295. Ausgabe, ET 24.10.2020

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Meinung, Tipps & mehr für volle 14 Tage Samstag, 24. Oktober 2020

Samstag, 24. Oktober 2020

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Ausgabe 295 am 24. Oktober 2020 Samstag, 24. Oktober 2020

Huch, so plötzlich!

Samstag, 24. Oktober 2020

Debattenkultur: Ja!

Die zweite Welle Immer wieder haben Wissenschaftler darauf hingewiesen, dass sie kommen würde. Aber keiner hat es recht geglaubt. Prävention ist verflixt. Seite 2

Parlamente

Tiger und Dompteur Politik

Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die Parlamente in Bund und Ländern über CoronaMaßnahmen streiten. Seite 3

Markus Söder hat jede Woche eine neue Idee, um sich bei der Corona-Bekämpfung in den Vordergrund zu spielen. Aus Profilierungssucht. Seite 5

Kleines Schlupfloch gesucht Angela Merkel hat wenige Stunden nach dem Treffen mit den Ministerpräsident/innen der Länder ihren Kanzleramtschef Helge Braun ins Fernsehen geschickt, um der Bevölkerung mitzuteilen, dass diese es selbst richten muss. Von Michael Zäh

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ngela Merkel hat ihren Kanzleramtsminister Helge Braun ins Fernsehen und damit eine 16köpfige Schlupflochbande ins Kino geschickt. Quasi Anschauungsunterricht für die 16 Ministerpräsident/innen der Länder in Deutschland. Helge Braun sagte nämlich im ARD-Morgenmagazin um kurz nach sieben Uhr in der Früh auf die Frage des Moderators, ob er sich von der Sitzung der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten am Vorabend im Kanzleramt nicht mehr erwartet hätte nur ein einziges Wort: „Absolut.“ Das war ja nur wenige Stunden, nachdem das Treffen von Merkel, Braun, Spahn und Co. mit den 16 Ministerpräsident/innen der Länder zu Ende gegangen war. Denn der Disput, so darf man es jetzt nennen, war ja den ganzen Vortag bis 22 Uhr am Abend nicht ausgeräumt worden. „Die Ansagen von uns sind nicht hart genug, um das Unheil von uns abzuwenden“, hatte Merkel hinter verschlossenen Türen nach vielen Stunden mühsamen Ringens um Kontaktbeschränkungen, Sperrstunden und Beherbergungsverbote gesagt „Dann sitzen wir in zwei Wochen eben wieder hier. Es reicht einfach nicht, was wir hier machen.“ Es ist so, dass die Kanzlerin mit den Ergebnissen der Runde nicht zufrieden war. So ließ sie also ihren Kanzleramtschef ein paar Stunden später in der ARD sagen: „Wir alle müssen im Grunde mehr machen und vorsichtiger sein als das, was die Ministerpräsidenten gestern beschlossen haben.“ (Siehe Seite 8) Ach schau an, das klingt (nicht zufällig) so, also ob Merkel und ihre Bundesminister keinesfalls die

HALLO ZUSAMMEN

Seien Sie gespannt!

Verantwortung für das übernehmen wollen, was „die Ministerpräsidenten“, also NICHT die gesamte Runde beschlossen haben. Merkel geht auf Distanz zu den Länderchefs. Sie signalisiert offen, dass ihr hier die Hände gebunden sind. Ja, sie lässt ihren Frust raus. Warum? Wie man aufgrund einer weiteren Indiskretion weiß, warf Merkel den Ministerpräsidenten vor, „dass sich jeder ein kleines Schlupfloch sucht.“ Da sie während der langen Gesprächsstunden auch noch darauf verwies, dass im Jahr 2021 etliche Landtagswahlen sowie eine Bundestagswahl anstehen, soll dies wohl heißen, dass sie den Grund für zörgerliche Beschlüsse darin sieht, dass manche Landeschefs sich nicht zu mehr trauten, aus Angst vor der Wut der Wähler. Es alarmiert, dass dies eigentlich so gar nicht Merkels Art ist.

All die Jahre als Kanzlerin hat sie sich immer wieder als Verfechterin des „Konsens“ gezeigt, national wie auch international. Wenn sie nun also ihren Kanzleramtschef ins Fernsehen schickt, um den Menschen im Land zu sagen, dass die Beschlüsse der Ministerpräsidenten „wohl nicht ausreichen“, um die derzeitige Explosion der Pandemie zu stoppen, sondern nun alle von sich aus „mehr machen müssen“, dann geht sie offen in Konfrontation mit den Landeschefs. Denn diese Aussage lässt die Ministerpräsident/innen doch wie Memmen aussehen, die nicht die Kraft und den Mut haben, um den nötigen „beherzten Schritt“ (so der Wunsch Merkels) gegen die weitere Verbreitung des Corona-Virus zu unternehmen. Also hat sich Merkel in einem Video-Podcast dann auch direkt an die Bevölkerung gewandt,

um diese um Mithilfe zu bitten. Es wurde nicht bekannt, wie ein Merkelscher „beherzter Schritt“ hätte aussehen sollen. Aber es war jedenfalls nicht ihr Ansinnen, den zweiten Lockdown auszurufen. Im Gegenteil: „Die Wirtschaft hängt davon ab, dass die Gesundheit der Menschen nicht zu sehr beeinträchtigt wird“, so Merkel. „Angesichts der Neuverschuldung, die die Bekämpfung der ersten PandemieWelle gebracht hat, können wir uns wirtschaftlich keine zweite Welle leisten.“ Aber nun ja, die ist ja wohl schon da. Merkels (kleine) Hoffnung ist jetzt, dass die Menschen in Deutschland es selbst in die Hand nehmen, das „Unheil abzuwenden“ (siehe auch Seite 2), da ihrer Meinung nach die Ministerpräsident/innen hier zu zögerlich sind. Böse gesagt: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Im Oktober 2007 erschien die Zeitung am Samstag erstmals, also mit Ausgabe Nummer 1. Heute halten Sie Ausgabe Nummer 295 in Händen. Und es wird die letzte dieser Art sein. Denn die kommende Ausgabe unserer Zeitung, die am Samstag, 14. November erscheinen wird, sieht anders aus. Nach 13 Jahren machen wir erneut einen Schritt nach vorne und geben unserer ZaS ein neues Kleid. Die Inhalte werden gleich sein, sogar noch weiter aufgefächert, weil wir noch mehr Seitenumfänge haben werden. Optisch werden wir uns neu orientieren und deutlich verbessern. Wir werden das „ZAS-MAGAZIN“, mit mehr Seiten, brillianterem Druck, einem Umschlag, der unsere ZaS zusammenhält. Dies bedeutet auch, dass Sie das ZAS-MAGAZIN länger bei sich zu Hause liegen haben können, um immer mal wieder darin zu blättern und zu lesen. Wir sind voller Elan und Zuversicht und wollen Ihnen künftig noch mehr bieten als in den vergangenen 13 Jahren. Nebenbei kommt die Neuerung auch noch dem Klima zugute, weil wir auf entsprechendem Papier drucken und Anfahrtswege wegfallen. Seien Sie gespannt! Michael Zäh


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POLITIK

DEUTSCHLAND

Samstag, 24. Oktober 2020

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Huch – wieso das denn jetzt wieder? Die zweite Welle der Corona-Pandemie ist mit Wucht in Deutschland angekommen. Davor haben Wissenschaftler immer gewarnt, aber man hat es ihnen nicht geglaubt. Über die Psychologie der Prävention, mit der es halt verflixt ist. Von Michael Zäh

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ie zweite Welle ist da. Fast täglich werden von den Gesundheitsämtern und in der Folge vom Robert-Koch-Institut neue Rekordzahlen gemeldet. Wie konnte das geschehen? Fast über Nacht, so scheint es, wurde aus der rein abstrakten Gefahr plötzlich wieder eine sehr konkrete. Die Corona-Pandemie hat die Eigenschaft, dass sie sich zu Beginn gemächlich anschleicht und sich dann rasant beschleunigt. Diese Phase des rasanten Wachstums ist inzwischen eingetreten. Am anschaulichsten lässt sich die Dynamik mit der Verdoppelungszeit beschreiben, also der Zeitspanne, die es jeweils braucht, bis sich die Zahl der täglichen Neuinfizierten verdoppelt. Derzeit liegt sie für Deutschland bei etwa 10 Tagen, in einigen Bundesländern geschieht die Verdoppelung noch deutlich schneller. Wie twitterte doch Jan Böhmermann: „Alle reden schon lange von der zweiten Welle. Wer - außer alle - hätte ahnen können, dass sie jetzt kommt?“ Mit der Prävention ist es ein verflixtes Ding. Wenn sie ihren Zweck erfüllt, wird sie gerne in Frage gestellt. War das denn wirklich nötig? Aber der Witz an einer Prävention ist ja gerade, vorausschauend Maßnahmen gegen eine drohende Gefahr zu ergreifen. Eine Brandschutztür wird ja auch nicht erst in ein Gebäude gestellt, wenn die Hütte bereits brennt. So weit, so klar. In diesem Sinne hat man in Deutschland im Frühjahr vieles richtig gemacht, weil die Infektionszahlen und vor allem die Zahl der an Corona Verstorbenen im Land sehr viel niedriger waren als bei den Nachbarländern. Genau dieser Erfolg allerdings sorgte im Sommer für das in der Bevölkerung weit verbreitete Gefühl, dass das Ding mit dem Corona doch wohl gar nicht so schlimm war. Das wurde fast schon abgehakt. Es schien die Sonne, es gab Bilder von Massen, die sich an Seen, in Parks, an den Stränden

