Zuger Presse 20200421

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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 16, Jahrgang 24

Dienstag, 21. April 2020

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Unabhängige Wochenzeitung für die Region Zug

Beat Villiger Der Sicherheitsdirektor braucht für die Polizei mehr Personalressourcen.

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Kinderbetreuung

Unterstützung für Spielgruppen ungewiss Während Kitas weiter geöffnet haben, bleiben Spielgruppen bis zum 9. Mai geschlossen. Finanzielle Unterstützung erfahren derzeit jedoch nur die Kitas. Lukas Z’berg

So rege wie vor der Corona-Krise werden Kitas derzeit nicht genutzt. Archivbild: Maria Schmid

Die Schutzmassnahmen vor dem Coronavirus betreffen

auch die Vorschulangebote der Kitas und Spielgruppen. Während die Kitas unter entsprechenden Bedingungen weiter geöffnet haben dürfen, bleiben sämtliche Angebote der Spielgruppen bis und mit 9. Mai geschlossen. Trotz offenen Türen werden bei den Kitas weniger Kinder zur Betreuung abgegeben. Auch deshalb schnürte die Kantonsregierung einen Rettungsschirm in Höhe von

2,8 Millionen Franken. Dieser gilt jedoch lediglich bis zum 19. April. Derzeit wird verhandelt, ob die Unterstützung erhöht und bis zum 9. Mai ausgedehnt werden soll.

Spielgruppen können nur auf Kurzarbeit zurückgreifen Geschlossen bleiben weiterhin die Spielgruppen. Von der kantonalen Unterstützung können sie jedoch nicht profitieren. Ihnen bleibt lediglich

eine Anmeldung für Kurzarbeit als Hilfe. Doch gilt dies nur für Spielgruppenleiterinnen, die bei einer Trägerschaft angestellt sind. Selbstständigerwerbende Spielgruppenleiterinnen sollen sich bei der Ausgleichskasse anmelden oder sich bei der Gemeinde melden, rät die Präsidentin des Spielgruppenverbands Kanton Zug, Karin Stocker. Da gäbe es auch schon erste Erfolge zu vermelden. Seite 9

Corona-Krise

Gemeinden

Ab 27. April geht’s Richtung Normalität. Jedoch bleiben noch viele Fragen ungeklärt. Daher ruft der Zuger Regierungsrat den Bundesrat auf, so rasch wie möglich auch Lösungen für die Gastrobranche zu präsentieren. ar Seite 9

Normalerweise kann man an den Instrumentenvorstellungen der Zuger Musikschulen die unterschiedlichsten Instrumente für sich entdecken, diese ausprobieren und sich verschiedenste Erklärungen darüber anhören. Dies hilft bei der Entscheidung, welches Instrument die Kinder oder auch Erwachsene erlernen möchten.

Lösungen müssen möglichst rasch her

Musikschulen wurden kreativ

Kanton

Das Wachstum verlangsamt sich Die Zahlen der Fachstelle für Statistik in Zug sind zwar noch provisorisch, sie zeigen jedoch ein abgeschwächtes Bevölkerungswachstum im Kanton Zug verglichen mit den Vorjahren. Die Bevölkerungszahlen dürften bis 2030 eher gering wachsen. Fest steht jedoch, dass die Bevölkerungsentwicklung je nach Gemeinde stark variiert. Das grösste Wachstum verzeichnete Oberägeri, während in Neuheim die Einwohnerinnen- und Einwohnerzahl sogar gesunken ist. emm Seite 9

In über 30 Videos werden die Instrumente vorgestellt Aufgrund des Lockdowns war das in diesem Schuljahr jedoch nicht möglich. Christoph Müller, Leiter der Musikschule Cham, wollte mit seiner Idee dennoch auf die Vielfalt der Instrumente aufmerksam machen. Daraufhin haben Musiklehrpersonen in einem Video ihr Instrument präsentiert und erklärt. Insgesamt kann man sich auf der Webseite der Zuger Musikschulen durch insgesamt 31 Videos klicken. Die gängige Instrumentenvorstellung wird durch diese Videos jedoch nur teilweise ersetzt. e m m Seite 7

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Bild: Peter Schliebs

Zuger Chriesibäume in voller Blütenpracht

Die Blüten der Zuger Chriesibäume – wie dieser beim Bauernhof Rüti in Rotkreuz – stehen gerade in der Vollbluescht und machen «gluscht» auf die roten Früchte. Frostnächte und die Kirschessigfliege können die Ernte noch beeinflussen. emm Seite 5

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Redaktion: «Zuger Presse», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerpresse@chmedia.ch, www.zugerpresse.ch; Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerpresse@chmedia.ch; Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 55, kkczeitschriften@chmedia.ch


2 Stimme meines Glaubens

FORUM

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 21. April 2020 · Nr. 16

Leseraktion

Grüsse an die Liebsten – auf ein baldiges Wiedersehen

Hajrudin Mujkanovic, Imam und Religionslehrer, Verein Islamische Gemeinschaft des Kantons Zug

Dialog ist eine Aufgabe für alle

D

ie Welt verändert sich stetig und wird immer vernetzter. Das führt zur Annäherung verschiedener Kulturen, Traditionen und Weltanschauungen. Die Pluralisierung der modernen Gesellschaft durch Religion und Weltanschauung ist zweifellos eine grosse Herausforderung. Einander kennen lernen, verstehen, Verständnis zeigen und Beziehungen aufbauen sind im Koran als Gründe für die Aufteilung der Menschheit in Völker und Stämme aufgeführt. «O ihr Menschen, wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander kennen lernen und voneinander lernen möget. Wahrlich, vor Allah ist von euch der Angesehenste, welcher der Gottesfürchtigste ist. Wahrlich Allah ist allwissend, allkundig.» (Koran 49:13) Das heutige Bedürfnis nach Dialog ist so dringend, dass es keine Alternative zur Akzeptanz des Dialoges als Wahrzeichen unseres religiösen und gesellschaftlichen Alltags gibt. Der Dialog ist eine Aufgabe für alle Menschen und besonders heute in der Welt verschiedener Spaltungen und Intoleranz. Heute haben wir Wortinflation, aber es fehlt uns leider an Austausch. Freiheit, als unverdientes Geschenk Gottes, ist die Grundlage der menschlichen Existenz. Freiheit wird erreicht, indem man auf den Anderen und Fremden zugeht und diese Begegnung einen weiterbringt. Es wird eine Gemeinschaft mit dem Fremden eingegangen, in welcher die eigene und die Identität des anderen nicht zerstört, sondern bestätigt werden. Heute ist es viel wichtiger, einen Dialog zu beginnen, als nur über den Dialog zu sprechen.

IMPRESSUM

Zuger Presse – Unabhängige Wochenzeitung für die Region Zug, 24. Jahrgang Baarerstrasse 27, 6300 Zug, 041 725 44 11 redaktion-zugerpresse@chmedia.ch, www.zugerpresse.ch HERAUSGEBERIN CH Regionalmedien AG, Beteiligungen der CH Media AG auf www.chmedia.ch REDAKTION Chefredaktor: Florian Hofer (fh) Redaktion: Alina Rütti (ar), Claudia Schneider (csc) Freie Mitarbeit: Daniel Frischherz (df, Fotos), Franz Lustenberger (fra), Lukas Schärer (lus), Peter Theiler (th), Pressedienst (pd) VERLAG ZUG Abo-Dienst/Vertrieb/Zustellstopp: Tel. 058 200 55 55, kkczeitschriften@chmedia.ch INSERATE 041 725 44 56, inserate-zugerpresse@chmedia.ch DRUCK DZZ Druckzentrum Zürich AG. Die Zuger Presse (inklusive Zugerbieter) erscheint dienstags in einer Auflage von 55 477 Exemplaren (Wemf-beglaubigt) und ist die auflagenstärkste Wochenzeitung im Kanton Zug. Der Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die Zuger Presse ist eine Publikation der CH Media.

