Unser Land (Oktober 2023)

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ZUM

NATIONAL­ FEIERTAG 2023

U NSE R L A N D E I N S TO L ZE R B L I C K AU F T I R O L

Wälder

Berge

Kulinarik

Das geheime Leben der Tiroler Wälder

Wie man sie gemeinsam genießen kann

Woher kommt unser Essen?


Verlässlicher Partner für Tiroler Gemeinden

Volders, Wohn­ und Pflegeheim Haus Maria

© 2quadr.at

Jenbach, Tratzbergsiedlung Kindergarten & Kinderkrippe, Mietwohnungen

© becknaphoto

© 2raum

© Oss

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Mayrhofen, Sozialzentrum

Zahlen, Daten Fakten 2022

„Termingerechte Fertigstellung, veranschlagte Kosten punkt­ genau eingehalten. Das ist für Gemeinden gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ganz besonders wichtig.“

GESAMTBAUVOLUMEN

133,3

Mio. €

in

119

Reinhard Raggl, Bürgermeister Schönwies

Tiroler Gemeinden aktiv

Schönwies, Blaulichtzentrum Freiwillige Feuerwehr & Bergrettung

Kematen, Sozialzentrum

© 2quadr.at

© Aria Sadr-Salek

© 2quadr.at

Sistrans, Gemeindezentrum

Axams, Kindergarten Elisabethinum

NEUE HEIMAT TIROL. Verlässlicher Partner für Tirols Gemeinden Auch bei der Errichtung von kommunalen Einrichtungen wie Wohn- und Pflegeheimen, betreubaren Wohnungen, Kinderbetreuungseinrichtungen und Blaulichtzentren ist die NEUE HEIMAT TIROL ein gefragter und verlässlicher Partner für die Tiroler Gemeinden. NEUE HEIMAT TIROL Gemeinnützige WohnungsGmbH . Gumppstraße 47 . 6020 Innsbruck . neueheimat.tirol


EDITORIAL // INHALT

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Seite 30 Sichere Skitouren Worauf man unbedingt achten sollte

Seite 8 Land der Bäume Geheimnisse der Tiroler Wälder

Seite 50 Tirol am Teller Gütesiegel und andere Nachweise

T

irol ist nicht nur ein schönes Land, sondern vor allem ein toller Ort zum Leben. Gar zu leicht vergisst oder übersieht man diese Schönheit, von der man tagtäglich umgeben ist. Dieses Magazin soll unter anderem dazu dienen, auf die ein oder andere Kleinigkeit aufmerksam zu machen, die Tirol zu dem macht, was es ist: unser Land. Die wunderschönen Tiroler Wälder beherbergen viele Wanderwege, aber auch wilde Tiere und Insekten. Wir haben versucht, den Bäumen ein paar Geheimnisse zu entlocken. Wälder und Wanderwege können auch Konfliktorte sein. Es gibt aber Initiativen und Aktionen, die für mehr Bewusstsein sorgen sollen, damit möglichst alle es genießen können – eine Initiative stellen wir vor. Aufrufe zu nachhaltigen Maßnahmen gibt es viele. Wir haben uns angeschaut, was das Land Tirol bei sich selber macht, um seine Arbeitsweise zukunftsfitter zu gestalten. Außerdem behandeln wir die Themen sichere Skitouren, Fahrverbote, Herkunftsnachweise von Lebensmitteln und noch einige mehr. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich umzublicken und zu sehen, wie schön es doch hier ist – in unserem Land.

Wir wünschen eine spannende Lektüre! Die Redaktion

Inhalt Seite 6 Land Tirol App: Was man mit dem Online-Tool alles machen kann

Seite 14 Gemeinsam am Berg: Wie Konflikte vermieden werden können

Seite 20 Im Gespräch: Landeshauptmann Anton Mattle im Interview

Seite 24 Vorbild Land: Nachhaltige Maßnahmen beim Land selbst

Seite 40 Weltklasseforschung: Die Uni Innsbruck und ihre Steckenpferde

Impressum Unser Land, Beilage der „Tiroler Tageszeitung“ Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH // Redaktion: Haris Kovacevic, Daniel Feichtner, Sebastian Gantschnig, Barbara Kluibenschädl, Michaela Ehammer, Denis Pscheidl, Ana Rodrigues, Lisa Schwarzenauer, Verena Wagner // Layout: Katharina Angerer, Sebastian Platzer, Lisa Untermarzoner // Anzeigenverkauf: Wolfgang Mayr // Anschrift für alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 60 20, E-Mail: office@target-group.at, www.target-group.at // Fotos: Axel Springer // Coverfoto: Tirol Werbung // Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck

© MONIKA CICHOŃ, WWW.FOTO-WEBCAM.EU, MARKUS KRAPF

Liebe Leserinnen und Leser!



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© ZILLERTALTOURISMUS/PHILLIP GEISLER

UNSER LAND DER NATUR­ SCHÄTZE

Der HochgebirgsNaturpark Ziller­taler Alpen erstreckt sich mit 422 Quadratkilo­ metern über tiefe Schluchten, urwüch­ sige Bergwälder und die Gipfel und Gletscher des Zillertaler Kamms.


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Eine App für … Unkomplizierte Handhabe, übersichtliche Menüführung, praktische Services: Die Tirol App bietet ihren Nutzer:innen eine Reihe von Vorteilen.

... jetzt installieren und von den praktischen Vorteilen profitieren.

© LAND TIROL/ADPARTNERS

Die App „Land Tirol“ ...


LAND TIROL APP

… Infos aus erster Hand

Auf der Startseite finden sich aktuelle Infos rund ums Land, Presseaussendungen und Filmbeiträge. Über die praktische Menüführung kann man auch Nachrichten zu den Themen Wirtschaft oder Natur abrufen.

… Verkehrswebcams

… den Familienpass

Ganze 250 Verkehrswebcams informieren über die Lage auf den Tiroler Straßen. Wie sieht es gerade auf der B 179 Fernpassstraße aus? Wie auf der L 237 Kühtai Landesstraße? Über die Land-Tirol-App-Webcams findet man das leicht heraus.

Den kann man nämlich auch digital mit sich tragen: Gutscheine ausschneiden oder den Familienpass daheim vergessen gehören damit der Vergangenheit an. Einfach mit einem Schreiben des Landes via QR-Code aktivierbar.

… Push-Nachrichten

Aber nicht die nervigen, die uns zu Kauf und Konsum animieren sollen, sondern nur, wenn wirklich Gefahr in Verzug ist: Waldbrandgefahr, Hochwasser, Erdbeben und Ähnliches.

… Warnungen vor Beutegreifern

Wo fand eine Rissbegutachtung statt? Wo wurde ein Bär, Wolf oder Luchs nachgewiesen? Das erfährt man nicht nur auf der Website www.tirol.gv.at, sondern auch via Tirol App.

… Terminvereinbarungen

Neben telefonischen, schriftlichen und persönlichen Terminvereinbarungen gibt es auch die Möglichkeit, das via Tirol App zu erledigen. Sei es beim Amt der Tiroler Landesregierung oder für das Angebot der Tiroler Bezirkshauptmannschaften.

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Land der Bäume Tirol hat nicht nur imposante Berge, sondern auch beeindruckende Wälder – über die die wenigsten wirklich Bescheid wissen. Wir haben einige Zahlen und Fakten zu den heimischen Forsten gesammelt, um das zu ändern. TEXT: LISA SCHWARZENAUER ILLUSTRATIONEN: MONIKA CICHOŃ

Schutz durch Natur Rund zwei Drittel der Tiroler Waldfläche sind sogenannter Schutzwald: Dieser schützt den Siedlungs- und Wirtschaftsraum vor Lawinen, Steinschlag und Muren sowie den Boden vor Verkarstung und Erosion.


TIROLER WALD

42 Prozent So groß ist der Anteil der Waldfläche an der gesamten Landesfläche Tirols, was umgerechnet einer Fläche von circa 521.000 Hektar entspricht. Seit den 1960er-Jahren bis heute ist dieser Anteil aufgrund klimatischer Bedingungen und Nutzungsänderungen um drei Prozent gestiegen.

2 Millionen Da aktuell Herbstaufforstungen laufen, gibt es noch keine finale Zahl der 2023 gepflanzten Bäume, aber der Landesforstdienst geht davon aus, dass wie 2022 mehr als zwei Millionen Forstpflanzen in Tirols Wäldern gepflanzt werden. Für die nächsten Jahre ist aufgrund der Waldschäden mit einem anhaltend hohen Pflanzenbedarf zu rechnen.

Nadel sticht Blatt In Tirol dominieren Nadelgehölze. 55 Prozent der Tiroler Waldfläche sind mit Fichte bestockt – vor 30 Jahren waren es sogar über 60 Prozent. Es folgen mit Respektabstand Lärche mit sieben Prozent, Kiefer mit vier Prozent sowie Tanne mit drei Prozent. Der Laub­holzanteil an der Waldfläche liegt aktuell bei zwölf Prozent und nimmt besonders in Höhenlagen unter 1.000 Metern stark zu. Die häufigste Laubgehölzart ist die Rotbuche mit sechs Prozent Anteil an der Bestockung.

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Grüne Spitzenreiter Der Bezirk Innsbruck-Land ist mit etwa 85.000 Hektar flächenmäßig der waldreichste Bezirk Tirols, anteilig an der Bezirksfläche hat aber Kufstein mit 56 Prozent die Nase vorne. Im Verhältnis zu kargen alpinen Regionen herrschen dort vielerorts auch in höheren Lagen Bedingungen, wo noch Sträucher und Bäume wachsen können.

Ordnung muss sein Nach Unwettern im Wald liegendes Schadholz ist attraktiv für die Vermehrung von Forstschädlingen wie dem Borkenkäfer. Um die angrenzenden Bestände vor einem Befall zu schützen, müssen daher zeitnah Maßnahmen wie die Aufarbeitung und Abfuhr des Schadholzes aus dem Wald durchgeführt werden.


Umbau­ arbeiten Klimatische Veränderungen mit längeren Trockenperioden und zunehmenden Wetter­ extremen bringen vor allem die Fichte unter Stress und machen sie anfälliger gegenüber dem Borkenkäfer. Um den Tiroler Wald bestmöglich zu stärken, wird deshalb seit Jahren ein Waldumbau forciert. Die ideale Baumartenzusammensetzung ist abhängig vom Standort, aber grundsätzlich gilt, eine möglichst hohe Baumarten­ vielfalt einzubringen.