der Nordsee tummelten. Und es gab die Demonstrationen von Corona-Leugnern, ohne Maske und Abstand. In den Sommerferien reisten dann doch viele Leute auch in sogenannte Risikogebiete. Und wenn im Sommer Warnungen etwa von Christian Drosten verlautbart wurden, zuckten viele Bürger nur mit den Schultern. Der erzählt uns doch was vom Pferd! Es sah alles so aus, als ob Corona eine Gefahr von gestern war. Also gab es auch viele Partys und Familienfeiern, quasi im Rausch der Freiheit. Warum die Hochzeit oder die Geburtstagsfeier mit den Corona-Regeln vermiesen, bei den paar Infektionen im Land? Paradoxerweise nahmen auch die „Querdenker“-Demos, etwa in Berlin und Konstanz mit jeweils zehntausenden Teilnehmern genau in der Zeit zu, als die meisten Verbote des Lockdowns schon wieder aufgehoben worden waren. Man könnte sagen: Die Prävention im April hat im September dazu geführt, dass im Nachhinein genau jene Maßnahmen des Frühjahrs in die Kritik geraten sind. Obwohl es ja so ist, dass man einer Brandschutztür auch nicht vorwerfen würde, dass sie unnütz sei, weil es dann doch (noch) nicht gebrannt hat. Tja, und jetzt brennt es wieder, sogar lichterloh. Ganz egal, ob einem das nun passt oder nicht. Völlig jenseits einer „Ermüdung“ über Corona. Mit einem „Huch - wieso das denn jetzt wieder?“ ist niemand geholfen. Jeder Einzelne wird für sich entscheiden müssen, welche vorbeugenden Maßnahmen er in seinem Umfeld ergreift, um sich selbst und seine Angehörigen zu schützen. Nur wenn Prävention privat umgesetzt wird, kann die Gefahr einer ungehinderten Ausbreitung des Corona-Virus gebannt werden. Es muss halt jetzt viele Menschen geben, die die Brandschutztür hinter sich zuziehen.


HINTERGRUND

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Debattenkultur: ja! Quatsch: nein!

Samstag, 24. Oktober 2020

Es wäre wünschenswert, wenn die Parlamente im Bund und in den Ländern möglichst oft darüber „streiten“, welche CoronaMaßnahmen gut sind. Das heißt aber nicht, dass die Demokratie in Gefahr ist, weil die Exekutive regierte . Von Michael Zäh

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erzeit kursiert gerne eine falsche Vorstellung. Weil nun immer öfter kritisiert wird, dass in Zeiten von Corona nur noch die Exekutive regiert, wird das Bild entworfen, dass die Demokratie dabei auf der Strecke bliebe. Und es gibt dann natürlich auch Leute, die dieses Zerrbild weiter ausschlachten wollen und sogleich von einer nun bevorstehenden Diktatur sprechen. Dies wiederum verunsichert auch die Bevölkerung, weil sie aufgrund der Corona-Pandemie sowieso nach Halt sucht. So entsteht das Gefühl, dass derzeit alles aus den Fugen gerät. Was ist da dran und was ist ein Missverständnis? Richtig ist, dass es zweifellos wünschenswert ist, wenn Parlamente, sowohl der Bundestag wie auch die Landtage, möglichst oft in Debatten darüber „streiten“, was denn der richtige Weg ist, um die Corona-Pandemie zu bekämp-

fen. Parteiübergreifend gibt es derzeit Kritik am geringen Einfluss der Parlamente auf die Entscheidungen über die Corona-Maßnahmen. So forderte Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth eine stärkere Rolle des Parlaments: „In einer Zeit, wo es darum geht, diese schwierige Abwägung immer wieder zu treffen, Schutz der Gesundheit, aber auch Schutz von Freiheit und Bürgerrechten, da muss es ein Ringen geben um Lösungen, Debatten, Reden, Gegenreden, Alternative, Abwägungen, Entscheidungen und Kontrollen.“ Das ist richtig. Aber es ist nicht deswegen richtig, weil bisher am Parlament vorbei regiert worden sei. Alles, was die Exekutive, also die Bundesregierung zusammen mit den Ministerpräsidenten der Länder bisher beschlossen haben, wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch von den

bestehenden Mehrheiten in den Parlamenten so bestätigt worden. Das ist ja leicht zu kapieren: Wenn sich Merkel, Scholz und Söder für die Große Koalition über die Corona-Maßnahmen abgestimmt haben, dann hätte eben diese GroKo im Bundestag auch jederzeit die dafür nötige Mehrheit gehabt. Es waren ja auch keine Beschlüsse dabei, die den Parlamentarien eine Gewissensfrage jenseits der Parteizugehörigkeit abgefordert hätten. Es geht eher um das Bild der Demokratie als solcher und damit auch um das Vertrauen der Bürger. Debatten in den Parlamenten sind – unabhängig von den Mehrheitsverhältnissen – einfach ein Abbild der Demokratie. Wenn also in den Parlamenten über den richtigen Weg gestritten wird, dann ist das gut, um die richtige Entscheidung zu treffen und vor allem, um dies dann auch den Bürgern plausibel

zu machen. Das wiegt den Nachteil auf, dass ein solches Vorgehen halt viel mehr Zeit kostet. Es ist natürlich auch kein Zufall, dass jene Politiker, die es besonders eilig haben, auch jene sind, denen ein Hang zur Macht nunmal nicht abzusprechen ist. Da ist ja Markus Söder immer vorneweg (siehe Seite 5), dicht gefolgt von Jens Spahn. Aber noch einmal: Dies ist von demokratischen Richtlinien gedeckt und es handelt sich dabei nicht um Versuche, heimlich die Demokratie zu umgehen. Wer dies behauptet, verbreitet Irrlichter. Gerne wird hier ja der Vorstoß von Gesundheitsminister Jens Spahn als Beispiel genommen, der die bestehenden „Sonderrechte“ gerne über den März 2021 hinaus verlängern will. Das wird ihm als ein Versuch ausgelegt, am Parlament vorbei regieren zu wollen. Aber ist das tatsächlich so?

Nein. Denn erstens sind alle ihm als Gesundheitsminister über das Infektionsschutzgesetz zugestandenen Befugnisse vom Parlament verabschiedet worden. Es gibt kein Gesetz, das am Bundestag vorbei verabschiedet hätte werden können. Und zweitens ist sein Anliegen, hier eventuelle Sonderrechte zu „verstetigen“ ja nicht mehr als sein Wunsch, aber keineswegs in seiner Macht stehend. Beispielsweise hat ja auch Koalitionspartner SPD hier Bedenken angemeldet. Was auch bedeutet, dass eine Mehrheit im Bundestag für Spahns Vorhaben eher wacklig wäre. Und ohne einen Mehrheitsbeschluss im Bundestag ließe sich sein neues Gesetz gar nicht verwirklichen. Die Corona-Gefahr ist schlimm genug. Eine Debattenkultur wieder zu stärken, wäre gut. Aber den Eindruck zu erwecken, dass wir keine Demokratie hätten, ist Quatsch.


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DEUTSCHLAND

Samstag, 24. Oktober 2020

POLITIK

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Samstag, 24. Oktober 2020

Tiger & Dompteur Markus Söder hat fast jede Woche eine weitere Idee, wie er sich selbst interessant machen könnte. Das Dumme dabei ist allerdings, dass er in Bayern die schlechtesten Zahlen bei der Corona-Pandemie zu verantworten hat. Er droht den Leuten, aber ohne Erfolg. Von Michael Zäh

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arkus Söder ist ein Politiker, dessen bilderreiche Sprache ihn ständig verrät. „Der Staat darf kein zahnloser Tiger sein“, hat er kürzlich gesagt, als um die nötigen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland zwischen Bund und Ländern gestritten wurde. Wir wissen also jetzt, dass Söder sich den Staat auf jeden Fall als Tiger vorstellt. Und natürlich gehören zu so einem richtigen Tiger auch die Zähne, keine Frage! Doch jetzt, Achtung: In wen genau sollen die Fangzähne des Tigers geschlagen werden? Wenn der Staat der Tiger ist, wer sind dann die Menschen, die diesen Staat bevölkern? Lauter scheue Antilopen? Markus Söder jedenfalls scheint der Dompteur zu sein, der den Tiger beherrscht und ihn wenn nötig auf die Leute in seinem Land loslässt. Das Land heißt Bayern. Und natürlich sind die Bayern selber Schuld, wenn sie einen wie Söder zu ihrem Ministerpräsidenten wählen. Doch irgendwie wird man den Verdacht nicht los, dass dieser Söder gerne auch ganz Deutschland quasi als Bundesdompteur dressieren würde. Wer nicht horcht, hat dann schnell die Zähne des Tigers am Hals. Gerne sucht sich Söder also Ministerpräsidenten anderer Länder aus, um sich sozusagen am Unterschied zu ihnen zu profilieren. Lange war das Armin Laschet (Nordrhein-Westfalen) und neuerdings ist es gerne Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller. Sowohl in Berlin wie auch in München sind es die explodierenden Infektionszahlen, die den beiden Politikern Sorgen machen. Aber während Müller davon spricht, wie wichtig es sei, weitere Einschränkungen bei privaten Feiern zu formulieren und das Problembewusstsein der Menschen zu schärfen, setzt sein Kollege Söder auf die schlichte Formel: „Mehr Maske, weniger Alkohol, weniger feiern.“ Was für ein Oberchecker! Michael Müller schaut sparsam drein, wenn Söder über Sanktionen und Ahndung von Verstößen schwadroniert. Und Söder wiederum rollt mit den Augen, wenn Müller die Notwendigkeit von allerlei Freiheiten in der Hauptstadt untermauert.

