PPA 6002 Luzern – Nr. 34, Jahrgang 109
Mittwoch, 10. September 2014
Eine Lokalausgabe der Zuger Presse Die Liberalen Zug
Für eine weitsichtige Politik: Urs Hürlimann und Matthias Michel wieder in den Regierungsrat. www.wahlen-zug.ch
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UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR BAAR UND ALLENWINDEN
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Abfallentsorgung
Kleine haben bei Submissionen keine Chance Der Auftrag zum Einsammeln der Abfälle wird per 2016 neu vergeben. Zu den grossen Verlierern zählt ein Allenwindner Bauer.
Lorzentobel Der Boden unter den Füssen fällt weg In der Ausgabe vom 2. März 2011 berichteten wir über Guschti Hürlimann, weil sein Land über dem Lorzentobel buchstäblich bachab geht. Der Kanton schaltete sich ein, weil die Erdmassen die Lorze stauten. Für den Fall zuständig ist Regierungsrat Heinz Tännler. Er sagt, man habe die Situation geologisch abklären lassen. «Es gibt keine zufriedenstellende Lösung. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis wäre nicht vertretbar.» Der Kanton hält deshalb das Lorzenbett einfach unter Kontrolle und lässt es mindestens einmal im Jahr ausschaufeln, um den Durchfluss zu gewährleisten.
Claudia Schneider Cissé
Guschti Hürlimann betreibt einen kleinen Bauernhof im Buchholz – zum Leben wirft dieser zu wenig ab. «Schon mein Vater begann deshalb vor rund 60 Jahren, den Abfall in Allenwinden und den abgelegenen Gebieten der Gemeinde einzusammeln», erklärt der gelernte Landwirt. Hürlimann sammelte Grün- und Haushaltsabfälle überall dort ein, wo die grossen Güselwagen nicht hinkommen, weil die Wege zu eng sind oder der Aufwand zu gross ist.
Er verlor 2013 bereits die Grünabfuhr in Allenwinden Nun hat der Zweckverband der Zuger Einwohnergemeinden für die Bewirtschaftung von Abfällen (Zeba) auf Beginn 2016 die Güselsammlung neu ausgeschrieben. «Das ist ein normales Submissionsverfahren, wie es das Gesetz vorschreibt», erklärt Hürlimann. Der Haken dabei ist, dass kleinere Betriebe keine Chance haben, einen Auftrag zu ergattern. So verlor Guschti Hürlimann per 2013 bereits die Grünabfuhr in Allenwinden und den abgelegenen Gebieten unserer Gemeinde. Ab 2016 ist dann auch Schluss mit dem Einsammeln des Haushaltkehrichts. «Das ist der Tod meiner Firma», sieht Hürlimann betrübt in die Zukunft. Der Allenwindner verliert seine Haupteinnahmequelle. Preisdruck macht eine Zusammenarbeit unmöglich Im aktuellen Submissionsverfahren hat sich Guschti Hürlimann gar nicht erst beworben. Zwar fragte er bei der
Inseratvorlage ZB Freitag, 10. Januar 2014 14:15:20
Die Hälfte seines Landes ist betroffen
Guschti Hürlimann sammelte lange Zeit mit seinem Spezialfahrzeug «Gustis Güsel-Service» in Allenwinden den Kehricht ein. Firma Hürlimann Transport in Oberägeri nach, ob sie sich für eine Eingabe zusammentun könnten. Aber man winkte ab.
Ein aufwendiges Verfahren landet nicht selten vor Gericht «Der Preisdruck ist so enorm, dass eine Zusammenarbeit leider einfach nicht drin liegt. Wir Zuger Unternehmer haben einen Standortnachteil, da die Lebenshaltungskosten im Kanton sehr hoch sind. 80 Prozent unserer Angestellten leben im Kanton Zug, somit müssen wir entsprechende Löhne bezahlen können», erklärt Reto Hürlimann. Welche
Firma ab 2016 den Kehricht im Kanton entsorgt, ist derzeit noch offen. «Es läuft ein Gerichtsverfahren, das voraussichtlich noch im September entschieden wird», erklärt Paul Langenegger in seiner Funktion als Präsident der Zeba. Und ja, es treffe zu, dass kleine lokale Unternehmen bei solchen Submissionen nicht mithalten könnten. «Mir tut das persönlich sehr leid», so Langenegger. Die von Bund vorgeschriebenen Submissionsverfahren seien derart komplex, dass die Zeba für die Ausschreibung ein renommiertes Büro zuzog. «Da müs-
sen unglaublich viele Kriterien berücksichtigt werden», sagt Langenegger. Und wie im aktuellen Fall landet die Ausschreibung dann doch nicht selten vor Gericht.
Die Hoffnung stirbt dann doch zuletzt Guschti Hürlimann macht der Zeba keinen Vorwurf. «Sie hat gesetzeskonform gehandelt. Bloss fragt natürlich niemand, wie es den Verlierern geht, ich bin ja nicht der Einzige, der seinen Auftrag loswird.» Dem Allenwindner Unternehmer verbleibt ab 2016 noch ein gemeindlicher
Foto Daniel Frischherz
Auftrag zur Schneeräumung. Darauf kann er sich aber nicht abstützen. Weil es bekanntlich Winter gibt, die viel Schnee bringen, und andere, die kaum Arbeit machen. Nein, sagt Guschti Hürlimann, er wisse derzeit nicht, wie es weitergehen solle. Nicht zuletzt, weil die Sorge um sein Land hinzukommt (siehe Spalte). Wobei Klagen nicht Hürlimanns Ding ist. Er hatte den Kontakt zu unserer Zeitung nicht gesucht, er war bloss bereit, auf unsere Anfrage hin Auskunft zu geben. «Irgendein Türchen», so hofft Gustav Hürlimann, «wird sich dann mal wieder auftun.»
Ausserdem bot der Kanton dem Landwirt an, das abrutschende Land zu kaufen. «Es entspricht 50 Prozent der Fläche meines Betriebs», sagt Guschti Hürlimann. Er bräuchte also einen Realersatz. Diesen konnte er bis anhin nicht finden. So bleibt Hürlimann nur, das Land und die Wege behelfsmässig und kostenaufwendig immer wieder zu flicken, weil er darauf angewiesen ist, sein Vieh dort grasen zu lassen. «Ich bin immer froh, wenn am Abend noch alle Tiere heil sind.» Es gebe schon Töpfe, die für solche Naturgewalten aufkommen, «aber wir sind nicht in Haftungsposition», argumentiert Tännler. Hürlimann sagt, Geld vom Kanton würde erst fliessen, wenn das Land nicht mehr weiter abrutschen würde. «Doch es ist klar, dass es in Bewegung bleiben wird.» csc
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