P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 12, Jahrgang 26
Dienstag, 23. März 2021
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Barrierenfrei Daniel Barmettler und Oliver Ranger kennen die baulichen Hürden in Zug. Seite 9
Unabhängige Wochenzeitung für die Region Zug
Mark Dossenbach Der Baarer Breakdancer freut sich, dass der Sport olympisch wird. Seite 5
Kultur
Wirtschaft
Schon über 5 Millionen Franken gesprochen Seit Beginn der Pandemie gingen rund 200 Gesuche für finanzielle Hilfe von Kunstschaffenden oder Kulturinstitutionen ein. Alina Rütti
Das Amt für Kultur Kanton Zug hat basierend auf der Covid-19-Verordnung, schon rund fünf Millionen Franken an Kulturschaffende oder Kulturinstitutionen gesprochen. «Die Krise zeigt, wie schlecht es bei professionellen Kulturschaffenden um die soziale Sicherheit steht. Das Problem ist nicht neu, hat sich nun aber akzentuier», erklärt Aldo Cavieziels, Leiter des Amts für Kultur Kanton Zug. Viele Künstlerinnen und Künstler sind freischaffende Angestellte; sie haben wechselnde kurzfristige Arbeitsverträge, zum Beispiel als Tontechnikerin oder Schauspieler an diversen
Migros Luzern im Wachstum Die Migros Genossenschaft Luzern präsentierte jüngst ihre Geschäftszahlen für das Corona-Jahr 2020. Die Detailhandelssparte der Migros Luzern, zu der auch Zuger Super- und Fachmärkte gehören, profitierte von der stark gestiegenen Nachfrage über das ganze Jahr hinweg. Sie verzeichnete ein Wachstum von 91,7 Millionen Franken (+7,5 Prozent). Gut läuft es auch im renovierten Center Seite 6 Herti in Zug. ar
Kanton Zwar finden Konzerte per Livestream statt, aber ein volles Haus mit Publikum vor Ort vermögen sie nicht zu kompensieren. Bild: Patrick Hürlimann
Häusern oder als Mitarbeitende bei Projekten.
Krise hat kreative Lösungen geschaffen Das Veranstaltungsverbot hat aber auch kreative Lösungen hervor gebracht. Die eine und andere kulturelle Darbietung kommt nun als Livestream in die Stuben. Laut Aldo Cavie-
zel werde der Qualitätsanspruch schnell steigen, bis hin zu interaktiven Formaten. «Dies kann und wird ein gewisses Bedürfnis an Vermittlung abdecken, beispielsweise für Menschen, die nicht mobil sind. Doch es wird die reale Situation nicht ersetzen können», so der Amtsleiter gegenüber unsere Zeitung. Seite 7
Bericht wird Ende Jahr erwartet Der Kanton Zug arbeitet die Zeit der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen auf. Rund 30 Zeitzeugen haben sich für die wissenschaftliche Forschung gemeldet. Der Bericht wird auf Ende Jahr erwartet und beleuchtet die Zeit von 1850 bis 1981. ar Seite 7 Anzeige
Bild: Sabine Windlin
Umwelt Junge Felchen wimmeln im Zugersee Regierung muss Fragen beantworten In der Fischbrutanlage in Walchwil schlüpfen wieder Felchen. Die Jungfische werden anschliessend in einem Metalltrog auf ein Boot geladen. Im Zugersee werden sie dann ausgesetzt. ar
Seite 9
Am Donnerstag werden im Zuger Kantonsrat diverse Vorstösse zum Thema Umwelt behandelt. Trotz klarer Bundesvorschriften enthält der Zugersee zu viel Phosphor. Provokant fragt Franziska Herren, eine
Initiantin der Trinkwasser-Initiative, deshalb: «Muss der Zugersee als Nächstes ans Beatmungsgerät?» Sorgen um den See machen sich auch die Zuger Grünen. Der Regierungsrat wird in einem Postulat, dessen Überweisung auf der Traktandenliste der Kantonsratssitzung vom Donnerstag steht,
aufgefordert, einen Bericht mit Massnahmen zur «langfristigen Gesundung des Zugersees vorzulegen.» Es ist aber nicht der einzige Vorstoss im Kantonsrat, bei dem es um Umweltthemen geht. Eine Interpellation befasst sich mit den Quaggamuscheln in den Zuger Seen und Flüssen. ar Seite 3
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Redaktion: «Zuger Presse», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerpresse@chmedia.ch, www.zugerpresse.ch; Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerpresse@chmedia.ch; Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch
2 Stimme meines Glaubens
FORUM
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 23. März 2021 · Nr. 12
Neue Gesichter im Vorstand der Frauengemeinschaft
Unser Anliegen
Urs Steiner, katholischer Pfarrer, Gut Hirt Zug
Claudia Häusler, Landart-Kuratorin, Unterägeri
Langsamkeit entdecken
Spenden für Landart-Pfad
V
om heiligen Bernhard von Clairvaux ist folgende Metapher überliefert: «Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis sie gefüllt ist ...» Dieses Zitat ist mir in Zusammenhang mit den sozialen Medien in den Sinn gekommen. Informationen verbreiten sich meist ungefiltert in Sekundenbruchteilen rund um den Erdball. Tragisch daran ist, dass sich kaum mehr jemand die Mühe macht, Fakten zu überprüfen und sich durch Recherche eine eigene Meinung zu bilden. Wissenschafter werden diffamiert, weil sie sich erdreisten, fundierte Aussagen zu machen. Ungeprüft werden Gerüchte verbreitet, ergänzt und mit empörten Kommentaren versehen und führen, wenn nur häufig genug wiederholt, zu «neuen Fakten», wie eine Beraterin des Ex-Präsidenten der USA verlauten liess. Lügen und Verschwörungstheorien werden so als wahr angesehen, was verheerende Folgen nach sich ziehen kann. Entdecken wir die Langsamkeit: Nehmen wir uns wieder die Zeit, uns mit einer Sache wirklich zu beschäftigen, informieren wir uns und versuchen wir, uns eine eigene Meinung zu bilden. Vom heiligen Franz von Sales stammt ein weiteres Zitat: «Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit zum Gebet, ausser wenn du viel zu tun hast, dann nimm dir eine ganze Stunde Zeit.» In Ruhe und Gelassenheit handelt es sich nachhaltiger.
IMPRESSUM
Zuger Presse – Unabhängige Wochenzeitung für die Region Zug, 26. Jahrgang Baarerstrasse 27, 6300 Zug, 041 725 44 11 redaktion-zugerpresse@chmedia.ch, www.zugerpresse.ch HERAUSGEBERIN CH Regionalmedien AG, Beteiligungen der CH Media AG auf www.chmedia.ch REDAKTION Chefredaktor: Florian Hofer (fh) Redaktion: Alina Rütti (ar), Claudia Schneider (csc) FREIE MITARBEIT: Daniel Frischherz (df, Fotos) Franz Lustenberger (fra), Hansruedi Hürlimann (hh), Martin Mühlebach (mü), Lukas Schärer (lus), Peter Theiler (th), Jasmine Kündig (jak), Antonia Jochberg (anj), Pressedienst (pd), VERLAG ZUG Abo-Dienst/Vertrieb/Zustellstopp: Tel. 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch INSERATE 041 725 44 56, inserate-zugerpresse@chmedia.ch DRUCK DZZ Druckzentrum Zürich AG. Die Zuger Presse (inklusive Zugerbieter) erscheint dienstags in einer Auflage von 55 477 Exemplaren (Wemf-beglaubigt) und ist die auflagenstärkste Wochenzeitung im Kanton Zug. Inserate, Bilder und Berichte sind urheberrechtlich geschützt. EINE PUBLIKATION VON
N Bild: pd
Bei der Frauengemeinschaft Steinhausen kam es zu einem Wechsel im Vorstand. Das Ressort Öffentlichkeitsarbeit hat Claudia
Knüsel an Claudia Fischer (von links) übergeben. Weiter wurde Markus Müller als neuer katholischer Präses im Verein begrüsst. ar
Ski-Club Finstersee
Kinder fuhren um die Wette Spontan entschied die Vereinsleitung, eine Clubmeisterschaft auf die Beine zu stellen. Sehr zur Freude der jungen Skifans. Zurzeit ist es nicht einfach, einen Anlass zu planen, aber das ist ja für alle nichts Neues. Nach Bekanntgabe der neuen Richtlinien im Bereich Trainings- und Wettkampfaktivitäten im Breitensport hat sich der Vorstand des Ski-Clubs Finstersee spontan zur Organisation einer «Clubmeisterschaft Spezial» entschieden. Die Kinder haben sich besonders darüber gefreut, dass sie diesen Winter doch noch ein Skirennen bestreiten dürfen. Mit ein paar wenigen Helferin-
Clubmeister Yaron Haas und Clubmeisterin Sarah Hegglin. nen und Helfern hat der SkiClub Finstersee (SCF) das Rennen am 6. März Coronakonform im Skigebiet BrunniAlpthal durchgeführt. Die
Zuger Kantonaler Frauenbund
Hilfe für alle Zuger Seit mehr als 100 Jahren unterstützt die «Mütterhilfe» unter dem Zuger Kantonalen Frauenbund Menschen in Not – diskret, rasch und unbürokratisch. Durch den Namen «Mütterhilfe» tauchte deshalb bei Gesuchstellenden immer wieder die Frage auf, ob sie als Väter, als Senioren, Alleinstehende oder Jugendliche ebenfalls berechtigt seien, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Darum wurde beschlossen, die «Mütterhilfe» durch einen neuen, umfassenderen Namen, zu ersetzen. Durch den neuen Namen «Nothilfe» sollen alle Zugerinnen und Zuger angesprochen werden, und sich in Notlagen an uns wenden können. Denn auch im Kanton Zug gibt es viele Menschen, die sich
das Nötigste nicht leisten können und in versteckter Not leben. Unvorhersehbares strapaziert bereits knappe Budgets und bringt Betroffene ans Limit. Die Nothilfe des Zuger Kantonalen Frauenbundes steht für diese Menschen ein. Engagierte und ehrenamtlich tätige Frauen bieten Unterstützung, Lösungsvorschläge und finanzielle Hilfe – diskret, rasch und unbürokratisch. Es werden Rechnungen beglichen oder Einkaufsgutscheine ausgestellt. Diese Beiträge sind als Startund Überbrückungshilfe gedacht. Berücksichtigt werden ausschliesslich Gesuche von Personen, die im Kanton Zug wohnhaft sind. Diese Anliegen werden unter Einhaltung strikter Diskretion behandelt. Weitere Infos unter www.zkf.ch. Brigitte Schaffner und Rosmarie Rütschi Team Nothilfe ZKF
Bild: Melanie Jordi
Kurssetzung wurde nach über dreissig Jahren von Andi Elsener in neue Hände übergeben. Victoria Hegglin erbrachte einen hervorragenden Job als
neue Kurssetzerin. Die Kinder hatten sichtlich Spass an den beiden Läufen. Die ersten Plätze bei den Mädchen 1 und Knaben 1 belegten Alessia Iten und Delio Forte. Bei den Kategorien Mädchen 2 und Knaben 2 ging es nebst den Kategoriensiegen auch um den Titel Clubmeister. Siegerin bei den Mädchen 2 wurde Sarah Hegglin vor Raphaela Hegglin und Olivia Schuler. Bei den Knaben 2 wurde Yaron Haas Clubmeister vor Cédric Britschgi und Severin Iten. Bei den Junioren gewann Lorin Kälin vor Patrick Hegglin. Zum Schluss durfte jede Athletin und jeder Athlet mit einem Preis und einem Lachen nach Hause. Melanie Jordi, Kommunikation, Ski-Club Finstersee
Buchtipp «all’orto» Grandiose Gemüsegerichte, bitter-süsse Salate, süchtigmachende Antipasti oder cremige Risotti: Das sind die Zutaten für das Kochbuch «all’orto», das jetzt im in Aarau und München beheimateten AT Verlag erschienen ist. Autor ist der hierzulande schon bekannte Kochbuchspezialist Claudio del Principe, der schon mit seinen Kochbüchern «a mano» und «al forno» für Freude in den heimischen Küchen gesorgt hat. Diesmal geht es um das, was der heimische Garten so hergibt. Kaum ein Salat, kaum ein Gemüse, wofür er nicht das perfekte Rezept parat hat. Er weiss, wie man einen richtig guten Salat aus rohen Artischocken macht, wie «Involtini» aus Auberginen gemacht werden oder was man alles mit Peperoni kochen kann. Der Erfolgsautor pflückt
sich die besten Rezepte «all’italiana» heraus, erklärt Herkunft, Tradition sowie Zubereitungsvarianten und ergänzt sie mit zeitgemässen Eigenkreationen und inspirierenden Gedanken. fh «all’orto», Claudio del Principe, 255 Seiten, 2020, AT Verlag Aarau und München, zirka 40 Franken.
