Unser Land (Oktober 2024)

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UNSER LAND

EIN STOLZER BLICK AUF TIROL

Schnee

Was Sie darüber noch nicht wussten

Wo das Land überall helfen kann

Unser Land Tirol. Gemeinsam gestalten.

10 bis 17 Uhr

Landhaus

präsentiert: „Julian le Play“ – Konzert am Landhausplatz.

noch bis inklusive 26.10.2024

Seite 14

Sieben Dinge … … die Sie über Schnee vermutlich noch nicht wussten

und Leser!

Zu leicht übersieht man gerade die Schönheit, die einen tagtäglich umgibt –das liegt ein bisschen in der Natur des Menschen. Dieses Heft hat sich zum Ziel gesetzt, dem entgegenzuwirken und auf Dinge aufmerksam zu machen, die Tirol zu unserem Land machen und zu einem der schönsten Flecke auf dieser Welt.

Wir sprechen in diesem Magazin unter anderem über den Tag der offenen Tür im Land Tirol am Nationalfeiertag und warum das eine wunderbare Gelegenheit ist, um ins Gespräch zu kommen und für Verbesserungen zu sorgen. Von einer Bergretterin erfahren wir viel über das Freiwilligenwesen in unserem Land. In Sachen Digitalisierung schreiten Tirol und seine App weiter voran, genauso wie in Sachen Klimaanpassung, Sportförderung oder Verkehrsberuhigung. In unserer Illustrationsgeschichte erfahren Sie außerdem Dinge über Schnee, die sie bisher vermutlich nicht gewusst haben – und noch vieles mehr.

Wir wünschen eine spannende Lektüre!

Die Redaktion

Seite 44

Förderung

Welche Förderungen beansprucht werden können

Seite 22

Im Porträt Eine Bergretterin erzählt von den Strapazen und Freuden des Freiwilligenwesens

Inhalt

Seite 6

Land Tirol App

Seite 8

Miteinander reden Ein Gespräch mit dem Landesamtsdirektor Herbert Forster

Seite 20

Zum Wohle der Bevölkerung Maßnahmen zur Kontrolle von Verkehr

Seite 30

Interview Landeshauptmann Anton Mattle im Gespräch

Seite 36

Der Weg der Vorbereitung Wie sich Regionen für den Klimawandel wappnen

Seite 48

Weltklasseloipe Obertilliach als Zentrum der Langläufer:innen und Biathlet:innen

Impressum

Unser Land, Beilage der „Tiroler Tageszeitung“

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: target group publishing gmbh

Redaktion: Haris Kovacevic (Ltg.), Rebecca Müller, Markus Wechner

Layout: Lisa Untermarzoner // Anzeigenverkauf: Wolfgang Mayr

Anschrift für alle: Brunecker Straße 1, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 60 20, E-Mail: office@target-group.at, www.target-group.at // Fotos falls nicht anders angegeben: shutterstock.com // Coverfoto: Tirol Werbung

Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck

UNSER LAND DER NATURSCHÄTZE

Eingebettet in ein Nebelmeer erhebt sich die Ehrwalder Sonnenspitze noch beeindruckender hervor. Auf 2.417 Meter Seehöhe gelegen, zählt sie zu einem der beliebtesten Ziele der Mieminger Kette im Außerfern.

Eine App für alle Fälle

Gesicherter Service aus erster Hand: Die Land Tirol App informiert, warnt, macht Behördengänge einfacher, das Familienleben günstiger – und wartet mit fünf neuen Funktionen auf.

Erfolgsmodell

380.000-mal wurde die App seit ihrem Start 2019 heruntergeladen. Die App steht im Apple App Store und Google Play Store kostenlos zum Download zur Verfügung.

Die Land Tirol App …

... vereinfacht

Behördenwege:

Mit nur wenigen Klicks ist die Terminvereinbarung bei Landes- und Bezirksverwaltung niederschwellig und unkompliziert möglich. Wer seinen Termin hier ausmacht, spart beiden Seiten Arbeit.

... hilft Geld sparen: Mit dem Tiroler Familienpass, der Hunderte Ermäßigungen und Aktionen aus dem ganzen Land von

Freizeiteinrichtungen bis zu Werkstätten bietet, kann man die Familienkassa stabil halten. Und ein Bonus: Wer die App hat, muss den gedruckten Familienpass, der für die Vergünstigungen notwendig ist, nicht immer dabei haben: Die App herzeigen reicht.

... schützt mit Push-Nachrichten: Ob bei Hochwasser, bei Felssturz oder bei Lawinengefahr. Welche Informationen die App automatisch

schickt, kann man nach Anlass und nach Region genau einstellen. Hier kommen nur die ganz wichtigen Nachrichten herein, damit das Wochenende sicher geplant werden kann und man rechtzeitig weiß, wann Gefahr im Verzug ist.

... hat alle Formulare auf einen Klick: Mit Schlagwortsuche sind Hunderte Formulare auf einen Klick zugänglich: Vom Antrag auf Kindergeld Plus über das Formular für die Mietzinsbeihilfe bis zu Kulturförderanträgen: Hier ist alles gebündelt an einem Ort und liegt für die Anliegen der Tiroler:innen bereit.

... erleichtert die Reiseplanung: Der Zugriff auf 250 Verkehrs-Webcams im ganzen Land zeigt die Situation auf den Tiroler Straßen. Das hilft Pendler:innen und Urlauber:innen dabei, ihre Wege live, effizient und zeitsparend zu planen.

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Die Neuen

Diese fünf Funktionen sind neu in der App:

1. „Digital Service Tirol“: Onlineformulare und Infor mationen zu Förderungen für Privatpersonen wie Unternehmen.

2. EuregioWetterbericht: Wettervorhersagen für Tirol-Südtirol-Trentino.

3. Hydro-Online und Lawinenreport: Alle Infos zu Pegelstän den und der tägliche La winenreport im Winter.

4. Wetterwarnungen GeoSphere: Warnkarte der GeoSphere Austria ist neu in der App verfügbar.

Familienpass: Suchfunktion und die Möglichkeit, Favoriten zu markieren.

