AUSGABE # 6 / WINTER 2012
Nase auf! Wie Ger체che unser Leben beeinflussen
Generation digital Welchen Einfluss haben Computer & Co. auf die Entwicklung unserer Kinder?
Gut geklebt Das steckt hinter Kinesiotaping
Fit durch den Winter mit der kalten Jahreszeit kommt auch die n채chste grippewelle. so st채rken sie ihr immunsystem und geben Viren keine Chance.
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Inhalt & Editorial
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Editorial Gesund in Tirol – mit dem Winter naht auch die Grippezeit. Wir haben für Sie recherchiert, wie Sie gesund durch den Winter kommen. In dieser Ausgabe finden Sie aber auch nützliche Informationen über die Wirkung von Düften und erfahren, wie Sport auf die Psyche wirkt. Ab Seite 42 gibt es rund ums Thema Koffein viel Wissenswertes zu erfahren. Wir wünschen eine spannende Lektüre! Die Redaktion
Inhalt Kurz & bündig Gesund durch den Winter Impressum Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: target group publishing GmbH / Zielgruppen Verlag Geschäftsführung: Andreas Eisendle, Michael Steinlechner Chefredaktion: Sylvia Ainetter Redaktion: Sonja Kainz, Matthias Krapf, Daniel Naschberger, Barbara Wohlsein Grafik & Produktion: Angi Reisinger Titelfoto: Shutterstock Fotos, falls nicht anders gekennzeichnet: Archiv/ Zielgruppen Verlag Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten Anschrift für alle: Karl-Kapferer-Str. 5, 6020 Innsbruck Telefon: +43 (0)512/586020-0 Fax: +43 (0)512/586020-20 E-Mail Redaktion: redaktion@zielgruppenverlag.at E-Mail Verkauf: office@zielgruppenverlag.at
Immunsystem stärken So haben Krankheitserreger keine Chance
Gesund leben
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Ratgeber Hey Baby! Alles über Stillen, Schlafen und Tragen
Interview Michael Grimm im Gespräch Herausforderung Herzchirurgie
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Geruchstest Wie Gerüche unser Leben prägen
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Im ewigen Eis Überleben in der Gletscherspalte
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Generation digital Wie viel Medienkonsum ist in Ordnung?
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Gut geklebt Das steckt hinter Kinesiotaping
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Sport für die Seele So beeinflusst Bewegung die Psyche
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Mach mich wach Wirkungen, Nebenwirkungen und Risiken von Koffeingenuss
Wissen
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Kurz & bündig
Kurz & bündig Abstinenz für bessere Knochendichte
Osteoporose gehört zu einer der häufigsten Erkrankungen im höheren Lebensalter. Die Knochendichte nimmt ab und so kommt es häufiger zu Knochenbrüchen. Dass alkoholkranke Männer ein erhöhtes OsteoporoseRisiko haben, hat bereits im Jahr 2010 ein Forschungsteam rund um Dr. Peter Malik von der Universitätsklinik für biologische Psychiatrie Innsbruck herausgefunden. In einer Folgestudie belegen die Innsbrucker Forscher nun, dass bereits nach achtwöchiger Abstinenz eine deutliche Verbesserung eintritt.
Rauchende Mütter Rauchen in der Schwangerschaft ist schädlich. Das ist den meisten werdenden Müttern bewusst. Doch 80 Prozent der Frauen, die während einer Schwangerschaft aufgehört haben zu rauchen, greifen nach der Geburt wieder zum Glimmstängel – so eine Studie des US-amerikanischen MoffittKrebszentrums. Dies kann negative Folgen für das Kind haben: Denn Babys rauchender Mütter leiden eher an Atemwegserkrankungen, haben öfter eine Mittelohrinfektion, einen niedrigeren Intelligenzquotienten und Verhaltensstörungen wie ADHS. Auch das Risiko für den plötzlichen Kindstod ist bei Säuglingen, in deren Gegenwart geraucht wird, erhöht.
Männer, zur Vorsorge!
Spätestens ab dem 45. Lebensjahr sollte sich jeder Mann einmal pro Jahr von einem Urologen untersuchen lassen - auch wenn keine Beschwerden vorliegen. Leider folgt nur jeder 20. Mann in Österreich dieser Empfehlung und lässt regelmäßig eine Prostata-Vorsorgeuntersuchung durchführen. Mit etwa zwölf Prozent ist das Prostatakarzinom die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern. Dabei kann eine frühzeitige Diagnose Leben retten!
Dünn dank Oxytocin Oxytocin ist als das so genannte „Kuschelhormon“ bekannt. Es wird vermehrt bei stillenden Müttern ausgeschüttet, aber auch bei intensiver körperlicher Berührung. In einer japanischen Studie fanden Wissenschaftler nun heraus, dass Oxytocin beim Abnehmen helfen kann. Tägliche Injektionen von Oxytocin brachten fettgefütterte Mäuse dazu, weniger zu essen und ließen das Körpergewicht sinken – selbst nachdem die Spritzenkur beendet war. Oxytocingabe per Minipumpe reduzierte den Körperfettanteil und verbesserte zudem die Glukosetoleranz. Ungünstige Effekte auf Blutdruck oder das Aktivitätslevel der Nager zeigten sich nicht. Die Forscher glauben, dass man auf Oxytocinbasis ein sicheres Abspeck-Medikament für die humanmedizinische Anwendung entwickeln könnte.
Kurz & bündig
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Bitterschmecker bleiben gesünder Der Geschmackssinn ist sehr individuell. Wer besonders empfindlich auf bittere Geschmacksstoffe reagiert, kann Infektionen der Atemwege besser abwehren, berichtet nun „Medizin aktuell“. Ein bitterer Geschmack warnt vor dem Verzehr von giftiger Nahrung. Diese Geschmacksrezeptoren sind auch in der Schleimhaut der Atemwege zu finden. Dort haben sie eine andere Funktion: Sie helfen, Bakterien zu erkennen und abzuwehren. Die Bitter-Rezeptoren reagieren nämlich auch auf Signalstoffe von Bakterien und aktivieren die lokale Immunabwehr, die eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) verhindert. Wer bestimmte Bitterstoffe nicht schmecken kann, erkrankt daher wahrscheinlich auch eher an einer chronischen Sinusitis.
Joghurt beugt Bluthochdruck vor
Bluthochdruck schädigt das Herz, die Herzkranzgefäße und erhöht das Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. In einer Langzeitstudie haben amerikanische Wissenschaftler nun herausgefunden, dass regelmäßige Joghurtesser seltener unter Bluthochdruck leiden. Macht der Genuss von Joghurt etwa zwei Prozent der täglichen Kalorienzufuhr aus, verringert sich das Risiko für höheren Blutdruck um beinahe ein Drittel!
Kräuter für den Darm Sodbrennen, Blähungen, Durchfall – fast jeder leidet zumindest zeitweise unter Magen-Darm-Problemen. Natürliche Wirkstoffe können Abhilfe schaffen: Kamille wirkt zum Beispiel verdauungsfördernd. Ingwer hilft zusätzlich auch bei Reisekrankheit und Übelkeit. Kräuter und Gewürze mit Bitterstoffen, wie sie in Angelikawurzel, Löwenzahn, Thymian oder Anis enthalten sind, wirken gegen Appetitlosigkeit. Koliken und Krämpfe kann man gut mit Kräutertees aus Gewürzfenchelsamen oder Melissenblättern behandeln. Um Magen-Darm-Problemen vorzubeugen, empfehlen sich eine ausgewogene Ernährung, eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und genügend Bewegung.
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Immunsystem st채rken
Winterfit
Ein funktionierendes Immunsystem ist von vielen Faktoren abh채ngig.
Immunsystem stärken
Gesund durch den Winter
Wenn es draußen kalt und drinnen überheizt ist, haben Viren und Bakterien ein leichtes Spiel. Mit der richtigen Lebensweise ist das Immunsystem jedoch optimal vorbereitet auf die Grippezeit und Erkältungen haben keine chance. Hier die besten Tipps, um fit durch den Winter zu kommen.
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Immunsystem stärken
Gesund essen Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, das Immunsystem zu stärken und der Grippewelle zu trotzen.
Wärme von innen Wärmende Lebensmittel laut Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM): Dinkel, Hafer, Roggen, Langkornreis, Lauch, Kraut, Kürbis, Fenchel, Rotkraut, Zwiebel, Rohnen, Wild- und Rindfleisch, Walnüsse, Maroni, Trockenfrüchte Gewürze: Thymian, Kardamom, Nelken, Chili, Anis, Majoran, Kümmel, Zimt, Wacholder, Rosmarin, Pfeffer, Ingwer
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itamine und Mineralstoffe stärken die Immunabwehr. Eine besondere Rolle spielen fettlösliche Vitamine wie Vitamin A, E, D und das wasserlösliche Vitamin C. „Den Vitamin-C-Bedarf zu decken, ist recht einfach“, erklärt Bernadette Wegscheider, Diätologin am Landeskrankenhaus Innsbruck, „etwa mit Zitrusfrüchten, Fruchtsäften, Brokkoli, Kartoffeln oder Hagebutten.“ Doch man solle sich gar nicht so viele Gedanken darüber machen, welches Vitamin genau wo enthalten ist. „Durch eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel regionalem und saisonalem Obst und Gemüse wird der Nährstoffbedarf automatisch abgedeckt“,
Raus ins Freie Auch im Winter, wenn es nur wenige Sonnenstunden pro Tag gibt, braucht der Körper Licht – ansonsten droht höhere Infektanfälligkeit.
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itamin D ist wichtig für die Knochen- und Zahnbildung, doch auch das Immunsystem benötigt das fettlösliche Vitamin. Über die Nahrung wird es allerdings nur teilweise aufgenommen. „Vitamin D kann vom Körper selbst produziert werden“, erklärt Diätologin Bernadette Wegscheider. Das funktioniere aber nur mit Sonnenlicht. Aus diesem Grund ist es wichtig, auch im Winter regelmäßig ins Freie zu gehen und Licht an die Haut zu lassen – das funktioniert auch, wenn es bewölkt ist! lll
so Wegscheider. Regional und saisonal sei vor allem deswegen wichtig, weil Vitamine sehr empfindlich sind. Obst und Gemüse, das lange gelagert wurde oder einen weiten Anfahrtsweg zurückgelegt hat, enthält oft nur noch einen Bruchteil des ursprünglichen Vitamingehalts. Problemlos kann man aber auch auf Tiefkühlgemüse zurückgreifen. Wer ständig friert, sollte außerdem wärmende Speisen zu sich nehmen, so wie es z. B. auch die Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin empfiehlt. „Wärmende Speisen sind zum Beispiel Eintöpfe mit rotem Fleisch. Aber auch Gewürze wie Ingwer, Chili, Zimt und Anis wärmen von innen“, erklärt Wegscheider. lll
„Eine ausgewogene Ernährung deckt den Nährstoffbedarf automatisch.“ Bernadette Wegscheider, MSc Diätologin am Landeskrankenhaus Innsbruck
Immunsystem stärken
Bewegung hält gesund Regelmäßige Bewegung stärkt das Immunsystem. Warum das so ist und was es zu beachten gilt, erklärt Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger, Direktor des Instituts für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus (ISAG).
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arum ist Bewegung für das Immunsystem wichtig? Es ist wissenschaftlich untermauert, dass bereits eine einmalige körperliche Belastung bzw. eine einzelne Trainingseinheit zur Aktivierung des Immunsystems führt. Während dieser Belastungsphase reagiert das Immunsystem, v. a. die unterschiedlichsten Typen der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), mit einem Anstieg der Zahl im Blut, aber auch einer gesteigerten Funktion. Es handelt sich um eine Art „Alarmreaktion“, aber im positiven Sinne. Wird nun über einen längeren Zeitraum körperliche Bewegung durchgeführt, kommt es zu einer Anpassung des Immunsystems im Sinne einer Immunstärkung. Diese führt dazu, dass der Körper eine bessere Abwehrlage vor allem gegen sog. „banale Infekte“ (Husten Schnupfen, u. a.) aufweist.
mehrwöchiger Pause das Immunsystem wieder erneut aktiviert werden muss, um optimale Trainingseffekte zu erzielen.
