PASSION Nr. 05

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5/2010 · € 9,-

PASSION

www.passion-magazin.de

5/2010

DAS Kundenmagazin von Blaser, Mauser, Sauer,

Zeiss und rws

ZEISS-Optiken

Absolut wintertauglich

Blaser R8

Resümee ihres Erfolges

SAUER 303 GTI

PASSION

DAS Kundenmagazin von Blaser, Mauser, Sauer, Zeiss und rws

Mit Loch und Bremse

www.passion-magazin.de


EDITORIAL

Schalten Sie doch einfach mal ab

E

s ist wie verhext – keine ruhige Minute im Büro, das Telefon klingelt ständig, E-Mails trudeln ein, dazwischen Konferenzen und Team-Besprechungen. Wer kennt das nicht? Man bekommt den Eindruck, dass unser Leben immer mehr von Zeitnot und Hektik bestimmt wird. Aber warum nicht auch mal kurz innehalten, träumen, gerade jetzt zur bevorstehenden Winterzeit? Ich sehe sie schon vor mir: Laut jagende Hunde, die die Rotte sprengen, der starke Keiler im pulverigen Neuschnee oder der heranschnürende Reineke in klirrend kalter Nacht – die späten Monate des Jahres bedeuten für uns Jäger Erntezeit. Der Winter 2009/2010 zeichnete sich in ganz Deutschland durch eisige Temperaturen und hohe Schneelagen aus. Wir Jäger und unsere Ausrüstung wurden auf eine harte Probe gestellt, und manch einer von Ihnen hat sich sicher gefragt, was es bei extremen Minusgraden zu beachten gilt.

Wir schützen uns im Winter gegen die Kälte, hüllen uns in warme Sachen – Die ausrüstung jedoch muss den eisigen temperaturen trotzen

K URZ UND BÜNDIG

Dass wir nicht nur draußen im Revier sind, sondern auch unserem Job mit der gleichen Passion nachgehen, sehen Sie auf den nächsten Seiten. Sie finden Tipps und Tricks der Herausgeber zum Thema Jagen bei Frost, erfahren, wie Sie mit Mauser-Produkten sicher zum Erfolg geführt werden und bekommen die eine oder andere Anregung zum Thema Bekleidung und Optik.

M 03 S TUTZEN

Ich wünsche Ihnen, nicht nur davon zu träumen, sondern wirklich spannende Drück- und Treibjagden sowie reizvolle Ansitze zu erleben. Vielleicht treffen wir uns ja auch auf einer der großen Jagdmessen in Hannover oder Dortmund? Ich würde mich freuen.

Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.

Kodiak.de 2010

Eine besinnliche Weihnachtszeit im Kreise Ihrer Familie und Waidmannsheil

Ihr

E RLEBE

Thorsten Mann Geschäftsführer Mauser Jagdwaffen

DIE

L EGENDE WWW .M AUSER . COM

05 PASSION

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inhalt

OPTIK

SEASON

munition Was das UNI

ProfessionalGeschoss von

RWS alles leistet, lesen Sie ab Seite

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Das Jagen bei Kälte scheint diesem Fuchs nicht viel auzumachen – aber haben extreme Minustemperaturen eigentlich Einfluss auf Funktionalität von Waffe, Optik und Munition? Was muss der Jäger alles beachten? PASSION hat nachgehakt, ab Seite

Wenn es dämmerig wird, dann spielt das ZEISS

Victory 8x56 T* FL seine

SHOWROOM

WAFFE

SAUER-Kipplaufwaffen

Blaser R8

Meisterliches aus Meisterhand......6

Was das Jägerherz begehrt............................................44

SEASON

Blaser K95

OPTIK

Klassik und Moderne....................58

Wenn der Nordmann übers Land zieht ...........................16

SAUER 303 In der Ruhe liegt die Kraft ...........70

Mit ZEISS …

Mauser M 03 „English“

… sorglos überwintern.................20

Auf feine englische Art.................76

Silver Selection

Blaser Custom

Mit RWS im ewigen Eis................26

Spitze der Jagdwaffenkunst.........78

REISE

SAUER 202

Blaser Academy

Blaser Safaris

Wie zerronnen, so gewonnen..................................32

Treffen mit der Flinte ...................88

Jagen unter Palmen.......................66

DRESS

MUNITION

Blaser active outfits

Silver Selection mit Uni Professional

Mit Sicherheit zum Erfolg............36

Victory Varipoint 1,1-4x24 T*

Brandneu – die

Victory 8x56 T* FL

SAUER 303 GTI mit Synchro- Lochschaft und Mündungsbremse

König der Nacht ...........................62

ZEISS-Kundenservice „Fünf Tage sind unser Ziel“.........74

Klein, aber oho...............................40

Von Argali, Hirsch, Keiler & Co.....................................54

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Auf dem Titel angekündigte Themen sind mit einer Titelbild: Uwe Riedel

62 waffe 70

Jagen bei Kälte

Mauser M 03 Trail

Trümpfe voll aus. Ein Praxisbericht ab Seite

„Das Ganze ist mehr…“...............86

Editorial......................... 3 Inhalt............................. 4 Aktuell......................... 12 Die Waffen der Profis.... 92 Schnappschuss........... 94 Termine........................ 96 Impressum.................. 96 man@work................... 98

gekennzeichnet. PASSION 05

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Fotos: RWS, Carl Zeiss Sports Optics, SAUER

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showroom

Meisterliches aus Meisterhand Bei SAUER INDIVIDUAL werden Kipplaufwaffen gefertigt, die die Tradition unvergänglichen Handwerks verkörpern – in enger Zusammenarbeit mit den Gebrüdern Frühauf entstehen die neuen Modelle mit den alten Suhler Genen in reiner Handarbeit.

Blattwerk: Vorn auf dem Baskül sowie auf der Laufwurzel bildet ein florales Ornament – unter anderem aus Eichenlaub – einen schönen Kontrast zu unserem Schwarzwild

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Wildstudie: Die Gravurmotive von Rothirsch und Wolf bilden einen Dreiklang aus Portrait, Bewegungsstudie und Wild in seinem Lebensraum. Sie sind in Bulino gehalten und von einer feinen Goldlinie umfasst

Sauer & Sohn Doppelbüchse Sie gilt nicht umsonst als der Traum des Hochwildjägers, die klassische Doppelbüchse. Greener-Riegel und doppelte Laufhaken bilden den stabilen Verschluss, während die Ejektoren nach Holland & Holland für einen sicheren Hülsenauswurf sorgen. Ein gerader Schaft mit Deutscher Backe, ein aufwendiges Stahl-Pistolengriffkäppchen und ein kontrastreiches Visier mit Messing-Perlkorn unterstreichen darüber hinaus auch die Praxistauglichkeit dieser Side-by-Side – ob in 7x57 R oder bis hoch hinauf zur „Königin“, der 9,3x74 R.

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showroom Verschluss-Sache: Doppelte Laufhaken und der GreenerRiegel bilden die stabile Verriegelung. Die tief erhaben modellierten Muscheln sind von Goldfäden eingefasst

Sauer & Sohn Büchsflinte Ausgehend von der Kastenschlossflinte Modell IX, gibt es nun auch wieder eine exklusive kombinierte Waffe aus dem Hause SAUER. Dabei steht die besondere Detailtreue im Fokus: Die klassische Deutsche Schäftung, das Standvisier mit Messing-Perlkorn und der Nachbau des Original Pistolengriffkäppchens unterstreichen die Eleganz. Ein Wechsellaufbündel erhöht die Einsatzvielfalt und eröffnet gleichzeitig durch Zierseitenplatten noch mehr Raum für Gravurträume. Das Kaliber-Portfolio erstreckt sich auf die 20/76 und reicht bei den Kugelpatronen von 7x57 R bis 9,3x74 R.

Aus Tradition: Die feine englische Arabeske im traditionellen Suhler SAUER-Stil rahmt die Tierstücke ein und wurde so von historischen Originalen übernommen

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showroom

Sauer & Sohn Meisterwerkflinte

Text: Sascha Numßen, Fotos: Jochen Frießner

Vor mehr als 100 Jahren erschuf J. P. Sauer & Sohn in Suhl das Symbol für Perfektion – die Meisterwerkflinte. Feinstes BüchsenmacherHandwerk erweckt diesen Mythos wieder zum Leben. Denn nur der Mechanismus des Original Sauer & Sohn Seitenschlosses erfüllt das „Gesetz des Thales“. Damit ist eine klassische 12er oder 20er Side-by-Side entstanden, die den Maßstab für Qualität und Eleganz verkörpert. Dabei reicht die Bandbreite an aufwendigen Gravuren von der feinen englischen Arabeske im traditionellen, alten SAUER-Vorkriegsgravurstil bis hin zu Sondergravuren nach Vorlage mit Goldfaden- oder -Blumeneinlage sowie in fotorealistischem Bulino.

Blütenmeer: Florale Bänder und aufwendigste Goldblumen umfassen den in Flachstich gearbeiteten Großen Hahn auf dem Baskülboden. Die seitlichen Spannanzeiger geben sicht- und fühlbar Auskunft über den Zustand des Sauer & Sohn Seitenschlosses

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Jagdszenen: Eine Goldfadeneinlage umschließt die kontrastreichen Jagdszenen – linksseitig einfallende Enten und rechtsseitig (siehe Bild unten) Meister Reineke, der den Hasen nachstellt

Mehr Infos unter www.sauer.de

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aktuell

Abgabe von Waffen

nur an Inhaber einer

Erwerbser laubnis.

B

ei der Drückjagd heißt es den Finger gerade lassen oder seine Chan cen konsequent nutze n. Lediglich zielen und abziehen zu müsse n, verschafft einen entscheidenden Vorte il. Daher führe ich seit vier Jahren aus Überz eugun g eine Selbstladebüchse . Und weil für mich die Handspannung, hohe Präzision und auch das Aussehen eine Rolle spielen, ist es die SAUE R 303.

Eine international hochkarätig besetzte 16-köpfige Fachjury hat das neue Corporate Design von SAUER, dessen Anwendung man auch in der neuen Anzeigenkampagne, dem neuen Hauptkatalog und auf der neuen Homepage sehen kann, im Bereich Unternehmenskommunikation mit dem begehrten „iF communication design award 2010“ ausgezeichnet. In diesem Jahr bewarben sich insgesamt 1687 Beiträge aus 26 Ländern. sn

Chris Balke, Kogel,

Berufsjäger und einziger hauptberuflicher Schwei ßhundf ührer Deutsch lands im Herzog tum Lauenb urg

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Traum-Stutzen zum erschwinglichen Preis Dem ganz speziellen Charme der äußerst kompakten und sehr präzisen K95 Stutzen Modelle kann sich kaum ein Jäger entziehen (siehe auch Seite 58). Mit dem K95 Stutzen „Edition“ Modell bietet Blaser diese Traumwaffe nun auch in einer Variante mit rundem Laufprofil und glattem, schwarz eloxierten Systemkasten zu einem besonders attraktiven Preis an. Für mehr Informationen wenden Sie sich bitte an Ihren Blaser Fachhändler. Red.

21.12.2009 16:57:16 Uhr

RWS – die erste Wahl der Champs RWS ist der exklusive Ausstatter der National Rifle Association in Großbritannien. Zuvor gewann der Munitionshersteller aus Fürth die internationale Ausschreibung, an der viele namhafte Wettbewerber aus dem Matchpatronenbereich teilgenommen haben. Die RWS-Munition bestach durch extreme Präzision auf weite Distanz. Und genau das ist es, was sich die auf Präzision versessenen Briten wünschen. Bei ihrem jährlich stattfindenden Imperial Meeting im traditionsreichen Bisley, der Wiege des Match-Schießens, wird mit der RWS-Patrone in .308 Win. auf eine Distanz von über 1000 Meter geschossen. Prompt kam es im zweiten Jahr beim Imperial Meeting zu einem sensationellen Ergebnis: mit RWS-Munition wurde so präzise geschossen, dass die NRA diskutiert, im nächsten Jahr die „Zehn“ auf der Scheibe zu verkleinern. Red.

Wer hervorragende Ergebnisse liefert, wird auf den Schultern durch die Massen getragen

Die Patrone der NRA (.308 Win. mit 10,0-Gramm-Geschossgewicht) gibt es auch in der neuen RWS Target Elite Matchpatronen Linie

Die Ausstattungsmerkmale: • Lauflänge 50 cm, rundes Laufprofil • Systemkasten ohne Seitenplatten, schwarz eloxiert, mit „goldenem“ K95 Schriftzug • Schaftholz der Klasse 3

Sehen und gesehen werden

Alt gegen neu

Besonders bei Gesellschaftsjagden kommt es darauf an, gesehen zu werden – das gilt für Schützen, Hundeführer und Treiber gleichermaßen. Die weich anliegende Fleece-Cap und der kuschelige Fleece-Schal von Mauser halten nicht nur warm, sondern fallen durch das signalfarbene Orange optimal auf. Lassen Sie sich deshalb das Plus an Sicherheit nicht entgehen. Cap und Schal erhalten Sie im Fachhandel. Red.

Ab sofort werden Ihnen bei Ihrem Blaser active outfits-Händler in Deutschland und in Österreich 100 Euro gutgeschrieben – bei Abgabe Ihrer alten Jagdhose und gleichzeitigem Kauf einer Argali Premium Hose Light (Damen oder Herren). Dabei ist es nebensächlich, wie zerschlissen Ihre Jagdhose ist und von welcher Marke sie stammt. Aber sputen sollten Sie sich, denn die Aktion geht nur bis Ende 2010. Mehr Infos dazu unter Tel. 0 75 62/70 23 23 oder im Internet unter www.activeoutfits.de – hier können Sie auch den neuen Katalog downloaden. Red.

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Zur Begrüßung werden beim Imperial Meeting einige Salven aus historischen Kanonen abgefeuert

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Fotos: SAUER, Blaser, Blaser active outfits, RWS, Mauser

SAUER gewinnt „iF design award“


Aktuell

Blaser-Cup: Dabei sein ist alles

Auf zum Finale am Dornsberg: Jetzt geht's ums Ganze

Fotos: von Quadt, Bliesener, Klaene

Auch der diesjährige Blaser-Cup war ein voller Erfolg. Begeisterte Jagdparcours-Schützen aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz kamen zusammen, um sich für das Finale auf dem Dornsberg zu qualifizieren. Eines stand bei allen Teilnehmern immer im Vordergrund: der Spaß am Flintenschießen.

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om Jungjäger bis zum „alten Hasen“ – über 240 Jägerinnen und Jäger waren mit Begeisterung dabei und sorgten für eine außergewöhnliche Atmosphäre. Die Organisatoren und die Sponsoren konnten dann auch, nicht zuletzt wegen des bei allen drei Veranstaltungen herrlichen Wetters, ein mehr als zufriedenstellendes Resümee ziehen. Bei den Qualifikationsschießen Nord in Coesfeld und Süd auf dem Dornsberg qualifizierten sich 80 Schützen für das spannende Finale am Bodensee, das zum zweiten Mal in Folge der amtierende Deutsche Meister im Jagdparcoursschießen, Markus Leibinger, gewann. Viel Spaß hatten aber auch die noch nicht so geübten Schützinnen und Schützen, die sich – dank zahlreicher Tipps und Tricks von erfahrenen Teilnehmern und einer eigenen Wertung – ebenfalls fürs Finale qualifizieren konnten.

Jede Menge gute Laune: Die Freude am Flintenschießen stand an erster Stelle – und ist auch für 2011 garantiert

Der Hauptgewinn, eine Blaser Bockflinte F3, sowie zahlreiche weitere Sachpreise im Gesamtwert von über 15.000 Euro wurden unter allen Teilnehmern verlost. Selbstverständlich wird im Frühjahr 2011 wieder eine neue Runde des Blaser-Cups starten – seien Sie dabei! Red.

Teilnehmen am Cup 2011 Teilnahmebedingungen: • Spaß am Flintenschießen • gültiger Jagdschein (Jungjäger­ wertung: maximal drei Jahresjagdscheine) Anmeldeschluss: März 2011

Begeisterung verbindet: Beim diesjährigen Blaser-Cup waren erfreulich viele Damen dabei

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Details, Termine und Anmeldung unter www.blaser-cup.de

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season

Wenn der Nordmann übers Land zieht

Foto: Blaser, Joachim Hartmann

Es gibt Tage, an denen jagt man noch nicht einmal seinen Hund vor die Tür – Wintertage mit Eis, Schnee und klirrender Kälte. Und doch treibt es uns nach draußen, wer weiß, vielleicht geht ja doch was, der Gamsbock, Keiler oder Fuchs. Aber welchen Einfluss haben eigentlich knackige Minustemperaturen auf Waffe und Munition? Und was tun, wenn die Ausrüstung nass geworden ist?

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season

Trotz Ilaflon®-Beschichtung und Plasma-Nitrierung sollte man die Stahlteile ab und zu mit einem Tuch abwischen und einölen

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Bei Büchsen- und Schrotpatronen zeigen sich bei extremen Temperaturen zumindest ballistisch Auffälligkeiten. Bei der Jagd mit der Kugel bei frostigen Temperaturen sind beispielsweise Gasdruckabfälle zu verzeichnen, die unter Umständen Haltepunktkorrekturen notwendig machen können – bei 200 Meter rund drei Zentimeter. Welchen Einfluss dabei das kleinste und dadurch vermeintlich unbedeu-

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Nach 48 Stunden Härtetest im Salzbad: Die Ilaflon® beschichteten Stahlteile (oben) von SAUER sind völlig rostfrei, nur die Salzkrusten sind Überbleibsel vom Extremtest. Dagegen zeigt die matt brünierte Oberfläche starke Korrosionen (unten). Sogar der Block aus Stainless Steel ist angegriffen Zündet immer zuverlässig: Das Super Clean Zündhütchen funktioniert bei plus 60 und minus 60 Grad und ist komplett schadstofffrei

tenste Teil der Patrone, das RWS-Super Clean Zündhütchen hat, erfahren Sie im Artikel ab Seite 26. Schrotpatronen reagieren übrigens relativ sensibel auf zweistellige Minustemperaturen, denn Druck und Geschwindigkeit und entsprechend Energie nehmen dann ab. Die Folge: Die Wirkungsgrenze der Schrote wird reduziert, was wiederum auch Rückschlüsse auf die Schockwirkung ziehen lässt – und das sollte sowohl bei der Hasenjagd als auch beim Ansitz auf den Rotrock am Luderplatz berücksichtigt werden. Hier lohnt sich der Kauf von Qualitätsprodukten – der Wirkungsbereich der Schrotgarbe bei strengem Frost verringert sich bei Premium-Munition um maximal fünf Meter, bei Patronen mit

minderer Qualität kann das schon mit bis zu zehn Metern zu Buche schlagen, so die Einschätzung der DEVA- und Rottweil-Experten. Und das bedeutet für den Nieder- und Raubwildjäger: Gute Patronen kaufen oder viel näher ran ans Wild. Wenn man ein paar Stunden in der Kälte ausgeharrt hat und dann endlich wieder zu Hause ankommt, sollte man Waffe, Optik und Munition – ohne Schutzhüllen – einfach bei normaler Zimmertemperatur auslüften und einige Stunden lang trocknen lassen. Dabei gilt es selbstverständlich, die Bestimmungen des Waffengesetzes zu berücksichtigen. Die Stahlteile an den Waffen weisen eine Plasma-Nitrierung (Blaser und Mauser) auf oder sind mit Ilaflon®

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Alles Gute kommt von oben: Damit Schnee, Dreck und Nässe nicht in die Laufmündung gelangen, gibt es für die Mauser M 03 Modelle signalfarbene Patches, die sie abdecken. Beim Schuss wird das Patch durch den Gasdruck nach vorn geschleudert

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(SAUER) beschichtet – um gegen Rost zu schützen. Trotzdem sollte man Lauf, Kammer, Abzug etc., nachdem sie getrocknet sind, mit einem Tuch abreiben und ölen. Gewehren, die nicht mit Kunststoffschäften, sondern mit Holzschäften ausgestattet sind, gilt besonderes Augenmerk. Auch hier lautet die Regel: In Ruhe lüften und trocknen lassen, und dabei bitte keinesfalls auf die Heizung legen – der extreme Wechsel zwischen Kälte und Hitze kann nasses Holz zum Reißen bringen. Wenn es frisch geschneit hat, der Weiße Leithund die eine oder andere Spur und Fährte in Ihrem Revier offenbart, sollten Sie Ihre Gewehrmündung auf alle Fälle von oben schützen. Stellen Sie sich vor, Sie neuen während Ih-

rer Pirsch einen Schwarzkittel aus und müssen sich Ihren Weg durch eine tief verschneite Dickung bannen – Mauser hat für solche Witterungsverhältnisse das Muzzle-Safe entwickelt. Das orangefarbene Patch wird in eine spezielle Senkung an der Mündung eingesetzt, und schon haben Schnee, Dreck und Nässe keine Chance mehr. Abschließend betrachtet ist eigentlich alles halb so wild mit dem Schuss bei Eis und Schnee. Er unterliegt gewissen physikalischen Gesetzmäßigkeiten, die es zu wissen lohnt. Starke Einschränkungen müssen die Kugeljäger beim richtigen Handling Ihrer Waffe nicht hinnehmen, nur die Flintenjäger unter uns sollten mit der geringeren „Reichweite“ der Schrote rechnen. Red.

