P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 22, Jahrgang 24
Dienstag, 2. Juni 2020
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Sommerferien
Reisen in den Schengenraum ab Juli möglich Die Sommerferien im Ausland zu verbringen, wird machbar sein. Jedoch werden sie anders sein als gewohnt. Alina Rütti
Die Strandferien fallen nicht ins Wasser, aber für die Reise muss mehr Zeit eingeplant werden. Symbolbild: pd
Der Bundesrat hat eine vollständige Grenzöffnung ab dem 15. Juni zu Deutschland, Österreich und Frankreich angekündigt. Somit sind berufliche und private Reisen wieder möglich. Das Vorgehen ist
unter den Ländern abgesprochen, so ist also eine Ausreise aus der Schweiz und eine Einreise in diese Grenzländer möglich.
Ferien in der Schweiz als Alternative zu Strandferien Bis spätestens am 6. Juli soll in allen EU- und Efta-Staaten wieder eine Normalität gefunden werden. Die Reisefreiheit wie auch die Personenfreizügigkeit werden bis Juli im ganzen Schengenraum wieder hergestellt sein, sofern die
pandemische Entwicklung dies zulässt. Doch haben die Zugerinnen und Zuger angesichts der Corona-Krise noch Lust aufs Reisen? «Wir stellen ganz klar einen grossen Nachholbedarf bei den Kunden fest. Allenfalls muss man aber die gewählte Destination überdenken, wenn das Land noch eine hohe Ansteckungsrate hat, und die Reise verschieben. Am Ende ist es ein persönlicher Entscheid», sagt Marcel Hausheer. Er ist Geschäftsführer der Knecht Rei-
sen AG in Zug. Vor allem werden die Reisenden mehr Zeit einplanen müssen. Denn auch an den Flughäfen gelten Schutzkonzepte und Hygienemassnahmen. Einige Länder und Fluggesellschaften diskutieren zudem über Covid-19Tests oder Fiebermessen, welche Personen mitbringen müssen oder über sich hergehen lassen müssen. Die Alternative zu Ferien ennet der Grenze ist, seine freien Wochen in der Schweiz zu verbringen. Seite 3
Sport
Wirtschaft
Um die Liquidität des EVZ zu sichern, haben sich die Spieler und die Coaches des National-League-Teams wie auch die Geschäftsleitung freiwillig bereit erklärt, dass im Juni, Juli und August ihre Löhne teilweise gestundet werden. Die Stundung wird abgestuft umgesetzt und beträgt im Schnitt rund 30 Prozent. ar Seite 4
In der Oele plant die Wohnbaugenossenschaft Steinhausen neue Wohnungen. Auf Frühling 2022 ist der Baubeginn angesetzt, ab Dezember 2023 können die ersten Genossenschaftsmitglieder einziehen. Im Erdgeschoss des Hauses sollen Kinder betreut werden. ar Seite 5
Die Corona-Krise trifft auch junge Unternehmen. Viele der Start-ups haben derzeit noch keine Einnahmen aus dem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen. «Uns ist klar, dass wir jetzt handeln müssen, da der Kanton Zug mit dem Crypto Valley über eines der weltweit grössten Ökosysteme für BlockchainStart-ups verfügt», sagt Heinz Tännler, Finanzdirektor des Kantons Zug. Daher will der Zuger Regierungsrat auch den Start-ups unter die Arme greifen. Das neue Bürgschaftsprogramm ist gleich strukturiert wie jenes der Covid-19-Bürgschaftskredite. Start-ups können bei einer beliebigen Bank einen Kredit beantragen, der unmittelbar durch eine Bürgschaftsgenossenschaft durch den Bund und den Kanton Zug verbürgt ist. Die Bürgschaftsgarantie für Zuger Startups umfasst insgesamt knapp 15 Millionen Franken. ar Seite 4
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Bürgschaftskredite auch für Start-ups
Spieler verzichten auf ihren Lohn
Wohnen
Genossenschaft plant neues Haus
Bild: Staatsarchiv Kanton Zug
Die Gedankengänge des Philipp Etter
Der Zuger Bundesrat Philipp Etter galt als Vater der geistigen Landesverteidigung während des Zweiten Weltkriegs. Er erscheint als Archetyp des weltanschaulich starren Katholisch-Konservativen und bediente sich immer wieder antijüdischer Ressentiments. Doch die Persönlichkeit des Menzingers war vielschichtiger. Thomas Zaugg hat ihn sehr genau unter die Lupe genommen und ein Buch über den «ewigen Bundesrat» – Etter war 25 Jahre im Amt – geschrieben. ar Seite 7
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FORUM
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 2. Juni 2020 · Nr. 22
Austria-Club Zug
Stimme meines Glaubens
Feines vom Chamer Dorfmarkt
Verein mit Tradition Der Austria-Club Zug feierte am 31. Mai sein 45-jähriges Bestehen. Viel ist in dieser Zeit geschehen! Die Mitglieder wurden älter oder weilen nicht länger unter uns. Aber auch neue Mitglieder sind dem Verein beigetreten, genauso wie die Kinder der älteren Vereinsmitglieder sich der Tradition verbunden fühlten und selber wieder Mitglieder wurden. In der heutigen schnelllebigen Zeit nicht selbstverständlich. Gegründet wurde unser Verein mit dem Zweck, die in Zug und Umgebung lebenden Österreicher und deren Freunde zusammenzuführen, um das Gemeinschaftsgefühl unter den österreichischen Landsleuten sowie die Beziehung zur schweizerischen Bevölkerung zu festigen. Dabei sollten das österreichische Wesen sowie das Brauchtum gepflegt werden. Mit Rat und Tat wird den Mitgliedern geholfen und mit den österreichischen Behörden in der Schweiz, wo nötig, zusammengearbeitet. All dies gilt auch heute noch. Mit geselligen, kulturellen und sportli-
Hans-Jörg Riwar, reformierter Pfarrer Kreis Zug Süd und Oberwil
He, du Alte
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ine ältere alleinstehende Dame erzählte mir vor ein paar Wochen, wie es ihr im sogenannten Lockdown geht. Zu ihren Schilderungen gehört auch eine Begebenheit aus der Nachbarschaft. Ihr gegenüber wohnt ein russischer Geschäftsmann. Bis anhin hatte sie kaum etwas von ihm gesehen oder gehört. Und er wird umgekehrt auch nicht gross Notiz genommen haben von seiner betagten Nachbarin. Das änderte sich mit Corona. Die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben auch ihn ins Homeoffice verbannt. Eines Tages ruft er in gebrochenem Deutsch von seinem Balkon zur Dame hinüber: «He, du Alte; brauchst du etwas? Kann ich helfen?» Wenn auch in der Wortwahl ein wenig grenzgängig, ist die Frage von Herzen gut gemeint. Die Dame hatte alles, was sie brauchte. Sie freute sich aber ungemein über die Nachfrage. Neben all dem vielen Tragischen und Schwierigen hat die Corona-Krise menschlich gesehen auch einiges an Gutem bewirkt. Zurückgeworfen auf uns selber begegnen wir uns als das, was wir sind: Menschen mit all ihrer Bedürftigkeit; mit ihren Stärken und Schwächen. Die Nachbarschaftshilfe wird neu entdeckt. Aus der gebotenen Distanz begrüssen sich Unbekannte. Halten gar für einen kurzen Austausch inne. Was die Menschen im Jahr 1912 auf der «Titanic» über alle Klassenunterschiede hinweg einander zugerufen haben sollen, gilt auch für uns: «We are in the same boat.» Untergehen werden wir nicht, aber hoffentlich ein wenig menschlicher im Umgang miteinander. Und wenn das Herz spricht, kommt es auf die Wortwahl nicht an.