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Mehrzweckraum Die Tiroler Wälder werden traditionell für die Land- und Forstwirtschaft sowie die Jagd genutzt, sind aber auch für die Bereiche Tourismus, Erholung und Sport relevant. Das kann zu Interessenkonflikten führen, besonders im Winter: Wildtiere benötigen in den Monaten mit kalten Temperaturen und wenig natürlichem Nahrungsangebot möglichst viel Ruhe. Patentrezept für einen Interessenausgleich gibt es keines, aber das Land Tirol unterstützt die Lösungsfindung mit dem Programm „Bergwelt Tirol – Miteinander Erleben“.

Gepflegte Natur Würde man den Wald komplett sich selbst überlassen, könnte er viele wichtige Funktionen – wie die des Schutzwaldes – nicht erfüllen. Eine aktive Waldbewirtschaftung hat zudem eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für die Forst- und Holzwirtschaft. Allerdings hat in Tirol auch das Sich-selbst-Überlassen von Waldflächen seinen Platz: In Bereichen von selten vorkommenden Waldtypen stellen Naturwaldreservate eine Außer-Nutzung-Stellung dar.


RUBRIK

Tipps zur richtigen Bevorratung 1

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Getränke

Energie

Hygiene

Vorrat von mindestens 2,5 Liter pro Person und Tag

An alternative Heiz- und Beleuchtungsmöglichkeiten denken

Ausreichender Vorrat an Hygieneartikel

Mineralwasser Fruchtsäfte in Verbundverpackungen

Vorrat an Brennmaterial Gaskocher / Campingkocher Batterien, Notbeleuchtungen (Taschenlampen, batteriebetriebene bzw. solarbetriebene Lichtquellen)

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Toilettenpapier, Zahnpasta und -bürste, Seife, Hygieneartikel für Frauen, etc.

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Nahrung Vorrat an Nahrungsmitteln für mindestens eine Woche

Bezahlte Anzeige | Shutterstock.com (7)

Wichtig: Länger haltbare Lebensmittel bevorraten. Beim Einkauf bereits auf das Ablaufdatum achten, bevorratete Lebensmittel aufbrauchen und regelmäßig durch neue ersetzen. An Lebensmittel für Babys, Kleinkinder, Kranke sowie Futter für Haustiere denken. Kohlenhydrate: Honig, Zucker, Reis und Teigwaren, Zwieback Eiweiße: Kondensmilch, Haltbarmilch, Dosenwaren, getrocknete Hülsenfrüchte Fette: Speisefett, Speiseöl, Margarine/Butter

Information

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Medizin

Batterieradio, solarbetriebenes Radio oder Kurbelradio

Gut ausgestattete Haushaltsapotheke – Verfallsdatum bei Medikamenten beachten! Haut- und Wunddesinfektionsmittel Erste-Hilfe-Koffer mit Verbandsmaterial Mittel gegen Durchfall, Erbrechen, Fieber, Erkältungen Medikamente des persönlichen Bedarfs

Allgemeiner Tipp Das Auto kann dafür genutzt werden, Nachrichten im Radio zu verfolgen oder elektronische Geräte, wie Smartphones, aufzuladen.

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Im Einklang mit der Natur

Schwerpunkte bei der Konflikt­ regelung: • Besucher:innenlenkung durch Angebot! • Im Sommer: Schwerpunkt Mountainbike • Im Winter: Schwerpunkt Skitouren


TIROLER BERGE

Die Tiroler Berge sind Kraftorte für aktive Menschen. Damit niemand vergisst, dass Wälder und Almen auch Lebensgrundlage für Mensch und Tier darstellen, gibt es das Programm „Bergwelt Tirol – Miteinander Erleben“. TEXT: VERENA WAGNER

„Wo Menschen in großer Zahl auftreten, kommt es vermehrt zu Konflikten.“ KLAUS PIETERSTEINER, LEITER DES PROGRAMMS „BERGWELT TIROL – MITEINANDER ERLEBEN“

© TIROL WERBUNG/PETER NEUSSER

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ewegung in der Natur liegt im Trend. Viele neue Sportarten machen die Natur für immer mehr Menschen erlebbar. Die immer stärker werdende Beanspruchung der Natur führt aber auch zu Konflikten: Mit dem Mountainbike auf Wanderwegen, Skitourengeher:innen, die unabsichtlich das Wild aus ihren Ruhegebieten hinausjagen, und Sportkletter:innen, die auf Wiesen der Bauern unterwegs sind. Meist sind es nur Einzelne, die ein konfliktfreies Miteinander in der Natur schwierig machen. Die Initiative soll dazu beitragen, dass keine Unstimmigkeiten zwischen den Naturnutzer:innen entstehen und bestehende Konflikte miteinander gelöst werden. Ein wichtiges Instrument ist die Besucher:innenlenkung. „Bergwelt Tirol – Miteinander Erleben“ setzt auf bedarfsgerechte Angebote und Bewusstseinsbildung statt auf Strafen und Verbote. „Der/die Einzelne richtet in der Regel keine relevanten Schäden an der Natur an. Doch wo Menschen in großer Zahl auftreten, kommt es

vermehrt zu Konflikten“, betont Klaus Pietersteiner, Leiter des Programms „Bergwelt Tirol – Mitei­ nander Erleben“. Denn hinter der Naturnutzung stecken verschiedenste Berechtigungen und Motive. Oft vergisst man beim Sporteln, dass Wälder und Almen in erster Linie auch Arbeitsplatz und Lebensgrundlage für Menschen darstellen. Diesem Spannungsfeld widmet sich das Projekt der Tiroler Landesregierung und ihrer Partnerinstitutionen seit 2014. Die Koordination liegt beim Amt der Tiroler Landesregierung, Gruppe Forst. Neben der Internetpräsenz findet die Projektarbeit in lokalen Arbeitsgruppen statt, die Konzepte zu Lenkungsmaßnahmen erarbeiten. Goldener MTB-Herbst Auch wenn der Sommer sich dem Ende zuneigt, die Bergsportsaison dauert an: Wie das Wandern sind auch moderne Radsportarten wie Downhill, E-Bike-Fahren und Mountainbiken im Herbst sehr beliebte Freizeitbeschäftigungen. Der boomende MTB-Sport spielt für die Initiative eine zentrale Rolle. Das österreichische Forstgesetz erlaubt das Fahren mit dem Rad in Wald und Bergland nur, wenn Wegehalter:innen bzw. Grundeigentümer:innen Wege explizit für das Radfahren freigeben. Sonst besteht im Wald auf Forststraßen und Steigen ein generelles Radfahrverbot. Tirol zeichnet sich jedoch durch ein äußerst weitläufiges und vielfältiges Angebot an offiziellen Mountainbike-Strecken und Singletrails sowie durch traumhafte Landschaft und Seilbahnen, die notfalls den Uphill ersetzen können, aus. Die Möglichkeit der gezielten Freigabe nutzt das Tiroler MTB-Modell. Mit einem Bündel an Maßnahmen unterstützt das Land Tirol die Freigabe von Wegen, um Konflikte damit vorzu-

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16 Ski- und Snowboardtourengehen als eine naturnahe Form der Fortbewegung in den Alpen erlebt einen ungeahnten Boom.

beugen. Dazu gehört ein Übereinkommen zur Freigabe des Weges und Übertragung der Wegehalterhaftung zum Zwecke des Radfahrens auf einen Vertragspartner. Das Land sichert mögliche Haftungsrisiken von Wegehalter:innen und Bewirtschafter:innen zusätzlich durch eine umfangreiche Versicherung ab. Ebenso zählt zum Modell die einheitliche Beschilderung mit Information zu Schwierigkeitsklassen und Verhaltensregeln. Aktuell gibt es in Tirol ein Netz von ca. 6.400 Kilo­­meter MTB-Routen auf Forststraßen und öffentlichen Wegen sowie ca. 330 Kilometer Singletrails, die durchgängig beschildert sind.

Partner des Programms: • L and Tirol • Tiroler Jägerverband • Österreichischer Alpenverein • L andwirtschafts­ kammer Tirol • Wirtschaftskammer Tirol • Tirol Werbung • Bergrettung Tirol

Panoramatafeln in den Regionen informieren an den Ausgangspunkten über die Schutzzonen.

Das gesamte Angebot inklusive Routing-Funktionen findet man auf Radrouter Land Tirol (radrouting.tirol). Ebenfalls ist dazu auch die Radapp Tirol in den App Stores downloadbar. Weitere Themenbereiche des Programms im Sommer umfassen das Sportklettern, Klettersteiggehen und Wandern, wobei ein besonderes Augenmerk auf barrierefreie Wanderwege gelegt wird. Umweltverträgliches Skitourengehen In den letzten Jahren hat das Ski- und Snowboardtourengehen als eine naturnahe Form der Fortbewegung in den Alpen einen ungeahnten Boom erlebt. In Regionen, in denen dadurch vermehrt

Konflikte auftreten, kommt das Tiroler Ski- und Snowboardtourenkonzept mit Augenmerk auf die besonderen Bedürfnisse der jeweiligen Region zur Anwendung. „In lokalen Skitourenprojekten versuchen wir gemeinsam mit den Partnern des Programms Schutzzonen für die wichtigsten Schutzgüter abzugrenzen und Maßnahmen zu entwickeln, die das Skitourenangebot verbessern“, erklärt Pietersteiner. Zu den Schutzzonen zählen besonders wichtige Lebensräume von Wildtieren sowie Objektschutzwälder. Panoramatafeln in den Regionen informieren an den Ausgangspunkten über die Schutzzonen. Ebenfalls sind diese digital in OpenStreetMap eingearbeitet und natürlich auch über gängige Tourenplattformen abrufbar. Ski- und Snowboardtourengeher:innen haben so die Möglichkeit, eine naturverträgliche Ski- oder Snowboardtour zu planen und durchzuführen. Bereits in 17 Regionen wurden lokale Arbeitskreise eingerichtet und entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Weitere Regionen haben Interesse bekundet. Ebenfalls wurde im Rahmen des Programms ein erfolgreiches Konzept für Pistentouren erarbeitet, das nun vermehrt in Skigebieten umgesetzt wird. ×

© TVB OSTTIROL/WILLI SEEBACHER, TVB PITZTAL/MARION WEBHOFER

www.bergwelt-mit­ einander.at


+ Sehr seltener Flussregenpfeifer in der TIWAG-Ausgleichsmaßnahme Innrevitalisierung Stams-Rietz, Juli 2023

TIROLER WALD

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Natürlich Wasserkraft. Eine intakte Umwelt ist die Grundlage für eine lebenswerte Zukunft. TIWAG schafft bei ihren Anlagen und Projekten wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, von dem Menschen und Natur gleichermaßen profitieren. Weitere Informationen in unserer Broschüre unter www.tiwag.at/umwelt

TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG

Saubere Energie für Tirol


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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Starke Landesbank Hypo Tirol als sicherer Finanzpartner der Tiroler Mit einem klaren Bekenntnis zu Regionalität, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Digitalisierung setzt die Tiroler Landesbank Impulse für moderne Banking-Lösungen mit Weitblick.

