169. Ausgabe, ET 25.10.2014

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Ausgabe 169 am 25. Oktober 2014

Eigenwillig anders Und die Welt Interview mit dem Sänger Felix Meyer, der lange als Straßenmusiker unterwegs war und jetzt mit seiner Band nach Freiburg kommt. Seite 2

Ballast im Kopf

Kunst der freien Rede

SC Freiburg

Leben

Wenn selbst technisch starke Spieler wie Admir Mehmedi das leere Tor nicht mehr treffen, heißt das: Abstiegskampf. Seite 9

Freiburg hat einen Toastmasters Club. Hier werden keine Toasts gegessen, sondern rhetorische Fähigkeiten und die freie Rede geschult. Seite 13

Der Weg der Waffen Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass die Bundesregierung auch weiterhin Waffenexporte bis zu deren abschließender Genehmigung geheim halten darf. Das erhöht den politischen Druck auf Gabriel und Co. Von Michael Zäh Montage: Kempf Fotos: Wikipedia, SPD

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ie Bundesregierung darf also wie bisher Waffenexporte bis zu deren abschließenden Genehmigung vor dem Parlament geheim halten. So entschied jetzt das Bundesverfassungsgericht. Erst im Nachhinein erfahren dann die Parlamentarier und damit auch die Öffentlichkeit von den oft brisanten Rüstungsexporten. Dieses Urteil, das die exekutive Verantwortung der Bundesregierung stärkt, ist nicht das Problem. Vielmehr rückt es die Frage der politischen Verantwortung handelnder Personen umso mehr in der Vordergrund. Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur der Welt. In den ersten sechs Monaten des Jahres sollen Ausfuhren von knapp über zwei Milliarden Euro genehmigt worden sein. Und an diesem Fakt scheiden sich schon die Geister: Ist es generell überhaupt vertretbar, dass deutsche Waffen in diesem Ausmaß exportiert werden? Denn mit Waffen werden Kriege geführt. Und der Weg dieser Waffen ist oft nicht mehr kontrollierbar. Sind sie erst einmal in der Welt, können sie auf Umwegen sogar Terroristen in die Hände fallen. Dem letzten Bericht über bereits genehmigte Waffenexporte ist zu entnehmen, dass erneut die Ausfuhr an arabische Staaten in erheblichem Umfang genehmigt wurde. Darunter auch an solche, die längst unter dem Verdacht stehen, die Terrormiliz IS zu unterstützen. Dies steht in einem bizzaren Widerspruch zu den danach eilig beschlossenen Lieferungen von Waffen an kurdische Kämpfer, um sie gegen die IS aufzurüsten. Da hilft auch wenig, dass etwa Katar jede Unterstützung der IS inzwischen

bestreitet und einer Allianz mit den USA gegen die Terrorarganisation IS beigetreten ist. Was nämlich schon zuvor mit den von deutschen Firmen gelieferten Waffen geschah, bleibt im Dunkeln. Wenn nun also auch weiterhin das Parlament erst im Nachhinein von den Genehmigungen für die Waffenexporte durch den Bundessicherheitsrat erfährt, rückt dessen Besetzung ins Rampenlicht. Da sind Kanzlerin Angela Merkel und der Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel vertreten, dazu Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und Entwicklungsminister Gerd Müller. Ein illustrer Kreis in Schwarz-Rot, vom dem man ja eine politische Verantwortung durchaus erwarten darf. Anhand der neusten Ausfuhrlisten rückt dabei besonders

Sigmar Gabriel in eine exponierte Stellung, da er ja nach außen hin, also wählerwirksam, zu einer neuen Zurückhaltung bei den deutschen Rüstungsexporten aufrief. Wo es konkret wird, sieht das zum Beispiel so aus: Die Vereinigten Arabische Emirate erhalten 3012 Maschinenpistolen und 20.000 Mörsergranatzünder sowie umfangreiche Munition. Nach Jordanien wurde der Export von 1027 vollautomatischen Maschinengewehren und 47 Maschinenpistolen genehmigt, Kuwait erhält eine Granatmaschinenwaffe, der Oman 500 Maschinenpistolen sowie mehrere Maschinengewehre und vollautomatische Gewehre zur Eprobung. Und das sind nur die „Kleinwaffen“. Man kann sich da schon fragen, ob es sich bei Gabriels Ankündigung eines radikalen Kurswechsels bei

den Rüstungsexporten nur um Schauspielerei fürs SPD-Volk und um Scheingefechte mit der Union gehandelt hat. Umgekehrt wirkt auch der zwischenzeitliche Zank, den Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit der deutschen Rüstungsindustrie vom Zaun brach, wie ein wirres Theater. Fakt ist, dass weiterhin Waffen auch dort hin geliefert werden, wo unter Menschenrechten etwas ganz anderes verstanden wird als hier. Das Argument, dass man dadurch die deutsche Rüstungsindustrie „am Leben“ halten wolle, klingt arg nach Lobbyarbeit. So arm ist die milliardenschwere Industrie der deutschen Waffenschmiede nun auch nicht, dass sie gleich das Handtuch schmeißen müsste, wenn sie nur an die Bundeswehr und die Natostaaten liefern dürfte.

HALLO ZUSAMMEN

Friseur, Figur, Fisch, Fertig! Eine wahre Kanzlerin lässt uns endlich mal teilhaben. Angela Merkel hat das F-Wort gesucht, und darüber sind wir zunächst mal schwer erschrocken. Sie wird doch nicht etwa jenes, na ja, ziemlich unziemliche FWort gemeint haben. Puhh, nein, zum Glück nicht. Es ging bei ihrer Rede ja auch nicht um das eine F-Wort, sondern gleich um „drei F“, die einen schnellen Datenverkehr (na ja, das passt hier jetzt nicht so) sorgen sollen. Also: „Frequenz, Förderung und ...“ Das ist ja wie bei „Wer wird Millionär?“ Wir springen bei: Friseur! Nein, das klingt ja so, als ob die Telekom etwas frisieren wollte, damit alles schneller geht. Dann sagen wir: Fritz! Stopp, die Box dieses Namens gibt es bei der Konkurrenz der Telekom. Vielleicht: Frau! Na, da müssen wir erst mal nach der entsprechenden Quote auf den Chefsesseln der Telekom suchen. Also: Figur! Okay, eine gute hat Angie abgegeben, weil sie ja schließlich noch darauf kam: Festnetz! Da werden wir blass, denn darauf wären wir nie gekommen. Was nutzt denn der schnellste Datentransport, wenn die Daten dann doch im Festnetz hängen bleiben? Wie ein Fisch. Michael Zäh


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FREIBURG

UND DIE WELT

Samstag, 25. Oktober 2014

Eigenwillig anders D

a ist nichts Schmeichelhaftes in dieser Stimme, wenn Felix Meyer seine poetischen Texte singt, sie ist rau, hat etwas Metallenes. Als Straßenmusiker ist er jahrelang mit seiner Band durch Europa gezogen, bis er von Musikproduzenten entdeckt und ins Studio geholt wurde. Die aktuelle dritte CD der Band heißt „Menschen des 21. Jahrhunderts“ und wieder sind es die nachdenklichen Texte und die unverkennbare Stimme, umrahmt von Gitarren, Akkordeon, Piano, Schlagzeug und Kontrabass, die in den Bann ziehen. Jetzt kommt Felix Meyer mit seiner Band nach Freiburg. Barbara Breitsprecher sprach mit dem Musiker über Architektur-Fotografie, schmerzhaftes Vermissen und seine Erfahrung als Straßenmusiker mit Freiburg.

Foto: M. Schulz

Interview mit Felix Meyer, der mit seiner Band nach Freiburg kommt. Begonnen hat er als Straßenmusiker und ist durch ganz Europa getingelt. Heute steht er als Chansonier mit poetischen deutschen Songtexten auf der Bühne.

Zeitung am Samstag: Als was würdest du dich selbst bezeichnen: Liedermacher, Chansonier…? Felix Meyer: Am ehesten als Chansonier. Aber weil es dieses Genre in Deutschland nicht gibt, muss man immer anfangen sich zu erklären. Und dann kommt irgend so was wie Liedermacher raus oder es läuft auf die Formel, irgendwo zwischen Chanson, Pop und Folk hinaus. ZaS: Ihr habt mit Straßenmusik begonnen. Wer hat euch zugehört? Felix Meyer: Wir haben viel Straßenmusik gemacht, ein bisschen machen wir das immer noch. Bei den Leuten, die stehen geblieben sind, war von allem was dabei: Rentner, 14jährige Skater, die türkische Großfamilie, der Bauarbeiter und der Germanistik-Professor, ein Querschnitt durch die Gesellschaft. ZaS: Hast du je überlegt auch auf Englisch zu singen? Felix Meyer: Nein, niemals. Wir haben jahrelang Straßenmusik gemacht mit nicht-eigenen Liedern, um durch Europa reisen zu können. Da haben wir Spanisch, Englisch und Französisch gesungen. Das war auch in Ordnung, aber mir war immer klar, wenn ich anfange selber Lieder zu schreiben, dann muss ich in der Sprache schreiben, in der ich auch denke und träume. ZaS: Alle Texte sind jetzt von dir? Felix Meyer: Ja, bis auf die Übertragungen aus dem Französischen. Ich bin sehr frankophil. Wir sind in unserer Jugend sehr viel durch Frankreich gereist, unsere ersten Straßenmusik-Reisen gingen dorthin. Damals habe ich Brassens, Brel und Gainsbourg rauf und runter gehört, das hat mich geprägt und ich bin immer noch fasziniert davon. ZaS: Die Songs deines neuen Albums strahlen eine sehnsuchtsvolle Unruhe aus. Ist das dein Lebensgefühl? Felix Meyer: Klar, so etwas unstetes und Immer-unterwegs-seinwollen, das immer wissen wollen, was hinter der nächsten Ecke kommt, das ist schon da. Und dort hin zu müssen, um es herauszufinden, das ist schon ein Teil von mir und auch Teil meiner Geschichte. Ich wurde ja schon als Kind quer durchs Land getragen. Ich bin in Berlin geboren, dann habe ich acht Jahre in Oberbayern im Landkreis Fürstenfeldbruck in einem kleinen Dorf gewohnt. ZaS: Was man nicht mehr hört… Felix Meyer: Das hört man nicht, wenn ich nicht will, dass man es hört. Wir waren auf dem ersten Teil unserer Tour mit Prinz Chaos unterwegs, der ist aus dem Konstantin Wecker Umfeld. Er kommt lustigerweise aus dem gleichen Landkreis, was wir aber erst festgestellt haben, als wir zusammen im Tourbus saßen. Mit ihm konnte ich ein ganz feines Bayerisch sprechen. Aber das ist auch von der Tagesform abhängig. ZaS: Und von Bayern ging es als Kind dann direkt nach Hamburg? Felix Meyer: Nee, zunächst ging es noch zu Kindheitszeiten nach Ahrensburg, in die Nähe von Hamburg. Zwei Jahre später wieder nach Berlin, dort habe ich dann die Schule beendet. Da-

nach zum Zivildienst nach Lüneburg und dann wieder nach Berlin, wo ich in einem besetzten Haus in Pankow gewohnt habe. Zum Studium ging es nach Kiel. Da das aber eine recht unwirtliche Stadt ist, habe ich dort nur mein Studium durchgezogen und bin dann nach Hamburg gegangen. Und da bin ich jetzt immer noch. ZaS: Du hast Fotografie studiert. Ist das Fotografieren immer noch wichtiger Teil deines Lebens? Felix Meyer: Ich fotografiere gerne und viel, auch auf der Bühne, aber ich arbeite nicht mehr in diesem Bereich. Bis es mit der Musik losging hatte ich aber noch Fotografiejobs, meistens für Architekten. Das letzte große Projekt, das ich gemacht habe, war für den Bund Deutscher Architekten mit einer Ausstellung über Nachkriegsarchitektur. Da sind wir durch Deutschland gereist und haben uns verschiedene Städtepaare angeschaut. Zum Beispiel wurden die Wohngebiete Bremen Neue Vahr von uns Halle-Neustadt gegenüber gestellt oder Friedrichshafen am Bodensee dem Ort Suhl im Thüringer Wald. Ich habe während meines Studiums Architektur-Fotografie sehr schätzen gelernt. Es ist etwas was sich nicht fortbewegt, aber man kann damit trotzdem etwas über Menschen erzählen. Aber ich habe auch Szenen auf der Straße fotografiert, Zwischenmenschliches. Also eigentlich das, was ich jetzt auch mit meinen Songtexten versuche. ZaS: Ist für dich ein Traum wahr geworden, dass du als früherer Straßenmusiker jetzt Konzertsäle füllst? Felix Meyer: Es ist traumhaft. Ich fühl mich damit wahnsinnig wohl. Aber ich hab davon nie geträumt. Höchstens vielleicht zu Schulzeiten, mit der ersten Band, aber das ist ja spinnert. Aber als ich langsam erwachsen wurde, hatte ich diesen Traum nicht mehr, da war Musik für mich etwas relativ Pragmatisches. Wir hatten gemerkt, damit können wir reisen, davon können wir uns eine schöne Zeit finanzieren. Wir konnten mit Musik über die Runden kommen, was schon mal ein gutes Gefühl ist, wenn man aus der Schule kommt. Man weiß, dass man etwas machen kann, was einem wahnsinnig viel Spaß macht und wovon man leben könnte, jederzeit und überall. Aber wenn wir heute 400 bis 800 Leute beim Konzert haben, dann hat das schon eine Wucht. ZaS: Wenn man so durch Europa tingelt, wieviel Privatleben lässt das zu? Sie haben eine kleine Tochter… Felix Meyer: Auch der Teil daran ist eigentlich fantastisch. Ich habe zwar immer viel zu tun, auch wenn ich Zuhause bin, aber es ist alles aus freien Stücken und frei einteilbar. Ich bin drei Monate im Jahr unterwegs, die restlichen neun Monate bin ich Zuhause. Das heißt, ich habe sehr viel von meiner Tochter und

