P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 43, Jahrgang 24
Dienstag, 10. November 2020
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X-MAS FOTOSHOOTING 21.11.-13.12.2020
Swiss Knife Valley Verschiedene Skigebiete starten bald in die Wintersaison. Seite 11
Unabhängige Wochenzeitung für die Region Zug
Philippe Bart Der Gemeindearchivar sucht nach einem Tagebuch einer Frau. Seite 7
Jetzt Termin vereinbaren 041 710 15 15
Corona-Krise
Kommentar
Einige Branchen atmen etwas auf Die verordneten Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie treffen auch die Gastrobranche hart. Der Kanton Zug und der Bund schnüren derweil ein Härtefall-Programm. Alina Rütti
Zwar haben die Zuger Restaurants offen, doch die Gäste bleiben vielerorts fern. Symbolbild: Alina Rütti
«Es stand ausser Frage, dass sich der Kanton Zug an diesem Bundesprogramm beteiligen
wird, zumal es um die Existenzsicherung von Zuger Unternehmen geht», sagt Finanzdirektor Heinz Tännler. Dafür wird ein Kredit von insgesamt 44 Millionen Franken beim Kantonsrat beantragt. Um möglichst rasch zu helfen, stehen für die Zuger Unternehmen 500000 Franken aus dem Lotteriefonds bereit. Das Inkrafttreten des Härtefall-Programms ist per 1. Dezember vorgesehen. Unterstützt werden aber nur Unternehmen, die bereits
vor Ausbruch der Pandemie profitabel oder überlebensfähig waren. «Wir sind absolut glücklich, wie der Kanton Zug sich engagiert und alles versucht, die Gastro- und Hotelbranche am Leben zu erhalten», sagt Barbara Schneider, Präsidentin von Gastro Zug. Stefan Gareis, Präsident Hotellerie Suisse Zugerland, ergänzt: «Die Beteiligung ist dringend nötig, ein Segen wäre eher ein Ende der Pandemie.» Kommentar und Seite 3
Kanton
Über Öffnungszeiten wird abgestimmt
Florian Hofer, Chefredaktor «Zuger Presse»
Gastro-Hilfspaket wird kaum ausreichen
K
eine Frage, die Pandemie hat uns schwer getroffen. Praktisch jede Einwohnerin und jeder Einwohner, jeder Unternehmer, jede Angestellte ist betroffen. Ganz schlimm ist die Lage in der Gastronomie, bei den Hoteliers, im ganzen Tourismus. Und wer meint, weil mittags in manchen Beizen ganz nett Betrieb herrscht, würde es den Gastronomien doch recht gut gehen, verschliesst die Augen vor der wahren Dramatik der Lage. Das Problem sind weniger die fehlenden Kaffeetrinker und Gipfeliesser, das Problem sind abgesagte Bankette, stornierte Hochzeiten und der Wegfall praktisch aller Weihnachtsessen. Das verkraftet kein Betrieb.
Sollen die Länden im Kanton Zug eine Stunde länger offen haben? Diese Frage soll die Zuger Stimmbevölkerung im kommenden Jahr an der Urne entscheiden. Dies hat der Kantonsrat in seiner Sitzung vom 29. Oktober beschlossen. In der Debatte befürchteten einige Kantonsräte bei einer Annahme massive Nachteile für kleine Detaillisten und vor allem für die Angestellten der Geschäfte. ar Seite 9
Zug
4600 Dossiers werden gezügelt
Das Hilfsprogramm des Kantons ist dringend nötig und auch sehr löblich. Doch ob es reichen wird? Ich bezweifle das sehr – der Kanton kann sich jetzt schon Gedanken machen über ein zweites Paket.
Das Doku-Zug wird in die Bibliothek Zug integriert und weitergeführt. In den kommenden Wochen werden 4600 Themendossiers über die Gasse gezügelt. Während der Umzugsphase bis am 20. November stehen die Themendossiers nur eingeschränkt zur Verfügung. ar Seite 7
florian.hofer@zugerpresse.ch Anzeige
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Bild: Kathrin Rüedi, Archiv Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug
Rätselhafter Fund in Chamer Kiesgrube
Hisham Zobair legte im Kiesabbaugebiet Cham-Oberwil die verkohlten Holzreste aus einer Feuergrube frei. Diese stammen aus der Bronzezeit (2200 bis 850 vor Christus) und reichten teilweise bis 25 Zentimeter tief in den Boden. Die Archäologen können sich die Verwendung der Gruben noch nicht erklären. Bei den Grabungen wurde zudem ein Schwert aus dem Frühmittelalter gefunden. ar Seite 5
Thomas Imholz
Geschäftsführer - Imholz Autohaus AG
„Industrielle Arbeitsplätze sind wichtig für Cham und den Kanton Zug“
Redaktion: «Zuger Presse», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerpresse@chmedia.ch, www.zugerpresse.ch; Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerpresse@chmedia.ch; Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch
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FORUM
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 10. November 2020 · Nr. 43
Stimme meines Glaubens
Neue Trikots für die Junioren-Kicker des SC Cham
Thomas Schneider, katholischer Theologe, Baar
Zurück zur Normalität?
«
Es soll endlich wieder normal werden wie früher.» Diesen Wunsch höre ich in diesen Tagen immer wieder. Normal einkaufen, arbeiten, essen und in den Ausgang gehen. Freunde und Familie treffen, Kultur-, Sport-, und Freizeitaktivitäten wahrnehmen. Menschen im Spital oder Pflegeheim besuchen können. Normal in die Kirche gehen und die Feste feiern. Das Leben endlich wieder leben.
Chance auf Veränderung nicht versickern lassen Es gibt aber auch Dinge, da wäre es besser, wenn wir nicht in die alte Normalität zurückfallen, denn es war nicht alles gut, was vor Corona normal war. Dazu fallen Ihnen bestimmt sehr viele Dinge ein. Überlegen Sie sich, was für Sie nach Corona wichtig oder weniger wichtig sein soll, denn diese Chance auf eine Veränderung sollten wir nicht versickern lassen. Dann kann Corona sogar noch was Gutes haben. Ruhiger und relaxter zu werden, nicht von einem Termin zum nächsten hetzen. Mehr Zeit für die Familie haben, immer ein offenes Ohr für den anderen zu haben und zu helfen ... Jesus Christus hat mal gesagt: «Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und dabei Schaden an seiner Seele nimmt.» Was Menschen bewegt, was ihnen Sorgen macht, was ihnen den Boden unter den Füssen wegzieht. Was ihnen die Freude am Leben nimmt. Das alles macht Seelen krank. Und es ist nicht gut, wenn wir das nach Corona wieder als normal hinnehmen.
IMPRESSUM
Zuger Presse – Unabhängige Wochenzeitung für die Region Zug, 24. Jahrgang Baarerstrasse 27, 6300 Zug, 041 725 44 11 redaktion-zugerpresse@chmedia.ch, www.zugerpresse.ch HERAUSGEBERIN CH Regionalmedien AG, Beteiligungen der CH Media AG auf www.chmedia.ch REDAKTION Chefredaktor: Florian Hofer (fh) Redaktion: Alina Rütti (ar), Claudia Schneider (csc) FREIE MITARBEIT: Daniel Frischherz (df, Fotos), Christian H. Hildebrand (chh, Fotos), Franz Lustenberger (fra), Hansruedi Hürlimann (hh), Martin Mühlebach (mü), Jasmine Kündig (jak), Antonia Jochberg (anj), Lukas Zberg (lz), Pressedienst (pd), VERLAG ZUG Abo-Dienst/Vertrieb/Zustellstopp: Tel. 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch INSERATE 041 725 44 56, inserate-zugerpresse@chmedia.ch DRUCK DZZ Druckzentrum Zürich AG. Die Zuger Presse (inklusive Zugerbieter) erscheint dienstags in einer Auflage von 55 477 Exemplaren (Wemf-beglaubigt) und ist die auflagenstärkste Wochenzeitung im Kanton Zug. Inserate, Bilder und Berichte sind urheberrechtlich geschützt. EINE PUBLIKATION VON
Bild: pd
Auf dem Papieri-Areal, in der Nähe des Eizmoos, übergaben die Vertreter der Cham Group offiziell die neuen Spielertrikots an die De-Junioren des SC Cham. Die Cham Group folgt damit einer mehr als hundert-
jährigen Tradition. Schon die Papierfabrik, aus welcher die Cham Group hervorging, unterstützte den ersten Zuger Fussballclub, der 1910 gegründet wurde, den SC Cham und dessen Nachwuchs. ar
Satus Baar
Der Vorstand ist wieder komplett Der Sportverein hatte sich sein Jubiläumsjahr anders vorgestellt. Die Feierlichkeiten mussten abgesagt werden. Eine Generalversammlung mit Ehrungen war dennoch möglich. Ein feierlicher Jubiläumsanlass zum 100. Geburtstag hätte es werden sollen. Aber dann kam das Coronavirus und die Feier im März musste abgesagt werden. Der Vorstand liess sich nicht beirren und begann kurz nach dem Ende des Lockdowns mit der erneuten Planung. Wegen der immer noch herrschenden Einschränkungen war klar, dass das Programm nicht wie ursprünglich gedacht durch-
Der Vorstand (von links): Ehrenpräsident Ernst Hug, Beata Staub (Co-Präsidium), Roland Bart (Co-Präsidium), Carmen Staub (Administration), Gaby Orler (technische Leitung), Manuela Gasser (Beisitzerin) und Anna Gössi (Aktuarin). Bild: pd führbar sein würde. Die Durchführung der Generalversammlung war dennoch möglich. Der Veranstaltungsort, die Aula des Schulhauses Sternmatt II in Baar, war glücklicherweise gross genug, dass der Sicherheitsabstand problemlos einge-
halten werden konnte. Statt dem geplanten Nachtessen erhielten alle ein Lunchpaket. Aber wenigstens das Dekorieren liessen wir uns nicht nehmen. Und so wurde jeder Tisch herbstlich geschmückt und die eigens von ConSol angefertig-
Buchtipp
Veloclub Baar-Zug
Fortschritte und Erfolgserlebnisse Mountainbike-Fahrer Dominik Bollhalder des Veloclubs Baar-Zug blickt auf eine Saison mit Höhen und Tiefen zurück. Da für mich die ersten Rennen erst ab Anfang März geplant waren, hatte ich noch einige Wochen zur Vorbereitung übrig. Im März fuhr ich lediglich ein Trainingsrennen. Ab diesem Zeitpunkt sollte Corona die Rennplanung bestimmen. Schnell zeichnete sich aber ab, dass vor Juli sicher nichts geht. Mit einem ungefähren Datum konnte man immerhin anständig trainieren.