Regional fest verwurzelt Mit 19 Geschäftsstellen innerhalb Tirols und einer Niederlassung in Wien ist die Tiroler Landesbank tief in der Region verwurzelt. Diese enge Verbundenheit ermöglicht es, Entscheidungen direkt vor Ort zu treffen und die persönliche Beziehung zu den Tirolerinnen und Tirolern zu stärken. Die Tiroler Landesbank – mit dem umfassenden Know-how ihrer 500 Mitarbeiter – bekennt sich klar zur persönlichen Beratung, denn gerade bei wichtigen Themen wie Wohnbaufinanzierungen oder Kapitalanlage sind Gespräche wichtig. Die enge Partnerschaft mit lokalen Unternehmen und Initiativen fördert aktiv die Wertschöpfung und setzt nachhaltig kräftige Impulse für den Tiroler Wirtschafts- und Lebensraum.

Weitblickende Arbeit für Tirol Für die Hypo Tirol bedeutet Nachhaltigkeit, vorausschauend zu denken: in wirtschaftlicher, ökologischer sowie sozialer Hinsicht. Der Fokus richtet sich hierbei auf unternehmerische Nachhaltigkeit mit bedachter Risikopolitik und Konzentration auf den Kernmarkt Tirol. Die Landesbank fördert leistbares Wohnen in Tirol, indem sie mit einem Social Covered Bond in Höhe von 500 Millionen Euro zur Schaffung und Sanierung von gemeinnützigen Wohnungen beiträgt. Insgesamt wurden dadurch bereits über 12.600 Wohneinheiten finanziert und die Hypo Tirol zählt somit zu den wichtigsten Kapitalgebern für sozialen Wohnraum in Tirol.

Kufstein Wörgl

Reutte Hall Imst

Telfs

6x

Landeck Stubai

Immer eine Geschäftsstelle in Ihrer Nähe!

Schwaz

St. Johann Kitzbühel

Innsbruck Zillertal

Lienz


RUBRIK

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© HYPO TIROL BANK AG

Die Hypo Tirol wurde 1901 als Landeshypothekenan­ stalt gegründet, um der Bevölkerung zu helfen und nachhaltige Erfolge zu ermöglichen. Seit damals ist die Tiroler Landesbank zu 100 % im Besitz aller Tirolerinnen und Tiroler.

Starker Partner für Kunden Die Tiroler Landesbank bietet durch langjährige Erfahrung und ein starkes wirtschaftliches Fundament ein hohes Maß an Sicherheit. Die kürzlich erfolgte Anhebung ihrer Bonitätsklasse auf A+ durch die Ratingagentur Standard & Poor’s bestätigt dies. Dadurch verfügt die Hypo Tirol nicht nur über ausgeprägtes Vertrauen bei ihren Kundinnen und Kunden, sondern auch über ein hervorragendes Standing am internationalen Kapitalmarkt. Kundengelder sind bei der Tiroler Landesbank also in zuverlässigen, verantwortungsvollen und erfahrenen Händen.

Reise zur digitalen Regionalbank Ein besonderer Fokus der Hypo Tirol liegt nun in der Entwicklung zur digitalisierten Regionalbank. Die Tiroler Landesbank hat sich daher zum Ziel gesetzt, innovative Lösungen im Bereich der Digitalisierung zu gestalten und das Online-Angebot auszubauen. Bereits Anfang des Jahres wurde mit der ARZ-Übernahme durch Accenture ein wichtiger Meilenstein gelegt. Accenture ist ein weltweit führendes Technologie- und Beratungsunternehmen, das in Innsbruck ein europaweites IT-Kompetenzzentrum aufbauen und damit die Bankservices der Hypo Tirol und ihrer Kunden verbessern wird.

„Als Landesbank ist es unser Anspruch, die erste Wahl der Menschen und der Wirtschaft in der Region bei Bank­ geschäften zu sein. Unser Fokus ist daher klar: Wir wollen einen stetigen Beitrag zur Entwicklung im Lebens- und Wirtschaftsraum Tirol leisten.“ Alexander Weiß, Vorstandsvorsitzender

Kontakt Hypo Tirol Bank AG Zentrale Tel.: +43 (0) 50700-0 service@hypotirol.com www.hypotirol.com


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INTER­ VIEW

„Kein Anliegen ist zu klein und keine Herausforderung zu groß!“ INTERVIEW: ANA MARIA SUCENA RODRIGUES FOTOS: LAND TIROL/KASER


INTERVIEW

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H

err Mattle, Sie sind nun ein Jahr im Amt. Wie geht es Ihnen? Anton Mattle: Mir geht es sehr gut. Landeshauptmann zu sein, ist eine fordernde, aber auch wunderschöne Aufgabe. Trotz der vielen Sorgen und Herausforderungen gibt es in unserem Land so vieles, das mich zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt. Wenn ich tagtäglich im Land Tirol unterwegs bin, dann sehe ich den enormen Fleiß, die hart erarbeitete Innovationskraft und das soziale Gewissen der Tirolerinnen und Tiroler. Welche Herausforderungen stehen für Sie in Tirol auf der Prioritätenliste ganz oben? Die importierte Teuerung, die auch die Situation am Wohnungsmarkt verschärft, macht besonders vielen Menschen zu schaffen und stellt in ganz Europa ein Problem dar. Wir setzen hier auf Ent-

re als duale Ausbildung. Gastfreundschaft, Lage und Landschaft machen uns führend im Tourismus. Innovation, Einzigartigkeit und Mut zeichnen unsere Industrie aus. Es sind viele Gründe, warum Tirol bei der Arbeitslosigkeit glückliches Schlusslicht ist. Es mag aber vor allem an

„Arbeit und Fleiß müssen sich in unserem Land lohnen.“

Bundesweit ist die Arbeitslosenquote in Tirol mit 3,3 Prozent am niedrigsten. Was macht unser Bundesland in dieser Hinsicht richtig? Vor allem machen die Tiroler Unternehmen sowie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer viel richtig. Unser Standortvorteil gegenüber vielen Regionen Europas ist sicher das System der Leh-

der Leistungsbereitschaft und der Wirtschaftsfreundlichkeit der Bevölkerung und der Politik der Mitte liegen. Trotz geringer Arbeitslosenrate fehlt es auch in Tirol an Pflegepersonal. Wie werden Sie das Problem angehen? Der Schlüssel zum Erfolg sind in jedem Bereich engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – aktuell sind das in Tirol in der stationären und mobilen Pflege rund 11.700 Personen. Die Schattenseite der niedrigsten Arbeitslosenquote ist der Arbeitskräftemangel, der sich enorm verschärft hat. Dieser Mangel trifft mit aller Härte auf den Gesundheits- und Pflegebereich. Anfang Oktober wurden deshalb in einem Pflegegipfel die nächsten Schritte festgelegt, die die Personalstruktur, Entlastungen im Arbeitsalltag und die Pflegeausbildung umfassen.

© UN ATTIMO PHOTOGRAPHIE

lastungsmaßnahmen für die Breite, finanzielle Unterstützungen für besonders Betroffene und den sozialen Zusammenhalt der Gesamtheit. Neben den Herausforderungen sehe ich aber auch die Chancen, die unser Land hat: Mit der Energiewende wollen wir uns unabhängig machen und unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mit dem Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung sind wir Vorreiter in Österreich und setzen bei der frühkindlichen Bildung neue Maßstäbe.


INTERVIEW

„Energie- und Verkehrswende sind unser effek­ tivster Beitrag zum Klimaschutz.“

Der Fachkräftemangel macht auch vor anderen Branchen nicht Halt. Sie haben in jungen Jahren selbst eine Lehre gemacht, wie kann man dieser Problematik entgegenwirken? Wir müssen den Arbeitsmarkt neu denken. Der Kern des Arbeitskräftemangels lässt sich an zwei Zahlen festmachen: In den 1960ern gab es in Österreich nahezu 135.000 Geburten pro Jahr. Die Geburtenrate ging seither um fast 40 Prozent zurück und lag in den letzten Jahren bei rund 85.000 Geburten. Die Arbeit in unserem Land ist aber nicht weniger geworden, im Gegenteil: Noch nie gab es in Tirol so viele unselbstständige Beschäftigte. In meinen Augen braucht es ein umfassendes Leistungspaket: Überstunden sollen nicht bestraft, sondern ordentlich abgegolten werden. Wenn jemand länger im Betrieb bleiben oder in der verdienten Pension noch ein paar Stunden für ein zusätzliches Einkommen absolvieren will, soll das möglich und attraktiv sein. Arbeit und Fleiß müssen sich in unserem Land lohnen. Die Kinderbetreuung ist in der Politik schon lange Thema. Sie sprechen sich für den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem zweiten Lebensjahr aus. Wie wollen Sie das umsetzen? Konkret hat Tirol als erstes und einziges Bundesland ein Recht auf Vermittlung eines Bildungs- und Betreuungsplatzes für Kinder ab zwei Jahren beschlossen. Das Recht geht vom Kind aus, weil jedes Kind die beste frühkindliche Bildung verdient. Zusätzlich schaffen wir damit

Wahlfreiheit für die Eltern und ermöglichen beiden Elternteilen, einer Arbeit nachzugehen. Das ist auch ein Mosaikstein gegen den Arbeitskräftemangel. Umgesetzt wird dieses Recht bis 2026 mittels eines 10-Punkte-Maßnahmenplans, zusätzlichen 50 Millionen Euro für Personal und Infrastruktur sowie einfacheren Rahmenbedingungen. Erneuerbare Energie reicht in Tirol derzeit für 173 Tage im Jahr, in Österreich für 132 Tage. Tirol ist somit bei grüner Energie sechs Wochen über dem Österreichschnitt. Welche weiteren Maßnahmen im Klimaschutzbereich sind in naher Zukunft geplant? Energie- und Verkehrswende sind unser effektivster Beitrag zum Klimaschutz. Bei den erneuerbaren Energien sind wir noch nicht am Ziel: Hier beginnt die Energiewende beim Energiesparen und Sanieren, geht über das Rückgrat Wasserkraft und endet bei Sonne, Wind und Biomasse. Gerade bei Photovoltaik haben wir großes Potenzial. Ende der Periode wollen wir in Tirol fünf Millionen Quadratmeter PV haben. Bis dahin soll es in Tirol auch das erste Windrad geben. Beim Verkehr investieren wir enorm in den Ausbau und die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs, in die Güterverlagerung auf die Schiene und den Kampf gegen überbordenden Transit. Das Vertrauen in die Politik leidet aufgrund von Skandalen und Krisen. Wie wollen Sie dagegenhalten? Mit ehrlicher und harter Arbeit. Ich verspreche den Tirolerinnen und Tirolern nicht das Blaue vom Himmel, sondern sage geradeaus, was ist. Wir pflegen in der Landesregierung, dass wir Inhalte am Tisch diskutieren und nicht öffentlich einen Streit vom Zaun brechen. Zudem lege ich großen Wert auf einen transparenten Umgang in der Verwaltung. Ich war über 30 Jahre in der Kommunalpolitik tätig und habe als Bürgermeister viel lernen dürfen. Allen voran, dass kein Anliegen zu klein und keine Herausforderung zu groß ist. Gemeinsam werden wir unser Land gut weiterentwickeln und damit auch Vertrauen zurückgewinnen. Vielen Dank für das Gespräch.

