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art book Frühjahr | Sommer 2009

Ein Themenheft der Zeitschrift

Kunst fürs Heute Katharina Grosse Bemalte Betten Margret Hoppe Das Bild hinter dem Bild Frank Wagner Schwule Kunst Apichatpong Weerasethakul Licht und Schatten Kunst meets Kommilitonen (Ver-)Führung im Museum Ausstellungen Die wichtigsten Termine von März bis Juli Wiener Aktionismus Schöne Schockkunst


Über Aufbruch,Veränderung und die Suche nach Glück

Ab Ende März im Buchhandel!


Editorial

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PLAYING THE CITY FRANKFURT | 21. 4.–6. 5. | MEHR AUF SEITE 32

Willkommen Knochenjob

„Kunst ist schön“, sagt Karl Valentin, „macht aber viel Arbeit.“ Da hat er recht. Wenn die Malerin Katharina Grosse im Ganzkörper-Schutzanzug zur Spritzpistole greift, dann ist das ein echter Knochenjob. Wenn die unermüdlichen Kunstvermittler von Kunst meets Kommilitonen eine Museumsparty organisieren, dann werden nicht nur Gehirnzellen bean-

Impressum

sprucht, sondern auch Muskeln beim Bierkistenschleppen. Und wenn der Kurator Frank Wagner eine Ausstellung organisiert, dann weiß er am Ende des Tages, was er getan hat. Auch unsere Auseinandersetzung mit Kunst ist Arbeit:ein ständiges aktives Nachdenken über Ästhetik, Gesellschaft,Werte. Und warum der ganze Stress? Weil Kunst unglaublich unterhaltsam ist. Die Auseinandersetzung mit Kunst mag anstrengen, sie macht aber auch wahnsinnig viel Spaß. Jede Überlegung, jede Diskussion, jeder Streit über ein Kunstwerk ist lustvoll, spannend, anregend – eigenständige kreative Arbeit anstelle bloßen Konsumierens.Weswegen wir außer Gesprächen mit Künstlern, Kunstmachern und Kunstvermittlern in diesem art_book auch einen Überblick über die wichtigsten Ausstellungen dieses Frühjahrs anbieten – Vorschläge fürs selbstständige Gehirnjogging. Gute Unterhaltung.

Verlag bunkverlag Gmbh

Chefredakteurin Dr. Jutta Rossellit

Friedensallee 7–9

Redaktion Falk Schreiber (Leitung)

22765 Hamburg

Katharina Behrendsen, Sarah Schneider

fon 040-39 92 95-0

Anzeigen Helge Löbel

art_book Ein Themenheft der Zeitschrift

Falk Schreiber

Grafik Nils Heuner www.Umagazine.de/artbook

Titelbild Du Yiyao, „Fan Bingbing“ (2008) siehe Seite 32 art_book


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Inhalt

GERHARD RICHTER BETTY (1988)

>>

ZU SEHEN IN DER AUSSTELLUNG „GERHARD RICHTER, PORTRAITS“ 26. 2.–31. 5. | NATIONAL PORTRAIT GALLERY | LONDON

Inhalt

08 Katharina Grosse Bemalte Betten Porträt

03 Willkommen Knochenjob Editorial | Impressum

14 Apichatpong Weerasethakul Licht und Schatten Interview

24 Kunst meets Kommilitonen Echte Führungskräfte Porträt

26 Ausstellungen März bis Juli

36 Kunstbücher 40 Onlinegalerie Fotokunst zu gewinnen

06 Schockkunst Blut und Gedärm

art_book Ein Themenheft der Zeitschrift

20 Frank Wagner Saunen, Kneipen, Sexclubs Porträt

38 Margret Hoppe Weiße Wände Mein Lieblingsbild


Abb.: Š Gerhard Richter, 2009

Inhalt 05

art_book


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Wiener Aktionismus

AUSSTELLUNGSTIPP

Abbildung.: © VG Bild-Kunst, Bonn 2008

7. 3.–5. 7. | STAATSGALERIE STUTTGART

Schockkunst Blut und Gedärm

Hermann Nitschs „Schüttbild“ (1962) sieht aus, als ob man auf der Leinwand ein Schwein geschlachtet hätte. Tatsächlich verwendete Nitsch für diese Arbeit Leimfarbe, allerdings mussten durchaus auch echte Schweine in verschiedenen Arbeiten von Nitsch und anderen Vertretern des Wiener Aktionismus ihr Leben lassen. Das ist eklig, das ist art_book Ein Themenheft der Zeitschrift

gewalttätig, das ist auf jeden Fall beeindruckend – aber das ist nicht besonders schockierend, fast 40 Jahre, nachdem Aktionisten wie Günter Brus, Otto Muehl, Hermann Nitsch und Rudolf Schwarzkogler die österreichische Hauptstadt in Aufruhr versetzten. Der Wiener Aktionismus ist Establishment, sicher, Establishment, das jetzt in einer großen Ausstellung in Stuttgart gewürdigt wird. Doch gleichzeitig stehen Nitsch und Konsorten auch für ein düsteres Raunen in unserer postmodernen Abgeklärtheit. Die Wiener Aktionisten holten archaische Riten, verdrängte Ängste und unterdrückte Begierden ans Tageslicht, waren humorlos und altmodisch. Damit können wir heute kaum noch etwas anfangen, durch Arbeiten wie das „Schüttbild“ werden wir daran erinnert, dass wir hier einen Teil unseres ästhetischen Empfindens verloren haben. Den Teil, der empfänglich war für Blut und Tränen und Gedärm. Falk Schreiber


E.W. NAY, SINUS, 1966, PRIVATBESITZ © E. NAY-SCHEIBLER, KÖLN

Maria Lassnig Im Möglichkeitsspiegel. Aquarelle und Zeichnungen von 1947 bis heute

14. März — 14. Juni 2009 GEFÖRDERT DURCH

Museum Ludwig am Dom/Hbf www.museum-ludwig.de

MEDIENPARTNER

Gunpower, 1983 © Maria Lassnig

SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT RÖMERBERG 60311 FRANKFURT AM MAIN WWW.SCHIRN.DE

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13.02.2009 17:44:21 Uhr

Kulturpartner


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Katharina Grosse

art_book Ein Themenheft der Zeitschrift


Katharina Grosse

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Bemalte Betten Was macht den Pinsel auf der Leinwand eigentlich zur Kunst? Wie grenzen sich Gemälde und Skulptur voneinander ab? Malerin Katharina Grosse stellt die ganz wichtigen Fragen – dabei begann alles mit einer außer Kontrolle geratenen

© VG Bild-Kunst, Bonn 2008

Wohnungsrenovierung.

PORTO | 2007

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Katharina Grosse

Foto: Andrea Stappert

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„Ich bin klein, das Gebäude ist groß.“ KATHARINA GROSSE

AUSSTELLUNGSTIPP 10. 4.–14. 6. | TEMPORÄRE KUNSTHALLE BERLIN

Berlin-Tiergarten, ein unscheinbarer Kubus zwischen Kriminalgericht und Westhafen. Wären da nicht die Panoramafenster in der glatten Sichtbetonfassade, wären da nicht die grellbunten Vorhänge in einem der Erdgeschossfenster – man könnte diesen Betonklotz auf den ersten Blick mit einem Bunker verwechseln. Das Gebäude hat sich die Künstlerin Katharina Grosse speziell nach ihren Bedürfnissen errichten lassen. Alles findet sich unter einem Dach: Die Privatwohnung, die Büroetage für ihre Assistenten und schließlich das 250 Quadratmeter große Atelier im zweiten Obergeschoss, das mit einem Lastenaufzug ins Lager verbunden ist. In diesem glasklaren, schnörkellosen und funktional gestalteten Bau lebt und arbeitet die 1961 geborene Künstlerin seit einem Jahr, organisiert und verwaltet ihre bisweilen im wahrsten Sinne raumgreifenden Malereiprojekte. Nur einige wenige Leinwände stehen und hängen an den Wänden der Atelierräume: Die Pinselstriche deutlich und klar voneinander abgegrenzt, lässt Grosse räumliche Geflechte aus leuchtenden Farbflächen entstehen. In immer neuen Variationen und mit bemerkenswert differenzierten Ergebnissen hat die Künstlerin diese für sie stilprägende Arbeitsweise durchdekliniert. An einer Wand steht ein fast zwei Meter hohes, weißes, organisch wirkendes Objekt, auf das Katharina Grosse erste Farbflächen gesprüht hat. Diese Plastik, so verrät sie später, ist das verkleinerte Modell für eine Arbeit, die sie derzeit für die Temporäre Kunsthalle Berlin vorbereitet. Bis zu zwölf Meter werden die dafür entwickelten Linsen und Ellipsen dann groß sein, gefertigt aus Laminatschaum, wie man ihn im Bootsbau verwendet. Die einzelnen Objekte wiegen dann zwar bis zu eineinhalb Tonnen – aber zugleich sollen sie so leicht wirken und ähnlich beiläufig an die Wand gelehnt erscheinen wie das Modell in ihrem Atelier. art_book Ein Themenheft der Zeitschrift

