Zuger Presse 20201215

Page 1

P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 48, Jahrgang 25

Dienstag, 15. Dezember 2020

7re 7 4 5 5 empla

Ex g l a u b i rgkts!te

Hörgeräte

Batterien

-

e - B flagenstäitung u A enze Woch

CHF

Aktion

Unabhängige Wochenzeitung für die Region Zug

1.20

15. - 24.12.20

pro Blister

Heinz Horat Der Historiker hat der Geschichte der Viktoria-Möbel nachgespürt.

Alle Grössen

Audisana Hörberatung Schmidgasse 2 . Zug

Seite 5

Strassensanierung

Die Vorarbeiten starten im März 2021 Ab 2022 ist die Strecke Nidfuren–Schmittli für zwei Jahre vollständig gesperrt. Die Vorarbeiten starten im Frühjahr 2021. Alina Rütti

Der Strassenabschnitt Nidfuren bis Schmittli wird in einem Jahr komplett für den Verkehr gesperrt. Archivbild: Daniel Frischherz

Schon lange ist klar, dass die Strecke Nidfuren–Schmittli saniert werden muss und auch saniert wird. Im März 2017 gab der Zuger Kantonsrat den Objektkredit für die Sanierung und den Ausbau des Strassenstücks frei. Der Abschnitt ist

Teil der zentralen Verbindung von Zug und Baar nach Menzingen und ins Ägerital.

Die Strassensanierung dauert zwei Jahre Die Vorarbeiten für das Grossprojekt werden bereits von März bis Oktober 2021 durchgeführt. Diese bestehen vor allem darin, die Knoten Nidfuren, Schmittli und Edlibach für die spätere Verkehrsumleitung vorzubereiten. In Nidfuren entstehen ein Kreisel und zwei neue Bushaltestellen. Der Knoten Schmittli

wird ausgebaut, die bestehenden Bushaltestellen werden erweitert und die Fussgängerführung sicherer gestaltet. In rund einem Jahr wird die Strecke zwischen Nidfuren und Schmittli dann saniert und dazu vollständig gesperrt. Die Sanierung dauert zwei Jahre. Daraus resultiert ein Umweg und Zeitverlust auf der Fahrt zwischen den Berg- und Talgemeinden. Ab Januar 2022 führt der Weg von Zug und Baar hinauf ins Ägerital via Allenwinden. Auch der gesamte Busverkehr wird auf dieser

Strecke geführt. Wer hingegen vom Ägerital nach Baar und Zug hinunterfährt, wird via Edlibach umgeleitet. Doch wäre eine Sanierung nicht auch ohne Vollsperrung möglich gewesen? «Möglich ja, aber in mehrfacher Hinsicht unvorteilhaft», betont der Zuger Baudirektor Florian Weber. So habe sich gezeigt, dass kürzere Vollsperrungen gegenüber deutlich längeren Teilsperrungen von den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern begrüsst Seite 3 würden.

Corona-Krise

Funde

Die Zahl der Toten, die an oder mit Covid-19 im Kanton Zug verstorben sind, steigt weiter an. Bei Redaktionsschluss waren es 48. Zudem ist eine starke Häufung von weiteren Todesfällen zu beobachten. Laut der Zuger Gesundheitsdirektion handelt es sich vermutlichumstatistischeSchwankungen. fh Seite 9

Im Kiesabbaugebiet im Äbnetwald in Cham finden sich über 4000 Jahre Siedlungsgeschichte. Der Kiesabbau wird seit den 90er-Jahren vom Kanton begleitet. Bevor Bagger sich in die Erdmassen wühlen, durchsuchen Archäologen die Parzellen. Fündig werden sie fast immer. Im Gebiet siedelten nämlich auch die Kelten. ar Seite 7

Wo Bagger und Archäologen graben

48 Tote bislang im Kanton Zug

Projekt

Verwaltung

Nur das Leckerste für Hund und Katz

Weiterer Fokus für Zuger Sportamt

Fünf Schüler der Kantonsschule Menzingen sind unter die Hunde- und Katzenfutterproduzenten gegangen. Im Rahmen eines Schulprojekts im Fach Wirtschaft und Recht startete das Team Schmatzi sein Leckerli-Unternehmen. Das Fleisch für die Hunde- und Katzenguetzli stammt vom lokalen Metzger. ar Seite 11

Im Amt für Sport des Kantons Zug kümmert man sich nun auch um die Gesundheitsförderung. Damit will man der Bevölkerung mehr Möglichkeiten bieten, ihre Lebenskompetenzen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit zu verbessern. ar Seite 9

Anzeige

Anzeige

einfach – sauber Bild: Martin Mühlebach

Leidenschaft und Talent sind wohl erblich

Marcel Rohner (links) war einer der erfolgreichsten Bobpiloten der Schweiz vor der Jahrhundertwende. Das Talent hat er wohl vererbt. Sein Sohn Timo Rohner ist dabei, in seine Fussstapfen zu treten. Das oberste Ziel ist die Verteidigung des in der vergangenen Saison gewonnenen Schweizer-Meister-Titels. ar Seite 10

Herrenhemd gewaschen/gebügelt

2.

90

TexCleanCompany AG

Textilreinigung Luzernerstr. 22, 6330 Cham Telefon 041 755 19 19 www.texclean.ch

Redaktion: «Zuger Presse», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerpresse@chmedia.ch, www.zugerpresse.ch; Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerpresse@chmedia.ch; Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch


2

FORUM

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. Dezember 2020 · Nr. 48

Stimme meines Glaubens

Unser Anliegen

Mystische Stimmung am Chiemen

Johanna Margraf, Präsidentin Pro Zug

Urs Steiner, katholischer Pfarrer, Pfarrei Gut Hirt, Zug

Besuchen Sie die Zuger Läden!

Das Hoffen gibt uns Kraft

D

W

arten – das zentrale Thema des Advents, in diesem Jahr in beklemmend, ungewohnter Art und Weise. Wir warten darauf, wie sich die Massnahmen des BAG auswirken, warten auf eine verlässliche Impfung, darauf, ob die Ansteckungszahlen zurückgehen, warten, wie unser Testergebnis ausfällt ... Wir warten und hoffen. Hoffen, dass wir uns nicht anstecken, oder hoffen auf Genesung, hoffen, dass wir unsere Arbeitsstelle nicht verlieren, hoffen, dass alles wieder gut wird. Hoffen ist tief in uns verankert. Und dieses Hoffen gibt uns Kraft, auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben.

Der Herr geht in dieser dunklen Zeit mit uns Als Glaubende erfahren wir, dass Gott mit uns geht, gerade in solch schwierigen Zeiten. Wie können wir Gott in Bedrängung und Einsamkeit entdecken? Im neuen Erleben der Stille vielleicht? Im Erahnen, was uns im Leben wirklich trägt? Im ungewohnten Mitfeiern der Messe im Radio, im Fernsehen oder im Livestream? Die Corona-Pandemie hat unser Leben aus den gewohnten Bahnen geworfen. Ich bin überzeugt, dass der Herr gerade in diesen dunklen Zeiten mit uns gehen will. Vielleicht brauchen wir Zeit, bis sich unsere Augen an das Dunkel gewöhnt haben. Aber auch im Dunkel bist du zugegen, betet der Psalmist. Warten und Hoffen auf das Kommen Jesu Christi, jedes Jahr neu. Er will besonders jetzt in uns geboren werden – lassen wir es zu!

IMPRESSUM

Zuger Presse – Unabhängige Wochenzeitung für die Region Zug, 25. Jahrgang Baarerstrasse 27, 6300 Zug, 041 725 44 11 redaktion-zugerpresse@chmedia.ch, www.zugerpresse.ch HERAUSGEBERIN CH Regionalmedien AG, Beteiligungen der CH Media AG auf www.chmedia.ch REDAKTION Chefredaktor: Florian Hofer (fh) Redaktion: Alina Rütti (ar), Claudia Schneider (csc) FREIE MITARBEIT: Daniel Frischherz (df, Fotos) Franz Lustenberger (fra), Hansruedi Hürlimann (hh), Martin Mühlebach (mü), Lukas Schärer (lus), Peter Theiler (th), Jasmine Kündig (jak), Antonia Jochberg (anj), Pressedienst (pd), VERLAG ZUG Abo-Dienst/Vertrieb/Zustellstopp: Tel. 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch INSERATE 041 725 44 56, inserate-zugerpresse@chmedia.ch DRUCK DZZ Druckzentrum Zürich AG. Die Zuger Presse (inklusive Zugerbieter) erscheint dienstags in einer Auflage von 55 477 Exemplaren (Wemf-beglaubigt) und ist die auflagenstärkste Wochenzeitung im Kanton Zug. Inserate, Bilder und Berichte sind urheberrechtlich geschützt. EINE PUBLIKATION VON

Daniel Broger hat diese mystische Stimmung sich schon im Kanton Luzern. Beim Chiemen mit Blick auf die Halbinsel Chiemen eingesind das Ost- und Westufer nur rund einen fangen. Die Halbinsel im Zugersee befindet Kilometer voneinander entfernt. ar

«Frauen sind unschlagbar»

Ein Zeichen gegen Gewalt Kürzlich wurde die Zuger Seepromenade von einer Lichterkette erhellt. Sie war ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Die Aktion dauerte bis zum internationalen Menschenrechtstag vom 10. Dezember. Die Aktivitäten setzen ein wichtiges Zeichen zu den erschreckend steigenden Zahlen von häuslicher Gewalt. Im Jahr 2008 lancierte die feministische Friedensorganisation Christlicher Friedensdienst die Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen». Ein Anliegen, das bei vielen Organisationen offene Türen fand und rege unterstützt wurde. So auch bei der Frauen Kirche

Die Lichterkette reichte von der reformierten Kirche bis zum Landsgemeindeplatz in Zug. Bild: Stefan Kaiser Zentralschweiz. Nun ist es bereits das 3. Mal, dass an der Seepromenade trotz Covid-19,

rund 1000 Lichttüten in der Dunkelheit erstrahlten. Im wärmenden Licht konnten be-

www.prozug.ch

Buchtipp

Swiss Knife Valley

Ein überaus glücklicher Gewinner geht Schneeschuhlaufen. Am liebsten betreibt Lerch Wintersport auf dem Stoos. Mit der Saisonkarte von Swiss Knife Valley hat er nun freie Fahrt in noch vielen anderen Gebieten in der Zentralschweiz.

Unsere Zeitung verloste ein Saisonabo von Swiss Knife Valley. Ein Baarer Skifan durfte sich über die freie Fahrt in sieben Skigebieten freuen. Aufgrund der aktuellen Lage findet in diesem Jahr die Übergabe der Saisonkarte Swiss Knife Valley an den Gewinner nicht vor Ort statt. Daher wurd die Saisonkarte dem Gewinner per Post zugesendet. Die Antwort kam postwendend: «Juhuii! Da freuen wir uns sehr. Wir freuen uns schon riesig auf den Saisonstart mit den Kids. Wir freuen uns mega über dieses Abo. Danke vielmals», sagt Patrice Lerch aus Baar. Er steht im Winter nicht nur auf den Ski, sondern gleitet auch auf Langlaufski über die Loipen und

troffene Frauen und Mädchen erste Informationen für Hilfe holen. Sie merkten, dass sie nicht alleine sind, dass es Schutzräume, eine Solidarität und eine Öffentlichkeit gibt. Von den beteiligten Organisationen wurden verschiedenste Frauen und Männer aus allen Kulturen eingebunden. Das Einrichten und Anzünden war schon Teil der Gewaltprävention. Aus Rückmeldungen ist bekannt, dass Betroffene hingegangen sind, Licht getankt und diese Botschaft mitgenommen haben: Ich bin nicht allein, es gibt immer einen Ausweg aus häuslicher Gewalt. Regula Grünenfelder, Initiantin Kampagne mit der Lichterkette «Frauen sind unschlagbar»

as Jahr 2020 – wir werden es in Erinnerung behalten. Nicht nur die zwei Monate Lockdown, auch die Monate danach mit allen Herausforderungen, denen wir uns stellen mussten und noch müssen. Einmal mehr finden wir uns in einer schwierigen Situation. Wir können nicht, wir dürfen nicht – und Flexibilität ist für mich inzwischen systemrelevant. Die Fallzahlen sind auf hohem Niveau noch immer steigend. Die zwei offenen Sonntage können nicht wie geplant zum Einkaufen genutzt werden. Das Weihnachtsgeschäft 2020 läuft nicht so, wie wir uns dies vorgestellt haben. Besuchen Sie die Stadt Zug trotzdem, begleitet von den notwendigen Schutzmassnahmen – die Geschäfte und die Restaurants halten sich an die Schutzmassnahmen und freuen sich auf Sie. Viele von Ihnen sind im Besitz der Covid-Stadtzuger-ProZug-Geschenkkarte, welche Sie von der Stadt Zug erhalten haben. Lösen Sie diese ein – für ein aussergewöhnliches Weihnachtsgeschenk, ein Mittagessen mit Ihren Liebsten oder einfach, weil Sie selbst Freude an etwas haben. Mit der Pro-Zug-Geschenkkarte können Sie in über 220 Geschäften und Gastrobetrieben bezahlen. Der Branchenmix ist sehr gut, und auch sehr viele Kleinbetriebe und Boutiquen haben tolle Ideen für Weihnachtsgeschenke. Und die Pro-Zug-Geschenkkarte ist auch ein tolles Weihnachtsgeschenk!

