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Kugelmann: Traditionelle Ingenieurs kunst und Know-how aus dem Allgäu
KUGELMANN: TRADITIONELLE INGENIEURSKUNST UND MODERNES KNOW-HOW AUS DEM ALLGÄU
Getreu dem Motto: In der Tradition verwurzelt, der Zukunft geöffnet, hat es sich das Allgäuer Familienunternehmen Kugelmann seit 1952 zur Aufgabe gemacht, Handwerkskunst mit moderner Fertigungstechnik und hohen Qualitätsstandards zu verbinden. Zwar liegen seine Wurzeln im Maschinenbau, doch über die Jahre hat sich das Geschäftsfeld des Kommunalspezialisten auf mehrere Bereiche ausgeweitet. Heute beliefert man Städte und Kommunen mit einem Sortiment von Streumaschinen bis hin zu Systemen zur Straßenreinigung.
Kugelmann baut bereits seit 1980 Streumaschinen und das seit Beginn an mit den höchsten Qualitätsansprüchen. Die Streutechnologie ist durch Jahrzehnte der Optimierung stetig verbessert worden. Durch exakte und gleichmäßige Querverteilung des Streustoffes wird ein homogenes Streubild erzielt, woraus maximale Streusicherheit und letztendlich Sicherheit im Straßenverkehr resultiert.
Im hinteren Teil der Produktionshalle der Firma Kugelmann reihen sich die Streumaschinen in unterschiedlichsten Varianten: Dreipunkt, Aufbau, mit oder ohne Sole, lang, kurz, breit. Diese Aufzählung ließe sich noch um einiges erweitern, würde man alle 1.600 verschiedenen Varianten auflisten. Kein Streuer gleicht hier dem anderen. Jeder wird nach Kundenwunsch gefertigt. Als mittelständisches Familienunternehmen mit den Wurzeln im Maschinenbau behauptet sich Kugelmann seit 1952 auf dem Markt und entwickelt ständig neue Technologien und Fertigungsoptimierungen. Seit 1980 bauen die Allgäuer Streumaschinen und haben sich vor allem mit dem Einsatz von Edelstahl einen Namen in der Kommunaltechnik gemacht und dadurch neue Maßstäbe hinsichtlich Langlebigkeit gesetzt. Eingebettet in das hügelige Voralpenland, unweit vom berühmten Schloss Neuschwanstein, werden die qualitativ hochwertigen Produkte von Kugelmann in Rettenbach am Auerberg gefertigt.
FAMILIENUNTERNEHMEN IN 3. GENERATION
Mit seinem breiten Geschäftsfeld in der Kommunalechnik verfügt Kugelmann über Kompetenzen bei der Konzeption und Produktion unter anderem von Kehr-SaugKombinationen, Rasenpflege, Schneeschilder und – als bekanntestes Produkt des Hauses – Streuer. Von der Idee bis zum fertigen Gerät alles aus einer Hand. Denn Kugelmann beherbergt nicht nur eine eigene Konstruktionsabteilung vor Ort, sondern auch ein eigenes Elektroniklabor. So werden zum Beispiel die Kommunalmaschinen inklusive elektronischer Steuerungen, Hydraulik, Mechanik und Verkleidung komplett am Allgäuer Produktionsstandort entwickelt und produziert. Durch die hohe Fertigungstiefe und eine moderne Produktionsstätte können sowohl kleine als auch große Serien schnell und kostengünstig produziert werden. Die hohe Qualität der Produkte resultiert aus einer modernen Stahl- und Blechverarbeitung direkt vor Ort, sowie der konsequenten Firmen-Philosophie, Rohstoffe bester Qualität zu verarbeiten und ausschließlich auftragsbezogen zu fertigen. „Der anhaltende Erfolg unserer Firma basiert darauf, Nischen zu erkennen und durch hohe Individualität und Flexibilität schnelle Problemlösungen parat zu haben“, erläutert Sepp Kugelmann, Geschäftsführer in zweiter Generation. „Unsere Konstruktionen haben dabei immer eines gemeinsam: den Anspruch der perfekten und individuellen Problemlösung für unsere Kunden.“ In enger Zusammenarbeit mit den Anwendern werden die Produkte ständig weiterentwickelt. Die Betriebskultur erlaubt es außerdem den Mitarbeitern eigenverantwortlich zu arbeiten und für neue Herangehensweisen offen sein zu können. Kein Wunder, dass die hauseigene Konstruktionsabteilung und das Elektroniklabor so immer wieder mit innovativen Ideen überraschen. Nicht selten führt das sogar dazu, dass die neuen Entwicklungen ausgezeichnet werden.
