BlickWechsel

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mitWohnen // Prof. Susanne Hofmann WS 12/13 team U6

Matthias Bรถgel Zofia Zuchowicz Maria Dembska Manuela Lehnhardt http://mw1-teamu6.blogspot.de/

Berlichingenstraร e19



Er lebt mit seiner Freundin und arbeitet zu Hause. Er wollte gerne seinen Arbeitsraum besser von dem Wohnraum trennen, dafür wünschte er sich ein Atelier, das er auch mit anderen teilen kann. Er nutzt sein Wohnzimmer sehr selten, sitzt öfter in Schlafzimmer oder Küche.

Arbeitsplatz

privat öffentlich

Blick aus der öffentlichen Zone

lick aus der privaten Zone

architekt



Wohnt zur Zeit alleine in einer kleinen Ein-Zimmer-Wohnung. Sie liest oft Bücher und studiert viel. Sie kocht nicht oft. In ihre Küche findet sie den Ausblick aus dem Fenster am wichtigsten, sie liebt die Leute zu beobachten.Sie träumt von einem Balkon und möchte gern Platz haben, um sich mit Freunden zu treffen.

studentin



Sie arbeitet als Leiterin eines Familienhauses und trifft sich regelmäßig mit Nachbarn und Freunden. Sie kocht mit ihnen und hat dafür einen großen Esszimmertisch. Sie braucht aber auch Zeit für sich selbst, um gemütlich zu lesen. Sie ist auch sehr kreativ und hätte gern ein Atelier.

alte dame



Eine Familie mit drei Kindern, einer 17 jährigen Tochter und zwei kleinen Söhnen. Die Tochter möchte eine gut geplante Wohnung haben, wo jeder einen Platz nur für sich haben kann. Sie wünscht sich eine bezahlbare Miete.

familie


Als Jenne aufwachte, schien die Sonne durch ihr Fenster. Sie streckte sich und drehte sich zu ihrem Wecker- Zeit zum Aufstehen. Im Geiste roch sie schon den Kaffe und schlaftrunken kämpfte sie sich über die Bücher, Klamotten und die Reste des gestrigen Essens, das sie auf dem Boden gegessen hatte und noch nicht entsorgt hatte. Die Sonne offenbarte das Chaos in ihrem Zimmer- na toll, sie musste daran denken, aufzuräumen. Sie zog den Vorhang zu ihrer Küche auf und setzte den Kaffe auf. Ihr Blick ging nach draußen in den Innenhof, wo sie die alte Dame, die im selben Stock wie sie wohnte, lesend auf der Bank sah. „Das Leben hätte ich gerne“, sagte sie halblaut, und ihr Blick schweifte über ihren überfüllten Schreibtisch mit den gefühlten 85 Fachbüchern darauf, die sie noch alle durchlesen musste. Sie seufzte, schüttete sich den duftenden Kaffee in ihre Tasse und schaltete den Laptop an. Shahab war schon lange wach, als er hörte, wie es im Treppenhaus rumpelte. Wahrscheinlich war die Studentin wieder dabei ihren Müll in den Innenhof zu bringen. Er hörte jede Einzelheit, obwohl der Fernseher lief. Das hatte er zur Perfektion ausgebildet: Geräusche zu identifizieren. Wann würde seine Nachbarin kommen, um sein Mittagessen vorzubereiten? Er sah auf die Uhr- 13:02 Uhr. Sie hatte sich schon um zwei Minuten verspätet. Er merkte, wie er nervös wurde. Sie kam normalerweise jedesmal pünkltich. Es würde ihn aus dem Tagesrythmus bringen, wenn sie nicht bald kam. Er rollte mit seinem Rollstuhl in die Küche, sah dort aus dem bodentiefen Fenster in den Innenhof, wo die Studentin dabei war ihre Mülltüten in die Tonnen auszulehren- von Mülltrennung hatte die wohl noch nichts gehört, dann wieder zurück ins Wohnzimmer. 13:05- es klingelte. Helene came into the room, carrying packets with the previously prepared food. She could tell her neighbour was impatient, he didn’t like any, not even the slightest, changes in his schedule. She warmed the food as quickly, as the oven let her and asked Shahab about his day. As usual, he