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24

Dem Land Tirol als Vorbild

Die Tiroler Landesregierung ist auf nachhaltiges und klimaneutrales Handeln in der Landesverwaltung gerichtet und nimmt so eine Vorbildfunktion für Tiroler:innen ein.

„Wer andere beim Klima­ schutz mobi­ lisieren will, muss selbst mit gutem Beispiel vorangehen.“ HERBERT FORSTER, LANDESAMTSDIREKTOR

B

ereits im April 2022 wurde das erste von drei Maßnahmenprogrammen zur Umsetzung der Tiroler Nachhaltigkeitsund Klimastrategie präsentiert. Einer dieser Schwerpunkte, die darin verankert sind, schließt die Landesverwaltung als Vorbild mit ein. „Wer andere beim Klimaschutz mobilisieren will, muss selbst mit gutem Beispiel vorangehen“, betont Landesamtsdirektor Herbert Forster. Mit ihrem richtungsweisenden Handeln innerhalb der eigenen vier Wände inspiriert die Landesregierung

zur Nachahmung. Ob Strom aus Sonnenergie, Fahrzeuge mit Elektromotor oder nachhaltige Veranstaltungen – Klimaschutzmaßnahmen sind nicht nur leere Worte auf Papier, sondern decken in ihrer Umsetzung ein breites Spektrum ab. Einige angestrebte Strategieziele wurden bereits erfolgreich verwirklicht, wie ein Blick hinter die Kulissen verrät. Strom aus Sonnenlicht „Im Rahmen von Neubauten oder Sanierungen ist es seit 2022 Pflicht, Photovoltaikanlagen bei Landesbauvorha-

© SHUTTERSTOCK.COM, LAND TIROL/BERGER

TEXT: MICHAELA EHAMMER


KLIMANEUTR ALITÄT

ben zu installieren“, berichtet Forster. Das Sonnenlicht wird anhand der Anlagen in elektrischen Strom umgewandelt und natürliche Ressourcen damit sinnvoll und zeitgemäß genutzt. „Die aktuelle Bilanz des ersten Halbjahres 2023 wirft Licht auf etwa 10.000 Quadratmeter zusätzlicher Photovoltaikanlagen auf den Landesgebäuden“, erläutert der Projektleiter der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie Christian Dobler. Bis zum Ende des Jahres soll der Ausbau auf 16.000 Quadratmeter anwachsen – das entspreche einer daraus resultierenden Gesamtleistung von 2,7 Megawatt auf einer Fläche so groß wie rund 2,3 Fußballfelder. „In weiterer Folge werden alle geeigneten Bestandsgebäude des Landes bis zum Jahr 2030 mit Photovoltaikanlagen nachgerüstet“, spricht Dobler über die anvisierten Pläne, zukünftig noch mehr erneuerbare Energie zu nutzen. „Klimafit“ mit Bahn und Rad Ein positiver Schritt ließ sich auch im Mobilitätsmanagement der Landesverwaltung erzielen: Das Job-Ticket ist seit 1. Oktober für alle Landesbediensteten erhältlich und ersetzt auf Wunsch den bisherigen Fahrtkostenzuschuss. „Auch Haushaltsangehörige profitieren davon“, weist Dobler auf die zusätzlichen Vorteile hin. „Beim Kauf eines zweiten KlimaTickets Tirol im selben Haushalt gibt es 30 Prozent Rabatt.“ Ein wichtiger Anreiz, um Mitarbeiter:innen der Landesverwaltung auch in der Freizeit eine vermehrte Nutzung der öffentlichen Transportmittel zur Verfügung zu stellen. Und ein Mehrwert nicht nur an den Arbeitstagen für den Arbeitsweg, sondern an 365 Tagen im Jahr und in ganz Tirol.

Die weiterführenden Förderungen rund um das Thema umweltfreundliche Mobilität schließen zudem den Verleih von Fahrrädern und Scootern mit ein. „Klimaneutral auf zwei Rädern die Dienst- und Freizeitwege zurücklegen statt auf vier“, weist Dobler auf die seit zwei Jahren bestehende Kooperation mit dem Stadtrad Innsbruck hin. „Das Konzept animierte bereits rund 270 Landesbedienstete, zum Sondertarif in die Pedale zu treten.“ Wegweiser Elektroantrieb „Schritt für Schritt wird auch auf Elektroautos umgestellt und der ökologische Fußabdruck verringert“, erklärt Forster in Bezug auf den Landesfuhrpark. Mittlerweile verfüge

Mit Elektromobilität klimaschonend in die Zukunft.

KlimaTicket Tirol: • gültig in ganz Tirol • an 365 Tagen im Jahr • an Arbeitstagen und in der Freizeit • Infos unter www.vvt.at

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E-Mobilität Land Tirol

39

E-Autos

22

E-Bikes

7

E-Scooter

80

Ladepunkte für E-Fahrzeuge (davon 51 für E-Autos sowie 29 für E-Fahrräder und E-Scooter)

Bienen sind für die Artenvielfalt besonders wichtig.

214

Ladepunkte nach Ende der Ausbau­ stufe eins 2024 und 2025

dieser bereits über 39 Fahrzeuge sowie 22 Fahrräder im Elektroantrieb. Dekarbonisierung und weg vom Kohlenstoff lautet die wegweisende Devise. Dementsprechend werde auch die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität im Landesfuhrpark ausgedehnt. Die zur Verfügung gestellten Mittel belaufen sich für die kommenden zwei Jahre auf eine beachtliche Summe von 830.000 Euro. Von Umweltzeichen bis Green Events Welche entscheidenden Alternativen können wie umgesetzt werden? Auch mit diesen Fragen der nachhaltigen Beschaffung setzt sich die Tiroler Landesregierung intensiv auseinander.

Die hausinterne Druckerei wurde bereits auf nachhaltige Print- und Recyclingpapierprodukte umgestellt. Mit Erfolg, wie das „Österreichische Umweltzeichen“ beweist, mit der die Landesdruckerei heuer vom österreichischen Umweltministerium prämiert wurde. „Auch künftige Zertifizierungen für eine saubere Umwelt werden in diesem Bereich angestrebt“, stellt Landesamtsdirektor Forster fest. Sukzessiv werden auch alle Landesveranstaltungen nachhaltig ausgerichtet, wie beispielsweise der Tag der offenen Tür am 26. Oktober. Bereits zum sechsten Mal wird dieser als Green Event gefeiert. „Green Events stehen hoch im Trend. Der Fokus liegt hier bei der Vermeidung von Abfall, regionaler Verpflegung sowie einer umweltfreundlichen Anreise – somit sind die Weichen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit gestellt“, zeigt sich Dobler erfreut über den wachsenden grünen Faktor im Eventmanagement. Blüten am Boden, Bienen am Dach Um die Biodiversität am Boden zu fördern, dürfen Pflanzen und Gräser


KLIMANEUTR ALITÄT

entlang von Landesstraßen und landeseigenen Grünflächen länger wachsen als bisher. „Mäharbeiten finden bereits seit 2021 nur noch in unbedingt notwendigem Ausmaß statt“, erklärt Dobler. Dies betreffe etwa Verkehrszeichen, Leitpflöcke oder den Sichtbetrieb von Kreuzungen. Ansonsten werde nur einmal im Jahr nach der Blüte gemäht. „Auch in luftigen Höhen wird ein wertvoller Beitrag zum Schutz der Insekten und zur Erhöhung der biologischen Vielfalt geleistet“, spricht Dobler im Hinblick auf die zwölf Bienenvölker, die seit 2020 auf dem Dach des Landhaus 2 beheimatet sind. Bienen tragen mit ihrer Bestäubung der Blüten erheblich zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. „Betreut werden die fleißigen Insekten von ambitionierten Hobbyimkern.“ ×

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„Schritt für Schritt wird auf Elektro­ autos umgestellt und der ökologische Fußabdruck ver­ ringert.“ CHRISTIAN DOBLER, PROJEKTLEITER DER TIROLER NACHHALTIGKEITS- UND KLIMASTRATEGIE

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Sanieren for future Eine Renovierung macht das Haus behaglicher, trägt zum Klimaschutz bei und senkt die Kosten. Möchte man seine eigenen vier Wände zukunftsfitter machen, gibt es eine Reihe von Fördermöglichkeiten.

Annuitätenzuschüsse (AZ)

Einmalzuschüsse (EZ)

Finanzierung mit Bankkredit Prozentanteil der Anfangsbelastung des Kredits (Mindestlaufzeit zehn Jahre). Der Annuitätenzuschuss wird auf Basis des Sollzinssatzes zum Zeitpunkt der Antragstellung berechnet, halbjährlich ausbezahlt und auf die Dauer von maximal zwölf Jahren gewährt.

Finanzierung mit Eigenmitteln Prozentanteil der förderbaren Gesamtbaukosten

UNABHÄNGIG VOM GEBÄUDEALTER

Solaranlage (max. 20 m²) Photovoltaik-Anlage (max. 20 kWpeak )

AZ 40 %

max. Kosten € 700 pro m²

55 %

EZ 30 %

max. Förderung € 210 pro m²

Behinderten- und alten­ gerechte Maßnahmen

50 %

max. Kosten € 500 pro kWpeak

max. Förderung € 250 pro kWpeak

Anschluss an Fern-/Nahwärme

40 %

30 %

Vereinigung, Teilung und Vergröße­ rung von Wohnungen und Änderung sonstiger Räume zu einer Wohnung

35 %

25 %

Behinderten- und altengerechte Maßnahmen

35 %

25 %

Fern-/Nahwärme, Wärmepumpen Zusatzförderung „Klimafreundliches Heizsystem“ möglich in Höhe von 3.000 Euro


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WOHNEN

BAUBEWILLIGUNG:

> 20 JAHREN

AZ

EZ

ÖKOBONUS

Dachsanierung

25 %

15 %

Dacheindeckung mit Dachbegrünung

35 %

25 %

Einbau einer fehlenden Sanitärausstattung

25 %

15 %

Wird für eine umfassende thermisch-energetische Sanierung ausgeschüttet: unter Einbeziehung der möglichst gesamten Gebäudehülle.

