PASSION Nr. 06

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6/2011 · € 9,-

PASSION

www.passion-magazin.de

6/2011

DAS Kundenmagazin von Blaser, Mauser, Sauer,

RWS-Experten Bockjagd: Tipps fürs Waffe-Einschießen

Mauser „Tembo“

Blaser R8

Die persönlichen Favoriten

PASSION

DAS Kundenmagazin von Blaser, Mauser, Sauer, Zeiss und rws

Exklusive M 03 Großwildbüchse

www.passion-magazin.de

Zeiss und rws


EDITORIAL

Aus Leidenschaft

Gemeinsam zum Erfolg

E

s erfordert Mut, gewohntes Terrain zu verlassen und neue Wege zu gehen. Der Name ZEISS steht seit Jahrzehnten für die Fertigung von extrem hochwertigen, optischen Premium-Produkten. Diese Qualität kostet jedoch ihren Preis – und so mancher Jungjäger, der einfach nicht so viel Geld in Zielfernrohr & Co. investieren konnte, hatte das Nachsehen.

Kodiak-©-2011 · www.kodiak.de

Das ließ uns keine Ruhe. Es folgten Meetings und Konferenzen mit zahlreichen Diskussionen. Schließlich kristallisierte sich eine gemeinsame Vision heraus: Die Positionierung einer neuen Zielfernrohr-Linie auf dem Jagdmarkt, ausgestattet mit der sprichwörtlichen ZEISS-Qualität und trotzdem attraktiv im Preis.

Wir stellen uns gern weiter den herausforderungen, die der Jagdmarkt zu bieten hat – allein schon aus unserer 165 Jahre alten Tradition

Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.

Unsere Ingenieure, Konstrukteure und Facharbeiter in Wetzlar „brannten“ von Anfang an für diese Idee. Nur ihrem Engagement, Know-How und Teamgeist haben wir es überhaupt zu verdanken, dass die neue Duralyt-Serie, Made in Germany, nach knapp einem Jahr Entwicklungszeit im Frühjahr 2010 präsentiert werden konnte. Die robuste Bauweise der drei Duralyt-Modelle, kombiniert mit hoher Bildqualität und einem faszinierenden Preis, stießen bei den Jägern im Inund Ausland auf große Begeisterung. Diese Entwicklung erfüllt uns alle von ZEISS nicht nur mit Freude, sondern auch mit ein wenig Stolz. Doch Stillstand ist bekanntlich Rückschritt – und deshalb „legen“ wir nach: Ab sofort gibt es wahlweise alle drei Duralyt-Modelle auch mit Leuchtabsehen (Seite 42). Unser Hauptaugenmerk richtet sich – trotz unseres jüngsten Erfolges mit der neu geschaffenen Einstiegsklasse – natürlich weiterhin auf unsere Premium-Produkte. Schließlich haben wir ihnen unsere langjährigen Erfahrungen und unser Wissen zu verdanken. Deshalb stellen wir uns gern, allein schon aus Tradition, weiter diesen Herausforderungen – mit Teamgeist, Kreativität und Innovationsmanagement. Dass wir hier „dran“ bleiben, zeigen beispielsweise die Weiterentwicklungen bei dem Victory PhotoSope, mit dem man Fotografieren und Beobachten kann, und dem Entfernungsmesser Victory PRF.

R8 BARONESSE

Begleiten Sie uns auf unserem gemeinsamen Weg und sparen Sie nicht mit Kritik, denn nur durch Ihre Anregungen können wir noch besser werden, Ihr

R8 Baronesse mit Zusatzausstattung Zielfernrohr und -montage

Richard Schmidt Geschäftsführer Carl Zeiss Sports Optics

www.blaser.de

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inhalt

SEASON

reise Ab nach Vancouver Island – dort wartet ein neues

Abenteuer auf Sie

Eine präzise Büchse wünscht sich jeder – aber welche Faktoren entscheiden über „Die Waffe schießt wie Gift“ oder „Die streut ja wie eine Gießkanne“. PASSION hat die Ergebnisse zusammengetragen, ab Seite

Afrika-Jäger aufgepasst – auf der IWA wurde von Blaser die neue R8 Big Bore Edition vorgestellt, ab Seite

SHOWROOM

OPTIK

Blaser

260 Jahre J. P. Sauer & Sohn...........6

SEASON Präzision Dichtung und Wahrheit...............16

Der Schaft trifft! Blasers R93 Professional Success.......................24

SAUER Limitierte Sammlerstücke............38 Neue Handgravuren.....................39 S 202 GTI.........................................40 S 202 Magnum Spezial.................40 Neue Kunststoffschäfte ................41 S 303 Classic XT Form-vollendet..................................76

WAFFE

Mauser

Mauser M 03 Alpine

M 03 Alpine „Glorious Seven“....70 M 03 Stalker....................................71

Treffen mit links............................36

waffe

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Blaser Juwelen aus Holz .........................48

Blaser R8

ZEISS

Sicher einschießen .......................30

Für PASSION öffnete ZEISS seine sonst verschlossenen Türen – die Redaktion schaute bei der Fertigung der neuen Duralyt-Modelle zu

R8 Big Bore Edition.......................82 Limitierte Automatik Armbanduhr...................................85 F 3 Schießbrille...............................85

Die richtige Entscheidung.................................60

Duralyt mit Leuchtabsehen Drei auf einen Streich ..................42

Tipps und Tricks von RWS

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Mauser M 03 Afrika „Tembo“ Auf der Fährte des grauen Riesen.................................68

know-how

Leser fragen, RWS-Experten antworten.............54

Ein „Schmankerl“, die Mauser M 03 Africa „Tembo“, ab Seite

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OPTIK

Auf der Duralyt-Meile .................56 „Sehen wie mit Adleraugen“...................................72 Taschen-Spieler..............................80

REISE Blaser Safaris Zwischen Wildnis und Zivilisation...............................86

Editorial........................ 3 Inhalt............................ 4 Aktuell........................ 12 Die Waffen der Profis....92 Schnappschuss.......... 94 Termine....................... 96 Impressum.................. 96 man@work.................. 98

Auf dem Titel angekündigte Themen sind mit einer Titelbild: Erich Marek

gekennzeichnet.

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Fotos: RWS, Carl Zeiss Sports Optics, Blaser, Henry Linder

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Nach alter Väter Sitte

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showroom

Nach alter Väter Sitte

Der nitrierte Stahl bildet zusammen mit der verspielten Note von in Gold eingelegten Jugendstilbändern …

Seit jeher genießt der Name J. P. Sauer & Sohn Weltruf im Segment der Luxus-Waffen. Grund genug, zum 260. Jubiläum ausgesuchte Schönheiten zu realisieren. Texte: Hans Brenningmeyer, Fotos: Franz Knittel

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as klare Bekenntnis zu mechanischer Präzision, kompromissloser Qualität und zeitlosem Design ist sicher der entscheidende Grund dafür, dass J. P. Sauer & Sohn seit 1751 nicht nur unzählige modische Jagdwaffen-Trends überlebt hat, sondern seit 260 Jahren seine qualitative Spitzenposition behauptet. Doch das Tüpfelchen auf dem „i“ und ein nicht unerheblicher Faktor für den Weltruf von SAUER waren seit jeher die handgearbeiteten Luxus-Gewehre. Egal ob zu den Hoch-Zeiten der herrschaftlichen Prunkwaffen, der Ära der englischen Best Guns oder der heutigen Dominanz handveredelter Spitzenwaffen aus mechanischer Präzisionsfertigung: Eine Sauer & Sohn wirkt nie überladen, marktschreierisch oder gar „neureich“, sondern verkörpert stilsicheres Kunsthandwerk in Vollendung.

Graveurmeister Hendrik Frühauf absolvierte von 1988 bis 1991 eine Lehre als Waffengraveur im VEB „FAJAS Suhl“. Von 1991 bis 1992 arbeitete er als Geselle bei der Suhler Jagd- und Sportwaffen GmbH, um im Folgejahr seine Meisterprüfung abzulegen. Seitdem ist er selbstständiger Graveur. Sein Faible für SAUER dokumentierte er unter anderem mit Prunkstücken wie der Meisterwerkflinte, den beiden S 202 Take Downs „Ahmed of Marsabit“ und „Maneaters of Tsavo“ oder den beiden abgebildeten Einzelstücken zum 260-jährigen Bestehen.

Die mit Goldeinlagen gestochenen Arabesken vermischen sich zu einem einzigartigen Stil und verzieren die Jubiläumszahl

Aus dieser Tradition heraus entstanden für das Jubiläumsjahr ausgesuchte Luxuswaffen, die den feierlichen Anlass durch handwerkliche Perfektion und

… und dem in Relieftechnik eingefassten silbernen Eichenlaub einen optischen Dreiklang zu den aufwendigen Jagdszenen

Das Baskül präsentiert beidseitig Flugwildszenen mit in Gold eingelegtem Hintergrund umrahmt von schwungvoller Ornamentik

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showroom

Eingebettet in klassische Blattarabesken, ziert ein starker Schwedenbock den stählernen Magazinboden

Wolfgang Woizekowski ging von 1971 bis 74 bei Sauer & Sohn in die Lehre und wurde dort von Heinz Funk und Helmut Schink ausgebildet. Nach einem Wehrdienst-Jahr kehrte er 1976 zu SAUER zurück und arbeitete dort bis 2009 als Graveur. Der keltische Stil entwickelte sich über die Jahre zu seinem Spezialgebiet, das er jetzt als Selbstständiger weiterentwickelt – die beiden hier abgebildeten S 202 und S 303 sowie die auf Seite 11 präsentierte S 202 TD (alle auf je zehn Stück limitiert) stammen aus seiner „Feder“.

Das Stahl-Inlay wurde in den Edelholzabschluss des Pistolengriffkäppchens eingelassen und zeigt das Haupt eines reifen Bassen

Klassische Laub-Ornamentik umgibt die aus einer flüchtigen Rotte Schwarzwild bestehende Schmuckseite der S 303 – nur zehn Stück werden von dieser Waffe gebaut

klassische Gestaltung nach alter Väter Sitte verkörpern. Daher war der Kreis der Künstler eng auf die langjährigen SAUER-Graveure begrenzt, denn sie wissen genau, welche Aufteilung der Motive, welches Ornament und welche kleinen Feinheiten am besten zu den Gewehren passen. So griffen Hendrik Frühauf, Wolfgang Woizekowski, Peter Ewald (ab Seite 10) und Katrin Johannsen (Seite 11) – vielen noch besser bekannt unter ihrem Mädchennamen GreinerHaas – zu Meißel, Punze und Stichel und verewigten Wildund Jagdszenen, Pflanzen und Ranken, aber auch das Leitthema „260 Jahre J. P. Sauer & Sohn“ unaufdringlich und doch atemberaubend in Aluminium und Stahl. Entstanden sind je ein Einzelstück der S 202, S 202 Take Down, S 303 und der legendären Sauer & Sohn Meisterwerkflinte sowie die Erlkönige der auf zehn Stück limitierten Jubiläumsgravuren der S 202, S 202 TD und der S 303. Genau wie vor 50, 100 oder 260 Jahren fesseln diese Sauer & Sohn-Gewehre gleichermaßen Jäger und Sammler einzigartigen Handwerks.

Auf der Unterseite schließt die Selbstladebüchse mit Ornamentik und Tierstück ab, der Schriftzug auf dem Abzugsbügel weist dezent auf das SAUER-Jubiläum hin

Das Hauptmotiv der auf zehn Stück limitierten Jubiläums-202 zeigt eine tiefgestochene „Jagd“ aus trollendem Brunfthirsch mit Alttier – von Blattarabesken umrahmt

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Mehr Infos unter www.sauer.de

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showroom

Das S 202 Einzelstück widmet sich nordamerikanischem und asiatischem Bergwild

Eine Gruppe von Dugga-Boys, umrankt von klassischem Wetzlaub, ziert das Hauptmotiv der auf zehn Stück limitierten S 202 TD

Das Hauptmotiv auf der linken Gehäuseseite zeigt Bighorn Sheep (oben). Die Bergziege auf dem Magazinboden ist ebenfalls in Ornamentik mit Goldeinlage und feinem Englisch eingefasst (links)

Der Oryx bringt eine besondere Note auf das Pistolengriffkäppchen

Graveurmeister Peter Ewald hat vor über 40 Jahren seine Lehre bei J. P. Sauer & Sohn absolviert. Ab 1980 arbeitete er fast zehn Jahre für das Studio Erich Boeßler. Dabei entstanden spektakuläre Gravuren wie die Doppelbüchse No. 3 der Big Five-Serie für den Safari Club International. 1986 legte Peter Ewald seine Meisterprüfung ab und kehrte zu Sauer & Sohn zurück, wo er Gravuren wie die „Heart of Namibia“ oder die „Giant Grizzly“ verwirklichte. Seit diesem Jahr arbeitet er als selbstständiger Graveurmeister – und zeichnet für das Einzelstück S 202 (oben) verantwortlich.

Ebenfalls eingefasst von Wetzlaub präsentiert sich der majestätisch anmutende Große Kudu auf dem Magazinboden

Katrin Johannsen absolvierte von 2000 bis 2003 eine Ausbildung zur Graveurin an der „BerufsFachschule für Büchsenmacher und Graveure“ in Suhl. Im Jahr 2003 wurde sie 1. Bundessiegerin im Wettbewerbsberuf Graveur Flachstichtechnik. Im gleichen Jahr fing sie bei Sauer & Sohn in Eckernförde an, wo sie bis 2009 tätig war. Seit 2010 arbeitet Katrin Johannsen als selbstständige Graveurin. Von ihr stammt dieses S 303 Einzelstück.

Rot- und Elchwild sind in Flachstich gehalten und in vollflächig graviertes Distellaub eingebettet. Der Schaft wurde per Hand mit einer Schuppenfischhaut und passenden Distellaub-Verschneidungen verziert PASSION 06

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aktuell

Volltreffer mit SAUER In nur sechs Wochen hatten bundesweit knapp 5800 Jägerinnen und Jäger mit der Selbstladebüchse S 303 die SAUER-Drückjagdnadel 2010 geschossen. Rudi Wurm aus dem nordrhein-westfälischen Wenden traf das Losglück und damit der Hauptgewinn, eine von Graveurmeister Hendrik Frühauf veredelte SAUER 303 im Wert von etwa 10.000 Euro. Der glückliche Gewinner nahm die Selbstladebüchse auf der Jagd & Hund in Dortmund von SAUER-Geschäftsführer Matthias Klotz in Empfang. Das SAUER-Team aus Isny freut sich auf die ersten Erlegerbilder und wünscht schon jetzt ein kräftiges Waidmannsheil! Red.

Exklusiv bei Blaser Custom

Eintrittskarte zum PASSION-Portal Als registrierter Leser haben Sie jederzeit die Möglichkeit, sich über Ihren Sicherheits-Code und die dazugehörige Referenznummer auf www.passion-magazin.de in unserem Kundenservice einzuloggen. Dort können Sie online Ihre Adressänderung eingeben und an unserer kurzen Umfrage teilnehmen – sofern Sie noch nicht dabei waren. Also: Adress-Aufkleber mit den zwei Codes immer sicher aufbewahren. Red.

„Wir müssen unsere Kräfte bündeln“ Yeswehunt.eu ist ein junges, fünfsprachiges Internet-Portal, das Jägern die Möglichkeit bietet, untereinander Erfahrungen und Jagderlebnisse auszutauschen. PASSION hat mit dem Belgier Arnout Vandevyvere, dem Leiter des Yeswehunt-Teams, gesprochen.

Die R8 „Kilimanjaro Elephant“, Custom Grade V, im Kaliber .500 Jeffery stammt aus der neuen Big Bore Edition von Blaser Custom. Meistergraveur Peter Schaschl stichelte und punzierte Szenen rund um die Elefantenjagd plastisch und authentisch in Stahl und veredelte seine Gravuren zusätzlich mit Diamanten und Gold – eine exklusive Anfertigung aus dem Hause Blaser.

Arnout Vandevyvere (36) geht nicht nur gern zur Drückjagd, er jagt auch bevorzugt auf Enten, Krähen und Füchse

Der Geschäftsführer von J. P. Sauer & Sohn, Matthias Klotz (links), überreichte auf der Jagd & Hund in Dortmund den Hauptgewinn, eine SAUER 303, an Rudi Wurm

Zurückgeblättert

Bergbüffeljagd – ein Erinnerungsfoto mit der SAUER 202 TD in .416 Rem. Mag.

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Sicher haben auch Sie ganz persönliche Erinnerungen aus 260 Jahren J. P. Sauer & Sohn. Beispielsweise an Ihre erste SAUER-Waffe, an besonderes Waidmannsheil damit oder eben an seltene Prospekte, Urkunden und Dokumente. Lassen Sie uns und in PASSION 7 auch andere Leser teilhaben. Mailen Sie uns bitte Ihre Erinnerungen und Erlebnisse rund um die Firma SAUER mit dem Stichwort „260 Jahre Sauer & Sohn“ an: info@sauer.de Red. PASSION 06

Welche Idee steckt hinter der Internet-Plattform Yeswehunt.eu? Unsere Jägerschaft ist in Europa sehr schwach organisiert. Obwohl wir immerhin sieben Millionen Jäger sind und immer mehr Gesetze aus der EU auf uns zukommen, stehen nur 11 Cent pro Jäger pro Jahr zur Verfügung, um unsere Passion zu promoten, unsere Rechte zu verteidigen und auf unsere Ziele aufmerksam zu machen. Ziele wie verantwortungsvolles, nachhaltiges Jagen und der Einsatz für die Erhaltung der Artenvielfalt.

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521152/265801 0232450

Firma Max Mustermann Musterstrasse 99 99999 Musterhausen

123030

Die Zahlenreihe links ist die Referenznummer, die rechts der Sicherheits-Code

11 Cent pro Jäger – verglichen mit unseren Gegenspielern … … die dazu sehr viel besser strukturiert sind und weitaus mehr finanzielle Möglichkeiten haben, ist das nicht viel und deshalb müssen wir jetzt handeln, bevor es zu spät ist. Wir sollten unsere Kräfte bündeln, auf lokaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene – unsere Internetplattform kann sich zu einem einzigartigen Netzwerk formen, das unsere wichtigste Botschaft transportiert: Das Länder übergreifende Engagement zur Wahrung unserer Passion für zukünftige Generationen! Yeswehunt.eu wurde vor knapp einem Jahr ins Leben gerufen. Inzwischen sind rund 7000 Jäger aus 74 Nationen registriert und wir verzeichnen 1300 Besuche pro Tag. Spätestens in drei bis fünf Jahren wollen wir mindestens ein Prozent der sieben Millionen Jäger untereinander in unserem Social-Network verbinden. So ähnlich wie bei Facebook? Genau. Es ist jetzt schon spannend zu sehen, wie Freundschaften wachsen, sich gegenseitig zur Jagd eingeladen wird, wie international Informationen ausgetauscht werden und man sich mit Rat und Tat unterstützt. Ein Engländer fragte beispielsweise vor einigen Tagen einen deutschen Jäger, wie man sich am effektivsten auf die heranwachsenden Wildschweinbestände auf der Insel einstellen kann. Dabei ist Yeswehunt.eu nicht nur auf Europa beschränkt, oder? Jeder Jäger aus der ganzen Welt, der waidgerecht jagt und sich für unsere Ziele einsetzen möchte, ist bei uns jederzeit willkommen.

Die Registrierung auf Yeswehunt.eu ist für den Jäger kostenfrei

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3/2009 · € 9,-

aktuell

PASSION

gazin.de www.passion-ma

3/2009

gAzin von DAS KunDenmA

Der Schuss

im

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4/2010

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Ihre Stimme zählt

4/2010 · € 9,-

Blaser:

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zeiSS unD

PASSION Sney Rivier

ZEISS-Optiken

Absolut wintertauglich

Blaser R8

Resümee ihres Erfolges

DAS KunDen mAgAzin von BlASer, mAuSer , SAuer,

www.passion-magazin.de

5/2010

PASSION

Ein zin.de m -magaTrau www.passion

Lodge:

in Namibia

SAUER 303 GTI

Dabei drehte es sich rund um unser Kundenmagazin PASSION – wie stufen Sie die Qualität des Magazins ein, wie gefallen Ihnen unsere Berichte? Was können wir besser machen? Stimmt die Mischung aus Information und Unterhaltung? Die Resonanz war überwältigend – knapp 2000 User haben sich Zeit für uns genommen und geduldig unsere Fragen im Netz beantwortet. Vielen Dank für Ihr Engagement! Brennend interessiert haben uns Ihre Antworten auf die folgende Frage: „Zu welchen Themen wünschen Sie sich noch mehr Berichte?“ Das Ergebnis ist eindeutig: Ganz oben stehen Hintergrundwissen und Jagdpraxis, gefolgt von Jagdkleidung, Reisen und Accessoires. Der Wissensdurst nach Neuheiten ist ebenfalls immens. Ihre Wünsche sind bei der Redaktion und den Herausgebern angekommen, so dass wir schon mit dieser Ausgabe den einen oder anderen neuen Akzent setzen – damit Sie sich zukünftig noch stärker in PASSION wiederfinden. Unsere Umfrage ist übrigens immer noch „live“ – falls Sie versäumt haben, daran teilzunehmen, holen Sie es gern nach! Es geht ganz einfach: Die Sicherheits-Codes bereithalten (siehe Seite 14) und unter www.passion-magazin.de einfach „Kundenservice“ anklicken. Red.

1%

weniger gut

13%

PASSION

Mit Loch und Bremse

www.passion -magazin.de

www.passion-magazin.de

gut

Erscheinungsbild von PASSION gefällt sehr gut

86%

PASSION glänzt mit einem exzellenten Erscheinungsbild. Besonders gefallen unseren Lesern das Design und die Foto-Auswahl

87% 85% 4%

weniger gut

57%

43%

44%

Informationsgehalt gefällt sehr gut

53%

18% 17%

gut

Schwarzwild Rehwild

Informieren und unterhalten – auch hier punktet unser Kundenmagazin PASSION

In den schottischen Highlands muss man oft auf weitere Distanzen schießen

Fuchs

Rotwild

Gamswild

Damwild

12%

Muffelwild

Die Bejagung von Schwarz-, Rehwild und Fuchs (Mehrfachnennungen) steht im Mittelpunkt der Interessen – wir werden versuchen, die Jagdausrüstung noch stärker auf Ihre Favoriten auszurichten Quelle: Internetbefragung unter n = 1942 PASSION-Leser

PASSION 06

rwS

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Fotos: SAUER, Blaser, ZEISS, RWS, Mauser, yeswehunt.eu

Sicheres Treffen auch auf weitere Distanz hängt von Waffe, Optik, Munition, Wind und anderen Widrigkeiten ab, doch hauptverantwortlich ist der Schütze. Er muss den präzisen Schuss abgeben und verantworten können. Wie das optimal klappt, erfahren Sie bei dem Carl Zeiss-Weitschuss-Seminar. Werner Reb, Fachautor und Schießausbildungsexperte, steht Ihnen zur Seite und gibt Ihnen individuelle, wertvolle Tipps, damit Sie zukünftig noch besser abkommen. Bitte bringen Sie unbedingt Ihre eigene Waffe inklusive Munition – mindestens 60 Patronen – zu dem Weitschuss-Seminar mit. Sie haben außerdem während des Trainings die Möglichkeit, modernste ZEISS-Technik für den weiten Schuss zu testen, zum Beispiel die Absehenschnellverstellung (ASV), das Weitschuss-Absehen RAPID-Z®, Laserentfernungsmesser etc. Termine und Veranstaltungsorte sind auf unserer PASSION-Deutschlandkarte auf Seite 96 ausgezeichnet. Weitere Informationen finden Sie unter www.zeiss.de/ sportsoptics. Red.

