Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 2/2012
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Sehr geehrter Leser, Nachdem sich der Erscheinungstermin dieses Magazins aus organisatorischen Gründen mehrfach verzögert hat, ist es endlich so weit. In dieser Ausgabe finden Sie umfangreiche Informationen zur Geschichte und Entwicklung der Taucheruhrenfamilie von Omega. Ergänzt werden die historischen Ausführungen durch Testberichte aktueller Modelle. Es ist schon sehr beeindruckend, wie lange Omega bereits auf die Bedürfnisse der Hobbyund Berufstaucher eingeht und welcher Aufwand getrieben wird, um die wachsenden Anforderungen dieser -berechtigt- anspruchsvollen Kunden zu erfüllen. Kein anderer Hersteller kann auf eine solche kontinuierliche Entwicklung im Taucheruhrenbau verweisen, die zudem sämtliche Anforderungsbereiche lückenlos abdeckt. Im Anschluss an die technischen Beschreibungen finden Sie zum Abschluss noch einige Hinweise zur Pflege von Taucheruhren. In diesem Sinne wünscht Ihnen die Zeiteisen-Redaktion eine kurzweilige und informative Lektüre!
Herzlichst, Martin Filzwieser Chefredakteur
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Inhalt Historische Entwicklung Seite 4 Omega Marine 1932 Seite 6 Omega Seamaster 300 Seite 12 Omega PloProf 600 Seite 16 Omega PloProf 1200m Seite 20 Omega Kaliber 8500 Seite 34 Omega Seamaster Automatic 120m
Seite 36
Omega Planet Ocean Chronograph, Kaliber 9300
Seite 40
Omega Kaliber 9300 Seite 50 Omega Planet Ocean, Kaliber 2500D
Seite 58
Omega Seamaster Professional Seite 68 Technische Hintergrundinformationen
Seite 74
Pflege von Taucheruhren Seite 86 Impressum Seite 90
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Historische Entwicklung (Text: Martin Filzwieser, Fotos Omega) 80 Jahre. 80 Jahre? Wo in aller Welt gab es 1932 schon Taucher? Diese Frage dürfte wohl das erste sein, was dem Leser der Überschrift in den Sinn kommt. Populär wurde der Tauchsport zu Beginn der 1960er Jahre, entwickelte sich in den 1970ern schon zu einem Breitensport, um in den 1980ern weltumspannend ausgeübt zu werden. Aber 1932? Ja, das war das Zeitalter der Tauchpioniere. Vorreiter, wie der Österreicher Hans Hass, wagten damals schon den Sprung ins kalte Nass- und weit darüber hinaus. In einem Zeitalter ohne Dekotabelle (vom Tauchcomputer konnte man noch nicht mal träumen), ohne seriengefertigtes Tauchequipment, alles musste noch in Handarbeit- zumeist in Eigenregie- zusammengebastelt werden, verliebten sich die ersten in die faszinierende Unterwasserwelt. Forscherdrang, Pioniergeist- und leider auch der Krieg- waren die Triebfedern. Die ersten Unterwasser-Gehversuche wurden zumeist mit adaptierten sog. Tauchrettern der U-Boot-Mannschaften, oder Helmtauchanzügen der Schwammtaucher unternommen.
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So selbstverständliche Gegenstände, wie Tauchermaske, Flossen oder Bleigürtel wurden erst nach und nach von diesen Pionieren entwickelt. Und ein Bestandteil durfte letztlich auch nicht fehlen- die Armbanduhr. Zuerst eher weniger für den eigentlichen Tauchgang (die Dekompressionszeiten wurden erst nach und nach „entdeckt“- zumeist durch leidvolle Erfahrung bei Dekompressionsunfällen), als vielmehr als Zeitmesser an Bord eines Tauchschiffes. Aber auch in beobachtender Funktion an Deck eines Schiffes war es von Vorteil, wenn die Uhr wasserdicht war. Musste man doch notfalls selbst ins Wasser springen, um einen Taucher wieder sicher an Bord zu bringen und war auch sonst den Unbilden der Natur immer wieder ausgesetzt. Auch die Anforderungen bei maritimen Militäreinheiten war eine treibende Entwicklungskraft für wasserdichte Uhren.
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Der Startschuss: Omega Marine 1932 (Text: Martin Filzwieser, Bildmaterial Omega) Nach den Zeiten der Entbehrung in der Kriegs- und Zwischenkriegszeit rückten unterschiedliche Freizeitaktivitäten immer mehr in den Fokus der Bevölkerung. Auch Forscherdrang und die Vorläufer des „Individualtourismus“ stellten immer höhere Anforderungen an das technische Equipment. Und natürlich durften Uhren dabei nicht fehlen. Die Notwendigkeit, wasserdichte Uhrgehäuse zu konzipieren, zeigte sich schon in den Kriegsjahren von 1914 bis 1918. Auch der Trend, weg von der relativ geschützt getragenen Taschenuhr zur exponierten Armbanduhr war eine maßgebliche Triebfeder dieser Entwicklungen. Zudem kamen Wassersportarten immer mehr in Mode und auch der Forscherdrang machte vor dem kühlen Nass keinen Halt. Die Abdichtung von Gehäusen stellte die Entwickler vor erhebliche Probleme. Hochwertige Dichtungsmaterialien, wie die heute verwendeten Kautschukmischungen „Nitril“ oder „Viton“ standen noch nicht zur Verfügung. Gerade bei kleinsten Dimensionierungen, wie dem Kronentubus, war es unwahrscheinlich schwierig, eine dauerhafte Abdichtung zu garantieren. Omega entschloss sich daher, dem Gehäuse sozusagen eine zweite Haut zu verpassen. Das eigentliche Uhrgehäuse bekam ein passgenaues, aufschiebbares Übergehäuse, das durch Spannung an die Dichtfläche gepresst wurde. Diese Konstruktion brachte mehrere Vorteile, da die Dichtfläche- und somit die eigentliche Dichtung- relativ massiv ausgelegt werden konnte (im Gegensatz zu einer winzigen Tubusdichtung), der Anpressdruck sehr hoch war- und zudem die eingeschlossene Luft als Isolator diente. So war das im Innengehäuse befindliche Uhrwerk nicht nur vor eindringendem Wasser, Staub und Sand erstklassig geschützt, sondern auch vor klimatischen Beeinträchtigungen durch Hitze oder Kälte. Die Uhr war somit sowohl für den Unterwasser-Einsatz, als auch für Landeinsätze unter erschwerten Bedingungen hervorragend geeignet. Um das Gesamtpaket technisch umzusetzen, und auf die Besonderheiten der Anwendungsbereiche weiter einzugehen, wurden auch die Materialien entsprechend angepasst. Die Dichtung zwischen Innen- und Aussengehäuse war aus gepresstem Leder, das Glas bereits aus künstlichem Saphir, das Gehäuse aus dem damals korrosionsbeständigsten Staybrite-Stahl. Das mit verschraubten Stegen montierte Band war aus seewasserbeständigem Seehundleder- und mit einer Schließe versehen, die manch heutiges Modell vor Neid erblassen ließe. Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 2/2012
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Am 29. Juni 1936 kam es dann zu ersten Prüfungen, durchgeführt durch den Gerichtsvollzieher (in heutigem Sprachgebrauch wohl eher Notar), Leon Graber. Auszug aus dem Prüfprotokoll (Quelle: Omega- Eine Reise durch die Zeit, Seite 319): Erster Versuch: Zwei wasserdichte Uhren von Omega in Gold und eine aus Staybrite-Stahl sind während drei bis 4 Minuten in 85 Grad heißes Wasser eingelegt und anschließend während dreißig Minuten im Genfersee auf eine Tiefe von 73m abgesenkt worden, was bei einer Wassertemperatur von 5 Grad Celsius einem Oberflächendruck von etwa sieben Atmosphären entspricht. Resultat: Die drei Uhren waren alle intakt und haben im Inneren keinerlei Spuren von Feuchtigkeit aufgewiesen. Zweiter Versuch: Die drei erwähnten Uhren sind in 87 Grad Celsius heißes Wasser eingelegt worden und direkt danach in 5 Grad Celsius warmes Wasser eingetaucht worden. Das Resultat war identisch zum ersten Versuch. Weitere Tests wurden noch vom LSRH - Laboratoire suisse de recherches horlogeres in Neueunburg durchgeführt. Dabei wurden die Uhren bei einem Druck von 134,5kg/Quadratzentimeter (entsprechend 135m Wassertiefe) 14 Stunden lang in Wasser eingelegt. Nach dieser Behandlung konnte keinerlei Feuchtigkeit im Gehäuse gefunden werden.
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Auch im praktischen Einsatz konnte die Uhr vollständig überzeugen. So schreibt der Filmemacher Ralph Kaen am 1. März 1937: „Während den letzten 5 Monaten hat meine wasserdichte Omega mehr als 40.000 Meilen zur See, zu Land und in der Luft zurückgelegt. Ich habe die Uhr bei Temperaturen von 45 Grad Celsius im Schatten in den Dschungeln von Malaysia und Siam getragen und sie hat Tropenstürme und die erdrückende Sonnenhitze in den Wüsten in Arabien und Palästina überlebt. Zudem hat sie mit mir auch gebadet und sie hat mir wie am ersten Tag immer die genaue Zeit angegeben. Das Tragen einer Armbanduhr stellt diese bei meiner Tätigkeit vor äusserst große Anforderungen. Ich kann mit aller Aufrichtigkeit sagen, dass meine Uhr aussergewöhnliche Qualitätsprüfungen bestanden hat!“ (Quelle: Omega- Eine Reise durch die Zeit) Diese aussergewöhnliche Uhr, die 1930 zum Patent angemeldet wurde (Nr. 146.310), kam schließlich 1932 in den Handel und legte den Grundstein für die Entwicklungen von Omega für künftige Sport- und Taucheruhren. (Die Uhr war sogar so erfolgreich, dass Tiffany und Cartier das Modell unter eigenem Namen in den Handel brachten und das Modell rund 75 Jahre später nochmals in der Museumskollektion aufgelegt wurde.) Ein Grundstein, der nicht nur Verpflichtung, sondern auch Ansporn für späteren Entwickler sein würde- und einige der erfolgreichsten Taucheruhren der Geschichte hervorbrachte.
