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Editorial

DIE GIPFELERKENNTNIS MIT LICHT UND ZU VIEL SCHATTEN

War es tatsächlich der „historische Kompromiss“, wie EU-Kommissar Frans Timmermans die Abschluss- erklärung der Weltklimakonferenz in Glasgow nannte? Oder war es nur „Blablabla“ – wie Greta Thunberg und ihre Klimaschutzbewegung befanden? Folgt man dem Narrativ der radikaleren Klimaschützer, dann ging es in der schottischen Metropole um die Frage „Alles oder Nichts“. Konkreter: Nur ein radikaler, schneller und kompletter Ausstieg aus den Fossilen soll uns noch im letzten Moment die 1,5 Grad-Kurve kriegen lassen. Folgt man dieser Argumentation, war der gemeinschaftliche Output an Klimaschutzmaßnahmen eindeutig zu wenig. Doch ganz so einfach ist die Geschichte nicht. Denn einige in Glasgow erreichte Kompromisse sind tatsächlich bahnbrechend: Schließlich haben sich das erste Mal mehr als 100 Staaten auf Initiative der EU und den USA im „Global Methan Pledge“ zu einem durchaus ambitionierten Reduktionsziel in Sachen Methanemissionen bekannt. Warum das wichtig ist? Methan ist etwa 25-mal klimaschädlicher als CO2. Und – seit rund 15 Jahren steigen die Werte in der Atmosphäre stark an. Insofern mehr als nur ein guter Ansatz. Begrüßenswert ist auch, dass man das 2015 in Paris geschlossene Klimaabkommen nun endlich mit verbindlichen Regeln versieht. Wie etwa für den Emissionshandel: Auch wenn Experten bereits erste Schlupflöcher erkannt haben, scheinen die Regeln für den internationalen Emissionshandel tatsächlich in die richtige Richtung zu gehen. Darüber hinaus – und auch das ist neu – sollen ab 2024 Staaten einander im Hinblick auf das Erreichen der Klimaziele überprüfen können. Offenbar gelang es, diesen Punkt tatsächlich gegen die Widerstände von China und Australien im Regelwerk des Abkommens zu fixieren. In der Abschlusserklärung wurde außerdem festgeschrieben, dass der Ausstoß aller klimaschädlichen Treibhausgase weltweit in den 2020er Jahren um 45 Prozent gesenkt werden muss. Darüber hinaus wurden einmal mehr finanzielle Hilfen für wirtschaftlich schwächere Staaten in Aussicht gestellt. Einen echten Wermutstropfen findet man dagegen in der Erklärung zum Kohleausstieg: Dieser wurde in letzter Sekunde noch von Indien verhindert, das in einem großen Maße auf seine Kohlekraftwerke angewiesen ist. Dadurch wurde der Kompromiss zum Ausstieg aus dem Energieträger Kohle doch noch stark verwässert. Dennoch: Ein fauler Kompromiss sieht grosso modo anders aus. Und ich würde es gerne mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, halten, der am Ende der Weltklimakonferenz resümierte: „Es ist ein wichtiger Schritt, aber es ist nicht genug.“ Langsam neigt sich 2021 dem Ende entgegen. Geprägt war das Jahr in erster Linie durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, aus deren Umklammerung wir offenbar gerade hier im Alpenraum nicht so recht herauszukommen scheinen. Ich hoffe für uns alle, dass 2022 Entspannung bringt. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit wieder bei allen bedanken, die uns in diesem abgelaufenen Jahr die Treue gehalten und uns in vielfältiger Form unterstützt haben. Abschließend wünsche ich Ihnen allen erholsame Feiertage, einen guten Rutsch – und bleiben Sie gesund!

Ihr

Mag. Roland Gruber (Herausgeber) rg@zekmagazin.at

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