb setzen wir auf Qualifizierung. Bildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit“, sagt Schubert.
Dynamik am Arbeitsmarkt: Im März meldeten sich 3.420 Personen neu oder erneut arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.681 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Per Saldo gab es 269 Arbeitslose weniger als im April. Struktur der Arbeitslosen: Die Zahl der Arbeitslosen ist bei allen Zielgruppen höher als im Mai des Vorjahres. Den stärksten Zuwachs verzeichnet die Gruppe der Ausländer mit einem Anstieg um 226 Personen oder 7,6 Prozent.
Wie reagiere ich auf Fangfragen? ZaS-Leser Alexander W. fragt: Ich beschäftige mich derzeit intensiv mit dem Thema Vorstellungsgespräch. Ich tausche mich mit Freunden und Kommilitonen, die schon ein Vorstellungsgespräch hatten aus, habe ein wenig im Internet recherchiert und mir ein Buch gekauft. Da ich Ihre Beiträge gerne lese, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mir Ihre Einschätzung geben könnten. Macht es Sinn, Fragen quasi auswendig zu lernen? Viele schreiben immer wieder von Fangfragen, werden solche wirklich gestellt und wenn ja, wie reagiert man am besten darauf? Jobcoach Alexandra Feder antwortet: Lieber Herr W., leider erlebe ich sehr oft in Vorstellungsgesprächen, dass Bewerber sich unzureichend vorbereiten und daraus resultierend nicht überzeugend auftreten. Es gibt viele gute Ratgeber, die auch wichtige Fragen dazu beantworten können, wie ein Vorstellungsgespräch ablaufen kann. Aber irgendwelche stereotypen Antworten aus Ratgebern auswendig zu lernen ist nicht zu empfehlen. Deshalb auch mein entschiedenes NEIN zu Ihrer Frage, ob es Sinn macht, Fragen auswendig zu lernen. Das ist weder spontan noch authentisch, geschweige denn professionell. Die beste Vorbereitung auf solch ein Gespräch und einen
An dieser Stelle können Leser kostenlos Fragen zu Berufswahl, Bewerbung, Vorstellungsgespräch usw. an Jobcoach Alexandra Feder richten. Zuschriften an: jobcoach@alenova.de. Die Namen werden von der Redaktion geändert.
Bewerbungsprozess allgemein ist zunächst die Auseinandersetzung mit sich selbst. Wenn Sie selbst wissen, was Sie wollen und Sie sich intensiv mit Ihren Stärken und Schwächen auseinandergesetzt haben, gelingt Ihnen auch eine gute Selbstpräsentation. Sie sollten in der Lage sein, Fragen strukturiert und prägnant zu beantworten. Hierzu gehört beispielsweise eine der meist gestellten Eingangsfragen: „Erzählen Sie doch
einmal etwas über sich.“ Hier gilt das „Elevator-Pitch-Prinzip“: Eine Technik, die ursprünglich aus den USA kommt und in der es darum geht, mit einer kurzen Selbstpräsentation, die nicht länger dauern sollte, als eine Aufzugfahrt, in wenigen Minuten jemanden zu überzeugen. Zum Thema Fangfragen kann ich Ihnen sagen, dass es sicherlich Personalentscheider gibt, die auch provokativ nachfragen, aber sicherlich nicht, um Sie zu ärgern, sondern um zu sehen, wie Sie reagieren. Es geht darum zu spüren, wie souverän und selbstsicher jemand ist. Wird er durch solch eine Frage gleich aus der Bahn geworfen oder meistert er diese Situation mit Bravour? Reagieren Sie souverän und selbstbewusst und lassen Sie sich nicht in die Enge treiben, denn schließlich sind Sie in keiner Bittstellerposition, sondern das Unternehmen hat Sie eingeladen, weil man Ihre Bewerbung interessant fand und man Sie näher kennen lernen möchte.