Auch von den Orten selbst, für die sie ihre Arbeiten konzipiert, fertigt Katharina Grosse wie eine Bühnenbildnerin maßstabsgetreue Modelle. „Diese dienen dazu, die Situationen zu klären, insbesondere, wenn ich Objekte baue, um sie in den Räumen zu installieren“, erklärt sie. Die eigentliche malerische Arbeit passiert – abgesehen von Farbproben an den Modellen im Atelier – vor Ort. Die Weite und die Möglichkeiten des Raumes hat Katharina Grosse im Laufe ihrer künstlerischen Karriere erst nach und nach für sich entdeckt. „Vor 15 Jahren war meine Ausgangsposition, mit klaren, ungemischten Farben durch Schichtungen einen Bildaufbau herzustellen.“ Alles, was auf Gegenständliches oder auf Erzählstrukturen verwies, habe sie auszuschließen versucht. „Das fußte damals noch stark auf dem Credo der radikalen Malerei, der Trennung zwischen Bildlichkeit und abstraktem Bild. Diese Grundvoraussetzung habe ich aber zunehmend beim Malen als Einschränkung erlebt.“ Bis zu jenem Tag, an dem sie ihrem Schlafzimmer einen neuen Anstrich verpasste. Aus einem spontanen Impuls heraus beschränkte sich die damals noch in Düsseldorf lebende Grosse nicht auf Decke und Wände. Alles, was sich im Zimmer befand, wie etwa das Bett, Kartons und Kleider, wurde kurzerhand ebenfalls übermalt. „Mich hatte es beim Malen gar nicht irritiert, dass ich über Gegenstände malte, und ich habe auch keine Verlustangst gespürt. Dabei war mein Bett zu diesem Zeitpunkt das einzige Möbelstück, das ich mir jemals gekauft hatte.“ Was für andere wie der schräge Spaß einer Kunststudentin erscheinen mag, war für Katharina Grosse eine Art Befreiungsschlag und Weichenstellung für ihre weitere künstlerische Arbeit.„Die Malerei war mit einem Mal nichts weiter als große Bewegung von Farbe, andererseits waren die >>


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Š VG Bild-Kunst, Bonn 2008

Katharina Grosse

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Katharina Grosse

„Meine Arbeit kennt keine Grenzen, sondern setzt sich darüber hinweg.“ KATHARINA GROSSE

erzählerischen Partikel wie Bücher oder Kleidungsstücke überlagert von Malerei. Die Objektgrenzen wurden aufgebrochen und die Malerei dennoch nicht narrativer.“ Grosse diskutiert mit ihren Projekten und Arbeiten immer wieder Grundfragen der Malerei: Inwieweit stellt die Bewegung, mit der der Pinsel über die Leinwand geführt wird, eine unverwechselbare Geste dar? Kann Bewegung auf Leinwand übertragen werden? Auf der Suche nach Antworten hat die Künstlerin nicht nur zunehmend den Raum erobert, sondern auch klassische Zuschreibungen wie Malerei, Plastik, Installation und Performance aufgelöst. Vorgefertigte Leinwände arrangiert sie mit Objekten zu begehbaren Kunsträumen, ganze Gebäudeteile, Fassaden, Galerien werden zum Bildraum. Ohne Rücksicht auf architektonische Elemente wie Wandverkleidungen, Elektroinstallationen, Mauervorsprünge oder Mobiliar werden Räume zur reinen Fläche. Seit Katharina Grosse ergänzend zum Pinsel auch die Farbpistole als Werkzeug für sich entdeckt hat, gibt es zumindest technisch kaum eine Fläche, die nicht auch als Malgrund dienen könnte. Im Ganzkörperschutzanzug, mit der Industriepistole in der Hand wie eine Pumpgun, schießt Grosse dann durch einen Hochdruckkompressor Farbe an Wände, Decken, Böden sowie ihre selbst kreierten Objekte: mal Schwärme von Latexballons, mal Erdhaufen oder – wie demnächst in Berlin – organisch wirkende Skulpturen. „Die Arbeit mit der Sprühpistole ist eine interessante Situation. Man kann wahnsinnig schnell und effektiv malen, ebenso schnell Dinge auf der Fläche wieder verändern. Man kann sich vergrößern. Ich bin klein, das Gebäude ist groß, aber mit dieser Pistole kann ich das schaffen.“ Mit Graffiti habe das nur wenig zu tun, betont Grosse. „Der funktionelle Aufbau ist völlig anders.“ Bei Graffiti geht es darum, ein Revier zu markieart_book Ein Themenheft der Zeitschrift

ren, Grenzen abzustecken. „Meine Arbeit aber kennt keine Grenzen, sondern setzt sich darüber hinweg.“ Und anders als die meisten Graffitikünstler lässt Katharina Grosse nicht ohne vorherige Aufforderung die Farbe sprühen. Und entsprechende Einladungen erhält sie aus aller Welt. Ob in Reykjavik, Porto, Sydney,Tokio, Haifa oder New York – überall irritiert und fasziniert diese artifizielle, kalkulierte Form des Vandalismus, mit dem die Farbe und die Objekte von Katharina Grosse die Räume und unsere Wahrnehmung von ihnen grundlegend verändern. Wie fühlt sich die Künstlerin, wenn sie am Ende einer Ausstellung weiß: Nächste Woche kommen die Maler und tünchen alles wieder über? Wehmut, sagt sie, kenne sie eigentlich nicht. „Für mich verschwindet eine solche Arbeit danach nicht, ich kann mit der gewonnenen Erkenntnis die nächste beginnen und die Überlegungen aus einer Arbeit in die neue hineinnehmen. Und sie lebt nicht nur in der fotografischen Dokumentation weiter, sondern auch im Text – sowie in den Besuchern und deren Gesprächen.“ Ganz sicherlich auch diesen Frühsommer in Berlin, wenn die monumentalen bemalten Ellipsen von Katharina Grosse vor und in der Temporären Kunsthalle die Blicke auf sich ziehen. Axel Schock


14. FEBUAR BISโ 19. APRIL 2009

.ULLPUNKT รป.IEUWEรป'ERMANรป'ESTALTUNGรป รป2OYDENรป2ABINOWITCHรป 09. MAIโ BISโ 28. JUNI 2009

$ENNISรป/PPENHEIMรป รป0AOLOรป#HIASERA 18. JULIโ BISโ 13. SEPTEMBER 2009

3AMMLUNGรป-ARTAรป(ERFORDรป รป/7, รป+UNSTรปINรป/STWESTFALEN ,IPPE 03. OKTOBER 2009โ BISโ 17. JANUAR 2010

2ICHARDรป.EUTRAรป รป%UROPA รป n

MUSEUM Fร R KUNST, DESIGN UND ARCHITEKTUR WWW.MARTA-HERFORD.DE


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Apichatpong Weerasethakul

art_book Ein Themenheft der Zeitschrift


Apichatpong Weerasethakul

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Licht und Schatten In Fernost ist der thailändische Regisseur Apichatpong Weerasethakul ein Star. Hierzulande kennen zumindest Programmkinogänger seinen Film „Tropical Malady“. Mit der Videoinstallation „Primitive“ überschreitet der 38-Jährige die Grenze

Alle Bilder: Courtesy Kick the Machine Films

zur Kunst.

