Zuger_Presse-20130213.pdf

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PPA 6002 Luzern – Nr. 6, Jahrgang 18

Mittwoch, 13. Februar 2013

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e - B flagenstäitung Au henze Woc

Frontalkollision 22-Jährige kracht im Hegiwald in entgegenkommendes Auto. Seite 12

Unabhängige Wochenzeitung für die Region Zug

Rita Schuler Die oberste Zuger Bäuerin tritt nach fast 10 Jahren ab. Seite 7

Das Kompetenzzentrum für Ihre Mobilität www.zug.amag.ch Wohnraum sichern Kulturland schützen Zersiedelung stoppen

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3. März 2013

Raumplanungsgesetz www.ja-zum-raumplanungsgesetz.ch

Beizensterben

Volksmusikfreunde in Zug sind besorgt Volksmusik sicher nicht. Die Leute gehen allgemein weniger in die Beiz», so Arnold. Dem pflichtet auch Rüttimann bei: «Der Stammtisch als Begeg­ nungsort ist im Zeitalter von Computer und Smartphones weniger attraktiv.»

Der Zuger Volksmusikverband verliert ein Stammlokal nach dem andern. Das bringt die hiesige Szene in Bedrängnis. Martina Andermatt

Das «Rössli» und das «Bahn­ höfli» in Baar, die «Sommerau» in Unterägeri, das Stadion­ Restaurant 94 in Zug – ein Stammlokal nach dem anderen hat der Verband Schweizer Volksmusik Zug in den letzten Jahren verloren. «Das Beizen­ sterben bremst die Volkskultur aus», ist der ehemalige Präsi­ dent Albert Rüttimann besorgt. Konzertlokale fände man zwar noch, aber traditionelle Stube­ te­Beizen gäbe es kaum mehr.

Foto Daniel Frischherz

So süss ist die kleine Siegerin Aileen Romer aus Steinhausen wurde von unseren Lesern zum Baby des Jahres 2012 gewählt. Wir besuchten sie und ihre Eltern Tino und Tamara zu Hause. mar Seite 12

Albert Rüttimann, ehemaliger Präsident Verband Schweizer Foto Stefan Kaiser Volksmusik Zug.

Der Stammtisch stirbt langsam aus Auch der «Widder» am Landsgemeindeplatz hat die

volkstümlichen Stubeten auf­ gegeben – der Wirt Fritz Kaiser schrieb regelmässig rote Zah­ len. «Zug ist kein Pflaster für Ländler», ist er überzeugt. Frie­ da Arnold, Wirtin im Allen­ windner «Löwen», hält aus rei­ ner Freude an ihren Ländlernachmittagen fest. Ob­ wohl die Anlässe populär sind, rentiert es auch bei ihr nicht. Woran mag das liegen? «An der

Sparrunde

Neue Serie

Grössere Klassen, längere Wartelisten Es ist eine Rosskur: Total 3,5 Millionen Franken muss der Zuger Stadtrat heuer ein­ sparen. Jetzt ist klar wo – näm­ lich bei der Bildung. Die Departementsvorstehe­ rin Vroni Straub muss heuer auf über 1,1 Millionen verzich­ ten. Das wird auch die Bevöl­ kerung deutlich zu spüren be­ kommen. Grössere Klassen und längere Wartelisten bei der Musikschule werden die Seite 5 Folge sein. mar

Volksmusik ist heute professionalisiert An den Untergang der Volks­ musikkultur will Szenenken­ ner Geri Kühne aber nicht glauben. «Stubeten sind in städtischen Gebieten zwar rar geworden. Schweizweit ist die Nachfrage aber übersättigt.» Kühne spricht von 150 volks­ tümlichen Veranstaltungen, die landesweit jede Woche stattfänden. Ein Wandel sei dabei allerdings zu beobach­ ten. Von spontanen Stubeten hin zu Konzertevents. «So sind auch die Ansprüche des Publi­ kums gewachsen», so Rütti­ mann. Kommentar, Seite 3

Aus dem Zuger Estrich Der Fundus an kulturellen Schätzen aus der Region Zug ist schier unerschöpflich. Das zeigt unsere neue Serie «Zuger Estrich». Ihr Markenzeichen sind die hell bemalten Hörner und die nach innen vertiefte Sitzfläche. Mit der «Zuger Geiss» flitzten die Kinder schon im 16. Jahr­ hundert den Hang hinunter.

Konkurrenz machte ihr dabei höchstens der Davoser Schlitten. Unsere Zeitung er­ zählt die Geschichte dahinter.

Kulturelle Schätze aus der Burg Zug unter der Lupe Das flotte Gefährt bildet den Auftakt zu einer neuen Serie, in der wir in Zusammenarbeit mit der Burg Zug Objekte aus deren Fundus vorstellen. So­ lange das Museum saniert ist und neu eröffnet. mar Seite 9

Kommentar Martina Andermatt, Redaktorin «Zuger Presse»

Der Maisgriess hat ausgedient

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eizensterben bremst die Volkskultur aus – so die prägnante These. Der Verband Schweizer Volksmusik Zug beklagt die Schlies­ sung traditioneller Beizen, man sehnt sich nach der guten alten Zeit. Danach, sich am Stamm­ tisch ungezwungen zu treffen und an einer guten Stubeten richtig auf den Putz zu hauen.

Das Maisgriessstreuen können sich Wirte heute sparen. Rutschgefahr ausgeschlossen – die Sohlen fegen kaum mehr übers Parkett. Stattdessen lehnt sich das Publikum zurück und lauscht professionellen Formatio­ nen. Konzertante Anlässe sind so populär wie nie, Volksmusik befindet sich auf so hohem Niveau wie kaum zuvor – so der Tenor unter Szene­ kennern. Offenbar ist es also kein blosses Ausbremsen, das wir hier erleben. Es ist vielmehr ein Wandel, der neue Herausforderungen mit sich bringt. Die volkstümliche Musik wird nicht spontan, aber bewusst genossen. Vielleicht ist genau das heute Volkskultur. martina.andermatt@zugerpresse.ch

Inhalt 2

Impressum

2, 4

Forum Thema der Woche

3

Gemeinden

5, 7

Marktplatz

6

Region

8, 9

Freizeit

11

Letzte

12

Mehr Zuger Nachrichten gibt es mit einem Abonnement der Tageszeitung. www.zugerzeitung.ch/abo oder Telefon 041 429 53 53

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Redaktion: «Zuger Presse», Baarerstrasse 27, 6304 Zug, Telefon 041 725 44 11, Fax 041 725 44 20, redaktion@zugerpresse.ch, www.zugerpresse.ch; Inserate: Publicitas Zug, 041 725 44 44; Abodienst «Zuger Presse»: Telefon 041 429 53 77


2 Stimme meines Glaubens

ForuM

Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 13. Februar 2013 ⋅ Nr. 6

Mein Verein

Japan zu Gast in der Stadt Zug

Sarah Hillebrandt, Scharleiterin Blauring Hünenberg Urs Steiner, Pfarrer, Guthirt in Zug

Blauring Hünenberg

Und zu Staub kehrst du zurück

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in Brummschädel oder eine latente Übelkeit mögen den einen oder die andere heute an die vergangenen Tage erinnern. Masken und Kostüme, ausgelassenes Feiern und närrisches Treiben sind am Aschermittwoch wieder vorüber – die Fastenzeit beginnt. pd

Der Asche-Ritus am Aschermittwoch zeugt von der Hoffnung, die hinter jedem Bussakt durchschimmert: «Wer weiss, vielleicht reut es Gott wieder, und er lässt ab von seinem glühenden Zorn, so dass wir nicht zugrunde gehen?» (Jona, 3,9). Jesus stellt sich in die Tradition der alttestamentlichen Bussprediger, wenn er selbst wie Johannes der Täufer zur Umkehr ruft: «Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium (Mk 1,15). An Ostern zeigt sich Gott in Christus als der eigentliche Grund zur Umkehr, indem er die Auferstehung zum Urbild jeglicher Umkehr macht.

Auf ihrer reise durch Europa machten letzte Woche acht japanische Parlamentarier aus ota Halt in Zug. Ihr Hauptinteres-

se: die hiesige Energie- und Klimapolitik. Stadtratsvizepräsident Andreas Bossard begrüsste die Delegation im Stadthaus.

Unser Anliegen

Politischer Standpunkt

Fehlt das Land, fehlt das Brot

Wie sollen Zuger im Alter wohnen?

A

S

Nach einem «Zuviel» tut fasten immer gut, damit der Körper wieder ins Lot kommt. Wichtig ist es aber auch, sich von selbstverständlichen Abhängigkeiten zu lösen und eine innere Distanz davon zu gewinnen, um klarer zu sehen, was notwendig ist und wovon wir eigentlich leben. Die Kirche lädt uns in der vorösterlichen Busszeit ein, unsere Gottesbeziehung zu erneuern. Versuchen Sie es! Sie werden sehen, wie gut es tut.

m heutigen Aschermittwoch beginnt die ökumenische Kampagne «Ohne Land kein Brot». Fastenopfer und «Brot für alle» stellen dabei den Landraub in Entwicklungsländern ins Zentrum. In fast allen der rund 2000 evangelischen Kirchgemeinden und katholischen Pfarreien der Schweiz manifestiert sich die Kampagne in Form von Suppentagen oder anderen Anlässen. Ökumenische Gruppen in den Gemeinden organisieren Filmabende, Diskussionsrunden oder Fastengruppen. Freiwillige verkaufen am 9. März Rosen oder überzeugen ihre Bäckereien, ein «Brot zum Teilen» zu backen. Und sie sammeln Geld für Projekte im Süden. Zu den wesentlichen Ursachen von Armut gehört der Zugang zu Land: Wer über keinen Boden

IMPrESSuM

Umfrage

Zuger Presse – Unabhängige Wochenzeitung für die Region Zug, 18. Jahrgang ZUGER PRESSE Baarerstrasse 27· Postfach 4862 · 6304 Zug Telefon 041 725 44 11, Fax 041 725 44 20; redaktion@zugerpresse.ch, www.zugerpresse.ch. HERAUSGEBERIN Neue Luzerner Zeitung AG, Maihofstrasse 76, Postfach, 6002 Luzern. Erwin Bachmann. REDAKTION Chefredaktor: Florian Hofer (fh) Redaktion: Martina Andermatt (mar) Bild: Daniel Frischherz (df) Mitarbeit: Hansruedi Hürlimann (hh), Laura Sibold (ls), Stephanie Sigrist (ste), Benjamin Spycher (spy) VERLAG ZUG Daniel Troxler, Telefon 041 429 53 82 Abo-Dienst: Telefon 041 429 53 77 INSERATEANNAHME Publicitas AG, Markus Odermatt, Baarerstrasse 27, 6304 Zug, Telefon 041 725 44 44, Fax 041 725 44 33, E-Mail: zug@publicitas. ch DRUCK Luzerner Druckzentrum/«Neue Luzerner Zeitung» Die «Zuger Presse» (inklusive «Zugerbieter») erscheint mittwochs in einer Auflage von 54 041 Exemplaren (Wemf-beglaubigt) und ist damit die auflagenstärkste Wochenzeitung im Kanton Zug. Alle publizierten Inserate und Berichte sind urheberrechtlich geschützt.