SAuer, zeiSS unD

RWS-Büch

rwS

Weitschuss-Seminar mit ZEISS

Die R8 von

Neue Ära jagd

Mausers M

BlASer, mAuS er,

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DAS KunDenmAgAzin von BlASer, mAuSer, SAuer,

Vor einigen Monaten hatten wir unsere registrierten Leser darum gebeten, an unserer Umfrage im Internet teilzunehmen.

PASSION DAS KunDenmA gAzin von

Profis gebe

DAS KunDenmAgAzin von BlASer, mAuSer, SAuer, zeiSS unD rwS

Ebenfalls neu hinzu kommen Kurzlauf-Kannelierung bei Mini und Standard-Kalibern mit einer Länge von 47 beziehungsweise 52 Zentimetern sowie bei Magnum-Kalibern in einer Lauflänge von 60 Zentimetern. Eine Kannelierung bei Läufen der M 03 Africa ist weiterhin nicht lieferbar. Ab sofort werden die Kannelierungen nur noch in den angegebenen Konturen und Längen angeboten – der Mehrpreis Sonderkannelierung entfällt. Red.

Sehr begehrt: die Ausstattung der M 03 mit kanneliertem Lauf

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PASSION

Die Laufkannelierung stellt eine äußerst beliebte Aufwertung der Mauser M 03 dar. Ab sofort ist die Kannelierung für alle angebotenen Kaliber in Normal- und Solid-Kontur und voller Lauflänge gegen normalen Mehrpreis erhältlich, Ausnahme aus technischen Gründen sind hier bei Normalkontur die Kaliber 8x68 S, .338 Win. Mag., .338 Blaser Mag. und .375 H&H. Alle Jagdmatch-Läufe sind weiterhin in voller Lauflänge (Mini/Standard: 60 cm, Magnum 65 cm) mit Kannelierung erhältlich.

zeiSS unD

xis Blaser-PraGebirge Einmal um

Neue Kannelierungs-Vielfalt von Mauser

er, SAuer, BlASer, mAuS


WAFFE

Dichtung und Wahrheit Schusspräzision – eine Eigenschaft, die jeder Jäger von seiner Büchse verlangt. Aussagen wie „Die schießt wie Gift“ hören wir deshalb häufig, wenn über Jagdbüchsen gesprochen wird, und mancher Jäger beneidet dann heimlich seinen Jagdkameraden um dessen Waffe, weil er selbst nicht immer wie gewünscht trifft. Doch was ist der Grund dafür, wie wird das Wort „Präzision“ definiert, und welche Bedeutung ergibt sich daraus für die Jagd? Fotos: Michael Eger, KODIAK, Joachim Hartmann

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WAFFE

Ü

ber 20 Jahre führt der erfahrene Berufsjäger seinen Stutzen schon, hat damit im Gebirge sehr viel Wild sicher erlegt, und so manchem Jagdgast vorgeschwärmt, dass die alte „Bixn“ wie der Teufel schießt. Als er mir aber vor kurzem auf dem Schießstand sein Heiligtum für ein paar Kontrollschüsse überließ, verlor er fast die Fassung, als er auf die Scheibe sah. „Du koanst jo net gscheit schiaßn!“ war sein einziger Kommentar, und dann schnappte er sich selbst den Stutzen, doch das Ergebnis blieb so schlecht wie es war. Knapp acht Zentimeter Streukreis, und ein ungläubiges „Woas is denn dös?“, aber das Schussbild wurde nicht besser, so oft er danach auch noch schoss. Ein jüngerer, sehr sportlicher Jäger gestaltete sich da als ganz anderer Fall. Er plante eine körperlich sehr anstrengende Jagd im Yukon auf Dallschaf, wofür er sich bei seinem Büchsenmacher eine ganz spezielle Waffe anfertigen ließ. Der Outfitter hatte ihn bereits vorgewarnt, dass er vielleicht 300 Meter weit schießen müsse, und so entschied er sich dann auch für ein Kaliber mit extremer Rasanz. Seine Anforderung an die Präzision war dabei sehr hoch, und es brauchte einige Zeit und Mühe, bis für dieses Kaliber eine wirklich hervorragend schießende Laborierung gefunden war. Mehrmals musste ihm die Büchse vorgeschossen werden, bis er schließlich restlos davon überzeugt war, dass sie immer wieder ganz genau den gewünschten Punkt traf. Nachdem ihn dann der Meister mit einem kräftigen Waidmannsheil in den Norden Kanadas verabschiedet hatte, hörte dieser lange nichts mehr von seinem Kunden. Doch eines Tages besuchte der ihn überraschend und erzählte zerknirscht, doch immerhin ehrlich, er hätte die eine Chance auf den hochkapitalen „Ram“ leider völlig vermasselt. Auf 120 (!) Meter zweimal gefehlt, aus Gründen, die er noch immer nicht kennt. Schießen neue Büchsen besser? Diese beiden Beispiele lassen bereits erkennen, welche Problematik in diesem Thema steckt. Die in Fachpublikationen angegebenen Streukreise bei Jagdbüchsen von oftmals deutlich unter vier Zentimetern, werden vom Jäger heute

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als völlig normal und selbstverständlich angesehen. Werden bei Waffentests Werte um etwa vier Zentimeter ermittelt, bedeutet dies für viele potentielle Käufer dagegen sogar meistens ein Ausschlusskriterium. Natürlich ist die Weiterentwicklung der Jagdwaffentechnik nicht stehen geblieben, und damit auch die Serienqualität der Läufe. Zugegeben, bereits vor vielen Jahrzehnten waren Läufe zu bekommen, die hinsichtlich ihrer Eigenpräzision den heute verwendeten in kaum etwas nachstanden. Unbestritten ist aber, dass die zwischenzeitlich deutlich fortgeschrittenen Fertigungstechniken in Verbindung mit erstklassigen, hochvergüteten Qualitätsstählen für eine im Durchschnitt weitaus bessere Leistung sorgen. Maßgeblich verantwortlich für das Präzisionspotential der auf modernen Maschinen gefertigten Läufe sind aber nicht nur Faktoren wie geringstmögliche Toleranzen, Oberflächengüte und Spannungsfreiheit, sondern vor allem

auch die Maßhaltigkeit der Patronenlager. So werden beispielsweise bei den Herstellern Blaser, Mauser und SAUER neben den Läufen selbst in aller Regel auch die Patronenlager kalt gehämmert, was neben einer garantiert axialen Ausrichtung des Lagers auch zu sehr hoher Belastungsfähigkeit der Innenflächen führt. Kann darüber hinaus bei klassisch gezogenen Läufen ein Nachlassen der Präzision schon nach einigen hundert Schüssen zu verzeichnen sein, halten kaltgehämmerte Läufe diesbezüglich sehr häufig ein Vielfaches davon an Schussbelastung aus. Ist das ein gutes Schussbild! Als Präzisionsnachweis war es früher üblich, neuen Waffen eine Scheibe beizulegen, mit drei Einschusslöchern darin. Wie hat sich doch mancher Kunde gefreut, wenn sich die Einschüsse fast berührten, und wie stolz hat er diesen „eindeutigen“ Leistungsbeweis seiner Büchse aufbewahrt. Dabei sagen drei

Die Jagd auf Dallschaf ist immer mit körperlichen Strapazen verbunden. Weite Schüsse sind hier nicht die Ausnahme, sondern die Regel PASSION 06

Gehämmerte Patronenlager: Ein nicht zu unterschätzender Präzisionsfaktor

Richtig Auflegen und selber Schießen: Nur so wird klar, was man mit seiner Büchse leisten kann

Schüsse eigentlich noch gar nichts aus, sie sind nichts anderes als ein Zufallsprodukt. Erst nach fünf Schüssen ist zumindest ein Trend zu erkennen, und erst nach mehreren Fünfer-Gruppen weiß man recht zuverlässig, wie diese eine Büchse mit der einen verwendeten Munition im Mittel schießt. Und genau das ist der Punkt: Denn nur der Mittelwert zählt! Jeder, der selbst viel Zeit auf dem Schießstand verbringt, wird die Erfahrung gemacht haben, dass Schussbilder nur sehr selten identisch sind. Nehmen wir einmal an, die erste Schussgruppe misst von Mittelpunkt zu Mittelpunkt der am weitesten auseinander liegenden Einschläge überraschende 1,5 Zentimeter, so wird kaum jemand eine Wette darauf eingehen, dass dieses Ergebnis auch bei weiteren Schussgruppen immer so hervorragend bleibt. Wer es doch ausprobiert, macht das meistens nicht gerne – wer will sich schon sein Erfolgserlebnis vermiesen? Aussagekräftiger ist es aber auf jeden Fall, mehrere Schussgruppen zu schießen, selbst wenn die Gefahr besteht, dass der ersten Euphorie die Ernüchterung folgt. Von unter zwei Zentimeter bis über vier Zentimeter Streukreis 06 PASSION

ist nicht selten alles dabei! Auch wenn meistens nur das beste Schussbild im Freundeskreis gezeigt wird, die ehrlichste Aussage zur Schussleistung der Büchse kann immer nur der mittlere Wert sein. Wenn man es genau nimmt, stimmt aber nicht einmal das. Korrekterweise müsste man sogar alle einzelnen Zielscheiben oder Spiegel übereinander gelegt betrachten, denn so gut wie immer ergibt die Gesamtstreuung aller Schüsse zusammen einen dann nochmals höheren Wert. Auf die Spitze getrieben Möchte man feststellen, ob die Büchse zu jeder Zeit konstant gut schießt, gibt es nur die eine Möglichkeit: Über einen längeren Zeitraum schießen. An einem heißen Tag im August, nach herbstlichen Jagden in strömendem Regen und im Winter bei klirrender Kälte: Jeweils fünf Schüsse, auf den gleichen Typ von Scheibe, und ohne auch nur einen „Klick“ am Zielfernrohr zu verstellen. Wer danach die Scheiben übereinander legt und einen Gesamtstreukreis von „echten“ fünf Zentimetern nachweisen kann, der darf sich glücklich schätzen, denn er

Nicht jedes Schussbild ist gleich gut, wichtig ist dabei: Es zählt der mittlere Wert

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WAFFE weiß nun sicher, dass er eine unter allen Bedingungen hervorragend schießende Büchse führt. Und ihr Besitzer wird zukünftig sehr gelassen bleiben, wenn ein Jagdfreund mit einem einzelnen 15-Millimeter-Schussbild prahlt. Der Lauf schießt, die Büchse nicht Gute Läufe sind wichtig, das ist ohnehin fast jedem Jäger bewusst. Was aber mindestens so viel Einfluss auf die Schussleistung hat – und davon wird nur selten gesprochen – ist die Art des Verschlusses. Bei erstklassigen Repetierbüchsen gilt die Verriegelung im Lauf längst wieder als ein absolutes Muss, nachdem so mancher Hersteller in der Vergangenheit andere Wege beschritt. Verriegelung in der Systemhülse war oft die Devise, und es ist unbestritten, dass auch mit solchen Lösungen gute Schussergebnisse erzielt werden können. Schnell vorbei ist es freilich damit, wenn ungünstige Faktoren hinzukommen, wie Öl im Lager oder nicht optimale Hülsen der Patronen. Die Treffer werden unkontrollierbar und die Verschlüsse neigen zum Verspannen und klemmen dann oft. Für die Jagdpraxis lässt sich daher durchaus in der Zusammenfassung sa-

gen: Ein guter Lauf alleine ist noch keine Garantie für Präzision! Richtig verbunden Man beschafft sich die beste Büchse und auch das beste Zielfernrohr, und wird dennoch ein Desaster erleben, wenn deren Verbindung nicht passt. Viele Jäger wollen zudem eine schnell

Zerlegt im Rucksack und das beruhigende Gefühl zu wissen, dass die Büchse auch nach dem Zusammensetzen auf Anhieb trifft

und einfach zerlegbare Repetierbüchse nie mehr missen. Das ist mehr als verständlich, denn wer es selbst erlebt hat, wie angenehm es ist, die Büchse im Gebirge kurzerhand im Rucksack zu verstauen, oder wer Dank Wechselläufen seine gewohnte Büchse in vielen Ländern führt, weiß um die unschätzbaren Vorteile solcher Konstruktionen. Aber, und das ist der entscheidende Punkt, die Treffpunktlage darf sich keinesfalls verändern, wenn die Waffe zuvor zerlegt und auch das Zielfernrohr abgenommen wurde. Um hier ganz sicher zu gehen, kann es deshalb nur eine Lösung geben: Das Zielfernrohr wird auf den Lauf, direkt über das Patronenlager, montiert. Zielfernrohr und Lauf stellen dadurch eine in sich schlüssige Einheit dar. Wer die Büchse im Revier auspackt und zusammensetzt, kann sicher sein, dass die Treffpunktlage schon beim ersten Schuss stimmt – auch das ist eine Definition von Schusspräzision. Vom Gedanken zum Treffer Der Abzug, das Bindeglied zwischen gedanklichem Impuls und Schuss, hat inzwischen bei vielen Jagdbüchsen eine deutliche Wandlung erfahren. Kannte man früher hierzulande fast ausschließlich den Stecher, so werden heute zu Recht immer häufiger Direktabzüge verwendet. Das Zauberwort heißt dabei „Abzugskontrolle“, eine Methode, die alle Präzisionsschützen seit jeher anwenden. Ist

Schäfte aus Holz sind zwar schön anzusehen, bei Nässe und Hitze neigen sie aber zum Verziehen

das „Mucken“, und dieses wird ganz schnell zur schlimmen Gewohnheit. Wenn also schon Sportschützen aus guten Gründen dem Stecher entsagen, sollten wir Jäger es erst recht tun, denn bei uns hat ein schlechter Treffer viel dramatischere Folgen. Alle Wetter! Noch ein paar Worte zur Jagd im Ausland, angefangen mit Namibia, eines der beliebtesten Jagd-Reiseziele. Im November ist es extrem trocken und heiß. Die klassische Büchse ist in bestem technischen Zustand, und die obligatorischen Probeschüsse auf der Farm beweisen das auch. Es soll einem kapitalen Kudu-Bullen gelten, und es vergehen viele anstrengende Tage, bis sich endlich die lang ersehnte Chance bietet. Es ist zwar etwas weit, aber die Auflage ist gut, und so wird der Schuss gewagt – doch der Jäger fehlt! Schottland im Spätherbst, Kahlwild und schwache Hirsche stehen auf dem Programm. Wie so oft herrscht Dauer­ regen, aber schon am ersten Jagdtag kann der Gast einen Spießer sicher erlegen. Zwei Tage später, ein Schmaltier steht breit, knapp 200 Meter, und der Schuss geht ganz unerwartet völlig vorbei. In beiden Fällen löste das anschließende Testschießen Kopfschütteln aus. Warum nur schießt die Büchse denn plötzlich zu tief oder zu hoch? Was ist der Grund? Dass Schaftholz arbeitet, ist nicht neu, und umso feuchter oder trockener das Klima ist, desto auffälliger wird dies zu beobachten sein. Besonders die oftmals als solide und klassisch angesehenen Büchsen mit einteiligen Holzschäften bergen das größte Risiko – verzieht sich der Schaft, und somit die Lagerung von Lauf und System, kann sich die Treffpunktlage deutlich verändern, ohne dass sie kalkulierbar ist. Manche Waffenhersteller haben auch diese Problematik schon

Die Schaft-Lösung bei der R8: Alleine der massive Systemkasten nimmt Lauf und Verschluss auf, der Schaft selbst dient ausschließlich dem Anschlagen der Waffe

Blaser Sattelmontage: Direkt auf dem Lauf oberhalb des Patronenlagers. Der Lauf selbst kann völlig frei schwingen. Der perfekte R8 Präzisionsabzug ist Garant für kontrolliertes Treffen

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man auf dem Ziel, übt der Schießfinger ausschließlich von vorne einen sanften Druck auf das Abzugszüngel aus. Eine leichte Erhöhung dieses Drucks reicht bei guten Feinabzügen aus, den Schuss kontrolliert auszulösen, ohne dass sich die Schießhand selbst dabei bewegt. Im Gegensatz zum Stecher, dessen Züngel aus Angst vor ungewollter Auslösung vorher meist gar nicht erst berührt wird, und weshalb man auch geneigt ist, die Hand am Pistolengriff nur sehr locker zu halten. Beim Krümmen des Fingers wird die Schießhand sogar meist wie im Reflex zusammengezogen, und sie bewegt sich dann schon bevor der Schuss bricht. Auf diese Weise entsteht

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WAFFE Glücklicherweise hat sich in der Zwischenzeit bei manchem Hersteller so einiges getan – es gibt heute weitaus bessere Jagdbüchsenschäfte, die so gestaltet sind, dass präzises Schießen vereinfacht wird.

längst erkannt und lagern Verschlusssystem und Lauf in massivem Metall. Ein wesentlicher Beitrag zum sicheren, wetterunabhängigen Treffen, und damit natürlich auch zur Präzision. Der Schaft trifft! Es ist eigentlich kaum zu glauben, aber: Wie lange hatten wir an Büchsen Schäfte, die in ihrer Form viel eher Flintenschäfte sind? Auch heute noch gibt es sie sie zur Genüge, und wir Jäger haben uns damit nur deshalb arrangiert, weil wir eben nichts anderes kennen. Erstaunlich ist es schon, dass es bei vielen Büchsen nicht möglich ist, sie mit völlig entspanntem Arm und Handgelenk im Anschlag zu halten und dabei den Abzug bequem von vorne zu erreichen. Was für den flüssigen Anschlag mit der Flinte richtig sein mag, beim ruhigen Präzisionsschuss mit der Büchse jedoch ist das fatal. Verspannungen in den Gelenken können sich bei der Schussabgabe dramatisch auswirken, und nicht wenige Jäger hatten dieses Problem bereits vor vielen Jahrzehnten auch schon erkannt. Sie ließen sich dann meist vom Büchsenmacher sogenannte Fingerhaken am Abzugsbügel montieren, was immerhin zur Folge hatte, dass die Trefferergebnisse besser wurden. Die Schießhand konnte nun aber den Pistolengriff nicht mehr umfassen, und man muss sich fragen, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, die Formgebung des Schaftes selbst zu überdenken.

Die Büchse trifft, der Jäger nicht Man hat sich also die neue Büchse gut ausgewählt, ist überzeugt von der Qualität des Laufes wie auch von der gesamten Konzeption. Der Büchsenmacher hat die neue Waffe sorgfältig eingeschossen, denn es soll gleich auf die Jagd gehen – für eigene Probeschüsse fehlte leider wieder einmal die Zeit. „Damit hat ja der Händler geschossen, das wird schon gehen“, denkt man sich, steigt in den Wagen und fährt ab ins Revier. Nach einer Woche sieht man sich wieder, zum Probeschießen, denn die Büchse sei zu Boden gefallen. Was in der Übersetzung meist nichts anderes bedeutet als: „Ich habe mal wieder vorbei geschossen!“

Man sieht sofort, dieser Jäger ist ein Routinier. Der Arm ist abgestützt, die Schießhand findet den perfekten Griff

Richtig eingeschossen? Mit einem Augenzwinkern fragt der alte Fuchs von Büchsenmacher „Na, wie weit war´s denn?“, und der Jäger gibt nun endlich zu: „Der Bock stand so auf 170 Meter, war schon weit genug!“ Man geht auf den Schießstand, auf die 100 Meter-Bahn, und dieses Mal muss der Jäger selbst beweisen, ob er es kann. Der Büchsenmacher hilft dabei, die Gewehrauflagen richtig zu positionieren, und dann fällt, ein wenig überhastet, der erste Schuss. Die Scheibe kommt herein, und die Überraschung ist groß: Genau vier Zentimeter Hochschuss, genauso soll es doch sein!

vier Schüsse bilden eine recht passable Gruppe, doch sie liegen nicht wie der erste vier Zentimeter hoch, sondern maximal in der Mitte des Spiegels, also Fleck. „Den Bock hast du unterschossen, mit der 8x57 und Fleckschuss auf 100 ­Meter, ist ja kein Wunder!“ Auch dieses Beispiel zeigt also klar: Ein einzelner Kontrollschuss hat so gut wie keine Bedeutung. Nur in der Kombination perfekt Alle technischen Details und besonderen Eigenschaften von Jagdwaffen führen nur in ihrer Kombination zu einer allwettertauglichen, hoch präzisen Büchse. Hervorragende Schussleis­tung wirklich ausnutzen kann jedoch nur, wer auch selbst regelmäßig schießt. Nirgendwo sonst wie beim Schuss auf die Scheibe lernt man seine Büchse so gut kennen und gewinnt mit ihr das nötige Vertrauen. Dann definiert man auch den Begriff Präzision in Bezug auf die eigenen Zwecke, legt Maßstäbe fest und setzt sich vielleicht auch neue, anspruchsvollere Ziele. Auf jeden Fall aber wird man erreichen, auf der Jagd deutlich konstanter und viel besser zu treffen. Und, genauso, natürlich auch die eigenen Grenzen kennenlernen. Gunther Stoschek

Bei manchen Büchsen gar nicht so selten: Der erste Schuss liegt abseits der Gruppe

So sollte es sein: Im Mittel vier Zentimeter hoch

Der Schütze ist zufrieden Er möchte schon einpacken, aber der Fachmann nimmt seine Sache ernst und lässt seinen Kunden noch nicht gehen. Er fordert ihn dazu auf, in aller Ruhe vier weitere Schüsse abzugeben. Als die Beiden anschließend die Scheibe begutachten, ist die Ursache für den Fehlschuss dann auch schnell klar: Die

Seinem Blick nach zu urteilen, hat er gerade noch einmal Glück gehabt

Der liegende Anschlag: Paradedisziplin für den genialen Lochschaft

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WAFFE

Der Schaft trifft !

Fotos: Michael Eger, KODIAK

Seit langem wird der Gestaltung von Flintenschäften sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet. Büchsenschäfte dagegen wurden bis heute in ihrer Formgebung eher stiefmütterlich behandelt. Dass ein Schaft mit perfektem Griff das Treffen ganz erheblich erleichtert, können wir Jäger von den Sport- und Präzisionsschützen lernen.

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elchem Jäger ist das nicht schon passiert: Das gesuchte Stück Wild kommt nach anstrengender Pirsch völlig unverhofft in Anblick. Man sucht hinter einem Baum oder einem Felsen Deckung, und versucht, eine optimale Schussposition zu finden. Die Schießhand umfasst den Pistolengriff, der rechte Arm stützt sich ab, und dennoch spürt man deutlich die Verspannung im Handgelenk. Obwohl beim schnellen, freihändigen Schuss alles so mühelos gelingt, hat man jetzt den Eindruck, dass irgend etwas einfach nicht passt. Womöglich macht auch noch der Pirschführer Druck, „Jetzt passt es, schieß, schnell!“, und dann knallt es auch schon – leider meist ohne Erfolg.