sehr viel angenehm Privates. Es ist natürlich schmerzhaft, wenn man unterwegs ist und man vermisst auch mal etwas ganz, ganz fürchterlich. Aber im Endeffekt ist das auch etwas, was ich genieße, weil ich das schon gut finde, wenn es große Gefühle gibt. Da gehört natürlich das schmerzhafte Vermissen von Menschen genauso dazu. ZaS: Nächstes Jahr wirst du 40. Hast du dir etwas vorgenommen? Felix Meyer: Man sagt ja, dass diese Zahl ein Bruch wäre, aber mir macht das nicht so viel aus, zumal ja immer noch viele Leute denken, dass ich Mitte 20 bin. Das wäre okay, wenn das dann mit 40 auf Anfang 30 springen würde (lacht). ZaS: In deiner Band gibt es Kontrabass, Akkordeon und Banjo, auf der Homepage dreht sich ein Plattenteller – bist du ein Oldie-Fan? Felix Meyer: (Lacht) Das ist ja eigentlich das Lustige an dem Plattentitel „Menschen des 21. Jahrhunderts“… Ich bin ein sehr analoger Typ. Ich habe bei den Konzerten immer ein Gästebuch und ein Stempelkissen dabei. Ich stemple vor jedem Konzert den Ort, an dem wir sind hinein und schreibe in Schönschrift mit Hand das Datum daneben. Ich mag sowas einfach wahnsinnig gern. Ich finde es auch ganz spannend, wie man das Analoge ins Digitale übertragen kann. ZaS: Kann es sein, dass deine ruhelose Kindheit mit den Umzügen sich in der Straßenmusik fortführt? Der Fremde zu sein, sich neu orientieren und einfinden zu müssen? Felix Meyer: Es ist auf jeden Fall nicht immer nur etwas Schönes. Ich merke ja selbst, seit ich Vater bin, dass Kinder es ganz gerne mögen, wenn alles so bleibt wie es ist. Ich habe das Gefühl, dass Kinder von Haus aus eigentlich recht konservativ sind und Neuerungen nicht unbedingt haben müssen. Es sei denn, sie machen selber den Schritt. Ich musste als Kind Freundeskreise aufgeben und auch lernen, mir Freunde zu erhalten, über große Entfernungen und Zeiträume hinweg. Es bleiben natürlich Dinge auf der Strecke durch all die Umzüge. Ob das dann wiederum dazu geführt hat, dass ich das unbedingt fortsetzen musste mit der Straßenmusik… ja, das kann schon sein. Durch die Erfahrungen, die ich als Kind gemacht habe, habe ich gemerkt, dass das nichts Schlimmes ist, dass das nichts ist, was mich aus der Bahn wirft. Für viele Leute ist der Gedanke ja ungemütlich, ins Ungewisse zu fahren, nicht zu wissen, wo man die nächste Nacht schläft , was es zu essen geben wird oder ob sie auf ihr lokales Bier verzichten müssen. Menschen haben sehr unterschiedliche Standards, welche Sicherheiten sie brauchen. Bei mir ist da das Level wahrscheinlich tatsächlich relativ gering. ZaS: Du hattest als Straßenmusiker sicher Begegnungen mit Polizei und dem Amt für Öffentliche Ordnung. Was war besonders unschön? Felix Meyer: Da muss ich leider auf Freiburg zu sprechen kommen. Dafür, dass wir immer mit einer ganzen Band in den Straßen gespielt haben, hatten wir verhältnismäßig selten Stress mit der Ordnungshüterei. In Freiburg aber hatte ich das Gefühl, dass die Leute echt ein Problem damit hatten, dass sich da jemand nicht mit Demut, sondern mit Selbstbewusstsein auf die Straße stellt. Mit dem Selbstbewusstsein von Berufsmusikern und nicht mit dem Selbstbild eines Bettlers. Die Leute haben uns angeschaut, als ob es uns in der Form eigentlich nicht geben dürfte. Und dann kam ein Anwohner und drückte uns den Zettel mit den örtlichen Regeln in die Hand, betonte aber, dass er mit uns überhaupt kein Problem hätte, aber das wir das einfach nicht dürften. Das hat so was Stasimäßiges. Interview: Barbara Breitsprecher ■ Felix Meyer, 9. November, 20 Uhr, Waldsee Freiburg, Tickets: Tel. 07531/908844; www.koko.de


ESSAY

Samstag, 25. Oktober 2014

FREIBURG

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Die Bayern beim Papst. „Der Wille zu Macht und Besitz ist grenzenlos geworden“, sagte Papst Franziskus kürzlich in einer kritischen Rede über das globale Wirtschaftssytem. Das könnte man auch vom FC Bayern München sagen. Von Michael Zäh

Vielleicht aber auch nicht. Denn der Fußball als solcher mag eben auch jener sein, den man auf der ganzen Welt in Armenvierteln zur Not auch ohne Schuhe spielt. Hier hat der Papst aus seiner Heimat Argentinien sicherlich Bilder vor Augen, die es bei den durchorganisierten FußballStrukturen in Deutschland nicht mehr so häufig gibt. Es heißt von Mesut Özil, dass er als Straßenfußballer begonnen hat. Von Mario Götze hingegen geht das Gerücht, dass er all seine Fähigkeiten quasi als Internatsschüler erwarb. Der FC Bayern München steht allerdings für ziemlich viele jener Mechanismen, die Franziskus an der

Foto: Witters

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apst Franziskus steht auf der Seite der Armen. So zumindest lassen es einige Reden von ihm vermuten. Beispielsweise hat er über das globale Wirtschaftssystem gesagt: „Eine neue, unsichtbare und manchmal virtuelle Tyrannei wurde aufgebaut. Eine Tyrannei, die einseitig und unwiderruflich seine eigenen Gesetze und Regeln schafft. Der Wille zu Macht und Besitz ist grenzenlos geworden“. Er sprach weiter davon, dass „die Anbetung des goldenen Kalbes aus den alten Zeiten ein neues und herzloses Bild im Kult des Geldes und der Diktatur der Wirtschaft gefunden“ habe. Um es dann auf den Punkt zu bringen (der übrigens die Wirtschaftskommentatoren diverser Zeitungen auf die Palme brachte): „Die Menschen müssen derzeit kämpfen, um zu leben, und häufig auch, um auf eine unwürdige Weise zu leben. Eine der Ursachen für diese Situation liegt meiner Meinung nach in unserer Beziehung zum Geld und unserer Akzeptanz seiner Macht über uns und unsere Gesellschaft“. Den Fußball allerdings findet der Papst so richtig „gut und gesund“. Das sagte er dem FC Bayern München jüngst bei dessen Privataudienz. Das könnte man aber glatt für einen Widerspruch halten.

globalen Wirtschaftsordnung so vehement kritisierte. Vordergründig kicken die Weltstars in wunderbarer Weise, mit Lokalkolorit versehen. Und dahinter steht ein Wirtschaftsunternehmen, das global agiert. In der vergangenen Saison lag der Konzernumsatz des FC Bayern München bei der Rekordmarke von über einer halben Milliarde Euro. Auch durch Merchandisingerlöse kam der neue Rekord zustande. Also den Verkauf von Fanartikeln in der ganzen Welt. Die sich aber die Armenfußballer eher nicht leisten können. Vielleicht ist es deshalb, dass die Bayern nun dem Papst ein Freundschaftsspiel zugesagt haben, dessen Erlös von einer Million Euro dem Papst zur Verfügung gestellt wird. Franziskus soll dann darüber bestimmen, welchem Zweck diese Million zugeführt wird. Das ist ein ganz netter Doppelpass zwischen Papst und Bayern. Und die Sünden, die er ihnen halt erlassen könnte, sind sowieso eher

nur branchenintern. Denn es sind die Konkurrenten im deutschen Fußball, die die Macht des Geldes akzeptieren müssen. Davon kann ja Dortmund ein Lied singen, nachdem erst Götze und dann Lewandowski weggekauft wurden und auch über Marco Reus bei den Bayern „nachgedacht“ wird. Das ist allerdings weniger eine „virtuelle Tyrannei“, sondern eher eine burschikose. Die Art und Weise wie etwa BayernChef Rummenigge die Macht des Konzerns vor sich her trägt, ist aber schon auch ein Huldigen des vom Papst gegeißelten Kapitalismus. Wenn er die angeblich in einer Ausstiegsklausel festgeschriebene Ablösesumme von 25 Millionen Euro für Marco Reus in die Welt posaunt, steht das symbolisch dafür, einen Konkurrenten zu schwächen und darüber hinaus den betreffenden Spieler wie eine Ware zu behandeln. Wie hatte der Papst doch in seiner Rede gesagt: „Schlimmer noch, die Menschen selbst werden heute als

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Konsumgüter betrachtet, die genutzt und weggeworfen werden können“. Also nicht, dass wir jetzt Angst um Marco Reus als Wegwerfartikel haben müssen. Es geht eher darum, wofür ein solches Verhalten des FC Bayern symbolisch steht. Eine rätselhafte Macht des Fußballs besteht darin, dass im Hier und Jetzt des Spiels alles verschwindet, was unzweifelhaft dahinter steckt. Das ist bei Großereignissen wie etwa einer Weltmeisterschaft so, wo das imperiale Gebaren der Fifa hinter den Emotionen der Fußballfans aus aller Welt verschwindet. Man kann sogar sagen, dass eben genau diese Emotionen die Ware sind, mit der die Fifa wie der FC Bayern seine Euro scheffelt. Das goldene Kalb, dem hier gehuldigt wird, trägt die Vereinsfarben als Schal und Käppi (wahlweise die Nationalfarben). Es ist nicht das Geld, sondern es sind die Stars im eigenen Team, die da angebetet werden (solange sie so gut kicken wie derzeit die Bayern).

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Der Papst sprach in seiner Rede davon, dass die Solidarität „der Schatz der Armen“ sei. Diese sei ein Gegensatz zur „Logik der Finanzen“. Dies genau geht im Fußball ein Stück weit unter. Denn zumindest an der Oberfläche sieht es hier so aus, dass Solidarität gestiftet würde durch das Spiel als solches und den Verein der Wahl im Besonderen. Doch das ist ein Trugschluss. Denn es handelt sich global gesehen um ein Ausschlussverfahren. Armut auf dem Erdball, bis hin zu einer Seuche wie Ebola, wird nicht solidarisch bekämpft, sondern eher an den Rand geschoben, zumal wenn wieder ein Champions-League-Spiel ansteht, bei dem den Bayern die Daumen gedrückt werden. Fußball ist in dieser Dimension weit weg von den Bolzplätzen der Welt. Es ist eine reine Unterhaltungsindustrie, die eher von der Realität ablenkt. Und dabei so tut, als sei der Fußball die Realität, die zählt. Das ist Augenwischerei. Und keineswegs Zufall.