Saison begann in drei Rennen in Griechenland Im Juli reiste ich für eine Serie von Rennen nach Karyes, Griechenland, um mich opti-
ten Jubiläumskerzengläser verbreiteten etwas Wärme und Gemütlichkeit. Von den rund 100 stimmberechtigten Mitgliedern hatten immerhin 24 den Weg ins Sternmatt II gefunden. Obwohl 2020 kein ordentliches Wahljahr ist, konnten glückli-
cherweise vakante Ämter besetzt werden, sodass der Vorstand nun wieder komplett ist. Und zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wird er im CoPräsidium geführt. Beata Staub und Roland Bart werden diese Aufgabe in Zukunft zusammen angehen. Ein Highlight war das Traktandum «Ehrungen». Der Verein darf auf viele langjährige Mitglieder zählen. Irmgard Keck brachte es sogar auf unglaubliche 55 Jahre Mitgliedschaft. Aber auch bei den jüngeren Mitgliedern gab es Grund zum Feiern. Jana Drechsler und Katharina Müller wurden für ihre ausgezeichneten Leistungen an der Rhönrad-Schweizer-Meisterschaft 2019 geehrt. Manuela Gasser für den Satus Baar
mal für die Schweizer Meisterschaften (SM) sieben Tage später vorzubereiten. Es fanden drei XCO-Rennen innerhalb von vier Tagen auf der gleichen Strecke statt. Diese beendete ich auf den Plätzen 9, 6 und 5. Die Schweizer Meisterschaft fand, wie auch schon ein Jahr zuvor, auf der sehr abwechslungsreichen Strecke in Gränichen AG statt. Das Tempo am Start war so hoch, sodass ich kaum Positionen gutmachen konnte. Ich erreichte am Schluss Platz 27 und war sehr enttäuscht über meine letzte U23-SM. Einen Monat später stand ich in Gstaad BE am Start. Die Strecke war extrem schnell. Die gemessene Geschwindigkeit nach einem Kilometer lag bei 54 Kilometer pro Stunde. Ich beendete das Rennen auf Platz 47. Ende August fand der Argovia-Fischer-Cup in Langendorf SO statt. Ich hatte
einen super Start, fühlte mich gut und war bestens positioniert. Nach zwei Runden geriet mir Dreck unter die Linse, worauf ich auf einem Auge nichts mehr sah. Deshalb entschied ich mich, das Rennen abzubrechen. Am 13. September ging es für mich weiter an der O-Tour über 45 Kilometer Halbmarathondistanz. Das war für mich eine komplett neue Erfahrung. Nach Dreiviertel des Anstiegs konnte ich mich lösen und fuhr den Sieg nach Hause. Nach der O-Tour fuhr ich noch zwei EKZCuprennen Ende September/ Anfang Oktober. Diese beiden Rennen stellten meinen Saisonabschluss dar. Im letzten Rennen der EKZ-Cup-Serie in Wetzikon ZH konnte ich nochmals eine gute Leistung zeigen und wurde Zehnter in einem ebenfalls starken Feld. Dominik Bollhalder
99 Variationen eines Beweises
Ein Buch über Mathematik? Für viele von uns dürfte sich die Liebe zu dieser Wissenschaft in Grenzen halten. Wir brauchen zwar täglich die Mathematik, doch sobald ein paar Variablen daherkommen und ein paar Klammern, wird die Sache schon unübersichtlich.
Einblick in das Denken der Mathematik
Und da kommt einer und schreibt ein Buch über die Harmonie und Schönheit von mathematischen Beweisen! Und macht sich daran, eine an sich unspektakuläre Gleichung gleich 99-mal zu beweisen. Auf jeweils unterschiedlichen Wegen. Von Algorithmen bis zum TwitterBeweis, von Origami bis zu euklidischer Geometrie. In «99 Variationen eines Beweises – Spielarten der Mathematik» versucht der Autor
Philip Ording die Mathematik als literarisches oder ästhetisches Medium greifbar zu machen. «Es ist ein Buch über Mathematik», so schreibt der Autor, «ihre Attitüden, Normen, Perspektiven und Praktiken – kurz gesagt über ihre Kultur.» Das Buch liest sich nicht ganz einfach, dürfte dem Leser jedoch einen fundierten Einblick in das Denken der Mathematik bieten. fh 99 Variationen eines Beweises – Spielarten der Mathematik von Philip Ording. 260 Seiten, Carl-Hanser-Verlag München. Ca. 36 Franken.
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 10. November 2020 · Nr. 43
THEMA DER WOCHE
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Corona-Krise
Kanton hilft der Zuger Wirtschaft weiter Der Kanton unterstützt Zuger Unternehmen weiter, die infolge der Pandemie finanziell ins Schlingern geraten sind. Gerade die Gastrobranche wird froh um die Gelder sein. Alina Rütti
Schon im Frühling hat der Kanton Zug Hilfspakete für die Zuger Wirtschaft geschnürt. Diese Programme wie auch jene des Bundes sind jedoch ausgelaufen. Noch nicht abzusehen ist das Ende der Pandemie und die damit verbundenen Massnahmen zur Eindämmung. Viele Unternehmen sind deswegen in finanzielle Schieflage geraten. Gewisse Branchen werden von der CoronaPandemie stärker gefordert als
«Unterstützt werden nur Unternehmen, die bereits vor Ausbruch der Pandemie profitabel waren.» Heinz Tännler, Zuger Finanzdirektor andere. Besonders betroffen sind die Event-, Reise- und Tourismusbranche, aber auch viele Schaustellerinnen und Schausteller kämpfen seit Monaten ums wirtschaftliche Überleben. Deshalb hat der Zuger Regierungsrat die Teilnahme am Härtefallprogramm des Bundes beschlossen. «Es stand ausser Frage, dass sich der Kanton Zug an diesem Bundesprogramm beteiligen wird, zumal es um die Existenzsiche-
Zwar dürften aktuell vier Personen am Tisch sitzen und miteinander essen. Doch viele verzichten auf einen Restaurantbesuch. Firmenweihnachtsessen wurden zudem fast alle abgesagt, was die finanzielle Lage der Zuger Gastrobetriebe weiter verschärft. Symbolbild: Alina Rütti rung von Zuger Unternehmen geht», sagt Finanzdirektor Heinz Tännler.
Beim ersten Hilfspaket ging es um die Sicherung der Liquidität Bei der nun vorgesehenen finanziellen Abfederung von Härtefällen geht es im Gegensatz zu den im Frühjahr durch den Bund eingeführten Covid19-Krediten für Unternehmen nicht mehr in erster Linie um die Sicherstellung der Liquidität. Vielmehr steht nun die Substanzerhaltung in volkswirtschaftlicher Sicht im Vordergrund. «Unterstützt werden deshalb nur Unternehmen, die bereits vor Ausbruch der Pandemie profitabel oder überlebensfähig waren», erklärt Finanzdirektor Heinz Tännler vergangene Woche in einer Pressekonferenz. Die Vermeidung jedes Konkurses sei kein
volkswirtschaftlich sinnvolles Ziel. Künstlich am Leben erhaltene Unternehmen können die Wirtschaftsentwicklung sogar hemmen, weil dadurch finanziell gesunden Unternehmen auf dem Markt weniger Ressourcen zur Verfügung stünden.
