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Handballzirkus Es ist zwar nicht offiziell, doch so gut wie fix ... Handballzirkus Es ist zwar nicht offiziell, doch so gut wie fix: Zoltan Cordas aus Krems wird in der nächsten Saison bei Linde Linz spielen. "Er hat mit unserem Sponsor einen Vertrag bis Sommer 1994", tut die Kremser Handball-Funktionärin Brunhilde Toska die Sache als Gerücht ab. Und außerdem: "Zu diesem Zeitpunkt reden wir mit gar niemanden über Spielertransfers." Tatsache: Cordas, der aus der Nähe von Belgrad stammt und jetzt die dritte Saison bei Krems spielt, bot sich dem Vizemeister selbst an. Am Montag war er in Linz, um zu verhandeln. Da die Linzer den Ägypter Ahmed Belal behalten wollen, soll Cordas zum Österreicher gemacht werden. Wenn's nicht klappt, kann Trainer Paul Tiedemann mit den beiden Legionären variieren. Der 30jährige Cordas ist jedenfalls der Mann, den die Linzer dringend brauchen. Ein wurfgewaltiger Linkshänder, der die Schwäche auf der rechten Aufbauposition kompensiert. Er würde sich mit Marius Caras am Flügel sehr gut ergänzen. OÖN Textarchiv 26.03.1993


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LINZ. Ewald Humenberger gibt's offen zu. Der Tormann von Linde Linz hat ... LINZ. Ewald Humenberger gibt's offen zu. Der Tormann von Linde Linz hat vor dem Handball-Europacupspiel am Samstag, 18 Uhr, in der SHS Kleinmünchen ein mulmiges Gefühl. Vom Gegner kennt er nur den Namen. Besiktas Istanbul. Die Türken unternahmen alles, um keine Details über ihre Mannschaft nach Linz durchdringen zu lassen. Schnelligkeit und Technik. Das zeichnet türkische Klubs im allgemeinen aus. Dieses Wissen allein ist dem Linzer Trainer Paul Tiedemann ein bißchen zu wenig. "Wir konnten nicht einmal herausfinden, welche Legionäre Besiktas hat", sagte der Deutsche. Die Linzer schrieben den türkischen Verband und den Klub selbst an. Keine Antworten. Es war nicht einmal zu erfahren, wann Besiktas Istanbul in der Meisterschaft spielt. "Deshalb konnten wir unseren Gegner nicht beobachten", ärgerte sich Obmann Gerald Seitlinger. So etwas sei im Handball nicht üblich. Tiedemann bleibt nur eines: Schauen, wie Istanbul das Spiel anlegt und dann reagieren. Tiedemann: "Wir brauchen sechs, sieben Tore Vorsprung, um beruhigt zum Rückspiel fliegen zu können." Legionär in der Reserve Mit Zoltan Cordas und Ahmed Belal werden am Samstag beide Legionäre einlaufen. Beim gestrigen Meisterschaftsauftakt gegen Graz gab Tiedemann Cordas den Vorzug (bei Redaktionsschluß dieser Ausgabe noch im Gange). Belal spielte in der Reserve. Das allein zeigt die "Probleme", die Tiedemann derzeit zu bewältigen hat. Christian Hörl, im Vorjahr noch Stammspieler, saß gestern gegen Graz nicht einmal auf der Bank. Tiedemann: "Der Kampf ums Leiberl stachelt die Spieler an. Wichtig ist, daß es keinen Neid gibt. Aber wir sind auf dem besten Weg, eine richtige Mannschaft zu werden." Der Schlüssel zum Meistertitel heißt Kameradschaft. Dann ist auch Westwien zu biegen, das im ersten Spiel St. Pölten auswärts mit 19:13 (13:5) besiegte.

OÖN Textarchiv 23.09.1993


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Handballzirkus Das Problem von Paul Tiedemann, Handball-Trainer ... Handballzirkus Das Problem von Paul Tiedemann, Handball-Trainer von Askö Linde Linz, hätten wohl viele seiner Kollegen gern. 16 Spieler umfaßt sein derzeitiger Kader, nur zwölf dürfen pro Staatsliga-Match genannt werden. Tiedemann muß wählen. Ahmed Belal, ägyptischer Teamspieler, und Christian Hörl, 115facher österreichischer Internationaler, erzielten ihre Tore gegen AS Graz in der U 21, in der ja drei ältere Spieler aufgestellt werden dürfen. 28:22 gewann der Linzer "Nachwuchs". Belal wurde aus der Ersten verbannt, weil nur ein Legionär eingesetzt werden darf. Und der hieß beim 18:14(8:8)-Erfolg über die Grazer zum StaatsligaAuftakt Zoltan Cordas. Belal wird am Samstag, 18 Uhr, im EuropacupHeimspiel gegen Besiktas Istanbul wieder dabeisein. Anders Christian Hörl. "Ich rechne nicht mit einem Einsatz", gibt er zu. Mit Marius Caras und Neuerwerbung Harald Beilschmied hat Hörl auf der rechten Seite starke Konkurrenz. "Ich muß halt in der U 21 zeigen, wo ich hingehöre", zählt sich der 31jährige noch lange nicht zum alten Eisen. Der Kampf ums Leiberl kann Tiedemann nur recht sein. Er stachelt an. Die Spieler, die um den Platz in der Ersten rangeln. Und die, die nicht hinausfliegen wollen. Was beim Sieg über die Grazer auffiel: Gibus (5 Tore), Cordas und Köllerer (je 4) trafen aus der Distanz nach Belieben. Nähe zum Tormann schien den Linzern allerdings unangenehm zu sein. So vergaben sie gleich sechs Siebenmeter. Grund genug für Tiedemann, tags darauf ein Wurftraining anzusetzen. Der Trainer weiß zwar nicht um die Stärken von Europacupgegner Besiktas Istanbul. Aber Abschlußschwächen wie gegen Graz werden sich die Linzer am Samstag nicht erlauben können.