VIDEOSTILL AUS: PRIMITIVE | 2009

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Apichatpong Weerasethakul

VIDEOSTILL AUS: PRIMITIVE | 2009

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Apichatpong Weerasethakul

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VIDEOSTILL AUS: PRIMITIVE | 2009

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Apichatpong Weerasethakul

VIDEOSTILL AUS: PRIMITIVE | 2009

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„Bewegte Bilder bringen immer Wunder mit.“ APICHATPONG WEERASETHAKUL

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Foto: Chutharut Pornmuneesoontorn, 2005

Apichatpong Weerasethakul

AUSSTELLUNGSTIPP PRIMITIVE | BIS 17. 5. | HAUS DER KUNST | MÜNCHEN

art_book: Herr Weerasethakul, was hat Film im Bereich der bildenden Kunst zu suchen? Apichatpong Weerasethakul: Bildende Kunst ist meiner Meinung nach Teil jedes Lebensbereichs, bildende Kunst ist ein Mittel, um sich der Selbsterkenntnis anzunähern. Die Erkenntnis beim Betrachten eines Films hat für mich aber möglicherweise eine größere Bedeutung, weil ich in diesem Medium arbeite. Allerdings denke ich, dass manche meiner Arbeiten besser im Kunstkontext als im Kino funktionieren. art_book: Ob ich einen Film im Museum als Teil einer Videoinstallation sehe oder ob ich mir den gleichen Film im Kino oder auf DVD anschaue – der Film ändert sich doch nicht. Weerasethakul: Wie wir alle wissen, ist der soziale Aspekt jeweils ein anderer. Die Umgebung ändert tatsächlich den Inhalt des Films. Und dann gibt es auch noch Crossover und Weiterentwicklungen … Wer weiß, was in der Zukunft noch kommt? art_book: Ist Film der beste Weg, sich mit Popkultur zu beschäftigen? Weerasethakul: Film ist Teil mehrerer Wege. Bewegte Bilder bringen immer Wunder mit. Aber ohne dieses Hilfsmittel aus Licht und Schatten ist die Kunst jedenfalls ein bisschen langweilig. art_book: Denken Sie, dass wir traditionelle Mythologien heutzutage am deutlichsten in der Popkultur finden? Weerasethakul: Auf jeden Fall! art_book: In Ihrer Münchner Installation „Primitive“ beschäftigen Sie sich mit Mythologie. Ist das demzufolge ein Nachdenken über Pop? Weerasethakul: Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das Wort „Mythologie“ auf „Primitive“ anwenden kann. Aber wenn Pop ein „Jetzt“ meint, dann ist „Primitive“ Pop auf thailändische Art. art_book: Geht es in Ihrer Arbeit in erster Linie darum, über bestimmte Formen des Erzählens nachzudenken?

Weerasethakul: Ja. Zumindest versuche ich, einen etwas anderen Blick aufs Erzählen zu ermöglichen. Es ist wie eine Reise. art_book: Kann ich Sie demnach als postmodernen Filmemacher beschreiben? Dieser andere Blick aufs Erzählen ist schließlich ein Grundprinzip der Postmoderne. Weerasethakul: Ich denke, ich habe den Begriff „Postmoderne“ weggeworfen. Und ich verstehe ihn auch nicht mehr, um ehrlich zu sein. art_book: Arbeiten Sie mehr für den europäisch-amerikanischen oder mehr für den thailändischen Markt? Weerasethakul: Ich arbeite für den japanischen Markt … Nein, das war nur ein Witz. Ich denke, ich arbeite für meinen eigenen Markt. Auf jeden Fall arbeite ich für jeden, der Individualität respektiert. art_book: Verstehe ich „Primitive“ mit meinem westlichen Background überhaupt richtig? Oder bekomme ich einen Großteil der Handlung gar nicht mit? Weerasethakul: Auch in fernöstlichen Kulturen wird jeder ein Kunstwerk auf seine Weise interpretieren. Natürlich hilft es, wenn man gewisse Hintergrundinformationen über die thailändische Politik hat, aber es macht nichts, wenn Sie den Film vollständig auf Ihre Weise sehen. Die Arbeit ist keine Geschichtsstunde, und ich bin schon glücklich, wenn Sie am Ende wenigstens eine der auftretenden Figuren attraktiv finden. art_book: Wie wichtig ist es für das Verständnis Ihrer Arbeit, dass man sich mit schwuler Kultur auskennt? Weerasethakul: Überhaupt nicht. Ich habe selbst keine Ahnung von schwuler Kultur. Ich weiß nur, was ich mag. Interview: Falk Schreiber

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Frank Wagner

Frank Wagner diskutiert die Themen Aids, Homophobie, Rassismus in der Kunst. „Schwule Kunst für schwule Bürger“ findet der Kurator trotzdem doof.

Ein einziges Bild reicht schon. Ein einziges Bild, das Frank Wagner in einer Galerie, einem Museum, einem Atelier ins Auge springt. „Manchmal fällt mir gleich eine andere Arbeit ein, die ich damit gerne kombinieren würde, weil ich das Nebeneinander spannend finde.“ Aus solch spontanen Momenten entwickeln sich bei dem Ausstellungskurator nach und nach konkrete Projekte, selbst wenn die übergeordnete Idee im ersten Augenblick noch gar nicht greifbar ist. Immer wieder geht es in den von Wagner initiierten und kuratierten Ausstellungen um Fragen von Gewalt und Macht. Oder auch um die Emanzipation von Homosexuellen, Frauen und Schwarzen. „Ich habe dies stets als eine gesellschaftliche Bewegung gesehen. Eine Bewegung, die sich bemüht, Sichtbarkeit zu erlangen und Gleichberechtigung möglich zu machen“, erklärt Wagner.Vor allem interessiert ihn die zeitgenössische Kunst in den USA und Kanada, insbesondere Videoarbeiten und Rauminstallationen. Dort begegnen ihm jene kritischen Ansätze, die zeitgenössische Kunst spannend machen: Kunst, die nicht nur gefällig und selbstreferenziell um sich kreist, sondern politische und gesellschaftliche Themen aufgreift. Wagners bislang größtes Ausstellungsprojekt stammt aus diesem Interessenbereich. 2006 realisierte er im Kölner Museum Ludwig die Schau „Das achte Feld – Geschlechter, Leben und Begehren in der Kunst seit 1960“, vergangenes Jahr richtete er eine Weiterentwicklung der Ausstellung im art_book Ein Themenheft der Zeitschrift

Foto: Michael Holtermann/holtermannphoto.com

Saunen, Kneipen, Sexclubs

niederländischen Amstelveen ein. Das ambitionierte Konzept versuchte, in Auswahl wie Präsentation die aktuellen Diskurse um Gender und Geschlechterkonstruktion zu visualisieren. So manche Hoffnung auf eine schwül-schlüpfrige Bilderschau wurde da enttäuscht, nackte Kerle mit großem Gemächt gab es nur bedingt zu sehen. Doch eine Getto-Ausstellung „Schwule Kunst für schwule Bürger“ hatte der 50-Jährige auch nicht im Sinn: „Die homoerotische Aktdarstellung interessiert mich allenfalls historisch, weil darauf ein sehr großer Teil der zeitgenössischen schwulen Kunst aufbaut.“ Aktbilder, ganz gleich wie formvollendet und kunstvoll sie auch sein mögen, sind für Wagner in der Regel zu konventionell, zudem ausreichend verfügbar, vor allem aber zu eindimensional. Schon deshalb, weil in diesen marktgängigen Bildern der Körper in der Regel gleich das komplette Bild einnimmt und keinen Platz für den Raum lässt, in dem sich der Porträtierte befindet. „Mich interessiert aber gerade der homosexuelle Mann als gesellschaftliches Individuum und damit im Kontext, in dem er sich befindet. Mir reicht es nicht zu zeigen, wie Kunst das homosexuelle Begehren visualisiert. Sondern mir geht es auch darum, was dahintersteckt: Wie wird Begehren unterdrückt, wie Alltag gelebt? Wie bewegen sich Menschen in den Orten des Begehrens, etwa in Saunen, Kneipen oder Sexclubs?“ „Schwule Ästhetik“ ist für Wagner nichts weiter als ein Kampfbegriff aus den 1970er-Jahren. Der war damals als Kampfansage an den Mainstream >>


Abb.: Courtesy Galerie Jocelyn Wolff, Paris

Frank Wagner 21

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Frank Wagner

„Die homoerotische Aktdarstellung interessiert mich allenfalls historisch.“ FRANK WAGNER