„Ein Staat darf kein zahnloser Tiger sein“, sagt Söder also. Und Müller kontert: „Abriegelung ist für mich keine Option.“ Es ist kein Zufall, dass nach den Diskussionen unter den 16 Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzlerin Merkel und ihren Bundesministern stets Markus Söder auffällig wird. Von einem Winfried Kretschmann dringt in diesem Zusammenhang nicht viel an die Öffentlichkeit. Söder ist ziemlich viel an der Präsentation seiner selbst, vielleicht sogar an einer Inszenierung seiner Person gelegen, während es andere Minister gibt, die eher ans große Ganze denken. Und dieses ist, dass die Corona-Lage nicht dazu taugt, ein politisches Theaterstück aufzuführen. Denn das Vertrauen der Bevölkerung steht auf dem Spiel. Geht dieses verloren, dann fallen dem Tiger bald alle Zähne aus. Typisch Söder: Er drohte den Leuten einsame Weihnachten an. „Entweder schaffen wir es, in den nächsten vier Wochen wieder die Zahlen unter Kontrolle zu bekommen – oder es wird sehr schwierig“, sagte der bayerische Ministerpräsident. „Dann wird es ein einsames Weihnachten.“ Sprich: Statt Friede, Freude und Besinnlichkeit schickt Söder den bezahnten Tiger. Er sagt ja schon jetzt, dass die Ordnungsämter sich ab sofort weniger um die Falschparker und mehr um die Maskensünder kümmern sollen. „Es wird Bußgelder geben“, versprach er. Überhitzt wie Söder nunmal ist, kommt er fast täglich mit einer neuen Idee um die Ecke. „Ich bin ein überzeugter Föderalist, aber ich glaube, dass der Föderalismus zunehmend an seine Grenze stößt“, sagte Söder. Bayerns Ministerpräsident ist bereit, zur Bekämpfung der Pandemie Kompetenzen von den Ländern auf den Bund zu verlagern. Na ja, nicht wenige seiner Kollegen haben erkannt, dass dies wohl ein Trick ist, da Söder in Bayern die schlechtesten Zahlen aller Bundesländer zu verantworten hat. Unterm Strich sind solche Manöver schädlich, weil sie den Eindruck erwecken, dass es mehr um Selbstdarstellung als um echte Problemlösung geht. Markus Söder ist der Dompteur eines Tigers, den man auch „Karriere machen wollen“ nennt.

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STADT

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Samstag, 24. Okto

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Ausgabe 295 am 24. Okt

Samstag, Oktober 2020 Weihnachtsmarkt 2020 fällt aus: Dezentrales Konzept kann24.aufgrund der hohen Infektionslage in Stadt und Region nicht realisiert werden ©Foto: Achim Keller

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IMPRESSUM Herausgeber: Michael Zäh und Christopher Kunz Verlag: Zeitung am Samstag Verlags GmbH, Benzstraße 22, 79232 March. Tel. 076 65/9 34 58-0, Fax -286, e-mail: info@zas-freiburg.de Geschäftsführer: Christopher Kunz, Rüdiger van der Vliet Chefredakteur: Michael Zäh (visdp), Tel.: 0170 / 739 17 87, m.zaeh@zas-freiburg.de Redaktion: Barbara Breitsprecher, redaktion@zas-freiburg.de

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ufgrund der stark gestiegenen Fallzahlen in Stadt und Region und der aktuellen Fassung der Landesverordnung hat sich die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH &. Co. KG (FWTM) im Hinblick auf die Sicherheit der Teilnehmenden dazu entschieden, den 48. Weihnachtsmarkt Freiburg, der dezentral auf mehreren Plätzen geplant war, nicht stattfinden zu lassen. Die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt, die traditionell zeitgleich mit dem Weihnachtsmarkt montiert und in Betrieb genommen wird, wird dennoch für ein weihnachtliches Ambiente sorgen und die Innenstadt zum Leuchten bringen. Die FWTM hat in den letzten Wochen gemeinsam mit den zuständigen Fachämtern, dem Gesundheitsamt sowie den Berufsverbänden der Schausteller und Marktkaufleute ein Konzept zur Durchführung eines dezentralen Weihnachtsmarktes erstellt, beziehungsweise abgestimmt. Grundlage für die Beschlussfassung im Gemeinderat waren insbesondere die Annahmen, dass die Infektionslage in Freiburg und der Region stabil ist

und der 7-Tages-Inzidenz-Wert im Stadtkreis sowie den benachbarten Landkreisen in einem vertretbaren Bereich liegt. Zudem hätten keine Einschränkungen in Bezug auf die zulässige Personenzahl bestehen und keine Einzäunung mit Zugangskontrolle erforderlich sein dürfen. Oberbürgermeister Martin Horn: „In den letzten Wochen wurde viel Herzblut in die Planungen investiert, um in Freiburg einen Weihnachtsmarkt unter Corona-Bedingungen zu ermöglichen. Das von der FWTM erarbeitete dezentrale Konzept wurde von den Mitgliedern des Gemeinderates mehrheitlich getragen. Gleichzeitig war uns bewusst, dass ein Weihnachtsmarkt nur dann stattfinden kann, wenn die Infektionszahlen es zulassen. Aufgrund des aktuell starken Anstieges

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der Fallzahlen ist ein schnelles Handeln erforderlich, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen. Wir bedauern die Absage des Freiburger Weihnachtsmarktes und freuen uns auf eine gewohnte Fortführung im Winter 2021.“ „Trotz aller Bemühungen müssen wir den Weihnachtsmarkt nun schweren Herzens absagen. Zum einen ist es aktuell fragwürdig, ob es gesonderte Regelungen für Spezialmärkte geben wird, zum anderen ist das Risiko aufgrund der aktuellen Entwicklung einfach zu hoch und die Sicherheit der Besucher/innen, der Beschicker/innen sowie der Mitarbeiter/innen vor Ort hat oberste Priorität“, so FWTM-Geschäftsführer Daniel Strowitzki. „Wir bedauern es sehr, dass den teilnehmenden Schaustellern und Marktkaufleuten sowie Kunsthandwerkern in dieser für sie sehr schwierigen Zeit eine weitere wichtige Einnahmequelle wegfällt, was für viele gleichzeitig mit einer ernsten Bedrohung ihrer wirtschaftlichen Existenz einhergehen wird“, so so FWTM-Geschäftsführer Daniel Strowitzki weiter.

TICKER

Bachchor singt in drei Gruppen „Aus der Tiefe“ erklingen die Stimmen des Freiburger Bachchors. In einer Zeit, die bestimmt ist von zahlreichen Einschränkungen des Alltags, von Sorgen um die Zukunft sowie von einer Ungewissheit, wie lange diese Pandemie noch unser Leben bestimmt, sollen die Zeilen aus Psalm 130 zur Keimzelle des Konzerts werden. Sie bringen die zunehmende Verzweiflung und Perspektivlosigkeit der gegenwärtigen Situation und auch die Einsicht der menschlichen Ohnmacht gegenüber dem Virus – und damit die generelle Einsicht, sehr wenig in der Hand zu haben – zum Ausdruck. Gleichzeitig

erklingt in diesen Zeilen in Wort und Ton Hoffnung und Kraft, die jeweilige Situation anzunehmen und das Mögliche zu ermöglichen. So probt der Freiburger Bachchor, der sich als großer Oratorienchor zurzeit im Tutti mit 100 Menschen nicht treffen kann, seit September in drei Gruppen. Um jedoch zu zeigen, dass sich das Ensemble weiterhin als ein Chor sieht, werden die anderen beiden Gruppen auf einer Videoleinwand zu sehen sein. Und zwar werden am Sonntag, den 15. November um 15 Uhr, um 17Uhr und um 20 Uhr in der Maria-Hilf-Kirche Freiburg unter dem Konzerttitel „Jesu meine Freude“, Werke von Bach, Beethoven, Schostakowitsch und Pärt aufgeführt. Eintritt frei – Spenden erbeten – Informationen unter www.freiburger-bachchor.de

Messerstecherei in der Altstadt Lebensgefährlich verletzt mittels einer Stichwaffe wurde in den Abendstunden des 17.10. gegen 18:30 Uhr, ein 49jähriger kroatischer Staatsbürger und musste zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht werden. Ein Zeuge meldete der Polizei via Notruf eine körperliche Auseinandersetzung zweier Personen in der Kaiser-Joseph-Straße/Salzstraße. Der 45jährige Angreifer, spanischer Staatsangehöriger, wies selbst auch eine Schnittverletzung auf und konnte festgenommen werden. Zeugen werden gebeten sich unter Tel: 0761 882 2880 zu melden.


MARKT

HINTERGRUND

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Neue Studien am Gehirn

Gehirn des weltweit Samstag, 24. Oktober 2020

ältesten Wirbeltieres untersucht. Detaillierte Untersuchungen des ältesten Gehirns können neue Erkenntnisse für altersbedingte Krankheiten des Gehirns ermöglichen. Studie im Fachmagazin Acta Neuropathologica erschienen

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r wurde 1774 geboren, als J.W. Goethe die „Leiden des jungen Werthers“ schrieb und lebte bis in die Gegenwart: der Grönlandhai ist das älteste bekannte Wirbeltier der Welt, sehr selten, kaum erforscht und kann bis etwa 500 Jahre alt werden.

fehlgefalteten, potentiell toxischen Proteinen, einen deutlichen Nervenzellverlust, reaktive Gewebeveränderungen und altersbedingte Gefäßveränderungen, die zu Blutungen im Gehirn und Störungen der Bluthirnschranke führen.

Jetzt ist es einem internationalen Forscherteam unter Leitung des Universitätsklinikums Freiburg gemeinsam mit Wissenschaftler*innen des Marine-Instituts in Hafnarfjörour, Island, erstmals gelungen, das Gehirn eines etwa 245 Jahre alten Grönlandhais ausführlich zu untersuchen. Dieses Tier war dem Isländischen Team um Dr. Klara B. Jakobsdóttir als Beifang ungewollt ins Netz gegangen und kann jetzt den Neurowissenschaftlern neue Einblicke in die Prozesse des Alterns geben. Die Studie ist am 16. Oktober 2020 im Fachjournal Acta Neuropathologica veröffentlicht worden.