OÖN Textarchiv 24.09.1993


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LINZ (OÖN-hupo). Neu im oberösterreichischen Handball: Wer Na ... LINZ (OÖN-hupo). Neu im oberösterreichischen Handball: Wer Nasenbluten bekommt oder aus einer Wunde blutet, muß vom Schiedsrichter sofort in die Kabine geschickt werden und darf erst nach einer ärztlichen Versorgung weiterspielen. Der Verband will mit dieser Vorsichtsmaßnahme der AidsGefahr vorbeugen. Bisher wurden die österreichischen Referees nur in der Staatsliga zu einem derart strengen Durchgreifen angehalten. Gleichzeitig wurden die Vereine auch vor strengen Dopingkontrollen der Landessportorganisation gewarnt. Untertitel: Verband warnt alle Vereine: Die Dopingfahnder kommen Es können jederzeit Dopingfahnder bei Staatsligavereinen auftauchen. Verbandspräsident Winfried Fröschl: "Ich habe die Warnung weitergegeben, damit sich niemand über böse Überraschungen beklagen kann." Die Situation im heimischen Handballsport: Staatsliga A: Alles erwartet den Meisterschafts- und Cupsieg von Linde Linz. Fröschl: "Nach der Weltklasseleistung gegen Besiktas Istanbul ein berechtigter Optimismus." Eine der Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison sei allerdings die rasche Einbürgerung von Zoltan Cordas. Sein Staatsbürgerschaftsantrag wird noch in dieser Woche von der Landesregierung an das Ministerium weitergeleitet. Staatsliga B: Nach dem Abstieg von Lambach stellt Oberösterreich mit Union Edelweiß nur noch einen Vertreter. Die Linzer haben sich verstärkt und sollten vorne mitmischen. Landesliga: Für Askö-Neue-Heimat-Trainer Franz Berger ist das Ziel trotz der Abgänge von Humer und Wiesleitner (Eferding) der Titel. Auch Lambach und Askö Urfahr haben Chancen. In der 1. Runde kommt es morgen (18.15, Harbachschule) zum Schlager Askö Urfahr - Neue Heimat. Freitag, 20: Eferding - Askö Linz-Mitte, Sonntag, 11: Hypo Vöcklabruck - Waldegg Obb., Sonntag, 10.30: VB Lambach - Edelweiß Ib. 1. Klasse: Nach der Heimkehr von Panhofer aus Lambach erwarten viele einen Durchmarsch von Union Urfahr. Auch Pastl Traun und Linde II haben Chancen.


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Neu ist eine Nachwuchsaktion, die Verband, Landschulrat und die Fa. Linde in Volksschulen organisieren. Man will Kinder durch spielerisches Kennenlernen der Ballschule ohne starre Regeln auf den Handballsport aufmerksam machen, Talente finden und in großen Städten, in denen es zwar Hallen, aber keine Vereine gibt, "die weißen Flecken auslöschen". Fröschl: "Neue Klubs werden im ersten Jahr mit Geld unterstützt." Bemerkenswert: Albert Dorninger pfeift mit 77 Jahren noch immer bei Nachwuchsspielen. 31 Referees leiten pro Saison 800 Spiele. Schiedsrichterobmann Othmar Steininger: "Die Qualität stimmt im Gegensatz zur Quantität."

OÖN Textarchiv 28.09.1993


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Handballzirkus Seine ungarischen Wurzeln kann er nicht verleugn ... Handballzirkus Seine ungarischen Wurzeln kann er nicht verleugnen. Auch wenn Zoltan Cordas in der jugoslawischen Vojvodina geboren wurde. Leichte Fehler seiner Mitstreiter lassen ihn ebenso wie von der Tarantel gestochen von der Spielerbank hochfahren wie fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen. Nur auf dem Parkett verliert Cordas nie die Kontrolle. Nicht über sich selbst und auch nicht über das Spiel der Linzer Handballer. Im Sommer eisten ihn die Linzer von Krems los, seitdem mauserte sich der bald 31jährige immer mehr zum Regisseur in der Mannschaft von Trainer Paul Tiedemann. Wenn die Linzer heute im Europacup bei Besiktas Istanbul ein 24:9 aus dem Hinspiel verteidigen, werden 3000 fanatische Anhänger erwartet, die gegen die Österreicher schreien. Auch da setzt Tiedemann auf die Ruhe und Übersicht seines Noch-Legionärs. Schon bald soll Cordas Österreicher sein. Das Einbürgerungsverfahren ist längst im Gang. Denn nicht nur Tiedemann setzt auf die Qualitäten des wohl besten rechten Aufbauläufers im heimischen Handball, auch Teamchef Roland Marouschek. Deshalb dürfte Cordas spätestens in zwei Wochen seine neue Staatsbürgerschaft haben. Wenn Österreich in der EM-Qualifikation auswärts gegen die Türkei spielt, soll der Linkshänder schon mit von der Partie sein. Für Linz ist die Einbürgerung ein großer Schritt Richtung Meistertitel. Der Legionärsplatz ist dann frei für den Ägypter Ahmed Belal. -arno