achdem bereits im 2019 eine LandartAusstellung entlang eines einfach zu begehenden Weges zwischen Eienwäldli und Wasserfall realisiert werden konnte, kommt diese Idee zurück nach Engelberg. Das Projekt wird von der Gemeinde Engelberg, den Titlisbahnen und von Tourismus Engelberg unterstützt. Trotzdem fehlt noch ein Teil der Finanzierung. Darum soll der Fehlbetrag jetzt über ein Crowdfunding zusammenkommen. Das Crowdfunding läuft noch bis zum 12. April und funktioniert nach dem Alles-odernichts-Prinzip. Es ist gut angelaufen, braucht aber noch einige Spenderinnen und Spender, um das Ziel von 6000 Franken zu erreichen. Spenden unter www.wemakeit.ch für «Landart-Pfad Engelberg».
Im Juni soll die Vernissage stattfinden Im Frühjahr werden zehn Künstlerinnen und Künstler, grösstenteils aus der Schweiz, einzelne aus dem Ausland, im Gebiet Hungerbodenwald auf Gerschnialp LandartObjekte aufbauen. Ihre erfahrenen Hände lassen Installationen und Skulpturen entstehen. Für den Aufbau werden nur organische Materialen aus der näheren Umgebung verarbeitet. Mit viel Schöpfungskraft und handwerklichem Können entstehen eindrückliche Werke. Der Hungerbodenwald mit seinen hochgewachsenen Bäumen und dem feuchten Klima eignet sich hervorragend für die Landart-Ausstellung. Der Rundgang ist einfach zu bewältigen, kinderwagenund rollstuhltauglich und im Sommer gut beschattet. Er kann mit der historischen Standseilbahn einfach erreicht werden und misst ab der Station zirka zwei Kilometer. Der Aufbau beginnt Ende Mai. Am Samstag, 5. Juni, soll die Vernissage stattfinden, sofern der benötige Betrag, welcher für Künstlerhonorare eingesetzt wird, zustande kommt. Danach ist die Ausstellung bis Ende Oktober zum unentgeltlichen Besuch offen. Anzeige
Am 30. März erscheinen wieder die
Gemeindenachrichten Unterägeri
KANTON
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 23. März 2021 · Nr. 12
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Politik
Sorgen um Gesundheit des Zugersees Die Trinkwasserinitiative, über die am 13. Juni abgestimmt wird, hat auch mit dem Zugersee zu tun. Der Kantonsrat beschäftigt sich schon am Donnerstag mit Vorstössen zum See und zur Umwelt. Florian Hofer
Trotz klaren Bundesvorschriften enthält der Zugersee zu viel Phosphor, weshalb die Algen wuchern und die Fische nicht genug Luft bekommen. Kanton und Bauern konnten sich bisher nicht auf Massnahmen einigen. Provokant fragt Franziska Herren, eine Initiantin der Trinkwasserinitiative, deshalb: «Muss der Zugersee als Nächstes ans Beatmungsgerät?»
Einige Seen werden bereits künstlich beatmet Schon 1993 habe der Kassensturz vom überdüngten Sempachersee berichtet, der künstlich belüftet werden musste, so Herren. Geändert habe sich seither nichts, im Gegenteil: «Heute wird nicht nur der Sempachersee wegen zu viel Gülle künstlich beatmet, sondern auch der Baldegger-, der Hallwiler-, und der
Greifensee. Ist der Zugersee der Nächste?»
Grüne haben ein Postulat zum Zustand des Sees eingereicht Sorgen um den See machen sich auch die Zuger Grünen. Der Regierungsrat wird in einem Postulat, dessen Überweisung auf der Traktandenliste der Kantonsratssitzung vom Donnerstag steht, aufge-
«Es gilt, die Gefahr der Quaggamuschel zu erkennen und Massnahmen einzuleiten.» Interpellation zum Thema Quaggamuschel
fordert, einen Bericht mit Massnahmen zur «langfristigen Gesundung des Zugersees vorzulegen». Neben der Auflistung aller wirkungsvollen Massnahmen, inklusive Festlegung der oberirdischen Zuströmbereiche, soll der Bericht der Regierung auch einen festen Zeitplan beinhalten, damit die Wasserqualität und die Phosphorkonzentration im Besonderen in Zukunft den bun-
Der Zugersee, von Walchwil aus fotografiert. Um seinen Zustand machen sich viele Personen Sorgen. desrechtlichen Minimalanforderungen entsprechen. Das Ziel: Im Jahr 2035 (14 Jahre ab heute) sei der allerspäteste Zeitpunkt, an dem der gewässerschutzkonforme Zustand des Sees erreicht werden müsse, heisst es im Postulat. Und
dann steht noch eine Interpellation von einer Reihe von Kantonsräten, unter anderem der CVP, auf dem Überweisungsprogramm, die sich ebenfalls mit dem Zugersee beschäftigt. Dabei geht es um Massnahmen gegen die invasi-
Bild: Daniel Frischherz
ven Quaggamuscheln für den Zuger- und Ägerisee und die Fliessgewässer im Kanton Zug. Sie stammt aus dem Schwarzmeerraum. Seit 2015 gibt es sie in der Schweiz. Sie kam vermutlich mit grossen Transportbooten als Larve im Ballast-
wasser hierher, seither breitet sie sich rasant aus. Unter anderem hat sie sich bereits im Bieler-, Boden-, und Genfersee angesiedelt. Das soll nun für den Zugersee verhindert werden. Sie pflanzt sich bereits ab einer Wassertemperatur von fünf Grad Celsius fort und kann sich ganzjährig vermehren. Zudem verzehrt sie viele Algen. Dadurch bleibt für die Fische weniger zu Fressen. Dies hat einen direkten Einfluss auf die Fangquoten in der Berufs- und Angelfischerei. «Es gilt, die Gefahr der Quaggamuschel zu erkennen und Massnahmen einzuleiten, um Schäden an der Infrastruktur und im Ökosystem zu verhindern», so die Interpellanten. In Richtung Umweltschutz geht eine von Stéphanie Vuichard (ALG, Zug) und Michael Felber (CVP, Zug) eingereichte Interpellation, die ebenfalls am Donnerstag überwiesen werden dürfte. Sie beschäftigt sich mit biodiversitätsschädigenden Subventionen im Kanton Zug. Die Interpellanten wollen von der Regierung unter anderem wissen, ob der Kanton Zug das Problem biodiversitätsschädigender Subventionen erkannt habe und bereit sei, «proaktiv gegen biodiversitätsschädigende Subventionen anzugehen».