complained a bit about the student, somehow, he couldn’t warm up to her. In spite of that, Helene knew he had a good heart – maybe just tired of fighting the disease. - Maybe you’d like to go out, sit in the sun a little bit? It might cheer you up? - No, thanks... The afternoon shows are about to start. They were quiet for a moment, while he finished eating and she cleaned everything up. Later, at her apartment, Helene sat at her desk and looked carefully at the sketch she draw last night. She meant to make a painting out of it, or maybe just a collage... It was an image of the architect living in the building at work. Through the big windows of his workshop she saw him working on a big wooden model – it was just an everyday scene, but she always found the everyday life most interesting. Olaf looked through his workshop‘s window and saw his neibourgh looking at him. She smiled and he thought it is the high time to do a lunch break. He started to prepare coffee. He had to clean a little bit up before his clients come to his office to talk about a recent project. There were a lot of dust for the wooden modells he was lately preparing and also Jenne’s bike that he was fixing for her. He thought how nice it is to have a workplace that is also useful for other inhabitants of the house. He should ask Helene to pick up her picture for which he built wooden frames. But she needs to have a rest now. He knew how important it was for her to have some time alone. Olaf finshed preparing his lunch, closed the door for the workshop and entered his own apartment that was joined with his workspace. He sat on a couch in the livingroom. Here he had his private space, not connected with his architectural work. The view from the window show the Spree bay. He turned on tv and watched the news. Then he smoked a cigarette on the balkony, looking at the man sitting in the wheelchair in the inner yard. This is the only neighbour with which he didn’t have much contact. But Shahab was not keen on opening to others. Olaf finished cigarette and started cleaning.

wohnszenario



In unserer Wohngeschichte wird auffällig, dass jede Person in irgendeiner Form in Beziehung zu den anderen steht. Besonders deutlich wird dies im Bezug auf die Blick-Beziehungen, weshalb wir dies zu unserem Prinzip gemacht haben und ein Wohnmöbel entwickelt haben, das durch Transparenz, Leichtigkeit und Klarheit diese Blickwechsel ermöglicht. BlickWechsel- das steht außerdem für Kommunikation und Gemeinschaft, das zu fördern unser Möbel auf jeden Fall leisten sollte, dabei sollen aber auch die einzelnen Bedürfnisse der Bewohner nicht außer Acht gelassen werden. Deshalb besteht das Möbel aus verschiedenen Einzelmodulen, die nach belieben zusammengestellt, verschoben und genutzt werden können. Die Funktionen der Module sind allerdings nicht eindeutig festgelegt, und in der Benutzung varrierbar, was gewährleistet, dass das Möbel sich mit den Bewohnern wandelt.

wohnmöbel


lagepl채ne


fotopanel



atmosph채rische collagen


Schnitte Variante 2

2 etnairaV ettinhcS

Schnitte Variante 1

Schnitte Variante 2

1 etnairaV ettin


Um der Aufgabe des günstigen Wohnens gerecht zu werden, haben wir mit Industriematerialien verschiedene Industriebauweisen ausgetestet und uns schließlich für das Stahlgerüst entschieden, das uns als Grundlage dient und innerhalb dessen sich die Raumabgrenzung auch beliebig verändern und auf einen Wechsel der Nutzergruppen reagieren kann.