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1957 war ein besonderes Jahr für Uhrenliebhaber. Die
Omega Seamaster 300 wurde der Öffentlichkeit präsentiert.
Sie hatte bereits das typische „Taucheruhrendesign“, das bis heute das Kennzeichen aller Taucheruhren ist, also ein rundes Stahlgehäuse mit drehbarer Lünette und Zeitmarkierungen, um die Tauchzeit zu messen. Die Seamaster 300 hatte noch keine durchgehende Minuterie, sondern Markierungen alle 5 Minuten, mit Zahlenangaben alle 10 Minuten. Der Startpunkt war bereits mit Leuchtmasse ausgelegt- und so auch im Dunkeln ablesbar.
Weitere Meilensteine der Omega Taucheruhren (Text: Martin Filzwieser, Bildmaterial Omega)
Das Gehäuse war trotz unverschraubter (Spezial-) Krone bis zu einer Wassertiefe von 200m wasserdicht und überstand auch problemlos einen Unterdruck bis in eine Höhe von 32.000 Metern. Das gewölbte Glas wurde auf die 3fache Normaldicke gebracht, die Drehlünette mit Rasten und Klinken (Rubinkugeln) versehen. Als Leuchtmasse diente Radium. Das bewährte Kaliber 28 RA SC -501 sorgte für die korrekte Anzeige der Zeit. Ein verwirrender Name.... Wieso nennt man ein Modell „300“, wenn es doch bloß „200m“ wasserdicht ist? Der Grund lag darin, dass die damaligen Prüfgeräte lediglich einen Druck bis 200m wassertiefe simulieren konnten. Das Gehäuse war jedoch für einen deutlich höheren Druck ausgelegt, der jedoch sozusagen nicht „bewiesen“ werden konnte....also entschloss man sich, durch die Namensgebung diesen Umstand zu verdeutlichen.
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Die Uhr war nicht nur bei den Berufstauchern beliebt, für die sie eigentlich gedacht und entwickelt worden war, sondern auch bei der immer größer werdenden Schar an Hobbytauchern. Das hatte (vor allem für spätere Sammler) den unangenehmen Nebeneffekt, dass dieses Modell zu den meistgefälschten Uhren der Geschichte gerechnet wird. Originale Modelle sind höchst selten und mittlerweile sehr teuer. Anfangs wurde das Modell übrigens mit einer rückwärtszählenden Lünette angeboten. Im Taucheinsatz erwies sich diese Einteilung jedoch als weniger geeignet, weshalb ab 1959 die noch heute verwendete direkte Skalierung verwendet wurde.
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Die Omega Seamaster 600 „PloProf “ (Text: Martin Filzwieser, Bildmaterial Omega) Diese Uhr ist wohl das Highlight der gesamten Taucheruhrenkollektion bis heute. Trotz vieler Modernisierungen der aktuellen Modelle ist das „Original“ der Stahl gewordene Inbegriff einer professionellen Taucheruhr. Es gab wohl keine andere Taucheruhr in der Geschichte, die für so viel Aufregung sorgte, wie die PloProf. Bis zum Erscheinen dieser Uhr im Jahr 1970 (patentiert 1967) wurden nahezu alle Taucheruhren aus bestehenden Uhrenlinien heraus lediglich „adaptiert“. Die PloProf war nun die erste Uhr, die ausschließlich und ganz speziell für den Berufstaucher entwickelt worden war. Kein Stein blieb auf dem anderen, um den Anforderungen der Branche in jeder denkbaren Hinsicht gerecht zu werden. Das Gehäuse wie ein Tresor, gasdicht, funktional bis ins kleinste Detail, markant, groß...und in vieler Augen „hässlich“. Heutzutage würde man wohl sagen, eine Uhr mit „Spalterpotential“. Denn genau das war sie. Das überdimensionierte, kantige und martialische Gehäuse wirkte wie von einem anderen Planeten. Und in vieler Hinsicht war sie das auch. Kein anderer Hersteller hatte für ein Serienmodell bislang so viel Entwicklungsaufwand betrieben, um eine Uhr gegen das Eindringen von Wasser und Helium abzusichern. Die Ablesbarkeit setzte genauso neue Maßstäbe, wie die Bedienung und die Druckfestigkeit. Die Angabe von „nur“ 600m war massiv tiefgestapelt. Im praktischen Einsatz konnte die Uhr problemlos Drücke bis über 100bar widerstehen, im Labor setzte erst ein Druck von 137bar die Grenze.
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Die Gehäusekonstruktion setzt bei herkömmlichen Uhren der Widerstandskraft enge Grenzen. Schon bei einer Wassertiefe von 250m lastet ein Druck von 25kg/Quadratzentimer, oder, bezogen auf das ganze Gehäuse, ein Gewicht von 500kg auf der Uhr. Dass relativ dünnwandige normale Uhrgehäuse daher zwangsläufig nachgeben, musste eine neue Lösung gefunden werden. So wurde das Gehäuse einteilig aus einem massivem Stahlblock herausgefräst. Es gibt also keinen Gehäuseboden, der die Stabilität beeinträchtigen würde. Das chemisch gehärtete, entspiegelte Mineralglas wird mit 120kg in das Gehäuse eingepresst und mit einem verschraubten Ring gesichert.
Taucher der französischen Berufstauchergesellschaft verwendeten die Uhr im Rahmen der Operation „Janus“, wobei sie 8 Tage lang in 253m Tiefe verbrachten. Um die Uhr auch in absoluter Dunkelheit ablesen zu können, waren Zeiger, Indize und Lünettenmarkierungen mit Tritium ausgelegt. Die mittels Druckknopf gesicherte Lünette konnte stufenlos in beide Richtungen verstellt werden. Das Design des Minutenzeigers gilt noch heute als richtungsweisend und gab dieser Form sogar den Namen „Plongeur-Zeiger“. Das Kaliber 1002 war die zuverlässige Antriebsquelle dieser Uhr.
Selbst bei einem angelegten Druck von 60bar widersteht es dem Aufprall einer 500 Gramm schweren Masse aus einer Höhe von 25cm. Die Krone wird mittels einer Kompressionsschraube an die Dichtungen gepresst und ist direkt in den Kronenschutz eingelassen. Zudem ist die Position bei 9 Uhr ein weiterer Garant, um Beschädigungen oder Fehlbedienungen zu minimieren. Durch diese Maßnahmen wurde das Gehäuse nicht nur extrem druckfest, sondern auch dermaßen gasdicht, dass die Luft aus einem entleerten Gehäuse 1000 Jahre benötigen würde, um das Gehäuse wieder zu befüllen. Besonders beeindruckend war ein Test durch die Tauchergesellschaft Selco Pte. Ltd in Singapore, die die Uhr 22 1/2 Stunden bei Wasserüberdruck und 87 Stunden in einer Gasatmosphäre testete, mit ätzenden Chemikalien traktierte und zudem von 10m Höhe auf eine Stahlplattform fallen ließ....alles ohne bleibende Schäden. 18
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Omega PloProf 1200M -das Remake(Text und Bildmaterial: Martin Filzwieser)
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Preis/Leistung: +++++ Uhrwerk: +++++++ Gangergebnisse: +++++++ Geh채use: +++++ Band: +++++ Gesamtsumme: 29 (hervorragend) Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 2/2012
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2009 wurde die Neuauflage der legendären Seamaster 600 von 1970 präsentiert. Das weckte natürlich entsprechende Erwartungen. Die historische Version war eine der ganz wenigen Taucheruhren der Geschichte, die ausschließlich für den Taucheinsatz konzipiert wurden. Eine der obersten Prioritäten war dabei die Möglichkeit des Einsatzes beim Sättigungstauchen. Die Entwickler lösten dieses Problem denkbar elegant mit einem einteiligen Monocoque-Gehäuse mit einer sehr eigenwilligen Kronenkonstruktion. Auf diese Weise wurde ein gasdichtes Gehäuse erreicht, das Eindringen von Helium also unterbunden. Zu diesem Zeitpunkt eine absolute Novität- und eine hohe konstruktive und fertigungstechnische Herausforderung. Das Kaliber 1002 bildete die werktechnische Ausstattung. Ein weiteres herausstechendes Merkmal war die beidseitig drehbare Lünette mit der markanten Verriegelung/Entsperrung mittels Druckknopf. So ausgestattet, eroberte sich dieses Modell die Gunst der professionellen Taucher, begünstigt auch durch die Zusammenarbeit Omegas mit Comex. Die nahezu ausschließliche Verwendung dieses Modells durch Berufstaucher führte letztlich zum Spitznamen „PloProf “ (abgek. für Plongeur Professionel). Mit einer garantierten Druckfestigkeit bis 600m Wassertiefe (was massiv tiefgestapelt war), der gasdichten Konstruktion, perfekter Ablesbarkeit durch den markanten Minutenzeiger und der mit Leuchtziffern versehenen Lünette wurde sie diesem Anspruch auch gerecht. Dieses schwere Erbe tritt nun die Seamaster PloProf 1200 M an. Eines vorweg: Der Spagat zwischen Modernisierung und Erhalt der Eigenschaften des Vorläufers ist nur teilweise gelungen. Allerdings ist dieser Testbericht kein Vergleichstest „alt vs. neu“, sondern er behandelt ausschließlich das neue Modell. Ich nehme mir jedoch die Freiheit heraus, auf diverse Unterschiede in der Konstruktion am Rande einzugehen.