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4 Ihr Leserbrief Möchten Sie einen Artikel in der «Zuger Presse» mit einem kurzen Leserbrief kommentieren? Dies können Sie gerne tun. Der Leserbrief sollte nicht länger als 1000 Zeichen inklusive Leerzeichen sein und muss mit Vorund Nachname und Ihrem Wohnort versehen sein. Schicken Sie den Leserbrief an: redaktion-zugerpresse@ chmedia.ch Bitte beachten Sie, dass wir zwei Wochen vor kantonalen, gemeindlichen und eidgenössischen Abstimmungen und Wahlen keine Leserbriefe dazu mehr drucken. Aufgrund der Vielzahl an eingesandten Leserbriefen können wir leider nicht jeden Leserbrief abdrucken. Wir achten auf eine ausgewogene Auswahl. red
Ihr Vereinsbericht Gerne publizieren wir Ihre Vereinsberichte. Achten Sie darauf, dass Sie sich kurz halten (zwischen 1000 und 1500 Zeichen inklusive Leerschlägen). Bilder müssen als JPG-Datei in einer Grösse von mindestens 1 MB an uns gemailt werden. Ansonsten ist es technisch nicht möglich, die Fotos zu publizieren. Schicken Sie zu den Bildern jeweils eine Bildlegende (Personen mit Vor- und Nachname von links nach rechts nennen). Geben Sie uns jeweils den Autor des Textes und den Fotografen des Bildes mit vollständigem Namen und Funktion im Verein an. Mailen Sie uns den Bericht mit Fotos an: redaktion-zugerpresse.ch@ chmedia.ch red
FORUM
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 23. März 2021 · Nr. 12
Leserbrief
Irgendwo im Leben schon begegnet Auf das Leserfoto aus Walchwil in der vergangenen Ausgabe hat sich ein Leser aus Steinhausen gemeldet. Jedoch war er verwirrt über einen Vers. Herzlichen Dank für Ihre neueste Ausgabe der «Zuger Presse» vom 16. März. Seit Jahren freue ich mich immer wieder neu auf die vielfältige Be-
richterstattung und wertvollen Informationen Ihrer Zeitung. Das wunderschöne Motiv der reformierten Kirche Walchwil von Hans Rüdiger Kilchsperger ist mir heute gleich positiv aufgefallen. Aufmerksam wurde ich als regelmässiger Bibelleser von dem kurzen Spruch «Immer wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her ...» Wer ist diesem ermutigenden Spruch nicht schon irgendwo
in seinem Leben begegnet oder hat ihn von anderen zur Ermutigung zugesprochen bekommen? Gerade in der derzeitigen Pandemie freue ich mich über positiven redaktionellen Zuspruch, statt angstmachenden Überschriften. Auch die Bibel spricht an ganz unterschiedlichen Stellen von Licht, das hell, wegweisend und zur hoffnungsvollen Orientierung in der Dunkelheit für Menschen leuchtet. Allerdings war
Leserbrief
Corona als Motor für eine neue Wirtschaftsordnung In den 1980er-Jahren entstand unser liberales Wirtschaftsverständnis, welches auf die Gesetze des freien Marktes setzt. In diesem Markt ist die Gewinnmaximierung das absolute Unternehmensziel und damit wird die materielle Grundlage für ein gutes Leben erwirtschaftet. Doch, ist dieses Wirtschaftsverständnis auch erfolgversprechend für die heutige Zeit und im Speziellen für die Zeit nach Corona? Ich bin überzeugt, dass diese Denkweise nicht zukunftsfähig und auch nicht geeignet ist, um die anstehende wirtschaftlichen Krise zu bewältigen.
Für das Umdenken braucht es alle Akteure Der knappe Ausgang der Abstimmung über die Konzernverantwortungs-Initiative hat gezeigt, dass sich unsere Ge-
sellschaft in einem Wandel befindet. Die Forderung lautet, dass Firmen nicht nur ökonomische Ziele verfolgen, sondern im gleichen Ausmass und mit gleicher Wertigkeit auch soziale und ökologische Ziele umzusetzen haben. Unternehmen sind aufgefordert, ihren gesamtheitlichen Nutzen für die Gesellschaften ins Zentrum zu stellen und sich dabei an deren Grundbedürfnissen zu orientieren: Erstens eine nachhaltige Entwicklung auf allen Ebenen, zweitens die Erhaltung unserer Prosperität ohne einseitige Abwälzung der Kosten sowie drittens eine gleichberechtigte Verteilung der Pflichten und Aufgaben unter den Geschlechtern. Die nun anstehende Bewältigung der Folgen der wirtschaftlichen Krise bietet eine gute Gelegenheit für Unternehmen,
ihren Anteil beizutragen. Es kann der Wirtschaft nicht nur darum gehen, dass Firmen profitabel sind, während gesellschaftliche Probleme am Staat hängen bleiben. Eine Kooperation zwischen Wirtschaft und Politik ist nötig, um die Folgen der Corona-Krise zu bewältigen. Um erfolgreich zu sein, braucht es alle Akteure. Wenn wir uns von der überholten Denkweise der Achtzigerjahre lösen, offen sind für neue Kooperationen und gesellschaftliche Entwicklungen, werden uns die aus der Corona-Krise gelernten Strategien als Motor für eine neue Wirtschaftsordnung dienen und damit neue Perspektiven eröffnen. Claudia Benninger Brun, Mitglied der Geschäftsleitung FDP Kanton Zug, Gemeinderätin Hünenberg
mir dieser Spruch bisher nicht im Zusammenhang mit der Bibel bekannt und deshalb habe ich die angegebene Bibelstelle aus dem Evangelium des Lukas, Kapitel 11, Vers 2, nachgelesen. In meiner Lutherübertragung heisst es dort weiter: «Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme.» Christian Seitz, Steinhausen
Korrektur Beim Versuch, eine hübsche Einleitung zum Leserfoto zu schreiben, kam der «Zuger Presse»-Redaktion der passende und aufmunternde Spruch mit dem Lichtlein in den Sinn. Durch eine kurze Querrecherche stiess man auf den vermeintlichen Bibelvers. Wir entschuldigen uns für den Fehler und die unsorgfältige Recherche. red
Leserbrief
Die Partei Parat zieht vor Bundesgericht
Die Partei Parat will wissen, mit welcher Begründung die Zuger Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen den Regierungsrat in corpore in der Affäre um den Heilmittelinspektor nicht an die Hand genommen hat. Die Einsicht in die noch nicht rechtskräftige Verfügung wird der Partei von der Staatsanwaltschaft verweigert. Gegen das gleichlautende Urteil des Obergerichts zieht die Parat nun vor Bundesgericht. Stefan Thöni, Präsident der Parat dazu: «Das Bundesgericht hat in der Vergangenheit bereits erkannt, dass nicht rechtskräftige Strafurteile sowie bei öffentlichem
Interesse auch Nichtanhandnahmeverfügungen der Justizöffentlichkeit unterliegen. Das Obergericht hat keine überzeugende Begründung geliefert, warum das bei einem derart klaren öffentlichen Interesse nicht der Fall sein soll.»
Viele offene Fragen bleiben dennoch Die Partei Parat sieht in der Heilmittelinspektor-Affäre vor allem mangelnde Transparenz der Behörden. Weder wurde erklärt, warum der entlassene Heilmittelinspektor falsch liegen soll, noch wurde über Massnahmen zum Schutz der Patienten informiert. Auch die Medienmitteilungen der Zuger Justiz waren wenig informativ. Alexander Brehm, Vizepräsident Parat
Zum Gedenken Todesfälle Baar 16. März 2021 Othmar Urscheler, geboren am 19. März 1945, wohnhaft gewesen am Sternenweg 7. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Baar 15. März 2021 Hans Kathriner-Keiser, geboren am 4. Juni 1928, wohnhaft gewesen im Hertizentrum 8 in Zug. Die Abdankung sowie die Beisetzung finden im engsten Familienkreis statt. Baar 12. März 2021 Hedwig Luise Heller-Winkler, geboren am 20. September 1928, wohnhaft gewesen am Rosentalweg 11. Es findet weder eine Abdankung noch eine Beisetzung statt. 18. März 2021 Cham Maatje Jung geb. Minnaard, geboren 1938, wohnhaft gewesen an der Rigistrasse 5. Es findet keine Beisetzung statt. Cham Alois Augustin Rogger, geboren 1932, wohnhaft gewesen an der Rigistrasse 1. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
13. März 2021
Menzingen 15. März 2021 Marie Marselina Gaugler (Schwester Magdalena), geboren am 19. März 1936, wohnhaft gewesen an der Gubelstrasse 5. Die Trauerfeier im Kloster Maria Hilf in Menzingen und die Erdbestattung haben bereits stattgefunden. 13. März 2021 Risch Lisette Stämpfli, geboren am 29. Dezember 1929, wohnhaft gewesen an der Waldeggstrasse 15 in Rotkreuz. Es findet keine Beerdigung in der Gemeinde Risch statt. 13. März 2021 Zug Karl Maria Gabor von Buzay-Szinay, geboren am 15. September 1930, wohnhaft gewesen in der Mülimatt 3 in Oberwil. Die Urnenbeisetzung und der Trauergottesdienst finden im engsten Familien- und Freundeskreis statt. 15. März 2021 Zug Johann Blasius Kathriner-Keiser, geboren am 4. Juni 1928, wohnhaft gewesen im Hertizentrum 8. Die Abdankung und die Beisetzung finden im engsten Familienkreis statt.
GEMEINDEN
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 23. März 2021 · Nr. 12
Breakdance
Zugerberg
Bahn wird wieder revidiert
Olympia lassen sie aussen vor
Die Zugerbergbahn fährt vom 6. bis zum 16. April nicht. Busse verkehren im reduzierten Fahrplan während dieser Zeit zwischen Schönegg und Bergstation. Die Zugerbergbahn beziehungsweise die Ersatzbusse nehmen für die Anwohnerschaft und die Schüler des Instituts Montana eine Erschliessungsfunktion wahr. Entsprechend sind die Kurse von Montag bis Freitag jeweils gut besucht. Ausflügler sind gebeten, ihre Reise versetzt zu planen. Infos: www.zbb.ch ar
Musik, Tanz, Akrobatik und Kreativität: Breakdance verbindet alle diese Elemente auf spielerische Art und Weise. In Baar gibt es eine Schule dafür. Martin Mühlebach
Mark Dossenbach (40), Jan Dossenbach (36) und Michael Hofmann (34) haben ihr Leben dem Breakdance verschrieben. Die drei Artisten, die an der Oberneuhofstrasse 1 in Baar ihre eigene Breakdanceschule
Oberägeri
Bevölkerung kann digital mitwirken
«Für die Breakdance-Szene wird Olympia ein wichtiger Schritt in die Öffentlichkeit sein.» Mark Dossenbach, Breakdancer
«Dirty Hands» leiten, zeigen in ihren Shows ein derart fulminantes Spektakel, dass es den Zuschauern den Atem verschlägt: Virtuose Drehungen, atemberaubende Salti und leidenschaftlicher Tanz wechseln sich in bunter Reihenfolge ab.