Briefkastenfirmen werden nicht berücksichtig Doch wer hat Anspruch auf die Gelder? Ein Härtefall ist dann gegeben, wenn der Jahresumsatz unter 60 Prozent des mehrjährigen Durchschnitts liegt, wobei die gesamte Vermögensund Kapitalsituation zu berücksichtigen ist. Ausserdem müssen alle anderen Mittel wie Stundung oder ein Mietererlass ausgeschöpft worden sein. Und: Wer in der ersten Welle einen Kredit bezogen
Nachgefragt
hat und jenen noch nicht vollständig ausgeschöpft hat, wird von den Massnahmen nicht profitieren. Ein weiteres Vergabekriterium ist, dass die Firmen ihren Sitz am 1. Oktober im Kanton Zug hatten. «Es werden keine Briefkastenfirmen berücksichtigt», betont der SVP-Regierungsrat und sagt weiter: «Vorliegend sollen deshalb Betriebe mit Härtefallmassnahmen unterstützt werden, welche wegen der negativen finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie kurzfristig in die Krise geraten sind und mittelfristig ohne Covid-19 gute Überlebenschancen gehabt hätten.» Nicht berücksichtig werden Unternehmen aus der Sport- oder Kulturbranche, denn diese werden durch andere Programme unterstützt. Selbstständigerwerbende und Per-
sonen in arbeitgeberähnlicher Stellung haben Anrecht auf Corona-Erwerbsersatz.
Regierung will Unternehmen raschestmöglich helfen Für das Härtefall-Programm beantragt der Zuger Regierungsrat dem Kantonsrat einen Rahmenkredit von insgesamt 44 Millionen Franken, aufgeteilt in rückzahlbare Darlehen (maximal 40 Millionen Franken) und nicht rückzahlbare Beiträge (maximal vier Millionen Franken). Zur Umsetzung dieses Programms hat der Bundesrat einen Entwurf der Verordnung über Härtefallmassnahmen für Unternehmen in Zusammenhang mit der Coronapandemie erlassen und hat diesen am 4. November in die Vernehmlassung geschickt. Vorgesehen ist ein Inkrafttreten per 1. De-
zember. Um den Unternehmen raschestmöglich zu helfen, hat sich der Regierungsrat für ein sofortiges Handeln entschieden und ermöglicht ab 1. Dezember finanzielle Hilfen an Härtefälle. «Hätten wir mit der kantonalen Umsetzung auf das Inkrafttreten der Covid-19Härtefallverordnung gewartet, wäre wichtige Zeit verloren gegangen», hält Heinz Tännler fest und fügt an: «In einem ersten Schritt stellen wir die Summe von 500 000 Franken zu Lasten des Lotteriefonds für Sofortmassnahmen in dringenden Fällen zur Verfügung. Für die ordentliche Abwicklung der Härtefallgesuche braucht es einen Kantonsratsbeschluss, der im Idealfall noch vor Ende 2020 verabschiedet wird.» Sollte der Kantonsrat dem Antrag des Regierungsrats betreffend Härtefallmassnahmen zustimmen, werden die bereits aufgelaufenen Ausgaben diesem Rahmenkredit belastet und dem Lotteriefonds wieder gutgeschrieben.
Ausserkantonale Experten prüfen die Gesuche Für die Abklärungen, welche Firmen als Härtefälle gelten, greift der Kanton auf Personen mit betriebswirtschaftlichem Fachwissen zurück. Um grösstmögliche Gleichbehandlung der Gesuchstellenden zu gewährleisten, werden ausserkantonale Expertinnen und Experten beigezogen, wie dies schon beim kantonalen Stützungsfonds der Fall war. Die Einreichung sowie die Prüfung der Formulare geschieht komplett digital, damit sie aus dem Homeoffice heraus bearbeitet werden können. Die Finanzdirektion wird zu einem späteren Zeitpunkt darüber informieren, wann und wo die Formulare und Vergabekriterien aufgeschaltet sind.
Nachgefragt
«Sehr dankbar für Unterstützung» «Gäste zeigen sich solidarisch»
I
m Verband Hotellerie Suisse Zugerland sind 17 Zuger Betriebe Mitglied. Dem Verband steht Stefan Gareis vor. Er ist des Weiteren Direktor des Parkhotels Zug. Der Hotelier ist dankbar für die finanzielle Hilfe von Bund und Kanton und sieht auch Chancen in der Krise.
Stefan Gareis, im Sommer machte die Schweizer Bevölkerung Ferien im eigenen Land. Konnten die Zuger Hotels mehr Logiernächte verbuchen und sich wieder ein kleines Polster ansparen? Wir konnten im Zeitraum Juli bis Oktober 2020 durchaus einige Feriengäste bei uns begrüssen. Unsere Packages kamen bei den Gästen gut an, sie hatten sich im Zugerland rundum sehr wohl gefühlt und waren mit unseren Leistungen sehr zufrieden. Das grösstenteils weggebrochene Kerngeschäft «nationale und internationale Businessgäste» konnte natürlich nicht kompensiert werden. Die Zuger Hoteliers haben sich die vergangenen Jahre stark auf Businessgäste ausgerichtet. Im Nachhinein ein Fehler?
gäste ansprechen.
Stefan Gareis, Präsident Hotellerie Suisse Zugerland Nein, jede Region hat ihr Kerngeschäft, durch die vielen in Zug angesiedelten Firmen war aus diesem Grund die Nachfrage nach Hotelzimmern seitens Businessgästen seit vielen Jahren sehr gross, und die Zimmerpreise liegen in diesem Bereich deutlich höher als im Leisuresegment. Allerdings hatten wir uns in den letzten Jahren über die Wochenenden, an denen logischerweise weniger Businessgäste in Zug verweilen, ein gut funktionierendes Gruppengeschäft mit asiatischen und europäischen Gruppenreisenden aufgebaut. Für die Zukunft werden wir in Zusammenarbeit mit Zug Tourismus ein zweites Standbein aufbauen und neben den Businesskunden besonders in der Ferienzeit auch Ferien-
Ist die Beteiligung des Kantons am Härtefallprogramm des Bundes also ein Segen für die Zuger Hoteliers? Die Beteiligung ist dringend nötig, ein Segen wäre allerdings eher ein Ende der Pandemie. Wir sind dem Kanton Zug natürlich sehr dankbar für die Unterstützung in diesen harten Zeiten, das ist nicht selbstverständlich! Eine Krise kann auch kreativ machen? Werden nun Hotelzimmer zu Büros? Nicht jeder hat zu Hause Ruhe zum Arbeiten, will aber nicht zum weitentfernten Arbeitsort pendeln und schliesslich haben Firmen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt. Ja, definitiv, wir haben unsere zahlreichen Stammfirmen dahingehend schon kontaktiert und ihnen angeboten, bei Bedarf Hotelzimmer zu einem sehr günstigen Preis als «Homeoffice» zur Verfügung zu stellen. Ausserdem sind wir nicht untätig und suchen nach weiteren temporären Möglichkeiten, um die augenblicklichen Überkapazitäten zu füllen. Alina Rütti
B
arbara Schneider ist Präsidentin von Gastro Zug und betreibt mit ihrer Familie das Gasthaus Zum Rössli in Oberägeri. Sie erzählt, dass die Situation der Gastrobetriebe sehr unterschiedlich ist.
Barbara Schneider, eigentlich würden nun die Firmenweihnachtsessen die Gaststuben füllen. Wie schlecht steht es um die Zuger Gastrobetriebe? Weihnachtsessen wurden sozusagen alle abgesagt. Mit der 4er-Tisch-Regelung und der beschränkten Anzahl Teilnehmenden an einem Anlass ist es fast unmöglich, grössere Essen abzuhalten. Da wir in unserem Kanton sehr viele unterschiedliche Gastrobetriebe haben, ist auch die Lage sehr differenziert. Betriebe in den ländlichen Gegenden arbeiten zurzeit sicher besser. Die städtischen Betriebe haben wirklich ein sehr grosses Problem mit den fehlenden Businessgästen. Gerade am Mittag speisten viele Arbeitnehmer im Restaurant. Durchs Homeoffice fehlen diese Gäste. Zeigen sich diese solidarisch und gehen vermehrt abendessen?
stützung zu kommen.
Barbara Schneider, Präsidentin von Gastro Zug Wir können nur hoffen, dass die Leute sich solidarisch zeigen und unsere Betriebe am Abend besuchen. Ich habe leider keine genaueren Angaben wie sich die Gäste im ganzen Kanton verhalten. Bei uns persönlich im «Rössli» ist es wirklich absolut toll, wie solidarisch sich unsere Gäste verhalten und uns regelmässig einen Besuch abstatten.