Wie oft muss ich Sport machen, um einen positiven Effekt zu erzielen? Es ist nicht alleine die Häufigkeit ausschlaggebend, sondern auch die Sportart sowie die Dauer und Intensität der einzelnen Trainingseinheit. Aus Sicht des Gesundheitssports sind für Ausdauersportarten (Laufen, Schwimmen, Skilanglauf u. Ä.) pro Woche mindestens drei Einheiten mit zumindest 45 Minuten Dauer über einen mehrwöchigen Zeitraum (Minimum etwa 4 Wochen) nötig. Allerdings ist es Faktum, dass nach
Schadet z. B. Laufen bei großer Kälte meinen Atemwegen? Das hängt von der Dauer, Intensität und eventuellen Vorschäden ab und natürlich auch von den Außentemperaturen. Gegen einen lockeren Lauf bei Temperaturen um 0°C ist sicher nichts einzuwenden. Vorsicht gilt bei Hustenattacken beim Sport in kalter Umgebungstemperatur. Leider leiden viele Wintersportler, die stundenlang bei sehr kalten Temperaturen trainieren und Wettkämpfe durchführen (v. a. Langläufer) an „KälteAsthma“.
Kraft- oder Ausdauersport? Die meisten Studien über die stärkende Wirkung von Bewegung auf das Immunsystem betreffen Ausdauersportarten. Allerdings verdichten sich Hinweise, dass gerade eine Kombination von Ausdauersport mit einem sinnvollen und individuell abgestimmten Krafttraining ausgezeichnete Effekte bewirken kann. Kann ich mit zu viel Sport auch mein Immunsystem schwächen? Hier lautet die Antwort sehr klar „Ja“. Es gibt hier Untersuchungen über die gesteigerte Anfälligkeit von Spitzensportlern (Marathonläufer) im Verglich zu Freizeitsportlern, was das Auftreten von Atemwegsinfekten angeht.
Wenn ich schon verkühlt bin, darf ich dann trainieren? Wenn es sich um eine leichte Verkühlung ohne echte Grippezeichen (Kopfweh, erhöhte Temperatur) handelt, dann ist gegen moderates Ausdauertraining nichts einzuwenden. Allerdings soll unter diesen Bedingungen der Sport auch noch Spaß machen und hier nicht zur Qual werden. Starke körperliche Beanspruchungen sind ansonsten bei jeder Form einer akuten Erkrankung kontraindiziert, d.h. aus medizinischer Sicht abzulehnen. Vielen Dank für das Gespräch. INTERVIEW: S. AINETTER lll
Zur Person Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger ist Direktor des Instituts für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus.
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Immunsystem stärken
So kommen Sie gesund durch den Winter Grippe vs. grippaler Infekt grippe: tritt epidemisch auf (meist im Dezember, Jänner) und zeigt sich durch hohes Fieber, Muskelschmerzen und schweres Krankheitsgefühl. Eine Influenza kann auch zu Komplikationen führen. Bei Kindern ist das häufig eine Mittelohrentzündung, bei Erwachsenen oft eine Lungenentzündung. Das Fieber dauert zwei bis fünf Tage an, eine vollständige Erholung dauert ein bis zwei Wochen. Vor allem für ältere und chronisch kranke Patienten kann eine Influenza durch die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems oder durch eine Lungenentzündung zu Komplikationen und sogar zum Tod führen.
Grippaler Infekt: Der grippale Effekt kommt häufiger vor als eine Grippe. Die ersten Symptome sind meist Halsweh, Schnupfen und Husten. Man fühlt sich schlapp, hat aber meist kein Fieber. Nach ein, zwei Tagen ist es in der Regel viel besser und es kommt normalerweise zu keinen Komplikationen.
Aufs Gewicht achten
Zur Person Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss ist Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin VI.
„Bei einem BMI von unter 18 oder über 30 steigt das Infektionsrisiko“, sagt Prof. Günter Weiss, Facharzt für Innere Medizin. Die Ursachen dafür seien allerdings nicht ganz klar: Bei einem BMI unter 18 könnte ein Ernährungsdefizit für ein schwächeres Immunsystem verantwortlich sein, beim Bodymass-Index von über 30 können sich Veränderungen im Metabolismus wie ein zu hoher Blutzuckerspiegel negativ auf die Abwehrkräfte auswirken.
Auf den Glimmstängel verzichten
„In der Lunge befinden sich Flimmerhärchen, die Schadstoffe abwehren und nach außen befördern. Wenn die Funktion der Härchen eingeschränkt ist, kommt es häufiger zu Infekten“, erklärt Internist Günter Weiss. Das ist etwa bei Rauchern der Fall.
Schwitzen fürs Immunsystem
„Studien aus Österreich und Finnland haben gezeigt, dass regelmäßige Saunabesucher im Vergleich bis zu 50 % weniger grippale Infekte haben“, erzählt Internist Günter Weiss, „allerdings sollte man keinesfalls in die Sauna gehen, wenn man schon krank ist.“ Für Wechselduschen und Kneippkuren gibt es hingegen keine medizinische Untersuchung. „Aber alles, was den Kreislauf fit hält, ist gut fürs Immunsystem!“
Für ein gutes Raumklima sorgen
„Im Winter bekommt man auch deswegen öfter Infekte, weil geheizt wird und die Luft zu trocken ist. Dann trocknen auch die Schleimhäute aus und Bakterien können leichter eindringen“, so Günter Weiss.
Immunsystem stärken
Wer für ein gutes Raumklima sorgt, etwa durch regelmäßiges Lüften, kann rissige Schleimhäute verhindern. Auch nasse Tücher im Schlafzimmer aufzuhängen, hat sich bewährt. Bei Luftbefeuchtern ist hingegen Vorsicht geboten: „Wenn Luftbefeuchter nicht regelmäßig gewartet werden, kann Schimmel entstehen und der Luftbefeuchter bläst dann Schimmelsporen durch die Wohnung.“
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Impfen
Ein Schnupfen ist sehr unangenehm, eine echte Influenza aber gefährlich. Die hohe Belastung des Herz-Kreislauf-Systems durch eine Grippe oder eine durch Influenza induzierte Lungenentzündung kann vor allem bei älteren, chronisch kranken und geschwächten Menschen sogar zum Tode führen. Laut Schätzungen gibt es in Österreich jährlich zwischen 1000 und 2000 Grippetote. Deshalb wird Angehörigen der Risikogruppen empfohlen, sich impfen zu lassen. Doch was passiert bei der Grippeimpfung genau? „Bei der Grippeimpfung werden abgetötete Viren verabreicht, um das Immunsystem anzuregen, Antikörper gegen den Grippevirus zu bilden“, erklärt Günter Weiss. Gelangen dann lebende Viren in den Körper, sind bereits Antikörper vorhanden, die die Krankheitserreger abfangen und bekämpfen, bevor die Grippe ausbrechen kann. Der Schutz hält ein Jahr – es muss also jedes Jahr wieder geimpft werden.
„Im Winter bekommt man auch öfter Infekte, weil die Luft zu trocken ist.“ „Das Risiko, sich mit einer Influenza anzustecken, lässt sich durch eine Impfung minimieren, aber nicht komplett ausschalten“, erklärt Internist Günter Weiss, „dennoch ist eine Impfung für Risikogruppen und auch für medizinisches Personal empfehlenswert.“ Die Nebenwirkungen sind überschaubar: Am Tag der Impfung kann es zu erhöhter Temperatur kommen, auch lokale Beschwerden wie Schmerzen an der Einstichstelle sind möglich. lll
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Immunsystem stärken
Krankheitserregern keine Chance Viren und Bakterien tummeln sich überall, wo Menschen sind. Mit den richtigen Hygienemaßnahmen haben Bakterien und Viren aber kaum eine Chance.
© grafik: aok-mediendienst
D Zur Person Univ.-Prof. Dr. Cornelia Lass-Flörl ist Direktorin der
Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck
er Kollege im Büro niest unaufhörlich, der Partner hat einen Husten und auch das Kind fiebert schon. Wenn die große Erkältungswelle da ist, steigt auch die Angst, sich anzustecken. Doch wie funktioniert das Anstecken eigentlich? „Hustet jemand in die Hand oder schnäuzt in ein nicht mehr aufnahmefähiges Taschentuch, haften die Viren an den Händen. Mit jedem Händedruck und über die Türklinke oder den Haltegriff im Bus werden die Krankheitserreger weitergegeben. Weil jeder sich mit den Händen oft ins Gesicht fasst, gelangen die Viren zu Mund, Nase und Augen – damit auf Schleimhäute und auf diesem Weg in den Körper“, erklärt Prof. Cornelia LassFlörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck. Besonders groß ist die Ansteckungsgefahr an Orten, an denen sich viele Menschen aufhalten, wie etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Schulen. Wer ein paar Hygienemaßnahmen beachtet, kann jedoch das Risiko minimieren. „Viren und Bakterien tummeln sich auch auf Türklinken und Telefonhörern. Halten Sie Ihre Hände vom Gesicht fern und waschen
Sie die Hände häufig! Das senkt nicht nur Ihr eigenes Ansteckungsrisiko, sondern schützt auch Familienangehörige und Kollegen“, rät Lass-Flörl. Die Wirkung von Händewaschen als Vorbeugungsmaßnahme sei wissenschaftlich bewiesen. Eine US-Studie habe ergeben, dass bereits fünfmaliges Händewaschen täglich das Ansteckungsrisiko für Husten und Schnupfen um bis zu 45 Prozent vermindern kann, erklärt die Ärztin. Auch wer selbst schon erkrankt ist, sollte seiner Umgebung zuliebe einige Hygienemaßnahmen einhalten: „Benutzen Sie Papiertaschentücher. Stofftaschentücher sehen zwar hübsch aus, sind aber unter Hygienegesichtspunkten weniger geeignet. Die meisten sind sehr dünn, das Nasensekret befeuchtet beim Hineinschnäuzen also auch die Hände. Außerdem werden Stofftaschentücher meist öfter als einmal benutzt, bevor sie wieder gewaschen werden. Papiertaschentücher sind jedoch nur dann die hygienischere Alternative, wenn sie immer nur einmal benutzt werden“, so Lass-Flörl. S. AINETTER lll
Immunsystem stärken
„Halten Sie Ihre Hände vom Gesicht fern und waschen Sie die Hände häufig!“ Univ.-Prof. Dr. Cornelia Lass-Flörl
NEU!
leben
balance
diabetes unterstützung durch endoclair®
Leben Sie Ihr Leben mit Diabetes mit der täglichen Unterstützung durch MASQUELIER’s® Endoclair® im Umgang mit Komplikationen im Bereich der Gefäße*, die durch Diabetes verursacht werden können.
Stress, lass nach! Was viele nicht wissen: Auch Stress schwächt das Immunsystem. Wer es ruhig angehen lässt, wird also weniger oft krank.
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ei Stress steigen der Puls und der Blutdruck, die Muskeln spannen sich an, die Körpertemperatur steigt, man beginnt zu schwitzen. Das alles passiert, weil der Körper die Hormone Adrenalin und Noradrenalin vermehrt ausschüttet. Auch das Hormon Kortisol ist in hoher Dosierung im Blut zu finden. Dieses hemmt unter anderem das Immunsystem. Wer unter Dauerstress steht, wird also öfter krank. Menschen, die aktiv etwas zum Abbau ihres beruflichen und persönlichen Stresses tun, sind laut Studien erfolgreicher im Kampf gegen Infektionen oder stecken sich gar nicht erst an. llll
Leben mit Diabetes. Es ist schwierig genug, täglich mit Diabetes umzugehen – selbst ohne all die Komplikationen, die auftreten können! Fakt ist jedoch, dass es Menschen mit Diabetes oft mit *mikrovaskulären Komplikationen wie einer gestörten Blutzirkulation in den Augen und Extremitäten (Hände und Füße) zu tun haben, was häufig zu schweren Folgeerscheinungen wie z.B. Retinopathie führt. Lebensstil, Bewegung und Ernährung spielen eine wichtige Rolle im Umgang mit und für die Behandlung von Diabetes. Diabetikern wird daher häufig ein gesunder Lebensstil und eine angemessene Ernährung empfohlen. Es muss nicht alles so kompliziert sein. Wäre es nicht toll, zusätzlich jeden Tag unkompliziert Unterstützung zu erhalten? MASQUELIER’s® Endoclair® bietet eine einfache, leicht zugängliche Methode für den täglichen Umgang mit mikrovaskulären Komplikationen durch Diabetes über die Ernährung. Es löst sich in Wasser leicht auf und das Resultat ist ein Getränk, das, nur einmal am Tag eingenommen, regelmäßige, verlässliche Unterstützung bietet. Fragen Sie Ihren Arzt, Apotheker oder FachdrogerieBerater noch heute nach MASQUELIER’s® Endoclair®! MASQUELIER’s® Endoclair® ist ein diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke und sollte als Teil der normalen Ernährung oder einer durch Ihren Arzt empfohlenen Ernährung eingenommen werden. Es ist nicht für den Gebrauch als einzige Nährstoff-Quelle geeignet. Es ist kein Ersatz für die tägliche Nahrung des Patienten. Es darf nicht als Ersatz für Medikamente verwendet werden und ist nicht für die Behandlung, die Verhinderung oder die Milderung von Diabetes bestimmt. MASQUELIER’s® Endoclair® muss unter medizinischer Aufischt eingenommen werden. Generalvertrieb für Österreich & Deutschland: ABS-OTC-Vertrieb, Mayrhofen, Österreich. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.endoclair.at
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Gesund leben
Gesund leben
Atmen heißt riechen Sie sind unsichtbar und unfassbar und dennoch haben sie großen Einfluss. Sie verändern unsere Stimmung und das Verhalten, außerdem sind sie bei vielen eine Art Soundtrack ihrer Erinnerung – düfte.