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FREIBURG

RECHT / ARBEIT

Samstag, 25. Oktober 2014

Zustellung beweisen Auf den Zugang kommt es an. Willenserklärungen wie etwa Kündigungen greifen erst, wenn sie ankommen. Von Rechtsanwältin Dr. Julia Maurer

G

leich ob Kündigung, Widerrufs- oder Rücktrittserklärung, Mängelrüge, Mahnung oder Betriebskostenabrechnung – der Ausspruch einer rechtsgestaltenden oder rechtsauslösenden Willenserklärung hilft im Zweifel nicht weiter, wenn die Willenserklärung dem Adressaten entweder nicht zugeht oder, was im Streitfall oft zum Tragen kommt, nicht bewiesen werden kann, dass die fragliche Willenserklärung zugegangen ist. Häufig sind wir Anwälte gezwungen, eine Rechtshandlung beweisbar zu wiederholen (falls dies zeitlich noch möglich ist), um dem Mandanten weiterhelfen zu können. Probleme können vermieden werden, wenn die Frage des Zugangs im Blick behalten wird und im Zweifel anwaltlicher Rat eingeholt wird. Wird eine schriftliche Willenserklärung unter Anwesenden übergeben, so besteht die Möglichkeit, sich auf einem Doppel vom Adressaten quittieren zu lassen, dass und wann dieser ein unterschriebenes Original erhalten hat. Auch ein Bote kann eine Erklärung überbringen oder einwerfen. Der Bote muss eine andere Per-

son sein, als diejenige, welche die Willenserklärung ausspricht. Es reicht jedoch nicht aus, dass der Bote einen Briefumschlag in die Hand gedrückt bekommt mit dem Auftrag, diesen zuzustellen. Der Bote muss vielmehr auch Kenntnis der zuzustellenden Willenserklärung haben und sich – falls die strenge Schriftform erforderlich ist – davon überzeugen, dass die Willenserklärung unterschrieben ist oder etwaige Anlagen (Vollmacht, Scheck) beigefügt sind. Es empfiehlt sich, auf dem bei den eigenen Unterlagen befindlichen Doppel einen Vermerk des Boten anzubringen, wann und wo das Schreiben zugestellt wurde. Wählt man die Übermittlung per Einschreiben, so ist zu beachten, dass der Zugangsnachweis beim Einschreiben sich nur darauf bezieht, dass irgendein Schreiben den Empfänger erreicht hat. Aus diesem Grund sollte bei einem Versand per Einschreiben ein Zeuge hinzugezogen werden, der bestätigen kann, dass sich in dem konkret versandten Briefumschlag das in Frage stehende Schriftstück befunden hat. Dieser Zeuge muss das Schriftstück gelesen

haben, beim Kuvertieren anwesend sein und die Aufgabe dieses konkreten Schriftstücks bei der Post bestätigen können. Bei fristgebundenen Erklärungen kann der vermeintlich „bessere“ Versand „Einschreiben mit Rückschein“ zu einer Fristversäumnis führen. Ein Einschreiben mit Rückschein ist nämlich nicht bereits dann zugegangen, wenn eine Benachrichtigung in den Briefkasten des Adressaten geworfen wird, sondern erst, wenn das Einschreiben abgeholt wird. Designierte Empfänger, die es gewohnt sind, „unangenehme“ Post zu erhalten, reagieren oftmals auf Benachrichtigungen nicht, weil sie wissen, dass sie nichts Gutes erwartet. Bis ein nicht zugestellter Brief an den Absender zurückgelangt, können wichtige Fristen (z.B. Kündigungsfristen) verstrichen sein. Die sicherste Form der Zustellung ist eine per Gerichtsvollzieher. Der Gerichtsvollzieher stellt dem Empfänger entweder persönlich („Besuch vom Gerichtsvollzieher“) oder mit Zustellungsurkunde („gelber Umschlag vom Gericht“) zu. Der Absender erhält einen Nachweis darüber.

IMPRESSUM Herausgeber: Michael Zäh und Christopher Kunz Verlag: Zeitung am Samstag Verlags GmbH, Benzstraße 22, 79232 March. Tel. 076 65/9 34 58-0, Fax -286, e-mail: info@zas-freiburg.de Geschäftsführer: Christopher Kunz, Rüdiger van der Vliet Chefredakteur: Michael Zäh (visdp), Tel.: 0170 / 739 17 87, m.zaeh@zas-freiburg.de Redaktion: Barbara Breitsprecher, redaktion@zas-freiburg.de

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Verkaufsleitung: Michael Metzger, Tel. 076 65/9 34 58-21, 0179/739 6639, m.metzger@zas-freiburg.de Grafik, Layout & Herstellung: Sebastian Schampera; Tel: 0761 / 429 63 97 Adrian Kempf, www.dtpwork.de Tel. 07643 / 39 42 65 00 Druck: Bechtle Druck&Service Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen Rusnak Direktwerbung: Tel. 07666 / 998 44 vertrieb@zas-freiburg.de

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Wie bewerbe ich mich online? ZaS-Leserin Erika B. fragt: Vor einigen Tagen habe ich in einem Unternehmen wegen einer Stellenanzeige angerufen, die mich sehr interessiert. Ich wollte wissen, welche Art von Bewerbung von diesem Unternehmen gewünscht wird. Die Personalreferentin teilte mir mit, dass nur Online-Bewerbungen bearbeitet werden. Ich musste mich in meinem Berufsleben noch nie richtig bewerben. Nach über 25 Jahren habe ich meine Stelle verloren, weil mein Arbeitgeber den Standort woanders hin verlagert. Jetzt muss ich mich bewerben und habe noch nie eine Online-Bewerbung erstellt. Können Sie mir Tipps dazu geben? Jobcoach Alexandra Feder: Liebe Frau B.: Bei Online-Bewerbungen handelt es sich um die heute gängigste Form der Bewerbung. Postbewerbungen sind eher eine aussterbende Spezies. Grundsätzlich ist die Vorgehensweise bei der Erstellung einer Online-Bewerbung ähnlich wie die einer herkömmlichen Bewerbung. Sie benötigen ein Anschreiben, einen Lebenslauf und Ihre Zeugnisse. Außerdem können Sie ein Deckblatt mit Ihrem Foto und den Kontaktdaten beifügen. Dennoch gibt es Stol-

An dieser Stelle können Leser kostenlos Fragen zu Berufswahl, Bewerbung, Vorstellungsgespräch usw. an Jobcoach Alexandra Feder richten. Zuschriften an: jobcoach@alenova.de. Die Namen werden von der Redaktion geändert.

perfallen bei der Erstellung der Online-Bewerbung, auf die Sie achten sollten. Dazu gehören: Eine vernünftige E-Mail-Adresse und ein qualitativ hochwertiges Foto. Verwenden Sie keine unseriöse E-MailAdresse wie lucky150@…oder Ähnliches. Verwenden Sie kein schlecht eingescanntes Passfoto, auf dem man Sie kaum erkennt oder noch

schlimmer, ein Foto aus dem Privatarchiv. Es kommt leider immer noch vor, dass sich persönliche Fotos, wie das Urlaubsfoto mit Strandhintergrund oder das Foto vor der Raufasertapete im eigenen Wohnzimmer in Bewerbungen finden. Ein Kardinalfehler bei der Online-Bewerbung ist das Versenden zu großer Dateien. Viele Unternehmen haben hier konkrete Vorgaben. Die Anhänge sollten 3-4 MB nicht übersteigen. Bitte denken Sie daran, die Betreffzeile der E-Mail ansprechend zu gestalten. Entscheider, die viele E-Mails pro Tag bekommen, priorisieren diese oft anhand der Betreffzeile. Senden Sie darüber hinaus auf keinen Fall eine leere E-Mail. Trotz des Anschreibens im Anhang sollten Sie ein paar freundliche Zeilen an den Empfänger in der E-Mail richten, sonst wirkt Ihre Nachricht unprofessionell. Worauf noch zu achten ist: Der Stil Ihrer E-Mail. Vermeiden Sie Abkürzungen, Smileys oder Sonstiges. Führen Sie außerdem einen Testlauf durch. Senden Sie die E-Mail vor dem Versand an den eigentlichen Empfänger an eine Person Ihres Vertrauens, um zu sehen, ob alles professionell und korrekt ankommt. Achten Sie auf Sorgfalt und Vollständigkeit.


STADT

Samstag, 25. Oktober 2014

FREIBURG

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GRUND sich Zeit zu nehmen!

Foto: Polizei

Unsere Patienten-Vorträge „Bleib bissig“ in Freiburg.

Nur Sekunden Die Zahl der dreisten Einbrüche häuft sich. Die Polizei berät individuell am Telefon oder vor Ort. Von Barbara Breitsprecher

E

s sind die klassischen Wohngebiete in Emmendingen, am Kaiserstuhl und rund um Freiburg, in denen in den vergangenen Wochen wieder verstärkt eingebrochen wurde. Ganz normale neuere Häuser, keine alten Bauernhäuser und seltener schnieke Villen, sondern Wohnhäuser, die meist nicht älter als 50 Jahre und meist nicht besonders gut gesichert sind, sind das Ziel der Einbrecher-Banden.

meist sind es nur Sekunden. Zehn Minuten ist für Einbrecher schon viel zu lang, dann geben sie wegen des hohen Risikos entdeckt zu werden auf. Laut Polizeistatistik wird bei 44 Prozent der Einbrüche der Versuch erfolglos beendet. Deshalb rät Frank Erny dringend zu Sicherheitsbeschlägen an Fenstern und Türen. „Wer sich sowieso neue Fenster einbauen lässt, für den bedeuten Si-

„Einbrecher suchen sich Objekte nicht nach den Kriterien aus, was da rauszuholen ist, sondern wie einfach und schnell sie rein kommen“, weiß Kriminaloberkommissar Frank Erny, der beim Polizeipräsidium Freiburg für das Referat Prävention zuständig ist. Ohnehin haben es die Einbrecher meist nur auf Bargeld und Schmuck abgesehen – letzterer wird von ihnen meist eingeschmolzen – Handys, Tablets und Labtops sind für sie weniger interessant, Fernsehgeräte schon gar nicht. Auf dem Schwarzmarkt gibt es einfach zu wenig Geld für technische Geräte. Zwei bis drei Minuten, so lang darf das Aufhebeln oder Einschlagen von Fenstern oder Türen dauern,

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cherheitsfenster kaum Mehrkosten“, erläutert Frank Erny. Aber auch ein Nachrüsten ist möglich. Meist sind die Täter nicht mehr allein unterwegs, oft sind organisierte Banden unterwegs. Die reinen Kinderbanden, die noch vor wenigen Jahren vom Elsass aus die Region unsicher gemacht haben, sind allerdings inzwischen weniger geworden. „Die Dreistigkeit der Täter steigt aber“, so Frank Erny. In Freiamt kam

es zu mehreren nächtlichen Einbrüchen, während die Bewohner schliefen, in Teningen drang ein Einbrecher innerhalb weniger Wochen ein zweites Mal ins gleiche Haus ein. Viele Menschen, die Opfer eines Einbruchs wurden, sind hinterher verängstigt, können nicht mehr gut schlafen und würden am liebsten wegziehen. „Darunter auch solche, die bislang immer einen ‘toughen’ Eindruck gemacht haben“, berichtet Frank Erny. Nur zwölf Prozent der Einbrüche können aufgeklärt werden. Da ist es gut, wenn Anwohner bei der Polizei anrufen, wenn ihnen beispielsweise – wie kürzlich in Reute – bettelnde Menschen auffallen, die von Tür zu Tür gehen. Wenn kein Hund an der Türe bellt und niemand öffnet, könnte da sonst ein Haus möglicherweise Ziel eines Einbruchs werden. ■ „Tag des Einbruchschutzes“ des Polizeipräsidiums Freiburg, 27. 10., 8 bis 12 Uhr, Tel. 0761/29608-25. Es können auch individuelle Beratungstermine vor Ort vereinbart werden, ebenso per Mail unter freiburg.praevention@polizei.bwl.de

TICKER

Erster Tauschbasar für Kindersachen

Bahn zahlt, Bildung in Freiburg profitiert

Bewerbung für Berndt Koberstein Preis

Na geht doch: Ein Tauschbasar für Kindersachen, bei dem man kein Bargeld braucht, keine Gebühren zahlen muss und selbst Essen und Trinken nichts kosten (weil von all den Mamis und Papis mitgebracht). Endlich, werden viele Eltern denken, denn schöne Kinderkleidung ist viel zu teuer und hat meist nur eine kurze Lebensdauer. Zum ersten Mal veranstaltet das Kindersachen-Portal Mamikreisel.de nun also am 31. Oktober ab 9 Uhr in Freiburg, im Haus 037, Alfred-DöblinPlatz 1 im Vauban einen solchen Tauschbasar. Von 9 bis 10 Uhr ist Abgabe der Tauschartikel, dann gibts Familienshootings sowie Bastelstationen und von 11 bis 12 Uhr großes Zurück-Tauschen.

Dem Aus- und Neubau der Bahnstrekke Karlsruhe–Basel (3. und 4. Gleis) fallen auch auf Freiburger Gemarkung Waldflächen im Mooswald zum Opfer, auch Naturschutzgebiete. Dafür muss die Deutsche Bahn Ausgleichszahlungen leisten,Freiburg bekommt deshalb 1,3 Millionen Euro. Davon müssen rund 200 000 Euro dem Forstamt zukommen und für Waldbau, Kultursicherung und Bestandspflege ausgegeben werden. Der Rest von 1,1 Millionen Euro geht an die Stadt. Mit großer Mehrheit sprach sich der Gemeinderat nun dafür aus, dieses Geld in Umweltbildungseinrichtungen zu investieren. Dazu gehören unter anderem Waldhaus, Mundenhof, Planetarium und Kinderabenteuerhof Vauban.