chen Veranstaltungen, wie früher Skirennen und heute Minigolf und Boccia, Chlausfeiern und Sommerfeste, wird dem Gedanken an das Gemeinschaftsgefühl auch heute noch Rechnung getragen. Vor genau 30 Jahren haben wir unsere Vereinsfahne eingeweiht. Diese tragen wir immer noch mit Stolz an unseren Veranstaltungen. Auch unsere Verstorbenen begleitet sie auf ihrem letzten Weg und schickt ihnen so einen letzten Gruss. Die Zeit bleibt nicht stehen, und unser Verein ist in diesem Jahr nicht nur älter geworden, sondern auch in der Neuzeit angekommen. Neben Facebook sind wir auch mit einer eigenen Website vertreten: www. austriaclubzug.ch. Liebe Österreicher und alle, die Österreich lieben, schaut sie euch an! Wir freuen uns auf euren Besuch, und wer weiss, vielleicht trifft man sich in der Zukunft sogar persönlich bei einem unserer Clubanlässe. Wir würden uns freuen. Gabriela Schupfner, Aktuarin Austria-Club Zug
Bild: Manuela Rüegg
Annelore Schaffner aus Hagendorn stellt Konfitüren, Kräutertees und allerlei andere Naschereien her. Sie verkauft diese am Chamer Dorfmarkt,
Veloclub Baar-Zug
Freude am Radsport Der Veloclub Baar-Zug betreut Mountain-Etappe der Zuger-Trophy von Zug auf den Zugerberg. Der Verein feiert zudem dieses Jahr sein 111-jähriges Bestehen. Da momentan an der Zuger-Trophy keine Stempelkarten eingelesen werden dürfen, starten die meisten Teilnehmenden mit dem Smartphone. Wem das nicht zusagt, kann das Resultat via Webformular einsenden. Statt Stempelkarten erfassen die Mitglieder des Veloclubs BaarZug also die digital übermittelten Lauf- und Fahrzeiten. Der Verein unterstützt bereits seit mehreren Jahren die Etappen-Organisation. Der Club ist bereits im 111.Vereinsjahr. Ein echter Traditionsverein also. Die För-
Die Mitglieder des Veloclubs Baar-Zug betreuen eine Zuger-Trophy-Strecke. Zusammen trainieren werden sie ab Mitte August wieder. Bild: pd derung des Radfahrens ist auch heute noch das Hauptziel. Der Zustupf, der durch das Engagement bei der Zuger-Trophy in die Vereinskasse fliesst, kommt dem Nachwuchs zugute. Auch der Veloclub würde seinen Trainingsbetrieb gern wieder aufnehmen. Die zwingend einzuhaltenden Massnahmen
des von Swiss Cycling erstellten Schutzkonzeptes sind aber massiv. Darum hat der Verein schweren Herzens entschieden, sämtliche Trainings und Veranstaltungen bis Ende der Sommerferien (16.August 2020) abzusagen. Sara Hübscher für die Zuger-Trophy
welcher jeweils am Samstag von 9 bis 11.30 Uhr bis Ende Oktober auf dem Dorfplatz beim Lorzensaal in Cham stattfindet. ar
Leserbrief
Finnland als Beispiel Zum Artikel «Regierung beantragt weitere Massnahmen» in der Ausgabe vom 19. Mai hat unsere Redaktion eine Lesermeinung erreicht. Durch die Corona-Krise wird eine Zeit knapper Mittel kommen. Dann gehört Geldausgeben in vollen Zügen der Vergangenheit an. Sparen ist angesagt und hat in dieser Lage klammer, öffentlicher Kassen höchste Priorität. Manche durch Bund und Kantone unterstützte gemeinnützige Organisationen müssen ihren Gürtel wohl enger schnallen. Familienergänzende Zuschüsse, die im Laufe der letzten Jahre exorbitant steigenden Kosten im Asylwesen und die Entwicklungshilfe sind einer engeren Prüfung zu unterziehen. Was ist dabei wirklich zielführend oder wo kann der Rotstift angesetzt werden? Dass man den coro-
nabedingten Belastungen der Mieter nun mit einer Mietzinsreduktion begegnen will, findet vor diesem Hintergrund durchaus ihre Berechtigung, darf im Umkehrschluss aber nicht in einen Angriff auf die Eigentumsrechte ausarten. Auch wird infolge dieser Krise der Kanton Zug als Geberkanton weniger in den kantonalen Finanzausgleich bezahlen können. Die finanziellen Abgeltungen an die Zuger Kulturbetriebe werden in Zukunft dürftiger ausfallen als noch vor dieser Pandemie. Stattdessen sind Investitionen in einen effektiveren Katastrophenschutz zu tätigen. Die Verantwortlichen sind aufgerufen, sich ein Beispiel an Finnland zu nehmen. Dem Land im hohen Norden mangelte es weder an Schutzmasken noch Desinfektionsmittel. Selbst über Dinge des alltäglichen Gebrauchs verfügten die Finnen im ausreichendem Mass. Otto Rölli jun., Menzingen
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THEMA DER WOCHE
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 2. Juni 2020 · Nr. 22
Interview
Neues entdecken – auch in der Schweiz Ferienmachen und Reisen ist in Corona-Zeit kein leichtes Unterfangen. Die Reiselust ist in der Zuger Bevölkerung aber nach wie vor da. Alina Rütti
Die Seele am Strand baumeln lassen, fremde Kulturen entdecken und ferne Länder bereisen – ein Hobby vieler Zugerinnen und Zuger.Die Reiseträume seiner Kunden wahr werden lassen ist das Metier von Marcel Hausheer. Er ist Geschäftsführer der Knecht Reisen AG in Zug. Doch eine Reise planen ist im Moment nicht die einfachste Aufgabe.