Mit der Blaser R93 Professional Success wird die Entscheidung für den neuen Schaft nun noch leichter fallen, denn hier kommt zu der perfekten Form auch noch ein attraktiver Preis hinzu. Und Dank des unverwüstlichen, synthetischen Schaftmaterials eine jedem Holzschaft weit überlegene Stabilität

Man kann es sogar beim Betrachten schon förmlich spüren: Die Schießhand ist völlig entspannt, der Schießfinger wird geführt und findet wie von alleine seine ideale Position. Mucken? Das war einmal

Was wurde in den letzten Jahrzehnten an Jagdbüchsen nicht schon alles optimiert und verbessert? Die gehämmerten Läufe bieten heute oftmals mehr Präzision, als dies in der Jagdpraxis ausgereizt werden könnte. Erstklassige Verschlusssysteme sind in der Regel zum Standard geworden, und die Abzüge mancher Büchsen besitzen inzwischen eine so gute Charakteristik, dass sicheres Treffen eigentlich kein Hexenwerk mehr sein sollte. Auch eine ganz wesentliche Schwachstelle, die häufig sensiblen Zielfernrohrmontagen, wurden bei modernen Waffen längst durch technisch perfekte Lösungen ersetzt. Und die Zielfernrohre selbst – zumindest die der renommierten Hersteller – haben heute fast schon die Grenzen des rein optisch Machbaren erreicht. Warum also haben immer noch viele Jäger in so manch ungewohnter jagd­ licher Situation ihre liebe Mühe, wenn es gilt, einen sicheren Treffer anzubringen? Was lässt sich an Büchsen noch verbessern, wenn es genau darum geht? Richtig, der Schaft! Wer die Entwicklung der Jagdbüchsen in den letzten Jahrzehnten rückblickend betrachtet, wird feststellen müssen, dass sich auf diesem Gebiet nur sehr wenig getan hat. Umso erstaunlicher, da Sport- und Präzisionsschützen schon lange Schäfte mit ganz spezieller Formgebung nutzen, die einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Trefferleistung des Schützen hat.

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Auch liegend lässt es sich mit der R93 Professional Success ganz hervorragend schießen

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WAFFE Eine Variante davon ist sogar, zumindest in den Wintermonaten, fast täglich im Fernsehen zu sehen, auf dem Sportkanal, beim Biathlon. Warum aber haben wir Jäger uns bislang dieser Erkenntnis verwehrt? Weil wir uns von den Sportschützen abgrenzen wollten, oder aus falsch verstandener Tradition? Zumindest bei der in unserem Dachverband verankerten Disziplin des jagdlichen Schießens haben gewisse Fortschritte Einzug gehalten, denn es gibt dort wohl kaum noch einen Spitzenschützen, der beim Wettkampf eine Büchse mit klassisch traditioneller Schäftung schießt. Weiterer Optimierung der Schäfte wurde aber durch Schießvorschriften Einhalt geboten. Leider ist in diesem Punkt auch heute noch kaum Bewegung zu erkennen, was umso unverständlicher ist, da ja der Ausschluss bestimmter Schaftformen vom Wettkampf mit einem nicht gewollten Wettbewerbsvorteil verstanden werden muss. Wenn also mit ergonomisch deutlich verbesserten Schäften bei den verschiedenen Disziplinen besser geschossen wird, müsste die Logik doch sein, solchen Schäften vor allem auf der Jagd, beim Schuss auf lebendes Wild, den Vorzug zu geben.

ein Schaft mit perfektem Griff erleichtert das Treffen ganz erheblich

Auch als Wechselschaft: Wer bereits eine R93 besitzt, für den ist die Professional Success ohne Lauf und Verschluss interessant – als Wechselschaft mit integriertem System

Immerhin hatte vor einiger Zeit Blaser als deutscher Jagdwaffenhersteller reagiert und mit der R93 Success eine seriengefertigte Jagdbüchse auf den Markt gebracht, die mit einem so­ genannten Lochschaft ausgestattet ist. Diese Schaftform, die an sich nicht neu ist, wird bereits seit langem von anspruchsvollen und oftmals professionellen Jägern genutzt. Sie haben erkannt, dass die traditionellen Büchsenschäfte – die in ihrer Formgebung ursprünglich von Flintenschäften abstammen und deshalb in erster Linie für schnelles, freihändiges Schießen gut geeignet sind – beim präzisen Einzelschuss kaum eine entspannte Haltung von Schießhand und Arm gestatten. Genau dies ist aber eine der wichtigsten Voraussetzungen für zuverlässiges Treffen! Wer nur einmal den Vergleich hatte und mit beiden Schafttypen in verschiedenen Anschlagsarten geschossen hat, den braucht man nicht mehr zu überzeugen. Der Unterschied ist gewaltig, und jeder wird seine persönlichen Schießergebnisse deutlich steigern. Red.

Mit ein klein wenig Übung repetiert man fast ebenso schnell wie mit einem Repetierer, der klassisch geschäftet ist. Knapp drei Zehntel Sekunden sind den besseren zweiten Treffer alle mal wert

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Für das perfekte Anschlagen: Elastomer Griffeinlagen, überaus angenehm zu halten und rutschsicher auch bei Nässe und starker Verschmutzung

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Ein kleiner Wehrmutstropfen zum Schluss: Die R93 Professional Success bleibt zunächst den Rechtsschützen vorbehalten, eine Linksvariante ist vorerst nicht geplant

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season

Sicher einschießen

Fotos: RWS

Eine eingeschossene Waffe gibt jede Menge Selbstvertrauen. Selbstvertrauen steht wiederum für Treffer ins Schwarze und Jagderfolg. Wie Sie im Revier oder auf dem Schießstand die Schießleistung Ihrer Waffe optimal prüfen, verraten Ihnen die Spezialisten von RWS.

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pätestens vor Aufgang der Bock und Schmalrehbejagung gibt der Jäger zur Sicherheit noch gern den einen oder anderen Kontrollschuss aus seiner Waffe ab. Optimal, wenn man einen Schießstand in der Nähe hat. Ist das nicht der Fall, ist es dem Jäger im Rahmen der befugten Jagdausübung gestattet, in seinem Revier die Waffe anzuschießen. Früher waren nur maximal fünf Schüsse erlaubt. Das neue Waffengesetz legt sich hier auf keine Zahl fest, es gilt aber, die Landesgesetze zu beachten. Bevor es ins Revier geht, sollte die Waffe gereinigt und entölt sein. Überprüfen Sie, ob im Lauf Ablagerungen, beispielsweise von Pulver oder durch den Geschossabrieb, zu entdecken sind – ist das der Fall unbedingt noch einmal gründlich den Lauf reinigen. Das Kontrollschießen im Revier ist bei guter Vorbereitung und konzentrierter Durchführung sehr effektiv. Ist beispielsweise die Waffe umgefallen oder hart gegen Stein oder Holz geschlagen,

sollte man sie auf alle Fälle prüfen und gegebenenfalls neu justierten. Auch wenn Sie ein neues Munitionslos haben, lässt sich der Treffersitz ohne weiteres im Revier prüfen – alles andere, wie beispielsweise das Einschießen der Waffe auf eine neue Laborierung oder das Einstellen der Zieloptik auf eine andere Entfernung, sollte auf dem Schießstand erledigt werden. Zurück zum Kontrollschuss im Revier: Hier hat die Sicherheit höchste Priorität. Zum Anschießen der Waffe eignet sich ein Hochsitz mit weitem, freiem Rundblick, damit eventuell vorbeikommende Radfahrer, Spaziergänger oder Reiter früh genug gesehen werden und sie nicht durch die Schussabgabe gefährdet oder den Knall erschreckt werden. Für den Hochsitz spricht außerdem, dass man von oben nach unten schießt und damit einen Kugelfang hat. Achten Sie bei Ihrer Standortwahl unbedingt darauf, dass der Kugelfang aus Gras oder besser noch aus Sand besteht. Ist der Boden dagegen steinig, sollten Sie sich einen anderen Platz su-

Die aus dem Internet heruntergeladene RWS-Schießscheibe mit Pins oder Klebeband befestigen

Beim Aufstellen der Scheibe helfen lassen. Per Handy kommunizieren und den Helfer zusätzlich mittels Entfernungsmesser richtig einweisen

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chen – die Gefahr, dass die Geschosse nach dem Durchschlagen der Scheibe beim Auftreffen in alle Richtungen wegsplittern, ist einfach zu groß. Ideal ist es, wenn der Hochsitz vor einer leichten Anhöhe steht, Sie die Scheibe direkt am Anstieg positionieren und dort „hineinschießen“ können. Apropos Scheibe: Hier sind viele Jäger erfinderisch, mal wird ein Pappkarton genommen, mal ein Eimer – schwarzer großer Punkt aufgemalt, fertig. Wer hier keine Kompromisse eingehen will, sollte sich auf www.rws-munition.de unter Service und dann in den Download-Bereich klicken. Dort steht eine von RWS gestaltete Anschussscheibe zum Herunterladen bereit. Eingezeichnete Achsen und der deutliche Punkt vereinfachen es dem Schützen – unabhängig davon, mit welchem Absehen er schießt – den richtigen Haltepunkt zu finden. Zudem ist die GEE (Günstigste Einschuss-Entfernung) ebenfalls eingezeichnet. Die Scheibe also einfach aus dem Internet herunterladen, ausdrucken, auf einer stabilen Pappunterlage oder auf Sperrholz befestigen und schon kann es losgehen. Die Distanz zwischen Hochsitz und Scheibe sollte bei 100 Metern liegen und möglichst genau per Laser abgemessen werden, um die Treffpunktlage in Bezug auf die vier Zentimeter gewollten Hochschuss bei GEE zu prüfen.

Nur dann lässt sich der Geschossabfall für weitere Schussdistanzen aus den ballistischen Daten ableiten. Auch auf dem Hochsitz ist es durchaus möglich, eine „wackelfreie“ Körperhaltung mit Dreipunktauflage einzunehmen. Benchrestauflagen sind für viele Jäger heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr, wer so etwas jedoch nicht besitzt, sollte sich unbedingt mit Gewehrauflagen für den Vorder- und den Hinterschaft, die beispielsweise mit Kunststoffgranulat gefüllt sind, behelfen. Von Sandfüllung raten wir ab – sie hat die lästige Angewohnheit, aus den Nähten herauzurieseln. Wer Rückstoß empfindlich ist, sollte sich zudem mit einem Schulterpolster ausstatten, gleichzeitig minimiert es die Übertragung von Schulterbewegungen. Die Ohren werden mit Gehörschutz oder Stöpseln geschützt – das sollte eigentlich längst selbstverständlich sein. Weiterer Vorteil der „Mickey Mäuse“: Sie mindern die Angst vor dem Schussknall und helfen dem Schützen unterschwellig dabei, noch sauberer abzuziehen. Ein absolutes „no go“ ist der direkte Kontakt des Laufes oder auch des Schaftes mit harten Oberflächen wie der Hochsitzkante. Die Schwingungen wären in diesem Fall verheerend für ein gutes Trefferbild. Wichtig ist, dass

Wenn Sie die eben beschriebene Position eingenommen haben, laden Sie die Waffe. Dann das Absehen ruhig ins Ziel richten, konzentrieren Sie sich dabei auf Ihre Atmung. Atmen Sie vor der Schussabgabe zur Hälfte aus, um anschließend die Luft anzuhalten. Bedienen Sie nach dem jeweiligen Ladevorgang in der Folge kontrolliert und gleichmäßig den Abzug, so dass der Schuss Sie „überrascht“. Erst ein Trefferbild mit mindestens fünf Schuss lässt eine eindeutige Aussage zu. Schießen Sie dabei Ihre Waffe nicht „heiß“, sondern legen Sie ab und zu eine Pause zwischen den abgegeben Schüssen ein.

Warum GEE?

Geht der Schuss weiter als 100 Meter hinaus, muss man – je nach Kaliber und Geschoss – mit einem mehr oder weniger starken Geschossabfall rechnen. Die GEE, die „Günstigste Einschießentfernung“ entspricht bei modernen Büchsenpatronen einem Hochschuss von etwa zwei bis vier Zentimetern auf die übliche Scheibenentfernung von 100 Meter. Das bedeutet, dass man bis zur GEE ohne Haltepunktkorrekturen schießen kann.

Die Angaben zur GEE findet man auf der RWS-Packung in der Tabelle der ballistischen Daten

Bei der Silver Selection Evolution im Kaliber .300 Win Mag. liegt die GEE mit dem 11,9-Gramm-Geschoss bei 194 Meter – das Geschoss trifft exakt auf diese Distanz „Fleck“, sofern der gewollte Hochschuss berücksichtigt wurde. Bei der angegebenen Weite von 194 Meter, um bei dem Beispiel zu bleiben, handelt es sich um den Punkt, an dem das Geschoss die Visierlinie zum zweiten Mal kreuzt. Und das, ohne jemals mehr als vier Zentimeter der Visierlinie zu überschreiten. Da jede Waffe in Lauflänge, Montage und Visiereigenschaften unterschiedlich ist, sollte auch der Fleckschuss auf GEE mit einem Probeschuss überprüft werden.

Die RWS-Anschussscheibe hat eine praktische Zentimeterskala, aus der man die Höhenund Seitenkorrektur ableiten kann. In der Regel bewirkt ein Klick an der Justierung des Zielfernrohres eine Treffpunktkorrektur von einem Zentimeter auf 100 Meter

Immer nur eine Patrone nachladen und das Magazin leer lassen – dann behält man die bessere Übersicht

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die Ellenbogen auf der Ablage ruhen und die Schießhand ruhig am Pistolengriff liegt. Mit der anderen Hand wird – sofern der Vorderschaft in eine Auflage gebettet werden kann – der Hinterschaft beziehungsweise dessen Auflage so ausgerichtet und stabilisiert, dass das Absehen perfekt auf dem Zielpunkt der Anschussscheibe ruht. Beide Füße stehen flach auf dem Boden. Zur Munitionswahl: Schießen Sie nur Patronen aus einem Los mit gleichem Fertigungszeichen. RWS-Büchsenpatronen haben zwar den Vorteil, dass nur geringfügigste Abweichungen von Fertigung zu Fertigung in der Treffpunktlage zu erwarten sind, aber sie können dennoch vorkommen.

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season

300 Meter Schießanlagen in Deutschland Baden-Württemberg Konstanz Phillippsburg Ulm

Schützengesellschaft der Stadt Konstanz 1438 e.V. Schießanlage Phillippsburg Müller Schießzentrum Ulm GmbH & Co.KG

Dettinger Straße 129 Mittlerer Weg 11 Stuttgarter Straße 250

78467 76661 89081

Konstanz Phillippsburg Ulm

0 75 31/7 72 97 0 72 56/9 24 38 89 07 31/14 02 03 80

info@sgkonstanz.de info@mszu.de

www.sgkonstanz.de www.schiessanlage-philippsburg.de www.mszu.de

Bayern Friedenfels

Schützengemeinschaft Steinwald e.V.

An der Grenzbrücke 1

92717

Reuth bei Erbendorf

0 92 31/6 38 65

info@sg-steinwald.de

www.sg-steinwald.de

Berlin Berlin

DEVA

Stahnsdorfer Damm 12

14109

Berlin

0 30/8 03 38 11

info@deva-institut.de

www.deva-institut.de

Brandenburg Jüteborg Wernsdorf

Schützengilde zu Jüterbog 1405 e.V. Schützenclub Wernsdorf e.V.

Birkenweg 12 Auf dem Paschenfeld

14913 15537

Jüterborg Wernsdorf

03 37 2/44 07 93 0 30/4 72 83 86

service@ausstattung-mit-stil.de

www.sgjueterbog.de www.sc-wernsdorf.de

Hessen Wetzlar Wiesbaden Alsfeld

Schießanlage der Soldaten und Reservisten Kameradschaft Wetzlar Wiesbadener Schützen Gesellschaft 1843-1860 e.V. Bund der Polizei- und Militärsschützen e.V.

Frankfurter Straße 117 Neues Schützenhaus 1 Hersfelder Straße 83 a

35578 65195 36304

Wetzlar Wiesbaden Alsfeld

06 11/46 64 36 0 66 31/91 60 23

info@wsg-ev.de schiessstand@bdmp-hessen.de

www.wsg-ev.de www.bdmp.4vita.de

Mecklenburg-Vorpommern Güstrow

Privilegierte Schützengesellschaft zu Güstrow e. V.

Prahmstraße 27

18273

Güstrow

0 38 43/72 82 52

info@schiessplatz.de

www.schiessplatz.de

Rheinland-Pfalz Koblenz

Koblenzer Schützengesellschaft 1359 e. V.

Neugasse 40

56072

Koblenz-Metternich

02 61/5 33 32

cnentwig@rz-online.de

http://rz-home.de/~cnentwig/index.html

Sachsen Leipzig Schneckengrün Naumburg Schleife

Leipziger Schützengesellschaft e.V. Schützenverein Schneckengrün Schießsportzentrum Naumburg-Henne Schießsportanlage Schleife-Schützenverein Schleife

Hans-Driesch-Straße 2b Schießstand 2 Spremberger Straße 99

O4179 O8527 O6604 O2959

Leipzig Schneckengrün Naumburg Schleife

03 41/4 42 73 30 0 37 41/13 70 06 03445/70 41 88 03 57 73/7 14 42

Kontakt@LSG-eV.de sv.schneckengruen@web.de mail@schuetzencorps-naumburg.de kontakt@sv-schleife.de

www.lsg-ev.de www.sv-schneckengruen.de www.schuetzencorps-naumburg.de www.sv-schleife.de

Sachsen-Anhalt Gardelegen

Schießpark „Am Kahnberg“

Dorfstraße 67

39638

Berge

0 39 07/77 59 28

www.schiesspark-kahnberg.de

Schleswig-Holstein Hohenborn

Schützengruppe Hohenhorn und Umgebung e.V. von 1968

Fahrendorfer Weg 3

21526

Hohenhorn

0 41 52/21 59

info@sg-hohenhorn.de

www.sg-hohenhorn.de

Thüringen Niederweimar Trügleben

SLG-Niederweimar Bund der Militär- und Polizeischützen e.V.

Am Fuchsbau

35096 99880

Weimar-Niederweimar Trügleben

0 64 21/1 68 75 73 0 36 21/73 65 68

karlheinz.becker@t-online.de schiessanlage.krahnberg@web.de

www.slg-niederweimar.de www.bdmp-lvth.de

Wenn Sie das optimale Entfernungsspektrum Ihrer RWS-Patrone nutzen möchten, sollten Sie Ihre Waffe auf die GEE (Insider) einschießen. Wünschenswert sind in sich geschlossene Schussgruppen ohne Ausreißer. Aber denken Sie daran, dass Sie es mit den Kontrollschüssen im Revier nicht übertreiben sollten. Gibt es auf der Scheibe mehrere Ausreißer, müssen Sie die Schussleistung Ihrer Waffe noch einmal auf dem Schießstand prüfen. Der Flugkurvenverlauf der RWSBüchsenpatronen wird am deutschen Herstellungsort in Fürth genauestens ermittelt. In einem 500 Meter langen Schieß-Tunnel werden ohne Wind, Regen oder andere Umwelteinflüsse die Geschwindigkeiten, der BC-Wert und vor allem der Geschossabfall ge-

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Tipps auf einen Blick • Die Waffe muss gereinigt und technisch in einem einwandfreien Zustand sein • Beim Schuss im Revier ist Sicherheit das oberste Gebot • An die Auflage für Vorder- und Hinterschaft denken • Gehörschutz • Die RWS-Anschussscheibe nutzen • Die Munition nur aus einem Fertigungslos laden • Konzentrierte und ruhige Schussabgabe • Bei Korrekturen an der Optik sowie das Einschießen auf die ASV die Anleitung von ZEISS beachten

Das Schießergebnis wird im RWSAnschussprotokoll notiert. Alles zusammen mit der Anschussscheibe bei der Munition aufbewahren

Mehr Infos unter www.rws-munition.de PASSION 06

nauestens untersucht. Diese Ergebnisse fließen 1:1 in die ballistischen Daten ein, die sich somit sehr gut beispielsweise auf die Absehenschnellverstellung von ZEISS übertragen lassen. Besonders wichtig dabei sind die Ergebnisse auf 200 und 300 Meter, um den Einfluss der Waffe zu bestimmen. Schießen Sie auch hier jeweils mindestens Fünf-SchussGruppen.

Beide Scheiben wurden mit der .300 Win. Mag und dem 11,9-GrammGeschoss der Silver Selection beschossen. Auf die Entfernung von 100 Meter ist deutlich der gewünschte Hochschuss von rund vier Zentimetern zu sehen (links). Bei einer Distanz von 200 Meter liegen die Schüsse mittig (unten)

Der Umgang mit der Waffe, das Schießen und Abziehen – all das trainiert hervorragend für die aufgehende Jagdzeit auf Bock & Co. Nichts gibt dem Jäger mehr Selbstvertrauen, als eine Waffe, mit der er selbst geübt hat, die eingeschossen ist, die er kennt und dazu „im Schlaf“ beherrscht.

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Dr. Armin Dobat

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Treffen mit links

Glänzend in Form: Hasso Both beim Kontrollschuss mit der Mauser M 03 in Linksausführung. Sein Fazit: „Sie passt optimal und besticht durch ihre Präzision“

Hasso Both leitet seit sechs Jahren eine zirka 2000 Hektar große Revierförsterei in der Lüneburger Heide. Seit seiner Jugend geht der Linkshänder zur Jagd und musste trotz aller Passion stets einen Kompromiss bei seiner Waffenwahl eingehen – doch damit ist seit einem Jahr Schluss.

Und? Eine Fehlentscheidung, klar. Stellen Sie sich vor, Sie müssten als Rechtshänder mit einer rechtsgeschäfteten Waffe mit Linkssystem schießen – damit zurecht zu kommen, ist wirklich extrem schwierig, erfordert viel Übung und kann einem die Jagd schon mal vermiesen. Deshalb verkaufte ich die Waffe ganz schnell wieder. Leider gab es zu

Immer mit von der Partie: Beagle „Iska“ und die Mauser M03 Alpine im Kaliber 8x57IS

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der Zeit jedoch immer noch kein Linkssystem von der Stange, aber immerhin Schäfte, die für den Linksschützen ausgelegt waren. So konnte ich jedenfalls mit der linken Wange an meiner linken Schulter anbacken – das hat vieles bei mir im Ablauf vereinfacht, aber eine optimale Lösung sieht selbstverständlich anders aus, schließlich musste ich weiterhin mit rechts repetieren. Man verkrampft dann unweigerlich und gleichzeitig fliegen einem die herausrepetierten Hülsen fast direkt ins Gesicht, suboptimal. Das Repetieren kostete bestimmt Zeit, oder? Richtig. Besonders bei den Drückjagden, wenn man aus einer Rotte mehr Frischlinge hätte erlegen können, machte sich das bemerkbar. Ich musste die Waffe beim Repetieren immer von der Schulter absetzen und das schluckt dann schon mal die eine oder andere Sekunde, vor allem dann, wenn man in dicke Winterklamotten eingepackt ist. Die Frischlinge hat‘s natürlich gefreut, mich weniger. Das ist auch mit ein Grund dafür gewesen, dass ich vor einem Jahr die Gelegenheit beim Schopfe gepackt habe und mir eine Mauser 03 Alpine mit Linkssystem und passender Schäftung zugelegt habe. Hatten Sie Schwierigkeiten mit der Umgewöhnung aufs Linkssystem? Zugegeben, die Macht der Gewohnheit hat auch mir ganz am Anfang ab und zu ein Schnippchen geschlagen, aber das hat sich unheimlich schnell gegeben. Regelmäßiges trainieren auf dem Schießstand, tägliche Reviergänge und schon automatisiert sich der Ablauf. Es kommt mir einfach entgegen, mit links den Abzug zu betätigen und mit der gleichen Hand zu repetieren.

Wenn jede Sekunde zählt: Chancen muss man nutzen, umso besser, wenn Linkshänder mit einer „echten“ Linkswaffe jagen

Wie äußert sich dieser „natürliche Automatismus“ im Revier? Es läuft alles viel runder, ich habe das Gefühl, dass ich überhaupt nicht mehr verkrampfe und stattdessen schneller und sauberer zu Schuss komme. Besonders auf Drückjagden macht sich die Schnelligkeit bezahlt und das klappt jetzt bei mir im wahrsten Sinne des Wortes mit links. Nach einem Jahr Praxis und über 30 Stück sauber erbeuteten Stücken Schalenwild, kann ich sagen: Der Wechsel vom gewohnten Rechtssystem auf eine echte Linkswaffe hat sich für mich wirklich gelohnt.