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STADT
Samstag, 31. Mai 2014
Sie wollen es wissen Experten-Vortrag und Diskussion zu „Ukraine im Umbruch“: Eine von Schülern organisierte Veranstaltung. Von Barbara Breitsprecher
E
s sind die vielen verschiedenen Aspekte, die den Konflikt in der Ukraine so überaus kompliziert machen und uns oft ratlos dastehen lassen. Genau hier setzt eine Veranstaltung des Schülerrats Freiburg an, der zusammen mit dem Studierendenrat der Uni Freiburg drei Experten für Vorträge und anschließender Diskussion gewonnen hat. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen und ist kostenlos. In drei Vorträgen à 25 Minuten wird der Konflikt in der Ukraine aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. So wird Junior-Professor Dr. Friedemann Vogel, der an der Uni Freiburg am Institut für Medienkulturwissenschaften lehrt und forscht, zu hören sein. Professor Dr. Dietmar Neutatz, der ebenfalls einen Vortrag halten wird, hat einen Lehrstuhl für Neuere und Osteuropäische Geschichte an der Uni Freiburg inne. Aus der Schweiz wird ein Energie- und Frie-
densforscher anreisen, der Geologe Alex Beaurieux vom Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER). Zudem wird eine zehnminütige Videobotschaft von Gregor Gysi eingeblendet, was die Organisatoren aber ausdrücklich nicht als parteipolitische Positionierung verstanden wissen wollen. Vielmehr wollen sie
weitere alternative Sichtweisen aufzeigen. Nach den Vorträgen wird es eine Fragerunde geben, danach wird das Auditorium in drei Gruppen aufgeteilt und dadurch direkt mit den Experten in einen engen Austausch treten können. „Alles in allem wird dies etwa drei Stunden dauern, was für Schüler und Schülerinnen sowie Studenten und Studentinnen wohl in Sachen Konzentration gerade noch machbar sein dürfte“, ergänzt Younes Saidani. Er muss es wissen, ist er doch selbst Schüler. Außerdem ist er Schülersprecher am Kepler-Gymnasium Freiburg. Als solcher hat er die politische Veranstaltung maßgeblich organisiert und hofft nun, dass besonders auch viele Schülerinnen und Schüler kommen werden. „Ukraine im Umbruch“, Experten-Vorträge und Diskussion, 2. Juni, 18 Uhr, Uni Freiburg, HS 3004 (KG III), Eintritt frei
TICKER
Sandstrand statt Kieswerk
Gastgeber gesucht für Sprachschüler
Online-Petition gegen Platzgestaltung
Wo vier Jahrzehnte lang das Kieswerk stand, werden am Opfinger Baggersee bald Liegewiese, Sandstrand und Freizeitangebote locken. Bis zum Sommer will das Forstamt am Rand der neuen großen Liegewiese zwei Grillstellen, Pfosten für Slacklines und einen Beachvolleyplatz einrichten. Zudem werden weitere Bäume gepflanzt. Finanziert wird der Umbau aus einem Rücklagentopf, in den während der letzten Jahre der Kiesnutzung Pachterträge von rund 300 000 Euro geflossen sind. Die Produktionstürme sind bereits abgebaut, Fundamente gesprengt und Kies- sowie Sandhaufen abtransportiert.
Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Sprachkursen des Goethe-Instituts Freiburg wächst, womit allerdings das Angebot an Zimmern im Gästehaus an seine Grenzen stößt. Von Juni bis September sind bereits alle Zimmer ausgebucht, doch es gibt noch viele Anfragen für einen vierwöchigen Sommer-Sprachkurs. Deshalb sucht das GoetheInstitut Gastgeber, die bereit sind, ein möbliertes Einzelzimmer mit Bad- und Küchennutzung zu vermieten: Tel. 0761/38671-14 oder gastgeber-freiburg@goethe.de
Im Internet läuft aktuell unter https://www.openpetition.de/petition/online/wiese-statt-steinwuesteplatz-der-alten-synagoge-mit-wieseerhalten eine Petition zum Erhalt eines Teils der Wiese am Platz der Alten Synagoge. Bislang haben über 800 Leute online unterzeichnet. Der Gemeinderat hat beschlossen, den gesamten Platz mit Steinplatten zu pflastern, ob dabei alle Bäume erhalten bleiben, ist nicht gesichert. Die Unterzeichner der Petition fordern, dass die Pläne geändert werden, damit keine „urbane“, sich im Sommer aufheizende „Steinwüste“ entsteht.