Marcel Hausheer, die Reisebranche ist wegen der Corona-Krise auf Kurzarbeit, die letzten Wochen waren Sie aber kaum am Däumchendrehen. Genau, die Telefone liefen heiss wegen all der Stornierungen und Umbuchungen. Es ist schlicht unglaublich, wie viel in so kurzer Zeit bereits fakturierter Umsatz vernichtet wurde. Das hat auch persönlich wehgetan. Denn in jedes Dossier stecken die Mitarbeiter Herzblut, da wir Ferien- und Geschäftsreisen individuell auf die Wünsche der Kunden zusammenstellen. Viele Reisen mussten abgesagt werden. Bleiben die Kunden auf den Kosten sitzen?
Bis heute sind die meisten Kosten rückvergütet worden. Hier lässt das aktuelle Pauschalreisegesetz auch kaum Spielraum. Neben der Möglichkeit, die Reise umzubuchen, haben die Kunden teilweise auch Reisegutscheine
Viele Anbieter haben ihr Angebot für Ferien in der Schweiz verstärkt. Und wir hatten Kunden, die sich aktuell ganz bewusst für Ferien im Inland entschieden haben. Aber Ferien am Strand der Adriaküste sind nun mal nicht das Gleiche wie Ferien am Sandstrand des Neuenburgersees. Man kann auch nicht die Pyramiden von Giseh mit dem Kloster St.Gallen vergleichen, obwohl beide zum Unesco-Weltkulturerbe gehören. Ferien in der Schweiz bieten aber genauso die Chance, Neues kennen zu lernen. Wir alle haben sicher schon oft gesagt, dass wir mal da oder dort hingehen möchten, haben es aber nie getan. Jetzt haben wir die Chance, entspannt und bewusst einiges nachzuholen oder neu zu planen und die Schweiz zu bereisen.
«Allenfalls muss man aber die gewählte Destination überdenken.» von uns akzeptiert. Viele wünschten aber eine Barvergütung. Eine Ausnahme waren und sind immer noch die Flugtickets. Hier spielen die Airlines auf Zeit und verzögern mit allen erdenklichen Mitteln und Ausreden eine fristgerechte Rückzahlung der bereits bezahlten Flugleistungen. Das ist ein skandalöses Verhalten und treibt bestimmt einige Reisebüros an den Rand des Ruins.
Haben denn die Zugerinnen und Zuger noch Fernweh, oder reicht ihnen Balkonien? Wir stellen ganz klar einen grossen Nachholbedarf bei den Kunden fest. Allenfalls muss man aber die gewählte Destination überdenken, wenn das Land noch eine hohe Ansteckungsrate hat, und die Reise verschieben. Am Ende ist es ein persönlicher Entscheid,
Marcel Hausheer, Geschäftsführer der Knecht Reisen AG in Zug. man muss sich fragen, ob man unter all den aktuellen Umständen Lust aufs Reisen hat. Daher haben wir erleichterte Annullations- und Umbuchungsbestimmungen für Neubuchungen bis Ende August 2020 eingeführt.
Ab 6. Juli – sofern die pandemische Situation es zulässt – sind die Reisefreiheit und die Personenfreizügigkeit im SchengenRaum wieder hergestellt. Aber «cours normal» wird an den
Schrittweise in die Reisefreiheit
Seit März ist auch die Reisefreiheit ausgehebelt. Zwar gelten jetzt schon Lockerungen zwischen der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Österreich für Personen, die Verwandte besuchen oder an einem wichtigen familiären Anlass teilnehmen, eine Liegenschaft im Nachbarland
unterhalten oder Tiere versorgen müssen. Ab dem 15. Juni gibt es aber eine vollständige Grenzöffnung zu und mit Deutschland, Österreich und Frankreich, somit sind berufliche und private Reisen wieder möglich. Das Vorgehen ist unter den Ländern abgesprochen, so ist also eine Ausreise aus der Schweiz und eine Einreise in diese Grenzländer möglich. Eine Ausnahme bildet noch unser südlicher Nachbar: Italien hat die Grenzöffnung ab dem 3. Juni angekündigt. Wie Bundesrätin Karin Keller-Sutter am vergangenen Mittwoch
Flughäfen und in den Zielländern kaum herrschen. Die Reisenden sollen sich kurz vor der Abreise nochmals informieren, welche Bestimmungen aktuell im Zielland gelten. Sicher muss auch mehr Zeit am Flughafen eingeplant werden, da die Betreiber mit Schutzkonzepten arbeiten. Teilweise könnten die Fluggesellschaften bei den Passagieren Fieber messen und um das Tragen von Schutzmasken bitten. Die Flieger werden aber
nicht halb leer sein, das rentiert wirtschaftlich nicht. Einige Länder wollen, dass Personen bei der Einreise einen Covid19-Test vorlegen müssen, oder man muss sich in Quarantäne begeben. Zurzeit ist aber vieles nicht definitiv, und die Situation kann sich wieder ändern.
Bei der unsicheren Lage wäre es einfacher, Ferien in der Schweiz zu machen. Buchen nun die Reisewilligen um?
Dann werden also die Schweizer Ferienorte überrannt werden? Gerade vom Kanton Zug aus ist man schnell in den anderen Regionen der Schweiz. Viele werden daher Ausflüge oder Kurztrips unternehmen und kaum zwei Wochen an einem Ort bleiben, wie man es bei Strandferien im Ausland macht. Wie die Leute ihre Ferien verbracht haben, wird sich zeigen. Viele Infos über Reisen ins Ausland und den Grenzübertritt sind auch auf der Website des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten zu finden: www.eda.admin.ch
Tourismusangebote
Grenzübertritt
Die Nachbarländer waren genauso von der Pandemie betroffen. Daher waren die Grenzen dicht. Nun werden diese Schritt für Schritt wieder geöffnet.
Bild: Alina Rütti
Die Schiffe laufen wieder aus
vor den Medien in Bern sagte, ist dies eine souveräne Entscheidung der Regierung in Rom gewesen. Der Bundesrat bevorzugt jedoch eine koordinierte Grenzöffnung. «Die Schweiz wird die Grenze zu Italien daher nicht ab dem 3. Juni wieder öffnen», so Keller-Sutter. Bis spätestens am 6. Juli soll in allen EU- und Efta-Staaten wieder eine Normalität gefunden werden. Die Reisefreiheit wie auch die Personenfreizügigkeit werden bis Juli im ganzen Schengen-Raum wieder hergestellt sein, sofern die pandemische Entwicklung dies zulässt. ar
Der Bundesrat hat am vergangenen Mittwoch grünes Licht für touristische Angebote gegeben. Ab 6. Juni können Campingplätze, Bergbahnen und touristische Angebote wie Rodelbahnen oder Seilpärke wieder öffnen. Auch Unterhaltungsund Freizeitbetriebe wie Casinos, Vergnügungspärke, Zoos und botanische Gärten dürfen wieder öffnen. Überall gelten jedoch durch die jeweiligen Branchen ausgearbeitete Schutz- und Hygienekonzepte.