Patrice Lerch ist der Gewinner der Saisonkarte von Swiss Knife Valley und hat nun freie Fahrt auf 120 Pistenkilometern. Bild: pd

Der Tarifverbund umfasst 45 Transportanlagen Der Tarifverbund Swiss Knife Valley bereitet auf mehr als 120 Kilometern Pisten Schneesportvergnügen. Die Saisonkarte Swiss Knife Valley ist gültig in sieben Skigebieten mit 45 Transportanlagen. Es sind die Skigebiete Stoos, Mythenregion, Rigi, Rigi Scheidegg-Burggeist, SattelHochstuckli, Neusell-Rothenthurm und Einsiedeln-Bennau. Einige Skigebiete konnten dank der ausgiebigen Schneefälle in den vergangenen Tagen den Betrieb bereits aufnehmen. ar

«Programmieren ganz einfach»

Programmieren soll einfach sein? Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, ist nach der Lektüre des Buches «Programmieren ganz einfach» schon klarer. Recht einfach erklärt das Autorenteam um Clif Kussmaul was Scratch, Python oder Java Script ist und wie man damit umgeht.

Nach dem Lesen eine Webseite erstellen

Das Buch beginnt mit einer Einleitung zum Thema Programmieren. Wie ist die Programmiersprache aufgebaut? Darauf folgen drei Kapitel. Jedes erläutert das Grundkonzept der Programmiersprachen anhand detaillierter Projekte, mit denen das Gelernte ausprobiert werden kann. Die Codes werden durch die Darstellung in kleine Abschnitte zerlegt Schritt-für-Schritt-Anleitungen helfen, den Überblick zu be-

wahren. Infos zum Lernziel vermitteln die benötigte Zeit sowie den Schwierigkeitsgrad. Symbole, Fenster mit Rastern und Ablaufpläne, welche die Programmstruktur erklären, leiten durch die Projekte. So sollte der Leser in der Lage sein, eine eigene Website zu erstellen und diese auch zu animieren. fh «Programmieren ganz einfach», von Clif Kussmaul und anderen, 360 Seiten, Dorling-Kindersley-Verlag, München, 2020, zirka 36 Franken.


3

THEMA DER WOCHE

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. Dezember 2020 · Nr. 48

Tiefbau

Noch ein Jahr, bis die Strasse gesperrt wird Ab Januar 2022 wird die Strecke Nidfuren–Schmittli saniert und dazu vollständig gesperrt. Bereits im März 2021 beginnen die dazu nötigen und umfangreichen Vorarbeiten. Schon lange ist klar, dass die Strecke Nidfuren–Schmittli saniert werden muss und auch saniert wird. Im März 2017 gab der Zuger Kantonsrat den Objektkredit für die Sanierung und den Ausbau des Strassenstücks frei. Der Abschnitt ist Teil der zentralen Verbindung von Zug und Baar nach Menzingen und ins Ägerital. «Die Geologie des Abschnitts, der auch Lorzental-

«Die Geologie des Abschnitts macht die Sanierung anspruchsvoll.» Florian Webe, Baudirektor des Kantons Zug

Vom Schmittli bis nach Nidfuren wird die Strasse ab 2022 voll gesperrt.

strasse genannt wird, macht die Sanierung anspruchsvoll», erklärt Baudirektor Florian Weber. So rutscht der Hang auf der Allenwindner Seite immer wieder ab, wie letztmals Anfang März dieses Jahres, als ein grösserer Hangabbruch aus dem bekannten Rutschgebiet Herrenmatt das darunter liegende Lorzenbett füllte.

zwei Radstreifen von Nidfuren bis Schmittli,

Vollsperrung ist unangenehm, aber bringt viel Zeitersparnis Zu reden gab und gibt der Umstand, dass das Teilstück während der rund zweijährigen Sanierungszeit vollständig gesperrt wird. Daraus resultiert ein Umweg und Zeitverlust auf der Fahrt zwischen dem Ägerital und Zug oder Baar. «Der komplette Abriss und Neubau der Brügglitobelbrücke kann dank der Vollsperrung des Strassenstücks einfacher, deutlich schneller – aber auch wesentlich günstiger realisiert werden als bei einer Teilsperrung», erklärt Florian Weber. Doch wäre eine Sanierung nicht auch ohne Vollsperrung möglich gewesen? «Möglich ja, aber in mehrfacher Hinsicht unvorteilhaft», betont der Baudirektor. So habe sich gezeigt, dass kürzere Vollsperrungen gegenüber deutlich längeren Teilsperrungen von den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern begrüsst würden. Die effektive Bauzeit falle bei einer Voll-

Ein Kernstück der Sanierung ist die Brügglitobelbrücke Ein zentrales Element der Sanierung stellen der Neubau oder die Instandstellung zahlreicher Kunstbauten dar. Eine Brücke, die man als solches kaum wahrnimmt, die Brügglitobelbrücke, muss infolge ihres schlechten Zustands sogar komplett ersetzt werden. «Zum Schutz der bestehenden Grundwasserfassungen erfolgen zudem Anpassungen an der Strassenentwässerung und den Leitschranken», erläutert der kantonale Baudirektor. «Die Querungsmöglichkeiten dienen künftig Amphibien und Grosswild.» Die Hauptarbeiten beinhalten ausserdem den Ausbau der Kantonsstrasse mit

Bild: pd

sperrung deutlich kürzer aus und mache die Sanierungsarbeiten damit sicherer und günstiger. Ein wichtiger Faktor sei zudem die Qualität der Bauwerke. «Eine einwandfreie Qualität der Neubaustücke ist im anspruchsvollen geologischen Gebiet zwischen Nidfuren und Schmittli von grosser

«Ab Mitte 2021 verringert sich die Fahrzeit vom Ägerital nach Zug und Baar dank der Eröffnung der Tangente Zug/ Baar um einige Minuten.» Florian Webe, Baudirektor des Kantons Zug Wichtigkeit.» Die Vorarbeiten für das Grossprojekt werden bereits von März bis Oktober 2021 durchgeführt. Diese bestehen vor allem darin, die Knoten Nidfuren, Schmittli

und Edlibach für die spätere Verkehrsumleitung vorzubereiten (siehe Kasten).

Vorarbeiten vor allem bei den Knotenpunkten Die beiden Knoten Nidfuren und Schmittli werden im kommenden Jahr teilweise fertiggestellt. In Nidfuren entstehen ein Kreisel und zwei neue Bushaltestellen. Der Knoten Schmittli wird ausgebaut, die bestehenden Bushaltestellen werden erweitert und die Fussgängerführung sicherer gestaltet. Am Knoten Edlibach wird der Belag ersetzt und aufgrund der geänderten Verkehrsbelastung eine provisorische Lichtsignalanlage erstellt. «Ab Mitte 2021 verringert sich die Fahrzeit vom Ägerital nach Zug und Baar dank der Eröffnung der Tangente Zug/Baar bereits um einige Minuten», stellt Baudirektor Weber in Aussicht. Der Start der Hauptarbeiten erfolgt im Januar 2022. Der Bau soll zirka Ende November 2023 vollendet sein. «Und nach der Sanierung und dem Ausbau der Strasse zwischen Nidfuren und Schmittli rückt das Ägerital zeitlich den Zentren von Zug

und Baar deutlich näher», verspricht Weber. Die Gesamtkosten für die Sanierung und den Ausbau des Abschnitts Nidfu-

ren–Schmittli belaufen sich auf rund 40 Millionen Franken, die vollumfänglich vom Kanton Zug getragen werden. pd/csc

Umfahrung Der Widerstand hat sich gelohnt

2014 gab die bevorstehende Vollsperrung des Lorzentals speziell in Allenwinden viel zu reden. Denn angedacht war, ab 2017 während rund dreieinhalb Jahren Bauzeit den gesamten Verkehr zwischen Tal und Berg durch das Dorf zu leiten. Es ist dem Widerstand der Bevölkerung in Allenwinden zu verdanken, dass die Zuger Baudirektion die aktuell geplante Verkehrsführung in Betracht zog. In der Folge wurde die Vollsperrung der Strecke Nidfuren–Schmittli und die dafür notwendige grossräumige Umleitung akribisch evaluiert und geplant. Angedacht war ein verzögerter Baustart im Jahr 2019. Der aktuell geplante Termin für die Vollsperrung

ab 2022 dürfte nun tatsächlich umgesetzt werden.

Die Strecke durchs Dorf wurde fit gemacht Vorteil der Verzögerung ist, dass die Strecke zwischen Moosrank und Schmittli zwischenzeitlich für den Mehrverkehr durch Allenwinden ertüchtigt und optimiert wurde. Aktuell fahren rund 2000 Fahrzeuge pro Tag durch das Dorf, während der Vollsperrung werden es rund 8000 Fahrzeuge sein. Ab Januar 2022 führt der Weg von Zug und Baar hinauf ins Ägerital via Allenwinden. Auch der gesamte Busverkehr wird auf dieser Strecke geführt. Wer hingegen vom Ägerital nach Baar und Zug hinunter fährt, wird via Edlibach umgeleitet. csc

Schützengarten

Vivi Kola 33cl

Fr.

1.25

Lager hell

statt 1.65 + Depot

1.20

Original & Alkoholfrei

6 x 1.5Liter Pet

3.90

50cl

statt 6.–

S.Pellegrino 6 x 1.25Liter Pet

Fr.

Fr.

statt 1.55 + Depot

Feldschlösschen

Evian

Fr.

50cl

4.80

statt 6.90

Fr.

1.45

statt 1.75 + Depot

Ittinger 6 x 33cl Flaschen

statt 14.70

Rivella

Feldschlösschen

6 x 1.5Liter Pet

24 x 33cl Flaschen

Rot, Blau & Refresh

Fr.

9.90

statt 15.90

Cointreau

Original "XXL"

Fr. 21.60

1/ 2

Preis El Bravo

Klosterbräu

Fr.12.30

Monats-Hit Dezember

Verdejo-Sauvignon Blanc & Tempranillo en barrica 75cl

Fr.

9.90

statt 19.80

Wir sind für Sie da - von Montag bis Samstag

Orangenlikör

40% Vol. 70cl

Fr.

24.90

normale Öffnungszeiten – gratis Parkplätze – keine Wartezeit

Senza Parole Vino Bianco d'Italia & Primitivo di Puglia

75cl

Fr.

9.45

statt 11.95

Steiner Chröttli Riesling-Sylvaner, Rosé & Blauburgunder

75cl

Fr.

9.95

statt 12.95

Aperol Aperitif

11% Vol. 70cl

Fr. 11.95

Chivas Regal 12y Blended Scotch Whisky 40% Vol. 70cl

Fr. 35.90

PURO Dieter Meier

Opihr

75cl

42.5% Vol. 70cl

Malbec & Malbec-Cab. Sauvignon

Fr. 14.90

statt 17.50

Profundo

Variedades Nobles de Castilla 75cl

Fr. 17.80

statt 19.90

Weitere Aktionen:

rio-getraenke.ch

Aktionen gültig vom 16.12.20 bis 05.01.21

Oriental London Dry Gin

Fr.

38.–

Opthimus 15y

Rum Oliver, Dom. Republik 38% Vol. 70cl

Fr.

65.–

Die Spirituosen-Angebote sind unabhängig von der Gültigkeitsdauer dieses Inserates. Kein Spirituosenverkauf an unter 18-jährige!

Anzeige

Rémy Martin VSOP

Cognac, 40% Vol. 70cl

Fr.

42.90


4

FORUM

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. Dezember 2020 · Nr. 48

Palliativ Zug

Lichtvolle Weihnachten

Dieses Jahr erleben wir eine andere und besondere Adventszeit. Unsere Vorbereitungen für das Weihnachtsfest verlaufen anders, wir sind alle gefordert, mit Fantasie konstruktiv zu sein. Haben Sie auch schon Entdeckungen gemacht, dass Junggesellen plötzlich Weihnachtsgebäck produzieren und stolz verschenken? Kleine Gruppen von Menschen einen der vielen Lichterwege im Kanton Zug begehen und sich freuen, draussen mit genügend Abstand, bei Kerzenschein, den Glühwein aus der mitgebrachten Thermosflasche zu geniessen? Alles ist ein bisschen anders – und doch geben uns diese einfachen und bescheidenen Aktivitäten eine innere Genugtuung. Wir alle können auch anders – und es lohnt sich. Es gibt uns die Gewissheit, dass wir mit einfachen Mitteln eine Art von Kontrolle haben und die Festtage in anderer Form gestalten dürfen. Bleiben Sie kreativ und gesund, nutzen Sie diese besinnliche Zeit und halten Sie ihr Herz offen für die leisen Wunder. Rita Fasler, Geschäftsstellenleiterin Palliativ Zug

Orientierungslauf-Vereinigung Zug

Samichlaus wartete im Wald Auf Postensuche im Steinhauserwald und auf den Samichlaus treffen: Diese Möglichkeit hatten vor kurzem Familien. Jedes Jahr um den 6. Dezember herum organisiert die OLV Zug im Steinhauserwald den Samichlaus-OL. Dabei gehen Familien auf Postensuche, gegen Ende des Laufes erwartet sie der Samichlaus mit dem Schmutzli. Dieses Jahr fand bereits die 14. Austragung statt. Die Möglichkeit, den Samichlaus im Wald zu treffen, wird sehr geschätzt. Die letzten Jahre waren es jeweils über 100 Knirpse, die der Samichlaus mit einem Säckli belohnen konnte.