FREIBURG
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Samstag, 31. Mai 2014
Fotos: Witters
Gelassen bis skeptisch: Bundestrainer Joachim Löw mit Bastian Schweinsteiger, einem von drei verletzten Stammspielern
Es wird Antworten geben Nationalmannschaft. Gegen Kamerun und Volker Finke wird Joachim Löw wohl schon einige Gedankenspiele auf den Rasen bringen. Zeit für große Experimente ist nicht. Von Michael Zäh
D
ie Spannung steigt. Bisher stand ja das Wehklagen über die verletzten Stammspieler Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Manuel Neuer im Fokus aller deutschen Befindlichkeiten. Nun kommt es am Sonntag (20.30 Uhr) in Mönchengladbach zum vorletzten Testspiel vor der WM in Brasilien gegen Kamerun. Dabei werden wohl auch Gedankenspiele von Joachim Löw auf dem Rasen zu begutachten sein, die bereits Antworten auf derzeit noch viele offene Fragen geben. Ein besonderer Reiz dieses Spiels besteht auch darin, dass Kamerun bekanntlich von Volker Finke trainiert wird, der sich in seinen 16 Jahren als Trainer des SC Freiburg nicht zuletzt durch damals innovative Taktik (Spiel der kurzen Wege) einen Namen machte.
Weil Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger gegen die Kameruner mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht auflaufen werden, darf man auf die Variante gespannt sein, die sich Löw für das zentrale Mittelfeld ausgedacht hat. Da dieses Testspiel im Hinblick auf
den Gruppengegner Ghana doch so einigen Aufschluss bringen soll, ist davon auszugehen, dass die deutsche Elf in bestmöglicher Besetzung aufs Feld geschickt wird. Denn Zeit für große Experimente ist nicht mehr, weshalb die Logik eines „Den-willich-noch-mal-sehen“ (bevor ich ihn nach Hause schicke) kaum zum Zuge kommen dürfte. Vermutlich wird also Sami Khedira nach seinem Einsatz im Champions-League-Finale weitere Spielpraxis sammeln, die er nach den Monaten seiner Verletzung gut gebrauchen kann. Aber wer wird neben ihm spielen? Wird es der junge Christoph Kramer sein? Oder doch eher Toni Kroos (der allerdings auch offensiver eingesetzt werden könnte), wenn nicht gar ein Mats Hummels, der auf dieser Position mit seiner Fähigkeit, defensiv oft gut zu
antizipieren, eine sehr interessante Überraschung wäre? Spannend ist auch die Frage, wer sich beim Bundestrainer auf den stets vakanten Außenbahnen in der Viererkette einen Vorteil verschafft hat. Da stehen die Dortmunder Erik Durm, Kevin Großkreutz und (der zuletzt ebenfalls angeschlagene) Marcel Schmelzer genauso zur Wahl wie Benedikt Höwedes oder auch ein Jerome Boateng, falls dieser in der Innenverteidigung einen Platz frei machen soll. Und dann wäre ja auch noch die Frage nach der Offensive, wo es nun wahrlich ein großes bis übergroßes Angebot gibt. Wird Löw beim guten, alten Miro Klose als Stoßstürmer bleiben, oder weiter an „falschen Neunern“ (Müller, Reus, Özil, Götze) herum laborieren? Hier hatte man zuletzt den Eindruck, dass nur Thomas Müller eine solche Rolle mit echter Überzeugung spielt. Die Edeltechniker Götze und Özil haben sich bisher offenbar nur ungern im Sturmzentrum bewegt, oder sind da immer wieder ausgebrochen. Marco Reus ist freilich überall gefährlich. Und manchmal hat ja auch der im