Braucht unterägeri einen Tunnel mit umfahrung? Thomas Huber, Koch, Unterägeri

Andre Hautle, Direktor, Fastenopfer verfügt, ist arm und von Hunger bedroht. Noch immer hungern weltweit mehr als 900 Millionen Menschen. Die Kampagne 2013 nimmt auch die Zusammenhänge zwischen Landraub und den Ernährungs- und Lebensgewohnheiten in der Schweiz unter die Lupe. Der Fastenkalender «40 Tage sehen und handeln» und die Website bringen vielfältige Ideen, um anders zu handeln. Mehr Informationen unter: www.sehen-und-handeln.ch

Simona Schuler, Studentin, Unterägeri

eit elf Jahren bewohnen 17 Parteien in St. Gallen Kleinwohnungen einer umgebauten Fabrik. Die Hausgemeinschaft «Solinsieme» ist 2007 von der Age Stiftung mit dem Age Award ausgezeichnet worden. In Zürich bietet die Atlas Stiftung in der Residenz Spirgarten Wohnraum mitten im Quartier Zürich-Altstetten. In Adliswil leben in der Wohngruppe Mauersegler Menschen mit Demenz in einer Pflegewohngruppe. Zur Liegenschaft gehört ein Sinnesgarten mit Endlosweg und anregender Gestaltung. In Winterthur ziehen die ersten Mieter ins Mehrgenerationenhaus Giesserei. Jung und Alt in derselben Überbauung, Alleinstehende und Familien unter einem Dach. In Bern, Zürich und St. Gallen gibt es Mittelmeerabteilungen in den Pfle-

er Blauring Hünenberg ist eine Jugendorganisation für junge Mädchen und gehört zum Verein Jungwacht Blauring Schweiz. Ab der zweiten Klasse können motivierte Mädchen bei uns mitmachen. Wir bieten ein vielfältiges Freizeitprogramm mit zahlreichen Aktivitäten. Das Blauring-Leben spielt sich hauptsächlich in den Gruppenstunden ab. Die Kinder gehören einer Gruppe von Gleichaltrigen an und treffen sich jede zweite Woche, meist an Samstagen. Die Betreuung übernehmen mehrere Leiterinnen. Auf dem Programm stehen Spiele, Sport, Natur, Singen, Basteln, Diskutieren, kreativ sein. Bei schönem Wetter verbringen wir die Zeit draussen in der Sonne. Der Blauring-Raum unter der Heilig-Geist-Kirche in Hünenberg bietet die geeigneten Räumlichkeiten, um einige Stunden in der Wärme zu verbringen. Die Höhepunkte des Jahres bilden die zwei Lager. An Auffahrt verreisen alle Kinder und Leiterinnen des Blaurings mit dem Fahrrad. Während dreier Tage erleben die Kinder eine tolle Zeit in der Natur. Geschlafen wird im Zelt, gekocht auf dem Lagerfeuer. In der ersten Sommerferienwoche macht sich der Blauring mit Sack und Pack auf die Reise. Wir verbringen die Woche in einem grossen Lagerhaus irgendwo in der Schweiz. Auch im Dorfleben nimmt der Blauring aktiv teil, indem er jährlich zum BlauringBrunch einlädt oder an der Chilbi vertreten ist. Unter dem Jahr erscheint zweimal unsere Vereinszeitschrift, welche über alle wichtigen Geschehnisse im Verein informiert.

Iven Iten, Rentner, Unterägeri

Michèle Kottelat, Co-Präsidentin GLP Kanton Zug geheimen für Migranten der ersten Generation. Und in Zug? Da ist alles anders. Wir leben im Kanton mit den schönsten Sonnenuntergängen und fantastischer Wohnqualität – ausser für das Wohnen im Alter, da gibt es nur Monokultur – zu Hause oder ins Pflegeheim. Leider hört die Politik wenig auf den engagierten kantonalen Seniorenverband, der nicht müde wird, in der Alterswohnpolitik in Zug Vielfalt zu verlangen.

Stefanie Mehrtens, Unterägeri

Kevin Christen, Verkäufer, Menzingen

Etwas tun gegen das «Puff» im Dorf

Wir brauchen gar keine Umfahrung

Steigerung unserer Wohnqualität

Ausserhalb der Stosszeiten ist es ruhig

Gefahr für Schulkinder senken

«Ich finde, dass Unterägeri diese Umfahrung braucht. Ein Tunnel ist eine gute Idee und die beste Lösung meiner Meinung nach. Denn gegen das «Puff», das Verkehrschaos im Dorf, muss etwas getan werden. Aber bis dieses Projekt realisiert wird, werden wohl noch viele Jahre vergehen.»

«Diese Umfahrung hat Unterägeri meiner Ansicht nach nicht nötig. Es geht ganz gut auch ohne, weil gar nicht so viel Verkehr herrscht. Ich sehe keine grossen Probleme im Dorf. Und ich denke ausserdem, dass dieses Geld auch besser investiert werden könnte.»

«Ich habe schon vor 30 Jahren von einer Umfahrung für Unterägeri geredet. Jetzt soll das Projekt endlich realisiert werden. Ein Tunnel würde das Dorf entlasten. Unsere Lebens- und Wohnqualität würde durch eine Umfahrung steigen. Ich sehe dem Bau positiv entgegen.»

«Viel Verkehr herrscht in Unterägeri nur zu den Stosszeiten. Ansonsten ist es immer ruhig im Dorf. Einziger Vorteil einer Umfahrung wäre, dass man schnelleren Anschluss zur Autobahn hätte. Die Anwohner haben von einem Tunnel nichts. Darum halte ich nicht viel von dieser Idee.»

«Eine Umfahrung würde das Dorf entlasten. Die rund 13 800 Fahrzeuge, welche täglich den westlichen Dorfeingang passieren, könnten umgeleitet werden. So würde die Gefahr für Schulkinder sinken. Ein Tunnel für Unterägeri finde ich deshalb sinnvoll und notwendig.» ls


theMa Der Woche

Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 13. Februar 2013 ⋅ Nr. 6

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Volksmusik im Wandel

raus aus der Gaststube, rauf auf die Bühne? Die Beiz als Begegnungsort hat an Gewicht verloren. Das spürt auch die Volksmusikszene. Richtige Stubeten werden rar. Markus Hausmann

Ländler-Fans haben in der Region Zug einen schweren Stand. Die Beizen, in denen die volkstümliche Musik einfach dazugehörte, wo spontan zum Handörgeli und der Klarinette gegriffen wurde und eine Formation ganz selbstverständlich zur Stubeten einsetzte – sie sind rar geworden. «Das Beizensterben bremst die Volkskultur aus», stellt Albert Rüttimann, ehemaliger Präsident der Zuger Sektion des Verbands Schweizer Volksmusik (VSV), fest. «Vier unserer Stammbeizen haben in den letzten Jahren geschlossen.» Rüttimann denkt dabei an die ehemaligen Gasthäuser Rössli und Bahnhöfli in Baar, an die Sommerau in Unterägeri oder ans Stadion-Restaurant 94 in Zug. Gerade Baar galt in der Szene einst als Hochburg. «Das Restaurant Bahnhöfli fehlt einfach», findet auch René Wicky von der Kapelle Jost Ribary-René Wicky.

Bei Stubeten schaut man besser nicht auf den Umsatz An der Generalversamm-

lung des VSV Zug im Januar brachte Rüttimann die Thematik auf den Tisch. «Die Volksmusik gehört nicht nur aufs Land, sondern auch in die Stadt», ist er überzeugt. Doch scheint dies je länger, desto schwieriger. Das Gasthaus Widder in der Zuger Altstadt hat dies schmerzlich erfahren. «Zug ist kein Pflaster für Ländler», glaubt der Wirt Fritz Kaiser. Weil er mit den monatlichen Volksmusik-Anlässen rote Zahlen schrieb, hat er sie eingestellt. «Eine Stubete kostete mich etwa 800 Franken.» Für diesen Aufwand seien schlicht zu wenig Besucher gekommen. Aus dem Gasthaus Löwen in Allenwinden tönt es ähnlich. An den regelmässigen Ländlernachmittagen hält die Wirtin Frieda Arnold zwar fest, aber auf den Umsatz dürfe sie dabei nicht achten. «Wir haben einfach selber Freude an der Volksmusik, deshalb führen wir die Stubeten trotzdem noch durch», erklärt sie.

Zusammenhang mit dem Niedergang des Stammtischs Woran liegt das? «Ich glaube nicht, dass es mit der Volksmusik zu tun hat. Die Leute gehen schlicht seltener in die Beiz», stellt Frieda Arnold fest und fügt an: «Vor allem seit das Rauchverbot eingeführt wurde.» Junge Menschen würden kaum mehr zu einem Feier-

Das Kreuz in Unterägeri ist auch heute noch ein populäres Lokal für den VSV – nicht für Stubeten, aber für Konzerte: im Bild René Wicky bei einem Auftritt archivbild Neue ZZ anno 2006

Nachgefragt Ländlerexperte

Geri Kühne.

«Es gibt fast zu viele Anlässe»

Nur noch im «Löwen» in Allenwinden finden Stubeten statt: Vreni Merz, die Schwester von Wirtin Frieda Arnold, streut Foto mar Maisgriess und macht das Parkett so tanztauglich. abendbier oder einem Kaffee vorbeikommen. Dass die Beiz als Begegnungsort nicht mehr attraktiv ist, merkt auch Albert Rüttimann: «Früher hat man am Stammtisch Neuigkeiten erfahren und vernahm, wie es den anderen geht. Das ist heute nicht mehr nötig, schliesslich wird über Computer und Smartphone laufend kommuniziert.» Komme hinzu, dass man sich auch zum Tanzen nicht mehr in der Beiz treffen müsse. Clubs und Bars bieten Alternativen.

Trübsal zu blasen, wäre verkehrt Wo kein Tanz ist, da braucht es keine Musik. Und wo keine Gäste kommen, sind Stubeten ohne Sinn und Zweck. – Unter diesem Blickwinkel zeichnet sich ein trauriges Bild für die Zukunft der Ländlermusik ab. Eine apologetische Niedergangsprophezeiung liegt dabei nur allzu nah – trügerisch nah. «Es mag zwar sein, dass die Stubeten in Gefahr sind, aber die Ländlermusik wird sicher nicht untergehen», prognostiziert Peter Gamma von den Fryzyt-Musikanten. In weiten Kreisen der Bevölkerung geniesse die Musikrichtung weiterhin grosse Anerkennung.

Ausserdem sei der Nachwuchs an Volksmusikern gross, viele davon würden auf sehr hohem Niveau spielen, ist er überzeugt. Auch Akkordeonist René Wicky ist gleicher Meinung: «Um die Volksmusik müssen wir keine Angst ha-

«Volksmusik gehört nicht nur aufs Land, sondern auch in die Stadt.» albert rüttimann, ex-Präsident VSV Zug ben. Das Interesse der Bevölkerung ist da.» Aber vielleicht müsse man das Ganze anders anpacken, fügt er an. Und meint damit, dass die Formationen die Anlässe, an denen sie auftreten, womöglich vermehrt selber organisieren müssten. Was auf die Dauer aber nicht zufriedenstellend wäre: «Die Volksmusik ist ein Kulturgut, Interpreten sollten nicht alles selber auf die Beine stellen müssen», argumentiert der Oberägerer. Aus Sicht des Ländlerexperten Geri Kühne gibt es aber noch immer Volks-

musikveranstaltungen in Hülle und Fülle. «Jede Woche finden schweizweit etwa 150 Stubeten und Volksmusikanlässe statt. Die Nachfrage ist völlig übersättigt», diagnostiziert er. Ein gewisser Rückgang in städtischen Gebieten sei deshalb aber nicht wegzudiskutieren (siehe Spalte). Vielleicht handelt es sich bei diesem «Ausbremsen der Volkskultur» also lediglich um einen Wandel? Aus der Beiz und stattdessen auf die Bühne? «Die Formationen werden wahrscheinlich mehr an privaten Festanlässen, in Kleintheatern oder dergleichen auftreten», glaubt Geri Kühne. Ob dabei viele Zuhörer erscheinen würden, dürfte aber nach wie vor von den jeweils auftretenden Formationen abhängig sein. «Stimmt die Qualität, dann kommen die Leute auch an eher konzertante Anlässe», so Kühne. Dementsprechend seien insbesondere auch die Erwartungen an die Musiker gestiegen, stellt Albert Rüttimann fest: «Heute reicht es nicht mehr aus, nur musikalisch zu unterhalten. Weil kaum mehr getanzt wird, brauchen Formationen Entertainer, damit der Funke auf das Publikum überspringt.»

Umfrage

Gehen Sie noch zum Stammtisch in die Beiz? Tobias Kuster, Dialoger, Zug

Esperanza Gallo, Feuerwehrfrau

Emil Drob, Rentner, Allenwinden

Irene Sedleger, Handelsfirma, Baar

Atakan Bay, Kaufmann, Zug

Das Neueste aus dem Dorf erfahren

Kultur und Zusammensein geniessen

Am Stammtisch trifft man nur die Alten

Der Trend «Stammbeiz» nimmt ab

Junge Leute bevorzugen Clubs und Bars

«Mein Vater sitzt oft am Stammtisch. Ich und meine Kollegen eher nicht. Am Stammtisch erfährt man das Neueste über Hans und Heiri aus dem Dorf. Heute gibt es genügend andere Möglichkeiten, um Klatsch zu erfahren. Die Jugend nutzt dazu Facebook, Smartphones und mehr.»

«Leider hat das Besuchen von Stammkneipen nachgelassen. Ich gehe noch heute mit meinen Freunden aus der Feuerwehr ab und zu an den Stammtisch. Das Zusammensein und die Kultur zusammen geniessen ist einfach schön. Aber die Jugend hat heute eben andere Vorlieben.»

«Ich gehe jede Woche etwa einmal an den Stammtisch. Dort treffe ich meine Leute, wir reden, und manchmal gibt es einen Jass. Es gibt aber leider nicht mehr so viele gemütliche Beizen, und das Interesse daran hat auch abgenommen. An den Stammtisch gehen nur ältere Leute.»