Ein stimmiger Anlass unter erschwerten Bedingungen Lange stand nicht fest, ob die diesjährige Austragung möglich war. Dreimal mussten die Ausschreibung und das Schutzkonzept angepasst werden. So wurde auf das sonst gleichzeitig durchgeführte

Beim Weiher wartete der Samichlaus und der Schmutzli auf die Kinder. OL-Training des lokalen Vereins verzichtet, dafür gab es zwei Startfenster, eins am Morgen und eins am Nachmittag, ausschliesslich reserviert für eine limitierte Anzahl Familien. Auch das beliebte Zusam-

Bild: pd

mensein rund um die Waldhütte und ums wärmende Feuer konnte dieses Jahr nicht stattfinden. Die Startplätze waren schnell ausgebucht, einigen Familien musste schweren Herzens abgesagt werden. Und

es war berührend und eindrücklich: Die Kinder genossen es sichtlich, im leicht verschneiten Wald die Posten zu suchen, zu spielen und dem Samichlaus und seinem getreuen Schmutzli, die am Waldweiher auf sie warteten, entgegenzutreten. Im gebührenden Abstand standen die Kleinen ehrfürchtig vor den beiden: staunend, erwartungsvoll und mit wachem Blick die einen, zurückhaltend und mit scheuem Auf- und Wegblicken beim Vortragen des Verslis oder gar Sich-Verstecken hinter dem Rücken von Mami oder Papi die anderen. Zurück im Ziel, mit roten Backen und vielen Erlebnissen, zeigten sie stolz ihr Chlaussäckli. Die Dankbarkeit der Eltern, dass dieser so stimmige Anlass trotz erschwerter Bedingungen durchgeführt wurde, war gross und belohnte das Organisationsteam für seinen Mehraufwand. Die OLV Zug freut sich auf den 15. Samichlaus-OL am 4. Dezember 2021. Coni Müller für den OLV Zug

In eigener Sache Bald geht es in die Publikationspause Am 22. Dezember erscheint die letzte Ausgabe der «Zuger Presse» für das Jahr 2020. Unsere Redaktion versorgt Sie ab dem 12. Januar 2021 wieder mit Geschichten aus den Zuger Gemeinden und dem Kanton. Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kunden für die Zusammenarbeit und danken Ihnen, liebe Lesende, dass Sie Woche für Woche unsere Zeitung aufschlagen. red

Ihr Vereinsbericht Gerne publizieren wir Ihre Vereinsberichte. Achten Sie darauf, dass Sie sich kurz halten (zwischen 1000 und 1500 Zeichen inklusive Leerschlägen). Bilder müssen als JPG-Datei in einer Grösse von mindestens 1 MB an uns gemailt werden. Schicken Sie zu den Bildern jeweils eine Bildlegende (Personen mit Vor- und Nachname von links nach rechts nennen). Geben Sie uns jeweils den Autor des Textes und den Namen des Fotografen des Bildes an. Mailen Sie uns den Bericht mit Fotos an: redaktion-zugerpresse.ch@ chmedia.ch red

Zum Gedenken Todesfälle Baar 10. Dezember 2020 Emil Voser-Schwerzmann, geboren am 24. August 1935, wohnhaft gewesen an der Rigistrasse 169. Die Beisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt statt. Baar 10. Dezember 2020 Agnes Theresia Hürlimann-Bühler, geboren am 12. Januar 1928, wohnhaft gewesen im Buchholz, im Aufenthalt im Chlösterli, Unterägeri. Abdankung und Beisetzung finden im engsten Familienkreis statt. 5. Dezember 2020 Baar Pia Ida Billich-Signer, geboren am 31. August 1925, wohnhaft gewesen an der Bahnhofstrasse 12. Die Beisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt in Zürich statt. Baar 5. Dezember 2020 Felix Kälin-Schicker, geboren am 4. April 1937, wohnhaft gewesen am Unterbrüglenweg 3. Abdankung und Beisetzung finden aufgrund der momentanen Situation im engsten Familienkreis statt. 8. Dezember 2020 Baar Hans Rudolf Steinbrunn, geboren am 24. Dezember 1936, wohnhaft gewesen an der Bahnmatt 2. Beisetzung und Abdankung finden im engsten Familienkreis auf dem Friedwald im Puschlav statt. Baar 3. Dezember 2020 Gertrud Bischof-Bär, geboren am 20. Dezember 1931, wohnhaft gewesen an der Langgasse 26b. Abdankung und Beisetzung finden im engsten Familienkreis statt. Cham 10. Dezember 2020 Josefina Anna gen. Josy Huwiler-Meier, geboren 1930, wohnhaft gewesen an der Rigistrasse 1, Pflegezentrum Ennetsee. Die Urnenbeisetzung findet statt am Dienstag, 22. Dezember, 14 Uhr auf dem Friedhof Cham. Beisetzung mit Abdankung im Gedenkraum. 8. Dezember 2020 Cham Luzia Klara Lampert-Gmür, geboren 1932, wohnhaft gewesen an der Eichstrasse 30. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Cham 5. Dezember 2020 Aloisia Maria Kaufmann (Schwester M. Barbara), geboren 1928, wohnhaft gewesen im Kloster Heiligkreuz. Aufgrund der Corona-Pandemie finden alle Gedächtnisgottesdienste im kleinen Kreise der Schwesterngemeinschaft statt. Cham 4. Dezember 2020 Margrit Erika Meier (Sr. M. Charitas), geboren 1933, wohnhaft gewesen im Kloster Frauenthal. Wegen der Pandemie finden Requiem und Beerdigung im Kreis der Schwesterngemeinschaft und der engsten Verwandten am Donnerstag, 10. Dezember, 9.30 Uhr statt. Dreissigster: Samstag, 9. Januar 2021, 7 Uhr.

Menzingen 8. Dezember 2020 Anna Kempf, geboren am 30. Juli 1978, wohnhaft gewesen an der Kirchgasse 4. Menzingen 8. Dezember 2020 Hannah Kessler (Sr. Hannah), geboren am 21. September 1925, wohnhaft gewesen an der Hauptstrasse 11. Der Trauergottesdienst findet statt am Mittwoch, 16. Dezember, um 13.45 Uhr in der Kirche vom Mutterhaus in Menzingen, anschliessend Urnenbeisetzung im engsten Schwestern- und Familienkreis. Oberägeri 5. Dezember Brigit Krähenmann-Gschwind, geboren am 24. Mai 1934, wohnhaft gewesen an der Rämslistrasse 5. Die Urnenbeisetzung findet im Familienkreis statt. Steinhausen 5. Dezember 2020 Werner Hug, geboren am 25. August 1937, wohnhaft gewesen an der Kirchmattstrasse 3, Seniorenzentrum Weiherpark. Der Trauergottesdienst findet im engsten Familienkreis statt. Steinhausen 10. Dezember 2020 Lorenzo Mattesco, geboren am 14. September 1934, wohnhaft gewesen an der Kirchmattstrasse 3, Seniorenzentrum Weiherpark. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Steinhausen 3. Dezember 2020 Andreas Huber, geboren am 22. Dezember 1935, wohnhaft gewesen an der Kirchmattstrasse 3, Seniorenzentrum Weiherpark. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Unterägeri Max Bergner, geboren am 3. Oktober 1935, wohnhaft gewesen im Chlösterli 1. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.

9. Dezember 2020

Unterägeri 5. Dezember 2020 Erika Iten-Bächli, geboren am 8. Februar 1944, wohnhaft gewesen an der Wisstanneggen 2 in Neuägeri. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt 5. Dezember 2020 Unterägeri Marie Villiger-Furrer, geboren am 5. Februar 1928, wohnhaft gewesen an der Zugerbergstrasse 17. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. 4. Dezember 2020 Unterägeri Vreni Bienz-Kohler, geboren am 20. März 1931, wohnhaft gewesen im Chlösterli 1. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt Unterägeri 3. Dezember 2020 Albert Müller-Gander, geboren am 16. Juli 1932, wohnhaft gewesen im Chlösterli 1. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt

Cham Johann Blunschi, geboren 1930, wohnhaft gewesen im Alterszentrum Büel. Der Gottesdienst und die Beisetzung finden im engsten Familienkreis statt.

4. Dezember 2020

Unterägeri 2. Dezember 2020 Theres Dittli-Iten, geboren am 31. Mai 1931, wohnhaft gewesen im Chlösterli 1. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.

Cham Jörg Herzog, geboren 1948, wohnhaft gewesen an der Luzernerstrasse 42. Die Trauerfeier findet im engsten Familienkreis statt.

3. Dezember 2020

Zug 10. Dezember 2020 Marcel Hürlimann-Hauser, geboren am 20. August 1933, wohnhaft gewesen An der Lorze 3. Die Abdankung findet in Oberrieden statt.

Hünenberg 10. Dezember 2020 Maria Zimmermann-Fähndrich, geboren am 23. Juni 1922, wohnhaft gewesen an der Rigistrasse 3, Alterszentrum Büel. Die Beisetzung findet im Familienkreis statt.

Zug 2. Dezember 2020 Heinrich Gmür, geboren am 2. April 1926, wohnhaft gewesen an der General-Guisan-Strasse 39. Die Abdankung findet im engsten Familien- und Freundeskreis statt.


Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. Dezember 2020 · Nr. 48

Zug

Gericht stützt Tempo 30 Im jahrelangen Streit um Tempo 30 in der Zuger Grabenstrasse ist wieder Bewegung gekommen. Das Verwaltungsgericht des Kantons Zug hat entschieden, dass Tempo 30 auf der Grabenstrasse als Lärmsanierungsmassnahme rechtens ist. Das Urteil erfolgte, weil der TCS und angrenzende Detailhändler gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung, geklagt hatten. «Seit dieser Woche gibt es für Stadt und Kanton Zug keine Ausreden mehr, endlich mit einem siedlungsverträglichen Verkehrsregime in der Innenstadt Ernst zu machen. Der Hinweis auf ein ausstehendes Gerichtsurteil kann mangelnde Vorbereitungen – zum Beispiel die öffentliche Auflage von Begegnungszonen und Tempo 30 im Bereich der Zuger Altstadt – definitiv nicht mehr entschuldigen», so einer der Initianten der Temporeduktion, Daniel Brunner. fh

Steinhausen

Gemeinsamer Wärmeverbund WWZ betreibt seit Ende 2017 den Wärmeverbund Steinhausen Zentrum und versorgt die Überbauung Dreiklang (Gemeindesaal, Bibliothek, Alterswohnungen) sowie umliegende Liegenschaften mit erneuerbarer Wärme aus regionalen Holzschnitzeln. Produziert wird diese in der hochmodernen und vollautomatischen Energiezentrale an der Kirchmattstrasse. Laut Mitteilung haben nun die WWZ und die Gemeinde Steinhausen gemeinsam eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben mit dem Ziel, weitere Teile des Gemeindegebiets über einen Wärmeverbund mit umweltfreundlicher Heizenergie zu versorgen.

Mitte Mai soll der Abschlussbericht vorliegen Gemeindepräsident Hans Staub: «Als Energiestadt wollen wir ein Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit Energie schaffen. Dazu gehören zukunftsträchtige Energieversorgungsprojekte. Ein Wärmeverbund, wie wir ihn gemeinsam mit WWZ planen, leistet hier einen wesentlichen Beitrag und steigert die Attraktivität und Lebensqualität in unserer Gemeinde.» Marcel Fähndrich, Leiter Wärme und Kälte bei WWZ, ergänzt: «Wie mit unseren anderen Wärmeund Kälteverbünden wollen wir auch in Steinhausen die fossile Heizungslandschaft in den kommenden Jahren ablösen. Die Machbarkeitsstudie soll einen möglichen Versorgungsperimeter abstecken und dazu Ankerkunden identifizieren, um die herum der Ausbau des Wärmeverbunds quartierweise realisiert werden kann.» Die Studie wird zudem mögliche erneuerbare Energien, die zum Einsatz kommen sollen, beurteilen sowie klären, ob eine Vernetzung mit dem geplanten WWZ-Wärmeverbund Ennetsee und/oder eine Einbindung des WWZ-Holzwärmeverbunds im Dorfzentrum sinnvoll ist. Mitte Mai soll der Abschlussbericht vorliegen. WWZ und die Gemeinde Steinhausen wollen darüber informieren. ar

GEMEINDEN

5

Industriegeschichte

60 Jahre im Zeichen des Glückskäfers Die Victoria-Möbel haben Baar schweizweit und im Ausland bekannt gemacht. In einem neuen Buch wird die Firmengeschichte in ihrer Breite und mit vielen Bildern aufgearbeitet. Franz Lustenberger

«Gsesch det s Chäferli» – wie oft ist dieser Satz auf der Bahnfahrt von Zug nach Zürich zu hören. Den Kindern gefällt der markante Käfer an der Gebäudefassade, bei den Erwachsenen tauchen Erinnerungen an früher mit Möbeln aus dem Hause Victoria auf. Louis Rossel aus der Eigentümerfamilie erinnert sich besonders an die «Victowand»

«Die Zuger Industrie ist vielfältiger aufgstellt als gemeinhin angenommen.» Heinz Horat, Buchautor und ehemaliger Denkmalpfleger mit den vielen Einbauelementen, die sich als Raumteiler frei im Zimmer, einer Wand entlang oder abgewinkelt aufstellen liessen. Sie stand nicht nur in seinem Kinderzimmer: «Das war damals in den 60er-Jahren ein Grosserfolg unserer Firma.» Er denkt auch an den Toiletten-Schreibtisch mit Spiegel. Im Katalog 1952 wird das Stück mit dem Bild einer sich schminkenden Frau als «das bevorzugte Möbel fürs Töchterzimmer» angepriesen. Heinz Horat, ehemaliger Denkmalpfleger des Kantons, beschränkt sich in seinem Buch «Viktoria Möbel» nicht

nur auf den Betrieb, die Firmengeschichte mit allen Zahlen und Fakten und ihren Gebäuden. Im Zentrum stehen die Möbelstücke, aber auch ihre grafische und fotografische Präsentation in den hauseigenen Möbelkatalogen. «Damit wird die Geschichte der Firma zum ersten Mal umfassend dokumentiert», sagt Louis Rossel. Und wenn er von den «Victorianern» spricht, dann ist die Freude über das Geleistete aller Mitarbeitenden seit der Gründung im Jahr 1938 bis zum Ende der Produktion 1998 herauszuhören. Die Telefonistin klingt ihm immer noch im Ohr, wenn sie den Hörer abnahm: «Victoria Werke AG, Baar».

