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Studienführer
Bachelor of Science in Angewandter Psychologie – Arbeits- und Organisationspsychologie – Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie – Klinische Psychologie
Zürcher Fachhochschule
www.psychologie.zhaw.ch
Bachelor of Science in Angewandter Psychologie
Bachelor of Science in Angewandter Psychologie
Vorwort
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Das Studium in Angewandter Psychologie Unsere Ausrichtung
Aufbau des Studiums
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Zulassungsbedingungen und -verfahren Eignungsabklärung
Berufsbefähigung und Tätigkeitsfelder
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Allgemeine Informationen Termine
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ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Departement Angewandte Psychologie Adresse und Lageplan
Aktuelle Informationen finden Sie auch unter www.psychologie.zhaw.ch/bachelor.
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Bachelor of Science in Angewandter Psychologie
Vorwort Psychologie gehört zu den beliebtesten Studienfächern an schweizerischen Hochschulen. Während an den Universitäten jeweils mehrere hundert Studierende gleichzeitig ihr Studium beginnen, starten bei uns jeweils 50 im Vollzeitbachelor und 50 im Teilzeitbachelor. Der Numerus clausus ermöglicht uns, in einer persönlichen Atmosphäre im Klassenverband das Studium zu gestalten. Die Studierenden lernen einander und die Dozierenden nicht nur als Fachleute, sondern auch als Menschen kennen. Im Fachhochschulstudium treffen Persönlichkeiten mit vielfältigen beruflichen Hintergründen und Bildungsverläufen aufeinander, was eine anregende Grundlage für den Aufbruch in die spannende Welt der Angewandten Psychologie bildet. Psychologinnen und Psychologen sind in allen Feldern der Berufswelt tätig. Und es kommen – im Kontext der dynamischen gesellschaftlichen Entwicklung – immer neue Gebiete hinzu. Unser Studium und unsere Forschungsschwerpunkte sind so angelegt, dass wir Kompetenzen vermitteln und neues Wissen generieren, das sowohl für die Unterstützung von Menschen mit psychischen Problemen als auch für die Förderung von psychischer Gesundheit und produktiver Zusammenarbeit in allen Anwendungsfeldern genutzt werden kann. Bei uns steht das Individuum mit seinen Potenzialen und Entwicklungsaufgaben im Zentrum, und neben der Ausbildung der fachlichen und methodischen Kompetenzen ist uns bei den Studierenden die Förderung der Selbst- und Sozialkompetenzen ein grosses Anliegen. Die Gestaltung von Kontexten wie Unternehmenskultur und Führungsleitsätzen wird daraufhin
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untersucht, wie sie die Individuen in den verschiedensten Lebensbereichen unterstützen kann. Präventionskampagnen, Verkehrssysteme, Umweltverhalten, Medienangebote und Beratungsmethoden werden aus psychologischer Perspektive analysiert und weiterentwickelt. Die gesunde Entwicklung vom Säugling bis zum alten Menschen wird in den Blick genommen. Mit dem IAP Institut für Angewandte Psychologie führen wir am Departement zudem eine traditionsreiche Einrichtung, welche das in Studium und Forschung bearbeitete Wissen und Können Tag für Tag erfolgreich in die Praxis umsetzt. Wir pflegen nationale und internationale Partnerschaften, die uns mit der wissenschaftlichen Community und den brennenden Fragen der Gesellschaft vernetzen. Die Dozierenden, Forschenden und Studierenden des Departements bilden ein Team, das die Psychologie weiterentwickelt und für neue Anwendungen erschliesst. Wir freuen uns, wenn Sie sich mit uns auf diesen Weg machen.
Prof. Dr. Daniel Süss Abteilungsleiter Studium & Forschung
Prof. Dr. Barbara Schmugge Studienleiterin
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Das Studium in Angewandter Psychologie Angewandte Psychologie – was ist das? Was zeichnet das Studium aus? Was wird dort gelehrt? Was wird aus den Absolventinnen und Absolventen? Diese und weitere Fragen werden im vorliegenden Studienführer in kurzer Form beantwortet. An den Informationsveranstaltungen und auf unserer Website werden vertiefende Informationen angeboten.
Angewandte Psychologie – was ist das? Die Angewandte Psychologie befasst sich nach Prof. Dr. Hans Biäsch (1901–1975), einem der ganz grossen Pioniere auf diesem Gebiet, mit der «psychologisch richtigen Anwendung psychologischer Erkenntnisse und Methoden im Hinblick auf praktische Problemlösungen». In den Anfangsjahren waren dies hauptsächlich Probleme wie zum Beispiel die Abklärung der Eignung für Arbeitsstellen mit bestimmten Anforderungen an den Menschen. Heutzutage stammen die Fragestellungen nicht nur aus dem Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie, sondern auch aus den klassischen Bereichen wie Klinische Psychologie, Pädagogische Psychologie und Verkehrspsychologie sowie aus neuen Disziplinen wie Medien- und Umweltpsychologie. Das heisst, nebst dem immer währenden Bedürfnis, zum Beispiel psychische Krankheiten zu verstehen und zu heilen, versucht die Angewandte Psychologie auch Lösungen für jeweils aktuelle Probleme zu finden, wie zum Beispiel über den richtigen Umgang Jugendlicher mit neuen Medien, oder Fragen nach Gesundheitsförderung in Unternehmen und dem Umweltverhalten von Menschen nachzugehen. Mit der Angewandten Psychologie bewegte man sich somit von der reinen Forschung, als die sich die wissenschaftliche Psychologie ursprünglich betrachtete, hin zur Anwendung und Nutzbarmachung psychologischer Erkenntnisse in der Praxis. Somit leistet die Angewandte Psychologie einen grossen Beitrag für die Weiterentwicklung und das Wohlergehen der Gesellschaft, von Organisationen, Teams und Einzelpersonen.