«Früher ging ich öfters an den Stammtisch als heute. Woran das liegt? Ich finde, dass es weniger urchige Restaurants gibt. Und seit man drinnen nicht mehr rauchen darf, hat eine Stammbeiz auch an Reiz verloren. Die Menschen haben sich verändert, der Trend nach Stammkneipe nimmt ab.»

«Selber gehe ich nicht an den Stammtisch. Und ich höre auch keinen Ländler. Aber viele meiner Kunden tun das und schwärmen davon. Eine Stammkneipe ist traditionell. Die heutigen Jungen wollen lieber etwas Modernes und besuchen dazu eine angesagte Bar oder einen Club.» ls

Geri Kühne, eine Beiz nach der anderen schliesst. Der ehemalige Präsident der Zuger Sektion des Verbands Schweizer Volksmusik alarmiert: Das bremse die Volkskultur aus. Wie sehen Sie das als Kenner der Szene? Das ist so. Die Kultur, welche mit Beizen verbunden ist, geht derzeit mehr und mehr verloren. Dass man sich in einem urchigen Lokal trifft, zusammensitzt, Musik macht, singt und trinkt, kommt immer seltener vor. Man könnte sagen, diese Beizenkultur ist am Aussterben. Musikalisch tangiert das vor allem Stubeten, die vergleichbar mit sogenannten Jam-Sessions im Jazz, spontan passieren. Ist das ein Zuger Phänomen? Es ist eine Tendenz, die ich vor allem in städtischem Gebiet feststelle. Aber schweizweit gesehen gibt es eigentlich fast zu viele Stubeten. Pro Woche sind es mit weiteren Volksmusikveranstaltungen etwa 150 Anlässe. Die Nachfrage ist völlig übersättigt. Das Interesse steigt zwar an, aber an so vielen Events können die LändlerFans gar nicht teilnehmen. Wieso nimmt denn im Allgemeinen das Interesse zu? Weil neue Bevölkerungskreise die Volksmusik für sich entdecken. Sie war zwar schon immer von hoher Qualität, aber wer nicht mit ihr aufgewachsen ist, hat das einfach zu wenig realisiert. Jetzt erreicht sie durch gute Musikausbildungen auch ein neues Publikum. Das ist auch dem Staat zu verdanken, der die Musik mit Jugend-Musikschulen fördert. Durch Volksmusiker, die dort als Lehrer unterrichten, kommen die Schüler damit in Kontakt. Das gab es früher nur vereinzelt. Um die Zukunft der Volksmusik müssen wir uns also nicht sorgen? Nein, sie hat sich weiterentwickelt und an Qualität zugelegt. Heute kann man Volksmusik sogar an der Hochschule in Luzern studieren. Solche Ausbildungen tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Musik weiter verbessert. Und solange die Qualität hoch ist, wird es auch anspruchsvollere instrumentale Volksmusik geben, die ebenso zu uns gehört wie die spontane Ad-hoc-Musik an Stubeten oder auch die gesungene Volksmusik, wie man sie etwa aus dem «Musikantenstadl» kennt. mh Geri Kühne hat eine eigene Sendung auf radio tell und ist autor der Kolumne «Geri’s Ländlertipp».


4

FORUM

Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 13. Februar 2013 ⋅ Nr. 6

Willkommen in Zug Zuger Babys

Mit der Aktion «Willkommen in Zug» begrüsst unsere Zeitung jede Woche Nachwuchs aus dem Kanton. Haben auch Sie Zuwachs in Ihrer Familie erhalten?

Vivienne Scherrer, 8 Monate alt, aus Edlibach war mit Mutter Elena Scherrer unterwegs.

Noah Rütimann ist sieben Monate alt und in Zug daheim.

Foto Daniel Frischherz

Foto Markus Hausmann

Senden Sie uns ein Foto Ihres Lieblings an: redaktion@zugerpresse.ch oder per Post an die Redaktion der Zuger Presse, Baarerstrasse 27, 6304 Zug. Das Foto sollte im JPG-Format sein und eine Grösse von mindestens 1 Megabyte haben. Schreiben Sie zum Bild Name und Wohnort sowie eine kurze Entstehungsgeschichte des Fotos. zp

Ihr Leserbrief

Leserbriefe

Möchten Sie einen Artikel in der «Zuger Presse» mit einem kurzen Leserbrief kommentieren?

Familienartikel wird heiss debattiert

Wir drucken ihn gerne an dieser Stelle ab. Schicken Sie ihn bitte mit Ihrem vollen Namen und Angabe des Wohnortes an: redaktion@zugerpresse.ch

Ihre Gratulation Möchten Sie jemandem zu einem Ereignis gratulieren? Zum Geburtstag, zum Lehroder Studienabschluss oder zum Gewinn einer tollen Auszeichnung zum Beispiel. Dann senden Sie doch einfach einen kurzen Text mit Ihren persönlichen Glückwünschen sowie 20 Franken per Post an: Zuger Presse Baarerstrasse 27 6304 Zug Wenn Sie dazu ein Foto veröffentlichen wollen, dann senden Sie dieses bitte als JPG-Datei in einer Auflösung von einem Megabyte per E-Mail an folgende Adresse: redaktion@zugerpresse.ch In diesem Fall kostet eine Publikation Ihrer Gratulationsanzeige in unserer Zeitung 40 Franken. zp

Gratulation Frischgebackene MBA aus Zug Karin Lehmann (Cham), André Bitzer (Rotkreuz), Marco Cavazzutti (Rotkreuz) und Reto Schuler (Hünenberg) haben ihr Diplom «Master of Advanced Studies Hochschule Luzern/FHZ in Business Administration» (MBA Luzern) entgegengenommen. pd

Im Anschluss ein Pro- und ein Kontra-Leserbrief zur baldigen Abstimmung über den Familienartikel. Es Müttern ermöglichen, eine Arbeitstätigkeit nachzugehen? Oder sich weiterzubilden während ihre Kinder noch der Betreuung bedürfen? Welcher vernünftige Schweizer könnte etwas dagegen haben? Sicherlich ist eine Mehrheit der Schweizer Bürger – wahrscheinlich eine überwältigende Mehrheit – für die Vereinbarkeit von Familienleben und Erwerbstätigkeit. Und das sowohl für Mütter wie auch für Väter, wohlverstanden. Sollten wir aber den Bund, mit seiner oft lebensfernen Bürokratie, entscheiden lassen, wie unsere Gemeinden und Kantone diese Vereinbarkeit fördern? Der Verfassungs-

artikel, über den wir am 3. März abstimmen sollen, überlässt es nämlich Bundesbern zu entscheiden, ob Gemeinden und Kantone in dieser Hinsicht genügend tun oder nicht. Um danach wahrscheinlich mit Verordnungen und Steuergeldern nach dem Giesskannenprinzip fremdund fernbestimmend zu agieren. Gerade in unserer direkten Demokratie können und sollten wir selbst in Gemeinden und Kantone bestimmen, ob und in welchem Umfange Krippen und Horte gebaut, oder Familien Beihilfen gewährt werden sollten. Und natürlich müssen wir in diesem Falle auch bereit sein, die finanziellen Konsequenzen in Form von höheren Steuern zu tragen – jedoch wohl wissend, was diese Massnahmen kosten würden. Niemand kann aber abschätzen – und am wenigs-

ten die Unterstützer dieser Vorlage – was dem Schweizer Steuerzahler noch blüht, falls dieser Bundesbeschluss angenommen wird. Die darin enthaltene Verfassungsbestimmung stellt nämlich gewissermassen einen Blankoscheck aus. Wer den Föderalismus verteidigen und die auswuchernde Bürokratie verhindern will und den vernünftigen Umgang mit Steuergeldern fordert, kann nur gegen diese Vorlage stimmen. Deshalb am 3. März ein Nein an der Urne! Pedro Bilar, Zug Fahren Sie ein Staatsauto? Nein? Doch ihr Auto befährt ein Strassennetz, das durch Bund und Kantone geplant und gebaut wurde. Sind Sie ein Staatssportler? Nein? Doch der Staat unter-

stützt und fördert alle Sportvereine. Sind Sie ein Staatsangestellter oder ein Staatsarbeiter? Nein? Aber der Bund und die Kantone haben Ihre Schul- und Berufsausbildung geplant und bezahlt. Wird also ein Kind, das freiwillig einen Mittagstisch oder Betreuungsplatz besucht, der vom Staat gefördert wird, zu einem Staatskind? Nein, niemals! Der neue Familienartikel sagt wörtlich: «Die Kantone sorgen insbesondere für ein bedarfsgerechtes Angebot an familien- und schulergänzenden Tagesstrukturen. Reichen die Bestrebungen der Kantone oder Dritter nicht aus, so legt der Bund Grundsätze über die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit oder Ausbildung fest.» Das ist alles! Kein Wort von Zwang. Zug hat seine Aufgaben bereits gemacht und wird von

der Abstimmung kaum tangiert werden. Die Stadt bietet das an, was der Familienartikel will. Sie hat in den letzten Jahren die freiwillige ausserschulische Betreuung flächendeckend eingeführt. Das Volk hat dazu Ja gesagt. Von den 2732 Kindern (vom Baby bis zum Primarschüler) nahmen im letzten Jahr 1070 Kinder eine Dienstleistung im familienund schulergänzenden Bereich in Anspruch. Das sind fast 40 Prozent. Haben Sie deshalb in unserer Stadt besonders viele weinende Kinder gesehen? Nein, wir brauchen diese Tagesstrukturen für Kinder. Sie sind freiwillig, niemand muss sie benutzen. Darum sage ich, wenn auch im Grossmutteralter, überzeugt Ja zum Familienartikel. Monika Mathers-Schregenberger, Mitglied GGR der Stadt Zug

Raumplanungsgesetz

«Massnahmen notwendig gegen die Baulandhortung» Zentralschweizer Baudirektoren sagen Ja zum Raumplanungsgesetz. Der haushälterische Umgang mit dem wertvollen Gut Boden ist den Zentralschweizer Baudirektoren ein wichtiges Anliegen: Die zunehmende Zersiedelung und der Kulturlandverlust müssen eingedämmt werden, wertvolle, landwirtschaftliche Nutzflächen sind ebenso langfristig zu sichern wie Lebensräume für Tiere und Pflanzen oder Erholungsräume für die Bevölkerung. Gleichzeitig müssen sich Dörfer und Städte weiterhin entwickeln können. Die Revision des Raumplanungsgesetzes schafft diese Voraussetzun-

wicklung zu erreichen, stehen die Zentralschweizer Baudirektoren hinter dem Grundsatz, dass die festgelegten Bauzonen den Bedarf für 15 Jahre nicht überschreiten dürfen. Kantone erhalten genug Zeit zur Anpassung der Richtpläne. Diese werden als wirksame Instrumente für Siedlungsentwicklung weiter gestärkt.

gen mit zielführenden Instrumenten und verhältnismässigen Massnahmen.

Konzentrierte Siedlungsentwicklung Mit der Revision des Raumplanungsgesetzes kann der Baulandbedarf in den Kantonen besser abgestimmt werden. Die Zentralschweizer Baudirektoren begrüssen die klaren inhaltlichen Vorgaben für die kantonale Richtplanung. Angesichts der fortschreitenden Zersiedelung sind strengere Vorgaben für Neueinzonungen ebenso richtig wie Instrumente gegen spekulative Baulandhortungen und die Mobilisierung innerer Nutzungsreserven. Um eine konzentrierte Siedlungsent-

Zweckgebundene Mehrwertabgabe Die Zentralschweizer Baudirektoren erachten die Mehrwertabgabe von 20 Prozent bei Neueinzonungen als massvoll. Sie begrüssen, dass diese Mittel zweckgebunden für raumplanerische Massnahmen einzusetzen sind und den Kantonen bei der effektiven

Ausgestaltung der Mehrwertabgabe der notwendige Spielraum belassen wird.