Die Baarer Firma ging in der Werbung eigene Wege Der Baarer Künstler und Werber Elso Schiavo liess die Victoria-Möbel für die jährlichen Kataloge in ungewohnten Umgebungen fotografieren – ein Bett auf dem Zugersee, Polstermöbel auf einer Streuwiese oder ein Schrank in den Höllgrotten. Ulrich Straub, Präsident des Vereins Industriepfad Lorze, schreibt im Vorwort zum Buch: Es sei spannend, anhand der verschiedenen Möbelkataloge «die Schweizer Wohnungen zu besuchen und 50 Jahre Wohnkultur Revue passieren zu lassen». Er sei im Rahmen seiner Aufgabe als Denkmalpfleger in vielen Häusern gewesen, um Restaurierungen zu besprechen, erzählt Heinz Horat. Immer wieder hätten ihm Leute gesagt: «Das sind übrigens Möbel von Victoria.» «Das hat mich gereizt, mehr zu erfahren.» Weil die Geschichte der Baarer Möbelfabrik noch nicht geschrieben war, trat Horat mit seiner Buchidee an den Verein Industriepfad Lorze heran. «Die Zu-

Zeugen der Industrie

Bett im Zugersee: Elso Schiavo liess für den Katalog 1958 die Möbel in ungewohnten Positionen fotografieren.

Bild: pd

Das Wohnkonzept «OKAY» nimmt im Jahre 1977 das heutige Homeoffice vorweg. Bild: Franz Lustenberger ger Industrie ist vielfältiger aufgestellt als gemeinhin angenommen.» Es gebe eben nicht nur Spinnereien und die Elektroindustrie. Aber kaum ein anderes Unternehmen hatte sich ein so prägendes Logo geschaffen wie Victoria: Das «Liebgott-Glückskäferli» fungierte zusammen mit dem Schriftzug Victoria seit der Gründung der Firma als Logo.

Es wurde mit einem heissen Eisen in alle Möbel eingebrannt. Ende der 50er-Jahre hatte Elso Schiavo das Logo modernisiert. Er schuf den neuen roten Marienkäfer mit den zwei schwarzen Punkten. Dieser prangt noch heute an der Liegenschaft. Zusammen mit dem Kamin erinnert er an eine prägende Ära der Baarer Wirtschaftsgeschichte.

Der Verein Industriepfad Lorze dokumentiert seit 25 Jahren die industrielle Entwicklung des Kantons Zug. Bekannt sind vor allem die 70 Schautafeln, welche entlang der Lorze auf einer Länge von 30 Kilometern die Geschichte der Industrialisierung erläutern. Des Weiteren besitzt der Verein auch eine grosse Sammlung von Industrieobjekten, die im Depot für Technikgeschichte in Neuheim dauerhaft präsentiert werden sollen. Die Eröffnung des Schaulagers Zuger Industrieobjekte wurde wegen der Corona-Massnahmen auf nächstes Jahr verschoben. Dem Verein geht es auch um die Vermittlung von Wissen über die vielfältige Industriekultur: Dies geschieht einerseits über die Plattform www.industriegeschichte-zug.ch, die laufend aktualisiert und ergänzt wird. Andererseits über die Publikation von Büchern, welche einzelne Themenbereiche oder Firmengeschichten aufgreifen und dem Publikum zugänglich machen. Das Buch «Viktoria Möbel» von Heinz Horat umfasst 204 Seiten und erzählt die Geschichte von der ursprünglichen Holzwarenfabrik bis zum Hersteller hochwertiger Möbel. Das Werk gibt anhand der gefertigten Möbel einen Einblick in die Wohnkultur von Herrn und Frau Schweizer und damit in die eigentliche Entwicklung der Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. fra Bestellung unter: www.industriepfad-lorze.ch

Lebkuchenfeier

Strandbad Zug

Ihre grossen Verdienste wurden süss verdankt

Schattenplätze und ein Sandstrand

Der Zuger Stadtrat hat an der traditionellen Lebkuchenfeier zwei Personen geehrt, die ohne grosses Aufhebens viel für die Stadt geleistet haben.

Das Strandbad Zug soll in naher Zukunft um die sogenannte Oeschwiese erweitert werden. Für die detaillierte Planung wurde die Bevölkerung in der Badesaison 2020 um Mitwirkung gebeten. Das Interesse war hoch: Weit über 900 Personen äusserten sich dazu, was ihnen im Strandbad wichtig ist und wie es sich in Zukunft präsentieren soll. Viele wünschten sich mehr Schattenplätze. Weiter soll die Oeschwiese parkartig gestaltet werden. Für das leichtere Einsteigen ins Wasser wird ein Sandstrand gewünscht. Aber dem Ort kommt auch eine Ausgehfunktion zu: Man wünscht sich längere Öffnungszeiten sowie Events am Abend und ein innovatives Gastroangebot mit frischen Produkten. Eine Trennung von belebtem und Ruhebereich wird vielfach angesprochen. Der Hygiene wird eine grosse Bedeutung beigemessen, vor allem im Umkleide- und Sanitärbereich. Nur von 2 Prozent aller Befragten wird angemerkt, dass es zu wenig Parkplätze habe. Ausserhalb der Badesaison soll das Gelände auch zugänglich sein. Dafür sprachen sich 85 Prozent der Interviewten aus. ar

Christian Raschle hat sich mit seinem humorvollen, motivierten und diplomatischen Engagement für und in der Stadt Zug verdient gemacht. Sein sehr enzyklopädisches und facettenreiches Wissen über die StadtzugerVergangenheit vermittelt er bis heute in zahlreichen Publikationen, Vorträgen und Stadtführungen, die bei Jung und Alt gleichermassen beliebt sind. «Christian Raschle pflegt die Fakten mit schalkhaft-klugen Bezügen zu würzen und längst vergangenem Geschehen eine überraschende Aktualität zu verleihen», würdigt Stadtpräsident Karl Kobelt an der traditionellen Lebkuchenfeier im Gotischen Saal des Rathauses Zug sein Wirken. Auch dank dem diplomatischen Geschick von Christian Raschle verbindet bis heute zwischen der Stadt Fürstenfeld in der Steiermark und der Stadt Zug eine tiefe Freund-

Dank Christian Raschle (links) verbindet Zug und Fürstenfeld noch heute eine tiefe Freundschaft. Christoph Balmers Engagement sind die Chollerhalle und die Galvanik zu verdanken. Bild: pd schaft.Als Mitglied von zahlreichen Organisationen und Vereinen prägte Raschle zudem die Zuger Kultur massgeblich mit.

Einige Kulturinstitutionen gäbe es ohne ihn nicht Der Zuger Christoph Balmer ist nicht nur für sein wirtschaftliches Geschick beim Ausbau der Buchhandlung Balmer bekannt, denn sein Schaffen ging weit über seinen eigenen Betrieb hinaus. Nebst seinem Engagement für

die Musikschule Zug initiierte Balmer in den neunziger Jahren das Projekt «Kulturkalender» und gründete die Dachorganisation für alle Kulturinstitutionen und -schaffende unter dem Namen «IG Kultur». Der Aufbau und Erhalt der Spinnihalle Baar und der Chollerhalle gehören auch zu seinen grossen Verdiensten. «War zu Beginn deiner Zeit eine Jugendbewegung am Werk, welche sogar Häuser besetzte, freut sich die heutige Jugend, dass sie nicht

nur in der Chollerhalle, sondern auch in der Galvanik und weiteren Gebäulichkeiten ihre Kultur-Träume ausleben kann», würdigt Stadtrat Urs Raschle Christoph Balmer in seiner Laudatio. Die Lebkuchenfeier geht auf eine historische Beziehung zwischen der Stadt Zug und dem Kloster Frauenthal zurück. Das Kloster entrichtete seine Steuerabgabe (3 Pfund Geld) auch mit Lebkuchen, welch um die Weihnachtszeit gebacken wurden. ar


Fust Badezimmer

Christbaumverkauf in Blickensdorf

Jetzt von vielfältigen Umbauaktionen profitieren!

Der Verkauf von frisch geschnittenen Rot- und Nordmannstannen findet dieses Jahr auf dem Bedarfsparkplatz bei der Waldmannhalle statt.

Samstag, 19.12.2020 9.00 – 16.00 Uhr Korporation Blickensdorf

Riesenauswahl an Badmöbeln für jedes Budget.

TWINLINE-Badewanne und Dusche mit bequemem Einstieg.

Nur im Fust: Badumbau mit professioneller Bauleitung. Unsere Spezialisten organisieren alle Handwerker termingerecht – mit Garantie!

"

AKTION DUSCH-WC

Ich unterstütze Sie kompetent & schnell: Typo3 Drupal Neos Wordpress Shopware Magento Contao WebDesign Google Analytics SEO/ SEA AdWords Salesforce Rufen Sie mich an: 079 9164220

#-@*

Profitieren Sie jetzt vom Abverkaufsbon auf die Ausstellungsmodelle des Dusch-WC’s Cleanet Riva von

GUTSCHEIN Fr. 1’500.– Gültig bis 31.12.20 oder solange Vorrat. Nicht einsetzbar mit anderen Top-Produkten von Fust. Beispiel: Ihr Badpreis: mit Bon Fr. 9370.–, ohne Bon Fr. 10’870.–

Viele Ausstellbäder bis zu 50% reduziert!

EIN ABO – 365 TAGE SPASS

*An alle Bloggerinnen, Avatare, Couchsurferinnen, Follower, Twitternde, Likers, Lurker, Millennials, Networker, Posterinnen, Webredaktoren, Influencerinnen, Content Manager, Chatterinnen, Thumbstopper

EIN GUTSCHEIN – ZAHLREICHE MÖGLICHKEITEN

KINDER REISEN KOSTENLOS

(z.B. Modelle Davos, Spiez, Mara, Pli usw.) In der Internet-Fotogalerie unter www.fust.ch oder in allen Filialen.

Weihnachten naht und Geschenkideen sind gefragt. Was gibt es Schöneres, als Zeit zu verschenken und gemeinsam einen Tag auf der Königin der Berge zu verbringen? Mit dem Rigi-Wertgutschein treffen Sie bestimmt ins Schwarze, denn der Gutschein kann in über zwanzig Betrieben auf und um die Rigi eingelöst werden. Informationen finden Sie unter rigi.ch/rigi-wertgutschein

Die Rigi ist der ideale Ort für Familien, um unvergessliche Tage zu verbringen. Für jeden Familientyp bietet das Gebiet das passende Erlebnis. Ein abwechslungsreicher Tag auf der Königin der Berge mit der ganzen Familie lohnt sich bis Ende 2021 besonders. Kinder bis und mit 15 Jahren reisen im Jubiläumsjahr in Begleitung eines Erwachsenen kostenlos auf die Rigi.

Küchen Badezimmer Renovationen Steinhausen, Hinterbergstrasse 47, 041 252 23 60

Die Rigi Bahnen feiern feiern im Jahr 2021 ihren 150. Geburtstag und starten mit Highlights ins Jubiläumsjahr. Das 365-Tage-Abo ermöglicht Freizeitvergnügen und Erholung im Sommer und Winter. Und dies zum attraktiven Preis von nur CHF 400.– für Erwachsene. Entdecken Sie jetzt Ihre Vorteile unter rigi.ch/abo

55

www.maz.ch

Inserieren bringt Erfolg! NEWS AUS DER REGION mit Sara Wicki 18 Uhr, stündlich wiederholt

Zentralschwiiz

LZ

25 Jahre

Weihnachtsaktion Spenden-Postkonto 60-33377-5

Online-Spenden:


Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. Dezember 2020 · Nr. 48

GEMEINDEN

7

Archäologie

Wo Geschichte geschichtet übereinander liegt Der Kiesabbau im Äbnetwald in Cham wird seit 1992 archäologisch begleitet. Auf dem Hügel oberhalb des Weilers Niederwil findet sich über 4000 Jahre Siedlungsgeschichte. Ein Augenschein. Alina Rütti

Der Nebel hängt klebrig über Niederwil, das Brummen der Baggermotoren in der Kiesgrube Äbnetwald wird dadurch gedämpft. Die Schaufeln krallen sich ins Gestein und greifen eine grosse Menge Kies, mit Getöse wird der Rohstoff der Bauindustrie auf Lastwagen gehievt und weggekarrt. Oberhalb des Geschehens wird mit einer akribischen Sorgfalt mit einer Maurerkelle an der Oberfläche des feuchten Bodens gekratzt. Wichtige Steine werden kartografiert. Eine bestimmte Ansammlung kann eine grosse Bedeutung haben.