Bachelor of Science in Angewandter Psychologie
Besonderheiten des Departements Angewandte Psychologie Die Wurzeln des Studiums am Departement Angewandte Psychologie gehen bis in das Jahr 1937 zurück, als Hans Biäsch das Seminar für Angewandte Psychologie am IAP gründete. Hier wurden erstmalig – um dem gesteigerten Bedarf nach Dienstleistungen wie Berufseignungsabklärung (z.B. von Tramchauffeuren) gerecht zu werden – in einem zweijährigen Studiengang Psychologinnen und Psychologen ausgebildet. Seit den Anfängen hat sich viel am Berufsbild der Angewandten Psychologinnen und Psychologen geändert – von einfachen Hilfskräften hin zu anerkannten Fachexperten. Zugleich hat die ursprüngliche Idee einer Hochschulbildung immer noch ihre Gültigkeit, die auch für Personen ohne gymnasiale Matura zugänglich ist und auf wissenschaftlicher Grundlage, insbesondere anwendungs- und praxisorientierter Forschung, konkrete berufliche Qualifikationen vermitteln will. So schafft es das Departement Angewandte Psychologie, sich gleichzeitig immer weiterzuentwickeln, den aktuellen Bedürfnissen und Strömungen der Angewandten Psychologie Rechnung zu tragen und eine praxisnahe und marktorientierte wissenschaftlich fundierte Ausbildung zu bieten, ohne die Wurzeln und die Ursprünge zu vergessen. Es studieren ca. 300 Bachelor- und 100 Masterstudierende am Departement Angewandte Psychologie. Der Bachelor- sowie der Masterstudiengang wurden 2010 vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) akkreditiert. Zudem hat das Departement Angewandte Psychologie 2013 die Anerkennung «Committed to Excellence» von der European Foundation for Quality Management (EFQM) erhalten.
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Unsere Ausrichtung Unser Ziel ist es, auf wissenschaftlicher Basis thematisch breit ausgerichtete Psychologinnen und Psychologen mit hoher Handlungskompetenz auszubilden. Dieses generalistische Profil, das an keiner anderen Fachhochschule in der Schweiz angeboten wird, wird durch eine individuelle Spezialisierung in Arbeits- und Organisationspsychologie, Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie oder Klinischer Psychologie ergänzt. Dies sowie die zusätzliche Qualifizierung zu anwendungsorientierter Forschung führen zu einer hohen Akzeptanz und einer arbeitsmarktgerechten Mobilität unserer Absolventinnen und Absolventen. Beruflicher Erfolg gründet jedoch auch massgeblich auf gut entwickelte Selbst- und Sozialkompetenzen. Daher wird in unserer Ausbildung zum Beispiel grosser Wert gelegt auf die kritische Selbstreflexion oder die Fähigkeit, sich in sozialen Systemen und Organisationen zu bewegen.
Theoretische und methodische Grundlagen Sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium vermittelt unsere Ausbildung die Grundlagen der wissenschaftlichen Psychologie. Die Psychologie befasst sich mit der Beschreibung, Erklärung und Vorhersage menschlichen Erlebens und Verhaltens. Spezifisch geht sie dabei Fragen nach wie: Wie sehen wir? Wie funktioniert unser Gedächtnis? Wie denken, urteilen und entscheiden wir? Wie verhalten wir uns in sozialen Kontexten? Was sind psychische Störungen und wie entstehen diese? Die wissenschaftliche Psychologie verlangt nun, dass die formulierten theoretischen Annahmen empirisch überprüft werden können, und grenzt sich dadurch von der Alltagspsychologie ab. Das heisst, Annahmen müssen von Aussenstehenden jederzeit replizierbar sein. Zudem geht es um objektive und allgemeingültige Gegebenheiten, die nicht zuletzt systematisch mit Hilfe von Experimenten (Fragebogen, Beobachtung) gewonnen wurden. Das Kennenlernen der Forschungsmethoden (inkl. Statistik) der Psychologie nimmt daher eine wichtige Rolle in der Ausbildung ein.
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Methoden für die berufliche Praxis Aufbauend auf den Kenntnissen wissenschaftlicher Kriterien werden die Studierenden – zur Förderung der Handlungskompetenz – breit in die diagnostische Vielfallt eingeführt, wobei die Spannbreite von metrischen (messenden) hin zu projektiven (interpretativen) Verfahren führt und schliesslich eine Perspektivenvielfalt angestrebt wird. Hierbei ist es uns ein Anliegen, dass nicht nur die Praxisrelevanz berücksichtigt, sondern ebenso eine alternative und offene Denkweise gefördert wird. Dies impliziert, dass die Methodenkenntnisse auch in der Anwendung gelehrt werden. Dieser integrierende Umgang, wo auch die Selbst- und Sozialkompetenz zum Zuge kommt, äussert sich ebenso bei den Interventionsmodulen. So lernen die Studierenden beispielsweise bei der Gesprächsführung ein Instrumentarium kennen, welches adäquat und empathisch auf das Gegenüber bezogen zum Einsatz kommt.
Die drei Vertiefungsrichtungen Neben den wissenschaftlichen Grundlagen und den Methodenkompetenzen können unsere Studierenden in unserem Bachelor- und unserem Masterstudium eine von drei Vertiefungsrichtungen wählen. Diese Vertiefungsrichtungen decken zentrale Gebiete der Angewandten Psychologie ab und ermöglichen unseren Absolvierenden, sich im gewählten Bereich ein Expertenwissen sowie Handlungskompetenzen anzueignen und den Grundstein für ihre spätere Tätigkeit zu legen. Sie können zwischen den folgenden drei Vertiefungsrichtungen wählen: − Arbeits- und Organisationspsychologie − Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie − Klinische Psychologie
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Vielfältige Didaktik Unsere Studierenden arbeiten während des Studiums in verschiedenen Lernsettings. Die Vorlesungen finden in der Regel in Klassen von etwa 50 Personen statt. Ergänzt werden diese durch Seminare, Gruppenarbeiten, praktische Übungen, Projekte und Studienreisen in kleineren Gruppen sowie das eigenverantwortliche Selbststudium. Eine abwechslungsreiche Didaktik bietet die Basis für den nachhaltigen Lernerfolg, welcher mittels Prüfungen, schriftlicher Arbeiten, Präsentationen etc. überprüft wird.