Elisabeth Wittwer, Maria Ritter, Linda Keller und Pia Scöllei (von links) grüssen Hans Grubenmann (Mitte) im Julia Blaser grüsst mit dem Fotos ihren Cousin Livio Blaser und schreibt: «Ich bin Pflegeheim Luegete in Menzingen. Das Foto entstand kürzlich an seinem Geburtstag in Steinhausen. «Wir wünschen super stolz auf dich!» Er habe genau in den Corona-Zeiten einen neuen Beruf dir nur das Beste, bleib gesund und viel Spass beim Jassen. Wir hoffen, dich bald wiederzusehen.» Bild: pd begonnen und sitze nun alleine im Büro. Bild: pd

Zuger-Trophy

Den sportlichen Ehrgeiz gestillt Hans Staub, Steinhauser Gemeindepräsident, war auf «seiner» Etappe unterwegs. Es freut ihn, dass die Bevölkerung durch die Zuger-Trophy zum Sport vor Ort motiviert wurde. Der Lockdown dauerte an. Es galt weiterhin, zuhause zu bleiben. Etwas Bewegung in der warmen Frühlingssonne tat trotzdem gut. «Wenn wir keine Krise hätten, wäre ich gerade Skifahren», gesteht Hans Staub. Stattdessen trieb er vor seiner Haustüre Sport und nahm die kurze Runde der

Etappe 01 Steinhausen unter die Füsse, welche sich beim Steinhauserwald befand. Die 2,8 Kilometer reichten dann auch. «Ich bin lieber mit dem Mountainbike oder den Inlineskates unterwegs», so der Gemeindepräsident, «ich finde es aber toll, dass die Leute hier Sport machen und durch die Trophy auch der sportliche Ehrgeiz gestillt werden kann.» Die nächste Zuger-Trophy-Etappe kann übrigens im Nachbardorf unter die Füsse genommen werden. Bis am 17. Mai kann die Strecke auf dem Vita-Parcours oberhalb der alten Spinnerei in Baar absolviert werden. Sara Hübscher für die Zuger-Trophy

Nach dem Absolvieren der Etappe kann die Teilnahmekarte abgestempelt werden. Hans Staub lief die kurze Strecke von 2,8 Kilometern. Bild: pd

Spitex Kanton Zug

In Rekordzeit wurden freiwillige Mahlzeiten-Fahrer organisiert Während die Schweizer Wirtschaft auf eine Rezession zusteuert, herrscht beim Mahlzeitendienst von Spitex Kanton Zug seit Beginn des Lockdowns Hochkonjunktur. Dies aufgrund der Schliessung sämtlicher Tagesheime, Mittagstische in Alterszentren und Restaurants. Mit den verschärften Bestimmungen des Bundesamtes für Gesundheit musste der Mahlzeitendienst innert kürzester Frist die Hälfte seines Teams auswechseln und lieferte bis Ende März rund 1700 Essen mehr als in einem normalen Monat. Zurzeit liefert der Frischmahlzeitendienst über 250 Mahlzeiten täglich aus und stellt somit die Grundversorgung von älteren Mitbürgern sicher. Anfang März bestand das Team der Fahrerinnen und

Die Mahlzeiten werden in die Autos verladen. Zurzeit werden täglich über 250 Essen verteilt. Fahrer aus 21 Personen und sechs Touren pro Tag. Elf Teammitglieder haben das Rentenalter erreicht; auf Anweisung des Bundesamtes für Gesundheit mussten sie innerhalb von rund zwei Tagen zu Hause bleiben. In Rekordzeit konnten Studenten, Mitarbeitende aus anderen Berufszweigen wie Gastro, Kultur und weiteren Branchen sowie Freiwillige als Fahrerinnen und Fahrer rekrutiert werden. Das bestehende Team unter der Leitung von Yvonne Kraft und ihrer Stell-

vertreterin Astrid Nussbaumer war flexibel und arbeitete die Neuen mit grossem Engagement in Rekordzeit ein.Vormittags sind derzeit bis zu neun unterschiedliche Touren unterwegs, welche den ganzen Kanton Zug ansteuern mit Ausnahme des Ägeritals und Walchwil. Einer der neuen Fahrer ist Joshua B. Weiss. Da sein Studium aufgrund des Coronavirus eine Zwangspause einlegt, überlegte er sich, wie er der Gesellschaft in dieser Notlage helfen könnte. Von der stell-

Bild: pd

vertretenden Teamleiterin des Frischmahlzeitendienstes wurde er auf die Notsituation in der Spitex hingewiesen. Bereits in den nächsten Tagen begann er als Fahrer und wurde in die ersten Routen eingeführt. «Angst vor einer Ansteckung habe ich nicht gehabt, da die Spitex Kanton Zug klare Regelungen im Umgang mit den Kunden kommuniziert hat», meint Joshua B. Weiss. Zu den schönsten Erlebnissen zählt für ihn die Dankbarkeit der Kunden, wenn diese

das Essen entgegennehmen. Schlussendlich bildet der Frischmahlzeitendienst für viele ältere Menschen die Grundversorgung, ohne die viele kein Essen hätten. Oftmals sind die Fahrer auch der einzige soziale Kontakt für die betagteren Kunden, welche aufgrund der aktuellen Beschränkungen und Empfehlungen quasi unter Quarantäne stehen. Judith Hotz, für die Spitex Kanton Zug Anzeige

Am 28. April erscheinen wieder die

Gemeindenachrichten Unterägeri


Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 21. April 2020 · Nr. 16

THEMA DER WOCHE

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Sicherheit

Zuger konsumieren wieder mehr Drogen Die Polizeistatistik weist für den Kanton Zug erneut eine stabile Sicherheits-, Kriminalitäts- und Verkehrslage aus. Eine starke Zunahme verzeichnete die Zuger Polizei hingegen bei der Cyberkriminalität. Alina Rütti

Im Kriminalbereich sank die Gesamtzahl der erfassten Straftaten laut Bericht zur polizeilichen Statistik um 287 auf 5376 im Jahr 2019. Bei den Straftaten aus dem Strafgesetzbuch sind es 277 Delikte weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der Leib-und-Leben-Delikte ist gegenüber dem Vorjahr gesunken – um 22 auf 313 Fälle. Bei den übrigen erfassten Straftaten, mit Ausnahme der gemeingefährlichen Straftaten, ist ebenfalls eine Abnahme der Delikte zu verzeichnen. Im Jahr 2019 haben sich im Kanton Zug im Bereich des schweizerischen Strafgesetzbuches 32,2 Straftaten pro tausend Einwohner ereignet. Damit liegt Zug deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt, der bei 50,6 Straftaten pro tausend Einwohner liegt. 42 Prozent der Straftaten gegen das Strafgesetzbuch hat die Zuger Polizei im Berichtsjahr aufgeklärt. Diese Quote liegt über dem gesamtschweizerischen Wert (39,2 Prozent). Laut Bericht erreichte die Zuger Polizei wiederum eine sehr hohe Aufklärungsquote bei den Leib-und-Leben-Delikten: 94 Prozent aller Fälle konnten geklärt werden. Schweizweit liegt dieser Wert bei 87,3 Prozent.