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Der Tresor am Handgelenk. So könnte man wohl am besten den Eindruck beschreiben, den dieses Gehäuse beim Betrachter hinterlässt. Ein massiver Stahlklotz, sowohl optisch, als auch haptisch. Dass das Uhrwerk hinter diesen Stahlwänden Schaden nehmen könnte, ist nahezu unvorstellbar. Schon die Ausmaße von rund 55x48x18mm im Querformat und das schiere Gewicht von etwa 220g am Kautschukband lassen einen nachhaltigen Eindruck entstehen. Erstaunlicherweise trägt sich die Uhr besser als erwartet. Das Werk ist um 180 Grad versetzt montiert, wodurch die Krone bei der 9 zu finden ist. Die Kronenkonstruktion selbst ist eine direkte Fortsetzung des Tresorgedankens. Sie ist sozusagen direkt in das Gehäuse integriert und überragt lediglich an der Ober- und Unterseite minimal den Kronenschutz. Der Kronenschutz selbst wird mit der Krone herausgeschraubt und ist in zwei massiven Führungen gelagert. Ein unbeabsichtigtes Öffnen ist so ausgeschlossen, ebenso eine Verletzung des sehr rustikalen Gewindes, selbst bei geöffneter Krone. Rein technisch ist das eine tolle und aufwändige Sache- der Bedienungsfreundlichkeit ist es aber sehr abträglich.
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Da sich der Kronenschutz mit der Krone gemeinsam aus dem Gehäuse bewegt hat man nie direkten Zugang zur Krone- und die Angriffsflächen sind -trotz der sehr großen und griffigen Krone- sehr klein. So kann man die Krone nur in relativ kleinen Schritten lösen und schabt an den scharfen Innenkanten des Kronenschutzes dabei die Haut von den Fingerkuppen, was über kurz oder lang zu einer entsprechenden Verschmutzung dieses Bauteils führt. Glücklicherweise verfügt die Uhr über eine Gangautonomie von gut 60 Stunden, weshalb man diesen Vorgang wahrscheinlich nur 1x pro Monat zur Datumskorrektur durchführen muss. Ohne die Schutzfunktion zu beeinträchtigen, ließe sich dieser Umstand leicht dadurch korrigieren, wenn die Innenkanten des Kronenschutzes nach Innen hin abgerundet würden. In Anbetracht der sowieso schon aufwändigen -und damit teuren- Fertigung des Gehäuses also eine Kleinigkeit, die vielen Besitzern den Umgang mit der Uhr sehr erleichtern würde. An der rechten Gehäuseflanke befindet sich wieder der typische Entriegelungsknopf der Lünettensperre in seinem Gehäuse. Dabei handelt es sich um einen massiven Stahlstift, der mit orange eloxiertem Aluminium ummantelt ist. Die Betätigung erinnert ein Bisschen an die Drücker eines Chronographen. Nach Überwindung eines gut definierten Druckpunktes lässt sich die Lünette in 60er Schritten beidseitig verstellen. Mit etwas Fingerakkrobatik gelingt auch das einhändige Verdrehen der Lünette. An der Unterseite des Drückergehäuses ist nun das Heliumventil integriert, das die Vorgängerin erst gar nicht benötigt hatte. Immerhin hat Omega hier dazugelernt und es vollautomatisch ausgelegt (anders beispielsweise bei der Seamaster Planet Ocean, wo nach wie vor ein manuelles Ventil zum Einsatz kommt). Das Gehäuse ist nun (im Gegensatz zum Vorgänger) mehrteilig ausgeführt. Man muss Omega aber zugute halten, dass die Konstruktion wirklich durchdacht - und mit herkömmlichen „Taucheruhren“ kaum zu vergleichen ist.
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So wird der massive Stahlboden konisch in den Gehäusemitteilteil eingesetzt und mit einem Sicherungsring unter Druck gesetzt. So entsteht eine große, stabile Dichtfläche, die keinerlei Querbelastung ausgesetzt ist (wie beim Eindrehen von herkömmlichen Vollgewindeböden). Der vollkommen flache Boden ist aufwändig graviert. Diese Gravur- oder besser gesagt- die starke Strukturierung mit Rillen, die am Tauchanzug für einen guten, unverrückbaren Halt sorgen soll, führt laut diverser Benutzerberichte im Laufe der Zeit zu nicht ganz so optimalen Trageeigenschaften, speziell auf nasser Haut. Ich konnte im Tragetest keine Beeinträchtigung feststellen. Vermutlich kommt dieser Effekt eher bei schmalen Handgelenken und lockerer Trageweise zum Vorschein. Die mattierten Flächen werden von polierten Kanten gefasst. Insgesamt ist die Verarbeitung auf sehr hohem Niveau, der dem Charakter der Uhr entspricht. Am oberen Ende ist das gut 4mm starke Saphirglas für die hohe Druckfestigkeit von 120bar (zuzüglich 25% Sicherheitsreserve laut ISO) verantwortlich. Das plane Saphirglas ist beidseitig farblos entspiegelt und sorgt so für einen ungetrübten Blick auf das (in diesem Falle) reinweiße Zifferblatt. Vielfach wird eine äussere Entspiegelung bei „Toolwatches“ eher mit Skepsis betrachtet. Dass das nicht ganz grundlos ist, beweisen viele Berichte von zerkratzten Entspiegelungsschichten. Omega verwendet hier jedoch eine sehr harte, farblose Entspiegelung. Im Tragetest, der gut ein Monat in Anspruch nahm, konnten jedenfalls keinerlei Defekte ausgemacht werden. Auch die in der Vergangenheit mit diesen Entspiegelungen gesammelten Erfahrungen brachten von meiner Seite keine negativen Aspekte zu Tage- ganz im Gegenteil. Dass gerade so ein starkes Saphirglas nahezu schwerelos und unsichtbar über dem Zifferblatt „schwebt“, ist schon beeindruckend. Umrahmt wird das Glas von der schon eingangs erwähnten beidseitig drehbaren Lünette. Im Gegensatz zum historischen Modell (Bakeliteinlage) besteht diese nun aus Edelstahl mit Saphirglaseinlage. Beim Testmodell ist die komplette Lünetteneinlage mit Leuchtmasse versehen (und nicht die Beschriftung). Die Ablesbarkeit ist entsprechend, nämlich erstklassig.
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Das strahlend weiße Zifferblatt der Testuhr ist einerseits ein echter Eyecatcher, andererseits auch mit diversen Nachteilen behaftet. Hinsichtlich Ablesbarkeit schenken sich die schwarze und weiße Version wohl nichts- die ist bei beiden vorbildlich. Aber zum strahlenden, sehr kühlen Weiß lässt sich im Alltag kaum passende Kleidung finden....jedenfalls dürfte die konservative männliche Käuferschaft eher die schwarze Version bevorzugen. Dieser Umstand ist natürlich Geschmackssache- und findet auch keinen Eingang in die Bewertung. Die Indizes sind nun gefasst und samt und sonders mit intensiv strahlender Leuchtmasse ausgelegt. Nachts erhält man so eine blaugrün schimmernde „Taschenlampe“ fürs Handgelenk. Die Zeiger sind sehr massiv aus Stahl gearbeitet. Der typische „PloProf-Zeiger“, also der markante, vielfach kopierte, orange Minutenzeiger ist (passend zum Entriegelungsknopf der Lünette) eloxiert und dominiert das gesamte Zifferblatt. Die Länge ist optimal und überstreicht die Minuterie fast bis zum Zifferblattrand. Das Einstellen und Ablesen der Uhrzeit ist somit ein Kinderspiel- selbst für Fehlsichtige. Mittlerweile bietet auch das Zifferblatt eine Menge Lesestoff, der allerdings größtenteils in sehr zarter Schrift - und dadurch kaum störend- aufgebracht ist. Das Logo ist massiv und aufgesetzt. Stunden- und Sekundenzeiger kommen ohne Eloxierung aus, sind aber ebenfalls mit Leuchtmasse ausgelegt, bzw. bestückt. Die Verarbeitung und Ausführung sind der Preisklasse angemessen.
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Omega Kaliber 8500 (Text: Martin Filzwieser, Foto: Omega) Dieses Werk stellt den vorläufigen Höhepunkt (abgesehen vom neuen Chronographenkaliber 9300) der Uhrwerke mit Co-Axialer Hemmung dar. Viel diskutiert und mit Argusaugen beobachtet, sorgte dieses Uhrwerk schon für viele Diskussionen in einschlägigen Publikationen. Ich persönlich halte es für eines der besten vollmechanischen 3-Zeiger-Werke am Markt- und zwar preisunabhängig, was sich auch im entsprechenden Kurzartikel von www.Zeiteisen.at „Die beste Uhr“ entsprechend niederschlägt. War das Kaliber 2500 noch ein gewisser Kompromiss, was die Integration dieser neuen Hemmung anbelangt, so wurde das 8500 vollkommen neu entwickelt. Dass sich Omega dafür nahezu 10 Jahre Zeit gelassen hat, beweist die Ernsthaftigkeit des Herstellers, einen absoluten Meilenstein der Uhrwerkstechnik zu verwirklichen. Herausgekommen ist letztlich ein sehr modern und „technisch“ wirkendes Kaliber, dessen Eigenschaften in weiten Teilen über denen der Konkurrenzprodukte liegen. Zuverlässigkeit, Ganggenauigkeit und Robustheit sind über jeden Zweifel erhaben. Laut einer glaubhaften Aussage von Peter Saunier (Leiter des weltweiten Omega-Service) in einem persönlichen Gespräch, ist es das zuverlässigste Uhrwerk der Marke. Betrachtet man das Werk näher, wird auch klar, warum das so ist. Bei der gesamten Konstruktion läuft letztlich alles auf Reibungs - und somit Kraftaufwandund Verschleissminimierung hinaus. Der dabei getriebene Aufwand ist in dieser Preisklasse einzigartig. Defakto alle beweglichen Teile sind mit Steinlagern versehen, was zu einer beachtlichen Summe von 39 Steinen führt. Die beiden Federhäuser sind DLC-beschichtet um Reibungsverluste zu minimieren. Extrem geringe Toleranzen bei der Montage tun ein Übriges, neuartige Legierungen für diverse Bauteile unterstützen ebenfalls diese Zielsetzung. Ein geteiltes Rotorlager aus Keramik ist ebenso Bestandteil dieser Bestrebung und sorgt gleichzeitig für eine erhöhte Stoßsicherheit. Um das Ganze abzurunden, wurde die Hemmung gegenüber dem 2500 stark modifiziert, und in 3 Etagen (statt 2 beim 2500) aufgebaut. Die Ganggenauigkeit und vor allem die Gangstabilität sind mehr als beeindruckend.