Das Grabungsteam stiess auf einen Weg und Münzen David Jecker kniet mit der Kelle in der Hand bei der Steinansammlung, die sich wie ein Band über die Parzelle zieht. Der Grabungsleiter erklärt: «Es handelt sich hierbei um einen befestigten Weg aus der Eisenzeit.» In der Erde stecken kleine rote Fähnchen. Dort greift der Archäologe nach einem kleinen Keramikfragment, das noch ganz verdreckt ist. Er weiss schon, dass es aus der Zeit stammt, als die Kelten beim heutigen Äbnetwald siedelten. Die Blüte ihrer Kultur wird der Eisenzeit (800 bis 15 vor Christus) zugeschrieben. Ein paar Tage zuvor sind die Ausgräber an derselben Stelle auf eine Münze, die im zweiten und ersten Jahrhundert vor Christus im Umlauf war, gestossen. Die Kelten be-

«Das Gebiet ist wie ein Palimpsest, ein Pergament, das immer wieder überschrieben wurde.» David Jecker, Grabungsleiter nutzten sie als Zahlungsmittel. Auf dem Kupferstück ist ein Hirsch abgebildet. Die frühen Münzstempel stammen ursprünglich aus Griechenland und dem Römischen Reich. Die Kelten prägten damit eigene Münzen und schufen mit der Zeit eigene Münzbilder. Doch woher weiss David Jecker und sein fünfköpfiges Grabungsteam, aus welcher Zeit die Funde stammen? «Das haben zum einen naturwissenschaftliche Datierungen von Holzkohleproben gezeigt und andere Funde wie Werkzeuge, Schmuck und Keramik», so Jecker. Er erzählt weiter: «Bereits in einer Tiefe von 30 bis 40 Zentimetern stossen wir auf Überreste aus der Bronzezeit», so der Fachmann. In den darunterliegenden Bodenschichten sei man schon in der Eiszeit, welche vor rund 10 000 Jahren zu Ende ging. Er zückt flugs die Maurerkelle und kratzt an einer anderen Stelle

Grabungstechniker Kilian Weber trägt mit der Schaufel vorsichtig die Erdschichten in einer Parzelle ab. Sie enthielten bronzezeitliche Keramikscherben, die dokumentiert und geborgen wurden.

Grabungsleiter David Jecker kniet bei den Überresten eines befestigten Weges. Er reichte bis zur Zufahrtsstrasse (im Hintergrund). Hinter dem Grabungsfeld wird bereits Kies abgebaut. Bilder: Alina Rütti über den harten Boden. Dabei kommt schnell eine gelbliche natürliche Bodenschicht zutage. Das sei jeweils der Hinweis, dass man aus der Bronzezeit nichts mehr finden werde. Aus der Eiszeit können aber doch noch Funde gemacht werden. Jedoch nicht mehr von David Jecker und seinem Grabungsteam. Beim Kiesabbau hat vor zwei Jahren ein Bauarbeiter einen Backenzahn eines Mammuts gefunden.

Menschliche Überreste werden eher selten gefunden Seit den 90er-Jahren wird der Kiesabbau im Äbnetwald von Archäologen des Kantons Zug begleitet. Bevor die Bagger auf eine weitere Parzelle vorrücken, haben die Forscher rund ein Jahr lang Zeit für die Grabungen. «Auf dem Hügel im Chamer Weiler stossen wir auf über 4000 Jahre Siedlungsgeschichte. Die ältesten Nachweise gehen auf die Glockenbecherkultur um 2500 vor Christus zurück», erklärt David Jecker, der seit 2013 die Grabungen in Cham-Oberwil/Äbnetwald leitet. Für ihn sei sein Arbeitsplatz etwas besonderes, denn er ist in Hagendorn aufgewachsen, und geht quasi seinen Vorfahren und deren Geschichte auf den Grund. «Das Gebiet ist wie ein Palimpsest, ein Pergament, das immer wieder überschrieben wurde.» Eine riesige Überraschung war für ihn und sein Team in diesem Jahr der Fund von frühmittelalterlichen Gräbern. Damit habe man überhaupt nicht

gerechnet. Denn plötzlich auf ein menschliches Skelett zu stossen sei auch für einen Archäologen nicht alltäglich, und man begegnet den menschlichen Überresten immer mit grösstem Respekt. «Erst vor ein paar Jahren bei der Grabung beim Bibersee stiess ich zum ersten Mal in meiner Laufbahn auf die sterblichen Überreste eines Menschen. Unsere Untersuchungen zeigten, dass der Schädel fast 5000 Jahre alt ist.»

Nicht jede Frage können die Archäologien klären Alle Funde konnten die Archäologen aber nicht erklären. Beispielsweise gibt eine rechteckige Feuergrube Rätsel auf. Lag sie mal in einer Hütte? Wurde sie zum Kochen genutzt? War sie nur Wärmequelle? Oder gar Lichtquelle? Vom Hügel aus hat man bei schönem Wetter eine gute Fernsicht in die Lorzenebene und die Siedler im Äbnetwald wussten von anderen Dörfern in der Umgebung und trieben weitum Handel. «Nicht alle Fragen lassen sich klären, und das ist auch spannend. Denn so versteift man sich nicht auf eine Theorie. Vielleicht verschafft ein zukünftig gemachter Funde Klarheit», so der Archäologe. Denn der Kontext der Funde sei enorm wichtig. Zurück zum eisenzeitlichen Weg: David Jecker hat mittlerweile das Grabungsfeld fotografiert. Anschliessend wird es vermessen und eine Zeich-

Diese Keramikscherben wurden auf den aktuellen Grabungsfeldern gefunden und sind rund 3000 Jahre alt. Die Archäologen gehen davon aus, dass es ein sehr grosser bauchiger Topf für die Aufbewahrung von Lebensmitteln war – oder eine Urne. nung angefertigt, auf der detailgenau jeder Fund oder jeder Stein vermerkt ist. Danach werden die einzelnen Funde vorsichtig aus der Erde gelöst, gesäubert und verpackt. Zur weiteren Untersuchung gelangen sie ins Labor. Damit ist die Arbeit für Jecker und sein Team getan. Von den Funden ist auf dem Grabungsfeld nichts mehr übrig. «Bevor das archäologische Kulturgut also unbesehen durch den Kiesabbau zerstört wird, wird es von uns für die Nachwelt dokumentiert. Sämtliche Funde werden geborgen. » Von dannen ziehen die Zuger Archäologen aber noch länger nicht. Für sie geht die Arbeit auf dem Gebiet weiter, auf dem zurzeit noch Wald steht. Im kommenden Jahr wird das Waldstück gerodet und die Humusschicht abgetragen und an anderer Stelle wiederverwertet. Danach werden Jecker und sein Team

Die Kelten Griechische Geschichtsschreiber bezeichneten die Bevölkerung nördlich der Alpen als «Keltoi» (Kelten). Der Stamm der «Helvetier» siedelte auf dem Gebiet des heutigen Schweizer Mittellandes. Wobei sich die unzähligen Stämme der Kelten über ganz Europa, die britischen und irischen Inseln verstreuten. Sie waren geschickte Handwerker, Schmiede, Händler und Krieger. Mit dem Einzug der Römer assi-

milierten sich die Kelten mit der römischen Kultur. Jedoch übernahmen auch Römer teilweise keltische Götter und Riten. Mit der Christianisierung legten die Kelten teilweise ihren heidnischen Glauben ab oder praktizierten eine Mischung. Die Kelten kannten zwar eine Schrift, überlieferten jedoch nur mündlich. Archäologen gehen davon aus, dass die verschiedenen Stämme in ganz Europa alle

eine ähnliche Sprache hatten, sich so untereinander verstanden haben und so Handel trieben. Überbleibsel der keltischen Sprache sind heute das Gälische, Walisische und Bretonische. Auch im Kanton Zug hat die keltische Sprache Spuren hinterlassen – in Form von Ortsnamen wie Baar (Barra: Ort auf der Anhöhe), Cham (Kama: Dorf), Lorze (Lorantia: geröllschiebender Fluss). ar

Diese keltische Münze gehört zum «Zürcher Typ» und war in der Region sehr verbreitet. Die Münze wurde in den Überresten der Strasse gefunden. wieder Parzellen abstecken, den Boden weiter abtragen und nach archäologischen Resten durchsuchen. «Die Wahrscheinlichkeit, im Wald noch was zu finden, ist gross. Vor ein paar Jahren wurde

dort ein römischer Münzschatz gefunden. Die Römer haben ihre Heiligtümer oft auf keltischen Kultstätten errichtet und diese wiederum befinden sich nicht selten bei Wasserquellen.

Wem gehören archäologische Funde? In der Schweiz wird das archäologische Erbe von den 26 Kantonen betreut. Den rechtlichen Grundsatz für diese Verantwortung gibt die schweizerische Bundesverfassung, nach der die Kantone für den Natur und Heimatschutz zuständig sind, vor. Dieser Begriff umfasst den Schutz von Landschaften, Ortsbildern, geschichtlichen Stätten sowie Natur und Kulturdenkmälern, worunter auch die Archäologie fällt. Zudem regelt das schweizerische

Zivilgesetzbuch, das seit 1912 in Kraft ist, dass Altertümer von wissenschaftlichem Wert in das Eigentum jenes Kantons gelangen müssen, auf dessen Gebiet sie gefunden wurden. Wer beispielsweise mit Metallsuchgeräten Schatzsucher spielt, macht sich strafbar. In Absprache mit dem Amt für Denkmalpflege und Archäologie sind eine Handvoll Laien unterwegs, die mit Metallsuchgeräten archäologische Funde aufspüren und für den Kanton sichern. ar


NEU AUCH NACHTS VON 20 BIS 5 UHR Die beste Musik.

INK AUF IN DER STADT ZUG WEIHNACHTS

KEIN SONG DOPPELT

WEIHNACHTSEINK AUF IN DER STADT ZUG DIE ZUGER GESCHENKK ARTE Weihnachtsgeschenk gesucht? Schenken Sie Ihren Liebsten die Zuger Geschenkkarte.

Wo die Zuger Geschenkkarte gekauft und eingelöst werden kann erfahren Sie unter www.zuger-geschenkkarte.ch Vereinigung Pro Zug, www.prozug.ch

STADT ZUG WEIHNACHTSEINK AUF IN DER

WEIHNACHTSEINK AUF IN DER

STADT ZUG WEIHNACHTSE

ZUGER KINOPROGRAMM www.kinozug.ch

Sie möchten Kinogutscheine lieber vor Ort statt online kaufen und dazu noch eine süsse Überraschung geschenkt erhalten?

Seehof 041 726 10 01 Gotthard -02 Lux -03

Gemäss den landesweiten Vorgaben finden in den Zuger Kinos bis auf Weiteres keine Filmvorstellungen statt.

FINDET MAN DIE BESTEN JOBS IN DER ZENTRALSCHWEIZ

?

Wir wünschen Ihnen Das Kino Seehof ist in dieser kinofreien Zeit von MI 16.12. bis FR 18.12. beste Gesundheit, viel Geduld, jeweils von 12:00 bis 17:00 Uhr frohe Festtage und einen guten für den Gutscheinverkauf geöffnet! Start ins 2021! U25 Personen unter 25 Jahren erhalten das Ticket für CHF 10.00. / % Reduzierter Eintrittspreis. / Auf alle 3D-Vorstellungen wird ein Zuschlag von CHF 2.00 erhoben.

Ihr Event-Eintrag zum Spezialpreis mit bester Platzierung in «Zuger Presse» und «Zugerbieter»!

EVENTS PREMIUM

poni reiste ein af Corrado Filip

Jahr durch die

er.

nordischen Länd

M ul tiv isi on

Bild: PD

in g Pu bl ic Vi ew

inavien Weites Skand

D

Corrado Fier Fotograf sentiert das lipponi prä Skandinagrenzenlose 3. Februar, ntag, Son am vien saal in im Lorzen um 16 Uhr Inseln, den FäröerCham. Mit NorweSchweden, Dänemark, nd dound Finnla önheit gen, Åland Sch er die kumentiert e vielas. Für dies Nordeurop

In Zug gibt’s in Rapperswil. am 1. Februar Der EVZ spielt

brachte ortage ver seitige Rep ein Jahr in den Diese er mehr als Ländern. önen nordischen sch bild en mit den Impression sowie packen er sein Aufnahmen in er t n zeig Geschichte ltivision Mu n ame unterhalts pd s. Foto mit Film und Infos: www.dia.c

h

Ih re n Bu ch en Si e

ing. ein Public View

sieger? Wird Zug Cup

Bild: df

Die Familie Blum

ralien.

elen durch Aust

M ul tiv isi on

stralien Abenteuer Au

. An drei Bar tritt ist frei n- der Ein auf der Eisfläche, die s entscheide Stationen mit Teps ist die alle Swiss Ice Ho- mit einem Holzboden und an de Partie des ckt wird, Final zwiede der abg : Stapich ckey Cup den im swil-Jona Essensstän SC Rapper am zwei nen Hunger schen den umgang kön dem EV Zug . Eine 14.45 dion Lakers und tillt werden Februar, um ena und Durst ges musikaliSonntag 3. sard-Ar nd ist für das Bos -Ba der Live gramm bedas Uhr. In Rahmenpro ssleinwand e Gro sch auf Tür wird rtragen. Die t. pd Spiel live übe um 13.30 Uhr, sorg lgt öffnung erfo

E

reiste mit Kam

Bild: PD

Planund einem i- Kamelen folgen sechs MonaKanada-Re wagen. Es Ort und ach ihren Markus und te Vorbereitung vor r durch sen wollten n Tou ihre ige nat mit m imo Sabrina Blu em weite- eine dre kende Wüstenlandag indruc rn zu ein zwei Töchte ltivisionsvortr r, r auf- bee aften. Mu -Abenteue rua ren Pferde weil die Jüngste sch Donnerstag, 7. Feb h saal in brechen. Doc rgie bekommt, am im Lorzen Uhr er 0 alle eine Pferde e Idee her. Der 19.3 e Infos unt iter We m. neu Aus- Cha muss eine ra.ch. pd Outback in www.explo Plan: das en – mit durchquer tralien zu

N

ge rp te r ww w. zu t on lin e un em iu m Ev en Pr er od g Ev en te in tra

re ss e. ch

Für 175 Franken können Sie einen Premium-Event-Eintrag mit Bild und 18 ZeilenText buchen (siehe Bild links). Für 20 Franken können Sie einen Event-Eintrag mit maximal 6 Zeilen Länge buchen. Bitte reservieren Sie Ihr Wunschdatum bis Freitagmittag vor dem gewünschten MittwochsPublikationstermin im Internet.