Insgesamt wurden 3407 Hanfpflanzen entdeckt Bei den Betäubungsmitteldelikten ist eine Zunahme von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Dieser Anstieg ist ausschliesslich auf den Konsum zurückzuführen. Dazu wurden 333 Straftaten registriert (2018: 256). Von den 342 (2018: 290) ermittelten Beschuldigten im Betäubungsmittelbereich fallen 152 auf

Erwachsene, 81 auf junge Erwachsene und 109 auf Minderjährige. Erneut wurden jedoch mehr Cannabisprodukte sichergestellt als im Jahr zuvor. Darunter befinden sich 14,5 Kilogramm Marihuana (2018: 9,5 Kilogramm) und 1,38 Kilogramm Haschisch (2018: 0,8 Kilogramm). Bei Hausdurchsuchungen wurden insgesamt 3407 Hanfpflanzen entdeckt und eingezogen. Im vergangenen Jahr gab es zudem 53 Verzeigungen wegen des Handels mit Kokain. Zudem wurden rund 2 Kilogramm Kokain, 1599 Ecstasy-Pillen und 1818 LSDTrips sichergestellt. Weiter gab

«Aktuell kommt im Kanton Zug eine Polizistin oder ein Polizist auf 536 Einwohnerinnen und Einwohner.» Beat Villiger, Sicherheitsdirektor des Kantons Zug es sechs Fälle, bei denen rund 0,3 Kilogramm Heroin aufgefunden wurden. «Sowohl bei den sogenannten weichen Drogen wie Marihuana und Haschisch als auch bei den anderen Drogen ist die Beliebtheit nach wie vor hoch», heisst es im Bericht. Mehrere Ermittlungsverfahren führten zu gesamthaft 16 Verhaftungen von Personen,welche des qualifizierten Betäubungsmittelhandels beschuldigt wurden.

Zuger Fachstelle wurde vom Bund anerkannt «Im Jahr 2019 verzeichnete die Zuger Polizei bei der Cyberkriminalität erneut eine starke Zunahme», weiss Thomas Nabholz, Chef der Kriminalpolizei. Die Fälle stiegen von 222 auf 294 Delikte. Insbesondere handelte es sich dabei wie in den letzten Jahren um Cyberbetrug, Cybermobbing, Datendiebstahl und -beschädigung sowie Erpressung. Durch die nationale und internationale Vernetzung konnten die Cyberermittler der

Zuger Polizei nicht nur Delikte in der eigenen Zuständigkeit klären, sondern auch anderen Polizeikorps wertvolle Hinweise liefern. Weiter wurde der Fachbereich der Zuger Polizei vom Bundesamt für Kommunikation als erst drittes Polizeikorps der Schweiz als Stelle zur Bekämpfung der Cyberkriminalität anerkannt. Damit sind die Ermittler unter anderem in der Lage, Domains direkt bei den Registerbetreibern sperren zu lassen.

Zuger Polizei braucht mehr Personalressourcen Die Zukunft bringt für die Zuger Polizei einige Herausforderungen. Neben der Kriminalitätslage ist die grösste Herausforderung die Digitalisierung, aber auch das Wachstum. Die Zahl der Einwohnenden, Firmen, Fahrzeuge und Pendler nimmt stetig zu und wächst prozentual schneller als die Grösse des Polizeikorps. «Aktuell kommt im Kanton Zug eine Polizistin oder ein Polizist auf 536 Einwohnerinnen und Einwohner. Der Schweizer Durchschnitt hingegen liegt bei 1 zu 454», gibt Sicherheitsdirektor Beat Villiger zu bedenken. «Um den Anforderungen und dem Wachstum gerecht zu werden, braucht die Zuger Polizei entsprechende personelle Ressourcen», wie Beat Villiger weiter betont. Er sagt weiter: «Die Zuger Polizei kann ihre Aufgaben bewältigen und erledigt sie gut, wie die Statistik zeigt.» Die Arbeit werde aber immer komplexer. Daher müssen sich die Mitarbeitenden spezialisieren. Zunächst werde intern optimiert und die Organisation überprüft. In einem nächsten Schritt werden auch Schwerpunktverlagerungen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Kantonen und dem Bund überprüft. «Falls trotz allem und für einzelne Schwerpunkte zusätzliches Personal nötig ist, werden wir die Stellen mit dem Regierungsrat besprechen und im Rahmen des Budgets dem Kantonsrat ordentlich beantragen», so Villiger.

Häusliche Gewalt Opfer verzichten oft auf eine Anzeige Die Interventionen in Fällen von häuslicher Gewalt sind im Jahr 2019 wieder leicht rückläufig und gingen von 439 auf 404 zurück. 154 Fälle (2018: 147) hatten eine Strafanzeige zur Folge. In 62 Prozent aller Fälle haben Opfer auf eine Strafanzeige verzichtet oder diese wieder zurückgezogen. «Es handelt sich dabei um statistische Schwankungen», erklärt Sicherheitsdirektor Beat Villiger. Es handle sich dabei aber um ein komplexes Phänomen und man wolle es besser verstehen. Über 400 Mal musste die Zuger Polizei im vergangenen Jahr wegen häuslicher Gewalt ausrücken.

Symbolbild: pd

Bei Hausdurchsuchungen wurden insgesamt 3407 Hanfpflanzen entdeckt und eingezogen. Wie im Mai 2019 in Hünenberg, wo eine professionell geführte Hanfindooranlage ausgehoben wurde. Bild: Zuger Polizei

Einbrüche Nur noch 8 Prozent der Delikte geklärt

Die Fälle von Cyberkriminalität stiegen von 222 auf 294 Delikte an.

Symbolbild: pd

Verkehr

Vielen E-Bikern fehlt die Routine im Strassenverkehr Die Unfallzahlen haben bei steigendem Verkehrsaufkommen leicht zugenommen. Häufigste Unfallursache ist immer noch Ablenkung. Die Zahl der Unfälle auf den Strassen im Kanton ist im Vergleich zumVorjahr leicht gestiegen und liegt bei 811. Es ereigneten sich 24 mehr als im Vorjahr. «Bedauerlicherweise forderten diese Unfälle auch insgesamt vier Todesopfer und auch die Zahl der Schwerverletzten ist wieder gestiegen», sagt Polizeikommandant Thomas Armbruster. Es handelt sich dabei um einen Motorradfahrer (Selbstunfall), einen Autolenker (Selbstunfall) und um einen Mitfahrer auf einem Fahrzeug der Grünabfuhr. Zudem wurde eine 92-jährige Frau auf einem Fussgängerstreifen

im toten Winkel eines Lastwagens erfasst. Die Zahl der Schwerverletzten hat gegenüber dem Vorjahr leicht zugenommen. Fünf Personen wurden lebensbedrohlich und 62 erheblich verletzt. Mit Kontrollen und Präventionsmassnahmen wolle die Zuger Polizei die Verkehrssicherheit gewährleisten. Dabei sei gerade heute, wo wir über immer mehr und unterschiedliche Verkehrsmittel verfügen,gegenseitige Rücksichtnahme geboten. «Nur so können Unfälle und die daraus folgenden Schäden verhindert werden», appelliert der Polizeikommandant. Laut Sicherheitsdirektor BeatVilliger hat sich das neue System der drei semistationären Anlagen zur Geschwindigkeitsmessung bewährt. «Die Anlagen sind je bis zu 230 Tage im Jahr im Einsatz und wirken ähnlich wie die stichprobenartigen Billettkontrollen im öffentlichen Verkehr.

Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Vorsicht auf der Strasse generell steigt und nicht nur dort, wo bekannte Blitzkästen stehen», so Villiger. Dabei sei die Kontrolldichte deutlich tiefer als früher, auch im Vergleich mit anderen Kantonen. Und die drei Geräte kosten weniger als die alten fix montierten, sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb und Unterhalt.

Die Fahrradunfälle stiegen um 28 auf gesamthaft 124 Von den 811 Unfällen im Jahr 2019 waren der grösste Teil (250) Schleuder- oder Selbstunfälle, gefolgt von Auffahrunfällen (143) und Parkierunfällen (174). Ablenkung am Steuer (am häufigsten durch Telefonieren oder Bedienen des Smartphones) ist nach wie vor die häufigste Unfallursache. Die Fahrradunfälle haben um 28 auf gesamthaft 124 zugenommen. Besonders markant

Fachstelle wurde personell aufgestockt «Mit dem laufenden Projekt wollen wir in einem ersten Schritt die interne Prozesskette, die sich mit den Fällen von häuslicher Gewalt befasst – von der Polizei über die Staatsanwaltschaft bis zum Vollzugs- und Bewährungsdienst –, nach Lücken und Handlungsbedarf im heute vorhandenen Instrumentarium durchleuchten. Gleichzeitig werden die internen Abläufe und der Austausch unter den involvierten Stellen optimiert. Die Fachstelle Häusliche Gewalt wurde personell aufgestockt. «Seit 2017 konnten wir aufgrund fehlender Ressourcen keine persönlichen Kontaktaufnahmen nach polizeilichen Interventionen mehr machen. Dies ist nun wieder möglich», freut sich Tom Nabholz, Chef Kriminalpolizei. ar

250 Schleuder- oder Selbstunfälle ereigneten sich im vergangenen Jahr. Dazu zählt auch der Unfall eines 55-jähriger Mannes im 19. Oktober 2019. Der Töfffahrer verlor nach der Lorzentobelbrücke in einer Linkskurve die Herrschaft über sein Fahrzeug und stürzte. Er wurde mit erheblichen Verletzungen in ein Bild: Zuger Polizei ausserkantonales Spital überführt. ist die Zunahme bei den Elektrofahrrädern. Verunfallten im Vorjahr 14 Personen, waren es 2019 bereits deren 35. «Wir stellen fest, dass dank E-Bikes auch wieder Leute Velo fahren, die seit Jahren nicht mehr Velo gefahren sind. Vielen fehlt na-

türlich die Routine im Strassenverkehr», sagt Verkehrschef Stephan Rogger. «Um Unfälle zu vermeiden, ist es wichtig, dass man seinen Fahrstil seinem Können anpasst. Präventiv wirkt auch der Besuch eines Fahrkurses.» Alina Rütti

Die Zahl der Einbruchsdelikte ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken – und zwar um 6 Prozent. Die Kriminalstatistik 2019 weist total 286 Einbrüche (2018: 303) auf. Die Einbrüche wurden je zur Hälfte im privaten (147) und im öffentlichen Bereich (139) verübt.

Präventionsarbeit der Zuger Polizei führte zum Erfolg Mit dem Rückgang setzt sich der nationale Trend der letzten Jahre fort. Zurückzuführen ist diese positive Entwicklung auch auf die Präventionsarbeit sowie die hohe polizeiliche Präsenz in den Quartieren und die erhöhten Polizeikontrollen auf den Hauptstrassen und in der Nähe der Autobahnanschlüsse. «Allerdings konnten nach dem Erfolg von 2018 mit 21 Prozent geklärten Delikten nur noch 8 Prozent geklärt werden. Einer der Hauptgründe hierfür ist, dass die DNA-Datenbank aufgrund der schweizweit markant rückläufigen Zahlen bei der Erstellung von DNA-Profilen kleiner wird. Dadurch können neue Spuren nicht mehr abgeglichen und folglich auch weniger Delikte aufgeklärt werden», erklärt Thomas Nabholz, Chef der Kriminalpolizei. ar


4 Ihr Leserbrief Möchten Sie einen Artikel in der «Zuger Presse» mit einem kurzen Leserbrief kommentieren? Dies können Sie gerne tun. Der Leserbrief sollte nicht länger als 1000 Zeichen inklusive Leerzeichen sein und muss mit Vorund Nachname und Ihrem Wohnort versehen sein. Schicken Sie den Leserbrief an: redaktion-zugerpresse@ chmedia.ch Aufgrund der Vielzahl an eingesandten Leserbriefen können wir leider nicht jeden Leserbrief abdrucken. Wir achten auf eine ausgewogene Auswahl. red

FORUM

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 21. April 2020 · Nr. 16

Leserbrief

A-fonds-perdu-Beitrag kann noch aufgestockt werden

Der Stadtrat will der Bevölkerung Einkaufsgutscheine schenken. Dies findet eine Leserin aus Zug eine Schnapsidee.

Dass gerade SVP-Stadtrat André Wicki nach dem Giesskannenprinzip allen Einwohnern der Stadt Zug einen Einkaufsgutschein von 100 Franken schenken will – auch Millionären, die eine exklusive Liegenschaft am Rötelberg ihr

Eigen nennen – ist kaum zu glauben! Auch an eine Person wie mich, mit AHV und Pension, ist ein solcher Gutschein unnötig, da ich ohnehin in Zug einkaufe.

Nicht alle Mieter werden berücksichtigt – das ist unfair Die Geschäftsmieter von städtischen Liegenschaften erhalten die Miete gestundet; allerdings, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Aber allfällig auch nur die Geschäftsmieter in städtischen Liegenschaf-

ten in den Genuss von Mieterlass kommen zu lassen, wäre höchst unfair. Mit seinem sicheren Salär kann sich Stadtrat Wicki vermutlich nur schwer in die Situation aller kleineren KMU versetzen. Mit einem A-fondsperdu-Beitrag an deren Fixkosten – er könnte ruhig etwas aufgestockt sein – an alle gebeutelten Gewerbetreibende in der Stadt Zug, welche von heute auf morgen schliessen mussten oder nicht mehr arbeiten dürfen, wäre ein

schneller «Zustupf» sicher willkommener, als dank verschenkter Gutscheine auf einen künftigen Umsatz zu hoffen, der zudem nicht allen anteilsmässig gleich zugute käme. Eine Schnapsidee mehr von Finanzchef Wicki, wie jene mit den Nischen-Fensterchen beim Casino, als er noch Bauchef war – und nicht zu vergessen: der kahle Postplatz mit dem Techno-Brunnen. Madeleine Treichler Gilgen, Zug

Leserbrief

Bahnverkehr: Träume und Realitäten am Zugersee Die Redaktion hat ein Leserbrief erreicht, welcher sich auf den Artikel in unserer Zeitung bezieht. Entgegen der Angabe der «Zuger Presse» vom 7. April werden die Züge am Ostufer des Zugersees nicht schneller verkehren, wenn die Bauarbeiten beendet sind (natürlich mit

Ausnahme des Wegfalls der baubedingten Umleitung über Cham–Rotkreuz). Die spät (1897) erstellte Verbindung Zug–Arth-Goldau wurde für eine einheitliche Geschwindigkeit von 70 Kilometern pro Stunde realisiert, was für heutige Triebfahrzeuge mit «schienenfreundlichen» Drehgestellen 75 Kilometer pro Stunde ergibt. Dass der SBB-Pressedienst der Redaktion etwas an-

deres erklärte, ist gut möglich, weil eine Bahnbetriebslehre für seine Mitarbeitenden nicht mehr verlangt wird.