Noch bis zum 31. Oktober kann man sich für den Berndt Koberstein Preis 2015 bewerben. Ausgezeichnet werden Preisträger/innen, die mit beispielhaften Aktivitäten und Initiativen in besonderer Weise zu einem guten nachbarschaftlichem Zusammenleben und einem solidarischen Miteinander beitragen. Insbesondere sollen damit auch engagierte Menschen gewürdigt werden, die das Eigenengagement für ein gutes Miteinander fördern, Ausgrenzung bekämpfen und Inklusion befördern. Für den mit 10 000 Euro dotierten Berndt Koberstein Preis können sich Gruppen, Initiativen undEinzelpersonen bewerben: www.berndt-kobersteinpreis.de.

Infoveranstaltung „Bleib bissig“ Thema: Datum: Uhrzeit: Ort:

Strategien für ein schöneres Lächeln Donnerstag, 30. Oktober 2014 Beginn 18 Uhr Praxis GRUND+ZÄHNE

Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung über Telefon oder Mail.

Böcklerstraße 3

Freiburg im Breisgau

Tel. 07 61-13 11 41

info@grund-zähne.de

www.grund-zähne.de


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Samstag, 25. Oktober 2014

Gesundheit für Körper, Geist und Seele Sigma-Zentrum Bad Säckingen: Private Fachklinik für interdisziplinäre Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin

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as Sigma-Zentrum Bad Säckingen ist das größte private Fachkrankenhaus für interdisziplinäre Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin in der Region. Hier engagiert man sich für eine ganzheitliche Betrachtung und Behandlung des Menschen. In diesem Jahr werden die Kapazitäten und Therapieangebote noch erweitert. Das seit 2000 in Bad Säckingen ansässige Fachkrankenhaus behandelt sämtliche psychische Störungen, somatoforme Schmerzsyndrome, Erschöpfungssyndrome (sogenanntes „Burnout“, Depressionen, Schlafstörungen etc.), Suchterkrankungen sowie somatopsychische Erkrankungen, bei denen körperliche oder internistische Erkrankungen in einer Wechselbeziehung zueinander stehen. Grundlage ist das integrative Therapiekonzept des Gründers Prof. Burrer, das jeden Menschen in einer stetigen Wechselbeziehung von biologischen und sozialen Einflüssen, physikalischem Umfeld sowie seelischem und geistigem Erleben versteht. Schulenübergreifend wird eine individuell auf jeden Patienten abgestimmte multimodale Therapie festgelegt. Die medizinischen Behandlungen und psychologischen Therapien tragen den organischen und seelischen Aspekten einer Erkrankung ebenso Rechnung wie der Umwelt und den Lebensumständen des Patienten, wodurch synergetische Heilungsprozesse möglich werden. Denn die Beziehungen von Körper, Geist und Umwelt bestimmen

Offener Umgang miteinander und zahlreiche Therapieangebote zeichnen das Sigma-Zentrum zusammen mit Kompetenz und Erfahrung aus.

unser Leben und Erleben. Wir brauchen Gemeinschaft und Dialog sowie Wertschätzung und Vertrauen. Oft mangelt es an Freundschaften oder tiefen Bindungen, weil materielle und gesellschaftliche Zwänge das Zusammenleben belasten. Dies führt zu Stress, der psychisch und körperlich krank macht. Um diesen und vielen weiteren Aspekten psychischer und somatischer Intaktheit gerecht zu wer-

den, hat das Sigma-Zentrum sein ausgefeiltes Konzept und Angebot entwickelt. Zunehmend sind auch junge Menschen von diesen stressbedingten, krankmachenden Faktoren betroffen. Das Sigma-Zentrum plant deshalb den Aufbau einer Abteilung mit Schwerpunkt in der Jugendlichen-Psychiatrie. Die Sigma-Fachkliniken bieten ihren Patienten über die medizinischen und

psychologischen Behandlungen hinaus eine Vielzahl an Fachtherapien, kreativen Therapien, Körpertherapien und Körperpsychotherapien für eine bestmögliche Genesung. Von Patienten geschätzt wird auch der offene und freundliche Umgang zwischen Mitarbeitern aller Berufsgruppen. Das Sigma-Zentrum ist inzwischen einer der größten Arbeitgeber in Bad Säckingen. Aufgrund der bundesweiten Nachfrage nach Behandlungsplätzen wurde in diesem Jahr ein neues Therapeutikum in Betrieb genommen, durch das die Kapazitäten und das Therapieangebot erweitert werden konnten. In den drei Kliniken und der Tagesklinik können Patienten mit Privatversicherung oder Versicherte einiger gesetzlicher Krankenkassen mit Zusatzversicherung medizinisch und psychotherapeutisch in verschiedenen Fachbereichen betreut werden: • Interdisziplinäre Psychiatrie und Psychotherapie • Psychosomatik, Innere Medizin, Allgemeinmedizin mit Naturheilverfahren • Systemische Medizin und Therapie • Schlafmedizin • Sozialmedizin und Suchtmedizin • Gerontopsychiatrie, Altersmedizin • Psychotherapeutische Medizin, Paar- und Familientherapie • Beschützende Station für Intensivbetreuung Dabei steht das Sigma-Konzept für die Summe an fundierter Erfahrung und hat den Anspruch, eine evidenzbasierte Medizin mit patientenzen-

trierter Psychotherapie zu verbinden. Ein hoher Personalschlüssel mit kompetenten Mitarbeitern sorgt für das umfangreiche Behandlungsangebot sowie für eine Atmosphäre der Gastfreundlichkeit. So wird dieser besondere Service gewährleistet, den die Patienten während ihrer stationären Aufenthalte und ihrer klinischen Versorgung erleben. Das komplexe Versorgungsnetz stellt dabei die Idee einer interaktiven Medizin sicher, in der interdisziplinäre Behandlungsansätze in stetiger Wechselbeziehung mit dem Befinden der Patienten stehen. Patienten werden durch multidisziplinäre TherapeutenTeams mit Ärzten, Psychologischen Psychotherapeuten und Fachpflegekräften sowie durch ein breites fachtherapeutisches Angebot mit Musik-, Kunst- und Gestaltungstherapie, Ergotherapie, Körper- und Physiotherapie individuell betreut. Sie ermöglicht Menschen bestmögliche medizinische Behandlung und psychologische Betreuung für eine Neuordnung sowie neue Lebenskraft und Perspektiven.

Weihermatten 1 · 79713 Bad Säckingen/Hochrhein Sofortkontakt Akutkliniken: +49 (0) 7761/5566-0 Sofortkontakt Tagesklinik +49 (0) 7761/556455-0 E-Mail: info@sigma-zentrum.de www.sigma-zentrum.de

KOSTENFREIER VORTRAG

Praxisklinik im Stühlinger

Lächeln ist Lebensqualität “Strategien für ein schöneres Lächeln”, heißt der aktuellte Vortrag von Zahnarzt Florian F. Grund, den er am 30. Oktober um 18 Uhr in seiner Praxis in Landwasser hält. Er zeigt, wie mit kluger Planung eine hohe Lebensqualität erhalten bleibt. „Es ist wichtig, eine Strategie zu entwickeln, um das optimale Ergebnis für seine Zähne und damit auch für das allgemeine Wohlbefinden zu bekommen.” Gesunde Zähne und ein intakter Zahnhalteapparat sind nach Ansicht des Zahnarztes für viele Vorgänge im Körper von

allergrößter Bedeutung. „Es ist wie bei einem Hausbau. Man fängt im Keller an und schafft das Fundament. Das ist in der Zahnheilkunde zunächst das Zahnfleisch und der Knochen. Hier muss zunächst alles in Ordnung gebracht werden, bevor man sich um die Zähne selbst, oder auch um einen Zahnersatz kümmert“, so Florian Grund. Anmeldungen zum kostenlosen Vortrag am 30. 10. um 18 Uhr werden wegen der begrenzten Teilnehmerzahl erbeten. Telefon: 0761/ 13 11 41, info@grund-zähne.de

Dr. med. Martin Schwarz Ästhetik ist Gefühl.

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie Facharzt für Allgemeinchirurgie Handchirurgie

Chirurgie braucht Erfahrung. Qualität ist bezahlbar.

Stühlingerstr. 24, 1. OG 79106 Freiburg Tel. +49 (0) 761 / 38 800-38 www.plastchir.net www.interplast-freiburg.de


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Samstag, 25. Oktober 2014

Schonende Technik Minimal invasive Schilddrüsenoperation – ohne Narbe am Hals. Diakoniekrankenhaus mit langer Tradition in der Schilddrüsenchirurgie

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Bei diesem seit Jahren bekannten und sicheren Operationsverfahren wird die erkrankte Schilddrüse durch einen ca. 2 Zentimeter langen Hautschnitt im Bereich der vorderen Achselhöhle sowie zwei kleinen 5 Millimeter messenden Schnitten im Brustbereich entfernt. Der Hals und das Dekolleté bleiben narbenfrei. Bei dieser schonenden Operationstechnik werden die Nerven oder Gefäße im Bereich der Achselhöhle nicht berührt, ebenso liegt die Brustdrüse außerhalb des Operationsgebietes. Die eigentliche Operation wird unter Kamerasicht durchgeführt. Die Übersicht bei dieser Operationstechnik ist exzellent; unter

AM MENSCHEN

Laienakademie Minimal invasive Schilddrüsenoperation ABBA: axillo-bilateral-breast-approach

herkömmlichen Operationsmethode durchgeführt. Sämtliche Schilddrüsenoperationen finden in Vollnarkose statt. Der stationäre Aufenthalt beträgt zwei Tage.

Foto: Fotolia

ie Chirurgische Klinik am Ev. Diakoniekrankenhaus Freiburg hat sich seit vielen Jahren auf minimal invasive Operationen spezialisiert. Daneben besteht eine lange Tradition in der Schilddrüsenchirurgie. Vor diesem Hintergrund wurde im Mai 2014 die minimal invasive Schilddrüsenoperation in der sogenannten „ABBA-Technik“ (Axillo-Bilateral-BreastApproach) eingeführt.

Nahe

Videovergrößerung können sämtliche Nerven und Gefäßstrukturen genau identifiziert werden. Der Stimmbandnerv wird – wie bei der herkömmlichen Operationstechnik auch – mittels Neuromonitoring kontrolliert. Die Operationstechnik eignet sich durch den kosmetischen Vorteil vorzugsweise für Frauen, ist jedoch auch bei Männern einsetzbar und kann bei nahezu allen Schilddrüsenerkrankungen angewandt werden. Die Entfernung bösartiger Schilddrüsentumoren, Wiederholungseingriffe nach Schilddrüsenoperationen und Eingriffe an stark vergrößerten Schilddrüsen werden jedoch noch nach der

Die „ABBA-Operationsmethode“ wird am Ev. Diakoniekrankenhaus von einem eigens spezialisierten Operationsteam durchgeführt; ebenso wurde eine Spezialsprechstunde eingerichtet, in der man ausführlich beraten wird (Tel.-Nr. 0761 / 1301-222). Im Rahmen der Laienakademie wird Ihnen Herr Prof. Dr. Bernhard Rumstadt – Chefarzt der Chirurgischen Klinik am Ev. Diakoniekrankenhaus Freiburg – grundlegende Informationen über die Diagnostik und Therapieoptionen bei Schilddrüsenerkrankungen aufzeigen; insbesondere wird er in seinem Vortrag auch über die Möglichkeit der minimal invasiven Schilddrüsenoperation eingehen und die Operationstechnik detailliert darstellen. ■ Prof. Dr. Bernhard Rumstadt Chefarzt Chirurgische Klinik www.diakoniekrankenhaus.de

Referent: mstadt Prof. Dr. B. Ru 18:00 Uhr Am 5.11.2014, umenhaus nk ra iek Ev. Diakon im 3. OG im Hörsaal A+B Im Rahmen der Veranstaltung erhalten Sie Informationen über die Diagnostik und Therapieoptionen bei Schilddrüsenerkrankungen sowie über die Möglichkeit der minimal invasiven Schilddrüsenoperation mit der ABBA-Technik.