BAUBEWILLIGUNG:

> 10 JAHREN Solaranlage/Photovoltaik

Schall- und Wärmeschutz z. B. Wand-, Dach- und Decken­dämmung, Fenstertausch, Haustür

Heizungsanlagen – Haustechnik

AZ

EZ

Biomasseanlagen, Wärmepumpen

35 %

25 %

E-Mobilität – vorbereitende Infrastruktur

35 %

25 %

Komfortlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung

40 %

30 %

Einzelraumlüfter mit Wärme­rück­gewinnung

35 %

25 %

Verbesserung der Heizungsverteilung

25 %

15 %

Schall- und Wärmeschutz

AZ

EZ

z. B. Wand-, Dach- und Decken­ dämmung, Fenstertausch, Haustür

35 %

25 %

Dämmung mit nachwachsenden Rohstoffen

60 %

50 %

Erstellung Sanierungskonzept

35 %

25 %

Passive Maßnahme zur Vermeidung sommerlicher Überwärmung

35 %

25 %

Feuchtigkeitsschutz

25 %

15 %

Schallschutzfenster an Landesstraßen

40 %

30 %


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Risikominimierung für Skitouren

TEXT: DENIS PSCHEIDL

© Tirol Werbung/Frank Stolle, Privat

Trotz moderner Suchausrüstung und Airbag-Rucksäcken sterben jedes Jahr Menschen in Lawinen. Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst des Landes Tirol erklärt, wie das Risiko bei einer Skitour so klein wie möglich gehalten werden kann.


SKITOUREN

„Ist die Lawine das Problem, ist das Gelände die Lösung.“ PATRICK NAIRZ, LEITER DES LAWINENWARNDIENSTES TIROL

S

kitourengehen hat sich in den vergangenen Jahren endgültig zur Breitensportart entwickelt. Allein in der Saison 2021/22 ist der Absatz von Tourenskiern im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Prozent gestiegen und auch kommenden Winter werden wieder Tausende Österreicher:innen zu ihrer ersten Skitour aufbrechen. Wer sich dabei im freien Gelände bewegt, ist alpinen Gefahren, allen voran Lawinen, ausgesetzt. „Zwar sollte man sich im Klaren sein, dass tödliche Lawinenunfälle sehr seltene Ereignisse sind, trotzdem muss man sich auf eine Skitour vorbereiten und in der Lage sein, Gefahrenbereiche zu erkennen, um sie zu umgehen“, sagt Patrick Nairz, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. So lasse sich das Risiko auf ein Minimum reduzieren. Die richtige Ausrüstung Die Vorbereitung auf eine Skitour beginnt schon lange, bevor man aus dem Auto steigt, und zwar mit der Anschaffung der Ausrüstung. Neben Ski, Bindung und Schuhen ist vor allem die Notfallausrüstung unverzichtbar. Ein modernes Lawinenverschüttetensuchgerät, eine Sonde und eine Schaufel mit Metallblatt gehören in jeden Skitourenrucksack. Hinzu kommen ein Biwaksack und ein Erste-Hilfe-Set. Auch ein Airbag-Rucksack ist eine sinnvolle Investition und kann im Notfall Leben retten. Die Notfallausrüstung nur dabeizuhaben, reicht aber nicht aus. Man muss auch wissen, wie man damit umgeht. Jede:r Tourengeher:in sollte zumindest einmal einen Lawinenkurs be-

sucht haben, um sich mit dem Material vertraut zu machen. Alpine Vereine bieten dazu die Möglichkeit. Außerdem empfiehlt es sich, die Verschüttetensuche regelmäßig zu üben und seine Erste-Hilfe-Kenntnisse vor jeder Wintersaison aufzufrischen. Tourenplanung ist A und O Wenn man die nötige Hardware besitzt und sie zu benutzen weiß, kann es mit der Planung der ersten Tour losgehen. Dabei wird als Erstes der aktuelle Lawinenreport herangezogen, den man auch zu lesen wissen muss. Der erste Blick fällt auf die Lawinenwarnstufe. Bei hohen Warnstufen muss man sich eines deutlich erhöhten Lawinenrisikos bewusst sein. Deshalb sollte man entweder überhaupt auf eine Tour verzichten oder aber extrem defensiv unterwegs sein. „Ist die Lawine das Problem, ist das Gelände die Lösung“, sagt Nairz. Weiters findet man im Lawinenreport Informationen über die Art der Lawinenprobleme, deren Eposition und Höhenlage. Gemeinsam mit dem Lawinenreport, einer Tourenbeschreibung und topografischen Karten lassen sich Schlüsselstellen identifizieren und die sicherste Route planen. Wie man den Lawinenreport richtig liest, erfährt man auf den Internetseiten der Lawinenwarndienste, aber auch in Kursen von alpinen Vereinen oder Lehrvideos. Während sogenannter Lawinenzeiten – das sind wenige Tage, in denen fast ein Viertel aller tödlichen Lawinenunfälle passieren – ist besondere Vorsicht geboten. Bei der Planung müssen außerdem das Fahrkönnen und die Kondition der ganzen Gruppe miteinbezogen werden.

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EuregioLawinenreport Der Euregio-Lawinenreport bietet umfangreiche und mehrsprachig aufbereitete Informationen zur Lawinensituation in Tirol, Südtirol und Trentino. Er wird täglich um 17 Uhr als Prognose für den Folgetag publiziert und bei Bedarf jederzeit aktualisiert. Eine Gefahrenstufenkarte gibt einen ersten Überblick. Die Lawinenprobleme erklären die Hintergründe zur Gefahr. Weitere Details finden sich im Text. Alle Informationen sind unter lawinen.report online abrufbar und können ab der Wintersaison 2023/24 auch als Sprachausgabe wiedergegeben werden. Neu sind ein erweitertes Kartenmaterial sowie eine standardisierte Rückmeldemöglichkeit. Umfassende Informationen zum Thema Lawinen sowie zum Euregio Lawinenreport findet man auch im Euregio-Infopoint in der Wilhelm-Greilstraße 17 in Innsbruck.

Der Einzelhang ist entscheidend Wenn es nun endlich losgeht, darf man sich aber nicht stur auf die vorige Planung verlassen. Die endgültige Bewertung der Lawinengefahr muss vor Ort erfolgen. Deswegen sollte man in der Lage sein, Gefahrenstellen zu erkennen. Dabei helfen die im Lawinenreport angeführten Lawinenprobleme, an welche wiederum Verhaltensempfehlungen geknüpft sind. Bei einem Triebschneeproblem raten die Lawinenwarndienste, frischen Triebschnee im Steilgelände zu meiden. Ein Nassschneeproblem kann man beispielsweise über entsprechende Zeiteinteilung gut in den Griff bekommen. Einem Altschneeproblem sollte wiederum möglichst großräumig ausgewichen werden. Außerdem gelten im freien Gelände einige Standardmaßnahmen, die unbedingt umgesetzt werden müssen. Dazu zählen: möglichst nie allein zu einer Tour aufzubrechen, während des Aufstiegs im Steilgelände Entlastungsabstände

© LWD Tirol

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von zehn Metern einzuhalten und während der Abfahrt Steilhänge immer einzeln von sicherem Sammelpunkt zu sicherem Sammelpunkt zu befahren. Ideal ist auch, dabei nicht zu stürzen, denn Stürze belasten die Schneedecke um ein Vielfaches. Faktor Mensch Auf keinen Fall sollte man sich von seinen Kolleg:innen zu waghalsigen Situationen hinreißen lassen. „Gerade in größeren Gruppen führt Gruppendynamik mitunter dazu, dass man doch mal in einen Hang fährt, den man selbst für zu gefährlich hält“, sagt Nairz. „Äußere deshalb deine Bedenken und sei bereit, auch mal auf einen Hang zu verzichten, wenn du ein mulmiges Gefühl hast. Es bietet sich außerdem an, die Tour nachzubesprechen.“ Dabei können brenzlige Situationen analysiert und Verhaltensempfehlungen für die nächste Skitour festgelegt werden.

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Innovativer Trainingssimulator Nach 15 Minuten unter einer Lawine ohne eine Atemhöhle sinken die Überlebenschancen drastisch. Ziel ist es daher, Wintersportler:innen als Ersthelfer:innen bestmöglich auf den Ernstfall vorzubereiten und eine realistische Übung der Abläufe zur Rettung von Lawinenopfern zu ermöglichen. Der Lawinenwarndienst des Landes Tirol entwickelte in diesem Zusammenhang im Auftrag von Sicherheitslandesrätin Astrid Mair gemeinsam mit der Tiroler Firma MediaSquad einen Trainingssimulator für den Lawinennotfall. Mittels Virtual-Reality-Technologie (VR) unter dem Einsatz sogenannter VR-Brillen ermöglicht es der Simulator quasi im Wohnzimmer, unter realistischen Bedingungen die notwendigen Abläufe zur Rettung zu trainieren.

Wird die VR-Brille aufgesetzt, taucht der/ die Nutzer:in in den virtuell-alpinen Raum ab, kann sich dort bewegen und die Abläufe sichtbar, hörbar und teilweise auch spürbar erleben. Für Ersthelfer:innen bedeutet die Suche nach Verschütteten Stress: Auch wer theoretisch gut geschult ist, muss im Ernstfall über sich hinauswachsen. „Durch das gestiegene Realitätsempfinden wird die Übung noch wirksamer und ermöglicht es, die wesentlichen Maßnahmen und Handgriffe beinahe wie in echt durchzuführen“, erklärt Nairz. Im Simulator können wichtige Entscheidungen in richtiger Abfolge durchgespielt werden. In der Verschüttetensuche sind die einzelnen Suchphasen bis zum Ausschaufeln durchzuarbeiten. Die Steuerung des Trainingssimulators funktioniert über Bewegungscontroller in der Hand. „Dadurch können Bewegungsabläufe verschiedener Rettungsmaßnahmen, etwa das Sondieren oder das Arbeiten mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät, haargenau nachgestellt werden“, so Nairz. Die physische Anstrengung einer Rettung bleibt bestehen, daher empfiehlt der Lawinenexperte des Landes natürlich auch weiterhin, Kurse in echt zu besuchen, um auch die anstrengende Seite der Verschüttetensuche zu erfahren. Wie und wo der Simulator zur Installation auf VR-Brillen zugänglich gemacht wird, kann man unter www.lawine.report/education/vr erfahren.