Der Halbstundentakt nützt aufgrund der Hanglage wenigen Der durchgehende Halbstundentakt bis Walchwil nützt aufgrund der Hanglage wenigen. Ein Gegenprojekt mit Einsparungen sah mit gleichviel Rollmaterial die Verdichtung

bis zum Anschluss- und Knotenpunkt Arth-Goldau vor. Dazu hätten die Kreuzungen der S-Bahn-Züge von Zug Oberwil auf eine südlicher gelegene neue Ausweichstation Murpfli verlegt werden müssen (die Schnellzüge kreuzen in Zug und Arth-Goldau). Alternativ wäre Zug Oberwil als S-Bahn-End- und Umsteigestation auf den Bus nach Walchwil Dorf in Frage gekom-

men. Der in den Zimmerberg-Basistunnel verliebte damalige Zuger Baudirektor hielt zu den SBB und zur 1,7 Kilometer langen Walchwiler Mini-Doppelspur. Als Folge davon bleiben am gegenüberliegenden Ufer mit den Umleitungszügen die Verspätungen bis mindestens Ende 2020 zahlreich. Hans Bosshard, Hünenberg See

Leserbrief

Finanzüberschuss: Endlich aufstocken Die Stadt Zug wurde von einer Geldschwemme überrascht. Kürzlich präsentierte der Stadtrat die Jahresrechnung mit einem Ertragsüberschuss von 77 Millionen Franken. Plötzlich sind Millionen von Franken da und der Stadtrat weiss fast nicht, wohin damit. Ein Grossteil des Überschusses stammt bekanntermassen von den höheren Einnahmen aus Steuern von Privatpersonen. Darunter sind unzählige berufstätige Eltern, die vor allem eins brauchen: einen sicheren Platz für ihre Kinder im Mittagstisch oder in der Freizeitbetreuung der Stadtschulen.

Kapazitäten müssen ausgebaut werden Darum appellieren wir als Elternvertretung, dass das Geld nicht nur in die langfristig geplanten Schulbauten investiert wird, sondern umgehend die Kapazitäten des Mittagstisches und der Freizeitbetreuung ausgebaut werden. Damit die Eltern, die im Moment gerade Homeoffice, Homeschooling und Rundumbetreuung leisten, nach den Sommerferien wieder einem geregelten Arbeitsleben nachgehen können. Und nicht wieder jonglieren und improvisieren müssen, weil ihre Kinder keinen Platz in der schulergänzenden Betreuung gefunden haben. Marilena Amato Mengis, ELG Herti

Zum Gedenken Todesfälle Baar 17. April Gerda Maria Bürgin-Meyer, geboren am 9. Januar 1928, wohnhaft gewesen an Bahnhofstrasse 12. Die Beisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis statt.

Steinhausen 14. April Horst Schröter-Stadlin, geboren am 23. November 1937, wohnhaft gewesen an der Grabenackerstrasse 6. Die Urnenbeisetzung und der Trauergottesdienst finden zu einem späteren Zeitpunkt statt.

17. April Baar Zagorka Glavonjic, geboren am 17. November 1926, wohnhaft gewesen an der Blickensdorferstrasse 4. Die Beisetzung findet in Serbien statt.

16. April Risch Josef Ming, geboren am 22. November 1921, wohnhaft gewesen an der Waldetenstrasse 23 in Rotkreuz. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.

17. April Baar Vaclav Pechula, geboren am 23. April 1929, wohnhaft gewesen an der Bahnmatt 2. Die Abdankung sowie die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.

15. April Risch Werner Stalder, geboren am 2. Oktober 1950, wohnhaft gewesen an der Waldetenstrasse 1 in Rotkreuz. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.

14. April Baar Pia Christen-Nussbaumer, geboren am 22. August 1929, wohnhaft gewesen im Neuhof 1. Die Abdankung und Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. 14. April Baar Francesca Fruci-Marrella, geboren am 8. März 1937, wohnhaft gewesen an der Bahnhofstrasse 12. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. 13. April Baar Elfriede Ott-Moser, geboren am 18. Juli 1936, wohnhaft gewesen an der Fichtenstrasse 4. Die Abdankung sowie die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. 11. April Baar Heinz Knauer, geboren am 6. Dezember 1934, wohnhaft gewesen an der Landhausstrasse 17. Die Beisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis statt. 10. April Baar Laura Hotz-Stoop, geboren am 13. Dezember 1938, wohnhaft gewesen an der Burgmatt 20. Die Abdankung und Beisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis statt. 10. April Baar Bertha Brügger-Eberli Name, geboren am 3. Oktober 1927, wohnhaft gewesen an der Landhausstrasse 17. Die Abdankung sowie die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt

9. April Risch Anton Nussbaumer, geboren am 17. Februar 1931, wohnhaft gewesen in Rotkreuz, mit Aufenthalt im Alterszentrum Chlösterli in Unterägeri. Die Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis statt. 10. April Risch Caterina Locatelli-Alessio, geboren am 31. Dezember 1939, wohnhaft gewesen am Schöngrund 33 in Rotkreuz.Die Trauerfeier findet zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis statt. 17. April Zug Yolanda Rohner-Jöhl, geboren am 11. März 1930, wohnhaft gewesen am Bellevueweg 2. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. 17. April Zug Miklos Hahin, geboren am 6. Mai 1933, wohnhaft gewesen an der Bundesstrasse 4. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. 12. April Zug Jakob Böhi, geboren am 26. Juni 1933, wohnhaft gewesen an der Alpenstrasse 12. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. 10. April Zug Margrit Baumann-Blaser, geboren am 8. Februar 1946, wohnhaft gewesen im Hertizentrum 3. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. 10. April Zug Joseph Bohren, geboren am 6. Mai 1943, wohnhaft gewesen an der Bohlstrasse 29. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.


GEMEINDEN

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 21. April 2020 · Nr. 16

Zug

Das Zuger Seefest findet nicht statt Im Zusammenhang mit der momentanen Situation rund um die Covid-19-Pandemie hat Zug Sports zu Handen des Zuger Stadtrats verschiedene Szenarien für eine Durchführung des diesjährigen Seefests entwickelt. Laut Mitteilung der Seefest-Organisatoren hat der Stadtrat diese geprüft und entschieden, das Seefest 2020 abzusagen. Die aktuelle Lage und die weitere Entwicklung sind zu unsicher, um eine derartige Grossveranstaltung durchführen zu können. Sinnvolle Verschiebedaten konnten keine gefunden werden. Der Seefest-Organisator bedauert diese Absage, steht jedoch hinter dem Entscheid der Stadt. Das nächste Seefest wird vom 26. bis 27. Juni 2021 stattfinden. hah

Zug

Zuger Sinfonietta beendet die Saison Der Vorstand und die Geschäftsleitung der Zuger Sinfonietta haben beschlossen, die Saison frühzeitig zu beenden und alle Konzerte bis Ende Juni 2020 abzusagen. «Wir befinden uns damit im Einklang mit vielen anderen Anbietern und Veranstaltern im Kulturbereich, welche die Saison ebenfalls vorzeitig beendet haben», schreibt Simon Müller, Intendant der Zuger Sinfonietta in einer Medienmitteilung. Die Chance, diese Konzerte mit genügend Publikum und in entspannter Atmosphäre durchzuführen, sei äusserst klein. Die Gesundheit der Konzertbesucherinnen und -besucher wie diejenige der Orchestermitglieder haben höchste Priorität. hah

Landwirtschaft

Kanton

Bluescht kündet Erntezeit an Die Kirschernte ist kurz, aber intensiv. Bis dahin stehen jedoch noch einige Herausforderungen an. Elena Maria Müller

Während das öffentliche Leben weitgehend stillgelegt ist, zeigt sich die Natur in voller Blüte. Die Chriesibäume stehen in vielen Zuger Gemeinden in Vollbluescht und schon bald dürften die kräftig weissen Blüten auch im Ägerital zu bestaunen sein. Bis sich daraus erntbare Kirschen entwickelt haben, dauert es noch knapp zwei Monate.