Diese Technik wird ohne sichtbare Narbe am Hals durchgeführt. Nach dem Vortrag stehen wir Ihnen gerne für Fragen zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Evangelisches Diakoniekrankenhaus Wirthstraße 11 www.diakoniekrankenhaus.de

79110 Freiburg


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Samstag, 25. Oktober 2014

Kampf gegen das Kreuzweh Die 10 häufigsten Irrtümer über Rückenschmerzen. Bis zu 85 Prozent der Deutschen haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts mindestens einmal im Leben Schmerzen im Kreuz

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ertrauen Sie bei Rückenschmerzen nur nicht auf die gut gemeinten Tipps und Ratschläge von Kollegen, Freunden und Verwandten. Dr. Peter Baum, ärztlicher Direktor der Gelenk-Klinik Gundelfingen, nennt die zehn häufigsten Irrtümer im alltäglichen Kampf gegen das Kreuzweh. Rückenschmerzen sind ein Volksleiden: Bis zu 85 Prozent der Deutschen haben nach Angaben des RobertKoch-Instituts mindestens einmal im Leben Schmerzen im Kreuz - Tendenz steigend. Die „guten“ Tipps von Bekannten, Freunden und Kollegen lassen da meist nicht lange auf sich warten. Doch Vorsicht: Viele Ratschläge sind wenig hilfreich, schlimmstenfalls sogar schädlich. Hier zehn der hartnäckigsten Irrtümer: Irrtum Nr. 1: Wärme hilft immer Nicht richtig. Bei verspannten Muskeln tut zwar eine Wärmflasche gut und auch ein heißes Bad kann Wunder wirken. Je nach Symptomen und Anwendungsgebiet sind jedoch manchmal Kälte- oder Eispackungen sowie kalte Lendenwickel die weitaus bessere Wahl. Als Faustformel gilt: Während bei akuten Entzündungen Kälte hilfreich ist, empfehlen sich bei andauernden bzw. chronischen Schmerzen warme Packungen oder Bäder. Denn die Wärme fördert die Durchblutung und damit den Stoffwechsel. Irrtum Nr. 2: Bei Schmerzen schonen Falsch, dieser „gute“ Tipp ist sogar kontraproduktiv. Um keinen erneuten Hexenschuss zu riskieren oder Schmerzen zu verringern, versuchen viele Betroffene, ihren Rücken weniger zu belasten – und bewirken exakt

das Gegenteil: Durch die Schonhaltung und die damit verbundene einseitige Belastung verspannen sich die Muskelgruppen. Die fatale Folge: Die Muskulatur wird schwächer und die Schmerzen nehmen noch zu. Deshalb jede Schonhaltung vermeiden und durch gezielte Gymnastik und ausreichende Bewegung den Verspannungen entgegenwirken. Verspannungen sind übrigens eine der häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen. Irrtum Nr. 3: Nur Sportmuffel haben Rückenschmerzen Quatsch, auch sportlich aktive Menschen können plötzlich unter starken, stechenden oder lähmenden Rückenschmerzen leiden - beispielsweise bei einem Bandscheibenvorfall. Denn mit zunehmendem Alter werden die „Puffer“ zwischen den Wirbelkörpern mürbe und rissig – und das nicht nur bei Bewegungsmuffeln. Dennoch bieten Sport und Bewegung natürlich den besten Schutz vor schmerzhaften Rückenleiden. Das Motto: Besser öfter mal Treppen steigen statt Aufzug fahren - häufiger aufs Fahrrad steigen statt selbst für kürzeste Strekken das Auto zu nehmen. Eine Vollfederung entlastet übrigens den Rükken und der Gelsattel federt Stöße ab. Irrtum Nr. 4: Bettruhe ist am besten Längst überholt: Bei starken Rückenschmerzen war früher strikte Bettruhe angesagt. Heute empfehlen Fachärzte hingegen stets in Bewegung zu bleiben und die Muskeln zu kräftigen. Denn: Bewegung ist das A und O für eine starke Rücken- und Bauchmuskulatur. Irrtum Nr. 5: Harte Matratzen mindern Rückenschmerzen

PROFESSIONELLES RAUCHFREI-PROGRAMM

Kurs zur Raucherentwöhnung im UHZ Möchten Sie gerne mit dem Rauchen aufhören? Ärgern Sie sich über die steigenden Tabakkosten? Spüren Sie, dass Ihnen schneller die Puste ausgeht? Ist Ihnen das Rauchen vor Ihren Kindern peinlich? Haben Sie Angst vor Gesundheitsschäden durch das Rauchen? Eine von den Krankenkassen anerkannte Maßnahme zur Tabakentwöhnung ist das Rauchfrei-Programm der IFT-Gesundheitsförderung und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA (www.rauchfrei-programm.de). Im Universitäts-Herzzentrum (UHZ) in Bad Krozingen wird am Dienstag,

4. November um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung angeboten. Der Kompaktkurs zu Raucherentwöhnung findet an folgenden Dienstag-Terminen statt: 11./18. und 25. November 2014 jeweils von 18 Uhr bis 21 Uhr. Die Kosten von 250 Euro werden bei vollständiger Teilnahme von den gesetzlichen Krankenkassen teilerstattet (75€ 120€). ■ Nähere Informationen und Anmeldung beim PatientenInformations-Zentrum des UHZ (Tel: 07633/402-5300, PIZ@universitaets-herzzentrum.de

Keineswegs, Rückenschmerzen sind zwar oft „Verschleißerscheinungen“. Doch stundelanges Sitzen am Schreibtisch, Übergewicht, Bewegungsmangel oder zuviel körperliche Belastung lassen auch jüngere Menschen zunehmend über Beschwerden klagen. Laut aktuellem Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) sind fünf Prozent der jungen Erwachsenen betroffen.

Dr. Peter Baum, ärztlicher Direktor der Gelenk-Klinik Gundelfingen: ”Bei Rückenschmerzen stimmen Ratschläge oft nicht.” Foto: Gelenkklink Keineswegs. Harte Matratzen führen dazu, dass sich der Rücken verspannt, die Beschwerden nehmen zu. Nicht weniger schlecht sind zu weiche Matratzen. Sie geben dem Rücken nicht genügend Halt. Am besten eignen sich mittelharte Matratzen, die sich der Krümmung der Wirbelsäule anpassen. Irrtum Nr. 6: Langes Sitzen führt unweigerlich zu Rückenschmerzen Keineswegs. Wenn dem so wäre, hätten alle Menschen, die im Büro arbeiten, ernsthafte Rückenprobleme. Richtig ist, dass stundenlanges Sitzen vor allem dann zu Rückenschmerzen führen kann, wenn der körperliche Ausgleich fehlt. Ergonomisch geformte Arbeitsplätze und ausreichende Bewegung sind das A und O. Ein guter Tipp: Möglichst häufig die Arbeits- oder Sitzpositionen ändern,

hin und wieder aufstehen oder kurze Strecken gehen. Das fördert die Rükkengesundheit und schützt zudem vor Knorpelschäden im Knie. Irrtum Nr. 7: Laufen ist immer die beste Medizin Stimmt so nicht ganz. Wer im mittleren Lebensalter ein Lauftraining beginnt, sollte vorsichtig sein. Denn: Bei Laufsportlern sind die Bandscheiben besonderen Belastungen ausgesetzt. Harter Untergrund und eine ungeeignete Dämpfung des Laufschuhs führen nicht selten zu einer Überlastung der Bandscheibe. Kommen mangelhaft trainierte Bauchmuskeln hinzu, ist ein Bandscheibenvorfall oft nur noch eine Frage der Zeit. Irrtum Nr. 8: Rückenschmerzen haben nur alte Menschen

Irrtum Nr. 9: Rückschmerzen sind bei Frauen und Männern gleich Stimmt nicht. Während Frauen besonders oft Schmerzen im oberen Rückenbereich, in Nacken- und Schultergelenken haben, ist bei Männern häufig der Lendenwirbelbereich betroffen. Dies liegt sicherlich auch daran, dass Frauen eher in Jobs tätig sind, in denen sie viel Stehen oder Sitzen müssen. Männer arbeiten häufiger in „Knochenjobs“, die körperlich anstrengend sind. Irrtum Nr. 10: Bei Rückenschmerzen stets sofort zum Arzt gehen Nein, denn in 90 Prozent aller Fälle sind Rückenschmerzen harmlos und verschwinden von selbst. Sechs Wochen, so rät die Nationale Versorgungsleitlinie Kreuzschmerzen, sollte mit dem Röntgen gewartet werden. Dies gilt natürlich nur, wenn der Arzt von "unspezifischen Rückenschmerzen" ausgeht und keine Alarmsignale wie beispielsweise Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen auftreten. ■ Orthopädische Gelenk-Klinik EndoProthetikZentrum (EPZ) Alte Bundesstr. 58, 79194 Gundelfingen, Tel: 0761 55 77 58 345 www.gelenk-klinik.de

I N F O R M AT I O N S V E R A N S TA LT U N G

Schmerzbehandlung Hand in Hand:

Multimodale Therapie im Interdisziplinären Schmerzzentrum Freiburg Die Experten des Interdisziplinären Schmerzzentrums am Universitätsklinikum Freiburg informieren Fachpublikum und Patienten zu Behandlungsverfahren bei chronischen Schmerzerkrankungen: Samstag, den 13. Dezember, von 9 bis 12 Uhr (Fachpublikum) und von 13 bis 16 Uhr (Patientenveranstaltung) im Konferenzraum 2 im Neurozentrum am Universitätsklinikum Freiburg, Breisacher Str. 64 Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe wird im jetzigen dritten Teil über die Therapie chronisch spezifischer Rückenschmerzen informiert. Eine wirksame Behandlungsalternative dieser Schmerzen stellt die interventionelle Schmerztherapie dar.

Dazu zählt sowohl die lokale medikamentöse Behandlung von wirbelsäulennahen Gelenken als auch die Kälteund Hitzebehandlung kleinster Nerven in diesem Bereich. Interventionelle Konzepte in der Therapie des Facettengelenksschmerzes erläutert Hr. Dr. Tilman Wolter. Die interventionelle Diagnostik und Thera-

pie des Iliosakralgelenks wird von Fr. OÄ Dr. Barbara Kleinmann vorgestellt. Abschließend spricht Fr. Dipl. Psych. Kathrin Simshäuser über schmerzpsychologische Aspekte. Der Eintritt ist frei, um telefonische Voranmeldung unter 0761/27050200 oder 93490 wird gebeten.

Informationsveranstaltung Schmerzbehandlung Hand in Hand: Multimodale Therapie im Interdisziplinär inären Schmerzzentrum Freiburg

Sa amstag, 13. Dezember 2014 Fachpublikum 9:00 - 12:00 Uhr Patientenveranstaltung 13:00 - 16:00 Uhr Ver e anstaltungsort: Ne eurozentrum, Breisacher Str. 64 , FR © Grünenthal

www.uniklinik-freiburg.de /schmerzzentrum.html


Fotos: Witters

Samstag, 25. Oktober 2014

“Den hätte ich ja gemacht!”: So ruft es gerne von den Rängen, wenn ein Admir Mehmedi hier das Tor nicht trifft

Ballast im Kopf SC Freiburg. Wenn selbst die technisch besten Spieler wie Admir Mehmedi und Vladimir Darida Aussetzer zeigen, ist das ein Zeichen dafür, dass der Existenzkampf für die Streich-Elf bereits wieder begonnen hat. Von Michael Zäh

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en hätte ich ja gemacht!” So sagen die Zuschauer gerne, wenn sie eine Szene sehen wie jene von Admir Mehmedi im Spiel gegen Wolfsburg, als der technisch so versierte SC-Angreifer den Ball aus rund zwei Metern nicht im leeren Tor unterbringt. Der Spruch ist so alt wie der Fußball. Und sollten da unter den Zuschauern Amateurspieler oder Freizeitkicker sein, dann haben solche wenigstens den Vorteil, dass sie wissen, wie es ist, wenn man halt solch einen Ball nicht versenkt. Wer nämlich selbst genug Spiele gemacht hat, dem ist so etwas auch schon mal passiert. Aber, ja: Der SC Freiburg hat momentan ein Abschlussproblem.

Denker und Lenker: Je tiefer der SC in den Abstiegskampf rutscht, desto mehr Last liegt auf den Koresttstangen im Team. Und Vladimir Darida zeigte zuletzt schon “Nerven”

Es ist freilich zu einfach, dies immer wieder an fehlenden Spielern im Sturm festzumachen und zu sagen, dass ein kleiner Verein wie der SC sich halt keine teuren Superkicker leisten kann. Das zeigt ja gerade die Szene mit Mehmedi: “Den hätte ich gemacht”, würde er wahrscheinlich sagen, wenn er diese Szene von den Zuschauerrängen aus erlebt hätte.