Nur 16 «Breaker» können sich für Olympia qualifizieren Mark Dossenbach, der Geschäftsführer und Tanzlehrer der «Dirty Hands», erklärt:
Mark Dossenbachs Breakdanceschule könnte Olympiakandidatinnen und -kandidaten eine Trainingsmöglichkeit bieten. «Wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Schutzmassnahmen können wir keine Shows und Workshops anbieten – wir müssen uns aufs Trainieren beschränken. Immerhin», sagt Mark Dossenbach, «ist unsere Tanzschule seit kurzem für Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren wieder offen.»
An der Sommerolympiade 2024 in der französischen Hauptstadt Paris wird Breakdance erstmals ins olympische Programm aufgenommen werden. Dazu Mark Dossenbach: «Voraussichtlich werden sich nur die 16 besten ‹Breaker› der Welt für die Teilnahme an den Olympischen Spielen qualifizieren können. Für die Break-
Risch
Kostbare Wiederentdeckungen Der Hof Binzmühle in Rotkreuz wird saniert. Dabei kam Historisches zutage. Das Gehöft Binzmühle mit seinen drei Gebäuden Mittelhaus, Mühle und Remise liegt an der Peripherie von Rotkreuz, inmitten eines Naturschutzgebietes in der Gemeinde Risch. Das Mittelhaus ist der älteste Zeitzeuge, Teile davon stammen aus dem späten 17. Jahrhundert. Das südlich angebaute Mühlegebäude wurde im Jahr 1919 erstellt, die Remise 1875.
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Das Ensemble ist im Inventar der schützenswerten Denkmäler von lokaler und regionaler Bedeutung erfasst. Seit Jahren ist die Liegenschaft ungenutzt und zerfällt zusehends. Jetzt soll der Hof wiederbelebt werden. Die Rischer Stimmbevölkerung hat im vergangenen September dem Kredit über 7,7 Millionen Franken zur Renovation der Binzmühle zugestimmt. Seither ist die Planung für die Sanierung der Liegenschaft und Aufwertung der Umgebung in vollem Gang. «Die Projektierung der Arbeiten ist komplex. Es gilt, den Erhalt der
Der Kachelofen stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Bild: pd
aussergewöhnlichen Qualitäten in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege sicherzustellen», sagt Gemeindeschreiber Ivo Krummenacher in einer Mitteilung. Deshalb findet zurzeit ein reger Austausch über die erhaltenswerten Strukturen und Ausstattungen statt. Es erfordere viel planerisches Fingerspitzengefühl, um Bestehendes mit Neuem zu verbinden und an die heutigen Anforderungen anzupassen, so Krummenacher.
Aufbrüche fördern Deckenmalereien zutage Um den Konstruktionsaufbau im Detail zu ermitteln, finden zurzeit Aufbrüche im Bereich der Decken und Wände statt. Gleichzeitig werden Sondagen und Analysen durchgeführt, um die Materialisierung und den Erhaltungszustand zu ergründen. Daraus entsteht ein umfassender Zustandsbericht, woraus die entsprechenden Sanierungsmassnahmen abgeleitet werden können. Bei den vorangegangenen Räumungsarbeiten wurden einige Trouvaillen entdeckt. «Die kostbarste Wiederentdeckung dürfte nebst umfangreichen Deckenmalereien auch der Kachelofen aus dem frühen 19. Jahrhundert sein, welcher einen grossen kunsthandwerklichen Wert darstellt und von einem Ofenmaler dekoriert worden ist. Man darf gespannt sein, welche Schätze aus längst vergangenen Zeiten noch ans Tageslicht kommen», erzählt Krummenacher. ar
dance-Szene wird Olympia ein wichtiger Schritt in die Öffentlichkeit sein. Die Teilnehmer werden einem weltweit grossen Publikum zeigen können, wie faszinierend Breakdance ist und was dahintersteckt.» Die «Dirty Hands» hätten wohl keine Chance, aktiv an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können – nur schon
Bild: pd
aufgrund ihres Alters.Aber das sei auch nicht ihr Ziel. Mark Dossenbach betont: «Unser Business sind Shows und Unterricht – unsere Schule könnte allfälligen Schweizer Olympiakandidaten aber eine ausgezeichnete Infrastruktur mit vielen individuell angepassten Trainingsmöglichkeiten anbieten.»
Zug
Wegen zwei Viren steht Anlass auf der Kippe
Kann die Zuger Springkonkurrenz an Pfingsten stattfinden? Die Organisatoren sind zuversichtlich. Derweil beschäftigt die Pferdewelt noch ein anderes Virus. «Unser Turnier ist fester Bestandteil der Agenda vieler Schweizer Reiterinnen und Reiter, wir setzen alles daran, unser Turnier an Pfingsten in bewährter Form zu planen. Das heisst: Fünf Tage Pferdesport vom Feinsten auf dem Stierenmarkt-Areal in Zug», sagt Präsident des Organisationskomitees Gregor R. Bruhin in einer Mitteilung. Sollten es die Covid-Bedingungen und -Anforderungen zulassen, könnte eine beschränkte Anzahl Zuschauer und Gäste auf dem Stierenmarkt-Areal in Zug empfangen werden. «Diese Entscheidung wird jedoch erst einige Wochen vor Pfingsten fallen», so Bruhin.
Ob Turniere stattfinden dürfen, entscheidet auch der Verband Ob der grösste Pferdesportanlass der Zentralschweiz stattfinden kann, hängt aber nicht alleine von der CovidPandemie ab, sondern auch vom Equinen Herpesvirus (EHV-1). Zu einem Ausbruch der Krankheit kam es Anfang März an einem internationalen Springturnier im spanischen
Valencia. Dort infizierten sich auch Pferde von Schweizer Reitern. Eines der betroffenen Pferde stammt aus einem Springstall in Steinhausen. Der Schweizerische Verband für Pferdesport (SVPS) hat beschlossen, bis zum 28. März alle nationalen Turniere zu verbieten. Mit diesem Entscheid ist er dem Weltreiterverband gefolgt. Jedoch hat dieser die Turniersperre bis zum 11. April verlängert. Darüber, wie es in der Schweiz mit den nationalen Veranstaltungen weitergehen soll, berät die veterinärmedizinische Taskforce des SVPS in der Woche vom 22. März. Bis Redaktionsschluss wurde noch kein Entscheid gefällt.
Equines Herpesvirus fällt nicht unter das Tierseuchengesetz Das Equine Herpesvirus (EHV) ist kein neues Virus. Die Typen 1 und 4 können jedoch zu schweren ansteckenden Erkrankungen führen. EHV verursacht unter anderem eine Infektion der oberen Atemwege mit hohem Fieber. In einigen Fällen kommt es nach dem Befall der Atemwege noch zu neurologischen Symptomen wie Lähmungen der Gliedmassen oder der Blase. EHV ist nicht meldepflichtig gemäss Tierseuchengesetz, dennoch wird eine Meldung bei der Melde- und Informationsplattform Equinella empfohlen. Alina Rütti
Anfang März fand erneut eine Gesamtkonferenz rund um die Ortsplanungsrevision statt. Die erarbeitete Raumentwicklungsstrategie wurde den Arbeitsgruppen und der Gesamtkommission vorgestellt – statt im grossen Plenum Corona-bedingt im virtuellen Raum und mit neuen Tools. «Eine neue, äusserst wichtige Erfahrung für uns alle», resümiert Gesamtprojektleiter und Gemeindeschreiber Alexander Klauz in einer Mitteilung. «Technisch hat alles einwandfrei funktioniert, die Diskussionen im Plenum sowie in den virtuellen Gruppenräumen waren sehr konstruktiv und für den weiteren Prozess von grosser Wichtigkeit.» Das diskutierte Strategiepapier ist ein Extrakt mit Inputs aus den verschiedenen Arbeitsgruppen, aus Gesprächen mit unterschiedlichen Interessensvertretern und der Mitwirkung der Gesamtkommission. Die Anliegen wie ein attraktives und belebtes Zentrum, neue Seezugänge oder ökonomische Rahmenbedingen fürs Gewerbe wurden ernst genommen und finden sich im Strategiepapier wieder.
Anfang Juni geht die Strategie in die Vernehmlassung Die Inputs der Mitglieder der Arbeitsgruppen fliessen ebenso in die Raumentwicklungsstrategie ein. Die überarbeitete Raumentwicklungsstrategie geht Anfang Juni in die Vernehmlassung und die Bevölkerung kann sich via www.mitwirkung-oberaegeri.ch an der öffentlichen Mitwirkung vom 1. Juni bis Ende Juli beteiligen. Weitere Mitwirkungsverfahren sind geplant. pd
Zug
Betreuungsplätze im neuen Pavillon In der Herti in Zug werden dringend weitere Plätze für die schulergänzende Betreuung benötigt. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, errichtet die Stadt Zug östlich der Schulanlage auf einer Parzelle der Korporation einen Modulpavillon. Sofern die Bauarbeiten planmässig verlaufen können, soll der Modulpavillon nach den Sommerferien 2021 zur Verfügung stehen. Derzeit wird für die Erweiterung der Schulanlage Herti ein Projektwettbewerb vorbereitet. Die Aufnahme des Schulbetriebs nach der ersten Bauetappe der Erweiterung ist für das Schuljahr 2026/2027 geplant. pd
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WIRTSCHAFT
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 23. März 2021 · Nr. 12
Migros
Die Supermärkte decken die Einbussen Guido Rast hat die Leitung der Migros Luzern in einem turbulenten Jahr übernommen. Trotz der vielen Unwägbarkeiten war das Jahr 2020 für die Migros sehr erfolgreich. Marcel Habegger
Guido Rast, vor einem Jahr kam der Krisenstab der Migros Luzern täglich für zwei Stunden zusammen. Wie sieht die aktuelle Situation aus? Die Arbeitsgruppe Corona tagt immer noch einmal pro Woche, und nach Bundesratsentscheiden haben wir auch noch einen Call. Gab es mal Engpässe beim Personal? Nein, das hatten wir nie. Wir hatten aber verschiedene Szenarien durchgespielt, auch Ersatzteams bereitgestellt, falls es an einem Ort zu Engpässen kommen würde. Wir hatten bis zu 500 Personen, die vom Lockdown betroffen waren, in anderen Geschäftsbereichen im Einsatz. Wie sind Sie zufrieden mit dem Jahr 2020? Nach dem ersten halben Jahr hätten wir nie erwartet, dass sich das zweite halbe Jahr so positiv entwickeln würde. Wir
haben im Detailhandelsbereich davon profitiert, dass die Leute zu Hause geblieben sind. Für die Fachmärkte war der
chen. Bei den MMM-Filialen hat sich die Situation mittlerweile erholt, aber das Center Herti läuft immer noch sehr gut.