OÖN Textarchiv 02.10.1993


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LINZ (OÖN-arno). "Damit sind wir bereits im Viertelfinale", freute ... LINZ (OÖN-arno). "Damit sind wir bereits im Viertelfinale", freute sich Trainer Paul Tiedemann nach der gestrigen Auslosung des Handball-Europacups in Wien. Der Gegner von Linde Linz im EHF- Bewerb: AEL Limassol. Gegen die Zyprioten wollen die Linzer auf den Heimvorteil verzichten und beide Spiele auswärts austragen. Untertitel: Im Handball-Europacup gegen Limassol Noch nie zuvor hatte eine zypriotische Handball-Mannschaft die zweite Runde eines europäischen Cupbewerbes erreicht. Limassol kam nur weiter, weil der Vertreter aus Estland seine Nennung zurückgezogen hatte. Zyperns Meister Nikosia schied gegen Veszprem in der 1. Runde mit einem Gesamtscore von 35:70 aus. Kein Wunder, daß die Linzer schon vor dem ersten Spiel den Aufstieg feiern. Kapitän Ewald Humenberger: "Zypern ist ein schönes Land, dort war ich schon auf Urlaub." Doch was Handball betrifft, hat die Mittelmeerinsel einigen Nachholbedarf. "Ein Traumlos", jubelte auch Heinz Tomani, der es zuerst gar nicht glauben konnte. "Diesen Gegner hatten wir uns alle gewünscht." Die Kehrseite: Der Europacup-Ausflug wird eine teure Angelegenheit. Obmann Franz Binder will sich den Heimvorteil abkaufen lassen: "Wir spielen zweimal in Limassol, wenn die Zyprioten für die Kosten unseres längeren Aufenthalts aufkommen." Termin für die 1. Partie wäre der 30. Oktober. Im Meistercup trifft Westwien mit seinem kroatischen Trainer Vinko Kandija auf Medvescak Agram. Damen-Champion Hypo Niederösterreich zog Skopje (Mazedonien). Die weiteren Paarungen: Lena (Norwegen) - Landhaus Wien (Cupsieger), Südstadt - Aarhus (Dänemark/City-Cup). Heute empfangen die Linzer in der Staatsliga St. Pölten (18.30, SHS Kleinmünchen). Als Legionär wird Zoltan Cordas einlaufen, Ahmed Belal spielt in der U 21. An Arvi Bela, den neuen Tormann der Niederösterreicher, haben die Linzer angenehme Erinnerungen. Vor zwei Jahren spielte der Ungar noch bei Rishon le Zion und flog mit dem israelischen Cupsieger gegen Linz aus dem Europacup. OÖN Textarchiv 06.10.1993


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LINZ (OÖN-arno). "Was soll das? Da wird eigensinnig gespielt, jede ... LINZ (OÖN-arno). "Was soll das? Da wird eigensinnig gespielt, jeder will der Torschützenkönig sein." Zoltan Cordas, Legionär von Linde Linz, stand an der Outlinie und schüttelte den Kopf - trotz des 29:21(16:11)-Sieges über St. Pölten in der Handball-Staatsliga A. Auch Trainer Paul Tiedemann ließ sich vom deutlichen Ergebnis nicht täuschen: "Da waren zu viele Einzelaktionen. Wenn einer für den anderen spielte, hätte es die Mannschaft leichter haben können." Untertitel: Handball: Was Tiedemann am 29:21 über St. Pölten störte "Du gehst in ein Match und weißt, die haben keine Chance", sagte Flügel Marius Caras. "Wo sollst da die Motivation hernehmen?" Dementsprechend sah das Spiel der Linzer aus. Schöne Kombinationen waren Mangelware, zumeist versuchte man es auf eigene Faust und scheiterte zu oft am ungarischen Goalie Bela Arvei. Daß er früher bei Rishon le Zion im Tor stand, war übrigens nicht zu übersehen. Sein Leibchen mit der Nummer 1, das sich der Ungar aus Israel mitgenommen hat, zierten hebräische Schriftzeichen. Wie's geht, zeigte Andreas Ascherbauer, als der Linksaußen allein auf Arvei zulief und auf Willi Hartl abspielte. Der 32jährige hatte die bessere Wurfposition und Arvei keine Chance. Schon morgen, 18 Uhr, haben die Linzer in der SHS Kleinmünchen Gelegenheit, ihre Sache besser zu machen. Gegen Stockerau ist die Ausgangsposition ähnlich, wie sie es vor der Partie gegen St. Pölten war. "Vielleicht sollten wir wie im Eishockey eine Liste einführen, bei der die Assists zählen", lachte Trainer Tiedemann. "Wer die Tore schießt, ist egal." Dem Spiel seiner Mannschaft könnte es nicht schaden.