Hinterkopf deutscher Fußball-Fans fast schon abgeschriebene Lukas Podolski die Spitze gegeben. Eine Überraschung wäre es, wenn Kevin Volland sich im Trainingslager so empfohlen hätte, dass er gegen Kamerun spielt. Aber wer weiß? Falls traditionell mit Stoßstürmer gespielt wird, ist es auch spannend, wie sich das offensive Mittelfeld dazu aufstellt. Reus, Schürrle und Podolski liefern sich über links den Positionskampf, Özil, Götze und Müller kommen sowohl zentral wie auch für die rechte Seite in Frage. Julian Draxler wäre hier die Überraschung. Kamerun und Volker Finke sind jedenfalls nach intensiver Vorbereitung in Tirol und einem 2:0-Sieg im Testspiel gegen Mazedonien guter Dinge, in Brasilien die für sie schwere Gruppenphase (gegen Brasilien, Kroatien und Mexiko) zu überstehen. Mal sehen, ob es Volker Finke denn auch gelingt, dem afrikanischen Spiel jene Struktur zu geben, die ihm vorschwebt.
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WM IN BRASILIEN
FUSSBALL
Samstag, 31
Nur der Star, und nicht der Boss! WM und Champions-League-Finale. Ronaldos lächerliche Balotelli-Pose schreckt die Deutschen kaum.Von Michael Zäh
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as sollte wohl eine drohende Botschaft an das deutsche Team sein. Cristiano Ronaldo hat den furchteinflößenden Mario Balotelli gemacht, beim ChampionsLeague-Sieg von Real Madrid über Atlético. Aber so oft er das daheim vor dem Spiegel wohl geübt hat, so wenig überzeugend hat es der Weltfußballer dann inszeniert. Balotellis Muskelpose war die eines ganz bösen Buben, als er Deutschland bei der Europameisterschaft 2012 im Halbfinale mit zwei Treffern aus allen Träumen riss. Ronaldos Darbietung hingegen war von aufgeblasener Selbstsüchtigkeit, was denn auch ziemlich genau die Chancen der deutschen Elf bei ihrem ersten WM-Spiel am 16. Juni gegen Portugal skizziert. Ronaldo und Co. können zweifellos prima kicken. Aber zu knacken sind sie doch – vor allem aufgrund ihres Hanges zur Selbstverliebtheit. Die Geste von Lissabon grenzte schon an Peinlichkeit, im Estádio da Luz. Denn bei Licht betrachtet war der Toptorschütze (17 Treffer im Wettbewerb) der Champions-League über 93 Minuten nur ein Schatten gewesen, fast hilflos gegen die herzhaft pressenden Gegenspieler von Atlético, die gerne auch zu dritt über ihn herfielen. So wäre er denn auch sangund klanglos in den Kabinen verschwunden, als Verlierer im Finale, auf portugiesischem Rasen, wenn nicht der unwiderstehliche Sergio Ramos in der 93. Minute einen Kopfball in die Maschen gewuchtet hätte, der Real doch noch in die Verlängerung brachte. Angeblich soll Kapitän Iker Casillas bei tausend Küssen zu Ramos gesagt haben: „Du bist der verdammte Boss!“ So zeigt auch das Foto, dass Ronaldo sich fast trotzig selbst ermuntert, nachdem er in der Nachspielzeit noch das 4:1 per Elfmeter (nach Foul an ihm selbst) erzielen durfte, das jedoch