Bauverpflichtung als letztes Mittel Nach Ansicht der Zentralschweizer Baudirektoren sind die vorgesehenen Massnahmen gegen Baulandhortung notwendig und massvoll. Die Bauverpflichtung stellt dabei bloss das letzte Mittel dar. Der Revisionsvorschlag des Raumplanungsgesetzes lässt den Kantonen Wege offen: Landumlegungen sind ebenso möglich wie verwaltungsrechtliche Verträge der Gemeinden mit den Eigentümern. Die Zentralschweizer Baudirektoren unterstützen zudem die Beschränkung der Bauverpflich-

tung auf spekulative Baulandhortung. Ihnen ist es wichtig, dass Erben ebenso wenig betroffen sind wie Firmen, die Baureserven für die Betriebsentwicklung halten möchten. Die Zentralschweizer Baudirektoren verweisen schliesslich auf die Funktion der Revision als indirekter Gegenvorschlag zur «Landschaftsinitiative». Diese sieht in der Raumplanung eine Kompetenzverschiebung Richtung Bund vor und will bestehende Bauzonen einfrieren, auch solche, die an falschen Orten gelegen oder zu gross bemessen sind. Faktisch würde damit die Zentralisierung gefördert, es würden die Kantone bestraft, die ihre Siedlungsentwicklung sorgfältig geplant haben. pd

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Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 13. Februar 2013 ⋅ Nr. 6

Budgetkürzungen

Metall Zug

die Stadt spart bei der Bildung

Firma stärkt die Tochter V-Zug

Jetzt wird verzichtet: Der Stadtrat muss 3,5 Millionen einsparen. Ein Drittel davon geht zu Lasten der Bildung. Die Massnahmen werden viele Stadtzuger zu spüren bekommen.

schlossen werden. Hier sind die Stadtschulen auf dem Weg, die Schülerzahlen, wo möglich und vertretbar, auf die Richtzahl des Kantons hin anzupassen. Dies ist ein Prozess und braucht Zeit.

Der Grosse Gemeinderat verordnete dem Stadtrat an der Budgetsitzung vom 11. De­ zember eine Rosskur: Nicht nur knapp eine Million Fran­ ken, wie von der Geschäftsprü­ fungskommission (GPK) ge­ fordert, sondern Einsparungen von 3,5 Millionen Franken beschloss die Mehrheit des Stadtparlaments (GGR). Die­ sen Auftrag hat der Stadtrat nun umgesetzt. In mehreren Budgetrunden und zähen Verhandlungen zwischen den Departementen rangen die Verantwortlichen um vertret­ bare Kürzungen. Erschwert wurde der Prozess deshalb, weil viele der budgetierten Ausgaben nicht gekürzt wer­ den konnten, da eine gesetzli­ che Pflicht für die Zahlung be­ steht. So konnte zum Beispiel die grösste Aufwandposition über 72,5 Millionen Franken oder 27 Prozent des Gesamt­ aufwandes, Zahlung in den kantonalen Finanzausgleich (56,9 Millionen) und Beitrag an NFA an den Kanton Zug (15,6 Millionen), nicht angetastet werden. Der Stadtrat hat zunächst die Kürzungen der GPK im Umfang von 938 000 Franken übernommen. Die zusätzlichen Kürzungen von 2,6 Mio. Fran­ ken verteilen sich wie folgt: Dolfi Müller muss im Präsi­ dialdepartement 200 000 Fran­ ken einsparen, Karl Kobelt stehen im Finanzdepartement

# Subvention des Buspasses: Der Stadtrat stellt die wei­ tere Subvention des Bus­ passes in Frage. Dadurch würden weitere 179 000 Franken eingespart. Weil es sich dabei um einen Be­ schluss des Grossen Ge­ meinderates handelt, hat dieser das letzte Wort. Zudem spart das Bildungs­ departement weitere kleinere Beträge bei Beratungen und Expertisen über Fachzeit­ schriften, Projekte bis hin zu Fachausbildungen. Auch in der Investitionsrechnung wur­ den zusätzliche Kürzungen im Umfang von knapp 5,8 Millio­ nen Franken bei den nicht be­ willigten Projekten vorgenom­ men. Für das laufende Jahr sind Nettoinvestitionen in der Höhe von gut 38,7 Millionen Franken vorgesehen.

500 000 Franken weniger zur Verfügung, André Wicki muss im Baudepartement auf 300 000 Franken verzichten, und für «Soziales, Umwelt, Si­ cherheit» stehen Andreas Bossard ebenfalls eine halbe Million weniger zur Verfügung. Den grossen Brocken aber muss Vroni Straub bei der Bil­ dung tragen: Gut 1,1 Millionen werden in diesem Bereich fehlen.

Diese Sparrunde fällt spürbar ins Gewicht Die geplanten Massnahmen kommen einem Leistungsab­ bau gleich, der grosse Kreise der Zuger Bevölkerung unmit­ telbar trifft, kündigt die Stadt in einer Medienmitteilung an. Es sind Einsparungen in den folgenden Bereichen vor­ gesehen: # Musikunterricht: Mit dem Verzicht auf eine zusätzliche Stelle für den Musikunter­ richt werden rund 150 000 Franken eingespart. Dies be­ deutet noch längere Warte­ listen – aktuell über 120 Schülerinnen und Schüler – und etliche Kinder, die kei­ nen Musikunterricht besu­ chen können. # Grössere Klassen: Bei den Stadtschulen werden etwa 250 000 Franken Lohnkosten eingespart, weil Klassen zu­ sammengelegt oder ge­

Die Metall­Zug­Gruppe übernimmt das Kühlgerätege­ schäft von der AFG Arbonia­ Forster­Holding AG. Dies gab das Unternehmen vergangene Woche bekannt. Mit der Ak­ quisition stärkt die im Haus­ haltsapparategeschäft tätige Tochtergesellschaft V­ZUG AG ihre Kernkompetenzen im Segment Kühlen.

Das Premium-Segment soll weiterentwickelt werden Die Übernahme ist Teil einer langfristig angelegten Wachs­ tumsstrategie von Metall Zug. Die Akquisition des Kühlgerä­ tegeschäfts umfasst das Anla­ gevermögen mit Warenlager und Werkzeugen. Die rund 100 Mitarbeitenden werden über­ nommen. Jürg Werner, CEO von Metall Zug AG, kommentiert die Ak­ quisition: «Der Geschäftsbe­ reich Kühlgeräte ist für uns von strategischer Bedeutung. Wir werden unsere Innova­ tionskraft darauf verwenden, das Premium­Segment weiter­ zuentwickeln und fokussiert auszubauen.» Der Vollzug der Übernahme dürfte bis Anfang des zweiten Quartals dieses Jahres abgeschlossen sein. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. pd

Stadtrat wird Verzichtsplanung vorlegen Die neuesten Erkenntnisse im Finanzhaushalt der Stadt Zug verheissen nichts Erfreu­ liches. So sind die Steuerein­ gänge im vergangenen Jahr er­ heblich geringer als erwartet ausgefallen. Vorausblickend beschäftigt sich der Stadtrat schon heute mit den Folgen der sinkenden Einnahmen. Er hat beschlossen, sofort mit der Erarbeitung einer Verzichts­ planung zu beginnen. Das Er­ gebnis wird er, soweit es sich um Massnahmen oder Dienst­

Aktuell stehen bereits über 120 Kinder auf der Warteliste der Musikschule der Stadt Zug. Künftig wird es noch länger dauern, bis sie ihr Wunschinstrument Foto Maria Schmid/Neue ZZ erlernen können. leistungen handelt, die nicht in der Kompetenz des Stadtrats liegen, im Frühjahr dem Gros­ sen Gemeinderat zum Be­ schluss vorlegen. Zudem sei der Stadtrat daran, mit den an­ deren Zuger Gemeinden eine Lösung für die Abgaben in den

nationalen und kantonalen Fi­ nanzausgleich zu erarbeiten. Die untragbare Belastung im Umfang von 72,5 Millionen Franken gefährde die gesun­ den Gemeindefinanzen der Stadt Zug, wie der Stadtrat be­ tont. pd

Öffentlicher Verkehr

Stadt verkauft ihre ZVB-Anteile dem Kanton Die Stadt braucht flüssige Mittel; und verzichtet auf die Miteigentümerschaft bei der ZVB.

Die Stadt ist nicht mehr Miteigentüpd merin der ZVB.

Der Kanton übernimmt das Aktienpaket der Stadt Zug an der Zugerland Verkehrsbetrie­ be AG (ZVB) und zahlt dafür

Stadt kommen die Geldmittel wohl gerade recht (siehe Arti­ kel oben). Der Kanton bekun­ det Interesse an dem Geschäft, aufgrund der engen Zusam­ menarbeit mit der ZVB im re­ gionalen Busverkehr sowie in der Planung und Realisierung des gemeinsamen Bauprojekts «Focus» auf dem ZVB­Areal.

gut 1,3 Millionen Franken. Es handelt sich um 2616 Namen­ aktien zum Nominalwert von 500 Franken.

Kanton will die Aktien wegen der engen Zusammenarbeit Beschlossen haben den Ver­ kauf der Wertpapiere Kanton und Stadt gemeinsam. Der

Der Kanton verfügt neu über 68 Prozent des Aktienkapitals der Firma. Der Kaufpreis entspricht dem, was im Kantonsratsbe­ schluss betreffend Beteiligung des Kantons und der Gemein­ den am Aktienkapital der ZVB AG vom 31. Mai 1990 festgelegt ist. pd

Vormundschaft

Kommission aufgelöst Der Zuger Stadtrat hat die Auflösung der städtischen Vor­ mundschaftskommission nun auch formell beschlossen. Der Grund dafür ist das neue Kin­ des­ und Erwachsenenschutz­ recht (KES), das am 1. Januar in Kraft trat. Dieses neue Bundesrecht verlangt, dass die bisher zum Teil politisch gewählten Vor­ mundschaftsbehörden durch interdisziplinäre Fachbehör­ den abgelöst werden. In Zug ist dies die neu geschaffene Kindes­ und Erwachsenen­ schutzbehörde (KESB), welche alle Fälle im Vormundschafts­ wesen behandelt. Bisher er­ teilte der Stadtrat den Mitglie­ dern der Kommission die Decharge, nachdem diese die Dossiers des Vormundschafts­ amtes geprüft hatte. Für das Jahr 2012 übernimmt diese Aufgabe die KESB. pd

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Neuheim

Dorf bekommt eine Postagentur Neuheimerinnen und Neuheimer müssen bald auf ihre Poststelle verzichten. Diese ist ab Montag, 25. Februar, geschlossen. Ab diesem Zeitpunkt wird die Bäckerei Staub die Postagentur in Betrieb nehmen. Dort können künftig A- und B-Post-Briefe und Pakete ins In- und Ausland verschickt werden. Falls der Empfänger bei der Zustellung nicht zu Hause ist, können die Briefe und Pakete in der Postagentur abgeholt werden – wie dies vorher auch am Postschalter üblich war. Spezialsendungen wie etwa Gerichtsurkunden müssen bei der Poststelle Baar 1 (an der Dorfstrasse) abgeholt werden. Auf Wunsch können solche Dokumente auch gratis nochmals vorbeigebracht werden.

Briefe neu dort einwerfen, wo Brötchen gebacken werden Eine weitere Veränderung, welche der Umzug für die Neuheimer mit sich bringen wird, ist der neue Standort, wo die Briefe zum Versand eingeworfen werden können: Neu gibt es einen Briefkasten bei der Bäckerei. pd

Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 13. Februar 2013 ⋅ Nr. 6

Visual Emotion

Hier wecken Plakate grosse Emotionen Werbung, die Emotionen weckt: Visual Emotion ist neu in Baar und Spezialist für grossformatigen Druck. Visual Emotion entwickelt mit Kreativität und Engagement innovative Lösungen im grossformatigen Druck. Seit sechs Jahren wuchs der Betrieb in Cham. Anfang Jahr hat die Firma Visual Emotion nun neue grössere Räume in Baar an der Neuhofstrasse 21 c bezogen.

Visual Emotion ist Partner für vielfältige «Druck-Wünsche» Von der Entwicklung über die Umsetzung bis hin zur Montage des Produktes ist Visual Emotion ein zuverlässiger Partner im Bereich der grossformatigen Werbung. Zur Produktpalette gehören neben diversen Beschriftungen auch Messesysteme, Bautafeln, Werbebanner, Fahnen und Plakate. «Unser eingespieltes Team, das hohe fachliche Know-how und unser moderner Maschi-

nenpark ermöglichen höchste Flexibilität und Schnelligkeit bei der Auftragsabwicklung», heben Michael Käppeli und Roman Stocklin, die beiden Geschäftsführer, die Stärken ihrer Firma hervor. Sie betonen: «Qualität beginnt bei uns bereits mit dem ersten Kontakt. Wir beraten die Kunden gerne, um eine ideal zugeschnittene Lösung zu finden.»