Fotos: Kugelmann
INDIVIDUELLE LÖSUNGEN DANK BAUKASTENPRINZIP
Wie sich das Eingehen auf individuelle Kundenwünsche mit effizienten Arbeitsprozessen verbinden lässt, zeigt sich am besten an der
Die Steuerung lässt sich intuitiv und stufenlos bedienen.
Ob Einkammer, Zweikammer, mit oder ohne Sole, zusätzlichem Hydraulikaggregat, Highend-Steuerung oder simpler Basisversion – die Streumaschine wird ganz nach Fahrzeugtyp, Ansprüchen und Wünschen konfiguriert. So kann auch auf neue Trägerfahrzeuge oder Modifikationen bei bewährten Winterdienstfahrzeugen eingegangen werden. Die Kehrmaschine E 800 | E 1200 ist nicht nur ein effektives Instrument zur Straßenreinigung. Optional kann ein Hochdruckreiniger integriert werden. Damit können sämtliche Reinigungsaufgaben erledigt und Pflanzen gewässert werden.
Hydraulikanlagen werden häufig bereits beim Fahrzeughersteller eingebaut, der Kunde muss also schon vorab wissen, für welchen Einsatz das Fahrzeug genutzt werden soll – nachrüsten ist schwierig. Kugelmann baut die hauseigenen Hydraulikanlagen stattdessen baukastenweise auf, für eine breite Nutzbarkeit.
bekanntesten Produktgruppe von Kugelmann: Durch eine modulare Baukastenbauweise können vom 200 Liter bis hin zum 10.000 Liter Streuer die gesamte Bandbreite angeboten werden. Ob Einkammer, Zweikammer, mit oder ohne Sole, zusätzlichem Hydraulikaggregat, Highend-Steuerung oder simpler Basisversion – die Streumaschine wird ganz nach Fahrzeugtyp, Ansprüchen und Wünschen konfiguriert. So kann auch auf neue Trägerfahrzeuge oder Modifikationen bei bewährten Winterdienstfahrzeugen eingegangen werden. „Käme heute beispielsweise ein neuer Unimog mit einer halben Tonne mehr Nutzlast auf den Markt, dann will der Kunde diese natürlich nutzen und nicht den alten Streuer verwenden, der nicht darauf ausgelegt ist. So kann man sich aus unserem Baukastensystem heraus für neue Fahrzeuge hervorragend bedienen ohne dass wir dafür in der Konstruktion etwas neu entwickeln müssten“ erläutert Andreas Wörner, Vertriebsleiter Kommunaltechnik bei Kugelmann, am Beispiel des beliebten Kommunalfahrzeugs Unimog die Vorteile der StreuerProduktion im modularen Prinzip. „Dadurch können wir schnell handeln – gerade im Winterdienst ist das wichtig.“
GELUNGENES DESIGN FÜR EFFIZIENTE FUNKTION
Mit wechselnden und sich verändernden klimatischen Bedingungen sehen sich die Kommunen und deren Angestellte mehr und mehr konfrontiert. Kugelmann hat es sich daher zum Ziel gesetzt, die Winterdienstmaschinen mit Streuern so flexibel einsatzfähig wie möglich zu machen. So sind die Gemeinden für alle eventuellen Wetterbedingungen gerüstet. „Unser Anspruch ist es, Maschinen zu entwickeln, die bei jeder Witterung sicher und zuverlässig ihren Zweck erfüllen, dabei möglichst einfach und intuitiv zu bedienen sind und aus diesem Grund gern benutzt werden“, so Sepp Kugelmann. Kommunal-Anbaugeräte also, die mit ihren Fahrzeugen eine schlüssige, clevere und elegante Einheit bilden. Um dies zu erreichen, muss laut Sepp Kugelmann die technische Entwicklung und das Produktdesign verschmolzen werden. Die intensive Auseinandersetzung mit Design hat sich gelohnt: Großhändler, Händler, Betriebsleiter, Bauhofchefs und nicht zuletzt die Benutzer und Fahrer nehmen die Veränderungen und Neuerungen positiv an. „Design ist viel mehr als nur eine schicke Hülle, unsere Produkte wurden durch die durchdachte Gestaltung technisch noch besser.“ Das wurde mit mehrerer Preisen honoriert, unter anderem mit dem renommierten Red Dot Design Award und dem iF Design Award.