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Fotos: RWS, SAUER, Mauser, Joachim Hartmann

enn Väterchen Frost uns fest im Griff hat, passen wir uns den kalten Temperaturen an, stülpen eine dicke Jacke über, schlüpfen in den Ansitzsack und halten unsere Hände mit Handschuhen oder Öfchen warm. Waffe, Munition und Optik dagegen müssen die schneidende Kälte einfach aushalten, sind ihr mehr oder weniger ausgeliefert. Qualitätsprodukte stecken die Kälte jedoch in der Regel gut weg. Nur ein Phänomen scheint im Winter verstärkt aufzutreten: Zündversager. Die sind jedoch nicht auf die Munition zurückzuführen – hier spielt uns ungeeignetes Konservierungsmittel (Öl) im Schloss der Waffe einen Streich, das bei starken Minusgraden die Viskosität von steifem Fett annimmt. Es hemmt den Schlagbolzen so, dass dessen Aufschlagimpuls nicht mehr ausreicht, um das Zündhütchen zu zünden. Deshalb bietet es sich an, die Waffe noch vor der Wintersaison beim Büchsenmacher durchsehen zu lassen. Im Rahmen der Inspektion und mit der Verwendung dünnflüssiger, nicht stockender Öle sollte dieses Problem eigentlich behoben sein. Treten dann trotzdem noch Zündversager auf, liegt es höchstwahrscheinlich an der Schlagbolzenfeder, die möglicherweise unter altersbedingten Ermüdungserscheinungen leidet. Einfach auswechseln, und schon steht dem Winter-Waidwerk nichts mehr entgegen.


optik

Mit ZEISS sorglos überwintern Der Winter zieht uns immer wieder in seinen Bann – ob es die Pirsch durch die frisch verschneite Landschaft ist, der Ansitz in eisiger, glasklarer Mondnacht oder die kurz anberaumte Drückjagd beim Nachbarn. An die Ausrüstung werden in dieser kalten Zeit besonders hohe Ansprüche gestellt. In Wetzlar bei Carl Zeiss werden deshalb Zielfernrohre, Ferngläser, Spektive und Laserentfernungsmesser regelrecht eingefroren. Theorie und Praxis liegen sehr eng beieinander – wie dieser Erfahrungsbericht aus dem vergangenen, Winter zeigt. Text: Wolf Wehran, Fotos: Carl Zeiss Sports Optics

A

nsitz auf Sauen in Mecklenburg-Vorpommern bei Vollmond und Schnee. Die Kanzel ist offen, und es müssen so um die minus 20 Grad sein. Ich habe mich auf die beißende Kälte eingestellt, mich in warme Kleidung gehüllt. Um die Optik mache ich mir keine Sorgen – dem Rat meines Freundes folgend, habe ich die SAUER 202 in 9,3x62 mit dem ZEISS Victory Varipoint 2,5-10x50 T* nach Wintereinbruch bei minus 15 Grad für zwei Stunden draußen am Schießstand kalt werden lassen und dann eine Fünfergruppe auf 100 Meter geschossen. Die lag geringfügig tiefer als beim Einschießen bei sommerlichen Temperaturen – also vernachlässigbar. Mein bevorzugtes Ansitzglas, das ZEISS Victory 8x56 T* FL, ist wintertauglich, alle Bedienungselemente bleiben auch bei tiefen Minusgraden leichtgängig,

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sind sogar mit Handschuhen leicht und präzise bedienbar. Davon hatte ich mich während einer Werkbesichtigung in Wetzlar überzeugen können – der Abteilungsleiter der Qualitätssicherung führte mich zur Endkontrolle. Hier müssen alle Produkte nach ihrer Fertigstellung eine sehr kritische Prüfung bestehen. Kompromisse? Fehlanzeige! In der Klimakammer prüften in Polarkleidung gehüllte Mitarbeiter die Bedienungselemente von Ferngläsern und Zielfernrohren. Die Optiken waren über vier Stunden lang minus 40 Grad Celsius ausgesetzt. Natürlich wird auch das andere Extrem ausführlich getestet, schließlich müssen die Geräte ja auch bei tropischer Hitze funktionieren – im Labor nachgestellt bei plus 70 Grad und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit.

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optik Frostige Angelegenheit: Am Carl Zeiss Standort in Wetzlar werden die Ferngläser und Zielfernrohre bei minus 40 Grad in der Kühlkammer auf Eis gelegt. Nach vier Stunden werden alle verstellbaren Elemente, wie beispielsweise die Okularverstellung und der Vergrößerungswechsler, auf Funktionstüchtigkeit überprüft

Es ist schon beeindruckend, dass die ZEISS-Produkte Kälte- und Hitze so wegstecken, denke ich und schaue aus meiner Kanzel Richtung Mond. Sicher tragen Konstruktion und die Wahl des Materials für die einzelnen Komponenten maßgeblich dazu bei, dass extreme Temperaturen den ZEISS-Ferngläsern und -Zielfernrohren nichts anhaben können. Die optischen Systeme in den Geräten sind so befestigt, dass sich ihre sehr präzise Lage durch hohe Plusoder Minusgrade nicht verändern kann und die fabelhafte Bildqualität unter allen Bedingungen erhalten bleibt. Selbstverständlich sind die Ferngläser und Zielfernrohre von Carl Zeiss mit Stickstoff gefüllt, das schafft ein trockenes „Innenklima“ und verhindert das Beschlagen der inneren Glasoberflächen bei schnellem Temperaturwechsel. Alle Dichtungen sind gasdicht und damit natürlich auch wasserdicht. Ich schaue durch mein 8x56 T* FL. Fuchs! Er nutzt den Schatten der Bäume und schnürt spitz von mir davon. Ich setze das Glas wieder ab. Mein Victory 8x56 T* FL hatte ich mir vor vier Jahren angeschafft. Für mich war mit entscheidend, dass es mit LotuTec® ausgestattet ist – seit 2006 werden alle ZEISS Victory Ferngläser und Zielfernrohre mit dieser speziellen Beschichtung auf den Außenlinsen versehen. LotuTec® sorgt dafür, dass die Oberfläche der äußeren Linsen wasser- und schmutzabweisend ist. Tropfen und Schneeflocken perlen ohne nasse Spur ab. Die Sicht bleibt klar – die Zeiten des ständigen Abwischens mit dem Taschentuch bei Regen oder Schneefall und der damit verbundene, getrübte Blick durch die Mattscheibe sind damit endgültig passé.

Seit 2006 haben alle ZEISS Victory Ferngläser und Zielfernrohre eine in der Praxis äußerst hilfreiche Eigenschaft, die den Durchblick bei Regen und Schneetreiben ungetrübt bleiben lässt: LotuTec®, eine spezielle Beschichtung der Außenlinsen macht deren Oberfläche wasser- und schmutzabweisend. Tropfen und Schneeflocken perlen ohne nasse Spur ab, die Sicht bleibt klar.

Die optischen Systeme von ZEISS sind in den Geräten so befestigt, dass Sich ihre sehr präzise lage durch plus- oder minusgrade nicht verändern kann Vom Eise befreit: Stolz präsentiert ein ZEISS-Mitarbeiter das voll funktionstüchtige Victory Varipoint, das vier Stunden bei minus 40 Grad schadenfrei überstanden hat

Aufgefüllt: In dieser speziellen Kammer werden die Zielfernrohre mit Stickstoff gefüllt

Schon längst hat bei Carl Zeiss auch die Elektronik Einzug gehalten – in den Entfernungsmessern für die Tasche, in Ferngläsern, Zielfernrohren oder beim Victory PhotoScope. Die Energie für beleuchtete Absehen, Laser-Entfernungsmessung etc. „ziehen“ all diese Geräte aus Batterien oder Akkus. Bei winterlichen Temperaturen verringern sich übrigens bei Batterien auf Alkaline-Basis die Leistung

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LotuTec® – Schutzschicht für die Optik

Nichts durchlassen: Jedes Produkt wird auf seine Dichtigkeit überprüft. Das Messen der sogenannten „Leckrate“ zeigt an, ob das Produkt die Prüfung besteht

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optik

Leichtes Spiel: Die ZEISS-Zielfernrohre behalten auch bei eisigen Temperaturen ihre Leichtgängigkeit beim Vergrößerungswechsel, bei der Dioptrien- und, sofern damit ausgestattet, bei der Parallaxenverstellung

und damit auch die Betriebsdauer erheblich. Lithium-Batterien dagegen, wie sie in den Geräten von Carl Zeiss auch als Knopfzellen verwendet werden, verlieren bei gleichen Temperaturen deutlich weniger, allerdings wird ihre Betriebsdauer ebenfalls eingeschränkt. Die Lebensdauer der Batterie ist unterschiedlich, denn manche Systeme konsumieren – je nach Hersteller – mehr Strom oder haben keine zeitgesteuerte, automatische Abschaltung – im Gegensatz zu Carl Zeiss. Um trotzdem einem „Blackout“ vorzubeugen, lege ich deshalb vor der ersten Drückjagd immer eine neue Knopfzelle in meine Zieloptik ein. Eine weitere halte ich in der Brust- oder Hosentasche warm. Zugegeben, das Wechseln der Knopfzelle im Zielfernrohr ist nur ohne Handschuhe möglich und bei spürbaren Minusgraden eine zittrige Angelegenheit. Dank

der Neubestückung vor Jagdbeginn habe ich aber bisher allerdings noch keine Batterie draußen wechseln müssen. Sollte sie während der Drückjagd doch den Geist aufgeben, würde das für den Waidmann, der mit einem Victory Varipoint ausgestattet ist, nicht „Jagd vorbei“ bedeuten. Mit dem dann sichtbaren schwarzen Punkt kann man bei Tageslicht auch noch trefflich schießen. Der Mond in Mecklenburg-Vorpommern wirft helles Licht auf den Schnee. Die Bühne vor mir ist leer. Vielleicht ist das Licht einfach zu gleißend? Ich glase noch einmal mit meinem ZEISS Victory 8x56 T* FL den Waldrand ab. Ich muss die Schärfe etwas nachregulieren, das klappt auch mit meinen dicken Handschuhen prima.

Die einwandfreie Bedienbarkeit fiel mir schon während meiner winterlichen Muffelwidderjagd in Spanien in den Bergen von Toledo angenehm auf – da hatte ich allerdings das superleichte Victory 8x32 T* FL Fernglas dabei. Auch das ließ sich, trotz Handschuhen, optimal fokussieren. In Spanien war es nicht ganz so kalt wie hier in meiner Kanzel. Vielleicht lag es auch daran, dass mein Jagdbegleiter Alfredo und ich pirschten. Ich erinnere mich gern zurück – in der Nacht hatte es geschneit, der Morgen war klar und das Thermometer zeigte minus 14 Grad. Mit von der Partie war die leichte Blaser Kipplaufbüchse in 7x65 R mit dem schlanken Victory Varipoint 2,5-10x42 T* mit Absehen-Schnellverstellung (ASV). Der kleine ZEISS Entfernungsmesser Victory 8x26 T* PRF steckte in meiner Tasche. Alfredo und ich hielten damals Ausschau nach einem alten Einzelgänger, einem „macho viejo“. Wir bekamen kleinere Gruppen von Muffelschafen und Widder in Anblick, doch der Gesuchte war nicht darunter. Wir wollten uns gerade mit einer kleinen Vesper stärken, als Alfredo mit dem Kopf in eine Richtung deutete – da stand er, der „macho viejo“. Im Glas sah ich ihn auf geschätzte 200 Meter. „Acht bis zehn Jahre“, flüsterte Alfredo und nickte mir zu. Da hatte ich meinen Entfernungsmesser schon vor dem Auge und sah im Display die rote Zahl 248, gefolgt von H 14. Schnell den ASV-Knopf am Victory darauf eingestellt – auch das ist mit Handschuhen kein Problem – und am Baum angestrichen. Das Echo des Schusses verhallte, der „macho viejo“ machte einen Schritt nach vorn, schwankte und lag. Dank der Absehen-Schnellverstellung hatte ich aufs Blatt halten können. „Enhorabuena“, das spanische Waidmannsheil. Die Kälte kriecht an mir hoch. Ich friere auf meiner Kanzel in Mecklenburg-Vorpommern. Da helfen auch die schönen Erinnerungen an Spanien wenig. Noch einmal abglasen – nichts. Mein Entschluss steht fest: Ab ins gemütliche Warme. Die Optik ist mit Sicherheit voll einsatzbereit, auch bei diesen frostigen Temperaturen, nur ich nicht – leider.

Mit scharfem Blick: Sogar mit dicken Handschuhen lassen sich die ZEISS-Ferngläser hervorragend fokussieren

Mehr Infos unter www.zeiss.de/sportsoptics

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season

Mit RWS im ewigen Eis Schlittenhunde angespannt – und los geht‘s. Was wie ein Abenteuer aussieht ist, ist für Kasper Johansen normale Arbeit. Seine Expeditionen führen ihn durch Grönland, dabei bestimmen Kälte, Eis, Schnee und Eisbären seinen Alltag. Der Forscher hat PASSION erzählt, wie er sich vor EisbärAngriffen schützt, warum er der Silver Selection sein Leben anvertraut, und wonach er in der weißen Welt sucht. Fotos: RWS

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season Extremwissenschaftler: Kasper Johansen, Däne, bereist regelmäßig Grönland für Forschungsprojekte. Er ist begeisterter Jäger und lebt in Kopenhagen

Und das ist auch der Grund, warum sich Ihr Institut so detailliert mit der Auswahl von Munition befasst? Stimmt, wir arbeiten meist im Norden und Osten Grönlands, dort ist die Gefahr von Eisbär-Angriffen permanent präsent. Aus diesem Grund ist jeder von uns bewaffnet, und wir achten sehr penibel auf das richtige Equipment für den wohl härtesten Einsatz. Das hört sich gefährlich an …

Sie sind für das dänische National Environmental-Research-Institut im Forschungsteam tätig und viel unterwegs. Wer ist Ihr Auftraggeber und wohin gehen Ihre Expeditionen?

Mehr Infos unter www.rws-munition.de

Verdrängt: Das Eis zieht sich durch die globale Klimaerwärmung immer stärker zurück – zum Leidwesen der Eisbären

Wir reisen im Auftrag unserer dänischen Königin und sind jeden Sommer in Grönland unterwegs. Unser Institut ist im Schwerpunkt Berater in Umweltfragen für das ,Bureau of Petrol and Minerals (BMP) of Greenland‘. Die Suche nach Öl wird in den letzten Jahren auf Grönland immer weiter vorangetrieben. Da wir den Lebensraum von heimischem Wild nicht gefährden oder gar einschränken wollen, sind wir diejenigen, die darüber beraten, wo überhaupt nach Öl gebohrt werden darf.

Lebensräume und die temporäre Ausbreitung von Tierarten per Satellit, um sie vor Eingriffen von außen zu schützen. Wir unternehmen jedes Jahr längere Expeditionen, damit das Bild vervollständigt werden kann. Nur so sind für uns Öl-Bohrungen auf Grönland zu verantworten. Und wie kann man sich eine solche Expedition vorstellen, so wie damals, wie vor 50 Jahren? (Lacht) Ja und nein! Wenn wir ein bestimmtes Areal untersuchen wollen, werden wir dorthin eingeflogen. Das gab es zu Zeiten der großen Abenteurer im Eis wohl nicht. Von da aus geht es jedoch sehr traditionell mit Booten und Zelten weiter.

Das hört sich nach ziemlich viel Verantwortung an.

Klingt nach echtem Abenteuer!

Richtig. Deshalb betreiben wir auch einen großen Aufwand. Wir erfassen auf Grönland vor allem die wesentlichen

Das kann man wohl sagen, es geht dann immer noch sehr rustikal zu: Keine Toiletten, nur Schmelzwasser und Eisbären.

… ist es auch, von Jahr zu Jahr mehr. Vor Jahren hatten wir noch wenig Kontakt zu Eisbären, aber das hat sich dramatisch geändert. Der vergangene Sommer ist jedoch der bislang extremste.

Bei RWS überlässt man nichts dem Zufall. Deshalb wurde die Silver Selection mittels harter NATO-Kriterien auf ihre Funktionstüchtigkeit auch bei extrem kalten Temperaturen getestet. Die Patronen wurden – wie die untere Fotoreihe belegt – bei minus 54 Grad gelagert (1), anschließend vom Eis befreit (2) und direkt danach gezündet (3). Es zeigte sich, dass das Super Clean Zündhütchen absolut zuverlässig zündete. Der anschließende Beschuss eines Gelatineblocks (4) mit dem EVOGeschoss stellte die Tiefenwirkung unter Beweis – extrem wichtig, wenn man auf schweres Wild jagt. Auch die Patronenhülsen der Silver Selection wurden einem Extrem-Test unterzogen und 48 Stunden lang in ein Salzbad getaucht. Danach sah die Silver Selection aus wie neu (5) und ist voll funktionstüchtig – dank der goldbeschichteten Zündhütchen und der Nickeloberfläche der Hülse, die der Standardhülse fehlt. Fazit: Die Silver Selection ist absolut wintertauglich.

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Was hat sich genau verändert? Die Eisbären verlieren ihre Scheu. Wir können sie normalerweise durch Schüsse in die Luft verjagen – sich darauf hundertprozentig zu verlassen, sollte man aber nicht, schließlich kommt es doch manchmal zu Angriffen.

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Sind dabei Menschen ums Leben gekommen? In diesem Sommer zum Glück nicht. Jedoch gab es erst kürzlich wieder einen Verletzten. Der Mann war im Auftrag des Nationalmuseums unterwegs und wurde von einem Bär völlig überraschend angegriffen – ein Kollege musste ihn erlegen. Wir sind alle froh, dass der Mann überlebte, aber es war wirklich sehr, sehr knapp. Nach diesem Übergriff hat das Institut die Sicherheitsvorkehrungen weiter verschärft. Eine wesentliche Maßnahme ist der Einsatz von hochwertiger Munition. Wir bevorzugen die Silver Selection von RWS.

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Warum? Zum einen wegen des EVOLUTIONGeschosses, aber zum anderen auch wegen der Hülse und des Zündhütchens. Wir müssen unter härtesten Bedingungen arbeiten, haben extreme Temperaturen von minus 20 Grad und kälter. Sorgen bereiten uns auch Korrosionen und Versager – knackige Minustemperaturen, Transport unseres Equipments in Booten etc. Dabei bleibt natürlich nicht immer alles trocken. Die Silver Selection ist unter

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season diesen Extrembedingungen für uns, alles in allem, die beste Lebensversicherung.