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Askö Linde Linz - Union St. Pölten 29:21 (16:11); für Linz: Gibus 7, Beilschmied 6, Hartl 5, Tomani 4, Cordas 3, Caras 2, Nimmervoll, Ascherbauer (Kleinmünchen, 500). Herren-Staatsliga A 1. Bruck 3 93 60 6 2. Linde Linz 3 65 53 5 3. Westwien 3 61 50 5 4. Bärnbach 3 67 58 4 5. Krems 3 68 65 4 6. Margareten 3 61 67 4 7. Stockerau 3 65 77 2 8. Graz 3 54 67 0 9. St. Pölten 3 52 69 0 10. Kärnten 3 57 77 0 Köflach/Bärnbach - Kärnten 29:22 (16:11), UHC Stockerau - Westwien 19:24 (9:14), Linde Linz - St. Pölten 29:21 (16:11), Margareten - Bruck 17:30 (11:15), Krems - Graz 25:18 (10:7).

OÖN Textarchiv 08.10.1993


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LINZ. Stockerau konnte einem leid tun: Die Handballer von Linde Linz zo ... LINZ. Stockerau konnte einem leid tun: Die Handballer von Linde Linz zogen in der Staatsliga A gegen die Niederösterreicher ein Lehrspiel auf, standen in der Abwehr ausgezeichnet, und diesmal klappte auch die Chancenauswertung. 30:13 (15:6) hieß es nach 60 Minuten, in denen die Linzer auch mit Trickeinlagen für die Zuschauer nicht geizten. Was auffiel: Es gab keine einzige Zeitstrafe, und gegen die zwei Referees machte kein Spieler den Mund auf. Es pfiffen nämlich zwei Damen aus Wien, Österreichs einziges weibliches Staatsliga-Duo. Sie hatten alles fest im Griff, "aber wir haben es ihnen auch nicht schwergemacht", lächelte Trainer Paul Tiedemann. Heute rücken Ewald Humenberger, Harald Beilschmied, Zoltan Cordas und Marius Caras ins Teamtrainingslager nach St. Pölten ein, am Sonntag spielen sie mit Österreich gegen die Türkei. Caras ließ sich für diese Partie zu einem Comeback überreden.

OÖN Textarchiv 11.10.1993


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ST. PÖLTEN. Andreas Ditterts Situation ist verzwickt. Er ist Ö ...

ST. PÖLTEN. Andreas Ditterts Situation ist verzwickt. Er ist Österreicher, will aber die deutsche Staatsbürgerschaft, um dann wieder Österreicher zu werden. Und das alles, um seinen Beruf ausüben zu können. Denn HandballProfi ist der Wiener zur Zeit nur auf dem Papier. Untertitel: Handball: Österreichs Team ohne Cordas gegen die Türkei Im Frühjahr war der Sensationstransfer perfekt. Andreas Dittert wechselte von Westwien zu Düsseldorf, wo er einen Dreijahresvertrag unterschrieb. Die einfache Rechnung des Bundesligisten: Da Dittert eine deutsche Mutter hat, würde der Wiener die Doppelstaatsbürgerschaft schon bekommen und dann als Deutscher spielen können - und damit keinem Legionär den Platz wegnehmen. Doch es kam anders. Dittert wurde die deutsche Staatsbürgerschaft verwehrt. Plötzlich war der 25jährige das fünfte Rad am


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Wagen. Der Wiener erhält zwar pünktlich seine Gage, doch spielen kann er nicht. Deshalb versucht er es nun andersherum. Er will Deutscher werden und dann in Österreich um die Doppelstaatsbürgerschaft ansuchen. Hoffentlich verrechnet sich da der 150fache Teamspieler nicht zum zweiten Mal. Eines ist jedenfalls sicher: Am Sonntag wird Dittert in der EMQualifikation in Ankara gegen die Türkei und für Österreich spielen. Zur Zeit trainiert der Teamkader in St. Pölten. Mit dem Linzer Flügel Marius Caras und Westwien-Tormann Werner Möstl, die sich zum Rücktritt vom Rücktritt überreden ließen. "Daß Caras dabei ist, zählt jetzt doppelt", ist Teamchef Roland Marouschek erleichtert. Nicht nur, weil er beim 30:12-Sieg des Teams in einem Testspiel gegen St. Pölten mit sieben Toren erfolgreichster Werfer war. Eigentlich hatte Marouschek den Jugoslawen Zoltan Cordas in Ankara auf der rechten Seite vorgesehen. Doch dessen Einbürgerung wurde am Dienstag im Ministerrat nicht behandelt. Das heißt, Cordas feiert sein Debüt frühestens am 23. Oktober in St. Veit gegen Belgien.

OÖN Textarchiv 14.10.1993


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Seit gestern ist es eine vom Ministerrat beschlossene Sache: Zoltan Cor ... Seit gestern ist es eine vom Ministerrat beschlossene Sache: Zoltan Cordas (links) ist Österreicher. Der in der Vojvodina geborene Handballer von Linde Linz wird schon am Freitag in St. Veit an der Glan für Österreichs Nationalteam gegen Belgien spielen. Beim 18:18 gegen die Türkei hatte Cordas ja noch gefehlt. Sein Staatsliga-Debüt wird der 31jährige Aufbauläufer am Nationalfeiertag ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Krems geben. Cordas wurde übrigens wie vier andere oö. Spitzensportler vergangene Woche von der Landessport- organisation einem Dopingtest unterzogen, der zur Zeit ausgewertet wird. Fünf weitere Sportler werden noch in diesem Jahr zur Kontrolle gebeten. Das Los bestimmt.