Ist die Zuger Teilnahme am Härtefallprogramm des Bundes also ein Segen für die Wirte? Wir sind absolut glücklich, wie der Kanton Zug sich engagiert und alles versucht, die Gastro-, und Hotelbranche am Leben zu erhalten. Ein ganz grosses Dankeschön der Zuger Regierung. Es darf jetzt einfach nicht zu kompliziert werden, an die nötige Unter-
Nagen denn alle Zuger Wirte schon am Hungertuch? Von den Massnahmen sind die Beizer wahrscheinlich unterschiedlich betroffen? Man kann nicht sagen, dass die Zuger Wirte am Hungertuch nagen. Die Situation ist beängstigend. Wenn diese Lage noch lange anhält, werden viele Betriebe ihre Reserven aufgebraucht haben, und es kommt zu Entlassungen und teilweise wahrscheinlich auch zu Schliessungen. Für uns ist es ganz wichtig, dass wir die Arbeitsplätze erhalten können. Die unterschiedlichen Geschäftsformen und Besitzverhältnisse muss man sicher auch berücksichtigen. Wer Miete zahlen muss, ist bestimmt – sofern nicht eine Lösung mit dem Vermieter gefunden wurde – schneller am Anschlag, da sich die Fixkosten durch die Miete natürlich vergrössern. Wir sind eine Umsatzbranche, wenn der Umsatz in den Keller fällt, kann man nichts mehr verdienen, obwohl die Fixkosten gleich bleiben. Auch bei Eigentümern ist das der Fall. Alina Rütti
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FORUM
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 10. November 2020 · Nr. 43
Abstimmung
Meinung im Inserat sei eine persönliche Die Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug teilt mit, sie gebe keine Stellungnahme zur Konzernverantwortungs-Initiative ab. Das Präsidium betont, dass es sich bei den erschienenen Inseraten des VKKZ-Präsidenten Karl Huwyler («Zugerbieter» vom 27. Oktober) um seine persönliche Meinung handle. Dass bei persönlichen Abstimmungsinseraten jeweils Funktionen aufgeführt werden, entspreche der gängigen Praxis. Dies hat aber in diesem Fall zu unglücklichen Missverständnissen geführt. Im Präsidium der VKKZ wurde deshalb entschieden, dass bei allfälligen zukünftigen Publikationen auf die Funktionsbezeichnung zu verzichten sei. pd
Leserbrief
Wie lernen inmitten einer Baustelle?
Am 29. September wurde der zweite Teil des Schulraumplanungsberichts im Grossen Gemeinderat der Stadt Zug debattiert. Wie die Baudirektorin feststellt, ist die Stadt in Sachen Schulraum fünf bis sechs Jahre im Rückstand. Das hat Auswirkungen im Hier und Jetzt. Stellen Sie sich vor, Ihr Kind fängt in zwei Jahren im Herti an und geht dann im Loreto in die Oberstufe: Es wird seine ganze Volksschulzeit zwischen Containern und Baustellen verbringen. Oder es geht ins Guthirt: Der Schulstandort gilt bereits heute als übernutzt. Ein Projekt ist nicht in Planung. Und doch gibt es Votanten, welche die Schulraumplanung mit Kaffeesatzlesen vergleichen. Natürlich können Schulhäuser nicht von heute auf morgen gebaut werden.Aber wollen wir die nächste Generation wirklich so ausbilden? Denn im Gegensatz dazu schreiten neue private Bauvorhaben äusserst zügig voran – im hohen und höchsten Preissegment.Was für ein Kontrast zu den kargen Containern, in denen die ersten Klassen im Herti neuerdings unterrichtet werden.Was für ein Armutszeugnis für unsere reiche Stadt. Caroll Hirt, ELG Guthirt, und Marilena Amato Mengis, ELG Herti
Leserbriefe
Arbeitsplätze oder Natur schützen? Zur geplanten Erweiterung der Fensterfabrik in Hagendorn und der damit verbundenen Abstimmung haben uns weitere Leserbriefe erreicht. Den Chamern wurde im Jahr 2004 die letzte Fabrikerweiterung versprochen. Nun werden wir wieder mit einer zusätzlichen Vergrösserung des Fabrikareals konfrontiert. Es gibt sicher Gründe, dies in Erwägung zu ziehen. Aber: Beim letzten Baubeginn wurden sehr schnell archäologische Funde zutage gebracht. Wurden diesbezüglich Vorabklärungen getroffen? Bei einer Bautiefe von rund elf Metern ist es gut möglich, dass der Grundwasserspiegel tangiert werden kann (Hydraulik, Maschinen, Bausubstanzen, Chemikalien etc.). Ich denke kaum, dass die Befürworter eine solche Wohnqualitäts- und Wertverminderungseinbusse in Kauf nehmen würden. Unter anderem: Bei ca. 300 Mitarbeitenden, davon die Hälfte von anderen Nationen, und der momentanen Arbeitslosenrate im Kanton Zug von 2,5 Prozent (was die höchste Quote der Zentralschweiz bedeutet) werden meiner Meinung nach zu wenig Schweizer und RAV-Bezüger (was auch das RAV entlasten würde) berücksichtigt. Ueli Zingg, Hagendorn
Nicht zweimal den gleichen Fehler machen Im Jahr 2003 wurde der jetzige Monsterbau der Fensterfabrik mit «das ist der letzte Ausbauschritt» verkauft und grün verpackt. Jetzt, nach gut 15 Jahren reicht es nicht mehr. Massiv wird in alle Richtungen bis (mindestens) an die Grenzen erweitert. Wieder wird alles mit einem schönen grünen Überzug versehen. Im Wachstumssystem, in dem diese Firma funktioniert, muss sie erfolgreich sein, das heisst wachsen und in 15 bis 20 Jahren erneut ausbauen wollen oder müssen. Dann stiesse sie am aktuellen Ort wohl endgültig an ihre Grenzen. Dann wird sie zweimal hintereinander
am selben falschen Ort massiv viel Geld investiert haben. Hat sie keinen wirtschaftlichen Erfolg, was passiert dann in 10 bis 15 Jahren mit dem überbauten Land? Mit einer Renaturierung ist aus heutiger Sicht nicht zu rechnen. Gibt das dann das Papieri-Areal für Hagendorn? Beide Szenarien sind nicht wünschenswert. Darum nicht zweimal denselben Fehler machen und jetzt zweimal Nein stimmen. Roman Ambühl, Cham
Florierendes Gewerbe ist kein Selbstläufer Eine lebendige Gemeinde braucht ein gesundes, vielfältiges und florierendes Gewerbe, das ist allen klar. Ohne Gewerbe wären Cham und auch Hagendorn Schlafgemeinden.Wir dürfen aber nicht vergessen, dass das kein Selbstläufer ist. Wir müssen dem Gewerbe Sorge tragen und ihm die Möglichkeiten zur Entwicklung und Entfaltung geben. In Cham steht nun eine in dieser Hinsicht wichtige Volksabstimmung an. Am 29. November stimmen wir letztlich ab, ob die Fensterfabrikation G. Baumgartner AG in Hagendorn bleiben kann. Wer zweimal Ja stimmt, macht es richtig. Pius Nietlispach, Cham Gedanken zur grünen Fabrik im BLN-Gebiet Es ist erstaunlich, wie immer wieder versucht wird, mit der Sprache fragwürdige Bauprojekte der Bevölkerung vor Abstimmungen schmackhaft zu machen. Ein gutes Beispiel dafür ist die kommende Abstimmung in der Gemeinde Cham über die Anpassung zum Zonenplan und zum Bebauungsplan Allmend Hagendorn für die Erweiterung der Fensterfabrik. Obwohl sich bereits die bestehende Fabrik in einem BLN-Gebiet und am Rande einer Wohnzone befindet, wird in einem halbseitigen Zeitungsinserat für ein Ja zur «grünen Fabrik» geworben und weiter ausgeführt, dass mit diesem sogenannten Innovationsprojekt das Gebiet westlich der Dorfstrasse von Hagendorn Richtung Frauental gar noch ökologisch aufge-
wertet wird. Zusätzlich wird auf das rücksichtsvolle Mobilitätskonzept verwiesen, auch wenn der ganze Werkverkehr von und zur Fabrik durch Wohngebiete führt. Verständlicherweise wird mit keinem Wort erwähnt, dass schon die bisherige Fensterfabrik aus raumplanerischer Sicht klar am falschen Ort steht. Ein industrieller Fabrikationsbetrieb in dieser Grösse gehört nicht in einen kleinräumigen und ruhigen Aussenweiler. Diese Fabrik gehört eindeutig in eine Industriezone, in welcher die erforderliche Infrastruktur dafür besteht. Der Lebensraum im Kanton Zug wird immer enger. Darum sind auch die Landschaften von nationaler Bedeutung in unserem Kanton je länger je mehr gefährdet. Landschaften machen keinen Halt vor den Gemeindegrenzen. Dies gilt beim Kiesabbau, aber auch bei industriellen Bauten. Es ist zu hoffen, dass die Chamer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger beim Ausfüllen des Stimmzettels dies bedenken. Jeder Flecken Land, der verbaut ist, ist unwiderruflich verloren. Es wird eng in unserer Heimat. Andreas Bossard, Oberwil