Mit dem Lieferwagen vorfahren und vor Ort beschriften lassen Stolz sind die jungen Unternehmer darauf, dass sie schweizweit agieren und ihre Produkte von A bis Z in Baar produziert werden. So bekommt jeder Kunde sein individuelles Produkt aus einer Hand. Die neuen weitläufigen Geschäftsräume in Baar bieten zudem die Möglichkeit, auch grosse Fahrzeuge direkt in der eigenen Produktionshalle beschriften zu können. pd Mehr Informationen unter: Visual Emotion GmbH, Neuhofstrasse 21c, Baar. telefon: 041 740 50 70 oder unter www.visualemotion.ch

Das Team von Visual Emotion steht für Qualität im Druck: Geschäftsleiter Roman Stocklin (hinten, links), Steffen Bucher, pd und Michael Käppeli (Geschäftsleiter), sowie Michèle Amstutz (vorne, links) und Luzia Weber.

Rigi

Die königin der Berge ist populär

4000 Personen mehr als noch im Vorjahr gingen im Jänner auf die Rigi.

pd

Im Januar zählten die Rigi-Bahnen 4000 Gäste mehr als noch im Vorjahr. Auch das neue Spa ist beliebt.

4000 Gäste mehr als im Vorjahr die Königin der Berge. Als erste Winter-Zwischenbilanz kann festgehalten werden, dass die Rigi eine Steigerung im Bereich Skifahrer und Schlittler notieren darf.

Obwohl der erste Monat im 2013 lediglich sieben sonnige Tage (im Vorjahr waren es neun Tage) aufwies, konnten die Rigi-Bahnen eine Steigerung der Frequenz um knapp 10 Prozent aufweisen. Entsprechend besuchten zirka

Viele Schulklassen kamen zum Skifahren Bei Skifahren durfte man im Januar viele Schulklassen begrüssen, welche mehrheitlich durch das Restaurant Bahnhöfli im geheizten Eventzelt verköstigt wurden.

Ebenso erfreulich sei das Gästeaufkommen und die Zufriedenheit bei den komplett neu gestalteten Schneeschuhtouren für Anfänger, schreibt das Unternehmen in einer Medienmitteilung. Diese Tour wird in Kombination mit einem Fondue-Essen und einem erholsamen Besuch im Mineralbad & Spa auf Rigi Kaltbad angeboten werden. pd Mehr Informationen zum angebot unter: www.rigi.ch und www.mineralbad-rigikaltbad.ch

Möbel Schaller

Paper Group

kooperation vereinbart Zurücklehnen und die Seele baumeln lassen Cham Paper Group übergibt die CCK-Technologie an österreichische Firma Brigl & Bergmeister. Die Cham Paper Group hat eine Kooperationsvereinba-

Marktplatz Die Seite «Marktplatz» ist die PR-Seite der «Zuger Presse». Sie ist eine Plattform für Firmen und Personen aus dem Kanton Zug und Umgebung. Die Seite stellt eine Ergänzung zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Berichterstattung der «Zuger Presse» dar. Falls auch Sie einen Beitrag beisteuern wollen, so tun Sie dies bitte per E-Mail oder per Post an: Zuger Presse, «Marktplatz», Postfach 4862, 6304 Zug, redaktion@zugerpresse.ch Die Beiträge sollten die Länge von 1000 Zeichen nicht überschreiten. zp

rung mit Brigl & Bergmeister B&B, einem Hersteller von einseitig gestrichenen Spezialpapieren abgeschlossen. Die B&B wird in ihrem Werk im österreichischen Niklasdorf die Produktion und Vermarktung der Silikonbasispapiere (Clay Coated Kraft) für Release Liner übernehmen. Die Cham Paper Group wird das dafür notwendige, spezifische technologische Knowhow einbringen. Im zweiten Halbjahr 2013 werden die ersten Produkte bereits verfügbar sein.

Produktion von Spezialpapieren vor halbem Jahr gestoppt Die Cham Paper Group war im Rahmen der Transformation ihrer Produktionskapazitäten Mitte des vergangenen Jahres aus der Produktion dieser Spezialpapiere ausgestiegen. Für die Kunden wurden Vorräte produziert, um vertraglich fixierte Lieferungen bis ins Jahr 2013 sicherstellen zu können. Über die finanziellen Einzelheiten der Kooperation wurde unter den Parteien Stillschweigen vereinbart. pd

Modernes Design und voller Sitzkomfort mit individueller Note: das neue Lounge-Sofa der Extraklasse bei Möbel Schaller. Rolf Benz setzt mit seinem Sofaprogramm Scala Massstäbe. Es vereint italienisches Design mit deutscher Perfektion. Möbel Schaller präsentiert dieses neue Sofaprogramm in seiner kreativen und individuellen Wohnausstellung in Geuensee.

Einfach mal richtig entspannen Mit dem neuen Sofaprogramm Scala kann man herrlich entspannen und die Seele baumeln lassen. Die weichen Sitzkissen fühlen sich geschmeidig an, hochwertige Stoffbezüge bringen Wärme und Farbe ins Haus. Jedes Detail beeindruckt mit höchster Verarbeitungsqualität und modernem italienischen Design. Grosszügige Polster mit übertiefer Sitzfläche, kombiniert mit grazilen

Füssen, vereinen in diesem Sofa Komfort, Eleganz und Leichtigkeit.

Das Sofa nach individuellem Geschmack zusammenstellen Scala ist ein sehr variables Sofa-Programme. Ob als Sofalandschaft oder als Zweisitzer, der Vielfalt der Kombinationsmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Sitzrahmen, Korpus und Rückenkissen können in unterschiedlichen Materialien und Farben bezogen werden. Scala passt sich dem individuellen Wohnstil an und lässt viel Spielraum für persönliche Akzente. Die Einrichtungsberater von Möbel Schaller begleiten Kundinnen und Kunden kompetent und stilsicher bei der Auswahl und der Zusammensetzung einer massgeschneiderten Sofalandschaft. So macht Wohnen Freude. pd Möbel Schaller aG, 6232 Geuensee, 041 925 60 90, www.moebelschaller.ch Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 8.30 bis 12 Uhr und 13.30 bis 18.30 Uhr, Donnerstag: abendverkauf bis 20 Uhr, und Samstag durchgehend bis 16 Uhr.

Das Sofaprogramm Scala von Rolf Benz setzt neue Massstäbe für den ultimativen Lounge-Wohlfühl-Faktor.

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Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 13. Februar 2013 ⋅ Nr. 6

Diana Iten aus Unterägeri ist eine der Letzten, welche die Bäuerinnenschule im Kloster Fahr absolviert haben. pd

Kloster Fahr

das ende einer erfolgsgeschichte Im Sommer dieses Jahres beenden die Benediktinerinnen vom Kloster Fahr nach 69 Jahren ihre Bäuerinnenschule. «Der Entscheid, unsere erfolgreiche Bäuerinnenschule per Juli dieses Jahres zu schliessen, ist der Schwesterngemeinschaft nicht leicht gefallen. Aber die finanziellen und personellen Ressourcen mahnen uns, die Weichen für die Zukunft zu stellen und die Kräfte zu bündeln», teilte Irene Gassmann, Priorin des Klosters Fahr, mit. Zum zweitletzten Mal wurden Ende Januar 28 Absolventinnen der Bäuerinnenschule nach intensiven Schulwochen würdig gefeiert. Auch die Unterägererin Diana Iten hat die Ausbildung als eine der Letzten erfolgreich abschliessen können. Nicht weniger als sechs Regierungsräte aus verschiedenen Kantonen sowie zwölf Präsidentinnen oder Vorstandsmitglieder von kantonalen Landfrauenund Bäuerinnenverbänden nahmen an der Zertifikatsübergabe teil.

Bäuerinnen-Präsidentin: «Auch sich selber Sorge tragen» Unter den Gästen befand sich auch die Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen und Landfrauenverbands, Christine Bühler. Diese richtete ein Grusswort an die Festgemeinde: «Die wunderschöne Umgebung und die altehrwürdigen Gebäude hier im Kloster Fahr, alles zeugt davon, dass seit unzähligen Generationen zu allem Sorge getragen wurde. Darum strahlt alles eine einzigartige Würde aus. Zu etwas Sorge tragen bedeutet. Wertschätzung zu zeigen, aber auch etwas zu schützen, sorgfältig sein, Sorge tragen, zur Natur, zur Schöpfung.» Sie riet den jungen Bäuerinnen, auch auf sich selbst zu achten. pd

Oberste Bäuerin tritt ab

Fischerei

Langweilig wird es ihr nicht

die Zuger Vereine haben fusioniert

Markus Hausmann

«Wenn wir aufhören zu lernen, hören wir auf, sinnvoll zu leben.» Das ist eine von vielen Weisheiten, die an der Tür im Esszimmer in Rita Schulers Bauernhaus prangen. Und es ist dieser Satz, der sich in ihrem Engagement für den Verband der Zuger Bäuerinnen widerspiegelt. «Ich konnte in der Zeit als Präsidentin sehr vieles lernen und bin heute dankbar dafür», sagt die 55-jährige Frau rückblickend. So hat sie seit 2004 schier unzählige Sitzungen geleitet, viele Kurse für Bäuerinnen organisiert und an Grossanlässen

Rolf Krieg ist der Präsident des neuen Vereins Claudius Huber, Präsident des 1888 gegründeten Zuger Fischereivereins, und Rolf Krieg, Präsident des Angelsport-Fischervereins Zug (gegründet 1937), verliessen sich auf Tagespräsident Josef Zeberg als Geburtshelfer des neuen FVZ. Dies im Beisein der Zuger Regierungsvertreter Manuela Weichelt-Picard und Stephan Schleiss. Rolf Krieg wird den Verein, der rund 170 Mitglieder zählt, präsidieren.

«Man muss Freude daran haben.» Rita Schuler ehemalige Präsidentin Zuger Bäuerinnen die Verantwortung getragen. Ein solcher Event war letztes Jahr die zweitägige Delegiertenversammlung des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands. «Manchmal frage ich mich schon, wie ich das neben der Arbeit auf unserem Hof alles geschafft habe», meint Schuler. Es sei wohl nur möglich gewesen, weil Verbandsfreundinnen und die Familie stets hinter ihr gestanden seien. Rita Schulers Ära an der Spitze der Zuger Verbandssektion fing einst auch nur mit Widerwillen an. «Schon als ich Vizepräsidentin wurde, wollte ich das nur unter der Bedingung, nie Präsidentin zu werden. Aber dann bin ich irgendwie doch hineingerutscht», erinnert sie sich lachend und fügt an: «Das habe ich nachher aber nie bereut.»

So tragen Zuger Bäuerinnen den Rucksack nicht alleine In ihrer Amtszeit konnte Rita Schuler dafür sorgen, dass auch andere Frauen im Verband viel lernen konnten. Denn in den Weiterbildungen, welche die vierfache Mutter mitorganisierte, erlangten die

Veranstaltungskalender der Zuger Presse

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Rita Schuler, Milchbäuerin aus Hünenberg, hat jetzt wieder mehr Zeit für die Arbeiten auf dem Hof. Bäuerinnen Fachkenntnisse für den Alltag in der Landwirtschaft, zum Beispiel in Gartenbau, Milchverarbeitung, Kochen oder Backen. «Oder auch wie man sterilisiert. Das lernen die jungen Bauernfrauen in der Ausbildung heute nicht mehr überall», sagt Schuler. Ihre Erfahrungen, Gedanken und Zeit mit anderen Bäuerinnen zu teilen, habe sie immer sehr geschätzt. In der Gemeinschaft werde den Frauen jeweils wieder bewusst, dass sie den Rucksack nicht alleine tragen müssen. Denn die Hünenbergerin stellt fest, dass in den letzten Jahren der Aufwand für Bäuerinnen grösser und grösser wurde. «Viele von ihnen müssen einem Nebenjob nachgehen,

weil das Einkommen nicht mehr ausreicht.» Zu tief seien die Preise, beispielsweise für die Milch. Auch mit immer mehr Papierkram müssten sich die Bäuerinnen heutzutage herumschlagen, so Schuler. Als Präsidentin sei es ihr besonders am Herzen gelegen, Verbandskolleginnen zu helfen, die in Schwierigkeiten geraten sind.

Berufung – und nicht Beruf Jetzt, nach 15 Jahren im Vorstand, sei es an der Zeit gewesen, den Platz freiwillig und glücklich zu räumen. Ihre Nachfolge hat Erika Bütler aus Steinhausen angetreten. Rita Schuler freut sich nun zwar auf etwas mehr Freizeit,

Foto daniel Frischherz

doch an der Hausarbeit auf dem Hof, den ihr 30-jähriger Sohn mit dem Vater führt, ändert dies nichts. «Ich helfe meiner Familie beim Melken der Kühe, beim Heuen, im Haushalt oder in der Buchhaltung.» Landwirtschaftliches Multitasking also. Dieser Beruf ist und bleibt für die Hünenbergerin eine Berufung. So sagt sie: «Man muss es wollen und Freude daran haben, dann ist es wunderschön. Für die Kinder da zu sein, sich um das Wohl der anderen zu kümmern und selbstständig zu sein, hat mir immer gefallen.» Man glaubt es Rita Schuler. Woher sonst hätte die abgetretene Präsidentin den Elan für ihr langjähriges Engagement gehabt.