Im Fall der Fälle Wer die genannten Maßnahmen korrekt umsetzt, kann das Risiko eines Lawinenunfalls stark reduzieren. Das zeigt auch ein Blick auf die Unfallstatistik. Trotz der steigenden Anzahl an Tourengeher:innen steigt die Zahl der tödlichen Unfälle nicht an. Das liegt laut Nairz zum einen an den technischen Fortschritten der Sicherheitsausrüstung, aber auch wesentlich an der Sensibilisierung der Wintersportler:innen für die Lawinengefahr. Ein Restrisiko bleibt jedoch immer. Deswegen muss jede:r Tourengeher:in wissen, wie man im Ernstfall zu handeln hat. Entsprechendes Verhalten und die richtige Suchtechnik – von der Signal- über Grob- bis zur Feinsuche – lernt man im Lawinenkurs. Wichtig: „Bei einem Lawinenunfall zählt jede Sekunde. Ist man die einzige suchende Person, setzt man einen kurzen Notruf ab und begibt sich dann sofort auf die Suche nach dem oder der Verschütteten“, erklärt der Lawinenexperte. Sollte mehr als eine Person zur Suche zur Verfügung stehen, kann man mehr Zeit für den Notruf investieren. Auch Lawinenabgänge, bei denen zwar Personen beteiligt waren, aber niemand zu Schaden gekommen ist, sollten bei der Leitstelle gemeldet werden, um überflüssige Suchmaßnahmen zu vermeiden. ×

© VR Screenshot, Christian Vorhofer

Virtuelle Realität


SKITOUREN

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Im Dienste der Sicherheit Wenn in Tirol Unwetter oder Notlagen drohen, kann man sich auf eine rechtzeitige Warnung verlassen. Dahinter stecken der ausgeklügelte Ablauf der Landeswarnzentrale Tirol und Menschen, die sich unabhängig von Tag- und Nachtzeit für die Sicherheit der Tiroler Bevölkerung einsetzen. TEXT: BARBARA KLUIBENSCHÄDL

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in Unwetter oder eine Notsituation ist im Anmarsch – sofort erhält man eine Warnung via Nachrichten oder hört die Sirene. Im besten Fall hat man Zeit, sich darauf vorzubereiten, im schlimmsten kann man sich sicher sein, dass Hilfe unterwegs ist. Ganz normal in Tirol. Doch wie kommt die Information vom Ort des Geschehens überhaupt zu den richtigen Anlaufstellen und wer organisiert die Hilfen und Mitteilungen? Zuständig ist dafür die Landeswarnzentrale in Tirol. Sie hat ein vielfältiges Aufgabengebiet. Dazu gehören

das Begleiten von Katastrophenszenarien, das Auslösen der Zivilschutzsignale, die Informationsweitergabe und die Koordination bei Unwetterereignissen und Waldbränden sowie anderen Großereignissen bis hin zur dauernden Dokumentation von relevanten Ereignissen innerhalb der Landes­ fläche Tirols. Knotenpunkt für Tirol Die Landeswarnzentrale unter der Leitung von Thomas Geiler besteht momentan aus vier Mitarbeiter:innen, zwei Zivildienern und einem Verwal-

Thomas Geiler Stellvertretender Vorstand der Abteilung Leitstellenwesen und Landeswarnzentrale & Leiter der Landeswarnzentrale Studium: Geografie Weitere Qualifikation: Ausbildungen im Bereich Katastrophenschutz auf Landes- und Bundesebene Tätig in der Landeswarn­ zentrale seit: 2015

© INN-FRAME FOTOGRAFIE, FRANZ OSS, LANDESWARNZENTRALE

Durch die Koordination der Landeswarnzentrale kann rechtzeitig vor Starkwetterereignissen gewarnt werden.


LANDESWARNZENTR ALE

Die Aufnahmen der Drohne verschaffen bei Unwetterereignissen einen schnellen Überblick.

Im Büro der Landeswarnzentrale laufen alle Informationen über Katastrophen und Unwetter zusammen.

Zu den Aufgaben der Landeswarnzentrale gehören: • Auslösung der Zivilschutz­ signale mittels Sirenen • Ausschreibungen von Hub­ schrauberdienstleistungen zur Kadaver- und Lebendviehber­ gung, für Feuerwehreinsätze oder zu Übungszwecken • Beurteilung von Wettermel­ dungen mit den Expert:innen des Landesdienstes und Vorbereitung entsprechender Warnungen • Koordination des Landes­ hubschraubers • Ereignisdokumentation mittels Drohnen • Begleitung und Lagebeur­ teilungen bei Epidemien • Kartenerstellung für Einsatzorganisationen und Gemeinden Mit der Landesdrohne werden die Geschehnisse während und nach den Großereignissen dokumentiert.

• Überwachung der Landes­ fläche in Bezug auf Kata­ strophenschutz relevanter Ereignisse

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Alle

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tungspraktikanten sowie 18 Journaldienstbeamt:innen aus unterschiedlichen Landesabteilungen. Bald wird das permanente Team aufgestockt, um das breite Aufgabenspektrum gut meistern zu können. Besonders bei herausfordernden Einsatzszenarien habe man erkannt, wie wichtig die Zentrale ist, so Geiler. Während der Coronazeit wurden die ersten Fallmeldungen und deren Dokumentation direkt in der Landeswarnzentrale abgearbeitet. Diese Aufgaben erfolgten zusätzlich zu den normalen Tätigkeiten der Landeswarnzentrale. Informationen wurden gesammelt, Dashboards erstellt und es wurde versucht, die Situation abzuschätzen. Die Kernstruktur der Zentrale besteht allerdings bereits seit dem Jahr 1991. In dieser Form ist sie vor allem unterstützend für Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften aktiv, wenn es Katastropheneinsätze oder Unwetterereignisse gibt. ×

© FRANZ OSS, LANDESWARNZENTRALE

Auch beim Hochwasser im August dieses Jahres war das Team rund um Thomas Geiler gefordert.


LANDESWARNZENTR ALE

Ein Unwetter steht bevor Anhand einer Unwettersituation lässt sich ein Blick in die Arbeit der Landeswarnzentrale Tirol (LWZ-T) werfen.

1.

V orberei­ tungsphase

• Via E-Mail langt die Information über ein besonderes Wetterereignis, wie etwa Starkregen oder eine bevorstehende Sturmlage, im Lagezentrum der Landeswarnzentrale ein. Diese Informationen wurden in Vorhinein bereits von Meteorolog:innen der GSA (GeoSphere Austria – früher ZAMG) bewertet. Die Mitarbeiter:innen der LWZ-T stimmen sich im Anschluss noch einmal zusätzlich mit den diensthabenden Meteorolog:innen telefonisch ab. • Im Anschluss wird aus den vorher erhobenen Daten ein erstes internes Lagebild erstellt. • Je nach Niederschlagsintensität und betroffenem Bereich wird eine erste Vorinformation an verschiedene Fachdienststellen im Land (Hydrografie, Forst …) gegeben. Diese melden sich anschließend mit weiterer fachlicher Einschätzung zur Gefahrenlage.

2.

Akutphase

• In der Akutphase unterstützt die Landeswarnzentrale die behördlichen Einsatzstäbe bei der Ereignisbewältigung, löst Zivilschutzwarnungen aus und koordiniert die Bevölkerungsinformation in der Erstphase eines Ereignisses. • Zudem werden laufend Wetterupdates von der GSA eingeholt und die Informationen an interne Expert:innen und externe Einsatzstäbe übermittelt.

Nachberei­ tungsphase

• Nach der Akutphase erfolgt eine Zivilschutzentwarnung. • Außerdem werden die behördlichen Einsatzstäbe nach Ende noch weiter unterstützt, bis annähernd wieder der Normalzustand eintritt. • Zu Dokumentationszwecken werden die Schäden mit Drohnenflügen erfasst.

• Während des Ereignisses wird die Unwettersituation laufend von der LWZ dokumentiert. Seit Neuestem geschieht das auch mit dem Einsatz von Landesdrohnen. • Wenn nötig, werden auch Assistenzleistungen des Bundesheeres oder Versorgungs- und Erkundungsflüge mittels Hubschrauber angefordert.

• Danach werden die gesammelten Informationen zur Lage per E-Mail an die Informationsverteiler der Bezirkshauptmannschaften weitergeleitet. Diese informieren die Gemeinden.

Neu im Katas­ trophenschutz

• Gegebenenfalls wird zusätzlich ein behördlicher Einsatzstab einberufen. Je nach betroffenem Bereich kann das auf Gemeinde-, Bezirks- oder Landesebene geschehen. Dort werden die allfälligen Schritte über die weiteren Maßnahmen geklärt und in die Wege geleitet. • Bei Gefahr im Verzug werden dann frühzeitig Zivilschutzwarnungen ausgelöst, d. h. die Bevölkerung wird mittels Sirene, Radio oder Lautsprecherdurchsagen informiert.

3.

Während der Akutphase wird das Ereignis laufend dokumentiert.

Cell Broadcasting – AT-ALERT (Warnung übers Handy): Die Landeswarnzentrale kann in Zukunft noch besser über textbasierte Nachrichten warnen. Diese können im Notfall direkt auf die Mobiltelefone der Bevölkerung geschickt werden. Das bundesweite Projekt ist momentan in der Umsetzungsphase.

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Multidisziplinär Mit der Universität Innsbruck hat Forschung lange Tradition in Tirol. So spielt das Land auch heute noch international eine signifikante Rolle – in einer ganzen Reihe unterschiedlicher Wissenschaften und Disziplinen. TEXT: DANIEL FEICHTNER

Eis im Blick

© www.foto-webcam.eu

Gletscher zählen zu den wichtigsten Indikatoren, an denen sich das Fortschreiten des Klimawandels messen lässt. Kein Wunder also, dass die Universität Innsbruck bei der Gletscherbeobachtung eine führende Rolle einnimmt. Unter anderem wird dabei der Rückzug des Hintereisferner im Ötztal dokumentiert – und damit die zeitlich längste Messreihe aus den Alpen fortgesetzt. Dazu steht den Forscher:innen vom Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften modernste Lasertechnologie zur Verfügung, mit der belegt werden konnte, dass der Gletscher im Sommer 2022 seinen bislang größten Masseverlust erlitten hat.


FORSCHUNG

Die Proben sind die tiefsten, die je genommen wurden.