Es gelang nun den Forscher*innen mit neuartigen, hochauflösenden Mikroskopiertechniken das etwa 245 Jahre alte Gehirn des Grönlandhais detailliert zu untersuchen und mit denen von Menschen mit Parkinson und Alzheimer zu vergleichen. „Überaschenderwiese fanden wir im Gehirn des Hais, der sich in seinem 3. Lebensjahrhundert befand, keine altersbedingten Veränderungen, wie wir sie vom Menschen kennen“, wie Dr. Daniel Erny, Neuropathologe und Erstautor vom Institut für Neuropathologie des Universitätsklinikums Freiburg, hinweist. „Da diese Tiere sehr zurückgezogen in einer größeren Tiefe leben, sich extrem langsam fortbewegen, einen sehr reduzierten Stoffwechsel haben und außergewöhnlich langsam wachsen, kann das bloße chronologische Alter nicht mehr als Hauptrisiko für neurodegenerative Veränderungen gelten. Vielmehr sind neben genetischen Faktoren auch Umwelteinflüsse und speziespezifische Faktoren entscheidend.“ Welche es nun genau sind, wollen die Forscher in zukünftigen Studien untersuchen.

„Dieser Fund ist ein Glücksfall für die Neurowissenschaften“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Marco Prinz, Ärztlicher Direktor des Instituts für Neuropathologie am Universitätsklinikum Freiburg und Mitglied im Freiburger Exzellenzcluster CIBSS (Centre für Integrative Biological Signalling Studies) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. „Für neurodegenerative Erkrankungen des Menschen wie Parkinson und Alzheimer galt bislang das Alter als das größte Krankheitsrisiko. Bei den

NEUE KAMPAGNE

Lebensretter vom Sofa aus Freiburger Stammzelldatei des Universitätsklinikums Freiburg startet neue Kampagne „Welcher Typ bist Du“ Die Corona-Krise führt zu deutlichem Rückgang an Typisierungen. Insbesondere junge Spender*innen gesucht. Egal ob Nerd, Influencer oder Binge Watcher: In jedem Menschen steckt ein*e Lebensretter*in. Darauf macht die Freiburger Stammzelldatei des Universitätsklinikums Freiburg in ihrer neuen Kampagne aufmerksam. Denn mit der passenden Stammzellspende kann Menschen geholfen werden, die an Blutkrebs, einer Immunschwäche oder einer anderen lebensbedrohlichen Krankheit leiden. ■ www.freiburgerstammzelldatei.de

Bis zu 500 Jahre alt können Grönlandhaie werden. Die Freiburger Forscher*innen konnten bei der Untersuchung des Gehirns wichtige Erkenntnisse über altersbedingte Veränderungen des Gehirns sammeln. Bildquelle: Hemming1952 / CC BY-SA 4.0

über 90-Jährigen sind statistisch mehr als 40 Prozent an Alzheimer erkrankt. Deshalb ist eine detaillierte histopathologische Untersuchung eines extrem langlebigen Wirbeltiers von größtem Interesse.“ Wenn Gehirne von Patient*innen mit Parkinson und Alzheimer in das Institut für Neuropathologie am Universitätsklinikum Freiburg gelangen, sind diese meist sehr deutlich verändert. Neben einer Schrumpfung spezieller Hirnstrukturen sehen die Ärzt*innen unter dem Mikroskop Ablagerungen von

In der Hämatoxylin-EosinFärbung des etwa 245 Jahre alten GrönlandhaiGehirns stellen sich große Nervenzellen ohne Anzeichen pathologischer Veränderungen dar. Zudem fanden sich mutmaßliche Mikrogliazellen mit bohnenförmigem Zellkern und typischem Kernchromatin (mit * markiert). Balken: 50 µm. Bildquelle: Universitätsklinikum Freiburg / Daniel Erny

DLG-prämierte Mittagsgerichte testen

Kuriere der Landhausküche bringen leckere Mittagessen direkt ins Haus Bei der Auswahl des richtigen Mittagsgerichtes spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle. Vor allem aber muss es schmecken! Genauso wichtig ist neben der Optik der Einsatz einwandfreier Lebensmittel. Die Landhaus­ küche hat kürzlich ausgewählte Gerichte von der Deutschen Landwirtschafts­Gesellschaft (DLG) prüfen lassen. Das Ergebnis: Der Pfifferlingstopf vom Rind in Burgundersoße, die Mini Steaklets vom Schweinelachs in Feinschmeckersoße und die zarte Hähnchenbrust in fruchtiger Curryrahmsoße erfüllen neben vielen anderen Gerichten die Qualitätskriterien der DLG und wurden mit Silber ausgezeichnet. Diese drei prämierten Gerichte inklusive Tagesdessert können nun alle unverbindlich testen, die den Service und Komfort der Landhausküche kennenlernen möchten. Die Menüs werden in speziellen Lieferfahrzeugen während der Fahrt zu Ende gegart und kommen zur Mittagszeit ofenfrisch direkt ins Haus. Für mehr Informationen sind wir gerne telefonisch für Sie erreichbar: montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr unter der Telefon-Nummer

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NEUES ANGEBOT

Frelo boomt: 130 Fahrräder zusätzlich Die Ausweitung des Frelo-Angebotes mit 130 zusätzlichen Fahrrädern war dringend geboten, wenn man sich die Ausleihe-Zahlen anschaut, die von Rekord zu Rekord eilen. „Das Allzeithoch im Juni wurde vom Juli-Ergebnis mit einem Plus von gut 11.000 Ausleihen auf insgesamt rund 39.500 geradezu pulverisiert,“ freut sich VAG Vorstand Oliver Benz. Jedes Frelo ist am stärksten Tag, dem 31. Juli – statistisch gesehen – vier Mal ausgeliehen worden. Die Erfolgsgeschichte von Frelo ist genau das, was die Stadt sich davon erhofft hat, nämlich ein Stück hin zu einer Verkehrswende , die im Stadtbild und im Freiburger Mobilitätsgeschehen überaus sichtbar ist.


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GESELLSCHAFT

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Ungenau, unsicher, unsachlich & unsäglich Corona-Virus – die Politik bleibt zu schwammig. Während die Bedrohung durch das Virus angesichts geradezu explodierender Infektionszahlen rapide wächst, wirken die Maßnahmen von Politik und Behörden wie ein Wirrwarr, das kein Mensch so recht durchschauen kann. Dabei hätten nur Transparenz und größtmögliche Einigkeit in der Gesellschaft die Kraft, Corona zu bremsen. Von Michael Zäh

ZUR SACHE

Maßnahmen, die gelten sollen Ab einem Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner pro Woche gelten folgende Maßnahmen. Sperrstunde für die Gastronomie: Es greift eine generelle Sperrstunde um 23 Uhr. Bars und Clubs, also Betriebe, in denen es fast ausschließlich Getränke und keine Speisen gibt, werden ganz geschlossen. Privatfeiern: Zu privaten Treffen dürfen generell nur noch maximal zehn Leute zusammenkommen - zudem werden die privaten Feiern auf zwei Hausstände begrenzt. Veranstaltungen: Veranstaltungen werden auf 100 Teilnehmer beschränkt. Kontaktbeschränkungen: Im öffentlichen Raum dürfen sich nur noch maximal zehn Personen treffen. Kommt der Anstieg der Infektionszahlen mit den genannten Maßnahmen nicht innerhalb von zehn Tagen zum Stillstand, sollen Kontakte strikt reduziert werden: Im öffentlichen Raum dürfen sich dann nur noch fünf Menschen oder Angehörige zweier Haushalte treffen. miz

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er wissen will, wie es für ihn persönlich in seinem Lebensumfeld denn nun genau aussieht mit den Corona-Beschränkungen, muss lange suchen. Das zeigt schon die Schwäche der von Bund und Ländern „gemeinsam“ (siehe Titel) verabschiedeten Maßnahmen gegen den rapiden Anstieg der Infektionszahlen. Schon die Formulierungen sind oft schwammig, mitunter stehen die Maßnahmen auch rechtlich auf schwachen Beinen und schließlich ist oft unklar, wie denn manche Maßnahmen überhaupt kontrolliert werden sollen. Die Frage, die sich derzeit stellt, ist jene nach erstens verlässlichen und zweitens nachvollziehbaren Maßnahmen gegen diese rasant steigende Ausbreitung. Doch genau hier knirscht es an allen Ecken und Enden. Einerseits will die Politik einen erneuten Lockdown wie im Frühjahr unbedingt verhindern. Aber andererseits werden da zweifelhafte Verbote installiert, die am Ende sogar dazu führen könnten, dass der Rückhalt in der Bevölkerung sinkt. Und ohne den geht gar nichts. „Wenn es so weitergeht haben wir an Weihnachten 19.200 Infektionen am Tag. Das ist wie in den anderen Ländern“, sagte die Kanzlerin schon im Vorfeld der Zusammenkunft mit den Ministerpräsidenten. Seither steigen die Zahlen so stark an, dass Merkels Prognose

fast schon zu niedrig ausfällt. Die Reaktion der Politik war dann aber alles andere als überzeugend. Das „Beherbergungsverbot“ ist ein Paradbeispiel dafür, wie es gar nicht geht. Und dies aus gleich mehreren Gründen: Erstens erweckt es einen völlig falschen Anschein, wenn etwa Berlinern somit verboten wird, in Brandenburg in einem Hotel zu übernachten, während zigtausende Pendler aus Brandenburg täglich ins Risikogebiet Berlin zur Arbeit kommen. Zweitens ist der Anschein, der von den Ministerpräsident/inen der Länder damit (wechselseitig) erweckt wird völlig trügerisch. Es ist nämlich der, dass sie ihre „eigene“ Bevölkerung schützen, indem sie den Leuten aus Risikogebieten die Beherbergung nicht gestatten, oder vielmehr: Indem sie ihren „Herbergen“ verbieten, solche aufzunehmen, was wiederum zu wirtschaftlichen Problemen dieser Herbergen führt. Das Schlimme an diesem Anschein ist, dass er trügerisch vorgauckelt, dass es nur in den „Risikogebieten“ gefährlich sei und alle Gefahr einer Ansteckung quasi von den Reisenden ausgehe. Das ist aber totaler Quatsch. Denn jeder kann sich jederzeit auch in einem Gebiet anstecken, das (noch) nicht zum Risikogebiet erklärt wurde. So haben gleich mehrere Verfassungsgerichte, in Baden-Würrtemberg und in Niedersachsen zuerst, diese „Beherbergungsverbote“ außer