„Lavendel hilft bei Heimweh, wirkt beruhigend und harmonisierend.“ ALEXAndrA WALdnEr diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester (dGKS) an der Universitätsklinik für Innere Medizin Innsbruck
Gesund leben
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üfte begleiten uns unser ganzes Leben, vom ersten Atemzug an nehmen wir unsere Umwelt mit unserer Nase wahr. „Wer atmet, der riecht“, so Alexandra Waldner, Aromapflegeexpertin an der Innsbrucker Klinik. So wie uns Erinnerungen an prägende Erfahrungen begleiten, tun es auch Erinnerungen an die Gerüche in diesen Situationen. Es entsteht eine persönliche „Duftbiographie“. Diese Geruchserinnerungen sind
eng mit Emotionen verknüpft. Einer der Gründe, warum Düfte seit Jahren an der Innsbrucker Klinik in der Pflege eingesetzt werden. „Lavendel hilft beispielsweise bei Heimweh, wirkt beruhigend und harmonisierend. Viele haben Lavendel zu Hause im Garten“, erzählt Waldner, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Das Aroma der Pflanze weckt Bilder an Vertrautes und ein Gefühl der Geborgenheit. Außerdem wirkt der Duft des aromatischen Strauches als Einschlafhilfe. „Einfach einen Tropfen auf die Hand auftragen
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und damit über den Polster streichen“, rät Waldner. Die Wirkung von Düften auf unsere Stimmung ist vielfältig. Die zitronige Frische der Bergamotte, eine Kreuzung zwischen Zitronatzitrone und Bitterorange, hellt das Gemüt bei depressiven Verstimmungen auf, gibt Zuversicht und mildert Angstzustände. Eine Mischung aus Orange und Zeder wiederum schafft eine konzentrierte Atmosphäre und wird deshalb auch für Lernende jeden Alters empfohlen. „Außerdem wirkt dieser Duft erfrischend und fördert gute Gespräche“, sagt
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Gesund leben
Wie werden ätherische Öle gewonnen? Die häufigste Gewinnungsart von ätherischen Ölen ist die Wasserdampfdestillation. Dabei lässt man das Pflanzengewebe in heißem Wasserdampf aufquellen. So entweichen die ätherischen Öle und steigen mit dem Dampf auf. Anschließend wird der Dampf wieder abgekühlt und das ätherische Öl schlägt sich an der Wasseroberfläche nieder. Die Gewinnung von ätherischen Ölen ist sehr aufwändig. Für die Herstellung von einem Kilo Rosenöl braucht es beispielsweise 5.000 Kilo Rosenblüten. Weitere Methoden sind die Kaltpressung – vor allem bei Zitrusölen – und die Extraktion.
Was ist ein ätherisches Öl? Ätherische Öle sind organische Stoffwechselprodukte, kleinste Öltröpfchen, die in Öldrüsen durch Photo- und Biosynthese in oder auf dem Pflanzengewebe gebildet werden. Sie sind in Blüten, Samen, Fruchtschalen, Harzen, Rinden oder im Holz enthalten und sie duften. Sie sind nicht wasserlöslich, weshalb es beispielsweise für die Anwendung in Bädern einen Emulgator wie Sahne oder Honig braucht, damit sie nicht an der Oberfläche schwimmen.
Zur Person Alexandra Waldner ist diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester (DGKS) an der Universitätsklinik für Innere Medizin Innsbruck. Außerdem leitet sie den Einsatz der Aromapflege an der Klinik.
© gerhard berger
Beim Kauf ätherischer Öle sollte man auf die Herkunft achten.
Waldner. Auch bei psychischen Störungen wie dem Aufmerksamkeits-DefizitSyndrom können bestimmte ätherische Öle Linderung verschaffen. „Bei ADHS hat man gute Erfahrungen mit Melisse, Mandarine und Tonkabohne gemacht“, so Waldner. Die Tonkabohne ist der Samen des gleichnamigen in Südamerika beheimateten Tonkabaumes. Der Geruch wirkt ausgleichend, belebend und beruhigend und wird an der Klinik beispielsweise auf der Kinderstation eingesetzt. Eine von insgesamt 40 der 90 Stationen der Innsbrucker Klinik, die Düfte als Unterstützung bei der Pflege der Patienten einsetzen.
Düfte sind Balsam für Seele und Körper
Doch nicht nur Emotionen werden durch bestimmte Aromen beeinflusst, hochwertige ätherische Öle werden außerdem bei der Bekämpfung von körperlichen Leiden angewendet. Teebaumöl besticht zwar nicht unbedingt durch seinen lieblichen Geruch, der eher herb ist, dafür bekämpft es Bakterien, Viren und Pilze. Es kann unter anderem bei lästigen Fieberblasen helfen.
„Einfach einen Tropfen direkt auf die Haut auftragen“, empfiehlt Waldner. Wohlriechend und außerdem wirksam gegen Bakterien und Pilze ist auch der Lavendel, außerdem wirkt er schmerzstillend.
Wirkung basiert auf der richtigen Chemie
Wer das Wissen rund um den Einfluss von Düften bisher vor allem der Esoterik zugeschrieben hat, der irrt sich. „Es ist reine Chemie“, erklärt die Diplomkrankenschwester. Die Duftstoffe setzen sich aus bestimmten Inhaltsstoffen wie beispielsweise Monoterpenen und anderen chemischen Bestandteilen zusammen. „Man hat bestimmt, über wie viel von welchem Inhaltsstoff sie verfügen und so wirken sie dann auch.“ Unser Gehirn reagiert auf diese Duftmoleküle oft unbewusst. Der Geruchssinn ist einer unserer ältesten Sinne. Er ist eng mit dem limbischen System verknüpft. „Das limbische System kann man sich als Schaltzentrale vorstellen, von der aus emotionales Verhalten, Sexualität und Gedächtnis gesteuert werden“, erklärt die Aromapflegeexpertin.
Gesund leben
„Verwendet man zu viel von einem ätherischen Öl, bekommt man Kopfschmerzen oder es wird einem sogar schlecht.“ ALEXAndrA WALdnEr diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester (dGKS)
Sympathie geht durch die Nase
Ob wir jemanden riechen können oder nicht, ob er uns sympathisch ist oder nicht, wird unbewusst auch von unserer Nase entschieden. Eine wesentliche Rolle spielen dabei Pheromone. In der Tierwelt ist der Zusammenhang zwischen Geruchssinn, Sexualverhalten und damit dem Überleben einer Spezies noch besonders deutlich. Tiere nehmen den Duft eines potenziellen Sexualpartners über das vomeronasale Organ wahr. Entfernt man Tieren dieses kleine, schlauchförmige Organ, verlieren sie ihren Sexualtrieb gänzlich. Sie würden aussterben. Obwohl es umstritten ist, ob dieses Organ auch beim Menschen für die Wahrnehmung von Sexuallockstoffen verantwortlich ist, ist klar, dass Pheromone Einfluss auf das menschliche Sozialverhalten haben. Pheromone werden aber nicht nur von Tieren und Menschen produziert, sondern auch von Pflanzen. „Ätherische Öle enthalten teilweise Pheromone“, bestätigt Waldner. Dazu zählt beispielsweise Jasminöl, das in hoher Konzentration seinen lieblichen
Duft verliert und stattdessen nach Fäkalien riecht. Sandelholz enthält ebenfalls Pheromone. Wie Jasmin verwandelt sich der angenehm warme Duft dieses Holzes bei zu hoher Dosis in das Odeur eines eher unbeliebten menschlichen Geruchs – nämlich Männerschweiß.
Herkunft der Öle entscheidend
Bei der Dosierung rät Waldner zur Vorsicht, nicht nur wegen möglicher unerwünschter geruchlicher Nebenwirkungen. „Verwendet man zu viel, bekommt man Kopfschmerzen oder es wird einem sogar schlecht.“ Vor allem am Anfang sollte man die Düfte deshalb nur sehr sparsam einsetzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Herkunft der Duftstoffe. Sie rät dazu, nur ätherische Öle zu kaufen, die aus kontrolliert biologischem oder genuinem Anbau stammen. „Wenn draufsteht, aus konventionellem Anbau, sollte man das Öl nicht kaufen. Es bedeutet, dass Pestizide enthalten sind“, sagt sie. Außerdem sollten auf dem Etikett die Artikelnummer, Chargennummer und das AbS. KAINZ lll laufdatum enthalten sein.
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Gesund leben
„Bei Wassermangel stirbt man innerhalb von etwa zehn Tagen.“
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PrIV.-doZ. dr. PETEr PAAL notfall- und Alpinmediziner
Wie ein Mann eine Woche in einer Gletscherspalte überlebt und der Wissenschaft dadurch zu wichtigen Informationen verholfen hat.
Zur Person Priv.-Doz. Dr. Peter Paal ist Notfall- und Alpinmediziner und besonders im Bereich der Lawinenforschung tätig. Er ist Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Alpin- und Höhenmedizin.
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icht selten sind es ausgerechnet unglückliche Zufälle, die der Wissenschaft einen Durchbruch und neue Erkenntnisse bescheren. So war es auch, als Anfang August ein deutscher Urlauber bei der Überquerung des Längentalferners in den Stubaier Alpen in eine Gletscherspalte stürzte. Der 70-Jährige überlebte zwar mit Verletzungen, fand sich aber in
einer schier ausweglosen Situation wieder. Trotz Erfahrung im Hochgebirge war der Mann für diese Tour unzureichend ausgerüstet, so war er alleine, unangeseilt sowie ohne Steigeisen und Eispickel unterwegs. Andere Menschen hatte er über seine Bergtour nicht informiert. Dennoch hatte er Glück im Unglück, denn andere Bergsteiger hörten seine Hilferufe und somit wurde er letztlich gerettet.