«In Hünenberg Dorf ist eine Filiale im Bau, sie wird im Jahr 2022 eröffnet.» Lockdown sehr schmerzhaft, sie konnten aber im zweiten halben Jahr profitieren. Bis auf wenige Prozent konnten wir im stationären Handel das Vorjahr erreichen. Nimmt man den Onlinehandel noch dazu, waren wir gar besser als im Vorjahr. Trotzdem ist es natürlich in der Gastronomie, im Fitnessbereich und für die Klubschule sehr ernüchternd. Aber insgesamt hatten wir finanziell ein sehr gutes Jahr und konnten im Kerngeschäft Marktanteile gewinnen.
Im Jahr 2019 hatten Sie ja Marktanteile verloren ... Wir hatten im Jahr 2019 durch die Renovation im Surseepark und Preisreduktionen leichte Einbussen, konnten nun gegenüber dem Hauptkonkurrenten wieder stark zulegen (Marktanteile gibt die Migros keine bekannt, Anm. d. Red.).
Gibt es 2020 im Kanton Zug Neueröffnungen? In Hünenberg Dorf ist eine Filiale im Bau, sie wird im Jahr 2022 eröffnet.
Guido Rast ist CEO der Migros Luzern, zu der auch die Migros-Filialen im Kanton Zug gehören.
Wie stark hat die Migros die Preissensibilität während Corona wahrgenommen? Die Preissensibilität ist einerseits hoch, das haben wir auch beim Verkauf der M-Budget-Produkte gespürt. Andererseits haben wir auch ein höheres Bewusstsein für gesunde Ernährung festgestellt.
rund 20 Prozent zugelegt. Das zeigt doch, dass sich die Leute etwas Gutes tun wollten.
Bild: pd
Vor allem auch, weil die Kundinnen und Kunden auf die Qualität setzen und die Warenverfügbarkeit sehr schätzen.
Sie sind seit acht Monaten Geschäftsleiter der Migros Luzern. Worauf setzen Sie den Fokus in den nächsten Monaten? Wir investieren weiter in die Qualität und in attraktive Preise und passen die Sortimente den Kundenbedürfnissen an. Daneben gilt unser Augenmerk der erfolgreichen Wiedereröffnung der vom Lockdown betroffenen Geschäftsbereiche.
Inwiefern? Zum einen haben wir beim Label «Aus der Region – für die Region» erstmals einen Umsatz über 150 Millionen Franken erzielt, und zum andern haben wir bei Bio-Produkten
Coop ist der Hauptkonkurrent. Wie stark spüren Sie aber Aldi und Lidl in dieser preissensiblen Zeit? Im gesamten Lebensmittelhandel ist ein extremer Wettbewerb vorhanden. Jeder versucht, seine Vorteile zu generieren. Wenn wir die Gesamtwirkung betrachten, auch mit dem Wachstum der Supermärkte von 104 Millionen Franken, vermochten wir ein sehr gutes Resultat zu erzielen.
Im Kanton Zug wurde das Einkaufszentrum Herti erweitert und Ende 2020 eröffnet. Wie ist es angelaufen? Das Center Herti ist extrem positiv gestartet, und wir haben auch keine Leerstände. In der ersten Phase der Pandemie hatten die grossen Standorte eher verloren. Die MetalliKunden sind eher auf kleinere Supermärkte wie eben beispielsweise das Herti ausgewi-
Dann feiert die Migros Luzern auch noch ihr 80-Jahr-Jubiläum. Was ist geplant? Wir haben verschiedene Aktivitäten für unsere Kunden und Mitarbeitenden während des ganzen Jahres geplant. Ein Schwerpunkt wird auch mit unseren Tourismus-Partnern wie der Rigi, der Schifffahrtsgesellschaft oder dem Tierpark Goldau sein. Zudem erhält jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter unter anderem an seinem Geburtstag einen Feiertag geschenkt.
bevorzugt. Die grösseren Läden wurden weniger oft besucht (–9 Prozent), dafür haben die Kundinnen und Kunden zu einem höheren Warenwert eingekauft (+16 Prozent, 41,41 Franken durchschnittlich). Mit der App Amigos ermöglichte die Migros gemeinsam mit Pro Senectute Nachbarschaftshilfe: In der Zentral-
schweiz brachten freiwillige Helfer über 4000 Bestellungen zu Angehörigen der Risikogruppe nach Hause. Die Migros Luzern investierte insgesamt 69,5 Millionen Franken in den Ausbau und die Modernisierung ihrer Standorte. Erneuert wurden unter anderem das Einkaufscenter Herti, die Bäderlandschaft im Fitnesspark Natio-
nal Luzern und die Fachmärkte SportXX Zugerland Steinhausen und Do it + Garden Mythen Center Schwyz. Total zählt die Migros Luzern 139 Standorte in der Zentralschweiz. Erneut wurden bei 700 Produkten im Supermarkt-Sortiment die Preise gesenkt. Die steigende Nachfrage bei regionalen Produkten und Bio-
Produkten, die sich bereits in den letzten Jahren zeigte, wurde auch im Jahr 2020 fortgesetzt . Das Bio-Sortiment erzielte 106 Millionen Franken Umsatz (+20,2 Prozent). Der landesweite Trend zum Homeoffice sowie die zwei Lockdowns schlugen sich in rückläufigen Ergebnissen bei den Migros-Restaurants und -Take-aways nieder. pd
Die Migros in Zahlen Die Detailhandelssparte der Migros Luzern, zu der auch Zuger Super- und Fachmärkte gehören, profitierte von der stark gestiegenen Nachfrage über das ganze Jahr hinweg. Sie verzeichnete ein Wachstum von 91,7 Millionen Franken (+7,5 Prozent). Allein die Super-/ Verbrauchermärkte, verzeichneten ein Wachstum von 9,7 Prozent . Die Ge-
schäftsfelder Gastronomie (–47 Prozent), Klubschule (–31 Prozent) und Freizeitanlagen (–20 Prozent) waren durch Schliessungen oder betriebliche Einschränkungen stark betroffen und mussten grosse Einbussen verkraften. In diesem aussergewöhnlichen Jahr veränderte sich das Kundenverhalten: Kleinere Filialen wurden für den Einkauf
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Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 23. März 2021 · Nr. 12
Natur im Fokus
Stéphanie Vuichard, Umweltwissenschafterin, Zug
Einheimische Blütenpracht
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er Frühling erwacht und bei manchen kommt wieder das Verlangen auf, im Garten oder auf dem Balkon zu säen und zu pflanzen. Möchte man gleichzeitig etwas Gutes für die Natur tun, empfiehlt es sich, auch einheimische Wildpflanzen (keine Zuchtformen) zu wählen. Unsere heimische Tierwelt ist darauf angewiesen. Die Forsythie oder Geranie sehen zwar schön aus, aber der Natur bringen sie nichts. Die beliebten Gartenpflanzen liefern den Bienen und Co. weder Nektar noch Pollen. Ich sage nicht, dass Sie jetzt die Forsythien und Geranien kompostieren sollen. Aber man könnte ergänzend den im Kanton Zug heimische Schwarzdorn (Prunus spinosa) pflanzen, der im Frühling weiss blüht. Er bildet später im Jahr Früchte, die für uns essbar sind. Wer diese nicht mag, kann sie den Vögeln überlassen. Statt Geranien könnte man auch den Blutroten Storchschnabel (Geranium sanguineum) nehmen. Einheimische Wildpflanzen sind gut an unser Klima angepasst und brauchen keinen Winterschutz. Manche bekommen zwar gerne angefressene Blätter, wie der Gemeine Schneeball (Viburnum opulus) mit prächtigen Blüten. Aber mich stört das nicht, denn ich freue mich, dass die Pflanze von unserer Tierwelt gebraucht wird und ihr Nahrung liefert. Wegen der paar zerfressenen Blätter wird die Pflanze nicht eingehen. Eine hilfreiche Seite, um passende einheimische Pflanzenarten zu finden, ist www.floretia.ch. Da erhält man eine auf den Wohnort angepasste Pflanzenliste vorgeschlagen. Man kann Kriterien wählen wie Blütenfarbe, Pflegebedarf und vieles mehr. Es ist nicht einfach, eine Gärtnerei mit einheimischen Wildpflanzen zu finden. Man kann nach Bio- oder Wildstauden-Gärtnereien googeln. Aber auch konventionelle Gärtnereien können einheimische Pflanzen haben. Dabei soll man unbedingt auf den lateinischen Namen achten, denn ein deutscher Name kann unterschiedliche Arten beschreiben. Der lateinische Name besteht aus zwei Worten (Gattungs- und Artname). Hat es noch ein drittes Wort dahinter, handelt es sich meist um eine Zuchtform, die vielleicht keinen wertvollen Nektar und Pollen liefert. Unsere einheimische Pflanzenwelt hat viel zu bieten. Geben Sie ihr in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon eine Chance.
Die Autorin arbeitet im Naturama Aargau sowie im Natur- und Tierpark Goldau.
Interview
Corona-Krise
«Kunst lebt vom Prozess» Das Amt für Kultur bearbeitet Anträge von Kulturschaffenden. Normalerweise geht es um die Realisierung von Projekten – aktuell aber vor allem ums Überleben. Claudia Schneider
Als Leiter des Amts für Kultur Kanton Zug gleicht Aldo Cavieziels Tätigkeit derzeit jener eines Geschäftsprüfers mehr als der eines Kulturförderers.