Durch die Lockerungen ist auch die Schifffahrt wieder möglich. «Am 8. Juni fahren die Schiffe auf dem Zuger- und dem Ägerisee wieder aus. Mit einer reduzierten Belegung können die Fahrten auf den beiden Zuger Seen endlich wieder genossen werden», sagt Philipp Hofmann, Geschäftsführer der beiden Schifffahrtsgesellschaften. Das Schutzkonzept beinhaltet eine maximale Belegung von 50 Prozent. So kann die geforderte Mindestdistanz zwischen den Tischen im Bereich der Gastronomie eingehalten werden. Die Matrosen und der Schiffsführer werden im direkten Kunden-
kontakt Maske tragen, zudem werden Kontaktflächen wie zum Beispiel die Reling mehrfach täglich gereinigt und desinfiziert. Die Kursfahrten finden bis zu den Sommerferien mit einem leicht reduzierten Fahrplan statt. Ebenfalls durchgeführt werden die Fahrten am Morgen mit Frühstück – neu mit Tischservice anstelle der Selbstbedienung am Buffet. Weitere Sonderfahrten sind geplant. Ab dem 6. Juni darf auch die Zugerbergbahn wieder touristische Fahrten anbieten. Bisher durften nur Schüler sowie Anwohner des Zugerbergs transportiert werden. ar
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REGION
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 2. Juni 2020 · Nr. 22
Corona-Krise
Veranstaltungen mit maximal 300 Personen sind wieder möglich Treffen von mehr als 5 Personen sind wieder erlaubt. Abstandhalten und Händewaschen gelten immer noch. Das Versammlungsverbot im öffentlichen Raum, namentlich auf öffentlichen Plätzen, auf Spazierwegen und in Parkanlagen, ist gelockert: Die Obergrenze wurde schon per 30. Mai von bisher 5 auf 30 Personen erhöht. Unterschriftensammlungen im öffentlichen Raum sind seit gestern mit entsprechendem Schutzkonzept ebenso wieder zulässig. «Die
Zuger Regierung nimmt die vom Bundesrat beschlossenen Lockerungen mit Erleichterung zur Kenntnis. Es liegt im öffentlichen Interesse, dass die demokratischen Institutionen funktionieren», so Regierungsrat Andreas Hostettler in einer Mitteilung. Falls Lockerungen wegen der pandemischen Entwicklung rückgängig gemacht werden müssen, sollen Gemeindeversammlungen und Sitzungen von Parlamenten davon ausgenommen sein.
Am 24. Juni wird wieder über Veranstaltungen entschieden Alle privaten und öffentlichen Veranstaltungen mit bis
Finanzen
Hilfe für Start-ups
Der Regierungsrat hat beschlossen, auch Start-ups zu unterstützen, die durch die Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht sind. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen auch viele Start-ups. Viele dieser jungen Firmen haben derzeit noch keine Einnahmen aus dem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen. Die bisherigen Hilfsprogramme von Bund und Kanton, insbesondere das Bundesprogramm für die Covid-19-Bürgschaftskredite, haben bei den meist umsatzschwachen Start-ups nicht gegriffen. Deshalb hat der Bundesrat am 22. April ein ergänzendes Bürgschaftsprogramm für Start-ups angekündigt, welches die Kantone ihren Start-ups zur Verfügung stellen können.
Kanton Zug verbürgt sich für fünf Millionen Franken Der Zuger Regierungsrat hat beschlossen, am Bundesprogramm zur Unterstützung der Start-ups teilzunehmen und sich für fünf Millionen Franken zu verbürgen. «Eine Umfrage der Swiss Blockchain Federation im April hat gezeigt, dass mehr als zwei Drittel derjenigen Start-ups, die einen Covid-19-Bürgschaftskredit beantragt haben, diesen nicht
erhalten haben», erklärt Finanzdirektor Heinz Tännler und ergänzt: «Uns ist klar, dass wir jetzt handeln müssen, da der Kanton Zug mit dem Crypto Valley über eines der weltweit grössten Ökosysteme für Blockchain-Start-ups verfügt.» Das neue Bürgschaftsprogramm ist grundsätzlich gleich strukturiert wie jenes der Covid-19Bürgschaftskredite. Start-ups können bei einer beliebigen Bank einen Kredit beantragen, der unmittelbar durch eine Bürgschaftsgenossenschaft durch den Bund (65 Prozent) und den Kanton Zug (35 Prozent) verbürgt ist. Die Bürgschaftsgarantie für Zuger Startups umfasst insgesamt knapp 15 Millionen Franken, wovon 5 Millionen durch den Kanton und 10 Millionen Franken durch den Bund getragen werden. Die Auswahl der Start-ups für das Programm obliegt den Kantonen. Allerdings haben Start-ups grundsätzlich ein hohes Ausfallrisiko zu verzeichnen. «Im Voraus zu bestimmen, wer die Gewinner von morgen sind, ist äusserst anspruchsvoll», gibt der Zuger Finanzdirektor Heinz Tännler zu bedenken. Die Selektion der Firmen erfolgt daher in Zusammenarbeit mit verwaltungsexternen Experten, welche zuhanden der Finanzdirektion die Gesuche vorprüfen und die Entscheidgrundlagen aufbereiten werden. ar
zu 300 Personen können ab 6. Juni wieder durchgeführt werden. Dazu gehören etwa Familienanlässe, Messen, Konzerte, Theatervorstellungen oder Filmvorführungen, aber auch politische und zivilgesellschaftliche Kundgebungen. Bedingung ist, dass für alle Anlässe Schutzkonzepte vorhanden sind. Die Hygiene- und Abstandsregeln müssen weiterhin eingehalten werden. Können die Distanzregeln nicht eingehalten werden, muss die Nachverfolgung enger Personenkontakte (Contact Tracing) sichergestellt sein, etwa mit Präsenzlisten. Der Bundesrat wird am
24. Juni über das weitere Vorgehen bei Veranstaltungen mit bis zu 1000 Personen und über weitere Lockerungen informieren. Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen bleiben bis am 31. August untersagt. In Restaurants wird ab dem 6. Juni die Beschränkung der Gruppengrösse von 4 Personen aufgehoben, und Aktivitäten wie Billard oder Livemusik sind wieder möglich. Die Betriebe sollen die Nachverfolgung von Kontakten sicherstellen, bei Gruppen von mehr als 4 Personen sind sie verpflichtet, die Kontaktdaten eines Gastes pro Tisch aufzunehmen. Die Konsuma-
tion erfolgt weiterhin ausschliesslich sitzend. Alle Lokale müssen um Mitternacht schliessen. Dies gilt auch für Discos und Nachtclubs. Sie müssen zudem Präsenzlisten führen, und pro Abend sind nicht mehr als 300 Eintritte möglich.