Internationale Anerkennung des Studiums Die 1999 angestossene Bologna-Reform treibt die europaweite Harmonisierung von Studiengängen und -abschlüssen voran. Das Ziel dabei ist die internationale Mobilität der Studierenden. Im Rahmen dieser Reform wendet auch die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften das ECTS-Punktesystem an. Dieses einheitliche System zur Erfassung und Verwaltung von Studienleistungen bietet die Grundlage der gewünschten Mobilität der Studierenden innerhalb Europas und es lassen sich so Semester, Prüfungen und Leistungen, die an einer ausländischen Hochschule erlangt wurden, vergleichen, anerkennen und transferieren. Zusätzlich verfügt das Department Angewandte Psychologie über Kooperationsvereinbarungen mit einer Reihe von Fachhochschulen und Universitäten in Europa, Kanada und den USA. Es bestehen auch Kooperationskontakte in Israel, Singapur, China und Indien. Den Studierenden ermöglicht dies, von einem attraktiven ergänzenden Angebot zu profitieren und innerhalb ihres Studiums ein Austauschsemester im Ausland zu absolvieren. Ein solches Auslandsemester ist eine wertvolle und bereichernde Erfahrung, welche von Seiten der Hochschule empfohlen und unterstützt wird.
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Bachelorstudium: Die erste Etappe auf dem Weg zur Psychologin und zum Psychologen Berufsbefähigung und Titelschutz Der Bachelorabschluss beinhaltet eine grundlegende wissenschaftliche Bildung im Studienfach Angewandte Psychologie, aber noch keine Qualifikation zur selbstständigen Berufsausübung. Dafür erforderlich ist ein abgeschlossenes Masterstudium. Mit dem Bundesgesetz über die Psychologieberufe (PsyG), welches am 1. April 2013 in Kraft getreten ist, werden für die gesundheitspolitisch wichtigen Psychologieberufe gesamtschweizerisch verbindliche Standards in Sachen Aus- und Weiterbildung sowie Berufsausübung gesetzt. Damit gelten auch für die Psychologieberufe hohe Qualitätsanforderungen, wie sie zum Beispiel für die universitären Medizinalberufe selbstverständlich und in einem Bundesgesetz verankert sind. Dies bedeutet, dass es erst mit dem Masterabschluss erlaubt ist, den Titel «Psychologin» oder «Psychologe» zu tragen. Die Masterabsolventen/ -innen können ordentliches Mitglied der Berufsverbände wie dem Schweizerischen Berufsverband für Angewandte Psychologie SBAP und der Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen FSP werden. Sie können zudem das European Certificate in Psychology (EuroPsy) der European Federation of Psychologists’ Associations (EFPA) erwerben.
Tätigkeitsfelder Zu zentralen psychologischen Feldern, in denen unsere Absolventinnen und Absolventen nach dem Masterabschluss tätig sind, sind auf der Website des Departements ausgewählte Videoportraits zu finden. Siehe www.psychologie.zhaw.ch/testimonials.
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Vertiefung Arbeits- und Organisationspsychologie: Diese Vertiefungsrichtung bereitet auf unternehmens- und arbeitsbezogene psychologische Tätigkeiten vor wie beispielsweise: − Human Resource Management − Personalentwicklung − Organisationsentwicklung − Führungsentwicklung und Persönlichkeitsentwicklung im beruflichen Feld − Coaching und Lernen − Trainings − Managementdiagnostik (Personalauswahl) − Prozessoptimierungen − Betriebliche Gesundheitsförderung Vertiefung Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie: Hier steht der Mensch in seiner psychosozialen Persönlichkeitsentwicklung über die gesamte Lebensspanne im Zentrum. Mögliche Tätigkeitsfelder sind: − Schulpsychologie − Berufs- & Laufbahnberatung − Erziehungsberatung − Familien- und Paarberatung − Beratung in Lebenskrisen − Psychologische Frühförderung und Prävention − Konfliktberatung − Gerontopsychologische Beratung − Lebensberatung − Beratung zum Umgang mit Medien
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Vertiefung Klinische Psychologie: Die Lehrveranstaltungen dieser Vertiefungsrichtung qualifizieren für eine Tätigkeit in der Klinischen Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychologie. Daraus ergeben sich folgende Tätigkeitsfelder resp. Institutionen, in denen man mitarbeiten kann: − Psychiatrische Kliniken − Psychosomatische Kliniken/Abteilungen − Ambulatorien verschiedener Art − Praxis (Einzel-, Gemeinschafts-; intra- oder interdisziplinär) − Beratungsstellen − Bildungsinstitutionen (Uni, FH, HF etc.) − Kinder- und jugendpsychiatrische Institutionen
Fachtitel Für eine Reihe von psychologischen Berufen (z.B. Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychologie) ist nach dem Masterabschluss noch eine mehrjährige Zusatzausbildung zum Erwerb eines Fachtitels nötig. Diese Fachtitel sind vom Bundesgesetz über die Psychologieberufe (PsyG) vom 1. April 2013 geschützt und dürfen erst nach Erhalt des Diploms getragen werden.
Promotion Nach dem erfolgreichen Masterabschluss in Angewandter Psychologie an der ZHAW kann auch ein Doktorat in Psychologie an einer Universität in der Schweiz oder im Ausland angestrebt werden.
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Aufbau des Bachelorstudiums Vollzeit- oder Teilzeit-Bachelorstudium Das Bachelorstudium an der ZHAW kann sowohl im Vollzeit- als auch im Teilzeitmodus besucht werden. Der Arbeitsaufwand bleibt identisch und berechtigt zu 180 ECTSKreditpunkten. Die Regelstudienzeit für das Vollzeitstudium beträgt drei Jahre bzw. sechs Semester (ca. 30 ECTS pro Semester). Der Unterricht findet in der Regel montags bis freitags statt. Beginn des Vollzeitstudiums ist jeweils das Herbstsemester (Kalenderwoche 38). Die Regelstudienzeit beträgt für das Teilzeitstudium (ca. 20 ECTS pro Semester) viereinhalb Jahre bzw. neun Semester. Der Unterricht findet jeweils an zwei Tagen statt (in der Regel donnerstags und freitags). Aufgrund dieser Tatsache ist das Teilzeitmodell ideal für Studierende, welche einer Erwerbstätigkeit nachgehen oder familiäre Verpflichtungen haben. Der Beginn für das Teilzeitstudium ist jeweils das Frühlingssemester (Kalenderwoche 8).