Aldo Caviezel, Kulturvermittlung findet kaum noch statt. Wie verändert sich Ihre Arbeit? Das System hat in mehr als 50 Jahren grosses Know-how und Management in der Kulturförderung geschaffen. In der aktuellen Situation mussten wir jedoch enorme Arbeit leisten, um uns neu zu organisieren. Dabei sind wir im Dilemma, wollen möglichst einfach und schnell helfen. Doch im Umgang mit öffentlichen Geldern braucht es auch eine sorgfältige Prüfung. Das Amt für Kultur setzt um, was die Politik beschliesst. Erarbeitet wurden die Kriterien in Absprache zwischen dem Bundesamt für Kultur und der Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten (KBK). Innerhalb der KBK entwickelte eine Delegation in erster Linie in Rücksprache mit den Mitgliedern und dem BAK den Vollzug der festgelegten Covid-Massnahmen. Wir legen Wert darauf, alle möglichst einheitlich zu behandeln. Die Bewältigung der Massnahmen zur Abfederung des Schadens erzeugt viel administrativen Aufwand. Wir freuen uns sehr auf die Zeit, wenn wir wieder befruchtendere Projekte voranbringen können. Was beunruhigt Sie in der aktuellen Situation am meisten? Die Krise zeigt, wie schlecht es bei professionellen Kulturschaffenden um die soziale Sicherheit steht. Das Problem ist nicht neu, hat sich nun aber akzentuiert.Viele sind freischaffende Angestellte; sie haben wechselnde kurzfristige Arbeitsverträge, zum Beispiel als Tontechnikerin oder Schauspieler an diversen Häusern oder als Mitarbeitende bei Projekten. Sie werden von Suisseculture Sociale, einem Fonds, unterstützt. Doch es stehen viele Existenzen auf dem Prüfstand. Wir vom Amt für Kultur können Gelder
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für Selbstständigerwerbende und Angestellte sprechen.
Gibt es Missverständnisse zwischen Gesuchstellenden und dem Amt für Kultur? Wie in allen Branchen geht es um das reine Überleben. Deshalb unterscheidet sich der ausbezahlte Betrag an Kulturschaffende meistens massgeblich vom angegebenen Schaden, da keine Gewinne entschädigt werden dürfen. Gelder werden für einzelne Phasen, also den Zeitraum von zwei bis drei Monaten ausbezahlt. Jetzt ist Phase 2 in Bearbeitung. Zürich und Basel-Stadt wollen befristete Grundeinkommen für Kulturschaffende einführen. Das ist ein politischer Entscheid. Das Vorgehen der beiden Städte soll eine Vereinfachung bringen. Ob dies zutrifft, werden erste Erfahrungen zeigen. Persönlich denke ich, dass in der Sache die Gleichbehandlung mit anderen Branchen ein heikles Thema ist. Bund und Kantone haben einen neuen Fonds für Kulturschaffende lanciert. Ja, er will Transformationsprojekte unterstützen und stösst bei Kulturunternehmen bereits auf ein positives Feedback. Ziel ist die Förderung von neuen Strukturen, neuem Publikum, neuem Zusammenarbeiten oder auch neuen Vermittlungsformen. Ein Beispiel dafür ist die Curlinghalle Zug. Der Verein IG Kulturprovisorium wird sie von Mitte April bis Mitte Juli als Konzert- und Theaterlokal betreiben. Gesuche für Transformationsprojekte können von juristischen Personen bis im November eingereicht werden. Details findet man auf unserer Website. Was können Sie der aktuellen Situation abgewinnen? Die Strukturen sind durchlässiger, die einzelnen Sparten näher zusammengerückt. Das hat Potenzial. Man wird auch
Zur Person Aldo Caviezel, 51, leitet seit 2013 das Amt für Kultur Kanton Zug. Zuvor hat er die Fachstelle Kultur Thalwil aufgebaut und einen Master in Kulturmanagement gemacht. Caviezel ist auch Musiker und ehemaliger Veranstalter. Er wohnt in Unterägeri und hat einen Sohn. csc
Wünschte sich, wieder Kultur zu fördern: Aldo Caviezel, Leiter Amt für Kultur Kanton Zug, und sein Team sind derzeit vor allem mit der Bearbeitung von Gesuchen in Folge der Pandemie beschäftigt. Bild: Claudia Schneider animiert, ganz diszipliniert zu denken und sich zu verbünden, beispielsweise in einem Verein. Die Krise birgt die Hoffnung, dass sich die Kulturbetriebe positiv und nachhaltig erfrischen können.
Die eine und andere kulturelle Darbietung kommt nun als Livestream in die Stuben. Wie schätzen Sie diese ein? Das ist eine Reflexhandlung
im Lockdown; daraus entwickeln sich neue Formate, die weitergehen, als den Laptop aufzuklappen – der Qualitätsanspruch wird schnell steigen, bis hin zu interaktiven Formaten. Dies kann und wird ein gewisses Bedürfnis an Vermittlung abdecken, beispielsweise für Menschen, die nicht mobil sind. Doch es wird die reale Situation nicht ersetzen können.
Ausbezahlte Beiträge Das Amt für Kultur Kanton Zug hat im vergangenen Jahr, basierend auf der Covid-19-Verordnung, 95 Gesuche für Ausfallentschädigungen behandelt. 58 davon wurden bewilligt. Die gesprochene Schadenssumme beträgt insgesamt 2,04 Millionen Franken. Die Beiträge wurden je zur Hälfte vom Kanton und vom Bund getragen. Der Kanton Zug stellte dazu ein Notpaket von 5 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds zur Verfügung. Für die Schadensperiode vom 28. Februar bis 31. Oktober 2020 wurden 52 Anträge für Kulturunternehmen eingereicht. 33 Ausfallentschädigungen konnten gewährt werden (total rund 1,92 Millionen Franken). Die tiefste Ausfallentschädigung betrug 2622 Franken, die
höchste 531 398 Franken. Von Kulturschaffenden trafen 43 Anträge für dieselbe Schadensperiode ein. Gewährt wurden 25 Ausfallentschädigungen in der Höhe von insgesamt gut 1,16 Millionen Franken. Die Einzelbeträge bewegten sich zwischen 828 und knapp 14 100 Franken. In der 2. Phase, seit November 2020 bis Ende Februar gingen 12 Anträge von Kulturschaffenden (Schadensumme total 1 Millionen Franken) und 24 von Kulturunternehmen (total 3,62 Millionen Franken) ein. Der gemeldete Schaden entspricht jedoch nicht den Beiträgen, die schlussendlich ausbezahlt werden. csc Details zu Anträgen auf: www.zg.ch/ kultur
Test nur noch mit Anmeldung möglich
Der Bundesrat hat vor kurzem die Ausweitung der Teststrategie beschlossen. Nun können sich auch Personen, die keine Covid-19-Symptome haben, kostenlos testen lassen. Dadurch erwartet das Zuger Kantonsspital in Baar laut Mitteilung einen höheren Andrang. Daher ist der Test nur noch mit vorgängiger Onlineanmeldung möglich. Zudem werden im Testzentrum beim Parkhaus vor dem Spital in Baar nur noch Personen mit Symptomen getestet. Jene ohne müssen sich zum Impfzentrum an der Langgasse 40 in Baar begeben (separater Eingang). Auch in den Testcentern in der AndreasKlinik Cham, im Gesundheitspunkt in Oberägeri, in der Apotheke Drogerie Moll in Steinhausen, in der AmavitaApotheke in Zug sowie in der Arkadenhof-Apotheke in Rotkreuz ist ein Corona-Test nur noch mit Anmeldung möglich.
Die Reihentests sind auch für die Zuger Firmen möglich Im Kanton Zug werden bereits jetzt wöchentlich rund 15 000 Reihentests in Schulen durchgeführt. Laut Mitteilung der Gesundheitsdirektion haben sich diese gut bewährt und werden so weitergeführt. Zusätzlich führt der Kanton regelmässige Reihentests in Firmen durch, bei denen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko nachgewiesen ist. Die Auswahl dieser Betriebe geschieht aufgrund von epidemiologischen Kriterien und basiert auf den Erkenntnissen des Contact Tracings. Zudem können Alters- und Pflegeheime im Rahmen ihrer Schutzkonzepte kostenlos Antigenschnelltests anwenden.Alle übrigen Betriebe haben zwei Möglichkeiten, Reihentests unter ihren Mitarbeitenden durchzuführen: Entweder sie lassen ihr Personal in einem Testcenter testen oder sie führen die Reihentests selbst durch, wozu sie mit entsprechend geschulten Fachpersonen zusammenarbeiten müssen. Testwillige Betriebe müssen beim Kanton ein entsprechendes Konzept mittels eines Formulars einreichen. Derweil hat der Kanton laut eigenen Angaben mit der Impfung von Personen im Alter von 65 bis 74 Jahren begonnen. Weiterhin steht die Impfung für über 75-Jährige sowie Patientinnen und Patienten mit einer ärztlich bestätigten Vorerkrankung mit höchstem Risiko offen. Zudem startet heute ein Pilotprojekt für Impfungen in ausgewählten Hausarztpraxen. ar
Fürsorgerische Zwangsmassnahmen
Die Direktion des Innern hat das aktive Fundraising beendet Das dunkle Kapitel der Zuger Sozialgeschichte wird aufgearbeitet. Das Resultat soll Ende des Jahres vorliegen. Von 1850 bis 1981 litten Menschen unter den sogenannten «fürsorgerischen Zwangsmassnahmen» oder Fremdplatzierungen, die von den Behörden angeordnet wurden. Zu den Betroffenen zählen «Verdingkinder», Heimkinder, Zwangsadoptierte oder auch Personen
bei denn ohne Zustimmung eine Abtreibung, Sterilisierungen oder Kastrationen durchgeführt wurde. Dieses dunkle Kapitel hat auch der Kanton Zug. Im Jahr 2018 erteilte die Direktion des Innern der Beratungsstelle für Landesgeschichte in Zürich den Forschungsauftrag für die historische Aufarbeitung der sozialen Fürsorge im Kanton Zug. Die Forschungsarbeit bezieht sich auf zahlreiche Archivquellen und Interviews mit Beteiligten und Betroffenen stützen und sich auf alle Ge-
meinden des Kantons Zug erstrecken. Erforscht werden nicht nur einzelne Fälle, sondern auch die Strukturen, Werte und Normen, nach denen damals gehandelt wurde.