industrielle materialien



inserat Ein Grundstück in Westmoabit. Gekennzeichnet durch Gegensätze- Schnittstellen. Hell-Dunkel. Harte Kanten- da, wo die Gebäude aufeinander und auf den Boden treffen. Verschiedenste Pflasterungen, die harte Furchen in den Boden schneiden, Risse in der grob verputzten Brandwand, Unterschiede in den Verputzarten. Wohngebiet neben Industriegebiet. Mietskasernen, die menschenunfreunlich scheinen neben einem gemütlichen Park. Unser Wohnkonzept ist das Bindeglied in dieser Schnittstelle, denn es greift Vorhandenes auf, löst es auf und verwandelt es in etwas anderes. Ein Stahltragwerk dient uns als Grundlage, eine Art Regal, in das wir verschiedene Funktionen, Flächen, Treppen, Podeste und Wohnungen einhängen und somit eine Möglichkeitenvielfalt und einen permanenten „Blick-Wechsel“ gewährleistet. Die Wohnungen sind dabei in dem fünfetagigen Gebäude im hinteren Teil, eng an der Mietskaserne angeordnet und bilden den privaten Bereich, der nahtlos in den Halböffentlichen übergeht- Wohnraum den man öffnen und teilen kann, wo jeder seine Fähigkeiten und Künste den Anderen präsentieren und zur Verfügung stellen kann. Dabei sind diese öffentlichen Räume so angeordnet, dass sie ineinander übergehen, sich ergänzen und zueinander öffnen, sich quasi als Ganzes durch die Wohnstruktur winden. Diese öffentlichen Orte des Zusammenlebens lösen das Gebäude zum Park hin scheinbar vollständig auf. Das ist die deutlichste Form von Transparenz, Offenheit und Gemeinschaft, der den sich ändernden Blick in alle Richtungen ermöglicht- ebenenübergreifend, grundstücksübergreifend Die Freifläche unter dem Gebäude tritt in Beziehung zum Park, ein geschützter Platz zugänglich für alle, der vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bietet. Jeder kann diesen Ort erobern und für sich gestalten. „Blickwechsel“ schafft die Verbindung zwischen dem Leben in der Hausgemeinschaft und dem Kollektivgefühl im Kiez.

wohnkonzept



wohnmodule



Verschiedene Versuche, das Stahlgerüst als eine Art Regal zu sehen, in welches Funktionen, Räume, Plattformen, Treppen etc. “hineingehängt” werden.

materialität


erschließung

Die Haupterschließung geschieht über einen Aufzug, der direkt in jede der Wohnungen führt. Die Erschließung über Treppen erfolgt in jedem Stockwerk über einen der Gemeinschaftsräume, inszeniert so den Aufstieg und schafft eine fließende Verbindung der gemeinschaftlichen Erlebnisräume, die sich in einer schraubenartigen Bewegung durch alle Geschosse winden.


82 m2

105 m2

45 m2

52 m2

raumprogramm



blickwechsel



Shabab schließt die Räumlichkeiten im Erdgeschoss des neuen Wohnhauses in der Berlichingerstraße 19 auf und tritt in den großen Raum, der nach vorne zum Park hin voll verglast ist. Wunderbar- die letzten Mieter, die hier gestern Nacht Geburtstag gefeiert haben, haben alles ordentlich hinterlassen. Er checkt kurz, ob alle Gläser in der Bar vollständig, und die Geräte nicht beschädigt sind. Durch die großzügigen Glasfenster sieht er, wie sich ein paar Mütter mit ihren Kindern auf den Bänken unter dem Gebäude niedergelassen haben. Die Kinder toben im Park und spielen unter der Beaufsichtigung der Frauen. Der freie Platz unter dem Haus wird gut von den MoabitBewohnern aufgenommen, genauso wie der vermietbare Raum, den Shahab gerade wieder abschließt. Er ist froh für dieses neue Haus als Hausmeister eine Anstellung gefunden zu haben...

EG // treffpunkt Moabit



...Es ist 9 Uhr morgens. Olaf, der Architekt stellt gerade sein Projekt dem Bauherrn vor. Als der Auftraggeber gegangen ist schließt er die große Glastür zu seinem Büro und geht durch das Atelier in Richtung Wohnbereich. Im Atelier stehen noch die Staffeleien von den Kindern der Familie, zwei Stockwerke über ihm, die Helene, die ältere Dame ein Stockwerk über ihm zusammen mit ihnen gemalt hat. Olaf lächelt und freut sich, dass seine Idee von einem gemeinschaftlichen Atelier, einer Art Kreativwerkstatt wie er sagt, so gut angekommen ist. Er teilt seine Arbeit gerne mit Anderen. Da fällt ihm ein, dass er das Fahhrad von Jenne, aus dem 4. OG noch reparieren wollte. Der private Bereich ist ihm nicht wichtig und dementsprechend fällt dieser aus. Ein Wohnzimmer hat Olaf nicht, da er nur zum Essen und Schlafen in seiner Wohnung ist. Dafür legt er umso mehr Wert auf ein großes Schlafzimmer, um den Feierabend zusammen mit seiner Freundin zu genießen. Die freistehende Badewanne und das offene Bad lassen ihn den Alltag für einen Moment vergessen...