Modularer Aufbau Das Studium ist modular aufgebaut. Module sind thematisch voneinander abgegrenzte Einheiten. Ein Modul kann aus einem oder mehreren Kursen bestehen. Diese Kurse decken die verschiedenen Inhalte bzw. Schwerpunkte des Modulthemas ab. Jedes Modul wird einzeln abgeschlossen, indem in den einzelnen Kursen ein Leistungsnachweis (schriftliche Prüfung, Arbeiten, Präsentationen, Präsenz etc.) erbracht wird. Für jedes erfolgreich abgeschlossene Modul wird eine festgelegte Anzahl an ECTS-Punkten vergeben. Für den Bachelorabschluss müssen die Studierenden 180 ECTS-Punkte vorweisen können. Das Modulverzeichnis für den Bachelorstudiengang finden Sie auf der folgenden Seite.
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Modulverzeichnis Bachelor ECTSSemester Modul Punkte 1. Semester
Erfahrung & Reflexion Erfahrung & Reflexion I (Gruppenprozesse)
2
Grundlagen Einführung in die Psychologie und ihre Geschichte Allgemeine Psychologie I (Kognitive Psychologie) Sozialpsychologie Entwicklungspsychologie I Persönlichkeits- & Differenzielle Psychologie I
3 5 3 3 2
Forschungsmethoden Grundlagen I & quantitative Methoden I
6
Diagnostik Grundlagen Diagnostik Diagnostische Verfahren I
3 2
Grundlagen Allgemeine Psychologie II (Motivation, Emotion) Biologische Psychologie Entwicklungspsychologie II Persönlichkeits- & Differenzielle Psychologie II
3 4 2 2
2. Semester
Forschungsmethoden Qualitative Methoden I & quantitative Methoden II Grundlagen II & qualitative Methoden II Forschungsmethoden in der Praxis
6 6 3
Intervention Intervention I
2
Psychologische Schulen Psychologische Schulen I
8
Forschungsmethoden Experimentalpraktikum
5
Diagnostik Diagnostische Verfahren II
4
Intervention Intervention II
4
Anwendung Arbeits- & Organisationspsychologie
4
Klinische Psychologie Psychopathologie I
5
3. Semester
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ECTSSemester Modul Punkte 4. Semester
Psychologische Schulen Psychologische Schulen II (Wahlpflichtkurse: 2 von 4)
Akademische Fertigkeiten Seminararbeit
4 5
Diagnostik Kasuistik I Diagnostische Verfahren III
2 4
Intervention Intervention III
3
Anwendung (Wahlmodul: 2 von 3) Wahlmodul: Medienpsychologie, Gesundheitspsychologie, Verkehrspsychologie
4
Klinische Psychologie Psychopathologie II Störungsbilder I Störungsbilder II
3 3 4
Nichtpsychologische Fächer (Wahlmodul: 2 von 4) VWL/BWL, Philosophie inkl. Ethik, Soziologie, Kommunikations- & Medienwissenschaft
8
Internationales & Interdisziplinäres Internationales & Interdisziplinäres
3
Akademische Fertigkeiten Bachelorarbeit I
5
Diagnostik Kasuistik II
4
Vertiefung (Wahlmodul: 1 von 3) Arbeits- & Organisationspsychologie I & II, Entwicklungs- & Persönlichkeitspsychologie I & II, Klinische Psychologie I & II
10
Erfahrung & Reflexion Erfahrung & Reflexion II (v.a. Praktikum)
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Akademische Fertigkeiten Bachelorarbeit II
10
5. Semester
6. Semester
Bachelor of Science in Angewandter Psychologie
Workload /Jahresarbeitszeit
(Änderungen vorbehalten)
Gemäss den Richtlinien des European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS-Punktesystem) beträgt der Arbeitsaufwand für einen ECTS 30 Stunden. Diese Stunden beinhalten sowohl den Präsenzunterricht als auch das angeleitete und das eigenständige Selbststudium. Um den Bachelor zu erlangen, müssen also rund 5400 Arbeitsstunden geleistet werden. Dies ergibt einen durchschnittlichen Arbeitsaufwand von 40 (Vollzeit) bzw. 27 (Teilzeit) Stunden pro Woche. Der Arbeitsaufwand kann jedoch innerhalb des Semesters variieren. In den Semesterferien (vorlesungsfreie Zeit) werden ebenfalls Studienleistungen erbracht, zum Beispiel Arbeiten verfasst. Die Ferienzeit beträgt dabei sieben Wochen pro Jahr. Für Teilzeitstudierende wird dringend empfohlen, nicht mehr als etwa 40 % für Erwerbsoder Familienarbeit einzuplanen, da über das ganze Jahr etwa 60 % für das Studium aufgewandt werden muss.
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Bachelorstudium: Zulassungsbedingungen und -verfahren Formale Zulassungsbestimmungen zum Bachelorstudiengang Die Bewerberinnen und Bewerber müssen folgende Qualifikationen mitbringen: − Gymnasiale, Berufs- oder Fachmaturität, Lehrdiplom, das zum Hochschulstudium berechtigt, oder abgeschlossene, mindestens dreijährige Berufsausbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis und Bestehen der Aufnahmeprüfung AKAD − oder Diplom einer anerkannten Höheren Fachschule − und eine mindestens einjährige Arbeitserfahrung. Diese kann innerhalb oder ausserhalb des Tätigkeitsfelds der Angewandten Psychologie geleistet worden sein. Die Anerkennung von ausländischen Diplomen wird vom Rektorat in Winterthur geprüft. Wer ein Psychologiestudium an einer Hochschule aufgrund zweimaligen Nichtbestehens von Modulen nicht fortsetzen kann, kann sich auch an der ZHAW nicht um einen Studienplatz in Angewandter Psychologie (BSc oder MSc) bewerben.
