P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 42, Jahrgang 112
Mittwoch, 8. November 2017
Eine Lokalausgabe der Zuger Presse
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Faschall
Fest verankert und am Boden geblieben Form von Steaks ausbezahlt, zum Schluss waren alle weg», so Martin Lenz, Ehrenzeremonius und von 1973 bis 1993 im Vorstand aktiv. In all den Jahren habe sich der Faschall dann doch zu einem breit abgestützten und im Dorf tief verankerten Verein entwickelt. Rémy Frick und Reto Steiner erzählten, das sei mit ein Grund, weshalb der Verein
Allenwinden ist voller Vorfreude: Der 50. Fasnachtsumzug durchs Dorf steht an. Doch als Erstes wird die Ministerialperson der Jubiläumsfasnacht bekanntgegeben. Claudia Schneider Cissé
Marie Zweifel-Iten ab Unterschwarzenbach war eine angefressene Fasnächtlerin. Und so kaufte die Taxifahrerin, Bäuerin und Mutter von drei Kindern zwei Harassen Orangen, dekorierte den kleinen Deutz-Traktor und fuhr von Allenwinden die Strasse runter zum Moosrank. Die Begeisterung über den ersten Umzug im Baarer Bergdorf 1968 hielt sich in Grenzen. Dennoch fiel der Entscheid, eine Fasnachtsgesellschaft zu gründen. Marias Sohn Armin Zweifel und Kurt Andermatt riefen im Januar 1969 zu einer Gründungsversammlung auf. «Es kam eine Handvoll Leute, und wir beschlossen einen neuen Termin für eine Gründungsversammlung», erzählt Armin Zweifel im Sitzungsraum der Martin Lenz AG, wo er zusammensitzt mit dem Gastgeber Martin Lenz sowie Reto Steiner, Präsident der Fasnachtsgesellschaft Faschall. Etwas verspätet trifft auch Rémy Frick ein. Sofort wird deutlich: Diese Männer sind sich wohlgesinnt und haben Spass zusammen.
Leute im Dorf wurden zusammengetrommelt Zur zweiten Versammlung 1969 waren dann mehr Leute gekommen. «Unter anderen Ernst Lussi, der wohl hoffte, als Versicherungsagent eine Police für den Umzug abschliessen zu können. Stattdessen haben
Inhalt Schauplatz
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Baar
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Zum Gedenken
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Forum, Impressum
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Aus dem Rathaus
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des Faschalls gefallen. «1988 wurde das Ministeramt eingeführt», erzählt Armin Zweifel. Von Anfang an standen zwei Dinge fest: Das Oberhaupt soll eine Person sein, mit der sich viele im Dorf identifizieren können. Und mindestens alle fünf Jahre soll diese Person eine Frau sein. So kommt es, dass Josef I.Theiler zum ersten Minister im Grüterland ernannt wurde. «Er hatte keine Ahnung von Fasnacht, aber er
In den ersten Jahren wurde der Faschallgrind jeweils in einem Cabriolet durchs Dorf gefahren. wir ihn zum ersten Präsidenten ernannt», blickt Armin Zweifel schmunzelnd zurück. Somit konnte der nächste Fasnachtsumzug geplant werden. Doch – Faschalleri, Faschallera – ha, ha, ha, ha – ganz so lustig erschienen die ersten Fasnachtswagen nicht allen im Dorf. «DerVorstand musste wegen der Wagen dreimal vor den Friedensrichter», erzählt Martin Lenz grinsend. Armin Zweifel korrigiert: «Einmal konnten wir das gütlich regeln.» Doch Lenz hält fest: «In den ersten Jahren hatte der Faschall keinen so guten Ruf.» Selber im Moosrank aufgewachsen, wurde Lenz jedoch vom Faschallfieber erfasst und wurde Vorstandsmitglied. «In der Küche der Familie Zweifel, wo jeweils die Sitzungen stattfanden, habe man vor lauter Stumpenrauch den Durchblick verloren. Aber Resultat der dampfenden Köpfe war 1970 die Erstausgabe der Fasnachtszeitung «A-Zeiger vom Grüt». Martin Lenz hält zahlreiche amüsante Anekdoten zum Bes-
Schon im letzten Jahr war die Vorfreude auf die Jubiläumsfasnacht gross. ten: unter anderen, dass er Jahr für Jahr für den Faschallball 77 Steaks beim selben Metzger bestellte. In einem Jahr wurden jedoch 770 Steaks angeliefert. «Ich hatte den Bestellzettel der Sekretärin blindlings unterschrieben», gibt Lenz zu. Und der Metzger war nicht bereit, auch nur ein Stück Fleisch zurückzunehmen. «Das Personal vom ‹Löwen› wurde dann in Naturalien in
keine Nachwuchsprobleme habe. «Ich bin mit 55 der Methusalem im Vorstand», hält Frick fest, und Steiner (34) lobt: «Die Herren haben eine Basis gelegt, die heute noch trägt. Und wir haben durch die ältere Generation einen guten Rückhalt.»