Innovation macht den Unterschied

Sie erwähnten eben das EVOLUTIONGeschoss. Wir brauchen maximale Stoppwirkung, selbst wenn man schwere Knochen trifft – und die hat ein 600 Kilogramm schwerer Eisbär in jedem Fall. Falls wir den Bären direkt von vorn beschießen müssen, ist die Tiefenwirkung des EVOLUTION-Geschosses überlebenswichtig, schließlich kann dann auch mal der gewaltige, massige Schädel des Eisbären im Weg sein, und da muss das Geschoss schließlich durch. Warum häufen sich eigentlich die Begegnungen mit den Eisbären?

Sie greifen bei der Munition auf die Silver Selection zurück – welche Büchsen führen Sie und die übrigen Expeditionsteilnehmer eigentlich? Wir haben Repetierer mit Mauser-System im Kaliber .30-06 dabei, in Stainless-Ausführung mit Kunststoffschaft. Die Waffen müssen extremer Belastung durch Salzwasser etc. standhalten und voll funktionsfähig bleiben. Was tun Sie konkret, wenn Sie Kontakt zu einem aggressiven Eisbären haben? Das hängt immer von seinem Verhalten ab. Wenn wir ihn zuerst sehen, machen wir zunächst einen großen Bogen um ihn. Taucht er in der Nähe von uns auf, versuchen wir ihn mit Warnschüssen zu vertreiben. Wenn das nichts bringt, erkennen wir schnell, ob die Situation für

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uns gefährlich wird – das sieht man auch an seinen Bewegungen sehr genau.

pulver der Patrone anzündet, desto geringer sind die Auswirkungen – das ergaben Messungen bei RWS (siehe erste Graphik). Bei schlechten Anzündungen dagegen hat man Streuungen in der Anzündzeit und im Gasdruck, auf der ganz unten stehenden Graphik deutlich in Form von ausgefransten Kurven zu erkennen. Sie veranschaulicht die erschwerte Anzündbarkeit der bei Kälte träger werdenden Treibladungspulver. Daher ist eine Zündflamme gefragt, die, unabhängig von der Außentemperatur, konstant die gleiche Leistung entfaltet und dadurch die Treibladung gleichmäßig zur Anzündung bringt. Es handelt sich dabei zwar um Abweichungen im Minimalbereich, aber wenn es um Präzision geht, können sie über Treffer oder Fahrkarte entscheiden. Bleibt festzuhalten, dass das Jagen bei Kälte zwar Einfluss auf die Ballistik einer Büchsenpatrone hat, es bei hochqualitativen Komponenten allerdings keinen Grund zur Besorgnis gibt.

Wie sehen die dann aus?

Und dann? Dann schießen wir. Das ist jedoch immer der letzte Ausweg, denn der Schuss auf einen angreifenden Eisbären ist risikoreich. Wenn man ihn nur verwundet, wird er noch viel gefährlicher. Trainieren Sie eigentlich diese Gefahrensituationen? Sicher, Sie müssen bedenken, dass nicht alle von uns Jäger sind. Zudem ist der Stress in einer Gefahrensituation gewaltig, und genau das wird mit einem Schießtrainer simuliert und geschult.

Superclean: Bei minus 54 Grad spielt der Superclean-Zündsatz seine Stärken aus. Der regelmäßige Verlauf der Kurven steht für eine extrem gleichmäßige Anzündung des Pulvers

Gasdruckverlauf

Der Eisbär bewegt sich schnell und sehr zielstrebig auf Sie zu. Wenn er sich innerhalb von 25 Metern zum Sprung vorbereitet, ist es allerhöchste Zeit zu reagieren.

DIE Silver-selection ist unter diesen Extrembedingungen für uns die beste lebensversicherung

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Wettbewerber: Hier zeigt sich bei Kälte ein anderes Bild, die Kurve ist ausgefranst und spiegelt einen ungleichmäßigen Abbrand des Pulvers wider

Gasdruckverlauf

Die globale Erwärmung ist in der Arktis deutlich zu spüren, und den Eisbären schwinden einfach die Lebensräume. Normalerweise sieht man in Grönland keine Eisbären, denn wie ihr Name schon sagt, sind sie nicht an Land zu Hause, sondern im Eis. An der Küste finden die Eisbären zudem weniger Nahrung, sie beginnen allerdings zu begreifen, dass Menschen doch auch in ihr Nahrungsspektrum passen. Der Bär, der bei dem Angriff auf den zuvor genannten Kollegen erlegt werden musste, hatte teilweise nur Seegras im Magen – das macht deutlich, wie schlecht es um ihren Lebensraum steht.

Klassenprimus: Die Silver Selection mit dem EVOLUTION-Geschoss gibt es in den Kalibern .308 Win., .30-06, .300 Win. Mag., 9,3x62 und 9,3x74 R

Büchsenpatronen zeigen in der Außenballistik bei niedrigen wie auch bei hohen Temperaturen gewisse Auffälligkeiten. Afrikajäger wissen, dass mit zunehmender Erwärmung der Gasdruck und die Geschwindigkeit leicht steigen und damit auch die Trefferlage. Das resultiert aus der schärferen Abbrandcharakteristik des Pulvers bei Hitze – die Umsetzung des Pulvers in den gasförmigen Zustand erfolgt durch den ausgetrockneten Zustand schneller. Mit der Kälte wiederum verhält es sich genau andersherum, Gasdruck und Geschossgeschwindigkeit nehmen leicht ab, so dass man den Haltepunkt auf weite Distanzen jenseits der 200 Meter-Marke um zwei Finger breit nach oben korrigieren kann – in der Praxis ein kaum wahrnehmbarer Effekt. Anders als bei hohen Plustemperaturen hat bei extremen Minustemperaturen das Zündhütchen einen großen Einfluss, denn je nachdem, wie gleichmäßig es das bei Kälte schwerer entflammbare Treibladungs-

Letzte Frage, was schießen Sie privat, zu Hause in Dänemark? Die .308 mit RWS-Doppelkern für die Jagd und die GECO Target auf dem Schießstand.

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Das Interview führte Peter Hansen. PASSION 05

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Wie zerronn e n , so gewonne n

Eine glaskla re Mondnac ht im Winte die dem Sc r, zwei Jäge hwarzwild n r, a chstellen – alles wie im eigentlich is mer, aber e t be Hier ein Au szug aus de n nur eigentlich. m Jagdtagebu Dr. Florian H ch von ilsenbeck.

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m 18. Februar diesen Jahres breche ich mit meinem Freund Willi – einem passionierten Jungjäger – bei hoher Schneelage und gutem Mond zur Saujagd auf. Im Revier Tremhof angekommen, geht die Fahrt noch knapp einen Kilometer weiter, bis selbst der Kombi mit Allrad an seine Grenzen stößt. Also weiter zu Fuß. Willi setze ich an der Felsen-Kanzel ab. Sie steht an einem Dickungsrand, und hier sind die Schwarzkittel gern unterwegs. Ich selbst pirsche. Nach einer halben Stunde biege ich leise um eine Kurve, und es wird die Sicht auf einen Weg frei. Da! Mehrere schwarze Butzen, 80 bis 100 Meter entfernt. Fünf Überläufer, alle um die 40 Kilogramm schwer – die passen. Das Stück links zeigt eindeutig einen Pinsel. An meinem Gramlich-Schießstock mit meiner SAUER 202 Take Down angestrichen, fasse ich das linke Keilerchen ins Absehen. Durchatmen, sauber ins Leben und raus ist die Kugel. Durch die Zieloptik sehe ich die Sau am Platz verenden, ich freue mich über den guten Treffer. Beim Angehen zähle ich 170 Schritte. Puh, doch weiter als gedacht. Aber nicht nur bei der Entfernung scheine ich mich vertan zu haben, auch die Sau wird beim Herantreten immer größer. Der Überläufer hat keine 40 sondern 50 Kilo. Das Keilerchen am Bergegurt festgezurrt, trete ich meinen Rückweg an Richtung Willi – der Schnee ist hoch, die Beute schwer, ich ächze, stöhne und schwitze. Willi hatte zwar Anblick von seiner Kanzel aus, aber kam nicht zu Schuss. Am Auto werden zunächst die Büchsen entladen und die Magazine geleert. Ich schaue meinem Begleiter beim Verstauen von Handschuhen und Jacke zu und lege dabei mein 3-Schuss-Magazin aufs Autodach. Niemals lege ich etwas aufs Autodach, nie. Wir brechen den Überläufer auf, wuchten ihn schließlich in den Kombi und fahren los. Irgendwann frage ich Willi: „Wo hast du deine Patronen, wo ist dein Magazin?“ Seine Antwort: „Patronen am Mann, Ma-

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Pause. „Bist du noch dran, Flori?“ Ich schnappe gerade nach Luft. Jürgen: „Reingedrückt war es, in der Harvester-Spur. Der ist bestimmt ein paar Mal rübergefahren.“ Eine Stunde später treffe ich mich mit dem Förster im Revier: „Ich bin wohl draufgetreten, hörte ein metallisches Geräusch und hab‘ mich gebückt und das gefunden.“ Er zieht das Magazin aus seiner Tasche. Ich nehme es in die Hand – die Gravur, der Rehbock, sieht noch top aus, kein Rost zu sehen, aber seitlich davon hat die Feuchtigkeit Spuren hinterlassen. „Und, ist‘s noch zu retten?“, fragt der Förster. Ich zucke mit den Schultern.

Fotos: privat, Jochen Frießner

gazin im Rucksack.“ „Sehr gut“, sage ich, „da musst‘ immer aufpassen.“ Ich greife in die linke Hosentasche meiner Hirschledernen und fasse – ins Leere. Das Magazin, das Autodach, wie ein Blitz trifft es mich. Rechts ran, aussteigen und das Dach absuchen – nichts. Zurückfahren zu der Stelle, an der wir den Überläufer in den Kombi gehievt hatten. Kein Magazin im Schnee.

Für jedes Kaliber der SAUER 202 Take Down ein Magazin, graviert von Hendrik Frühauf

Doppelt hält besser Auch die Suche am nächsten Tag ist ohne Ergebnis. Ärgerlich, denn es ist nicht irgendein Magazin, sondern eines von SAUER Individual, auf dessen Boden ein Bockhaupt graviert ist, umrahmt von Weinblättern. Anruf in Isny bei SAUER. „Tja“, sagt der Geschäftsführer Matthias Klotz, als er meine Geschichte gehört hat, „da muss ein neues her.“ „Das dauert doch ewig“, sage ich. „Und so ein schönes krieg‘ ich nie wieder.“ „Versprochen, in einem Monat ist das neue fertig, mit einer Gams drauf. Hendrik Frühauf bekommt das schon hin.“ Tatsächlich, schon drei Wochen später halte ich das Magazin in den Händen – den Boden ziert eine wunderschöne, einzigartige Gravur eines starken Gamsbocks. Meine Take Down Individual, mein Gesamtkunstwerk, ist wieder komplett.

Am Morgen maile ich Bilder des strapazierten Magazins an Matthias Klotz. Dann der Anruf: „Schick es mal her.“ Ende gut alles besser – in meiner SAUER 202 TD mit dem .30-06 Standardlauf sitzt jetzt das Magazin mit dem wieder gefundenen und im neuen Glanz erstrahlten Rehbock. Das Magazin mit dem Gams kommt immer dann zum Einsatz, wenn ich meinen Wechsellauf im Magnum-Kaliber 6,5.284 Norma führe. Danke dem ehrlichen Finder und der Firma J. P. Sauer & Sohn für Aufmerksamkeit und Engagement. Es hat mich wieder darin bestätigt, ein überzeugter SAUERaner zu sein.

Ende gut, alles gut, bis zum 9. Mai – mein alter Freund Jürgen ist am Telefon. „Eben rief mich der Förster an – er hat was gefunden. Im Revier. Im Schlamm. Dein Magazin.“

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Die edle SAUER 202 INDIVIDUAL von Florian Hilsenbeck ist gleich zweifach vor Rost geschützt: Zum einen durch die Nitrierung des gravierten Gehäuses, des Stahl-Abzugsbügels sowie -Magazinbodens, zum anderen durch die Ilaflon® -Beschichtung des Laufs. Letztere Oberflächenbehandlung der Stahlteile ist bei allen SAUER-Repetierern mittlerweile serienmäßig. Denn kein anderes Verfahren verhindert den Rostansatz so effektiv. Regen, Schnee, Eis sowie Hand- und Wildschweiß haben keinerlei Chance, selbst SalzwasserSprühtests bis 96 Stunden konnten den ilaflonierten Stahlteilen nichts anhaben.

Mehr Infos unter www.sauer.de

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Mit Sicherheit zum Erfolg Sie spüren, Sie haben einen sehr guten Stand erwischt. Hier ist alles möglich. Das Treiben beginnt. Sie haben für diese Jagd, diesen Tag, für diesen Augenblick geübt, auf dem Schießstand und im Schießkino. Und Sie wissen, dass Sie eine extrem zuverlässige Begleiterin an Ihrer Seite haben, die Mauser M 03 Trail.

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Die bewährte Handspann-Sicherung bildet zusammen mit dem äußerst belastbaren Stahl-System die Basis für zeitgemäße Sicherheit und verlässliche Robustheit. Für eine kompakte Baulänge sorgen die kurzen Läufe von 47 beziehungsweise 50 Zentimetern. Besonders die beliebten Drückjagdkaliber wie 8x57 IS oder 9,3x62 harmonieren optimal damit und büßen auch auf weitere Distanzen nichts von ihrer Präzision ein. Auf dem Lauf sitzt die kontrastreiche 3-Dot-Vi-

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Der Bail rückt näher. Da, eine Bewegung im Bestand, ein einzelner, schwarzer Klumpen. Jetzt aber schnell und im Hochfahren spannen

sierung, die auch bei schlechten Lichtverhältnissen und unübersichtlichen Situationen, zum Beispiel für den Fangschuss in der Dickung, für blitzschnelle Zielerfassung und optimales Abkommen sorgt. Zuverlässig vor Schmutz, Schnee und Wasser schützt der bewährte Mündungsschutz „Muzzle-Safe“ (siehe Seite 19). Die signalorangenen Patches werden einfach herausgeschossen, oder, wenn genügend Zeit bleibt, vorher aus der Mündungssenkung genommen. Das Magazin, in dem fünf Patronen Platz finden, ist per Drehknopf (Bild 1) durch eine Sperre, das Mag-Safe, gegen Verlust gesichert.

optimales Handling garantieren. Im Hinterschaft sind zwei Riemenbügelbasen eingelassen und bieten, in Kombination mit dem drehbaren Mündungsring, die größtmögliche Flexibilität, was den Tragekomfort der Waffe angeht. Schnelles Repetieren sind das A und O auf der Drückjagd – bei der M 03 geht das reibungslos und schnell, der runde Kammerstengel lässt sich hervorragend greifen (Bild 3) und auch mit Handschuhen komfortabel repetieren. Der breite und stabile, orangefarbene Gewehriemen „Trail“ aus Neopren komplettiert die M 03 Trail zu einer Vollgebrauchsbüchse, die alle Kriterien und Anforderungen von Drückjagd- und Nachsuchenprofis erfüllt. Am Riemen selbst sind kleine, praktische Staufächer angebracht, die Platz bieten für Patronen oder Kleinteile, wie beispielsweise die Ersatzbatterie für das Zielfernrohr oder Patches fürs Muzzle-Safe. „Von nichts kommt nichts“ – der gut vorbereitete und optimal ausgerüstete Jäger wird, sofern er Anlauf hat, Strecke machen und mit sich, seinem Können und seinem Equipment (Bild 4) zufrieden sein. Florian Maack

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Die Kugel lässt den Bassen zusammensacken. Liegt. Repetieren und drauf bleiben, falls er doch wieder hoch wird

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Fotos: Mauser, Erich Marek

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öllige Konzentration und das richtige Bewerten der Situation innerhalb von Sekunden machen den verantwortungsbewussten und professionellen Jäger aus. Neben einer gehörigen Portion Erfahrungen, man könnte neudeutsch auch Coolness sagen, ist eine praxisgerechte Ausrüstung zwingend erforderlich. Ob Waffe, Optik, Munition oder Outfit – selbst das kleinste Detail kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Höchste Priorität ist hier sicher der Waffe zuzuschreiben. Die optimale Drückjagdwaffe sollte kompakt, führig, sicher, ja, im Schlaf bedienbar sein und im Fall der Fälle ein schnelle Schussfolge bieten. Die Mauser M 03 Trail ist speziell für diese Einsätze von Profis konzipiert worden und hat sich seit ihrer Markteinführung hundertfach bewährt. Sie bietet eine Vielzahl von praxisgerechten Optionen und ist somit die ideale Begleiterin für den Standschützen wie Hundeführer.

Mehr Infos unter www.mauser.com

Speziell für die M 03 Trail wurde der hochstabile Synthetikschaft der M 03 Extreme mit signalorangefarbenen Elastomer-Einlagen (Bild 2) ausgestattet, die auch bei Nässe ihre angenehme und rutschsichere Griffigkeit beibehalten und Durchatmen. Es hat geklappt – ein starker Keiler, sauber erlegt

Ein Keiler – und was für einer! Jetzt ruhig bleiben und keinen Fehler machen

Mauser M 03 Trail Kaliber: .308 Win., .30-06, 8x57 IS, 9,3x62 Lauflänge: 47 oder 50 cm Gesamtlänge: 99/102 cm Gewicht: ca. 3,5 kg

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Klein, aber oho Kompakt in den Abmessungen, beeindruckend in der Leistung: Im jagdlichen Einsatz entpuppt sich das Victory Varipoint 1,1-4x24 T* von Carl Zeiss als wahres Multitalent – PASSION hatte es auf einer Drückjagd auf Rot- und Schwarzwild in Ungarn dabei. Fotos: Erich Marek, Carl Zeiss Sports Optics, Magnus Nyman

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ach kurzer Einweisung durch den ungarischen Jagdleiter pirschen wir los, unserem Drückjagdstand entgegen. Sollten wir unterwegs auf Sauen, Rot- oder Muffelwild stoßen, darf die Büchse sprechen. Und die Wahrscheinlichkeit ist in diesem wildreichen Gebiet groß. Leise schiebe ich eine 8x57 IS mit dem 12,8-Gramm-IDClassic in das Patronenlager meiner Blaser R93 und schließe die Kammer. Drei plus eins, das sollte fürs Erste reichen. Den auch bei winterlichen Temperaturen leichtgängigen Vergrößerungsring des Victory Varipoint’s 1,1-4x 4 T* stelle ich auf vierfach. Das ist für den Nahbereich nicht zu hoch und erlaubt auch eine gezielte Kugel auf größere Distanzen. Ein Meer an Fährten durchfurcht den knöcheltiefen Pulverschnee. Die Sonne weicht den Wolken, es beginnt, leicht zu schneien. Mit einem Mal stoppt der ortskundige Führer, im selben Moment entdecke auch ich Alttier, Kalb und einen unterlauscherhohen Spießer, einen gerechten Büchsenschuss entfernt auf einem schmalen Rückeweg. „Spießer schießen“, flüstert der Berufsjäger. Ich streiche am Zielstock an, suche am Begleiter Stütze für meinen Ellenbogen der Schießhand und gehe ins Ziel. Die gestochen scharfe Optik des Victory Varipoint enthüllt, dass sich kein Ästchen zwischen Laufmündung und Hirsch befindet, dann steht das feine, helle Leuchtabsehen 60 ruhig genug für die sichere Kugel auf der Kammer.