Ferienlager mit maximal 300 Personen möglich Für Sportveranstaltungen gelten dieselben Regeln wie für alle anderen Veranstaltungen. Wettkämpfe in Sportarten mit ständigem engem Körperkontakt wie Schwingen, Judo, Boxen oder Paartanz sind voraussichtlich bis am 6. Juli
untersagt. Der Trainingsbetrieb ist für alle Sportarten ab dem 6. Juni ohne Einschränkung der Gruppengrösse wieder erlaubt. Bei Sportarten mit engem Körperkontakt müssen die Trainings aber in beständigen Teams stattfinden und Präsenzlisten geführt werden. Ferienlager für Kinder und Jugendliche sind ab 6. Juni auch möglich, ebenso Ferientagesstrukturen der Gemeinden. Kinder und Jugendliche sollen die Tage möglichst in gleichbleibenden Gruppen verbringen. Für Lager gilt eine Obergrenze von 300Teilnehmenden, zudem müssen Präsenzlisten geführt werden. ar
EVZ
Mitarbeiter sind solidarisch Um die Liquidität des Klubs zu sichern, haben sich Spieler und Coaches der National-LeagueMannschaft sowie die Geschäftsleitung zu einer anteiligen Lohnstundung bereit erklärt. Die negativen finanziellen Auswirkungen der CoronaKrise machen sich auch beim EVZ stark bemerkbar. CEO Patrick Lengwiler beziffert den Ertragsausfall gegenüber dem Budget allein für das vergangene Geschäftsjahr auf rund 1,6 Millionen Franken – ein massiver Verlust, den der EVZ aufgrund des bis zum Saisonabbruch sehr positiven Geschäftsverlaufs und diverser angeordneter Massnahmen jedoch abfedern kann. Wie gross der Schaden für das kommende Geschäftsjahr wird, kann der EVZ-Chef aufgrund der nach wie vor unklaren Situation noch nicht abschätzen. «Er wird auf jeden Fall grösser sein, da im Mai und Juni diverse Grossveranstaltungen abgesagt werden mussten. Wir sind darauf angewiesen, dass wir ab Herbst wieder Grossveranstaltungen, und damit meine ich insbesondere unsere Heimspiele,
Die EVZ-Spieler haben freiwillig einen Teil ihres Lohns gestundet. ganz normal mit Fans und Sponsoren durchführen können!»
Stundung wird abgestuft und beträgt im Schnitt 30 Prozent Die Spieler und Coaches des National-League-Teams wie auch die Geschäftsleitung haben sich freiwillig bereit erklärt, dass im Juni, Juli und August ihre Löhne teilweise gestundet werden, um die Liquidität des Klubs zu sichern. Die Stundung wird abgestuft umgesetzt und beträgt im Schnitt rund 30 Prozent. «Wir haben unseren Spielern und Coaches die finanziellen Kon-
sequenzen aus den behördlichen Anordnungen transparent und ehrlich dargelegt.
«Es ist nur eine Stundung und kein Lohnverzicht, aber doch ein wichtiges Signal.» Patrick Lengwiler, CEO EV Zug Über die notwendigen Massnahmen und einen allfälligen Lohnverzicht durch unsere
Archivbild: Daniel Frischherz
Mitarbeitenden werden wir erst dann sprechen, wenn wir den Schaden beziffern können. Jetzt geht es darum, unsere Liquidität in den nächsten Monaten sicherzustellen. Deshalb haben wir ihnen einen Vorschlag zur freiwilligen anteiligen Lohnstundung unterbreitet, mit dem alle einverstanden waren», führt Patrick Lengwiler weiter aus. Für den CEO ein erfreuliches Zeichen der Solidarität: «Es ist nur eine Stundung und kein Lohnverzicht, aber doch ein wichtiges Signal, dass die Spieler und Coaches in dieser schwierigen Situation hinter ihrem Klub stehen!» ar
IMPRESSUM
Zum Gedenken Todesfälle Cham 24. Mai Camillo Caravaggio, geboren 1933, wohnhaft gewesen an der Rigistrasse 3. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
Baar 27. Mai Walter Huwyler-Kennel, geboren am 22. März 1947, wohnhaft gewesen an der Talacherstrasse 15. Der Trauergottesdienst findet am Donnerstag, 4. Juni, 9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin statt; anschliessend Urnenbeisetzung im engsten Familienkreis.
22. Mai Cham Rita Hänggi geb. Sonder, geboren 1956, wohnhaft gewesen an Brunnmatt 9.
27. Mai Baar Werner Schäubli-Müller, geboren am 27. Juli 1936, wohnhaft gewesen an der Landhausstrasse 17. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
Risch 24. Mai Alberto Simonini, geboren am 22. März 1935, wohnhaft gewesen an der Waldeggstrasse 15 in Rotkreuz. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
26. Mai Baar Kurt Förster, geboren am 27. Dezember 1937, wohnhaft gewesen an der Bahnmatt 2. Abdankung und Beisetzung finden zu einem späteren Zeitpunkt in Baar statt.
29. Mai Unterägeri Margot Iten-Treinies, geboren am 12. September 1943, wohnhaft gewesen an der Zugerbergstrasse 6. Der Trauergottesdienst findet statt am Samstag, 20. Juni, um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche Unterägeri. Die Erdbestattung findet im Familienkreis statt.