Quantenprozessor für Physikprobleme Gemeinsam mit Quantenphysiker:innen aus den USA hat das Team rund um den Quantenphysiker Peter Zoller einen Quantencomputer entwickelt, der nicht auf Qubits, sondern auf fermionischen Atomen basiert. Diese fermionischen Atome – stark vereinfacht gesagt, die Teilchen, aus denen Materie besteht – eigenen sich besonders gut, um physikalische Modelle wie Moleküle, Supraleiter und mehr zu berechnen. Damit hoffen die Wissenschaftler:innen, komplexe physikalische Vorgänge zu simulieren und so besser zu verstehen.

Rekordtiefe Bohrkerne aus einer Wassertiefe von 8.023 Metern haben Forscher:innen unter der Co-Leitung des Innsbrucker Geologen Michael Strasser 2021 im Rahmen der Expedition 386 „Japan Trench Paleoseismology“ des International Ocean Discovery Program (IODP) gewonnen. Die Proben aus dem Japangraben, einer Tiefseerinne im nordwestlichen Teil des Pazifiks, sind die tiefsten, die je genommen wurden. Dank der 832 Bohrkerne konnten die Wissenschaftler:innen große Mengen an gelöstem Kohlenstoff und enorme Methanspeicher im Meeresboden nachweisen.

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Astronomischer Datenschatz Ende Juli ist das Weltraumteleskop Euclid an seinem 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Zielort angekommen. Von dort vermisst die Sonde Galaxien in bis zu zehn Milliarden Lichtjahren Distanz, um die bisher größte und genaueste 3D-Karte des Universums zu erstellen. Dabei erhoffen sich die Forscher:innen auch neue Erkenntnisse über dunkle Materie. Diesem mysteriösen Phänomen wollen sie mit einer neuen statistischen Methode auf die Schliche kommen, die von der Astrophysikerin Laila Linke und ihrem Team an der Universität Innsbruck entwickelt worden ist. Dabei vergleichen die Wissenschaftler:innen die Form von jeweils drei Galaxien zueinander, um unsichtbare Gravitationsquellen zu entdecken. Aktuell entwickelt Linke im Rahmen des vom FWF geförderten ESPRIT-Projekts zudem praktischere Algorithmen, um diese Methodik zusätzlich zu verbessern.

Bislang nutzen die meisten Akkus Lithium-Ionen, um Energie zu speichern. Diese Technologie ist seit einigen Jahren im Einsatz und erreicht mittlerweile ihre Limits. Deswegen forscht Engelbert Portenkirchner am Institut für Physikalische Chemie an der Universität Innsbruck an einer Alternative. Dabei hat sich Silizium als vielversprechender Ersatz für das bislang verwendete Graphit erwiesen. Damit könnten zehnmal mehr Lithium-Ionen gespeichert und die Kapazität von Akkus dramatisch gesteigert werden. Weil Silizium selbst sehr spröde ist und nur wenige Ladezyklen überstehen würde, arbeiten die Forscher:innen aktuell am Einsatz von Siliziumkarbid, das den Stromspeichern eine deutlich längere Lebensdauer geben könnte.

© ESA-Stephane Corvaja

Akku-Alternative


RUBRIK

Katharina Schnitzer-Zach & Katharina Hechenberger. Gegenseitig versichert. Seit 1821.

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Richtungsweisend Der Verkehr in Tirol ist durch starken Reise- und Transitverkehr geprägt. Das Land Tirol hat deshalb als Gegenmaßnahme Fahrverbote eingeführt, um Ortsgebiete und Nebenstraßen zu entlasten. TEXT: SEBASTIAN GANTSCHNIG FOTOS: AXEL SPRINGER

Positive Bilanz Insgesamt möchte das Land Tirol die Sicherheit auf den Straßen und den Verkehrsfluss bestmöglich gewährleisten und die Bevölkerung verkehrstechnisch entlasten. Bernhard Knapp, Vorstand der Abteilung Verkehrs- und Seilbahnrecht im Land Tirol, zieht positive Bilanz: „Das Land Tirol nahm für die Umsetzung der Fahrverbote im heurigen Sommer 172.000 Euro in die Hand.“ Der Effekt kann sich sehen lassen. „Es wurden insgesamt 139.000 Fahrzeuge zurückgewiesen“, so Knapp. Besonders vom Verkehr betroffen ist der Bezirk Reutte, allein dort wurden 91.000 Fahrzeuge zurückgeschickt. Der Verkehr auf der Fernpassstraße

„Es wurden insgesamt 139.000 Fahrzeuge zurückgewiesen.“ BERNHARD KNAPP, VORSTAND DER ABTEILUNG VERKEHRS- UND SEILBAHNRECHT IM LAND TIROL

sorgt im Außerfern regelmäßig für Überlastung. Im Bezirk Kufstein wurden 42.000 Fahrzeuge zurückgeschickt, im Großraum Innsbruck waren es rund 6.000. Im vergangenen Winter waren ebenso ausgewählte Straßen in den Bezirken Reutte und Kufstein sowie auch Schwaz von den Fahrverboten betroffen. Dort ist der Wintertourismus besonders stark und damit viel Verkehr vorprogrammiert.

© DIE FOTOGRAFEN

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taus und überlastete Straßen gehören oft schon zum Normalbild in Tirol, besonders in Ferienzeiten und an Wochenenden. Die Fahrverbote gelten bereits seit 2019 in besonders verkehrsbelasteten Regionen. Konkret sollen Durchreisende während der reisestarken Zeiten im Sommer und Winter auf den Hauptverkehrsrouten bleiben. Damit sollen zusätzliche Staus in Ortsgebieten und am niederrangigen Verkehrsnetz vermieden werden. Anrainer:innen sowie der Ziel- und Quellverkehr sind dabei ausgenommen. Dazu zählen beispielsweise an- und abreisende Gäste oder Warenlieferungen.


© AXEL SPRINGER

VERKEHRSBESCHR ÄNKUNGEN

„Die Bevölkerung und die Bürgermeister in den betroffenen Gebieten sind über jede Entlastung froh.“ BERNHARD KNAPP

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„Die meisten Verkehrs­ teilnehmer reagieren gelassen und verste­ hen das Verbot und die Kontrollen. Uneinsich­ tige gibt es aber immer wieder.“ GÜNTHER SALZMANN, LEITER DER LANDESVERKEHRSABTEILUNG DER POLIZEI TIROL

Ablauf der Kontrollen Die Polizei und eigens geschulte Straßenaufsichtsorgane überwachen die Verbote, immer in Absprache mit den Behörden und dem Land Tirol. Dabei wird nicht nur an den betroffenen Abfahrten, sondern auch in den Fahrverbotsgebieten selbst kontrolliert. Man setzt auf möglichst durchgehende Besetzung in den betroffenen Abschnitten. Laut dem Leiter der Landesverkehrsabteilung der Polizei Tirol, Günther Salzmann, funktionieren die Kontrollen zum großen Teil problemlos. „Die Fahrverbote werden gut erkennbar an den Anzeigen auf den Autobahnen und auf Hinweisschildern ausgewiesen. Die meisten Verkehrsteilnehmer reagieren gelassen und verstehen das Verbot

© LPD TIROL/BERNHARD GRUBER

Die Verbote kommen nur an den Wochenenden und Feiertagen untertags zur Anwendung.


Heuer war das Verkehrsaufkommen im Großraum Innsbruck mit dem Wipptal auch nach den Sommer­ ferien sehr hoch. Das Land Tirol hat die Fahrverbote deshalb bis Mitte Oktober verlängert.

Seminare, Tagungen und Kongresse auf höchstem Niveau und die Kontrollen. Uneinsichtige gibt es aber immer wieder“, schildert Salzmann. Die Polizei setzt vor allem auf Aufklärung. Es werden aber auch Organstrafverfügungen ausgestellt, diese machen pauschal 25 Euro aus. Bei Nichtbezahlung droht eine Anzeige. Das sei aber die Ausnahme. Anrainer:innen erleichtert Besonders betroffen ist im Winter der Raum Jenbach. Im Zillertal und Richtung Achensee staut es sich regelmäßig. Um das Ortsgebiet zu entlasten, galt dort im vergangenen Winter ein Fahrverbot für die Jenbacher Straße vom Achensee nach Jenbach – den sogenannten Kasbach. Die Anraine­ r:innen dort sind erleichtert. „Der Kasbach wird gern als Ausweichroute zur Achenseestraße genutzt, weil es sich dort oft staut“, sagt Fabio Außerlechner. Er wohnt direkt im Zentrum von Jenbach

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„Insgesamt wirkt sich weniger Verkehr positiv auf unsere Lebensqualität in Jenbach aus und macht den Ort sicherer.“ FABIO AUSSERLECHNER, ANRAINER IN JENBACH

und befürwortet die Bestimmung: „Es ist spürbar weniger Verkehr.“ Nicht nur für die Autofahrer:innen sei das eine Erleichterung, auch für die Fußgänger:innen und Radfahrer:innen sei es sicherer. Die Lärmbelastung habe ebenso abgenommen. „Insgesamt wirkt sich weniger Verkehr positiv auf unsere Lebensqualität in Jenbach aus und macht den Ort sicherer“, resümiert Außerlechner. Positive Rückmeldungen bekommt auch das Land. „Die Bevölkerung und die Bürgermeister in den betroffenen Gebieten sind über jede Entlastung froh“, schildert Knapp vom Land Tirol. Heuer war das Verkehrsaufkommen im Großraum Innsbruck mit dem Wipptal auch außerhalb der Ferienzeiten sehr hoch. Aus diesem Grund wurden die Fahrverbote dort bis Mitte Oktober verlängert. Sie galten für die Brennerbundesstraße und die Ellbögener Straße. Das Umfahren von Staus auf der Brennerautobahn war dadurch nicht mehr möglich. Kommender Winter Die Fahrverbote sind auch für den kommenden Winter geplant. Zwischen Weihnachten und Ostern kommt die Regelung wieder zum Tragen. „Es wird die Bezirke Reutte, Schwaz und Kufstein betreffen“, kündigt Knapp an. Dort sind bestimmte Straßen aufgrund des Skitourismus besonders staugeplagt. Diese Maßnahme der Fahrverbote trägt dazu bei, die Sicherheit und Umweltbelastung auf Tirols Straßen zu verbessern und die Bevölkerung bei ihren täglichen Erledigungen zu entlasten. ×

Verkehr in Zahlen 139.000 Rückweisungen aufgrund der Fahrverbote im Sommer 2023 Davon 91.000 im Bezirk Reutte, 42.000 im Bezirk Kufstein, 6.000 im Großraum Innsbruck 172.000 Euro nahm das Land dafür in die Hand 2,5 Millionen Lkw und 11,2 Millionen Autos passierten die Mautstelle Schönberg 2022 2.240 km – Länge aller Tiroler Landesstraßen 166 km – längste Straße B 171 Tiroler Straße von Kufstein bis Landeck 325 m – kürzeste Straße L 54 Vögelsbergstraße in Wattens


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Tir o eller mT la

Immer mehr Menschen achten auf die Herkunft ihrer Lebensmittel und setzen bewusst auf Saisonalität und regionale Produkte. Diese Gütesiegel helfen beim Einkauf.