Ja zum nachsichtigen Wachstum in Hagendorn Am 29. November stimmt die Gemeinde Cham über die Änderung des Bebauungsplans Allmend Hagendorn und die Teiländerung des Zonenplans ab. Das Stimmvolk darf hier mitentscheiden, ob die Fensterfabrikation G. Baumgartner AG wachsen kann oder nicht. Das Wachstum wird manchmal fast wie eine Religion behandelt: von den einen angehimmelt und von den anderen verteufelt. Doch Wachstum ist nicht einfach immer gut oder immer schlecht – es kommt darauf an, wie es vonstattengeht. Meines Erachtens ist sich die G. Baumgartner AG der potenziellen negativen Externalitäten des Wachstums für Anwohner und Umwelt sehr bewusst und hat diese auch im Plan nachsichtig berücksichtigt. Gleichzeitig ist auch zu bedenken: Es bedarf harter
Arbeit und Geschick, eine Fensterfabrik im Kanton Zug überhaupt rentabel zu führen bei dem knallharten internationalen Wettbewerb. Der Skaleneffekt kann helfen, dass ein Unternehmen wie die G. Baumgartner AG langfristig noch in der Schweiz produzieren kann. Darum empfehle ich, der Änderung zuzustimmen. Tabea Estermann, Co-Präsidentin Junge Grünliberale Zug
Der Schuss könnte leicht nach hinten losgehen Gegner der Änderung des Bebauungs- und Zonenplanes Allmend Hagendorn wehren sich mit allen möglichen Behauptungen und vergessen dabei ganz entscheidende Fakten. Es besteht heute ein aktueller rechtskräftiger Bebauungsplan. Der Bebauungsplanperimeter, der auch nicht verändert würde, befindet sich in der Zone WA3. Es mag den Gegnern der Vorlage eventuell gelingen, mit ihren vielfach auf persönlichen Interessen beruhenden Argumenten und Behauptungen die Abstimmung zu gewinnen und das alteingesessene Unternehmen zu zwingen, mit seinen 300 Arbeitsplätzen einen anderen Standort zu suchen. Wer nun glaubt, mit dieser Tat etwas gewonnen zu haben, der irrt gewaltig. Die sich im Eigentum der G. Baumgartner AG befindenden heutigen Büro- und Produktionsgebäude eignen sich ideal für einen Gewerbepark mit 20 bis 30 Gewerbebetrieben unterschiedlichster Art. Das über 7000 Quadratmeter grosse Baufeld an der Frauentalstrasse mit den heutigen diversen kleineren Wohnhäusern lässt nach gültigem Baurecht eine Wohnnutzung mit problemlos 40 bis 50 Wohnungen zu. Wer nun glaubt, dass dieses realistische Szenario weniger Verkehr und Emissionen bringen wird, der liegt mit Sicherheit falsch. Dass bei diesem möglichen Vorgehen alle neu vereinbarten Aus- und Aufwertungsmassnahmen Makulatur werden, muss sicher auch noch erwähnt und berücksichtigt werden. Daher am 29. Novem-
ber zweimal Ja zu einem ausgereiften, ökologisch einmaligen Projekt und den Erhalt von Arbeitsplätzen in Cham. Pascal Lässer, Architekt, Lindencham
Wie viel Verkehr ist wirklich zu erwarten und zumutbar? Gegnerinnen und Gegner der Bebauungsplanund Zonenänderung Allmend Hagendorn schreiben von unzumutbaren Verkehrsbelastungen und zu schmalen Strassen. Hier die Fakten: Die Dorfstrasse in Hagendorn ist eine Kantonsstrasse mit dem erforderlichen Ausbaustandard, der aber trotzdem im Bereich Fussgängerverkehr noch laufend verbessert wird. Der Einlenker in die Flurstrasse, wie die Flurstrasse selbst, wurde bereits für die aktuelle Situation entsprechend ausgebaut. Laut Verkehrsbericht vom Team-Verkehr wird die heutige Belastung von täglich 1010 Fahrzeugen auf der Flurstrasse bis 2050 auf 1210 Fahrzeuge ansteigen. Auf anderen Quartierstrassen und Gemeindestrassen werden bereits heute ähnliche oder höhere Verkehrsmengen gezählt. So beispielsweise auf der Rigistrasse täglich über 1400 Fahrzeuge, auf der Schürmattstrasse 1100 Fahrzeuge oder auf der Untermühlestrasse über 4000 Fahrzeuge pro Tag. Auf der Dorfstrasse wird in Hagendorn durch die Erweiterung der Produktionsstätte G. Baumgartner AG bis ins Jahr 2050 eine Steigerung des Verkehrsaufkommens von 3,9 Prozent prognostiziert, was kaum bemerkbar sein wird. Die heute auf der Dorfstrasse zirkulierenden rund 5160 Fahrzeuge pro Tag haben ihren Ursprung grösstenteils im Quellverkehr. Wer hier von unhaltbaren und unzumutbaren Zuständen spricht, verkennt die Fakten und stellt vor allem die Eigeninteressen in den Vordergrund. Daher gibt es für mich nur ein Ja zur Umzonung und Anpassung des Bebauungsplans. Rainer Suter, Lindencham, Mitglied Verkehrskommission Gemeinde Cham
Zum Gedenken Todesfälle Baar 2. November 2020 Gertrud Wüest, geboren am 27. Juli 1929, wohnhaft gewesen an der Landhausstrasse 19. Die Abdankung sowie die Beisetzung finden im engsten Familienkreis statt. Cham 2. November 2020 Paul Anton Fischlin, geboren 1940, wohnhaft gewesen am Röhrliberg 56. Der Trauergottesdienst findet statt am Freitag, 13. November, 9 Uhr in der katholischen Kirche Cham, anschliessend Urnenbeisetzung auf dem Friedhof Cham. Cham 30. Oktober 2020 Agnes Anna Risi geb. Kunz, geboren 1920, wohnhaft gewesen im Alterszentrum Büel. Der Trauergottesdienst hat bereits stattgefunden. Cham 30. Oktober 2020 Renzo Zaetta, geboren 1935, wohnhaft gewesen an der Kleinweid 8. Die Abdankung findet im engsten Familienkreis statt. Cham 29. Oktober 2020 Theresia Luthiger geb. Antl, geboren 1926, wohnhaft gewesen am Röhrliberg 6. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Cham 27. Oktober 2020 Emma Theresia Burkhard-Märchy, geboren 1940, wohnhaft gewesen in Eschlikon TG. Der Trauergottesdienst findet statt am Freitag, 6. November, 14 Uhr in der Kirche St. Oswald in Zug. Anschliessend Urnenbeisetzung um 15.30 Uhr in Cham.
Menzingen 3. November 2020 Martha Hegglin-Barmettler, geboren am 15. Oktober 1928, wohnhaft gewesen an der Seminarstrasse 11a. Die Trauerfeier findet statt am Donnerstag, 19. November, um 9.30 Uhr, Trauerfeier in der Pfarrkirche Menzingen, anschliessend Urnenbeisetzung im engsten Familienkreis. Neuheim 1. November 2020 Gerhard Hürlimann, geboren am 18. Mai 1958, wohnhaft gewesen an der Maiackerstrasse 9. Die Trauerfeier findet im engsten Familienkreis statt. Risch 4. November 2020 Rosemarie Kunz-Sidler, geboren am 29. September 1935, wohnhaft gewesen an der Waldeggstrasse 15 in Rotkreuz. Die Beerdigung findet im engsten Familienkreis statt. Steinhausen 2. November 2020 Nathalie Bruderer, geboren am 11. Dezember 1986, wohnhaft gewesen an der Eichholzstrasse 13. Der Trauergottesdienst findet im engsten Familienkreis statt. Steinhausen 28. Oktober 2020 Lindauer-Suter Agatha, geboren am 16. November 1938, wohnhaft gewesen an der Hasenbergstrasse 24. Die Urnenbeisetzung hat im engsten Familienkreis stattgefunden.
Unterägeri 5. November 2020 Marlies Rogenmoser-Iten, geboren am 18. März 1944, wohnhaft gewesen an der Schönenbühlstrasse 10. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Unterägeri 1. November 2020 Erwin Niederhauser-Egger, geboren am 20. Juni 1929, wohnhaft gewesen im Chlösterli 1. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Zug 5. November 2020 Liselotte Pfund-Beckmann, geboren am 7. Januar 1935, wohnhaft gewesen an der Bundesstrasse 4. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Zug 2. November 2020 Hilda Schürch, geboren am 10. Juli 1928, wohnhaft gewesen an der Industriestrasse 31. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Zug Maria Paula Bossert-Hager, geboren wohnhaft gewesen an der Mülimatt 3 Ibelweg 12 in Zug. Die Urnenbeisetzung findet im engsten
2. November 2020 am 9. Januar 1933, in Oberwil, vormals Familienkreis statt.
Zug 30. Oktober 2020 Anny Linggi-Müller, geboren am 9. Februar 1924, wohnhaft gewesen an der Bundesstrasse 4. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
Was mich mit diesem Kunstwerk verbindet
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GEMEINDEN
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 10. November 2020 · Nr. 43
Cham
Kiesgrube ist eine Fundgrube Im Kiesabbaugebiet Cham-Oberwil wurden frühmittelalterliche Gräber entdeckt. Ebenso bronzezeitliche Feuergruben. Diese geben noch Rätsel auf.