Fotos: Caspar von Zimmermann

Sie haben 1971 Ihre Jägerprüfung bestanden. Damals waren Repetierer mit Linkssystem doch in den Regalen der örtlichen Waffenhändler ziemlich rar, oder? Ja, leider. Das ging schon während des Jägerkurses beim Üben mit der Büchse los – unsere Ausbildungswaffen waren alle für Rechtshänder ausgelegt. Linkssystem? Fehlanzeige! Und nachdem ich den Jagdschein in der Tasche hatte und man als Jungjäger ja leider permanent knapp bei Kasse war, legte ich mir einen völlig normalen Repetierer mit Rechtssystem und entsprechender Schäftung zu.

Das Interview führte Florian Maack.

Mehr Infos unter www.mauser.com PASSION 06

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JubiläumsFeuerwerk Jubiläums-Paket 2

J. P. Sauer & Sohn wird 260 Jahre alt und zündet ein Feuerwerk an Neuheiten.

SAUER 202 „1 von 260“ mit ZEISS Victory Varipoint 2,5-10x50 T* mit Leuchtabsehen 60 • Kaliber nach Wahl • Gefluteter 56-cm-Lauf • 260-Jahre-Logo auf Gehäuse und Zielfernrohr • Vergoldetes Abzugszüngel • Monte Carlo Schaft mit Backe • Schaftholzklasse 6 • SAUER Schwenkmontage oder SAUER-ISI-Mount • Hatari Gewehrriemen • ABS Kurzkoffer

Texte: Hans Brenningmeyer, Fotos: Thomas Kärcher, Franz Knittel

Limitierte Sammlerstücke Pünktlich zum 260- Jahre-Jubiläum wartet Sauer & Sohn mit zwei Sondermodellen der Extraklasse auf. Jeweils individuell nummerierte und auf 260 Stück streng limitierte SAUER 202 und SAUER 303 warten mit einer ganzen Reihe besonderer Details auf, die jede Waffe zum Sammlerstück machen. Das Jubiläumslogo auf der linken Gehäuseseite sowie die individuelle Kollektionsnummer, exklusives Nussbaumholz der Stufe 6 sowie ein vergoldeter Abzug sind die Zutaten der Gewehre. Doch damit nicht genug: Beide Modelle sind mit ZEISS-Zieloptiken versehen, die ebenfalls das gravierte 260-Jahre-Logo tragen und so zu begehrten Einzelstücken werden. Der Hatari-Gewehrriemen und der ABS-Kurzkoffer runden dieses einmalige Paket ab.

Neue Handgravuren, jetzt auch für S 303 Die beliebte SAUER Avantgarde Grande LuxReihe wird um zwei Handgravuren erweitert. Die Gravur V besteht aus feiner englischer Arabeske und zwei Tierstücken nach Wahl und spricht vor allem die Liebhaber filigraner Waffenverzierung an. Die Gravur VI verkörpert voll und ganz die „alte Schule“ mit klassischem Eichenlaub und ebenfalls zwei Tierstücken nach Wahl. Ein weiteres Plus: Bei den Repetierbüchsen S 202 und S 202 TD gehören gravierte, nitrierte Montagebasen sowie ein Oberteil nach Wahl zum Lieferumfang. Und last but not least debütiert nun auch die SAUER 303 (rechts unten) als Avantgarde Grande Lux in diesen beiden neuen Gravur-Varianten

Jubiläums-Paket 1

Mehr Infos unter www.sauer.de

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SAUER 303 „1 von 260“ mit ZEISS Victory Varipoint 1,1-4x24 T* mit Leuchtabsehen 60 • Kaliber nach Wahl • 51-cm-Lauf • 260-Jahre-Logo auf Gehäuse und Zielfernrohr • Vergoldetes Abzugszüngel • Monte Carlo Schaft mit Backe oder wahlweise Schweinsrückenschaft mit Bayerischer Backe • Schaftholzklasse 6 • SAUER-ISI-Mount • Hatari Gewehrriemen • ABS Kurzkoffer

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Volltreffer

Nach der SAUER 303 GTI (PASSION 5) sorgt seit der IWA eine weitere GTI für Furore; denn Ergonomie und Rückstoß-Minimierung sind zwei zentrale Themen, die für jede Waffe gelten. Das „Herz“ der neuen S 202 GTI ist der Synchro-Lochschaft, der eine bisher nie da gewesene Anschlag- und Abzugskontrolle bietet. Handgelenk und Schießarm sind völlig entspannt, und der Schießfinger kommt immer in identischer Position auf dem Abzugszüngel zum Liegen. So stellen sich bessere Treffer-Ergebnisse sofort ein. Durch ihre einzigartige Sicherung kann die

S 202 noch Extra-Punkte sammeln; denn im Gegensatz zu anderen Waffen kann man die S 202 mit „Daumen drin“ im Anschlag völlig lautlos entsichern. Ein weiteres wichtiges Detail ist die abschraubbare SAUER-Mündungsbremse. Bis zu 30 Prozent weniger Rückstoß und Hochschlag sorgen für perfekten Schießkomfort, der den ersten Schuss zur „Bank“ macht und die Chance auf ein zweites Stück enorm erhöht. Das alles in einer perfekt ausbalancierten Büchse mit 51 cm-Heavy-Medium-Lauf (Durchmesser: 19 mm) und der gewohnt seidenweichen Mechanik der S 202 stellt die neue GTI an die Leistungsspitze der Baureihe. Der Lochschaft ist sowohl in Rechts- als auch Linkshand-Version und natürlich auch als Nachrüstschaft für jede S 202 erhältlich.

Sichtbarkeit bringt Sicherheit Sehen und gesehen werden: der entscheidende Grundsatz auf Bewegungsjagden oder der Nachsuche. Jetzt legt SAUER auch bei den Schäften nach, denn die S 202 Hardwood mit den seitlich angebrachten Riemenbügeln, dem Fluchtvisier und der Magazinsicherung MagLock gibt es jetzt mit zwei neuen Polymerschäften – beide mit der rutschsicheren Soft Touch-Beschichtung. Zum einen im bekannten signalorangefarbenen Muster Realtree AP HD® Blaze, darüber hinaus aber auch noch in der signalgelben Farbvariante. Denn genau damit reagiert SAUER auf die rund neun Prozent der Männer, die eine Rot/GrünSchwäche haben und den orangefarbenen Farbton nicht als solchen erkennen können. Natürlich gibt es die beide Schaftpaare auch als nachträgliches Wechselset für bestehende S 202-Repetierer.

Feuer und Flamme für SAUER So wie die Firma SAUER in den letzten 260 Jahren hält auch das Original Zippo in der JubiläumsEdition allen Stürmen stand

Magnum zum Spezialpreis Auf der IWA feierte das Duralyt 3-12x50 mit Leuchtabsehen 60 Premiere – Grund genug für SAUER, hier ein Package zum Einstiegs-Sonderpreis in die „Magnum-Klasse“ zu schnüren: Die S 202 Magnum Spezial gibt es in den Kalibern von 6,5x68 bis .375 H&H Magnum. Die Waffe kommt wahlwei-

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Im Design vollendet

se mit Stahl- oder Alu-System sowie 60- oder 65-cm-Lauf (.375 H&H nur 60 cm) sowie einem Monte Carlo-Schaft der Holzklasse 2 mit Rosenholzabschluss am Vorderschaft. Komplettiert wird dieses Rundum-Paket durch die ISIMount-Schiene, 30-mm-Ringe sowie den braunen SAUER Neopren-Gewehrriemen.

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Die Top-Neuheit der IWA, die SAUER 303 Classic XT, wartet mit vielen innovativen Features auf – auch mit einem völlig neu designten Hinterschaft. Mehr zu dem Geheimnis der leicht nach hinten ansteigenden Senkung lesen Sie auf Seite 76

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Drei auf einen Streich Duralyt steht f체r die bew채hrte ZEISS-Qualit채t und eine neue Einstiegsklasse zum Sensationspreis: Unverwechselbar, hochwertig und komplett in Wetzlar gebaut, sorgen die kompakten Zielfernrohre im In- und Ausland f체r Furore. Brandneu gibt es die Modellreihe jetzt auch mit beleuchtetem Absehen. PASSION hat sie getestet. Fotos: Carl Zeiss Sports Optics

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s ist ein frischer Januarmorgen. Ranzzeit. Die Morgensonne kriecht langsam über die Berge, und ich trödel in die Richtung eines bekannten Felsenbaus. Ich weiß, dass Reineke sich hier gern während der Ranz aufhält, patroulliert, ob sich eine Fähe steckt. Meine SAUER 202 ist mit dem nagelneuen Duralyt 3-12x50 ausgestattet – plötzlich elektrisiert ein heißeres „Kauhauhauhau“ zur Linken alle Sinne. Dann wieder dieser singende Laut, doch merklich näher. Ich drehe den Vergrößerungsring auf höchste Stufe. Ganz links steht nun der deutlich fühlbare Nocken. Mittig signalisiert er sechsfache Vergrößerung und ganz rechts dreifache. Das sollte man verinnerlichen, denn das Absehen 60 im Zielfernrohr sitzt in der zweiten Bildebene, bleibt bei allen Vergrößerungswechseln konstant und lässt deshalb keine Rückschlüsse auf die eingestellte Stufe zu. Schnell verkrieche ich mich hinter einem Felsen und lege die Waffe auf. Mit dem linken Daumen aktiviere ich die Beleuchtung. Die ergonomisch platzierten Drucktasten dafür sitzen auf der linken Seite der Beleuchtungseinheit. Diese wiederum ruht zwischen Vergrößerungsring und Okularmuschel und umschließt den Okularstutzen. Über die Plustaste erhöhe ich die Leuchtintensität des klar abgegrenzten, feinen und hellen Rotpunktes ein wenig und passe sie damit den sich verbessernden Lichtverhältnissen an. Plötzlich ein schmaler Strich, dem zwei weitere, größere in unverwechselbar tänzelnden Bewegungen folgen: Fähe und zwei Rüden. Sie kommen direkt durch Schnee und Geröll auf mich zugeschnürt. Ver-

rückt! Ich visiere den ersten Fuchs an, ziehe mit, und als die Fähe für einen Moment verhofft, ist die Kugel draußen. Der Kugelschlag signalisiert den Treffer und der Fleck im Schnee den Erfolg. Repetiert, auf den ersten Freier umgeschwenkt und sauber abgezogen. Fuchs Nummer zwei liegt. Und der dritte? Er macht, im Paarungsrausch unvorsichtig geworden, einige unsichere Schritte, sichert zur Fähe und quittiert die Kugel mit einem letzten Wehen der Standarte. Die Schüsse verhallen – drei Rotröcke während einer Morgenpirsch sind auch bei einem eingefleischten Fuchsjäger nicht alltäglich. Dazu muss nämlich alles passen. Ob es ohne den Leuchtpunkt und die wirklich gute Optik auch so gut ausgegangen wäre? Schwarz auf weiß erfasst unser Auge sofort, doch in einem dunklen Wildkörper hebt sich ein schwarzes Absehen schlecht ab. Daher die paradoxe Situation, dass man sich trotz sehr guten Erfassens der Objektkontur auf Schnee mit sauberen Zielen ohne Leuchtpunkt durchweg schwerer tut und auch länger braucht als bei weniger überstrahlendem Untergrund. Kurzum: Unter solchen Bedingungen sind beleuchtete Absehen geradezu ideal. Bevor ich Richtung Felsenbau steige, um die Füchse aufzusammeln, drücke ich gleichzeitig die beiden Beleuchtungstasten und schalte damit die Beleuchtung weg. Von Schnee und Nachtansitz abgesehen, wird das Absehen 60 in der zweiten Bildebene allen jagdlichen Situationen optimal gerecht. Das feine Fadenkreuz in der Zielmitte deckt bei hohen Vergrößerungen ganz wenig ab und erlaubt auf 100 Meter sogar ein Abkommen auf einer Zehn-Cent-Münze, bei niedriger Vergrößerung wiederum bleiben alle Elemente unverändert sichtbar. Der vergrößerte Abstand der schlanker gehaltenen Balken beeinträchtigt das Zielbild weniger

All seine Aufmerksamkeit gilt der ranzigen Fähe

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Das Duralyt 3-12x50 drängt sich für den Ansitz bis hin zum Bewegungsschießen für diejenigen auf, die mit geringerem finanziellen Einsatz maximalen Erfolg anstreben. Zweit- und Drittwaffen mit antiquierter Optik lassen sich auf diese Weise veredeln, und auch die billige gebrauchte Büchse in den Händen des Einsteigers wird damit zum zeitgemäßen Werkzeug, das alle jagdlichen Situationen bestens zu meistern hilft. Keine Frage: Das Universaltalent hat das gewisse Etwas.

Universaltalent, das Duralyt 3-12x50: Gewicht 590 Gramm, Länge 347 Millimeter, Sehfeld auf 100 Meter bei 3-facher Vergrößerung 11 Meter, bei 12-facher Vergrößerung 3,2 Meter

Erinnern Sie sich? Es gab Zeiten, da galt die achtfache Vergrößerung als das Maß der Dinge und in Kombination mit einer zweifachen für das Flüchtigschießen als wünschenswert. Voilà: das Duralyt 2-8x42. Leicht, kompakt und doch leistungsstark als Zielfernrohr für die Pirschjäger und Adler unter den Grünröcken, die den jagdlichen Erfolg bei Tageslicht und einsetzender Dämmerung anstreben. Für die immer beliebter werdenden Bewegungsjagden und Einsätze im Ausland gilt der Grundsatz: So viel Leistung wie möglich, aber nicht mehr Gewicht und Sperrmaß als nötig.

Alle 8-tung, das Duralyt 2-8x42: Gewicht 475 Gramm, Länge 302 Millimeter, Sehfeld auf 100 Meter bei 2-facher Vergrößerung 15,9 Meter, bei 8-facher Vergrößerung 4,8 Meter

Der Jäger, der sich zum gewichtigen Ansitzzielfernrohr eine leichtere Zieloptik wünscht und eine vielseitigere Alternative zum Rotpunktvisier sucht, trifft mit dem 1,2-5x36 Duraylt ins Schwarze. Schnelle Zielerfassung und das beleuchtete Absehen in der zweiten Bildebene bilden die optische Voraussetzung für ansprechende Ergebnisse. Der Leuchtpunkt erreicht bei niedrigster Vergrößerung sein maximales Deckmaß und springt sofort ins Auge, er deckt gleichzeitig bei fünffacher Vergrößerung nicht zu viel vom weiter entfernten Ziel ab, in der Praxis heißt das: geringere Fehlerquoten. Die Austrittspupille von sieben Millimetern wird bei maximaler Vergrößerung sogar um zwei Zehntel Millimeter übertroffen, denn 36 Millimeter (Objektivdurchmesser) geteilt durch fünf (Vergrößerung) ergibt 7,2 Millimeter. Das reicht auch für den Mondansitz an der nahen Kirrung, zumal die Mehrschichtvergütungen für sehr hohe Transmissionswerte sorgen.

Drückjagdprofi, das Duralyt 1,2-5x36: Gewicht 470 Gramm, Länge 302 Millimeter, Sehfeld auf 100 Meter bei 1,2-facher Vergrößerung 30 Meter, bei 5-facher Vergrößerung 8,5 Meter

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als die klassischen Basisabsehen vier und eins und erlaubt so guten Überblick. Ein Trumpf, der nicht nur an der Kirrung, sondern auch beim Flüchtigschießen sticht.

Experten-Kommentar Da staunt der Fachmann und der Kunde kann sich freuen: Bezahlbare Qualitätsoptik Made in Germany!

Alle drei ZEISS Duralyt-Modelle gibt es jetzt wahlweise mit dem bewährten leuchtabsehen 60. Sie sind mit Stickstoff gefüllt und wasserdicht bis zu einer Tiefe von vier Metern

Mehr Infos unter www.zeiss.de/sportsoptics

Was unter dem Namen Duralyt im Wetzlarer Werk gefertigt wird, bildet eine völlig neue Einstiegsklasse in die Welt von Carl Zeiss. Durch gezielten Verzicht auf aufwändigste Optikkonzepte und teure Ausstattungsoptionen entstand eine auf alles Wesentliche reduzierte Zielfernrohrlinie: Kompromisslose Robustheit, Präzision in Optik und Mechanik sowie dauerhafte Funktionssicherheit – dafür steht die neue Duralyt-Linie. Gerade für jüngere Käuferschichten mit knappen Budgets und hohen Qualitätsansprüchen bleiben viele Victory Varipoint- und Diavari-Produkte oftmals unerreichbare Träume: Von Leuchtpunkt auf Leuchtkreuz umschaltbare Absehentypen, flouridhaltige Sondergläser für ultimative Zielauflösung und Randschärfe, hochpräzise ASV-Verstellungen für Fleckschüsse von 100 bis 400 Meter, LotuTec®-Beschichtungen, die Regentropfen und Schmutzpartikel abperlen lassen, die praktische und elegante ZEISS Innenschiene oder die innovative Beleuchtungsaktivierung ‚Illumination Control’ für die Blaser R8 iC und R93 iC – all das hat ZEISS Zielfernrohre noch wertvoller gemacht. Und eben auch deutlich kostspieliger. Dass man in Wetzlar bei aller Innovation die Bodenhaftung nicht verloren hat und auch weiterhin bodenständige Jäger mit hohen Qualitätsansprüchen bedienen wird, ist mit Duralyt sichergestellt. Den guten Ruf des Hauses Carl Zeiss wird diese Einstiegslinie stärken, beweist doch Duralyt, dass selbst das einfachste ZEISS-Zielfernrohr hervorragende Abbildungsleistungen und Transmission bei hoher Präzision bietet. Und das wie gewohnt über Jahrzehnte hinweg im harten Reviereinsatz. Für manchen wird Duralyt so das erste und sicherlich nicht letzte Zielfernrohr der deutschen Traditionsmarke. Hermann Theisinger, Leiter Produktmanagement Jagdoptik bei Carl Zeiss Sports Optics

Mit meinen drei Füchsen schwer beladen, komme ich nach einem flotten Marsch zurück in die warme Stube, die ich in der Früh verlassen hatte. Das total ausgekühlte Duralyt beschlägt erst einmal vollkommen. Doch nach einiger Zeit des Aufwärmens lichten sich die Schleier und verschwinden die Tropfen zugunsten des auch auf Schnee farbneutralen, bis in den Randbereich scharfen Zielbildes. Das beweist, dass Dichtungen und Stickstofffüllung halten, was der Kunde von ZEISS-Erzeugnissen gewohnt ist: Dichtheit unter allen jagdlichen Verhältnissen. Selbstverständlich? Na, ja. Viele „Billigheimer“ haben unter derartigen Bedingungen bereits nach dem ersten Einsatz den „Geist in die Flasche“ gesaugt, ihn nicht mehr herausgebracht und das vorzeitige Halali heraufbeschworen. Billig und preiswert sind halt zwei Paar Stiefel. Die Duralyts besitzen keine Schiene und werden normalerweise am 30 Millimeter messenden Mittelrohr mittels zweier Ringe montiert. Ihre massiven, robusten Rohrkörper bestehen aus Aluminium mit eloxierter Oberfläche, sind mattgrau gehalten und von den schwarzen, gummierten Bedienelementen farblich abgesetzt. Dadurch heben sie sich optisch von ihren ZEISS-Geschwistern ab und harmonieren hervorragend mit Büchsen im Stainless- beziehungsweise Camouflage-Look sowie mit Synthetikschäften. Wo keine Schiene die Flucht vorgibt, muss beim Montieren natürlich besonders aufgepasst werden. Schließlich soll das Zielfernrohr am Schluss nicht leicht verkantet auf der Waffe thronen. Daher gehört diese Arbeit einem Fachmann anvertraut und nicht einem Hobbybastler. Dank der präzisen Zentimeterrastung war das Einschießen keine zeit- und munitionsraubende Angelegenheit. Interessanterweise musste dabei an der Höhe wenig, dafür nach der Seite mehr

korrigiert werden. Dann jedoch fanden sich die Einschläge zwei Zentimeter über Zielmitte eng beisammen, was sich auch beim Vergrößerungswechsel nicht veränderte. ZEISS hat offensichtlich auch bei den Duralyts eine grundsätzliche Schwachstelle von Absehen in der zweiten Bildebene im Griff, nämlich die von möglichen Treffpunktverlagerungen bei Vergrößerungswechseln. Jene sollten in jedem Fall unter zwei Zentimeter auf 100 Meter liegen. Unter diesem Aspekt empfiehlt es sich, die Waffe stets mit höchster Vergrößerung einzuschießen. Da niedrigere Vergrößerungen in aller Regel auf geringere Distanzen verwendet werden, spielen Treffpunktverlagerungen im Bereich von wenigen Millimetern praktisch überhaupt keine Rolle mehr. Im Anschluss lockte ein Durchgang jagdliches Schießen nach DJV-Reglement. Die Bockscheibe zuerst. Zwölffache Vergrößerung und feines Absehen zeigen die Ziffern der Zehn im Spiegel und gewähren der ruhigen Hand den sicheren Anhalt. Gleiches gilt auch für die Fuchsscheibe, die beim Abziehen bereits den geringsten Schlenker mit drastischen Punktverlusten straft. Achtfache Vergrößerung mit Leuchtpunkt wurde beim „Wackligen“ (stehender Überläufer) als angenehm empfunden, und auch beim laufenden Keiler verschaffte eben diese Kombination psychologische Vorteile. Die drei Füchse habe ich inzwischen gerben lassen – sie erinnern mich an ein außergewöhnliches Jagderlebnis.

Das „Universaltalent, das Duralyt 3-12x50, im Einsatz

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Juwelen aus Holz Magisch leuchtet das Schaftholz in den wärmsten Farben – es hat einen weiten Weg hinter sich, denn es stammt von türkischen Walnussbaum-Wurzeln. Ihre Seltenheit und besondere Maserung machen sie zu Kunstwerken der Natur. Kundige Hände verarbeiten sie zu einzigartigen Schäften. Text: PASSION. Fotos: Joachim Hartmann, KODIAK

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Uralt: Mehrere hundert Jahre muss ein türkischer Walnussbaum wachsen dürfen, dann erst bringt er edles Holz hervor, das ürbigens auch für den Bau von Musikinstrumenten sehr gesucht ist

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ür einen kurzen Moment steht der Atem still, denn was hier die Hand behutsam von der Halterung zieht, schlägt alles Gesehene. Schwarze Girlanden umzingeln Vogelaugen, verjüngen sich in feinen Adern, streben auseinander, zeichnen willkürlich Rosetten, Ovale und Karrees, laufen immer wieder zusammen, bündeln sich und richten sich zur Aufnahme hin gerade aus. Beidseitig wohlgemerkt, und zwar so, dass sich die Backenseite ihrem Pendant als absolut ebenbürtig erweist. Und erst die Farbe: Nicht Honig, nicht Bernstein, sondern Gold, schieres Gold! Ein Schaft von Tausend, ein Jahrhundertholz. Seinen Nachbarn zieren Vogelaugen. Flächendeckend in allen möglichen Nuancen. Auch einer von der kostbarsten Sorte. Und die gut 900 anderen in der Schatzkammer von Blaser? Durchweg Nussbaum-Adel. Gestreift, wolkig, marmoriert, gebändert, geringelt, gestriegelt oder mit wilden Zopfmustern auf rötlichem, gelblichem, creme- oder karamellfarbenem Untergrund. Einer adretter als der andere, aber immer Geschmackssache. Es ist die Kombination aus Farbe, Zeichnung und Verteilung, die den Wert bestimmt. Kandidaten mit nur einer Schokoladenseite beispielsweise finden sich in der unteren Hälfte der elfstufigen Hierarchie eingereiht. Was darüber liegt, muss schon doppelte Hingucker präsentieren. Und die Spitze? Erfahrungsgemäß bringen zirka 1000 Festmeter Nussbaumholz einen Rohling der Sonderklasse.