OÖN Textarchiv 20.10.1993


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LINZ. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Krems feiert Zoltan Cordas morg ... LINZ. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Krems feiert Zoltan Cordas morgen sein Debüt als Österreicher in der Handball-Staatsliga A. Erstmals können in der Meisterschaft bei Linde Linz der Ägypter Ahmed Belal und der eingebürgerte Jugoslawe einlaufen. Zum 18:15(8:5)-Sieg des österreichischen Nationalteams gegen Belgien in St. Veit steuerte Cordas einen Treffer bei. Für die Österreicher war es trotz einer mäßigen Leistung der erste Sieg in der EM- Qualifikation nach dem 17:19 gegen Schweden und dem 18:18 in der Türkei. In der Staatsliga B gab's für Edelweiß den zweiten Saisonsieg. In Eggenburg gewannen die Linzer 25:23 (10:7). Bede (10) und Hammer (4) waren die besten Werfer.

OÖN Textarchiv 25.10.1993


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LINZ (OÖN-arno). Beim 24:21-Sieg in Krems waren "die Zwei" von Lin ... LINZ (OÖN-arno). Beim 24:21-Sieg in Krems waren "die Zwei" von Linde Linz zum erstenmal in der Meisterschaft ein Duo: der eben eingebürgerte Zoltan Cordas und der Ägypter Ahmed Belal. Am Samstag, 18 Uhr, geben sie in der SHS Kleinmünchen gegen Margareten ihr Heimdebüt. "Die Wiener zu unterschätzen, wäre ein großer Fehler", weiß Trainer Paul Tiedemann aus eigener Erfahrung. Untertitel: Handball: Tiedemann-Kritik an Teamführung Zur Erinnerung: In der Endphase der letzten Meisterschaft schlug Margareten sowohl Linde Linz als auch Bruck. Am Mittwoch führten die Margaretner gegen Westwien mit 16:12, ehe der Meister die Partie noch umdrehen konnte und 25:22 gewann. Rund um den finnischen, glatzköpfigen Spielmacher AriPekka Tuomi baute Trainer Reinhard Blumberger eine kompakte, kampfkräftige Mannschaft auf. Die Linzer sind also gewarnt. Auch wenn Tiedemann in der Partie eine gute Möglichkeit sieht, "nach der langen Spielpause wieder zueinander zu finden". Schließlich trainierten die vier Linzer Teamspieler Ewald Humenberger, Marius Caras, Harald Beilschmied und Zoltan Cordas einige Zeit von der Mannschaft getrennt. "Nach dem 18:18 gegen die Türkei und dem 18:15 gegen Belgien kamen sie nicht gerade zufrieden zurück", sagte Tiedemann, der mit Kritik an der Teamführung nicht spart. Tiedemann: "In einer Aussprache vor den Länderspielen sagten die A-LigaTrainer offen ihre Meinungen. Ich fand es nicht gut, daß am rechten Aufbau und am Kreis Spieler eingesetzt werden, die bei ihren Vereinen diese Positionen nicht gewohnt sind. Gegen die Türkei und gegen Belgien passierte wieder dasselbe. Beilschmied durfte nicht einmal gegen die Belgier spielen." Vor dem Ländermatch gegen Schweden Mitte November wird es die nächste Aussprache geben. "Wenn nicht an einen Einsatz von Beilschmied gedacht ist, werde ich empfehlen, ihn gleich zu Hause zu lassen", sagte der LindeTrainer. Dann kann der St. Pöltner wenigstens die Meisterschaftsvorbereitung bei Linz mitmachen. Es käme nicht ungelegen. Denn gleich nach dem Schweden-Spiel trifft Linz in der Staatsliga auf den Titelkonkurrenten Bruck.