EINFACHE HANDHABUNG
Auch dank des sehr geradlinigen Designs ergibt sich eine hervorragende Benutzerfreundlichkeit. Denn im Grunde geht es dabei um Vereinfachung. Bei der Entwicklung der Kugelmann-Steuerungen waren daher eine simple Handhabung zusammen mit Streupräzision oberste Prämisse. „Wir setzten uns zum Ziel, dass der Benutzer intuitiv zurechtkommt und die Streumaschine während der Fahrt auch blind exakt regulieren kann“, erklärt Entwicklungsleiter Harald Meckelburg den Gedanken hinter dem Gerät. Mit der K-Basic2 gelang es Kugelmann eine aufs Wesentlichste reduzierte Steuerung zu entwickeln. Als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine vereint sie intuitive Bedienung und präzise Streutechnologie. Trotz Hightech-Lösung mit intelligenter Rückmeldung und Kontrollfunktion ist die K-Basic2 leicht verständlich und die Bedienung in kürzester Zeit Routine. Die Steuerung arbeitet optional voll wegeabhängig, dadurch ist ein sparsamer und sinnvoller Einsatz des Streuguts sichergestellt. Einzigartig bei den Streugeräten ist die perfekte, stufenlose Streubildverstellung – unterstützt durch elektrische Einstellung oder mit dynamischer Streubildstabilisierung. Neben der stufenlos wählbaren Streubreite kann das Streubild seitlich bündig an eine Bordsteinkante für asymmetrische Ausbringung bis über die Gegenfahrbahn verschoben werden und die Streugüter Sole und Trockensalz im beliebigen Verhältnis gemischt werden.
DOSIERGENAUIGKEIT FÜR NACHHALTIGES UND WIRTSCHAFTLICHES ARBEITEN
„Die Dosiergenauigkeit ist ein immer größeres Thema aus verschiedenen Gründen: Zum einen weil Salz teuer ist und immer teurer wird, aber hauptsächlich aus umweltverträglichen Gründen“, erklärt Andreas Wörner. „Die Grundwasserversalzung schreitet voran, innerorts ist Salz in Städten und Gemeinden verantwortlich für horrende Schäden an Bauwerken. Gerade Stahl und Stahlbeton werden von Salz angegriffen, Brücken und andere Bauwerke, die am Straßenrand stehen, geschädigt.“ Sepp Kugelmann bekräftigt: „Unser erklärtes Ziel ist es, kompromisslose Sicherheit im Straßenverkehr auf sparsamstem Weg zu erreichen.“ Für einen ökonomisch sinnvollen Einsatz der Geräte setzte man sich im Unternehmen mit den Möglichkeiten von Mehrfachnutzen auseinander. „Insbesondere die in den letzten Jahren nachgerückten Bauhofleiter legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und Budgetierung und führen exakt Buch über die Betriebsstunden von Fahrzeugen und Kommunaltechnik. Multifunktional einsetzbare Geräte punkten mit höherer Rentabilität“, so Vertriebsleiter Andreas Wörner. So können die Soletanks von
In seinen Mitarbeitern sieht Kugelmann die Grundlage für den Erfolg des Unternehmens. Deswegen setzt der Kommunalgerätehersteller auf die Produktion in Deutschland: vom Lackieren, über das Verschweißen und die Programmierung der Software bis hin zum finalen Qualitätscheck. Sepp Kugelmann leitet das Unternehmen in zweiter Generation, seine Söhne Philipp (links) und Sebastian (rechts) werden das Familienunternehmen fortführen.
Streumaschinen zukünftig im Sommer als Wassertanks zur Bewässerung von kommunalen Grün verwendet werden.