Infos und Buchung: www.zugerpresse.ch/Events

«Dank dem Rotkreuz-Fahrdienst bleibe ich mobil und komme sicher ans Ziel.» Rotkreuz-Fahrdienst. Menschlichkeit macht mobil. Begleiten, Unterstützen, Stärken. Wir sind da. Ganz in Ihrer Nähe, für Sie und Ihre Familie, für ein ganzes Leben. Schweizerisches Rotes Kreuz Zug, Langgasse 47a, 6340 Baar

gerne Wir beraten Sie 46 59 0 041 71 ch w w w.srk-zug.


REGION

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. Dezember 2020 · Nr. 48

Glencore

Auf Ivan Glasenberg soll nächstes Jahr Gary Nagle folgen Der CEO des Baarer Rohstoffgiganten hat vor rund einem Jahr seinen baldigen Rückzug angekündigt. Jetzt steht fest: Gary Nagle übernimmt die Unternehmensleitung. Ivan Glasenberg (Bild rechts) lässt mitteilen, dass er die Firmenleitung in der ersten Jahreshälfte 2021 abgibt. Dem 63-Jährigen nachfolgen soll Gary Nagle. Er war vor 20 Jahren dem Unternehmen beige-

treten und leitet aktuell die Abteilung Kohleförderung, ein Geschäftsbereich, der aufgrund von internationalen Forderungen zur Reduktion des CO2-Ausstosses stark unter Druck steht.

Der Konzern will bis 2050 Klimaneutralität vorweisen Eines der weltweit wichtigsten Kohleabbaugebiete befindet sich in Australien, wo Gary Nagle (Bild ganz rechts) derzeit lebt. Er wird Anfang 2021 in die Schweiz ziehen, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen. Der 45-Jährige soll

gemäss Medienmitteilung das weltweit tätige Unternehmen auf den Weg zur Klimaneutralität bringen. Das heisst, die CO2-Emissionen sollen bis 2050 komplett kompensiert werden. Der Verwaltungsratspräsident Anthony Hayward schreibt in der Mitteilung vom 4. Dezember: «Wir vertrauen darauf, dass er die richtigen Fähigkeiten und Qualitäten mitbringt,

um Glencore in die Zukunft zu führen.»

Ein Konzern, der für Kontroversen sorgt Der Konzern mit weltweit rund 160 000 Arbeitnehmenden in rund 35 Ländern, davon mehr als 850 Personen am Hauptsitz in Baar, ist seit seiner Gründung 1974 immer wieder in der Kritik wegen Bestechung, Steuertricks, Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden. Wobei der öffentliche Druck auch beachtliche Massnahmen ausgelöst

hat, Mängel zu beheben. «Ich bin stolz auf die grossartige Firma, die wir aufgebaut haben», wird Ivan Glasenberg in der Mitteilung zitiert. Er hat sich im Lauf seiner Karriere bei Glencore ein Vermögen erschaffen, das laut «Bilanz» zum Thema «Reichste Schweizer 2020» geschätzte 2,75 Milliarden Franken beträgt. Claudia Schneider

Kanton Zug

Mehr Todesopfer – auch ohne Corona Im Kanton Zug sind bis gestern 48 Personen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Doch auch so sterben derzeit auffällig viele Personen. Florian Hofer

Wer in diesen Wochen die Todesmeldungen auf Seite 4 dieser Zeitung liest, muss viel Einfühlungsvermögen mitbringen. 27 Namen mussten wir für diese Ausgabe der «Zuger Presse» auflisten. In der letzten Woche waren es 26 verstorbene Personen, die es zu melden galt. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum des letzten Jahres standen auf der Seite 4 unserer Zeitung einmal 6 und einmal 12 Todesfälle. Eine rechte Steigerung also.

Im Durchschnitt stirbt eine Person am Tag an Covid-19 «In den letzten 4 Wochen ist im Schnitt eine Person am Tag mit einer Corona-Infektion verstorben», weiss dazu Aurel Köpfli von der Gesundheitsdirektion. Das sind rund 30 in einem Monat. Waren es am

Freitag noch 46 Personen, die an und mit Corona gestorben waren, sind es gestern Morgen bei Redaktionsschluss bereits 48 Personen gewesen. Die Zahl der Todesopfer bleibt also im Schnitt bei einem pro Tag. Doch das alleine erklärt noch nicht die hohe Zahl der Todesmeldungen, die in diesen Wo-

«Viele Leute haben mehr Angst vor der Isolation als vor Corona.» Paul Müller, Geschäftsleiter im Chlösteri, Unterägeri

chen publiziert werden müssen. In dieser Ausgabe und in der letzten sind alleine in Unterägeri im Altenheim Chlösterli sieben Personen als gestorben gemeldet worden. «Bei uns sind in den letzten Wochen zehn Personen an und mit Corona gestorben», weiss Chlösterli-Direktor Paul Müller. «Doch im November haben uns auch noch andere Bewohnende verlassen,

Corona-Krise

Keine Ausnahme Seit Samstag gelten wieder verschärfte Massnahmen. Die Corona-Lage ist auch im Kanton Zug bedrohlich. Um die Zahl der Kontakte zu vermindern und Menschenansammlungen zu vermeiden, hat der Bundesrat bekanntlich unter anderem für Restaurants und Bars eine Sperrstunde ab 19 Uhr beschlossen. Ausnahmen sollen in Kantonen mit günstiger epidemiologischer Lage jedoch möglich sein. Laut Mitteilung erfüllt der Kanton Zug die entsprechenden Voraussetzungen für eine Ausnahme nicht. Aufgrund der seit Wochen angespannten epidemiologischen Lage und zwecks Planungssicherheit seitens der Betriebe soll es bis zum 4. Januar 2021 keine Sperrstunde-Ausnahme geben. Voraussetzungen für eine Verkürzung der Sperrstunde sind, dass der Reproduktionswert während mindestens 7 Tagen unter 1 und die 7-Tages-Inzidenz wäh-

rend mindestens 7 Tagen unter dem Schweizer Schnitt liegen. Werden diese Voraussetzungen erfüllt, ist eine Kürzung der Sperrstunde auf 23 Uhr möglich. Im Kanton Zug ist das momentan jedoch nicht der Fall. Die epidemiologische Lage, die sich in den letzten Wochen nicht wesentlich verbessert hat und volatil bleibt, lässt eine Sperrstunde-Ausnahme nicht zu. Die epidemiologische Lage ist im Kanton Zug nach wie vor bedrohlich: Die Fallzahlen stagnieren seit Wochen auf hohem Niveau und können nicht signifikant gesenkt werden. Auch bei den Spitälern ist keine Entlastung spürbar. Bei einem weiteren Anstieg der Hospitalisierungen werden die Kapazitäten bald ausgereizt sein. Hinzu kommt, dass im Kanton Zug in den letzten vier Wochen de facto täglich eine Person mit einer Covid-19-Erkrankung verstirbt. Ausserdem werden auch bei den jüngeren Generationen schwere Verläufe mit langfristigen gesundheitlichen Folgen festgestellt. ar

Das Altersheim Chlösterli in Unterägeri war zeitweise unter Quarantäne. Inzwischen ist das generelle Ausgehverbot aufgehoben. Bild: Patrick Hürlimann die keinen ersichtlichen Zusammenhang mit Corona aufwiesen; und diese Anhäufung ist schon stark», so Müller gegenüber unserer Zeitung. Das könnte an saisonalen Schwankungen liegen: «Die Zahl der wöchentlichen Todesfälle unterscheidet sich jeweils auch zwischen einzelnen Jahren deutlich, gerade bei den vergleichsweisen tiefen Zahlen

in einem kleinen Kanton wie Zug können also statistische Schwankungen auftreten», heisst es dazu in der Gesundheitsdirektion. Müller bestätigt das: «Wir arbeiten hier mit Menschen, das sind Individuen, es gibt einfach Unterschiede im Gesundheitszustand.» Die Quarantäne im Chlösterli konnte mittlerweile gelockert werden. «Unsere Leute haben

es trotz der strikten Massnahmen sehr gut genommen», sagt Müller. Abgefedert wurde die Einsamkeit der Chösterli-Bewohner unter anderem mit Konzerten rund um das Haus. Trotz der grossen Gefahr, die vom Coronavirus ausgeht, gibt es eine weitere Feststellung: «Viele Leute haben mehr Angst vor der Isolation als vor Corona», so Paul Müller.

Bewegungsförderung

Sport und Gesundheit in einem Amt

Das Sportamt erhält einen neuen Standort und eine weitere Abteilung. Körper und Geist werden nun gesamtheitlich betrachtet. Mit der Zustimmung zur Namensänderung in Amt für Sport und Gesundheitsförderung hat der Zuger Regierungsrat am 1. Dezember die Zusammenlegung der Sport- und Gesundheitsförderung offiziell gemacht. Damit unterstützt er die Verschmelzung von zwei Aufgabenbereichen der Gesundheitsdirektion, die bereits im letzten Jahr vollzogen wurde und die sinnvolle Synergien ermöglicht. Mit der Verschmelzung einher geht ein Umzug des Amtes vom ZVB-Gebäude in Zug nach Steinhausen ins Gebäude, in dem auch das Amt für Lebensmittelkontrolle untergebracht ist. Das Amt für Sport und Gesundheitsförderung zieht in den gesamten zweiten Stock. «Wir sind sehr happy damit», sagte Amtsleiter Felix Jaray beim Presserundgang vergangene

Woche. Nun habe man genügend Platz für die 15 Mitarbeiter. Weiter verfüge man nun über Sitzungs- und Kursräume. Denn das Amt bietet nämlich auch J&S-Kurse an. Die Arbeit am neuen Standort nehmen Jaray und sein Team Anfang Januar 2021 in Steinhausen auf. Passenderweise haben sie von ihren Büros aus einen Blick auf die Sportanlage des Schulhauses Feldheim.

Der Ansatz ist schweizweit einzigartig «Wir wissen, dass Gesundheit viel mit Bewegung zu tun hat. Deshalb ist eine engere Vernetzung von Sport und Gesundheitsförderung zentral. Wir wollen mit unseren Aktivitäten der Zuger Bevölkerung noch mehr Möglichkeiten bieten, ihre Lebenskompetenzen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit zu verbessern», fasst Gesundheitsdirektor Martin Pfister in einer Mitteilung die Gründe für diese Zusammenlegung zusammen. Er befindet sich zurzeit in Quarantäne und konnte deswegen

nicht am Pressetermin anwesend sein. Die ganzheitliche Betrachtung von Körper und Geist sei ein wichtiger Aspekt für die Gesundheit und sollte auch in der Sport- und Gesundheitsförderung berücksichtigt werden. Dieser für die Schweiz einzigartige Ansatz soll zur integrativen Stärkung der körperlichen und geistigen Gesundheit der Zuger Bevölkerung beitragen.

Leistungs- und Breitensport bleiben weiterhin zentral Auch mit dieser Verschmelzung bleibt der Sport ein zentraler Aufgabenbereich des Amtes. Es setzt sich in bewährter Weise für den Sportkanton Zug ein. Sowohl der Leistungs- als auch der Breitensport sind im Kanton Zug fest verankert. Das Amt für Sport und Gesundheitsförderung wird in enger Zusammenarbeit mit den unzähligen Sportvereinen weiterhin dafür sorgen, allen Zugerinnen und Zugern Zugang zur lokalen Sportinfrastruktur zu bieten und den ungebundenen Sport zu fördern. Alina Rütti

9

Zuger Köpfe

Rücktritte und Auszeichnung Seit 18 Jahren politisiert Heini Schmid (Bild) für die CVP Baar im Kantonsrat. Ende Januar 2021 ist Schluss: Er will politisch kürzertreten und hat seine Demission eingereicht. Mit Heini Schmid zieht sich eine Zuger Politgrösse aus der Kantonalpolitik zurück. Seit Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2003 ist er Mitglied der Raumplanungskommission, die er auch seit sechs Jahren präsidiert, sowie langjähriges Mitglied der Hochbaukommission. Die Nachfolge von Heini Schmid im Kantonsrat übernimmt Mirjam Arnold (Bild oben). Am 1.August 2021 übernimmt Nela Bunjevac (Bild Bild: Conradin Frei rechts) die Geschäftsführung der Landis & Gyr Stiftung. Sie folgt auf Regula Koch (Bild links), die altershalber geht. Bunjevac verfügt über sehr reichhaltige Erfahrungen in der Vermittlung und der Umsetzung von Kulturprojekten. Der Chamer Gemeinderat hat Philipp Rüber (Bild unten) zum neuen Abteilungsleiter Planung und Hochbau gewählt. Der 51-Jährige beginnt seine Anstellung per 1. März und tritt die Nachfolge von Erich Staub an, der nach 20 Jahren bei der Gemeinde Cham frühzeitig in Pension gehen wird. «Ich freue mich sehr auf meine neue Herausforderung in einer Wachstumsregion mit attraktiver Wohn- und Wirtschaftslage, wie sie in Cham vorzufinden ist», sagt Rüber. Schwerer Schlag für den EVZ: Star-Verteidiger Raphael Diaz (Bild) wechselt zu FribourgGotteron. «Wir können bestätigen, dass wir Raphael Diaz ein bestmögliches Angebot unterbreitet haben, welches er ausgeschlagen hat», teilt Jannine Kamm vom EVZ mit. Der Ur-Zuger hätte sich sogar nach seinem Karriereende als Spieler in der EVZ-Organisation engagieren können. Der Zuger Grafikkünstler Urs J. Knobel (Bild) ist in New York von der Vereinigung American Illustration and American Photography (AI-AP) für eine Karikatur des englischen Premierministers Boris Johnson ausgezeichnet worden. Christine Derendinger, die im Altersheim Chlösterli in Unterägeri seit sechs Jahren als Nachtwache gearbeitet hat, geht zum Jahresende in Pension. fh


10

REGION

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. Dezember 2020 · Nr. 48

Bobsport

Ausbildung

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm Marcel Rohner (56) war einer der erfolgreichsten Bobpiloten der Schweiz vor der Jahrhundertwende. Nun wandelt der 23-jährige Timo Rohner in den Fussstapfen seines Vaters. Martin Mühlebach

5-facher Schweizer Meister, 2-facher Vizeeuropa- und Weltmeister, 2-facher Gesamtweltcupsieger und Vizeolympiasieger 1998 in Nagano: Das sind die eindrücklichen Zahlen, die das Palmarès des ehemaligen Baarer 4er-Bob-Piloten Marcel Rohner zieren. Des Mannes, der nach seinem Rücktritt vom Profisport seinen Sohn Timo Rohner als Athletik- und Bahntrainer betreute.