Das alles klingt zunächst nach einer gewöhnlichen Happyend-Geschichte, wie sie bereits vielfach vorgekommen ist, seit die Menschen in den Bergen unterwegs sind. Doch das ganze Geschehene ist viel mehr als das. Denn der Zeitraum, den der Alpinist im ewigen Eis überlebte, ist einzigartig – erst nach einer Woche erfolgte die Rettung. „Es ist absolut erstaunlich, es hat bisher weltweit nichts Vergleichbares gegeben. Er ist derjenige, der bisher – sofern es überliefert ist – mit Abstand am längsten in einer Gletscherspalte überlebt hat. Dabei war er schlecht ausgerüstet und hatte nur ältere Bekleidung und kaum etwas zum Wärmen dabei“, erläutert Peter Paal. Der Notfall- und Alpinmediziner, der unter anderem viel Forschung im Bereich von Unterkühlung durchführt, war einer jener Ärzte des LandeskrankenhausesUniversitätsklinik Innsbruck, die mit dem spektakulären Fall betraut wurden. „Anfangs wussten wir nicht, ob der Mann wirklich so lange Zeit in der Gletscherspalte verbracht hatte, mittlerweile besteht aber kein Grund mehr, daran zu zweifeln. Er hat durch den Sturz schwere Verletzungen davongetragen und anschließend sechs Tage am Boden der Gletscherspalte ausgeharrt. Das kann man nicht erfinden.“
Lebensretter Aludecke
Gespräche mit dem Bergsteiger und die wissenschaftliche Aufarbeitung des Falles sind für die Experten von enormer Bedeutung. Die wichtigste Erkenntnis ist wohl jene, dass Überleben im Eis sehr viel länger möglich ist als bislang angenommen. Immerhin war man bis dato immer von einem Tag als Maximum ausgegangen. Für Rettungskräfte wird das künftig eine wichtige Rolle spielen. Der Tod bedrohte den Bergsteiger von mehreren Seiten. Abgesehen von den Verletzungen litt der 70-Jährige nach seiner Rettung an Unterkühlung sowie Wasserund Mineralsalzmangel. Kälte und Feuchtigkeit ließen ihn massiv auskühlen, mit 33,5 Grad Celsius Körperkerntemperatur kam er nahe an den lebensbedrohlichen Bereich von unter 32 Grad heran. Der Körper geht bei diesen Temperaturen in einen Konservierungszustand über, Bewusstsein, Atmung und Kreislauf schränken sich ein, die Lebensfunktionen werden langsamer. Das Risiko zu vieler Ausfälle von Körperfunktionen war aufgrund der starken Unterkühlung sehr groß, es hätte bis zum Herzstillstand führen können. Dennoch hatte der Mann die Unterkühlung aber erstaunlich gut unter Kontrolle – und zwar
Ihrer Gesundheit zuliebe!
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Gesund leben
Absturz rettung Schnee Eis
© iLLUstration: monika CiChoÑ
Tipps für Alpinisten • nicht allein auf Gletscher gehen! • Informationskette beachten: Anderen über geplante Tour genau Bescheid geben! • In kalten und feuchten Umgebungen, wo das Wetter schnell umschlagen kann, empfiehlt sich die Mitnahme einer Aludecke!
dank einer simplen Aluminiumdecke, die er mit sich führte. „Er hat sich am Boden der Spalte mit angewinkelten Beinen auf seinen Rucksack gekauert und mit der luftdichten Aludecke eingehüllt. Das war ein unfreiwilliger Feldversuch mit dem Beweis, dass diese Decke Fantastisches leisten kann und die Überlebenschancen in der feuchten Kälte einer Gletscherspalte deutlich erhöht“, konstatiert Peter Paal, der sich sicher ist, dass der Mann ohne die Aludecke keine sechs Tage überlebt hätte.
Bedrohliche Mangelerscheinungen
Der Wassermangel wiederum erscheint angesichts der Tatsache, dass der Mann von Schnee und Eis umgeben war, als sehr skurril, habe aber laut Peter Paal gute Gründe: „Wasser ist aus derart hartem Gletschereis ohne Hilfsmittel nicht herauszulösen. Und den Schnee, auf dem er saß, hat er nicht zu essen gewagt. Durch die Dunkelheit in der Spalte war seine Wahrnehmung verzerrt, er glaubte, er sei auf einer Schneebrücke und könnte noch weiter in die Tiefe fallen.“ So trank der Verunfallte nur das wenige von den Eiswänden tropfende Wasser, das er mit einer Flasche auffing. „Wenn ein Mensch eingesperrt wird, stirbt er nicht am Hunger, sondern an Wasser-
mangel. Er hat nur Schokolade und Kekse gegessen, etwas Käse hätte er noch übrig gehabt. Doch mit seinem Körperfett – trotz schlanker Statur – hätte er noch einige Wochen überleben können. Bei Wassermangel stirbt man aber, wie wir durch diesen Fall lernen konnten, innerhalb von etwa zehn Tagen, also hätte er maximal noch vier Tage überlebt“, erklärt der Alpinmediziner. Doch selbst wenn es dem Mann gelungen wäre, mehr Wasser zu sich zu nehmen, hätte er damit ein weiteres Problem nicht lösen können – den Mineralstoffmangel. Das Wasser am Gletscher ist nämlich im Gegensatz zum Trinkwasser mineralstofffrei. Es besteht nur aus Wasserstoff und Sauerstoff und enthält etwa kein Kochsalz, Kalium oder Calcium. Damit die Niere Giftstoffe aus dem Körper ausscheiden kann, braucht sie aber Mineralstoffe. Paal: „Der Mann konnte nur mineralstofffreies Wasser trinken, musste aber mineralstoffreiches Wasser als Urin ausscheiden, um die im Körper täglich anfallenden Giftstoffe loszuwerden. Deshalb entwickelte er einen gefährlichen Mineralstoffmangel. Da er überhaupt nur sehr wenig getrunken hat, kam noch ein Wassermangel hinzu.“ Was letztlich also zum Tod geführt hätte, wäre nicht primär die Kälte, son-
dern der Mineralstoffmangel gewesen. Die Ärzte an der Innsbrucker Klinik haben nach der Einlieferung des Mannes festgestellt, dass die Nierenfunktion durch den Wasser- und Mineralstoffmangel stark eingeschränkt war. Bei ausgeprägtem Wasser- und Mineralstoffmangel funktionieren zudem auch das Nerven- und Herzkreislaufsystem sowie andere Organsysteme nicht mehr richtig, ein Multiorganversagen und der Tod wären die schlimmsten Folgen gewesen. Womit sich die Wissenschaftler weiters beschäftigten, war neben der physischen auch die psychische Komponente dieses Gletscherunfalls. „Der Bergsteiger war extrem willensstark und hat mit seinen Kräften hausgehalten. Da er nicht einschlafen wollte, hat er sehr wenig geschlafen – ein weiterer Ausnahmezustand. Zudem ist er nicht in Panik verfallen und hat mit seinen Kräften hausgehalten, sich so gut wie möglich isoliert und in den Mittagsstunden um Hilfe gerufen, um vorbeikommende Bergsteiger auf sich aufmerksam zu machen.“ Es ist bemerkenswert, dass sich der rüstige Alpinist rasch erholt hat. Körperkerntemperatur, Wasser- und Mineralstoffhaushalt und die angeschlagenen Organsysteme waren innerhalb von 48 Stunden wieder in den Normalbereich D. NASCHBERGER lll zurückgekehrt.
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Gesund leben
Gut geklebt Es ist ein therapeutischer Trend, der an sich gar nicht mehr so neu ist. Mittels bunter Tapes werden Schmerzen an diversen Körperregionen gelindert.
Anwendungsgebiete von K- bzw. M-Taping knietape: Knieschmerzen, Meniskusprobleme, Instabilität des Knies usw. Wadentape: muskuläre Probleme der Wade, Achillessehnenschmerzen, Fersensporn usw. Schultertape: Schulterschmerz, Instabilität, Supraspinatussehnen, Schulterluxation usw. Rückentape: Schmerzen der Lendenwirbelsäule, Bandscheibenvorfall, Hexenschuss usw. Lymphtape: Schwellungen, Lymphstau usw.
Gesund leben
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„Die Tapes sind wasserresistent und können dadurch mehrere Tage getragen werden.“ Ass.-Prof. Dr. Marina Ninkovic Leiterin des Arbeitsbereiches für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Landeskrankenhaus – Universitätskliniken Innsbruck
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pätestens seit in den letzten Jahren vermehrt Sportler auf die allein schon wegen ihrer Farbenpracht auffälligen Pflasterstreifen an Rücken, Knie oder Schulter vertrauen, sind diese allgegenwärtig. Der Boom der bunten Tapes ist ungebrochen – dabei liegt deren Ursprung schon über vier Jahrzehnte zurück. 1970 entwickelte ein japanischer Arzt die erste Generation der elastischen Tapes, die inzwischen nicht nur im Sport, sondern auch im privaten Bereich großen Anklang finden und von Therapeuten sehr gerne zur sanften Art der Schmerzbehandlung eingesetzt werden. Dabei können die beiden Varianten Kinesio- sowie Medi-Taping unterschieden werden.
„Das K- bzw. M-Taping muss man wiederum vom konservativen Taping, das zum Ruhigstellen von Gelenken nach leichteren Verletzungen wie Einrissen oder einfacheren Brüchen verwendet wird, differenzieren. Die konservativen Tapestreifen sind nicht dehnbar, sondern nur starr – im Gegensatz zu K- und M-Tapes“, erklärt Marina Ninkovic, Leiterin des Arbeitsbereichs für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Landeskrankenhaus Innsbruck. Verwendet wird diese Methode vor allem bei Verspannungen sowie Verkürzungen, Schmerzen oder Verletzungen des Muskels. In bestimmten Fällen kann das Tape nach Einweisung durch einen Therapeuten vom Benutzer selbst geklebt werden. Wichtig ist, vor der Verwendung die Haut an der
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Gesund leben
betroffenen Stelle zu desinfizieren und bei Bedarf auch zu rasieren.
Woraus sind die farbigen Tapes gefertigt?
Zur Person Ass.-Prof. Dr. med. Marina ninkovic ist Leiterin des Arbeitsbereiches für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Landeskrankenhaus – Universitätskliniken Innsbruck.
„Rot dient etwa der Anregung des Muskels, Blau wird bei schmerzgeplagten Patienten verwendet.“
Die Tapes bestehen aus gewebter Baumwolle mit einer Beschichtung aus Acryl (Naturharz) und sind bereits zu rund zehn Prozent vorgedehnt. Aufgrund der Zusammensetzung des Materials sind sie luftund flüssigkeitsdurchlässig. „Hautirritationen oder sogar leichte Verbrennungen nach zu schnellem Abziehen können zwar auftreten, sind aber eher selten. Zudem sind die Tapes wasserresistent und können dadurch mehrere Tage getragen werden, bis sie sich von selbst lösen“, so Marina Ninkovic. Da durch das Tragen der Tapes vermehrt Stoffwechselprodukte aus dem Gewebe gelöst werden, empfiehlt es sich, mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Wie wirken K- und M-Tapes?
Kinesio- und Medi-Taping reguliert Funktionsstörungen des Muskels. Die Anwendung führt zu Schmerzreduktion, Regulierung des Muskeltonus, Entzündungshemmung, Verbesserung der Gelenksfunktionen, Abschwellung sowie Durchblutungsförderung. Die flexiblen Tapes werden direkt auf die vorgedehnte Haut aufgeklebt, dadurch wird die Muskulatur mit einer leichten, permanenten Massage schmerzlindernd in der Bewegung beeinflusst. Das Bindegewebe wird entlastet. Durch die Reizung bestimmter Hautrezeptoren kommt es zur Aktivie-
rung körpereigener Schmerzreduktionssysteme. Der Schmerz wird rasch gelindert. Das Tape unterstützt die Mechanik des Gelenkes, der Bewegungsumfang und die Funktion des Gelenkes bleiben bestehen. Auch Statik und Haltung des Körpers sowie dessen Bewegungsablauf werden verbessert.
Was ist der Unterschied zwischen K und M?
Die Fertigung der beiden Tapevarianten unterscheidet sich nur minimal, allerdings werden sie – nach vordefinierten Richtlinien – jeweils anders aufgeklebt. MediTapes werden über die Körpermeridiane geklebt, um den ganzheitlichen Energiefluss zu fördern, Kinesio-Tapes hingegen etwas straffer über die fixen Hautstellen, an denen sich Muskelfaszien befinden. Die Tapes werden – abhängig von Indikation und Anlagetechnik – in Form eines „I“, eines „X“, eines „Y“ oder als Venen- und/ oder Lymphtapes aufgeklebt.
Was bedeuten die Farben?
M-Tapes gibt es in Rot, Blau, Hautfarbe und Gelb, K-Tapes in Schwarz, Beige, Cyan und Magenta. Je nach Indikation – ob Schmerzlinderung oder Stärkung des Muskels – wird eine andere Farbe verwendet. „Rot bzw. Magenta dienen etwa der Anregung und Aktivierung, Blau bzw. Cyan werden bei besonders schmerzgeplagten Patienten zur Beruhigung verwendet“, erläutert Ninkovic den zusätzlichen psychologiD. NASCHBERGER lll schen Effekt.