VON FRANK WAGNER KURATIERTE AUSSTELLUNGEN SELECTED ARTISTS | BIS 1. 3. | NGBK | BERLIN STEPPENWOLF – ODER DAS GERÄUSCH DES URBANEN RAUMS | 27. 6.–26. 7. | NGBK | BERLIN

ebenso wichtig wie einst die politisch motivierte „Frauenkunst“. Inzwischen ist der Wunsch nach Identitätsfindung und Identitätspolitik bei jüngeren homosexuellen Künstlern in den Hintergrund getreten. Doch die besondere Lebenserfahrung, durch ein Coming-out gegangen zu sein, das eigene Begehren und die sexuellen Neigungen aus einer defensiven Position heraus gegenüber Freunden, Eltern und Berufskollegen erklären zu müssen, prägen weiterhin die Sicht auf die Welt und die Gesellschaft. „Diese Erfahrungen“, da ist sich Frank Wagner sicher, „führen zu einer Sensibilität, die auch künstlerisch sichtbar wird“ – zum Beispiel durch reflektierteres Beobachten der Gesellschaft und der Weise, wie sich das Individuum in ihr bewegt. In Wagners geräumiger Berliner Altbauwohnung hängt Kunst zwar auch an den Wänden, vor allem aber quillt sie in Gestalt von abertausenden art_book Ein Themenheft der Zeitschrift

Katalogen aus den Regalen und stapelt sich meterhoch davor. Für Ausstellungsprojekte wie demnächst über das komplexe Verhältnis von Individuum und Gesellschaft im 21. Jahrhundert („Steppenwolf“) oder über US-amerikanische Mythen („Amerikana“) schöpft Wagner aus seinem über die Jahre zusammengetragenen Fundus. Das ist nicht nur die hauseigene Fachbibliothek aus theoretischen Schriften, Magazinen und Katalogen, es sind auch die zahllosen Kontakte zu Galerien, Museen und Künstlern – und den in Kopf und Notizblöcken abgespeicherten Kunstwerken. Die Kunst des Kurators besteht unter anderem in der Kombination: Er muss das entscheidende Stück aus der Masse von Kunstwerken herauspicken. Aber er muss auch das Œuvre eines Künstlers gut kennen, um ihn für ein spezifisches Projekt zu einer passenden Arbeit anregen zu können. Es gilt, mit den aktuellen Diskursen sowohl in der Kunstwelt als auch


23 Abb.: Courtesy Galerie Jocelyn Wolff, Paris

Frank Wagner

DER HOMOSEXUELLE MANN ALS GESELLSCHAFTLICHES INDIVIDUUM VIDEOSTILLS AUS: PRINZ GHOLAM | FMCAEKD | 2008 ZU SEHEN: SELECTED ARTISTS IN DER NGBK, BERLIN

in der Gesellschaft gut vertraut zu sein, um sie in den Ausstellungen aufgreifen und fortführen zu können. Für Wagner ist 2009 diese Art, mit Kunst umzugehen, seit 25 Jahren Broterwerb und Lebenserfüllung. Seit 1984 organisiert er Ausstellungen, fünf parallele Projekte allein in diesem Jahr. Mit über 100 000 Besuchern ist „Das achte Feld“ Wagners bislang erfolgreichste Schau und ein Beleg dafür, dass auch sperrige, theoriebesetzte Ausstellungskonzepte ein großes Publikum anziehen können. „Natürlich finden speziellere Ausstellungsthemen oder Werke unbekannter Meister weniger Besucher als etwa Picasso oder Gruppenausstellungen mit häufig gelesenen Namen“, sagt Wagner. Aber jenseits dieser Eventorientieren Besucherschichten gibt es ein wachsendes Publikum, das sich auch für das Neue, Unbequeme und für die Nischen zu interessieren

vermag. „Man muss allerdings sehr genau darauf achten, wie man mit seinem Publikum umgeht. Man sollte es immer ein bisschen überfordern – und damit anregen. Aber nicht zu sehr, damit es nicht frustriert von dannen zieht.“ Das Interesse an bildender Kunst ist in den vergangenen Jahren nachweislich stetig gewachsen. Auch Wagners Stamm-Auftraggeber, die Berliner Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK), hat die Besucherzahlen innerhalb weniger Jahre vervierfacht. „Die Furcht, sich mit Kunst konfrontieren zu müssen, ist gesunken, auch wenn man die Kunst auf den ersten Blick vielleicht nicht versteht“, konstatiert Wagner. Gute Zeiten also auch für Ausstellungsmacher, die den Mut und das Engagement beweisen, nicht nur auf Eventrummel und wohl bekannte Namen zu setzen. Axel Schock

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Kunst meets Kommilitonen

Echte Führungskräfte Zu doof fürs Museum gibt’s nicht. Eigentlich. Wer sich trotzdem nicht traut, kann sich von Kunst meets Kommilitonen (ver)führen lassen.

Kunst – da geht man drauf zu und guckt. Oder? Wer nur lange genug vor Caspar David Friedrichs „Im Eismeer“ rumhängt, wird die zerbrochenen Masten und das Schiffswrack entdecken. Ambivalenz, Schönheit und Grausamkeit der Natur zugleich, klar, geht doch. Aber was, wenn man vor einem riesigen Stück Cortenstahl eines Richard Serra steht, die Farbflächen eines Mark Rothko betrachtet oder sich fragt, was es auf sich hat mit Beuys’ Fettecke, Dieter Roths Schimmelschokolade oder überhaupt allem, was Jonathan Meese so fabriziert? Dann sucht man verschämt, ob irgendwo ein Kasten mit Erläuterungsblättern herumsteht, googelt sich im Vorfeld halbwissend – oder bleibt lieber gleich zu Hause. Die Angst, Kunst nicht zu kapieren, im Museum doof dazustehen und nichts außer einem Zehn-Euro-Loch im Geldbeutel mitzunehmen, ist weit verbreitet. Sogar unter Studenten, die sich eigentlich täglich mit Kunst beschäftigen – haben zumindest Studierende der Kunstgeschichte in Hamburg festgestellt und sich auf die Fahne geschrieben, das zu ändern. 2003 fing alles an. Aus einem Seminar wurde ein eigenständiges Projekt, das junge Leute für Museumsbesuche begeistern sollte und seit 2005 art_book Ein Themenheft der Zeitschrift

den Namen „Kunst meets Kommilitonen“ trägt.„Partys in der Kunsthalle“ lautete die ebenso schlichte wie geniale Ausgangsidee, die bis heute zehnmal bis zu 1 500 junge Interessierte in die heiligen Hallen gelockt hat – an einem Freitagabend, ganz ungezwungen, Bierchen in der Hand. „Aber unsere Partys sind nicht nur Partys“, betont Kim-Jasmin Kirchhoff, die seit 2006 zu den Engagiertesten unter den rund 40 freiwilligen Helfern gehört. „Es sind auch immer Führungen dabei.“ Schließlich wollen die Museumsfans von KmK, die in den Tagen vor solchen Veranstaltungen auch mal von morgens bis abends schuften – Getränkekistenschleppen inklusive – nicht nur unterhalten. Sie wollen nachhaltig dafür begeistern, sich Kunstwerke nicht bloß in Bildbänden daheim oder in der Bibliothek anzusehen, sondern vor Ort, im Museum. Schließlich ist neben dem Feiern auch das Gedankenmachen über Kunst im größeren Kreis lustiger als allein.„Für Kinder kennt man das: Kunstpädagogik“, sagt Kirchhoff.„Aber wo sind die jungen Erwachsenen? Die waren irgendwie nicht vertreten.“ Daran hat sich schon was geändert, seit Kirchhoffs Kommilitonin Rena Wiekhorst 2005 mit hochgekrempelten Ärmeln die gute Idee vorm Abschiffen rettete. Die sporadischen Partys sind längst durch drei, vier