Timo Rohner in der Obhut eines renommierten Trainers Vor zwei Jahren übergab Marcel Rohner die Trainertätigkeit für seinen Filius den Verbandstrainern und dem ehemaligen Schweizer NatiTrainer Dominik Scherrer, der während sechs Jahren als Nati-Trainer der Engländer fungierte, mit denen er drei Olympia- und mehrere Welt-

meistermedaillen gewann. 1999 gründete Marcel Rohner die Firma Bob Events GmbH an der Steinhauserstrasse 51 in Zug, wo er als Geschäftsführer sowie als Coach und Personal-

«2023 wollen wir an der Weltmeisterschaft sowohl mit dem 2er- als auch mit dem 4er-Schlitten eine Medaille erringen.» Timo Rohner, Baarer Bob-Sportler trainer tätig ist. Seinen Sohn Timo begleitet er weiterhin als Administrator und Manager. Marcel Rohner betont: «Der Bobsport ist auf die Unterstützung von Sponsoren angewiesen. Unseren bisherigen treuen Sponsoren – und jenen die es noch werden möchten – danke ich von ganzem Herzen für ihre grosszügige Unterstützung.»

Start in die neue Saison mit grossen Zielen im Visier «Wegen der Corona-Pandemie werden bis Weihnachten nur 2er-Bob-Rennen ausge-

Vater Marcel mit Sohn Timo Rohner vor der Medaillensammlung des Seniors. tragen – ohne Zuschauer und mit Maskenpflicht vor und nach den Wettkämpfen. Aufgrund der gut verlaufenen Sommertrainings hoffe ich, im Europacup sowohl im 2er-Bob als auch im 4er-Bob die eine oder andere Medaille gewinnen zu können», so Timo Rohner. Entscheidend werde sein, wie sich das um ihn und Bremser Maruan Giumma neu for-

mierte Team mit dem Oberägerer Kranzschwinger Noé van Messel (18) und Luca Rolli (23) im Eiskanal zurechtfinde. Das oberste Ziel sei die Verteidigung des in der vergangenen Saison gewonnenen Schweizer-Meister-Titels und einer Top-5-Platzierung an der Junioren-Weltmeisterschaft in St. Moritz. «Im Jahr 2023 wollen wir an der

Bild: Martin Mühlebach

Heim-Weltmeisterschaft, ebenfalls in St. Moritz, sowohl mit dem 2er- als auch mit dem 4er-Schlitten eine Medaille erringen», sagt der vor Tatendrang strotzende Timo Rohner. Vater Marcel Rohner nimmt die ambitionierten Worte seines Sprösslings mit sichtlicher Freude zur Erkenntnis: Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm.

Autofahren bald mit 17 Jahren Auf den 1. Januar 2021 erfährt das Schweizerische Strassenverkehrsgesetz wieder verschiedene Änderungen.Wer im 2021 17 Jahre alt wird, kann neu ein Jahr früher beim Strassenverkehrsamt des Kantons Zug den Lernfahrausweis beantragen. Dem Gesuch muss zudem die Bestätigung des Nothelferkurses und des Augentests beigelegt werden. Danach kann die Theorieprüfung beim Strassenverkehrsamt absolviert werden. Die praktische Fahrprüfung kann erst ein Jahr nach der Ausstellung des Lernfahrausweises gemacht werden, also frühestens mit dem 18. Geburtstag. Durch die verlängerte Lernphase auf 12 Monate soll die Verkehrssicherheit erhöht werden. Wie der Schweizerische Fahrlehrerverband Sektion Zug in einer Mitteilung sagt, ist es wichtig, dass die Lernenden in dieser Zeit viele Stunden hinter dem Lenkrad verbringen. «Idealerweise würden die Erziehungsberechtigten mit den Lernenden den Kontakt zu den verschiedenen Fahrschulen suchen, damit von Beginn an die zukünftigen Autofahrer richtig ausgebildet werden», so Claudio Wiederkehr,Vorstandsmitglied des Fahrlehrerverbandes. Eine Kombination von regelmässigen Fahrstunden und begleitendem Fahren mit den Eltern sei am sinnvollsten. ar

Marktplatz Binzegger Auto

Neuer Kia Sorento: Das Flaggschiff gewinnt das «Goldene Lenkrad» Der neue Sorento ist bereits die vierte Generation. Der preisgekrönte SUV kann bei Binzegger Auto in Baar Probe gefahren werden. Der begehrte deutsche Automobilpreis wird alljährlich von «Auto Bild» und «Bild am Sonntag» vergeben. Nachdem die Leser der beiden Printmedien die vierte Generation von Kias SUV-Flaggschiff in der Kategorie «Grosse SUV» in den Final gewählt hatten, überzeugte das neue elektrifizierte Modell auch die 18-köpfige Expertenjury. Alle Finalisten des Wettbewerbs wurden auf dem Dekra-Lausitzring auf Herz und Nieren getestet. Dabei erhielt der neue Kia Sorento die höchste Punktezahl in seiner Kategorie und verwies damit die Konkurrenz, den Aston Martin DBX und den BMW X6, auf die Plätze.

Jede Menge Platz und pfiffige Details im Innenraum Für Kia ist dies der zweite Triumph in Folge, nachdem sich bereits der kompakte Crossover XCeed das Goldene Lenkrad 2019 sichern konnte (in der Kategorie «Bestes Auto unter 35 000 Euro»). Die vierte Generation des Sorento, die auf einer völlig neuen Kia-Plattform basiert, ist seit Beginn des vierten Quartals im europäischen Handel erhältlich und wird mit Diesel und HybridAntrieb angeboten. Anfang 2021 soll eine Plug-in-Hybrid-Variante folgen. Tom

Der neue Sorento ist das SUV-Flaggschiff von Kia. Drechsler, Chefredaktor von «Auto Bild» und Leiter der Redaktion Auto bei der «BildGruppe», kommentierte den Erfolg des Kia Sorento wie folgt: «Der Vorgänger war schon gut, der neue Sorento ist eine Evolution. Er fährt jetzt auch so gut, wie er aussieht. Dazu jede Menge Platz, pfiffige Details im Innenraum, Sprachbedienung, Sicherheitsfeatures – so wie es eigentlich überall sein müsste. Das sehe nicht nur ich so, sondern auch die Jury. Deshalb: Herzlichen Glückwunsch zum verdienten Goldenen Lenkrad 2020!» «Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung und darauf, dass sowohl die breite Leserschaft als auch die Experten-

jury den neuen Sorento in seiner Klasse ganz vorne sehen», freut sich Steffen Cost, Geschäftsführer von Kia Motors Deutschland. «Dass wir uns im Final gegen zwei klassische Premiumanbieter durchsetzen konnten, zeigt, wie weit Kia mit der vierten Generation des Sorento in den Premiumbereich vorgestossen ist.» Modernes Design, Hybrid-Antrieb, innovative Technologien und viel Platz – mit 4,81 Metern ist der neue Sorento nur einen Zentimeter länger als sein Vorgänger. Aufgrund der neuen Plattform und des gewachsenen Radstands bietet er den bis zu sieben Insassen (je nach Markt) aber deutlich mehr Platz. Er verfügt zudem über

Bild: pd

einen der grössten Gepäckräume seines Segments (je nach Ausführung bis zu 910 Liter). Umhüllt wird diese Geräumigkeit von einer dynamisch-eleganten Karosserie, die dem neuen Modell im renommierten Wettbewerb des Fachmagazins « Auto Bild Allrad» bereits den Titel «Allradauto des Jahres 2020» (Kategorie «Bestes Design») einbrachte.

Neuer Sorento ist mit Allradoder Frontantrieb erhältlich Das SUV-Flaggschiff der Marke hat mit der neuen Generation auch technologisch die Spitzenposition in der Kia-Flotte übernommen. Das breite Spektrum an Fahreras-

sistenzsystemen umfasst innovative Technologien wie den Totwinkelassistenten mit Monitoranzeige (ausstattungsabhängig), der nicht nur bei Bedarf einen Lenkund Bremseingriff durchführt, sondern dem Fahrer über Seitenkameras und ein volldigitales Instrumentendisplay auch direkten Einblick in die toten Winkel gibt. Zudem sind, je nach Ausführung, ein Autobahn- und Spurhalteassistent, eine navigationsbasierte adaptive Geschwindigkeitsregelung, ein Auffahrwarnsystem mit Abbiegefunktion, eine Rundumsichtkamera und ein Ausstiegsassistent erhältlich. Das grossformatige Navigationssystem (bis zu 10,25 Zoll, ausstat-

tungsabhängig) bietet eine Fülle an hilfreichen Informationen. Es beinhaltet die «UVO* CONNECT»-Telematikdienste, die zum Beispiel eine hochpräzise, cloudbasierte Onlinenavigation bieten und mithilfe der UVO*App eine Fahrzeugortung oder die «Letzte Meile»-Navigation per Smartphone ermöglichen. Der neue Kia Sorento ist mit Allrad- oder Frontantrieb erhältlich. Dank der neuen «All-Terrain Mode»-Funktion bietet die Allradversion auch auf matschigem, sandigem oder verschneitem Untergrund eine beeindruckende Traktion. Das von der Jury getestete allradgetriebene Hybrid-Modell kombiniert einen 1,6-Liter- Turbobenziner mit einem 44,2 kW starken Elektromotor und einem 6-Gang-Automatikgetriebe. Mit 169 kW (230 PS) Gesamtleistung beschleunigt der Sorento 1.6 T-GDI Hybrid AWD in 9,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h. pd Binzegger Auto AG Zugerstrasse 47 in Baar 041 769 70 80 verkauf@binzegger-auto.ch www.binzegger-auto.ch

Marktplatz Der «Marktplatz» ist eine sporadisch publizierte PR-Plattform der «Zuger Presse» für Firmen aus dem Kanton Zug und Umgebung. Falls auch Sie einen Beitrag beisteuern wollen, kontaktieren Sie uns bitte per Mail: inserate-zugerpresse@ chmedia.ch red


Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. Dezember 2020 · Nr. 48

Ratgeber HEV

Beat Unternährer, Vorstandsmitglied HEV Zugerland

Grosse

Umweltchancen

I

n der Schweiz ist der Strommix bezüglich CO2-Bilanz bereits heute Weltklasse. Er setzt sich aktuell aus rund 55 Prozent Wasserkraft und 35 Prozent Kernenergie zusammen. Der Anteil der erneuerbaren Energien war bislang dank der Wasserkraft bereits beachtlich, soll aber im Rahmen der Energiestrategie 2050 weiter steigen. Verbesserungspotenzial besteht aber insbesondere auf der Nachfrageseite.

Älteres Haus verbraucht rund 3000 Liter Heizöl Am Beispiel eines Einfamilienhauses lässt sich dies anschaulich illustrieren: Der Heizenergiebedarf eines älteren Einfamilienhauses ohne energetische Sanierung beträgt rund 3000 Liter Heizöl pro Jahr, was 30 000 kWh entspricht. Ein modernes Einfamilienhaus hingegen benötigt noch etwa 10 Prozent davon, das heisst, sage und schreibe den Faktor 10 weniger. Bei Mehrfamilienhäusern dürfte der Sachverhalt ähnlich sein. Auch mit der Berücksichtigung der grauen Energie für eine bessere Isolierung ist der Faktor auf die gesamte Lebenszeit gerechnet ähnlich hoch. Nun muss man wissen, dass rund 20 Prozent des durchschnittlichen Energiebedarfs pro Person für das Heizen benötigt wird (inklusive Heizenergie für Gewerbe, Industrie, Schulen). Mit flächendeckenden Massnahmen am Gebäudepark wäre somit schon sehr viel erreicht. Revision eines Gesetzes schafft die nötigen Anreize Um eine Beschleunigung der Sanierungen zu erreichen, ist es aus politischer Sicht wichtig, geeignete Anreizsysteme wie Förderbeiträge, Lenkungsabgaben und insbesondere mehrjährige steuerliche Erleichterungen zu schaffen. Mit der anstehenden Teilrevision des Energiegesetzes hat der Kanton Zug hier die Möglichkeit, die richtigen Anreize zu setzen. Dabei sollte der Gesetzgeber auch sinnvolle Ausnahmen für Härtefälle (Kosten-Nutzen, Finanzierungspotenzial des Eigentümers) vorsehen. Es ist nun aber auch in jedermanns Verantwortung, seinen Beitrag für eine nachhaltigere Schweiz auch ohne staatliche Unterstützung zu leisten. Die Technologien haben wir, nun müssen wir sie flächendeckend anwenden. Positiv stimmt mich, dass wir damit nicht nur nachhaltiger werden, sondern auch Komfort hinzugewinnen.