Gegen Wolfsburg hatte der SC nicht viel weniger Chancen als die hochbezahlten Gästekicker. Aber auch Mike Frantz, der zentral völlig frei zum Abspiel kam, sowie der noch junge Maximilian Philipp mit einer Direktabnahme aus kürzester Distanz trafen nicht ins Netz. Dabei haben alle drei Spieler locker die Klasse, um solche Chancen in Tore zu verwandeln. Daran liegt es nicht. Und das ist die schlechte Nachricht. Denn es ist ein Zeichen, dass der Kopf nicht mehr frei ist. Das heißt, dass der Existenzkampf um das sportliche Überleben in der höchsten Spielklasse bereits wieder seine Schatten voraus wirft. Er fährt den Akteuren quasi in die Beine, und dann steht der Fuß plötzlich quer zum Ball, wie es dem Extrakönner Admir Mehmedi passiert ist. Jede Wette, dass dieser Ball wie auch die Frantz-Chance für ein Tor gut gewesen wäre, wenn das Team zuvor gegen die Hertha (Ausgleich in der gefühlt tausendsten Minute der Nachspielzeit), Hoffenheim (wo man 3:2 in Führung lag), oder schon zuvor gegen Mönchengladbach (ein

verschossener Elfer) bereits den einen oder anderen Dreier gelandet hätte. In diesen Spielen hat die Mannschaft noch relativ locker gewirkt und sich für ansprechende Leistungen nicht belohnt. Und das rächt sich eben. Denn in den dann folgenden Partien gegen Leverkusen, Bremen und nun Wolfsburg waren schwere Beine auszumachen und eben auch ein Ballast im Kopf. Die NegativSpirale hat begonnen. Und diese zu durchbrechen, ist natürlich immer noch schwerer, desto länger sie anhält. Zumal dann auch gerade jene Spieler die größte Bürde mit sich herum schleppen, die eigentlich die besten Kicker im SC-Dress sind. Wie eben Mehmedi, oder Vladimir Darida, der gegen Wolfsburg den frühen Rückstand mit einem Fehlpass im ganz sensiblen Bereich “vorbereitet” hat. Auf den Korsettstangen eines Teams liegt naturgemäß die größte Last im Abstiegskampf. In Augsburg (diesen Samstag, 15.30 Uhr) geht es jetzt schon um den Anschluss ans Mittelfeld. Wäre man erst mal dort, dann würden die Steine vom Herzen und Tore fallen.


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FUSSBALL

SC FREIBURG

BALKONU-NG SANIER

Orth & Schöpflin Freiburg GmbH

Foto: Witters

✆ 0761 / 2144 22 - 50

Samstag, 25.


SC FREIBURG

Oktober 2014

FUSSBALL

Das Klischee der Komfortzone SC Freiburg. Was Mario Götze, Bruno Labbadia, Rudi Völler und Christian Streich verbindet. Von Michael Zäh

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er Weisheit tollster Schluss ist der Satz von der “Komfortzone”. War natürlich ein Fernsehmann, der dies in Bezug auf den SC Freiburg in den Mund nahm. Im TV werden ja immer gerne Klischees benutzt, weil schließlich die Sendezeit auch prall gefüllt werden muss. Mal wird da der SC Freiburg für sein ruhiges Arbeiten in einer echt idyllischen Umgebung als die große Ausnahme gelobt. Oder eben, weil dem Streich-Team noch kein Sieg in dieser Saison gelang, wird das Ganze umgedreht und provozierend gefragt, ob das denn nicht alles zu ruhig und die Umgebung zu idyllisch und überhaupt alle zu brav seien. Der Präsident, weil er stur an seinem Trainer festhält, der Trainer, weil er sich stets vor seine Spieler stellt, die örtlichen Medien, weil sie die Mannschaft nicht mal gehörig in die Pfanne hauen und Freiburg überhaupt, weil es da viel beschaulicher zugeht als etwa in Hamburg, Berlin oder München. Die “Komfortzone” ist berüchtigt. Sie spielt ja einigermaßen heimtückisch mit den Emotionen der Fußball-Fans. Gerne wird da ja dann daran erinnert, dass Fußball-Profis viel Geld verdienen, womöglich im Unterschied zu den meisten Fans, die das auch noch mit dem Eintrittsgeld mit finanzieren. Klischee reiht sich an Klischee: Kickende Millionäre in der Komfortzone. Im Vorfeld der WM in Brasilien war das ja ein beliebtes Thema: Man müsse halt einem Götze mal den Kopfhörer vom Kopf nehmen, damit man ihm denselben auch gehörig waschen kann. Und das abgeschiedene Domizil, das die Nationalmannschaft in der Gruppenphase der WM bezogen hat, galt als Gipfel eines falschen Komforts. So könne doch eine Mannschaft nicht Weltmeister werden. Nur dass Götze dann bekanntlich im Endspiel gegen Argentinien das Siegtor schoss. Und das sah so aus, als habe er sich ganz komfortabel

in Seitenlage begeben, bevor er den Ball aus der Luft ins Netz streichelte. Dabei hatte er die Haare akkurat und man kann sich dieses Tor sogar mit Kopfhörer über den Ohren vorstellen. Manchmal sind es auch Trainer gewesen, die ihre Spieler konsequent “aus der Komfortzone rausholen” wollten. Nicht selten war dies bei Bayer Leverkusen der Fall. Vor Jahren war es dort schon Bruno Labbadia, der dies als sein Programm ausrief. Bis er sich auch mit seinem letzten Spieler überworfen hatte und dann selbst die Komfortzone verlassen musste. Und später hat Robin Dutt an gleicher Stelle eben denselben Auftrag verspürt, dabei aber so ungemütliche Ergebnisse erzielt, dass er von Rudi Völler für seinen aufopferungsvollen Kampf gegen die Bequemlichkeit der Bayer-Kicker sehr gelobt wurde – bei seiner Entlassung. Völler seinerseits ist ja bekannt dafür, dass man es sich mit ihm nicht auf ein paar Weißbiere gemütlich machen kann. Man frage nach bei Waldemar Hartmann, dessen “Scheißdreck” Völler damals nicht mehr hören konnte, als Nationaltrainer vor einem gemütlich auf dem deutschen Sofa sitzenden Millionenpublikum. Bald darauf gab er auf und ging zurück in die Komfortzone bei Bayer Leverkusen. Wer Christian Streich während und nach dem Spiel zuschaut, hat nicht wirklich den Eindruck, dass der Mann gemütlich ist. Aber noch hat der Trainer des SC Freiburg nicht das Motto ausgerufen, seine Spieler aus der Komfortzone rausholen zu wollen. Eher ist es wohl so, dass diese gar nicht in dieser Zone sind, sondern stattdessen auf dem Spielfeld in ganz anderen Zonen rackern müssen. Denn so ganz komfortabel sieht es nicht aus, wenn etwa ein Maximilian Philipp von Wolfburgs Naldo umgenietet wird. Es könnte sogar sein, dass die vielen jungen in Freiburg ausgebildeten Kicker dort erst lernten, was Härte ist.

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Foto: Fotolia

Fotos: Toastmasters International

Samstag, 25. Oktober 2014

Toastmasters Freiburg: Beim Divison Contest werden in Freiburg Weltmeister im öffentlichen Reden zu hören sein. In dem Club werden rhetorische Fähigkeiten und freies Reden geschult. Von Barbara Breitsprecher

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ekommen Sie Hunger, wenn Sie das Wort „Toastmaster“ hören? Dann sind sind Sie leider komplett auf dem Holzweg. Das Wort kommt aus dem englischsprachigen Raum und bezieht sich darauf, einen ‘Toast’ auszusprechen. Bei den Toastmasters geht es um rhetorische Fähigkeiten, freies Reden und Debattierfähigkeiten. Inzwischen gibt es weltweit über 14 600 Clubs. Seit eineinhalb Jahren gibt es auch in Freiburg einen Toastmasters Club. Die Idee dieser Clubs stammt aus den USA, wo die Non-Profit-Organisation 1924 gegründet wurde. Die Kunst des öffentlichen Redens, der effektiven Kommunikation sowie der Menschenführung sollten damals wie heute geschult werden. Regelmäßig veranstaltet auch der Freiburger Toastmasters Club Meetings im Designhotel am Stadtgarten, Karlstraße 12, die allen Interessierten offen stehen und kostenfrei sind. Das nächste Meeting findet am 27. Oktober um 18.45 Uhr statt, erstmals startet auch

der Versuch, ein Clubmeeting in englischer Sprache zu veranstalten, ein erstes Treffen gibt es am 29. Oktober um 18.45 Uhr. Die Meetings, an denen meist um die 16 Frauen und Männer teilnehmen, folgen einem strikt festgelegten Ablauf. Zunächst gibt es einen aktiven Redeteil, bei dem sich drei bis vier Redner ans Pult stellen und vom Publikum mit Applaus und Aufmerksamkeit bedacht werden. Alles kann Thema einer Rede sein, Politik wird jedoch ausgeklammert. Im zweiten Teil geben die Zuhörer den Rednern dann ein ausführliches Feedback. Wer regelmäßig mitmachen will, wird Clubmitglied und bezahlt zehn Euro monatlich. Stolz sind die Freiburger Toastmasters, dass es ihnen gelungen ist, den Toastmaster Divison Contest nach Freiburg zu holen. Die südwestdeutsche Rhetorikmeisterschaft ist Teil der „Weltmeisterschaft im öffentlichen Reden“. Die besten Redner werden auftreten und sowohl in englischer wie in deutscher Sprache ihre Fähigkeiten beweisen. Die Kategorien sind „Humorvolle Rede“ und „Improvisationsrede“. Mit dabei werden neben den Gewinnern der deutschen und englischen Redewettbewerbe der fünf Bezirke auch Kees Broos, Vorsitzender des Europa-Distrikts NordOst, sowie Morag Mathieson, Beauftragte für die Kontinentalregion Europa, Afrika und den Nahen Osten, sein. Auch Andreas Funke hat seinen Weg zu den Freiburger Toastmasters gefunden. Er wollte seine Rhetorikfähigkeiten ausbauen, hatte aber keine Lust über Politik zu diskutieren. „Besonders am Anfang gibt es eine sehr steile Lernkurve“, berichtet er. Er ist sich sicher: Gerade als Selbstständiger profitiert er unmittelbar von den Toastmasters. „Man muss sich präsentieren, sich gut verkaufen, außerdem habe ich dabei gelernt, mich auf Präsentationen gut vorzubereiten.“ Inzwischen ist Andreas Funke bei den Toastmasters für den Bereich Public Relation zuständig.

Fotos: Toastmasters / Tanja+Bruckert

■ Toastmaster Division Contest, 25. 10., 10 bis 17 Uhr, „Im Hinterkirch“, Hinterkirchstr. 21; www.toastmastersfreiburg.de



Musical

ORSO-KONZERT

Kultstück um Horror- Pflanze

TIRCLOKSUENTG VE

„Der kleine Horrorladen“ („Little Shop of Horrors“) ist eines der meistgespielten Musicals in Deutschland und hat längst Kultstatus erreicht. In den Großstädten, in denen das Stück aufgeführt wird, kommen viele Fans schrill gekleidet und in

Partystimmung. Ein existenzbedrohter Blumenladen in einer amerikanischen Großstadt will Kunden anziehen, in dem sie eine außergewöhnliche Pflanze ins Schaufenster stellt. Doch schon bald stellt sich heraus, dass dies eine fleischfressende Pflanze mit sehr speziellen Nahrungswünschen ist… Als Film in den 60ern gestartet, landete das Stück 1986 am Broadway und schließlich wieder im Kino in der Verfilmung von Frank Oz mit Stars wie Steve Martin, Bill Murray und James Belushi. Und in Hollywood steht schon eine weitere Neuverfilmung an. In Freiburg wird das Musical von Alan Menken und Howard Ashmann in deutscher Fassung von Michael Kunze mit Live-Musikern in den Original-Kulissen gezeigt. ■ „Der kleine Horrorladen“, 5. 11., 20 Uhr, Paulussaal Freiburg, Tickets: 34,65 Euro; Tel. 0761/88158149; www.mehrpunkt.com/tickets

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Ausstellung

Geschlechterrollen in der Urzeit Hat es schon immer feste Geschlechterrollen gegeben? Was ist naturgegeben, was bestimmt bis heute unser Verhaltensmuster? Waren in der Urzeit tatsächlich Männer die Jäger und Frauen die Sammlerinnen? Um diese spannenden Fragen dreht sich die neue Ausstellung „Ich Mann. Du Frau“ im Colombischlössle, die sich erstmals in Deutschland dem hoch

Richard Strauss und Anton Bruckner bilden die Schwerpunkte des diesjährigen Novemberkonzerts von Chor und Orchester des Orsophilharmonic. Aufgeführt werden Strauss „Vier letzte Lieder“ und dessen „Tod und Verklärung“ sowie Bruckners 9. Symphonie d-moll. Für „Vier letzte Lieder“ hat Orso-Gründer und Leiter Wolfgang Roese die schwedische Sopranistin Eva Rydén gewonnen, die bereits für Wagner- und Verdi-Arien auf der Freiburger Bühne stand. Des weiteren kommen Werke von Gustav Holst und Samuel Barber zu Aufführung, letztere in einer Bearbeitung von Wolfgang Roese. Der Dirigent hat außerdem zwei Lieder nach Gedichten von Ingeborg Bachmann

■ Orso-Novemberkonzert „Von letzten Dingen“, 1. 11., 20 Uhr, Konzerthaus, Tickets: 19 bis 46 Euro, Tel. 0761/7073200; www.orso.co Wir verlosen 3 x 2 Tickets für das Konzert. Einfach Mail bis 27. 10. an redaktion@zas-freiburg.de, Stichwort: Orso.