Crysia Nastase arbeitet im Kunsthaus Zug am Empfang und an der Kasse. Das Video «Flimmern» von Anna Margrit Annen hat sie besonders beeindruckt.Bild: fh
Crysia Nastase
«Der Lauf des Lebens»
«Flimmern» heisst ein Video von Anna Margrit Annen, das im Kunsthaus Zug zu sehen ist. Crysia Nastase erklärt, was für sie daran so besonders ist. «Ich arbeite hier im Kunsthaus seit dem Juli 2019 und durfte auch etwas beim Aufbau mithelfen. Ein paar Tage vor Beginn der Ausstellung ist Frau Annen hier vorbeigekommen und bat darum, etwas an den Farbeinstellungen zu ändern. Erst hatte ich eine Art Blackout und sagte ihr, das ginge nicht. Doch dann
Die Serie Die Ausstellung «BeZug», die derzeit im Kunsthaus Zug läuft, stellt vielfältige Beziehungen her zwischen Zuger Künstlern und solchen, die sich mit Zug beschäftigen. Viele Mitarbeiter des Museums haben sich dazu ihre eigenen Gedanken gemacht. In dieser alle zwei Wochen publizierten Serie kommen einige von ihnen zu Wort. fh
hat mich der Kunsthausdirektor darauf gebracht, wie man die Farbeinstellungen beim Video verändert. Als Frau Annen dann später wiederkam, hat sie sich sehr erfreut gezeigt. Sie so glücklich zu sehen, war ein sehr schöner Moment für mich. Auf dem Video von Anna Margrit Annen sieht man einen Mann, der zuerst gross im Bild erscheint und sich dann langsam entfernt, um schliesslich zwischen Blättern zu verschwinden. Als ich das Video zum ersten Mal gesehen habe, berührte es mich sehr. Ich verbinde damit Erinnerungen an meinen Grossvater, der vor kurzem gestorben ist. Der sich entfernende Mann ist für mich ein Sinnbild für den Lauf des Lebens. Es geht dabei ums Abschiednehmen. Der Mann im Video verschwindet mit den Pflanzen, dann wird das Video wieder weiss – vielleicht ist das das Jenseits? – und alles fängt von vorne an.» Florian Hofer «BeZug» im Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 12 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag, 10 bis 17 Uhr, Montag geschlossen. Noch bis 10. Januar 2021.
Die Zuger Archäologie begleitet den Kiesabbau in Cham-Oberwil seit den 1990er-Jahren. Die koordinierte Planung mit dem Kiesabbau stellt sicher, dass es
«Die Funde bieten einen Einblick in das Leben der ländlichen, aber dennoch nicht armen Bevölkerung vor rund 1300 Jahren.»
Hisham Zobair beim Freilegen des Grabes eines frühmittelalterlichen Kriegers aus der Zeit um 700 nach Christus. Erkennbar ist in der Bildmitte das erhaltene Eisenschwert. Bild: David Jecker, Archiv Amt für Denkmalpflege und Archäologie
Bild: Maria Ellend, Archiv Amt für Denkmalpflege und Archäologie
Gishan Schaeren, Abteilungsleiter Ur- und frühgeschichtliche Archäologie trotz den archäologischen Rettungsgrabungen zu keinen Verzögerungen kommt. Auch in der diesjährigen Kampagne ergaben sich zahlreiche Funde und Befunde aus unterschiedlichen Epochen.
Ein Schwert, eine Schnalle und Reste eines Skeletts Die Fachleute stiessen auf drei frühmittelalterliche Gräber. Das erste entdeckte Grab enthielt nicht nur Skelettreste der darin bestatteten Person, sondern auch farbige Glasperlen. In einer zweiten Grube waren kaum mehr menschliche Überreste erhalten, stattdessen stiess man dort auf ein rund 80 Zentimeter langes Schwert und eine eiserne Gürtelschnalle. Gleich daneben kam eine dritte, etwas kleinere Grube zum Vorschein, die neben Glasperlen auch sämtliche Zähne einer jungen Frau enthielt; die
Auf dem Teil einer Gürtelschnalle aus dem 7. Jahrhundert haben sich am rechten Rand, durch Rost geschützt, Leder und Stoffreste erhalten.
Von der Fundstelle ins Labor: Restauratorin Maria Ellend beim Freilegen des Eisenschwerts und der Festigung der anhaftenden Stoff- und Lederreste. Bild: Andreas Eichenberger, Archiv Amt für Denkmalpflege und Archäologie
übrigen Knochen waren bereits vollständig zersetzt. Alle drei Gräber gruppieren sich in der Nähe einer grossen Steinkonstruktion in Hufeisenform mit einem Durchmesser von über zehn Metern. Gishan Schaeren, Abteilungsleiter Ur- und frühgeschichtliche Archäologie des Kantons Zug, erklärt: «Die Grä-
ber waren allesamt sehr schlecht erhalten und nur schwierig zu entdecken. Die Funde bieten einen faszinierenden Einblick in das Leben der ländlichen, aber dennoch nicht armen Bevölkerung vor rund 1300 Jahren.» Im Weiteren stiessen die Fachleute auf mehrere Feuer-
gruben, die mit dicht aneinanderliegenden Hitzesteinen – also im Feuer zersprungenen Steinen – bestückt waren und verkohlte Hölzer enthielten. Die Gruben stammen aus der Bronzezeit (2200 bis 850 vor Christus) und reichten teilweise noch bis 25 Zentimeter tief in den Boden. Ein vorgefundener sogenannter Brandrötungssaum lässt darauf schliessen, dass die Hitzeentwicklung innerhalb der Grube stark gewesen sein muss, denn nur dann wird der umgebende Boden wie Ton gebrannt und rötlich verfärbt. Die Feuergruben enthielten zahlreiche verbrannte Knochensplitter. Unklar ist, ob es sich um tierische oder auch um menschliche Überreste handelt. Die Verwendung der Gruben bleibt deshalb vorerst noch rätselhaft. Die Besiedlung des Gebietes durch die Kelten (450 bis 58 vor Christus) wird durch neue Funde bestätigt: etwa durch das Fragment eines Glasarmrings, eine Silbermünze mit stilisiertem Menschenkopf sowie eine mit eingravierten Fabelwesen versehene Bronzemünze. ar
Cham
Die Sanierung zweier Kleinschulhäuser ist nun abgeschlossen Neubau in Niederwil, sind nun behindertengerecht gebaut. Die Schulanlagen verfügen über je eine Fotovoltaikanlage
Nach einer rund siebenmonatigen Bauzeit konnten die Schulhäuser Alpenblick und Niederwil wieder in Betrieb genommen werden.
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Die Initiative fordert weltweitt einzigartige Sonderregeln exklusiiv für die Schweiz. Das schadet dem m Wirtschaftsstandort Zug und bringt de en Ländern, denen die Initianten helfe en wollen nichts. Im Gegenteil.
Im Kleinschulhaus Alpenblick wurden die Schulräume, die WC-Anlagen, der Aufenthaltsraum, die Fassade, Fenster und das Dach erneuert oder totalsaniert. Auch im Aussenraum wurden der Zugang und die Umgebung neugestaltet und aufgewertet.
Fotovoltaikanlage auf den Dächern montiert Im Landschulhaus Niederwil wurde der Aufbau des 1962 erbauten Schulhaustraktes (Erweiterungsbau) rückgebaut und neu erstellt. Dadurch entstanden zwei helle, grosszügige Schulzimmer und eine einladende Eingangshalle mit Gruppenraum. Weiter konnte das Wandgemälde von Hans
und werden über ökologische Luftwärmepumpen beheizt», sagt Bauchef Rolf Ineichen erfreut. ar
Karl Kobelt Stadtpräsident, FDP Zug
Der neue Innenbereich des Schulhauses Niederwil mit dem Fresko «Die vier Jahreszeiten» von Hans Baggenstos. Bilder: pd Baggenstos erhalten werden. Das entsprechende Fresko «Die vier Jahreszeiten» wurde während der Bauphasen (Abbrucharbeiten, Anbau und
Realisierung Neubau) geschützt und sanft restauriert, sodass es auch künftig die Eingangshalle des Schulhauses im Neubauteil zieren kann.