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optik

die Vorzüge des Absehens in der ersten Bildebene (Absehenselemente wachsen mit der Vergrößerung) und die des Leuchtpunktes in der zweiten Bildebene, sprich: Je höher die Vergrößerung, desto weniger deckt der Leuchtpunkt vom Ziel ab, je niedriger die Vergrößerung, desto markanter sticht er ins Auge. Weil sich das Deckmaß auf 100 Meter nach der Formel 22 Zentimeter/Vergrößerung errechnet, kommen auf 100 Meter bezogen bei vierfacher Vergrößerung 5,5 Zentimeter, bei 1,1-facher 20 Zentimeter heraus.

Finger krümmen, raus ist der Schuss. Der Spießer zeichnet, bricht in flacher werdenden Fluchten weg und überschlägt sich. Dass ich instinktiv nach dem Schuss repetiert habe, wird mir erst bewusst, als mir der Ungar auf die Schulter klopft und mir dabei die Patronenhülse überreicht. Und auch, dass LotuTec® im entscheidenden Augenblick für klaren Durchblick sorgte, weil sich die feinen Schneeflocken nicht an den Frontlinsen festsetzen konnten. Ich entspanne die Büchse und ergänze den Munitionsvorrat. „Nix aufbrechen, später“, unterdrückt der Magyar mein Ansinnen und lotst mich zu meinem Stand. Ein Drückjagdbock auf halbem Hang zwischen Dickungskomplex rechts oben und Buchenanflug links wartet auf mich. „Hier kommen“, deutet der drahtige Revierbetreuer nach oben und entschwindet. In Erwartung flüchtigen Wildes drehe ich die Vergrößerung des Victory Varipoint auf zweifach. Stolze 20,2 Meter Sehfeld auf 100 Meter reichen hier vollauf, um alles im Blick zu behalten, außerdem komme ich exakt mit dieser Stufe beim Flüchtigschießen am besten zurande. Will heißen: Zielerfassung und Abkommen befinden sich für mich in maximalem Einklang. Volle 36 Meter erschließt die 1,1-fache Vergrößerung. Auf die greife ich zurück, wenn das Gesichtsfeld auf Stubengröße schrumpft, und sie lädt zum Visieren mit beiden Augen geradezu ein.

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Anders als bei meinen Mitjägern bleibt bei mir das Varipoint immer auf der Büchse. Erst Recht, nachdem ich mit seiner Hilfe eine annehmende Sau auf zwei Meter stoppen konnte. Doch das ist eine Sache von Gewohnheit und Vorliebe, keinesfalls ein Gebot. Wohlgemerkt mit aktiviertem Leuchtpunkt in der Absehensmitte. Großer Augenabstand in Verbindung mit ergonomischen Einblicksverhalten und dem scharf abgegrenzten, bei minimaler Vergrößerung mit maximalem Deckmaß sichtbaren roten Punkt, erlaubt eine blitzartige Zielaufnahme und somit schnellstmögliche Schussabgabe. Die vier Zentimeter Abstand zwischen Visierlinie und Seelenachse fallen dabei auf wenige Schritte nicht ins Gewicht, vor allem, wenn es sich um Hochwild handelt.

Auf 25 Meter Entfernung wiederum reduzieren sich die Werte auf 1,4 Zentimeter (4-fach) beziehungsweise 5 Zentimeter (1,1-fach). Kurzum: Dort, wo es am meisten pressiert, nämlich im Nahbereich, pusht der rote Punkt den Erfolg. Doch der allein macht den Kohl noch nicht fett. Das bewirkt erst seine Verbindung mit dem brillanten, äußerst randscharfen Zielbild. Vierlinsige Objektive und die bewährte T*-Vergütung sorgen hier selbst bei ungünstigen Lichtverhältnissen bis in die Dämmerung hinein für ungetrübten Durchblick, auch bei Regen. Für Carl Zeiss gehört es zum Selbstverständnis, dass ein Premiumerzeugnis aus seiner Wetzlarer Fertigung besonderer

Wie vom Jäger prognostiziert staubt oberhalb von mir ein „Schneepflug“ talwärts. Schwarz, nicht braun, mit Pinsel, aber ohne blitzendes Gewaff. Auffahren, mitziehen, fliegen lassen. Der Überkäuferkeiler geht über Kopf. Dann wuselt es über mir, und ich kann mir aus der Rotte zwei Frischlinge schnappen. Nachladen, warten und – da, zwei schwarze Punkte im Altbestand! Durch die vierfache Vergrößerung des Victory Varipoint entpuppen sie sich als Muffelschaf mit Lamm. Als der rote Punkt auf der recht kleinen Kammer des Lamms steht, peitscht die Blaser. Das Jungschaf rutscht getroffen zusammen, während das führende Stück den Hang quert. Repetieren, mitschwingen, abdrücken, vorbei! Na ja, der Tag währt noch lang in diesem Hochwild-Dorado, und weitere Treiben bringen sicher neues Glück für Büchse und das ebenso flexible wie kompakte Victory Varipoint. Red.

Das kleinste in der Victory Varipoint Familie, das 1,1-4x24 T*, gibt es wahlweise nur mit Leuchtpunkt (Absehen 0) oder, wie hier zu sehen, mit Absehen 60

Zum Einschalten des Leuchtpunkts geht der Griff zum Beleuchtungsknopf, der sich auf der linken Seite des schlagzähen Fernrohrgehäuses aus Aluminium in Höhe der Elevationstürme befindet. Dessen Intensität reguliere ich durch Drehen so ein, dass er auf dem Schnee gut sichtbar erscheint. Das funktioniert prächtig – die Beleuchtung lässt sich optimal auf die jeweiligen Bedingungen regulieren. Geht die Batterie zur Neige, beginnt der Leuchtpunkt zu blinken. Mit dem Leuchtabsehen 60 setzte Carl Zeiss wie so oft in der Fernrohrgeschichte einen Meilenstein, denn es kombiniert

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Beanspruchung standhält, auch unter extremen klimatischen Bedingungen (siehe Seite 20) mechanisch besteht und bei plötzlichen Temperaturschwankungen innen nicht beschlägt. Das gilt natürlich auch für das Victory Varipoint 1,1-4x 24 T* und dessen größere Geschwister.

Mehr Infos unter www.zeiss.de/sportsoptics

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Was das Jägerherz begehrt

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Fotos: Blaser, Michael Eger, Joachim Hartmann, Henry M. Linder, KODIAK

Nach fast 17 Jahren, in denen Blaser die revolutionäre R93 weit über 200 000 Mal an den Jäger gebracht hatte, war die Zeit reif für eine Nachfolgerin – die R8. Was ihren einzigartigen Erfolg ausmacht, resümiert PASSION knapp ein Jahr nach ihrer Markteinführung.

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WAFFE

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wei Dinge waren es, die die Entwickler bei Blaser schon vor einigen Jahren dazu trieben, sich der Konstruktion der Vorgängerin R93 nochmals anzunehmen und eine völlig neue Repetierbüchse für alle Belange der Jagd zu schaffen: Die R8 mit Wechselmagazin – die perfekte Lösung plus Sicherheitsbonus. Denn allein die Tatsache, dass heute bereits in vielen Ländern Europas Drückund Bewegungsjagden einen Großteil der jagdlichen Aktivitäten darstellen, ließ die Wünsche mancher Kunden nach einem schnell zu wechselnden Magazin und einer etwas höheren Magazinkapazität lauter werden. Konstruktionsmerkmale, die von anderen Repetierbüchsen zwar schon bekannt sind, dort aber fast immer den gravierenden Nachteil einer insgesamt sehr langen Bauart mit sich bringen. Doch genau mit diesem Nachteil sollte eine Neuentwicklung keinesfalls behaftet sein, zu sehr hatten die unzähligen Blaser Kunden die kompakte Bauart ihrer Büchsen im täglichen Jagdbetrieb schätzen gelernt. Keiner von ihnen hätte es wohl hingenommen, nur wegen eines herausnehmbaren Magazins auf den Vorteil außergewöhnlich guter Führigkeit verzichten zu müssen. Dies stellte die größte Herausforderung für die Blaser-Entwicklungsmannschaft dar, die in bemerkenswerter Verschwiegenheit an der idealen Lösung tüftelte, und die schließlich Fachwelt und Kunden mit einer einzigartigen Magazinkonstruktion verblüffte. Die Idee ist so genial wie einfach: Magazin und Abzug bilden eine Einheit, die Abzugsmechanik selbst ist bestens geschützt im massiven Systemkasten untergebracht. Durch gleichzeitigen Druck auf die beiden unauffälligen, aber selbst ohne Hinzusehen gut fühlbaren Magazinsperrtasten, wird das Magazin entriegelt und springt durch Federkraft bequem direkt in die Hand des Schützen. Eine versehentliche Entriegelung des Magazins ist dabei dank der doppelten Tastenlösung so gut wie ausgeschlossen. Kaum eine andere Magazinkonstruktion lässt sich so komfortabel, schnell und sogar „blind“ bedienen. Dass das Fassungsvermögen bei Standard-Kalibern um eine Patrone auf insge-

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Drückjagdsaison: Jeder Jäger hofft auf guten Anlauf. Ein zweites geladenes Magazin in der Tasche ist die Reserve für alle Fälle PASSION 05

Schnell und sicher: Werden beide Magazintasten gleichzeitig gedrückt, springt das Magazin in die Hand des Jägers und kann im Nu durch ein geladenes Magazin ausgetauscht werden. Wird das Magazin bei gespannter Waffe entnommen, entspannt die Schlagfeder automatisch

samt vier erhöht werden konnte, sei hier nur am Rande erwähnt.

Keine Schussabgabe durch Unbefugte: Bei entnommenem Magazin kann kein Unbefugter mit der Büchse schießen. Waffe und Magazin können getrennt aufbewahrt und mit Schutzkappen abgedeckt werden

Die Sicherheit vor unbefugtem Gebrauch ist der zweite ganz wesentliche Vorteil, der bisher viel zu kurz gekommen ist. Jeder Jäger weiß, dass er in bestimmten Situationen – zum Beispiel auf dem Nachhauseweg, bei in unmittelbarer Nähe zum Fahrzeug ausgeführten Revierarbeiten oder auch beim Trocknen der Waffe in den eigenen vier Wänden (kaum ein Jäger wird die regendurchnässte Büchse sofort im Waffenschrank verschließen) – den Verschluss der Büchse herausnehmen könnte, um kein Gefährdungspotential für sich und andere zu schaffen. In der Praxis wird dies aus den unterschiedlichsten Gründen jedoch sehr häufig nicht so gehandhabt, sei es, weil der Verschluss ölverschmiert, zu sperrig oder ganz einfach das Herausnehmen zu umständlich ist. Die R8 bietet hier unter dem Gesichtspunkt der aktiven Sicherheit einen immensen praktischen Vorteil: Nimmt man das Magazin aus der Waffe, kann der Spannschieber nicht mehr in gespannter Position einrasten. Hat man also das Magazin

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WAFFE beispielsweise in der Jackentasche, kann kein Unbefugter mehr einen Schuss abgeben! Selbst dann nicht, wenn sich entgegen den Sicherheitsregeln noch eine Patrone im Lauf befinden sollte. Über das unverzichtbare HandspannSicherungsssystem der R8 große Worte zu verlieren, sollte eigentlich überflüssig sein. Welcher Käufer eines neuen PKWs würde sich wohl heute noch für ein Modell ohne ABS, ESP und Airbags entscheiden? Verfolgt man allerdings manche Diskussionen unter Jägern, hat man manchmal den Eindruck, dass in puncto Sicherheit kein Unterschied gemacht wird zwischen Opas altem Drilling mit Abzugssicherung und einer modernen Jagdwaffe mit Handspannsystem, wie es heute

für viele Hersteller längst eine Selbstverständlichkeit geworden ist. Dass in manchen Jägerausbildungsunterlagen fast schon antiquierten Systemen ein deutlich höherer Stellenwert beigemessen wird als modernen, wesentlich sichereren Waffenkonstruktionen, lässt dies vielleicht teilweise erklären. Auch wenn unbestritten ist, dass nur eine nicht geladene Waffe wirklich sicher ist, gibt es in der praktischen Jagdausübung doch genügend Situationen, in denen mit der geladenen Waffe umgegangen werden muss: Etwa beim Ansitz auf einer offenen Leiter, die kaum vernünftige Ablagemöglichkeiten für die Büchse bietet und auf der die Gefahr des versehentlichen Herunterstoßens sehr groß ist. So mancher Jäger denkt heute noch mit Schrecken an

den Moment zurück, als die gespannte Waffe unter dem Hochsitz aufschlug und mit lautem Knall von der „Zuverlässigkeit“ ihrer Sicherung zeugte. Glücklicherweise konnten die meisten von ihnen danach die herabrieselnden Fichtenzweige selbst bestaunen, als Zeichen, dass man noch am Leben war. Das Thema Schusspräzision stößt dagegen bei allen Jägern auf größtes Interesse. Wer möchte auch schon eine Büchse führen, die nur durchschnittliche Ergebnisse bringt? Gewiss niemand! Hervorragende Schussleistung wird immer verlangt – und von Verkäufern wie Herstellern natürlich auch versprochen. Allein bei der Analyse dieses Begriffes scheiden sich häufig die Geister.

Entspannt in Gefahren­situationen: Welche offene Ansitzleiter bietet schon sichere Ablagemöglickeiten für die geladene Büchse? Nur die entspannte Schlagfeder bietet hier maximale Sicherheit

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WAFFE Mancher Jäger ist hier noch genügsam, die Tatsache, dass zwei, drei Rehe mit halbwegs ordentlichen Schüssen auf 70 Meter zur Strecke kamen, genügt da manchmal schon für die Aussage „die schießt wie Gift“. Auch einigen Herstellern ist ein Stück Papier mit drei Einschusslöchern Beweis genug, dass das Versprochene eingehalten wurde. Was bedeutet also jagdpraktisch gesehen der Begriff „Schuss­präzision“ und was sind die Voraussetzungen dafür? Die Laufqualität selbst ist heute im Allgemeinen viel besser als noch vor einigen Jahrzehnten. Mit ordentlicher Munition bei fünf Schüssen Streukreise von unter vier Zentimetern zu erzielen, ist keine Seltenheit mehr. Aber dann trennt sich auch schon die Spreu vom Weizen, denn der gute Lauf allein ist noch lange nicht die Garantie für dauerhaft gute Leistung. Ein einziger Jagdtag im strömenden Regen oder nur wenige Tage im heißen, trockenen Klima Namibias sind aus-

reichend, um das Schaftholz zum Verziehen zu bringen. Bei klassischen Büchsen mit in Holz gebetteten Systemen kann die Treffpunktlage der Büchse nun eine ganz andere und somit Ursache für unerklärliche Fehlschüsse sein. Der R8 Laufbettung in ihrem massiven Metallsystemkasten hingegen machen auch die extremsten Witterungsbedingungen nichts aus. Darüber hinaus hat dieses Konstruktionsmerkmal noch einen anderen, ganz wesentlichen Vorteil: Wird die Büchse während der Jagd für den bequemen Transport im Rucksack oder schon auf der Reise dorthin zerlegt und später wieder zusammengesetzt, sorgt die großflächige Metallsystembettung für allerbeste Wiederholgenauigkeit. Dass nach dem Zusammensetzen schon der erste Schuss wieder exakt trifft, ist

Innenansichten: Laufbettung im System, wiederholgenaue Zielfernrohrmontage direkt über dem Patronenlager

Konstante Treffpunktlage: Auch wenn die R8 nach dem Transport wieder zusammengesetzt wird, bleibt die Treffpunktlage unverändert

Die original Blaser Sattelmontage, speziell für die R8 neu designt, gehört mit zu den besten und elegantesten Montagelösungen, die der Markt zu bieten hat. Ohne jede Veränderung an der Waffe selbst, wird sie vollkommen spannungsfrei direkt über dem Patronenlager auf dem Lauf aufgesetzt. Der Lauf kann somit immer gleichmäßig frei schwingen, und auch die Wiederholgenauigkeit ist nicht mehr zu toppen. Dass die Blaser R8 selbst unter widrigsten Bedingungen zuverlässig schießt – und vor allem auch zuverlässig funktioniert – wissen wir von den unzähligen Profis, die sie jagdlich wie ein Handwerkszeug benutzen. Auch die Jäger, die ihre Zeit für die schönen Stunden im Revier sorgsam einteilen müssen, konnten ihre persönliche Schießleistung mit der R8 deutlich steigern. Das liegt nicht zuletzt am entscheidenden Bindeglied zwischen Waffe und Mensch: dem Abzug.

Wetter-Extreme: Kälte, Hitze und wechselnde Luftfeuchtigkeit lässt das Holz schrumpfen oder ausdehnen. Die Laufbettung im massiven Metallsystemkasten bleibt davon unberührt

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allerdings nicht alleine der Verdienst der massiven Laufbettung, sondern auch dem Umstand zu verdanken, dass das Zielfernrohr direkt auf dem Lauf, im Bereich über dem Patronenlager, montiert ist. Lauf und Zielfernrohr bilden somit eine immer präzise schießende Einheit, das entscheidende Kriterium für den anspruchsvollen Jäger. Die beste Waffenkonzeption und das beste Zielfernrohr würden jedoch noch immer nichts nützen, wenn sich ihre Verbindung, die Zielfernrohrmontage, nicht auf gleich hohem technischem Niveau befände.

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Bindeglied zwischen Waffe und Mensch: der erstklassige R8 Präzisionsabzug Schon vor über zwei Jahrzehnten verabschiedeten sich Blasers Ingenieure von der Stecherlösung. Zugegeben, nicht nur aus eigenem Antrieb, sondern auch auf dringenden Wunsch unzähliger Kunden, die einen Direktabzug bevorzugten. Der problemlos zu bedienende Direktabzug erhielt mit der R8 nun eine ganz neue Qualität, die sowohl beim praktischen Einsatz in allen jagdlichen Situationen wie auch beim Präzisionsschießen auf die Scheibe das sichere Treffen deutlich erleichtert. Die 650 Gramm Abzugsgewicht des Präzisionsabzugs der Blaser R8 in Verbindung mit erstklassiger, „trockener“ Charakteristik, das Ganze gepaart mit der Zuverlässigkeit mechanischer Zwangssteuerung – besser geht es eigentlich nicht.

Das völlig unkomplizierte Wechsellaufkonzept der R8 ermöglicht es, die gewohnte Jagdbüchse kurzerhand für jeden Einsatzzweck umzurüsten. Dank der Wechsellauf-Möglichkeit kann die vertraute Büchse auch dann geführt werden, wenn stärkere oder rasantere Kaliber unumgänglich sind. Sei es für eine Jagdreise nach Nordamerika oder Afrika oder für die Gamsjagd in die Alpen. Immer hat man die Büchse dabei, mit der man blind vertraut ist. Wer je das Glück hatte, unverhofft vor einem starken Büffel, Elchbullen oder kapitalen Lebenskeiler gestanden zu haben, weiß was das für den Jagderfolg bedeuten kann. Der Schaft trifft … Zugegeben, bei Flinten hat eine perfekt passende Schäftung einen deutlich höheren Einfluss

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WAFFE einer Büchse viel eher als wir ein unverzichtbares Werkzeug sehen. Den Beginn machte allerdings die DEVA, die den Verschluss der R8 in mehreren Versuchsreihen und mit noch niemals zuvor in Auftrag gegebenen Gasdruckbereichen belastete. Die Tatsache, dass die Kaliberpalette der R8 bis hin zum Kaliber .500 Jeffery erweitert wurde und damit Laufdurchmesser und Verriegelungsflächen aller R8-Büchsen etwas vergrößert werden mussten, ließ bei diesen Versuchen Gasdrücke zu, die an die absolute Grenze der heute möglichen Messtechnik gingen. Präzisionsfaktor Schaftform: Der gerade Schaftrücken der R8 leitet die Rückstoßkräfte nahezu waagerecht auf die Schulter ab – das Mündungsspringen wird verringert. Die Formgebung des Pistolengriffs und die Schränkung des Schafts sorgt für kontrolliertes Abziehen und bessere Treff-Ergebnisse

auf die Trefferleistung des Schützen, als dies bei Büchsen der Fall ist. Aber auch hier gibt es Kriterien, die bei vielen Jagdbüchsen schon immer vernachlässigt wurden. So ist zum Beispiel die Formgebung des Pistolengriffs ausschlaggebend dafür, ob der Schießfinger des Schützen den Abzug bei völlig entspannter Handhaltung im Anschlag nicht nur seitlich, sondern auch von vorne erreichen kann. Ist dies nicht der Fall und wird die Hand dadurch entweder bewusst verdreht oder der Abzug seitlich betätigt, ist das „Mucken“ und somit der schlechte Schuss schon programmiert. Bei der Gestaltung des Pistolengriffs der R8 Schäftung hat Blaser konsequent auf schießtechnisch perfekte Formgebung geachtet, übrigens genauso, wie beim gerade ausgeführten Schaftrücken. Auch hier hat sich Blaser ganz bewusst vom klassischen Schweinsrücken verabschiedet, und darüber hinaus den Schaftrückenradius deutlich vergrößert.