Alle Jahre wieder

„Gemma Landhaus schaun“ – am Nationalfeiertag zieht es Tausende Tiroler:innen zum Landhaus in Innsbruck.
Ein besonderer Tag für Besucher:innen und jene, die dort arbeiten.
„Wir sind ein Unternehmen mit Tausenden Mitarbeiter:innen und zahlreichen Berufsfeldern – von A wie Ärztin bis Z wie Ziviltechniker.“

LANDESAMTSDIREKTOR HERBERT FORSTER

Wenn sich am 26. Oktober die Türen des Landhauses öffnen, kommen im Laufe des Tages Tausende Besucher:innen – aus allen Teilen Tirols, weiß Landesamtsdirektor Herbert Forster aus Erfahrung: „Viele machen aus dem Besuch des Landhauses in Innsbruck einen Tagesausflug.“ Der Landesamtsdirektor hat mittlerweile viele Nationalfeiertage an seinem Arbeitsplatz verbracht. Auch wenn sich eine gewisse Routine eingeschliffen habe, der Organisationsaufwand bleibe jedes Jahr aufs Neue groß und der Tag an sich sei ein besonderer für alle im Landhaus.

Ein Dreivierteljahr vor dem 26. Oktober geht es los mit der Logistik – bestellen, reservieren, einkaufen, pla-

nen. Alle Abteilungen im Haus organisieren ihre eigene Leistungsschau –denn darum gehe es unter anderem an diesem Tag, wie ihr Chef erklärt: „Die einzelnen Fachbereiche wählen Projekte aus, die sie dann an den Ständen präsentieren und den Besucher:innen so ihre Arbeit näherbringen. Dabei kommt man ins Gespräch, der Austausch steht im Vordergrund.“ Für Landesamtsdirektor Forster ist der traditionelle Tag der offenen Tür auch Gelegenheit, die Vielfalt im Landhaus zu zeigen: „Wir sind ein Unternehmen mit Tausenden Mitarbeiter:innen und zahlreichen Berufsfeldern – von A wie Ärztin bis Z wie Ziviltechniker.“

Das große Drumherum Austausch – der findet derweil auch vor der Türe, am Landhausplatz, statt. Auch darum geht es, das Drumherum, das Rahmenprogramm. Los geht es für Besucher:innen um 10 Uhr mit Frühshoppen und entsprechendem kulinarischem Angebot. Mehrere Musikgruppen, Kapellen und Chöre sorgen stetig für neue Klänge und gute Unterhaltung. Ganz hoch im Kurs stehen bei vielen die Einsatzkräfte vor Ort – von

Feuerwehr über Rettung bis hin zur Polizei und der Spezialeinheit COBRA –, auch die zeigen, was sie können.

Im Meraner Innenhof wird den Kleinsten und Kleinen das größte Programm geboten. Konzerte und Kasperltheater unterhalten von der Bühne aus, Kreativ- und Bewegungsstationen laden zum Mitmachen ein. Im Landhaus drinnen wiederum sind auch Besucher:innen unterwegs, die geschichtlich interessiert sind. „Bei ihnen stehen besonders der historische Sitzungssaal, die Kapelle und der ‚alte‘ Teil des Landhauses im Allgemeinen hoch im Kurs“, erzählt Herbert Forster.

Am Schreibtisch vom LH

In Austausch kommen können und sollen die Besucher:innen – ein ebenfalls beliebter Fixpunkt im traditionellen Programm – auch mit den Mitgliedern der Landesregierung. Von Landeshauptmann Anton Mattle angefangen,

öffnen auch sie ihre Bürotüren. Dann können Fragen gestellt und Anliegen deponiert werden, bei der Fotostation werden Erinnerungen gesammelt.

In den Regierungsbüros, so Herbert Forster, entstehen für ihn oft die schönsten Momente: „Eines meiner persönlichen Highlights ist, wenn Kinder am Schreibtisch des Landeshauptmannes Platz nehmen und auf Nachfrage selbstbewusst sagen, dass

„Viele machen aus dem Besuch des Landhauses in Innsbruck einen Tagesausflug.“

LANDESAMTSDIREKTOR HERBERT FORSTER

„Eines meiner persönlichen Highlights ist, wenn Kinder am Schreibtisch des Landeshauptmanns Platz nehmen.“
LANDESAMTSDIREKTOR HERBERT FORSTER

auch sie mal im Chefsessel sitzen werden – oder die erste Landeshauptfrau Tirols werden wollen. Oder ganz cool erklären, dass, nein danke, sie hätten andere Pläne.“

Finissage und Neuland

Heuer markiert der 26. Oktober auch den letzten Tag, an dem die Ausstellung „Vom Gauhaus zum Landhaus“ –in der aktuellen Form – zu sehen sein wird. Im zweiten Stock im Landhaus, in der Landeshauptleute-Galerie, wird mit Schautafeln, Dokumenten und historischen Bewegtbildaufnahmen die NS-Geschichte Tirols aufgearbeitet. Im Mittelpunkt steht das Gebäude selbst – das Neue Landhaus ist der größte noch bestehende NS-Bau Tirols. Tausende strömten in den vergangenen Monaten in die Ausstellung, aufgrund des großen Zuspruchs wurde diese nun bis zum 26. Oktober verlängert und kann bis 17 Uhr besucht werden.

Neuland wird hingegen mit dem „Tirol Konvent“ begangen. Anfang des Jahres wurde ein Prozess gestartet, der sich zum Ziel setzt, die Verwaltung schneller, effizienter, unkomplizierter und auch digitaler zu machen.

Die dafür notwendigen Maßnahmen sollen von Mitarbeiter:innen im Haus mit Stakeholdern wie Gemeinden und anderen öffentlichen Einrichtungen erarbeitet werden – und der Bevölkerung selbst. Im November wird der erste Bürger:innenrat stattfinden. Gemeinsam mit internen wie externen Expert:innen sollen die zufällig ausgewählten Tiroler:innen Lösungen erarbeiten, die vorwiegend einer Prämisse folgen, wie Landesamtsdirektor Herbert Forster erklärt: „Wir als Verwaltung wollen unseren Service für die Bevölkerung verbessern. Wer könnte hier besseren Input liefern als die Bürger:innen selbst? Wir betreten hier Neuland, diese bisherigen Schritte waren sehr spannend, wir freuen uns auf mehr!“

Wer mehr über das Projekt erfahren will – am 26. Oktober ist im Landhaus, im Erdgeschoß, Großer Saal, auch ein „Tirol Konvent Café“ aufgebaut. Hier kann man sich informieren, ins Gespräch kommen und vielleicht gleich die eine oder andere Idee deponieren, Landesamtsdirektor Forster betont: „Wir würden uns sehr über zahlreichen Besuch freuen. Im Tirol Konvent Café wie im gesamten Haus!“ ×

7 Dinge, die Sie über Schnee nicht wussten

Schnee ist gefrorenes Wasser, fällt geräuschlos und wird mit langen Messlatten gemessen. Oder?