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völlig unbedeutend war. Die deutschen Kicker wissen natürlich, dass Ronaldo immer mal den Unterschied machen kann. Wie etwa zuletzt im Relegationsspiel gegen Schweden, als er drei Tore zum Sieg schoss (und Ibra-Kadabra nur zwei), weshalb die Portugiesen überhaupt in Brasilien dabei sind. Auch deshalb wurde er zum Weltfußballer der Saison gekürt, was ja wiederum Franck Ribery kränkte, der nun mit Frankreich bei der WM antworten kann. Aber Cristiano Ronaldo ist immer zu sehr der Star seines Team, um der wahre Boss zu sein. Sergio Ramos soll dann sogar noch gesagt haben, dass La Decima, der zehnte Real-Titel in Landesmeister–Pokal, bzw der ChampionsLeague wichtiger sei als der Weltmeister-Titel, weil die Madridistas zwölf lange Jahre darauf warten mussten. Das sollte aber niemanden zu falschen Schlüssen verleiten: Der „verdammte Boss“ ist in Brasilien auch dabei, mit dem noch amtierenden Weltmeister Spanien, der überdies zweimaliger Europameister in Folge ist. Zwar wurde zwischenzeitlich so getan, als habe der spanische Fußball bereits abgedankt (als die Bayern in der Vorsaison Barcelona zerlegten und Dortmund über Real Madrid obsiegte) – aber darauf wetten möchte man nun nicht, nach dem nun rein spanischen Finale in der Champions-League, bei dem tatsächlich auch ein paar Spanier mitspielten. Was in Hinsicht auf die WM in Brasilien sonst noch zu einem Aha-nun-schau-mal in Lissabon führte, war beispielsweise der Auftritt von Ángel Di Maria, der mal eben mit einem Sololauf das entscheidende 2:1 vorbereitete, noch total frisch in der Verlängerung. Der ist bekanntlich Argentinier und hat zu seinem Megatalent nun auch noch einen Schuss Reife hinzugefügt. Er ist nicht der Star in seinem Team (Messi!), doch womöglich der Bad-Boy.
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FUSSBALL
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SPORT
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Alle unter den Föhn! FC Freiburg-St. Georgen. Der Aufstieg des etwas anderen Fußball-Klubs aus Freiburgs Süden birgt viele Geschichten. Von Michael Zäh
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er Stürmer filmt die Leute vom Fernsehen. Es amüsiert ihn, dass der lokale Sender gleich mit drei Kamera-Teams vor Ort ist. In Freiburg-St. Georgen, auf dem Sportplatz. Früher hatten sie vielleicht gerade mal drei Kameras im „Aktuellen Sportstudio“, sagt er. Heute sind sie überall, sogar hier. Was den Mann, den alle „Sigger“ rufen, aber wirklich begeistert, sind all die Jugendlichen, die den Platz stürmen. „Das habe ich in über 30 Jahren in St. Georgen ja noch nie erlebt“, sagt „Sigger“, der Stürmer von früher, dem der heutige Torjäger Adrian Frankus etwas ähnelt, nicht nur wegen der hohen Stirn.