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Das Ergebnis: Ein wesentlich angenehmeres Rückstoßverhalten und spürbar verringertes Mündungsspringen beim Schuss, bedingt durch geradliniger auftretende Rückstoßkräfte. Die Gefahr, dass der Schaft beim Schuss unter der Schulter hindurch nach hinten rutscht – das kommt vor allem beim liegenden Anschlag häufig vor – wird ebenfalls erheblich gemindert; und damit die Gefahr eines schmerzhaften Augenbrauen- oder Nasenkontaktes mit dem Zielfernrohr-Okular. So hat also auch die R8-Schäftung selbst ihren Anteil daran, dass besser geschossen wird: Denn nur wer völlig unbefangen schießt, wird auch zuverlässig treffen. Schnell sein ist nicht alles: Viele Fachleute sahen schon bei der R93 den schnellen Geradezugverschluss als hauptsächliches Kaufargument an. Selbstverständlich ist Blaser auch bei der R8 diesem Prinzip treu geblieben, bei dem durch ergonomisch ideale Platzierung und Formgebung des Kammer-

griffs ein fast unerreicht angenehmes und schnelles Repetieren im Anschlag möglich ist. Fragt man Jäger nach ihren Beweggründen, sich eine neue R8 zuzulegen, hört man immer öfter als Argument die kurze Bauart des Systems. Tatsache ist: Wer jemals diesen Vorzug kennen und schätzen gelernt hat, wird nicht wieder darauf verzichten wollen. Egal ob in der engen Kanzel oder auf der Pirsch – solch ausgewogene Büchse zu führen, die sich ihre Kompaktheit nicht durch Abstriche in der Lauflänge erkaufen muss, ist ein Genuss. Das einfache Zerlegen ist ebenfalls ein riesiges Plus. Sei es auf der Jagdreise, bei der die Büchse im kurzen Koffer unauffällig transportiert werden kann, oder beim Aufstieg in bergige Regionen, wenn sie sicher im Rucksack verstaut ist und die Bewegungsfreiheit nicht stört. Wie ist es mit der Zuverlässigkeit bestellt? PASSION hat auch diesen Punkt akribisch unter die Lupe genommen, wie auch Berufsjäger weltweit, die in PASSION 05

Über 14 500 bar überstand die R8 dabei ohne äußerlich sichtbare Schäden, eine Marke, an der sich der Wettbewerb zukünftig messen lassen muss. Aber vor allem die praktischen Tests waren es, die von uns besonders aufmerksam begleitet wurden – Hitze und Staub in Namibia, Eiseskälte und Nässe im Norden Kanadas, extreme Luftfeuchtigkeit in Papua-Neuguinea, überall musste sich die R8 schonungslos beweisen, und sie tat es mit Bravour. Wurde sie mancherorts zunächst noch kritisch beäugt, wandelte sich die Meinung einiger Haudegen von Jagdführern schon nach kurzer Zeit. Am meisten Erstaunen löste wohl die perfekte Funktion des Abzugssystems aus, denn kaum einer dieser hartgesottenen Burschen, denen ein Abzugsgewicht von zwei Kilogramm als normal erscheint, hätte dies wohl erwartet – dem zwangsgesteuerten R8 Abzugsstollen sei Dank! Besonderes Lob erhielten auch die sehr widerstandsfähigen Stahloberflächen und die Möglichkeit, die R8 mit einfachsten Mitteln problemlos zu zerlegen, selbst den Verschluss. „Es gibt hundert Gründe, warum ein Gewehr draußen nicht mehr funktioniert“, meinte Outfitter Rick, „wichtig ist nur, dass man es draußen einfach wieder hinbekommt!“ Bei einem Punkt gehen die Meinungen aber auseinander: Waren sich die meisten Tester darüber einig, dass doppelte Magazintasten, innenliegende Magazinsperre sowie die geniale wie simple Magazinschutzkappe die bekannten Probleme herausnehmbarer Magazin05 PASSION

konstruktionen lösen, beharrte Professional Hunter David auf seiner Meinung, dass ein fest installiertes Magazin die bessere Lösung sei. Auch auf ihn hat Blaser gehört: Für alle diejenigen, die das fest installierte Magazin bevorzugen, gibt es die R8 auch in dieser Ausführung. Red.

Mehr Infos unter www.blaser-r8.de

Fest installiert: Auf Wunsch ist die R8 auch ohne entnehmbares Magazin erhältlich

Funktionssicher: Die R8 hat ihre Zuverlässigkeit in allen Klimazonen dieser Welt bewiesen

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Von Argali, Hirsch, Keiler & Co. Gehören Sie auch zu denjenigen, die regelmäßig in Waffe, Optik, Munition & Co. investieren, aber extrem zurückhaltend sind, wenn es um Jagdbekleidung geht? Leuchtpunktabsehen, ja bitte, RAMTEX – noch nie gehört. PASSION hat die neue Argali2-Kollektion von Blaser active outfits in Mecklenburg-Vorpommern getestet.

Leise aufbaumen: Für den Ansitz an der MarderhundBurg an einem milden Herbstabend reicht die Loire Fleecejacke aus. An Schultern und Taschen sind strapzierfähige RAMTEX-Besätze eingearbeitet

Einsatz im Revier: Die Argali2 Weste für Damen ist abgesteppt, winddicht und tailliert geschnitten

Geländegängige Begleiterin: Die äußerst geräuscharme Argali Hose Premium Light mit den Besätzen aus Wasserbüffelleder ist wind- und wasserdicht, dazu durch die RAMBRANE atmungsaktiv

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Tagsüber pirsche ich vorzugsweise mit Weste, abends und morgens greife ich dann zum wärmeren Outfit, die Loire Fleecejacke zuerst und darüber die Argali2 Light Jacke – frei nach dem Zwiebelschalen-Prinzip. Da ich sonst zu denjenigen gehöre, die sich die Jagdsachen irgendwie zusammenstoppeln, ernte ich von meinen Jagdfreunden erstaunte Blicke. „Dein Outfit sieht ja echt spitze aus, aber taugt es auch was?“ Die Antwort folgt prompt darauf beim morgendlichen, ziemlich frischen Ansitz auf der Leiter. Meine männliche Begleitung friert sichtlich, während ich, mollig warm, die Moorlandschaft mit den vereinzelt stehenden Birken und dem dahinterliegenden Schilf nach Rotwild abglase. Ich fühle mich wohl in meiner Blaser active outfits-Kleidung, sie bietet optimale Bewegungsfreiheit, ist dabei schick und schlank geschnitten, geräuscharm, wind- und wasserdicht und robust dazu. Sobald es durch die Dornen geht, schickt mich mein Jagdfreund, sonst ganz Gentleman, mit den Worten vorweg: „Deine Hose kann das ab, meine nicht“, und schon muss ich mir den Weg durch die Stacheln bannen. Der Wasserbüffel-Lederbesatz meiner Argali Hose Premium Light lässt tatsächlich nichts durchkommen. Auch den Traveller Hut habe ich im Revier schätzen gelernt. Seine breite Krempe deckt das helle Gesicht hervorragend ab, was für die Jagd aufs Rotwild nur vorteilhaft ist. Weiterer Pluspunkt: Er lässt Regen abperlen und hält wirklich schön warm. Die Kopfbedeckung wird oft maßlos unterschätzt – wussten Sie, dass rund 30 Prozent der Wärme über den Kopf abgegeben wird? Und wenn man den Hut nicht mehr braucht, einfach zusammenrollen und hinein damit in den Rucksack. Der September führt sich auf wie der April – extrem launisch, Regen, Sonne, Sturm und Schwüle wechseln sich ab. Ich trotze den Kapriolen mit meinem Argali-Jagddress, bin morgens und abends draußen – auch Diana scheint Gefallen daran zu finden, schickt mir Überläufer, Damschmaltier und Marderhund vorbei. Nur mit dem Sechser oder Achter soll es nicht zu klappen. Ein weiterer erfolgloser Morgenansitz auf Rotwild liegt hinter uns, mein Jagdbegleiter und ich stiefeln zurück Richtung

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Auto, klappern dabei allerdings noch einmal vorsichtig den „Spot“ ab, an dem wir drei Tage zuvor den Keiler gefährtet hatten. Da es dieses Mal nicht durch Dornen geht, pirsche ich „nur“ hinterher. Plötzlich stoppt mein Vordermann – ich reiße die Augen auf und sehe gerade noch Pürzel von Bache und Frischlingen in der Naturverjüngung eintauchen. „Wir warten kurz, bis sich die Lage beruhigt hat, Wind haben sie keinesfalls von uns bekommen, und dann gehen wir weiter“, zischt mir mein Begleiter zu. Genau in der Sekunde steckt ein Schwarzkittel sein Haupt aus dem grünen Verhau, rund 30 Meter von uns entfernt. Wahrscheinlich hatte ihn das Einwechslen von Bache und Frischlingen und die damit verbundene Unruhe auf die Läufe gebracht. „Keiler“, flüstert mein Jagdführer. „Los, schieß!“ „Rumms!“, raus ist die Kugel und der Basse liegt im Knall. Ja, es ist der alte Bekannte, seine Fährte kannten wir bereits. Was für ein Zufall – ich werde das Gefühl nicht los, dass an meiner Argali2-Jagdbekleidung nicht nur ein hoher Qualitätsanspruch haftet, sondern auch extremes Waidmannsheil. Dafür gibt Blaser active outfits allerdings keine Gewähr. Julia Numßen

Ruhig bleiben: Die Argali2 Jacke Light und Argali Hose Premium Light bestechen durch optimale Bewegungsfreiheit, sind dazu geräuscharm, robust und verschmelzen mit der Umgebung. Die Argali Kollektion ist auch in sämtlichen Herrengrößen erhältlich Waidmannheil: Der wasserabweisende, zusammenrollbare Traveller Hut in hell oliv wird am liebsten mit einem Bruch geschmückt

Starkes Outfit, starker Keiler: Der mindestens sechsjährige Basse brachte aufgebrochen 149 Kilogramm auf die Waage

Aller guten Dinge sind vier Die Argali Kollektion von Blaser active outfits steht seit Jahren für die gelungene Verbindung von Funktion und Design. Jetzt wurde diese Jagdbekleidungslinie, die es für Männer und Frauen gibt, neu überarbeitet und optimiert: 1. Robusterer Außenstoff: Die Dichte und Widerstandskraft vom Gewebe wurde erhöht – bei konstant niedrigem Gewicht. Dazu ist der Außenstoff dank NANOClean wasser- und schmutzabweisend. Das Garn wurde vor der Verarbeitung veredelt und bleibt dadurch weich, leicht und geschmeidig, auch bei Nässe. Die RAMBRANE sorgt dafür, dass die Kleidung wasserdicht und atmungsaktiv ist. Die Farbe des Außenstoffs im typischen, leicht schimmernden Naturton ist unverändert geblieben. 2. Schlankerer Schnitt: Die neue Wattierung PRIMA Loft trägt deutlich weniger auf, dadurch sind die Argali Outfits noch vorteilhafter auf den Körper geschnitten als bisher. Dabei bleibt die gewohnt hohe Bewegungsfreiheit erhalten. 3. Leichtere Wattierung: Mikrofaser PrimaLoft liefert optimale Isolierung bei weniger Gewicht und Packmaß. Selbst bei Nässe bleibt die Wattierung bauschig und höchst effizient in der Wärmerückhaltung. 4. Aufwändigere Ausstattungs-Details: Strapazierfähige RAMTEX-Besätze, gepolsterter, weich gefütterter Kragen, abnehmbare Kapuze, Munitionsschlaufen etc.

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Fotos: PASSION

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chau dir mal diese Fährte an“, sagt mein Jagdfreund, winkt mich zu sich und zeigt auf den nassen Feldweg. Die tiefen Schalenabdrücke eines Stücks Schwarzwilds zeichnen sich deutlich auf dem feuchten Sand ab. „Keiler. Und was für einer!“, sagt er. Es ist Anfang September, und eigentlich gilt mein Hauptaugenmerk dem Rotwild. Die Brunft kommt jetzt so langsam in Gang: Kühle Nächte, Nebelschwaden am Morgen, ältere Hirsche, die schon vereinzelt melden, herumbummelndes Kahlwild – aber ein Keiler, ein richtig starker, das wär‘s natürlich. Außer meiner Passion habe ich die neue Herbst- und Winterkollektion von Blaser active outfits mit dabei, die Argali2 Weste und Argali2 Jacke Light plus die Argali Hose Premium Light mit Wasserbüffel-Lederbesatz. Gleiches Recht für alle – die Argali2 Kollektion ist selbstverständlich auch in sämtlichen Herrengrößen erhältlich. Außerdem wurde mir der Traveller Hut und die Loire Fleecejacke für den Praxistest mitgegeben.

Mehr Infos unter www.activeoutfits.de

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Klassik und Moderne Kaum ein Jäger, der nicht ins Schwärmen gerät, wenn er den K95 Stutzen das erste Mal in den Händen hält. Und kein Besitzer dieses Traums aus Holz und Metall, der ihn jemals wieder missen möchte. Was hat es nur auf sich mit dieser kompakten, klassischen Büchse, und was macht ihren ganz besonderen Reiz in der heutigen Zeit aus? Fotos: Joachim Hartmann, Michael Eger, KODIAK

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WAFFE

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epetierbüchse, Flinte und Kombinierte – nicht selten in mehrfacher Ausführung – haben die meisten Jäger längst in ihrem Tresor stehen. Und wer die Kipplaufbüchse nicht kennt, wird sich kaum jemals Gedanken darüber machen, wie gut sie dieses Sortiment ergänzen könnte. Doch wer sie bereits führt, wird zugeben müssen, dass die anderen Büchsen immer häufiger im Waffenschrank bleiben, wenn es zur Jagd geht – egal wohin.

Im Besonderen gilt das für den Stutzen, der bei den Blaser Kipplaufbüchsen längst kein Mauerblümchendasein mehr führt. Im Gegenteil, immer mehr Jäger lassen sich von den glänzenden Augen ihrer Jagdfreunde inspirieren, wenn diese von der K95 schwärmen – spätestens dann, wenn ihnen großzügig gestattet wurde, die kurze Büchse auch einmal selbst auf der Jagd zu führen. Niemand wird sie anschließend wieder gern zurück in die Hand des Besitzers geben, zu sehr hat man ihre Vorzüge zu schätzen gelernt. Die größte Verlockung liegt allerdings nicht nur in ihrer Kürze, die mit knapp 94 Zentimetern äußerst vorteilhaft ausfällt und bei der selbst auf engsten Kanzeln jedes in Anschlag gehen ohne anzustoßen gelingt, – es ist auch die unglaubliche Ausgewogenheit, die jeder, der die K95 das erste Mal in den Händen hält, sofort spürt. Dieser Stutzen vermittelt einem sofort das beruhigende Gefühl, dass man mit ihm immer trifft.

Eine Patrone ist genug: Kippblockverschluss, Feinabzug, moderne Zieloptik mit Sattelmontage und die Gewissheit, dass der eine Schuss sicher trifft

Die Voraussetzungen hierfür sind in jedem Fall gegeben, denn Kippblockverschluss, geniale Sattelmontage und hervorragender Feinabzug bieten die allerbeste Technik dafür. So mancher stolze Besitzer hat mit der K95 beim Scheibenschießen auf dem Schießstand schon seine Jagdkameraden verblüfft, die niemals glauben wollten, was in dieser eleganten „Kurzen“ so alles steckt. Damit das auch noch nach vielen Regengüssen so bleibt, ist der Vorderschaft geteilt – das beugt dem Verziehen des Holzes vor. Wie alle Büchsen aus dem Hause Blaser ist natürlich auch der K95 Stutzen mit leichtgängigem Handspann-Sicherungssystem versehen, das den Umgang mit geladener Waffe deutlich sicherer macht. Wie sagte ein Jäger vor ein paar Tagen? „Ich war mir eigentlich sicher, keine neue Büchse mehr zu brauchen. Aber heute führe ich nur noch die K95 und möchte sie auch nie wieder missen!“ Red.

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Führig wie keine andere: Kurz und ausgewogen – mit dem K95 Stutzen zu jagen, ist immer ein Genuss PASSION 05

Damenwahl: Hat sich die Kipplaufbüchse längst ihren Ruf als Waffe für Kenner und Könner erworben, begeistern sich heute auch immer mehr Jägerinnen für dieses kompakte, elegante Gewehr 05 PASSION

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optik

König der Nacht Eine aufwändige Konstruktion mit FL-Hochleistungsgläsern, Abbe-König Prismen und LotuTec® katapultieren die Nummer eins der Ansitzjäger, das Victory 8x56 T* FL, in eine eigene Liga und machen die Fernbeobachtung bei schlechten Lichtverhältnissen zum Sehgenuss pur.

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lirrender Frost, knöcheltiefer Schnee und stabiler Ostwind. Für die offene Kanzel im Buchenaltholz passen die Bedingungen optimal, und an Sauen herrscht in diesem Revier wahrlich kein Mangel. Mit Pelz und Ansitzsack auf den Rucksack geschnallt, pirsche ich vorsichtig noch vor Sonnenuntergang hangwärts. Hier in dieser ruhigen Ecke seien immer Überraschungen möglich, und falls ein passender Muffelwidder durchwechseln sollte, dürfe ich ihn erlegen, lautete die Freigabe des Jagdherrn. Diese herrlichen Aussichten beschleunigen zwar den Puls, doch ich zwinge mich zur Ruhe und glase immer wieder das Terrain vor mir ab. Stämme, Strauchwerk, Felsen, Brechstellen, mehr nicht, also auch nichts zu vertreten. Auf hoher Warte angekommen, steige ich in die wärmenden Klamotten, mache es mir so bequem wie möglich und greife zu meinem ZEISS Victory 8x56 T* FL. Der Muffelwechsel führt auf halbem Hang unter mir vorbei.

Als reine Vorsichtsmaßnahme drehe ich zunächst die Augenmuscheln von der vierten zurück auf die erste Stufe. Dadurch stelle ich sicher, dass die mit LotuTec® beschichteten Okularlinsen vor den Augen genügend Luftzug erhalten und nicht im unpassenden Moment beschlagen können. Ein Übel, das bei niedrigen Außentemperaturen immer dann auftritt, wenn die vom Auge aufsteigende Körperwärme auf die ausgekühlten Linsen trifft. Davor schützt leider die selbstreinigende Funktion von LotuTec® nicht. Dessen Aufgabe besteht vielmehr darin, Wassertropfen von allen Außenlinsen abrollen zu lassen, dem Festsetzen von Staubund Schmutzpartikeln entgegen zu wirken, somit den klaren Durchblick sicher zu stellen und schließlich die Reinigung zu erleichtern.