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Betrachtet man die Zeitwaagendiagramme, mit den vollkommen geraden Linien ohne irgendwelche Ausreisser kommt man schon ins Schwärmen. Eine ähnliche mechanische Laufruhe konnte ich bis dato nur bei einem einzigen anderen Werk der Luxusklasse beobachten. Die Lageabweichungen sind denkbar gering, und betragen maximal 2 Sekunden. Am Handgelenk läuft die Uhr mit +1 Sekunde, auf der Zeitwaage zwischen 0 und +2 Sekunden. Ein weiterer Vorteil dieses Uhrwerks ist die Schnellverstellung des Stundenzeigers, ohne das Werk anhalten zu müssen. So kann man bei Reisen schnell die benötigte Zeitzone ohne Zeitverlust einstellen- und auch das Datum vor- und rückwärts korrigieren. Die Finissage entspricht bereits der Luxusklasse. Abgesehen von der Einschränkung durch die Kronenkonstruktion ist auch das Aufziehen der beiden Federhäuser ein Genuss. Würde sich nicht der sichtbare Erfolg anhand des anlaufenden Uhrwerks einstellen, würde man meinen, es gibt gar keine Federhäuser. Man spürt lediglich den Widerstand der Tubusdichtungen. Beide Federhäuse sorgen letztlich für eine Gangreserve von gut 60 Stunden. Die Testuhr war mit einem weißen Kautschukband bestückt. Dieses sehr massive, gut 5mm starke, aber trotzdem anschmiegsame Band passt gut zum Einsatzzweck dieser Uhr. Trotzdem ist es haptisch kein Vergleich zum ebenfalls lieferbaren Milanaiseband. Es ist daher -vor allem preislich- sinnvoll, die Uhr mit Stahlband zu bestellen und das Kautschukband nachzurüsten. Sehr erfreulich ist, dass dieselbe Schließe zum Einsatz kommt, wie beim Stahlband. So eine ausserordentlich massive, schön gearbeitete Faltschließe mit Sicherungsdrückern und gut 20mm Feinstverstellung sollte bei jeder Uhr dabei sein. Trotz der enormen Ausmaße, die perfekt zum Gehäuse passen, trägt es sich sehr angenehm. Ein großer Vorteil der Feinsteinstellung ist auch der, dass man sie problemlos jederzeit aufschieben kann und sie sich auch bei am Arm befindlicher Uhr schnell, und ohne die Schließe zu öffnen, zusammenschieben lässt. Abgesehen von der Farbgebung des Zifferblattes und des Kautschukbandes kann man der Uhr sehr wenig ankreiden...und auch das sind Fragen des persönlichen Geschmacks. Was die Eigenschaften des Gehäuses an sich anbelangt, hat die Uhr gegenüber dem historischen Vorbild definitiv an Raffinesse verloren. Auf der anderen Seite überwiegen jedoch die positiven Änderungen, wie das Uhrwerk, das Band samt Schließe, Saphir- statt Kristallglas, erhöhte Druckfestigkeit, Lünetteneinlage (Saphir statt Bakelit), Lünettenentriegelung (Stahl/Aluminium statt Plastik). So ist es Omega tatsächlich gelungen, eine wiederum sehr eigenständige, tatsächlich auch professionell verwendbare Taucheruhr zu schaffen. Insgesamt ist die Neue doch die Bessere......es fehlt ihr bloß (noch) der Mythos des „Originals“. Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 2/2012
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Text: Martin Filzwieser, Bildmaterial: Omega
Den ersten Taucherchronographen stellte Omega 1972 in Form der
Omega Seamaster Automatic 120m vor.
Die Dichtungen der Drücker wurden so weit modifiziert, dass eine Bedienung derselben bis zur maximalen Tiefe von 120m problem- und gefahrlos möglich war. Über dieses Merkmal verfügen auch alle heute erhältlichen Chronographen der Seamaster Taucheruhrenlinie. Ist diese Funktion noch heute sehr selten, so war sie 1972 eine echte Sensation. Die Chronographenfunktion ist enorm hilfreich beim Einhalten der Dekompressionszeiten, ohne die Lünette verstellen zu müssen. Als Antrieb diente das Kaliber 1040. Auch dieses Modell ist mittlerweile ein gesuchter Klassiker, der zudem mit einer hohen Alltagstauglichkeit aufwartet.
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Die Neuzeit.... Omega Planet Ocean Chronograph, Kaliber 9300 (Text und Bildmaterial: Martin Filzwieser)
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Omega Planet Ocean Chronograph, Kaliber 9300 Nach Jahren des Wartens war es 2011 endlich so weit. Omega stellte die Planet Ocean Modellserie auf reinrassige Manufakturkaliber um. Doch nicht nur die Technik, auch die Optik erfuhr einige Modifikationen. Die Modelle wurden erheblich massiver und sportlicher, als die Vorgängerversionen. Waren die Chrono-Modelle des Jahres 2010 noch eine echte Mischung aus Dress- und Sportuhr, so zeigen sich die aktuellen Modelle deutlich sportiver. Nicht nur der Zuwachs an Gehäusehöhe und Gewicht (bei den Stahlmodellen), auch die Gestaltung des Zifferblattes mit der neuen Anordnung der Totalisatoren und den im Vergleich stärkeren Zeigern machen den Unterschied deutlich. Diese Modelle wollen sichtlich als echte Taucheruhren ernstgenommen werden. Die Verarbeitung ist auf bekannt gutem Niveau, einzig die Drückerbetätigung hat etwas gelitten- sie ist deutlich strammer als beim Vorgänger. Insgesamt machen die Uhren einen sehr harmonischen Eindruck, wenngleich sie durch das neue Design sicherlich eine andere Zielgruppe ansprechen. Haptisch interessant ist die 120er Rastung der Keramiklünette. Schön gearbeitete Bänder runden den Gesamteindruck ab. Ebenfalls ein schönes Detail: Durch den großflächigen Glasboden, der erstaunlicherweise auf wenig Gegenliebe bei den Fans der Modellserie stößt, kann man das neue Werk in seiner ganzen Pracht bewundern.
Trotz der Ausmaße (45,5x18mm) ist das Tragegefühl sehr angenehm. Die Titanversion profitiert hier zusätzlich vom geringen Gewicht, wobei so große Uhren durchaus „spürbar“ am Arm sein dürfen.
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Preis/Leistung: +++++++ Uhrwerk: +++++++ Gangergebnisse: +++++++ Geh채use: +++++ Band: +++++ Gesamtsumme: 31 (hervorragend) 46
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Das absolute Highlight dieser Uhr ist natürlich das neue Chronographenkaliber, das im folgenden Kapitel sehr umfangreich beschrieben wird. In der Praxis erweist es sich als extrem ganggenau, wie schon zuvor das Kaliber 8500. Im Gegensatz zu diesem wurde die Rotorlagerung allerdings auf Kugellager aus Keramik (vs. geteiltem Gleitlager aus Keramik beim 8500) umgestellt. Technische Gründe dürfte es dafür keine gegeben haben- vielmehr wurde damit versucht, die Bauhöhe des Chronographenkalibers zu senken. Auf der Zeitwaage lief das Werk im Bereich von -1 bis +1,8 Sekunden, bei nahezu konstanter Amplitude zwischen hängenden und flachen Lagen (254/257) und ohne jeden Abfallfehler. Diese niedrigen Amplitudenwerte sind typisch für die Kaliber 8500 und 9300, ebenso die hohe Ganggenauigkeit. Am Handgelenk lief die Uhr ohne sichtbare Abweichung über den Zeitraum von einer Woche. Dass durch die neue Anordnung der Totalisatoren- gerade bei einer Taucheruhr wichtig- die Ablesbarkeit enorm gewonnen hat, ist ein weiterer Bonus dieser Uhr. Gerade zur Tauchzeitmessung ist die neue Anordnung nahezu ideal. Minutengenau über zwölf Stunden, ohne mühsam addieren zu müssen. Zudem dürfen die Drücker bis zur maximalen Tauchtiefe jederzeit betätigt werden, weshalb die Chronographenfunktion hier besonders willkommen ist- und eigentlich die Drehlünette ersetzen könnte. Eigentlich deshalb, da die Drücker nicht verschraubbar sind- was in diesem Fall erforderlich wäre, um eine ungewollte Betätigung aus Sicherheitsgründen (nicht für die Uhr, sondern den Taucher) zu verhindern (bspw. beim Anstoßen an Korallen udgl.). Hätte die Uhr auch noch ein automatisches Heliumventil wäre das Glück des Tauchers beinah perfekt. In Summe hat das Modell durch diese Aufwertungen stark gewonnen, vor allem, wenn sie tatsächlich zum Tauchen verwendet wird. Die Uhr erhält verdient (mit 3 absoluten Top-Werten) die zweithöchste Wertung aller bisher getesteter Uhren!