Gleichzeitig wurden im alten Teil des Schulhauses die Fassade und die Abwasserleitungen erneuert. «Beide Schulhäuser, Alpenblick und der
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Freitag, 20. November 2020
Freitag, 13. November 2020
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Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 10. November 2020 · Nr. 43
GEMEINDEN
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Baar
«Archive sind ein Spiegel der Gesellschaft» Philippe Bart nimmt Stellung zu Fragen, die aufgrund der Ausstellung «Baar und ich» laut wurden. Der Gemeindearchivar trug aus seinem Fundus das Frauenporträt bei. Claudia Schneider
Die gemeindliche Ausstellung «Baar und ich» hat im Schwesternhaus elf Persönlichkeiten präsentiert, die Baar geprägt oder sich intensiv mit Baar auseinandergesetzt ha-
«Ich hätte liebend gern das Tagebuch von einer Frau, auch wenn es erst in 100 Jahren gezeigt werden darf.» Philippe Bart, Gemeindearchivar Baar ben. Nur eine weibliche Person war in der Ausstellung präsent. Das stösst auf Unverständnis.
Philippe Bart, wie kommt die Kritik an der Ausstellung bei Ihnen an? Ich kann sie ein Stück weit verstehen. Archive sind Spiegel der Gesellschaft. Eine Voraussetzung für die Wahl der präsentierten Personen war, dass man persönliche Gegenstände von ihnen zeigen und ein Porträt skizzieren kann. Zu Frauen haben wir weit bis ins 20. Jahrhundert hinein einfach keine persönlichen Dokumente im Archiv. Bei der Präsenta-
tion von Barbara HenggelerSchmid (1822–1897) habe ich getrickst und stellte einen Liebesbrief von ihrem Mann Wolfgang, Mitbegründer der Spinnerei an der Lorze, an sie aus. Beide haben sehr viel geleistet, doch Dokumente gibt es im Familienarchiv nur zum Mann – und dann zu männlichen Nachkommen.
als brennende Hexe auf einem Scheiterhaufen. In anderen Bereichen werden Frauen in den Schriftquellen kaum sichtbar, obschon sie natürlich in jener Zeit eminent wichtig waren. Das Problem ist, dass die Archive stets von Männern bestückt wurden. Es fehlt also ein wichtiger Bereich aus der Sozialgeschichte.
Bereits im Frühjahr hat die einseitige Auswahl der Protagonisten in der Ausstellung für Unverständnis gesorgt. Während des Lockdowns wäre Zeit geblieben, um allenfalls Anpassungen vorzunehmen. Eine Reaktion darauf war, dass wir die Baarer Kulturpreisträgerin Brigitte Moser zum Künstlergespräch eingeladen haben.
Es gibt Beispiele wie das Museum Burg Zug, die sich, wenn sie feststellt, dass Material für eine Ausstellung fehlt, an die Bevölkerung wendet. Es ist wichtig zu wissen, dass die kantonalen und gemeindlichen Archive Verwaltungsarchive sind. Sie haben keinen allumfassenden Sammelauftrag. Um dies zu ändern, müsste das Gesetz angepasst werden.
Auf die Frage von Brigitte Moser im Frühjahr, ob es ein Objekt von ihr im Archiv gebe, lautete die Antwort, etwas Kleines dürfte vorhanden sein. Man hätte sie also gleich auf die Liste nehmen können, anstelle von zwei Männern, die seit vielen Jahren fern von Baar leben. Als Archivar bin ich zuständig für die «Flachware», Dokumente und Ähnliches. Aus diesem Fundus habe ich mit Porträts von fünf zeitlich am weitesten zurückliegenden Personen zur Ausstellung beigetragen. Im Nachhinein bedaure ich, dass ich mich nicht den Menzinger Schwestern annahm.
Die Menzinger Schwestern unterrichteten viele Jahre die Baarer Schulkinder und pflegten die Kranken im Asyl. Da müsste es in der Tat Archivmaterial geben. Aus der Zeit bis zirka 1840
Ein Sinnbild für gähnende Leere: Gemeindearchivar Philippe Bart vor einem Aktenschrank. Im gemeindlichen Archiv sind Dokumente über Frauen eine Rarität. Bild: Claudia Schneider gibt es fast ausschliesslich Dokumente, die Frauen in Aus-
Zug
Pläne zur Aufstockung des Alterszentrums sind blockiert Das Alterszentrum Herti wird saniert. Ausserdem soll das Gebäude in der Höhe wachsen. So soll Raum für betreutes Wohnen entstehen. Das Alterszentrum Herti wurde 1984 eröffnet; es ist also bereits eine etwas «ältere Dame». Damit das Zentrum am Markt bestehen kann, sind laut Medienmitteilung nun verschiedene Sanierungsmassnahmen nötig. «Im Zuge dieser Modernisierung wird das Alterszentrum Herti zudem um zwei Stockwerke aufgestockt: In den obersten Stockwerken entsteht ein neuartiges Angebot für betreutes Wohnen im Alter», erklärt Hans Christen, Stiftungsratspräsident, Stiftung Alterszentren Zug.
Sanierungsarbeiten beginnen im Frühjahr des kommenden Jahres In den vergangenen zehn Jahren wurden verschiedene Bereiche des Alterszentrums Herti saniert. Um jedoch weiterhin als attraktives, modernes Alterszentrum am Markt bestehen zu können,
seien weitergehende Sanierungen nötig. «Dank der nach wie vor sehr guten Grundstruktur und Bausubstanz des Gebäudes ist es möglich, das ‹Herti› mit den geplanten Sanierungsmassnahmen wieder fit für die Zukunft zu machen», so Christen weiter. Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im Frühjahr 2021 und dauern bis Mitte 2022, die einzelnen Stockwerke werden dabei sukzessive saniert. Der laufende Betrieb ist während der ganzen Bauzeit sichergestellt, und die Immissionen für die Bewohnenden und die Mitarbeitenden werden so gering wie möglich gehalten.
Noch sind Einsprachen zum Bebauungsplan hängig Die sowieso nötigen baulichen Massnahmen wird die Stiftung Alterszentren Zug, Betreiberin des Alterszentrums Herti sowie der Alterszentren Frauensteinmatt und Neustadt, nutzen, um das «Herti» auch in anderer Hinsicht fit für die Zukunft zu machen: Die Nachfrage nach Angeboten, in denen ältere Menschen mit tieferem Pfle-
nahmesituationen zeigen, etwa als Äbtissin eines Klosters oder
Im Frühjahr angesprochen auf Archivmaterial von Annemarie Huber-Hotz, der 2019 verstorbenen, aus Baar bisher einflussreichsten Person in Bern, hiess es, dieses befände sich wohl in übergeordneten Archiven. Ist das Baarer Archiv eine Zufallssammlung? Doku-Zug, eine private Institution, die nun aufgelöst wird, hat das Archiv aktiv bestückt. Das wäre weiterhin wünschenswert. Wir Gemeindearchivare werden selber nicht aktiv, sondern nehmen von Privaten nur entgegen, was als Schenkung hereinkommt. Dann dürfen wir hiermit die Baarer Bevölkerung aufrufen, den Missstand im Gemeindearchiv aktiv zu beheben, indem sie persönliche Dokumente von Frauen eingeben?
Auf jeden Fall. Ich hätte liebend gern das Tagebuch von einer Frau, auch wenn es aus Datenschutzgründen erst in 100 Jahren gezeigt werden darf. Ideal wäre, es würde auch eine schriftliche Bewilligung beiliegen, die Publikationen und Ausstellungen möglich machen.
Worauf sollte man weiter achten? Wichtig ist bei jeder Eingabe der persönliche Bezug zu Baar und ideal ist, wenn auch Informationen zum Kontext vorliegen, also beispielsweise Datum, Herkunft, weitere Details. So besteht die Möglichkeit, das Material bei einer nächsten Ausstellung zu präsentieren.
Zur Person Philippe Bart, 1975 geboren, ist aufgewachsen und (wieder) wohnhaft in Baar. Studium der allgemeinen Geschichte, Geografie und deutschen Sprachwissenschaft an der Universität Zürich, Abschluss mit einer Arbeit über Hexenverfolgungen in der Innerschweiz. Seit 2010 Gemeindearchivar von Baar, Neuheim und Risch in einem 70-Prozent-Pensum (40 Prozent für Baar). Insgesamt betreuen aktuell drei Personen die Archive von sieben Zuger Gemeinden im Auftrag des Kantons, bezahlt von den Gemeinden. Dem Team der gemeindlichen Archivbetreuung angeschlossen ist die Archivarin des Verbands der katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug. csc
Zug
20 Tonnen Material werden gezügelt
Die Themendossiers von Doku-Zug sind bald in der ge- und Betreuungsbedarf in «Zuger Sammlung und ihren eigenen vier Wänden Dokumentation» der gepflegt werden können, wird Bibliothek Zug verfügbar. immer grösser. Ein entsprechendes Angebot fehlt in der Integriert werden Stadt Zug jedoch gänzlich. rund 4600 Dossiers.