REGION

Projekt

Ägerital

Leckeres für Hund und Katz «Schmatzi» verkauft gesunde, nachhaltig produzierte und vor allem leckere Hundeund Katzenguetzli. Hinter dem Namen stehen Schüler der Kanti Menzingen. Jasmine Kündig

Im Rahmen eines Schulprojekts im Fach Wirtschaft und Recht startete das Team Schmatzi sein Leckerli-Unternehmen. «Wir wollten ein originelles Projekt auf die Beine stellen», erzählt Nino Nussbaumer, der für die Administrationsarbeit zuständig ist. Durch die Liebe zu ihren Haustieren fanden die fünf Schüler der Kantonsschule Menzingen zusammen. Das Team Schmatzi setzt bei der Produktion seiner hausgemachten Guetzli auf qualitativ hochwertige, gesunde und ökologische Zutaten. «Im Gegensatz zu industriell hergestellten Hunde- und Katzenleckerlis weiss man bei unseren Guetzli ganz genau was drin ist», erklärt Quentin Möckli, der die Internetkanäle des Miniunternehmens betreut.

Leckerlis werden in Jutestatt in Plastiksäckli verkauft Im September starteten die 15- und 16-jährigen Zuger mit ihrem Projekt. Zuerst musste das passende Rezept gefunden werden. «Wir haben verschiedene Rezepte aus dem Internet ausprobiert und die besten ausgewählt», erzählt Angela Ehrbar, die für die Produktion der hausgemachten Leckerlis verantwortlich ist. Das Thema Nachhaltigkeit haben die fünf Kantischüler stark in ihr Projekt miteingeflochten. Die Zutaten beziehen sie direkt aus der Region. «Dadurch sollen die Transportwege möglichst kurz gehalten werden», erklärt Livio Schilliger, der das Marketing für Schmatzi betreibt. So kommen die Eier beispielsweise aus Ägeri und das Mehl aus Menzingen. Weiter erzählt Nino: «Für die Hundeguetzli verwenden wir Ab-

11

Kirche unterwegs in den Quartieren Die Pandemie verhindert vieles, wie das Zusammenkommen, um den Advent feierlich zu begehen. «Darum haben wir nach einer beweglichen und tauglichen Form kleiner Adventsfeiern gesucht», sagt Jürg Rother, reformierter Pfarrer in Ägeri, zum Projekt «Kirche unterwegs in den Quartieren im Ägerital». Das ganze Team der Bezirkskirche, zusammen mit Behördenmitgliedern und Freiwilligen, wird in Unter- und Oberägeri durch die Quartiere ziehen. Eine kurze Andacht inklusive einer Geschichte wird via Lautsprecher und Mikrofon weitherum hörbar sein. «Menschen können vom Balkon oder ihrem Garten aus teilnehmen», erklärt Rother. Die «VorbeiKomm-Andacht» finden statt am Donnerstag, 17., und Freitag, 18. Dezember, jeweils ab 16.30 bis 19.30 Uhr. Die vier Teams ziehen durch Unter- und Oberägeri. ar

WWZ Franco Rogenmoser (von links), Livio Schillinger, Angela Ehrbar, Nino Nussbaumer und Quentin Möckli produzieren Hunde- und Katzenleckerlis mit Zutaten aus Menzingen und Ägeri. Bild: pd schnitte und Fleischreste vom Menzinger Metzger. So wollen wir zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen beitragen.» Die Guetzli werden zudem nicht in einem einfachen

«Im Gegensatz zu industriell gefertigten Leckerlis weiss man bei unseren genau, was drin ist.» Quentin Möckli, Kantonsschüler

Plastiksäckli, sondern in schönen, kleinen Jutetäschchen verkauft, die man weiterverwenden oder gleich wieder mit neuen Schmatzi-Leckerlis füllen kann. Mit seinem Projekt nimmt das Team Schmatzi zudem am Wettbewerb des «Company Pro-

gramme» von Young Enterprise Switzerland («YES») teil. Das schweizweite Programm bietet Jugendlichen die Möglichkeit zu erleben, was es heisst, Unternehmerin oder Unternehmer zu sein. Die 16- bis 20-jährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gründen ein Miniunternehmen und führen dieses während eines Schuljahres. Über 200 Teams aus der ganzen Schweiz nehmen dieses Jahr am Wettbewerb teil. Natürlich strebt auch das Team Schmatzi eine Platzierung unter den Top 25 und damit die Qualifikation für das nationale Finale an.

Sie wollen 200 Säckli bis Weihnachten verkaufen Kürzlich war Produktionsstart und die Website ist online gegangen. Gelernt haben die fünf aber schon einiges. «Wir bekommen einen guten Einblick in die Welt der Start-ups und sehen, wo Probleme und Schwierigkeiten liegen können», erzählt Franco Rogen-

moser, der das Unternehmen nach aussen als CEO repräsentiert. «Wir lernten auch im Team zu arbeiten», fügt Angela an. Gerade in Zeiten von Corona muss man als Unternehmer flexibel und kreativ sein. So lernten die fünf Schüler, sich immer wieder auf neue Situationen einzustellen. «Eigentlich hatten wir geplant, unsere Produkte an Weihnachtsmärkten zu verkaufen. Diese sind nun mehrheitlich abgesagt worden. Wir überlegen uns nun, die Guetzli in eigenen Ständen an Orten zu verkaufen, wo Hundebesitzer gerne mit ihrem Haustier spazieren gehen», erzählt Livio Schillinger. Neben einer Topplatzierung beim Wettbewerb von «YES» hat sich das Team zum Ziel gesetzt, bis Weihnachten 200 Säckli zu verkaufen. Ein Säckli enthält rund 100 Gramm Guetzli und kostet 6 Franken. Bestellt werden können sie auf www.schmatzi.shop.

Die Erdgaspreise werden sinken Zum 1. Januar 2021 senkt WWZ die Erdgaspreise gegenüber den aktuell gültigen (und seit mehreren Jahren rabattierten) Tarifen um durchschnittlich 1,6 Prozent. Die neuen Tarife widerspiegeln die veränderten Marktentwicklungen und Infrastrukturkosten. Dies führt dazu, dass die Preise sich je nach Kundensegment sehr unterschiedlich entwickeln. Gemäss den Mustervorschriften im Energiebereich (MuKEn 2014) gilt in den meisten Kantonen beim Heizungsersatz, dass der Energiebedarf künftig durch mindestens 10 Prozent erneuerbare Energie abgedeckt werden muss. Mit der Erhöhung des Biogasanteils auf 10 Prozent im WWZ-Standardprodukt und einer einfachen Upgrade-Möglichkeit auf 20 Prozent (und auch mehr) bietet WWZ ihren Kundinnen und Kunden im Haushalts-/Gewerbesegment passgenaue Lösungen für ihren Wohnkanton. pd

Zuger Märlisunntig

Gastronomie

Heizpilze werden temporär erlaubt Märli online schauen Die Gastronomie, Hotellerie, Kultur, der Detailhandel und ähnliche Branchen können Heizungen im Freien einsetzen. Ein Freipass ist dies nicht. Die Corona-Pandemie und insbesondere die verschärften Massnahmen des Bundes gegen das Coronavirus, die seit dem 29. Oktober schweizweit gelten, stellen für Restaurants, Bars und ähnliche Betriebe eine enorme Herausforderung dar. Die vom Bund erlassene ausgedehnte Maskenpflicht gilt neu auch im Aussenbereich von Restaurants, Läden und dergleichen. Neben der Tatsache, dass die Gäste solcher Betriebe aufgrund der kühleren Temperaturen während der Wintermonate nicht im Aussenbereich bewirtet werden können und die Massnahme des Distanzhaltens die

Platzkapazitäten im Innenbereich stark einschränkt, ist ein wirtschaftlicher Betrieb in vielen Fällen kaum möglich.

Heizpilze dürfen nur bis Ende April 2021 genutzt werden Zur Abhilfe dieser Situation wurden in verschiedenen Kantonen entsprechende politische Vorstösse eingereicht, die eine temporäre Aufhebung des Verbots von Heizungen wie Heizpilze und Heizstrahler im Freien verlangen. Mit der Erheblicherklärung des Postulats von Karen Umbach und Rainer Leemann betreffend «Hilfe für unsere Gastrobetriebe leisten» wurde eine entsprechende Verordnungsanpassung für den Kanton Zug initiiert. Auch der Regierungsrat hat Verständnis für das vorgebrachte Anliegen der Gastronomie und anderer Betriebe, den Aussenraum in dieser Ausnahmesituation auch in der kalten Jahreszeit nutzen

zu können. Er teilt zudem die Sorgen um die von der Corona-Pandemie besonders betroffenen wirtschaftlichen Tätigkeiten. Hinter diesen Tätigkeiten stehen Löhne und Erträge, die existenziell für die Menschen und auch für die Betriebe sind. In Umsetzung des Postulats hat der Regierungsrat darum die Verordnung des Energiegesetzes angepasst, womit die Branchen Gastronomie, Hotellerie, Kultur, Detailhandel und ähnliche befristet vom 5. Dezember bis Ende April 2021 Heizpilze und Heizstrahler im Freien nutzen können. Die Lärm- und feuerpolizeilichen Vorschriften müssen allerdings eingehalten werden. Zudem rät der Regierungsrat den Betrieben, in erneuerbare Systeme zu investieren, da solche Heizungen schon heute zugelassen sind und somit auch in Zukunft entsprechend genutzt werden können. ar

Der Märlisunntig fand in einem andren Rahmen als sonst statt. Er war dennoch ein voller Erfolg. Die Märlivideos können angeschaut werden. Die Verantwortlichen des Zuger Märlisunntigs sind mit der diesjährigen Ausgabe vom Dezember sehr zufrieden. «Ausnahmslos alle Besucherinnen und Besucher haben sich an die geltenden Regeln gehalten», sagt Vereinspräsidentin Nicolett Theiler, «Die vielen wertschätzenden Rückmeldungen zeigen uns, dass es sich sehr gelohnt hat, den Zuger Märlisunntig trotz Einschränkungen durchzuführen.» NicolettTheiler betont das grosse Engagement aller Beteiligten, die auf kreativeWeise umsetzten, was im Rahmen des Möglichen war. SämtlicheTheatervorstellungen im Theater Casino Zug waren ausverkauft.

Die Ausgabe 2020 des Zuger Märlisunntigs beschränkte sich auf den Innen- und Aussenraum des Theaters Casino Zug. Am Tag derVeröffentlichung wurden die vorproduzierten Märli-Videos fast 2000-mal angeklickt. Rege genutzt wurden vom Publikum auch die Livestreamings, welche je eine Vorstellung der Bühnenproduktionen «Drü Insle» vonTriplette und «Caruso als Detektiv» der Kammer Solisten Zug in die Wohnzimmer der Familien sendeten. «Pro Livestreaming wurden über 500 Klicks verzeichnet», freut sich Anja Hartmann, Vorstandsmitglied des Zuger Märlisunntigs. Noch bis zum 31. Dezember können die aufgezeichneten Livestreams auf der Webseite www.maerlisunntig.ch angeschaut werden. «Die beiden Ensembles haben diesem Vorschlag spontan zugestimmt. Das ist nicht selbstverständlich und freut mich sehr», sagt Anja Hartmann. ar


12

RÄTSEL

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. Dezember 2020 · Nr. 48

Sudoku leicht

Sudoku mittel

5 Unterschiede

Füllen Sie die Felder so aus, dass in jeder horizontalen und vertikalen Reihe, aber auch in jedem der neun Quadrate, die Zahlen von 1 bis 9 stehen. Jede Zahl darf in jeder Reihe sowie in jedem Quadrat nur einmal vorkommen.

Schiffe suchen

Die Zahl am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind, wobei kein Schiff ein anderes berührt - weder waagrecht noch senkrecht noch diagonal. Jedes Schiff ist von Wasser umgeben, soweit es nicht den Rand des Spielfeldes berührt. Suchen Sie: 4 x Ruderboot, 3 x Kutter, 2 x Yachten und 1 x Frachter.

Suchen Sie die 5 Unterschiede. Die Unterschiede können auch nur farblich sein.

Kreuzworträtsel mit Gewinnspiel

Hier können Sie gewinnen Möchten Sie zwei Tageskarten im Wert von 50 Franken für den Nollen-Lift in Unterägeri erhalten? Senden Sie uns das richtige Lösungswort per Mail an: redaktion-zugerpresse@chmedia.ch Teilnahmeschluss ist jeweils am Montag der Folgewoche um 15 Uhr. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

Auflösung der letzten Woche

Auflösungen von dieser Seite


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.