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Omega Kaliber 9300 Start in eine neue Zukunft (Bilder und Text: Omega)
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Das Co-Axial Kaliber 9300/9301 von OMEGA läutet die nächste Phase der Revolution der mechanischen Uhrenherstellung ein, die im Jahr 1999 mit OMEGAs Einführung der Co-Axial Hemmung begann. Das neue Uhrwerk bietet nicht nur überragende Zeitnahmeleistung, sondern ist das erste exklusive hauseigene Co-Axial Kaliber von OMEGA, das mit einer Chronographenfunktion ausgestattet ist. Der innovative Chronograph mit Säulenradmechanismus verfügt bei 3 Uhr über ein Hilfszifferblatt, auf dem die Zähler für 12 Stunden und 60 Minuten gleichzeitig untergebracht sind. Die vertraute Zeigeranordnung erinnert an die der Stunden- und Minutenzeiger auf dem Hauptzifferblatt und ermöglicht so ein intuitives Ablesen des Chronographen. Der Chronograph verfügt zudem über eine zentrale Chronographensekunde sowie eine kleine Sekunde auf dem bei 9 Uhr angebrachten Hilfszifferblatt. Die beiden Chronographendrücker arbeiten völlig unabhängig voneinander – dementsprechend besteht kein Risiko einer unbeabsichtigten Betätigung des Chronographenmechanismus. Genau wie alle anderen hauseigenen Co-Axial Uhrwerke von OMEGA ist auch das Kaliber 9300/9301 mit einem dekorativen Muster versehen, das unter der Bezeichnung „Genfer Streifen im Arabeskenmuster” bekannt ist. Die Zeitzonenfunktion des Uhrwerks bedeutet, dass der Stundenzeiger eingestellt werden kann, ohne dass dabei die Uhr angehalten werden muss - eine besonders nützliche Funktion für Reisende. Auch dieses Werk ist mit einer Unruh-Spiralfeder aus Silizium ausgestattet. Silizium ist antimagnetisch und wird daher nicht durch Magnetfelder beeinflusst. Diese Eigenschaft in Kombination mit den ausgezeichneten Federeigenschaften von Silizium ergibt Spiralfedern mit verbesserter chronometrischer Leistung, die aus einem Silizium-Wafer geätzt werden. Silizium hat ausserdem eine sehr geringe Ermüdung und altert nur sehr langsam. Die Kombination aus Co-Axial Technologie und Unruh-Spiralfeder aus Silizium ist derart zuverlässig, dass OMEGA auf seine Uhren mit Co-Axial Kaliber und Spiralfedern aus Silizium eine uneingeschränkte Garantie von vollen vier Jahren gewährt. Die OMEGA Co-Axial Hemmung OMEGAs Lancierung der ersten Co-Axial Hemmung im Jahre 1999 war der Startschuss zu einer Revolution der modernen Uhrentechnik. Es war die erste neu erfundene praktische Uhrenhemmung der letzten 250 Jahre. Die Komponenten der OMEGA Co-Axial Hemmung unterscheiden sich erheblich von der Schweizer Ankerhemmung, die lange Zeit Grundsäule der Uhrenindustrie war: sie besteht aus einer Unruhrolle, die mit einer Palette und einem Hebelstein versehen ist, einem Anker mit drei Paletten und einem Co-Axial Hemmungsrad mit drei Ebenen, bestehend aus dem Co-Axial Rad, dem Co-Axial Trieb und dem Zahnrad-/ Übertragungstrieb zur Verbindung mit dem Zwischenrad und dem Räderwerk.
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Die Vorteile der Co-Axial Hemmung Die Hauptvorteile dieser Anordnung treten deutlich hervor, sobald man sie mit der Schweizer Ankerhemmung vergleicht. Bei jeder Uhrenhemmung muss die Energie an den Schwingungserzeuger übertragen werden. Diese Energie hält die Frequenz des Schwingungserzeugers konstant. Bei der Schweizer Ankerhemmung gleitet der Zahn des Ankerrades bei jedem Impuls entlang der geneigten Oberfläche der Palette. Diese gleitende Bewegung erzeugt ein erhebliches Mass an Reibung, die eine optimale Schmierung unerlässlich macht, wenn die Hemmung reibungslos funktionieren soll. Im Gegensatz dazu erfolgt die Energieübertragung bei einer Co-Axial Hemmung von OMEGA mittels radialer Impulse. Die kleineren Kontaktflächen und die Stossbewegung reduzieren die Reibung innerhalb der Hemmung im Vergleich zur Gleitbewegung der Ankerhemmung erheblich. An den Schmierstellen entsteht weniger Verschleiss, wodurch sich die Wartungsintervalle deutlich verlängern. Impulse sowohl im Uhrzeigersinn als auch gegen den Uhrzeigersinn werden in einer Schweizer Ankerhemmung indirekt vom Hemmungsrad aus über den Anker an die Unruhrolle weitergegeben. Die Folge ist ein erheblicher Energieverlust. Bei der OMEGA Co-Axial Hemmung wird der im Uhrzeigersinn gegebene Impuls direkt durch die Zähne des Hemmungsrades an die Palette der Unruhrolle weitergegeben. Die Co-Axial Hemmung zeichnet sich daher durch eine grössere mechanische Effizienz aus, die wiederum eine höhere Gangstabilität gewährleistet. Die Co-Axial Hemmung und die freie Unruh-Spiralfeder Die Co-Axial Hemmung von OMEGA wird zusammen mit einer freien Unruh-Spiralfeder eingesetzt. Die Ganggenauigkeit der Uhr kann durch eine Veränderung des Trägheitsmoments der Unruh eingestellt werden, statt durch Anpassung der aktiven Länge der Spiralfeder mittels der Rückerstifte. Diese Anpassung erfolgt mit Mikro-Regulierschrauben aus Gold auf dem Unruhreif. Die Konstruktion aus Co-Axial Hemmung und freier Unruh-Spiralfeder ohne Rücker verbessert die Stossfestigkeit und vermeidet Störungen. Während einige Vorteile der Co-Axial Hemmung von OMEGA unmittelbar zum Tragen kommen, machen sich andere erst mit der Zeit bemerkbar. Dazu zählen etwa längere Wartungsintervalle und eine überragende chronometrische Leistung, die über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen bleibt. Ein Chronograph für das 21. Jahrhundert Das Co-Axial Kaliber 9300/9301 setzt das Engagement für die innovative OMEGA-Technologie fort, die im Jahr 1999 eingeführt wurde. Dank des Chronographenwerks mit Säulenradmechanismus, seiner überragenden Zuverlässigkeit und 4 Jahren Garantie hält es das Versprechen des englischen Uhrmachers George Daniels, dem Erfinder der Co-Axial Hemmung. Er sagte voraus, dass die Co-Axial Technologie die „Beliebtheit mechanischer Uhren in das 21. Jahrhundert hinein und darüber hinaus aufrechterhalten werde.“ Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 2/2012
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Alle Bilder entstanden in der 2012 erÜffneten Produktionsstätte in Grenchen.
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Preis/Leistung: +++++ Uhrwerk: +++++ Gangergebnisse: +++++ Geh채use: ++++ Band: +++ Gesamtsumme: 22 (sehr gut) 58
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Die Smarte Omega Planet Ocean, Kaliber 2500D (Text und Bildmaterial: Martin Filzwieser)
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---Die folgende Beschreibung gilt für das Stahlmodell- und nicht für die abgebildete Variante mit Goldgehäuse-Die Seamaster Planet Ocean ist eines der begehrtesten Volumenmodelle der Marke Omega. Das ist eigentlich nicht verwunderlich, wenn man sich die Qualitäten dieser Uhr vor Augen führt. Das markante Design vereint sowohl sportliche, als auch elegante Elemente, die diese Uhr für nahezu jeden Einsatzzweck geeignet erscheinen lassen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie dem Kino-Agenten „James Bond“ als Einsatzuhr dient. Dieses Modell ist sowohl Technologieträger als auch Arbeitspferd. Der günstige Preis und die hervorragende Ausstattung machen diese Uhr zu einer wirklich empfehlenswerten Anschaffung. Als Weiterentwicklung der Seamaster Professional wurden dem Gehäuse einige Verbesserungen zuteil. So konnte beispielsweise die Druckfestigkeit (respektive die mögliche Tauchtiefe) von 30 auf 60 ATM gesteigert werden, ohne das Volumen signifikant zu erhöhen. Leider weist das Gehäuse noch immer ein manuelles Heliumventil bei der 10 auf. Meine bekannte Abneigung gegen solche technischen Einrichtungen sind hinreichend bekannt- sind sie doch ein zusätzlicher (unnötiger) Schwachpunkt im Gehäuse. Sollte man das Ventil versehentlich geöffnet haben, bleibt die Uhr trotzdem bis zu einer Tauchtiefe von 50m wasserdicht (also bis zu jenem Bereich, der für Sporttaucher zugänglich ist). In Anbetracht des prognostizierten Einsatzspektrums dieser Uhr könnte man auf dieses Ventil gerne verzichten. Der Sporttaucher benötigt es nicht- und der Profitaucher wird im Regelfall eine andere Uhr (beispielsweise die Omega PloProf) der Planet Ocean vorziehen. Nicht, dass die PO technisch nicht dazu in der Lage wäre, anspruchsvolle Tauchgänge zu begleiten, aber das eher elegante Design „verbietet“ doch irgendwie „Hardcore-Einsätze“. Durch die zifferblattseitig hochglanzpolierte Oberfläche, das beidseits entspiegelte Saphirglas und das bedruckte Inlay der Lünette ergibt sich zwangsläufig eine gewisse Anfälligkeit für eine Verunstaltung dieser Bauteile im Taucheinsatz. Sowohl die Aufzugskrone, als auch der Verschluss des Heliumventils sind verschraubt. Die Aufzugskrone verzichtet auf einen separaten Kronenschutz, ist jedoch in verschraubtem Zustand etwa zur Hälfte durch die Gehäuseflanken geschützt.