Informationsveranstaltung Es finden monatlich Informationsveranstaltungen über Inhalt und Zulassung zum Bachelorstudiengang statt. Die Teilnahme an einer solchen Veranstaltung vor der Anmeldung wird vorausgesetzt. Anmeldeunterlagen werden an den Informationsveranstaltungen abgegeben. Anita Trottmann Sachbearbeiterin Studium ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Departement Angewandte Psychologie Telefon +41 58 934 83 13 E-Mail anita.trottmann@zhaw.ch Informationen auf der Website: www.psychologie.zhaw.ch/bachelor
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Eignungsabklärung für den Bachelorstudiengang Das Studium am Departement Angewandte Psychologie und die künftige berufliche Tätigkeit in den Arbeitsfeldern der Angewandten Psychologie stellen hohe Anforderungen an die kognitiven sowie an die Sozial- und Selbstkompetenzen. Die Eignung der Bewerberinnen und Bewerber für unseren Studiengang wird in einem zweistufigen professionellen Einzelassessment geprüft. In der ersten Stufe der Eignungsabklärung werden die kognitiven Fähigkeiten (schriftlich) geprüft. Nur ein positiver Bescheid gewährt den Zugang zur zweiten Stufe des Assessments. In der zweiten Stufe der Eignungsabklärung werden die persönlichen Voraussetzungen (Motivation, Selbst- und Sozialkompetenz) für unser Psychologiestudium geprüft. Dies geschieht auf der Basis eines Persönlichkeitstests sowie jeweils eines Einzel- und eines Gruppengesprächs. Aufgrund eines Zulassungsbeschränkung (Numerus clausus) erhalten die besten 100 Kandidatinnen und Kandidaten einen Studienplatz (50 Studienplätze für den Vollzeitstudiengang und 50 Studienplätze für den Teilzeitstudiengang) zugesprochen. Es besteht die Möglichkeit – im Falle von Abmeldungen oder Verhinderung der Studierenden, nachzurutschen, und es wird eine Warteliste geführt. Diese Warteliste ist jedoch nur für den angemeldeten Studienbeginn gültig.
Gebühren Eignungsabklärung Bachelor Aufnahmeverfahren (in CHF) Einschreibegebühr Aufnahmeverfahren Eignungsabklärung 1. Teil Eignungsabklärung 2. Teil Rückmeldegespräch
100.– 200.– 400.– kostenlos
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Allgemeine Informationen Studiengebühren und Auslagen Studierende, welche am Departement Angewandte Psychologie immatrikuliert sind, müssen folgende Gebühren entrichten: Einmalige Gebühren (in CHF) Immatrikulationsgebühr Kanzleigebühren
100.– 150.–
Gebühren pro Semester (in CHF) Reguläre Semestergebühren Zusätzliche Semestergebühren für Studierende mit Wohnsitz im Ausland Kosten für Literatur und Software
720.– 500.– variieren
Für die Teilnahme an Studienwochen im Ausland und Exkursionen können zusätzliche Kosten anfallen.
Termine Struktur des Studienjahrs: Semester
Herbstsemester
Kalenderwochen
38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 01 02 03 04 05 06
Kontaktstudium Prüfungen
Semester
Frühlingssemester
Kalenderwochen
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26
Kontaktstudium Prüfungen
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ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Die ZHAW ist eine der führenden Schweizer Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Die Anwendung von Erkenntnissen auf wissenschaftlicher Grundlage in praxisnahen Aufgaben ist kennzeichnend für Studium, Forschung, Weiterbildung und Dienstleistung. Die Absolventinnen und Absolventen zeichnen sich durch hohe Arbeitsmarktfähigkeit aus – sowohl in einem interkulturellen als auch internationalen Umfeld. In den acht Departementen Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen; Gesundheit; Angewandte Linguistik; Life Sciences und Facility Management; Angewandte Psychologie; Soziale Arbeit; School of Engineering sowie School of Management and Law werden in 26 Bachelor- und 14 konsekutiven Masterstudiengängen über 11 000 Studierende ausgebildet. Die an der ZHAW betriebene Forschung und Entwicklung zeichnet sich durch ihre Anwendungsorientiertheit und Praxisnähe aus. Zudem hat die ZHAW ein vielfältiges Weiterbildungsangebot: Weiterbildungs-Masterstudiengänge, Diplom- und Zertifikatslehrgänge sowie diverse Weiterbildungskurse. Um diese Kompetenzen vermitteln zu können, ist die ZHAW nicht nur regional und national, sondern auch international ausgerichtet und vernetzt. Alle Standorte der ZHAW – Winterthur, Zürich und Wädenswil – befinden sich innerhalb der wirtschaftlich starken Greater Zurich Area und sind dementsprechend Studienund Arbeitsorte mit hoher Lebensqualität und durch öffentliche Verkehrsmittel bestens erschlossen.
Departement Angewandte Psychologie Das Departement Angewandte Psychologie besteht aus der Abteilung Studium & Forschung sowie dem Institut für Angewandte Psychologie IAP, dem führenden und traditionsreichen Beratungs- und Weiterbildungsinstitut für Angewandte Psychologie in der Schweiz. In der Abteilung Studium & Forschung sind die sechs verschiedenen Fachverantwortungen für die inhaltliche Gestaltung des Studiums zuständig. Der Bereich Forschung besteht aus vier Forschungsschwerpunkten. Fachverantwortungen und Forschungsschwerpunkte sind in Kompetenzgruppen miteinander vernetzt.