Gesund leben
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„Ausdauersport hilft, die innere Uhr zu regulieren.“ MAG. KLAUdIA WoLf-ErhArTEr Psychotherapeutin in freier Praxis
Fitness für die Psyche Wer seinen Körper trainiert, tut auch seiner Seele etwas Gutes. die positiven Auswirkungen von regelmäßiger sportlicher Aktivität auf die Psyche sind mittlerweile durch zahlreiche Studien belegt. Aber was genau läuft in unserem Körper ab, während wir uns verausgaben, und warum kann uns das glücklicher machen?
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as Herz schlägt schneller, der Atem wird tiefer, die Lungen füllen sich mit Sauerstoff, die Durchblutung steigt. Das Bewusstsein für den eigenen Körper nimmt zu. Der Mensch ist ein Läufer und war es aller Wahrscheinlichkeit schon immer. Jäger und Sammler waren regelrechte Athleten, stellten kürzlich Forscher rund um David Raichlen von der Universität Arizona in Tucson fest. Laufen war für sie überlebenswichtig, um sich Nahrung zu beschaffen
oder vor Feinden zu fliehen. Vielleicht hat unser Körper deshalb ein effektives Belohnungszentrum für physische Anstrengung geschaffen. „Ausdauersport führt zu einer höheren Verfügbarkeit der Hirnbotenstoffe Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Diese Stoffe sind verantwortlich für Wohlgefühl, Glückserleben und Zufriedenheit“, erklärt die Psychotherapeutin Klaudia Wolf-Erharter, die in ihrer Praxis auch Sport als therapeutisches Mittel nutzt. Denn neben den bereits vielfach belegten positiven Aus-
wirkungen, die Sport auf unseren Körper hat, profitiert auch die Psyche. Es werden nicht nur Glückshormone freigesetzt, sondern auch Stresshormone wie Cortisol werden abgebaut. Wer regelmäßig trainiert, verringert die Konzentration des in der Nebennierenrinde produzierten Hormons nicht nur für den Moment, er kann sich damit auch für zukünftige Belastungssituationen wappnen. „Die Nebenniere wird stressresistenter. Dadurch wird die Widerstandsfähigkeit gestärkt“, sagt die Psychotherapeutin.
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Gesund leben
„Der Zeitabstand zwischen Training und Schlafengehen sollte groß genug sein.“ UnIV.-Prof. dr. WoLfGAnG SchoBErSBErGEr
Gesunder Geist in gesundem Körper
Zur Person Mag. klaudia Wolf-Erharter ist Vorstandsmitglied des Tiroler Landesverbandes für Psychotherapie (TLP) sowie Psychotherapeutin in freier Praxis. Sie bietet in ihrer Gemeinschaftspraxis „psyche&sport“ in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Brigitte Auer ganzheitliche Programme zur Burn-outPrävention und Gesundheitsförderung an.
© miChaeL rathmaYr
Zur Person Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger ist Direktor des Instituts für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus.
Körper und Psyche sind eng miteinander verbunden. Wer seinen Körper fordert, regt auch seinen Geist an. Während des Trainings wird durch den beschleunigten Atem zusätzlich Sauerstoff ins Gehirn gepumpt, Nervenzellen werden neu gebildet, das neuronale Netz und die Hirnleistung verbessern sich. Auch die Kreativität kann durch Sport wieder neuen Schwung bekommen. Eine Erfahrung, die auch Prof. Wolfgang Schobersberger, Direktor des Instituts für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus der TILAK, selbst Marathonläufer, gemacht hat. Die Monotonie bestimmter Bewegungsabläufe wie Radfahren oder auch Laufen lässt die Gedanken zur Ruhe kommen und gerade diese meditative Stille lässt Neues entstehen. „Ideen und Gedanken kommen oft in der Monotonie. Wenn die Alltagslast abfällt, wird man auch geistig wieder kreativer“, sagt der Sportmediziner. Erholsamer Schlaf ist ein weiteres wichtiges Element des psychischen Gleichgewichts. Ausdauersport kann helfen, Schlafstörungen zu beseitigen. „Er hilft, die innere Uhr zu regulieren“, so Wolf-Erharter. Wer zu spät abends trainiert, macht diesen Effekt allerdings wieder zunichte. „Viele machen den Fehler und gehen um acht oder neun ins Fitnessstudio oder joggen, essen um zehn Uhr etwas und um elf gehen sie schlafen. Das funktioniert natürlich nicht. Der Zeitabstand zwischen Training und Schlafengehen sollte groß genug sein“, ergänzt Schobersberger.
Outdoor besser als indoor
Besonders gut belegt ist die Wirksamkeit von Sport gegen Depressionen. „Wo man sich heute sicher ist, ist, dass körperliche Betätigung bei gewissen Formen der Depression vorbeugend wirkt“, führt der Mediziner aus. Auch die „Volkskrankheit“ Stress, die für viele seelische Erkrankungen wie Burn-out mitverantwortlich ist, lässt sich mit regelmäßigem Training bekämpfen. Wer sich die Zeit nimmt, wird auf
mehreren Ebenen belohnt. „Man kommt in ein anderes Ambiente, egal, ob das im Fitnessstudio ist oder ob man im Wald joggen geht. Ausdauersport bedeutet zwar für den Kreislauf eine Belastung, mental wirkt er dagegen entlastend. Das ist eine hervorragende Kombination. Wenn man OutdoorSport betreibt, gewinnt man außerdem visuell neue Eindrücke. Läuft man auf kupiertem Gelände, muss man sich konzentrieren und hat somit gar keine Zeit mehr, an den Beruf zu denken. Dabei lernen viele wieder, sich mental vom Beruf zu entkoppeln“, zählt Schobersberger auf. Bewegung in der Natur stuft auch Wolf-Erharter als besonders heilsam für die Psyche ein. „Bewegung in der freien Natur ist auf jeden Fall x-mal wirksamer als im Fitnessstudio“, sagt sie. Die Kombination von Licht, den Farben und den Gerüchen der Natur weckt bei vielen beispielsweise schöne Erinnerungen an die eigene Kindheit wie Spielen im Wald. „Da ist man dann schon nah an der Aktivierung der eigenen Ressourcen dran.“ Ein wichtiger Faktor für die psychische Gesundheit. Im Gegensatz zur Konzentration auf das Problem, wird der Fokus auf gemeisterte Lebensaufgaben, bestandene Herausforderungen und angenehme Erfahrungen gelenkt. Ziel ist es, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wiederzugewinnen. Sport kann auch in diesem Fall helfen. Eine ihrer Patientinnen, die an einer mittelgradigen Depression litt, habe über das Klettern wieder aus dem Kreislauf aus Grübeleien, Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten gefunden, berichtet Wolf-Erharter. „Beim Klettern am Fels muss die Konzentration fokussiert im Hier und Jetzt sein, sonst wäre sie gefallen, diese Erfolge konnten wir in Alltagssituationen transferieren.“ Die therapeutische Wirkung des Kletterns wird derzeit auch am ISAG unter die Lupe genommen. Dort arbeitet man mit gezielten Bewegungsabläufen, die Patienten, die an Angstzuständen und Panikattacken leiden, dabei unterstützen sollen, den Umgang mit ihren Ängsten zu lernen. S. KAINZ lll
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Gesund leben
„Einmal ist keinmal“ Sport hat das Zeug dazu, unseren persönlichen Wohlfühlfaktor entscheidend zu verbessern. Ab welcher Trainingsintensität man mit positiven gesundheitlichen Effekten rechnen kann, erklärt Univ.-Prof. dr. Wolfgang Schobersberger, Leiter des Instituts für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus, im Interview.
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elche Sportarten wirken sich besonders positiv auf das psychische Wohlbefinden aus? Grundsätzlich alle empfohlenen Ausdauersportarten, die natürlich individuell angepasst werden müssen. Bei alle jenen, bei denen es aus orthopädischer Sicht sinnvoll ist, ist Laufen hervorragend geeignet. Das gilt auch fürs Radfahren, denn obwohl der Körper aktiv ist, kann man geistig entspannen. Schwimmen ist auch sehr empfehlenswert, vor allem wenn man seine Gelenke schonen will. Im Winter zähle ich auch Langlaufen und Skitourengehen
dazu. Krafttraining bringt ebenfalls was. Auch im Gesundheitssport gilt mittlerweile die Empfehlung, Ausdauersport und Kraftsport zu kombinieren. Wie intensiv sollte das Training sein? Um die Grundlagenausdauer zu trainieren, sollte der Puls zwischen 110 und 130 liegen. Diese Zahl richtet sich nach dem Alter, je jünger jemand ist, umso mehr Pulsschläge braucht es. Beim Krafttraining spielt der Puls eine untergeordnete Rolle. Man sollte mit leichten Gewichten anfangen und sich nicht zu viel vornehmen. Das
gilt auch fürs Ausdauertraining. Eine Bergwanderung mit einem Puls von 180 ist sicher nicht sinnvoll. Ab welcher häufigkeit bringt es etwas? Einmal ist leider keinmal. Im Ausdauerbereich gibt es hier ganz klare Empfehlungen. Wenn Bewegung einen präventiven Effekt für die Gesundheit haben soll, dann ist dreimal pro Woche etwa 45 Minuten das absolute Minimum. Vielen dank für das Gespräch. INTERVIEW: S.KAINZ
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Stillberatung an der Innsbrucker Klinik Die Still- und Ern채hrungsberatung steht f체r alle M체tter mit ihren S채uglingen offen, die Fragen zum Thema Stillen, Muttermilch oder Milchnahrung haben. Jeden zweiten und vierten Freitag im Monat, jeweils von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Nach telefonischer Vereinbarung unter +43 (0)50 504-234 83 auf der Kinderklinik. Jeden Dienstag, jeweils von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr auf der MutterKind-Station (Frauen-Kopf-Klinik). Nach telefonischer Vereinbarung unter +43 (0)50 504-241 26.
Ratgeber
„Fast jede Frau kann stillen. Ausnahmen sind selten.“ JUTTA BLASEr Stillberaterin und diplomierte Gesundheitsund Krankenschwester (dGKS)
Schlaf, Kindlein, schlaf! Bei der Pflege eines neugeborenen gibt es viel zu beachten. Gerade junge Mütter sind oft verunsichert. Stillberaterin Jutta Blaser und hebamme Maria hörtnagl beantworten die wichtigsten fragen rund ums Stillen und Schlafen.
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ann jede frau stillen? Fast jede Frau kann stillen, aber ganz selten gibt es auch Ausnahmen. Wichtig ist, dass die Mutter sich gut über das Stillen informiert und sich am besten bereits in der Schwangerschaft damit beschäftigt. Probleme beim Stillen können etwa wunde Brustwarzen sein oder dass zu wenig Milch gebildet wird. In der Stillberatung kann man die Ursachen dafür herausfinden. Meist lassen sich Schwierigkeiten ganz gut beseitigen. Woran liegt es, wenn frauen nicht genug Milch haben? Das kann unterschiedliche Ursachen ha-
ben, fast immer liegt es aber daran, dass das Kind zu wenig oft angelegt und somit die Milchproduktion zu wenig stimuliert wird.
nach aber nicht genug zunimmt, muss man das Stillmanagement überprüfen und dementsprechend reagieren.
Wie oft und wie lange soll frau stillen? Je öfter das Baby gestillt wird, desto mehr Milch wird gebildet. Stillen nach Bedarf heißt, das Baby immer dann anzulegen, wenn es trinken möchte. Dies kann 8–12 Mal in 24 Stunden sein und kann 15–20 Minuten pro Seite dauern.
Wie sollte sich eine stillende frau ernähren? Beim Stillen kann man alles essen! Die Ernährung soll aber abwechslungsreich sein. Förderlich für die Milchbildung ist Stilltee mit Kümmel, Anis und Fenchel oder auch Bockshornklee. Pfefferminz- und Salbeitee lassen die Milchproduktion zurückgehen und sollten vermieden werden.
Wie bemerkt eine Mutter, dass sie zu wenig Milch hat? Das bemerkt man an den Gewichtskontrollen des Babys. Nach der Geburt nehmen zuerst alle Babys ab, wenn es da-
Wie lange soll frau stillen? WHO und UNICEF empfehlen, die ersten 6 Monate ausschließlich zu stillen und danach neben geeigneter Beikost weiter
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Ratgeber
„Einige Male am Tag sollte man das Baby in Bauchlage bringen, damit die Nackenmuskulatur gestärkt wird.“
Körperliche nähe ist vor allem in den ersten Lebensmonaten besonders wichtig.