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Die Betätigung beider Kronen ist absolut problemlos und sehr geschmeidig. Vor allem die Aufzugskrone lässt sich auch ohne Gefummel und Gehake im Gehäuse verschrauben. Beim Drehen spürt man gut die umfangreiche Dichtungsansammlung im Tubus, was sehr vertrauenerweckend ist. Das Gewinde selbst ist als Innengewinde ausgeführt, wodurch die Gefahr der Verschmutzung desselben minimiert wird. Die einseitig drehbare Lünette mit 120er Rastung läuft sauber und exakt. Auch die Markierungen stimmen perfekt mit dem Zifferblatt überein (was bei vielen Uhren oft nicht der Fall ist). Eine Dreiecksmarkierung sorgt für einen problemlosen Abgleich mit dem Minutenzeiger. Zusätzlich befindet sich darin unter einem kleinen Saphirglasfenster ein Leuchtpunkt. Leider entspricht die Lünette nicht der DIN/ISO Norm für Taucheruhren. Die Minuterie ist nur bis 15 Minuten durchgängig, anschließend folgen nur noch Markierungen im 5-Minuten-Abstand. Wie schon erwähnt ist das Edelstahlgehäuse auf der Oberseite hochglanzpoliert. Die Flanken sind in Längsrichtung gebürstet. Der wunderschön gearbeitete Vollgewindeboden ist mit dem allseits bekannten Motiv der Seamaster-Linie, dem „Seepferdchen“ verziert. Auf diverse Beschriftungen wurde verzichtet- es finden sich nur die Bezeichnungen zur Modelllinie (Seamaster) und dem Modellnamen (Planet Ocean).  Auch zwischen den Hörnern ist das Gehäuse poliert und perfekt verarbeitet.
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Das Gesicht der Uhr bildet ein vollständig mattiertes Zifferblatt mit applizierten Indizes, die alle silbern gefasst und dick mit Leuchtmasse ausgelegt sind. Genauso wie die Zeiger sind sie bei Dunkelheit gut ablesbar. Auch das Ω-Symbol bei der 12 ist nicht gedruckt, sondern aufgesetzt. Bei 12, 6 und 9 finden sich lackiert die entsprechenden Stundenbezeichnungen.  Der Rest der (leider sehr umfangreichen) Beschriftung ist aufgedruckt. Bei der 3 ist das (gleichfarbig wie das Zifferblatt) abgesetzte Datumsfenster. Wie zu erwarten, ist das Datum schön zentriert. Die Zeiger sind in der typischen Form der historischen Railmaster-Pfeilzeiger gehalten. Die Zeigerlänge ist optimal (der Minutenzeiger überstreicht die Minutenindizes zur Hälfte, der Sekundenzeiger zur Gänze, der Stundenzeiger reicht exakt bis zu den Indizes). Auch die Zeiger sind umfangreich mit Leuchtmasse belegt- und bei allen Lichtverhältnissen sehr gut ablesbar. Die Verarbeitung von Zifferblatt und Zeigern entspricht voll und ganz dem, was man sich in dieser Klasse erwartet. In dieser Uhr tickt die letzte Ausbaustufe des Kalibers 2500 (aktuell in Version D), das in letzter Konsequenz auf dem ETA 2892-A2 basiert- und seit rund 10 Jahren im Einsatz ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Uhrenmarken widmet sich Omega tatsächlich der umfangreichen Verfeinerung der Basiswerke- um eine eigene Kaliberbezeichnung auch in den Augen der anspruchsvollsten Kundschaft zu rechtfertigen. Man erhält also keine „Mogelpackung“. Abgesehen von der Co-Axialen Hemmung, die George Daniels exklusiv für Omega entwickelte und auch nur in Uhren dieser Marke zu finden ist, wurde das Basiswerk umfangreich überarbeitet (Zusatz: speziell für die aktuelle Version „D“ dieses Kalibers wurde auch die CoAxiale Hemmung stark modifiziert und von 2 auf 3 Etagen umgestellt).  So findet sich hier zum Beispiel eine frei schwingende Unruh mit Masseschrauben-Regulierung (Masselottes) anstelle einer Rückerregulierung. Der Aufzugsmechanismus wurde ebenfalls überarbeitet. Die Platinen sind rhodiniert, mit Zierschliffen versehen, die Gravuren sind mit Gold ausgelegt- und natürlich handelt es sich um ein zertifiziertes Chronometerwerk. Die Testuhr wurde sorgfältig reguliert, und erfreut den Träger mit einem täglichen Gang von plus 2 Sekunden. Die Abweichungen der einzelnen Lagen sind sehr gering, bei der Testuhr zwischen +2 und -1 Sekunden. Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 2/2012
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Die Testuhr wurde mit einem schwarzen Lederband geliefert, das durch rote Ziernähte zusätzlich dem Design des Zifferblattes angepasst wurde. Das Band ist nicht zu steif und passt sich gut dem Handgelenk an. Verschlossen wird es mit einer sehr massiven und schön gearbeiteten Faltschließe, die durch eine gefederte Verriegelung gesichert ist. Ich persönlich würde - vor allem auch in Anbetracht des geringen Aufpreises - jedenfalls ein Metallband vorziehen. Durch die Anstoßbreite von 20mm lässt sich nahezu jedes beliebige Band auch von Zubehöranbietern montieren. Für Taucheinsätze sollte man auch die Anschaffung eines Kautschukbandes einplanen. Fazit: In der 3000,- Euro-Klasse bildet diese Uhr eines der besten Angebote. Ein hervorragendes Uhrwerk, gepaart mit einem erstklassig verarbeiteten Gehäuse, das nicht nur zum Freizeitlook, sondern auch zum Anzug passt, perfekte Gangwerte und letztlich ein moderater Preis sind die Highlights dieser Uhr.
Zusatz: 2011 wurde dieses Modell massiv optisch überarbeitet und mit dem Kaliber 8500 von Omega ausgestattet. Das Preisniveau, aber auch der Qualitätseindruck wurden dadurch erheblich angehoben.
Zeiteisen-Wertung für das aktuelle Modell mit Kaliber 8500 am Stahlband: Preis/Leistung: +++++ Uhrwerk: +++++++ Gangergebnisse: +++++++ Gehäuse: +++++ Band: +++++ Gesamtsumme: 29 (hervorragend) Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 2/2012
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Die Best채ndige Omega Seamaster Professional 300m (Text und Bildmaterial: Martin Filzwieser)
Preis/Leistung: +++++++ Uhrwerk: +++++ Gangergebnisse: +++++ Geh채use: +++++ Band: ++++ Gesamtsumme: 26 (hervorragend) Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 2/2012
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Die Omega Seamaster Professional möchte man beinah als den Methusalem der Kollektion bezeichnen. Es gibt wohl wenige Uhren, die eine bald 20jährige Bauzeit ohne optische Änderungen überstanden haben. Das spricht für ein ausgefeiltes und akzeptiertes Design. Aber nicht nur der optische Eindruck der Uhr dürfte zu diesem Erfolgskonzept beigetragen haben, sondern auch die technische Zuverlässigkeit. Als Antrieb dienten schon immer die zuverlässigsten Werke der Marke, beginnend mit den Kalibern der 11xx-Serie, bis hin zu den aktuellen Kalibern 2500C, bzw. D in den Varianten mit Keramiklünette. Deren CoAxiale Hemmung sorgt immer wieder für beeindruckende Leistungen- nicht nur auf der Zeitwaage (-3 bis +4), sondern vor allem im täglichen Leben am Handgelenk, mit Abweichungen unter 1 Sekunde/Tag. Das wirklich formschöne, heute beinah zierlich wirkende, etwa 41mm messende Stahlgehäuse ist universell verwendbar. Mehr noch als die große Schwester Planet Ocean, ist hier der Spagat zwischen Dress- und Sportuhr perfekt gelungen. Das markante Wellenzifferblatt, die skelettierten Zeiger, der Mix aus gebürsteten und glänzenden Flächen....all das ergibt eine fast perfekte- und unverwechselbare Mischung. Auch, wenn die Uhr für den echten Taucheinsatz beinah zu dressig scheint, technisch steht dem nichts im Weg. Genauso wie bei der Planet Ocean verfügt die Uhr auch über ein manuelles Heliumventil (siehe technische Beschreibungen) und eine verschraubte Krone. Das Saphirglas ist nur aussen entspiegelt, was für eine anhaltend kratzerfreie Sicht auf das schöne Zifferblatt sorgt. Etwas empfindlich ist die rot lackierte Zeigerspitze, die bei älteren Modellen gerne einmal ausbleicht. Technisch unbedenklich, aber optisch eben nicht so optimal. Hier könnte der Hersteller mit geeigneteren Lacksorten nachbessern. In Summe bietet das günstigste Modell der Taucheruhrenkollektion von Omega aber genug Anreize, um die Uhr der Wahl zu werden. Gerade im Umfeld vieler Konkurrenzmodelle, die sich auf das Einschalen beliebiger Massenware beschränken, ist das Preis/Leistungsverhältnis dieser Uhr hervorragend!