TEXT: REBECCA MÜLLER ILLUSTRATIONEN: MONIKA CICHOŃ

Tirols „Schneeloch“ Nummer eins

Wo fällt in Tirol am meisten Schnee? In Hochfilzen, lautet die Antwort aus den Archiven – sowohl im Vergleich der Daten seit Messbeginn als auch im aktuellen 30-jährigen Schnitt hat Hochfilzen mit im Schnitt 643 Zentimeter Neuschnee die Nase vorne. Und das, obwohl die Gemeinde im Pillerseetal im Vergleich zu anderen schneereichen Orten wie Obertilliach in Osttirol (1.400 Meter Seehöhe, durchschnittlich 388 Zentimeter Schnee) niedriger liegt – auf

Schneeflocken schreien

In Schneeflocken sind kleine Luftbläschen eingeschlossen, treffen sie auf Wasser, geben sie dabei einen schrillen Ton ab – den kann das menschliche Ohr aber nicht hören. Von diesem überschaubaren Geräuschpegel einzelner Schneeflocken abgesehen, dämpft Schnee. Wenn einem eine verschneite Winterlandschaft besonders sanft und still vorkommt, liegt das an der Luft, die im Schnee eingeschlossen ist – die verschluckt Schall und lässt so Geräusche dumpfer klingen.

„dreckig“

Schnee entsteht aus Wasserdampf bzw. kleinsten Wassertropfen in Wolken und muss sich dann an irgendetwas festhalten – an sogenannten Kristallationskeimen. Das können Pollen oder Staub- und Schmutzpartikel oder Bakterien sein – um die herum können sich die winzigen Wasserteilchen zu Schneeflocken kristallisieren.

APROPOS:

Schnee ist gefrorenes Wasser, richtig?

Nein, nicht wirklich. Wie oben beschrieben, entsteht Schnee aus Wasserdampf in den Wolken und formt dann um kleinste Partikel Kristalle – den flüssigen Aggregatszustand lässt er also quasi aus.

Sechseckig, gewinkelt bei 60 bzw. 120 Grad

Schneekristalle sind immer sechseckig. Die besondere Form von Wassermolekülen – die haben eine gewinkelte Struktur – sorgt dafür, dass die sechseckigen Kristalle ausschließlich Winkel von 60 bis 120 Grad aufweisen können.

Zum Ultra schall, bitte!

Nicht nur Ungebore ne, auch Schneehöhen können mit Ultraschall vermessen werden. Ent scheidend ist dabei, wie lange der Schall benötigt, um den Schnee zu durch queren. Die hochsensib len Sensoren erfassen auch andere wichtige Faktoren, wie zum Bei spiel die Lufttemperatur.

Minus 12 in der Wolke, bis plus 5 am Boden

Unter minus 12 Grad Celsius muss es haben, damit Schneeflocken in Wolken entstehen. Ab dieser Temperatur können sich Schneeflocken um die Kristallationskeime formen. Das heißt aber nicht, dass es auch am Boden so kalt sein muss –Schnee fällt noch bei bis zu 5 Grad Celsius Lufttemperatur auf der Erde.

Für Nacht ruhe und Luft zum Durchatmen

1989 wurden die ersten Nachtfahrverbote auch auf Tirols Straßen eingeführt. Die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung wurden seitdem mehr – und müssen stetig aufs Neue durchgesetzt und verbessert werden.

Seit genau 20 Jahren hat das vom Transitverkehr massiv belastete Tirol eigene, noch strengere Spielregeln

35 Jahre ist es her, dass die ersten Nachtfahrverbote für laute Lkws auf den österreichischen Autobahnen eine erste Entlastung für Menschen brachte, die an der Autobahn leben.

Auf einen Blick

Die Maßnahmen für mehr Ruhe und gute Luft in Tirol

Vor 10 Jahren wurde mit der Fertigstellung der Unterinntaltrasse auch der nächtliche Schienenverkehr komplett unter die Erde verlagert. Seitdem fährt in der Nacht nur mehr durch Tirol, was wenig Lärm und Schadstoffe macht und was dringend und alternativlos geliefert werden muss – Lebens- und bestimmte Arzneimittel zum Beispiel.

Langfristiges Ziel ist, dass die Zahlen der Lkws auch tagsüber wieder hinuntergehen. Mit fast 2,5 Millionen Fahrten 2023 ist hier ein unerfreulicher Rekord erreicht.

Der Druck gegen diese Verbote ist derweil nicht kleiner geworden: Viele Frachtunternehmen wollen auch in der Nacht auf Tirols Straßen unterwegs sein. Das Land Tirol argumentiert die Eingriffe in den freien Warenverkehr hier stets mit Blick auf die Gesundheit der Menschen.

• Fahrverbot für bestimmte unverderbliche Güter auf der Straße („Sektorales Fahrverbot“)

• Komplettes Lkw-Nachtfahrverbot mit wenigen Ausnahmen für leise Lkws wegen Dringlichkeit

• Massiver Ausbau des öffentlichen Verkehrs: 11 % mehr Klimatickets tirolweit, 25 % mehr im Großraum Innsbruck

• Umfassende Sommerfahrverbote für den Ausweichverkehr durchfahrender Urlauber:innen

• Planung eines SlotSystems für Lkws mit begrenzter Anzahl an Fahrten

Aus Liebe zu Mensch und Berg

Kathrin Puelacher ist Bergretterin – eine von Tausenden Personen, die sich in Tirol freiwillig engagieren, um Menschen in Not zu helfen.

Eine ausgeprägte Leidenschaft für den Alpinsport ist Voraussetzung. Und die Motivation, etwas zurückgeben zu wollen.