MArIA hörTnAGL hebamme
Die Spezialistinnen Jutta Blaser Stillberaterin und DGkS
Hebamme Maria Hörtnagl
© tiLak
zu stillen bis ins zweite Lebensjahr und darüber hinaus. In der Praxis stillen aber leider sehr viele Mütter schon nach drei Monaten ab. Was ist besser: Tragetuch oder Kinderwagen? Kinder fühlen sich sehr wohl im Tragetuch. Das Tragen im Tuch ist für die Hüfte des Kindes optimal, es spürt die Wärme der Mutter und diese hat auch einmal die Hände frei. Der Skelettapparat wird im Tragetuch besser gestärkt als im Kinderwagen. Von den Tragegestellen sind wir nicht so überzeugt – da gibt es kaum Modelle, die wirklich empfehlenswert sind.
Nackenmuskulatur gestärkt wird und die Babys lernen, den Kopf zu heben. Aber natürlich nur unter Aufsicht der Eltern. Was versteht man unter „Pucken“? Den Kindern Begrenzung geben. Die Babys werden ganz fest eingewickelt, dadurch wird die Situation im Mutterleib imitiert und sie schlafen besser und ruhiger. Wenn die Ärmchen nah am Körper sind, kommen Babys eher zur Ruhe. Aber natürlich darf nicht zu eng gewickelt werden und nicht über Mund oder Nase.
Was kann ich beim Tragetuch falsch machen? Das Kind muss immer Bauch an Bauch mit dem/der Tragenden sein und darf auf keinen Fall nach vorne schauen. Dann wäre das Baby viel zu vielen Reizen ausgesetzt und die Wirbelsäule könnte leiden. Das Kind darf auch nicht im Tragetuch „hängen“, sondern muss gestützt werden. Es gibt ganz tolle Bindetechniken, die einfach zu lernen sind.
Wo sollen Babys schlafen? Für stillende Frauen ist es das Einfachste, das Kind ins Elternbett zu legen. So gleichen sich auch die Schlafzyklen von Mutter und Baby aneinander an – die Mutter wacht gleich auf, wenn das Baby unruhig wird und kann es schneller beruhigen. Wer das Baby nicht ins Elternbett nehmen möchte, kann auf ein Beistellbett zurückgreifen, das auf gleicher Höhe wie das Elternbett liegt. Aber im ersten Jahr sollte das Baby auf jeden Fall im Elternzimmer schlafen.
darf man Babys auf den Bauch legen? Zum Schlafen darf man Babys nicht auf den Bauch legen – das ist ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod. Aber drei-, viermal am Tag soll man das Baby auf jeden Fall in Bauchlage bringen, damit die
Wann darf man ein Baby nicht mit ins Elternbett nehmen? Wenn die Eltern rauchen, Alkohol trinken oder Drogen nehmen. Auch in ein Wasserbett sollte man den Säugling nicht legen. S. AINETTER lll
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Vergrößernde Sehhilfen:
Wenn die Brille nicht mehr ausreicht Die erweiterte Low-Vision-Abteilung von MILLER Optik hilft weiter.
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tellen Sie sich vor, Sie haben eine Lesebrille und können mit dieser plötzlich nicht mehr lesen. Selbst Ihr Augenarzt kann Ihnen keine stärkere Brille mehr verschreiben, weil sie Ihnen nicht mehr helfen würde. Laut der „Beaver Dam Studie“ haben 21 Prozent der über 75-Jährigen eine so geringe Sehleistung, dass sie trotz ihrer guten Brille beispielsweise Zeitungstexte oder Telefonbucheinträge nicht mehr lesen können. Betroffen sind überwiegend ältere Menschen, aber auch Kinder können durch verschiedene Erbkrankheiten eine derartige Sehverminderung haben. Die häufigsten Ursachen von eingeschränktem Sehen sind Krankheitsbilder wie die altersbedingte Makuladegeneration, ein Glaukom (Grüner Star) oder Diabetes (Zuckerkrankheit). „Zum Lesen von Zeitungstexten ist eine Restsehschärfe von ca. 50 Prozent notwendig. Bei einer geringeren Sehleistung können vergrößernde Sehhilfen helfen“, erklärt Ing. Helmut Schernthaner, Low-Vision-Experte bei MILLER Optik.
Was sind vergrößernde Sehhilfen und wie funktionieren sie?
Vergrößernde Sehhilfen sind alle optischen und elektronischen Hilfsmittel, die bei schlechter Sehkraft individuell angepasst werden, um die Restsehschärfe für die Betroffenen optimal auszunutzen. Dies sind beispielsweise Handlupen, Lupenbrillen, Fernrohrbrillen, Bildschirmlesegeräte sowie Kantenfilterbrillen. Alle Sehhilfen arbeiten mit Vergrößerung. Welches Hilfsmittel zum Einsatz kommt, ist von der vorhandenen Sehleistung und den jeweiligen Anforderungen abhängig. Ing. Helmut Schernthaner, Leiter der kürzlich vergrößerten Low-Vision-Abteilung von MILLER Optik, berät Betroffene gerne bei der Wahl des richtigen Hilfsmittels und passt diese individuell an die jeweiligen Bedürfnisse an. Weitere Informationen erhält man bei MILLER Optik, Ing. Helmut Schernthaner unter der Tel.-Nr.: +43/(0)512/59438-774 oder sehhilfen@miller.at. ●●●
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Welche Kriterien müssen Tirol Q-Betriebe erfüllen? • Jeder Tirol Q-Betrieb garantiert den höchsten Ausbildungsstandard. Nur Betriebe, in denen zumindest ein Mitarbeiter die Meister- oder Befähigungsprüfung abgelegt hat, werden mit dem Tirol Q ausgezeichnet. • Weiters müssen Tirol Q-Betriebe auch fachliche, gesetzliche, formale und weitere Richtlinien des Projektes erfüllen. • Tirol Q-Betriebe absolvieren außerdem eine festgesetzte Mindeststundenanzahl an Fort- und Weiterbildungen pro Jahr. Nur so können sie immer am Laufenden sein, um die bestmögliche Versorgung ihrer Kunden zu gewährleisten. • Besonderes Augenmerk liegt bei der Verleihung von Tirol Q auf der Dienstleistungsqualität in Verbindung mit der Kundenzufriedenheit. Diese wird durch „Mystery-Calls“, der Befragung von Kunden und Mitarbeitern nach einem sorgfältig ausgearbeiteten Kriterienkatalog und regelmäßigen Besuchen vor Ort überprüft.
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Höchste Qualität bei den Gesundheitsbetrieben Beste Qualität sichtbar machen – das ist der Anspruch des Tirol Q-Siegels der Wirtschaftskammer.
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ei der Vielzahl an Gesundheitsbetrieben, die es im Land gibt, ist es oft gar nicht so einfach, sich zu entscheiden. Gerade bei der Gesundheit sollte Qualität oberste Priorität haben. Und um gute Qualität zu erkennen, achtet man am besten auf das Tirol Q-Gütesiegel. Die 10 gewerblichen Gesundheitsberufe der Sparte Gewerbe und Handwerk haben sich im Jahr 2009 zusammengeschlossen und gemeinsam das Projekt „Gesundheitswirtschaft“ – Tirol Q ins Leben gerufen. Dabei wurden Qualitätskriterien festgelegt, die dem aktuellen Stand der beruflichen Qualifikation und
den technischen und medizinischen Erkenntnissen und Verfahren entsprechen. Betriebe, die mit dem Tirol Q-Siegel ausgezeichnet sind, garantieren somit höchste Qualität und sind bereit, das immer wieder aufs Neue zu beweisen. An das Gütesiegel sind nämlich mehrstufige Prüfverfahren gekoppelt, die regelmäßig wiederholt werden.
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der Kunde von einem Tirol Q-Betrieb erwarten. Die Wirtschaftskammer Tirol mit ihren zuständigen Innungen überprüft in regelmäßigen Abständen die erforderlichen Qualitätskriterien. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich vor der Wahl seines Gesundheitsbetriebes auf www.qualität-die-gut-tut.at erkundigen, welche Betriebe über das Tirol Q-Siegel verfügen. Denn nur wer einen Tirol Q-Betrieb wählt, kann sicher sein, höchste Quali-
Tirol Q Die Wirtschaftskammer Tirol hat sich entschlossen, die Qualität der Tiroler Betriebe mit einer ganz besonderen „Marke” noch einmal hervorzuheben. Tirol Q steht für Tiroler Qualität. Die Betriebe lassen sich in einem mehrstufigen Prüfverfahren freiwillig und regelmäßig auf ihre fachliche Kompetenz und ihre Dienstleistung sehr kritisch prüfen. In Betrieben, die die Marke Tirol Q tragen, darf sich der Kunde Herzlichkeit, Kompetenz und persönliche Beratung erwarten.
tät und Kompetenz zu erhalten. Und wer möchte schon seine Gesundheit dem Zufall überlassen? lll Kontakt: Projekt Gesundheitswirtschaft c/o Sparte Gewerbe und Handwerk | Wirtschaftskammer Tirol Meinhardstraße 14, 6020 Innsbruck Tel.: 05 90 90 5-1403 Fax: 05 90 90 5-51403 michael.niedertscheider@wktirol.at Mehr Informationen: www.qualität-die-gut-tut.at
Im Gespräch W
elche Philosophie steht hinter der Marke „Tirol Q“? KOMMR JOSEPH GAERTNER: Wenn man in einem Gesundheitsberuf arbeitet, ist Fachwissen allein zu wenig. Wer zufriedene Kunden haben will, braucht auch hervorragend ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich laufend weiterbilden. Darüber hinaus werden ein freundlicher Empfang, ungeteilte Aufmerksamkeit und eine kompetente und rasche Bedienung immer wichtiger. Woher haben Ihre Kunden die Gewissheit, dass all das bei Tirol Q auch wirklich geboten wird? Erstens haben wir sehr hohe Qualitätsstandards im fachlichen und Dienstleistungsbereich: So dürfen z. B. nur Meisterbetriebe mitmachen, die sich zur ständigen Fort- und
Weiterbildung verpflichten. Zweitens werden diese Vorgaben laufend überprüft. Und drittens müssen die Betriebe auch Kundenbewertungen durch Mystery-Käufe und Befragungen bestehen. Und trotzdem tun sich immer mehr Betriebe diesen Aufwand für ein Qualitätszertifikat an? Ja; zum Glück haben die Tiroler Gesundheitsbetriebe ein hohes Qualitätsbewusstsein. In nur wenigen Jahren hat das Projekt bereits viele begeisterte AnhängerInnen gefunden – bei den Betrieben und auch bei den Kundinnen und Kunden. Wir verkaufen schließlich keine Gebrauchsgegenstände, sondern körperliches Wohlbefinden und Gesundheit. Und da hat Mittelmaß nichts verloren. Vielen Dank für das Gespräch.
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© DIE FOTOGRAFEN
KommR Joseph Gaertner, Innungsmeister der Tiroler Gesundheitsberufe
Zur Person KommR Joseph Gaertner, Innungsmeister der Tiroler Gesundheitsberufe
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Interview
Interview „Für mich ist
das Herz
eine Herausforderung“ der Motor des Lebens wiegt nur 300 Gramm und ist in etwa so groß wie eine faust. herzchirurgen beheben mithilfe komplexer operationstechniken Schäden und Schwächen des organs. Univ.-Prof. dr. Michael Grimm, direktor der Universitätsklinik für herzchirurgie, berichtet im Interview von den herausforderungen seines fachgebiets und dem Alltag des operateurs.