Fischereimuseum zählt 3000 Besucher pro Jahr Der FVZ setzt sich für die Förderung der weidgerechten Angelfischerei ein und unterstützt die Interessen der Fischerei sowie des Natur- und insbesondere des Gewässerschutzes. Der neue Verein trägt nun auch die Verantwortung für das Fischereimuseum Zug. Museumsleiter Franco Keller nutzte die Gelegenheit, um eindringlich über die zur Betreibung benötigten finanziellen und ideellen Ressourcen zu informieren. Freiwillige investieren rund 1200 Mannstunden pro Jahr, die Besucherzahlen von aktuell rund 3000 Personen im Jahr sollen noch gesteigert werden. Analog zum Museum für Urgeschichte ist ein Vermittlungskonzept für die Schulen in Bearbeitung. Schüler und Lehrer sollen Gelegenheit haben, im Rahmen des Biologie- oder Geschichtsunterrichtes das Museum zu erleben, das Museum kann sich seinerseits in der Zuger Bevölkerung beliebt machen. pd

Rolf Krieg ist der Präsident des neuen pd Fischereivereins Zug.

Ihr Eintrag im Veranstaltungskalender

Bestellung Veranstaltungsanzeigen Bitte diesen Talon vollständig ausgefüllt mit 20 Franken in Noten senden an: Zuger Presse, Baarerstrasse 27, Postfach 4862, 6304 Zug oder an unserem Schalter abgeben. Textzeile fett, 30 Zeichen

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Die beiden Zuger Fischereivereine haben sich zusammengeschlossen. Der Fischereiverein Zug und der Angelsport-Fischerverein Zug haben sich vor kurzem als eigenständige Verbände aufgelöst und formieren neu den Fischereiverein Zug (FVZ). Diesem wird der Grossteil der Mitglieder beider Vereine fortan angehören.

Neun Jahre war Rita Schuler Präsidentin der Zuger Bäuerinnen. Die intensive, aber lehrreiche Zeit möchte sie nicht missen.

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Einsendeschluss: Freitag, 12 Uhr, für die nächstfolgende Mittwoch-Ausgabe.

Gegen einen Unkostenbeitrag von 20 Franken können Sie im wöchentlichen Veranstaltungskalender der «Zuger Presse» auf Ihre Veranstaltung hinweisen. Es stehen dafür bis zu fünf Zeilen zur Verfügung. Schicken Sie uns Ihren Text auf dem nebenstehenden Talon und den Unkostenbeitrag bitte bis am Freitag vor dem Erscheinungstag. Auf der Seite «Freizeit» der «Zuger Presse» werden zudem in jeder Ausgabe einige von der Redaktion ausgewählte Veranstaltungstipps veröffentlicht. Schicken Sie uns dazu bitte Ihre Unterlagen, gerne auch mit Bild, per Post an Baarerstrasse 27, Postfach 4862, 6304 Zug oder per E-Mail an redaktion@zugerpresse.ch


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Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 13. Februar 2013 ⋅ Nr. 6

«Unbekannte Heldin»

«ich habe das gemacht, was zu tun war»

Geteilte Freude über den Preis: Ramona Gubser mit ihrem Partner Sajmir Medija und dessen Sohn Malik.

Die Baarerin Ramona Gubser wurde für ihre beherzte Hilfeleistung ausgezeichnet.

vorzugehen; denn schliesslich komme ich ja aus dem Pflegeberuf. Ich bringe Kenntnisse in Erster Hilfe und in der Betreuung Kranker mit.»

Bettina Mosel

«Man muss immer sein Bestmögliches geben» Die angehende Fachfrau Gesundheit war im Juni letzten Jahres in Luzern auf dem Weg zur Arbeit und leistete einem verletzten E-Bike-Fahrer spontan Erste Hilfe, als dieser nach einem Unfall unter einem LKW eingeklemmt war. Um ihren beherzten Einsatz zu würdigen, wurde Ramona Gubser als eine von vier un-

«Es ist ein sehr schönes Gefühl, Siegerin zu sein», versichert Ramona Gubser. Die 19-Jährige wurde kürzlich mit dem Preis für «Unbekannte Helden» von der «Neuen Luzerner Zeitung» geehrt. «Es ist mir aber auch etwas unangenehm, nun so im Rampenlicht zu stehen. Die anderen Nominierten hätten es weit mehr verdient als ich, als Sieger her-

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bekannten Helden von der Leserschaft besagter Zeitung nominiert. Bei der Endausscheidung, bei der unter anderem alt Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz, alt Nationalrat Franz Steinegger oder Martin Werlen, Abt Kloster Einsiedeln in der Jury sassen, wurde sie prompt als verdiente Siegerin auserkoren. «Es war ein Schock, als ich meinen Namen hörte. Ich war absolut unvorbereitet auf der Bühne gestanden und dachte nur: Ohjemine.» Eigentlich wollte die junge Frau nur mit den anderen feiern und einen schönen Abend verbringen.

Dass sie die Siegertrophäe und einen Geldpreis von 3000 Franken mit nach Hause nehmen würde, daran hatte sie keine Sekunde geglaubt. «Den feierlichen Anlass in Luzern und die Preisverleihung habe ich sehr genossen. Es war eine rundum gelungene Veranstaltung», blickt Gubser auf vergangenen Mittwoch zurück. «Seitdem bekomme ich laufend Glückwünsche», strahlt sie. Der damit einhergehende Rummel in der Öffentlichkeit wird der jungen Baarerin langsam zu viel: «Ich hatte bereits Interviewtermine mit allen Innerschweizer Zeitungen und mit Radio Pilatus. Das ist sehr zeitaufwendig, und ich bin kein Mensch, der gerne im Mittelpunkt steht», gesteht sie. Gerade im Moment steckt Ramona Gubser mitten in den Vorbereitungen für die Abschlussprüfung zur Fachfrau Gesundheit. Wenn sie die Lehre abgeschlossen hat, setzt sie gleich noch ein Studium an der Höheren Fachschule für Gesundheit obendrauf. Das deckt sich gut mit ihrem Lebensmotto: «Man muss immer sein Bestmögliches geben.» Helfen an sich ist für Ramona Gubser im Alltag eine Selbstverständlichkeit: «Ich bekomme beruflich und im privaten Bereich immer Hilfe, wenn ich sie benötige, und ich bin auch gerne bereit, zu helfen.» Was möchte Ramona Gubser anderen Menschen ans Herz legen, die an eine Unfallstelle kommen? Nun erhebt die Heldin ihre Stimme und betont mit Nachdruck: «Wer an eine Unfallstelle kommt, soll nicht nur schauen, sondern handeln, das ist ganz wichtig», und sie fährt fort: «Wer nicht handelt, der soll wenigstens die 144 anrufen, und wer auch das nicht kann, der soll weitergehen und nur ja nicht gaffen, das hilft niemandem. Der Unfall in Luzern hat sich ja an einer Bushaltestelle mit vielen Leuten zugetragen, da hat niemand etwas unternommen», bemängelt sie das Verhalten der Anwesenden. «Da bin ich aus dem Auto gestiegen und habe gemacht, was zu tun war.»

Sie alle waren 35 Jahre am Zuger Kantonsspital tätig: Palma Staffiero (links), Robert Häni und Kathrin Gabsi.

Kantonsspital

Jubilare haben 1300 Jahre Spitalerfahrung Zwischen einem und vier Jahrzehnten waren die Jubilare am Zuger Kantonsspital tätig. Das Zuger Kantonsspital kann auf die Erfahrung vieler treuer Mitarbeiter zählen. Rund 70 Jubilarinnen und Jubilare, die auf zwischen zehn und vierzig Jahre Tätigkeit in dem Betrieb zurückblicken, wurden kürzlich dafür geehrt.

Am längsten mit dabei war Irmgard Primisser Zusammen verfügen die Mitarbeitenden über fast 1300 Jahre Spitalerfahrung. «Es ist beeindruckend, wie viel Spitalwissen heute in diesem

Raum zusammenkommt», meinte René Muggli, Leiter Personal, der durch den Abend führte. Am längsten am Kantonsspital tätig war Irmgard Primisser. Sie war während 40 Jahren Mitarbeiterin in der Wäscherei. Auf 35 Jahre blicken Kathrin Gabsi (Mitarbeiterin Zentralsterilisation), Robert Häni (Hausdienst) und Palma Staffiero (Hausdienst) zurück. 30 Jahre zählen Hans Aregger (Ökonomie/Einkauf), Isabelle Diener (Hausdienst), Brigitte Dürig (Administration), Rosmarie Müller (Physiotherapeutin), Ruth Schwander (Leitende MPA), Kadriye Tanrikulu (Hausdienst) und Ursula Zuber (Pflegefachfrau Onkologie). pd

Cham

Champion gesucht Die Gemeinde sucht Personen oder Organisationen mit Engagement. Wer wird Champion 2013? Die Einwohnergemeinde Cham verleiht den Titel jährlich an Personen oder Organisationen, die in den Bereichen Kultur, Sport, Soziales, Lebenswerk, Wissenschaft, Wirtschaft oder Arbeitsplatz herausragende Leistungen

vollbracht haben. Bis Sonntag, 17. Februar, können Vorschläge eingereicht werden.

Anmeldeformulare gibt es im Internet Die persönlichen Favoriten kann man an die Gemeinde zuhanden Annett Noack schicken. Postfach 265, 6330 Cham, oder per E-Mail: annett.noack@cham.ch. Anmeldeformulare «Champion 2013» gibt es unter www.cham.ch. pd

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Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 13. Februar 2013 ⋅ Nr. 6

Neue Serie

Mit der «Zuger geiss» bergab Die Burg Zug hat im Zuge der grossen Züglete – das Museum wird derzeit saniert – ihren Estrich durchstöbert. Dabei sind einige Schätze aus dem hiesigen Kulturgut aufgetaucht. Wir erzählen in loser Folge ihre Geschichte. Eveylne Lohm

Schlitteln gehört seit dem 16. Jahrhundert zum winterlichen Kindervergnügen. In der Innerschweiz wurde vorzugsweise mit der «Zuger Geiss» den Hang hinuntergeflitzt. Ihre vorne aufgebogenen Kufen erinnern an Hörner, von da her der Name des Schlittens. Mit dem allmählichen Aufkommen

Zuger Estrich In der Serie «Zuger Estrich» stellt unsere Zeitung in loser Folge Objekte aus dem Bestand des kulturgeschichtlichen Museums Burg Zug vor und erzählen die Geschichte dazu. Der jeweilige Gegenstand ist nach Erscheinen des Artikels im Schaufenster an der Bahnhofstrasse 26 in Zug zu sehen. Das Museum ist wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Wiedereröffnung ist im Februar 2014. red

des Wintersports vor ungefähr 150 Jahren wurde das Schlitteln populär, auch für Erwachsene. Eines der ersten offiziellen Schlittenrennen in der Schweiz führte man 1883 in Davos durch. Dort wurde neben der «Geiss» mit dem neuartigen, flotten, hörnerlosen Davoser gerodelt, deren Hersteller sich von norwegischen Schlitten inspirieren liessen. Der Davoser, dessen Sitzfläche aus flach verlaufenden Längslatten besteht, wurde beliebt. Ganz verdrängen konnte er die «Geiss» in der Innerschweiz jedoch nie, obwohl der Davoser industriell, die «Geiss» in spezialisiertem Handwerk von erfahrenen Wagnern hergestellt werden musste. Diesen kam die zunehmende Nachfrage nach winterlichen Sportgeräten recht, da ihre Produkte der Landwirtschaft aufgrund technischer Entwicklungen immer weniger gefragt waren. In Zug produzierte die Fabrik von Louis

Die «Zuger Geiss» war ein Qualitätsprodukt. Das hier abgebildete Exemplar hat mehrere Generationen überdauert. Es ist über 100 Jahre im selben Haushalt geblieben. pd

sere Vernetzung der Akteure – beispielsweise mittels Abstimmung der verschiedenen Angebote oder Bildung von

«Es ist unerlässlich, dieser Entwicklung mit geeinten Kräften zu begegnen.» Urs Hürlimann, gesundheitsdirektor Schwerpunktprogrammen – das Angebot zum Wohl der Zuger Bevölkerung verbessert

Mark Grüring, Versicherungsbroker, Unterägeri

V Weiss die gefragten «Geissen» mit der typischen, nach innen vertieften Sitzfläche, eine regionale Eigenheit.