TEXT: REBECCA MÜLLER

„Ich will der Gesellschaft etwas zurückgeben und Menschen in Not helfen.“
KATHRIN

PUELACHER, 2. LANDESLEITERSTV. BERGRETTUNG TIROL

für die Hundestaffel, für die Ortung von Vermissten mit Drohnen und auch sonst für jede erdenkliche Rettungssituation im alpinen Gelände. ach einer zweijährigen Grundausbildung, die ausschließlich schon alpin erfahrene Interessierte beginnen können, sind die Bergretter:innen zum Einsatz bereit – sie alle arbeiten ehrenamtlich. Kathrin Puelacher ist eine von ihnen, sie ist 2. LandesleiterStellvertreterin, tätig in der Ortsstelle St. Jodok. Warum Vorkenntnisse so wichtig sind, erklärt sie so: „Klettern, Skitouren gehen, sich im unwegsamen Gelände sicher bewegen und sehr gut Skifahren können – diese Fähigkeiten muss man mitbringen, um die Ausbildung beginnen zu können. Das ist der Standard, auf dem wir aufbauen

ie selbst sei bereits als Kind am liebsten in den Bergen unterwegs gewesen, eine Leidenschaft, die sie bis

Teamwork ist oberstes Gebot bei allen Einsätzen der Tiroler Bergrettung.

heute nicht verlassen hat. In ihrem freiwilligen Einsatz als Bergretterin sieht sie vor allem eines: „Bergretterin zu sein bedeutet für mich, meine Leidenschaft mit einer sinnstiftenden Tätigkeit verbinden zu können. Ich will der Gesellschaft etwas zurückgeben und Menschen, die am Berg in Not geraten, helfen.“

Weiterbilden und aufarbeiten Zu über 3.000 Einsätzen in neun Monaten rückten Tirols Bergretter:innen heuer bereits aus. Zum Vergleich: 3.100 waren es 2023 insgesamt. Um den stetig wachsenden Herausforderungen begegnen zu können, setzt die heimische Bergrettung auf Weiterbildungen –und die Aufarbeitung von belastenden Einsätzen.

2022 führte die Bergrettung Tirol die sogenannten Alpine-Peers ein. Peers, Englisch für Kolleg:innen, sind erfahrene Mitglieder, die ihren Kame-

rad:innen nach belastenden Einsätzen zur Seite stehen. „Innerhalb der Bergrettung gibt es ein ausgeprägtes Bewusstsein, dass die Stressverarbeitung für die Mitglieder einen relevanten Beitrag darstellt, um die Gesundheit und Einsatzfreude zu erhalten“, betont Puelacher.

Das Angebot reicht von informellen Tür-und-Angel-Gesprächen über geplante Einzelgespräche bis hin zu moderierten Gruppenmaßnahmen. Bei Großschadensereignissen können die Alpin-Peers auch als Unterstützung vor Ort angefragt werden.

Teamgeist und Ehrlichkeit

Sich aufeinander verlassen können –das ist das Um und Auf für die Arbeit der Bergretter:innen. Unsicherheiten oder gar Angst bei Einsätzen, dafür ist im Ernstfall kein Platz – sehr wohl aber für Ehrlichkeit, betont Kathrin Puelacher: „Bei jedem Einsatz gibt es

Zahlen, bitte:

2 Jahre

dauert die Grundausbildung für Bergretter:innen

In 91 Ortsgruppen

können sich Anwärter:innen bewerben

3.100 Einsätze

wurden 2023 absolviert, heuer sind es bereits 3.000

Über 4.600

Mitglieder

zählt die Bergrettung Tirol, davon sind ca. 3.670 aktiv, knapp 10 Prozent sind Bergretter:innen

Land des Ehrenamts

Zigtausende engagieren sich in Tirol freiwillig und ehrenamtlich – in Vereinen, großen Organisationen oder punktuell bei Projekten. 2015 rief das Land Tirol die Freiwilligenpartnerschaft ins Leben. Dort können sich Personen, die helfen wollen, melden und miteinander vernetzen. Alle Infos unter: www.freiwilligenzentren­tirol.at

„Sollte sich jemand nicht sicher genug für den Einsatz fühlen, wird das offen ausgesprochen.“
KATHRIN PUELACHER

verschiedene Aufgaben, die erfüllt werden müssen. Sollte sich jemand, aus welchem Grund auch immer, nicht sicher genug für eine Rettung im Gelände oder in der Wand fühlen, wird das offen ausgesprochen. Das muss jede und jeder für sich selbst entscheiden.“

Eine Risikoeinschätzung ist ohnehin Teil jedes Bergrettungseinsatzes. Und auch wenn ein Restrisiko naturgemäß nie ausgeschlossen werden kann, gerade die Weiterbildungsmöglichkeiten sollen dabei helfen, dass die Freiwilligen so sicher wie möglich

unterwegs sind. Sicherheit finden die Kolleg:innen vor allem auch untereinander, weiß Puelacher aus Erfahrung: „Die Bergrettung ist nichts für Einzelkämpfer und Einzelkämpferinnen. Der Teamgeist, die Kameradschaft wiederum sind für viele Motivation mitanzupacken.“ ×

Weitere Informationen unter: www.tirol.gv.at/lebenriskiert

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INTERVIEW

„Unsere Stärke ist das Wissen und das

Können der Bevölkerung“

Herr Mattle, Sie sind nun seit zwei Jahren Tiroler Landeshauptmann. Wie blicken Sie auf Ihre bisherige Amtszeit zurück? Anton Mattle: Die Landesregierung streitet nicht, sondern arbeitet vertrauensvoll und sachlich zusammen. Dadurch konnten heiße Eisen, die aufgrund der vergangenen Krisenjahre liegen geblieben sind, angegriffen werden. Wir konnten aber auch Zukunftsthemen wie das Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung oder die Energiewende vorantreiben. Die Aufgabe als Landeshauptmann bereitet mir viel Freude. Als oberster Einsatzleiter bin ich aber auch oft gefordert, zuletzt bei den schweren Unwettern im Tiroler Oberland.