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Das Gegenlicht der tief stehenden Sonne erzeugt auf den schneebewehrten Zweigen eine glitzernde Pracht und bewirkt somit erschwerte Beobachtungsbedingungen. Doch das Fernglasbild straft alle Unkenrufe Lügen. Es bildet nämlich sämtliche Details gestochen scharf und kristallklar ab, und selbst im äußersten Randbereich zeigen sich noch nicht mal Ansätze von Farbsäumen. Unglaublich, wie die fluoridhaltigen Sondergläser im Objektiv zusammen mit den fünflinsigen Weitwinkelokularen den beliebten Klassiker 8x56 pushen. Eine unfassbare Bildqualität, Sehgenuss pur. War da nicht eine Bewegung im Randbereich? 130 Meter/1000 Meter Sehfeld, für achtfache Vergrößerung ein Spitzenwert und immerhin 20 Meter mehr als bei dem seit einem halben Jahrhundert bewährten 8x56 Dialyt, lohnen den großen Aufwand, den Carl Zeiss in die Fertigung des Victory-FL investiert hat. Vorsichtiger Fernglasschwenk hinein in das Halbdunkel der dichten Stämme, behutsames Nachführen der Schärfe. Dabei bleibt der Handschuh an, das Fokussierrad ist so „üppig“ dimensioniert, dass es „mit“ ebenso gut geht wie „ohne“. Es ist so justiert, dass es bei arktischen Temperaturen von minus 30 Grad Celsius genauso leicht läuft wie in der Sonnenglut der Tropen. Das Victory 8x56 T* FL verkraftet nämlich plus 63 Grad und damit deutlich mehr als der Benutzer. Eine bräunliche „Verdickung“ an einem der dunkelgrauen Buchenstämme fesselt die Aufmerksamkeit. Bevor ich sie noch richtig erfassen kann, hat sie sich gleichsam aufgelöst. Daher konzentriere ich mich ganz auf die schmale Lücke zum nächsten Baum. Wie in Zeitlupe füllt sie sich. Vorschlag, Schnecke, Widder! Gemächlich zieht er auf mich zu. Grobe Rillung und halbkreisförmige Schläuche verraten den Halbwüchsigen, eine normale Drehung derselben sollte ihn eigentlich noch ein paar Jahre vor einer Kugel schützen. Auch die beiden nächsten im Gefolge gehören der Jugendklasse an. Sie wechseln in meinen Rücken. Um sie noch im Bild zu behalten, muss ich mich drehen und dabei das Fernglas mit einer Hand führen. Das geht aufgrund der ausgewogenen Balance des kompakten schwarzen Gehäuses mit seinen kräftigen, rutschfesten Griffstegen problemlos. Wie viele Minuten mit dem 8x56 T* FL vor den Augen letztendlich verstrichen sind, vermag ich nicht zu sagen. Doch die Dämmerung ist schon so weit voran geschritten, dass das bloße Auge nur noch schwarz und weiß, bald darauf lediglich hell und dunkel unterscheiden kann. Immer mehr dunkle Batzen scheinen sich zu bewegen, und doch bleiben sie durch das Fernglas betrachtet, das, was sie sind: Steine, Büsche, Wurzelstöcke. Selbst bei stark geschwundenem Licht enthüllt das verblüffend helle und kontraststarke Bild des Binokulars noch erstaunliche Details aus der uniformen Umgebung. Jetzt nämlich stechen die Trümpfe aus dem Hause ZEISS. Denn Abbe König-Prismen in Verbindung mit den T*-vergüteten FL-Sondergläsern sorgen für eine Transmission von bis zu 95 Prozent. Damit repräsentieren die AnsitzVictories unangefochten die Spitze auf dem Weltmarkt. Mit zunehmendem Warten mutieren die Minuten zu Stunden. Nur die Schläge der fernen Kirchturmuhr verraten, dass es noch lange bis Mitternacht hat.

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optik

Die vom ständigen, fruchtlosen Starren in die Dunkelheit schwer gewordenen Augenlider beginnen nach unten zu klappen, als plötzlich ein krachender Ast alle Sinne elektrisiert. Ruhe, dann das Rascheln bewegten Bodenlaubs. Das Fernglas durchkämmt das Nachtdunkel und erhascht eine Bewegung. Ein dunkler Klumpen nähert sich mit kleineren Batzen im Gefolge – Bache mit Frischlingen. Die schwarze Schlange reißt auseinander. Würfe und Pürzel werden sichtbar. Immer mehr Sauen nähern sich und beginnen, nach Bucheckern zu brechen. Der Wind steht gut, die Schwarzkittel sind arglos, kein Grund zur Hektik. Auf der Suche nach Pinsel und Gewaff wandert Sau um Sau in das Panoramabild des Victory 8x56 T* FL. Dank einer Austrittspupille von sieben Millimeter bietet die Kombination aus achtfacher Vergrößerung und 56 Millimeter Objektivdurchmesser für den Betrachter die maximale Bildhelligkeit, dazu ein ruhiges Bild und eine ausgewogene Schärfentiefe. Obwohl die Wutze ein paar Meter hin- oder herziehen, braucht nicht ständig nachfokussiert zu werden. Außerdem erleichtern die Durchmesser starken Okularlinsen die Objekterfassung mit und ohne Brille wesentlich. Für Brillenträger wichtig: Aufgrund eines Austrittspupillenabstandes von 16 Millimetern müssen sie nicht die

geringsten Abstriche hinsichtlich des Sehfeldes hinnehmen. Dazu baut das FL Victory mit seinen 188 Millimeter vergleichsweise niedrig, bringt 1220 Gramm auf die Waage und ist bis 400 Millibar wasserdicht. Der robuste Fernglaskörper aus glasfaserverstärktem Verbundwerkstoff gewährleistet zudem anhaltend hohen Schutz des wertvollen Innenlebens bei Stoß und Sturz. Das Abglasen wird belohnt, denn aus dem schwarzen „Kasten“, der abseits der Rotte steht, filtert das Victory 8x56 T* FL den mächtigen Wurf des Keilers heraus. Leise tausche ich Glas gegen Büchse, suche mein Ziel und lasse fliegen. Die Sauen spritzen davon. Wieder der Griff zum Doppelglas. Am Anschuss liegt nichts, aber der „Haufen“ einen knappen Steinwurf weiter, der war doch vorher noch nicht da! Am liebsten würde ich gleich losstürmen, doch die Erfahrung zwingt mich zur Weile. Als ich schließlich am Keiler stehe, hat sich ein Jägertraum erfüllt – dazu trug maßgeblich das Victory 8x56 T* FL, mein König der Nacht, bei. Nicht umsonst verkörpert das Premiumprodukt aus dem Hause ZEISS den Klassenprimus und sicherlich das beste 8x56, das je die Wetzlarer Fertigung verlassen hat. Red.

Fotos: Carl Zeiss Sports Optics

Als erstes erscheint eine Bache mit ihren Frischlingen auf der Bühne. Doch es folgen immer mehr Sauen – der Jäger glast Schwarzkittel für Schwarzkittel ab, ist ein Keiler dabei?

Mehr Infos unter www.zeiss.de/sportsoptics.de

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Jagen unter Palmen

Fotos: le Chasseur Mauritien, Mauritius Mövenpick Resort

Wie schwer ist es doch manchmal, die Ehefrau oder Partnerin zu einem gemeinsamen Jagdurlaub zu überreden. Wenn allerdings der Name Mauritius fällt, wird weniger Überzeugungskraft notwendig sein – wo sonst lässt sich ein entspannter Strandurlaub so schön mit spannender Jagd verbinden.

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Reise

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auritius – weiße Sandstrände, türkisfarbenes Meer, exklusive Hotels unter Palmen und spektakuläre Natur. Hier entspricht die Wahrheit noch dem Klischee vom traumhaften Urlaub, der unvergessen bleiben wird. Dass auch die Jagd auf Mauritius einen festen Stellenwert besitzt, ist allerdings den wenigsten Jägern wirklich bekannt. Die zu den Mähnenhirschen zählenden Java- beziehungsweise Rusahirsche wurden von holländischen Seefahrern im 17. Jahrhundert aus Java eingeführt, um genügend Fleischreserven auf der Insel zu haben. Auch Wildschweine gelangten so nach Mauritius – deren Bejagung und Regulierung ist heute mehr denn je erforderlich. Ideal ist Mauritius natürlich als Ziel eines perfekten Strandurlaubes in Hotels mit gehobenem Niveau, bei dem die Partnerin und/oder Familie voll auf ihre Kosten kommt. Parallel hierzu noch zwei, drei Tage auf der Jagd oder beim Hochseefischen zu verbringen, macht aus dem gemeinsamen Urlaub eine perfekte, abwechslungsreiche Kombi­nation.

Dinner „im“ Indischen Ozean: Abends beim Dinner oder bei einem Sundowner auf die Weite des Meeres zu blicken – was kann entspannender sein? Mit Lionel Berthault hat Blaser Safaris einen zuverlässigen Partner gefunden, der gern auf individuelle Kundenwünsche eingeht. Sein Jagdgebiet im südwestlichen Teil der Insel umfasst zirka 4000 Hektar und reicht bis an ein beeindruckend bizarres Gebirgsmassiv heran. Es ist gut begehbar und bietet einen fantastischen Ausblick über den Indischen Ozean. Red.

Naturnaher Luxus: Kein Strandhotel auf Mauritius darf höher gebaut sein als die Palmen

Luxus und Komfort: Die Hotellerie auf Mauritius zählt zur internationalen Spitzenklasse und garantiert, in Verbindung mit dem einzigartig angenehmen Klima, Erholung

Jagen auf Mauritius Jagdzeit für Hirsche: Mai bis Dezember, Brunft Juli/August. Sauen können ganzjährig bejagt werden. Leihwaffen sind vor Ort verfügbar. Hochseefischen kann jederzeit individuell organisiert werden. Kontakt: Blaser Safaris Europastraße 1 A-7540 Güssing, Österreich Tel: +43 3322/42 963 - 0 Fax: +43 3322/42 963 - 59 www.blaser-safaris.com info@blaser-safaris.com

Jagdglück auf Mauritius: Herrliche Jagd auf Javahirsche im milden Klima inklusive überwältigendem Ausblick auf den Indischen Ozean

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In der Ruhe liegt die Kraft Die SAUER 303 GTI schafft eine bisher nie dagewesene Synchronisation von Ergonomie, Präzision und Geschwindigkeit – und wird durch die entspannte Schießhaltung dank Lochschaft und durch eine Mündungsbremse, die den Rückstoß deutlich minimiert, noch effektiver. Text: Sascha Numßen, Fotos: Thomas Kärcher, Magnus Nyman

rst ist nur ein leises Rauschen zu hören, es kommt immer dichter. Schilfhalme bewegen sich und plötzlich sind sie da: Keine 30 Meter entfernt bricht die Rotte aus der Deckung. Auf diesen Augenblick haben Sie gewartet – die Waffe fliegt an die Wange … … doch Papier ist geduldig, denn den unzähligen visuellen und akustischen Reizen vor und während des Schusses geht ein Adrenalinschub voraus, der die meisten Jäger ordentlich durchschüttelt. Trotzdem müssen sie in Sekundenbruchteilen richtig ansprechen und zugleich in der Lage sein, einen tödlichen Schuss, meist auf bewegtes Wild, anzutragen. Wer zwischendurch noch manuell nachladen muss, ist hier klar im Hintertreffen. Denn die SAUER 303 bietet dem Jäger den großen Vorteil, nur noch zielen und abdrücken zu müssen. Dabei kann er sich gleich auf den Fangschuss konzentrieren oder eben doch noch, ohne den Schwung abbremsen oder den Griff verändern zu müssen, ein zweites oder drittes Stück Wild erlegen.

Doch beim Selbstlader geht es nicht primär um schnelles Schießen, sondern genauso um sauberes Treffen und waidgerechtes Jagen wie bei allen anderen Jagdgewehren auch. Konstruktionsbedingt punktet der Gasdrucklader im Vergleich zu anderen Jagdwaffen schon durch geringeren Rückstoß, aber das SAUER-Team in Isny setzte jetzt den Fokus darauf, noch einmal ein paar Newtonmeter aus der Schulter zu nehmen. Dazu wird der Kornträger samt Korn etwas nach hinten versetzt und ein M14-Gewinde auf die Mündung gedreht. Anschließend kann die abnehmbare SAUER-Mündungsbremse aufgeschraubt werden. Sie besitzt insgesamt 30 Bohrungen, wobei der Bohrwinkel der ersten Reihe direkt nach der Mündung leicht nach vorn geneigt ist, um den Gasstrom sanft abzufangen. Alle anderen rechtwinklig gesetzten Bohrungen verteilen dann den Gasstrom in alle Richtungen und reduzieren dadurch den Rückstoß um bis zu 30 Prozent, wodurch sich beispielsweise eine 8x57 IS fast auf .243 Winchester-Niveau

Noch besser treffen: Die S 303 GTI gibt es ab sofort mit dem neuen Synchro-Lochschaft und neuer Mündungsbremse

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SAUER 303 GTI mit Synchro-Lochschaft und Mündungsbremse • Einzige SLB mit Handspannung auf dem Markt • Direktabzug mit minimalem Vorweg und nur 1300 g Auslösegewicht • Matt hart eloxiertes LM-Gehäuse • Rostschutz durch Nitrobond-X • Lauflänge 51 oder 56 cm • Lumifix-Korn und BattueSchiene • Synchro-Lochschaft

schießt. Dabei sollte man stets an die Ohren denken, schließlich steigt der Schalldruck deutlich an. Doch elektro-akustische Gehörschützer gehören heute Gott sei Dank schon zur Grundausrüstung eines jeden Jägers. Ferner gilt es, auf die Treffpunktlage zu achten, die mit und ohne aufgeschraubte Mündungsbremse schnell bis zu 15 Zentimeter voneinander abweichen kann – Klarheit darüber verschafft man sich am schnellsten auf dem Schießstand. Dafür liefert der neue SAUER Synchro-Lochschaft bei allen üblichen Anschlagarten, sowohl auf der Jagd als auch beim

jagdlichen Büchsenschießen, einen bisher nie dagewesenen Zugewinn hinsichtlich Anschlag- und Abzugkontrolle. Zum einen greift die Hand im Anschlag durch den Schaft und kann den Pistolengriff komplett umfassen, wodurch Handgelenk und Schießarm völlig entspannt bleiben. Zum anderen kommt der Schießfinger durch die Zwangsführung immer in identischer Position auf dem Abzugzüngel zum Liegen – man zieht stets gleich ab und minimiert damit Abzugfehler. Darüber hinaus bringt der „Synchro“, im Unterschied zu den an Repetierern verbauten Lochschaft-Versionen, erstmals eine Schaftrückenhöhe mit, bei der man ohne Nachkorri-

für optimale Anschlag- und Abzugkontrolle • abnehmbare Mündungsbremse minimiert Rückstoß • Einsteckmagazin für 2 beziehungsweise 5 oder 4 Schuss (bei 9,3x62) • Kaliber 7x64, .30-06, 8x57 IS, 9,3x62, .300 Win. Mag.

gieren sofort durchs ZF blicken kann. Denn hier fährt kein Verschluss hinten aus dem Gehäuse heraus und schränkt die Rückenhöhe ein. Und noch einen Vorteil kann die Selbstladebüchse klar für sich verbuchen: Den Zeitverlust durch das Wiedereinfädeln in das Daumenloch nach dem manuellen Repetieren gibt es bei ihr nicht – hier läuft alles von selbst. Unsere zahlreichen Versuche mit versierten Schützen bis hin zu Schießanfängern untermauerten eines nachhaltig: Der Lochschaft, den Sie auch an jede S 303 nachrüsten können, führt zu einer besseren Trefferleistung, und besonders Schüt-

zen, die zum Mucken neigen, können ihre Schießergebnisse deutlich verbessern. So bekommt man dank der besseren Treffer und des geringeren Rückschlages ein hocheffektives Arbeitsgerät für Bewegungsjagden in die Hand, mit dem man durchs Feuer schauen und auf dem Ziel bleiben kann. Jetzt muss Ihnen nur noch Diana hold sein und die Rotte an Ihrem Stand vorbeischicken. Eine Dublette auf Frischlinge ist immer drin – und genau das verpackte einer unser Tester auch gleich in einen passenden GTI-Slogan: Grantiertes Treffen Inklusive.

Gedämpft: Die Mündungsbremse reduziert den Rückstoß um bis zu 30 Prozent

Mehr Infos unter www.sauer-waffen.de

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Optik

Die Zielfernrohre, Ferngläser und Spektive von Carl Zeiss stehen für erstklassige Qualität, Innovation und Langlebigkeit. Trotzdem kommt es manchmal vor, dass in der rauen Anwendung das Produkt Schaden nimmt und seinen Weg zurück nach Wetzlar findet. Der Kundendienst von Carl Zeiss löst das Problem – zuverlässig, schnell, kulant. Und seit 1. Oktober 2010 sogar bis 200 Euro/CHF Reparaturaufwand kostenfrei.

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esonders wenn die Herbstund Win­tersaison vorbei ist oder die Bockjagd aufgeht, stapeln sich beim Kundendienst von Carl Zeiss die Einsendungen. Von angeschlagenen Zielfernrohren über versandete Fokussierungen beim Fernglas bis hin zu verkratzten Spektiv-Linsen ist praktisch alles dabei. Die meisten Schäden werden bei der Jagd „verbockt", wenn es hektisch wird, und der Jäger nur Augen für das Wild hat. Da kann es dann schon einmal

Die meisten Schäden werden auf der Jagd „verbockt“, wenn es hektisch wird passieren, dass der Entfernungsmesser während der Gamsjagd den steilen Geröllhang herunterfällt. Mit etwas Pech bleibt dann die Funktionstüchtigkeit der Digital-Anzeige oder Messgenauigkeit des Lasers auf der Strecke. Kleinere Schäden, die gern als Bagatelle heruntergespielt werden, können ebenfalls unerwünschte Nebenwirkungen nach sich ziehen – zum Beispiel eine winzige Delle am Objektiv, durch hartes Anschlagen verursacht. Die Funktionstüchtigkeit am Zielfernrohr scheint auf den ersten Blick nicht beeinträchtigt zu sein, allerdings ist dann in vielen Fällen die Dichtung am angeschlagenen Objektiv nicht mehr hundertprozentig gewährleistet. Und das bedeutet – selbst für ein wasserfestes Gehäuse – dass eben doch Feuchtigkeit hineinkriechen kann. Die Folge der Delle: Von innen beschlagene Linsen.

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Die Spezialisten des Kundenservice kommen auch den kleinsten Abweichungen auf die Spur: Prüfung der Treffpunktlage und Parallaxe eines Zielfernrohres auf einem Kollimator

Bis ins winzigste Detail: Ein zerlegtes 20x60 T* S Fernglas, bei dem der Bild-Stabilisator ausgetauscht werden muss

Wie lange muss ich mich eigentlich gedulden, bis ich das zur Reparatur eingeschickte Produkt wieder zurückbekomme? Wir haben in den vergangenenen fünf Jahren unseren Kundendienst komplett neu aufgestellt. Hat man früher schon einmal deutlich länger warten müssen, erledigen wir die Reparaturen jetzt durchschnittlich innerhalb von sechs Werktagen – je nach Aufwand, Alter und Art des Produktes. Nicht mit eingerechnet ist die Versandzeit. In 80 Prozent der Fälle gelingt uns heute schon eine Durchlaufzeit von maximal fünf Werktagen. Und wie sieht es mit den Kosten für den Kunden aus?