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Foto: Daniel Jester

Kunst meets Kommilitonen

KUNST FEIERN DIE HAMBURGER STUDENTENINITIATIVE KMK HAT DAFÜR IHR GANZ EIGENES – ERFOLGREICHES – KONZEPT

Führungen monatlich oder auch mal einen Atelierbesuch ergänzt. Nachahmer gibt es auch schon. „Date the Museum“ nennt das ebenfalls in Hamburg beheimatete Museum für Kunst und Gewerbe seinen Versuch, jüngeres Publikum mit lockeren Veranstaltungen anzuziehen. Auch hier stecken Studenten dahinter. Konkurrenzkampf gebe es keinen, sagen Kirchhoff und Wiekhorst. Eher spreche man sich ab, dass die Termine nicht parallel lägen, und sähe die Verbreitung der Idee als Bestätigung, das Richtige zu tun. In Berlin gibt es „Junge Nächte“, bei denen Kunstgeschichtsstudenten wöchentlich durchs Bode-Museum führen, in Köln heißt das Projekt „Kunst:Dialoge“. „Die Kölner gab es, glaube ich, sogar vor uns“, überlegt Wiekhorst. Unterm Strich ist es aber auch egal. „Kunst meets Kommilitonen“ ist ein idealistisches Projekt, eine Herzensangelegenheit, kein Prestigeobjekt, um den Lebenslauf aufzupolieren.

das Team zukommen. Neben der gesammelten Erfahrung und gewonnenen Selbstsicherheit haben sich auch immer wieder Jobs, Praktika und Volontariate für die Helfer ergeben – so auch zwei für Wiekhorst und Kirchhoff selbst. Sie arbeiten mittlerweile Teilzeit bei den Jungen Freunden der Kunsthalle, einer Unterabteilung der „alten“ Freunde, die auch eingesprungen sind, als der Sponsor Sparkasse sich zurückzog. „Wir machen immer Minus, weil die Partys so teuer sind“, sagt Wiekhorst bedauernd. Das ist aber auch das Einzige, was sie bedauert. Ansonsten ist klar: „Kunst meets Kommilitonen“ ist ein Plus – für seine Macher, mehr aber noch für seine Besucher. Denn den Kopf schüttelt man nach einer KmK-Führung nicht mehr über die Kunst, sondern darüber, nicht früher den Hintern hochgekriegt zu haben und sie sich anzusehen. Katharina Behrendsen

Profitiert haben Wiekhorst, Kirchhoff und all die anderen Helfer und Macher trotzdem von ihrem Engagement – nicht nur, weil sich bei den Führungen und Partys mittlerweile fast auf die Füße getreten wird, über 1 000 Leute den Newsletter abonniert haben und neue Helfer nicht mehr per Aushang an der Uni rekrutiert werden müssen, sondern von selbst auf art_book


Bogomir Ecker: Hänger und Strippen (1-2-4), 2003

ANGEL DUST FRANKFURT | BIS 13. 4.

PAUL GRAHAM ESSEN | BIS 5.4.

Ausstellungen

Kunst und Öffentlichkeit

Spot On 2

28. 3.–10. 5. n. b. k., Berlin

bis 10. 5. Museum Kunst Palast, Düsseldorf

Die n. b. k. Berlin zeigt eine Ausstellung zu Kunst und Öffentlichkeit.

Die Ausstellungsreihe zeigt fünf verschiedene Projekträume von zeitgenössischen Künstlern wie Olof Jernberg oder Julius Weiland.

Tschechische Fotografie des 20. Jahrhunderts

Auf Papier

ab März

Christoph Brech bis 19. 4. Altana Kulturstiftung, Bad Homburg Die Arbeiten von Brech werden unter dem Titel „Passagen“ ausgestellt und bestehen aus Installationen, Videos und Fotografien.

Rothko/Giotto – Die Berührbarkeit des Bildes bis 3. 5. Kulturforum/Gemäldegalerie, Berlin Die Ausstellung basiert auf Rothkos Interesse für die Kunst von Giotto di Bondone. art_book Ein Themenheft der Zeitschrift

13. 3.–16. 6. Kunsthalle, Bonn

30. 5.–30. 8. Museum Kunst Palast, Düsseldorf

Bildreportage, Surrealismus, Realismus und Avantgarde-Fotografie tschechischer Künstler

Die Ausstellung präsentiert 365 ausgewählte Handzeichnungen von über 300 Künstlern des 15. bis 21. Jahrhunderts.

Amedeo Modigliani

Johannes Brus

17. 4.–30. 8. Kunsthalle, Bonn

30. 5.–30. 8. Museum Kunst Palast, Düsseldorf

Modiglianis wichtigste Sujets waren Porträts und Akte, oft melancholisch stimmende Motive, deren Kraft man sich kaum entziehen kann.

Mit Chemikalien verfremdete Schwarz-WeißFotografien unter dem Titel „Giving Picture for Trophy“

(© Paul Graham, 2008)

Ausstellungen Paul Graham, Aus der Serie Troubled Land, 1984-86

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Clare Strand: Gone Astray Details, 2002/3

Martin Johnson Heade: Passion Flowers and Hummingbirds, um 1870-83

Ausstellungen

CLARE STRAND ESSEN | BIS 5. 4.

DARWIN: KUNST UND DIE SUCHE NACH DEN URSPRÜNGEN FRANKFURT | BIS 3.5.

Clare Strand

Reconsidered

Darwin: Kunst und die Suche nach den Ursprüngen

bis 5. 4. Museum Folkwang, Essen

bis 22. 3. Städel Museum, Frankfurt

Die Arbeiten der britischen Fotografin konzentrieren sich auf Kriminalgeschichten, Horrorszenarien und paranormale Phänomene.

Der Belgier Luc Tuymans, einer der gefragtesten Maler der Gegenwart, präsentiert eine Werkauswahl aus der Städel-Sammlung.

Die Schirn zeigt renommierte Künstler, die sich mit dem Darwinismus beschäftigt haben.

Paul Graham

Angel Dust

Simon Dybbroe Møller

bis 5. 4. Museum Folkwang, Essen

bis 13. 4. MMK, Frankfurt

27. 3.–31. 5. fkv, Frankfurt

Grahams sozialdokumentarische Fotografien werfen einen kompromisslosen Blick auf die Wirklichkeit.

Drei Künstler, drei Werke: Ein Gemälde, ein Video und eine Plastik schaffen gemeinsam einen Raum voll Inspiration.

Mit genauer Beobachtungsgabe, Vielschichtigkeit und Humor entwickelt Møller raumgreifende und ortsspezifische Arbeiten .

Morgan Fisher

E. W. Nay

Ursula Ponn/Doris Lasch

bis 15. 3. Portikus, Frankfurt

bis 26. 4. Schirn Kunsthalle, Frankfurt

27. 3.–21.5. fkv, Frankfurt

Raumgreifende Installation des Amerikaners, die sich unmittelbar mit der Architektur des Ausstellungsraumes auseinandersetzt.

Die weniger bekannten Werke der 60er-Jahre von Ernst Wilhelm Nay, einem der berühmtesten Nachkriegskünstler

„If you don’t create your own History someone else will“ lautet der Titel der Arbeiten zwischen Fotografie, Film und Rauminstallationen.

bis 3. 5. Schirn Kunsthalle, Frankfurt

art_book


Du Yiyao, Water 16, 2008

Ausstellungen

Singender junger Mann, 1622

Dirck van Baburen,

28

CARAVAGGIO IN HOLLAND FRANKFURT | 1. 4.–26. 7.

DU YIYAO HAMBURG | BIS 28. 3.

Ausstellungen

Playing the City

Du Yiyao

21. 4–6. 5. Schirn Kunsthalle, Frankfurt

bis 28. 3. ArtChina Gallery, Hamburg

Im Rahmen des Ausstellungsprojektes werden etwa 20 Künstler die Stadt Frankfurt mit Performances und Guerillaaktionen bereichern.

Yiyao thematisiert in seinen Werken den Einfluss von Popkultur und Konsumorientiertheit auf China und den Rest der Welt.

Saskia Holmkvist

Fokus auf Andrea Mantegna

Matisse

27. 3.–31. 5. fkv, Frankfurt

9. 4.–6. 9. Städel Museum, Frankfurt

bis 19. 4. Bucerius Kunst Forum, Hamburg

Mit „Role Control“ (2008) und „In Character“ zeigt der fkv zwei neue Videoarbeiten der schwedischen Künstlerin.

Die Ausstellung zeigt die diversen Vorbilder, derer sich der junge Mantegna für seinen Evangelisten Markus bediente.

