P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 22, Jahrgang 112
Mittwoch, 7. Juni 2017
Eine Lokalausgabe der Zuger Presse
Jazzbrunch Sonntag, 25. Juni 2017
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Ausbildung
Klappt es mit der Lehrstelle, gibt es Jubel Seit 20 Jahren finden Jugendliche im Kanton Zug Hilfe beim Einstieg in die Berufswelt. Viele sind dankbar für die Übergangslösung.
Das Programm
Claudia Schneider Cissé
Sosha Koller räumt Stühle hoch, Lenny Koukoui wischt unter dem Tisch den Boden. Es ist Freitagnachmittag und Auf gabe der Jugendlichen, die Räumlichkeiten in der ehema ligen Bibliothek neben dem Spielplatz im Baarer Dorfzent rum zu reinigen. Der Pavillon wird vom Programm «Einstieg in die Berufswelt» (EiB) ge nutzt.
EiB arbeitet gut mit Fachstellen und diversen Partnern zusammen Das Programm setzt sich aus maximal 32 Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie zehn Teilzeit arbeitenden Be treuungspersonen zusammen. Leiter des EiB ist seit 2004 Bernhard Bächinger. Er sitzt am Tisch in der kleinen Küche. Sei ne Augen funkeln, wenn er über seine Arbeit spricht. Seine Begeisterung für junge Men schen ist auch mit 65 Jahren offensichtlich. Sein Engage ment renommiert. Hocherfreut war er, dass kürzlich so viele Fachpersonen der Einladung zur offiziellen Jubiläumsfeier folgten. «Die Zusammenarbeit mit den diversen Institutionen im Kanton ist echt hervorra gend», lobt Bächinger. Neben ihm am Tisch bestätigt dies Mariëlle van Orsouw. Die Sozialarbeiterin ist als Coach tätig, das heisst, sie berät und begleitet die Jugendlichen bei der Suche nach einer Lehrstel le. «Ich mag Jugendliche, man Anzeige
Ihr
Im Atelier des EiB wurde ein Rohling bemalt und erhält nun den letzten Schliff von Filip (von links), Christoph, Oliver und Nicola. kann bei der Arbeit mit ihnen etwas bewegen. Und auf der Strasse werde ich von Ehemali gen immer mal wieder dankbar angesprochen», umreisst van Orsouw ihre Motivation.
Grosser Druck, Lehrverträge sehr früh zu unterzeichnen EiB bietet jungen Menschen eine Übergangslösung für die Dauer von maximal zehn Mo naten. Vorwiegend wenn sie nach der Schule keine An schlusslösung gefunden haben. Machen sie mit, erhalten sie ei nen bescheidenen Beitrag von der Arbeitslosenkasse. Wie So sha Koller und Lenny Koukoui bestätigen, ist dies durchaus ein Ansporn. Sosha (22) gebar am Tag ihrer Abschlussprüfung als AutomobilMechatronikerin
ihre Tochter. Ein Jahr lang wid mete sie sich dann der Babybe treuung. Danach verdiente sie ihren Unterhalt im Service – und wurde arbeitslos. «Beim EiB habe ich mich für eine Zweitausbildung als Pharma Assistentin entschieden und schnell einen Ausbildungsplatz gefunden.» Im Sommer beginnt die Lehre. Das EiB empfindet Sosha als wertvoll, wenn auch herausfordernd, «wegen des Altersunterschieds zu den meisten und des schwierigen Hintergrundes, den hier viele haben». Bernhard Bächinger bestätigt: «Sie tragen alle einen unsichtbaren Rucksack.» Die Gründe dafür sind vielfältig: schlechte Schulleistungen, mangelhafte Deutschkenntnis se, schwierige Familienverhält
nisse, psychische Probleme, Drogenkonsum und mehr.
Jugendliche und Eltern legen zunehmend Wert auf Ausbildung Auch hat der Stellenwert einer Lehre stark zugenom men. «Einerseits ist es positiv, dass unser Bildungssystem auch von Migranten zuneh mend anerkannt wird. Ande rerseits werden Ausbildungs verträge immer früher, teils über ein Jahr vor Schulab schluss unterzeichnet – dies in einem Alter, in dem Vorstellun gen über den künftigen Beruf noch häufig ändern können. Dieser Umstand führt zu einer wachsenden Zahl an Lehrab brüchen», stellt Bächinger fest. Lenny Koukoui (17) ist aus der Kanti ausgestiegen und hat
Bild: Daniel Frischherz
sich zu einem späten Zeitpunkt vergeblich um eine Lehrstelle bemüht. Auch Arbeit fand er mangels Erfahrung und Alter keine. «In der Schule wurde mir gesagt, was zu tun ist. Hier lerne ich, Verantwortung zu über nehmen», lautet sein Fazit zum EiB. Auch Lenny hat nun für den Sommer eine Stelle gefun den – als Elektroplaner. Nicht mit allen Jugendlichen verläuft der Prozess so optimal. «Es gibt welche, die wir wegweisen müssen, da sie sich wiederholt nicht an unsere Regeln und Abmachungen halten», so Bä chinger. An den Wänden hängen in des Porträts all jener, die eine Anschlusslösung gefunden ha ben. «Das motiviert», stellt Bernhard Bächinger fest.
«Einstieg in die Berufswelt» (EiB) ist ein Arbeits- und Bildungsprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene im Kanton Zug. Sie haben nach der Schule keinen Ausbildungsplatz gefunden oder mussten aus einem bestimmten Grund die Lehrstelle vorzeitig verlassen. Das Programm dauert jeweils vom September bis zu den Sommerferien im folgenden Jahr. Mit Ab- und Zugängen werden pro Jahr rund 50 Jugendliche aufgenommen. EiB strebt die Förderung der beruflichen und sozialen Integration von Jugendlichen an. Hauptziel ist es, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden. Beim EiB wird in den Bereichen gestalterisches Atelier, Holzwerkstatt und Natur gearbeitet. Zusätzlich machen die Jugendlichen externe Berufserfahrungen in Form von Schnuppertagen oder Praktika. Im Bereich Bildung repetieren und vertiefen sie ihr schulisches Wissen. Ausserdem erhalten sie durch Coaching in Einzel- und Gruppengesprächen Unterstützung auf der Suche nach einem beruflichen Einstieg. Im vergangenen Jahr war die Quote der Anschlusslösungen mit 88 Prozent erfreulich hoch. EiB wird im Auftrag des Vereins für Arbeitsmarktmassnahmen (VAM) durchgeführt und als Motivationssemester vom Seco unterstützt. Die Finanzierung läuft über die Arbeitslosenversicherung. csc
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