„Sigger“ machte früher die Tore, und Adrian Frankus (Foto oben, in der Mitte) hat nun allein mit vier Treffern im Landesliga-Spiel gegen den FC Teningen (4:2) den Aufstieg des FC Freiburg-St.Georgen in die Verbandsliga besiegelt. Aber was heißt hier: allein? Um die etwas andere Art aus Freiburgs Süden zu verstehen, braucht es nur einen Blick auf die Brust der Männer im grünen Dress. Dort prangt keine Biermarke und keine Bank, noch nicht einmal ein großes Autohaus. Nein, dort steht als Trikotsponsor: „Haarstudio Marita“, und zwar mit Telefon-Nummer! Also das muss man sich mal aus Sicht der gegnerischen Spieler vorstellen, die da überrannt werden und danach noch immer grübeln, wie das alles passieren konnte und weshalb sie sich diese Nummer auf die Schnelle nicht merken konnten, um später einen Termin zu machen, wegen der Erfolgsfrisur. Na ja, jedenfalls sind
Männer in grün, passend frisiert: Schon einen Spieltag vor Schluss stieg der FC FreiburgSt.Georgen in die Verbandsliga auf, erstmals in seiner Geschichte
sie meistens trotzdem richtig unter den Föhn gekommen. Der frisch gebackene Aufsteiger verfügt nicht über das große Geld von Sponsoren und auch kaum über Zuschüsse der Stadt. „Wenn etwas im Vereinsheim kaputt geht, müssen wir das schon selber zahlen“, flüstert eine Eminenz des Klubs, der noch hinzufügen möchte, dass er ja dieser Mannschaft gewünscht hätte, dass sie zwar noch zwei tolle Spiele in der Relegation hätte machen, aber dann doch nicht aufsteigen würde. Dabei hagelt es Salven eines meckernden Lachens, das sie alle kennen und manche schätzen in St.Georgen. Sollte Eugen Beck (Foto oben, links), der Trainer und Architekt des Erfolges von zwei Aufstiegen hintereinander in zwei Jahren nun etwa Gegenwind von Vereinsseite bekommen? Ist es des Guten zuviel? Soll das Abenteuer nicht sein, das sich viele nicht vorstellen können? Da wird Eugen Beck wirklich mal mit dem Ersten Vorsitzenden des Vereins reden müssen. Und das wird auch nicht einfach werden. Denn Eugen Beck wurde bisher nun wirklich nicht für Selbstgespräche berühmt, zumal er ja lieber nicht so viel quatscht. Aber er ist nunmal nicht nur der Trainer des FC FreiburgSt.Georgen, sondern halt auch der Vorsitzende. Da könnte er allenfalls mit sich selbst so verfahren, wie er es schon mal mit Spielern macht, die „beleidigt“ sind, weil er sie nicht aufstellte. Dann holt er den Pass des Spielers vom Vorsitzenden und hält
ihn dem Spieler unter die Nase: „Du kannst gehen, wohin du willst!“ Was für den Betroffenen aber sehr schade wäre. Denn die Bindung ist enorm, von Jugendbeinen an. Sie haben alle Stationen durchlaufen, von idealistischen Jugendtrainern gefördert und auf dem alten Hartplatz die blutigen Knie geholt. Sie sind erfolgreich, weil sie auf diese Art zusammen gewachsen sind. Und halt so gut kicken wie man das nur alle zehn Jahre erlebt, in einem so kleinen Verein, und dann das Wort von der goldenen Generation in aller Munde ist. Und da wäre ja noch diese ganz besondere Atmosphäre rund um den Sportplatz in St. Georgen. Irgendwie lässig in der Vorstadt, die gleichzeitig ländlich ist. Fast so viele Frauen wie Männer in jedem Alter säumen den Platz, viele Jugendliche und Kinder (die ihn auch mal stürmen). Das ist anders als an vielen Stätten des Amateurfußballs, wo alte Herren sich die Schorle-Bänke teilen. Es lebt. Und der „Lange“, der sich in der Kunst der Stadiondurchsage übt, ist in Wirklichkeit eine Art Disc-Jockey auf grüner Wiese. Früher war er ein technisch begnadeter Libero (als es das noch gab) und heute sagt er: „FC Freiburg St. Georgen VIER (sehr hohe Tonlage), FC Teningen ZWEI (sehr tiefe Tonlage)“, kurz be-
vor dann der Sieg und der Aufstieg fest stehen und er den entsprechenden Sound auflegt: „Wir tanzen die ganze Nacht, die GANZE NACHT...“ Das wiederum dürfte einem Mann nicht völlig fremd sein, der an diesem Tag den Trainer des Gegners gab: Dino Saggiomo (Foto oben, rechts), der mal mit 18 Jahren von der Jugend des FFC zum FC Freiburg St. Georgen kam, um dort seine überragenden Fähigkeiten in der Landesliga aufs Feld zu schicken. Dies allerdings unter den erschwerten Bedingungen eben jener ganzen Nächte, die es zuvor noch zu tanzen galt. Legendär sein entwaffnendes Komm-schon-Baby-Lachen, wenn er es mal wieder mit der perfekten Vorbereitung auf ein Fußballspiel nicht ganz so genau nahm, sich aber trotzdem in der Lage sah, den finalen Zauberpass zu spielen. Vor dem Spiel seiner Teninger gegen St. Georgen wollte er sich nicht ansprechen lassen: „Nicht jetzt, das stört echt meine Konzentration!“ Als dann einer sagte: „Komm schon!“, gab er es auf. Und zeigte sein Lachen. „Verdammt, jetzt ist das ganze Spiel futsch!“ Na ja, so war es dann auch, Baby!