DORT KEHREN WO DER SCHMUTZ LIEGT – AM RECHTEN FAHRBAHNRAND
Nicht nur in der Wintersaison stattet Kugelmann Gemeinden mit hochwertigen Kommunalgeräten wie den bekannten Streuautomaten sowie Schneepflügen aus. In der warmen Jahreszeit können sich Bauhöfe mit der Kehrmaschine aus dem Allgäuer Werk im Straßenreinigungsdienst behelfen. Als wirklich gute Kehrmaschinen gelten Spezialfahrzeuge, adaptive Geräte konnten den Spezialisten bisher meist nicht das Wasser reichen. Anders die E800 | E1200: Der vermeintliche Nachteil des nicht voll integrierten, sondern seitlich verlaufenden Saugschlauchs wird zu einem ganz wesentlichen Vorteil. Erst die daraus resultierende gute Zugänglichkeit ermöglicht, diesen zugleich auch als leistungsstarke Handabsaugung zu verwenden. Die Front aus Besen und aerodynamisch optimiertem Saugmund ist konsequent asymmetrisch aufgebaut, denn Schmutz liegt überwiegend am rechten Fahrbahnrand. Die simple und intuitive Steuerung wird am vorhandenen Fahrzeugjoystick integriert. Optional kann ein Hochdruckreiniger an der rechten Seitenverkleidung vollintegriert angebracht werden. Damit können sämtliche Reinigungsaufgaben erledigt und Pflanzen bewässert werden. Der Bewegungsradius ist dabei dank des 13 m langen Schlauches groß.
ERFOLGREICH IN ÖSTERREICH UND IN DER SCHWEIZ
Die im Allgäu produzierten Qualitätsprodukte erfreuen sich auch in den Nachbarländern großer Beliebtheit. Im Jahr 1994 wurde die Zimmermann AG zum offiziellen Schweizer Vertriebspartner von Kugelmann und übernahm im Kommunaltechnikbereich deren gesamtes Streuer-Sortiment. Die nunmehr fast drei Jahrzehnte währende Zusammenarbeit hat sich bewährt und wird von beiden Seiten geschätzt. In der Zwischenzeit ist die Firma sogar für die gesamte Schweiz Generalimporteur. Über den Vertrieb von Streuern und vor allem über die Ansprüche des Schweizer Marktes sagt Geschäftsführer Jörg Zimmermann: „Ein Streuer muss laufen wie ein Schweizer Uhrwerk – zuverlässig und genau.“ Von dieser Präzision profitiert mit Österreich noch ein weiteres Alpenland: Das Unternehmen Reiter Luttnig Kommunaltechnik arbeitet mit Kugelmann seit 2015 zusammen und bezieht hauptsächlich die im Allgäu entwickelten Streumaschinen. Kugelmann und Reiter Luttnig Kommunaltechnik haben seither eine fruchtbare Entwicklungs- und Verkaufs-Allianz gebildet. Auf dieser Basis werden die speziellen Bedürfnisse als auch die Anforderungen des österreichischen Marktes stets weiterentwickelt. Die sind in den besonderen Herausforderungen des alpinen Raumes und den extremen Winterbedingungen begründet. Bei allen Überlegungen stehen drei Punkte bei der Zusammenarbeit von Kugelmann und Reiter Luttnig Kommunaltechnik im Vordergrund: Ökologie, Ökonomie und Kundenbedürfnisse. Das Ergebnis ist eine ausgereifte Technik, die unverwechselbare Maßstäbe setzt.
Dreipunktstreuer als Meilenstein
Als „echten Meilenstein im Dreipunktstreuer Geschehen“ bezeichnet Juniorchef Sebastian Kugelmann die Dxx1-Serie. Die Basis, sprich der komplette Unterbau samt Innenleben ist aus Edelstahl gefertigt, der Tank im Rotationsgussverfahren aus hochwertigem Kunststoff. Somit gelingt es, einen sehr wirtschaftlichen und gleichzeitig langlebigen Streuer zu produzieren. Aus dem niedrigen Eigengewicht resultiert geringer Treibstoffverbrauch bei maximaler Zuladung. Dank der modularen Bauweise ist es möglich, von einer sehr einfachen Basismaschine bis hin zur Vollausstattung einen Streuer ganz nach Anforderung zu konfigurieren. Detaillösungen wie beispielsweise der eigens entwickelte, hocheffiziente Hydraulikblock runden die Maschine ab.