Forschung findet im geplanten Rahmen statt 900 000 Franken kostet das Vorhaben. Finanziert wird es unteranderem durch den Kanton und die verschiedenen Gemeinden und Institutionen. Noch fehlen über 15 000 Franken. «Das Fundraising fand grösstenteils vor der Pandemie
statt und war von Corona nicht beeinflusst», erklärt Regierungsrat Andreas Hostettler auf Anfrage und sagt weiter: «Das aktive Fundraising wurde eingestellt. Das Forschungsprojekt wird trotzdem im geplanten Umfang durchgeführt.» Für die wissenschaftliche Aufarbeitung wurden Betroffene gesucht, aber auch Personen, die beispielsweise in Heimen gearbeitet haben. Nach diversen Aufrufen meldeten sich rund 30 Personen. Wegen der Pandemie kam es zu einem Unterbruch der Archivrecher-
chen, da die Archive vom 18. März bis 11. Mai 2020 geschlossen waren. «Auch Face-to-Face Interviews mit Zeitzeugen konnten in dieser Zeit nicht durchgeführt werden», so Hofstettler. Es verstehe sich von selbst, dass Video-Interviews per Skype oder Teams in diesem Fall keine Option seien. «Gegenwärtig laufen die Projektarbeiten wieder wie gehabt», sagt der Direktor des Innern. Die Resultate der Untersuchung sollen bis Ende des Jahres vorliegen. Alina Rütti
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Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 23. März 2021 · Nr. 12
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Interview
In Sachen Barrierefreiheit ist noch viel zu tun Rollstuhlfahrer Oliver Ranger aus Zug und Daniel Barmettler, kantonaler Pro-Infirmis-Geschäftsleiter, diskutieren über bauliche Hürden und Barrieren in den Köpfen.
Pro Infirmis Die Dienstleistungen von Pro Infirmis Uri Schwyz Zug unterstützt Betroffene und ihre Angehörigen mit verschiedensten Angeboten wie Sozialberatung, Assistenzberatung, Begleitetes Wohnen, Entlastungsdienst sowie Fachberatung für Hindernisfreies Bauen. In der Schweiz leben gemäss Bundesamt für Statistik rund 1,7 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Menschen mit einer körperlichen, kognitiven oder psychischen Behinderung sind noch immer in vielen Lebensbereichen benachteiligt. Pro Infirmis setzt sich dafür ein, dass sie gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. pd
Astrid Bossert Meier
Wo hapert es Ihrer Meinung nach mit der Gleichstellung im Kanton Zug? Oliver Ranger: Ich möchte, dass Menschen mit Handicap im Kanton Zug vermehrt mitreden könnten in Bereichen, die sie konkret betreffen. Ich denke beispielsweise ans Denkmalschutzgesetz. Dieses schränkt bauliche Anpassungen stark ein, was Menschen mit Behinderung den Zugang erschwert oder verunmöglicht. Ich glaube, dass unter Mitwirkung von Betroffenen bessere Lösungen entstehen und das zur Verfügung stehende Geld zielgerichteter eingesetzt werden könnte. Daniel Barmettler: Im Rahmen des Projektes «InBeZug», welches das Unterstützungssystem für Menschen mit Behinderung im Kanton Zug verbessern will, wurden Betroffene von Beginn an involviert. Dieses Ver-
Zu den Personen Oliver Ranger (27 ) wohnt in Zug in einer eigenen Wohnung mit Betreuung. Er arbeitet als kaufmännischer Mitarbeiter in einem Treuhandbüro. Aufgrund einer Zerebralparese ist er auf den Rollstuhl angewiesen. Oliver Ranger ist Vizepräsident der Selbsthilfeorganisation Procap Sektion Zug. Daniel Barmettler (51) verfügt über eine Ausbildung in Sozialer Arbeit sowie einen Master in Sozialmanagement NPO. Er arbeitet seit 2015 als Kantonaler Geschäftsleiter von Pro Infirmis Uri Schwyz Zug. pd
Manchmal geht’s nicht ohne Hilfe: Daniel Barmettler (links) hilft Oliver Ranger nach dem Gespräch mit dem Reissverschluss der Jacke. ständnis sollte sich in unserem Kanton bei anderen Themen wie Mobilität oder Bildung ebenfalls etablieren. Auch Pro Infirmis strebt auf nationaler Ebene eine nachhaltige Mitwirkung der Betroffenen an. Neu gibt es ergänzend zu Vorstand und Geschäftsleitung den Ausschuss Partizipation, in dem Menschen mit einer Behinderung Einsitz nehmen. Meine Vision ist, ein solches Modell auch auf kantonaler Ebene umzusetzen. Für Pro Infirmis gilt der Grundsatz: Wir bestimmen nicht über Menschen mit Behinderung, sondern erarbeiten gemeinsam Lösungen und begegnen ihnen auf Augenhöhe.
Zug ist ein moderner, finanziell gut gestellter Kanton. Gelingt Behindertengleichstellung hier besser als in anderen Kantonen? Daniel Barmettler: Gerade bezüglich politischer Teilhabe und Partizipation gibt es noch
viel zu tun. Der Bund gibt Abstimmungsunterlagen in einfacher Sprache heraus oder schaltet Videobotschaften. Auf kantonaler Ebene ist der Zugang zu angepassten Informationen noch kein Selbstverständnis. In manchen Ländern
«Hindernisfreie Bauten dienen längst nicht nur Menschen mit einer Behinderung, sondern auch Senioren.» Daniel Barmettler, kantonaler Pro-Infirmis-Geschäftsleiter stehen in den Kommunen sogar Wahlschablonen mit Brailleschrift zur Verfügung, damit Menschen mit einem
Handicap selbstbestimmt am politischen Prozess teilnehmen können. Davon sind wir noch weit entfernt.
Aktuell sind im Zuger Kantonsrat zwei Motionen hängig. Eine fordert weitergehende Vorgaben bezüglich behindertengerechtem Bauen. Die zweite verlangt ein kantonales Behindertengleichstellungsgesetz, welches den gleichberechtigten Zugang zu Bereichen wie Arbeit, Freizeit, Mobilität oder Wohnen garantiert. Braucht der Kanton Zug noch mehr Gesetze? Oliver Ranger: Ja, wir brauchen diese Leitplanken. Wer selber schon mal in einen Rollstuhl sass, weiss, wie schnell kleine Schwellen zu grossen Hindernissen werden. Ich hoffe, dass die beiden Motionen angenommen werden, damit unsere Bedürfnisse wahrgenommen werden und man nicht bei jedem einzelnen Bau-
Bild: pd
projekt über den Sinn von Barrierefreiheit diskutieren muss. Daniel Barmettler: Man vergisst, dass hindernisfreie Bauten längst nicht nur Menschen mit einer Behinderung dienen.
«Ich möchte, dass Menschen mit Handicap im Kanton Zug vermehrt mitreden können.» Oliver Ranger, Zerebralparese-Betroffener
Seniorinnen und Senioren bleiben heute viel länger in den eigenen vier Wänden. Hindernisfreie Wohnungen und ein autonom nutzbarer öffentlicher Verkehr dienen aber auch jungen Familien mit Kinderwagen.
Eine umfassende Hindernisfreiheit ist für alle ein Gewinn. Dieses Selbstverständnis fehlt in unserem Kanton noch. Ich hoffe, dass die beiden Motionen im Kantonsrat dazu führen, dass wir im Kanton Zug vermehrt über Behindertengleichstellung sprechen und Menschen mit einer Behinderung die gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.
Oliver Ranger, in einem Zeitungsinterview haben Sie mal gesagt, es gebe noch immer viele Berührungsängste im Kontakt zu Menschen mit Behinderungen. Woran denken Sie konkret? Oliver Ranger: Manchmal sind es Ängste, manchmal auch fehlender Respekt. Ich werde oftmals von fremden Menschen per Du angesprochen. Das zeigt, dass ich als Rollstuhlfahrer nicht als voll genommen werde. Heute ignoriere ich solches Verhalten. Es bringt nichts, dagegen zu kämpfen. Aber meine Vision ist, dass jemand mit Handicap nicht als Behinderter wahrgenommen wird, sondern einfach als Mensch.
Fischbrut
Pro Saison werden 25 Millionen Felchen-Larven im Zugersee verteilt In der Frischbrutanstalt in Walchwil schlüpfen die jungen Felchen. Sie werden im Zugersee ausgesetzt. Bekanntlich braucht der beliebte Kaltwasser- und Speisefisch bei der Fortpflanzung etwas Unterstützung, weil die Belastung durch Nährstoffe im Zugersee zu hoch oder der Sauerstoffgehalt in der Tiefe zu gering ist, als dass sich die Eier auf natürliche Weise entwickeln könnten. Damit der Fortbestand der Felchen trotzdem gesichert ist, fangen die Berufsfischer die laichreifen Tiere bereits im Januar. Noch auf dem See werden die Eier der weiblichen Tiere (Rogen) gestreift, mit der Milch der Männchen befruchtet und anschliessend in die Brutanlage in Walchwil gebracht. In der Brutanstalt füllt man die be-
fruchteten Eier in sogenannte Zugergläser mit je 6 bis 8 Litern Inhalt, wo sie in 60 Tagen unter idealen Bedingungen erbrütet werden. Das Zugerglas wurde vor 120 Jahren von Zuger Fischern extra für die Aufzucht der Felchen erfunden und ist auch in anderen Kantonen im Einsatz. Vergleichbar ist es mit einer auf dem Kopf stehenden Flasche, deren Boden fehlt. Durch den Flaschenhals wird von unten permanent frisches, sauerstoffreiches 4 bis 6 Grad kaltes Seewasser eingelassen. Dadurch werden die Eier leicht durchgewirbelt und gleichmässig mit Sauerstoff versorgt. Da die Eier schwerer sind als das Wasser, sinken diese im Wasserstrom ab. Das Wasser mit den frisch geschlüpften Fischchen hingegen bleibt oben und rinnt am Flaschenkörper entlang in eine Auffangwanne. Von dieser gelangen die zwei bis drei Zentimeter kleinen Fische durch
Jungfische über einen Gummischlauch schliesslich wieder in den See. «Der Schlupftermin beziehungsweise die Brutzeit kann durch die Regulierung der Wassertemperatur in der Brutanlage beeinflusst werden», so Priska Müller, Leiterin Amt für Wald und Wild.