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Die technischen Anforderungen (Text: Martin Filzwieser, Bildmaterial: Omega) Im Unterschied zu herkömmlichen, wasserdichten Armbanduhren müssen Taucheruhren weitaus umfangreicher gegen das Eindringen von Wasser geschützt werden- und auch Funktionen mitbringen, die zur Messung der eigentlichen Tauchzeit notwendig sind. Diese speziellen Anforderungen führten schon Mitte der 1950er Jahre zu einem typischen „Taucheruhrendesign“. Einer der Wegbereiter dieses Designs war die legendäre Omega Seamaster 300. Was macht nun eigentlich eine Taucheruhr aus, worin bestehen die Unterschiede? Vordringlichstes Kriterium ist zuerst die Sicherstellung der Dichtheit des Gehäuses. Egal, wie toll das Uhrwerk ist, in einem undichten Gehäuse hilft es nichts. Reicht für das Schwimmen das Anbringen von O-Ringen im Kronentubus und ein verschraubter Boden mit Dichtung aus, um dem Wasser zu widerstehen, kommt beim Tauchen ein ganz wesentliches Kriterium hinzu....der Druck. Gemäß ISO 6425 muss eine Taucheruhr -mindestens- dem Druck in 100m Wassertiefe standhalten, und dabei auch einwandfrei funktionieren (also nicht nur dicht sein, sondern auch voll funktionsfähig). Die Uhren müssen darüber hinaus (jede einzeln) eine Sicherheitsmarge von 25%, also für eine Tauchtiefe von 125m, geeignet sein. In dieser Tiefe darf das Uhrwerk zwar stehenbleiben (bspw. durch den Druck des Glases auf die Zeiger), muss aber selbständig bei Normdruck wieder anlaufen. Das ist jedoch nur die Mindestanforderung. Schon in den 1960er Jahren waren Mischgastauchgänge, die das Erreichen sehr großer Tiefen ermöglichen, bekannt. Es war daher sehr bald notwendig, die Uhren für Drücke jenseits der 100m zu entwickeln. Modelle, die bis 300m, 600m, 1000m Tauchtiefe druckfest waren, wurden demzufolge Ende der 1960er und zu Beginn der 1970er Jahre entwickelt. Da der Aufenthalt in großen Tiefen- oder auch in geringeren Tiefen, aber über einen langen Zeitraum, sehr lange Dekompressionszeiten bedingt, die in einer Heliumatmosphäre abgehalten werden, kam schon bald das nächste Problem. Helium ist ein Gas mit winzigen Molekülen, die problemlos durch jede Gummidichtung dringen. Da dieses Gas zudem unter starkem Druck steht und oft viele Tage Zeit hat, in das Gehäuse einzudringen, kam es in der Frühzeit zu erheblichen Problemen mit „explodierenden“ Uhren, nachdem der Aussendruck gesenkt wurde und das Gas das Glas aus dem Gehäuse regelrecht sprengte. 74
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Um das zu verhindern, gibt es nun zwei Möglichkeiten: Entweder man macht ein Gehäuse so dicht, dass auch Helium keine Chance hat, einzudringen, also ein defakto gasdichtes Gehäuse, oder man bringt ein Ventil an, das den entstehenden Überdruck aus dem Gehäuse entweichen lässt (ohne gleichzeitig Wasser eindringen zu lassen)....also ein „Heliumventil“. Omega ist einer der ganz wenigen Hersteller, der praktisch seit Beginn der „Tauchära“ an vorderster Front mit dabei ist. So findet man bei diesem Hersteller nahezu alle Varianten einer möglichen Abdichtung und der Abschottung gegen Helium. Beginnend mit einer gepressten Lederdichtung (Marine 1932) bis zum gasdichten Gehäuse (Omega PloProf 600m, oder PloProf 1000m), unverschraubten Kronen (Omega Seamaster 300), bis zu konisch angepressten Schraubkronen (Omega Planet Ocean)...es findet sich jeder denkbare Lösungsansatz. Die aktuell sicherste Gehäusevariante bietet die Omega PloProf 1200m. Zwar ist das Gehäuse konstruktiv nicht mehr mit der ursprünglichen, gasdichten, Variante dieser Uhr vergleichbar, aber der getriebene Aufwand ist nicht viel geringer. Starke Kronendichtungen und ein massiver Kronentubus auf der einen Seite, konisch eingelassener Gehäuseboden mit Sicherungs-Druckring auf der anderen Seite und zusätzlich ein automatisches Heliumventil um auch für einen Langzeit-Dekompressionsaufenthalt gerüstet zu sein, ergeben ein wahrlich professionelles Werkzeug mit hohem Nutzwert. Doch auch die PlanetOcean und Seamaster Professional Modelle erfüllen mühelos alle Anforderungen des Tauchalltags. Wie die einzelnen Komponenten dieser Modelle im Detail aufgebaut sind, können wir Dank Freigabe der Daten für dieses Magazin im Einzelnen genau besprechen.
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Die unverschraubten Drücker
(Omega Planet Ocean Chronograph und Seamaster Professional Chronograph) Schon seit 1972 verbaut Omega in den Chronographenmodellen der Taucheruhren unter Wasser bedienbare
Drücker. Das unterscheidet diesen Hersteller maßgeblich von den Mitbewerber, die größtenteils auf verschraubteund damit nicht bedienbare Drücker setzen.
Wie in der technischen Zeichnung ersichtlich, erreicht Omega die Funktionalität durch einen ausgeklügelten Dichtungsaufbau. Insgesamt 3 O-Ringe sind zur Abdichtung jedes Drückers notwendig. Der äussere Dichtring (orange) befindet sich zwischen Kronentubus und Gehäuse- und dichtet den Kronentubus nach aussen hin ab. Die beiden innenliegenden Dichtungsringe (schwarz) befinden sich in einer Ausnehmung des Tubus und dichten direkt den Drückerstift ab. Dazwischen befindet sich ein Dauergleitmittel. Nach oben hin werden die Dichtungen von einer Platte abgeschirmt, wodurch auf die Dichtungen kein unmittelbarer Wasserdruck bei Betätigung des Drückers einwirken kann. So aufgebaut, widersteht diese Konstruktion Tauchtiefen von 300 bzw. 600m- und darf auch uneingeschränkt benutzt werden. Eine weitere Besonderheit dieser Konstruktion ist die schnelle Tauschbarkeit der Teile. Mittels eines Spezialschlüssels kann die komplette Drückereinheit ausgeschraubt und durch eine neue ersetzt werden, ohne das Gehäuse zu öffnen.
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Die Schraubkrone
(Omega Planet Ocean und Seamaster Professional) Die Kronenkonstruktion begeistert mich persönlich immer wieder, denn sie kommt mit einem Minimum an Bauteilen und Dichtungen aus, ist gleichzeit aber enorm funktionssicher. Wiederum ist ein geschraubter Tubus mit einer fixierten Dichtung (orange) nach aussen zum Gehäuse abgesichert. Die Besonderheit liegt vor allem in der Form des Kronentubus nach oben... Auf einer konisch verlaufenden (und dadurch mit einer größeren Dichtfläche ausgestatteten) Dichtfläche kommt ein massiver, vorgespannter O-Ring zum Einsatz. Im verschraubten Zustand (Abbildung 1) wird der von einem Widerlager gesicherte Dichtring an die konische Dichtfläche angepresst. Diese bietet nicht nur den Vorteil der größeren Dichtfläche, sondern erlaubt einen variierenden (sich vergrößerenden) Anpressdruck mit nur einer Dichtung. Beim Verschrauben hat die Krone keinen exakt definierten Endanschlag, sondern definiert sich sozusagen über den Gegendruck der Dichtung.
Es ist daher für die Dichtung förderlich, die Krone nicht all zu stramm anzuziehen. Lässt sich die Krone im Laufe der Zeit merklich weiter eindrehen, so empfiehlt sich ein baldiger Ersatz der Dichtungen. Ebenfalls gut gelöst, dass das Kronengewinde innenliegend- und somit ungefährdet gegenüber Schmutz und mechanischen Einwirkungen ist. 78
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Wird die Krone gelöst, so entspannt sich die Hauptdichtung, übt aber weiterhin einen konstanten Druck auf den äusseren Kronentubus aus. Die Vorspannung reicht aus, um die Uhr --bei geöffneter oder gar gezogener Krone-- bis zu einer Wassertiefe von 50m abzudichten. Diese Notfallreserve hat wohl schon so mancher Uhr (möglicherweise sogar Tauchern) das Leben gerettet. Diese Reserve soll jedoch nicht zu einem unbekümmerten Umgang mit der Krone verleiten, sondern dient tatsächlich als „letzte Rettung“.
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Das manuelle Heliumventil (Omega Planet Ocean und Seamaster Professional) Der Aufbau dieses Ventils entspricht im Inneren einem normalen Rückschlagventil, äusserlich ist der Aufbau ähnlich zur Schraubkrone. In geschlossenem Zustand wird eine Dichtung an das äussere Ende des Tubus angepresst, um einen maximalen Schutz gegen eindringendes Wasser zu bieten. Zusätzlich dichtet eine vorgespannte und mit Federdruck gesicherte Dichtung das Ventil nach innen ab.
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Im geöffneten Zustand kann bei entsprechendem Innendruck das Gasgemisch über das Ventil entweichen. Auch nach dem Druckausgleich ist das geöffnete Ventil bis zu einer Tauchtiefe von 50m dicht. Aber auch hier gilt: das ist eine Notreserve.
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Pflege von Taucheruhren (Text: Martin Filzwieser, Bild: BEGRAL)
Überprüfung von Uhren auf Dichtheit Wie Sie auf den Bildern von Krone, Drücker und Heliumventil gesehen haben, gibt es bei diesen Bauteilen eine große Ansammlung von Dichtungen. Auch die beste Dichtung unterliegt einer chemischen Alterung und mechanischem Verschleiss, weshalb sich im Dichtungsmaterial nach einiger Zeit Haarrisse, Abrieb, nachlassende Materialspannung oder Einlagerungen durch Fremdkörper bilden können, die die Dichtwirkung beeinträchtigen. Da sich dieser Alterungsprozess bei jeder Uhr auf Grund der variierenden Tragegewohnheiten und Einsatzspektren unterschiedlich gestaltet, also nicht vorhersehbar ist, ist es sinnvoll, Uhren, ganz speziell natürlich Taucheruhren, zumindest einmal pro Jahr auf ihre Dichtheit prüfen zu lassen, um langfristig die volle Gebrauchsfähigkeit zu gewährleisten. Die Dichtheit von Uhren wird in der DIN 8310 dahingehend festgelegt, dass bei einer Prüfung der Uhr in einem Überdruck von 2bar die (Luft-)Durchflussmenge ins Gehäuse lediglich 50 Mikrogramm (50 Millionsten Gramm) pro Minute betragen darf. Als Prüfmedium wird dabei Luft anstelle von Wasser (DIN 8306) verwendet. Uhren, die einer solchen Prüfung standhalten, können mit Fug und Recht als „wasserdicht“ bezeichnet werden. Diese Norm ist ein wahrer Segen, denn sie verspricht, dass eine derart getestete Uhr den Sprung ins Wasser problemlos überstehen wird, oder auch der Aufenthalt in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit keinerlei Risiken für die teure Uhr bildet. Das Problem für den Konsumenten besteht nun vor allem darin, seine Uhr dieser Norm gerecht überprüfen zu lassen. Obwohl es schon seit den 1960er Jahren entsprechende Durchfluss-Prüfgeräte gibt, so beschränkt sich deren Vorhandensein vorrangig auf die Testabteilung von Manufakturen oder deren Servicestellen. Was auch immer der Grund sein mag....beim Uhrmacher von Nebenan findet man derartige Prüfgeräte ausgesprochen selten.