Zwar gibt es mehrere Angebote mit Alterswohnungen; was jedoch fehlt, ist ein Wohnangebot, bei dem rund um die Uhr eine Pflegefachperson innert Minuten verfügbar ist. Das Alterszentrum Herti wird deshalb um zwei Stockwerke aufgestockt. In den drei obersten Stockwerken des Zentrums entstehen so 25 Wohnungen für betreutes Wohnen mit Pflegedienstleistungen und Aktivierungsangeboten. Der Zeitpunkt der Aufstockung ist wegen hängiger Einsprachen gegen den Bebauungsplan noch offen. Laut Mitteilung schliesst das neuartige Angebot in der Stadt Zug die Lücke zwischen dem ambulanten Angebot der Spitex und der stationären Pflege in einem Pflegeheim. Die Stiftung Alterszentren Zug entspricht mit dem neuen Angebot dem Wunsch vieler älterer Menschen mit geringem Pflegebedarf, möglichst lange selbstständig in der eigenen Wohnung leben zu können. ar
Durch die Übernahme und Weiterführung der Zuger Dossiers können die Kundinnen und Kunden der Bibliothek Zug künftig niederschwellig und vertieft zu Themen aus Politik, Wirtschaft und Kultur recherchieren. Bibliotheksleiterin Pia Rutishauser ist begeistert: «20 Tonnen Material haben in der Bibliothek Zug einen neuen Platz gefunden. Wir freuen uns zusammen mit unseren Nutzerinnen und Nutzern über all die Schätze, die darin zu entdecken sind.» Während der Umzugsphase bis am 20. November stehen die Themendossiers nur eingeschränkt zur Verfügung. Bei Recherchen zu Zuger Themen unterstützt das Team der Zuger Sammlung und Dokumentation mit geeigneten Informationsmitteln und Medien aus der Sammlung. Auf der Website der Bibliothek Zug kann unter «Zuger Sammlung und Dokumentation» nach Zuger
Die Mitarbeiter Yannick Ringger (links) und Philipp Föhn schieben in den nächsten Wochen 4600 Themendossiers von der St.-Oswalds-Gasse 16 in die Bibliothek Zug mit der Hausnummer 21. Bild: pd Medien gesucht werden. Die meisten Medien sind ausleihbar, andere vor Ort einsehbar. Für Bestellungen und Auskünfte steht das Bibliothekspersonal zur Verfügung. Die Themendossiers der Zuger Dokumentation können online im Dossierkatalog gesucht werden. Eine Konsultation der gewünschten Dossiers ist nach Voranmeldung per E-Mail möglich (zugersammlung@ stadtzug.ch). Neu unterschreiben die Benutzer der Themendossiers und Zuger Spezialsammlungen eine Erklärung, dass sie bei der Weiterverwen-
dung von Beständen die Bestimmungen zum Urheber-, Persönlichkeits- und Datenschutzrecht einhalten.
Ab 2021 werden die Dossiers digital verfügbar sein Mit der Zusammenführung von Dokumentation und Zuger Sammlung ist die Integration von Doku-Zug.ch in die Bibliothek nicht abgeschlossen.Ab 2021 werden die Zuger Themendossiers elektronisch weitergeführt und Bildungs- und Vermittlungsangebote rund um die Dokumentation umgesetzt. ar
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Die Wirtschaftsmittelschule führt auf dem schulischen Weg zum Berufsabschluss Kauffrau/Kaufmann EFZ und zur Berufsmaturität. Der direkte Berufseinstieg, ein Studium an einer FH oder (via Passerelle) an einer Universität sind danach möglich. Der Eintritt erfolgt nach der 3. Sekundarklasse. Informationsabend: 6. Januar, 19 Uhr, Kantonsschule Zug, Aula (Anmeldung erforderlich). Schnuppervormittage: 23. November, 1. Dezember, 15. und 19. Januar 2021 (Anmeldung erforderlich) in der Wirtschaftsmittelschule, Kantonsschule Zug. Mehr Infos: www.wms-zug.ch
Das Zuger Kantonsparlament hat in seiner Sitzung vom 29. Oktober mit 46 zu 26 Stimmen die Initiative «Für längere Ladenöffnungszeiten» abgelehnt. Abgelehnt wurde auch der von GLP-Kantonsräten auf die zweite Lesung hin eingebrachte Gegenvorschlag – die Verkaufslokale könnten von Montag bis Samstag ohne zeitliche Beschränkung geöffnet
«Würden die Öffnungszeiten vollständig liberalisiert, wäre es aus mit Familien- oder Vereinsleben.»
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Benny Elsener, CVP-Kantonsrat Zug haben – mit 40 zu 33 Stimmen. Die Initiative verlangte, dass Verkaufslokale eine Stunde länger öffnen dürfen, also werktags bis 20 Uhr und samstags bis 18 Uhr. Aktuell gelten die Öffnungszeiten werktags bis 19 und samstags bis 17 Uhr. Somit wird nur über die Initiative
abgestimmt. Der Kantonsrat wird dem Volk die Initiative ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung empfehlen. Damit stellt sich der Kantonsrat gegen den Regierungsrat, der zwar die Ablehnung der Initiative befürwortete, dieser aber einen Gegenvorschlag gegenüberstellen wollte. Er unterstützte den Gegenvorschlag der GLP-Kantonsräte. Dieser war inhaltlich deckungsgleich mit dem ursprünglichen Gegenvorschlag der Regierung.
Gegner befürchten eine Erhöhung des Drucks Der Sprecher der SP-Fraktion Drin Alaj (Cham) betonte, dass es Pflicht des Regierungsrates sei, «für Ruhezeiten» zu sorgen. Diese Pflicht würde bei einer Annahme der Initiative oder des Gegenvorschlags unterlaufen. In dieselbe Richtung argumentierte Andreas Hürlimann (ALG/Steinhausen). Zudem verstärke sich der ohnehin bereits stark vorhandene Druck auf die kleineren Betriebe bei einer vollständigen Freigabe der Öffnungszeiten. Dramatisch tönte es auch bei Einzelsprecher Benny Elsener (CVP/Zug). Es gehe «ums nackte Überleben» – nicht nur der Verkaufsläden, sondern auch des Personals. Würden die Öffnungszeiten vollständig liberalisiert, wäre es aus mit Familien- oder Vereinsleben. Kantonsrat Emil Schweizer (SVP/Neuheim) erklärte, gegenüber der ersten Lesung
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Ob die Läden im Kanton Zug um eine Stunde länger öffnen dürfen, entscheidet die Stimmbevölkerung. vom 27. August habe sich in der Fraktion kaum etwas geändert. Befürworter und Gegner der Initiative hielten sich in etwa die Waage. Auch argumentativ sei kaum Neues zu vermelden. Die einen seien für eine vollständige Liberalisierung. Die Gegner fokussieren vor allem auf die Nachteile, die eine Liberalisierung für die Angestellten mit sich bringe. Die SVP-Fraktion verzichte auf eine Abstimmungsempfehlung. Rainer Leemann (FDP/Zug) stellte fest, das Thema bewege die Zuger Bevölkerung. Sie verdiene eine unverfälschte Rückmeldung aus dem Parlament. Er
verlangte deshalb, es sei über den Gegenvorschlag vor der Initiative zu diskutieren. Leemanns Antrag wurde mit 41 zu
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3. Woche LA BONNE ÉPOUSE 1 2J 11 0 Min. 20:30 Fd 1 7:30 Fd 20:30 Fd 1 7:30 Fd 20:30 Fd 1 7:30 Fd 20:30 Fd ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. 4. Woche DER AST, AUF DEM ICH SITZE
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5. Woche DARK WATERS
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2. Woche ZÜRCHER TAGEBUCH 1 4J 1 01 Min. 1 5:00 OVd A 1 5:00 OVd A 1 5:00 OVd A 1 5:00 OVd A 1 8:00 OVd A ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. 4. Woche VAMOS - EIN NEUER WEG
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7. Woche EDEN FÜR JEDEN - JEDEM SIIS GÄRTLI
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3. Woche BLUMHOUSE'S DER HEXENCLUB (THE CRAFT) 1 2J 95 Min. 1 4:45 D ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. 3. Woche CLARA UND DER MAGISCHE DRACHE
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5. Woche YAKARI
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5. Woche DRACHENREITER
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Das Kino Gotthard bleibt bis auf Weiteres geschlossen! 2. Woche NO ESCAPE (FOLLOW ME)
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5. Woche DARK WATERS
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Das Kino Lux bleibt
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6. Woche GOTT, DU KANNST EIN ARSCH SEIN! 1 2J 98 Min. 1 7:1 5 D werktags bis auf ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. 3. Woche HEXEN HEXEN (THE WITCHES)
9J 1 04 Min.
7. Woche JIM KNOPF UND DIE WILDE 13
6J 1 09 Min.
Weiteres geschlossen!
22 Stimmen abgelehnt. Abgestimmt werden dürfte wohl am 7. März 2021, einem eidgenössischen Termin.
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Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 10. November 2020 · Nr. 43
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