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Fachverantwortungen Allgemeine Studienbereiche Für die Fächer der Allgemeinen Studienbereiche, welche alle Studierenden belegen müssen, sind folgende Fachverantwortungen zuständig: Allgemeine Psychologie
Dr. Ester Reijnen und Jonas Hoffmann, MSc
Die Allgemeine Psychologie beschreibt Funktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Wahrnehmung, Denken, Urteilen und Entscheiden etc., die allen Menschen gemein sind. Die Fachverantwortung Allgemeine Psychologie (Dr. Ester Reijnen und Jonas Hoffmann, MSc) hat sich zum Ziel gemacht, dieses Grundlagenwissen gewinnbringend in der Anwendung einzusetzen. Einen Schwerpunkt bildet die Aufmerksamkeitsforschung, welche beispielsweise aufzeigt, dass wir nur eine sehr begrenzte Menge sich dynamisch verändernder Ereignisse gleichzeitig beachten können. Diese Erkenntnis hat direkte Implikationen für die Gestaltung von Armaturen in Fahrzeugen, Computerdisplays etc. Entsprechende Erkenntnisse wurden bis jetzt jedoch nicht konsequent genug in der konkreten Anwendung verfolgt. Die Fachverantwortung stellt sich dieser Herausforderung nicht nur durch theoretische Vermittlung der Kenntnisse, sondern auch durch eigene und studentische (experimentelle) Forschungsprojekte. Daneben betreut die Fachverantwortung eine Vielfalt von Modulen wie Biologische Psychologie, nichtpsychologische Nebenfächer (z.B. Soziologie, Philosophie etc.). Dabei ist es das Ziel, den Studierenden mit Hilfe einer Reihe von hochqualifizierten Dozierenden ein möglichst breites und fundiertes Angebot zur Verfügung zu stellen.
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Forschungsmethoden Unser (Prof. Hansjörg Künzli, Anita Imhof, MSc und Dr. Daniela Oertig) Ziel ist es, die Studierenden zu befähigen, praxisorientierte wissenschaftliche Arbeiten zu erstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, definieren wir inhaltliche und formale Anforderungen für die Qualifikationsarbeiten (Seminar-, Bachelor- und Masterarbeiten) und leiten daraus das Methodencurriculum ab. Dies bedeutet für uns, dass wir den Studierenden eine Vielzahl von möglichen methodischen Zugängen zum Feld eröffnen und sie darauf vorbereiten, im Spannungsfeld zwischen Praxis und Wissenschaft erfolgreich zu handeln. In den Grundlagenvorlesungen werden alle notwendigen Schritte vermittelt, vom Umgang mit der Literatur, über die Fragestellung, das Design, und die Operationalisierung der Fragestellung bis hin zu Datenerhebung, Datenauswertung und Berichterstellung. In vertiefenden Gefässen, wie dem Experimentalpraktikum, der Testentwicklung und dem projektbezogenen Arbeiten, wird das erworbene Wissen praktisch umgesetzt. Am Ende dieses langen Marsches haben die Studierenden dann die anspruchsvolle und oft anstrengende Pflicht, all ihr Wissen in verdichteter Form in die Bachelor- und Masterarbeit einfliessen zu lassen und damit ihrem Studium eine würdige Krone aufzusetzen.
Prof. Hansjörg Künzli, Anita Imhof, MSc und Dr. Daniela Oertig
Diagnostik und Intervention Die Fachverantwortung Diagnostik und Intervention (Silvia Deplazes, dipl. Psych. FH, MBA, und Jacqueline Dacher, dipl. Psych. FH) setzt den Grundgedanken der Angewandten Psychologie ins Zentrum. Die Studierenden sollen nach der Ausbildung weder «Theoretiker/ innen» sein, die in der Praxis nur schwer Fuss fassen können, noch «Praktiker/innen», die losgelöst von Theorie und wissenschaftlich fundiertem Wissen agieren. Oder anders ausgedrückt: Wir bilden Psychologen und Psychologinnen aus, die ausgehend von der Wissenschaft Psychologie in der Lebenspraxis des gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Umfelds handlungsfähig sind. Dabei ist es uns wichtig, eine Vielfalt von unterschiedlichen Verfahren und Interventionen zu vermitteln und dass sich die Studierenden auch auf der Erfahrungsebene auf diese Verfahren und Interventionen einlassen. So wird sowohl die fachliche als auch die soziale und personale Entwicklung gefördert. Dies ermöglicht den Studierenden einen integrativen und reflektierten Umgang mit vielfältigen Verfahren und Interventionen. Die Studierenden werden auf den Berufseinstieg vorbereitet und können situationsspezifisch sowohl im Kontakt mit den Klienten/-innen als auch mit sich selbst adäquat agieren.
Silvia Deplazes, dipl. Psych. FH, MBA, und Jacqueline Dacher, dipl. Psych. FH
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Fachverantwortungen Vertiefungsrichtungen Die Vertiefungsrichtungen, welche frei gewählt werden können, werden von folgenden Fachverantwortungen gestaltet: Arbeits- und Organisationspsychologie
Prof. Dr. Michael Zirkler und Berenice Bommeli, MSc
Wir (Prof. Dr. Michael Zirkler und Berenice Bommeli, MSc) verstehen unser Angebot als komplementäre Ausbildung mit dem Ziel, psychologisches Wissen und Know-how mit den Alltagsherausforderungen von sozialen Systemen (Organisationen) zusammenzubringen. Dazu braucht es ein Verständnis von Organisation, welches auch von Individuen abstrahieren kann und sich mit den prinzipiellen Regeln, Funktionen und «Spielen» beschäftigt. Ausserdem muss man sich hier mit weiteren Themengebieten, etwa aus der Soziologie und der kritischen Managementforschung, auseinandersetzen, um eine angemessene Beschreibungsfähigkeit zu erreichen. Neben den üblichen Veranstaltungen im Klassenzimmer legen wir im Studium sehr grossen Wert auf Exkursionen, Fallstudien, Workshops etc., die ein maximal erfahrungsorientiertes Lernen ermöglichen. Damit erweitern unsere Studierenden ihre akademische Wissensbasis einerseits und bilden gleichzeitig ihr praktisches Können im Sinne der Werkzeuge zunehmend aus. Wichtig ist eine enge Zusammenarbeit mit anderen Fachverantwortungen, insbesondere zur psychologisch-praktischen Methodenlehre (Kommunikation, Beratung, Moderation usw.). Unser Schwerpunkt liegt auf einem systemischen Verständnis von Organisationen und ihren darin tätigen Menschen (Human Resource Management), dem wir auch in der Forschung, etwa zu den Themen «werteorientierte Führung» oder «soziale Nachhaltigkeit», entsprechend nachgehen. Ausser der Pflege und Weiterentwicklung unserer Module im Bachelor- und Masterstudium koordinieren wir auch die Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Psychologie an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Diese Kooperation ermöglicht einen weitgehend voraussetzungsfreien Austausch von Kursen und Modulen in der Vertiefung Arbeits- und Organisationspsychologie für Studierende beider Hochschulen. Schliesslich engagieren wir uns für internationale Studienwochen (Israel) und bauen unser Netzwerk (vor allem in Indien und China) laufend aus.