OÖN Textarchiv 29.10.1993


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LINZ. "Das ist Handball, wie ich ihn sehen möchte", sagte Trainer ... LINZ. "Das ist Handball, wie ich ihn sehen möchte", sagte Trainer Paul Tiedemann und gratulierte jedem seiner Spieler einzeln. 60 Minuten ging Linde Linz ein enorm hohes Tempo, Margareten konnte in diesem Staatsligaspiel nie dagegenhalten. Mit dem 35:18 (19:6) waren die Wiener sogar noch gut bedient, denn nicht jedes Kunststückchen der Linzer fand sein Ende im Tor des Gegners. Untertitel: Linz beim 35:18 gegen Margareten mit Tempo-Handball über 60 Minuten Eigentlich war diese Partie schon nach zwölf Minuten gelaufen. Da hatten sich die Linzer von 1:1 auf 10:1 abgesetzt und dachten trotz des bequemen Vorsprungs keine Sekunde daran, sich ein bißchen Ruhe zu gönnen. Die Angriffe der Wiener, dirigiert vom kleinen, glatzköpfigen Finnen Ari Pekka Tuomi, verpufften immer wieder in der gut stehenden Verteidigung. Und ehe sich die Margaretner formieren konnten, zappelte der Ball nach dem Gegenstoß der Linzer schon wieder im eigenen Netz. Da düpierte Belal den Wiener Tormann und schupfte das Leder in VolleyballManier hinter die Linie, und auch Spezialitäten a la Ascherbauer durften nicht fehlen. Wenn er dem Ball mit seinen Trickwürfen Eigenleben verlieh, konnte der Goalie meist selbst nur noch staunend nachschauen. Nur einer hielt sich diskret im Hintergrund. Zoltan Cordas beschränkte sich darauf, die Aktionen seiner Mitstreiter mit überraschenden Passes und klugem Zuspiel am Kreis einzuleiten. "Ich bin schon alt, sollen sich doch die anderen über ihre Tore freuen", lachte der Neu-Österreicher, der tags zuvor seinen 31. Geburtstag gefeiert hatte, nachher beim Buffet. "Aber ganz so alt auch wieder nicht", schränkte er gleich ein. Das hatte Cordas Sekunden vor Schluß bewiesen, als die Zuschauer nach dem 35. Treffer verlangten und er den Ball scheinbar mühelos aus zwölf Metern unter die Latte hämmerte. "Schau her, alle sind happy. Nicht, weil wir gewonnen haben, sondern über das Wie. Jeder hatte sein Erfolgserlebnis." Und oft genug war der gebürtige Jugoslawe dafür verantwortlich. Mit seiner ganz persönlichen Anleitung zum Glücklichsein.


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Staatsliga A: Linde Linz - Margareten 35:18 (19:6); für Linz: Belal 10, Caras 7, Ascherbauer 5, Beilschmied 4, Hartl, Cordas, Gabl je 2, Köllerer, Gibus, Tomani. Staatsliga B: Edelweiß - Gänserndorf 25:23 (10:14); Hammer 9, Grasser, Haas je 4, Bede 3, Wiesinger, Lackner je 2, Wöß. Zweimal Rot in der Südstadt WIEN. Trainer Vinko Kandija sprach vom besten Europacup-Match seiner Mannschaft überhaupt. Und dennoch dürfte Handball-meister Westwien der 23:20-Sieg über Medvescar Zagreb in der Südstadt kaum reichen, um ins Viertelfinale aufzusteigen. Für beide Betreuer der Kroaten gab es wegen Kritik Rot. Im Meistercup der Damen setzte es für Hypo NÖ. bei Skopje eine überraschende 16:20-Niederlage. 13 Fehlwürfe, 16 technische Fehler - das war zuviel gegen den mazedonischen Meister. Herren: Meistercup: Westwien - Medvescar Zagreb 23:20 (11:11); beste Werfer: W. Higatzberger 8, Uher 6; Damen: Meistercup: RK Skopje - Hypo NÖ. 20:16 (10:8), Olimija Laibach - WAT Fünfhaus 25:29 (12:16); Cupsieger: Lena (Nor) - Landhaus 37:15 (18:9); City-Cup: SG Südstadt - Skovbakken 17:35 (5:17).

OÖN Textarchiv 02.11.1993


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LINZ. Mit der Niederlage in Schweden mußten Österreichs Hand ... LINZ. Mit der Niederlage in Schweden mußten Österreichs Handballer rechnen. Trotzdem hatten sie nach dem 19:21 (7:12) vor 3500 Zuschauern in Uddevalla Grund genug, sich zu ärgern. "Die französischen Referees pfiffen erst halbwegs neutral, nachdem sie vom tschechischen Beobachter zurechtgewiesen worden waren", sagte Teamtormann Ewald Humenberger, der zu den Besten zählte. In der EM- Qualifikation darf Österreich nun nicht mehr verlieren. Untertitel: Handball: "Direktes Finale" gegen Türkei Den ungeschlagenen Schweden ist das Ticket zur EM nach Portugal nicht mehr zu nehmen. Das war vom WM-Dritten zu erwarten. Der 2. Platz, der ebenfalls nach Portugal führen kann, wird zwischen Österreich und der Türkei ausgespielt. "Jetzt müssen wir die Esten zweimal schlagen, dann kommt es am 6. Jänner in Bruck zum direkten Finale gegen die Türkei", sagte Teamchef Roland Marouschek. Im Hinspiel hatten sich die beiden Mannschaften 18:18 getrennt. Beide Partien gegen Estland werden in Österreich ausgetragen (10. und 12. Dezember). Bester Werfer gegen die Schweden war der Linzer Zoltan Cordas mit fünf Treffern. In der Staatsliga geht's für Linz am Mittwoch in Bruck weiter. Der Vorteil der Steirer: Von ihnen war nur Mahne in Schweden dabei, und der spielte kaum. Linz-Trainer Tiedemann mußte fünf Tage auf die halbe Mannschaft verzichten. In der Staatsliga B mußte sich Edelweiß daheim Vöslau 26:28 (14:15) geschlagen geben. Beste Werfer der Linzer: Hammer 9, Haas 8. "Eine Steigerung gegenüber den letzten Partien", sagte Sektionsleiter Strecker. "Nur die Torhüter erwischten einen schwarzen Tag." Eine gewaltige Überraschung lieferte der AHC Wels in der 1. Runde des oö. Handball-Cups. Der Tabellenführer der 2. Klasse zwang Askö Urfahr, den Landesligisten, mit 23:23 in die Verlängerung und warf ihn mit 28:25 aus dem Bewerb. In der 2. Klasse haben die Welser nach fünf Runden noch keinen Punkt abgegeben. Torverhältnis: 160:73.