Die befruchteten Eier der Felchen werden in Zugergläsern erbrütet. Die Brutzeit dauert rund 60 Tage. Die Methode wurde vor 120 Jahren von Zuger Fischern erfunden. Bild: Sabine Windlin ein Rohr in einen Metalltrog, der aufs Fischerboot geladen
wird. An geeigneter Stelle gelangen die aussatzfähigen
65 Tonnen Felchen aus dem Zugersee gefischt Pro Saison können Dank der Arbeit in der Fischbrutanstalt rund 25 Millionen Felchen-Larven im See verteilt werden. «Das ist eine erfreulich hohe Zahl», so Priska Müller. «Entsprechend gut sind die Fangergebnisse. Im letzten Jahr konnten 65 Tonnen Felchen aus dem Zugersee gefischt werden. Auf diesem hohen Fangniveau waren wir das letzte Mal vor rund 20 Jahren», betont Priska Müller. Der Kreislauf ist logisch: Je besser der Laichfischfang, desto mehr Larven gibt es. Je
mehr Larven es gibt, desto mehr Besatzfische können wieder in den See entlassen werden.
Die Arbeit dient auch der Artenerhaltung Auch Rötel, Hechte und Bach- und Seeforellen profitieren von der Technik der Fischbrutanlage. Hinter der künstlichen Erbrütung stehen zwei Hauptmotive: Die Erhöhung des fischereilichen Produktionsvermögens und die Kompensation der durch menschliche Einflüsse zerstörten natürlichen Fortpflanzungsmöglichkeiten. Die meisten Jungfische sind für den Zugersee sowie den Ägerisee vorgesehen. Darüber hinaus unterstützt die Anlage in Walchwil auch die Felchenaufzucht für den Vierwaldstättersee. Die Arbeit kommt vor allem den Berufs- und Hobbyfischern zugute, dient aber auch dem Arterhalt. pd
Oster-Rezept mit Gelinggarantie Ofenküchlein mit Rhabarbercreme ERGIBT 12 Stück VORBEREITUNGSZEIT: 40 Minuten KOCH-/BACKZEIT: 20–25 Minuten OFENKÜCHLEIN: 2½ dl Wasser ¼ Teelöffel Salz 60 g Butter 150 g Mehl 3 grosse Eier
FÜLLUNG: 300 g Rhabarber 70 g Zucker 50 g weisse Schokolade 2 dl Rahm 1 Päckchen BourbonVanillezucker 1 Päckchen Rahmhalter 100 g Crème fraîche Puderzucker zum Bestäuben
1 Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Das Ofenblech mit Backpapier belegen. 2 Für die Ofenküchlein in einer Pfanne das Wasser mit dem Salz und der Butter aufkochen. Das Mehl auf einmal dazugeben und kräftig unterrühren. Bei mittlerer Hitze noch 2–3 Minuten weiterrühren, bis der Teig einen Kloss bildet und am Pfannenboden ein weisslicher Belag sichtbar ist. 3 Den heissen Teig in eine Schüssel umfüllen und ein Ei nach dem anderen jeweils so lange unterschlagen, bis der Teig wieder glatt ist. Dann vom Teig mit 2 Teelöffeln 12 Teighäufchen formen und mit genügend Abstand voneinander auf das vorbereitete Blech setzen. 4 Die Ofenküchlein im 200 Grad heissen Backofen auf der zweituntersten Rille 20–25 Minuten hellbraun backen. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. 5 Für die Füllung den Rhabarber rüsten und in Scheiben schneiden. Mit dem Zucker in eine Pfanne geben, aufkochen und zugedeckt bei kleiner Hitze etwa 5 Minuten weich kochen. In ein Sieb geben, abtropfen und abkühlen lassen. 6 Die Schokolade in Stücke brechen. In eine kleine Pfanne geben und mit ½ dl des Rahms bei sehr kleiner Hitze schmelzen lassen. Abkühlen lassen. 7 Den restlichen Rahm (1½ dl) mit dem Vanillezucker und dem Rahmhalter steif schlagen. 8 Den Rhabarber mit dem Schokoladenrahm und der Crème fraîche sorgfältig mischen. Dann den Schlagrahm unterziehen. 9 Zum Füllen die Ofenküchlein mit einer Schere aufschneiden. Die Rhabarbercreme in einen Spritzsack füllen. Die Creme auf die untere Hälfte der Küchlein spritzen. Die Ofenküchlein wieder zusammensetzen und mit Puderzucker bestäuben. Möglichst rasch servieren. Pro Stück 4 g Eiweiss, 16 g Fett, 20 g Kohlenhydrate; 241 kKalorien oder 1003 kJoule, Purinarm
WETTBEWERB:
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SCHAUFENSTER
Belebt die Grabenstrasse in Zug: die Gnuss Buur GmbH.
Bild: pd
Gnuss Buur GmbH
Rechtzeitig vor dem Osterfest hat das Parkhotel Zug-Team das Restaurant bereits wunderschön österlich geschmückt. Bild: Jan Ericsson
Freuen sich über die Auszeichnung: Thomas und Cordula Heiner.
Heiners Destillate
Parkhotel Zug
Dank nach erstem Jahr Parat für die Ostertage 3. Platz für Zuger
D
aniela Hadorn und Daniel Rüttimann, Initianten von der Gnuss Buur GmbH in der Grabenstrasse in Zug, sind glücklich: «Die Zeit läuft schnell und wir haben am 20. März vor einem Jahr unsere Türe mit einer Blitzeröffnung geöffnet.» Mittlerweile habe man sich in der Zuger Altstadt etabliert. Aber: «Leider konnten wir weder eine Eröffnung noch jetzt unser 1-Jahr-Jubiläum gebührend feiern.» Die beiden haben zwar alle Hände voll zu tun, hatten aber noch keine Möglichkeit, «uns bei den Kunden für die Treue, das Verständnis und Entgegenkommen zu bedanken.» Das wollen sie jetzt nachholen: «Auch für die vielen Gespräche und freundlich strahlenden Augen danken
wir euch von ganzem Herzen. Der Dank geht auch an unsere Mitarbeiterinnen und mittlerweile über 30 Lieferanten, ohne die das alles gar nicht möglich gewesen wäre. Danke, dass wir weiter für Sie und euch da sein dürfen.» Und was ist das Besondere an der Gnuss Buur GmbH? «Mit unserem Laden möchten wir der Stadtbevölkerung eine Plattform bieten, in der Stadt Zug regional einzukaufen. Regional bedeutet für uns, dass wir den Landwirtschaftsbetrieben in der Umgebung eine Plattform bieten, ihre Produkte bei uns direkt zu vermarkten. Wir leiten gemeinsam einen Landwirtschaftsbetrieb in Cham und haben so den direkten Bezug zu den Produkten.» pd
I
m Parkhotel Zug ist in diesen Tagen bereits der Frühling eingekehrt. Rechtzeitig vor dem Osterfest hat das Parkhotel Zug-Team das Restaurant bereits wunderschön österlich geschmückt. Da ein Hotelbesuch jederzeit möglich ist und Restaurant wie Bar für Hotelgäste geöffnet sind, hat sich die Parkhotel-Crew unter der Leitung von Hoteldirektor Stefan Gareis für die Feiertage etwas Besonderes überlegt: Wer vom Donnerstag, 1. April, bis Dienstag, 6. April, das Osterangebot bucht, den erwarten nebst einem Begrüssungsapéro am Tag der Anreise, zwei Übernachtungen inklusive einem Frühstücksbuffet auch ein reichhaltiger
Bild: pd
Ostersonntagsbrunch im klimatisierten Hotelzimmer, dazu gibt es zwei Vier-GangDinner im Parkhotel Zug. Und: «Osternestersuche für unsere kleinen Gäste am Ostersonntag», erzählt Gareis. Also, warum nicht einmal Ostern im Herzen von Zug feiern? Übrigens: Seminare und Sitzungen können mit Schutzkonzept durchgeführt werden, auch ein Take-away beziehungsweise Lieferservice steht zur Verfügung. Das Angebot ist reichhaltig und beinhaltet eine grosse Auswahl der bekannten Parkhotelküche. fh Parkhotel Zug, Industriestrasse 14, Zug, 041 727 48 48, www.parkhotel.ch
D
er Wettbewerb um die Craft Spirits Berlin Awards widmet sich handwerklich produzierten Spirituosen. Sie sind handgemacht, regional verankert, nachhaltig produziert und aus natürlichen Zutaten. Er ist Europas grösster Contest in diesem Bereich. Dieses Jahr wurden aus 25 Ländern über 2000 Craftspirits eingereicht. Nun wurden die Awards per Livestream übergeben. Die kleine Craftdistillery aus Zug erreichte mit ihren Destillaten den 3. Platz in der Gesamtwertung. Die mittlerweile bekannte kleine Brennerei aus Zug punktete wieder einmal mit ihren Destillaten.Vier Gold-, zehn Silber und acht Bronzemedaillen bringen den Schnapsmachern, Thomas
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und Cordula Heiner, gleich zwei Titel: Craftdistillery of the Year Bronze und World’s best Craftdistillery 2021. In diesen Kreis gehören nur noch zehn internationale Brennereien. Nominiert war Heiners Destillate zudem mit zwei Mitbewerbern für den Sonderpreis Outstanding Innovation, den sie knapp verpassten. «Es ist uns eine Freude und grosse Ehre, in der internationalen Craftspirits-Szene so viel Anerkennung und Zuspruch zu erhalten», sagt das Brennerpaar. «Der 3. Platz an der Craftspirits-WM bestätigt uns auf unserem Weg, stets die Qualität eines Brandes im Auge zu behalten. Kein Zucker, keine Aromen, keine Kompromisse, 100 Prozent Craftspirit.» pd
12 Sudoku leicht
Sudoku mittel
5 Unterschiede
RÄTSEL
Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 23. März 2021 · Nr. 12
Füllen Sie die Felder so aus, dass in jeder horizontalen und vertikalen Reihe, aber auch in jedem der neun Quadrate, die Zahlen von 1 bis 9 stehen. Jede Zahl darf in jeder Reihe sowie in jedem Quadrat nur einmal vorkommen.
Schiffe suchen
Die Zahl am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind, wobei kein Schiff ein anderes berührt - weder waagrecht noch senkrecht noch diagonal. Jedes Schiff ist von Wasser umgeben, soweit es nicht den Rand des Spielfeldes berührt. Suchen Sie: 4 x Ruderboot, 3 x Kutter, 2 x Yachten und 1 x Frachter.
Suchen Sie die 5 Unterschiede. Die Unterschiede können auch nur farblich sein.
Kreuzworträtsel mit Gewinnspiel
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