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err Professor Grimm, das herz ist ein außergewöhnlich leistungsfähiges organ. Es pumpt pro Tag 8.000 Liter Blut durch den Körper, schlägt in einem langen Menschenleben rund drei Milliarden Mal. Wo liegen seine Schwachstellen? Da dem Herzen der Sitz der Seele zugeschrieben wird, ist es mystisch besetzt. Aber natürlich hat das Organ zahlreiche Schwachstellen, weil es sich durch die enormen Belastungen relativ rasch verbraucht. Es kann zu einer Verkalkung der Herzkranzgefäße kommen und damit über den Herzinfarkt zu einer Pumpleistungsschwäche. Häufig treten auch Klappenfehler auf, also eine Überlastung durch nicht schließende Ventile, die letztendlich zu einem Versagen der Muskelpumpe führen kann. Wie kann die herzchirurgie hier eingreifen? Die Herzchirurgie ist wie alle Formen
der Chirurgie eine reine Reparaturmedizin. Wenn die Herzkranzgefäße verstopft sind und der Herzmuskel zu wenig Blut bekommt, können wir diese Gefäße umgehen, indem wir Bypässe anlegen. Das ist immer noch die Hauptoperation der Herzchirurgie. Wir können Herzklappen, also verkalkte Ventile, austauschen oder reparieren. Und wir können das ganze Herz, wenn es nicht mehr richtig funktioniert, durch ein Kunstherz unterstützen oder im Rahmen einer Herztransplantation überhaupt komplett austauschen. Weiß die Medizin, wie das herz funktioniert, oder sind noch nicht alle Geheimnisse gelüftet? Es gibt immer Geheimnisse, im Prinzip ist die Funktion des Herzens aber geklärt. Das einzig große, noch immer ungelöste Rätsel ist die Frage, ob man das Herz durch Stammzellen oder andere Manipulationen dazu bringt, dass es sich selbst regeneriert.
Gerade was die Stammzellentherapie betrifft, hat sich die Euphorie der letzten Jahre hier allerdings wieder etwas gelegt. Aber auch in Innsbruck forschen wir mit dem Ziel, in Infarktarealen mithilfe niedrigenergetischer Stoßwellen eine Regeneration in Gang zu setzen. für den Laien ist eine herztransplantation die herausragende Leistung des faches. Was sagt der herzchirurg? Ich habe schon sehr viele Transplantationen gemacht und ich muss sagen: Wenn die Klemme wieder aufgeht und das Herz um vier Uhr früh nach einer langen Operation wieder zu schlagen anfängt, ist das auch für einen erfahrenen Chirurgen sehr spektakulär. Wie wichtig ist nervenstärke? Bei vielen Eingriffen steht das herz des Patienten still und dem operateur bleibt nur eine bestimmte Zeit. Wie geht man mit diesem druck um?
Interview
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Universitätsklinik für Herzchirurgie
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Seit 2008 ist die Innsbrucker Herzchirurgie eine eigenständige Universitätsklinik. Das Spektrum der Eingriffe reicht von Bypass- und Klappenoperationen über Aorten- und komplexe Kombinationseingriffe bis hin zu Herz- und Lungen- bzw. Kunstherztransplantationen. Einen Schwerpunkt bildet die minimalinvasive Chirurgie. Aktuell werden jährlich etwa 900 Eingriffe mit Herzlungenmaschine durchgeführt.
„Ich habe schon sehr viele Transplantationen gemacht und ich muss sagen: Wenn das Herz wieder zu schlagen anfängt, ist das auch für einen erfahrenen Chirurgen sehr spektakulär.“
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Interview
„Die Grenzen des Machbaren verschieben sich.“
Man wächst mit den Aufgaben. Die jungen Kollegen lernen von Anfang an, mit diesem Druck umzugehen. Der ist in der Tat etwas höher als bei anderen Operationen, da ein technischer Fehler bei einer Herzoperation schwerere Auswirkungen für die Patienten hat als bei einem Eingriff am Knie. Wenn man das akzeptiert, ist es aber eigentlich ein Job wie jeder andere.
Patienten und ihrer Angehörigen die Erwartung, dass man auch einen 85-Jährigen gut und komplikationslos behandelt. Das ist nur nicht immer so einfach.
Gibt es besondere herausforderungen? Die Herz-OPs bei Kindern sind sicher besondere Herausforderungen. Ähnlich verhält es sich bei großen Eingriffen an der Hauptschlagader oder wenn man hochbetagte Patienten operiert. Da ist das gesamte Team gefordert, also nicht nur der Chirurg, sondern auch die Anästhesisten, Kardiotechniker und das Pflegepersonal.
Was zeichnet einen guten herzchirurgen aus? Wie jeden guten Arzt zeichnet ihn die Tatsache aus, dass er das Gespräch mit dem Patienten sucht und dass er über eine stabile Persönlichkeit verfügt und nicht gleich die Nerven wegwirft, wenn es brenzlig wird. Außerdem muss er über Jahrzehnte die richtige Einsatzbereitschaft und Passion mitbringen, um überhaupt das nötige technische Niveau zu erreichen. Und das ist heute nicht selbstverständlich. Immer weniger junge Ärzte sind bereit, die zeitaufwändige und mühselige Ausbildung über sich ergehen zu lassen.
die folgen der Koronaren herzkrankheit sind die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Muss heute mehr operiert werden? Die Zahl bleibt weitgehend gleich, aber die Grenzen verschieben sich. Es werden immer ältere und komplexere Patienten operiert. Zudem besteht seitens der
Welches Verhältnis haben herzchirurgen und Kardiologen? Hier in Innsbruck auf jeden Fall ein extrem gutes, denn wir sind aufeinander angewiesen. Das Herzteam ist eines der am häufigsten gebrauchten Schlagworte in der modernen Herzmedizin. Alle Leitlinien sehen vor, dass Entschei-
dungen darüber, was mit dem Patienten geschehen soll, immer im interdisziplinären Herzteam getroffen werden sollen. Das wird in Innsbruck schon lange gelebt. Und Innsbruck bekommt ja auch das neue Herzzentrum. Damit wird sicher ein Meilenstein gesetzt und wir haben die Chance, auch in den kommenden Jahrzehnten eine Führungsrolle in Österreich zu übernehmen. Wie wird sich der herzchirurg der Zukunft von seinen heutigen Kollegen unterscheiden? In zwanzig Jahren wird es weniger Herzchirurgen geben, diese werden sich aber auf einem außerordentlich hohen Qualitätslevel bewegen. Sie werden technisch noch besser sein, als wir es heute sind, und neue Technologien aktiv in die klinische Tätigkeit einbringen. Wird robotertechnik dabei eine rolle spielen? Durchaus. Innsbruck ist schon heute ein Zentrum für roboterunterstützte Eingriffe am Herzen. Wir sind in diesem Bereich weltweit führend. Ob sich der Roboter allgemein durchsetzt, wird man aber erst sehen.
Interview
Gemeinsam mit der Kardiologie arbeiten Sie an interventionellen Therapien. Was muss man sich darunter vorstellen? Es geht dabei hauptsächlich um künstliche Herzklappen, die mithilfe eines Katheters eingesetzt werden. Damit können Patienten, die zu krank für eine konventionelle Operation sind, doch behandelt werden. Welchen Stellenwert haben minimalinvasive Eingriffe an der Innsbrucker herzchirurgie? Wir sind österreichweit derzeit sicher das führende Zentrum für minimalinvasive Operationen. Erst kürzlich hat in Innsbruck ein Kongress mit Besuchern aus allen Kontinenten stattgefunden, die hier waren, um die Methoden kennenzulernen. Vor 60 Jahren wurde die herzlungenmaschine entwickelt, ohne die viele operationen gar nicht möglich wären. Wo liegen die aktuellen herausforderungen der herzchirurgie? Es verschieben sich vor allem die Grenzen des Machbaren. Das heißt, wir behandeln immer ältere und kränkere Patienten, wodurch die technischen Probleme immer komplexer werden. Weiters werden sehr hohe Qualitätsanforderungen an die Ergebnisse gestellt – auch dank einer sehr rigorosen staatlichen Qualitätssicherung. Wie stellt sich die Situation bei den Transplantationen dar? Es gibt eine Knappheit an Spenderherzen. Deshalb wird zunehmend auf immer kleiner werdende Kunstherzen zurückgegriffen. In zehn, fünfzehn Jahren werden diese Geräte die Herztransplanta-
tionen wohl weitgehend ersetzen. Was ist das herz für Sie? Mehr als ein Muskel? Es ist für mich ein Organ, das die Patienten zum Leben brauchen. Es sieht immer ziemlich gleich aus und sitzt an derselben Stelle. Wenn ich einen Fehler mache, stirbt der Patient vielleicht oder lebt schlechter. Das Herz ist für mich deshalb in erster Linie eine Herausforderung. Warum sind Sie herzchirurg geworden? Eigentlich aus Zufall. Das zweite Buch, das ich als Kind gelesen habe, war eine Biographie von Christiaan Barnard, der 1967 die erste Herztransplantation durchführte. Nachdem ich mit dem Buch fertig war, habe ich mir gesagt: Das ist es. Und seitdem wollte ich nie etwas anderes werden. Was hat Sie an Barnard fasziniert? Einsatz gepaart mit Emotionen – das hat mich fasziniert. Und dass man die Emotionen kontrollieren und sich überwinden muss, um ein Ziel zu erreichen.
Zur Person Univ.-Prof. Dr. Michael Grimm ist Facharzt für Chirurgie sowie Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie mit den Spezialgebieten Herztransplantationen und Erweiterungen der Hauptschlagader. Seit 2010 leitet der gebürtige Kärntner die Universitätsklinik für Herzchirurgie in Innsbruck.
Was sollte man tun, damit man möglichst nicht auf die herzchirurgie angewiesen ist? Ich glaube, neben den allgemeinen Leitlinien einer gesunden Lebensführung ist es ganz wichtig, dass man die guten Tage im Leben genießt und bewusst erlebt. Wer positiv denkt, lebt gesünder. Das gilt auch fürs Herz. Vielen dank für das Gespräch. INTERVIEW: M. KRAPF
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ie Kinder von heute wachsen mit dem Computer auf. Sie sind „digital natives“. Was mit dem Begriff gemeint ist, wird am besten deutlich, wenn man Kinder bei der Nutzung von Laptop, Smartphone und Co. beobachtet. Mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit wird das lustige Spiel auf Mamas Handy in Gang gesetzt, werden DVD-Menüs nach den richtigen Spracheinstellungen durchforstet oder routiniert Spieleseiten im Internet angesteuert. Handelte es sich vor zehn, fünfzehn Jahren bei einem Computer für den Heimbedarf noch um ein ziemlich sperriges Gerät, das man zuhause aufgestellt hatte, wo es am wenigsten störte, so ist heute nicht einmal mehr so richtig klar, was ein Computer ist und was nicht. Handys, Spielkonsolen und vermehrt auch TV-Geräte – sie alle sind mit dem Internet verbunden und können wie ein PC genutzt werden.
Das Normalste der Welt
Der Computer hat sich zu einem Alltagsmedium entwickelt. Er ist allgegenwärtig und für Kinder und Jugendliche das Normalste der Welt.
Ob er auch bedenkenlos genutzt werden kann, ist eine Frage, die sich viele Eltern stellen – spätestens dann, wenn der zweieinhalbjährige Sohnemann reges Interesse an der TV-Fernbedienung und Papas iPad zu entwickeln beginnt. Geht es nach dem bekannten deutschen Hirnforscher Manfred Spitzer, ist diese Frage ganz einfach zu beantworten: Am besten wäre es, Kinder kämen mit Computer (und Fernseher) praktisch überhaupt nicht in Berührung. In seinem aktuellen Bestseller „Digitale Demenz“ zeichnet Spitzer ein düsteres Bild von Kindheit und Jugend im digitalen Zeitalter. Computer machten schlichtweg dumm, aggressiv und dick, so die Kernaussage. Das „Outsourcing von Hirntätigkeit“ führe zu einem schleichenden Gedächtnisverlust, der sich vor allem bei Kindern besonders schlimm auswirke. Der Computer mit seinem Suchtpotenzial ist für den Ulmer Wissenschaftler der beste Weg, „wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen“.
Begleitung und Grenzen
Spitzer vertritt eine Extremposition, der sich die meisten Experten nicht vorbehaltlos anschließen wollen. Einigkeit besteht
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„Es braucht bei der Nutzung neuer Medien die individuelle Führung durch die Eltern.“ UnIV.-Prof. dr. JoSEf MArKSTEInEr Primar der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie A am Landeskrankenhaus hall
Generation digital computer, fernsehen, Internet gehören längst zum Alltag – auch unserer Kinder. Viele Eltern beschäftigt die frage: Wie viel Medienkonsum ist in ordnung?