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Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie Die Entwicklungspsychologie befasst sich mit der Beschreibung und Erklärung der Veränderungen von Erleben und Verhalten über die gesamte Lebenspanne und den individuellen Unterschieden in diesen Verläufen. Die Persönlichkeitspsychologie geht der Frage nach, welche Eigenschaften eine Person relativ stabil charakterisieren. Die Fachverantwortung Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie (Prof. Dr. Beate Schwarz und Christine von Arx, dipl. Psych. FH) stellt in der Lehre im Bachelor und Master sicher, dass unsere Studierenden in ihrer späteren Praxis in die Lage versetzt werden, auf einer theoretischen und wissenschaftlichen Grundlage handeln und intervenieren zu können. Neben den Grundlagenveranstaltungen bereiten die Kurse in der Vertiefung auf aktuelle Anwendungsfelder vor wie Diagnostik, Schulpsychologie, Beratung in verschiedenen Lebensphasen und -krisen, Prävention und Gerontopsychologie. Uns ist wichtig, das Individuum in Wechselwirkung mit den Kontexten zu sehen, in denen es lebt, und wir fühlen uns der Ressourcenorientierung verpflichtet. Die Studierenden sind in die Forschung eingebunden, die sich um Themen der Familienpsychologie, der Jugendentwicklung und des Kulturvergleichs dreht. Es besteht zudem eine enge Zusammenarbeit mit der Medienpsychologie.
Prof. Dr. Beate Schwarz und Christine von Arx, dipl. Psych. FH
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Klinische Psychologie
Prof. Dr. Barbara Schmugge und Daniela Bortolani-Borgese, dipl. Psych. FH
Die Fachverantwortung Klinische Psychologie (Prof. Dr. Barbara Schmugge und Daniela Bortolani-Borgese, dipl. Psych. FH) ist zuständig für die strategische Entwicklung, die inhaltliche Gestaltung sowie die Qualitätssicherung des Fachbereichs über das gesamte Bachelor- und Masterstudium. Die Klinische Psychologie widmet sich als Teildisziplin der Psychologie der wissenschaftlichen Untersuchung der biologischen, sozialen, entwicklungs- und verhaltensbezogenen sowie kognitiven und emotionalen Grundlagen psychischer Störungen sowie den Auswirkungen dieser Störungen und anderer Erkrankungen auf die Psyche. Dabei stützt sie sich auf psychologische Theorien und Erkenntnisse und befasst sich in Forschung und Praxis mit der Prävention, der Entstehung und der Behandlung solcher Störungen. Zur Klinischen Psychologie gehören die Themen Ätiologie und Bedingungsanalyse, Klassifikation und Diagnostik, Prävention, Psychotherapie und Rehabilitation, Epidemiologie, Gesundheitsversorgung sowie Evaluation. Klinische Psychologie umfasst dabei die Erforschung, die Diagnostik und die Therapie der Gesamtheit psychischer Störungen bei Menschen aller Altersstufen und unabhängig von den kulturellen und religiösen Hintergründen, bei Menschen mit verschiedenen gesundheitlichen Bedingungen, verschiedenen sexuellen Orientierungen oder Identitäten.
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Forschungsschwerpunkte Unser Forschungsprofil ist praxis-, anwendungs- und marktorientiert. Unsere Studien klären mit wissenschaftlichen Methoden psychologische Problemstellungen aus dem Alltag und tragen bei zu Innovation und Qualitätsverbesserungen in Dienstleistungen, Prozessen und Produkten. Das Forschungsteam des Departements Angewandte Psychologie der ZHAW arbeitet in vier Forschungsschwerpunkten. Forschungsschwerpunkt «Beratung, Training & Führung» Im Forschungsschwerpunkt «Beratung, Training & Führung» (Leitung: Prof. Hansjörg Künzli) beschäftigen wir uns mit der Effizienz und der Effektivität von Lernsettings für Menschen und Organisationen. Konkret sind damit Coachings, Laufbahnberatungen, Organisationsberatungen und Sozial- sowie Selbstkompetenztrainings angesprochen. Ziel solcher Massnahmen ist es, einzelnen Personen, Teams und/oder ganzen Organisationen zu einer besseren Selbststeuerung und damit zu erfolgreicherem Handeln zu verhelfen. Welche Massnahme für welches Anliegen angemessen ist, wie die Intervention am besten zu gestalten ist und wie der Erfolg definiert und gemessen wird, ist oft unklar. Hier entwickelt der Forschungsschwerpunkt eine an die Bedürfnisse der Kunden angepasste Intervention, diagnostische Instrumente und Evaluationsdesigns. Die grossen Distanzen zwischen Arbeitsorten ebenso wie die zunehmende Mobilität von Menschen machen es zunehmend schwierig bis unmöglich, sich von Angesicht zu Angesicht zu treffen. Hier schafft der gezielte Einsatz von Mail, Chat und Videokonferenzen, bis hin zu avatarbasierten Beratungs- und Trainingsmethoden Abhilfe. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, besteht eine unserer Spezialisierungen in der Entwicklung von Beratungssettings mit neuen Medien.