Der Ernteertrag könnte noch beeinflusst werden Während insgesamt vier Wochen kann man die Blütenpracht bewundern. Im Kanton Zug ist vor allem der Feldobstbau dank der HochstammKirschbäume bekannt. Die Chriesibäume tragen die unterschiedlichsten Kirschsorten, die von Juni bis Juli in

«Für eine ausreichende Ernte müssen lediglich 20 Prozent der Blüten zu Früchten reifen.» Isabel Mühlenz Obstbauberaterin den sogenannten Kirschenwochen geerntet werden. Die Erntezeit ist kurz, aber intensiv. In den letzten Jahren wurden die Ernteerträge nicht nur von Frost beeinflusst, auch die

Waldbrandgefahr ist jetzt erheblich Der Kanton Zug erhöht die Gefahrenstufe auf erheblich (Stufe 3). Per sofort gilt ein bedingtes Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe. Das heisst, dass Feuer nur noch in fest eingerichteten Feuerstellen erlaubt sind. Die Böden, die Vegetation sowie das herumliegende Astund Laubmaterial sind nach Tagen ohne namhafte Niederschläge trocken und leicht entflammbar. Aufgrund der aktuellen Wetterprognosen sind weiterhin sonnige Tage ohne Regen zu erwarten. Die Waldbrandgefahr bleibt deshalb bestehen oder kann sogar weiter zunehmen. emm

Hünenberg

Gemeinderat erlässt Planungsstopp

Die Bäume im Weiler Rüti in Rotkreuz stehen in Vollbluescht. Das weckt die Vorfreude auf die süssen Früchte, welche ab Juni geerntet werden. Bild: Peter Schliebs Kirschessigfliege machte den Landwirten vermehrt zu schaffen. «Für eine ausreichende Ernte müssen aber lediglich 20 Prozent der Blüten zu Früchten reifen», erklärt Obstbauberaterin Isabel Mühlenz, welche auch am Landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrum Schluechthof in Cham unterrichtet.

Die Auswirkungen werden sich erst noch zeigen «Trotzdem müssen die Kirschen vor der Kirschessigfliege geschützt werden. Anders als

bei der Produktion von Tafelkirschen, wo Massnahmen wie Volleinnetzung der Anlagen oder bei starkem Befall auch chemische Schädlingsbekämpfer verwendet werden, sind im Feldobstbau ausschliesslich Behandlungen mit Gesteinsmehlen oder Löschkalk möglich. Diese bieten in der Regel jedoch keinen genügenden Schutz», weiss Mühlenz weiter. Auch die Frostnächte Ende März haben den Obstbäumen teilweise zugesetzt. «Welches Ausmass die Frostschäden angenommen

haben, wird sich erst in einigen Wochen zeigen», fügt die Obstbauberaterin an. Vor Frostschäden können Obstbäume mit Überkronenbewässerung oder dem Aufstellen von Frostkerzen geschützt werden. Auch die 2008 gegründete IG Zuger Chriesi fördert den Feldobstbau. Ihr bei der Gründung gesetztes Ziel, 1000 Kirschbäume zu pflanzen, hat sie 2018 erreicht. Diese Hochstammkirschen liefern den Zuger Produzenten wieder frische Früchte für Kirsch, Konfitüre und Co.

Die Gemeinde Hünenberg will die Bevölkerung und alle Interessierten bei der räumlichen Entwicklung mitreden lassen. Am 9. Mai hätten sich diese bei einer Beteiligungsveranstaltung zur Ortsplanungsrevision einbringen können. Der Gemeinderat hat jedoch beschlossen, den Anlass aufgrund der Massnahmen des Bundes zur Eindämmung des Coronavirus auf den 12. September zu verschieben. Deshalb können keine neuen Projektentwicklungen und Bebauungspläne unterstützt werden, bis die Ergebnisse der räumlichen Entwicklungsstrategie vorliegen. Trotz dieser Verschiebung soll der Abschlusstermin der Ortsplanungsrevision Ende 2023 eingehalten werden können. emm

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GEMEINDEN

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 21. April 2020 · Nr. 16

Baar

Stahlkonstruktion überspannt Südstrasse Die neue Fussgängerbrücke über die ausgebaute Südstrasse in Baar besteht aus zwei Teilen von 26 und 7 Metern Länge. Insgesamt ist die Stahlkonstruktion 43 Tonnen schwer. Mit einem Spezialkran wurden sie vergangenen Donners-

Um 20 Uhr haben die Vorbereitungen begonnen, der Pneukran stand bereit.

Schon eine Stunde später wurde das erste Teilstück mit einer Länge von 7 Metern eingebaut.

tagabend innerhalb von drei Stunden auf die vorbereiteten Widerlager versetzt. Die Fertigstellungsarbeiten der Brücke dauern noch bis Ende Juni. Solange führt der Fussweg noch über die provisorische Brücke. Die Arbeiten wurden mit dem Bau der Tangente koordiniert. ar

Um 22 Uhr folgte der zweite Teil – 26 Metern lang und 33 Tonnen schwer.

Die Brücke ist eingebaut. Jedoch dauert die Fertigstellung noch bis Ende Juni an.

Bilder: Markus Isaak

Musikschule

Zuger Musiklehrer machen in Videos «gluschtig» auf ihre Instrumente der Maur, stiess er auf offene Ohren. Schon bald waren die Zusagen sämtlicher Zuger Musikschulen da.

Die Instrumentenvorstellung in den Musikschulen der elf Zuger Gemeinden musste abgesagt werden. Dennoch können sich die künftigen Schüler mit den Instrumenten auseinandersetzen.

In 31 Videos werden die Instrumente erklärt und gespielt Gemeinsam bestimmten die beteiligten Musikschulleitenden die Lehrpersonen. «Alle angefragten Lehrpersonen haben sich sofort bereit erklärt, ihr Instrument per Video vorzustellen», so Christoph Müller. Die Aufnahmen bestehen aus musikalischen Beispielen und einer Erklärung über die Eigenheiten der Instrumente. Für die Lehrpersonen waren die Aufnahmen vor laufender Kamera eine ganz neue Situation. «Man hat eine Verantwortung den anderen Lehrpersonen desselben Instruments gegenüber, da ja nur eine

Kurz nach der Schliessung sämtlicher Musikschulen im Kanton hatte der Leiter der Musikschule Cham, Christoph Müller, die Idee, Videos zu erstellen. «Ich hatte auf Facebook eine Schule gesehen, die das macht, und wollte etwas Ähnliches für den Kanton Zug.» Beim Präsidenten der Zuger Kantonalen Musikschulkonferenz und Leiter der Musikschule Baar, Benno Auf

Lehrperson pro Instrument ein solches Präsentationsvideo macht», so die Oboistin Marita Kohler, welche an der Musikschule Baar unterrichtet. «Es ist mir deshalb sehr wichtig, dass ich mein Instrument ansprechend, vielseitig und verständlich präsentieren kann, damit sich alle interessierten Kinder und Erwachsenen angesprochen fühlen.» Der klingende Fächerkatalog besteht aus insgesamt 31 Videos mit musikalischen Beispielen und einer fachkundigen Erklärung, die ab sofort online auf den Websites der Musikschulen zu finden sind. Für die Schulleitungen der beteiligten Musikschulen ist klar, dass diese Art von Instrumentenvorstellung kein vollwertiger Ersatz für die Instrumentenvorstellung an den