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Zur Person
Univ.-Prof. Dr. Josef Marksteiner ist Primar der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie A am Landeskrankenhaus Hall.
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aber in einem: Auch oder gerade wenn es um digitale Medien geht, brauchen Kinder und Jugendliche Begleitung und Grenzen. Wie diese im Detail auszusehen haben, dafür gibt es allerdings zum Leidwesen besorgter Eltern kein Patentrezept. Univ.-Prof. Dr. Josef Marksteiner, Psychiater am Landeskrankenhaus Hall, hält deshalb auch nichts von generellen Vorgaben, ab wann und wie lange Kinder an den Computer dürfen. „Es braucht bei der Nutzung neuer Medien die individuelle
Führung durch die Eltern.“ Diese, so Marksteiner, kennen ihre Kinder schließlich am besten. „Entscheidend ist, dass sie sich damit beschäftigen, welche Spiele ihre Kinder am Computer spielen, mit welchen Inhalten sie konfrontiert werden.“ Und: Der Computer darf nicht zum bestimmenden Lebensinhalt werden. (Siehe Interview im Kasten.) Generell ortet der Psychiater ein Gefühl der Überforderung im Zusammenhang mit digitalen Medien – sowohl im Berufs- als auch im Privatleben. Bestimmt würde also auch ein wenig Vorbildwirkung nicht schaden. Ein vernünftiger Umgang mit sozialen Netzwerken wie Facebook, Computerspielen oder der ständigen Erreichbarkeit per Telefon, SMS und E-Mail ist schließlich auch für viele Erwachsene etwas, das es erst – wieM. KRAPF lll der – zu erlernen gilt.
„Unserer Informationsverarbeitung sind Grenzen gesetzt.“ Univ.-Prof. dr. Josef Marksteiner im Interview über den Umgang mit computer und digitalen Medien
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err Professor Marksteiner, in welchem Alter dürfen Kinder an den computer? Vor Jahren hat man die gleiche Diskussion in Bezug auf den Fernseher geführt. Eine generelle Altersvorgabe halte ich nicht für zielführend. Es braucht bei der Nutzung neuer Medien die individuelle Führung durch die Eltern. Denn nicht alles ist natürlich geeignet – sowohl hinsichtlich der Menge als auch der Qualität. Und klar ist auch: Umso jünger ein Kind ist, umso größere Auswirkungen hat die nicht altersgerechte Nutzung des Computers. Die Verantwortung liegt hier bei den Eltern. Was sollten Eltern also tun? Entscheidend ist, dass sie sich damit beschäftigen, welche Spiele ihre Kinder am Computer spielen, mit welchen Inhalten sie konfrontiert werden. Ein komplettes Verbot kann auch nicht der richtige Weg sein, schließlich sind Computer heute nun einmal Teil des Lebens. Kinder sollten den richtigen Umgang mit den digitalen Medien deshalb erlernen. Und das
bedeutet auch: Der Computer kann nicht der bestimmende Lebensinhalt sein. die Klagen bezüglich Konzentrationsstörungen scheinen zuzunehmen. Ist der computer schuld? Es ist schwer zu sagen, ob die Konzentrationsstörungen in den letzten vierzig, fünfzig Jahren überhaupt zugenommen haben. Ganz einfach, weil der Vergleich fehlt. Die Arbeits-, aber auch die private Welt ist in den letzten Jahren komplexer geworden. Im Zuge dieses KomplexerWerdens gibt es zunehmend Menschen, die sich über Konzentrationsprobleme beklagen. Vielleicht wäre ihnen das aber früher einfach nicht aufgefallen, weil die Anforderungen an die Aufmerksamkeit nicht so hoch waren. nicht die Konzentrationsfähigkeit verändert sich also, sondern die Umwelt? Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass wir heute mit viel mehr Information konfrontiert sind als früher. Unserer Informationsverarbeitung sind
aber Grenzen gesetzt. Sind diese Limits erreicht, spüren das die Menschen. In vielen Beschwerdebildern, mit denen wir Mediziner konfrontiert sind, kommt eine Überforderung zum Ausdruck. Sollte man Multitasking also eher dem computer überlassen? Wer fünf Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen versucht, wird für gewöhnlich nicht alle gleich gut erledigen. Man kann Multitasking zwar bis zu einem gewissen Grad trainieren, nur glaube ich, dass die Leistungsfähigkeit des Menschen gerne überschätzt wird. Wofür plädieren Sie im Umgang mit dem digitalen? Ich glaube, dass der Computer ein gutes Werkzeug ist – nur müssen wir lernen, ihn richtig zu verwenden. Es liegt an uns, sich dem Computer nicht hilflos auszuliefern, sondern ihn sinnvoll zu nutzen. Vielen dank für das Gespräch. INTERVIEW: M. KRAPF
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wach Koffein ist eine der am häufigsten konsumierten pharmakologischen Substanzen der Welt. Sie versteckt sich nicht nur in Kaffee, sondern auch in Tee, cola, Energydrinks – und sogar in Schokolade.
„Wenn man die täglich empfohlene Koffeindosis nicht überschreitet, ist Kaffee kein Problem.“
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Michaela Frech, BSc Diätologin am Landeskrankenhaus Innsbruck
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ro Tag werden auf der Welt etwa 2,5 Milliarden Tassen Kaffee getrunken. Und so gut ein Cappuccino oder Espresso schmeckt – Menschen trinken Kaffee nicht nur aus Genussgründen. Für die meisten geht es um den Koffeinkick, vor allem am Morgen, aber auch am Nachmittag im Büro oder am Abend, wenn man wach und konzentriert bleiben muss. Doch was passiert eigentlich im Körper, wenn man Koffein konsumiert? Das Zentralnervensystem wird angeregt, Puls und Blutdruck steigen leicht an, die Bronchien erweitern sich, die Verdauung wird angeregt. Man fühlt sich leistungsfähiger und konzentrierter.
Oft das „kleinste Übel“
„Wenn man die täglich empfohlene Koffeindosis nicht überschreitet, ist Kaffee in der Regel kein Problem“, erklärt Michaela Frech, Diätologin am Landeskrankenhaus Innsbruck. Empfohlen werden 200 bis 300 mg pro Tag, das entspricht zwei bis drei Tassen Kaffee. Auf Kaffee verzichten sollten lediglich Kinder und Schwangere im letzten Trimester. Am Anfang der Schwangerschaft ist ein moderater Koffeinkonsum meist kein Problem. Bei chronisch Kranken und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehe oft die Angst, dass die geliebte Tasse Kaffee vom Arzt oder der Diätologin „verboten“ werde, erzählt Michaela Frech. Kaffeegenuss werde mit einem ungesunden Lebensstil gleichgesetzt. „Dabei ist der Kaffee oft das kleinste Übel“, stellt Frech klar. Das Problem sei eher der Zucker, der in den Kaffee gelöffelt wird, die Zigarette, die daneben geraucht wird, oder das Kuchenstück, das dazu gegessen wird.
Gewöhnung und Entzug
An die anregende Wirkung des Koffeins gewöhnt sich der Körper relativ schnell. Michaela Frech: „Wer lange Zeit gar keinen Kaffee getrunken hat oder zu viel erwischt, kennt vielleicht die Unruhe und das leichte Zittern, mit denen der Körper auf eine ungewohnte Menge Koffein reagiert.“ Generell dauert es etwa 30 bis 45 Minuten, bis das Koffein in die Blutbahn gelangt und seine aufputschende Wirkung entfaltet. Diese hält dann zweieinhalb bis vier Stunden an. Raucher spüren den Effekt kürzer, Frauen, die schwanger sind oder die Pille nehmen, länger. Was die meisten nicht wissen: Koffeinfreier Kaffee enthält immer noch eine kleine Restmenge Koffein (etwa 3 Gramm pro Tasse). Wer von einem auf den anderen Tag keinen Kaffee mehr trinkt, wird leichte Entzugserscheinungen wie Müdigkeit und Kopfschmerzen bemerken, die sich aber relativ schnell beruhigen. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zählt Koffein nicht zur Gruppe der Suchtmittel. „Zwar gibt es einen aufputschenden Effekt, an den man sich auch gewöhnt, jedoch entstehen keine gesundheitlichen Schäden durch Koffein und es gibt auch keine Nebenwirkungen wie bei klassischen Suchtmitteln“, erklärt die Diätologin.
Gefährlich: Energydrinks
Koffein ist natürlich nicht nur in der klassischen Tasse Kaffee zu finden. Auch in vielen Teesorten (Schwarztee, Grüner Tee, Maté-Tee etc.) ist Koffein enthalten, ebenso in Cola und Energydrinks. Vor allem Letztere sind für Kinder und Jugendliche ungeeignet. Energydrinks schmecken wie süßer Saft, enthalten pro Dose aber genauso viel Koffein wie eine Tasse
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„Es entstehen keine gesundheitlichen Schäden durch Koffein.“
Wissenswert: 100 Gramm Bitterschokolade enthalten so viel Koffein wie eine Tasse Kaffee.
1 Tasse kaffee (150 ml): ca. 85 mg Koffein 1 Tasse kaffee entkoffeiniert (150 ml): ca. 3 mg Koffein 1 Tasse Tee (150 ml): ca. 30 mg Koffein 1 Tasse kakao (150 ml): ca. 4 mg Koffein Bitterschokolade (100 g): ca. 90 mg Koffein Cola (1 Dose): ca. 35–55 mg Koffein Red Bull (1 Dose): ca. 80 mg Koffein
Zur Person Michaela Frech, BSc ist Diätologin am Landeskrankenhaus Innsbruck
Kaffee – und diese kann bei Kindern bis zu 100 Stunden in der Blutbahn bleiben. Koffein gepaart mit viel Zucker und weiteren anregenden Zutaten wie Guarana sorgt für Stress im jungen Körper und schadet der gesunden Entwicklung. Für Teenager sind alkoholische Mischgetränke mit Energydrinks besonders gefährlich, da die Kombination aus Koffein, Zucker und hochprozentigem Alkohol zu einem Kreislaufkollaps führen kann. Interessanterweise ist Koffein auch in Kakaobohnen und somit auch in Schokolade enthalten. Je dunkler die Sorte, desto höher der Koffeingehalt: Eine 100 Gramm schwere Tafel Bitterschokolade enthält ähnlich viel Koffein wie eine Tasse Kaffee.
Positive Effekte
Schon lange bevor Kaffee und Tee als Genuss- und Lebensmittel bekannt waren, wurden sie zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Koffein war schon vor Jahrhunderten für seine lindernde Wirkung bei Kopfschmerzen und auch bei Husten bekannt. Heutzutage enthalten zahlreiche Medikamente (zum Bei-
spiel Schmerzmittel) Koffein, da es dafür sorgt, dass sich die Blutgefäße erweitern und der Wirkstoff so schneller vom Körper aufgenommen wird. Auch bei Migräne wird Koffein gezielt eingesetzt – ein starker Kaffee gilt als bewährtes Hausmittel.
Soziale Komponente
Zusammenfassend lautet die Empfehlung: Der menschliche Körper braucht zwar kein Koffein, um leistungsfähig zu sein, aber wenn man es nicht übertreibt, gibt es keinen Grund, auf Kaffee oder Tee als Genussmittel zu verzichten. Cola und Energy-Drinks sind aufgrund ihres hohen Zuckergehalts nicht zu empfehlen. Müdigkeit und andere Signale des Körpers ständig mit Koffein zu „betäuben“, sollte man trotz allem vermeiden und stattdessen auf einen gesunden Lebensstil achten. Wer sich all das zu Herzen nimmt, kann mit Genuss „auf einen Kaffee gehen“ – die soziale Komponente der Koffeinaufnahme ist nämlich nicht zu unterschätzen. Und schließlich gilt auch im Kaffeehaus der weise Spruch von Paracelsus: „Die B. WOHLSEIN lll Dosis macht das Gift.“
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Die Frage nach dem passenden Material ist natürlich auch eine der Größe des Geldbeutels: „Eine Matratze aus Naturlatex – das Material mit der größten Punktelastizität und der Trend schlechthin – ist nicht unter 600 Euro zu haben. Produkte aus synthetischem Latex erhält man ab 150 Euro.“
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