© SHUTTERSTOCK.COM, CHARLY SCHWARZ, KATHREIN ERLE, MARKUS KRAPF

TEXT: VERENA WAGNER


HERKUNF T

Die „Qualität Tirol“ Almschweine wachsen artgerecht auf ausge­ wählten Almen auf, hier auf der Außermelan Alm.

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n Österreich gibt es drei staatlich anerkannte Gütesiegel, die strenge Vorgaben erfüllen. Dazu gibt es weitere speziell für Tirol. Sie alle stehen für Qualität, eine Herstellung nach bestimmten Richtlinien, Transparenz und regelmäßige unabhängige Kontrollen vom Bauernhof bis zur Theke. • Das AMA-Gütesiegel kennzeichnet verarbeitete Lebensmittel mit nachvollziehbarer österreichischer Herkunft. • Beim rot-weiß-roten AMA-Biosiegel mit der Ursprungsangabe AUSTRIA stammen die Rohstoffe aus Österreich und werden im Inland verarbeitet. Bei Fleisch und Fleischprodukten sind die Tiere in

BIO vom BERG ist die einzige unabhängige Erzeugermarke in Mitteleuropa, die von den Produzent:innen selbst geführt wird.

Österreich geboren, gefüttert, geschlachtet und verarbeitet worden. Beim schwarz-weißen Bio-Siegel ohne Ursprungsangabe stammen die Biorohstoffe aus unterschiedlichen Herkunftsländern. • Das AMA-Genuss-Region-Siegel steht für regionale landwirtschaftliche Spezialitäten. Diese stammen von rund 3.700 bäuerlichen Direktvermarkter:innen, kleinen Lebensmittelunternehmen oder Gastronomiebetrieben. Fleisch, Milchprodukte, Eier, Gemüse, Obst, Fisch und Wild kommen hier aus der Region. Bei Gemüse und Obst sind es die Erdäpfel und drei weitere ganzjährig verfügbare Arten. Auch eine Fisch- sowie eine Wildart müssen regional sein. BIO vom BERG Von Kleinsennereien über Obst-, Gemüse-, Eierbäuerinnen und Getreidebauern, Metzger- und Bäckereibetriebe bis hin zu Kräuter- und Blumenproduzent:innen – bereits über 600 Produzent:innen und Verarbeiter:innen erzeugen Biospezialitäten für die Genossenschaft Bioalpin eGen. Das Label ist weit über die Ursprungsregion Tirol hinaus bekannt. BIO vom BERG ist die einzige unabhängige Erzeugermarke in Mitteleuropa, die von den Produzent:innen selbst geführt wird. Erklärtes Ziel ist, den Erhalt der kleinstrukturierten Tiroler Berglandwirtschaft zu fördern und zum Erhalt der alpinen

Neun Tiroler Familienbetriebe liefern für BIO vom BERG jährlich rund zwei Millionen Eier – täglich frisch!

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Das EU-Gütesiegel „geschützte geo­ grafische Angabe“ (g.g.A.) garantiert, dass Produkte wie Tiroler Speck im Land Tirol verarbeitet wurden.

Tiroler Herkunftsgarantie Das Gütesiegel „Qualität Tirol“ steht für regionale Lebensmittel, die zu 100 Prozent in Tirol gewachsen und veredelt werden. Landwirtschaftliche Betriebe, die das Gütesiegel verwenden, müssen entweder AMA-Gütesiegel-Erzeuger oder Bio oder Tiergesundheit-Mitglied sein. Neben Sauerkraut, Milchprodukten, Erdäpfeln und Frühkartoffeln gibt es besondere Schmankerl im Programm, wie Kitz, Almschwein oder Jahrlingsfleisch. Christian Ruetz von der Rinderzucht Tirol berichtet: „Der Jahrling ist ein Tiroler Jungrind aus Mutterkuhhaltung. Auf heimischen Bauernhöfen wachsen die Tiere artgerecht gemeinsam mit dem Muttertier auf und können frei herumlaufen. Das Fleisch vom Tiroler Jahrling ist vielseitig verwendbar und eignet sich besonders für die schnelle, einfache Zubereitung. Es ist jung, zart, saftig und sehr bekömmlich.“

Beispiel Tiroler Almkäse Die Käseproduktion leistet einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Tiroler Berglandwirtschaft. Das Almfutter, das die Kühe auf den sommerlichen Weiden fressen, ist aufgrund der klimatischen Bedingungen besonders aromatisch, wodurch auch die Milch eine besondere Geschmacksnote erhält. Für den traditionell hergestellten Hartkäse darf nur die Rohmilch verwendet werden, die Kühe während der 90 bis 120 Tage dauernden Weidesaison auf Almen in Nord- und Osttirol geben. Auch für Käsegewinnung und Reifezeit gibt es genaue Regeln. ×

Bereits über 600 Produzent:innen und Verarbeiter:innen erzeugen BIO vom BERG Spezialitäten.

© BIO VOM BERG, KOSCHITZKI KATHRIN, HÖRTERER LISA

Kulturlandschaft beizutragen. Das Sortiment beinhaltet über 200 regionale Bioprodukte, darunter Weich-, Schnittund Hartkäsesorten, Milch, Joghurt, Butter, Eier, Fleisch- und Wurstwaren, Obst und Gemüse, Getreideprodukte, Kräuter, Blumen und Getränke.

Von Tiroler Almkäse bis Speck Die von der EU anerkannte geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) ist bestimmten Agrarerzeugnissen und Lebensmitteln vorbehalten. Nur diese Produkte dürfen mit dem (geschützten) geografischen Namen, etwa Tiroler Bergkäse oder Tiroler Graukäse g.U., bezeichnet und vermarktet werden. Nur Erzeugnisse, die in einem genau definierten Gebiet nach einem bestimmten Herstellungsverfahren produziert werden und aufgrund ihrer Herkunft besondere Eigenschaften und Qualitäten aufweisen, erhalten dieses Gütesiegel. Bei der geschützten geografischen Angabe (g.g.A.) reicht es aus, dass das Erzeugnis in dem Gebiet nur verarbeitet worden ist, das Grunderzeugnis aber aus einem anderen Gebiet stammt. Bekannte Beispiele für das EU-Gütesiegel sind Tiroler Speck oder Gailtaler Speck.


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Schon einmal gehört? Dialekte prägen Regionen und Länder und sind Teil der Identität der Menschen, die darin wohnen. Viele Wörter, die wir noch heute benutzen, sind mehrere hundert Jahre alt, einige sind aber auch schon in Vergessenheit geraten. ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ

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Schützt jetzt ein

„Jangger“ vor der Kälte oder ein „Rock“? Für das Wort Jacke gibt es so viele Bezeichnungen im Dialekt wie kalte Tage im Winter – Wärme spenden sie aber alle, auch ein „Kittel“.

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Der Herbst schmeckt nach

„Kes(ch)ten“.

Die Rede ist von Kastanien, zwischen Wörgl und Kitzbühel auch als „Kesen“ bekannt. Ob essbare oder wilde Kastanien ist eine Frage der Einstellung.

ist keine britische Käsesor­ te, sondern der Name des Maulwurfs in den Bezirken Landeck und Imst. Als „Scher“ treibt er in ganz Nordtirol Gartenbesitzer:in­ nen in den Wahnsinn, wäh­ rend in Osttirol die Rede vom „Wialschger“ ist.


RUBRIK

TIROL CHANGE AWA R D

WER GEWINNT DEN TIROL CHANGE AWARD 2023? Bereits zum vierten Mal verleiht die Lebensraum Tirol Holding mit ihren Unternehmen Tirol Werbung, Standortagentur Tirol und Agrarmarketing Tirol den Tirol Change Award. Der Award ist eine wichtige Anerkennung für Personen, Initiativen und Unternehmen, die in die nachhaltige Entwicklung unseres Landes investieren. Jetzt liegt es an den Tiroler:innen, zusammen mit der Expertenjury die Gewinnerin oder den Gewinner des 4. Tirol Change Awards zu küren. Die zehn Nominierten zum Tirol Change Award 2023 sind: 1. Alpengarnelen: Fische und Krustentiere aus heimischer Aufzucht statt Aquakultur in Fernost

6. Revitalyze: ein Tiroler Start-up zur Wiederverwendung kreislauffähiger Bauteile bestehender Gebäude

2. Montanwerke Brixlegg: das weltweit klimafreundlichste Kupfer kommt aus Brixlegg

7. Naturschutzhof „Going Artenreich“: Schaffung und Erhaltung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere

3. Musiker Manu Delago: ReCycling-Tour – eine Konzerttournee per Fahrrad als persönlicher Beitrag zum Klimaschutz

8. Iseltrail: Wanderweg entlang des letzten freifließenden Gletscherflusses der Alpen und Gewinner des „Tirol Touristica“

4. Impact Hub Tirol: inspiriert, verbindet und unterstützt Menschen bei der Umsetzung unternehmerischer Ideen

9. Tiroler Rohre: Fertigung duktiler Rohrund Pfahlsysteme mit kleinstmöglichem ökologischem Fußabdruck

5. Trailrunning-Pionier Alexander Pittl: erzielte als Veranstalter der Berglaufund Trailrunning-WM 2023 nachhaltige Effekte für Tirol

10. „Ku Brew“: eine Kooperation von Bierol Brauerei und Milchbuben Käserei – Molkebier aus Tirol und Gewinner des Lebensmittelinnovationspreises

Stimmen Sie ab auf lebensraum.tirol

LEBENSRAUM TIROL

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Erfahren Sie mehr über alle Nominierten auf www.lebensraum.tirol. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des 6. Tirol Change Summit, der am 18. Dezember in der Silvretta Therme Ischgl stattfindet.

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Land Tirol - für deine Sicherheit!

10 bis 17 Uhr Landhaus

Reisen Sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an! Hinfahrt zahlen - Rückfahrt gratis. www.tirol.gv.at

präsentiert: „JOSH.“ – Konzert am Landhausplatz. Beginn 18 Uhr, Eintritt frei!

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26. 10. Tag der offenen Tür.


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