Mit Kraft und Technik: Nach jahrzehntelangem Dienst auf der Büchse muss bei der Demontage kräftiger zugepackt werden

Als Faustregel gilt: Fällt die Reparatur von Fernglas und Zielfernrohr innerhalb der Garantiezeit an und übersteigt dabei nicht den Wert von 200 Euro/ CHF, ist sie seit 1. Oktober diesen Jahres kostenfrei. Sobald die Reparatur teurer ist, wird der Kunde darüber informiert

ZEISS Kundendienst

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sonst können wir uns, den Garantiezeitraum betreffend, lediglich am Produktions- beziehungsweise Lieferdatum der Seriennummer orientieren. Wichtig ist, dass Sie kurz beschreiben, was repariert werden muss. Auf www. zeiss.de/sportsoptics können Sie ein PDF-Formular herunterladen. Den Bogen einfach ausfüllen und mit Ihrem gut verpackten Glas an uns senden. Selbstverständlich können Sie das Ganze auch über Ihren Fachhändler oder Büchsenmacher vor Ort organisieren.

Klaus Felgenhauer, Dipl. Ingenieur der Elektrotechnik und Jäger, leitet den Kundenservice von Carl Zeiss seit fünf Jahren

Warum bekommt der ZEISS-Kunde eigentlich eine persönliche Garantiekarte? Auf dieser Karte ist die Seriennummer seines ZEISS-Produktes eingetragen.

Schnell und kostenfrei Seit 1. Oktober 2010 werden Reparaturen, die den Wert von 200 €/CHF inkl. MwSt. nicht übersteigen, kostenfrei behoben. Voraussetzung dafür ist lediglich, dass das Produkt nicht älter als 30 Jahre ist und es sich um funktionskritische Reparaturen handelt (keine Schönheitsreparaturen). Grundsätzlich ausgenommen hiervon sind Nach- und Umrüstarbeiten, wie zum Beispiel die ASV, Absehenumbauten oder auch die Umrüstung auf die digitale Beleuchtungssteuerung. Durch die neue 200 €/CHF-Grenze werden die Reparaturzeiten der Produkte für den Kunden wesentlich verkürzt und die Abwicklung vereinfacht. Diese Regelung ist beschränkt auf Deutschland, Österreich und die Schweiz.

und bekommt einen detaillierten Kostenvoranschlag. Bei uns im Service inbegriffen ist die Gesamt-Überprüfung des Geräts – deshalb weisen wir auch auf andere Schäden oder Defizite hin, geben also Reparatur-Empfehlungen an den Kunden weiter. An was muss ich noch denken, wenn ich Ihnen beispielsweise mein ZEISSPirschglas zuschicken will?

Manchmal kommt es vor, das ZEISSProdukte gestohlen werden. Bitte uns in diesem Fall sofort kontaktieren und die Seriennummer mitteilen. Es ist erstaunlich, aber ab und zu taucht dann das eine oder andere gestohlene Gerät bei uns im Kundendienst auf, und wir können dann den bestohlenen Kunden darüber informieren. Gleichzeitig dient die persönliche Garantiekarte als Eigentumsnachweis.

Soweit vorhanden, bitte die Garantiekarte oder den Kaufbeleg dazulegen,

Das Interview führte Julia Numßen.

Deutschland Carl Zeiss Sports Optics GmbH, Kundenservice Gloelstr. 3 - 5 35576 Wetzlar Tel.: 0 64 41/4 67 61 Fax: 0 64 41/4 83 69 E-Mail: service.sportsoptics@zeiss.de www.zeiss.de/sportsoptics

Schweiz Carl Zeiss AG Feldbachstraße 81 8714 Feldbach Tel.: 00 41(0) 5 52 54/73 23 Fax: 00 41(0) 5 52 54/73 20 E-Mail: sportsoptics@zeiss.ch www.zeiss.ch

Österreich Burgstaller Waffenhandel GmbH Treffling 110 9871 Seeboden Tel.: 00 43 (0) 47 62/8 22 28 Fax: 00 43 (0) 47 62/82 25 32 E-Mail: info@waffen-burgstaller.at www.waffen-burgstaller.at

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Fotos: Julia Numßen

„Fünf Tage sind unser Ziel“

Der Kundenservice von Carl Zeiss besteht aus 27 Mitarbeitern. Für das Team von Kundendienstleister Klaus Felgenhauer ist eigentlich fast jedes Problem lösbar. Doch bevor es behoben werden kann, kommt jedes Produkt zuerst zur Befundungsstation. Hier wird es eingehend überprüft und die notwendigen Reparaturmaßnahmen festgelegt. Bei kostenpflichtigen Reparaturen wird erst nach Auftragserteilung des Kunden das Gerät in Stand gesetzt. Neben Reparaturen werden auch weitere Service-Leistungen, wie zum Beispiel ASV- und Beleuchtungsnachrüstung sowie Absehenumbauten, durchgeführt. PASSION hat sich in Wetzlar den ZEISSKundenservice angesehen und dabei Klaus Felgenhauer, den Kundendienstleiter, getroffen.


Waffe

Auf feine englische Art Zurücklehnen, es sich bequem machen, ins Kaminfeuer schauen, einen edlen Tropfen genießen und den Jagdtag Revue passieren lassen. Haben Sie dann nicht auch schon einmal von einem Repetierer geträumt, der aus einem Guss ist – von der Gravur bis zur Schäftung? Eine Büchse, die elegant und trotzdem schlicht aussieht, aber gleichzeitig auch technisch auf dem neuesten Stand ist? Fotos: Henry M. Linder

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a hätten wir etwas für Sie: die neue Mauser M 03 „English“. Bei dieser Variante wurde auf „Understatement“ gesetzt und speziell für dieses neue Familienmitglied der M 03 Serie eine besonders schön anmutende, leichte Gravur entwickelt. Die Bezeichnung „English“ ist ganz bewusst gewählt, denn sie rührt von der traditionellen Gravurart „Englische Arabesken“ und soll die zurückhaltende, klassische Anmutung unterstreichen. Sehr feine und dabei dezente, perfekt geschwungene Gravurbögen umkleiden das grau nitrierte Ganzstahlsystem dieser M 03 und sind dabei die immer wiederkehrenden Elemente. Die Arbeit mit Stichel und Hammer im Millimeterbereich erfordert von den Mauser-Graveuren höchste Konzentration und lässt jede M 03 zu einem Unikat werden. Besonders auf der M 03 Alpine kommt die Gravur hervorragend zur Geltung, verkörpert dieses Modell durch seine klassisch gehaltene Schaftform doch eine besondere Art von Eleganz. Selbstverständlich bietet Mauser diese Gravur auch für andere M 03 Modelle an, kombinierbar mit vielen Optionen und Aufwertungen. Und wer weiß, vielleicht lässt sich ja schon bald Ihr Traum von der M 03 „English“ verwirklichen? Red.

Nicht nur was fürs Auge sondern voll praxistauglich: Die Fischhaut am Kammerstengel, die für einen sicheren Griff beim Repetieren sorgt, und die Magazinsicherung, das Mag-Safe, die zuverlässig vor Verlust schützt. Stilvolles Accessoire für unterwegs: der M 03 Lederkoffer

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Spitze der Jagdwaffenkunst:

Blaser Custom Unabhängig von der Serienproduktion widmet sich bei Blaser ein hochspezialisiertes BüchsenmacherTeam der Erfüllung besonderer Kundenwünsche. Die Aura echter Handarbeit begleitet jede Blaser Custom – vom schlichten Understatement bis zur reich gravierten Büchse.

Fotos: Joachim Hartmann, KODIAK, Blaser

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er an Meisterwaffen denkt, stellt sich meist reich gravierte Büchsen und Flinten vor. Stimmt – doch auch ohne aufwendige Gravurarbeiten kann jede Blaser Jagdwaffe als echte „Custom“ gefertigt werden. Um ganz individuell auf die unzähligen Kundenwünsche eingehen zu können, entstand bei Blaser eine eigenständige Custom-Abteilung, in der mit viel Kreativität und Liebe zum Detail meisterliche Einzelstücke entstehen. In Verarbeitung und Oberflächenfinish erfüllen Blaser Custom-Modelle allerhöchste Ansprüche und geben jedem Kunden die Gewissheit, eine für ihn persönlich gestaltete Waffe erworben zu haben. „Jede Blaser Jagdwaffe, die unseren Custom Bereich verlässt, ging durch die Hände spezialisierter Büchsenmacher und erfuhr einen Feinschliff, der nur durch Handarbeit möglich ist. Bei unseren Custom-Waffen gibt es praktisch kein Teil, an dem nicht nochmals von Hand gefeilt, geschliffen oder poliert wird“, sagt Jann Ahrenholz, der Leiter der Blaser Custom-Abteilung. Für ihn und seine Kollegen besteht die Herausforderung in der Nähe zum Kunden.

Fingerspitzengefühl: Damit die Materialien nahtlos aneinander grenzen, wird jedes Detail von Hand bearbeitet. Dieses Pistolengriffkäppchen aus Wurzelmaserholz ist in Stahl gefasst und wird später eine R8 Safari schmücken Handgemacht: Die feine Fischhaut wird von kundiger Meisterhand geschnitten

Individuelle Formgebung: Bevor Meistergraveure mit der Gestaltung beginnen, wird das System in Handarbeit in Form gebracht

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Gold und Silber im Glanze: Auf Wunsch können alle Stahlteile mit Gold- und Silbereinlage versehen werden, und der Kunde hat die Wahl zwischen seidenmattem oder hochglänzendem Finish

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WAFFE „Spitzenqualität fängt im Kopf an. Bei jedem Arbeitsgang machen wir uns bewusst, dass wir ein Unikat für einen ganz bestimmten Jäger schaffen.“ Bei der Kreation außergewöhnlicher Büchsen und Flinten sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Einlagen aus Edelmetallen, meisterliche Gravuren und edelste Hölzer werden von Spezialisten ihres Faches angefertigt. Wie bei den Kunstmalern haben auch Graveure ihre eigene Handschrift. So hängt die Wahl des Gravurmotivs auch unmittelbar mit der Auswahl des ausführenden Künstlers zusammen. Wenn die gravierten Teile und Schäfte dann im Custom-Shop auf der Werkbank zusammenfinden, kommt der schönste Moment: eine neue Custom Waffe wird aus der Taufe gehoben. In den anschließenden Arbeitsgängen werden die letzten Oberflächenbearbeitungen vorgenommen, bis der Meister sagt: „Perfekt. Das ist eine Blaser Custom.“ Red. Unter die Lupe genommen: Jedes noch so feine Detail wird kritisch geprüft. Passungen, Winkel, Oberflächen und Kanten müssen wirken, als wären sie wie von Zauberhand geschaffen

Ausgesucht: Nur die besten Gravur-Ateliers erhalten Aufträge aus dem Blaser Custom-Studio. Je nach künstlerischer Ausrichtung und Arbeitsschwerpunkt wird der für das Motiv passende Künstler ausgewählt

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WAFFE

R8 Custom

R8 Custom Grade I

R8 Custom Grade III

R8 Custom Grade II

R8 Custom Grade IV

R8 Custom Grade II wie R8 Custom Grade I, zusätzlich: • tiefgestochene Tierstückgravur • Gravur auf Verschlussgehäuse und Laufwurzel • Dezente Schaftverschneidung als Einfassung der Fischhaut an Vorder- und Hinterschaft • Schaftholz der Klasse 8

R8 Custom • Verschlussgehäuse aus Stahl • Kammergriffkugel aus Stahl • Abzug vergoldet • Verriegelungskammer titannitriert • erlesenes Wurzelmaserschaftholz der Klasse 7 • Vorderschaft mit Ebenholzabschluss • Pistolengriffkäppchen aus Stahl mit in Gold eingelegtem Monogramm R8 Custom Grade I wie R8 Custom, zusätzlich: • stahlgrauer Systemkasten • flachgestochene Gravur mit zwei Tierstücken je Systemseite • feine Ornamentgravur als Umrahmung und auf dem Abzugsbügel • Schaftholz der Klasse 7

R8 Custom Grade III wie R8 Custom Grade I, zusätzlich: • Gravur auf Verschlussgehäuse und Laufwurzel • eingelegter Goldfaden in der Laufwurzel • Gravur auf Visiersockeln und Laufwurzel • Kammergriffkugel mit Goldfaden • vier Tierstücke je Systemseite • ein Tierstück auf der Systemunterseite • Dezente Schaftverschneidung als Einfassung der Fischhaut an Vorder- und Hinterschaft • Schaftholz der Klasse 8 R8 Custom-Grade IV wie R8 Custom Grade III, zusätzlich: • sehr aufwändig ausgeführte Tierstück-Relief Gravur • Schaftholz der Klasse 9

R8 Custom Grade V Bei diesem Spitzenmodell gibt es hinsichtlich der Ausgestaltung so gut wie keine Grenzen. Meistergravuren von Weltklasse veredeln die R8 Custom Grade V nach individuellen Ideen und machen sie zum einmaligen Unikat. R8 Custom Grade V

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ährend neue Entwicklungen bei Büchsenpatronen bisher oft allein im Kaliber und dem Geschoss zu finden waren, ist die Silver Selection UNI Professional geprägt von Innovationen in jeder einzelnen Komponente dieser Patrone. Bekanntlich bestehen Büchsenpatronen aus Hülse, Zündung, Pulver und Geschoss. Jede dieser Komponenten sind bei der neuen Silver Selection UNI Professional geprägt von einzigartigen Zusatzeigenschaften, wie man sie bei anderen Patronen nicht finden kann. Die Hülse ist mit einer feinen Nickelschicht überzogen und erleichtert das Laden und Repetieren. Absolut zuverlässig und außerdem bleifrei funktioniert die Zündung und entspricht damit auch den hohen NATO-Standards. Nach diesen Standards muss eine Zündung im Temperaturbereich zwischen minus 54 Grad und plus 60 Grad Celsius hundertprozentig und ohne Verzögerung funktionieren. Durch einen Zusatz im Pulver reduziert sich der Mündungsblitz und revolutioniert die Jagd bei Dämmerung. Der konstante Druckverlauf des Pulvers ermöglicht außerdem eine höhere Geschwindigkeit und Energieabgabe des Geschosses.

„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile ...“

Das UNI Professional-Geschoss, das auf dem UNI-Geschoss basiert, wurde so optimiert, dass es einen geringeren Luftwiderstand und damit eine gestrecktere Flugbahn bietet. Ein modifizierter Geschossmantel sorgt für ein zuverlässiges Ansprechverhalten im Wildkörper. Zusätzlich wird beim UNI

… erkannte bereits Aristoteles über 300 Jahre vor Christus. Ein Grundsatz, der heutzutage von jeder RWS-Büchsenpatrone erwartet wird. Die neue Silver Selection UNI Professional übertrifft aber die Erwartungen noch. PASSION hat herausgefunden, warum.

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Super Clean Technology – für höchste Funktions­sicherheit ohne Emissionen

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Weicher Bugkern

Ballistisch optimierte Geschossform für ­verringerten Luftwiderstand und gestreckte Flugbahn

Nickelplattierter Geschossmantel Scharfrand

Modifizierter Geschoss­mantel für zuverlässiges Ansprechen im Wildkörper

Heckeinschnürung

Fixierungsrille UNI V-Tail Präzisionsheck für ausgezeichnete Flug­stabilität und Präzision auf weite Distanzen

Professional-Geschoss die Flugstabilität und Präzision verbessert – Dank eines Boattails mit Karlotte. Wie das bewährte UNI-Geschoss ist das UNI Professional ein Teilzerlegungsgeschoss mit zwei Kernen. Dabei zerlegt sich der vordere weiche Bugkern und gibt begrenzt Splitter ab, während der hintere harte Kern nur geringfügig aufpilzt und damit für sicheren Ausschuss sorgt. Das UNI Professional ist auf kurze und weite Distanzen auf mittelschweres und schweres Wild einsetzbar und schont dabei das Wildbret.

me seiner Teile, das gesamte System bietet durch die Vorteile, die in jeder einzelnen Konponente stecken, in Summe sogar sehr viel mehr als jede andere Patrone auf dem Markt. Davon wäre wahrscheinlich auch der eingangs zitierte Aristoteles überzeugt, wäre er ein Jäger unserer Zeit.

Die neue Silver Selection UNI Professional ist nicht nur mehr als die Sum-

Mehr Infos unter www.rws-munition.de

High Performance Load – für Leistungsreserven in Extremsituationen

Flash Control – für reduziertes Mündungs­ feuer und Überblick über das jagdliche Geschehen

Nickel Finished Case – für verbesserte Ladefähigkeit und schnelles Repetieren

Heinz Winkler

UNI PROFESSIONAL – für Präzision, gestreckte Flugbahn und hohe Wirksamkeit

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Treffen mit der Flinte – es kann so einfach sein! Flintenschießen – für manche Jäger Leidenschaft schlechthin, für andere wiederum nur ungeliebte Disziplin. Dabei kann es so einfach sein, Fehler, die sich im Laufe der Jahre eingeschlichen haben, mithilfe eines erfahrenen Schießlehrers auszumerzen und so die eigene Schießfertigkeit deutlich und dauerhaft zu verbessern. Auch der Einsteiger wird von einer professionellen Ausbildung von Anfang an profitieren – in nur wenigen Stunden – für ein ganzes Jägerleben lang. Text und Fotos: Blaser

„Wichtig ist, dass der Augenhaltepunkt und der Gewehrhaltepunkt nie zusammen liegen.“ „Perfekt! Gut getroffen!“

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Zugegeben, ein fundierter Einzelschießunterricht wird niemals billig sein können, wie so vieles, was mit der Jagd in Verbindung steht. Die Ausbilder der Blaser Academy bieten aber auch dafür Lösungen an, zum Beispiel Schulungen in kleinen Gruppen, um die Kosten für den einzelnen Teilnehmer in erschwinglichem Rahmen zu halten.

kifahren, Golf oder Tennis spielen – wer diese Sportarten betreiben oder seine Leistung steigern möchte, nimmt ganz selbstverständlich professionelle Hilfe in Anspruch. Auch wenn wir Jäger die Jagd nicht als Sport bezeichnen, kennen wir es doch von sportlichen Aktivitäten: Man macht Fehler, ohne sich ihrer bewusst zu sein, und ärgert sich über so manchen Misserfolg. Schon ein halber Übungstag mit einem erfahrenen Schießlehrer kann vieles bewirken, woraus wir auf der Jagd und auf dem Schießstand für immer unseren Nutzen ziehen. Bruno J. Achermann, Senior Coach der Clay Pigeon Shooting Association of Great Britain und einer der im Rahmen der Blaser Academy tätigen Ausbilder, kann aus eigener, langjähriger Erfahrung berichten: „Viele Jägerinnen und Jäger haben keinen wirklichen Spaß am Flintenschießen. Meistens nur deshalb, weil es ihnen nie richtig beigebracht wurde und weil sie sich dann vor anderen nicht blamieren wollen. Es ist aber unglaublich, wie schnell die Freude und das Selbstbewusstsein beim Umgang mit der Flinte da sind, wenn man nur einmal den ersten Schritt einer Übungsstunde beim erfahrenen Trainer gewagt hat.“

Egal, für welche Art von Unterricht man sich entscheidet – man wird es nicht bereuen und stellt den immensen Nutzen und die Freude über Erfolge dem durchaus überschaubaren Aufwand gegenüber. Was erzählte doch neulich ein Jäger, der schon fast auf die 70 Jahre zuging? „Fünfzig Jahre lang hab’ ich Esel mich mit der Flinte geärgert, und jetzt bringt mir Bruno in nur zwei Stunden bei, wie ich auf einmal treffen kann!“ Red.