Worin sehen Sie die größte Herausforderung der Zukunft und wie wollen Sie diese angehen? Es gibt zwei zentrale Bereiche: weniger Verkehrsbelastung und mehr eigene Energie. Wir müssen den Güterverkehr auf die Schiene verlagern. Mit dem Slot-System – das sind buchbare Zeitfenster – können wir den Verkehr entzerren. Dann steuern nicht alle Lkw auf einmal auf Tirol zu, sondern verteilen sich über den Tag. Und zweitens: Tirol könnte so viel saubere Energie produzieren, wie wir selbst verbrauchen. Wir müssen aber Wege finden, diese Energie zu speichern. Wenn in Europa keine Sonne scheint

und die Windräder stillstehen, dann können wir gestautes Wasser ableiten und damit Strom produzieren, wenn dieser gebraucht wird.

Im Bundesländervergleich hat Tirol die niedrigste Arbeitslosenquote Österreichs. Wie lässt sich diese positive Entwicklung erklären? Die Tiroler:innen sind fleißige Leute. Das ist den vielen Unternehmer:innen und Arbeitnehmer:innen zu verdanken, die jeden Tag in der Früh aufstehen. Internationale Konzerne schätzen an Tirol die Loyalität der Mitarbeiter:innen. Oftmals arbeitet schon die zweite oder dritte Generation im selben Betrieb. Tirol hat nicht viele

LH Anton Mattle besucht zahlreiche

Betriebe: Er hat selbst eine Lehre als Elektroinstallateur gemacht.

„Jeder junge Mensch muss die Perspektive haben, sich Eigentum zu schaffen.“

Bodenschätze. Unsere Stärke ist das Wissen und das Können der Bevölkerung. Wir sind ein Land der Bildungschancen und der dualen Ausbildung.

Unser Bundesland hat aber auch mit Arbeitskräftemangel im Allgemeinen und Fachkräftemangel im Speziellen zu kämpfen. Wie wollen Sie diese Problematik künftig angehen? Niedrige Arbeitslosigkeit bedeutet Arbeitskräftemangel. Wir dürfen nicht nur vor Wahlen über Leistungsanreize reden, sondern müssen diese umsetzen. Es braucht einen Bonus für Vollzeitarbeit, steuerfreie Überstunden und beitragsfreies Arbeiten im Regelpensionsalter. Es wird nicht ohne Unterstützung von außen gehen. Wir müssen gezielt gut ausgebildete Menschen nach Österreich holen, damit das Gesundheitssystem funktioniert, die Wirtschaft wächst und der Wohlstand bleibt.

Eine wichtige Rolle spielen in dieser Hinsicht Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Das Land Tirol hat hier mit dem Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung bereits einen bedeutenden Schritt gesetzt. Auf welchem Stand befindet sich aktuell dessen Umsetzung? Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, damit Menschen ihrer Arbeit nachgehen können. Wenn ich von Vollzeitarbeit spreche, dann meine ich damit auch Familien, die neben ihren Betreuungspflichten zu Hause auch noch einer Erwerbsarbeit nachgehen. Mit dem Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung sind wir Vorreiter in Österreich. Im Herbst haben die Pilotregionen gestartet, damit wir wichtige Erfahrungen für ganz Tirol sammeln. 2026 wird das Konzept dann auf das ganze Land ausgerollt.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist im Sinne des Klimaschutzes auf dem Vormarsch. Welche konkreten Projekte sollen hierfür in naher Zukunft noch umgesetzt werden? Die größte Aufgabe ist der Netzausbau. Deshalb investiert der Landesenergieversorger in den nächsten Jahren drei Milliarden Euro. Die Tiroler:innen sind fleißig dabei, PV-Anlagen zu montieren und dafür Förderungen abzurufen. Die

Verkehrsbelastungen reduzieren: LH Anton Mattle hat sich selbst ein Bild vom Slot-System im Hamburger Hafen gemacht.
„Wir müssen den Güterverkehr auf die Schiene verlagern.“

ganze Energie muss aber auch verbraucht oder gespeichert werden. Wir produzieren tagsüber viel Sonnenstrom. Der Lichtschalter wird dann zum Sonnenuntergang eingeschaltet, wenn die Menschen daheim sind. Deshalb bleibe ich dabei: Wir brauchen Speicherseen, um dann Strom zu produzieren, wenn wir ihn wirklich brauchen.

Die vielen Krisen haben in den letzten Jahren ihre Spuren hinterlassen. Auch deshalb werden die Rufe nach leistbarem Wohnen immer lauter. Wie kann diese Herausforderung gemeistert werden? Jeder junge Mensch muss die Perspektive haben, sich Eigentum zu schaffen. Nur so werden wir die Leistungsbereitschaft aufrechterhalten können. Das Wohn- und Eigentumspaket des Bundes bringt für Tirol insgesamt 84 Millionen Euro, die wir in leistbares Eigentum für die Fleißigen investieren. Ich habe mich in die Verhandlungen mit den Bund eingebracht, damit das Geld nicht nur im Osten hängen bleibt, sondern auch eigentumsfreundliche Bundesländer wie Tirol etwas davon haben. Wir setzen auf Zinsunterstützungen für Kreditnehmer:innen, mehr Mittel für Eigentumswohnungen und Sanierungsmaßnahmen.

Vielen Dank für das Gespräch. ×

Dem Klimawandel klar begegnen

Welche kleinen und großen Maßnahmen sind notwendig, um auf den Klimawandel vorbereitet zu sein? 91 Modellregionen österreichweit machen es vor, 12 sind es in Tirol. Unterstützung finden sie im Förderprogramm KLAR!.

Auch der klimafitte Umbau des DDr.-Alois-Lugger-Platzes im Olympischen Dorf ist ein KLAR!-Projekt. Die Arbeiten laufen seit Frühjahr.

Was steckt hinter „KLAR!“?

KLAR! – KLimawandel-Anpassungs-Regionen! – ist ein Projekt des Klimaministeriums bzw. des Klimaenergiefonds, über das Gemeinden und Regionen um finanzielle und andere Ressourcen ansuchen, um konkrete Projekte vor ihrer Haustüre umsetzen zu können. 400.000 solcher Projekte sind in der Datenbank seit 2007 erfasst. Sie reichen von der Förderung von Fotovoltaikanlagen über klimafitte Plätze und Verkehrskonzepte bis hin zu Gemeinschaftsgärten und Biodiversität auf Verkehrsinseln.