Marita Kohler unterrichtet an der Musikschule Baar. Im Video stellt sie die Oboe vor. Musikschulen ist. Initiant Christoph Müller meint dazu: «Es ist sicher ein Nachteil, dass die Instrumente nicht auspro-

biert werden können. Je nachdem, wie sich die Situation entwickelt, können wir vor den Sommerferien noch eine Lö-

Bild: pd

sung dazu anbieten, aber im Moment ist die Online-Instrumentenvorstellung das Beste, das wir bieten können.» ar

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rei ist also nicht nur erfolgreich im Obst- und Kirschbrennen, sondern mischt auch beim Ginbrennen international ganz vorne mit. «Wir freuen uns sehr! Diese immer wiederkehrenden Erfolge zeigen, dass sich unsere Qualitätsansprüche bewähren und die Prämierungserfolge nicht nur einzelne Glückstreffer sind», so das Brennerpaar aus Zug. Nächste Degustationstermine: Samstag, 13. Juni (falls möglich), und Samstag, 22. August, von 11 bis 19 Uhr. pd

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Hybrid.

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Blick in ein Gewächshaus

der Gärtnerei Herrmann in

Baar.

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Gärtn erei Herrm ann

Geschäftsführer Adrian Werder

und sein Team verstehen

ihr Handwerk.

PD

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Nächstenliebe in Zeiten von «Social Distancing». Pflege- und betreuungsbedürftige Menschen sind auf Sicherheit und Geborgenheit angewiesen – ein Bedürfnis, dem Angehörige während der Corona-Epidemie nur schwer nachkommen können. In diesen Zeiten kommt darum dem Pflege- und Betreuungspersonal der Spitex für Stadt und Land eine spezielle Rolle zu.

Es ist eine rührende, handgeschriebene Nachricht, die letzte Woche eine Filiale der Spitex für Stadt und Land erreichte: «Jeden Morgen kommt ihr vorbei und betreut mich trotz dieser schwierigen Zeit. Ich danke euch dafür, Danke an alle!» Die Karte stammt von einer 85-jährigen Kundin. Sie ist nur eine von vielen pflegebedürftigen Menschen in der ganzen Schweiz, die dank dem grossen Engagement von Spitex-Pflegenden einen normalen Alltag geniessen können – trotz Epidemie. Die Mitarbeitenden der Spitex für Stadt und Land sind sich dieser Verantwortung bewusst. Sie sind gegenwärtig oft der einzige zwischenmenschliche Kontakt dieser Menschen. Deshalb pflegen und betreuen sie diese nicht nur, sondern schauen auch, dass die kleinen, schönen Dinge des Alltags erhalten bleiben. So zum Beispiel mit einem Videoanruf zu den Angehörigen oder einer kleinen Überraschung zum Geburtstag.

Ein Gefühl von Normalität bewahren «Unser gesamter Einsatz dient auch dazu, unseren Kundinnen und Kunden ein Gefühl der Normalität und Geborgenheit zu geben», erklärt Christian Heller, Regionalleiter Süd-West. Das heisst: Betroffene können nach wie vor alle Dienstleistungen der Spitex für Stadt und Land ohne Einschränkungen beziehen. Dass dabei Sorgen um die Ansteckungsgefahr durch Covid-19 entstehen, ist verständlich. Aber: Das Gesundheitspersonal arbeitet auch hier mit höchsten Hygienestandards und strikten Schutzmassnahmen. Nähe zum Menschen: Dank höchsten Sicherheitsvorkehrungen für Spitex-Mitarbeitende möglich – und nötig.

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REGION

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 21. April 2020 · Nr. 16

Kinderbetreuung

Angebote sollen keinen Schaden nehmen Kitas und Tagesfamilien werden mit einem kantonalen Rettungsschirm unterstützt. Für den Bereich der Spielgruppen finden Gespräche statt. Franz Lustenberger

Während Bundesbern zögert, macht der Kanton Zug vorwärts. So sagt Nationalrat Matthias Aebischer kürzlich in der Zuger Zeitung: «Der Bundesrat hat Kitas und Spielgruppen bis jetzt schlicht vergessen.» Anders der Kanton Zug: Der Regierungsrat hat einen Corona-Rettungsschirm für Kitas und Tagesfamilien in der Höhe von 2,8 Millionen Franken gespannt. Regierungsrat Andreas Hostettler dazu: «Die Regierung will verhindern, dass die in den letzten zehn, fünfzehn Jahren realisierten Kita-Strukturen einen langfristigen Schaden von der Corona-Pandemie davontragen bzw. ernsthaft in ihrer Existenz bedroht werden.»

Kanton springt in die Bresche des Bundes Der Kanton Zug kommt gemäss Regierungsratsbeschluss für Elternbeiträge jener Familien auf, die ihre Kinder – um die Virusverbreitung einzudämmen – ab Mitte März nicht mehr in einer Kita beziehungsweise Tagesfamilie betreuen liessen. Esther Krucker, Geschäftsführerin Kinderbetreuung Zug Kibiz, ist erfreut. Sie findet es «voraus-

schauend und grossartig, dass der Kanton in die Bresche springt». Gegenwärtig werden noch rund 30 Prozent der angemeldeten Kinder in einer Kita betreut. Bei den Tagesfamilien von Kibiz liegt die Zahl

«Ende April entscheidet die Zuger Regierung, ob der Rettungsschirm bis zum 9. Mai ausgedehnt wird.» Andreas Hostettler, Regierungsrat mit 60 Prozent höher, auch wenn alle Tagesmütter über 65 und mit Risiko derzeit keine Kinder betreuen. Der kantonale Rettungsschirm ist bis zum 19. April terminiert. Zur Weiterführung sagt Regierungsrat Andreas Hostettler: «Ende April entscheidet die Zuger Regierung, ob dieser allenfalls bis zum 9. Mai verlängert wird.» In diesem Falle würde der Notkredit entsprechend erhöht.

Anliegen haben auch die Spielgruppen Viele Kinder besuchen vor dem Eintritt in den Kindergarten eine Spielgruppe. Es sind keine eigentlichen Betreuungsangebote, daher greift der kantonale Rettungsschirm für sie nicht. Spielgruppen nehmen im Bereich der Frühförderung und Integration aber eine besondere

Obwohl die Zuger Kitas geöffnet blieben, brachten weniger Eltern ihre Kinder zur Betreuung. Spielgruppen mussten hingegen schliessen. pädagogische Aufgabe wahr. Die Direktion des Innern verweist daher auf Anfrage auf die Unterstützung durch die Gemeinden. Der Spielgruppenverband des Kantons Zug weist in einer Mail an seine Mitglieder zuerst auf die Möglichkeit der Kurzarbeitsentschädigung hin. Präsidentin Karin Stocker: «Dies gilt aber nur für Spielgruppenleiterinnen,

die bei einer Trägerschaft angestellt sind.» Selbstständigerwerbende Spielgruppenleiterinnen sollen sich bei der Ausgleichskasse anmelden oder sich bei der Gemeinde melden. Karin Stocker: «Ich bin überzeugt, es wird eine passende Lösung geben. Man habe schon erste Rückmeldungen erhalten, dass Anträge auf Kurzarbeitsentschädigung bewilligt wurden.