Konzert

Konzert

Wesen und Gestalt eines Menschen

Bonbons der Rockgeschichte

Kennen Sie diese Komponistin?

Auf die Suche nach dem Individuum macht sich die 39-jährige gebürtige Freiburgerin Stephanie Laeger, die heute in Dresden lebt, mit ihren Tu-

Seit sechs Jahren treffen sich Oli Meier, Thomas Klauer und die drei Buchholz-Brüder Coco, Lorenz und Tilo in einem Freiburger Proberaum, um gemeinsam selten live gehörter Titel vergangener Jahrzehnte neues Leben einzuhauchen. Die Resonanz nach den ersten Konzerten war so stürmisch, dass die fünf Musiker das Programm „Fireworks of Rock“ neben ihren anderen Musikprojekten weiter entwickelten und „neue“ alte Song-Perlen ausgegraben haben.

Die Werke der französischen Komponistin Isabelle Aboulker, Jahrgang 1938, stehen in der Tradition von Ravel und Poulenc. Ihre Musik ist

spielerisch und dramaturgisch, vielfach wurde sie zu Texten von Jean de la Fontaine oder Marie Curie erarbeitet. Ihr Oratorium „1918 – L’homme qui titubait dans la guerre“ wird am 30. 11. im Theater Freiburg aufgeführt. Beim Gedok-Jahreskonzert, mit Liedern für Mezzosopran, Bariton sowie Chorstücken, wird die Komponistin anwesend sein

schemalereien. Jenseits äußerlicher Porträtgenauigkeit und jenseits der Beschreibung von Lebensspuren, forscht sie in den Zwischenräumen seelischer und mimischer Regungen. Die Ausstellung wird von Franz Armin Morat am 2. 11. um 11.15 Uhr eröffnet. Am 12. 11. um 17.15 Uhr findet eine kostenlose Führung statt. ■ Oli Meier & The Brothers „Fireworks of Rock“, 8. 11., 20 Uhr, Forum Merzhausen, Dorfstr. 3; www.fireworks-of-rock.de

kontroversen Thema widmet. Die Ergebnisse der Archäologen fanden bis heute kaum Eingang in die öffentliche Gender-Debatte. Mit archäologischen Funden, darunter Leihgaben aus Frankreich und Österreich sowie international bedeutsame Fundstücken aus der Region, zeigt sich jedoch, was wissenschaftlich belegt werden kann und was lediglich eine Frage der Deutung ist. Zur Ausstellung werden Führungen, Workshops und Podiumsdiskussionen geboten, Anfragen unter: Tel. 0761/201-2501 oder museumspaedagogik@stadt.freiburg.de.

für Chor und Orchester komponiert, die erstmals zur Aufführung kommen werden. Am Sonntag 26. 10., findet um 14.30 Uhr in der Aula des Friedrich-Gymnasiums in Freiburg-Herdern eine öffentliche Probe mit Orso statt, zu der alle Interessierten kostenfrei eingeladen sind. Wer eine Tasse mitbringt bekommt sogar Kaffee zur Musik.

Ausstellung

■ Tuschemalereien von Stephanie Laeger, 2. 11. bis 7. 12., mi. 14 bis 17 h, sa. 11 bis 14 h, so. 11 bis 17 Uhr, Galerie im Tor Emmendingen

LEBEN

TIPPS

Samstag, 25. Oktober 2014

■ Jahreskonzert der Gedok Freiburg mit Werken von Isabelle Aboulker, 8. 11., 20 Uhr, Historisches Kaufhaus Münsterplatz

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■ Ausstellung „Ich Mann, Du Frau“, bis 15. 3., die. bis so. 10 bis 17 Uhr, Archäologisches Museum Colombischlössle, Eintritt: 5/3 Euro !!

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LEBEN

Konzert

Der Tod als Befreiung

TIPPS

Samstag, 25. Oktober 2014

TICKETG

Ausstellung

VARIETE

Opale – Edelsteine mit Ausstrahlung

VERLOSUN

Gabriel Faurés (1845 – 1924) Requiem wurde auch auf seiner eigenen Beerdigung gespielt, er selbst hatte es zum Tod der Eltern geschrieben. Fauré interpretiert den Tod nicht als schmerzliches Erlebnis, sondern als willkommene Befreiung, als „Wiegenlied des Todes“. Zugunsten des Hospiz Karl Josef in der Wiehre wird ein 21-köpfiges Orche-

ster, bestehend aus Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters, Studierenden der Musikhochschule und Musikern aus der Region, zusammen mit dem Kirchenchor St. Michael Tunsel unter der Leitung von Jannik Trescher dieses Stück aufführen. ■ Benefizkonzert Requiem op. 48 von Gabriel Fauré, 16. 11., 17 Uhr, Mutterhauskirche der Barmherzigen Schwestern, Habsburgerstr. 120

Opale bieten dieses ganz besondere, faszinierende Farbenspiel, mit grünen und blauen, leuchtenden Tönen, die unergründlich in die Tiefe gehen. Diese seltenen Steine, die zumeist in Australien und Mexiko gefunden werden, können zu außergewöhnlich schönen Schmuckstücken geschliffen werden. Wie das geht, zeigt ein Opalschleifer aus Idar Oberstein

Charme, Witz und liebevoll inszeniert: Atemberaubende und wundersame Momente bietet das Varieté am Seepark, das von Christoph Mack und Adelheid Hetzel-Mack gegründet wurde, auch in diesem Jahr mit einem abwechslungsreichen Programm unter dem Motto „Kleine Diva ganz groß“. Gewidmet ist der Titel der kleinen Diva Rosemie, die „brave schwäbische Hausfrau“, die tanzend, singend und gekonnt parlierend in diesem Jahr die internationalen Varieté-Künstler präsentiert. Rasanten ist die Rollschuhnummer des Duos Los Sandros, während Alexandre Monteiro bei seiner atemberaubenden RolaRola-Darbietung auf einem Turm aus Rollen und Brettern die Schwerkraft zu besiegen scheint. Claudia Bergmann und Michael Schwedler präsentieren als Duo Trux in einer

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akrobatischen Meisterleistung das Spiel der Geschlechter mit vertauschten Rollen. Sebastian Richter wirbelt äußerst geschickt Ringe und bis zu sieben Keulen durch die Luft und für zauberhafte Momente sorgen der schüchterne Katalane Jordi Bertran und seine Marionetten. ■ Varieté am Seepark, 6. bis 16. November, täglich 16 und 20 Uhr, sonntags 15 und 19 Uhr (keine Vorstellung am 6. 11. um 20 Uhr sowie am 10. und 11. 11.), Tickets: von 17 bis 39 Euro, Tel. 07641/933 55 55; www.variete-am-seepark.de Wir verlosen 3 x 2 Tickets für die Schlussveranstaltung am 16. November, die immer besonders bewegend ist. Mail bis 2. 11. an redaktion@zasfreiburg.de, Stichwort: Varieté am Seepark

bei der 9. Opalausstellung in Lechlers Goldschmiede. Die ganze Bandbreite und Vielfalt dieser begehrten Edelsteine ist in der Ausstellung zu bewundern, Steine mit Charakter und großer Ausstrahlung in allen Preislagen werden hier angeboten. ■ Opalausstellung, 4. bis 8. 11., Lechlers Goldschmiede, Schwarzwaldcity Freiburg, Schiffstr. 7; www.lechlers.de

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Samstag, 25. Oktober 2014

TRAUER

MARKT

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Zu Lebzeiten entscheiden

Schön, dass alles geregelt ist....

TRAUER ZEIT Praxis für Trauerarbeit Dipl.-Theol. Wolfgang Reiffer Gestalttherapeut

Die eigenen Bestattungswünsche festlegen: So können Angehörige entlastet und wichtige Fragen im Vorfeld geklärt werden.

Dauerhafte Grabpflege Verantwortung in guten Händen.

W

er seine Wünsche zur eigenen bestattung absichern und die Angehörigen entlasten möchte, sollte rechtzeitig vorsorgen. Denn im Trauerfall kommt auf die Angehörigen eine Vielzahl an Aufgaben und Entscheidungen zu. Die Wünsche des oder der Verstorbenen und das eigene Bedürfnis nach Abschied und Gedenken sind dabei in Einklang zu bringen.

Verlobte. Falls die vorrangig Berechtigten sich nicht darum kümmern, kann jeder andere Totensorgeberechtigte den Willen des Verstorbenen notfalls gerichtlich durchsetzen. Problematisch wird es, wenn sich alle Totensorgeberechtigten einig sind, den Willen des Verstorbenen nicht zu befolgen. Dann müsste man die Situation juristisch gemäß dem Sprichwort „Wo kein Kläger, da kein Richter“ beurteilen. Wer den später Wer zu Lebzeiten – am besten Erd- oder Feuerbestattung? Eine der Fragen, die Totensorgeberechtigten nicht im Dialog mit der Familie – Totensorgeberechtigte im Sinne des Verstorbenen entvertraut, sollte deshalb selbst seine Bestattungswünsche scheiden sollten. Foto: Aeternitas e.V. zu Lebzeiten eine verantfestlegt, schafft für sich Siwortliche Person bestimmen. Um ist dieser Wille entscheidend. Allercherheit und entlastet gleichzeitig Konflikte zu vermeiden, hilft es, die dings mit einer Einschränkung: Nur seine Angehörigen. Es bleibt jedem Bestattungswünsche schriftlich festwenn ein Totensorgeberechtigter selbst überlassen, ob er dabei nur zulegen oder gegenüber vertrauensvorhanden und willens ist, die WünGrundfragen wie Erd- oder Feuerwürdigen, später totensorgeberechsche durchzusetzen, werden diese bestattung oder alle Details bis hin tigten Personen klar zu äußern. auch sicher befolgt. zur Musik bei der Trauerfeier regeln Auch ist es sinnvoll, eine schriftliche Wenn Verstorbene selbst keine Tomöchte. Was nicht vorgegeben ist, Bestattungsverfügung regelmäßig tensorgeberechtigten benannt haentscheiden die Angehörigen. zu aktualisieren. ben – das können neben Verwandten Umgekehrt bestimmt der Wille des ebenso andere Personen wie Freunde oder der Verstorbenen, wie er oder ■ Mehr Infos zum Thema Bestatoder auch der bestatter sein – gilt die sie bestattet wird. Ist der Wille nicht tungsvorsorge: „Leitfaden für den gewohnheitsrechtliche Reihenfolge: bekannt, entscheiden die TotensorTrauerfall“ von Aeternitas e.V., der An erster Stelle die Ehegatten (bzw. geberechtigten – meistens nahe AnVerbraucherinitiative Bestattungseingetragene Lebenspartner), dann gehörige in einer bestimmten Reikultur, 9,50 Euro (zuzügl. 1,45 Euro Kinder und deren Ehegatten, Eltern, henfolge. Jeder kann zu Lebzeiten Versandkosten), Bestellung über Tel. Großeltern/Enkel/Geschwister, Urvorsorgen und seine Bestattungs02244/92537 oder über großeltern/Urenkel/Neffen/Nichten, wünsche festlegen. Bei der Frage, service@aeternitas.de Ur-Urenkel/Ur-Urgroßeltern und wie und wo jemand bestattet wird,

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Unantastbare Einlage Bestattungsvorsorge: Treuhandversicherung oder Sterbegeldversicherung sind sichere Möglichkeiten der Vorsorge.

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Der Bundesverband Deutscher Bestatter (BDB) bietet über seine Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand AG die treuhänderische Verwaltung von Geldern an. Der Kunde zahlt, ausgehend vom Kostenvoranschlag des Bestatters im Bestattungsvorsorgevertrag, Geld in einen Treuhandvertrag ein. Dieses wird als Treuhandvermögen mündelsicher angelegt und verzinst. Im Todesfall wird dieses Treuhandvermögen dann an den Bestatter zur Erfüllung des Vertrages ausgezahlt. Die Alternative dazu ist die Sterbegeldversicherung. Sie bietet sich vor allem für Menschen an, die nicht älter

Foto: BDB/akz-o

it einer Bestattungsvorsorge regelt man auch den finanziellen Rahmen der eigenen Beerdigung. Will man selbst für die eigene Beerdigung vorsorgen und die Angehörigen damit entlasten, gibt es zwei sichere Möglichkeiten:

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als Mitte 60 sind. Hier werden monatlich kleine Beträge in eine Sterbegeldversicherung eingezahlt, die im Todesfall ausbezahlt wird. Gerade für Menschen mit kleineren Einkommen ist dies interessant. Es gibt in aller Regel keine Gesundheitsprüfung und das Geld wird nach entsprechenden Wartezeiten auch bei Suizid oder bei Unfalltod sofort nach Vertragsbeginn ausgezahlt. Von einem Sparbuch auf den Namen des Vorsorgenden als Bestattungsvorsorge kann nur abgeraten werden,

da die Gelder nicht zweckgebunden hinterlegt sind. Im Falle einer Pflegebedürftigkeit könnten diese ohne Wissen des Vorsorgenden beispielsweise durch einen Betreuer abgehoben und für die Pflegekosten verwendet werden. Im Sterbefall stünden sie dann nicht mehr zur Verfügung. Der Vorteil einer Treuhandanlage oder einer Sterbegeldversicherung ist zudem, dass die Einlagen bis zu einer angemessenen Höhe im Pflegefall nicht vom Sozialamt angetastet werden.