Tiroler Regionen –lückenloses Landeck

12 Regionen in Tirol sind Teil des KLAR!-Netzwerks (vollständige Liste auf der nächsten Seite). Zuletzt kamen 2024 die Regionen „Sonnenterrasse“ (Gemeinden Serfaus, Fiss und Ladis), Oberes Gericht (Gemeinden Pfunds, Nauders, Ried im Oberinntal, Fendels, Tösens und Spiss) und Paznaun (Gemeinden See, Kappl, Ischgl und Galtür) hinzu.

Mit diesen letzten Zuwächsen ist der Bezirk Landeck lückenlos Teil von KLAR!. Die drei jüngsten Tiroler Mitglieder starten aktuell mit der Umsetzung der geförderten Projekte. Die spiegeln die Vielfalt der möglichen Maßnahmen wider.

Die drei Neuen

Im Paznaun werden die Schwerpunkte auf Wasserkreislauf in Zeiten der Klimakrise und Forst- und Landwirtschaft gesetzt. Geplant sind unter anderem ein klimafitter Spielplatz, der den Wasserkreislauf erklärt, eine Studie über Wasserhaushalt und Bodenversiegelung sowie eine Aufforstung der lokalen Schutzwälder mit klimafitten Bäumen.

Die Region „Sonnenterrasse“ setzt auf das interaktive „Weltklima-Spiel“ an Schulen. Die Entscheidungsträger:innen von morgen schlüpfen dabei in verschiedene Rollen (Politik, Industrie, Gesellschaft) und erfassen so spielerisch die Dimensionen von Klimawandel, Globalisierung und sozialer Verantwortung.

Die sechs Gemeinden der Region Oberes Gericht haben ebenfalls vor allem die junge Zielgruppe vor Augen. Zu den geförderten Projekten zählen: Waldtage, ein Kreativwettbewerb zum Thema zukunftsfitter Wald, ein Event zum Austausch von Jugend mit Wirtschaft und Politik. Gemeindeübergreifend soll ein Klima-Dashboard mit klimarelevanten Daten entstehen, für den Hitzeschutz in der Region sind Trinkbrunnen, Verschattungsmaßnahmen, Gemeinschaftsgärten und sparsame Wasserkonzepte für Spielplätze und Begegnungszonen geplant und zum Teil bereits in Umsetzung.

Die Pro s vom Land

… pflegen Grünflächen, Bäume und Wälder

… gestalten Natur- und Lebensräume

… halten Wege und Plätze frei von Eis und Schnee

… versorgen Unternehmen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

… sind eine der größten Arbeitgeber im ländlichen Raum

… und machen vieles mehr

Interessiert?

Dann wende dich an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den sechs regionalen Standorten Tirols.

www.maschinenring.at/tirol

Vorreiter Kaunergrat

Die Region Kaunergrat war eine der ersten KLAR!-Modellregionen Tirols. Die Gemeinden Faggen, Fließ, Kaunerberg, Kaunertal, Kauns, Prutz liegen im oberen Tiroler Inntal und im Kaunertal, eingebettet in die Hochgebirgslandschaft der Ötztaler Alpen. Zentral ist der Naturpark Kaunertal. Die Projekte umfassen Maßnahmen für die kleinteilige Landwirtschaft, die hauptsächlich im Nebenerwerb gestemmt wird, für Forstwirtschaft und Tourismus – gerade in diesem letzten Bereich gilt das Oberland als Vorreiter.

Bereits umgesetzt wurden zum Beispiel die Sanierung alter Bewässerungsteiche, eine Klimazeugenausstellung im Naturparkhaus Kaunergrat oder klimafitte Almbewirtschaftung. In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Tiroler Oberland werden seit heuer Klimawanderungen angeboten.

Gemeinsam im Kleinen und im Großen

Die Folgen des Klimawandels sind in ganz Tirol spürbar, im Hochgebirge wie in urbanen Ballungsräumen. Die Ausformungen sind unterschiedlich, bedingen und beeinflussen einander aber: das Auftauen des Permafrosts, der Anstieg der Waldgrenze, Ernteausfälle durch Durchperioden, Hitzetage und Tropennächte in niedrigeren Lagen, die Bedrohung von Feuchtgebieten, extreme Wetterereignisse von Felsstürzen bis Hochwasser.

Bei den Projekten zur Klimawandelanpassung wird daher stets versucht, so viele Menschen wie möglich mitzunehmen und einzubinden: Entscheidungsträger:innen, Expert:innen, Schüler:innen, Tourismusverbände, Wirtschaft und Nachbar:innen. Von wissenschaftlichen Strategien über größere regionale Zusammenarbeit bei Wasserverbrauch oder der Aufforstung von Wäldern bis zu Wildblumen in Verkehrsinseln und der Rettung von Streuobstwiesen – im Kleinen und im Großen sollen so zahlreiche konkrete und praktische Ideen umgesetzt werden, um den (weiteren) Folgen des Klimawandels begegnen zu können.

Mit Weitblick bauen. Zukunftssicher wohnen.

Volders, Haus der Generationen

Multifunktionsgebäude mit 13 betreubaren Mietwohnungen, Kindergarten und Kinderkrippe, Vereinsräumlichkeiten

Telfs, Südtiroler Siedlung 4. BA mit 87 Mietwohnungen

Rum, Steinbockallee

Größte Passivhaus-Plus-Anlage weltweit (2020) mit 132 Mietwohnungen

NHT/2quadr.at

Jenbach, Tratzbergsiedlung Multifunktionsgebäude mit 10 Mietwohnungen, Kindergarten und Kinderkrippe, Gewerbeeinheiten

© NHT/Karg

Schönwies, Einsatzzentrum für Feuerwehr und Bergrettung

© NHT/2quadr.at

Innsbruck, EU-Projekt SINFONIA

Generalsanierung im Rahmen des EU-Projektes SINFONIA

NEUE HEIMAT TIROL – 85 Jahre leistbares Wohnen.

© NHT/2raum

Innsbruck, Studentisches Wohnen Wohnturm mit 38 WG-Wohnungen für Studierende, Allgemeinräumlichkeiten

© NHT/2raum

Zahlen, Daten Fakten

1.148 in

120

24 mit

© NHT/Vandory Wohnungen im Bau (Stand 17.1.2024)

Tiroler Gemeinden aktiv

geplante Baustarts 2024

855 Wohnungen

17 mit

geplante Übergaben 2024

711 Wohnungen

Leistbaren Wohnraum für die Menschen in Tirol zu schaffen ist unser Auftrag. Schon immer. Und heute erst recht. Mit der Kraft unserer Werte und dem Mut zu Innovation übernehmen wir Verantwortung, Wohnen für die Generationen von morgen zu sichern. Damit sind wir ein verlässlicher Partner für die Tiroler Gemeinden.