Zug 27. Mai Urs Moser, geboren am 25. Juli 1956, wohnhaft gewesen an der Weinbergstrasse 51a. Die Trauerfeierlichkeiten finden am Mittwoch, 10. Juni, im engeren Familien- und Freundeskreis statt. 25. Mai Zug Gretel Koller-Stocker, geboren am 18. Juli 1931, wohnhaft gewesen an der Steinhauserstrasse 60. Der Trauergottesdienst findet statt am Mittwoch, 10. Juni, 15 Uhr in der Kirche St. Michael. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
Zuger Presse – Unabhängige Wochenzeitung für die Region Zug, 24. Jahrgang Baarerstrasse 27, 6300 Zug, 041 725 44 11 redaktion-zugerpresse@chmedia.ch, www.zugerpresse.ch REDAKTION Chefredaktor: Florian Hofer (fh) Redaktion: Alina Rütti (ar), Claudia Schneider (csc) Freie Mitarbeit: Daniel Frischherz (df, Fotos) Franz Lustenberger (fra), Damian Hess (dah), Hansruedi Hürlimann (hh), Martin Mühlebach (mü), Monica Pfändler-Maggi (mm), Lukas Schärer (lus), Dominique Schauber (dom), Peter Theiler (th), Pressedienst (pd) VERLAG ZUG Abo-Dienst/Vertrieb/Zustellstopp: Tel. 058 200 55 55, kkczeitschriften@chmedia.ch INSERATE 041 725 44 56, inserate-zugerpresse@chmedia.ch DRUCK DZZ Druckzentrum Zürich AG. Die Zuger Presse (inklusive Zugerbieter) erscheint dienstags in einer Auflage von 55 477 Exemplaren (Wemf-beglaubigt) und ist die auflagenstärkste Wochenzeitung im Kanton Zug. Inserate, Bilder und Berichte sind urheberrechtlich geschützt. EINE PUBLIKATION VON
Zuger Köpfe
Wechsel an der Spitze Wechsel an der Spitze des Verbands der Immobilienwirtschaft Zentralschweiz: Anstelle des nach 8 Jahren abtretenden Christian Marbet präsidiert neu die Zugerin Deborah Stoll (Bild oben) den Verband. In ihrer digitalen Antrittsrede freute sich die Geschäftsführerin und Inhaberin der DST Immobilien GmbH in Baar über das ihr entgegengebrachte Vertrauen und richtete einen Dank an jene Mitglieder, die während der Corona-Krise mit ihren gewerblichen Mietern einvernehmliche Lösungen gefunden haben. Matthias Brunner (Bild), Vorsitzender der Bankleitung der Raiffeisenbank Zug, tritt nach über 40 Jahren in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Jon Famos. Er übernimmt per 1. Juli. Seit 2005 bringt Famos sein Wissen und seine Erfahrung bei Raiffeisen Schweiz unter anderem in der Betreuung der Raiffeisenbanken, der Risikobetreuung und in Projekten im Bereich der Unternehmensentwicklung ein. ar
Steinhausen
Zuger Köpfe
Gemeindeleiterin gefunden
Siegerprojekt auserkoren zudem an den Platz angrenzende Gemeinschaftsgärten.
In der Oele plant die Wohnbaugenossenschaft neue Wohnungen. Nun ist das Siegerprojekt bekannt. Die Bagger sollen in zwei Jahren auffahren.
Die Wohnungen sind ab 2023 bezugsbereit «Auf der Grundlage des Siegerprojekts wird nun das Richtprojekt erarbeitet, worauf die Gemeinde Steinhausen den einfachen Bebauungsplan erarbeit. An der Gemeindeversammlung im Juni 2021 hoffen wir, dass die Stimmbevölkerung den Baurechtsvertrag gutheisst», erklärt Ruedi Kohler. Auf Frühling 2022 ist der Baubeginn geplant, und ab Dezember 2023 können dann die ersten Genossenschaftsmitglieder einziehen.
Alina Rütti
Die Wohnbaugenossenschaft Steinhausen (WBG) hat für ihr Bauprojekt fünf Architekturbüros zu einem anonymen Studienauftrag eingeladen. Vorge-
«Das Projekt hat das Potenzial, zu einem Leuchtprojekt des genossenschaftlichen Wohnens zu werden.» Ruedi Kohler, ehemaliger Präsident WBG Steinhausen geben hat die WBG eine ökologische Holzbauweise mit Minergie-A-Standard. Eine Fachjury hat nun das Siegerprojekt bestimmt. «Schiaccianoci» – was auf Italienisch Nussknacker heisst – von der Arge Grabenschiess Architekten mit Gauch & Schwartz
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GEMEINDEN
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 2. Juni 2020 · Nr. 22
Wechsel im Vorstand Blick von der Oelestrasse auf den «Pianoplatz» und den geplanten Wohnblock der Wohnbaugenossenschaft Steinhausen. Visualisierung: pd Architekten Zug machte das Rennen. «Das Projekt hat das Potenzial, zu einem Leuchtprojekt des genossenschaftlichen Wohnens zu werden», sagt Ruedi Kohler, scheidender WBG-Präsident (siehe Kasten).
Herzstück der Anlage ist ein Platz mit Gemeinschaftsgärten Das Nussknacker-Haus kommt im Steinhauser Quar-
tier Qele zwischen der Hochwacht-, Eicholz- und Oelestrasse zu stehen. Der fünfgeschossige Bau mit je sechs Wohnungen pro Stockwerk mit 1,5- bis 5,5-Zimmer-Wohnungen wird im Erdgeschoss eine Kindertagesstätte beherbergen. Herzstück der Anlage soll der Pianoplatz bilden – Namensgeber war der benachbarte Pianoweg. Geplant sind
Wegen der Corona-Pandemie führte die WBG Steinhausen ihre Generalversammlung schriftlich durch. Andreas Hürlimann, Kantonsrat und ehemaliger Bauchef der Gemeinde Steinhausen, wurde zum neuen Präsidenten gewählt. Ebenfalls neu in den Vorstand wurde Beat Ghilardi (Finanzen) gewählt. Der ehemalige Präsident Ruedi Kohler hat das Amt des Aktuars übernommen. Im Amt bestätigt wurden Erich Staub, Ruedi Mächler und Hubert Weber. ar
Michèle Adam (Bild) wird ab 1. August als Gemeindeleiterin ad interim der drei Pfarreien Risch, Rotkreuz und Meierskappel angestellt. Für die priesterlichen Aufgaben ist das Bistum noch auf der Suche nach einem Leitenden Priester. Bis dieser gefunden ist, obliegt die Pfarrverantwortung für die Pfarreien dem Bischofsvikar. Michèle Adam ist Doktorin der Theologie. Ihre Dissertation im Jahre 2012 trägt den Titel «Pfarrei und Kirchgemeinde». Seit 2013 ist Adam Dozentin im Fach Kirchenrecht an der Universität Fribourg. Ebenso bringt sie langjährige Erfahrung als Theologin, Seelsorgerin und Gemeindeleiterin mit. Der Bischof wird ihr für diese Aufgabe die kirchliche Beauftragung (missio canonica) erteilen und sie zur Pastoralraumleiterin ernennen. Da das Bistum für Seelsorgende, die das Pensionsalter erreichen, nur noch befristete Beauftragungen erteilt, wird auch jene von Michèle Adam auf drei Jahre befristet sein. Deshalb findet auch keine Wahl durch die Stimmberechtigten der Kirchgemeinde statt. Adam wird mit ihrem Mann von Oberägeri im Sommer ins Pfarrhaus Risch ziehen. ar
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REGION
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 2. Juni 2020 · Nr. 22
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Bild links: Etter-Kinder versammelt um den Bundesrat im Rauchzimmer der Kirchenfeldstrasse 28 in Bern: Philipp Etter (1891–1977, von links), die Söhne Romuald (1929) und Friedrich (genannt Fritz, 1931), die Töchter Leonore (1930) und Monika (1925), dahinter: Tochter Agnes (1926), davor: Tochter Margret (1933). Das Bild in der Mitte zeigt Philipp Etter mit einem unbekannten Trachtenmädchen 1937 bei der Einweihung der Hohlen Gasse in Küssnacht. Im Bild rechts ist ein Familienausflug auf dem Schifflibach in Zürich an der Landi 1939 zu sehen. Reihe 1: Sohn Romuald (1929), Reihe 2: Angestellte Marie Gysi, Josef (1922), Reihe 3: Philipp Etter (1891–1977) mit Ehefrau Maria Etter-Hegglin (1893–1972), Reihe 4: Bilder: Staatsarchiv Kanton Zug die Söhne Philipp (1920, links) und Alois (1923).