Er sagte sich vom Impressionismus los und verband Farbintensität mit Ausdruckskraft: Menschen, Masken und Modelle von Matisse.

Caravaggio in Holland

The Making of Art

MAN SON 1969. Vom Schrecken der Situation

1. 4.–26. 7. Städel Museum, Frankfurt

29. 5.–30. 8. Schirn Kunsthalle, Frankfurt

Werke von Gerard van Honthorst, Hendrick Terbrugghen und Dirck van Baburen werden Gemälden Caravaggios gegenübergestellt

Ein Einblick in die Kunstwelt der Gegenwart. Was passiert hinter den Kulissen bei Künstlern, Institutionen, Kritikern und Sammlern?

ab März

art_book Ein Themenheft der Zeitschrift

bis 26. 4. Hamburger Kunsthalle Die Ausstellung thematisiert den Reiz und die Gefahr der Extreme.


29

Soigmar Polke, Baumhaus (Wir Kleinbürger), 1976

Joe Coleman, As You Look Into the Eye of the Cyclops, So the Eye of the Cyclops Looks Into You, 2003

Ausstellungen

SIGMAR POLKE HAMBURG | 13. 3. – 31. 1. 2010

MAN SON 1969 HAMBURG | BIS 26. 4.

Edgar Degas

Kostis Velonis

Das Auge Nijinsky und die Abstraktion

bis 3. 5. Hamburger Kunsthalle

28. 3.–31. 12. Kunstverein Hamburg

Pastelle und Gemälde des französischen Impressionisten Degas. 73 Originalabgüsse unter dem Titel „Intimität und Pose“

Velonis’ Installation wird in der oberen Etage des Kunstvereins mit Skulpturen spannungsvolle Leerstellen erzeugen.

Werke von 1910 bis 1930 zu den Themen Tanz, Rhythmus und Bewegung im Bild

Sigmar Polke

Herbert Brandl: Malerei

Fotografie trifft Malerei

13. 3. 2009–31. 1. 2010 Hamburger Kunsthalle

25. 4–30. 8. Deichtorhallen, Hamburg

bis 30. 8. Sprengel Museum, Hannover

„Wir Kleinbürger! Zeitgenossen und Zeitgenossinnen“ ist eine dreiteilige Ausstellung, die ein Panorama von Kunst und Alltag erstellt.

Die erste große Werkschau des Malers Brandl, dessen Bilder sich jenseits der modernen ästhetischen Konzepte bewegen.

Die umfangreiche Sammlung von Ann und Jürgen Wilde besteht aus ca. 1 500 Originalfotografien der klassischen Moderne.

Tatiana Trouvé

Cecily Brown

David Salle

28. 3.–21. 6. Kunstverein Hamburg

25. 4.–30. 8. Deichtorhallen, Hamburg

20. 3.–21. 6. kestnergesellschaft, Hannover

Eine modellartige Skulptur aus Enttäuschungen, Chancen, Verstößen und Ablehnungen

Energiegeladene Bilder mit erotischen Motiven auf großformatigen Leinwänden am Rande der Abstraktion: das ist Cecily Brown.

Zum ersten Mal in Europa: die Arbeiten des amerikanischen Malers Salle. 20 bis 25 postmoderne Bildwelten und -serien

20. 5.–16.8. Hamburger Kunsthalle

art_book


Ausstellungen

Daniel Canogar:Otras Geologias 9, 2005

Henning von Gierke, Aus der Serie Rheinschwimmer, 2008

30

BANQUET_NODES AND NETWORKS KARLSRUHE | 14. 3.–28. 6.

Ausstellungen ab März

HENNING VON GIERKE KOBLENZ | BIS 22. 3.

Michaël Borremans 10. 4–21. 6. kestnergesellschaft, Hannover Die Malereien, Zeichnungen und Filme des belgischen Künstlers sind von düsteren und melancholischen Szenarien geprägt.

YOU_ser: II - Das Jahrhundert des Konsumenten 3. 4.–30. 8. ZKM, Karlsruhe Zweiter Teil der Show über die Auswirkung netzbasierter globaler Kreation auf Kunst.

Harun Farocki: Nicht ohne Risiko

Notation. Kalkül und Form in den Künsten

29. 3.–2.8. Sprengel Museum, Hannover

1. 3.–26. 7. ZKM, Karlsruhe

Farockis politischer Dokumentarfilm zeigt eine ungewohnte Sicht auf das Wirtschaftsleben.

Die Ausstellung widmet sich den künstlerischen Prozessen zwischen Konzept und Werk.

Die Sammlung der Landesbank Baden-Württemberg ist auf zeitgenössische deutsche Kunst seit den frühen 80er-Jahren fokussiert.

Marc, Macke und Delaunay

Banquet_nodes and networks

Henning von Gierke

29. 3.–19. 7. Sprengel Museum Hannover

14. 3.–28. 6. ZKM, Karlsruhe

bis 22. 3. Ludwig Museum, Koblenz

Eine einzigartige Zusammenstellung hochkarätiger Gemälde unter dem Titel „Die Schönheit einer zerbrechenden Welt (1910 – 1914)“

Die Ausstellung zeigt aktuelle Interaktionen und Positionen der digitalen Kultur Spaniens in vernetzten Systemen.

„Goldener Strom“ heißt die Installation von von Gierkes, die visionär wirkenden Bilder erzählen vom Fließen und Verwandeln.

art_book Ein Themenheft der Zeitschrift

Extended 21. 5.–18. 10. ZKM, Karlsruhe


Schon mal probiert? DVD Das Lächeln der Sterne DVD W.

DVD Blueberry

DVD My Name is Earl DVD Fluch der Karibik

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Gerhard Richter, Claudius, 1986

Ausstellungen Thomas Huber, In diesem Bilde..., 2003

32

THOMAS HUBER TÜBINGEN | BIS 19.4.

Ausstellungen

GERHARD RICHTER MÜNCHEN | BIS 17.5.

Christopher Wool: Porto – Köln

Kabinett II

21. 4.–12. 7. Museum Ludwig, Köln

25. 4–21. 6. GfZK, Leipzig

Abstrakte Gemälde und Siebdrucke zeigen die Entwicklung auf, die Wool in den letzten Jahren vollzogen hat.

Arbeiten aus der Sammlung der GfZK, die vor längerer Zeit oder noch nie ausgestellt waren: Zeichnungen, Fotografien, grafischeTechniken

Lucy McKenzie

Raum 107: Ute Richter

Gerhard Richter

14. 3.–26. 7. Museum Ludwig, Köln

7. 3.–19. 4. GfZK, Leipzig

bis 17. 5. Haus der Kunst, München

Großformatige Gemälde zeigen Interieurs, die vom 19. Jahrhundert inspiriert und wie Theaterkulissen im Raum aufgebaut sind.

Ein Projekt, das Fragen der Globalisierung, des Überlebenswettkampfes und des Verhaltens der Konsumenten nachgeht.

Die Ausstellung „Abstrakte Bilder“ zeigt rund 50 großformatige Werke. Ausgangspunkt sind die Serien „Cage“ (2006) und „Wald“ (2005).

Maria Lassnig: Im Möglichkeitsspiegel

Carte Blanche V: Leon Janucek – Dieter Finke

William Eggleston

14. 3–14. 6. Museum Ludwig, Köln

bis 22. 3. GfZK, Leipzig

Retrospektive der Zeichnungen und Aquarelle der 90-jährigen Österreicherin Lassnig

Leon Janucek zeigt Dieter Finke, ein Werk in der Tradition der Tierplastik und -skulptur.

ab März

art_book Ein Themenheft der Zeitschrift

bis 17. 5. Haus der Kunst, München Eggleston gilt als Wegbereiter der künstlerischen Farbfotografie. Die Ausstellung zeigt Fotografie und Videos von 1961–2008.


33

Francois Morellet. Relache No 2, 1992

Lucy McKenzie, After Haukar, proposal for a fireplace, date and place unknown, 2006

Ausstellungen

FRANÇOIS MORELLET WALDENBUCH | 17. 5.–27. 9.

Benjamin Bergmann: tief unten tag hell

LUCY MCKENZIE KÖLN | 14. 3.–26. 7.