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Die gängigste Methode zur Überprüfung einer wasserdichten Uhr besteht darin, sie einem Verforumungstest (Deformationsmessung) auszusetzen. Das geschieht dermaßen, dass eine Uhr in einem abgeschlossenen Gehäuse einem Überdruck von zumeist 5 bar ausgesetzt wird. Unter Einwirkung dieses Druckes verformt sich ein dichtes Gehäuse entsprechend, da das Dichtungsmaterial von Boden und Glas komprimiert wird- in manchen Fällen sogar das Glas (Plexiglas) etwas nachgibt. So kann eine Verformung von 0,001 bis 0,3mm mittels Messfühler gemessen werden. Weist die Uhr ein großes Leck auf, strömt die Luft faktisch ungehindert in das Gehäuse- und es kommt zu einem Druckausgleich zwischen Uhr und Umgebung. Solche Uhren werden sofort als defekt erkannt. Bei kleineren Lecks wird das Gehäuse zuerst minimal verformt- um nach einigen Minuten (Prüfzeit durchschnittlich 5 Minuten) wieder die Ursprungsform anzunehmen. Auch diese Uhren werden als undicht erkannt. Problematisch wird es nun bei sehr kleinen Lecks, sogenannten „Feinlecks“. Uhren mit derart geringen Schäden verformen sich innerhalb der Prüfzeit wie eine vollständig dichte Uhr. In Wirklichkeit können durch dieses Feinleck jedoch Luftfeuchtigkeit- und bei entsprechend hohem Aussendruck sogar Wasser eindringen. Vor allem bei längerem Aufenthalt in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit sorgt der eindringende Wasserdampf dafür, dass die Sicht auf das Zifferblatt alsbald durch Kondenswasser getrübt wird. Auch bei einer ensprechenden Verlängerung der Prüfzeit auf 60 oder mehr Minuten, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden, ob nun 20, 50 oder 150 Mikrogramm Luft in das Gehäuse eingedrungen sind. Die Aussage bleibt daher stets unzuverlässig. Aus diesem Grund wurde schon 1967 vom Uhrmacher Bernhard Grewe ein Gerät zur Messung des Luftmassendurchflusses entwickelt und patentiert. Diese Geräte wurden seither stetig weiterentwickelt und werden von vielen Manufakturen in der Entwicklung und Produktion zur Prüfung von Uhren eingesetzt.
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Die aktuellsten Geräte von BEGRAL sind in der Lage, innerhalb von 15 Sekunden eine Uhr NORMGERECHT zu überprüfen. Mittels einer im Testgerät verbauten Videokamera wird die Durchflussmenge auf einem Computermonitor optisch dargestellt. Die Messgenauigkeit beträgt dabei 10 Mikrogramm (10 Millionstel Gramm!). So lässt sich die Widerstandskraft der Dichtungen sogar noch weiter differenzieren. Mittels dieses -normgerechten- Verfahrens kann sich der Konsument sicher sein, eine tatsächlich (zum Zeitpunkt der Prüfung) wasserdichte Uhr zu besitzen. Das Testergebnis weist die Uhr nicht nur als „wasserdicht“ und „kondenswasserfrei“ aus, sondern gibt sogar an, bis zu welcher Wassertiefe die Uhr jedenfalls dicht ist (auf einer Skala von 20 bis 100m Tauchtiefe). Mancher Leser wird sich nun fragen, ob diese Prüfmethode für Taucheruhren, die bis 600 oder mehr Metern druckfest sind, ausreichend ist. Das lässt sich relativ einfach beantworten...JA. Bei hochdruckfesten Taucheruhren werden die Tests auf volle Tauchtiefe vor allem während der Konstruktion und vor Auslieferung (DIN 8306/ISO 6425) im Wassertank durchgeführt. Diese Tests sollen gewährleisten, dass das Gehäuse diesem Druck tatsächlich standhalten kann- und betrifft in erster Linie die Widerstandsfähigkeit von Glas, Gehäusemittelteil und Boden, da sich diese Komponenten bei sehr hohen Drücken verformen können. Hat die Konstruktion jedoch einmal bewiesen, dass sie dem vollen (angegebenen) Druck standhält, ist eine nachträgliche Überprüfung nicht mehr notwendig, da sich diese Komponenten auch im Gebrauch nicht verändern. Eine Ausnahme dazu gibt es allerdings: Sollte sich im Glas ein Kratzer befinden und tatsächlich große Tauchtiefen (beispielsweise im professionellen Tauchbetrieb) geplant sein, so kann es angebracht sein, die Uhr beim Hersteller prüfen zu lassen, oder vorsorglich das Glas zu ersetzen, da ein Kratzer die Statik des Glases- und somit die Widerstandskraft gegen Aussendruck- beeinträchtigen kann.
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Praxistip zur Prüfung der Dichtheit: Haben Sie nicht mehr genügend Zeit, die Uhr überprüfen zu lassen, so können Sie sich zumindest einen ungefähren Überblick über den Zustand der Dichtungen machen: Erwärmen Sie das Gehäuse der Uhr auf 40 bis 45 Grad (oder halten Sie die Uhr etwa 2 Minuten in der geschlossenen Hand). Auf das so erwärmte Glas geben Sie einen Tropfen mit etwa 5 Grad kaltem Wasser (bspw. Kondenswasser aus dem Kühlschrank). Bildet sich nun unter dem Glas gut sichtbar Kondenswasser, so ist es angebracht, die Uhr ehestens überprüfen zu lassen- und sie nicht weiter zu verwenden. Achtung: Dieses provisorische Verfahren ersetzt keinen Test mittels Prüfgerät!
Wo soll man die Uhr überprüfen lassen? Idealerweise erfolgt die Überprüfung beim Hersteller bzw. dessen Servicezentrale. Das ist jedoch meist mit einem längeren Aufenthalt der Uhr beim Service verbunden- und deshalb nur bei genügend zeitlichem Spielraum möglich. Fast genau so gut ist die Überprüfung der Uhr mittels Messgeräten von BEGRAL. Leider sind diese nicht sehr verbreitet. Wir werden jedoch versuchen, demnächst eine Liste der möglichen Prüfstellen mit diesen Geräten zu erhalten und auf www.zeiteisen.at zu veröffentlichen. Ansonst bei jedem Uhrmacher mit Deformationsmessgerät.
Im Taucheinsatz/beim Badeurlaub Wenn Sie Taucheruhren im Badeurlaub oder zum Tauchen verwenden, ist eine tägliche Reinigung (notfalls mehrfach) angebracht. Auflagerungen durch Sand sollten Sie keinesfalls abwischen, sondern mit fließendem (möglichst) Süßwasser entfernen. Beim täglichen Abspülen unbedingt auch die Schließe samt Taucherverlängerung aufklappen und sorgfältig reinigen. Sollte Sand unter die Lünette eingedrungen sein, keinesfalls mit Gewalt drehen. Am ehesten können Sie vor Ort den Sand wiederum mit fließendem Wasser entfernen, indem Sie die Uhr schräg unter den Wasserstrahl halten und die Lünette vorsichtig im frei beweglichen Bereich hin und herdrehen (meist ist da gerade ein Millimeter Spielraum). Wenn das keine Wirkung zeigt, muss die Lünette fachgerecht entfernt und gereinigt werden (Uhrmacher vor Ort, oder später beim Herstellerservice). Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 2/2012
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Impressum: Herausgeber: Verein für die Unterstützung der Uhrmacherei in Österreich (Association pour le soutien de l‘horlogerie en Autriche) Kurzname: ASHA ZVR: 644190583 Geschäftsführer: Martin Filzwieser Chefredakteur Zeiteisen und Zeiteisen Ultimate Watch Secrets: Martin Filzwieser Text und Fotos: Martin Filzwieser (siehe Textbeschreibung), Omega SA (siehe Textbeschreibung)
Das Magazin ist in Gesamtheit, sowie Text und Bildmaterial urheberrechtlich geschützt. Jede unerlaubte Verwendung wird gerichtlich verfolgt. Quellenangaben: Omega - Eine Reise durch die Zeit Omega SA Urheberrechtliche Fragen richten Sie bitte an office@zeiteisen.at Medienadresse: Zeiteisen, Karolinengasse 14/20, 1040 Wien Postanschrift für Sendungen: Mommsengasse 12/20, A-1040 Wien Kontakt: office@zeiteisen.at Text und Copyright-Information: Für die Inhalte sind ausschließlich die jeweiligen Autoren der Texte verantwortlich. Der Herausgeber dieses Magazins kann für den Inhalt von zugesandten Informationen oder dem Inhalt von verlinkten Webseiten keinerlei Haftung übernehmen. Das Copyright der Herstellerinformationen liegt entsprechend bei diesem. Eingestellte Bilder- falls nicht vom Hersteller zur Verfügung gestellt (oder sonst gekennzeichnet)- unterliegen dem Urheberrecht des Herausgebers. Aus den Inhalten der Artikel können keinerlei Rechtsansprüche abgeleitet werden. Copyright: ©ASHA 2012, © Martin Filzwieser 2012, © Omega SA 2012
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