Interview
Menzinger Bundesrat komplett durchleuchtet Das Leben des ersten Zuger Bundesrats Philipp Etter liegt nun in Buchform vor. Autor Thomas Zaugg hat dessen privaten Nachlass ausgewertet. Florian Hofer
Thomas Zaugg, wie sind Sie darauf gekommen, diese viel beachtete Biografie über Bundesrat Philipp Etter zu schreiben? Die schweizerische Kulturpolitik erfuhr mit der geistigen Landesverteidigung und der Gründung der Kulturinstitution Pro Helvetia Ende der 1930er-Jahre einen grossen Ausbau. Dieser Vorgang hat mich bereits vor Jahren interessiert. Philipp Etter galt als Vater der geistigen Landesverteidigung, der propagandistischen Antwort auf die Herausforderung etwa durch den Nationalsozialismus. Das war der Grund, weshalb ich am erstmöglichen Tag, am 3. Januar 2014, im Staatsarchiv Zug den frisch der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Privatnachlass Etter zu studieren begann. Fünf Jahre haben Sie daran gearbeitet. Was an der Arbeit ist so zeitaufwendig? Den Grossteil der Zeit verbrachte ich mit der Erschliessung des Nachlasses, die ich im Auftrag des Staatsarchivs Zug bald angehen durfte.
Ausstellung Exponate im Staatsarchiv Die Ausstellung «Der ewige Bundesrat» im Lesesaal des Staatsarchivs Zug mit Exponaten aus dem Privatnachlass Philipp Etter ist ab dem 8. Juni während der Öffnungszeiten des Archivs und auf Voranmeldung unter info.staatsarchiv@zg.ch oder 041 728 56 80 wieder zugänglich. Sie wird von öffentlichen Führungen durch Thomas Zaugg begleitet (Informationen unter www. zg.ch/staatsarchiv). Online unter http://archi-ves-quickaccess.ch/search/stazg / etter01 zugänglich ist der jüngste Archivzuwachs – zwei Fotoalben der Bundesratsfamilie Etter. pd
Manchmal liess ich mich wohl ablenken durch Anfragen von anderen Forschenden, die mit Materialien aus dem Nachlass arbeiteten. Natürlich aber forderte auch der biografische Zugang mit seiner Neigung zum Detail seinen Tribut. Ausserdem musste ich mich mit Etter in drei ganz verschiedene Zeiträume einlesen: in die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg, welche noch Züge des 19. Jahrhunderts aufweisen, in die Zwischenkriegsund Kriegszeit mit ihren extremen Verwerfungen sowie in die
«Ich erhoffe mir, dass nun Etters Motive und Handlungsmöglichkeiten klarer werden.» Jahre des sozialen und wirtschaftlichen Aufschwungs nach 1945.
Im Buch sind einige Auskunftspersonen aus Etters Umfeld genannt. Konnten Ihnen diese gut weiterhelfen? Im Buch selbst werden bei einigen wenigen sensiblen Fragen wie etwa den antisemitischen Äusserungen Etters die Stellungnahmen von Familienmitgliedern herbeigezogen, um ein möglichst breites Bild zu zeichnen. Die Familie Etter hat durch die Übergabe des Nachlasses an das Staatsarchiv die Erschliessung ermöglicht und stark unterstützt. Mit einigen Söhnen Etters, die inzwischen verstorben sind, führten der Historiker Jonas Briner sowie der Historiker und heutige Regierungsrat Martin Pfister interessante Interviews. Solche Aufnahmen sind wertvoll. Sie ersetzen aber die eigene Interpretation nie. Was war Ihr grösstes Problem beim Erstellen der Biografie? Etter erscheint von aussen als Archetyp des weltanschaulich starren Katholisch-Konservativen. Doch durchbricht er dieses Klischee regelmässig, etwa in seinen oft sehr reflektierten Briefen. Auch die Wahrnehmungen von Etters Person in der Zeit selbst gehen stark auseinander. Einmal wird er als Politiker des Ausgleichs, ein andermal als Katholik mit autoritären Tendenzen gesehen. Das ist eine grosse Chance, aber auch ein grosses Problem
für die Interpretation. Einerseits bedient sich Etter antijüdischer Ressentiments, verbreitet diese als Journalist weiter und stützt später die restriktive Flüchtlingspolitik. Andererseits hilft er als Bundesrat einzelnen Juden und setzt sich 1943 gegen General Guisan und Justizminister von Steiger für einen Wehrbrief der Armeesektion Heer und Haus ein, der den Antisemitismus im Militär kritisiert. Dann ermöglicht Etter Ende April 1945 die Publikation eines Berichts über die Gräuel im KZ Dachau, den der ehemalige Gefangene Walter Ferber unter anderem im Hinblick auf die inhaftierten Geistlichen bereits um 1943 verfasste. Auch Etters Einstellung zu den aufsteigenden Diktaturen in Europa ist vielschichtig. Ende 1936 empfängt er etwa den Gesandten der linken spanischen Regierung Caballero, die sich gegen den späteren Diktator Franco im Bürgerkrieg befindet. Man könnte erwarten, dass sich Etter – wie viele Katholisch-Konservative – mit antidemokratischer Tendenz auf Francos Seite schlägt. Doch hört Etter dem Gesandten, einem alten Philosophieprofessor, aufmerksam zu und berichtet später einem Freund von diesem Treffen. Die föderalistische Aufteilung und die Befriedung der Extreme, wie sie der Gesandte für Spanien vorschlug, faszinierten Etter. DieVerwachsenheit mit dem katholisch-konservativen Milieu aufzuzeigen und gleichzeitig Etters eigenständige und differenzierte Persönlichkeit wahrzunehmen und zu erklären, das war eine schwierige Aufgabe.
