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Impulsforum 2021 ein Erfolg nach zwei einhalb Jahren Pause

IMPULSFORUM 2021 – EIN ERFOLG NACH ZWEIEINHALB JAHREN PAUSE

Wie soll das Verkehrssystem in der PostCoronaWelt umgestaltet werden? Dieser Frage widmete sich das Impulsforum 2021 der beiden Transportunternehmen RVBW und PostAuto in Brugg.

Die Pandemie hat seit letztem Jahr vieles durcheinandergewirbelt. So konnte die Veranstaltung zur Zukunft der Mobilität 2020 nicht durchgeführt werden. Die Verantwortlichen hielten aber am Abendanlass fest. So ging nach einem Unterbruch von zweieinhalb Jahren das Impulsforum am 29. September 2021 wiederum in den Räumlichkeiten der Fachhochschule Brugg-Windisch über die Bühne.

Immobilität wird zum wahren Luxus

Um die Pandemie ging es auch im inhaltlichen Teil des Abends. Stephan Sigrist, Gründer und Leiter des Think Tanks W.I.R.E., stellte im Gespräch fest, dass er seine Mobilitätsgewohnheiten in letzter Zeit durchaus etwas angepasst habe. War er früher häufig geschäftlich in der Schweiz und in Europa unterwegs, so schätze er es nun, dass man gewisse Geschäftstermine auch ohne örtliche Verschiebung wahrnehmen könne. Auch mit Blick auf die Zukunft ist Sigrist überzeugt, dass die Menschen die Immobilität vermehrt zu schätzen lernten, sie könne zu einem wahren Luxus werden. Man habe gemerkt, dass man nicht mehr um jeden Preis von A nach B reisen müsse. Neue Arbeitsmodelle, die sich seit Corona durchsetzen, bringen laut Stephan Sigrist auch Herausforderungen für die öV-Unternehmen. Sie müssten noch genauer hinhören, was die Fahrgäste brauchten, angefangen vom Stecker im Zug bis hin zu flexiblen Fahrplanangeboten.

V. l. n. r. Stefan Kalt, RVBW; Stephan Sigrist, W.I.R.E. (Referent); Urs Bloch, PostAuto (Moderator); Patrick Zingg, PostAuto

Keine Digitalisierung nur um der Digitalisierung willen

In einem Impulsreferat ging der Zukunftsforscher auch auf die Frage ein, weshalb sich gewisse Trends durchsetzen, während andere wieder in der Versenkung verschwinden. «Es wird zu wenig nach dem Bedürfnis der Kunden gefragt», ist Sigrist überzeugt. Die Digitalisierung bringe viele Möglichkeiten. Laut Sigrist darf es doch keine Digitalisierung nur um der Digitalisierung willen geben. Die Menschen müssten neue technologische Möglichkeiten annehmen und sie in ihrem Alltag integrieren, das geschieht am erfolgreichsten in kleinen Schritten.

Für Veränderungen braucht es das grosse Bild

Stephan Sigrist ist überzeugt, dass bei der Gestaltung der künftigen Mobilität verschiedene Akteure gemeinsam gefordert seien. Angefangen beim verantwortungsbewussten Konsumenten über mutige Unternehmen bis hin zu den Behörden. Letztere müssten vor allem als «Enabler» einer Entwicklung agieren. «Wir brauchen das grosse Bild», forderte Stephan Sigrist. Die Schweiz brauche eine Idee der künftigen Entwicklung, unter der sich auch die Menschen etwas vorstellen könnten. Dann seien diese auch bereit, Veränderungen zuzustimmen.

120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik sowie von Unternehmen und Behörden folgten gespannt den Ausführungen von Stephan Sigrist. Sie hatten damit genügend Gesprächsstoff für den nachfolgenden lockeren Austausch im Rahmen eines Apéros und nutzten die Gelegenheit, um bekannte Gesichter wieder einmal physisch zu treffen. Stefan Kalt (RVBW) und Patrick Zingg (PostAuto) freuten sich als Gastgeber des Abends über die erfolgreiche Durchführung des fünften Impulsforums.

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