Kraft gesetzt. Sie sind pauschal so nicht erlaubt, die Verhältnismäßigkeit fehlt. Inzwischen haben andere Bundesländer diese dann freiwillig aufgegeben. Es war also viel Lärm um nichts Sinnvolles. Und das ist kontraproduktiv. Nicht sehr viel anders verhält es sich mit den „Sperrstunden“ für die Gastronomie. Na klar, wenn die Restaurants schon um 23 Uhr dichtmachen müssen, verkürzt das theoretisch die Zeit, in der sich Leute gegenseitig anstecken können. Aber wieviel bringt da die eine oder andere Stunde? Wenn die Leute ab 23 Uhr dann alle auf der Straße stehen, oder in Bus und Bahn den Heimweg antreten, könnte das zu mehr Ansteckungen führen als der Aufenthalt unter den geltenden Hygienebedingungen in Restaurants und Kneipen. Und auch hier hat in Berlin ein Gericht das Verbot vorläufig gekippt. Denn es gibt keinen Beweis, dass dieses Verbot auch wirklich entscheidend in das Infektionsgeschehen eingreift. Und ohne einen Beweis ist der Eingriff in die Grundrechte


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DEUTSCHL AND

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GESELLSCHAFT

Oktober 2020

Samstag, 24. Oktober 2020

Covid-19 Fallzahlen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald pro Gemeinde:

0*/5*: Diese Zahl kann 0 bis 5 Fälle umfassen. Fallzahlen unter 5 werden nicht detailliert ausgewiesen, damit eine Nachverfolgung auf Einzelpersonen ausgeschlossen werden kann. Als geheilt gelten Personen, deren Meldung bis zum 08.10.2020 aufgenommen und nicht hospitalisiert wurden. Stand: 22.10.2020, 10:00 Uhr

(speziell ja auch der Gastronomen, die tatsächlich die weniger Stunden dann auch finanziell spüren) nicht verhältnismäßig. Das Gericht in Berlin entschied hier im Eilverfahren – das Hauptsacheverfahren steht noch aus (sprich: das Urteil ist noch nicht endgültig rechtskräftig). Aber die Tendenz ist klar. Und sie ist ungut. Wenn die Politik und die Behörden der Bevölkerung solch schwammige Maßnahmen verordnen, die dann nicht einmal vor Gericht Bestand haben, wird das eher Chaos stiften als den Zusammenhalt fördern. Mal ganz zu schweigen davon, dass kein Mensch weiß, was eigentlich genau für ihn in seinem Kreis oder seiner Stadt gilt. Nehmen wir da mal die vereinbarte „erweiterte“ Maskenpflicht im öffentlichen Raum. Da heißt es im Beschlusspapier, dass Maskenpflicht dort gelte, „wo Menschen dichter oder länger zusammen kommen.“ Hallo? Ungenauer geht es nicht! Man kann sich ja noch vorstellen, dass dies in der Altstadt von München so beschlossen wurde und

auch, dass dies im Ernstfall für den Besuch diverser Weihnachtsmärkte (so diese denn überhaupt stattfinden dürfen) Pflicht werden dürfte. Aber ansonsten triumphiert die Ungenauigkeit. Selbst Menschen, die gerne pflichtbewusst mit den Anordnungen umgehen wollen, müssen ja zumindest wissen, wo welche Anordnungen jetzt für sie gelten. Welche Plätze, welche Straßen, welche Wiesen sind es genau, sagen wir in einer Kleinstadt oder gar auf dem Dorf, wo man die erweiterte Maskenpflicht hat? Und wenn da im einen Moment Menschen „dichter oder länger“ zusammen kamen, dann aber dieser Ort von allen eher gemieden wird, also nix mehr dicht und so, was gilt denn dann? Und wer teilt es wie mit? Stellen dann die lokalen Behörden Schilder auf, oder fahren sie mit Megaphonfahrzeugen übers Land, um entsprechende Durchsagen erscheppern zu lassen? Es ist ein Wirrwarr. Dies lässt sich auch am Verbot von Alkohol-Ausschank (oder Verkauf) gut zeigen. Denn hier ist der Gedanke

ja der, dass jede Vorsicht, Umsicht und Rücksicht auf der Strecke bleibt, wenn der Alkohol-Pegel steigt. Na schön, aber das ist ein bisschen hemdsärmelig. Ist das tatsächlich auf die einzelne Person bezogen zutreffend? Wie soll das denn bewiesen werden? Auch hier gab es bereits Gerichtsurteile (in München), die pauschales Alkoholverbot zu bestimmten Zeiten in der ganzen Stadt gekippt haben. Zu ungefähr, zu ungenau, zu wenig sachlich. Vor allem aber: unsäglich. Es ist ja gar keine Frage, dass die Bedrohung durch Corona zuletzt und wahrscheinlich demnächst noch mehr eine ernste Gefahr darstellt. Eine Gefahr, die gar nicht unterschätzt werden sollte. Teil dieser Gefahr ist aber leider auch, dass die Politik sich diesbezüglich zerstritten (siehe auch Seite 5), uneinig und vor allem wenig überzeugend präsentiert. Genau dies könnte zum Einfallstor des Virus werden, weil umgekehrt nur größtmögliche Transparenz und Einigkeit in der Gesellschaft die Kraft haben, Corona zu bezwingen.

ZUR SACHE

Freiheit im privaten Raum ist hohes Gut Bund und Länder wollen angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen Feiern in öffentlichen oder angemieteten Räumen beschränken. Eine Obergrenze von 50 Personen gelte, wenn in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner auftreten. Wenn es in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gibt, soll die Teilnehmerzahl auf höchstens 25 in öffentlichen und maximal 10 in privaten Räumen beschränkt werden. Private Feiern seien „eine der großen Ursachen für Infektionsausbrüche“, sagte Kanzlerin Angela Merkel. Aber die Frage, die sich hier anschließt, lautet: Wie bitte soll das kontrolliert werden? Soll Denunziantentum in der Bevölkerung gefördert werden, damit dann die Polizei an der Haustür der Privatfeiern klopft? Es ist außerdem noch nicht einmal sicher, ob es juristisch haltbar ist, solche Vorschriften in privaten Räumen überhaupt zu erlassen. Es wird hierzu bestimmt ebenfalls erste Urteile geben, die die Verhältnismäßigkeit zu überprüfen haben. Freiheit im privaten Raum ist ein hohes Gut. miz

Herausgeber Infografik: Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald; Grundlage: ALKIS, Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung; Baden-Württemberg (www.lgl-bw.de). Az.: 2851.9- 1/19

bisher gesamt / geschätzte aktive Fälle

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KOMPETENZEN IN MEDIZIN

GESUNDHEIT

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Prämierung der Klinik 2000

Samstag, 24. Okto

Ausgabe 295 am 24. Okt

Foto: Gylynkklinik

Die Klinik 2000 in Freiburg zählt zu den 36 Top-Privatkliniken Deutschlands 2021 Das ist das Ergebnis Samstag, einer umfangreichen 24. Oktober 2020 Studie des Nachrichtenmagazins Focus für Deutschlands größten Privatkliniken-Vergleich

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r. Manfred Lais, Chefarzt der Klinik 2000 und Geschäftsführer, äußert sich über das positive Ergebnis der Einrichtung: „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Es zeigt uns, dass wir mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg sind: Qualität durch Spezialisierung, kurze Wege für die Patienten, alles unter einem Dach von der Ambulanz - Sprechstunde, über OP-Zentrum, Aufwachraum, stationärer Bereich bis zur Rehabilitation.“ Des Weiteren nennt Lais die ONE MAN MEDIZIN, die für ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen Patienten/innen und Arzt sorgt. In der gesamten Behandlungskette ist immer ein und derselbe Arzt der gleiche Ansprechpartner für die Patientinnen und Patienten.

in Privatkliniken zu Corona-Zeiten gesichert wird und was für die Patientensicherheit getan wird. Die große Klinikliste nennt 36 Top-Privatkliniken aus den Bereichen Handchirurgie, Schulterchirurgie, Fußchirurgie sowie Knie: Kreuzband/Meniskus. Für den bundesweiten Vergleich wertete das unabhängige Recherche-Institut „MINQ“ große Datenmengen aus und befragte 10.000 einweisende Ärzte, welche Klinik bzw. Privatklinik sie aus ihrem jeweiligen Fachbereich empfehlen können. Befragt wurden sowohl Haus- als auch Fachärzte. Bei der Auswahl der Ärzte wurde die regionale Verteilung berücksichtigt. Ausgangsmenge waren 699 Pri-

vatkliniken. Daraus bildete MINQ einen Pool von rund 80 Privatkliniken, die einen Schwerpunkt in Orthopädie bzw. Handchirurgie haben. Diese wurden schriftlich befragt. Im Rahmen dieser Umfrage konnten die befragten Chefärzte andere Privatkliniken empfehlen. Zu den weiteren Daten, die erhoben wurden, zählen zum Beispiel das Service-Angebot, Hygienemaßnahmen und die Qualitätssicherung. Am Ende finden 36 Privatkliniken Eingang in die Listen, sie werden als „Top-Privatklinik 2021“ ausgezeichnet.

ZERTIFIZIERTER OPERATIONSBEREICH In den zwei großen Operationssälen werden pro Jahr rund 2.500 ambulante und stationäre Operationen durchgeführt. Qualität und Hygiene

sind oberstes Gebot. Das Beratungszentrum für Hygiene hat den OP mit Aufwachraum zertifiziert. Im vergangenen Jahr wurde der Sterilisationsbereich komplett modernisiert. Bestmögliche Hygiene und modernste, schonende Verfahren sorgen für hervorragende operative Ergebnisse.