OÖN Textarchiv 22.11.1993


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LINZ. Marius Caras hat nach einem Zusammenstoß mit Gerald Gabl ei ... LINZ. Marius Caras hat nach einem Zusammenstoß mit Gerald Gabl eine Bänderüberdehnung in der Wurfhand, Zoltan Cordas kam gestern nicht zum Training, weil er Fieber hatte. Die Zeichen vor dem heutigen Schlager der Handball-Staatsliga in Bruck stehen nicht gut für Linde Linz. Doch Trainer Paul Tiedemann glaubt fest an den Sieg. Allein schon aus psychologischen Gründen. Nächste Woche spielt Linz daheim gegen Westwien. "Mit einem Sieg über Bruck gehen wir mit einem ganz anderen Selbstbewußtsein in diese Partie", sagte Tiedemann. Deshalb will der Deutsche heute die Tabellenführung auf jeden Fall halten. Und das ist nur zumindest mit einem Unentschieden möglich. Bei den Steirern spielte zuletzt ein Mann groß auf, der im Vorjahr noch bei Linz engagiert war. Dieter Ripper, wegen seiner verdeckten Würfe auch bei Teamtormann Ewald Humenberger gefürchtet. Für Österreichs Damen beginnt die Weltmeisterschaft in Norwegen morgen, Donnerstag, mit dem Spiel gegen Tschechei/Slowakei. Das Ziel von Gunnar Prokops Team ist eine Medaille. Der ÖHB würde sich in diesem Fall spendabel zeigen. Dann würde unter den Spielerinnen eine halbe Million S aufgeteilt werden. Eurosport überträgt am Donnerstag ab 19 Uhr live.

OÖN Textarchiv 24.11.1993


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LINZ (OÖN-arno). "Respekt ja. Westwien ist der Meister. Aber Angst ... LINZ (OÖN-arno). "Respekt ja. Westwien ist der Meister. Aber Angst? Die Wiener müssen sich vor uns fürchten." Zoltan Cordas, Spielmacher von Linde Linz, sieht dem Handball-Schlager gegen die Westwiener am Mittwoch, 18.30 Uhr, in der SHS Kleinmünchen gelassen entgegen. Nach dem 30:18Auswärtserfolg über Titel-Mitstreiter Bruck muß sich Trainer Paul Tiedemann keine Sorgen machen, was das Selbstvertrauen seiner Spieler anlangt. Das hat auch der 41:15-Kantersieg der Wiener über St. Pölten nicht angeknackst. Untertitel: Linde Linz setzt gegen Wien auf Würfe aus dem Hinterhalt Zwei Jahre ist es her, daß Krems eine Rekord-Siegesserie der Wiener beendete. Was das mit Linz zu tun hat? Der Mann, der damals 15 von 22 Kremser Toren erzielte, hieß Zoltan Cordas. "Wenn er abzieht, kannst du dich nur auf einen Reflex verlassen, den Ball siehst du nicht einmal", sagte Teamtormann Ewald Humenberger über den wurfgewaltigen 31jährigen, der in Linz bis jetzt das Toreschießen lieber anderen überließ. Cordas: "Mit Ascherbauer und Caras haben wir viel bessere Stürmer als etwa Krems. Da genügt es, wenn ich sie gut anspiele. Wer die Tore macht, ist egal." Gegen die Wiener wird jedoch das schnelle Wurfhändchen des eingebürgerten Jugoslawen mehr denn je gefragt sein. Kotrainer Ludwig Sabitzer: "Bei der aggressiven und offensiven Deckung der Wiener kommt es darauf an, wie gefährlich wir aus der zweiten Reihe sind." Und dort zeigten Ahmed Belal und Cordas in Bruck großartige Leistungen. Eines ist so gut wie fix: Wer den morgigen Schlager gewinnt, geht mit einem Punkt Vorsprung in die Meisterrunde. Das kann im Titelkampf entscheidend sein. Für Österreichs Damen geht's heute bei der WM in Norwegen in die nächste Runde. In Stavanger treffen sie ab 18 Uhr auf Rumänien. Mit 3 "Rumäninnen" gegen Rumänien Wollen die Österreicherinnen bestehen, werden sie sich gegenüber der Vorrunde steigern müssen. "Vor allem unsere Wurfausbeute müssen wir verbessern", sagte Sportwart Gunnar Prokop. Mit Beate Wagner, Edit Matei und Liliane Topea stehen drei gebürtige Rumäninnen im ÖHB-Aufgebot. Die weiteren Hauptrundenspiele Österreichs: Schweden (Mittwoch, 20 Uhr), Deutschland (Freitag, 18). OÖN Textarchiv 30.11.1993