Die Geiss wurde noch bis in die 1990er-Jahre hergestellt In der Firma Weiss erlernte auch Albert Müller das Wagnerhandwerk und stellte bis in die 1990er-Jahre in seiner Wagnerei in Unterägeri «Zuger Geissen» her. Angefertigt wurden diese aus kräftigem, einheimischem Holz. Müller verwendete Eschenholz aus der

Gegend, für die Hörner suchte er gekrümmte Ahornäste. Bis in die 1980er beschlug er die Kufen seiner Schlitten mit Eisen, danach benutzte er dafür Kunststoff. Holzschlitten waren solide und gehörten Jahrzehnte zur Familie oder überdauerten gar Generationen. Sie waren ein Familienstück mit einer persönlichen Note, wie die ab-

gebildete, braun lackierte «Geiss» mit hell bemalten «Hörnern» und der Eigentümerbezeichnung auf der Mittellatte. Der Schlitten war fast ein Jahrhundert im selben Haushalt geblieben. Eine «Geiss» ist in den nächsten Wochen im Schaufenster an der Bahnhofstrasse 26 in Zug zu sehen.

Jeder zweite Zuger ist einmal im Leben psychisch krank

Im Kanton Zug sind viele Institutionen und Einzelpersonen zu Gunsten der psychischen Gesundheit aktiv, die Vernetzung kann aber verbessert werden. Das habe die sogenannte Kick-Off-Veranstaltung zur künftigen Strategie «Psychische Gesundheit» gezeigt, heisst es in einer Mitteilung der Gesundheitsdirektion. «Ich bin beeindruckt vom Engagement und von der Anzahl Teilnehmender, die im Bereich der psychischen Gesundheit Verantwortung übernehmen», sagt Regierungsrat Urs Hürlimann. «Gleichzeitig bin ich aber überzeugt, dass über eine bes-

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Wer haftet abseits der Piste?

Gesundheit

Regierungsrat Urs Hürlimann will Synergien im Zuger Gesundheitswesen nutzen. Und brachte 50 Personen aus rund 40 Institutionen zusammen – für die künftige Strategie «Psychische Gesundheit».

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werden kann, ohne dass es mehr kostet.» Die Anzahl Diagnosen psychischer Erkrankungen ist in den letzten Jahren gestiegen und wird vermutlich weiter steigen. Dies hänge einerseits mit der höheren Lebenserwartung und der damit steigenden Anzahl von Demenzkranken zusammen, andererseits würden Krankheiten wie das Burn-out zunehmen. «Statistisch gesehen, ist jeder zweite Zuger einmal im Leben von einer psychischen Erkrankung betroffen. Das bedeutet unweigerlich steigende Kosten. Es ist deshalb unerlässlich, dieser Entwicklung mit geeinten Kräften und einer sinnvollen Strategie zu begegnen», so Urs Hürlimann.

Es gibt mehr Tote durch Suizid als durch Verkehrsunfälle Im Fokus der Zuger Strategie stehen ab diesem Jahr fol-

gende Ziele: Enttabuisierung der psychischen Erkrankungen, Weiterführung der Suizidprävention, Heilung von psychischen Krankheiten sowie die Reintegration von chronisch Kranken. Obwohl weit verbreitet, werde über psychische Erkrankungen noch nicht offen gesprochen. Das erschwere den Heilungsprozess, ist der Gesundheitsdirektor überzeugt. Es sterben jährlich ausserdem mehr Menschen durch Suizid als im Strassenverkehr. Eine wirksame und vernetzte Früherkennung und Suizidprävention können – so meint Hürlimann – dazu beitragen, dass die Anzahl Selbsttötungen reduziert würde. Die Gesundheitsdirektion habe auch diesbezüglich Pionierarbeit geleistet und das Konzept «Früherkennung und Suizidprävention im Kanton Zug 2010–2015» entwickelt.

Dieses soll auch in Zukunft weitergeführt werden.

Das Ziel: Betroffene wieder in die Gesellschaft integrieren Die meisten psychischen Krankheiten sind behandelbar Der Kanton Zug verfüge über ein gut ausgebautes Hilfsnetz, zu dem auch die äusserst aktive Selbsthilfe zählt. Die vorhandenen, vereinzelten Lücken wie zum Beispiel eine fehlende Tagesklinik wurden an der Kick-off-Veranstaltung identifiziert und sollen nun geschlossen werden. Ein geringer Anteil psychisch Kranker bleibt für immer chronisch krank. Diese wieder in die Gesellschaft einzugliedern, ist eine wichtige Aufgabe. Dadurch nehmen die Betroffenen weiter am gesellschaftlichen Leben teil, bleiben selbstständig und erwirtschaften einen Teil ihrer Lebenshaltungskosten selber. pd

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ariantenskifahren erfreut sich vielerorts grosser Beliebtheit. Was passiert, wenn ein Variantenskifahrer trotz Lawinenwarnung einen Steilhang hinunterfährt oder die markierte Piste verlässt und ein Schneebrett auslöst? Haftet der Variantenskifahrer für Schäden und zahlt die Privathaftpflichtversicherung (PH)? Als Variantenskifahren bezeichnet man das freie Skifahren abseits markierter und gesicherter Skiabfahrten, aber unter voller Ausnützung der Transportmöglichkeiten von Seilbahnen und Skiliften. Anders als die Benützer kontrollierter Pisten, die sich auf die Vorkehrungen der Pistenverantwortlichen verlassen können, bewegen sich Variantenskifahrer auf ungesicherten Pisten. Sie haben deshalb besondere Informationspflichten zu erfüllen, da ihre Aktivität zusätzliche Gefahren für sie und für Dritte mit sich bringt. So sind neben den allgemeinen Warnhinweisen auch Vorsichtsmassnahmen zu beachten, die in den FIS-Verhaltensregeln und in Richtlinien für Skifahrer und Snowboarder festgehalten sind (www.skus.ch). Die Privathaftpflichtversicherung deckt in der Regel, nebst einer Vielzahl anderer Möglichkeiten, auch sportliche Aktivitäten wie das Variantenskifahren, sodass Ansprüche von geschädigten Drittpersonen grundsätzlich versichert sind. Beachtet jedoch ein Variantenskifahrer die allgemeine Lawinenwarnung nicht, das heisst, er fährt also in Kenntnis der besonderen Gefahrenlage den Steilhang hinunter, handelt er grobfahrlässig, weil er mit seinem Vorgehen elementare Vorsichtpflichten verletzt. Der Privathaftpflichtversicherer ist aufgrund der allgemeinen Bedingungen (AVB) berechtigt, bei der grobfahrlässigen Herbeiführung des Schadens eine erhebliche Kürzung der Leistungen vorzunehmen. Im Klartext heisst das, dass der Unfallverursacher für einen Teil, allenfalls sogar für den ganzen Drittschaden, selber aufkommen muss. Wird er bei einer solchen Fahrt auch noch verletzt, muss er ebenfalls damit rechnen, dass die obligatorische Unfallversicherung (UVG/ Suva) Leistungskürzungen vornimmt. Leider sind sich viele Variantenskifahrer dieser Problematik nicht bewusst, zudem gefährden sie mit solchen Fahrten nicht nur ihr Leben, sondern auch das Leben von anderen. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal die markierte Skipiste verlassen.


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Veranstaltungskalender

KirchenKonzerte russisch-orthodoxe Lieder und orgeLKLänge

Sonntag, 17. Februar, 11 Uhr, Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, Menzingen. Es spielen das Vokalensemble Vila und Peter Meier, Orgel. Eintritt frei. Kollekte. Mehr auf: http://menzinger-kirchenkonzerte.posterous.com

info-AnLAss crAniosAcrAL-therApie – WirKung und AusbiLdung

Donnerstag, 21. Februar, 19 bis 20.30 Uhr, Neugasse 25, Zug. Eintritt frei. Wie wirkt Craniosacral-Therapie? Wichtigste Anwendungsgebiete, der Ansatz des Atma Craniosacral Instituts. Einzelheiten zur Ausbildung. Mit Dorothee van de Poll. www.cranio-atma.ch

chrööpfeLimee-singen ständchen für pAAre

Sonntag, 17. Februar, 18 bis 23.30 Uhr, in der Stadt Zug. Sängergruppen besuchen Chrööpfelimee-Paare und bringen ihnen ein Ständchen dar. Orte ihrer Aufwartung: Hofstrasse 30, Zugerbergstrasse 30, Bohlstrasse 25, Ringstrasse 3, Loretohöhe 5, Göblistrasse 21. Hotel Ochsen am Kolinplatz, Ober Altstadt, Unter Altstadt, St.–Antons-Gasse, St.–Oswalds-Gasse.

Seniorentanz

Männer, schwingt das tanzbein! Der Seniorentanz Zug lädt zum Tanznachmittag: Die initiativen Rentnerinnen Theres Herger und Barbara Keul organisieren die Anlässe unter dem Patronat der Stadt Zug, und man spürt, dass sie es mit riesiger Freude machen. Ihr Ziel, älteren Menschen einen fröhlichen, ungezwungenen Nachmittag zu bieten, gelingt offenbar. Über 80 Senioren schwingen unermüdlich das Tanzbein. Allerdings: Bisher scheinen sich die Männer etwas weniger aufs Parkett zu trauen. Die Organisatorinnen möchten sie deshalb animieren, am nächsten Anlass, am Sonntag, 17. Februar, zwischen 14 und 17 Uhr im Burgbachsaal mitzutanzen. Für musikalische Unterhaltung sorgen Doris und Franz vom Duo Romantica. Rita Mazzoleni

Seniorentheater

tauwätter und Lampenfieber Das Seniorentheater St. Johannes streift im diesjährigen Stück ein aktuelles Thema: «Wohnen im Alter».

Veranstaltungskalender

Kino Vorpremiere mit den stArs

Samstag, 16. Februar, 14.30, Seehof 1, Zug. Vorpremiere des CH-Films «Clara und das Geheimnis der Bären». Hauptdarstellerin Ricarda Zimmerer, Regisseur Tobias Ineichen sind dabei.

Heute finden Sie als Beilage in dieser Ausgabe die Aktionsangebote von

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Das Seniorentheater St. Johannes steckt mitten in den Vorbereitungen auf die diesjährige Vorstellung. «Tauwätter» heisst das Stück, welches die Theatergruppe ab dem 14. Februar während rund zwei Wochen fast täglich im Pfarreisaal St. Johannes im Zuger Hertiquartier aufführen wird.

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Chollerhalle

Leidenschaft für das Spiel bringt sie zusammen «Letzten August haben wir mit den Proben für das aktuelle Stück begonnen», erklärt Hans Ziltener, der Regisseur des Seniorentheaters. Zweimal pro Woche wird geprobt. «Ein halbes Jahr und etwa 40 bis 45 Proben später ist das Stück bühnenreif», so Ziltener. Beim Probenbesuch fällt sofort auf, wie professionell hier gearbeitet wird. Die Theatergruppe stellt hohe Erwartungen an sich selber, und der Erfolg gibt der Gruppe Recht, die Vorstellungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Co-Regisseurin Maria Grüter erzählt: «Seit der Gründung vor 21 Jahren haben wir uns stetig weiterentwickelt. Anfänglich waren es drei Vorstellungen pro Jahr, heute sind es deren 14.»

Modern Jazz mit Mats-Up In Senioren-Wohngemeinschaften geht es manchmal hoch her: zu sehen im aktuellen Stück «Tauwätter» des SeniorenFoto Stephanie Peyer theaters. Der Verein zählt aktuell rund 70 Mitglieder, die alle durch eine gemeinsame Leidenschaft zusammengefunden haben: das Theater. So verwundert es nicht, dass ein Grossteil der aktiven Mitglieder über langjährige Bühnenerfahrung verfügt. Theo Müller alias Daniel Wertmüller: «Ich habe schon als kleiner Bub auf der Bühne gestanden. Zwischendurch habe ich auch schon mal eine Pause eingelegt, aber jetzt bin ich wieder

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Montag bis Freitag 10.30–15.00 und 17.00–24.00; Samstag 17.00–24.00, auf dem AMAG Areal in Cham mit grossem Parkplatz. Sonn- und Feiertage öffnen wir gerne für kleinere und grössere Gesellschaften.

ganz dabei. Die Schauspielerei lässt mich einfach nicht los.» Andere hingegen haben die Bühne erst vor kurzem für sich entdeckt. Doch als eingespieltes Team und in intensivem Training unter der Leitung von Hans Ziltener sind auch sie rasch reif für das grosse Publikum.