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Bevor sich die Schäfte im Ausstellungsraum präsentieren dürfen, haben sie ein hartes Ausleseverfahren hinter sich gebracht. Im Winter in Anatoliens Bergen eingeschlagen, werden die Stämme auf geländegängigen Lastwagen zum Sägewerk gebracht, von geschulten Augen begutachtet und Bohle für Bohle aufgeschnitten. Längs muss die Faser laufen – dies bei der Wurzel von außen zu erkennen, grenzt nicht selten an Lotterie. Der richtige Schnitt wiederum garantiert noch keinen Volltreffer.

Zeitzeugen: Beim Fräsen kommt die verirrte Kugel eines Vorderladers zum Vorschein, die vor dreihundert Jahren in den Wurzelstock eingedrungen sein muss Ausgesucht: Vorbereitete Holzkanteln im RohholzPräsentationsraum

Stapelwerk: Das Holz wird bis zu einer minimalen Restfeuchte gelagert, dann erst ist es bereit für die Weiterverarbeitung

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Augenmaß: Wenn zu einem bestehenden Schaft ein neuer, dazu passender Schaft gefertigt werden soll, ist ein besonders geschultes Auge gefragt

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Augenweide: Im Blaser Werk in Isny stehen immer unzählige Schäfte und Rohholzkanteln zur Auswahl

Einschlüsse, Risse und Hohlräume (Lunker) bündeln sich gerade dort, wo sich der Nussbaum von seiner schönsten Seite zeigt: im Wurzelbereich. Solches Holz taugt für alles Mögliche, nur nicht für Schäfte. Fehlerfreie Partien wiederum, nach Auflegen einer Schablone von Hand ausgesägt, heißen fortan Kantel und müssen mehrere Jahre unter Dach im Luftzug behutsam trocknen. Zur Weiterbearbeitung gelangen sie nur dann, wenn die Holzfeuchtigkeit unter zehn Prozent liegt und das Holz keine Risse zeigt.

Fingerspitzengefühl: Jahrzehntelange Erfahrung ist nötig, um die feine Fischhaut zu schneiden, die dem Schützen später den sicheren Griff bietet

Finish: Zum Schluss wird der Schaft mit Öl angelegt und poliert. Erst jetzt kommt die Leuchtkraft des edlen Holzes voll zur Geltung

Was aus dem Kantel werden kann, enthüllt der Rohling nach dem Kopierfräsen. Sein wahres Gesicht zeigt er erst dann, wenn alle Aufnahmen ausgestochen sind, seine Oberfläche in Öl geschliffen und poliert ist. Über die Wertigkeit befinden dann Fachleute mit jahrzehntelanger Erfahrung. Gemäß ihrem Urteil stehen dem Kunden innerhalb einer Qualitätsstufe schließlich genügend Schönheiten zur Auswahl, so dass er „seine“ BlaserWaffe mit dem persönlichen Juwel veredeln kann.

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Know-How

Leser fragen, RWS-Experten antworten

Ich bin gern in meinem Rehwild-Revier unterwegs und trainiere regelmäßig auf dem Schießstand, oft auch auf der 300-Meter-Bahn. Welches Kaliber kann ich sowohl jagdlich als auch sportlich gut nutzen? Wir empfehlen die für ihre Eigenpräzision bekannte .308 Win., die einen schon legendären Ruf als Jagd- und Matchpatrone hat. Man bekommt dieses Kaliber überall auf der Welt, die Geschossauswahl ist enorm und die Patrone ist außerdem recht preisgünstig. Auch das Kaliber 6,5x55 können wir empfehlen. Es ist in Skandinavien sehr beliebt, da dort die Kombination von Jagd und Sportschießen große Tradition hat. Trotz vieler Kaliberinnovationen bleiben die in Präzision vernarrten Skandinavier dieser klassischen Allroundpatrone treu. Ein weiterer Vorteil der 6,5x55: Sie lässt sich sehr angenehm schießen, man verspürt kaum einen Rückstoß. Für präzises Waidwerken eine hervorragende Basis, und dem vielschießenden Schießstandschützen kommt das weiche Schussverhalten allemal entgegen.

In unserer neuen Rubrik befassen wir uns mit den Ausrüstungs-Fragen, die Sie, unsere Leser, am stärksten interessieren. Die Experten von RWS haben Ihre Top-Fragen zusammengefasst.

Sie bilden in Ihren Katalogen oft beschossene Gelatineblöcke ab. Was ist der Vorteil der Erprobung auf Gelatine und kann man die Ergebnisse tatsächlich auf Wild übertragen? Gelatine ist, wenn man sie richtig anwendet, ein standardisiertes Testmedium. Und genau darin liegt der große Vorteil: Die Beschüsse verlaufen immer unter gleichen Bedingungen, damit die

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Was ist eigentlich der BC-Wert und wofür brauche ich ihn? BC steht für Ballistischer Koeffizient, die Abkürzung wurde aus dem englischen abgeleitet von Ballistic Coefficient. Er beschreibt die Fähigkeit eines Geschosses, der durch Luftwiderstand entstehenden Verzögerung zu widerstehen. Je höher der Wert, desto höher ist die Eignung des Geschosses, den Luftwiderstand zu überwinden. Dabei kommt es auf verschiedene Faktoren an: Sehr wesentlich für einen guten BC-Wert ist natürlich neben Geschossmasse und Geschwindigkeit

Die Sauen sind los – welche Kaliber reichen für ihre Bejagung aus?

Vergleichbarkeit gewährleistet ist. Nur so haben wir die Möglichkeit, die Wirksamkeit eines Geschosses zu bewerten. Zum Beispiel vergleichen wir im Rahmen von Entwicklungsprojekten die Prototypen mit ausgereiften Geschossen aus unserem Sortiment. Aus dem Gelatinebeschuss gewinnen wir in der Tat Erkenntnisse für die Jagdpraxis – der Verlauf der Risse zeigt uns, wann und wo im Wildkörper Geschossenergie abgegeben wurde. Das wiederum ermöglicht zum Beispiel eine Aussage über die Tauglichkeit von neuen Geschosstypen auf starkes oder schwaches Wild. Erst bei sehr guten Ergebnissen im Labor wird das Geschoss in unserem RWSTestrevier zum Feldtest eingesetzt, um dann in der Praxis zu beweisen, was im Labor entwickelt wurde.

die Geschossform. Zum Beispiel ist ein Geschoss der RWS-Target Elite Matchpatronen mit seiner schlanken Form auf einen optimierten BC-Wert getrimmt – für den Schuss auf weite Distanzen von über 1000 Metern extrem wichtig. Jagdlich kommt der BC-Wert erst auf sehr große Entfernung zum Tragen, genau dann, wenn es um eine möglichst gestreckte Flugbahn geht. Auf 300 Meter sind die Unterschiede jedoch in der Regel nur in wenigen Zentimetern messbar.

Die .308 Win. oder 6,5x55 sind optimal für die Kombination Sportschießen und Jagd

Niedriger BC-Wert

Mehr Infos unter www.rws-munition.de

Hoher BC-Wert

Der Verlauf der Risse, die beim Beschuss in 35 Zentimeter langen Gelatineblöcken entstehen, lassen Rückschlüsse auf die Wirkung und Tauglichkeit des Geschosses im Wildkörper zu

Fotos: RWS

In meinem Revier fühlen sich die Sauen wie zu Hause. Früher gab es aber bei mir ausschließlich Rehwild und daher führe ich „nur“ die klassischen Kaliber wie 7x57R, 7x64 und einen Drilling mit einem Kugellauf in 8x57IRS. Reichen diese Kaliber für die Schwarzkittel noch aus oder muss ich jetzt auf stärkere umsteigen, wie beispielsweise die .300 Win. Mag.? Alle von Ihnen aufgeführten Kaliber sind bei der richtigen Geschosswahl absolut geeignet, um die Sauen in Ihrem Revier zu bejagen. Teilweise sind es gerade die klassischen Kaliber wie die 8x57 I(R)S, die mit steigender Anzahl Sauen ihre Renaissance erleben. Amerikanische Kaliber sind zudem nicht unbedingt leistungsstärker – vergleicht man die 7x57 mit der .308 Win., liegen beide ungefähr im gleichen Leistungsbereich. Falls Sie jedoch eine Sau „größeren Kalibers“ anwechselt, sollten Sie im besten Fall ein H-Mantel zur Hand haben. Dieses Geschoss ist in allen aufgeführten Kalibern verfügbar und der Garant für eine sehr gute Stoppwirkung. Aber selbstverständlich spricht auch nichts dagegen, auf die .300 Win. Mag. umzusatteln – vor allem dann, wenn Sie beispielsweise damit liebäugeln, nach Afrika zu reisen und auf Plains-Game zu jagen.

Je höher der BC-Wert, desto „windschnittiger“ ist das Geschoss – und desto gestreckter ist seine Flugbahn

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Auf der Duralyt-Meile Knapp ein Jahr nach ihrer Markteinführung haben die Duralyt-Zielfernrohre für Furore gesorgt. Sie sind extrem robust gebaut, einfach zu bedienen und inzwischen auch mit einem Leuchtabsehen zu haben. Hinzu kommen hohe Bildqualität und ein äußerst attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Wie kommt‘s? PASSION hat den ZEISSianern bei der Produktion in Wetzlar über die Schulter geschaut. Fotos: Carl Zeiss Sports Optics

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ichael Dietrich greift in den Wagen und hebt eine silbrige Walze heraus. Armdick mit einer daumenstarken Tieflochbohrung versehen und 1700 Gramm schwer. Noch sieht man dem Rohling aus einer Aluminium-Magnesiumlegierung nicht an, dass er in Kürze als rankes, schlankes und konturreiches Duralyt-Gehäuse hochwertige Optik schützt. Federleicht und doch so widerstandsfähig wie Stahl, dazu korrosionsbeständig. Gerade richtig für den rauen Einsatz bei Sonnenglut, Eiseskälte und Sauwetter. Dietrich befestigt den volumigen Zylinder in der CNCDrehmaschine, schließt die Abdeckung und drückt den Startknopf. In zehn Minuten muss er wieder vor Ort sein. So lange verliert das Werkstück an Masse und gewinnt an Form. Doch Zeit für eine Zigarette bleibt dem Industriemechaniker nicht, denn das, was das erste Fertigungszentrum ausgespuckt hat, installiert der Fachmann im nächsten. Nachdem der Rohrkörper den vierten Automaten durchlaufen hat, ist er fertig bearbeitet und wiegt ganze 167 Gramm. Verstrichen ist nicht einmal eine Stunde. Dietrich überwacht diese Fertigungsstraße eigenverantwortlich und beschickt „seine“ Maschinen fortwährend. „One piece flow“ heißt das im Industrie-Englisch und ist das Ergebnis bedarfsoptimierter Produktion, ausgeklügelten Timings und perfekten Managements. Um eine preiswerte Produktion der Duralyts in Wetzlar zu ermöglichen und dennoch den hohen technischen Anforderungen von Carl Zeiss gerecht zu werden, galt es völlig neue Wege zu beschreiten: Von Beginn an wurden die Bereichsspezialisten aus Konstruktion, Arbeitsvorbereitung und strategischem Einkauf in den Produktentwicklungsprozess integriert. Schließlich sollten hohe optische Leistung, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit zu deutlich reduzierten Herstellkosten gewährleistet sein. Heraus kam eine flussoptimierte Montagelinie ohne fertigungsbedingte Puffer. Und das alles in der Rekordzeit von nur einem Jahr. Frank Michel, Segmentleiter Zieloptik, stellt fest: „Ich bin sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, dieses Zielfernrohr in Wetzlar zu produzieren. Das war nur

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möglich wie einem Chefarzt bei der Operation beizuwohnen. Reinraum heißt nämlich: hinter Glas hermetisch abgeschottete Arbeit ohne Schmutz sowie Staubpartikel, dafür mit Montagekittel und Haarschutz – aber auch Feinarbeit ohne Kontrolleure. Und doch erfolgt lückenlose Kontrolle, nämlich während des Zusammenbauens. Den geschulten Augen der „Duralyt-Mitarbeiter“ und ihren hochsensibilisierten Fingerkuppen entgeht nicht die geringste Unsauberkeit oder Unebenheit an Material und Arbeit. Und im Fall der Fälle, kann der Verursacher umgehend dingfest gemacht werden. Die vorletzte Kontrollstation bildet übrigens der Verpacker, und dann gibt es noch jemanden, der zusätzlich zu der 100prozentigen Kontrolle im Fertigungsprozess Stichproben zieht: Jedes zehnte Duralyt wird noch mal einer kompletten visuellen und mechanischen Überprüfung unterzogen.

durch das hohe Engagement aller Mitarbeiter möglich, die das Ziel einfach nie aus den Augen verloren haben.“ Nach dem sogenannten Trowalisieren (Gleitschleifen), bei dem Tausende fortwährend gerüttelte Keramiksteinchen in einem Bottich die Duralytkörper allseitig permanent „wienern“, finden sich keine Kanten mehr, und die Oberfläche sieht spiegelglatt aus. Nun machen die Duralyt-Rohrkörper einen Ausflug in die Eloxierung und landen schließlich anthrazitfarben und kratzfest in der Endmontage. Was hier abläuft, ist Lean-Management pur. Für die Duralyts wurde eine eigene hochflexible Montagelinie installiert, mit einem eigenen Reinraum, der modernste Anforderungen erfüllt: Speziell gestaltete High-Tech-Montagearbeitsplätze, bei denen alle Bestandteile der Duralyts in optimaler Reihenfolge und Griffweite bereitstehen und ein Dienst für permanenten Nachschub sorgt. Die Montagekräfte kennen demnach weder Wartezeiten noch tote Wege. Der Linienver-

Es sind in der Tat kundige Hände, die Schritt für Schritt in die Rohrkörper optische und feinmechanische Elemente montieren. Insgesamt bekommen alle Komponenten ihren festen Sitz, denn jedes Teil muss danach mehr als ein 1000-faches der Erdbeschleunigung im Sekundenbruchteil des Schusses aushalten – und das viele 1000 Mal. Und keines darf sich dabei auch nur um Bruchteile eines Millimeters verschieben. Die Linsen, auch die achromatischen Objektive für die Duralyts samt ihrer Mehrschichtvergütungen, steuern die Produktion in Wetzlar sowie das ungarische ZEISS-Werk bei. Die aufwendigen, hochpräzisen Umkehrsysteme wiederum bauen ZEISS-Mitarbeiter ausschließlich in Wetzlar.

Den geschulten Duralyt-Mitarbeitern entgeht nichts – weder die geringste Unsauberkeit oder Unebenheit

antwortliche für die Montagelinie wurde überdies in einem sogenannten Coaching-Prozess dazu befähigt, jeden Tag eine Verbesserung in Richtung der Zielvorgabe (Montagezeit je Zielfernrohr) durchzuführen. Hier ist Kreativität gefragt, denn die Ideen sollen auch umgesetzt, bewertet und möglichst standardisiert werden. Dazu Projektleiter Dr. Christian Sinn: „Der Mut, neue Wege zu begehen hat sich voll ausgezahlt.“ Das in der Duralyt-Straße praktizierte Linienlayout ermöglicht es, hohe Auftragseingänge absolut flexibel zu bedienen. Den Fachkräften über die Schulter zu gucken oder gar auf die Finger zu schauen, ist jedoch für den Besucher genauso un-

Verglichen mit dem Montageaufwand der Premium Zielfernrohre Victory Varipoint und Victory Diavari ist bei den Duralyts doch vieles einfacher: Die Konstruktion beschränkt sich auf bewährte Komponenten ohne Highend-Bedürfnisse berücksichtigen zu müssen. Es existiert keine Modellvielfalt mit den unterschiedlichsten Varianten. Es gibt nur ein Absehen, nur die zweite Bildebene, weniger Linsen, eine geringere Anzahl an Typen und Durchmessern, keine Schiene oder ASV sowie ein konstruktiv einfaches, aber dennoch effektives Beleuchtungssystem – um nur einige Faktoren zu nennen. Entsprechend vollzieht sich der Durchlauf ungleich

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schneller. Das beeinflusst die Entstehungskosten und gestattet eine neue und kundenorientierte Preisgestaltung. „Diese neue Einstiegsklasse in die Premiumwelt von Carl Zeiss wurde auf vielfachen Kundenwunsch entwickelt ohne dabei Abstriche auf die bewährte ZEISS-Qualität machen zu müssen. So erreichen wir auch jüngere und weniger kaufkräftige Zielgruppen, die unbedingt ein ZEISS ihr eigen nennen wollen, bleiben dabei aber auch unserem Anspruch als Technologie- und Innovationsführer gerecht“, so Dr. Ralph Nebe, Vice President Marketing und Sales. Oder anders ausgedrückt: Shopping auf der Duralyt-Meile ist günstiger und macht schmale Börsen beziehungsweise notorisch Sparsame begierig auf ZEISS. Ehrensache, dass Michael Dietrich und die Duralyter alles dafür tun. Red.

Mehr Infos unter www.zeiss.de/sportsoptics

1 Innen- und Außenbearbeitung des Zielfernrohr-Rohlings 2 Michael Dietrich überwacht den Drehprozess zur Entstehung der Außenkontur vom Zielfernrohrgehäuse 3 Vom Rohling zum Zielfernrohrgehäuse 4 Aufbau des Umkehrsystems 5 Reinigung einer Linse 6 Kontrolle der Sauberkeit mit anschließendem Funktionstest des Leuchtabsehens 7 Denis Lenz und Frank Michel beim täglichen CoachingGespräch im Verbesserungsprozess (v. l.n. r.) 8 Das stolze Duralyt-Montage-Team

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WAFFE

Die richtige Entscheidung „Einzigartig in der Summe ihrer Eigenschaften!“ Dieses Prädikat haben Fachleute und Kunden der R8 verliehen, einer Büchse, die wie kaum eine andere kompromisslos für die Jagd konzipiert ist. Da die Bedürfnisse des Jägers aber äußerst vielschichtig sind, gibt es die R8 in vielen Modellvarianten – für jeden Zweck und für jeden Geschmack. Jäger aus dem Hause Blaser wollen dabei helfen, die richtige Auswahl und Entscheidung zu treffen, aus ihrer langen Erfahrung und mit ihrem ganz speziellen Wissen Fotos: Michael Eger, KODIAK, Joachim Hartmann

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WAFFE Selbst unter den Jägern im Hause Blaser gibt es unterschiedliche Ansichten, wenn sie über das perfekte R8 Modell ­diskutieren. Zu verschieden können die persönlichen ­Empfindungen sein, die jagdlichen Gegebenheiten oder auch die individuellen Ansprüche in Bezug auf Design. Immerhin profitieren sie alle von dem beneidenswerten Vorteil, jedes Blaser Waffenmodell ausgiebig in der Praxis testen zu können. Aus welchen Gründen sie sich dann schließlich für ganz bestimmte R8 Varianten entschieden haben, erzählen sie selbst – beginnen wir mit Matthias Kneppler

Matthias Kneppler

Ruth Durach

Gunther Stoschek

Franz Zapf

Bernhard Knöbel

„für jeden zweck den richtigen schaft“

Matthias Kneppler

Meine Büchse Früher hätte ich mir nie vorstellen können, ein Jagdgewehr mit Kunststoffschaft zu führen, in diesem Punkt bin ich konservativ erzogen worden. Heute haben wir aber höhere Abschusszahlen beim Rot- und beim Gamswild, und im Gebirge oft schon früh im Herbst den ersten Schnee. Wir müssen dann in kurzer Zeit viel Wild erlegen, und das Bergen ist manchmal eine ziemliche Schinderei. Wenn ich dabei dauernd auf den schönen Holzschaft an meinem Gewehr aufpassen müsste, wäre das wirklich mehr als lästig. Mit einem Kunststoffschaft habe ich es da doch viel leichter. Trotzdem, eine R8 mit schwarzem Systemkasten und Schaft aus gutem Wurzelmaserholz, das hat schon was, das wirkt sehr edel. Eine solche R8 führe ich jetzt selbst, und zwar in Kombination mit dem Professional-Wechselschaft. Im Sommer und im Frühherbst den Traum von einer Büchse, und ab Spätherbst dann, sobald der Schnee kommt, die selbe Waffe, aber mit Professional-Synthetikschaft. Für mich ist das die perfekte Lösung! Wer aber nicht das Glück hat, für Blaser zu ar-

beiten und noch nicht über das Budget verfügt, sich beides anschaffen zu können, sollte mit der preisgünstigeren Professional beginnen. Damit kann man überhaupt nichts falsch machen, und wenn man es sich später einmal leisten kann, kauft man sich einfach den Holzschaft und das gewünschte System hinzu. Meine Kaliber Eigentlich ist man hierzulande beispielsweise mit der .308 Win. für jede Jagdart schon recht gut ausgerüstet. Obwohl ich noch nie ein besonderer Freund von Magnum-Kalibern war, hat mich die Erfahrung mit der neuen 7mm Blaser Magnum eines Besseren belehrt. Die schießt dermaßen präzise und konstant, dabei wirklich sehr angenehm und ist doch sehr rasant. Auf Rotwild und Gams müssen wir häufig weiter schießen, vor allem auch bergab und bergauf. Mit der 7mm brauche ich überhaupt nicht mehr an die Ballistik zu denken, und kann immer mittig anhalten. Und was die Wirkung anbelangt, da gab es bei mir noch nie ein Problem, und selbst die Wildbretentwertung hält sich durchaus in Grenzen.

R8 mit Schäftung in Holzklasse 6, Kaliber 7mm Blaser Magnum

R8 Professional

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Matthias Kneppler Jagdwaffenkonstrukteur. Zu Hause in den Allgäuer Alpen und Jäger aus Leidenschaft. Seine praktischen Erfahrungen aus der Bergjagd fließen unmittelbar in jeden Schritt seiner Arbeit mit ein

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WAFFE „die custom hat einfach was!“

„Die .338 Blaser Magnum, ein fantastisches Kaliber!“

Ruth Durach

Ruth Durach Vertriebsmitarbeiterin und Bekleidungsprofi bei Blaser Active Outfits. Jagdlich zu Hause in der Allgäuer Voralpenregion, behält sie auch die waffenspezifischen Belange von Jägerinnen im Auge

R8 Custom mit Lauflänge 52 cm, Kaliber 6,5x55 Meine Büchse Als Frau hat man es unter Jägern nicht immer leicht, vor allem, wenn es um die Anschaffung einer neuen Jagdwaffe geht. Es finden sich so viele „Berater“, jeder erzählt etwas anderes und jeder will nur das Beste! Um es gleich vorweg zu nehmen, meine Lieblingsbüchse ist und bleibt mein kurzer Blaser Kipplaufstutzen, auch wenn mir damals nach bestandener Jägerprüfung zu einer anderen „ersten“ Büchse geraten wurde. Zwischenzeitlich werde ich aber oft zu Drückjagden auf Sauen eingeladen, und habe, ehrlich gesagt, auch heimlich professionellen Schießunterricht mit der Kugel genommen.