NEUE HEIMAT TIROL Gemeinnützige WohnungsGmbH

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KLAR! in Zahlen

12 Modellregionen gibt es in Tirol

• Kaunergrat (6 Gemeinden)

• Arlberg Stanzertal

• Pitztal

• regio 3 (Pillerseetal, 12 Gemeinden)

• Wilder Kaiser (4 Gemeinden)

• Alpbachtal

• Außerfern (29 Gemeinden)

• Landeck und Umgebung (7 Gemeinden)

• Region Osttirol (33 Gemeinden)

• Oberes Gericht (6 Gemeinden)

• Sonnenterrasse (3 Gemeinden)

• Paznaun (4 Gemeinden)

43 Regionen in Konzept- und Umsetzungsphase (403 Gemeinden)

48 Regionen in Weiterführungsphasen (406 Gemeinden)

Mehr als 400.000 geförderte

Projekte

sind in der Datenbank Klimaenergiefonds seit 2007 erfasst

91 Modellregionen gibt es mittlerweile österreichweit

800 Gemeinden sind Teil von KLAR!

Leistbarer, ökologischer Wohnraum

Dieses Ziel kann mit der Wohnbauförderung des Landes erreicht werden. Seit 1. September wird noch mehr auf umweltfreundliches Nachrüsten gesetzt – und die Einkommensgrenzen im Neubau wurden erhöht.

TEXT: REBECCA MÜLLER

Ökologischer Fokus

Eine Reform der Wohnbauförderung, die mit 1. September in Kraft trat, verstärkt den Schwerpunkt auf den Umstieg auf erneuerbare Energien, das Energiesparen und auf den Kauf bereits bestehender Wohnungen. Durch die Verbesserung der Förderung des Kaufes bestehender Wohnungen soll eine geförderte Alternative zum Neubau auf der grünen Wiese angeboten werden. Im Bereich der Sanierungen sind bereits jetzt ökologische Nachrüstungen auf den Spitzenplätzen der am meisten geförderten Maßnahmen.

Sanieren, Dämmen und Erweitern

Das Land Tirol nimmt viel Geld in die Hand, um beim Umstieg auf erneuerbare Energien und beim Energiesparen zu helfen. 101 Millionen Euro waren das im Jahr 2023. Die Hitliste der höchsten Förderungsbereiche: Für über 7.000 Fotovoltaikanlagen wurden über 17 Millionen ausgeschüttet. Über 1.800 Wärmepumpenheizungen bekamen fast 15 Millionen Euro Förderungen und auch Fenstertausche und Biomasseheizungen auf Platz drei und vier mit je über 10 Millionen Euro sind Projekte für Energieumstieg oder Energiesparen. Der Sanierungsboom mit über 20.000 positiv erledigten Ansuchen im letzten Jahr hält auch heuer an. In den ersten drei Quartalen wurden bereits mehr als 14.000 Ansuchen positiv erledigt.

Re ­ Use statt Neubau

Das ökologische Sanieren wird im Rahmen der Wohnbauförderung stark unterstützt. Gegen die Sommerhitze helfen Außenjalousien, für die es seit diesem Jahr, auch bei in den letzten zehn Jahren gebauten Gebäuden, 25 Prozent Unterstützung als Einmalzuschuss gibt. Seit September ausgebaut ist ein Förderungskredit für den Kauf gebrauchter Wohnungen, der bei 27.500 Euro festgesetzt ist.

Neue, höhere Einkommensgrenzen

Während die 14.000 Sanierungsförderungen des laufenden Jahres einkommensunabhängig gewährt werden, gibt es im Bereich des Neubaus, wo heuer bereits 1.300 Wohnungen gefördert worden sind, sehr wohl Einkommensgrenzen (Jahreszwölftel netto). Allerdings hat das Land Tirol hier mit 1. September durch neue Einkommensgrenzen den Kreis der Bezieher:innen erweitert. Für Ein-Personen-Haushalte wurde die Einkommensgrenze um 200 Euro auf 3.800 Euro erhöht, für Zwei-Personen-Haushalte um 300 Euro auf 6.300 Euro, für jede weitere Person um noch einmal 480 statt bisher 450 Euro. Eine Familie mit zwei Kindern hat so eine Einkommensgrenze von 7.280 Euro statt bisher 6.900 Euro.

Informieren, auch online Wer genauere Auskünfte zu den zahlreichen Fördermöglichkeiten des Landes Tirol haben möchte – beim Amt der Tiroler Landesregierung und bei allen Bezirkshauptmannschaften ist die Online-Terminbuchung möglich! Mit Ihrer ID-Austria können Sie die Förderungen für Fotovoltaik- und Solaranlagen sowie in Kürze auch die Förderung für Sonnenschutzmaßnahmen online beantragen. Ebenso online beantragen können Sie die Wohnbeihilfe und die Mietzinsbeihilfe.

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Biathlon-Mekka mit Mehrwert

Das Biathlonzentrum in Obertilliach hat große Bedeutung für den Ort – und die gesamte Region. Nicht nur konnte die Saison verlängert werden, auch die Breitenwirkung des Sports ist spürbar.

AObertilliach ist regelmäßig Austragungsort von Biathlon-Großereignissen.

u f 1.400 Meter Seehöhe bleibt der Schnee gut liegen und die Sommer werden nicht zu heiß. Hier teilen sich sanfte Almmatten mit schroffen Kalkfelsen und bewaldeten Bergrücken die Landschaft. Das bringt ganzjährig perfekte Bedingungen für jene, die teilweise mit Gewehr, aber alle auf Langlauflatten durch die Wälder und über die Felder jagen. In Obertilliach in Osttirol wurde sogar schon im Geheimdienst seiner Majestät gedreht. Abseits davon, sind und bleiben aber die Menschen vor Ort

und ihre Gemeinschaft die Hauptdarsteller:innen – und der Sport. Und der wird auch ordentlich technisch unterstützt: Das auf dieser Höhe gut anlegbare Schneedepot sorgt für gute Trainingsbedingungen, bereits im November, wie Bürgermeister und Geschäftsführer des Biathlonzentrums Obertilliach, Matthias Scherer, bestätigt: „Ab 7. November können wir, dank des Depots, eine 2,5 Kilometer lange Strecke garantieren. Die ersten Trainingsgruppen reisen dann schon an.“ Die Schießanlage ist wind-

„Bei diesen großen Veranstaltungen hilft das ganze Dorf und auch viele aus den Nachbargemeinden packen an. Vereine, die Feuerwehr, die Beherbergungsbetriebe – alle sind involviert.“
MATTHIAS SCHERER, GESCHÄFTSFÜHRER BIATHLONZENTRUM, BÜRGERMEISTER OBERTILLIACH

geschützt und auf Weltklasseniveau wettkampftauglich, zwei Kilometer der Strecke sind dank Flutlicht auch in den Abend- und Nachtstunden verwendbar.