Das Konzept sah vor, dass es auch Ministerinnen gibt Ein wichtiger Entscheid war 20 Jahre nach der Gründung
Bilder: PD
war im Dorf sehr beliebt. Als wir ihn fragten, haben wir die Nacht durchgetrunken, und am Morgen sagte er dann zu», blickt Armin Zweifel zurück. «Der damalige Entscheid war goldrichtig», findet Reto Steiner. Noch heute solle das Amt finanziell tragbar sein und überhaupt: «Unser Ziel ist es, dass wir weiterhin am Boden bleiben und eine Gesellschaft für alle im Dorf bleiben.»
Nachfrage
Nachklang
Nachricht
Nachfolge
Fairer Handel erlaubt nachhaltigen Einkauf
«Jetzt schaue ich all meine Ordner durch»
Medaillensegen im Lättich und auswärts
Die Initianten legen sich ins Zeug
Sport
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Kultur
9, 11
Region
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Die Nachfrage nach FairTra deProdukten nimmt laufend zu. Die Bibliothek präsen tiert in Zusammenarbeit mit dem ClaroWeltladen diver ses Informationsmaterial zum Thema. Bücher und Fil me wie auch FairTradePro dukte sollen zu Gesprächen anregen.
Das läuft in der Region
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Das läuft in Baar
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Im Nachklang seiner lang jährigen politischen Karriere findet Othmar Andermatt wohl, dass diese Zeit sehr stressig war. Aber der Jubi lar sagt anlässlich seines 95. Geburtstags auch, dass sein Engagement im Ge meinderat und im Ständerat sehr spannend war. Seite 3
Diese Nachricht dürfte die Sponsoren der neuen Start blöcke im Lättich freuen. Der Schwimmverein Baar meldet nämlich, dass sie dazu bei tragen, dass das Baarer Be cken prädestiniert ist, um darin neue Rekorde aufzu stellen und dass die Athleten voll motiviert trainieren. Seite 7
Jubiläum 50. Vollversammlung mit Überraschungen
Es dürfte sich jeweils um das bestgehütete Geheimnis im Grüterland handeln. Bis zur Vollversammlung bleibt stets streng geheim, welche Persönlichkeit vom Faschall auf den ministerialen Thron gehievt wird. Gelüftet wird das Geheimnis dieses Jahr am Samstag, 18. November, an der epochalen Jubiläums vollversammlung in der Aula Allenwinden. Wobei der Abend noch eini ge weitere Überraschungen verspricht: Der Faschallvor stand wird sich erstmals in seinem neuen Uniformkos tüm präsentieren. Und das Jubiläumsbuch «50 Jahre Fa schall» wird vorgestellt. So viel sei schon verraten. Das Jubiläumsbuch kommt fas nächtlich und sehr profes sionell gestaltet daher. Ein Erinnerungsstück, das sich in jedem Allenwindner Haushalt gut machen wird. Das Buch kann für 30 Fran ken über www.faschall.ch oder bei jedem Vorstands mitglied der Fasnachtsge sellschaft bestellt werden. Wer die Vollversammlung auch kulinarisch geniessen möchte, kann sich noch bis Freitag, 10. November, bei Karin Murer anmelden: Tele fon 041 710 54 86 oder per Mail: info@faschall.ch. Für musikalische Unterhaltung ist auch gesorgt. Im Übri gen plant der Vorstand kei ne weiteren Jubiläums aktivitäten. Denn die Allenwindner Fasnacht soll weiterhin bleiben, wo sie schon immer war: auf dem Grüter Boden. csc
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Die Zukunft von «Jazz im Sommer» war ungewiss. Si cher war bloss, dass der be liebte Anlass nach zehn Jah ren nicht mehr am selben Ort durchgeführt werden kann. Doch jetzt gibt es eine Nachfolgelösung mitten in Baar. Es werden noch Helfer gesucht. Seite 11
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