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Strukturell hat sich die Branche neu aufgestellt. Die Zeiten, als Leiharbeit vor allem gewerbliche Gestalt hatte, sind vorbei. Seit Jahren nimmt der Anteil qualifizierter Zeitarbeit zu. Auch die Nachfrage nach Akademikern wächst weiter an. In der Krise hatten vor allem jene Kräfte gute Jobperspektiven, die eine abgeschlossene Berufsausbildung und Zusatzqualifikationen vorweisen konnten. Besonders gesucht bleiben weiterhin Facharbeiter und Techniker, aber auch die Nachfrage nach medizinischen und kaufmännischen Fachkräften verbucht starken Zuwachs. Zwar beansprucht der Gesundheitssektor mit etwa drei Prozent nur einen kleinen Anteil am Zeitarbeitsmarkt, gilt aber aufgrund des demografischen Wandels und der
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ie negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise schlugen für die Zeitarbeitsbranche nur kurzfristig zu Buche. Inzwischen läuft die Konjunktur der Leiharbeit wieder auf Hochtouren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Marktforschers Lünendonk aus Kaufbeuren.
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aum eine Gestaltungsdisziplin ist so allgegenwärtig in unserem Leben wie das Produktdesign. Ob wir das Handy zücken, uns eine Tasse Kaffee zubereiten oder auf dem Behandlungsstuhl des Zahnarztes Platz nehmen – immer werden wir konfrontiert mit der mehr oder weniger gelungenen Formgebung der Dinge des täglichen Lebens. Produktdesigner arbeiten kontinuierlich daran, sie in funktionaler und ästhetischer Hinsicht den neuen Lebensbedürfnissen anzupassen. Wer einen mittleren Bildungsabschluss hat, gerne bastelt, tüftelt,
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as mach‘ ich nach dem Schulabschluss?“ fragen sich gerade jetzt viele beim Endspurt ihrer Schulzeit. Manche kennen schon ihren Wunschberuf, möchten aber vor der Ausbildung noch andere Erfahrungen sammeln. Andere sind noch nicht so sicher und brauchen noch eine Orientierungsphase, in der sie herausfinden können, wo ihre Stärken und Talente liegen und welches Berufsziel dazu passt. Viele haben nach der Schule Lust auf Neues und möchten sich sozial engagieren, bevor sie in Ausbildung und Karriere einsteigen. „Jeder und jede Freiwillige soll etwas mitnehmen können für die eigene persönliche Zukunft“, erklärt Gerd Neumann, der bei der AWO-Freiburg für die Information, Beratung und Vermittlung von Menschen zuständig ist, die sich für das FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) oder den BFD (Bundesfreiwilligendienst) interessieren. Gut daran findet er, dass man die eigene persönliche Entwicklung mit der Hilfe für Menschen mit Handicap, für Kinder oder ältere Menschen verbinden kann. So haben alle etwas davon. Die Erfahrungsberichte der Freiwilligen auf der FSJ-Seite im Internet, auch bei der AWO, bestätigen dies.