Ebenso habe eine selbstständigerwerbende Spielgruppenleiterin eine Zusage für Unterstützung erhalten. Das freut uns sehr.» Zu Beginn der Corona-Krise entschieden Kantone und Gemeinden zum Teil sehr unterschiedlich, was die Schliessung betraf. Einzelne Kantone wiesen Spielgruppen den Betreuungsangeboten, wieder andere gar den Freizeitange-

Archivbild: Maria Schmid

boten zu. Bei der kommenden Wiedereröffnung dürfe es nicht nochmals zu solchen Unklarheiten und Verunsicherungen kommen, hält der Schweizerische Verband der Spielgruppenleiterinnen fest. In diesem Punkt ist der Kanton Zug klar: «Spielgruppen werden gleich wie die Volksschulen behandelt. Sie bleiben noch bis zum 9. Mai geschlossen.»

Corona-Krise

Zuger Regierung will rasch zu ordentlichen Zuständen zurückkehren Ab nächster Woche dürfen die Coiffeure wieder arbeiten. Wann die Restaurants wieder öffnen, ist noch unklar. Der Zuger Regierungsrat fordert die Landesregierung auf, so rasch wie möglich die noch offenen Fragen zu klären. Ab dem 27. April können Spitäler wieder sämtliche, auch nicht-dringliche Eingriffe vor- und ambulante medizinische Praxen sowie Coiffeur-, Massage- und Kosmetikstudios oder Tattoo-Studios ihren Betrieb wieder aufnehmen. In

der ersten Etappe werden Massnahmen bei Einrichtungen gelockert, die nur eine geringe Anzahl direkter Kontakte aufweisen, Schutzkonzepte einfach umsetzen können und keine bedeutenden Personenströme verursachen. Je nach Branche kann aber das Tragen von Hygienemasken sinnvoll sein. Falls auf dem Markt noch nicht genügend Hygienemasken zur Verfügung stehen sollten, stellt der Kanton Zug diesen Branchen zur Überbrückung dieses Engpasses Hygienemasken aus seinen Beständen zur Verfügung, dies geht aus einer Mitteilung hervor. Der Regierungsrat informiert diese Woche, wie die Verteilung der Masken organisiert wird.

Auch dürfen Baumärkte, Gartencenter, Blumenläden und Gärtnereien wieder öffnen. Zudem wird die Sortimentsbeschränkungen in Lebensmittelläden aufgehoben. Zudem können auch unbediente öffentliche Einrichtungen wie Waschanlagen wieder öffnen. Schliesslich wird die Limitierung auf den engen Familienkreis bei Beerdigungen wieder aufgehoben. Dies beschloss der Bundesrat am vergangenen Donnerstag. Jedoch bleibt das Versammlungsverbot (ab 5 Personen) bestehen und auch das «Social Distancing» und Zuhausebleiben behält seine Gültigkeit. «Diese ersten Lockerungen bedeuten keinesfalls, dass die Corona-Pandemie ausgestan-

den ist. Es ist und bleibt entscheidend, dass die Bevölkerung die Hygiene- und Abstandsregeln nach wie vor einhält und physische Kontakte mit Personen ausserhalb des eigenen Haushalts vermeidet», betont Gesundheitsdirektor Martin Pfister. So könne die Zahl der Neuinfektionen weiter gesenkt und besonders gefährdete Personen effektiv geschützt werden.

Im Juni sollen Museen und Kinos wieder öffnen dürfen Wenn es die Entwicklung der Lage zulässt, sollen am 11. Mai die obligatorischen Schulen und alle weiteren Läden wieder öffnen. Am 8. Juni sollen dann Mittel-, Berufsund Hochschulen sowie Un-

terhaltungs- und Freizeitbetriebe wie Museen, Kinos, Zoos und Bibliotheken wieder öffnen. Mit der gestaffelten Öffnung hat der öffentliche Verkehr genug Vorlaufzeit, um den Betrieb wieder hochzufahren. Die Details zu dieser Etappe will der Bundesrat am 27. Mai beschliessen. Über weitere Lockerungen der Massnahmen hat der Bundesrat noch keine Beschlüsse gefasst. Ab wann Grossveranstaltungen, also Anlässe ab mehr als 1000 Personen, wieder möglich sein werden, entscheidet er in einer seiner nächsten Sitzungen. Ebenso, wann die Gastrobetriebe wieder öffnen dürfen. Der Zuger Regierungsrat fordert den Bundesrat in der

Mitteilung auf, auch für jene Branchen und Gesellschaftsbereiche Perspektiven aufzuzeigen, die in der aktuellen Verordnung nicht genannt sind. Dazu gehören wie erwähnt die Gastronomiebetriebe. Auch im Sport – sowohl im Spitzen- als auch im Breitensport – sind Öffnungen möglich, wenn die Regeln eingehalten werden. «Die Kantone wären in der Lage, hier vernünftige Konzepte zu prüfen und zuzulassen. Der Zuger Regierungsrat fordert den Bundesrat auf, möglichst bald das Notrechtsregime gemäss Epidemiengesetz zu verlassen und zu ordentlichen Zuständigkeiten zurückzukehren», sagt Landammann Stephan Schleiss. Alina Rütti

Statistik

Bevölkerung des Kantons Zug wächst weniger stark als in den Vorjahren Die Bevölkerung im Kanton Zug ist im Jahr 2019 um 815 Personen auf insgesamt 127 612 Einwohnerinnen und Einwohner gewachsen. Gemäss den neusten, noch provisorischen Zahlen hat sich das Wachstum gegenüber den vergangenen Jahren deutlich

abgeschwächt und liegt im Vergleich zu den anderen Kantonen im Mittelfeld. Dies geht aus einer Mitteilung der Fachstelle für Statistik des Kantons Zug hervor. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung liegt unverändert bei 28,3 Prozent. «Ob es sich um einen neuen Trend beim Bevölkerungswachstum handelt, lässt sich aufgrund der vorliegenden Zahlen nicht beurteilen», sagt

Simon Villiger, Leiter der Fachstelle für Statistik. Laut den aktuell gültigen Bevölkerungsszenarien des Bundesamtes für Statistik aus dem Jahr 2016 wird der Kanton Zug in den in den nächsten Jahren weiter wachsen. Das Szenario geht für das Jahr 2030 von rund 141 300 Einwohnerinnen und Einwohnern im Kanton Zug aus. Die definitiven Zahlen werden im August 2020 publiziert. Die Er-

fahrung aus den zurückliegenden Jahren zeigt, dass nur marginale Änderungen zu erwarten sind.

Grosse Unterschiede zwischen den Gemeinden Die Bevölkerungsentwicklung verlief 2019 innerhalb des Kantons sehr ungleich. Während sich die Einwohnerinnen- und Einwohnerzahl von Oberägeri um 2,7 Prozent

erhöhte, ist sie in Neuheim um 0,9 Prozent zurückgegangen. Stärker als im schweizerischen Mittel (+ 0,7 Prozent) sind neben Oberägeri nur Cham (+ 1,0 Prozent), Risch (+ 1,2 Prozent) und Walchwil (+ 1,3 Prozent) gewachsen. Im Jahr 2019 zogen 6080 Zugerinnen und Zuger in andere Kantone oder ins Ausland; 6379 Personen sind zugezogen. Der Wanderungssaldo

von 299 macht knapp 40 Prozent des Bevölkerungswachstums aus. Die restlichen 60 Prozent (+ 516 Personen) sind auf den Geburtenüberschuss (1294 Lebendgeburten, 778 Todesfälle) zurückzuführen. In den vergangenen Jahren war das Verhältnis jeweils umgekehrt und die Zuwanderung hatte eine grössere Bedeutung als der Geburtenüberschuss. hah


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Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 21. April 2020 · Nr. 16

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