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Bernhard Knöbel

Heute bin ich schon ein wenig stolz, wenn ich Anlauf habe und aus einer Rotte zwei oder gar drei Frischlinge oder Überläufer sicher erlegen kann. Dies waren dann auch die entscheidenden Situationen, in denen ich mit der einschüssigen Kipplaufbüchse an meine Grenzen stieß. So kam schließlich die Entscheidung, mir eine zweite Büchse zuzulegen, und das war natürlich – was denn sonst – eine R8. Ich habe mir die Custom geleistet, denn mir gefällt deren Finish ausgesprochen gut. Der edle Glanz auf Lauf und Verschluss – das hat schon etwas, das gibt der Büchse eine ganz besondere Note. Mir ist klar, dass eine Professional mit Kunststoffschaft praktischer wäre und natürlich auch weniger kostet, aber ich liebe nun mal schönes Holz, vor allem in Verbindung mit einem tiefschwarzen System. Meine Kollegen hatten zwar recht, als sie mir den etwas schwereren Semi-Weight Lauf empfahlen, denn der schießt sich wirklich angenehmer. Vom Gefühl her war mir aber eine leichte Büchse immer lieber, und ich bin das geringere Gewicht ja schon von meiner K95 gewohnt. So ist es

Meine Büchse In meiner ganzen beruflichen Laufbahn konnte ich so gut wie jeden Waffentyp testen, und ich kam schließlich unweigerlich an den Punkt, an dem ich wusste, was für mich das Optimum ist. Persönlich hielt ich bei der Auswahl meiner eigenen R8 zwei Dinge für ganz besonders wichtig: Sie muss kompakt sein, und vom Gewicht her völlig ausgewogen. Es sind aber insgesamt so viele Faktoren, die für die R8 sprechen, und ich bin mir sicher, es wird nur sehr schwer möglich sein, sie mit ihren unzähligen genialen Eigenschaften jemals zu übertreffen. Zumindest für die Jagd hier im Allgäu habe ich einen klaren Favorit: Eine R8 Baronesse, mit kanneliertem, kurzen 52 cm Semi-Weight Lauf. Übrigens, auch wenn oft noch geglaubt wird, dass lange Läufe besser schießen, es ist eher umgekehrt, und daher stammt auch die im Waffenbau gültige Regel: Büchsenläufe sollten so kurz wie möglich sein, und nur so lang wie nötig! Wer, wie ich, die klassisch anmutende Ästhetik bei Jagdbüchsen mag, für den ist die Baro­ nesse eine ausgezeichnete Wahl. Exklusive Schafthölzer, sehr ansprechende Gravuren, und eine ganze Reihe interessanter Ausstattungsdetails. Darüber hinaus ist ihr PreisLeistungs-Verhältnis ausgesprochen gut, so dass die Baronesse durchaus als Geheimtipp gelten kann.

dann beim normalen Lauf geblieben, natürlich aber in kurzer Ausführung, so wie auch bei meinem Stutzen. Es ist einfach genial, eine solch kompakte Büchse zu führen, nicht nur auf der Kanzel, sondern überall!

Meine Kaliber Die .308 Win. passt sehr gut zum kurzen Lauf, und ich kann mit ihr vom Fuchs bis zum Rotwild alles sicher erlegen. Und darüber hinaus bekommt man in diesem Kaliber auch sehr gute und günstige Scheibenmunition, so dass im Schießkino ruhig mal mehr geschossen werden darf.

Mein Kaliber Ich habe mich für die 6,5x55 entschieden, weil ich dieses Kaliber schon im Kipplaufstutzen führe. Viele Jäger hatten mir zwar abgeraten, meinten, wegen der vielen Sauen bräuchte ich ein stärkeres Kaliber. Bis heute hatte ich aber noch nie ein Problem damit, im Gegenteil, das 10,1-Gramm-Teilmantel Rundkopf wirkt einfach nur gut. Dass es sich sehr angenehm schießt, kommt noch hinzu, und spätestens beim Zerwirken werde ich dann von meinen Mitjägern gelobt. Ich mache selbst fast alles küchenfertig, und habe schon bald erkannt, bei welchen Kalibern das zerlegte Stück besser aussieht und bei welchen eher nicht.

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Bernhard Knöbel Geschäftsführer der Blaser Jagdwaffen GmbH und passionierter Jäger seit seiner Jugend an. Weitreichende internationale Erfahrung auf allen Gebieten der Jagd und des Flintenschießsports ist die Grundlage für so manche Innovation

Für die Jagd im Ausland aber hat Blaser zusammen mit Norma ein ganz hervorragendes Kaliber konzipiert: Die .338 Blaser Magnum, eine wirklich fantastische Lösung! Wie oft schon schien bei starkem Wild eine .300 als nicht leis­ tungsstark genug, und der Rückstoß der .375 als zu stark, zumindest für einen ruhig und entspannt abzugebenden, weiten Schuss. Die .338 Blaser Magnum bietet hinsichtlich Rasanz und Wirkung die goldene Mitte, und sie schießt sich darüber hinaus überraschend angenehm. Ich verwende einen Wechsellauf in diesem Kaliber, natürlich ebenfalls in kannelierter Semi-Weight Ausführung, und kann so meine R8 immer und auf fast jede Wildart führen.

R8 Baronesse Semi-Weight, Lauflänge 52 cm, Kaliber .308 Win. Wechsellauf Semi-Weight, Länge 65 cm, Kaliber .338 Blaser Magnum, kanneliert (o. Abb.)

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WAFFE „Natürlich mit Semi-Weight Lauf, der schieSSt einfach besser!“

„ein büchsenschaft par Excellence!“

Gunther Stoschek

nannte Lochschaft ist ein Büchsenschaft par Excellence! Ich habe ihn schon bei der R93 schätzen gelernt, und auch viele andere Jäger haben längst erkannt, dass man damit einfach besser schießen kann. Bei meiner R8 ist der Lochschaft zwar noch ein Prototyp, im Rahmen einer Maßschäftung ist er aber auch schon jetzt ab Werk zu bekommen.

Gunther Stoschek Hat ursprünglich bei Blaser eine Büchsenmacherlehre absolviert und ist heute verantwortlich für das Marketing. Unzählige jagdliche Aufenthalte vom Norden Kanadas bis hin ins südliche Afrika haben viele seiner Ansichten reifen lassen. Seine Leidenschaft gilt neben der Jagd vor allem der Ausbildung zum besseren Schießen

Meine Büchse Ich mag einfach die schlichte Eleganz der R8 Black Edition, mit ihrem schwarzen Systemkasten und dem extra ausgesuchten Holz. Die Laufkannelierung und die titannitrierte Kammer müssen zwar nicht sein, beides gibt der Waffe aber eine ganz eigenständige Note. Ich schieße selbst sehr viel und habe den ständigen Vergleich, und somit kommt für mich fast immer nur ein Semi-Weight Lauf in Frage. Und noch etwas, für mich vielleicht einer der wichtigsten Punkte überhaupt: Der soge-

Meine Kaliber In den vielen Jahren bei Blaser konnte ich selbst schon alles ausprobieren, und darum sehe ich dieses Thema heute deutlich entspann­ter als früher. Aktuell führe ich die .308 Win., denn mit ihr kann man hier nicht viel falsch machen. Magnum Kaliber waren bei mir bis vor kurzem nur selten erste Wahl, jetzt aber, das muss ich zugeben, haben es mir gleich zwei davon sehr angetan. Einmal die 7mm Blaser Magnum, die mehr als genügend Rasanz hat und dabei so unglaublich konstant und präzise schießt. Für mich ist das die Patrone für die Jagd im Gebirge schlechthin. Bei meinem Wechsellauf in diesem Kaliber habe ich sogar eine Ausnahme gemacht: Er hat die leichtere, normale Laufkontur, denn am Berg geht´s mir wirklich auch um das Gewicht. Und dann erst das zweite neue Magnum-Kaliber, die .338 Blaser, von der ich mehr als begeistert bin, und das, obwohl ich schon glaubte, dass mich auf diesem Gebiet so schnell nichts mehr in Euphorie versetzt! Ganz besonders auf starkes Wild, in Nordame­rika, Ungarn oder Afrika, diese angenehm zu schießende .338 erfüllt jeden Anspruch an Wirkung, Rasanz und vor allem auch an Präzision.

Franz Zapf

Meine Büchse Wer wie ich jeden Tag mit Jagdwaffen zu tun hat, hält sich zu Hause meistens nicht lange mit Waffenpflege auf. So gesehen wäre die Professional schon richtig für mich, aber mir gefällt halt die normale R8 mit ihrem stahlgrauen System einfach besser. Außerdem, wenn man beim Ansitz doch mal mit dem Schaft an der Leiter anstößt, reagiert gerade Rotwild nicht so sensibel als wenn dies mit einem Kunststoffschaft passiert. Was es aber auf jeden Fall sein musste: Ein Semi-Weight Lauf, natürlich kurz, denn der schießt einfach besser! Mein Kaliber Die 8x57 IS habe ich immer schon sehr gerne geführt, mit ihr hat einfach immer alles gut geklappt. Vor allem bei Drückjagden schien sie mir oft deutlich besser zu wirken, als so manch schnellere, modernere Patrone. Und der Vorteil ist, selbst bei Rehwild ist sie nicht zu brutal, vor allem mit dem CDP-Geschoss. Selbst wenn das Stück nicht ganz breit steht, dringen Geschosssplitter so gut wie nie in Leber oder Pansen. Und wenn ich mal weiter schießen muss, so ist das auch kein Problem, denn mit der ASV (Absehenschnellverstellung) von ZEISS stelle ich einfach die Entfernung ein und halte drauf!

R8 Semi-Weight, Lauflänge 52 cm, Kal. 8x57 IS

Franz Zapf Service-Fachmann und Einschießspezialist. Kennt jedes Blaser Produkt auch bis ins letzte Detail, hat bereits vor 25 Jahren sein erstes Stück Wild erlegt. Gern gesehener Gast auf allen Drück- und Bewegungsjagden, denn die Jagdleiter wissen, wenn‘s bei ihm knallt, dann liegt auch was und zwar das richtige Stück!

TIPP

R8 Black Edition Semi-Weight mit Lochschaft, Lauflänge 52 cm, kanneliert, Kal. .308 Win.

Mehr Infos unter www.blaser-r8.de

Wechsellauf, Lauflänge 65 cm, Kal. 7mm Blaser Magnum (o. Abb.)

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Wechsellauf Semi-Weight, kanneliert, Lauflänge 65 cm, Kal. .338 Blaser Magnum

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Im Internet können Sie sich Ihre Wunsch-R8 selbst gestalten, unter www.blaser.de/konfigurator

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ZEISS-Absehenschnellverstellung: Auf jede Schuss­distanz Fleck anhalten

ZEISS Illumination Controll: Der Leuchtpunkt wird beim Spannen automatisch aktiviert

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waffe

Auf der Fährte des grauen Riesen

Stark: Der Elefantenbulle hebt sich plastisch vom Magazinboden der Mauser M 03 „Tembo“ ab

Für viele Jäger ist es ein ganz großer Traum: Einmal in Afrika einen Elefanten zu jagen. Auf der neuen Mauser M 03 Africa „Tembo“ – Tembo ist Suaheli und heißt übersetzt Elefant – ist dieser Traum zum Greifen nah. Graveurmeister Hendrik Frühauf setzt der Jagd auf den Größten der Big Five ein einzigartiges Denkmal. Fotos: Henry M. Linder Das exquisite Wurzelmaserholz der Klasse 9 schließt mit einem Ebenholz­abschluss am Vorderschaft ab und gibt dem System dieser außergewöhnlichen Großwild­büchse im Kaliber .416 Rem. Mag. ein würdiges Zuhause

Mehr Infos unter www.mauser.com

Tiefer Eindruck: Der Fährtenabdruck des „Tembo“ auf dem Stahl-Abzugsbügel – gesäumt von Kameldorn und Goldfäden

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Mit Kontur: Auf dem Pistolengriffkäppchen hebt sich der afrikanische Kontinent durch einen fein eingelassenen Goldfaden dezent ab

Liebe zum Detail: Feinste Arabesken und Goldeinlagen verzieren sämtliche Systemteile bis hin zur Laufwurzel und der Visierung

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Der Berg ruft

Schlank und führig

Die M 03 Alpine „Glorious Seven“, graviert von Graveurmeister Roland Schmidt, nimmt Sie mit in die Gipfel und Hochtäler der europäischen Alpen auf die Jagd nach Steinbock, Rothirsch, Gams, Auer- und Birkhahn, Rehbock und Murmel.

Es gibt Familienzuwachs im Hause Mauser – die M 03 Stalker. Stalker heißt vom englischen ins deutsche übersetzt: Pirschjäger. Doch was steckt genau dahinter?

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s ist vor allem der kannelierte Lauf, der bei der M 03 Stalker auffällt. Beim neuen Mauser Modell gehört der geflutete Lauf zur Grundausstattung dazu – bei den übrigen Familienmitgliedern ist er nur gegen Aufpreis zu haben. Thorsten Mann, Geschäftsführer von Mauser: „Die Laufkannelierung sorgt dafür, dass die Wärmeableitung verbessert und Gewicht eingespart wird. Der geflutete Lauf des M 03 Stalker-Modells trägt entscheidend mit dazu bei, dass die Waffe noch besser ausbalanciert und außerordentlich führig ist.“ Bei Mini- und Standard-Kalibern steht ein kannelierter Lauf mit einer Länge von 47 oder 52 Zentimetern zur Auswahl. Entsprechend kurz fällt die Gesamtlänge der Mauser M 03 Stalker aus, sie liegt bei nur 99 beziehungsweise 102 Zentimetern.

Fotos: Henry M. Linder

Im Magnum-Segment sind ebenfalls alle in Normalkontur angebotenen Kaliber kanneliert und hier auf 60 Zentimeter verkürzt erhältlich. Eine Ausnahme bilden 8x68 S, .338 Win. Mag., .338 Blaser Mag. und die .375 H&H. Warum sind diese Kaliber nicht zu haben? Thorsten Mann: „Zu haben sind sie schon, aber nicht in der dünnen Normalkontur plus Kannelierung, denn je größer das Kaliber, also die Laufbohrung, umso geringer ist die verbleibende Wandstärke. Das ist alles kein Problem, aber wenn dann noch zusätzlich Material durch die Kannelierung abgetragen wird, wäre die verbleibende Wandung einfach zu gering und Sinn machen würde es bei den rückstoßstarken Kalibern auch nicht! Wer also seine M 03 in den besagten Kalibern bestellen will, muss auf die Kannelierung verzichten, oder einfach auf die stärkere Solid-Lauf-Kontur kanneliert ausweichen – diese Varianten tragen dann aber nicht mehr den Namen Stalker.“ Die Bezeichnung „Stalker“ stammt aus der Jagd in den Schottischen Highlands

Testen Sie die M 03 Stalker Die Firma Mauser stellt ab Juni eine begrenzte Anzahl von M 03 Stalkern im Kaliber .308 Win. in der besonders führigen Lauflänge von 47 Zentimetern dem Mauser-Fachhandel zur Verfügung. Alle Testbüchsen werden mit dem ZEISS Victory Varipoint 2,5-10x50 T*M montiert geliefert. Sprechen Sie einfach Ihren Büchsenmacher oder Waffenhändler an und lassen Sie ihn möglichst frühzeitig Ihren Wunschtermin wissen.

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Zurück zu weiteren Details der neuen M 03 „Pirschbüchse“, die natürlich auch mit dem bewährten Mauser-Handspann-Sicherungssystem und der Verriegelung im Lauf über sechs großdimensionierte Warzen verfügt. Zur Grundausstattung gehören neben dem gefluteten Lauf auch die Magazinsperre MagSafe, die 3-Dot-Visierung und das Mündungsschutzsystem Muzzle-Safe. Die elegante Schäftung mit bayerischer Doppelfalzbacke stammt von der Alpine, mit dem Unterschied, dass hier der Einstieg nicht erst ab Holzklasse 5, sondern bereits ab Klasse 4 möglich ist. Der kannelierte M 03 Stalker-Lauf ist übrigens auch als Wechsellauf erhältlich. Red.

Foto: Jannik Buhmann, Henry M. Linder

Alle Wildmotive werden vom Symbol der Alpen, dem Edelweiß, und anderen Bergblumen und Arabesken umspielt. Diese Motive finden sich auch in den feinen Schaftverschneidungen wieder. Die schlanke Schäftung der M 03 Alpine mit besonderem Wurzelholz der Klasse 7 machen diese Waffe zu einer äußerst führigen wie edlen Begleiterin am Berg

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optik

„Sehen wie mit Adleraugen“ Von ZEISS gibt es drei Spektiv-Linien: Dialyt, Victory DiaScope und Victory PhotoScope. Aber was genau unterscheidet sie eigentlich voneinander? PASSION war in Wetzlar bei Carl Zeiss Sports Optics und hat Dr. Ralph Nebe, den Leiter von Marketing und Vertrieb, gefragt.

Bei der Entwicklung der ZEISS-Produkte hat Dr. Ralph Nebe, der selbst begeisterter Jäger ist, den jagd-praktischen Bezug stets vor Augen

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ZEISS hat ja ein recht umfangreiches Spektiv-Programm. Direkt vor mir auf dem Tisch liegt das Dialyt Spektiv. Es macht einen ziemlich kompakten, handlichen Eindruck. Ja, es ist äußerst robust und funktioniert auch unter widrigsten Bedingungen, egal ob es regnet, schneit, friert oder extrem heiß ist. Besonders beliebt ist unser Dialyt Spektiv bei den Jägern, die gern mit leichtem Gepäck pirschen, viel in den Bergen unterwegs sind und aus der Kanzel das Wild noch besser ansprechen wollen. Was es natürlich besonders attraktiv macht, ist der relativ niedrige Einstiegspreis, deshalb

Das Dialyt ist nicht nur geländetauglich. Es ist außerdem relativ kostengünstig – dank Beschränkung auf das Wesentliche wie vereinfachter Fokussierung und festem Okular

wird es auch sehr gern als Zweitspektiv genutzt. Und „gepumpt“ werden muss auch nicht. Stimmt. Der Schiebetubus hat deutliche Nachteile hinsichtlich Stabilität und Wetter- beziehungsweise Staubdichtigkeit. Aus diesen Gründen haben wir gänzlich darauf verzichtet. Bewährt hat sich die solide Gummi-Armierung, die Sie ja schon vom ZEISS-Klassiker, unserem 8x56 Dialyt, her kennen. Sie ist wirklich extrem widerstandsfähig und trotzt dem rauen Jagdalltag.

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Darf ich mal kurz durch das Dialyt schauen? Natürlich. Auch wenn der Blick aus Ihrem Bürofenster auf Wetzlar nicht so viel Spannendes zu bieten hat, die Bildqualität ist schon spitze – und das obwohl keine FL-Gläser verarbeitet wurden. Das Dialyt wie auch das optische System wurden komplett neu entwickelt. Im Objektiv und im Okular sorgen hochwertige Linsen für glasklaren Durchblick, ausgestattet mit einem Mehrschichtenvergütungssystem, das sich den jeweiligen Glasarten per-

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fekt anpasst – mehr geht einfach nicht bei einem Zoom von 18- bis 45-fach und gleichzeitigem Objektivdurchmesser von 65 Millimetern. Bei noch höheren Vergrößerungen und größeren Objektivdurchmessern muss man dann eben doch auf die teureren fluoridhaltigen Gläser zurückgreifen, damit weder Bildschärfe noch Farbreinheit in der Wiedergabe beeinträchtigt werden. Und damit verlassen wir dann die Einstiegsklasse und wechseln in das höherpreisige Segment zu den Spektiven der Victory-Klasse. Wir von ZEISS haben den Ehrgeiz, dass

jeder, ob Jungjäger, erfahrener Waidmann, Birdwatcher oder Zoologe, seine Wunsch-Beobachtungsoptik – und natürlich nicht nur die – in unserem Sortiment findet. Hier sind die Ansprüche in puncto Bildqualität, hohe Vergrößerungen und optische Vielfalt sehr unterschiedlich. In einem sind sich alle Kunden aber einig: Unabhängig davon, wie das Spektiv ausgestattet ist – es soll immer schnell und einfach zu bedienen sein. Bleiben wir im Premiumbereich, was ist am Victory DiaScope so besonders? Mit unseren Victory DiaScope Spektiven 65 und 85 T* FL kann

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optik haben also schneller ein scharfes Bild und können entsprechend fix bei heranwechselndem oder wegziehendem Wild nachjustieren. Jetzt kurz zum Victory PhotoScope 85 T* FL ... … das Spektiv ist für alle diejenigen sehr interessant, die ihr Seherlebnis sofort dokumentieren wollen – die voll integrierte Digitalkamera mit Teleobjektiv macht‘s möglich. Fürs optimale Fotografieren oder Beobachten durchs Spektiv sollte man ein Stativ benutzen. Es gibt sie aus Holz, Aluminium, Titan und nun auch von ZEISS aus Karbon. Holzstative sind am stabilsten und praktisch vibrationsfrei, wenn sie von guter Qualität sind. Ihr Nachteil: das hohe Gewicht. Trägt man sie lange

Das heißt? Wir haben unser Okular-Programm noch einmal erweitert, und je nachdem, welche Vergrößerung sich der Jäger wünscht, kann er wählen. Der Renner ist unser neues Vario-Okular D 15-56x/20-75x mit einem großen Zoombereich, der es erlaubt, von der weiten Überblick- auf die nahe Detailsicht zu wechseln. Das bedeutet für die Praxis? Bleiben wir bei dem Sprung Gamswild in der Steilwand. Erst verschaffen wir uns einen Überblick, zählen die Stücke, und dann zoomen wir sie uns im Detail heran, schauen uns der Reihe nach Böcke und Geißen genau an. Dabei spielt das neue Fokussiersystem DSF eine entscheidende Rolle, oder? Richtig, Sie fokussieren ohne umzugreifen von grob auf fein – oder umgekehrt,

Das Victory DiaScope kann – je nach Anspruch und Bedarf – durch unterschiedlich vergrößernde Okulare individuell optimiert werden

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durchs Gelände und muss dabei noch bergauf steigen, wird das zu einer ziemlichen Tortour. Stative aus Aluminium wiegen deutlich weniger, neigen aber dazu, zu wackeln – ob durch Nutzung von schwerem optischem Gerät oder durch stärkere Windstöße. Unser neues Karbon-Stativ wiegt im Vergleich zum Alu-Modell 25 Prozent weniger, ist dazu stabiler, bedienungsfreundlicher und vibrationsärmer. Karbon ist aber leider nicht billig, ziemlich aufwendig in der Verarbeitung, und so kommen wir um einen vergleichsweise höheren Preis nicht herum.

Fotos: Carl Zeiss Sports Optics

der Jäger mit bis zu 75-facher Vergrößerung das Wild perfekt ansprechen. War der Rehbock im weiten Weizenschlag bisher das Phantom, das man nie richtig ausmachen konnte, wird er jetzt entlarvt. Aus dem Sprung Gamswild in der Steilwand, kann man sich in Ruhe die passende Gams heraussuchen, Beispiele gibt es viele. Dazu kommt dank unseres FL-Konzepts die wirklich brillante Farbwiedergabe, die allein das Beobachten zu einem eindrucksvollen Erlebnis werden lässt. Man sieht wie mit Adleraugen, einfach toll! Die erstklassige Bildqualität entspricht der ZEISS Victory-Klasse und die lässt sich nur mit einem zwölflinsigem optischen System erreichen. Das hat natürlich seinen Preis. Hinzu kommt, dass man die Möglichkeit hat, das Victory DiaScope auf seine persönlichen Bedürfnisse auszurichten.

Für ambitionierte Naturfotografen ein Volltreffer, das Victory PhotoScope, gesichert durch das neue Karbon-Stativ von ZEISS

Mehr Infos unter www.zeiss.de/sportsoptics

Das Interview führte Wolf Wehran.

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Form-vollendet Mit der neuen SAUER 303 Classic XT komplettiert Sauer & Sohn nicht nur das Portfolio des erfolgreichen Selbstladers, sondern setzt mit einer ganzen Reihe durchdachter Details einen neuen Maßstab in Ergonomie und Design.