1. OG // architekt / atelier



...Mit vollen Armen fischt Helene nach dem Knopf um den Aufzug zu rufen. Da öffnet sich die Tür. Was würde sie bloß ohne diesen Aufzug machen. Als sie hereintritt stellt sie die Sachen erst einmal in ihrer großen Küche ab. Dort fühlt sie sich wohl und kocht gerne für die Hausgemeinschaft. Aber zuerst holt sie ihre Hausschuhe aus dem Schlafzimmer. Die Leinwände kann sie auch später noch ins Atelier bringen. Erst einmal stellt Helene ihren Teekessel auf um einen leckeren Pfefferminztee zu kochen. Die Minze hatte sie am Vorabend im Hausgarten gepflückt. Mit dem Teepott und einem guten Buch legt sie sich in ihre Hängematte und genießt den Sonnenschein. Sie ist gern unter Menschen, braucht aber auch ihren gemütlichen Rückzugsort. Olaf ist um diese Uhrzeit noch in seine Arbeit vertieft, sie will ihn nicht stören, so können die Leinwände noch etwas in der Küche stehen bleiben...

2. OG // alte dame / gemeinschaftsdinner



...Arzu blickt aus dem Fenster und sieht Helene mit ihren Einkäufen zurückkehren. Sie hat den Vormittag frei und nutzt dies um ihre Mutter im Haushalt zu unterstützen. Bei drei Kindern kommt da eine Menge Arbeit zusammen. Ihr eigenes Zimmer hält sie immer sauber. Aber ihre kleinen Geschwister, die genau neben ihr das Spielzimmer und ihr Schlafzimmer haben, achten nicht auf die Ordnung. Natürlich muss sie auch auf dem Kinderzimmer nachsehen, da vor allem ihre beiden kleinen Brüder das Podest gerne zur Festung ausbauen. Beim Blick nach oben durch das große Glasdach entfährt ihr ein Seufzer – wie gerne wär sie doch heute Morgen mal wieder shoppen gegangen. Naja die Zeit für eine kurze Handy Pause nimmt sie sich jetzt einfach. In der Wohnküche, wo sich normalerweise der ganze Familienalltag abspielt, sieht sie schon wie ihr Handy blinkt. Just in diesem Moment schiebt Arzus Mutter die Schiebetür zum kleinen Wohnzimmer- dem Rückzugsort der Eltern, die hier ab- und zu ein bisschen Ruhe genießen- zurück, tritt in die Küche und fragt Arzu ob sie vielleicht noch ein paar Besorgungen machen könnte. Arzu nimmt den Einkaufszettel und verlässt das Haus...

3. OG // familie / garten / spielplatz



...Als Jenne die Augen öffnet fällt das Licht durch die großen Fenster direkt auf ihr Bett. Wie jeden Morgen macht sie sich einen Kaffee und geht auf ihren Balkon. Von hier aus kann sie das rege Treiben auf der Straße betrachten und raucht ihre traditionelle Morgenzigarette. Der Blick auf die Uhr durchbricht die Ruhe- die Uni ruft. Nach dem kurzen Besuch im Bad, sammelt sie noch schnell ein paar Bierflaschen weg, die gestern bei dem Kinoabend mit ihren Freunden auf dem Gemeinschaftsbereich, zu dem sie ihr Wohnzimmer öffnen kann, liegen geblieben sind. Jetzt aber los. Da der Aufzug sowieso nie schnell da ist, wenn man ihn gerade braucht, entschließt sich Jenne durch das Haus zu gehen. So kann sie auch noch einmal sehen wie es den anderen Hausbewohnern so geht. Auf dem Weg trifft sie auf Arzu, Sie winkt ihr kurz zu aber muss dann auch schon weiter.

4. OG // studentin / chilloutraum mit freilichtkino



schnitt


Blick in den Gemeinschaftsgarten


modelfotos



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