DIE UNTERBRINGUNG Für die stationären Eingriffe bei gesetzlich versicherten Patienten besteht eine enge Kooperation mit dem Ev. Diakoniekrankenhaus in unmittelbarer Nähe. Die Kosten werden selbstverständlich von den Krankenkassen übernommen. Verträge mit einzelnen gesetzlichen Krankenkassen erlauben auch eine stationäre Weiterversorgung auf der Station in der Klinik 2000. Privat-

Die Leistungen der Klinik 2000 – vom kleinen ambulanten Eingriff bis zum großen Gelenkersatz - können von Privatpatienten, aber auch von allen anderen Patienten in Anspruch genommen werden. Denn die Klinik ist für alle Kostenträger zugelassen. Auch gesetzlich Versicherte werden - aufgrund der Kooperation mit dem in Nachbarschaft befindlichem Ev. Diakonie Krankenhaus in der Klinik 2000 versorgt. Focus-Gesundheit bietet seinen Lesern Orientierung bei der Suche nach der richtigen Privatklinik, die außerhalb der staatlichen Krankenhausplanung steht und den Patienten eigenständig stationäre Leistungen anbietet. Das Magazin widmet sich außerdem aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen – und klärt darüber auf, wie die Hygiene

und BG-Patienten können ebenfalls dort stationär versorgt werden. Die Kosten werden in der Regel erstattet.

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Das Nachrichtenmagazin „FOCUS“ zählt Dr. Manfred Lais zu den deutschen Top-Orthopäden, insbesondere auf dem Gebiet der Kniegelenkserkrankungen. Hintere Reihe von links: Dr. med. Andreas Scheibe, Dr. med. Manfred Lais, Dr. med. Manuela Warncke, Dr. med. Friedrich Quarck Vordere Reihe von links: Dr. med. S. Schneider, M. A. Gerhard Schäufele, Dr. med. Martin Kleinen, Dr. med. Ralph Mayer

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GESUNDHEIT

Samstag, 24. Oktober 2020

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KOMPETENZEN IN MEDIZIN

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Fataler Bewegungsmangel

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Home-Office in Zeiten von Corona So bekommen Sie Verspannungen in den Griff

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erspannungen in Schultern und Nacken setzen insbesondere in der kühleren Jahreszeit vielen Menschen hartnäckig zu. Was hilft, erläutern Experten.

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Dr. David Kubosch

Foto: © Gelenkklinik

In Zeiten von Corona arbeiten Millionen Menschen im Home-Office – und fördern somit vielfach das Risiko schmerzhafter Verspannungen. Denn meistens sind diese „das Ergebnis eines fatalen Bewegungsmangels, stundenlangen Dauersitzens sowie einer unnatürlichen Zwangshaltung“, bringt es Privatdozent Dr. David-Christopher Kubosch von der Gelenk-Klinik Gundelfingen auf den Punkt. Sein einfacher Tipp: „Auch im Büro öfter mal die Sitzposition ändern und zwischen aufrechter, vorgeneigter und zurückgelehnter Haltung wechseln“, so der Facharzt für Arbeiten im Homeoffice: Risiko schmerzhafter Verspannungen sind meistens das Ergebnis eines fatalen Orthopädie und Unfallchirur- Bewegungsmangels, stundenlangen Dauersitzens sowie einer unnatürlichen Zwangshaltung. gie. Wohltuend für Rücken und Kreislauf sind auch hin und wieder Kubosch den wohltuenden Effekt dikamente meist zu einer BesseMittelpunkt aller (Präventiv-)Maßein kleiner „Spaziergang“ durchs hilfreicher Wärme-Spender. „Das rung. Oft helfen aber auch schon nahmen stehen. Büro sowie jede Stunde 15 MinuGelenk wird beweglicher, die Musdie Optimierung des Arbeitsplatzes, ten Stehen statt des pausenlosen die Vermeidung von Zwangshalkulatur entspannter und lockerer.“ Wie kräftige ich meine Sitzens. Muskulatur? Ob moderne Heizdecke oder gute Unkomplizierte Übungen wie das alte Wärmflasche – die gängigen Bewegung ist das A und O für eine „Äpfelpflücken im Büro“ zeigen Methoden unterscheiden sich kaum starke Muskulatur – und damit der auch bei schmerzhaften Verspanin der Wirkungsweise. Besonders beste Schutz vor Rückenschmerzen nungen der Hals- und Nackenmuswohltuend an tristen Tagen sind und Verspannungen. Dabei schwökulatur Wirkung. Dabei einfach Basenbäder oder -wickel, wenn ren Orthopäden beispielsweise auf abwechselnd den linken und dann Nacken, Schultern, Knie oder Füße das Wandern sowie die wohltuende den rechten Arm möglichst weit schmerzen: „Die Wärme lockert Wirkung des Schwimmens. „Diese nach oben strecken. „20 oder 30 das Gewebe, die Basensalze neuSportart hat den Vorteil, dass sie Sekunden genügen, um die Wirdie Brust- und Schultermuskulatur tralisieren die Säure im Bindegebelsäule wohltuend zu strecken stärkt und man den Körper relativ webe – einer der Hauptauslöser für und Nacken- und Rückenmuskeln kontrolliert bewegt. Dadurch lässt chronische Schmerzen“, erläutert zu entspannen“, versichert Dr. Kusich Nackenschmerzen vorbeugen der Experte. bosch. – vorausgesetzt, man hält den Kopf nicht ständig über Wasser“, betont Was hilft noch? Je nach Beschwertungen sowie eine wirbelsäulen„Sitz gerade“ – diese häufige AnDr. Kubosch. den führen neben Wärmebehandgerechte Haltung. Die langfristige weisung von Eltern und Lehrern, ist Hilfreich zur Prävention ist auch Kräftigung der wirbelsäulenstabilungen auch Krankengymnastik heute übrigens medizinisch längst ein Blick auf die Körperhaltung: sowie entzündungshemmende Melisierenden Muskulatur sollte im überholt. Aufrechtes Sitzen gilt zwar als eine gute Grundhaltung, da die Belastungen für die Wirbelsäule relativ gleichmäßig sind. Aber: „Bleibe ich ununterbrochen in derselben Position, so wird die Wirbelsäule auf Dauer mehr belastet als wenn wir uns bequem räkeln“, betont der zertifizierte Wirbelsäulenchirurg.

Wärme lockert die Muskulatur Sinken die Temperaturen, so klagen viele Menschen vermehrt über Muskelverspannungen. Was die Sonne im Herbst nicht mehr leistet, das lässt sich mit modernen Hilfsmitteln wie Heizdecke, Infrarotlicht oder Basenbädern ausgleichen: „Wärme dringt tief in das Gewebe ein, regt die Durchblutung und somit den Stoffwechsel an“, beschreibt Dr.

Kurze Auszeit für Rücken und Kreislauf: ein kleiner „Spaziergang“ durchs Büro sowie jede Stunde 15 Minuten Stehen statt pausenloses Sitzen.

Brust raus, Schultern nach hinten - so lautet die einfache orthopädische Formel. Und noch ein Tipp vom Experten: Wann immer möglich, bitte das Rad statt des Autos nehmen. Das hält fit und schont dabei die Gelenke – zuvor die regelmäßigen Dehnübungen aber nicht vergessen. Sinnvoll zum Muskelaufbau ist zudem gezielte Gymnastik.

Verspannungen und ihre Folgen Neben muskulären Ursachen führt auch der natürliche Alterungsprozess, also Abnutzungserscheinungen, vielfach zu chronischen Nackenbeschwerden. Diese sind ein Alarmzeichen und sollten bei länger anhaltenden Beschwerden fachärztlich untersucht werden, damit nicht weitere Gesundheitsprobleme auftreten. So sind Kopfschmerzen häufig die Folge verspannter Nackenmuskulatur. Nicht selten werden zudem die Bandscheiben zusammengepresst und erkranken. Selbst Stimmstörungen sind eine mögliche Folge, da Atemwege und Stimmbänder aufgrund der Nackenverspannungen ebenfalls verkrampfen.

Diese Kopf-Übungen wirken entspannend: Verbesserung der Beweglichkeit der Halswirbelsäule: Beugen Sie Ihren Kopf langsam nach hinten, bis der Blick Richtung Decke zeigt. Von der Brustwirbelsäule beginnend, versuchen Sie dabei jeden einzelnen Wirbel aufzurichten. Halten Sie die Position für einen kurzen Moment und fangen Sie dann vom Haaransatz an, jeden einzelnen Wirbel abzurollen – solange, bis die Halswirbelsäule ganz rund ist und der Blick Richtung Bauchnabel zeigt. Wiederholen Sie die Übung bis zu zehn Mal. Achten Sie bitte darauf, dass Sie die Übung ruhig und gleichmäßig durchführen. Stabilisierung der HWS: Drücken Sie mit dem Kopf seitlich leicht gegen den Widerstand der Hand und halten Sie die Belastung für 3 Sekunden. Wiederholen Sie die Übung bis zu zehn Mal. Führen Sie die Übung auf beiden Seiten durch. ■ Orthopädische Praxis und Gelenk-Klinik, Zentrum für Arthrosetherapie und Endoprothetik Tel: (0761) 55 77 58 0 Alte Bundesstrasse 58 79194 Gundelfingen patienten@gelenk-klinik.de


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rgotherapeutinnen und Ergotherapeuten haben das Ziel, Menschen, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind oder von einer Einschränkung bedroht sind, dabei zu unterstützen, ihre Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit im Alltag zurück zu erobern. Soweit es eben möglich ist. Ein zentraler Begriff in der Ergotherapie ist die „Selbstbefähigung“, damit ist gemeint, Menschen dabei zu unterstützen, sich selber zu befähigen. Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten denken und therapieren ganzheitlich, sie sprechen nicht von „Patienten“ sondern von „Klienten“. Für Ergotherapeutinnen ist jeder Mensch der wichtigste Spezialist für sich selbst und der Therapeut bringt sein fachliches Wissen mit ein in die Therapie. In der Therapie sind also Therapeuten und Klienten im Idealfall gleichberechtigte Partner, sie sind auf Augenhöhe begegnen, wobei die Klienten - soweit wie möglich -