Etter, so arbeiten Sie im Buch heraus, war einerseits ein katholisch-konservativer Intellektueller und ein alles in allem eher gemässigter Politiker, andererseits gibt es auch eine antisemitische Facette. Seine Person ist nicht unumstritten. Was fasziniert Sie an Etter nach dem Studium des gesamten Materials, einschliesslich seines privaten Nachlasses? Im Positiven lässt sich Etters Wandlungsfähigkeit betonen. Als Stiftsschüler in Einsiedeln von 1907 bis 1911 und als wenig begüterter Aufsteiger im katholischen Milieu hat Etter viele antiliberale Ideen ventiliert und sich zeitweise in eine katholische Opferlogik zurückgezogen. Zugleich war Etter
heit ihre ungewisse Zukunft zurückgeben, das hat einmal der kürzlich verstorbene Guy P. Marchal gefordert.
Thomas Zaugg hat eine Biografie über Bundesrat Philipp Etter geschrieben. Bild: pd ein bürgerlicher und integrativer Innerschweizer Katholik, der den Aufbau des Sozialstaats vor und nach 1945, in den 1950ern die Integration der Sozialdemokratie in den Bundesrat und in den 1960ern auch die kirchlichen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils begrüsste. Es ist äusserst interessant, den Gründen dieses Wandels nachzugehen. Überrascht und eines Besseren belehrt hat mich das Nachlassmaterial auf dem weiten Feld der geistigen Landesverteidigung. Diese war für Etter mit vielen Vorbehalten verbunden. Privatbriefe zeigen, dass er es als untunlich empfand, eine gleichmacherische nationalistische Kulturpropaganda nach deutschen und anderen Vorbildern ins Werk zu setzen. Etter beteiligte viele, auch nichtstaatliche Organisationen an seiner Kulturpolitik, er band teilweise Sozialdemokraten und immerhin einige Frauen ein. Er interessierte sich auch für moderne Kunstrichtungen und hoffte, dass von Einzelpersonen und von den Kantonen die entscheidenden Impulse kommen würden. Diese subsidiäre und zurückhaltend-kultivierte Seite hat mich interessiert, nachdem man Etter in den letzten Jahren eher als einen einseitigen katholischen Nationalisten verstand.
Was hat sich im historischen Gedächtnis mit Ihrer Biografie nun geändert, was wird bleiben? Ich erhoffe mir, dass nun Etters Motive und Handlungsmöglichkeiten klarer werden. Wichtig ist mir auch die Sensibilität für die Unwägbarkeiten einer schwierigen Zeit. Historiker müssten der Vergangen-
Derzeit wird angesichts des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa viel über die Zeit vor 75 Jahren geschrieben. Was für eine Rolle spielte Etter im Spannungsfeld zwischen der eingeschlossenen Schweiz und dem Zwang zur Anpassung an die realen Verhältnisse? Etter war 1940 teilweise überfordert, wie er auch in anderen Amtsphasen nicht immer den Eindruck eines selbstsicheren Machers hinterliess. Er verwirrte im Sommer 1940 einige Politiker mit unklar formulierten Plänen zur Überwindung einer drohenden inneren Krise, ging aber zugleich auf Distanz zu rechtsextremen Kreisen. Viele Journalisten haben es Etter nie verziehen, dass er nach deutschen Drohungen und einigem Zögern eine verstärkte Kontrolle der oftmals deutschlandkritischen Schweizer Presse vorschlug. Alles in allem vertrat Etter während des Zweiten Welt-
«Die Familie Etter hat die Erschliessung stark unterstützt.» kriegs mit dem Gesamtbundesrat eine vorsichtige Anpassungs- und Durchhaltepolitik. Wirtschaftlich war die Schweiz stark abhängig von den Achsenmächten. Man muss sich vorstellen, dass deutsche Demarchen auf Etters Schreibtisch landeten, sobald General Guisan in Reden den «Widerstand» nur schon antönte. Der Bundesrat hatte sehr viel An-
Zur Person Thomas Zaugg ( Jahrgang 1985) hat Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte in Zürich studiert. Er verfasste journalistische Arbeiten etwa für das Magazin des «Tages-Anzeigers» und die «Neue Zürcher Zeitung». Im Auftrag des Staatsarchivs Zug hat er den Privatnachlass von Philipp Etter erschlossen. Mit der politischen Biografie über Bundesrat Etter hat er seine Dissertation vorgelegt. pd
lass zur Vorsicht. Es mag aber auch, wie ich es in meinem Buch nenne, eine Spirale der Vorsicht gegeben haben. Die restriktive Flüchtlingspolitik mag nachvollziehbar erklärt werden können, bleibt aber aus heutiger Sicht schwer verständlich. Die Furcht vor einer «Verjudung» der Schweiz, aber auch die Furcht vor deutscher Kritik an einer aufnahmebereiten Schweiz, Versorgungsängste und die Sorge über einen schwelenden Antisemitismus imVolk prägten die schweizerische Flüchtlingspolitik. Nach der Grenzschliessung im Sommer 1942 warnte Bundesrat von Steiger öffentlich vor einem überfüllten kleinen Rettungsboot Schweiz. Das war eine kalte, auch antijüdische Staatsräson und nicht zuletzt ein schwerer Irrtum. Denn Ruth Fivaz-Silbermann hat 2017 darauf hingewiesen, dass viele Flüchtlinge den teuren, beschwerlichen und gefährlichen Weg in die Schweiz wohl gar nicht auf sich nahmen.Viele sahen keine andere Möglichkeit, als sich versteckt zu halten.
Das Buch Philipp Etter gilt als Vater der geistigen Landesverteidigung und ist in der kollektiven Erinnerung der Schweiz ein ganz besonders schillernder Bundesrat gewesen. Aus Zuger Sicht ist er deshalb besonders, weil er der erste Zuger Bundesrat war. Nun widmet sich eine 768 Seiten starke Biografie dem Leben und den politischen Ansichten des Ausnahmepolitikers. fh Bundesrat Philipp Etter (1891–1977) von Thomas Zaugg. 768 Seiten, 65 Abbildungen, erschienen 2020 im Verlag NZZ Libro, Basel. 58 Franken.
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RÄTSEL
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 2. Juni 2020 · Nr. 22
5 Unterschiede
Sudoku mittel
Sudoku leicht
Füllen Sie die Felder so aus, dass in jeder horizontalen und vertikalen Reihe, aber auch in jedem der neun Quadrate, die Zahlen von 1 bis 9 stehen. Jede Zahl darf in jeder Reihe sowie in jedem Quadrat nur einmal vorkommen.
Schiffe suchen
Die Zahl am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind, wobei kein Schiff ein anderes berührt - weder waagrecht noch senkrecht noch diagonal. Jedes Schiff ist von Wasser umgeben, soweit es nicht den Rand des Spielfeldes berührt. Suchen Sie: 4 x Ruderboot, 3 x Kutter, 2 x Yachten und 1 x Frachter.
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