Gespannte Aufmerksamkeit: In der Gruppe oder als Einzel-Coaching wirkt ein Tag mit dem Trainer wahre Wunder. Jeder der Schützen wird am Abend staunen, was plötzlich alles gelingt

Fehlersuche: Bruno J. Achermann weiß aus seiner langjährigen Erfahrung, Fehler zu erkennen und hilft den Teilnehmern dabei, sie abzustellen

„Ich habe Probleme mit den hohen Tauben“– Schritt für Schritt nehmen Trainer und Schütze die Hürde. „Bruno hat mir gezeigt, was die Ursache für die Fehlschüsse der vergangenen Jahre ist. Der Moment für die Schuss­abgabe war immer ein bisschen zu spät. Jetzt, nach dem Training, habe ich es im Gespür und freue mich richtig, wenn eine hohe Taube kommt!“

Das dominante Auge: Bruno Achermann erklärt, wie man herausfindet, ob das linke oder rechte Auge dominiert. Bevor man mit dem Schießen beginnt, sollte das geklärt sein

Blaser Academy

Gerne vermittelt Blaser Ihnen einen Schießtrainer für einen Themen­ bereich Ihrer Wahl: • Flintenschießen • Büchsenschießen • Weitschüsse • Training für Jagdscheinanwärter

Info:

www.blaser.de Im Menüpunkt Blaser Academy finden Sie alle Schießausbilder und ihre Kontaktdaten.

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die waffen der profis

„Die Zeiten ändern sich halt …“

Woran denken Sie heute, wenn Sie auf Ihre ersten Jahre als Berufsjäger zurückblicken? Es gab mehr Wild und dabei weniger Probleme mit Wildschäden. In den Revieren war es angenehm ruhig, am Wochenende waren ein paar Wanderer unterwegs, aber sonst war man allein. Selbst das Rotwild war zum großen Teil tagaktiv, das meiste Wild wurde auch tagsüber erlegt.

Das müssen Sie jetzt aber erklären. Mit meinen alten Büchsen habe ich viel Wild erlegt, aber die Jagd war eben anders. Es gab kaum einen Grund, jemals weiter als 100 Meter zu schießen, in der Regel betrug die Schussentfernung 40 bis 60 Meter. Schusspräzision war fast ein Fremdwort, meistens habe ich getroffen, und wenn’s mal ein Fehlschuss war, dachte ich mir nicht viel dabei. Und wie kamen Sie zu einer Blaser? Da spielte zunächst mal die räumliche Nähe eine Rolle. Die Fertigung lag nicht weit von meinem letzten, großen Revier, das ich sehr lange zu betreuen hatte. Die Blaser-Büchsenmacher trafen sich regelmäßig im Goldenen Adler in Isny zum Stammtisch. Dort kam zu­ fällig der erste persönliche Kontakt zustande. Ich war überrascht, mit welcher Überzeugung und Leidenschaft die Büchsenmacher ihre Philosophie des Jagdwaffenbaus vertraten. Sie konnten gar nicht glauben, dass ich noch mit solch einem G‘lump auf die Jagd gehe. Überzeugen konnten die Blaser-Mitarbeiter mich damals zwar nicht, aber neugierig wurde ich schon. Bis zu meiner R93 war’s jedenfalls noch ein langer Weg.

Revierjagdmeister Anton Rosmer blickt auf viele Jahre seiner Zeit als Berufsjäger zurück

Das hört sich ja fast schon paradiesisch an. Auf eine gewisse Weise war es das auch. Aber da gab es natürlich auch die andere Seite der Medaille. Was war denn schwieriger als heute? Vieles, da muss man auch ehrlich sein. Wenn ich auf den Jagdbetrieb zurückblicke – damals hatten wir noch keine Geländewagen, Pickups oder gar Motorschlitten. Viele Wege wären ohnehin überhaupt nicht befahrbar gewesen, die waren höchstens für Pferde angelegt. Und dann das Bergen von Rotwild und der Transport des Futters für die Wildfütterung – das war schon eine richtige Schinderei. Und das Jagen selbst? Das war einerseits einfacher, weil mehr

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Wild bei bestem Büchsenlicht in Anblick kam. Andererseits gab es dann aber auch keine Ausrede, wenn ein Jagdgast erfolglos nach Hause fuhr. Der Schuldige war dann immer der Berufsjäger. Am Gast selbst oder an seinem modernen Gewehr konnte es ja nicht liegen. Welche Büchse führten Sie damals? Einen alten Mannlicher-Schönauer Stutzen und eine Kipplaufbüchse mit

außen liegendem Hahn, beide mit 4-fachen Hensoldt-Gläsern. Da war ich, zugegeben, auch sehr konservativ eingestellt. Mit den modernen Büchsen konnte ich überhaupt nichts anfangen. Das waren für mich Maschinenwaffen, hatten keine „Seele“. Und heute? Ich habe gesehen, draußen im Auto bewacht Ihre BGSHündin eine R93! Ja, die Zeiten ändern sich halt…

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Jetzt machen Sie es aber spannend! Ja, die Blasers hatten es in der Tat nach einigen Jahren aufgegeben, mich bekehren zu wollen. Ich war dann derjenige, der eines Tages nach einer R93 fragte. Wieso? Ich hatte zwar meine Büchsen, aber die machten halt doch viel öfter Sperenzchen, als ich mir zuerst eingestehen wollte. Das ging eigentlich die ganzen Jahre schon so, aber ich hatte, aus welchen Gründen auch immer, darüber hinweggesehen. Je öfter ich bei den Isnyer Büchsenmachern zum Einschie-

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ßen war, desto klarer wurde mir, dass die Zeit meiner alten Kracher endgültig vorbei ist, dass die R93 denen in allen Punkten haushoch überlegen ist. Und dann war es eines Tages soweit – ich hatte genau die Büchse, die ich eigentlich nie wollte. Was empfinden Sie denn heute, nach jahrelangem Gebrauch einer CNCgefertigten, „seelenlosen“ Büchse? Schauen Sie, die Jagd hat sich gewandelt, vieles ist anders geworden. Um die Rotwildabschüsse zu erfüllen, muss häufig weiter geschossen werden, Dubletten sind keine Seltenheit. Rehwild wird selbst vermarktet, da müssen die Schüsse perfekt sein. Dafür brauche ich eine Büchse, auf die ich mich hundertprozentig verlassen kann. Und erst der Abzug: früher glaubte man noch, ohne Stecher könne man nicht vernünftig schießen. Heute weiß ich, dass es eher umgekehrt ist und wie hervorragend es sich mit einem guten Direktabzug treffen lässt. Wenn ich nur zurückdenke, was ich mit dem verdammten Stecher schon alles erlebt habe! Es ist schon seltsam: die R93, die ich früher abgelehnt habe, bietet mir heute genau das, was für mich als Jäger wirklich wichtig ist – und dazu zählt auch, dass ich die Waffe geladen, aber entspannt, bei mir im Revier führen kann.

Und was ist mit der Seele? In den letzten Jahren konnte ich öfters mal hinter die Kulissen von Blaser schauen. Dort werden fast alle Waffenteile mit CNC-Maschinen hergestellt, nur im Custom-Bereich gibt es noch echte Handarbeit. Die Seele der Waffen entspringt sicher nicht den Maschinen, nein, sie entspringt den Menschen, den vielen leidenschaftlichen Jägern, die ich bei Blaser kennengelernt habe. Wer das Leuchten in ihren Augen sieht, weiß, wo die Blaser-Seele steckt! Also wunschlos glücklich? Ja. Und nein. Haben Sie draußen gesehen, wie ich mir den Holzschaft im Berg schon verrammelt habe? Ob Sie es glauben oder nicht, früher hätte ich Kunststoffschäfte verteufelt, und heute bin ich soweit, dass ich ernsthaft darüber nachdenke. Und vielleicht über ein herausnehmbares Magazin. Vermissen Sie das bei Ihrer R93? Nein, auf der Jagd bräuchte ich das nicht. Blaser hat aber bei der neuen R8 einen ganz anderen wichtigen Punkt mit bedacht: Wenn das Magazin nicht in der Waffe steckt, kann kein Mensch damit schießen. Ich bin doch täglich im Revier, und kann meine Waffe nicht jede Sekunde im Auge behalten. Mir wäre einfach wohler, wenn ich wüsste, dass mit meiner Büchse kein Fremder Unfug treiben kann. Red.

Die Waffe, die er früher nie haben wollte – heute weiß Anton Rosmer sie zu schätzen

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Fotos: Michael Eger, KODIAK

Die Allgäuer Alpen und ihre Vorläufer mit langen, schneereichen Wintern, extremen Regen- und Hitzeperioden und wachsender Frequentierung durch den Fremdenverkehr sind im stetigen Wandel. Zwischen den Belangen von Forstwirtschaft und Tourismus zieht das Wild immer häufiger den Kürzeren, die Beding­ungen rund um die Jagd sind schwieriger geworden. Revierjagdmeister Anton Rosmer, seit über 30 Jahren im Dienst, erzählt, wie er diesen Wandel erlebt hat und wie sich dadurch so manche seiner Ansichten über Jagdwaffen geändert haben.


schnappschuss Bei einem Blaser Academy Flintenschießtraining im August kam eine bunt gemischte Gruppe auf dem Jagdparcours in Dornsberg zusammen, um von Bruno J. Achermann die Geheimnisse des intuitiven Treffens zu erfahren. Hier erklärt der Trainer, was beim Vorhalten zu beachten ist.

Michael Heusner, Außendienstmitarbeiter der Carl Zeiss Sports Optics, mit seinen beiden Golden Retriever-Hündinnen Jeany und Havanna kurz vorm Aufbruch ins Revier, das in der Nähe von Wuppertal liegt. Mit dabei die Blaser R93 mit dem Victory Varipoint 3-12x56 T* IC sowie das Victory RF 8x56.

Anlässlich der bevorstehenden Hirschjagd im bulgarischen Top-Revier Tscherni Lom bekommt Chris Balke (links im Bild) seine S 202 mit stabiler Yukon-Kunststoffschäftung im Kaliber .300 Win. Mag. und passendem Zeiss Classic Diavari 3-12x56 von SAUER-Marketing-Manager Sascha Numßen zurück. Chris Balke ist SAUER-Jäger und als einziger hauptberuflicher Schweißhundführer Deutschlands im Kreis Herzogtum Lauenburg tätig. Ob es in Bulgarien mit dem 10-Kilo-Hirsch geklappt hat, erfahren Sie in der nächsten PASSION.

Drückjagd im Revier Schrecksbach in Hessen, mit dabei: Björn Friedrich, verantwortlich bei Mauser für den internationalen Vertrieb, und Jagdterrier „Rommel vom Goldacker“, verantwortlich fürs Rotte sprengen. Die dritte im Bunde: die M 03 Trail. Dass es mit den Sauen geklappt hat, zeigt das Foto rechts.

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Fotos: Carl Zeiss Sports Optics, Mauser, Blaser, RWS, SAUER

Bei den spektakulären Außenaufnahmen für den neuen Film „Wild Boar Fever III“ von Hunters Video in Ungarn wurden die teilnehmenden Drückjagdschützen mit RWS-Muntion ausgestattet. Franz Albrecht Oettingen-Spielberg, ein hervorragender Schütze mit reichlich Erfahrung, zeigt eindrucksvoll, wie er mit der .270 Winchester und dem RWS-H-MantelGeschoss Strecke macht – er stand häufig im Fokus von Kameramann Poul-Erik Madsen.


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International

Fürstenwalde, 6. bis 9. Januar 2011: Drückjagd für die Gewinner der SAUER 303-Aktion

USA, Las Vegas, 18. bis 21. Januar 2011: Shot Show Krelingen, 19. März 2011: Blaser-Cup, 1. Qualifying

Coesfeld, 2. April 2011: Blaser-Cup, 2. Qualifying

Nürnberg, 11. bis 14. März 2011: IWA

Speyer, Mai 2011: PASSION 6

Verlag: Klambt-Verlag GmbH & Cie Pressehaus Im Neudeck 1 D-67346 Speyer www.klambt.de Geschäftsführung: Lars Joachim Rose, Kai Rose, Kay Labinsky Verlagsleiter: Kai Rose Chefredaktion: Julia Numßen (v.i.S.d.P.)

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Layout: Roger Colombani Mitarbeiter dieser Ausgabe: Gunther Stoschek (Blaser), Agnes Köhler (KODIAK Marketingkommunikation GmbH); Christina Treutler (Blaser active outfits); Florian Maack, Thorsten Mann (Mauser); Matthias Klotz, Sascha Numßen (SAUER); Franziska Geithe, Dr. Ralph Nebe (Carl Zeiss Sports Optics); Dr. Armin Dobat, Matthias Vogel, Heinz Winkler (RWS)

Dornsberg, 16. bis 17. April 2011: Blaser-Cup, 3. Qualifying

Fotografen: Jochen Frießner, Joachim Hartmann, Jan Hüffmeier, Thomas Kärcher, Henry M. Linder, Erich Marek, Magnus Nyman

der Deutschen Telekom, abweichende Preise aus Mobilfunk) Telefax: 0 62 32/31 02 12 E-Mail: passion@klambt.de www.abo.klambt.de

Internet: www.passion-magazin.de Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos und Dias keine Gewähr. © Alle Rechte bei: KlambtVerlag GmbH & Cie. Grenzüberschreitende Lieferungen sind nur mit Zustimmung des Verlages gestattet.

PASSION erscheint zweimal im Jahr. Preis des Einzelheftes: 9 Euro inkl. 7 % MwSt. und Versand (CHF 15) Jahresabonnement Inland: 15 Euro (CHF 25)

Abo-Service: Adresse siehe Verlag.Wenn Sie Fragen zum Abo haben, wenden Sie sich bitte an den Abo-Service. Telefon: 01 80/5 71 83 86 (14 ct./Min. aus dem Festnetz

Kostenfreier Aboservice: Nur für registrierte Kunden der Herausgeber (www.passion-magazin.de und auf Abonnement klicken)

Foto: Julia Numßen

PASSION

Technische Leitung: Matthias Albrecht

Österreich, Salzburg, 24. bis 27. Februar 2011: Die Hohe Jagd & Fischerei

Hannover, 2. bis 5. Dezember: Pferd & Jagd

Dortmund, 1. bis 6. Februrar 2011: Jagd & Hund

Herausgeber: Blaser Jagdwaffen GmbH Mauser Jagdwaffen GmbH J. P. Sauer & Sohn GmbH Carl Zeiss Sports Optics RWS

Österreich, Wien 11. bis 13. Februar 2011: Jaspowa

Reproduktion: Klambt-Verlag, Speyer Druck: Sachsendruck Plauen GmbH

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man@work

„ZEISS ist es wichtig, dass die Produkte nah am Jäger sind“

VERTRAUEN WELTWEIT

Dr. Ralph Nebe, Vice President Marketing & Sales bei Carl Zeiss Sports Optics, ist passionierter Jäger. Welche Zieloptik er für den Ansitz und die Auslandsreise bevorzugt, und wieso er auf das Victory RF 10x45 T* schwört, hat er PASSION verraten.

Dr. Ralph Nebe während einer Besprechung Wie sind Sie zur Jagd gekommen? Mein Vater entschloss sich, im Alter von 50 Jahren, die Jägerprüfung zu absolvieren. Damals war ich 14 Jahre jung und fragte ihn regelmäßig ab. So eignete ich mir eigentlich ganz nebenbei Buch für Buch mein Wissen über die Jagd an. Bei der Prüfung meines Vaters war ich dabei und wusste so manche Antwort. Seitens der Prüfer wurde mir nahe gelegt, mich im nächsten Jahr gleich selbst anzumelden, ich müsste ja gar nichts mehr lernen – es war dann zwar nicht ganz so einfach, aber ich habe meinen Jagdschein pünktlich an meinem 16. Geburtstag in der Hand gehalten.

Fotos: Carl Zeiss Sports Optics, privat

Welche Zieloptik nehmen Sie für den Ansitz mit? Das Victory Varipoint 3-12x56 T* mit dem 60iger Leuchtabsehen. Es ist der Dämmerungsriese in der Nacht, also ideal zum Sauenansitz, und – runter auf dreifach gedreht – sogar geeignet für die eine oder andere Maisjagd. Ich nehme es auch gerne für die Bockjagd, dank der tollen Absehenschnellverstellung eignet es sich perfekt für weite und sichere Distanzschüsse. Und für die Drückjagd? Unschlagbar ist hier unser Victory Varipoint 1,1-4x24 T*, ebenfalls mit

Leuchtabsehen 60: grandiose Optik mit großem Sehfeld für Nahschüsse auf kürzeste Distanz, gleichzeitig aber auch noch leistungsstark genug für den gezielten Schuss auf bis zu 150 Meter, natürlich abhängig vom Können des jeweiligen Schützen. Das Absehen bietet zur Zeit den feinsten Taglichtpunkt auf dem Markt, der selbst auf Schnee und bei Sonne noch sehr gut sichtbar ist. Wenn Sie im Ausland jagdlich unterwegs sind – was nehmen Sie mit?

Sie sind Vice President Marketing & Sales – bleibt denn da noch Zeit für die Jagd? Lange Meetings rauben mir so manchen Nachtansitz und fördern nicht immer das Aufstehen um vier Uhr morgens. Dennoch ist es mir wichtig, nah am Kunden und der Jagd zu sein und unsere Produkte auf Herz und Nieren zu prüfen – ich habe daher einen Begehungsschein für ein Sauenrevier gleich hinter unserem Werk.

Auf solchen Reisen habe ich meine Standardkombi dabei, unser Victory FL Diavari 4-16x50 T* sowie den praktischen Fernglas-Allrounder, das Victory RF 10x45 T*. Das Zielfernrohr deckt dank seines Vergrößerungsbereichs und der ASV sicher alle Distanzen ab, ist extrem kompakt und bietet durch die fluoridhaltigen Gläser ein fantastisches Bild. Es ersetzt problemlos ein kleines Spektiv und sieht zudem noch verdammt gut aus auf meiner Blaser R93 und R8. Das Victory RF Fernglas bietet ein Optimum an Kompaktheit, Abbildungsleistung und Zusatznutzen durch den integrierten Entfernungsmesser und BIS.

Gibt es im nächsten Jahr etwas Neues von Carl Zeiss Sports Optics?

BIS?

In Finnland erlegte Dr. Ralph Nebe seinen ersten Elch mit der Blaser R93 Professional, Kaliber .300 Win. Mag., und dem EVO 11,9-GrammGeschoss von RWS. Mit dabei: das Victory Varipoint 1,1-4x24 T*

Das ist unsere Bezeichnung für den praktischen Ballistikrechner BIS in Verbindung mit dem Entfernungsmesser. Er ist ein extrem hilfreicher Begleiter, besonders in unbekanntem Terrain, in dem Entfernungen und Haltepunkte immer schwer einzuschätzen sind.

Aktuell planen wir die Markteinführung einer tollen Innovation auf der IWA im März – in der nächsten PASSION stellen wir sie ausführlich vor.

Zur Person:

Dr. Ralph Nebe, 41 Jahre, Dipl.-Kfm., Promotion an der WHU, VP Marketing & Sales bei ZEISS in Wetzlar seit Anfang 2008. Er hat einen sechsjährigen Sohn, der ihn bereits auf den Ansitz begleitet.

Jäger rund um den Globus wissen, warum sie auf Munition von RWS vertrauen: Sie ist konsequent hochwertig gefertigt und deshalb auch in Grenzbereichen zuverlässig und äußerst wirksam. Dieses Vertrauen bestätigt unser Ziel: Beste Performance – bei der technischen Konzeption, der Materialauswahl und der Verarbeitung unserer Munition. So können Sie sich bei der Jagd auf das Wesentliche konzentrieren – auf Ihr Ziel. RWS - Die Munition entscheidet.

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Mehr Informationen unter: www.rws-munition.de

Abgabe nur an Erwerbsberechtigte.


Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.

Kodiak-©-2010 · www.kodiak.de

Aus Überzeugung

R8 PROFESSIONAL

www.blaser-r8.de


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