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Das Freiwillige Soziale Jahr Mehr als 2.300 junge Menschen beginnen freiwilliges Jahr in BadenWürttemberg, Bewerbungen weiterhin möglich

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as Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), der Bundesfreiwilligendienst (BFD) und das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) sind in Baden-Württemberg auch in Zeiten von Corona gefragt. Die beiden katholischen Träger in Baden-Württemberg stellen im Vergleich zum Vorjahr ein leicht gestiegenes Interesse fest. In der Region Baden verzeichnet der Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg rund 1.200 Freiwillige. Rund 1.100 Freiwillige sind es bei der Freiwilligendienste DRS gGmbH in der Region Württemberg. Besonders groß war dieses Jahr der Andrang für das FÖJ: Alle 95 FÖJ-Stellen in katholischer Trägerschaft waren bereits Ende Juli besetzt. Die Motive für das freiwillige Engagement sind vielfältig: Praxiserfahrung sammeln, ein Berufsfeld erproben oder sich persönlich weiterentwickeln. Manche Freiwillige wollen eine Auszeit nach der Schullaufbahn nehmen oder Wartezeit sinnvoll überbrücken. Im Freiwilligendienst engagieren sich Menschen aller Altersgruppen für sechs bis 18 Monate

©Foto: auremar, StockAdobe

Für das Jahr 2021 suchen wir Auszubildende in den folgenden Ausbildungsberufen:

Vielfältige Motive: Praxiserfahrung sammeln, Berufsfeld erproben oder sich persönlich weiter zu entwickeln in sozialen und ökologischen Einrichtungen. Neben ihrer praktischen Tätigkeit nehmen die Freiwilligen an Bildungsseminaren des Trägers teil. Dort tauschen sie sich mit anderen Freiwilligen aus, beschäftigen sich mit ihrer beruflichen Zukunft, gesellschaftspolitischen Themen sowie mit Lebens- und Sinnfragen. Die Seminare finden aufgrund der Corona-Beschränkungen teilweise online statt.

Der September läutet das neue Kursjahr ein. Der Start in einen Freiwilligendienst ist aber jederzeit und flexibel möglich. In der Altenpflege, in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, in Kirchengemeinden und anderen sozialen Einrichtungen werden noch zusätzliche helfende Hände gesucht. ■ Weitere Informationen und freie Stellen gibt es unter: www.freiwilligendienste-caritas.de


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Pflege einer Grabstätte

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Wenn der Gang zum Friedhof zur Last wird: Die Grabpflege in vertrauensvolle Hände geben

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TRAUER TRAUER ZEIT ZEIT Praxis für Trauerarbeit

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icht immer ist die Pflege einer Grabstätte ein Kinderspiel. Dann nämlich, wenn man aus alters- oder gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage dazu ist oder weil man in einen anderen Ort umgezogen ist. Doch was tun, wenn der regelmäßige Gang zum Friedhof zur Last wird? Die badischen Friedhofsgärtnereien bieten dafür die Dienstleistung der Dauergrabpflege an. Der Fachmann übernimmt dabei die sorgfältige und fachgerechte Pflege der

Grabstätte. Welche Arbeiten vom Friedhofsgärtner ausgeführt werden sollen, kann individuell festgelegt werden – ganz gleich ob die Grabstätte regelmäßig gepflegt und gegossen oder je nach Jahreszeit neu bepflanzt werden soll. Der Kunde schließt mit der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner eG einen Dauergrabpflege-Vertrag ab. Darin werden sowohl die mit dem Friedhofsgärtner vereinbarten Leistungen als auch der Zeitraum und der Beginn der Dauergrabpflege geregelt. Dauergrabpflege ist ab einem

Zeitraum von zwei Jahren möglich; nicht selten wird der Vertrag jedoch über die komplette Ruhezeit der Grabstätte abgeschlossen. Die Grabpflege beginnt entweder auf Abruf des Auftraggebers zu einem festgelegten Datum oder – im Falle der eigenen Vorsorge – nach Ableben des Auftraggebers. Die Leistungen der Friedhofsgärtner werden regelmäßig von der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner kontrolliert, so dass der Kunde sichergehen kann, dass seine Wünsche auf Dauer erfüllt werden.

Individuell trauern djdwwwnanogermanyde

In Zeiten der Pandemie fallen manche bewährten Rituale aus. Trauerschmuck und besondere Rituale erinnern an Verstorbene

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er trauert, braucht andere, die ihn emotional auffangen – in Gesprächen oder durch tröstliche Umarmungen. Auch ein gemeinsames Abschiednehmen an einem bestimmten Ort, auf dem Friedhof oder im Wald, kann bei der Bewältigung des Schmerzes helfen. Doch die Corona-Pandemie hat diese bekannten Rituale verändert, manche fallen zurzeit sogar weg. Es gab etwa lange keinen Beerdigungskaffee und bis heute werden sie in minimalem Rahmen gehalten – mit vielen Regeln. Zum Beispiel muss die Trauergesellschaft klein bleiben. ­Bestatter machen die Erfahrung, dass dies gerade Menschen bedrückt, die immer gern in Gemeinschaft waren.

Gefühle zu verarbeiten, ist schwierig Vielen Angehörigen ist es noch nicht einmal vergönnt, von ihren sterbenden Eltern, Großeltern oder anderen Verwandten und Freunden Abschied zu nehmen, weil sie das Hospiz, Krankenhaus oder Altenheim nicht betreten dürfen. „Wenn dann noch See- oder Waldbestattungen stattfinden, haben Trauernde es schwer, ihre Gefühle zu verarbeiten, sie müssen eigene Wege dafür finden“, sagt Eva Deppe vom Familienunternehmen Nano Solutions. Sie kennt sich mit der individuellen Bewältigung von Trauer aus, denn ihr Unternehmen stellt in Nettetal am Niederrhein Trauerschmuck her (Infos unter www.nanogermany.de). Das sind

Schmuckstücke, in die in einer unsichtbaren Kammer Haare, Blüten oder Asche des Verstorbenen eingeschlossen sind. Eine weitere Möglichkeit, persönliche Erinnerungen mit sich zu tragen, ist ein kleines Schmuckstück, das Arm oder Hals schmückt. Auf ihm befindet sich der mit einem Laser aufgetragene Fingerabdruck des Verstorbenen.

Hilfe bei der Bewältigung von Emotionen Die speziellen Schmuckstücke aus Edelstahl, zum Teil mit Gold- und Silberakzenten, werden von Bestattern gefüllt. Das kann – auf Abstand – mit den Hinterbliebenen als eine Art Zeremonie stattfinden. Ist das Schmuckstück verschlossen, kann es nicht wieder geöffnet werden. Für die Platte mit den Fingerabdrücken des Verstorbenen werden diese mit einem Spezialverfahren abgenommen. Digital oder mit der Post können die Daten übermittelt werden. Das Tragen von Trauerschmuck kann den Abschied gerade in diesen schwierigen Zeiten erleichtern. Denn so trägt man ein Teil des Verstorbenen immer unauffällig mit sich.

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er seine Immobilie energieeffizient sanieren will, kann von der KfW-Bank eine Förderung bekommen. Dabei gilt: Je energieeffizienter, desto höher ist der KfW-Kredit für die Sanierung. Auch Einzelmaßnahmen werden unterstützt. Ein Überblick über die Förderprogramme zur Sanierung und Modernisierung. Prinzipiell jeder, der seine Immobilie gemäß den Effizienzvorgaben der KfW saniert oder eine solchermaßen frisch sanierte Wohnung erwirbt, kann Gelder aus dem Programm „Energieeffizient Sanieren“ erhalten.

Was gefördert werden kann Die KfW fördert einerseits die energetische Komplettsanierung alter Gebäude, andererseits aber auch Einzelmaßnahmen, die zu einer Verbesserung der Energieeffizienz führen. Gefördert werden unter anderem folgende Einzelmaßnahmen: Die Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen und Geschossdecken, die Erneuerung von Fenstern und Außentüren, die Erneuerung oder der erstmalige Einbau einer Lüftungsanlage oder die Optimierung einer bestehenden Heizungsanlage. Die Erneuerung der Heizungsanlage wird seit dem 1. Januar 2020 nicht mehr durch die KfW gefördert. Die

Heizungsförderung für Einzelmaßnahmen wurde nahezu komplett vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) übernommen. Die Komplettsanierung zum KfW-Energieeffizienzhaus wird weiterhin gefördert: Solche Gebäude orientieren sich an den in der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) festgeschriebenen Grenzwerten und Richtlinien. Im Rahmen des Programms „Energieeffizient Sanieren - Kredit“ vergibt die KfW Förderkredite über bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit, bei Einzelmaßnahmen beläuft sich die maximale Darlehenshöhe auf bis zu 50.000 Euro pro Maßnahme.