Davon haben alle etwas: Mit einem FSJ die eigene persönliche Entwicklung fördern und gleichzeitig anderen Menschen helfen. Foto FSJ Hier sind viele Fotos, Videos und Beschreibungen aus den vielfältigen Einrichtungen und Diensten zu finden, in denen ein Freiwilligendienst möglich ist: von der Kita über ambulante Dienste für behinderte oder ältere Menschen bis zu Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Senioren. Profis aus Pädagogik und Pflege begleiten die Freiwilligen fachlich und helfen ihnen dabei, ihre Erfahrungen zu reflektieren und für die Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten und Potenziale zu nutzen. Als Leiter der ISA, eines ambulanten Dienstes, der Erwachsene und Schüler mit Handicap dabei unterstützt, zu Hause, in der Regelschule, bei der Arbeit oder in der Freizeit, ein ganz normales, selbstbestimmtes Leben
zu führen, hat Gerd Neumann schon viele Freiwillige begleitet. Sein Resümee: „Alle haben ihre persönlichen Kompetenzen erweitert, viele haben ihre Berufsentscheidung gefunden und nicht wenige halten über viele Jahre Kontakt mit uns und mit den Menschen, die sie unterstützt haben. Und keiner hat bisher am Sinn seines Engagements gezweifelt.
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Geräumiges Badezimmer, geneigter Spiegel und Waschbecken in adäquater Höhe: Mit dem KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ wohnt es sich im Alter besser. Foto: KfW-Bildarchiv/Thomas Klewar
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unabhängig vom Alter der Bewohner fördert die KfW-Bank im Rahmen des Förderprogramms „Altersgerecht Umbauen“ mit einer zinsgünstigen, langfristigen Finanzierung Maßnahmen zum Barriereabbau im Wohnungsbestand. Damit soll älteren Menschen ein möglichst langer Verbleib in der gewohnten Umgebung ermöglicht werden, auch wenn sie behindert oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Sowohl Eigentümer wie auch Mieter können bei der KfW einen entsprechenden Antrag stellen. Gefördert werden entsprechende bauliche Maßnahmen, ebenso Beratungs-, Planungs- und Baubegleitungsmaßnahmen. Neben den baulichen Veränderungen an Gebäuden oder in Wohnungen kann eine Förderung auch für Wege zu den ge-
bäuden gewährt werden, ebenso zu Stellplätzen oder Garagen sowie zu Entsorgungseinrichtungen. Außerdem wird die Einrichtung altersgerechter Kfz-Stellplätze geschaffen, Sitzplätze im Hof und Garten für Gebäude ab drei Wohneinheiten und Abstellplätze für Rollatoren und Rollstühle inklusive Überdachung. Bei Haus- und Wohnungseingängen können mit Hilfe der Förderung Barrieren abgebaut oder sogar Aufzugsanlagen installiert werden. Gefördert werden ebenso Treppenlifte beziehungsweise die Umgestaltung der Treppenanlage. Im Alter kann es durchaus nötig werden den Raumzuschnitt einer Wohnung zu ändern, die Türdurchgänge zu verbreitern und Schwellen abzubauen. All diese Maßnahmen werden von der KfW gefördert. Ganz wichtig ist zudem der Bade-
zimmerbereich. Hier können bodengleiche Duschplätze geschaffen und die Sanitäranlagen modernisiert werden. Hilfreich sind im Alter auch Bedienelemente, die die Orientierung oder die Kommunikation erleichtern. So hilft die KfW-Bank auch bei der Finanzierung eines AAL-Systems („Ambient Assisted Living“), ein sogenanntes intelligentes Assistenzsystem, das beispielsweise die Steuerung der Beleuchtung, der Heizungoder Klimatechnik erleichtert, gleichzeitig aber auch zur Sicherheit und Gefahrenabwehr durch spezielle Ruf- und Notrufsysteme dient. Aber auch einfach eine bessere Beleuchtung und Gegensprechanlagen können gefördert werden. bb
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