Aargauer Wirtschaft Februar 2021

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10  IN EIGENER SACHE

AGV NR. 2 | 17. FEBRUAR 2021

FREIHANDELSABKOMMEN MIT INDONESIEN: JA! Die Schweizer Stimmbevölkerung wird am 7. März 2021 über die Genehmigung des umfassenden Wirtschaftspartnerschaftsabkommens zwischen den EFTA-Staaten und Indonesien entscheiden. Linke Gruppierungen haben gegen dieses Abkommen das Referendum ergriffen. Der Schweizerische Gewerbe­ verband sgv sagt aber ­deutlich Ja. Worum geht es? Die Schweiz – zusammen mit den anderen Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation EFTA – soll ein Freihandelsabkommen mit Indonesien ratifizieren. Über 98 Prozent der Zölle sollen fallen. Schweizer Unternehmen erhalten direkten Zugang zum indonesischen Markt, zur 16. grössten Wirtschaft der Welt. Sie erhalten auch mehr Rechtssicherheit. Das Abkommen enthält umfassende Regelungen zur Nachhaltigkeit der Güter, die aus Indonesien in die Schweiz kommen. Das Referendum wurde von linken Gruppierungen ergriffen. Sie gaukeln vor, die Schweiz werde von umweltschädlichem Palmöl überflutet. Das ist einfach falsch. Zum ersten Mal hat die Schweiz umfassende und wirkungsvolle Nachhaltigkeitsklauseln in einem solchen Abkommen. Die Einfuhr von Palmöl darf nur statt­ finden, wenn Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden.

Diese werden ­verbindlich mittels internationaler Standards definiert. Das Bundesamt für Umwelt überwacht diesen Prozess. Damit wird das Argument der radikalen Linken entlarvt: Ihnen geht es rein ideologisch um den Kampf gegen den Freihandel. Freihandel ist Trumpf Weltweit bestehen fast 300 Freihandelsverträge. Davon gehen allein zehn Prozent auf die Schweiz zurück. Denn das Land verfügt gegenwärtig über ein Netz von 31 Freihandelsabkommen FHA mit 41 Partnern. Die Abkommen werden im Rahmen der EFTA oder auch selbstständig abgeschlossen. Sowohl das Staatssekretariat für Wirtschaft als auch das Parla- Das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und Indonesien ist auch ment haben die Wirkungen des Frei- für die KMU evident. handels auf die Schweiz evaluiert. Milliarden Konsumentinnen und Kon- KMU sagen JA Das Ergebnis ist klar. sumenten und einer Wirtschaftsleis- Viele Unternehmen und Arbeitsplätze Für die Wirtschaft sind solche Ab- tung von rund 25 Billionen US-Dollar. in der Schweiz hängen mit dem Aus­ kommen sehr vorteilhaft. Die vom Entsprechend macht dieser Markt senhandel zusammen. Das gilt insbeParlament in Auftrag gegebene Eva- auch etwa einen Viertel der Exporte sondere für KMU. Diese verantworten gemäss den Zahlen der Zollverluation hält nämlich fest: «Grund- der Schweiz aus. waltung 60 Prozent des Imports und sätzlich profitieren tendenziell die 45 Prozent der Exporte. Zusätzlich zu Schweizer Exportbranchen Pharma, Explizit wird da gesagt: diesen Exporten und Importen komChemie, Uhren, Maschinenbau und men noch der Austausch von DienstMesstechnik von FHA.» Auch im sozialen Bereich gibt es ein Plus. Mit Wohlfahrtseffekte ent- leistungen, Investitionen, Technologien und vieles mehr. dem neuen Abkommen mit Indonesien werden auch noch für die Umwelt stehen nicht nur durch den geregelten Marktzugang für Das Abkommen gewährt Schweizer positive Effekte umgesetzt. den Exportsektor. Produzen- Unternehmen den diskriminierungsSchweiz profitiert ten profitieren von günstige- freien Zugang zum zukunftsträchtigen indonesischen Wachstumsmarkt. Die vom Staatssekretariat für Wirtren Vorleistungen, Konsu- Gleichzeitig enthält es umfassende schaft SECO vorgenommene Evaluamenten steht ein preiswerte- Bestimmungen zum Schutz der Umtion trifft noch präzisere Aussagen: res und vielfältigeres Ange- welt. Das Freihandelsabkommen mit bot zur Verfügung, der ge- Indonesien dient der Schweiz, der Nachhaltigkeit und den KMU.

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Zwischen 1995 und 2015 hat der Aussenhandel durchschnittlich rund einen Viertel zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) beigetragen.

Henrique Schneider Stv. Direktor Schweizerischer Gewerbeverband sgv

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Kein Wunder: Die Freihandelspartner ausserhalb der EU/EFTA bieten einen Markt von insgesamt circa 2,2

steigerte Wettbewerb führt zu Produktivitätsgewinnen und schliesslich erlauben FHA der Schweiz, sich ihren Platz in den globalen Wertschöpfungsketten zu sichern. Die Schweizer FHA stärken den Handel mit Gütern und fördern damit das Wirtschaftswachstum.

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Weitere Informationen zum Schweizerischen Gewerbeverband sgv finden Sie unter: www.sgv-usam.ch


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