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LINZ (OÖN-arno). Noch 70 Sekunden im Handball-Schlager zwischen Li ... LINZ (OÖN-arno). Noch 70 Sekunden im Handball-Schlager zwischen Linde Linz und Westwien, der nun seinem Namen im negativen Sinn gerecht wird. Rot für Gabl und Wuchterl, die aneinandergerieten. Rot für Linde-Trainer Paul Tiedemann und Wiens Tormann Möstl nach Kritik - und Hektik, Hektik, Hektik. In solchen Situationen drehten die nervenstarken Wiener schon viele Spiele zu ihren Gunsten. Doch diesmal bleiben die Linzer cool. Caras trifft zum 26:23. Das Tor des Meisters zum 26:24(12:10)-Endstand ist nur noch Kosmetik. Untertitel: Handball: Im Titelkampf hat Linz nach Sieg über Wien die besten Karten "Einlaufen, Kombinationen!" Paul Tiedemann, der Trainer der Linzer, schreit's seinen Spielmachern Ahmed Belal und Zoltan Cordas immer wieder über den Platz. So gut er eben kann. Denn ganz hat der Deutsche nach einer eben überstandenen Grippe seine Stimme noch nicht gefunden. Und 2500 Fans in der kleinen SHS Kleinmünchen sind auch nicht so leicht zu übertönen. Doch technische Gustostückerl sind in diesem Spiel ohnehin Mangelware. Bei der aggressiven Deckung der Wiener haben es die Linzer schwer, den Kreis anzuspielen. 18 technische Fehler in einem Match - das sagt alles. Zum Erfolg kommen vor allem Belal, Gibus und Caras meist mit Weitschüssen. Unter seinen Möglichkeiten bleibt Cordas. Aber wen wundert's. Den 31jährigen hielten auch 38,5 Grad Fieber nicht ab, gegen die Wiener einzulaufen. Caras, von einer Adduktorenzerrung gehandicapt, ließ sich vor dem Match fitspritzen. So schlagen die Linzer den Meister am Ende mit seinen eigenen Waffen. Mit Kampfgeist und unbedingtem Siegeswillen. Und mit einem glänzend disponierten Ewald Humenberger im Tor. Als die Linzer kurz vor Schluß mit zwei Toren führten und er einen Gegenstoß der Wiener auf der Mittellinie abfing, kippte das Spiel endgültig. "Er ist zur Zeit einfach super in Form", mußte auch Vinko Kandija, der Trainer der Wiener, anerkennen. Dem Kroaten, der auch das Team betreut, kann's recht sein. In wenigen Wochen trifft Österreich in der EM-Qualifikation auf Estland, Belgien und die Türkei - mit Ewald Humenberger im Tor. Geben sich die Linzer in den restlichen Spielen des Grunddurchgangs keine Blöße mehr, gehen sie mit einem Punkt Vorsprung auf Wien in die Meisterrunde. Ein Punkt, der im Titelkampf über alles oder nichts entscheiden kann. OÖN Textarchiv 03.12.1993


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BAD VÖSLAU. Österreichs HandballNationalmannschaft der Herre ... BAD VÖSLAU. Österreichs Handball-Nationalmannschaft der Herren wahrte gestern die Chance auf die EM-Qualifikation. Im "Auswärtsspiel" schlugen die Österreicher Estland in Bad Vöslau mit 25:21 (11:10). Der Handball-Bund hatte den Esten die Partie abgekauft. In großer Spiellaune präsentierten sich die Spieler von Linde Linz. Zoltan Cordas war mit zehn Treffern bester Werfer. Marius Caras traf viermal. Die weiteren Torschützen: Wuchterl, Wolfgang Higatzberger je 3, Felsenstein, Gangel je 2, Stefan Higatzberger. Vor etwa 2200 Zuschauern führten die Österreicher immer mit ein bis zwei Toren, einen größeren Vorsprung vermochten sie allerdings nicht herauszuschießen. Das Rückspiel, das am Sonntag, 11 Uhr, in der Wiener Stadthalle ausgetragen wird, ist jedenfalls noch lange nicht zugunsten der Österreicher gelaufen. Ein Sieg ist jedoch Pflicht. Denn bei einer Niederlage kann die Mannschaft von Roland Marouschek ihre EM-Hoffnungen begraben. Und nur über die EM kann man sich für die WM 1995 qualifizieren. EM-Qualifikation Gruppe 3 1. Schweden 6 150 105 12 2. Türkei 6 133 111 8 3. Österreich 5 97 94 5 4. Estland 6 112 155 2 5. Belgien 5 80 107 1

OÖN Textarchiv 11.12.1993


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EUPEN. Die Einbürgerung von Zoltan Cordas erweist sich immer mehr ... EUPEN. Die Einbürgerung von Zoltan Cordas erweist sich immer mehr zum Volltreffer für Österreichs Handball-Team. Der Aufbauspieler von Linde Linz war beim 21:17(11:7)-Sieg der Österreicher über Belgien in Eupen mit 7 Toren bester Werfer. Weiter: Caras 4, Gangel, Mahne je 3, Wuchter, St. Higatzberger je 2. Die Österreicher haben nun am 6. Jänner im Spiel um den entscheidenden 2. Platz in der EM- Qualifikationsgruppe 3 gegen die Türkei Heimvorteil.

OÖN Textarchiv 18.12.1993


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