Prof. Hansjörg Künzli
Bachelor of Science in Angewandter Psychologie
Forschungsschwerpunkt «Medienpsychologie» Im Forschungsschwerpunkt «Medienpsychologie» (Leitung: Gregor Waller, MSc unter Beteiligung von Prof. Dr. Daniel Süss) untersuchen wir in empirischen Studien, wie Kinder und Jugendliche mit Medien umgehen und welchen Einfluss die Mediennutzung auf Einstellungen, Motive und Verhalten ausübt. Dabei geht es einerseits um Bedingungen für den produktiven Umgang mit Medien durch Förderung von Medienkompetenz. Anregende Medieninhalte Gregor Waller, MSc, unter Beteiligung und medienkompetente Heranwachsende, Lehrpersonen und Eltern von Prof. Dr. Daniel Süss können dazu beitragen, dass Medien als Teil der Kultur erfahren werden und die Entwicklung von Heranwachsenden fördern. Andererseits werden auch potenzielle Konfliktfelder wie mediale Gewaltdarstellungen, Sexualität und Pornografie, Verhaltenssucht oder Cyberbullying beforscht. Wir untersuchen den Medienalltag vom Bücherlesen über Fernsehen, Filme und Computerspiele bis zu Social-Networking-Plattformen im Internet. Wir evaluieren medienpädagogische Projekte und Präventionsmassnahmen im Jugendmedienschutz und beraten Behörden, Medienanbieter, Schulen und Verbände auf wissenschaftlicher Grundlage bei Fragen zum sicheren und entwicklungsförderlichen Medienalltag. Wir sind national und international vernetzt mit Partnern in Medienpsychologie und Medienpädagogik.
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Forschungsschwerpunkt «Psychotherapie und psychische Gesundheit» Im Forschungsschwerpunkt «Psychotherapie und psychische Gesundheit» (Leitung: Prof. Dr. Agnes von Wyl) fokussieren wir einerseits auf Psychotherapie, Case Management, Beratung und Diagnostik bei Erwachsenen und Kindern. Wir untersuchen zusammen mit Praxispartnern Bewährung, Tauglichkeit und Wirksamkeit verschiedener therapeutischer und diagnostischer Konzepte und Interventionen unter Praxisbedingungen. Dieser praxisorientierte Forschungsansatz repräsentiert sich zum Beispiel bei Projekten, in denen wir Psychotherapien unterschiedlicher methodischer Ansätze unter Praxissituationen untersuchen, wie auch in Projekten der Versorgungsforschung. Kriterien wie Effizienz und Effektivität von klinisch-psychotherapeutischen Dienstleistungen rücken immer stärker ins Zentrum. Es ist uns wichtig, neben den Effektivitätskriterien diejenigen Patientenbedürfnisse, die sich nicht auf Kosteneinsparung reduzieren lassen, im Auge zu behalten. Diesen Diskurs anhand von Fakten rationaler zu gestalten, ist eine Hauptzielsetzung unserer Forschungsbemühungen. Andererseits interessieren wir uns für psychische Gesundheit auch aus präventiver Sicht. Die Psychologie hat ein breites Wissen über mögliche Früherkennung und präventive Massnahmen in allen Altersgruppen. Gerne entwickeln wir mit Praxispartnern solche Projekte und führen sie durch.
Prof. Dr. Agnes von Wyl
Bachelor of Science in Angewandter Psychologie
Forschungsschwerpunkt «Verkehrs- und Sicherheitspsychologie» Erfolgreiche Präventionsprogramme umfassen immer ein umgebungs- oder zielgruppenzentriertes Vorgehen. Voraussetzung dafür ist eine umfassende Analyse der vorliegenden situativen und personellen Besonderheiten. Prof. Dr. Markus Hackenfort
Der Forschungsschwerpunkt «Verkehrs- und Sicherheitspsychologie» (Leitung: Prof. Dr. Markus Hackenfort) besitzt die notwendigen Voraussetzungen, um bei der Konzeption von Interventionen für Sicherheit sowie bei einer systematischen Unfallursachenforschung effektive Unterstützung zu bieten. Der Bereich der Forschung und Entwicklung umfasst unterschiedliche Schwerpunkte: Neben der Analyse von Unfallschwerpunkten im Strassenverkehr können systematische Empfehlungen zur Erhöhung der Sicherheit unter zentraler Berücksichtigung der Human Factors entwickelt werden. In Betrieben, in denen es regelmässig zu Arbeitsunfällen kommt, wird das Umfeld der betrieblichen Sicherheit analysiert. Dadurch lassen sich effektive Vorschläge zur Erhöhung der Sicherheit ableiten. Auch steht der Forschungsschwerpunkt für die Entwicklung zielgerichteter Präventionsprogramme für besonders gefährdete Zielgruppen (z.B. Kinder, Motorradfahrende) und auffällige Verkehrsräume (z.B. Schulwege, Haltestellen). Ein weiterer Schwerpunkt bildet die Entwicklung psychologisch basierter Gütekriterien zur Quantifizierung des Erfolgs von Interventionsmassnahmen, welche regelmässig zur Evaluation in der Praxis eingesetzt werden können.
Lehrbeauftragte aus der Praxis Neben dem 50-köpfigen Kernteam der Abteilung Studium & Forschung wirken ca. 100 externe Lehrbeauftragte im Bachelor- und Masterstudiengang mit, welche ihre Erfahrungen und Kompetenzen aus der Praxis in der ganzen Bandbreite der psychologischen Tätigkeitsgebiete in die Lehre einbringen. Die Studierenden profitieren so von den aktuellen Erfahrungen und den praxisbewährten Diagnostik- und Interventionsmethoden der Dozierenden und den unterschiedlichsten institutionellen Kontexten, in denen die Lehrbeauftragten tätig sind.
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ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Departement Angewandte Psychologie Abteilung Studium & Forschung Pfingstweidstrasse 96 Postfach 707, CH-8037 Zürich Telefon + 41 58 934 83 10 Fax + 41 58 935 83 10 info.psychologie@zhaw.ch www.psychologie.zhaw.ch
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Anreise: Ab Zürich Hauptbahnhof mit der Tramlinie 4 bis Toni-Areal oder mit der S-Bahn bis Zürich Hardbrücke und weiter zu Fuss (ca. 10 Minuten).
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