Profis und Schulklassen

Wenn nicht gerade Profis auf Schnee oder der perfekt fürs Sommertraining geeigneten, 4,2 Kilometer langen Rollerstrecke trainieren, dann sind am Biathlonsport interessierte Amateur:innen auf der Anlage. Gezielt arbeiten die Verantwortlichen im Biathlonzentrum auch mit Schulen zusammen. „Wir

veranstalten regelmäßig Schultage. Junge Menschen für diesen Sport zu begeistern – das geht nur, wenn man auch die Infrastruktur vor Ort hat“, so Matthias Scherer, der deshalb auch von der Breitenwirkung des Zentrums überzeugt ist.

Regelmäßig finden in Obertilliach internationale Wettbewerbe statt – wie der IBU-Cup vergangenen Winter, als 340 Athlet:innen aus 38 Ländern und 140 Funktionär:innen für die insgesamt zwei Wochen dauernden Bewerbe angereist sind. „Bei diesen großen Veranstaltungen hilft das ganze Dorf und auch viele aus den Nachbargemeinden packen an. Vereine, die Feuerwehr, die Beherbergungsbetriebe – alle sind involviert“, erzählt Matthias Scherer. Für Obertilliach und Nachbargemeinden bedeutet das Biathlonzentrum auch, dass die Saison verlängert werden kann, die zahlreichen Mitarbeiter:innen

Von Ende Feber bis Anfang März des heurigen Jahres stand die IBU Jugend und Junioren WM auf dem Programm.

„‚Cliffhanger 2‘ soll hier gedreht werden – mit demselben Filmteam vom BondDreh. Denen hat es wohl bei uns gefallen.“
MATTHIAS SCHERER

in den Hotels und Pensionen länger ein festes Dienstverhältnis haben.

Das große Miteinander Mit zwei großen Ausbauphasen ist die Anlage des Biathlonzentrums im Laufe des 20-jährigen Bestehens vergrößert und professionalisiert worden. Dadurch sind ein Sanitär- und Aufenthaltsbereich dazugekommen, ein Pressezentrum und ein VIP-Bereich. Ohne die Unterstützung des Landes Tirol wäre das nicht möglich gewesen,

Das Biathlonzentrum Obertilliach ist eine hochprofessionelle Anlage, zweimal wurde sie in den vergangenen 20 Jahren modernisiert und ausgebaut.

weiß Scherer: „Wir arbeiten schon sehr lange und sehr gut mit dem Land Tirol zusammen. Und auch im Ort ist der Zusammenhalt groß. Von den Grundbesitzer:innen und den Betrieben vor Ort angefangen – ohne das große Miteinander könnten wir das Zentrum und alles, was dazugehört, nicht stemmen.“

Auch 2024 startet die österreichische Biathlonsaison wieder in der Lesachtaler Gemeinde: Am 7. und 8. Dezember findet hier der Austria Cup statt, der vielen eine erste Wettkampfgelegenheit bietet, die sich davor schon wochenlang vor Ort für die neue Saison in Form gebracht haben.

Bond

und „Cliffhanger 2“

Und was hat jetzt James Bond mit Obertilliach zu tun? Der unveränderte historische Ortskern, ebenso wie die Landschaft, soll das Produktionsteam überzeugt haben. Den Stadel, das zum Bond-Haus getauft wurde, brachte das internationale Team aber aus der Steiermark mit. Dafür hat James Bonds Dreh im Lesachtal auch etwas Bleibendes hinterlassen: Zwei just an den Drehtagen der Hauptdarsteller:innen Daniel Craig und Léa Seydoux geborene Kälber wurden nach den Stars benannt.

Auf den James-Bond-Dreh wird man in Obertilliach auch heute noch ab und zu angesprochen, aber es sei weniger geworden, erzählt Matthias Scherer. Dass Obertilliach wieder mehr auch bei Filmfans zum Gesprächsthema wird, könnte sich aber bald ändern, verrät er: „‚Cliffhanger 2‘ soll hier gedreht werden – mit demselben Filmteam vom Bond-Dreh. Denen hat es wohl bei uns gefallen.“ ×

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„Kennsch des?“

Die Dialekte in Tirol sind vielfältig und unterscheiden sich regional teilweise stark voneinander. Während manche Wörter kaum noch verwendet werden, gehören andere für viele

Tiroler:innen immer noch zum Alltag.

ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ

Ob das Frühstücksei hart oder weich gekocht besser schmeckt, ist Ansichtssache. Sprachlich geht’s ebenfalls um Nuancen: Im Oberland kommt nämlich ein „Goggali“ auf den Tisch, wäh rend man sich im Unterland ein „Goggei“ zubereitet. In Osttirol findet man im Eierbecher ein „Goggile“.

In einem „Sackl“ lässt sich tirolweit allerhand transportieren. So werden im ganzen Land –wenn auch in leicht abgeänderter Form –Tragetaschen im Allgemeinen bezeichnet. Spezifischer ist man im Unterland: Dort bekommt man mit einem „Scharmiezl“ die Variante aus Papier.

Ob Schnaps oder Bastelei – aus den Zapfen von Nadelbäumen kann man einiges herstellen. Von vielen Tiroler:innen werden sie „Tschurtschn“ genannt, im Oberland ist der Begriff „Tåtscha“ gängiger. Aber aufgepasst: In manchen Osttiroler Gegenden sind mit den ähnlich klingenden „Totscha“ Hauspatschen gemeint.

Generationen. Wasser. K raft.

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