Handy: 0171 99 73 213 www. meier-bestattungen.de


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MARKT

SANIEREN

Samstag, 25. Oktober 2014

Höchste Sorgfalt Energetische Sanierung: Ohne sorgfältige Planung und saubere Auführung birgt sie Risiken statt Heizkosten zu senken.

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Vor einer Sanierung sollte ein Energhieberater das Gebäude analysieren. Allerdings gibt es auch hier viele Fachleute, die den Sanierungsbedarf falsch einschätzen. Beispielsweise wird der Wärmebedarf eines Hauses häufig falsch berechnet, in dem die Kennzahlen zu hoch angesetzt werden. Es macht dabei jedoch einen großen Unterschied, ob bei einem Haus von einem Gesamtenergiebedarf von 20 000 Kilowatt ausgegangen wird oder nur von 15 000 Kilowattstunden. Auch ein professioneller Baubegleiter kann bei einer Sanierung sehr hilfreich sein. Er koordiniert und beauftragt die Handwerksbetriebe. Ein

fotolia

er eine energetische Sanierung anstrebt, sollte nur qualifizierten Beratern vertrauen und dabei selbst genau hinschauen. Denn ohne eine sorgfältige Planung und saubere Bauausführung kann eine teure energetische Sanierung eher für Schimmel sorgen statt Heizkosten zu senken.

solcher Baubegleiter oder aber ein Sachverständiger sollte auch darauf schauen, dass beispielsweise die einzubauende Heizungsanalge nicht überdimensioniert ist. Bei der Montage von Dämmstoffen an der Außenwand eines Hauses passieren meist die gravierendsten Fehler. Die Arbeiten erfordern höchste Sorgfalt, dürfen doch keine Lükken in den Anschlussbereichen entstehen. Immer wieder werden bei diesen Dämmarbeiten auch zu lange Dübel verwendet, mit denen die Platten an die Wand geschraubt werden. Dadurch entstehen Wärme-

brücken, die wiederum zu einem schlechten Raumklima und Schimmel führen. Ähnlich heikel sieht es bei Fenstern und Türen aus. Die EnergieeinsparVerordnung (EnEV) fordert einen dauerhaft luftundurchlässigen Fensteranschluss. Doch wenn nicht penibel gearbeitet wird, ist die Fensteranschlussfuge nicht richtig ausgefüllt oder sitzen Fugendichtungsbänder nicht sauber. Wichtig sind auch die Winddichtbänder zwischen Rahmen und Mauer, beziehungsweise spezielle Profilleisten, die den Übergang zum Putz abdichten.

Mehr Förderungen Zuschüsse werden erhöht: Städtisches Förderprogramm „Energiebewusst sanieren“ wird noch attraktiver.

S

eit 2003 gibt es das städtische Förderprogramm „Energiebewusst sanieren“. Mit diesem Programm, für das in diesem Jahr wieder Mittel in Höhe von 450 000 Euro bereit stehen, fördert die Stadt gezielt bei Investitionen zum Wärmeschutz des Gebäudes.

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Das Förderprogramm gilt als wichtiger Baustein im Rahmen der ambitionierten Klimaschutzziele. Von 2002 bis 2013 wurden rund 2,8 Millionen Euro an Zuschüssen an 2200 Antragsteller ausgezahlt und damit etwa 34 Millionen Euro an Investitionen initiiert. Dabei wurden Sanierungen und Energieberatungen oder Heizungsoptimierungen bei etwa acht Prozent der Gebäude in Freiburg bezuschusst und damit rund 50 000 Tonnen CO2 eingespart. Die Diskussion zur steuerlichen Absetzbarkeit von energetischen Sanierungen auf Bundesebene hat den Willen zu einer Sanierung nach einem Hoch auch in Freiburg gedämpft. Nach zuletzt etwas zurückhaltender Nachfrage soll deshalb das Förderprogramm „Energiebewusst sanieren“ weiterentwickelt und attraktiver gestaltet werden. Der erste Förderbaustein „Wärmeschutz“ mit der Förderung der Sanierung von Dach, Außenwand, Keller und Fen-

ster mit Außenwand wird nahezu unverändert fortgeführt. Die Fördersätze werden erstmals seit elf Jahren erhöht und erreichen etwa zehn Prozent der zusätzlichen Kosten für die Wärmedämmung. Auch die Förderobergrenze wurde erhöht, auf maximal 14 000 Euro pro Gebäude. Auch im zweiten Förderbaustein „Energieausweis mit Beratung“ werden die Zuschüsse zur Energieberatung erhöht und gestaffelt von 200

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bis 1000 Euro je nach Gebäudegröße. Die Zielgruppe der Wohneigentümergemeinschaften (WEGs) erhalten zusätzlich einen Bonus, der den höheren Kommunikationsaufwand abdecken soll, von 500 bis 2000 Euro je nach Größe des Gebäudes, maximal allerdings 50 Prozent der Kosten. Neu ist mit einem dritten Baustein die Förderung einer Baubegleitung durch Energieexperten zur Quali-

tätssicherung von energetischen Sanierungen. Dazu wird ein Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit städtischen Mitteln aufgestockt. Der bisherige dritte Förderbaustein, der Zuschuss für den Heizungsabgleich soll entfallen. Es gelten aber noch Übergangsfristen für die Antragstellung bereits ausgeführter Maßnahmen bis zum November 2014. Stattdessen sollen neue, zeitlich wechselnde Aktionen finanziell gefördert werden. Die erste Aktionsförderung soll in diesem Jahr die Abwrackprämie Heizung sein, bei der eine einmalige Prämie von 500 Euro für jeweils 100 neue Heizungserneuerungen gezahlt wird. Ab 2015 sollen weitere Aktionen zu Heizungsumstellung, Lüftung, BlowerDoor Test, Thermografie oder PVSpeichertechnik gefördert werden. Die Förderung von Energiemanagementsystemen bleibt weiter erhalten. Ein solchen System mit Fernüberwachung bei bestehenden Heizungsanlagen vor Baujahr 2010 kann besonders bei größeren Gebäuden eine schnelle Überwachung, Wartung und Optimierung der Heizungsanlagen gewährleisten. Die Zuschusshöhe beträgt weiterhin pauschal 300 Euro. Die geänderten Richtlinien treten voraussichtlich ab April in Kraft. ■ Weitere Infos: www.freiburg.de/waermeschutz


Samstag, 25. Oktober 2014

MODERNISIEREN

MARKT

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Soziales Engagement Götz + Moriz hilft! Seit 2012 unterstützt die Götz + Moriz GmbH soziale Einrichtungen und hilfsbedürftige Familien mit Baumaterialien.

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nter dem Motto „Götz + Moriz hilft“ hat die Götz + Moriz GmbH in den letzten beiden Jahren soziale Einrichtungen, Kindergärten, Schulen und hilfsbedürftige Familien mit Baumaterialen sowie den Förderverein für krebskranke Kinder e.V. in Freiburg und die Tüllinger Höhe in Lörrach (eine Jugendhilfeeinrichtung der Diakonie) mit Geldspenden im Wert von über 150 000 Euro unterstützt. Die Aktion wurde erstmals im Jubiläumsjahr 2012 gestartet. Im Frühjahr 2014 wurde zusammen mit dem Fernsehsender RTL II im Rahmen der Sendung „Zuhause im Glück – unser Einzug in ein neues Leben“ die Familie Schüssele in Oberbergen mit Baumaterialien bei der Sanierung und Modernisierung des Hauses unterstützt. Von Anfang Juli bis Mitte August konnten sich soziale Einrichtungen, Kindergärten und Schulen mit Bau- und Modernisierungsprojekten für Material im Wert von je 10 000 Euro zur Umsetzung des Projektes bewerben. Damit

hat das Unternehmen auch in diesem Jahr bereits jetzt schon wieder über 30 000 Euro für sein soziales Engagement investiert. Aus den 98 Bewerbungen wurden die Projekte des evangelischen Kindergartens Waldkirch und der Rosenburgschule Müllheim (Außenstelle Britzingen) ausgewählt. Bei dem Kindergarten muss das Dach saniert werden, die Ziegel und die Isolierung sind defekt und bei Regen läuft das Wasser in das Gebäude. Der Belag des Schulhofs der Rosenburgschule in Britzingen weist Schäden auf, tiefe Löcher verteilen sich über

KEINE HALBEN SACHEN.

den Hof. Bei Regen kann dieser nur noch bedingt in den Pausen genutzt werden, da sich große Pfützen bilden. Am 16. Oktober wurden der Leiterin des Kindergartens und der Rektorin der Schule die Preise symbolisch durch den Götz + Moriz Geschäftsführer Eckhard Rein und den Marketingleiter Andre Engler überreicht. Die beiden anwesenden Niederlassungsleiter von Müllheim Bernd Höfler und Waldkirch Karlheinz Weber werden die beiden Projekte fachlich begleiten und für die Belieferung der Baumaterialien sorgen.

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Solaranlage dazu Austausch der Heizungsanlage: Zehn Prozent der Wärme muss nach einem Heizungstausch mit erneuerbaren Energien erzeugt werden.

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er Ausbau der erneuerbaren Energien gilt als zentrale Säule der Energiewende, deshalb wurde das Erneuerbare-EnergienGesetz (EEG) geschaffen. Dabei gibt es ein Bundesgesetz und ein Landesgesetz. Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG) von Baden-Württemberg gilt für Bestandsbauten und betrifft Eigentümer bestehender Wohngebäude, die ihre Heizungsanlage austauschen wollen. Seit dem 1. Januar 2010 muss bei einem Heizungsaustausch bei einem Altbau zehn Prozent der Wärme künftig mit erneuerbaren Energien erzeugt werden. Dabei besteht die

Experte für Heizungsanlagen: Stephan Flamm kennt die Vorund Nachteile. Fotos: Achim Keller

Wahl zwischen Solarenergie, Pellets oder Holzheizung, Bioöl oder Biogas oder Wärmepumpen. Ein Experte auf dem Gebiet, wann welche Heizungsanlage im Altbau sinnvoll ist und welche öffentlichen Fördertöpfe hierzu bereit stehen, ist Stephan Flamm von der Freiburger Firma A+S Flamm. Nach seiner Erfahrung ist die Installation einer thermischen Solaranlage bei den meisten Dächern möglich. Zusammen mit einer Pellet-, Gas- oder Ölheizanlage ergibt sich hier ein gutes Zusammenspiel, das auch die Anforderungen des EWärmeGs erfüllt. Mit 0,04 Quadratmeter Kollektorfläche pro Quadratmeter Wohnfläche für ein Einfamilienhaus ist die Pflicht bereits erfüllt. Für ein 150 Quadrat-

meter-Haus reichen also sechs Quadratmeter Sonnenkollektoren. „Wenn eine Ölheizung mit Tank vorhanden ist, die ausgetauscht werden soll, dann lässt sich diese meist sehr gut durch eine Pelletheizung ersetzen“, so Stephan Flamm. Mit einem Pelletkessel oder einer Scheitholzheizung sind die gesetzlichen Vorgaben ebenfalls erfüllt. Das gilt auch für Holzöfen, wenn diese mindestens 25 Prozent der Wohnfläche überwiegend beheizen oder ein WasserWärmeüberträger vorhanden ist. Wärmepumpen, die ebenfalls möglich sind, benötigen eine niedrige Vorlauftemperatur, „sie eignen sich deshalb vor allem bei Fußbodenheizungen“, weiß Stephan Flamm. Derzeit wird im Landtag eine Gesetzesnovelle zu EWärmeG vorbereitet. Wird die Gesetzesänderung beschlossen, erhöht sich der Pflichtanteil an erneuerbarer Energie bei der Heizung von zehn auf 15 Prozent. Ersatzweise können aber bauliche Wärmeschutzmaßnahmen anerkannt werden. ■ Mehr Infos zu Heizungstechnik und Förderungen: A+S Flamm, Rebenweg 3, 79114 Freiburg, Tel. 0761/1307510; www.as-flamm.de

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