Aargauer Wirtschaft Oktober 2021

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MOBILITÄT  11

AGV NR. 10 | 14. OKTOBER 2021

IMPULSFORUM 2021 – EIN ERFOLG NACH ZWEIEINHALB JAHREN PAUSE Wie soll das Verkehrssystem in der Post-Corona-Welt ­umgestaltet werden? Dieser Frage widmete sich das Im­ pulsforum 2021 der beiden Transportunternehmen RVBW und PostAuto in Brugg.

D

ie Pandemie hat seit letztem Jahr vieles durcheinandergewirbelt. So konnte die Veranstaltung zur Zukunft der Mobilität 2020 nicht durchgeführt werden. Die Verantwortlichen hielten aber am Abendanlass fest. So ging nach einem Unterbruch von zweieinhalb Jahren das Impulsforum am 29. September 2021 wiederum in den Räumlichkeiten der Fachhochschule Brugg-Windisch über die Bühne.

V. l. n. r. Stefan Kalt, RVBW; Stephan Sigrist, W.I.R.E. (Referent); Urs Bloch, PostAuto (Moderator); Patrick Zingg, PostAuto

reisen müsse. Neue Arbeitsmodelle, die sich seit Corona durchsetzen, bringen laut Stephan Sigrist auch Herausforderungen für die öV-Unternehmen. Immobilität wird zum Sie müssten noch genauer hinhören, wahren Luxus was die Fahrgäste brauchten, angeUm die Pandemie ging es auch im fangen vom Stecker im Zug bis hin zu inhaltlichen Teil des Abends. Stephan flexiblen Fahrplanangeboten. Sigrist, Gründer und Leiter des Think Tanks W.I.R.E., stellte im Gespräch Keine Digitalisierung nur um fest, dass er seine Mobilitätsgewohn- der Digitalisierung willen heiten in letzter Zeit durchaus etwas In einem Impulsreferat ging der Zuangepasst habe. War er früher häufig kunftsforscher auch auf die Frage ein, geschäftlich in der Schweiz und in weshalb sich gewisse Trends durchEuropa unterwegs, so schätze er es setzen, während andere wieder in der nun, dass man gewisse Geschäftster- Versenkung verschwinden. «Es wird mine auch ohne örtliche Verschiebung zu wenig nach dem Bedürfnis der wahrnehmen könne. Auch mit Blick Kunden gefragt», ist Sigrist überauf die Zukunft ist Sigrist überzeugt, zeugt. Die Digitalisierung bringe viele dass die Menschen die Immobilität Möglichkeiten. Laut Sigrist darf es vermehrt zu schätzen lernten, sie kön- doch keine Digitalisierung nur um der ne zu einem wahren Luxus werden. Digitalisierung willen geben. Die Man habe gemerkt, dass man nicht Menschen müssten neue technologimehr um jeden Preis von A nach B sche Möglichkeiten annehmen und

sie in ihrem Alltag integrieren, das und Behörden folgten gespannt den geschieht am erfolgreichsten in klei- Ausführungen von Stephan Sigrist. Sie hatten damit genügend Genen Schritten. sprächsstoff für den nachfolgenden lockeren Austausch im Rahmen eines Für Veränderungen braucht Apéros und nutzten die Gelegenheit, es das grosse Bild Stephan Sigrist ist überzeugt, dass bei um bekannte Gesichter wieder einder Gestaltung der künftigen Mobilität mal physisch zu treffen. Stefan Kalt verschiedene Akteure gemeinsam ge- (RVBW) und Patrick Zingg (PostAuto) fordert seien. Angefangen beim ver- freuten sich als Gastgeber des antwortungsbewussten Konsumenten Abends über die erfolgreiche Durchüber mutige Unternehmen bis hin zu führung des fünften Impulsforums. den Behörden. Letztere müssten vor allem als «Enabler» einer Entwicklung agieren. «Wir brauchen das grosse Bild», forderte Stephan Sigrist. Die Schweiz brauche eine Idee der künftigen Entwicklung, unter der sich auch die Menschen etwas vorstellen könnten. Dann seien diese auch bereit, Veränderungen zuzustimmen. 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik sowie von Unternehmen


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