Mehr Infos unter www.sauer.de

Text: Hans Brenningmeyer

Die neu gestaltete Vorderschaftspitze unterstreicht die Dynamik des 303-Designs. Auch beim Synthetikschaft sind die schnell abnehmbaren SAUERRiemenbügel in den Schaft eingelassen

Die perfekte Ergonomie für den Schuss mit oder ohne ZF war einer der Kernpunkte der Neu-Entwicklung; denn eine möglichst große Überdeckung zwischen Wange des Schützen und Schaft ergibt ein Plus an Stabilität im Anschlag, was schließlich in besseren Schießergebnissen mündet. Hier den perfekten Kompromiss zwischen „oben mit“ und „oben ohne“ zu finden, kostete hunderte Schuss im Schießkino und auf dem 100-Meter-Stand – und das alles mit einem „Schaft-Dummy“ aus Holz und Spachtelmasse, der immer wieder verändert wurde. Doch schließlich kristallisierte sich die optimale Senkung heraus: leicht nach hinten ansteigend sorgt

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sie nun dafür, dass der Kopf des Schützen beim Schuss übers Zielfernrohr ausreichend erhöht ist, um komfortables Zielen und Schießen zu ermöglichen. Ohne Glas rutscht das Gesicht einfach ein wenig weiter nach vorn, und schon stellt sich das berühmte Gefühl „liegt wie eine gute Flinte“ ein. Aus diesen Tests erwuchs auch die Idee des neuartigen „Face-Liners“, einem weichen Inlay auf dem Schaftrücken. „Ich war noch nie so sicher im Anschlag hinter dem Zielfernrohr wie mit diesem Ding“, brachte einer der Tester die Eindrücke aller Kollegen auf den Punkt, und so war klar, dass dieses Detail in Serie gehen würde. Damit Rechts- und Linkshänder gleichermaßen vom neuen Hinterschaft profitieren können, kommt dieser völlig ohne Schränkung. Doch das wäre nur die halbe Miete; denn erst die für SAUER-Büchsen fast schon legendäre Handballenausformung am Pistolengriff macht aus einem Schaft ein echtes „Kontroll-Organ“. Bei der neuen S 303 Classic XT übernehmen zwei weiche „Griff-Pads“ diese Aufgabe. Doch anders als bei Holzschäften oder anderen Kunststoffschäften hat jedes den so genannten „Palm Swell“. Der Grund liegt im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand: Gerade beim Ansitz kann es vorkommen, dass ein Rechtshänder auch einmal im Linksanschlag, quasi „über die rechte Schulter“, schießen muss. Wenn in dieser ungewohnten Position auch noch die linke Schießhand „Luft hat“, wird es doppelt schwer. Nicht so mit der neuen

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Fotos: Franz Knittel,Erich Marek, Julia Numßen, Horst Jegen

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ereits im Frühjahr 2010 startete bei Sauer & Sohn in Isny ein Projekt unter dem Kürzel „SYS 303“, hinter dem sich nichts anderes verbarg als der „Synthetikschaft S 303“. Damit sollte die letzte „Lücke“ im Portfolio der einzigen Selbstladebüchse mit Handspannung geschlossen werden; denn landauf-, landab war die immer größer werdende Nachfrage danach zu spüren. Das Pflichtenheft – so werden die Anforderungskataloge bei Entwicklungsprojekten genannt – setzte die wichtigsten Eckpunkte fest: Perfekte Ergonomie sowohl beim Schuss über ZF als auch offene Visierung, gleichermaßen für Rechts- und Linkshänder geeignet, angenehmes Handling unter allen Witterungsbedingungen und natürlich optimale Griffbereiche für Führ- und Schusshand. Und damit das Ganze auch zur S 303 passt, sollte der Schaft schlussendlich erneut Maßstäbe in Design und Eleganz setzen.

Egal ob Bock-Pirsch im Sommer, Ansitz auf Kahlwild im Herbst oder SchwarzwildDrückjagd nach einer Neuen – die S 303 Classic XT ist ein Selbstlader für alle Fälle

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„Offener Blick aus einer neuen Perspektive” PASSION sprach mit Produktdesigner Stan Maes über den neuen Schaft der SAUER 303 Classic XT. Muss man Jäger sein, um eine Jagdwaffe oder einen Gewehrschaft designen zu können? Design entsteht im Dialog, und bei einer Jagdwaffe müssen da natürlich erfahrene Jäger dabei sein. Ich selbst bin kein Jäger, aber genau das hatte bislang mehr Vor- als Nachteile. Der offene Blick aus einer neuen Perspektive, die kritische Fragestellung von einem Außenstehenden in Kombination mit der Fähigkeit, die Anforderungen der Experten und die Wünsche der Zielgruppe umsetzen zu können, führt zu frischen, innovativen Ideen. Mit den aktiven Jägern von SAUER hat dies wirklich viel Freude bereitet, und es war bis jetzt das beste Projekt in meiner Laufbahn als selbstständiger Designer. Wie gehen Sie ein solches Projekt an? Zuerst analysiere ich die bestehende Produktpalette, um das so genannte „Corporate Face“ zu erfahren. Bei SAUER war ich sofort von der Eleganz der Gewehre begeistert, so dass von Anfang an klar war, dass der neue Schaft der S 303 dieser Philosophie folgen und sie mit neuen Akzenten bereichern muss. So entsteht dann die Design-Positionierung

mit der Frage, wo sich der Hersteller preislich und stilistisch einordnet. Danach gilt es, formale Familienmerkmale zu erfassen. Bei SAUER zum Beispiel die typische Zweiteilung des Schafts oder die eigenständige Außenkontur der Fischhaut am Vorderschaft. Und obwohl die Form des Hinterschaftes völlig neu auf die Anforderungen der Jäger optimiert wurde, findet sich dort zum Beispiel eine formale Andeutung des für SAUER bekannten Monte Carlo-Schwunges. Ein neues Element in der Familie ist schließlich der sehr dynamische Vorderschafttropfen. Wie ist dann der Weg zum fertigen Schaft? Am Anfang steht auch heute noch die Skizze. In dieser sogenannten Ideation-Phase geht es mehr um die Quantität der Ideen als um die Qualität. Dann aber erfolgt gleich der Schritt an den Computer. Dort werden die besten Ideen in Photoshop zu einem fotorealistischen Bild zusammengefügt, die in drei unterschiedliche Konzepte münden. Hierbei arbeitet man immer noch mit zweidimensionalen Ansichten. Diese Konzepte werden dann mit den Experten des Herstellers be-

sprochen und optimiert, bis sich der endgültige Schaft heraus kristallisiert. Und der Schritt ins Dreidimensionale? Beim CAD-Modelling (Reverse Engineering Prinzip) wird ein Holzmodell geschäftet, um die Ergonomie zu prüfen. Dieses Modell wird dann dreidimensional eingescant und in CAD nachgebaut. Das ist notwendig, um später ein für den Formenbau geeignetes 3D-Modell zu haben. In diese Phase fließen dann auch die neuen formalen Details ein. Was kann man sich darunter vorstellen? Die finale Definition, beispielsweise der Griffpads, ist ein wichtiger Bestandteil dieses Schrittes. Um bestimmte ergonomische Details ergonomisch prüfen und formal definieren zu können, wird auch mit Plastilin am Holzschaft exploriert respektive experimentiert. Es sind dann auch diese 3D-Daten, die fotorealistische Renderings aus verschiedenen Perspektiven ermöglichen. Anschließend wird noch auf Basis der CAD-Daten ein 3D-Print generiert, um die finale Ergonomie zu prüfen. Zwischen all diesen Phasen und vor allem am Schluss wird der Schaft immer und immer wieder in der Praxis und im Schießstand erprobt, um wirklich jeden Aspekt hundertprozentig abzusichern. Wann werden die Schaftfarbe und andere Details festgelegt? Das geschieht in einer eigenen Phase, die unter dem Kürzel „CTG“ (Color/Trim/Graphics) abläuft. Hier wird mit Farbe getestet, eine Oberflächenstruktur gesucht und zum Beispiel

S 303 Classic XT – da hat man auch „falsch rum“ sofort den Eindruck, die Situation im Griff zu haben. Die optimale Führung der Classic XT übernimmt schließlich der neue Vorderschaft. Die im Stile eines Biberschwanzes leichte Taillierung sowie das große und über die Unterseite umlaufende Griff-Pad sorgen bereits für eine hervorragende Kontrolle. Doch erst mit den beiden zusätzlichen „Grip-Linern“ für die Finger der linken (oder rechten) Hand entsteht das unvergleichliche Gefühl, das Gewehr jederzeit sicher halten zu können. Das zeigten vor allem die Versuche auf dem Schießstand – je nachdem, ob stehend, sitzend oder liegend, aufgelegt, angestrichen oder freihändig geschossen wird, kommt den Fingerkuppen der Führhand eine tragende Rolle bei der Stabilisierung der Waffe zu.

Die beidseitigen Handballenausformungen am Pistolengriff passen für Rechts- und Linkshänder gleichermaßen

Das alles wäre nichts wert, wenn am Ende nicht eine klassisch schöne Jagdwaffe entstanden wäre. Doch zusammen mit dem Designer Stan Maes (siehe Interview) erscheinen all die technischen Vorzüge erneut im Gewand einer echten SAUER. Edel, schlank und dynamisch zugleich, so dass der „schönsten Selbstladebüchse“ nun die „schönste AllwetterSelbstladebüchse“ folgt.

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S 303 Classic XT Matt hart eloxiertes Leichtmetall-Gehäuse • 6-WarzenVerriegelung direkt im Lauf • Handspannung • Direktabzug mit 1300-Gramm-Abzuggewicht • Rostschutz durch Nitrobond-X® • Einsteckmagazin für 2 und 5 oder 4 Schuss (9,3x62) • Lauflänge 51 oder 56 cm • Kontrastvisierung • Synthetikschaft im Duotone-Design mit geradem Schaftrücken und rutschsicheren Griff-Pads passend für Rechts- und Linkshänder • Kaliber 7x64, .30-06, 8x57 IS, 9,3x62, .300 Win. Mag.

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Die Ergonomie-Prüfung erfolgt durch Modellierung mit Plastilin am Schaft

mit der Platzierung des Logos oder anderen Merkmalen experimentiert. Und am Ende steht der fertige Schaft. Ja, und es war für das ganze Team ein großer Moment, obwohl ja in den Vorstadien alles bis ins kleinste Detail getestet und verabschiedet wurde. Doch erst mit den Serienteilen ist das Projekt abgeschlossen. Jetzt bin ich wirklich stolz, dass uns gemeinsam ein unheimlich harmonisches Gewehr gelungen ist, das ein gesundes Gleichgewicht zwischen klassischen Elementen und progressivem Design in sich trägt. Das Endresultat begeistert mich, und ich bin sicher, dass der Markt entsprechend darauf reagieren wird.


optik

Taschen-Spieler

Besitzers nehme ich allerdings in Anspruch, wenn’s auf die Jagd geht. Auch die Conquest Compact 8x20 T* und 10x25 T* gehören zur Familie der ZEISS-Taschengläser. Sie bieten ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis und sind um etwa 20 Prozent leichter als die Victory Modelle. Ein Jungjäger aus meinem Bekanntenkreis hat sich so ein Conquest als Zweitglas gekauft und ist sehr glücklich damit. Diese superleichten Gläser haben inzwischen auch die naturinteressierte Damenwelt begeistert.

Es grenzt tatsächlich schon fast an Zauberei, was ZEISS für alle diejenigen zu bieten hat, die mit möglichst wenig Gepäck weit kommen möchten. Hier eine Übersicht – von kompakten Taschenferngläsern bis hin zu Mini-Monokularen ist alles dabei, „Clou“ inklusive. Text: Wolf Wehran, Fotos: Carl Zeiss Sports Optics

Wer’s noch kleiner mag, findet bei Carl Zeiss monokulare Prismenfernrohre mit vierfacher, sechsfacher, achtfacher oder zehnfacher Vergrößerung – alle mit hervorragender Bildqualität, und Brillenträgerokulare haben sie auch. Größenmäßig liegen sie etwa zwischen einer größeren Büchsenpatrone (MiniQuick 5x10 T*) und einer Magnum Schrotpatrone (Mono 10x25 T*). So ein Winzling passt in jede Westentasche und ist oft hilfreich beim genauen Betrachten entfernter Dinge.

Das Victory Compact 10x25 T* ist der ideale Begleiter für die Pirsch im heimischen Revier oder die Jagd in den Bergen. Auch für Reisen eignet es sich bestens

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m Sommer zur Tagespirsch hänge ich mein Victory Compact 8x20 T* um den Hals, im Winter kommt es in eine Außentasche der dicken Jacke. Apropos 8x20: Ich hatte mich für die achtfache Vergrößerung entschieden, da meine Handunruhe nach dem Sechzigsten doch etwas zugenommen hat und das größere Sehfeld einen guten Ausgleich und Überblick bietet. Geht’s auf Gams oder Steinbock, ist ganz leichte Ausrüstung angesagt, aber eine etwas höhere Vergrößerung wünschenswert. Jedes Gramm verdoppelt sich mit jeder Stunde Pirsch am Berg. Da nimmt man gern sein Taschenfernglas im Federgewicht mit. Wie sagte doch jüngst ein passionierter Waidmann, Besitzer eines Victory 8x56 T*FL, über sein Zweitglas: „Für mich ist das Victory Compact 10x25 T* ein ,immerdabei-Fernglas‘. Es bietet den perfekten Mix in Bezug auf Kompaktheit und Vergrößerung.“ Auch auf die Montería, die spanische Drückjagd, nehme ich das Victory Compact mit. Schussfeld, Schneisen und die Stände der Nachbarn, falls in Sichtweite, möchte ich mir schon etwas genauer ansehen.

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Dann gibt es noch etwas ganz besonderes in dieser Kategorie, das 3x12 Monokular. Es ist ein äußerst kleines Fernrohr bester optischer Qualität, das man als dreifach vergrößernde, superscharfe Tele-Lupe bei 18 Zentimeter Abstand verwenden kann. Und jetzt der Clou: Es dient auch als optischer Verstärker für ZEISS-Ferngläser. Mit einem Adapterring wird das Mono an ein Okular des Fernglases angesetzt und verdreifacht dessen Vergrößerung. So wird eine Hälfte eines 8x56 Glases zu einem 24-fach vergrößerndem Monokular.

Übrigens, so ein ZEISS-Victory Compact Glas hat beachtliche Nehmerqualitäten. Nach einer Montería in den Bergen von Toledo fiel mir mein Victory Compact aus der Hand und rutschte etwa 15 Meter einen Geröllhang runter. „Mierda!“, hörte ich meinen Jagdbegleiter und stimmte ihm still zu. Nachdem wir das Glas geborgen hatten, und ich damit auf unendlich fokussiert, die Bergspitzen scharf und ohne Doppelkonturen sah, ließ ich auch ihn durchschauen. „Caramba!“, Unglaublich!, war sein Kommentar. In der Tat, außer ein paar Schrammen in der Gummiarmierung war das Glas optisch und mechanisch in Ordnung. Das hatte ich neben der Qualität auch dem leichten Gewicht zu verdanken. Das Victory Compact ist aber auch ein treuer Freizeitbegleiter. So ist es für meine Frau das ideale Theaterglas. Bis zur Bühne sieht sie aus 30 Metern Entfernung die Mimen mit achtfacher Vergrößerung wie aus einer Distanz von 3,75 Meter. Mein Filius nimmt es mit zu Sportveranstaltungen, meine Tochter zu Ballettvorstellungen. Für längeres „Ferngucken“ ideal, meinen Beide, bringt doch das Victory Compact 8x20 T* nur 225 Gramm auf die Waage. Das Recht des

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Monokulare Zwerge unter sich (v. l. n. r.): das MiniQuick 5x10 T*, die zwei Fernrohrlupen 4x12 T*, 6x18 T* und die zwei Minifernrohre 8x20 T* und 10x25 T*

Die Bildhelligkeit ist gegenüber der des Fernglases geringer, doch völlig ausreichend bei Tag. Ideal ist diese Kombination für den Waidmann, der nur gelegentlich im Berg jagt oder wenn man aus Gewichtsgründen kein Spektiv mitnehmen will. Sehr beliebt ist diese Kombination auch auf Jagdreisen. Nicht zuletzt leistet sie gute Dienste auf dem Schießstand. Die 100-Meter-Scheibe sieht man mit der 24-fachen Vergrößerung wie mit bloßem Auge aus etwa vier Meter Entfernung, ausreichend, um das Trefferbild zweifelsfrei zu erkennen. Allerdings empfiehlt es sich bei so hohen Vergrößerungen, aufgelegt zu beobachten oder ein Stativ mit der ZEISS Binofix-Halterung zu verwenden.

Mit dem Mono 3x12, das mittels Adapterring auf das Fernglas-Okular aufgesetzt wird, verdreifacht sich die Vergrößerung, sie klettert also bei diesem 8x32 T*FL Victory auf 24-fach

Mehr Infos unter www.zeiss.de/sportsoptics 06 PASSION

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Die starken Drei … Die Jagd auf wehrhaftes Wild – eine Domäne der neuen R8 Big Bore Edition. Leistungsstärkste Kaliber bis zur .500 Jeffery sorgen für die nötige Sicherheit auch in gefährlichen Situationen.

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as Konzept der Blaser Repetierbüchse R8, insbesondere ihre schnelle, einfache Bedienbarkeit und höchstmögliche Sicherheit durch Handspannung, ist die ideale Basis für eine extrem robuste, leistungsstarke Großwildbüchse. Die neue R8 Big Bore Edition umfasst drei Modelle, die speziell für die hohen Anforderungen der professionellen Großwildjagd in Afrika ausgelegt sind: R8 Kilombero, R8 Professional Hunter und R8 Selous. Die drei Modelle sind mit R8 Wechselläufen in allen gängigen Kalibern kompatibel und ab Mitte 2011 erhältlich. Zur Grundausstattung der drei neuen Big Bore-Modelle zählt der Stahlsystemkasten, der Safari-Lauf mit 22 Millimeter Mündungsdurchmesser, die Safari-Visierung mit Schmetterlingsvisier, Ringkornsattel und Silberperlkorn sowie Ringriemenbügel am Lauf und Safari-Schäftung mit Kickstopp im Hinterschaft. Bei allen drei Modellen kann man zwischen folgenden Kalibern wählen: .500 Jeffery, .458 Lott, .458 Win., .416 Rem. Mag., .375 H&H Mag., .375 Blaser Mag.

R8 Kilombero • Mattschwarz brünierter Systemkasten • Maserholzschaft der Klasse 4 • rote „Silver“-Schaftkappe • Ebenholzabschluss am Vorderschaft

Schmuckstück und Sammlerobjekt: Blasers neue Automatik Armbanduhr „Limited Edition No. 2“ Die zweite Edition der begehrten Blaser Armbanduhr feierte auf der IWA Premiere. Schon die Erstauflage „Limited Edition No. 1“ aus dem Jahr 2008 war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft und wurde schnell zum beliebten LifestyleAccessoire, nicht nur unter Jägern und Blaser-Fans. Die Neuauflage ist ebenfalls auf 500 Uhren limitiert, jedes Exemplar trägt eine fortlaufende Nummer. Die neue Armbanduhr ist mit hochwertigem ETA-Automatik-Uhrwerk ausgestattet, wurde vom namhaften Uhrenhersteller Luminox in der Schweiz gefertigt und steht für Präzision, Innovation und Zuverlässigkeit, die auch zu den wichtigsten Blaser Werten zählen. Bezeichnend für die hohe Qualität der neuen Blaser-Uhr ist die robuste Konstruktion mit verschraubter Krone im korrosionsbeständigen, formschönen Edelstahlgehäuse. Das edel und reduziert gestaltete dunkelbraune Ziffernblatt lässt sich durch die drei hellen Zeiger und klare Ziffernanordnung optimal ablesen und liegt unter kratzfestem Saphirglas. Wochentag- und Datumsanzeige runden das Erscheinungsbild ab. Für konstante, extrem hohe Lichtintensität setzt Blaser auch bei der neuen

R8 Professional Hunter S chaftfarbe Savanne

S chaftfarbe Dunkelgrün

Technische Daten:

Die „Neue“ ist nur auf 500 Exemplare limitiert – jede Uhr trägt eine fortlaufende Nummer

• Durchmesser 42 mm • Uhrwerk: Typ ETA 2879, mechanisches Uhrwerk mit automatischem Aufzug und Wochentag-/Datumsanzeige • Gangdauer 36 Stunden; Ganggenauigkeit: 0 bis +30 Sekunden/Tag • Ausgestattet mit „mb-microtec H3“ Illuminations-Technologie, zwölf Leucht­elemente auf dem Ziffernblatt, je ein Leuchtelement auf Stunden- und Minutenzeiger • Glassichtboden, zeigt Funktion des Automatikwerks • Fortlaufende Nummerierung auf dem Uhrenboden • Wasserdichtigkeit 100 Meter (10 ATM)

Sorgt für Durchblick: Die neue F3 Schießbrille

• stabiler Synthetikschaft • in den Farben Savanne oder Dunkelgrün • Rückstoß dämpfende Professional Schaftkappe • spezielle Oberflächenbeschaffenheit der Schaftkappe für den schnellen Anschlag

Bester Tragekomfort und optimaler Schutz: Neue Blaser F3 Schießbrille mit extremen Nehmerqualitäten

R8 Selous

Die neue Blaser F3 Schieß­brille fällt vor allem durch ihr sportliches Design ins Auge. Der Kunststoffrahmen und die flexibel justierbaren Nasenpads machen die Blaser F3 Schießbrille zu einem

• bunt gehärtetes Stahlsystem • edler Wurzelmaserholzschaft der Klasse 7 • rote „Silver“-Schaftkappe • Ebenholzabschluss am Vorderschaft

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Armbanduhr auf die innovative „mbmicrotec H3“-Illuminations-Technologie. Durch die Tritiumgaslichtquellen ist die Sichtbarkeit der Zeiger und der Markierungen auf dem Ziffernblatt dauerhaft besser als bei herkömmlichen Beleuchtungen, was die „Limited Edition No. 2“ nicht nur als Lifestyle-Accessoire, sondern auch als perfekten Begleiter für die Nachtjagd und die Jagd in tiefer Dämmerung qualifiziert. Auf dem dunkelbraunen Armband mit hell gesteppter Ziernaht und Edelstahlschließe findet sich ein dezent geprägtes Blaser Logo.

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kaum spürbaren Leichtgewicht. Das Brillen­modell erfüllt höchste Optik- und Sicherheitsstandards, die unter anderem auch beim US-Militär Vorgabe sind. Zusammen mit Brillenputztuch,

elas­tischem Brillenband, Gürtelhalter und Schlüsselkarabiner werden Wechselgläser in den Farben Smoke Grey, Light Rust und Vermillion (dunkelgrau, gelb-orange und rot) im robusten Cordura-Etui mitgeliefert – für beste Sicht und optimalen UV-Schutz bei unterschiedlichsten Licht- und Wetterverhältnissen. Die Anti-Fog-Beschichtung verhindert das Beschlagen der hochstabilen Gläser. Der Glaswechsel erfolgt mit nur wenigen Handgriffen in Sekundenschnelle. Im Vorfeld hat Blaser die Schießbrille intern einem nicht offiziellen Beschuss­ test unterzogen. Auch nach mehreren Schrotschüssen aus zehn Metern Entfernung zeigte sich die beschossene Brille unbeeindruckt: Das Kunststoffglas wies lediglich leichte oberflächliche Beschädigungen und keinerlei Durchschüsse auf.