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ür jeden Kunden die passende Heizanlage oder die perfekte Gesamtlösung für Heizung, Sanitär und Lüftung finden, das ist das erklärte Ziel der Experten von A+S Flamm in Freiburg. „Jeder Kunde und jede Kundin kann sich bei AS-Flamm genau die Heizung aussuchen, die auch wirklich gewollt ist und wird von uns entsprechend ehrlich beraten“, betont Geschäftsführer Stephan Flamm. Wärme und Wasser sollte im Idealfall optimal zusammenpassen. Die Experten von A+S Flamm sehen ihre

Aufgabe darin, für einen reibungslosen Ablauf und eine individuelle Lösung zu sorgen. „Alles soll so zusammenpassen, dass ein optimales Gesamtergebnis gewährleistet ist“, erklärt Stephan Flamm. Auch Einzelobjekten, wie einen Heizungsaustausch oder einer Badsanierung, widmet sich die Firma A+S Flamm mit dem gleichen Qualitätsanspruch. Das erfahrene Team ist zudem kompetenter Ansprechpartner bei allen technischen Fragen wie Anlagenauslegung, hydraulische Abgleiche, Lüftungskonzepte und Haustechnik. Und natürlich in-

formieren die ausgewiesenen Experten rund um die Badsanierung. Selbst für ausgefallene Ansprüche finden die Experten immer eine Lösung. In den Geschäftsräumen in Freiburg bietet A+S Flamm eine Badausstellung mit einer Auswahl an Badmöbeln, Waschbecken und WCs sowie Fliesen und spezielle Wandfarben. ■ A + S Flamm GmbH Rebenweg 3, 79114 Freiburg, Tel. 0761/1307510 www.as-flamm.de


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Modernisierung und Dämmung bieten gleich mehrere Vorteile. Die Heizkosten sinken dauerhaft, das Raumklima verbessert sich, das Zuhause wirkt behaglicher - und gleichzeitig profitiert die Umwelt von geringeren Emissionen. Neben bekannten KfW-Fördermitteln unterstützt der Staat daher im Rahmen der Energetischen Sanierungsmaßnahmen-Verordnung (ESanMV) energetische Sanierungen mit Steuervorteilen. Daher lohnt es sich, die Sanierung gut zu planen. Denn viele Hausbesitzer verschenken Fördergelder, ohne es zu wissen. Für Laien ist es häufig schwer, den Dschungel an Fördermöglichkeiten und Voraussetzungen zu überblicken. Umso mehr empfiehlt

djd/Paul Bauder/Getty Images/Brand X

ine Sanierung alter Dächer ist eine kluge Entscheidung, um im Eigenheim dauerhaft Energie zu sparen. Schließlich können ungenügend gedämmte Dachflächen für bis zu 30 Prozent der Energieverluste in Altbauten verantwortlich sein.

Eine Sanierung und Dämmung alter Dächer lohnt sich gleich mehrfach, für die Umwelt ebenso wie für die eigene Haushaltskasse. es sich, frühzeitig einen Dachhandwerker aus der Nähe sowie einen Energie-Effizienz-Experten einzuschalten. Er kann Hausbesitzer dazu informieren, welches Dämmmaterial sich eignet, um eine bestmögliche Förderung zu erhalten. Gut ist in dieser Hinsicht nicht immer gut genug. „Wer sich für eine bessere und teurere Dämmung entscheidet, zahlt unterm Strich häufig sogar weniger“, erklärt Wolfgang Hol-

felder von Bauder. Viele Beispiele zeigen, dass sich statt einer Standarddämmung nach der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) eine hochwertige Wärmedämmung mit KfW-Zuschüssen lohnt. Eigens ausgerichtet auf die Fördervorgaben gibt es hochwertige Dämmstoffe wie BauderECO, die die U-Wert-Vorgabe der EnEV mit geringster Dämmstoffdicke erreichen und damit besonders effizient sind.

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Nachträgliche Perimeterdämmung im Altbau lohnt sich. So wichtig ist die Dämmung an den erdberührenden Bereichen des Hauses

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Die nachträgliche Perimeterdämmung beispielsweise, also die Wärmedämmung erdberührender Bauteile von Gebäuden an ihrer Außenseite, gehört zu den teureren Energiesparmaßnahmen. Denn in diesem Fall muss erst einmal die an der Bodenplatte beziehungsweise den Kellerwänden angrenzende Erde entfernt werden. In diesem Bereich entstehen die meisten Kälte- und Feuchtigkeitsbrücken, die dem Haus langfristig Schaden zufügen können. Allein die Feuchtigkeit, die ins Mauerwerk dringt, ist der Nährboden für Schimmelbildung - und damit ein möglicher Auslöser von ungesundem Wohnklima. Beim Neubau werden die Bodenplatte und der Keller heutzutage ge-

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ine Dämmung der eigenen Bestandsimmobilie ist grundsätzlich sinnvoll, denn diese Maßnahme spart ein Hausleben lang Heizungskosten. Doch gerade bei der Altbausanierung ist der dafür nötige Aufwand sehr unterschiedlich, denn jedes Haus besitzt besonders sensible und schützenswerte Bereiche, an denen Schäden durch fehlende oder falsche Dämmung enorme Kosten verursachen können.

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nerell mit einer Perimeterdämmung versehen. Bei der nachträglichen Perimeterdämmung jedoch spielt die Frage, wie teuer die Wärmedämmung eines Hauses tatsächlich wird, eine viel größere Rolle und hängt von zahlreichen Faktoren ab. Der einzig seriöse Weg zur optimalen Dämmung einer Bestandsimmobilie führt über eine Bestandsanalyse mit individuellem Fragenkatalog und sollte deshalb mit einem Fachmann des Vertrauens beschritten werden. Effizient durchgeführt, lohnt sich eine Perimeterdämmung immer, denn ein fachgerechter Schutz mit XPS schafft nur

durch diese Teildämmung des Hauses eine dauerhafte Heizkostenersparnis von zehn bis fünfzehn Prozent. Das passende Dämmmaterial ist der Schlüssel zum langfristigen Schutz des Hauses vor Feuchtigkeit und Kälte. XPS-Dämmplatten sind für diesen Einsatz optimiert, sie besitzen eine geringe Elastizität, sind druckstabil und vor allem verrottungsfest. Schließlich ist die Dämmung im Sockelbereich neben permanentem Druck auch Feuchtigkeit ausgesetzt, welche vom Grundwasser beziehungsweise Sickerwasser stammt.

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SPORT

FUSSBALL

Samstag, 24. Oktober 2020

Samstag, 24. Okto

Ausgabe 295 am 24. Okt

Fotos: Achim Keller

Samstag, 24. Oktober 2020

Nix da mit pauschalen Sprüchen Bundesliga. Der Saisonstart des SC Freiburg ist durchwachsen. Die Diskussionen um mögliche Corona-Einschränkungen im Bundesligafußball nehmen an Fahrt auf. Dortmunds Boss Watzke positionierte sich gegen Merkel. Von Michael Zäh

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er Saisonauftakt des SC Freiburg ist nicht der, der er sein könnte. Nach griffigem Start in Stuttgart (3:2-Sieg) waren es vor allem die beiden Heimspiele gegen Wolfsburg (1:1) und zuletzt Bremen (1:1), bei denen deutlich mehr drin gewesen wäre. Dies zeigt natürlich einerseits die Stärke des SC-Teams, kann sich aber andererseits später noch rächen.

Immer öfter: Der junge Jeong bekommt regelmäßig seine Einsätze. Prima!

Dabei waren es die im Ansatz heraus gespielten, aber nicht genutzten Torchancen, die hier vier Punkte gekostet haben. Hinzu kamen eklatante Fehler, die zu Gegentoren führten und die man beim SC eigentlich selten sieht. Beispielsweise Höflers Ballverlust in Dortmund in der gefährlichen Zone (von Reus abgegrätscht), der dann auch der Türöffner für die Dortmunder war. Und gegen Bremen war es ein Fehlpass von Lienhart am eigenen Sechzehner, der dann einen Strafstoß und den Ausgleich zum 1:1 nach sich zog. Dermaßen liegen gelassene Punkte ist für ein Team wie den SC Freiburg immer ein bisschen bedrohlich. Wenn die Balance kippt und das Selbstvertrauen leidet, ist man nämlich schnell da, wo es richtig weh tut. Und dies passiert ja besonders gerne nach erfolgreichen Runden wie der vergangenen, nach

denen man sich auf dem Weg zu noch mehr Stabilität wähnt. Nun gut, die Partie bei Union Berlin (Bauchgefühl eher schlecht, vor allem wenn bei den Berlinern Max Kruse mitkickt) hat jetzt schon richtungsweisenden Charakter. Geht es wie in Stuttgart mit breiter Brust offensiv zur Sache (am Samstag, 24.10, 15.30 Uhr), oder lässt man sich durch die kampfstarken Unioner das Wasser abgraben? Danach jedenfalls stehen zwei Partien an, in denen die Punkte recht hoch hängen. Zunächst kommt Leverkusen nach Freiburg (Sonntag, 1.11. um 15.30 Uhr), bevor es dann nach Leipzig geht (Samstag, 7.11. um 15.30 Uhr). Natürlich überlagerte zuletzt die angespannte Corona-Situation das Bundesliga-Geschehen. Da hat sich Dortmunds Boss Hans-Joachim Watzke im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF sogar gegen die umher schwirrenden Äußerungen von Kanzlerin Angela Merkel positioniert. Quasi ein Stilbruch im Verhältnis zum bisherigen Auftreten der DFL und der Bundesliga-Klubs, die eher auf Demut machten und keine Kritik an der Politik übten. Watzke wies darauf hin, dass der Verlust für die Dortmunder sich wegen der Geisterspiele auf eine Million Euro pro Heimspiel belaufe. Doch das kritisierte er gar nicht.

Vorbild: SC-Kapitän Christian Günter bringt mit seinen vielen Tempoläufen offensiv Schwung ins Spiel des SC

Er ließ durchblicken, dass die Geisterspiele das sind, was mindestens weiter funktionieren müsse, wenn es nicht eine ganze Reihe von Insolvenzen in der Bundesliga geben solle. Dies untermauerte er mit der Behauptung, dass es „nachweislich“ keinen einzigen Fall einer Ansteckung bei den Zuschauern in den Stadien gegeben habe. Sprich: Wink mit dem Zaunpfahl, dass es bei einem erneuten Shutdown durch die Politik auch noch Gerichte gibt, die dann die Verhältnismäßigkeit zu prüfen hätten. Watzke kritisiert Merkel für deren Aussage, dass es „Wichtigeres als Fußball“ gebe. Das sei natürlich so. Aber darum gehe es nicht. Es gehe um die „Gefährdungslage“ beim Fußball. Und die sei eben nach den bisherigen Erfahrungen kaum gegeben. Tja, da hat Watzke schon recht, dass – wie auch in Kultur und Gesellschaft – nix pauschal gilt.


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