Zoe Leonard

Thomas Huber

2. 4.–5. 7. Pinakothek der Moderne, München

bis 19. 4. Kunsthalle Tübingen

Installationen um wiederkehrende Fragen des Menschen nach Erfüllung und Sinn

Fotografien zum Verhältnis der Geschlechter, dem Spannungsfeld zwischen Kultur und Natur wie Geschichte und Gegenwart

Seine Werke zeigen Orte, die räumlich unerreichbar scheinen. „Rauten traurig“ lautet der Titel der Ausstellung mit ca. 50 Gemälden.

Die Gegenwart der Linie

Deutsches Informel

Der innere Blick

19. 3.–21. 6. Pinakothek der Moderne, München

bis 7. 6. Staatsgalerie, Stuttgart

25. 4.–5. 7. Kunsthalle Tübingen

Arbeiten von etwa 100 Künstlern, bei denen die Linie als dominierendes Mittel in all ihrer Ausdrucksfähigkeit erlebbar wird.

Zeichnungen und Druckgrafiken des deutschen Informel, das für Emotion und Spontaneität in der abstrakten Ausführung steht.

Das Interieur erlebt eine Renaissance. Werke zahlreicher Künstler, die das traditionsreiche Genre wieder für sich entdeckt haben.

Maison Martin Margiela 20. The exhibition

Drei. Das Triptychon in der Moderne

François Morellet

20. 3.–1. 6. Haus der Kunst, München

bis 14. 6. Kunstmuseum, Stuttgart

Bilder des Modelabels MMM, welches in keiner Weise die Klischees der Modebranche erfüllt.

Eine umfassende Werkschau, gewidmet dem prominenten Bildtypus: dem Triptychon …

bis 23. 8. Pinakothek der Moderne, München

17. 5.–27. 9. Museum Ritter, Waldenbuch Morellets Werke basieren auf mathematischgeometrischen Systemen. Der Titel lautet: „Quadratur des Quadrats – Eine Introspektive“. art_book


Ausstellungen Adolf Hoelzel, Komposition in Rot II, 1914

Thomas Kilpper: the ring, 2000

34

THOMAS KILPPER BERLIN | 13. 6.–26. 7.

Ausstellungen ab Juni/Juli

KALEIDOSKOP STUTTGART | 11. 7. –1. 11.

Steppenwolf – oder das Geräusch des urbanen Raum 27. 6.–26. 7. NGBK, Berlin

Meisterwerke 27. 6.–27. 9. Kunsthalle, Emden

Thema der Ausstellung ist das komplexe Verhältnis von Individuum und Gesellschaft.

Die Ausstellung zeigt die Entwicklung expressiver Malerei in der europäischen Kunst anhand von Werken aus eigenen Beständen.

Utopia Matters

Kunst für Millionen

25. 7.–4. 10. Deutsche Guggenheim, Berlin

24. 9. 2009–3.1. 2010 Schirn Kunsthalle, Frankfurt

Im Zentrum der Ausstellung steht das Werk der Designerin Janette Laverrière.

Die Ausstellung zeigt Werke aus dem frühen 19. Jahrhundert bis 1933 und beleuchtet die Idee einer utopischen Gesellschaft.

Die chinesische Skulpturengruppe „Hof der Pachteinnahme“ aus der Mao-Zeit besteht aus mehr als 100 lebensgroßen Figuren.

Thomas Kilpper

Arbeit. Sinn und Sorge

Roman Signer

13. 6.–26. 7. n. b. k., Berlin

26. 6.–3. 2010 Deutsches Hygiene-Museum, Dresden

5. 6.–6. 9. Hamburger Kunsthalle

Kilpper beschäftigt sich auf allen Ebenen mit der Geschichte von Orten und ihrer sozialen und politischen Dimension.

Installationen, Filme und Kunstwerke führen in die sozioökonomischen Zusammenhänge und zentralen Begriffe der Arbeit ein.

Signer zeigt mit Video- und Filmprojektionen von 1975 bis heute den Umgang mit Material und Zeit im Bewegungsbild.

Entre deux Actes – Loge de Comédienne 25. 7.–11. 10. Staatliche Kunsthalle, Baden-Baden

art_book Ein Themenheft der Zeitschrift


35

Isa Genzken, Kinder filmen, 2006

Martin Kippenberger, Mirror for hang-over bud und Lampe, 1990

Julia Schmidt, Still life (bowl, coin, bread), 2008

Ausstellungen

ENTRE DEUX ACTES BADEN-BADEN | 25. 7.–11. 10. RAUM 107: JULIA SCHMIDT LEIPZIG | 27. 6.–9. 8.

ISA GENZKEN KÖLN | 15. 8.–15. 11.

40 Jahre Videokunst – Teil 2

Raum 107: Julia Schmidt

Das „Olga-Album“

18. 7.–6. 9. ZKM, Karsruhe

27. 6.–9. 8. GfZK, Leipzig

27. 6.–11. 10. Staatsgalerie, Stuttgart

Frühe deutsche Videokunst wie die Installation »Schafe« von Wolf Kahlen und eine seltene Arbeit von Ulrike Rosenbach von 1975

Umfangreiches Motivrepertoire – von Bildern, die Wasserschäden erlitten haben über Leinwandrückseiten bekannter Gemälde.

87 Aquarelle und Gouachen zeigen Wohnräume des Kronprinzen- und späteren Königspaars Olga und Karl von Württemberg.

Privatissimo

Thomas Schütte

Kaleidoskop

20. 6.–30. 8. Kunsthalle zu Kiel

7. 6.–6. 9. Haus der Kunst, München

11. 7.–1. 11. Kunstmuseum, Stuttgart

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Werke aus Schleswig-Holsteinischem Adelsbesitz.

Zentrum ist das Modell des 5,5m hohen „Mann im Matsch“. Außerdem werden Werke zu machtpolitischen Gefügen gezeigt.

Die Ausstellung beleuchtet das Werk von Adolf Hölzel: Abstrakt gestaltete Bilder, die eine der Natur parallele Bildwelt schaffen möchten.

Isa Genzken

Jean Dubuffet: Ein Leben im Laufschritt

Tal R

15. 8.–15. 11. Museum Ludwig, Köln Erste Retrospektive der Bildhauerin Genzken: Filme, Fotos und die Auseinandersetzung mit dem dreidimensionalen Gegenstand

19. 6.–30. 8. Hypo Kunsthalle, München Ein Eindruck vom geistigen Tempo des französischen Nachkriegskünstlers

11. 7.–4. 10. Kunsthalle Tübingen Unter „You laugh an ugly Laugh“ werden Tal Rs vielseitige Malereien, Skulpturen, Collagen und Fotoprojekte gezeigt. art_book


36

Kunstbücher

Kunstbücher

Ulrich Pohlmann

Siegfried Gohr

Nude Visions Mai 2009, Kehrer

Magritte März 2009, DuMont

Der Band präsentiert eine besondere Art der Aktfotografie anhand von Bildern aus dem 19. Jahrhundert, Szenarien der Modefotografie und Experimenten des 20. Jahrhunderts.

Zahlreiche Abbildungen präsentieren den Werkverlauf des belgischen Surrealisten René Magritte. Seine Werke lassen den Betrachter mit der eigenen Wahrnehmung spielen.

Udo und Anette Brandhorst

Katharina Mayer

Bernhard Martin

Museum Brandhorst Mai 2009, Prestel

Familia May 2009, Kehrer

Thema verfehlt DuMont

Eine Betrachtung des Münchner Museums Brandhorst, seiner Architektur und seiner Sammlung, deren Schwerpunkt auf der Kunst des 20. Jahrhunderts liegt.

Mayer besucht Familien in europäischen Städten und fotografiert sie in ihren Wohnräumen oder Gärten und lässt Gruppenbilder zwischen Öffentlichem und Privatem entstehen.

Bernhard Martin verbindet akademische Normen der Kunst mit einer schrillen Bildsprache. Das führt zu surreal verfremdeten Figurenbildern aus Trash und Kitsch.

Steve Rotman

Christian Schoen u. a.

Martin Eder

San Francisco Street Art Prestel

Icelandic Art today April 2009, Hatje Cantz

Malerei DuMont

Ein Bildband über die einzigartige Street-ArtSzene in San Francisco. Abbildungen der grenzenlosen Galerie der Hinterhöfe, Straßen und Plätze mit ihren originellen Werken.