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Fotos: Blaser

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Reise

Zwischen Wildnis und Zivilisation Vancouver Island – atemberaubende Küstenlandschaften, Regenwälder, Fjorde und Gebirge und das einzigartige Flair ihrer Metropole Victoria, der Hauptstadt von British Columbia. Genau in dieser Kombination liegt der ganz besondere Reiz der Jagd in einer der spektakulärsten Regionen West-Kanadas. Fotos: Blaser Safaris

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Reise

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eben dem Elch ist der Schwarzbär für viele europäische Jäger eine der begehrtesten Wildarten, wenn sie mit dem Gedanken spielen, als Ziel einer Jagdreise Nordamerika zu wählen. Wer denkt nicht an einen alten, starken Bären, wenn er nur den Namen Kanada hört? Und in der Tat, in diesem riesigen Land hat der Schwarzbär seit jeher in den allermeisten Gebieten seinen ihm angestammten Lebensraum, und er gilt heute als die am weitesten verbreitete Wildart in Kanada. Ihr Bestand wird von manchem Biologen sogar als leicht steigend eingeschätzt, und so ist die Chance auf einen jagdlichen Erfolg in aller Regel auch sehr gut.

Das Zusammentreffen des Meeres und der üppigen Vegetation wird sich für immer Einprägen bei dieser spannenden Jagd

Vancouver Island ist ein Paradies für Schwarzbärenjäger – aber auch Wapiti im Herbst und Puma im Winter versprechen eine anspruchsvolle, spannende Jagd

Ein starker, einzelner Bär – er lässt sich die Muscheln und kleinen Krebse schmecken

Zwei Dinge sind es aber, die man bei der Auswahl eines Jagdgebietes berücksichtigen sollte, denn sowohl die jeweilig angewandte Jagdmethode als auch die Qualität der Jagdunterkünfte und deren landschaftliches Umfeld können durchaus sehr unterschiedlich

Das Boot wird mit dem Anhänger zur Küste gebracht und anschließend mit allem beladen, was man auf einer längeren Tour braucht

sein. So ist in einigen Provinzen Kanadas der Ansitz am regelmäßig vom Geländewagen aus beschickten Luderplatz erlaubt und populär, und diese Art der Jagd stellt dabei in der Regel auch die preisgünstigste Variante dar. Man sollte sich aber bewusst sein, dass der meist abendliche Ansitz

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Der Jäger ist glücklich und zufrieden: Am dritten Jagdtag streckte er bei schönstem Wetter diesen starken Schwarzbären

Mehr Infos unter www.blaser-safaris.com

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Reise in dichtem Busch sehr dem Ansitz zu Hause an der Kirrung ähnelt und dass dabei viel eher jüngere Bären zur Strecke kommen. Die unermessliche Weite und die Schönheit des Landes wird sicher bei spannender Tagespirsch auf Bär in den Bergen des weitgehend unberührten Nordens viel intensiver wahrgenommen. Allerdings sollte man hier konditionell etwas besser ausgestattet sein, denn die Chance auf einen wirklich kapitalen Bären ist umso größer, je mehr man körperlich zu leisten bereit ist. Vancouver Island, von Gegensätzen geprägt, erfüllt alle Ansprüche an eine unvergessliche Jagd. Dank der zerklüfteten Küstenlinie und dem regelmä-

ßigen Einsatz von großen und kleineren Booten können sich auch ältere Jäger, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, ihren Traum von einem Schwarzbär oder Wolf erfüllen. Das gemäßigte Klima der 450 Kilometer langen Insel gestattet es sogar, die Jagd bereits Anfang April zu beginnen, wenn auf dem Festland Kanadas vielerorts noch Winter herrscht. Wer möchte, ist dann rechtzeitig zum Aufgang der Bockjagd wieder zurück im heimischen Revier, und kann dann ganz entspannt zurückblicken auf die einzigartige Jagd und die unvergesslichen Eindrücke, die man zwischen Bergen und Meer gewonnen hat. Red.

Die meisten vielversprechenden Jagdgebiete sind weder mit dem Geländewagen noch zu Fuß zu erreichen. Boote sind das Haupttransportmittel, und manchmal hilft ein Quad. Mit dem Wasserflugzeug werden auch weit entfernte Buchten und Seen schnell und sicher erreicht

Jagen auf Vancouver Island

Wo sonst bekommt man Fisch und Meeresfrüchte in solcher Menge – und dazu noch so frisch

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Frühjahrsjagd auf Küstenschwarzbär und Wolf vom 1. April bis 15. Juni. Herbstjagden auf Roosevelt-Wapiti und Winterjagden auf Puma können jederzeit individuell organisiert werden. Kontakt: B laser Safaris Europastraße 1 7540 Güssing, Österreich Tel: +43/33 22/42 963 - 0 Fax: +43/33 22/42 963 - 59 www.blaser-safaris.com info@blaser-safaris.com

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Waffen der Profis

„Romantik alleine hilft nicht weiter”

Marc, Ihre Laufbahn als PH hat Sie als gebürtigen Südafrikaner nach Namibia geführt. Zufall oder Absicht? Beides, wie so oft im Leben. Namibia ist aber ein fantastisches Land, mit sehr abwechslungsreicher Landschaft und atemberaubender Natur. Das bergige Buschland hier mag ich ganz besonders. Gäste, die zum ersten Mal in ihrem Leben im Landeanflug auf Windhuk sind, erschrecken zwar manchmal über die scheinbare Kargheit dieser Gegend, vor allem in der Trockenzeit. Aber dann, spätestens bei der Pirsch zu Fuß durch den Busch, erliegen auch sie ganz schnell dem Charme der außergewöhnlichen und doch so vielfältigen Vegetation. Was fasziniert Ihre Gäste denn am meisten? Natürlich die Weite des Landes, die teils bizarren Landschaftsformen, das angenehme Klima, der Wildreichtum und die Artenvielfalt. Und natürlich auch die Art und Weise der Jagd selbst. Im mittleren Europa kann man doch kaum noch den ganzen Tag lang ungestört pirschen. Selbst über die Atmosphäre einer guten Jagdlodge staunen die Gäste, sie sind mitten im Busch,

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Und die andere Seite der Medaille? Jäger, die nur das heimische Revier im dicht besiedelten Deutschland kennen, tun sich manchmal etwas schwer, weil kein Hochsitz da ist, wenn schussbares Wild in Anblick kommt. Wir gehen deshalb vor jeder Jagd auf unsere Schießbahn, um das Schießen vom Dreibein aus zu üben und um zu sehen, welche Schussentfernungen und Situationen wir dem Gast zumuten können. Ja, und bei den erfahrenen Jägern gibt es vereinzelt auch mal Leute, die die Qualität einer Jagdreise ausschließlich nach dem Trophäenmaß beurteilen. Welche Waffen empfehlen Sie denn für die Jagd in Namibia? Die Mitnahme von Jagdwaffen nach Namibia und deren Einfuhr ist einfach und absolut problemlos. Ich empfehle jedem Jäger dringend, die Büchse mitzunehmen, mit der er auch zu Hause auf die Jagd geht. Idealerweise eine Repetierbüchse, natürlich im geeigneten Kaliber. Es kann lebenswichtig sein, dass man seine Waffe kennt, dass man mit ihr auch unter Anspannung blind vertraut ist!

Professional Hunter Marc Hillermann führt Jagdgäste auf das heimische Wild Namibias

und dennoch fehlt es an nichts. Und mir als Berufsjäger und Manager eines Jagdgebietes macht es ja auch wirklich Spaß, wenn ich meine Gäste noch begeistern kann. Sind Auslandsjäger so anspruchsvoll geworden? Nein, aber es gibt einfach unterschiedliche Gruppierungen unter ihnen. Auf der einen Seite den erfahrenen Afrikajäger, der mit ganz bestimmten Zielsetzungen zu uns kommt, und auf der anderen Seite den Neueinsteiger, der an die Hand genommen werden will. Auf sie alle wollen und müssen wir entsprechend eingehen.

Welcher Typ von Jäger ist Ihnen denn lieber? Das kann man so nicht sagen. Beim erfahrenen Jäger kann ich mich voll auf das Jagen selbst konzentrieren, auf sein Ziel, mit der starken Trophäe einer ganz bestimmten Wildart zurück zu kommen. Diese Jäger wissen in der Regel auch, auf was es bei dieser Art von Jagd ankommt, und dadurch kommen wir manchmal auch etwas schneller zu einem Erfolg. Der Neueinsteiger ist von jedem Anblick begeistert, ist an allem interessiert, und es ist schön, solchen Gästen unzählige, interessante Sachverhalte aus der Natur und dem Land selbst vermitteln zu können.

Welche Kaliber kommen im Allgemeinen in Frage? Mir ist immer lieber, ein Gast beherrscht seine eigene .30-06, als dass er mit einer geliehenen .375 H&H Magnum muckt und nur schlechte Schüsse produziert. Aber das gilt natürlich nur für Wildarten bis zur Stärke eines Kudu oder Oryx. Die 9,3x62 hat schon deutlich mehr Reserven, bei größeren Entfernungen muss aber an den stärkeren Geschossabfall gedacht werden. Besser sind hier die rasanteren .300er Kaliber, wobei unbedingt härtere Geschosstypen verwendet werden sollten. Ideal ist die .338, aber auch gegen die .375 ist nichts einzuwenden. Mit Ausnahme von Hippo, Büffel und Elefant decken die alles sicher ab.

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Hier muss eine Waffe viel aus­halten: auf der Pirsch und im Jeep wird die Büchse nicht geschont

Zumindest bei den letzteren beiden Wildarten muss es eine .416 oder ein noch größeres Kaliber sein. Mit Ausnahme der .30-06 und 9,3x62 sind das aber doch alles Kaliber, die eher selten in Deutschland geführt werden. Das ist schon richtig, aber wer eine Büchse führt, in die er Wechselläufe einlegen kann, hat damit kein Problem. Schaft, Abzug, die ganze Bedienung, alles bleibt ja wie gewohnt, nur das Kaliber ändert sich. Ich kenne meine Kunden, und ich spreche aus Erfahrung: Das ist ein immenser Vorteil! Da müssen Sie ja einiges erlebt haben. Erzählen Sie doch mal! Da könnte ich viel berichten, aber als Jagdführer hat man diskret zu sein. Ich möchte nicht, dass sich jemand auf den Schlips getreten fühlt. Na gut, aber dann sagen Sie uns doch bitte, welche Büchse Sie selbst als PH bei der Großwildjagd führen. Dürfen wir raten? Eine Doppelbüchse? Das war mal, ganz zu Anfang meiner Laufbahn hatte ich einen solchen Klassiker. Selbst als gebürtiger Südafrikaner konnte ich mich den fast schon romantischen Erzählungen so mancher legendären Großwildjäger nicht entziehen, und in diesen Geschichten spielten Doppelbüchsen sehr häufig eine auffallende Rolle. Aber heute hilft mir Romantik alleine auch nicht weiter.

Fotos: PASSION

Afrika, ein Kontinent, von dem Jäger aus aller Welt träumen. Auch wenn der Wandel der Zeit in vielen Regionen seine Spuren hinterlassen hat, so ist es doch gerade die Jagd, die einen großen Beitrag zum Erhalt der natürlichen Ursprünglichkeit leistet. Wer es erst einmal gewagt hat und jagdliche Erfahrungen in den verschiedenen Ländern dieses Kontinents sammeln durfte, den wird die Faszination Afrikas nie wieder loslassen. Südafrika und Sambia waren die Stationen von Professional Hunter Marc Hillermann, der heute am Rande des Khomas Hochlandes in Namibia ein sehr großes Jagdgebiet betreut.

Wie ist das zu verstehen? Bei sehr exklusiven Safaris hatten wir immer wieder Gäste, die mit ihren sehr teuren Doppelbüchsen in feinen Lederkoffern ankamen. In den Koffern war immer ein Fach mit Ersatzteilen, meist Schlagbolzen und Schenkelfedern. Nicht nur einmal mussten wir schon nach dem Probeschießen solche Teile wechseln. Im Camp ging das ja noch, aber in dem Moment, wo der Büffel den ersten Schuss hatte, fand ich so etwas nicht mehr lustig. In dieser Situation hoffte ich damals nur, dass bei meiner Doppelbüchse wenigstens der erste Schuss losging. Und als ich einmal den vorderen Abzug drückte, machte sie ihrem Namen in der Tat alle Ehre: Beide Patronen Kaliber .500 gingen gleichzeitig los! Ich habe mich anschließend gefühlt wie nach einem Disput mit den Klitschkos! Ja, und seit ein paar Jahren führe ich nun eine moderne Blaser Büchse Kaliber .416, mit Kunststoffschaft und Geradezugverschluss. War das nicht eine große Umstellung? Nein, im Gegenteil. Wenn es sein muss, gebe ich mit ihr blitzschnell vier Schüsse ab, und vor allem: Ich treffe mit ihr auch auf weitere Entfernungen sicher. Im Übrigen: Sie funktioniert immer, und selbst wenn alles voller Sand ist, kann ich den Verschluss mit wenigen Handgriffen zerlegen und ganz einfach auswaschen! Was die tagaus, tagein hinten auf meinem Toyota so alles mitmacht, das könnt Ihr euch gar nicht vorstellen! Das Interview führte Gunther Stoschek.

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schnappschuss Streckelegen mit besonderer Hingabe: Nach einer Fasanenjagd im ungarischen Debrecen, auf der internationale RWS-Kunden und Journalisten zu Gast waren, wurde die Strecke in der dort üblichen Kreisform gelegt. Neun Schützen erlegten in nur zwei Treiben über 200 Fasane. Schießvermögen und Patronenwahl, die Rottweil Ideal Fasan in 28 Gramm, hatten erheblichen Anteil an diesem besonderen Waidmannsheil.

Im Rahmen eines Foto-Shootings für den neuen Blaser Active Outfits-Katalog entstand dieser Schnappschuss in der Nähe einer Rotwildfütterung in Österreich. Als ein großes Rudel Rotwild hinter unzähligen Bäumen davonzog, ließ uns die etwas ironisch gemeinte Anmerkung des anwesenden Forstbetriebsleiters doch schmunzeln: „Da, schaut‘s her! Bei uns herrscht halt noch der Grundsatz Wald vorm Wild.“

Bereit zur Pirsch im Eisenharzer Moos: Thorsten Mann, der Geschäftsführer von Mauser, und Florian Maack, verantwortlich für Marketing und Vertrieb, klären kurz die letzten Details fürs Foto-Shooting im Allgäu. In Szene gesetzt wurde das neue MauserFamilienmitglied, die M 03 Stalker. Mehr Informationen zu dieser IWA-Neuheit finden Sie übrigens auf Seite 71.

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Fotos: Carl Zeiss Sports Optics, Mauser, Blaser, RWS, SAUER

Vollmond und Schnee Anfang Januar – die besten Voraussetzungen für den Fuchsansitz. SAUER-Vertriebsmitarbeiter Christian Hark streckte in einem Allgäuer Revier mit seiner S 202 Yukon in 8x57 IS diesen strammen Fuchs. Dank gekonntem Einsatz der Hasenklage, schnürte der Fuchs bis auf 40 Meter an die Kanzel heran.

Während des Foto-Shootings in Norwegen zeigte sich Volker Claudi, der gerade sein 40-jähriges Dienstjubiläum bei ZEISS feierte, von seiner nervenstarken Seite. Nichts konnte ihn bei der Jagd aus der Ruhe bringen – auch nicht der sich anpirschende Fotograf. Der hatte einen ganz besonderen „Schieß-Auftrag“: Bilder fotografieren für den aktuellen ZEISS-Katalog.

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termine Liebenberg, Mark Brandenburg, 15. bis 16. Oktober: Liebenberger Jagdmesse

Werlte, 18. Juni: Blaser-Cup Finale mit den insgesamt 80 besten Schützen Wetzlar, 25. Juni und 22. Oktober: Carl Zeiss-WeitschussSeminar

Gardelegen, 9. Juli: Carl Zeiss-WeitschussSeminar Leipzig, 7. bis 9. Oktober: Jagd & Angeln

Speyer, November: PASSION 7

PASSION Dornsberg, 2. bis 3. Juli: Blaser-Infotage

Ulm, 17. September: Carl Zeiss-WeitschussSeminar

Friedenfels, 20. August: Carl Zeiss-WeitschussSeminar

International Frankreich, Chambord, 17. bis 19. Juni: Game Fair

England, Oxfordshire, 22. bis 24. Juli: CLA Game Fair

Irland, Antrim, 25. bis 26. Juni: Irish Game Fair

Thomas Kärcher, Henry M. Linder, Erich Marek

Foto: Blaser Safaris

Herausgeber: Blaser Jagdwaffen GmbH Mauser Jagdwaffen GmbH J. P. Sauer & Sohn GmbH Carl Zeiss Sports Optics RWS Verlag: Klambt-Verlag GmbH & Cie Pressehaus Im Neudeck 1 D-67346 Speyer www.klambt.de Geschäftsführung: Lars Joachim Rose, Kai Rose, Kay Labinsky Verlagsleiter: Kai Rose Chefredaktion: Julia Numßen (v.i.S.d.P.)

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Technische Leitung: Matthias Albrecht Layout: Roger Colombani Mitarbeiter dieser Ausgabe: Gunther Stoschek (Blaser), Agnes Köhler (KODIAK); Florian Maack, Thorsten Mann (Mauser), Patrick Huber (KODIAK); Matthias Klotz, (SAUER); Franziska Geithe, Dr. Ralph Nebe (Carl Zeiss Sports Optics); Dr. Armin Dobat, Matthias Vogel, Heinz Winkler (RWS) Fotografen: Michael Eger, Joachim Hartmann, Franz Knittel,

Internet: www.passion-magazin.de Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos und Dias keine Gewähr. © Alle Rechte bei: KlambtVerlag GmbH & Cie. Grenzüberschreitende Lieferungen sind nur mit Zustimmung des Verlages gestattet. Abo-Service: Adresse siehe Verlag. Wenn Sie Fragen zum Abo haben, wenden Sie sich bitte an den AboService, Tel.: 01 80/5 71 83 86 (14 ct./Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, abweichende Preise aus Mobilfunk) Fax: 0 62 32/31 02 12 E-Mail: passion@klambt.de www.abo.klambt.de

Rusland, Moskau, 13. bis 16. Oktober: Arms & Hunting

Schottland, Perth, 1. bis 3. Juli: Scottish Game Fair

PASSION erscheint zweimal im Jahr. Preis des Einzelheftes: 9 Euro inkl. 7 % MwSt. und Versand (CHF 15) Jahresabonnement Inland: 15 Euro (CHF 25) Kostenfreier Aboservice: Nur für registrierte Kunden der Herausgeber; www.passion-magazin.de und auf Abonnement klicken Reproduktion: Klambt-Verlag, Speyer Druck: Sachsendruck Plauen GmbH

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man@work

„Mit Freude dabei“ Mit FL-Konzept.

Frank Rominger ist bei Mauser Jagdwaffen verantwortlich für den Vertrieb innerhalb Deutschlands, der Schweiz, Österreich plus England und Irland. PASSION hat den 26-Jährigen getroffen.

Welt ein Begriff. Was verbinden Sie damit? Das 98iger-System ist ein Meilenstein im Jagdwaffenbau gewesen und alle unsere Neuentwicklungen bauen darauf auf. Wer hat denn nicht das 98igerSystem in der Jägerprüfung gepaukt oder mit Großvaters „Mauser“ seinen ersten Rehbock geschossen? Wir hier bei Mauser wissen genau, dass uns der große Name zu Höchstleistungen verpflichtet!

Vertrieb heißt … … Fachhändler und Kunden – ob am Telefon oder auf Jagdmessen – kompetent zu beraten, Schießveranstaltungen zu organisieren, Events und Seminare zu planen und so weiter. Der Name Mauser ist jedem Jäger in Deutschland, ja vielleicht sogar in der

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Und? Kommt bald etwas Neues aus dem Hause Mauser auf den Markt? (augenzwinkernd) Über gute Ideen können wir uns nicht beklagen nur so viel: Wir sind dran und halten Sie auf dem Laufenden. Das Interview führte Julia Numßen.

leben

Mit welcher Waffe gehen Sie raus? Ich führe eine M 03 Alpine im Kaliber 8x57 IS. Mit dieser Konstellation kann ich hier bei uns alles jagen, ob vom Ansitz aus oder dem Drückjagdstand, ob auf Fuchs oder Sau. Sie sind 26 Jahre jung, da gibt es doch noch bestimmt ein paar jagdliche Träume, oder? Mich reizt ganz besonders die Gamsjagd. Die Jagd in den Bergen, dort zu pirschen und zu klettern – das ist bestimmt eine Herausforderung. Aber auch Schweden, die Elchjagd, steht ganz oben auf meiner Liste.

Visionen

Souveräne Spitzenoptik für den Weitschuss

Wenn es Zeit und Job erlauben, zieht es Frank Rominger ins Allgäuer Revier, immer mit dabei: die M 03 Alpine

Victory FL Diavari 4 –16 x 50 T* – das kompakteste Weitschusszielfernrohr seiner Klasse, spezialisiert auf die anspruchsvolle Pirsch im In- und Ausland.

Zur Person:

Frank Rominger, Jahrgang 1985, absolvierte nach seinem Realschulabschluss eine dreijährige Büchsenmacher-Ausbildung in Suhl. Anschließend arbeitete er bei einem Waffenfachhändler und wechselte dann 2005 zu Mauser in die M 03-Fertigung. Seit Oktober 2008 ist der Baden-Württemberger bei Mauser im Vertrieb tätig.

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Die Referenzklasse von Carl Zeiss bietet dem anspruchsvollen Jäger die perfekte optische Grundlage für den souveränen Schuss auf weite Entfernungen. Dank des einzigartigen FL-Konzepts überzeugen die Victory FL Diavari Zielfernrohre auch bei starken Vergrößerungen mit scharf gezeichneten Details und einem brillanten Bild, frei von Farbsäumen. Die innovativen Weitschusskonzepte ASV und RAPID-Z® erlauben das definierte und punktgenaue Zielen über den Haltepunkt bzw. über indexierte Haltelinien.

Victory FL Diavari 4 –16 x 50 T* www.zeiss.de/sportsoptics

Sie haben 2005 bei Mauser als Büchsenmacher in der Werkstatt begonnen und sind dann 2008 in den Vertrieb gewechselt. Wie kam es dazu? Während meiner Tätigkeit als Büchsenmacher kam ich auf einigen Messen, wie beispielsweise die Jagd & Hund und die IWA, zum Einsatz. Die Gespräche mit den Fachhändlern und den Kunden, die Vorstellung unserer Produkte – das hat mir alles unheimlich viel Spaß gemacht. Als dann der Vertrieb bei Mauser neu aufgestellt und vergrößert wurde, war ich dabei.

Ohne FL-Konzept.

Fotos: PASSION, privat

Frank Rominger, gelernter Büchsenmacher, mit einer handgravierten M 03 Africa

Sie selbst sind auch Jäger, oder? Stimmt und inzwischen habe ich auch eine Jagdgelegenheit hier bei uns im Allgäu gefunden. Ein Kollege aus dem Betrieb lässt mich bei sich mitjagen. In Schneenächten passe ich gern auf den Fuchs und im Sommer gilt das Hauptaugenmerk natürlich dem Rehwild. Die Jagd und die Zeit in der Natur ist ein schöner Ausgleich für den oft ziemlich trubeligen Job.

Gibt es bei Mauser so etwas wie einen Topseller? Die Mauser-Komplettangebote kommen hervorragend an – unsere M 03 plus Optik, das Ganze montiert und eingeschossen. Kurzes Probeschießen auf dem Schießstand und schon kann es losgehen ins Revier.


Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.

B

ei meinen Cartoons muss jede Pointe sitzen. Diese Treffsicherheit erwarte ich auch von meiner Jagdwaffe. Die SAUER 202 Forest hat mich überzeugt durch ihre Leichtläufigkeit und Präzision. Sie ist mein zuverlässiger Begleiter auf Pirsch- sowie Drückjagden im In- und Ausland und steckt schon mal „Dauerfeuer“ im Schießkino weg. Denn auch für mich als Cartoonist gilt: Bei der Qualität der Waffe hört der Spaß auf.

Haralds Klavinius, Würzburg Jagdcartoonist und Illustrator, BJV-Kulturpreisträger, Jäger seit 1983


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