Einsame Seniorin gründet eine Alters-WG Aber für das Gelingen der Vorführungen braucht es nebst den Schauspielern ebenso viele Helfer hinter und neben der Bühne, welche alle mit beispiellosem Einsatz mitarbeiten. Jakob Hausheer alias Melk Fritschi: «Ich bin seit 14 Jahren mit dabei, und es gefällt mir immer noch sehr gut.» Mit dem Stück «Tauwätter» greift das Seniorentheater ein aktuelles Thema auf: Wohnen im Alter. Es handelt von der Ge-

schichte einer Witwe, die alleine in einem 14-Zimmer-Haus wohnt. Um nicht zu vereinsamen, beschliesst sie, eine Alters-WG zu gründen. Auf das Inserat hin melden sich sehr unterschiedliche Bewerber bei ihr. Nach und nach entwickelt sich aus den anfänglich einsamen Menschen eine fröhliche, eingeschworene Gemeinschaft. Bis es so weit ist, haben die neuen Hausbewohner allerdings einige Hindernisse zu überwinden. Aber mehr sei hier nicht verraten, am besten ist, das Stück gleich selber anschauen.

Die Formation Mats-Up entstand mit der Idee, den Klangreichtum eines Kammermusik-Ensembles mit dem spontanen Ausdruck und der Interaktion des modernen Jazz zu verbinden. Die Band mit dem Zuger Bassisten Raffaele Bossard spielt Miniatursymphonien aus der Feder des Trompeters Matthias Spillmann. Die energiegeladenen Rhythmen des Jazz und diejenigen afrikanischer Herkunft verschmelzen mit den lyrischen Melodiebögen Spillmanns zu einer eigenständigen und faszinierenden Klangsprache. Am morgigen Donnerstag treten sie um 20.30 Uhr in der Chollerhalle in Zug auf. Der Eintritt ist frei. Es gibt eine Kollekte. pd

Aufführungen von 14. Februar bis 1. März im Pfarreisaal St. Johannes, Zug. Billett-reservation per telefon: 079 538 56 07. Montag bis Freitag 8 bis 11.30 Uhr. Oder online: www.seniorentheater. ch. Alle informationen zu den Spielzeiten unter: www.seniorentheater.ch es gibt eine Kollekte.

Modern Jazz und Groove mit Mats-Up.

Magische eindrücke von Abenteurern in aller Welt

Mekong ist die spannende Geschichte einer über 5000 Kilometer langen Reise zu den Quellen dieses asiatischen Flusses. Der Buchautor und Fotoreporter Andreas Pröve, der seit einem Motorradunfall querschnittgelähmt ist, hat sich ein hohes Ziel gesetzt: Eine Rollstuhlreise entlang den Ufern des gewaltigen Stroms Mekong. Am Montag, 18. Februar, um 19.30 Uhr, im Chamer Lorzensaal nimmt Pröve die Besucher mit auf die Reise. Sie beginnt im hekitischen Saigon, führt über Phnom Penh, durch Laos und schliesslich ins tropische Yunnan in China, und von da aus flussaufwärts bis ins tibetische Hochland, wo er in einer abenteuerlichen Trekkingexpedition an die Grenzen seiner eigenen Belastbarkeit gelangt.

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Lorzensaal

Eindrückliche Geschichten und noch faszinierendere Bilder. Im Chamer Lorzensaal laden zwei Referenten auf Reisen ein – einmal in den Fernen Osten, einmal nach Norden.

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FreiZeit

Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 13. Februar 2013 ⋅ Nr. 6

Impressionen aus aller Welt – zu sehen im Chamer Lorzensaal. Buchautor und Fotoreporter Andreas Pröve (Bild rechts) ist querschnittgelähmt und war mit dem Rollstuhl von Vietnam nach Tibet unterwegs. Andreas Zimmermann zeigt seine Eindrücke aus Island; im Bild (unten) zu sehen: der Trekkingweg Laugavegur. pd

pd

Panflöte

Weltklasse-Solist zu Gast in Baar Pan Bogdan als Solist mit langer Bühnenerfahrung gilt mittlerweile als der «Paganini der Panflöte». Zu erleben ist der Virtuose am Samstag, 16. Februar, um 19.30 Uhr im Adventshaus Baar am Falkenweg 10. Der Eintritt ist frei. Es gibt eine Kollekte. pd

Menzingen

russische Lieder und Orgelklänge zu Fuss unterwegs war, nach Island.

Das Ziel seines Abenteuers: die Quelle des Mekong.

Noch immer Fernweh: Ein Abstecher nach Island gefällig? Wen nach dieser eindrücklichen Bilderschau direkt wie-

der das Fernweh packt, der kann sich nur eine Woche wieder auf abenteuerliche Pfade begeben. Am 25. Februar, um 19.30 Uhr, lädt Andreas Zimmermann, der vier Monate mit einem Geländefahrzeug und

Multivisionshow mit diversen Höhepunkten Ein Trekking auf dem Laugavegur, Fahrten über Hochlandpisten und Flussdurchquerungen sind nur einige Abschnitte seiner Reise. Der Besuch Zimmermanns bei einer Eiderentenzucht oder Vogelfelsen mit Abertausen-

den von Brutpaaren sind weitere Höhepunkte dieser Multivisionshow. pd Reisefieber im Lorzensaal: Mekong: Montag, 18. Februar, 19.30 Uhr. tickets ab 23 Franken. Mehr infos und Vorverkauf: www.explora.ch Island – Insel aus Feuer und Eis: Montag, 25. Februar, 19.30 Uhr. tickets: 28 Franken. Vorverkauf: Kuoni reisen, Bundesplatz 9, Zug. Mehr infos unter: www.global-av.ch

Das Vokalensemble Vila singt aus dem reichhaltigen Fundus der ostkirchlichen Musik. Am kommenden Sonntag trifft das Quartett nun in Menzingen auf Peter Meier, der sie an der Orgel begleitet und zu ihren Liedern passend improvisiert. Der Organist ist bereits seit 1961 im Kanton tätig, zunächst im Gut Hirt und bis vor drei Jahren im St. Michael und St. Oswald. Der Eintritt zu diesem musikalischen Höhenflug ist frei. Es gibt eine Kollekte. Beginn ist um 11 Uhr. pd


LetZte

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Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 13. Februar 2013 ⋅ Nr. 6

«Baby des Jahres 2012»

Kleiner Sonnenschein im Blitzlicht Aileen Romer aus Steinhausen hat am meisten Leserstimmen erhalten und durfte am Montag beim Fotoshooting fürs Familienalbum posieren. Martina Andermatt

Munter plaudert die kleine Aileen vor sich hin, deutet mit dem Finger in die Ecke: Was will sie einem bloss zeigen? Kein Zweifel – die zehnmonatige Frohnatur aus Steinhausen ist ein kommunikatives Wesen und deshalb auch der ganze Stolz von Mama Tamara und Papa Tino Romer. «Sie zaubert jedem ein Lächeln ins Gesicht», so Tamara Romer. Die Kleine – übrigens die Urenkelin von alt Stadtratspräsident Othmar Romer – sei so gar nicht schüchtern. «Ob an der Migros-Kasse oder im Bus – sie sucht überall den Augenkontakt», erzählt die Mama stolz. Damit hat Aileen wohl auch die Herzen unserer Leserinnen und Leser im Sturm erobert. Von gut 450 eingegangenen Stimmen gingen nämlich

über ein Viertel auf ihr Konto. Die Initiative hatte das Grosi ergriffen. Als Aileens Foto, welches damals am Türlersee entstanden war, von der Redaktion unter die herzigsten zehn Babybilder des Jahres gewählt wurde, habe sie gefunden: Los, jetzt mitmachen! «Sie hat kräftig die Werbetrommel gerührt. Und wir haben dann übers Geschäft – der Papa ist selbstständiger Massagethera-

peut – und Freunde den Wettbewerb bekannt gemacht», erläutert Tamara Romer das Erfolgsrezept. Als es dann unter die «Top 4» gereicht hat, zog die Familie schliesslich sämtliche Register. «Via Facebook haben wir um Stimmen gebuhlt», so Tino Romer. So viel Engagement hat sich gelohnt. Romers posierten mit ihrer Kleinen, die bisher noch kein

Geschwisterchen hat, fürs Familienalbum.

Wettbewerb läuft auch dieses Jahr: Jetzt Babybild einsenden Und die Suche nach dem herzigsten Babybild geht auch 2013 weiter. Schicken Sie uns jetzt die süssesten Aufnahmen von Ihrem kleinen Schatz. Mehr Infos dazu auf Seite 4.

Tino und Tamara Romer sind die stolzen Eltern des «Baby des Jahres 2012»: Aileen aus Steinhausen. Fotos Daniel Frischherz

Unfall

Frontalkollision im Hegiwald: 22-Jährige verliert die Kontrolle Gleich dreimal hat es diese Woche auf der Sihlbruggstrasse gekracht. Der Wintereinbruch machte sich aber auch andernorts bemerkbar. Zu einem schweren Autounfall kam es am letzten Samstagnachmittag. Eine 22-jährige Autofahrerin war auf der Sihlbruggstrasse in Richtung Baar unterwegs, als sie im Hegiwald in einer Linkskurve plötzlich die Herrschaft über ihr Fahrzeug verlor. Die junge Lenkerin schleuderte nach links, drehte sich um 180 Grad und kollidierte in der Folge auf der Gegenfahrbahn mit einem Auto, das ihr nicht mehr ausweichen konnte. Dabei wurde die ebenfalls 22-jährige Beifahrerin des

entgegenkommenden Autos leicht verletzt. Sie wurde durch den Rettungsdienst ins Spital gebracht. Die Unfallfahrzeuge erlitten beide Totalschaden und wurden mit dem Abschleppdienst geborgen. Der Sachschaden beläuft sich auf 20 000 Franken. Die Unfallverursacherin wurde angezeigt und musste den Führerschein abgeben.

Mit abgefahrenen Pneus zu schnell unterwegs Probleme auf besagter Strecke hatten vergangene Woche aber auch andere: Schon tags zuvor ist eine ebenfalls 22-jährige Lenkerin – unterwegs auf der Sihlbruggstrasse – kopfüber im Wald gelandet. Kurz vor 12 Uhr verlor sie auf der winterlichen Strasse die Kontrolle über ihr Auto, rutschte die Böschung hinab und kam

etwa zehn Meter unterhalb der Strasse auf dem Dach zum Stillstand. Grund für den Unfall waren laut der Polizei abgefahrene Pneus und unangepasste Geschwindigkeit. Die junge Frau blieb zum Glück unverletzt. Das Auto erlitt Totalschaden und wurde vom Abschleppdienst geborgen.

zaun zum Stillstand. Der Sachschaden belief sich auf 3000 Franken. Eine halbe Stunde später landete ein 39-Jähriger in Menzingen neben der Kantonsstrasse im Schnee und rutschte rund zehn Meter eine steile Böschung hinab. Nur wenige Minuten danach touchierte ein 21-Jähriger – wieder auf der Sihlbruggstrasse in Richtung Baar – die Leitplanke und verursachte einen Schaden von rund 10 000 Franken.

Drei Selbstunfälle an einem Tag Der Winter machte sich indes aber vor allem am letzten Donnerstag bemerkbar. Gleich drei Selbstunfälle ereigneten sich da innert kürzester Zeit. Erst kam um 11.30 Uhr ein 37-jähriger Autolenker auf der Edlibachstrasse in Richtung Neuheim vom rechten Weg ab. In einer lang gezogenen Rechtskurve geriet er rechtsseitig von der Strasse ab und kam an einem Maschendraht-

Vor Fussgängerstreifen bei Schulhaus verunfallt Zu einem spektakulären Selbstunfall kam es am Mittwoch vergangener Woche in Steinhausen. Ein 64-Jähriger war auf der Blickensdorferstrasse in Richtung Dorfzentrum unterwegs. Kurz vor 18.30 Uhr prallte das Fahrzeug bei einer Verengung gegen einen

Am letzten Samstag schleuderte im Hegiwald eine 22-Jährige in ein entgegenFoto Zuger Polizei kommendes Fahrzeug. Pollerstein am rechten Strassenrand. Das Auto überschlug sich und kam auf der Gegenfahrbahn auf dem Dach liegend zum Stillstand. Der Lenker konnte sich selbstständig und unverletzt aus dem Auto

befreien. Glücklicherweise ereignete sich der Unfall während der Schulferien und am Abend. Denn er passierte beim Schulhaus Sonnengrund direkt vor dem Fussgängerstreifen. mar

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