Icelandic Art „today“ stellt 50 isländische Künstler vor, die mit einer sehr spezifischen kreativen Einzigartigkeit und Experimentierfreude junge, spannende Kunst entwickeln.

Ein klassischer Gemäldekatalog mit Eders Werken der vergangenen sechs Jahre. Sie spiegeln die Überforderung der Seele durch die Verunsicherung der medialen Welt wider.

art_book Ein Themenheft der Zeitschrift


Kunstbücher

Kunstbücher

37

William N. Copley

Dietmar Elger

Unter uns April 2009, Hatje Cantz

Abstrakte Kunst Taschen

Eine repräsentative Auswahl von Copleys Werken, die als Bindeglied zwischen Pop-Art und Surrealismus gelten. Mit unverwechselbarem Stil widmet er sich seinen Themen.

Dieser Band präsentiert die nicht figurative Kunst vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 60er-Jahre anhand von Mondrian, Malewitsch und vielen anderen.

Jeff Koons

Elisabeth Dee (Hrsg.)

Henri Matisse

Celebration Hatje Cantz

Alex Bag April 2009, Hatje Cantz

Jazz Prestel

Koons’ Arbeiten sind schrill, bunt, verspielt und kitschig. Seit Anfang der 90er arbeitet er an der „Celebration“-Serie, bei der er einzigartige Großskulpturen inszeniert.

Die bisher vollständigste Darstellung von Bags Arbeiten mit zahlreichen Bildern aus ihren Videos. Ein Mix aus Musik, Mode, Popkultur und Werbung wird auf ihre Weise parodiert.

Das Künstlerbuch zeigt Scherenschnitt-Techniken von Henri Matisse, die den spontanen, sinnlichen und virtuosen Geist der Jazzmusik widerspiegeln. Jazz für die Augen.

Andreas Gursky

Gerhard Richter

Roy Lichtenstein

Werke 80–08 Hatje Cantz

Porträts DuMont

Posters Prestel

Über 150 Werke Gurskys, der zu den bedeutendsten Fotokünstlern weltweit gehört. Jedes Bild ist ein notwendiger Mosaikstein für eine umfassende Sicht auf die globale Welt.

Der Bildband widmet sich ausschließlich Richters Porträts. Auf einzigartige Weise zeigen seine Bilder Persönlichkeit und reflektieren historische und politische Ereignisse.

Mit kühler Rastertechnik und den bekannten Comicmotiven wurde Lichtenstein zum Inbegriff der amerikanischen Pop-Art. Der Band zeigt alle Plakate von Roy Lichtenstein. art_book


38

Margret Hoppe

CONNY DIETRICH IST KUNSTHISTORIKERIN, LEBT UND ARBEITET ALS FREIBERUFLICHE KURATORIN IN LEIPZIG. DIE AUSSTELLUNG „NICHTORTE, ORTE“ IN DER LEIPZIGER GALERIE FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST WURDE VON IHR MITKURATIERT.

MARGRET HOPPE STUDIERTE IN LEIPZIG ERST PHILOSOPHIE UND KUNSTGESCHICHTE, SPÄTER FOTOGRAFIE AN DER HOCHSCHULE FÜR GRAFIK UND BUCHKUNST. DIE ABGEBILDETE ARBEIT IST AUS DER SERIE „DIE VERSCHWUNDENEN BILDER“.

Mein Lieblingsbild Weiße Wände

Der Blick fällt auf eine große, weiße Wandfläche. Vor der Wand ist ein stahlgrauer Büroschrank platziert, an seiner Seite ein Abfallbehälter aus Edelstahl. Rechts steht eine Bank mit glatter, rosafarbener Sitzfläche. Die Gegenstände spiegeln sich im dunklen Steinfußboden. Es herrscht andachtsvolle Stille. Der Betrachter denkt an einen Foyerraum – doch die großformatige Fotografie von Margret Hoppe zeigt kein Interesse für die Menschen, die sich gelegentlich hier aufhalten dürften. Im Mittelpunkt steht der Anblick der weißen Wand. Das Foto ist kein spontaner Schnappschuss. Die sachlich-strenge Aufnahme wurde aufwändig mit Großformatkamera und Stativ produziert und folgt allen Regeln der Bildkomposition. Warum aber diese Wand? Was interessiert die Fotografin, die von 2000 bis 2007 in Leipzig bei Timm Rautert studierte, gerade an diesem nüchternen Objekt? art_book Ein Themenheft der Zeitschrift

Die Antwort ist auf dem Bild zu sehen und gleichzeitig nicht zu sehen: Margret Hoppe erzählt vom Verschwinden. Genauer gesagt: von verschwundenen Bildern, so auch der Name der Fotoserie, zu der diese Aufnahme gehört. Dem ausführlichen Titel der Arbeit, „Gerhard Richter, Lebensfreude, 1956, Wandbild, 500 x 1 500 cm, Deutsches HygieneMuseum, Dresden“, ist zu entnehmen, dass sich der abgebildete Raum im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden befindet. Die Wand schmückte einst ein riesengroßes Gemälde von Gerhard Richter aus dem Jahr 1956, das den verheißungsvollen Titel „Lebensfreude“ trug. Die der Fotografie beigegebenen Informationen lassen beim Betrachter eine Vorstellung von dem verschwundenen Wandbild aufkommen, werfen Fragen auf, wie und warum es verloren ging. Bei dem Richter-Gemälde handelt es sich um einen ganz besonderen Fall, einen zweifachen Akt des Verschwindens: 1979 wurde das Wandbild erstmals übertüncht, nachdem Richter 1961 in die Bundesrepublik geflüchtet war. 25 Jahre nach der „Beseitigung“ – die deutsche Wiedervereinigung war vollzogen und Richter mittlerweile weltberühmt – ließ die Museumsleitung das Gemälde an zwei Stellen freilegen. Auf Wunsch des Künstlers wurde es jedoch erneut übermalt. Richter legt keinen Wert mehr auf sein Jugendwerk, das als Abschlussarbeit seines Studiums an der Staatlichen Kunsthochschule Dresden unter dem Einfluss des sozialistischen Realismus entstand. Hoppe thematisiert das Verschwinden von Kunstwerken, die in der DDR entstanden – einem Land, das heute nicht mehr existiert. Bei diesen Werken handelt sich um baubezogene Auftragskunst staatlicher


Margret Hoppe

Institutionen wie Bildungseinrichtungen, Hotels oder volkseigenen Betrieben. Hoppes Fotoserie versteht sich als künstlerischer Beitrag zu aktuellen Debatten um den Umgang mit ideellen, künstlerischen und baulichen Hinterlassenschaften der DDR und anderer Staaten des ehemaligen Ostblocks.

39

AUSSTELLUNGSTIPP NICHTORTE, ORTE | BIS 6. 2. | GALERIE FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST | LEIPZIG

Fotografien aus der Serie „Die verschwundenen Bilder“ sind Teil der Ausstellung „Nichtorte, Orte“ in der Leipziger Galerie für Zeitgenössische Kunst. Im Mittelpunkt der einjährigen, durch ausgewählte Leihgaben ergänzten Sammlungspräsentation stehen Werke von 30 vor allem deutschen, ost- und südeuropäischen Künstlern, die sich mit gesellschaftlichen Wandlungsprozessen auseinandersetzen. Oft spiegeln sich diese Transformationen in bestimmten Orten, Straßen, Gebäuden und Räumen wider, die im Lauf der Zeit verschiedene Veränderungen erfahren haben, heute nicht mehr existieren, nur noch in der Erinnerung leben, aus dem Sichtfeld oder gar dem Gedächtnis verschwunden und zu „Nichtorten“ mutiert sind. Hoppes leere weiße Wandfläche gibt dafür eine sprechende Bildformel. Conny Dietrich ABBILDUNG MARGRET HOPPE, „GERHARD RICHTER, LEBENSFREUDE, 1956, WANDBILD, 500 X 1 500 CM, DEUTSCHES HYGIENE-MUSEUM, DRESDEN“ (2005, DEUTSCHES-HYGIENE-MUSEUM, DRESDEN, C-PRINT, 100 X 120 CM, KUNSTFONDS, STAATLICHE KUNSTSAMMLUNGEN DRESDEN)

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